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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Rollenspiel- & Weltenbau => Thema gestartet von: Waldviech am 4.06.2019 | 11:18

Titel: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 4.06.2019 | 11:18
Punks gibt's im RPG-Sektor ja so einige. Cyberpunks, Steampunks, Dieselpunks, Dungeonpunks und so weiter und so fort. Solarpunk hingegen scheint eher, sagen wir mal, "unterrepräsentiert" zu sein. Tatsächlich fällt mir hierzu eigentlich nur der gleichnamige Tanelorn-Beitrag von 2014 ein. Daher möchte ich hier mal ein paar halbgare Überlegungen dazu in die Runde schmeißen, wie ein Solarpunk-Setting wohl aussehen könnte.  Vielleicht kommt ja was zusammen!

- das Ganze spielt so round about zwei Jahrhunderte in der Zukunft
- Klimawandel sei Dank ist die Erde heißer und feuchter als heute. Etliche Küstenlinien verlaufen anders, Klimazonen haben sich verschoben, große Teile der Polkappen sind abgeschmolzen.
- Weite Teile des 21. und des 22. Jahrhunderts waren ziemlich ätzend. Kriege, Naturkatastrophen, Ressourcenknappheit etc.pp. sorgten dafür, dass die Lage für die Menschheit als Ganzes ziemlich ernst war. Gleichwohl blieb der befürchtete totale Kollaps aus. Zwar wird das 21. Jahrhundert rückblickend als "Jahrhundert der Apokalypse" bezeichnet und die Menschheit hatte einen ziemlichen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen, aber irgendwie wurstelten man sich durch - bis die Lage tatsächlich stückchenweise wieder besser würde (Ja, hier schlägt meine Vorliebe für Szenarien in der Post-Postapokalypse durch ;) )
- die "Gegenwart" ist geprägt von wirtschaftlicher Aufbruchsstimmung und der sogenannten "Reglobalisierung". Die Staaten der Welt gehen wieder aufeinander zu.
- politische Zentren der neuen Ära sind ein florierendes Südamerika, ein föderales Europa, (dass die Kurve gekriegt hat) und Indien. In "zweiter Reihe" stehen aufstrebende, afrikanische Republiken, die in Ost und West geteilten USA und diverse, südostasiatische Staaten. "Sorgenkinder" sind ein weitgehend kollabiertes Russland, ein in sich zusammengefallenes Saudi-Arabien, ein bürgerkriegszerrissenes Japan und ein von faschistischen Australiern besetztes China.
- es hat sich ein ziemlich urbaner Lebensstil durchgesetzt, der stark (sehr stark) vom Green Urbanism geprägt ist. Metropolen sind eine Mischung aus Hochhäusern, Arkologien, Gärten und Parkanlagen.
- Technologisch wirkt die neue Ära aus heutiger Sicht vermutlich ziemlich "schizo".
Auf der einen Seite:  Die Energieversorgung erfolgt zu hundert Prozent aus nachhaltigen Quellen, hoch entwickelte Medizin und Gentechnik kann Krankheiten heilen, an deren Heilung heutzutage nicht zu denken wäre, die Computertechnik ist tatsächlich bei echter KI angekommen (sowohl bei stationären Computersystemen als auch bei Robotern).
Auf der anderen Seite: da man sich während des "Jahrhunderts der Apokalypse" vielerorts gezwungenermaßen auf Lowtechlösungen verlegt hat und Teile der Welt während der ganzen, vergangenen Katastrophen auf eine Art "technologisches Drittweltniveau" zurückgefallen sind und sich bis heute nicht völlig erholt haben, wirkt das frühe 23. Jahrhundert steckenweise verdächtig wie das späte 19. (Nur mit erheblich weniger Umweltverschmutzung).
- internationaler Verkehr ist, im Vergleich zu heute, entschleunigt. Wer es eilig hat und in einer Großmetropole wohnt, kann per Hyperloop-Bahnverbindung tausende von Kilometern in wenigen Stunden zurücklegen. Ansonsten nimmt man gern Passagierschiffe (von Elektromotoren, Segeln und Flettnerrotoren angetrieben). Im Bereich Flugverkehr hat der gute, alte Zeppelin eine Renaissance.
- auch stilistisch und modemäßig wirkt die neue Ära mitunter etwas "retro". In Europa und Südamerika feiert der Jugendstil seine Wiedergeburt. Moderne Metropolen dort sehen also durchaus so aus wie von Schuiten und Peeters gezeichnet.

