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Medien & Phantastik => Sehen, Lesen, Hören => Sehen => Thema gestartet von: Gwynplaine am 4.05.2019 | 23:37

Titel: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Gwynplaine am 4.05.2019 | 23:37
Da es offenbar noch keinen Thread dazu gibt, eröffne ich mal einen:

Anfang April ist der Teaser-Trailer zu JOKER mit Joaquin Phoenix erschienen:

https://www.youtube.com/watch?v=-_DJEzZk2pc (https://www.youtube.com/watch?v=-_DJEzZk2pc)

Ich bin sehr darauf gespannt. Der Trailer hat mich schon umgehauen und Joaquin Phoenix mag ich auch sehr gerne. Ich war ja bisher überzeugt, dass der Joker von Heath Ledger unschlagbar sei aber ich glaube hier haben wir einen neuen Kandidaten für meinen Platz 1.

Ich hoffe, das der Film die Qualität, die der Trailer verspricht, halten kann (übrigens: so (!) muss ein Trailer aussehen.)
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Vash the stampede am 5.05.2019 | 06:34
Der Trailer ist großartig. Ich bin auch schwer begeistert und hoffe, dass der Film das Niveau hält.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: 6 am 5.05.2019 | 09:50
Oha! Der Film reizt mich auch! :o
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Supersöldner am 5.05.2019 | 09:57
Finde den Trailer ehre abschreckend. Das ist ein Hässlicher Spinner mit einer Roten Plastik Nase. Nicht der Clown Prinz des Verbrechens. Nicht der Wahnsinnige der Wahnsinnigen. Der Zweite Batman Film wo der Joker Darsteller/Schauspieler  später Wahnsinnig wurde und an Drogen starb oder die Serie Gotham haben da Hohe Maststäbe gesetzt. Die versuchen offenbar nicht mal das ein zu Halten.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Fezzik am 5.05.2019 | 10:05
Ich mag Joaquin Phoenix, aber der Trailer holt mich gar nicht ab.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: 6 am 5.05.2019 | 10:06
Die versuchen offenbar nicht mal das ein zu Halten.
Ganz im Gegenteil! Sie haben einen genialen Charakterdarsteller an den Haken bekommen. Dass sie Phoenix für die Rolle bekommen haben alleine, zeigt schon, dass sie es verdammt ernst meinen. :)
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Grubentroll am 5.05.2019 | 11:48
Die probieren halt was ganz ganz anderes mit dem Film.

Ich finde das gut.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Vash the stampede am 5.05.2019 | 11:49
Wenn der Trailer (und der Film) dem Supersöldner nicht gefällt, ist er wohl perfekt für mich. >;D
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Irian am 5.05.2019 | 12:08
Ich sehe das wie Grubentroll, sieht so aus, als probieren sie was anderes und ich finde, das wirkt vielversprechend. Ob es letzten Endes klappt, muss man natürlich sehen.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Alexandro am 5.05.2019 | 12:21
Ich fand ihn ebenfalls toll. Und mutig, den Joker eben mal nicht als "überlegen" oder auch nur "cool" darzustellen, sondern als armselige, gebrochene Gestalt. Wenn der Film so wird wie der Trailer, dann kann das gut werden.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Vash the stampede am 5.05.2019 | 13:00
Die probieren halt was ganz ganz anderes mit dem Film.
...

Das ist auch super. Wenn ich wünschen dürfte, hätte ich gerne jeden Film von DC anders. Und so etwas wie Genosse Superman wäre der absolute Traum.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Gwynplaine am 5.05.2019 | 13:04
Ich fand ihn ebenfalls toll. Und mutig, den Joker eben mal nicht als "überlegen" oder auch nur "cool" darzustellen, sondern als armselige, gebrochene Gestalt. Wenn der Film so wird wie der Trailer, dann kann das gut werden.

+1
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Rhylthar am 5.05.2019 | 13:08
Hm, bin beim Trailer noch unschlüssig, wo der Film hin will (was btw. nichts über die Qualität aussagt, nur über mein Interesse an ihm).

Es ist die Vorgeschichte des Jokers, aber wird am Ende auch der Superbösewicht "in Action" in Erscheinung treten? Oder ist es eher ein Drama eines gebrochenen Mannes, den die Umstände zum Bösewicht machen?

Ersteres würde mich kriegen, zweiteres dann vielleicht mal auf dem Fernseher.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: tartex am 5.05.2019 | 13:59
Es ist die Vorgeschichte des Jokers, aber wird am Ende auch der Superbösewicht "in Action" in Erscheinung treten? Oder ist es eher ein Drama eines gebrochenen Mannes, den die Umstände zum Bösewicht machen?

Ersteres würde mich kriegen, zweiteres dann vielleicht mal auf dem Fernseher.

Bin mir ist es eigentlich genau anders rum. Einen Taxi-Driver-Verschnitt schaue ich mir gerne im Kino an. Das passt schon vom Ambiente gut zu roten Samtsitzen, aus denen ich mich dann schäle, um mich in der regennaßen Nacht dem Wind und menschlichem Abfall in den Gassen entgegenzustemmen.  ;)

Würde ich stattdessen mit dem SUV ins Cineplexx im Einkaufszentrum fahren, wäre das was anderes.  8]
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Supersöldner am 5.05.2019 | 17:32
Als Teil einer Trilogie könnte so was vielleicht Funkozoniren. Im ersten Teil ist er halt ein Freak im zweiten der Joker wie man ihn kennt und im dritten Kämpft er gegen die Fledermaus.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Jiba am 6.05.2019 | 07:40
Es ist die Vorgeschichte des Jokers, aber wird am Ende auch der Superbösewicht "in Action" in Erscheinung treten? Oder ist es eher ein Drama eines gebrochenen Mannes, den die Umstände zum Bösewicht machen?

Ersteres würde mich kriegen, zweiteres dann vielleicht mal auf dem Fernseher.

Bei mir ist es genau umgekehrt.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: aikar am 6.05.2019 | 08:04
Puh. Ich weiß noch nicht ganz, was ich davon halten soll.
Der Darsteller ist gut, aber mich stört irgendwie grundlegend, dass es eine Joker-Origin-Story geben soll.

Es war für mich immer reizvoll, dass die Geschichte des Jokers unsicher war, vor allem auch, weil er jedes mal eine andere erzählt.
Und ich fürchte ein bisschen, dass dadurch DER Psycho-Superschurke nur zu einem weiteren "Opfer der Gesellschaft" wird. Ich WILL den Joker nicht bemitleiden oder mit ihm sympathisieren, weil es ihm einen guten Teil seines Schreckens nehmen würde. Der Reiz des Jokers ist für mich, dass er, obwohl er körperlich nur ein Mensch ist, etwas absolut unmenschliches an sich hat. Eine Origin-Story um den armen Comedian macht ihn für mich zu menschlich.

Was mir gefallen würde ist, wenn sie zumindest eine gewisse Unsicherheit drin lassen würden, ob das die Wahrheit ist, oder nur eine weitere seiner Geschichten.

Oder der Film muss stimmungsmäßig wirklich brillant werden und das kann ich aus dem Trailer noch nicht sehen. Mein Maßstab ist The Killing Joke und das legt die Latte für mich schon sehr hoch.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Exar am 6.05.2019 | 14:09
Mein Maßstab ist The Killing Joke und das legt die Latte für mich schon sehr hoch.

