Irgendwie hat nun mal jedes Prequel das dramaturgische Problem, dass man eh weiß wie die Geschichte ausgeht.
Würde ich nicht ganz so sehen. Es gibt ja viele Möglichkeiten, wo wir genau wissen, wie es ausgehen wird (Ende des Zweiten Weltkriegs, Untergang von Pompeji/der Titanic usw.) und wo trotzdem extrem spannende und mitreißende Geschichten darüber erzählt werden.
Zum Problem wird der Prequel-Ansatz meiner Meinung nach dann, wenn der Filmemacher glaubt, uns den Status Quo des Originals als Spannungsmoment verkaufen zu können.
(Könnte Senator Palpatine der spätere Imperator sein? Könnte es sein, dass Frodo heil nach Hause ins Auenland zurückkehrt?) Und das klappt natürlich überhaupt nicht.
Im vorliegenden Fall wäre es:
Können die Gelflinge die Skekse besiegen oder werden diese die Herrschaft an sich reißen und die Gelflinge vernichten?
Deshalb funktionierte für mich zB Rogue One als Film im Vergleich zu den anderen Versuchen doch etwas besser, weil er seine Spannung aus anderen Elementen bezieht als "Können sie es schaffen?", sondern eher in die Richtung ging: "Was wird es sie kosten? Und was bedeutet es für die handelnden Figuren ganz persönlich?"
Ich hatte zum Beispiel die Lektüre des Simarillions sehr genossen, obwohl ich da sowohl den kleinen Hobbit als auch den Herrn der Ringe schon kannte. Aber das Simarillion versucht ja gar nicht erst, Spannung in Hinblick auf die Frage "Wie wird es ausgehen?" aufzubauen, sondern setzt auf ganz andere Dinge wie die unglaubliche Vertiefung der Welt und die mythenbildende Schönheit der Sprache.
*) Wir nennen das "being german at it" - dieser Impuls etwas zu kritisieren und Fehler aufzuzeigen, anstatt sich einfach nur an etwas zu erfreuen.
Wenn die Deutschen wirklich so versessen aufs Kritisieren sind, frage ich mich, warum wir dann eine Medienlandschaft haben, die von Figuren wie Helene Fischer und Til Schweiger dominiert wird. :gasmaskerly:
Erste Folge gesehen: Beeindruckende Puppenspielerkunst, Bauten, Kostüme
und Landschaften. Bisher leider ähnlich ironiefrei wie auch schon die Vorlage,
die sich ja auch ziemlich wichtig nahm. Die Epik der Geschichte war schon 1982
nicht gerade originell, aber darauf muss man sich halt einlassen.
Es ist jedoch in jedem Fall Potential vorhanden, so dass ich weiterschauen werde.
Wenn die Deutschen wirklich so versessen aufs Kritisieren sind, frage ich mich, warum wir dann eine Medienlandschaft haben, die von Figuren wie Helene Fischer und Til Schweiger dominiert wird.
Vermutlich weil beide niemanden überfordern. ;)
Edit: Nach der Staffel kann man von großem Puppentheater sprechen. Im Vergleich dazu wirkt
der Originalfilm eher wie eine Fingerübung. Sehenswert - allein schon wegen dem Kammerherrn oder
Dee oder den drei Schwestern oder den Kutschen oder oder ...
Bester Spruch in Folge 10
Ihr wolltet meinen Platz!
(Kammerherr zum General während er ihn ersticht.)