Und was spielt man in diesem Szenario?
Das ist tatsächlich eine sehr gute Frage! Ich mir hier prima so eine Art "Neopulp" vorstellen.
Das optimistische, urbane "Ecotopia" ist schließlich nicht gleichmäßig über die Welt verteilt.
Während man in Rio, Leipzig, Lagos oder New York in elegantem Luxus lebt, sieht es im "leeren" Mittelwesten Nordamerikas oder gar in Russland verdächtig nach Fallout aus.
In verborgenen Ruinen mag manch technologischer Schatz aus dem Jahrhundert der Apokalypse verborgen liegen (und gar eine Gefahr für die Welt darstellen, wenn er Leuten wie den Australiern in die Hände fällt).
Zudem gehen die (meisten) Staaten der Welt zwar wieder friedlich aufeinander zu, aber das bedeutet nicht, dass es nicht Spionageaffären in Hülle und Fülle gäbe. Brasilien und Nigeria bespitzeln gegenseitig ihre Weltraumprogramme, denn jeder der beiden Staaten will bei der geplanten Rückkehr zum Mond der erste sein. Niemand weiß, wie weit die Wissenschaftler von Lhasa wirklich mit ihren Minduploadexperimenten sind (die dem wahnsinnigen Dalai-Lama echte Reinkarnation ermöglichen sollen). Und jeder andere europäische Staat würde gerne die genetische Geheimformel hinter den irrwitzig ertragreichen flensburger Ölalgen kennen.
Für Abenteurer und Spione gäbe es also einiges an Betätigungsfeldern.

Was würde hier denn noch fehlen? Welche Ansätze sind gut, welche weniger?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Achamanian am 4.06.2019 | 12:24
Auf jeden Fall eine schöne Idee. Ich gebe gleich mal eine Lektüreempfehlung, nämlich "New York 2140" von Kim Stanley Robinson - das ist zwar in jeder Hinsicht Gegenwartsnäher, es gibt aber schön viele gute Ideen, wie die Menschheit mit der Klimakatastrophe umgehen könnte, von einem neuen Zeitalter der Segelschifffahrt bis zu Stadtteilen auf Riesenbojen ...

Ich bin mir noch nicht ganz sicher zu dem "was soll man da eigentlich spielen"-Teil, das überzeugt mich alles noch nicht so richtig; für mein Gefühl müsste man da noch ein Core-Story-Element reinballern, das als Aufhänger für viele Arten von Abenteuern passt. Ich bringe da mal mein Steckenpferd ein: Ich wollte schon länger mal Klimakatastrophe und das Alien-Zone-Thema aus Picknick am "Wegesrand", "Auslöschung" und so Büchern für's RSP zusammenbringen. Wie wäre es mit einer Alien-Ökologie, die relativ kurz vor Spielbeginn als "Saat" auf der Erde niedergegangen ist und mittlerweile einen Haufen ökologisch fremdartiger Zonen hervorgebracht hat ...?

EDIT: Als Abenteueraufhänger könnte das einiges liefern, von der Erforschung der Zonen über Eindämmung von bedrohlichen Organismen, Verhinderung ihrer Ausbeutung/ihres Missbrauchs bis hin zur Auseinandersetzung mit eventuell intelligenten neuen Lebensformen, die dort entstehen und (gemäß der optimistischen Solarpunk-Grundhaltung) hoffentlich eine gemeinsame Lebensgrundlade mit den Menschen finden ...

Man könnte außerdem gut eine internationale Behörde, die sich mit den Auswirkungen dieser Zonen befasst, als Arbeitgeber der SC benutzen.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Chaos am 4.06.2019 | 16:05
"Internationale Behörde" (danke für das Stichwort, Rumpel) bringt mich auf eine ganz andere Idee: Könnte sich nicht eine Organisation gebildet haben, deren Ziel es ist, die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden? Als da wären:
- Umweltzerstörung und Nutzung nicht nachhaltiger Technologien
- Nationalismus, religiösen und sonstigen Fanatismus
- Ideologien wie den Faschismus (der ja nur florieren kann, wenn man eine Gruppe gegen andere aufstachelt)
- ABC-Waffen (und alles Andere, was seit der heutigen Zeit noch für diese Spielzeugkiste entwickelt wurde)

Wann immer die Organisation Wind bekommt, dass sich irgendwo auf der Welt so etwas zusammenbracht, schickt sie ihre Spezialisten los, die dem mit allen geboteten Mitteln entgegenwirkt. Da verstirbt der faschistische Hetzer unerwartet an einem "Herzinfarkt", das Biolabor, das an einem optimierten Ebolavirus gearbeitet hat, explodiert infolge eines "Gaslecks", etc etc. Das alles findet im verborgenen statt, ist hochgradig illegal und ethisch auch nicht gerade lupenrein, aber der Zweck heiligt die Mittel, denn weder die Menschheit noch das Ökosystem würden ein zweites Jahrhundert der Apokalypse überleben.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 4.06.2019 | 16:27
[So, als leichte, emotionale Ablenkung vom Uhrwerkschock mal hier weiter im Text]

Danke für den Buchtipp! Den Schmöker habe ich tatsächlich schon länger auf der Zu-Lesen-wenn-Zeit-Liste und das Konzept vom Buchdeckel stand auch so ein bisschen Pate für das Ganze hier - ohne, das da Details ne Rolle spielen würden, denn ich habe ja noch nicht gelesen :)