Aber genau dort ist er doch der glücklose Comedian und Fabrikarbeiter.
Zwar nur in kürzeren Rückblenden, aber der Grundstein wird gelegt.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Crimson King am 6.05.2019 | 14:14
Puh. Ich weiß noch nicht ganz, was ich davon halten soll.
Der Darsteller ist gut, aber mich stört irgendwie grundlegend, dass es eine Joker-Origin-Story geben soll.

Es war für mich immer reizvoll, dass die Geschichte des Jokers unsicher war, vor allem auch, weil er jedes mal eine andere erzählt.
Und ich fürchte ein bisschen, dass dadurch DER Psycho-Superschurke nur zu einem weiteren "Opfer der Gesellschaft" wird. Ich WILL den Joker nicht bemitleiden oder mit ihm sympathisieren, weil es ihm einen guten Teil seines Schreckens nehmen würde. Der Reiz des Jokers ist für mich, dass er, obwohl er körperlich nur ein Mensch ist, etwas absolut unmenschliches an sich hat. Eine Origin-Story um den armen Comedian macht ihn für mich zu menschlich.

Was mir gefallen würde ist, wenn sie zumindest eine gewisse Unsicherheit drin lassen würden, ob das die Wahrheit ist, oder nur eine weitere seiner Geschichten.

Oder der Film muss stimmungsmäßig wirklich brillant werden und das kann ich aus dem Trailer noch nicht sehen. Mein Maßstab ist The Killing Joke und das legt die Latte für mich schon sehr hoch.

Das sind Bedenken, die ich teile.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Hewisa (gone for good) am 6.05.2019 | 14:22
So ziemlich allem, was aikar da schreibt kann ich zustimmen, bis auf das hier:
Oder der Film muss stimmungsmäßig wirklich brillant werden und das kann ich aus dem Trailer noch nicht sehen. Mein Maßstab ist The Killing Joke und das legt die Latte für mich schon sehr hoch.
Killing Joke find ich ehrlich gesagt ganz schön overrated - zum aus genau den Gründen, die Du selbst anführst: Es vermenschlicht den Joker und nimmt ihm seinen Schrecken, Exar schreibt's ja auch:
Aber genau dort ist er doch der glücklose Comedian und Fabrikarbeiter.
Zwar nur in kürzeren Rückblenden, aber der Grundstein wird gelegt.

Zum anderen find ich es gar nicht so gut und packend gemacht. Da merkt man imho schon, dass Moore da selber nicht so recht Bock drauf hatte.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: tartex am 6.05.2019 | 14:26
Ich nehme an, wer eine kanonisierte Joker-Origin-Story in einem widerspruchsfreien DC-Universum will, wird mit dem Film nicht glücklich werden.

Nachdem es aber so viele gelungene Interpretationen des Jokers gibt, die alle für sich selbst stehen, kann daran ja auch niemanden gelegen sein.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Exar am 6.05.2019 | 14:27
Zur Klarstellung muss ich aber noch dazuschreiben, dass ich die Graphic Novel meinte.
Die relativ neue Filmversion von Killing Joke war leider ziemlicher Murks.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Hewisa (gone for good) am 6.05.2019 | 14:48
Ich nehme an, wer eine kanonisierte Joker-Origin-Story in einem widerspruchsfreien DC-Universum will, wird mit dem Film nicht glücklich werden.
Eben das will ich ja nicht und ich hoffe, der Film wird auch nicht versuchen, eine solche zu etablieren.

Die relativ neue Filmversion von Killing Joke war leider ziemlicher Murks.
Es gibt eine Filmversion davon? Die kenn ich nicht - ich find aber auch die Graphic Novel lange nicht so gut wie viele andere das tun.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Exar am 6.05.2019 | 17:01
Es gibt eine Filmversion davon?
Also kein Realfilm sondern Zeichentrick:
https://www.imdb.com/title/tt4853102/
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: BBB am 6.05.2019 | 19:54
Nachdem mich die DC Verfilmungen in jüngster Zeit doch eher enttäuscht haben und ich bei Marvel einfach nicht schritthalten kann und abgehängt wurde, ist dieser Joker Film tatsächlich der einzige Film, der mich dieses Jahr interessiert und dazu verleiten könnte ins Kino zu gehen.
Gerade weil er anders ist und gerade weil er versucht Dinge anders zu machen.

und der Trailer hat ehrlich gestanden nur dazu beigetragen. Ich bin extrem neugierig auf den Film... mal schauen wann/ob ein zweiter Trailer kommt und wie sich meine Erwartungen dann ggfs. ändern...
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Jiba am 7.05.2019 | 08:28
Okay, so gegen die Meinungen auseinander. Ich finde ja das Böse, das im Menschen schlummert ungleich erschreckender als einfach das Böse TM. Insofern finde ich es sogar zwingend, dass der Joker menschlich verwurzelt wird.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Sashael am 7.05.2019 | 09:34
Okay, so gegen die Meinungen auseinander. Ich finde ja das Böse, das im Menschen schlummert ungleich erschreckender als einfach das Böse TM. Insofern finde ich es sogar zwingend, dass der Joker menschlich verwurzelt wird.
Da Batman sich normaler menschlicher Psychologie entzieht, finde ich einen vermenschlichten Joker jetzt allerdings auch nicht so sinnvoll.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Jiba am 7.05.2019 | 09:36
Wo tut Batman denn das, bitteschön?
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Hewisa (gone for good) am 7.05.2019 | 10:19
Okay, so gegen die Meinungen auseinander. Ich finde ja das Böse, das im Menschen schlummert ungleich erschreckender als einfach das Böse TM.
Normalerweise bin ich da ganz bei Dir. Der Joker hatte da für mich immer eine Sonderstellung, eben weil er sich jedem Verständnis, jeder rationalen Erklärung, jedem Versuch des Nachvollziehens so komplett entzog (zumindest hab ich das immer so wahrgenommen). Der Joker ist nicht das Böse, er ist das Chaos.

Wo Batman sich normaler menschlicher Psychologie entzieht, das sehe ich jetzt aber gar nicht. Im Gegenteil ist Batman eigentlich immer ein bisschen zu leicht küchenpsychologisch erklärbar.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Sashael am 7.05.2019 | 11:07
Da Batman sich normaler menschlicher Psychologie entzieht, finde ich einen vermenschlichten Joker jetzt allerdings auch nicht so sinnvoll.
Wo tut Batman denn das, bitteschön?
Wo Batman sich normaler menschlicher Psychologie entzieht, das sehe ich jetzt aber gar nicht. Im Gegenteil ist Batman eigentlich immer ein bisschen zu leicht küchenpsychologisch erklärbar.
"Wenn du zu lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich" - Nietzsche

Die Prämisse, dass Batman niemals mit den Super-Psychopathen kurzen Prozess macht, ist in meinen Augen nicht haltbar. Im Gegensatz zu normalen Verbrechensbekämpfern hat er es nicht nur mit einer endlosen Masse an mörderischen Irren zu tun, sondern er muss ein und dieselben Kerle immer wieder und wieder und wieder erneut einfangen. Das System in Gotham City ist so kaputt und korrupt, dass er nicht mehr in der Lage ist, die Gesellschaft vor Massen- und/oder Serienmördern zu beschützen. Irgendwann in seiner Karriere müsste auch dem naivsten Bruce Wayne aufgegangen sein, dass ungefähr mehrere hundert Tote allein auf die Tatsache zurückzuführen sind, dass Psychopathen wie der Joker immer wieder und wieder und wieder ausbrechen und ihren mörderischen Trieben nachgehen.
Dass ihn das nicht soweit erschüttert, dass er irgendwann die endgültige Konsequenz zieht, halte ich für den großen Flaw am Bild "Batman".

Das ist meiner Meinung nach auch darauf zurückzuführen, dass die Prämisse, die am Anfang noch richtig Sinn ergeben hat, niemals angepasst wurde. Die Schurken wurden im Laufe der Jahrzehnte immer skrupelloser, brutaler und mörderischer (weil höher-schneller-weiter), aber Batman verharrt auf seiner Moral aus den Anfangstagen. Seine Erfolge in der Verbrechensbekämpfung und beim Schutz der Gesellschaft verkommen immer mehr zu einer Farce, einem schlechten Witz. Die berüchtigte Drehtür vom Arkham Asylum.

Dass Batman niemals an der Gegengewaltschraube dreht, ist auf seine eigene Art auch schon pathologischer Irrsinn.
Also ist Batman entweder eine unsinnige Figur oder selbst wahnsinnig.

Disclaimer: Mir ist dieser Zusammenhang beim Spielen der Batman: Arkham-Spiele irgendwann bewusst geworden, als ich überall die Leichen gesehen habe, sowie durch die Tonbandaufzeichnungen von und über die verschiedenen Schurken. Wer sowas Jahre(!) mitmacht und sich de facto nicht verändert, ist im besten Fall eine surreale Figur.

Sollte sich aus diesem Beitrag eine eigene Diskussion entwickeln, wäre eine Abtrennung wohl recht hilfreich.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Alexandro am 7.05.2019 | 11:45
Ja natüüüürlich. Das Aufkommen von immer brutaleren Gewaltakten führt natürlich immer zu einer gesamtgesellschaftlichen Eskalation der Gewalt, die vor niemandem Halt macht. Sieht man ja auch in der Realität... NICHT. Solche Betrachtungen über die Person Batmans und was er machen "müsste" sind aus psychologischer Sicht ziemlicher Bullshit. Und das Thema wurde schon mehrfach thematisiert (in besseren Comics, als dem lahmen Killing Joke - welches den eindrucksvollen Beweis liefert, dass Alan Moore keine Ahnung von Nietzsche hat) - seine Schurken zu töten würde nicht verhindern, dass Nachahmer auf den Plan treten (Gothams Schurken - besonders der Joker - kümmern sich sehr endgültig um "Möchtegerns", was viele abschreckt diesen Weg einzuschlagen - sie haben weniger Angst vor Batman, als vor den anderen seiner Rogues Gallery - aber wenn die wegbrechen kommen schnell Nachfolger aus ihren Löchern gekrochen, die sich mit noch krasserem Scheiß einen Namen machen wollen).

@Thema: Ich fände es interessant, wenn sie sich beim Film am Golden-Age-Joker bedienen würden - also ihn Verbrechen begehen lassen, wie in den Comics der 30er und 40er (was aus der heutigen Zeit erstmal ziemlich lächerlich wirkt, aber gut zum "Loser"-Thema des Films passen würde).
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Sashael am 7.05.2019 | 11:50
Ja natüüüürlich. Das Aufkommen von immer brutaleren Gewaltakten führt natürlich immer zu einer gesamtgesellschaftlichen Eskalation der Gewalt, die vor niemandem Halt macht.
Hat niemand behauptet und wenn du nichts besseres zu bieten hast, musst du dich auch nicht beteiligen.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Alexandro am 7.05.2019 | 12:20
Meinetwegen. Viel Spaß bei deiner Küchenpsychologie und deinem Nietzsche-Missverstehen.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Seraph am 7.05.2019 | 13:55
Meinetwegen. Viel Spaß bei deiner Küchenpsychologie und deinem Nietzsche-Missverstehen.

Um hier mal im Franchise zu bleiben: "Warum denn so ernst?"
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Lyonesse am 7.05.2019 | 14:54
Sehr guter Trailer! Mir gefällt auch das angedeutete politische Element mit den aufgebrachten
Menschenaufläufen und Joker-Demonstranten. Ist nicht neu beim Joker, aber dieses anarchisch-
revolutionäre gefiel mir immer an der Figur. Und Phoenix wirkt erstaunlich überzeugend in der Rolle.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Hewisa (gone for good) am 7.05.2019 | 15:02
Die Prämisse, dass Batman niemals mit den Super-Psychopathen kurzen Prozess macht, ist in meinen Augen nicht haltbar.
Ach so, das meinst Du.
Naja, das ist tatsächlich eine Inkonsistenz in der Figur; imho der Tatsache geschuldet, dass man bei aller Dysternyss (TM) eben keinen Massenmörder als Protagonisten einer Comicverfilmung (und potentiel finanzkräftigen Franchises) will.
Das heißt aber nicht, dass Batman sich "normaler menschlicher Psychologie entzieht", sondern dass in der Figurenentwicklung andere Kriterien angelegt wurden. Hier haben halt Marketing- und Zielgruppentechnische Erwägungen die innerweltliche psychologische Konsistenz getoppt.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Grubentroll am 8.05.2019 | 09:38
Um hier mal im Franchise zu bleiben: "Warum denn so ernst?"

Hab ich mich auch gefragt. Muss man sich über Figuren aus bunten Comicheftchen denn so streiten?
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Sashael am 8.05.2019 | 10:02
Hab ich mich auch gefragt. Muss man sich über Figuren aus bunten Comicheftchen denn so streiten?
Naja, was heißt streiten.
Ging ja nur darum, dass Jiba(?) den Joker gerne mal menschelnder und nicht so unerklärlich bösartig haben möchte, während psychologisch merkwürdige Aspekte Batmans als Feature unwidersprochen hingenommen werden. Ich persönlich finde den einfach nur bösentm Joker dagegen halt dazu sehr passend.

Gelästert hat dann jemand ganz anderes. ;)
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Grubentroll am 8.05.2019 | 13:28
Naja, was heißt streiten.....

Gelästert hat dann jemand ganz anderes. ;)

Ja, den mein ich auch.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: BBB am 18.07.2019 | 14:46
Todd Philips, der Regisseur, hatte wohl von Anfang an im Kopf eine alternativ-Welt mit "Joker" zu machen, die nicht auf den Comics beruht und nichts mit dem DC Filmuniversum gemeinsam hat.

https://batman-news.com/2019/07/11/todd-phillips-dc-black/

Interessant finde ich die Aussage:
Zitat
I said, ‘Let Joker be the first, then let’s get f—— great filmmakers to come in,’ instead of trying to live in the shadow of the beast (MCU), let’s do something they can’t

Genau das ist es, was mich an diesem Film so reizt. Er ist einfach anders und geht einen komplett anderen Weg.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Gwynplaine am 18.07.2019 | 15:53
Gefällt mir  :d
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Erzdrakon am 18.07.2019 | 16:45
Da Bruce Wayne in dem Film ja auch noch recht jung zu sein scheint, kommt Phoenix ja vielleicht auch als Vater/Mentor/Vorbild eines späteren Jokers in Frage.
Und das Thomas Wayne mal nicht der grosse Philantrop zu sein scheint, ist doch auch mal eine interessante Wendung.  :)
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Vash the stampede am 31.08.2019 | 11:41
Neuer Trailer, ich nur so: WOW.  :o Was für ein Brett! Wenn der Film so wird, dann wird's ein Meisterwerk.  :d