Die Idee mit der internationalen Behörde ist eine echt gute Idee, wobei ich noch nicht weiß, wie "düster" ich diese gestalten würde. Das Konzept mit der internationalen "Rettungstruppe" würde ja sowohl im hellen James-Bond-Film-Stil, als auch im dreckigen Noir-Style funktionieren. Vielleicht wird ja so ein Schuh draus:

Die Geheimorganisation "Club of Geneva" soll während des Jahrhunderts der Apokalypse entweder aus einer Gruppe skrupelloser Ökoterroristen oder einem geheimen Kader der UN entstanden sein. Die Ziele dieser Organisation: ziemlich genau DAS, was Chaos gerade beschrieben hat. Die Menschheit ist davongekommen - und so soll es bleiben. Das ist das oberste Ziel des Clubs. Für diesen Zweck rekrutiert der Club außergewöhnliche Individuen aus allen Teilen der Welt, aus allen Schichten der Gesellschaft.
Offiziell existiert de Club natürlich nicht, inoffiziell ist er aber so etwas wie die geheime Eingreiftruppe der Erdallianz, der neuen Nachfolgeorganisation der UNO (die im Übrigen alles daran setzt, schlagkräftiger zu sein als die alte UNO).

Die Idee mit dem Alien-Ökosystem ist auch knorke und sollte mit rein. Ich würde als "Kern" des Ganzen hier jedoch keine Aliens nehmen, sondern das Ganze wie folgt basteln: das "Alien-Ökosystem" ist eine Folge der Singularität! Während des frühen 22. Jahrhunderts haben einige Wissenschaftler ihrem Quantencomputer eingeimpft "Zeige und Wege, die Ökokalypse zu verhindern". Ausgerechnet dieser Quantencomputer war es dann, der seine geistigen Möglichkeiten exponentiell weiterentwickelte. Es gibt nun also einige Areale auf Erden, in denen eine transzendente Gott-KI das Ökosystem der Erde "repariert" und "verbessert" hat. Diese Gott-KI hat allerdings zuweilen SEHR eigene Vorstellungen von Reparieren und Verbessern, was die Sache dann sehr interessant macht. Im Übrigen ist die KI keineswegs inhärent menschenfeindlich. Sie ist nur mittlerweile so weit fortgeschritten und so "anders", dass Menschen für sie auch nur nein Teil des Ökosystems von vielen sind...
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Chaos am 4.06.2019 | 17:33
[So, als leichte, emotionale Ablenkung vom Uhrwerkschock mal hier weiter im Text]

Danke für den Buchtipp! Den Schmöker habe ich tatsächlich schon länger auf der Zu-Lesen-wenn-Zeit-Liste und das Konzept vom Buchdeckel stand auch so ein bisschen Pate für das Ganze hier - ohne, das da Details ne Rolle spielen würden, denn ich habe ja noch nicht gelesen :)

Die Idee mit der internationalen Behörde ist eine echt gute Idee, wobei ich noch nicht weiß, wie "düster" ich diese gestalten würde. Das Konzept mit der internationalen "Rettungstruppe" würde ja sowohl im hellen James-Bond-Film-Stil, als auch im dreckigen Noir-Style funktionieren. Vielleicht wird ja so ein Schuh draus:

Die Geheimorganisation "Club of Geneva" soll während des Jahrhunderts der Apokalypse entweder aus einer Gruppe skrupelloser Ökoterroristen oder einem geheimen Kader der UN entstanden sein. Die Ziele dieser Organisation: ziemlich genau DAS, was Chaos gerade beschrieben hat. Die Menschheit ist davongekommen - und so soll es bleiben. Das ist das oberste Ziel des Clubs. Für diesen Zweck rekrutiert der Club außergewöhnliche Individuen aus allen Teilen der Welt, aus allen Schichten der Gesellschaft.
Offiziell existiert de Club natürlich nicht, inoffiziell ist er aber so etwas wie die geheime Eingreiftruppe der Erdallianz, der neuen Nachfolgeorganisation der UNO (die im Übrigen alles daran setzt, schlagkräftiger zu sein als die alte UNO).

Die Idee mit dem Alien-Ökosystem ist auch knorke und sollte mit rein. Ich würde als "Kern" des Ganzen hier jedoch keine Aliens nehmen, sondern das Ganze wie folgt basteln: das "Alien-Ökosystem" ist eine Folge der Singularität! Während des frühen 22. Jahrhunderts haben einige Wissenschaftler ihrem Quantencomputer eingeimpft "Zeige und Wege, die Ökokalypse zu verhindern". Ausgerechnet dieser Quantencomputer war es dann, der seine geistigen Möglichkeiten exponentiell weiterentwickelte. Es gibt nun also einige Areale auf Erden, in denen eine transzendente Gott-KI das Ökosystem der Erde "repariert" und "verbessert" hat. Diese Gott-KI hat allerdings zuweilen SEHR eigene Vorstellungen von Reparieren und Verbessern, was die Sache dann sehr interessant macht. Im Übrigen ist die KI keineswegs inhärent menschenfeindlich. Sie ist nur mittlerweile so weit fortgeschritten und so "anders", dass Menschen für sie auch nur nein Teil des Ökosystems von vielen sind...