Doch es gibt ein Aber. Es ist seit langem das erste Mal, dass ich sagen muss, dass die Synchronisation enorm viel von der Kraft nimmt. Heisst, der Film muss im Original geschaut werden.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: BBB am 31.08.2019 | 12:01
Freue mich da auch schon wie bolle drauf. Werde ihn unter Umständen sogar in beiden Sprachen sehen, sollte mir der Film beim ersten mal gefallen...
Das hab ich seit... der Nolan Batman Trilogie nicht mehr gemacht.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Vash the stampede am 31.08.2019 | 12:05
Heute ist übrigens Premiere (Filmfestspiele in Venedig). D.h. ab morgen könnte es erste Einschätzungen geben. :hibbel:
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: BBB am 1.09.2019 | 14:06
Hab mich zwar nicht getraut sie zuende zu lesen, weil SPON manchmal mit Spoilern eher unbesorgt umgeht, aber zumindest der Anfang von dieser Rezi liest sich nach genau dem, was ich mir erhofft hatte:

https://www.spiegel.de/kultur/kino/joker-premiere-in-venedig-gar-nicht-komisch-dieser-clown-a-1284621.html
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Xemides am 1.09.2019 | 14:42
Hier ist eine sehr positive aus der Süddeutschen: https://www.sueddeutsche.de/kultur/venedig-filmfestspiele-der-joker-1.4582963?fbclid=IwAR3lsVQVXfqkZdyV_h4cPAWwbXpll6JXcvVjQyczpDUZURJaNEMyngDlbWc


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Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Vash the stampede am 1.09.2019 | 17:01
Ich freue mich mega auf den Film.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Thandbar am 2.09.2019 | 11:56
Oh, ja.
Phoenix spielt ja in den Trailern schon mit einer solchen Eindringlichkeit, dass es kaum zu fassen ist und einen förmlich reinzieht.
Das ganze politisch als Antithese zu den Nolan-Filmen aufzuziehen, finde ich auch spannend.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Exar am 2.09.2019 | 16:00
Das liest sich alles wirklich gut.
Ich denke den Kinobesuch kann ich schonmal fest einplanen.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Lyonesse am 2.09.2019 | 17:02
Ach so, das meinst Du.
Naja, das ist tatsächlich eine Inkonsistenz in der Figur; imho der Tatsache geschuldet, dass man bei aller Dysternyss (TM) eben keinen Massenmörder als Protagonisten einer Comicverfilmung (und potentiel finanzkräftigen Franchises) will.
Das heißt aber nicht, dass Batman sich "normaler menschlicher Psychologie entzieht", sondern dass in der Figurenentwicklung andere Kriterien angelegt wurden. Hier haben halt Marketing- und Zielgruppentechnische Erwägungen die innerweltliche psychologische Konsistenz getoppt.

Ist sicher was dran, vor allem, wenn man die Zeit des Comic Code mit einrechnet. Die DC-Helden kommen eben
aus einer starken Saubermann-Tradition, auch wenn Batman in seinen Anfängen durchaus auch mal einen Kriminellen
tötete bzw. eine Knarre benutzte. Für Kinder und Jugendliche ist das als Leitfigur im Golden - und im Silver Age aber
nicht vertretbar. Bruce Wayne glaubt ja auch in weiten Strecken an das Rechtssystem, aber Joker & Co brechen leider
immer wieder aus ...
Es geht ja auch anders und das durchaus erfolgreich. Der Punisher knallt alles weg was rumkreucht und hat nur einige
Probleme bei End- und Zwischenbossen. Aber auch wenn die Friedhöfe dadurch voller werden (Aktenraum im War Zone
Film), ändert sich ja trotzdem nichts. Es kommen immer neue Kriminelle nach und es geht immer weiter, nur dann halt
öfter mal mit neuen Schurken oder einer anderen Mafiafamilie. Möglicherweise 'realistischer' als bei Batman, aber im
Prinzip ändert sich auch bei Frank Castle nichts am Status Quo - Heft wird also nicht eingestellt, weil jetzt alle Verbrecher
tot oder im Knast sind. ;)
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: lowfyr am 3.09.2019 | 08:18
Ach so, das meinst Du.
Naja, das ist tatsächlich eine Inkonsistenz in der Figur; imho der Tatsache geschuldet, dass man bei aller Dysternyss (TM) eben keinen Massenmörder als Protagonisten einer Comicverfilmung (und potentiel finanzkräftigen Franchises) will.
Das heißt aber nicht, dass Batman sich "normaler menschlicher Psychologie entzieht", sondern dass in der Figurenentwicklung andere Kriterien angelegt wurden. Hier haben halt Marketing- und Zielgruppentechnische Erwägungen die innerweltliche psychologische Konsistenz getoppt.

Man darf auch nicht vergessen, das wenn er töten würde, er bald keine goßen Gegner mehr hätte. Und niemand will sehen, wie er sich nur noch um Straßenräuber kümmert. Die Erklärung warum er nicht tötet ist auch ziemlich stichhaltig.

Und was die Düsterniss angeht, da ein Gleichgewicht zu finden war immer eine der schwierigeren Aufgaben in dem Franchise. Ich fand es immer witzig, wie nett er zu seinen Informanten sein konnte^^

Bei Superman ist es genau dasselbe. Lex Luthor hätte dann schon vor Jahren einen grauenvollen Flugzeugabsturz gehabt, weil mitten im Flug sich die Flügel gelöst haben^^
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: BBB am 3.09.2019 | 08:33
Bin jetzt sogar noch neugieriger, was den Film betrifft. Ich glaube es war in der Rezi bei Spiegel Online, wo sie schrieben, dass man nicht einmal merkt, dass es ein Comicbuch-Film ist - bis ganz zum Schluss, wo es dann doch comichafter wird (sinngemäß).
Jetzt bin ich echt neugierig. Ich freue mich richtig drauf, dass es ein Film sein soll, der für sich allein steht und ohne Comicbezug auskommt und auch sonst anscheinend die typischen Merkmale von Comic-/Superhero-filmen vermeidet. Aber was zum Geier soll da am Schluss passieren?
Einfach nur der Reveal, dass der Joker der Joker aus den Comics ist?

War lange nicht mehr so neugierig auf einen Film...
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: lowfyr am 3.09.2019 | 14:37
Vielleicht gibt es ja wie in den Comics mehrere Geschichten zur Auswahl ;D
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: gilborn am 3.09.2019 | 15:25
Ich freu mich. Das könnte echt was tolles werden! :)
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Fezzik am 3.09.2019 | 15:32
Ok, hab mir den neuen Trailer angeschaut. Holt mich auch nicht ab. Da warte ich dann doch mal was der Großteil des Tanelorn nach dem schauen spricht...
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Thandbar am 8.09.2019 | 10:47
Der Film hat den Goldenen Löwen gewonnen. (https://www.spiegel.de/kultur/kino/venedig-film-festival-joker-gewinnt-goldenen-loewen-a-1285754.html)
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Supersöldner am 8.09.2019 | 10:48
Was heißt das er wahrscheinlich nicht sehr Gut ist. Manistrem und so.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Xemides am 8.09.2019 | 12:18
So ein Unsinn. Abgesehen davon kann auch Mainstream sehr gut sein.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: tartex am 8.09.2019 | 13:19
Was heißt das er wahrscheinlich nicht sehr Gut ist. Manistrem und so.

Welcher Superheldenfilm ist denn bitte nicht die Definition von Mainstream??  :o

Festivalkino kratzt da ja nicht mal an der Schale des weit vom Baum gefallenen Apfels - im Vergleich dazu.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: BBB am 8.09.2019 | 14:03
Ich würde es vielleicht so interpretieren, dass der Sieg ein Hinweis darauf ist, dass Joker kein Popcorn-Effekte-Kino ist.
Und genau das macht den Film für mich ja interessant.

Ob er Mainstream ist oder nicht, wird man sehen...
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Lyonesse am 8.09.2019 | 16:30
Für das Budget ist das selbstverständlich ein Mainstream-Film, was denn sonst?
Hier wird eine mögliche Herkunftsgeschichte eines der beliebtesten Comicschurken
hergeleitet, der ein Außenseiter ist. Und dieses arme Würstchen setzt sich irgendwann
zur Wehr. Hat schon in Taxi Driver wunderbar funktioniert, warum also nicht beim Joker?

Außerdem trifft der Film offenbar den Zeitgeist und löst idiotische (weil nicht zielführende)
Diskussionen über mögliche Nachahmungstäter aus.
Tja, wenn diese vermeintliche Gefahr besteht, dann fragt euch* mal wo diese abgehängten
Gestalten alle herkommen bzw. wer die produziert, vor denen man mal wieder ganz viel Angst
haben soll?

*hier meine ich hysterische Reviewer aus dem Netz und anderen Medien
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Lyonesse am 10.10.2019 | 00:48
Gelungenes, wenn auch überzeichnetes Sozialdrama mit Fingerzeigen in
Richtung Taxi Driver und The King of Comedy. Mit subtiler Psychologie hält sich
der Film nicht auf, allerdings wird in der harschen Umwelt von Gotham schnell
klar, wie Arthur in eine Spirale der Gewalt gerät. Die Szene in der U-Bahn gemahnt
an die verquere Plausibilität des späten Charlton Heston und seiner NRA.
Insgesamt gute, wenn auch bestimmt keine leichte Unterhaltung, und Joaquin
Phoenix spielt einfach herausragend. Auch die notwendige Verwebung mit dem
Batman-Mythos erfolgt äußerst geschickt.
Am Ende erleben wir so etwas wie die Geburt des Jokers, wobei dieser Mann
dennoch noch weit entfernt ist vom klassischen Clown Prince of Crime, was
Planung und Genialität anbelangt.
Das ist jedoch nicht weiter tragisch, weil Arthur noch mindestens 15 Jahre Zeit
hat, um in diese Rolle wirklich hinein zu wachsen.

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8.5/10
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Jiba am 11.10.2019 | 10:34
In vielerlei Hinsicht stimme ich Lyonesse zu. Allerdings hat mir im Film so ein wenig der Twist gefehlt, wahrscheinlich das, was Lyonesse hier als "subtile Psychologie" beschreibt. Ich konnte den Film zu großen Teilen vorhersehen und die Elemente, die so zur Radikalisierung des Jokers führen, gehören zum kleinen 1x1 fast jeder beliebigen Superschurken-Origin-Story...

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Nicht falsch verstehen: Alle diese Dinge sind für sich genommen schon schlimm und spannen natürlich den Bogen zu realer Radikalisierung in der heutigen Zeit, aber sie sind eben auch so grundlegend, dass man da keine großen Aha-Effekte vom "Joker"-Film erwarten darf. Da ist tatsächlich wenig Substanz unter der Oberfläche. Und ich bin der Ansicht, das Ende war zu lang...

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Die Oberfläche ist zweifelsohne ein Hingucker: Todd Phillips hat sich einfach mal die gelbe Lichtstimmung von David Fincher ausgeborgt (umso mehr frage ich mich, wie das wohl als ein echter Fincher-Film gewesen wäre) und sein Gotham ist, wie es sich für die Stadt gehört, richtig schön unmenschlich-anonym.

Der Soundtrack war mir an einigen Stellen zu plakativ traurig, mit viel Gefiedel im Hintergrund... aber sonst bin ich jetzt nicht unzufrieden mit dem Kinobesuch, im Gegenteil.

Mir ist bei dieser Gelegenheit übrigens nochmal bewusst geworden, wie sehr Superhelden-Stories doch die Mythen unserer Zeit geworden sind: Im Sinne von "Jeder Erzähler erzählt sie anders, aber bestimmte Elemente lassen sich nicht entfernen". Die ikonische Szene des Überfalls auf die Wayne-Familie nach dem Theater unterscheidet sich in so ziemlich allen Interpretationen nur in den Details. Es ist quasi die Axis-Mundi der Batman-Geschichte.  :)

Würde trotzdem für den "Joker" nochmals 1 Punkt von Lynonesses Wertung abziehen.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Tegres am 11.10.2019 | 23:14
Wenn ihr nur einen Film dieses Jahr schauen wollt, dann schaut bitte "Joker".
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Vash the stampede am 11.10.2019 | 23:36
Mir hat er, trotz einiger weniger Schwächen, gut gefallen. Ja, er hätte manchmal weniger zeigen können, weniger erklären. Aber nicht bei der Figur, sondern in der Art wie er erzählt, was er erzählt.

Und ja, gelb ist eine sehr dominante Farbe im Film. Es mir aufgefallen, hat mich jedoch nicht gestört. Schande fand ich dagegen, dass der Film mal wieder viele Schnitte hatte. Und ich meine jetzt nicht die von einigen verhasste shaky cam, sondern dass man nicht einfach mal die Kamera laufen lässt. Szenen und Spannung durch Konstanz aufbauen (siehe Cuarón, Iñárritu oder McQueen).

Alles in allem ein guter Film mit einem herausragenden Hauptdarsteller, der für mich am Ende zum Glück noch die Kurve bekommt, indem er die Figur nicht zum Anti-Helden werden lässt.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: BBB am 11.10.2019 | 23:45
Wenn ihr nur einen Film dieses Jahr schauen wollt, dann schaut bitte "Joker".

Check  ;)

Komme gerade aus dem Kino und kann mich Vorrednern in allen Punkten anschließen. Guter Film.

Witzig fand ich, dass mir vor Filmbeginn nochmal bewusst wurde, dass ich mich sehr freue, dass diese Erzählung nicht Teil einer Reihe sondern für sich stehend ist.
Und am Ende dachte ich mir dann, wie sehr sich doch eine Fortsetzung anböte.
Naja... that's life
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Kreggen am 11.10.2019 | 23:55
Wenn ihr nur einen Film dieses Jahr schauen wollt, dann schaut bitte "Joker".

Warum? Ich werde nur einen Film sehen in diesem Jahr, aber nicht diesen  >;D
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Tegres am 12.10.2019 | 00:41
Warum? Ich werde nur einen Film sehen in diesem Jahr, aber nicht diesen  >;D
Alternativ gehen auch "The Favourite" oder "Midsommar".  ;D
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Darius der Duellant am 12.10.2019 | 01:21
So schreibt man John Wick aber nicht :D
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Sashael am 14.10.2019 | 09:04
Ich hab mir jetzt mal ein paar Kritiken durchgelesen. Was mir aufgefallen ist, ist dass die positiven Kritiken die Inszenierung in den höchsten Tönen loben und die negativen Meckerer sich auf das Batverse beziehen.