 :d

Vielleicht hat man beim Programmieren dieses Quantencomputers auch einfach vergessen, explizit vorzuschreiben, dass dieses Ökosystem menschliches Leben ermöglichen/unterstützen soll? Ich meine, es ist für Menschen vollkommen offensichtlich, dass es das soll, aber für eine KI? Sicher ist das nicht das erste mal, dass in der Informatik etwas fürchterlich schiefgelaufen ist, weil jemand nicht daran gedacht hat, etwas völlig offensichtliches explizit vorzuschreiben.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 4.06.2019 | 17:49
Oh, auch sehr schön! Und in Erweiterung dessen: es wurde auch vergessen, dem Quantencomputer mitzuteilen, dass die Menschen ganz gerne unmodifiziert bleiben würden. Folglich interessiert dieser Punkt die Gott-KI auch nicht so übermäßig und das Ergebnis ist, dass es auch diverse menschliche Mutanten gibt.

Aaaaaalso mal kurz zusammengefasst:

- die "Corestory" des Ganzen ist, dass die Spieler die Rolle von Agenten des Club of Geneva übernehmen und diverse Probleme in aller Welt bekämpfen. Dazu zählen neben irren Wissenschaftlern, wahnsinnigen Warlords und politischen Intrigen auch "Altlasten" aus dem Jahrhundert der Apokalypse, sowie das "Alien-Ökosystem" der Gott-KI.
- Das Setting wäre gewissermaßen dreigeteilt: die utopisch-urbane Solarpunk-Welt der im Aufschwung begriffenen Nationen / die noch am Boden liegenden Weltgegenden, die quasi so eine Art "Fallout Light" darstellen UND die bizarren Dschungel des Alien-Ökosystems.
- der Ton des Ganzen ist grundsätzlich optimistisch, der Ton der Abenteuer kann zwischen Neo-Pulp und Neo-Noir schwanken. Das Setting ist geradezu prädestiniert für beide Spielarten.

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Blechpirat am 4.06.2019 | 17:55
Es braucht auf  jeden Fall Raumschiffe, die von Sonnensegeln gezogen werden.

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Mithras am 4.06.2019 | 17:55
Zum Thema "Alien Ökosystem" empfehle ich folgendes: Defiance TV-Serie und der Film Auslöschung, die treffen es sehr gut. Und der Comic Oblivion Song von Cross Cult.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 4.06.2019 | 18:01
Defiance ist definitiv sehr gut als Vorlage für die Teile des Settings, die eher ländlich und fernab der urbanen Zentren liegen! Dieses westernartige Nach-der-Apokalypse-spielen-ohne-komplett-im-Arsch-zu-sein trifft den hier beabsichtigten Flair sehr genau!

Und @Raumschiffe mit Solarsegeln: Aber sowas von! Angedacht war, dass zwei der weiter entwickelten Nationen sich so eine Art Neuauflage des Spacerace der 1960er liefern. Und Solarsegel sollten da definitiv eine Schlüsseltechnologie sein. Das passt nicht nur zu Solarpunk, sondern wäre technisch auch noch plausibel.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Achamanian am 4.06.2019 | 18:13

Aaaaaalso mal kurz zusammengefasst:

- die "Corestory" des Ganzen ist, dass die Spieler die Rolle von Agenten des Club of Geneva übernehmen und diverse Probleme in aller Welt bekämpfen. Dazu zählen neben irren Wissenschaftlern, wahnsinnigen Warlords und politischen Intrigen auch "Altlasten" aus dem Jahrhundert der Apokalypse, sowie das "Alien-Ökosystem" der Gott-KI.
- Das Setting wäre gewissermaßen dreigeteilt: die utopisch-urbane Solarpunk-Welt der im Aufschwung begriffenen Nationen / die noch am Boden liegenden Weltgegenden, die quasi so eine Art "Fallout Light" darstellen UND die bizarren Dschungel des Alien-Ökosystems.
- der Ton des Ganzen ist grundsätzlich optimistisch, der Ton der Abenteuer kann zwischen Neo-Pulp und Neo-Noir schwanken. Das Setting ist geradezu prädestiniert für beide Spielarten.