Wenn ich nach einer Originstory für einen absolut komplett skrupellosen manipulativen Sadisten suche, für wie sinnvoll werde ich den Film halten?
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Jiba am 14.10.2019 | 09:08
Also rein filmisch gesehen gibt es kein Batverse, bzw. DC-Verse. Da gibt es doch einen Haufen Filme die nichts miteinander zu tun haben.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: BBB am 14.10.2019 | 10:00
Wenn ich nach einer Originstory für einen absolut komplett skrupellosen manipulativen Sadisten suche, für wie sinnvoll werde ich den Film halten?

Hm, ich versuche mal ohne zu spoilern eine Antwort zu geben:
Wenn du nach einer Originstory für einen absolut komplett skrupellosen, psychisch kranken Mörder suchst, wirst du sehr glücklich.
Der Joker ist am Ende des Films mMn noch nicht "fertig", er hat gerade erst begonnen sein anderes/wahres Ich zu entdecken. Noch fehlen da ein paar Bausteine zu einem kompletten Joker.

Wenn du eine Originstory zu einem manipulativen Sadisten willst, wirst du also eher enttäuscht.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Tegres am 14.10.2019 | 10:30
Wenn ich nach einer Originstory für einen absolut komplett skrupellosen manipulativen Sadisten suche, für wie sinnvoll werde ich den Film halten?
Du wirst sehr zufrieden rausgehen.
Die Einbindung ins Batman-Universum fand ich übrigens sehr gelungen. Ich bin allerdings kein Comic-Fan, sondern meine Aussage bezieht sich mehr auf die abstrakte Figur Batman und ihr popkulturelle Verarbeitung. Mir geht es da übrigens wie bei Buchverfilmungen. Solange ein Film dem Kern einer Vorlage treu bleibt oder sie auf eigene gelungene Art und Weise interpretiert, ist das vollkommen ok. Wenn dafür Sachen geändert werden müssen, finde ich das sogar begrüßenswert, schließlich soll ein Film ja auch für sich stehen und keine "Abfilmung" einer Vorlage sein.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Coltrane am 14.10.2019 | 11:19
Ich fand es eher so mäh, dass der Joker als Opfer dargestellt wird. In meinen Augen nimmt es der Figur sehr viel von ihrem Charme, dass sie eben nicht mehr wie bei Ledger als autonomes Subjekt, das sich keinem Diktat beugt, gezeigt wird, sondern als Produkt von psychische Erkrangungen, Missbrauch und Demütigungen. Aber wahrscheinlich ist das einfach der Origin Story geschuldet. Persönlich hätte ich es trotzdem besser gefunden, wenn die Erklärungsversuche doch ein wenig origineller ausgefallen wären oder wie bei Funny Games ganz auf sie verzichtet worden wäre.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Jiba am 14.10.2019 | 11:33
Naja, ohne Erklärung wäre es halt keine Originstory.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Sashael am 14.10.2019 | 14:07
Naja, ohne Erklärung wäre es halt keine Originstory.
Mooooment! ;D

Das ist ja gerade die Krux, dass die Art der Erklärung die Qualität der Story ausmacht. Ich finde z.B. die Originstory in "The Killing Joke" ziemlich meh. Armer Schlucker stolpert in unglückliche Zufälle, wird wegen eines Mißverständnisses von Batman verfolgt, springt in Chemikalien und heraus kommt der Joker. Blahblub.
In Burtons Batman handelt es sich bei Jack Napier um einen bereits skrupellosen Kriminellen, der in die Chemikalien fällt und dadurch transformiert wird. Was ich als Origin deutlich gelungener finde.

Und genau dieses "Der arme Mann wollte doch nur ein nettes Leben, aber alle waren gemein zu ihm und darum ...", was in diversen Rezensionen anklingt, hält mich derzeit sehr davon ab, ins Kino zu gehen.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Tegres am 14.10.2019 | 14:13
Und genau dieses "Der arme Mann wollte doch nur ein nettes Leben, aber alle waren gemein zu ihm und darum ...", was in diversen Rezensionen anklingt, hält mich derzeit sehr davon ab, ins Kino zu gehen.
Dann haben die Rezensenten einen anderen Film  gesehen als ich. Athur Fleck hat die Wahl, wie er sich verhält. Klar wird er von seiner Umwelt beeinflusst und geprägt. Sie zwingt ihm aber nicht die Boshaftigkeit auf, zu der er sich letztlich selbst entscheidet. Aus meiner Sicht wird der Joker im Film eindeutig als böse dargestellt, nicht - vor allem am Ende nicht - als armes Würstchen. Der Film macht es sich aber nicht zu leicht und sagt: Tja, der ist halt böse, da kann man nix machen. Stattdessen zeigt er auf, unter welchen Bedingungen das Böse besonders gut gedeihen kann. Das macht ihn leider sehr aktuell.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Sashael am 14.10.2019 | 14:15
Dann haben die Rezensenten einen anderen Film  gesehen als ich.
Klingt immerhin schon etwas besser.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: BBB am 14.10.2019 | 14:26
Dann haben die Rezensenten einen anderen Film  gesehen als ich. Athur Fleck hat die Wahl, wie er sich verhält. Klar wird er von seiner Umwelt beeinflusst und geprägt. Sie zwingt ihm aber nicht die Boshaftigkeit auf, zu der er sich letztlich selbst entscheidet. Aus meiner Sicht wird der Joker im Film eindeutig als böse dargestellt, nicht - vor allem am Ende nicht - als armes Würstchen. Der Film macht es sich aber nicht zu leicht und sagt: Tja, der ist halt böse, da kann man nix machen. Stattdessen zeigt er auf, unter welchen Bedingungen das Böse besonders gut gedeihen kann. Das macht ihn leider sehr aktuell.

Das sehe ich genauso.

Klar kriegt Arthur Fleck an vielen Stellen viel S****** ab, aber muss auch sagen, dass vieles davon absolut gerechtfertigt und eine Konsequenz seiner Entscheidungen ist.

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Ich fand es eher so mäh, dass der Joker als Opfer dargestellt wird. In meinen Augen nimmt es der Figur sehr viel von ihrem Charme

Gerade diese Einschätzung sehe ich komplett anders, auch wenn ich es schon öfter gelesen habe, Fleck sei lettendlich nur das Opfer seiner Umstände. Das sehe ich absolut nicht so.

Natürlich lebt er in einer Gesellschaft, die ihn formt und die an vielen Stellen keine Fehler verzeiht. Aber er ist mindestens genauso sehr Täter wie Opfer.

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Soweit ich mich erinnere, sind die einzigen zwei Stellen, an denen er wirklich ein Opfer ist, die Szenen in denen
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Kann sein, dass ich etwas übersehe, an alle anderen "schlimmen Umstände", die ihm begegnen, trägt er zumindest eine Mitschuld.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: tartex am 14.10.2019 | 15:21
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Egal. Mir haben 2 Plotstellen am Film nicht gefallen.

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Dann kann sich ja dann jeder selbst überlegen, ob ich mich mit dem Film wieder versöhnt habe.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Coltrane am 14.10.2019 | 15:50
Um mal kurz auf die These einzugehen, er habe die Wahl, ob er vom Opfer zum Täter wird: Grundsätzlich ist das zutreffend, letztendlich liegt die Verantwortung für jede Handlung beim Individium, das sie begeht. Allerdings werden im Film meiner Ansicht nach zu viele "klassische", um nich zu sagen küchenpsychologische Erklärungskomponenten angeboten. Und ob jemand wirklich die Wahl hat, der eine solch starke psychische Erkrankung hat, wie Arthur im Film, darüber mögen sich Neurowissenschaftler und Philosophen in den Debatten um den freien Willen austauschen. Mir ist einfach die dargebotene Erklärung für die Mutation Arthurs zum Joker zu plakativ und dabei viel zu ungebrochen. Eine oder zwei dieser vermeintlichen Ursachen hätten wahrscheinlich ausgereicht, da nun aber wirklich gar nichts ausgespart wird, ist mir das einfach zu platt und macht für mich auch ein Stück weit den Joker kaputt, den ich schon seit Kindertagen mit Grausen bewundere. Wenn es einfach um einen Durchgetickten ginge, der irgendwann zurück schlägt, könnte ich damit besser leben, aber hey, es ist der Joker und da ist mir dann definitiv zu eindimensional und linear(schlimmstes Railroading  ~;D )

Trotzdem ist der Film sehenswert, da die Performance von Phoenix grandios ist. Die Debatte die sich um den Film entfaltet hat, kann ich allerdings nicht nachvollziehen - ist aber wahrscheinlich besser so, da das hochgradig SC verseucht ist.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Lyonesse am 14.10.2019 | 17:23
@Tartex:
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Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: tartex am 14.10.2019 | 17:27
@Tartex:
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 :o Was du nicht sagst.  ~;D
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: BBB am 14.10.2019 | 20:18
Allerdings werden im Film meiner Ansicht nach zu viele "klassische", um nich zu sagen küchenpsychologische Erklärungskomponenten angeboten. [...] Mir ist einfach die dargebotene Erklärung für die Mutation Arthurs zum Joker zu plakativ und dabei viel zu ungebrochen. Eine oder zwei dieser vermeintlichen Ursachen hätten wahrscheinlich ausgereicht, da nun aber wirklich gar nichts ausgespart wird, ist mir das einfach zu platt

Das ist allerdings auch einer der Punkte, die mich an dem Film gestört haben.

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Ein bisschen mehr... keine Ahnung, was mir da gefehlt hat, aber etwas weniger Küchenpsychologie hätte den Film noch besser gemacht, glaube ich auch.
Und trotzdem hat er mir sehr gut gefallen und je mehr ich über den Film nachdenke, umso besser finde ich ihn.

Allein dass ich jetzt noch dazu schreibe ist ein Zeichen dafür, wie sehenswert der Film ist :-)
Die meisten Filme hab ich noch am selben Abend, an dem ich sie gesehen habe, wieder vergessen.

Achja, und weil die Frage aufkam: Die Einbindung in die Batman-Geschichte fand ich geradezu brillant gelöst, das hat mir sehr gut gefallen und ließ mich am Ende des Fims denken, dass ich jetzt gern einen Batman Film vom gleichen Team hätte :-)
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Lyonesse am 14.10.2019 | 23:47
:o Was du nicht sagst.  ~;D

Ja, jetzt seh ich's auch. ;D
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Seraph am 15.10.2019 | 08:01
Ich bin mit wenig Erwartungen in den Film gegangen und ich glaube, das war genau richtig so - ich wurde positiv überrascht! Dass Phoenix eine gute Figur machen würde, war irgendwie schon vorher klar, aber mich ließ das Gefühl nicht los, nach dem Ansehen des Trailers schon den ganzen Film zu kennen. Irgendwie hatte ich keine "Spotlights", auf die ich mich freute und auf die ich hinfieberte. Na ja - und der Film hat es trotzdem geschafft, zu fesseln und zu begeistern.
Unterm Strich würde ich etwa 8,5 von 10 Punkten geben.

Positives wie Negatives hier als Spoiler
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Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Huhn am 15.10.2019 | 20:01
Ich bin mit wenig Erwartungen in den Film gegangen und ich glaube, das war genau richtig so - ich wurde positiv überrascht!
Ging mir auch so. Bin kein Fan dieser ganzen Superheldenfilme und hab mir Joker nur angeschaut, weil ich Hellstorm nicht so einsam ins Kino schicken wollte. Und dann hat mir der Film richtig gut gefallen! Kein schnarchiges Helden-Action-Zeugs sondern involvierende Story, toller Soundtrack und natürlich die klasse Performance dieses Schauspielers, dessen Namen ich nicht aussprechen kann.
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Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: First Orko am 21.10.2019 | 09:23
Gestern die Gelegenheit ergriffen, den Film in OV zu gucken - eine sehr gute Entscheidung! Ich kann Lyonesses'(?) Zusammenfassung so unterschreibe. Ein paar Ergänzungen:


Für mich und meine Begleitung (der Eine hatte schon von dem Film gehört, die Andere ist völlig unbedarft mitgekommen) bekommt Joker ohne wenn und aber:
5 von 5 Killing Jokes
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Lyonesse am 21.10.2019 | 19:55
Ich fand es eher so mäh, dass der Joker als Opfer dargestellt wird. In meinen Augen nimmt es der Figur sehr viel von ihrem Charme, dass sie eben nicht mehr wie bei Ledger als autonomes Subjekt, das sich keinem Diktat beugt, gezeigt wird, sondern als Produkt von psychische Erkrangungen, Missbrauch und Demütigungen.

Kann ich nachvollziehen. Der Joker war immer eine Mischung aus unwiderstehlicher, chaotischer Naturgewalt und krankem
Planungsgenie. Erst wenn er anfing wegzulaufen, wußte man, jetzt kommt er so langsam ins schwimmen.
Ändert für mich aber nichts an der Qualität, die dieser Film über weite Strecken hält.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Hellstorm am 21.10.2019 | 20:23
Für mich war es bisher der beste Film dieses Jahr.

Der Joker bringt gezielt eine Geschichte durch, die ich nicht erwartet hätte. Der Film erinnert (wie häufig online zu lesen ist) sehr an Taxidriver und denke das ist kein Zufall. Alle Plotpunkte werden sehr gut aufgebaut und sind nachvollziehbar für den Zuschauer. Der Film sucht sich klare Feinde/Gegner für Arthur und spielt diese konsequent. Für mich war es sehr leicht in den Film einzutauchen und mit Arthur "mitzufühlen. Joaquin Phoenix Darstellung ist alleine schon sehenswert. Er schaft es überragend das Krankheitsbild von Arthur "körperlich/schauspielerisch darzustellen, ohne das viel extra Erklärungen notwendig sidn. Auch die Verwandlung zum Joker ist großartig kommuniziert, durch die schauspielerische Leistung (Veränderung von Bewegung, Tanz usw.).

Die Handlung selber ist überraschend glaubwürdig für einen "Superheldenfilm" und ist mehr eine tragische Komödie als ein Thriller. Das ist vermutlich auch das,Problem vieler Kritiker. Der Joker ist am Ende des Films halt "glücklich" bzw. hat gewonnen? Arthur hat bekommen was er wollte, er wird nun von der Gesellschaft "wahrgenommen" und ist von seinen Ketten gelöst. Die Gesellschaft hat aber keine Antwort auf diese Veränderung, da Ende und Anfang des Film sich spiegeln.

Aus meiner Sicht, haben die Screenwriter und Schauspieler etwas neues aus der Vorlage Joker geschaffen. Wie Heath Ledger Joker zu Dark Knights Zeiten, steht Arthurs Story nun genau entgegengesetzt zu ihm. Wo der Zuschauer,bei Ledge Joker nie wussten, was ihn zu diesem Monster gemacht hat, wissen wir bei Arthur nur was ihn zu einem Monster gemacht hat aber nicht was er noch anrichten kann. Der Schaden den Arthur(innerhalb der Handlung) direkt anrichtet ist begrenzt, er selber ist ja nur das Streichholz an dem sich Gotham entzündet.