Klingt super  :d
So was wie diese KI-Idee hat mir als Zündfunke die ganze Zeit noch gefehlt, um dem Thema einen neuen Aspekt abzugewinnen.
Der "Club of Geneva" hätte ja ein bisschen was von Firewall aus Eclipse Phase - existenzielle Bedrohungen für die Menschheit abwenden, aber mit einem etwas breiteren Fokus.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 4.06.2019 | 21:13
Stümmt - jetzt wo Du es sagst - die Grundidee ist tatsächlich die gleiche. Und das in diesem Falle sogar unbeabsichtigt  ;D. Aber das Grundkonzept der "weltrettenden Geheimorganisation" ist meines Erachtens tatsächlich eine sehr gute, wenn es darum geht, die klassische, diverse Abenteurergruppe in einem vergleichsweise modernen Setting einigermaßen plausibel zu verorten. Und wo wir gerade bei Eclipse Phase sind:

Wie sicher schon aufgefallen ist, ist die Welt im Age of the rising Sun im Vergleich tatsächlich nur moderat futuristisch, was High-Tech angeht. Der springende Punkt an den vorkommenden Technologien wie solargetriebenen Magnetschwebebahnen und Zeppelinen, Dieselalgen, Hochhausfarmen u.ä. wäre tatsächlich eher, das sie (und wenns nur im Rahmen der Fiktion ist) nachhaltig sind und so, im Gegensatz zu diversen problematischen Technologien des Erdölzeitalters, der Menschheit potentiell eine laaaaaaaaaaaange Zukunft ermöglichen. In den Metropolen darf (und soll!) es durchaus Dinge geben wie Roboter, Cybernetzwerke, Hologramme und ähnlich beeindruckendes Zeugs - doch im Vergleich zu wirklich transhumanen Settings ist das AosS doch eher "lowtech" zu nennen. Nicht anders als heutzutage auch ist Hightech auf der Welt eher ungleich verteilt und da es durchaus solche Dinge wie weiter entwickelte 3D-Drucker gibt, nicht selten auch eher eine "individuelle" Angelegenheit. Vielleicht ließe sich das Ganze so aufschlüsseln:

- ein großer Teil der landlebenden Bevölkerung lebt auf einem Technologieniveau, das man grob als "mit etwas Hightech abgeschmecktes, spätes 19. Jahrhundert" bezeichnen könnte. Wer als Zeitreisender einfach nur durch ein Dorf stolpert, wähnt sich vielleicht erst einmal im Wilden Westen, bis ihm auffällt, dass der Sheriff ein Funkgerät hat und ein (wasserstoffgetriebenes) Motorad fährt, der Salloon Solarzellen hat und jeder Einwohner standardmäßig gegen HIV geimpft wurde. Wie nun der allgemeine Grad an Recht und Ordnung ist, hängt davon ab, wo genau man sich befindet. Das desolate Russland und Mexico abseits der großen Städte erinnert vielleicht eher an Fallout, ländliche Gegenden der USA oder Argentiniens eher an Anne of Green Gables mit Ökostrom.

- Die Stadtbewohner haben es, was Hightech angeht, etwas besser. Die Masse könnte einen Lebensstandard haben, der durchaus ähnlich wie der heutige ist - allerdings mit den an den Solarpunk notwendigen Anpassungen. Man hat selbstverständlich Zugang zum städtischen Cybernetzwerk und speist seine Haushaltsgeräte aus perfekt regenerativen Energiequellen, verwendet Hightech aber bevorzugt da, wo sie nach allgemeiner Maßgabe sinnvoll ist. Einen smartphoneartigen Universalcomputer zu haben, ist sinnvoll und gängig. Sich als Privatperson eine aufwendige, elektische Espressomaschine zu kaufen, wenn eine stinknormale Espressokanne es genauso tut, würde eher als schräg gelten. Ebenso haben nur noch wenige Privatpersonen eigene Autos. In den gut geplanten Metropolen sind die Teile nämlich so gut wie unnötig, es sei denn, man wäre die Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst oder Logistikunternehmen.

- Wirkliche Sci-Fi-Technik gibt es selbstverständlich! Universitäten und Regierungen "beschäftigen" Super-KIs. Abgetrennte Gliedmaßen lassen sich kybernetisch oder biotechnisch ersetzen. VR- Simulationen können täuschend echte Niveaus erreichen. 3D-Drucker können kleinere, technische Gegenstände in kürzester Zeit auf Knopfdruck herstellen. Gehirnimplantate erlauben Pseudotelepathie. Solarsegelgetriebene Raumschiffe können auf Forschungsexpeditionen in wenigen Monaten bis zum Saturn vorstoßen. Das Ganze Zeug ist aber eher für abenteuerliche Plots und den generellen Sense-of-Wonder zuständig als für das allgemeine Alltagsleben.