Alles im Allen ein fantastischer Film und vermutlich das "medienkritische" was man bei Blockbusterfilmen noch erwarten kann  :headbang: :headbang: :headbang:

Mein Tip: definitiv in Oton schauen, da sonst viel von Phoenix Darstellung verloren geht.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Greifenklaue am 23.10.2019 | 01:29
Schauspielleistung, Musik und Soundkulisse muss man hervorheben.

In einigen Szenen ist man dem Wahnsinn - und dem Fortschreiten des Wahnsinns . sehr nahe.

Gelungen.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Luxferre am 23.10.2019 | 13:32
Ich habe den gesamten Film über null Sympathie für den Joker. Warum auch? Ein kranker Soziopath wandelt sich zu einem kranken Psychopathen. Da brauche ich kein Verständnis für aufzubringen und auch kein Mitleid zu haben. Klar widerfährt dem armen Würstchen nur Shit, und zwar jederzeit volle Breitseite, das erklärt und rechtfertigt aber eben nicht sein Verhalten.
Phoenix spielt weltspitzenklasse!
Bis auf die letzte Szene, in der es so richtig 80er Jahre klamaukig wurde .. WARUM?  8] waddefukk - schade!

Dennoch war ich sehr gut unterhalten und habe den Exkurs in menschliche Abgründe auch irgendwie "genießen" können. Hat mich sehr kurzgeweilt die Zeit. Nochmal gucken müsste ich ihn jedoch nicht.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Fire am 24.10.2019 | 21:54
Hab den auch gesehen:
Phoenix spielt grandios (er verdient den Oscar zurecht)
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

!! Aber sobald er Joker wird, ist das alles weg...Als "Normalo" hat er mir gut gefallen, aber als Joker fand ich ihn echt lahm.

UND es ist irgendwie keine Origin Story für mich....Eher ein Drama, über einen Typen der mehr und mehr abdreht und irgendwann "zufällig" ein Clown-Kostüm anhat.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Talasha am 24.10.2019 | 22:19
Ich habe den gesamten Film über null Sympathie für den Joker. Warum auch? Ein kranker Soziopath wandelt sich zu einem kranken Psychopathen. Da brauche ich kein Verständnis für aufzubringen und auch kein Mitleid zu haben.
PFFFFFF wer hat schon Mitleid für einen Superschurken.  ;D
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: BBB am 26.10.2019 | 08:04
Joker ist mittlerweile der finanziell erfolgreichste Film mit R Rating und löst den bisherigen Rekordhalter Deadpool ab.
Schon beeindruckend.

Witzig auch die Reaktion von Ryan Reynolds:

(https://pbs.twimg.com/media/EHvB_diXUAEDp-3?format=jpg&name=medium)
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Darius der Duellant am 3.11.2019 | 12:48
Ging mir auch so. Bin kein Fan dieser ganzen Superheldenfilme (...). Und dann hat mir der Film richtig gut gefallen! Kein schnarchiges Helden-Action-Zeugs sondern involvierende Story, toller Soundtrack und natürlich die klasse Performance dieses Schauspielers, dessen Namen ich nicht aussprechen kann.


Ging mir genauso.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: tartex am 3.11.2019 | 13:13
Ging mir genauso.

Aber war das wirklich eine Überraschung? Hat doch irgendwie schon der Trailer sehr klar gemacht.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Nebelwanderer am 3.11.2019 | 13:36
Mir hat er sehr gut gefallen.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Darius der Duellant am 3.11.2019 | 20:03
Aber war das wirklich eine Überraschung? Hat doch irgendwie schon der Trailer sehr klar gemacht.

Aus eben genau diesem Grund vermeide ich das ansehen von Trailern so weit wie möglich.
Dem Genuss des präsentierten Films schaden die idR. nämlich nur, teilweise so weit dass ich mir das sehen des Films danach sparen konnte (Alien Covenant).

Irgendwelche Trailer zum Joker habe ich nicht gesehen und das war wohl eine gute Entscheidung.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Grubentroll am 7.11.2019 | 11:07
Also ich sehe es so, dass der Joker in Arthur Fleck schon immer drin war.
Er findet durch diese Gewaltexzesse und dem Absetzen seiner Medikamente zu seinem wahren Ich.

Das Erschießen von Menschen ist seine Katharsis von dem sich Anpassen müssen an die "normale" Gesellschaft.
Das wird in dem Film dargestellt, durch diese balletartige Bewegung mit den Armen und anschließend dem Tanz die Treppe herunter.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Huhn am 7.11.2019 | 12:40
diese balletartige Bewegung mit den Armen und anschließend dem Tanz die Treppe herunter.
Ich hab das irgendwie eher als Tai Chi und weniger als Tanz angesehen. Zur Entspannung. Er macht das ja in Situationen, in denen er sehr angespannt ist.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Grubentroll am 8.11.2019 | 12:56
Ich hab das irgendwie eher als Tai Chi und weniger als Tanz angesehen. Zur Entspannung. Er macht das ja in Situationen, in denen er sehr angespannt ist.
Interessant. Das kommt mir genau andersrum vor.
Als würde sich etwas in ihm lösen in diesen Momenten.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Erzdrakon am 8.11.2019 | 13:17
Also ich sehe es so, dass der Joker in Arthur Fleck schon immer drin war.
Er findet durch diese Gewaltexzesse und dem Absetzen seiner Medikamente zu seinem wahren Ich.
War auch mein Eindruck: er war die ganze Zeit so unglücklich weil er sein wahres Ich unterdrückt hat. Als er sich dann von dem Gedanken löst er müsse gut sein, blüht er auf.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Talasha am 10.11.2019 | 20:47
Nun war ich auch endlich im Film.

Ich mag ihn, Arthur ist ein armes Würstchen, der immer weiter in den Wahnsinn abgleitet, oder aus dem der Wahnsinn heraus bricht?  Was ich toll fand, ist das er nicht komplett getrieben wird, sondern man das Gefühl hat, dass er durch eigene Fehler immer weiter zum Joker wird. Er ist kein passives Opfer sondern trägt auch ordentlich selbst bei.
Titel: Re: [Film] Joker (2019)
Beitrag von: Sashael am 3.07.2021 | 16:54
Hab ihn jetzt auf Netflix gesehen.

Grandioser Film, aber imo wird der Joker zu sehr vermenschlicht.
Dass man bei Thomas Wayne aus einem Philantropen ein großes Arschloch gemacht hat fand ich interessant.
Aber der Joker war für mich immer ein komplett Irrer, der mit einem Kontingent Berufsverbrecher Gotham in Angst und Schrecken versetzt hat und kein Ikone des Volkszorns, der wie ein Katalysator die Wut der Massen zum Entzünden bringt und von ihnen gefeiert wird.

Zudem finde ich die Gründe für sein Abgleiten zu nachvollziehbar. Sowieso mit einer Behinderung ausgestattet, wird er von allen Seiten herumgeschubst, gedemütigt und verprügelt. Und schließlich findet er auch noch raus, dass seine Mutter ebenfalls ne Verrückte ist/war, die ihn Zeit seines Lebens belogen hat. Und seine ersten beiden Toten kann man sogar noch als Notwehr ansehen. Erst beim dritten Kerl ist es Mord aus Rache.

Im Vergleich finde ich das Ausrasten des Antagonisten in Unhinged deutlich unheimlicher, weil der Grund für dafür ne lachhafte Lappalie ist.