Das hat natürlich auch auf der Meta-Ebene so seine Gründe: zum Einen ist der Technologielevel "bodenständig" genug, um die angestrebten "Neo-Pulp-Abenteuer" zu erlauben. Zum anderen ist er aber, wenn benötigt, hoch genug, um auch abgefahrenere Dinge, wie durchs städtische Cybernetz geisternde Rogue-KIs oder dank Lifeextension 150 Jahre alte Konzernchefs ermöglichen.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: gilborn am 5.06.2019 | 11:41
Cooles Szenario!

Folgendes würde mich interessieren:
- politische Zentren der neuen Ära sind ein florierendes Südamerika, ein föderales Europa, (dass die Kurve gekriegt hat) und Indien. In "zweiter Reihe" stehen aufstrebende, afrikanische Republiken, die in Ost und West geteilten USA und diverse, südostasiatische Staaten. "Sorgenkinder" sind ein weitgehend kollabiertes Russland, ein in sich zusammengefallenes Saudi-Arabien, ein bürgerkriegszerrissenes Japan und ein von faschistischen Australiern besetztes China.
Wie kommt es zu den Zuständen in Russland / Saudi Arabien / Japan und China?
Wurde da eine momentane Entwicklung extrapoliert?

Ich würde Russland z.B. geologisch betrachtet als sehr attraktiv sehen in Post-Klimaerwärmungsszenarien => Während Dritte Welt Länder eher verlieren (Wüstenbildung, Verlust an nutzbarer Ackerpflanzung =>Afrika wäre für mich das wahrscheinlichere "Fallout"-Szenario) ist das dort eher umgekehrt => Permafrostböden aufgetaut etc.
=> Politisches Ränkeschmieden sich die Filetstücke des kollabierten Russlands zu sichern?

Es könnte auch Programme geben CO2 wieder aus der Atmosphäre zu holen; quasi als übergeordnetes Ziel der Menschheit / KI, um das "Irreversible" der Klimaerwärmung schneller wieder weg zu kriegen.

Ein anderer Punkt wäre die Besiedelung der freigewordenen Fläche an der Antarktis. Da könnte man Wildwest-mäßige Besiedelungsszenarien machen, nur halt "Wild South".

Und noch eine Frage drängt sich mir auf: Wo ist der Punk im Solarpunk?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 5.06.2019 | 11:58
Politische Entwicklungen habe ich eigentlich nur insofern "extrapoliert", als dass ich davon ausgegangen bin, dass einige der Staaten (konkret Saudi-Arabien), die heute stark von Ölförderung leben, vielleicht stärker die Grätsche machen als andere. Das war es auch schon. Da der zeitliche Abstand von zwei Jahrhunderten schon ziemlich lang ist, habe ich mich nicht groß damit aufgehalten, heutige politische Trends zu extrapolieren. In 200 Jahren kann einfach ZU VIEL passieren. Daher sind die meisten Ideen, wie die Australier als Nazi-Ersatz, der japanische Bürgerkrieg oder der Umstand, dass die USA so ala Ostrom-Westrom "aufgespalten" sind, ziemlich frei Schnauze hingerotzt.

Die Idee, das Ganze klimatisch und geologisch nochmal zu überarbeiten, hat allerdings stark was für sich und auch der Antarktis-Run hat was!
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: First Orko am 5.06.2019 | 12:08
Und noch eine Frage drängt sich mir auf: Wo ist der Punk im Solarpunk?

Das zusammen mit der Frage, was man dort spielen soll, stellte sich mir auch.
Gewagte und... etwas zynische Idee: Nachdem retrospektiv festgestellt wurde, dass der Neoliberalismus mit seinem freien Markt so gar nicht geregelt bekommen hat und menschlicher Unwille zur Verhaltensänderung bzw. allgemeine Dissonanz zwischen eigenem Lebensstil und Kosten desselben auf lange Zeit uns erst in die Lage gebracht hat, hat sich vielleicht eine alternative Gesellschaftsform entwickelt - die sprichwörtliche "Ökodiktatur":

* alles wird mit Ecos bezahlt, eine Währung die direkt an den ökologischen Fingerabdruck gekoppelt ist. Die Nachhaltigsten sind die Reichsten - so die Theorie!
* die Basisform ist Diktatur, das System wird mit Härte und teilautomatisiert (durch Bots, Sperren und Chips) durchgesetzt und ggf. von Semi-KI-Automaten unterstützt - die Menschen sind aber noch Herren über die Maschinen! (den Fehler will man auch nicht nochmal begehen ;))
* ALLES, wirklich ALLES ist der Forderung nach Nachhaltigkeit untergeordnet: Von Grundbedürfnissen (Wohnen, Essen, Sex) bis zu Kunst und Kultur. Es darf möglichst nichts "Überflüssiges" produziert werden => Der Knackpunkt ist aber: Was ist überflüssig? Wer bestimmt das?
* Triebfeder des Ganzen ist der Wissenschaftliche Rat, eine Gruppe aus den stets intelligentesten und kreativsten Köpfen der Welt. Dabei fließt aber auch ein Empathiewert ein: Zum Einen muss man fähig sein, harte Entscheidungen zu treffnen - andererseits aber steht das Wohl der Tiere (als eine wichtige Basis des Ökosystems) mindestens soweit oben wie das der Menschen. Entmenschlichte Produktionsanlagen, Sklaverei, Massentierhaltung muss verhindert werden!
* Abweichende Haltungen werden zT geduldet aber eben nur bis zu einem gewissen Grad
* Revolutionsbewegungen orientieren sich am dekadenten Lebensstil des ausgehenden 21. Jhd, "Nach uns die Sinnflut" ist ein Wahlspruch, Herstellung kurzlebiger Produkte, immer neue Stile (Mode, Technik, Medien) sind Ausdruck der eigenen Individualität
* die Haltung: "Es geht doch gut, wir haben alles im Griff! Wozu noch weiter sparen?" - setzt sich langsam durch
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 5.06.2019 | 12:29
hmmm... aus ökologischen und dramaturgischen Gründen würde ich eher zu einer von "De-Zentralismus" geprägten Ökotechnokratie neigen:

BTW - Sehr gutes, aber krasses Buch zu den wahrscheinlichen Entwicklungen: https://smile.amazon.de/Uninhabitable-Earth-Life-After-Warming/dp/1984826581/

Ideen
- die Gigacities der zweiten Hälfte des 21. Jh. wurden zu dystopischen Hellholes, nun zu Beginn des 23. Jh. sind einige wenige davon Pilotprojekte und auf dem Weg der Besserung - der Rest ist *übel*
- die "green zones" sind geprägt von semi-autarken vernetzten Kollektivhofschaften, Neo-Dörfern und ultra-tech Öko-Arkologien
- es gibt riesige, teilweise durch "grüne Korridore" verbundene Schutz- und Erholungszonen für die Rest-Natur
- schwimmende Aquakulturen/Solarfarmen/Wasserstofffabriken
- Raumkolonien auf Mars, Mond, Jupitermonden
- Konzerne unterliegen einer strengen Aufsicht, die ihre Expansion auf 21. Jh. Niveau verhindern soll, d.h. es gibt viele sehr große Konzerne, aber keine interplanetaren Megacorps
- Uplifting, "Retrolifiting" zur Wiederbelebung ausgestorbener Arten und Biotech sind ganz groß
- es gibt einige hundert kleiner und eine Handvoll großer ökologischer "Deadzones"
- interstellare Sonden
- Groß/Schwerindustrie ist grundsätzlich im All oder auf leblosen Monden/Asteroiden angesiedelt
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: First Orko am 5.06.2019 | 12:34
Die Frage bleibt: Wo und warum entstehen die Konflikte? So klingt das erstmal beinahe... utopisch.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 5.06.2019 | 12:53
Konflikte:

- Konzerne versuchen heimlich/illegal wieder Größenordnungen wie im 21 Jh. zu erreichen
- Bürgerrechte für Uplifts? Was darf/soll als Retrolift wiederkehren - und wo leben?
- Astropuristen: Terroristen, die aus religiösen oder philosophischen oder ökologischen Gründen die Menschheit und ihre Zivilisation auf Erde-Mond beschränkt sehen wollen
- Seuchen, Giftstoffe, Mutationen, alte autonome Militärdronen aus den Deadzones
- Wettlauf zu den Sternen: Generationenschiffe, Robosonden, experimentelle FTL Antriebe - was ist der richtige und beste Weg?
- Fermiparadox - vielleicht gibt es Hinweise - keine Beweise! - auf extrasolare Megastrukturen - aber manche glauben, dies sind Ruinen, andere fordern, dass wir uns verbergen sollten...
- sich zu gut entwickelnde Schutzzonen beginnen zu wuchern...
- aggressiv beschleunigte Evolution der Fauna &  Flora in alten Gigacities schuf neue Plagen, Raubtiere, Krankheiten, etc. https://smile.amazon.de/Darwin-Stadt-rasante-Evolution-Großstadtdschungel/dp/3423289902/
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 5.06.2019 | 13:07
So in genau der Richtung. Hinzu kämen dann noch eine ganze Reihe der üblichen ideologischen Konflikte. Während Staat A die vorgeschlagene (und cool ätzende) Ökodiktatur von ein paar Posts weiter oben Stahlhart durchzieht, sieht Staat B die Angelegenheit mittlerweile wieder etwas lockerer und prompt gibt es die schönsten Zankereien zwischen den Hardlinern beider Seiten. Durch ökologische Deathzones ist auch Kloppe um Lebensraum ein sehr wahrscheinlicher Quell des Zwists.
Hinzu kommen natürlich die menschenüblichen Probleme mit Kriminalität u.ä.

Das beinahe utopische, das in einigen Ecken der Welt existiert, ist hier definiv gewollt - immerhin ist eine der Grundideen, dass das Setting trotz aller dieser Probleme eher optimistisch angelegt ist. Aber das bedeutet natürlich kein Fehlen von Konflikten....
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Blechpirat am 5.06.2019 | 13:12
Punk dabei wäre natürlich, wenn die PCs zu denjenigen gehören, die sich dem Grundsatz der Ökologie genau nicht unterwerfen. Die - illegal, aber "öffentlich", zumindest netz-öffentlich, Wegwerfmode generieren, offenes Feuer nutzen, Benzinautos restaurieren und illegale Rennen abhalten, etc. Dann hast du immer einen Konflikt, weil all diese Dinge ja irgendwie gegen die weit überlegene Diktatur erreicht werden müssen - Das Verbrennungsmotor-Autorennen ist dann ein "Run", bei dem erst die Umstände geschaffen werden müssen, ein solches Rennen abzuhalten.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 5.06.2019 | 13:13
klar optimistisch - in gewisser Weise ein wenig wie die 50/60er nach dem 2ten Weltkrieg: Hurra, wir leben noch! Der Krieg ist gewonnen, die "Guten" sind Sieger, aber unter den Ex-Verbündeten tun sich neue tiefe Gräben auf - während am Horizont ganz neue Krisen drohen... 
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 5.06.2019 | 13:16
ne, "Solarpunk" muss schon bedeuten die neuen "grünen" Ultratech Mittel gegen "The Man" in Gestalt von etablierten Parteien, Konzernen, etc. zu nutzen!
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 5.06.2019 | 13:19
Punk könnte da zB die illegale Wiedererweckung eiszeitlicher Megafauna sein, ebenso Uplifting von Primaten, der Diebstahl patentgeschützten Lebensformen bzw deren DNA, Sabotage aufstrebender Konzerne, Freiheitsrechte für AIs erkämpfen, etc.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 5.06.2019 | 13:23
"Retropunks" leben heimlich tief im Inneren grüner Schutzzonen in ultraprimitiven oder ultragrüntechnologischen Siedlungen, in denen sie an illegalen Uplifts und Retrolifts arbeiten (David Brin The Uplift War meets Jurassic Park)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Blechpirat am 5.06.2019 | 16:03
"Retropunks" leben heimlich tief im Inneren grüner Schutzzonen in ultraprimitiven oder ultragrüntechnologischen Siedlungen, in denen sie an illegalen Uplifts und Retrolifts arbeiten (David Brin The Uplift War meets Jurassic Park)

Nice. Problem ist eben, dass Punk einen gehörige Portion Anarchismus beinhaltet.

Und ökologisch sinnvolles Verhalten zwingend einen Regelsatz bedeutet, der einzuhalten ist.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Antariuk am 5.06.2019 | 17:38
Interessantes Thema! :d

Und ökologisch sinnvolles Verhalten zwingend einen Regelsatz bedeutet, der einzuhalten ist.

Guter Hinweis, wobei das aber auch über das Technologielevel im Setting steuerbar ist. Wenn grüne Technologie in einigen/vielen Bereichen alternativlos oder am billigsten/effektivsten ist, dann kommt man da nicht in Erklärungsnot mit dem Punk.

Wobei ein Konflikt auf dieser Ebene durchaus dankbar wäre, weil man daran sehr viel aufhängen kann.


- Groß/Schwerindustrie ist grundsätzlich im All oder auf leblosen Monden/Asteroiden angesiedelt

Wäre es nicht wahrscheinlich, dass es abseits der (wieder) grünen Erde dann auch Oasen der Superreichen im All gibt?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 5.06.2019 | 18:28


Wäre es nicht wahrscheinlich, dass es abseits der (wieder) grünen Erde dann auch Oasen der Superreichen im All gibt?

klar - siehe "Elysium" (Wahlberg, Foster) >;D
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 5.06.2019 | 18:33
weiter wäre es denkbar, dass aus einigen der Ultrareichen Prepperbunker, die hier und da heute angelegt werden, nach 150 Jahren luxoriöser Abgeschiedenheit so eine Art retrokonservative "Industrie/Fossilenergie"-Amish entstehen, die den Ökokram immer noch für Humbug halten --- ist ja auch klar: die Welt ging ja gar nicht "richtig" unter! - und ihren alten Reichtum für allerlei fiese Pläne nutzen!  >;D >;D >;D
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: gilborn am 5.06.2019 | 20:36
Ein anderer Punkgedanke:
Da man Überbevölkerungen um jeden Preis vermeiden will, werden alle bereits als Kleinkinder sterilisiert. Ein Medikament das in jedem Essen ist, vermindert den Geschlechtstrieb. Jeder darf genau 1 Kind bekommen, und zwar aus einem Nährstofftank (Huxleys schöne neue Welt lässt grüßen).
Neue Kinder dürfen erst dann aus dem Tank geholt wird, wenn jemand stirbt. Es muss das gleiche Geschlecht haben wie der Verstorbene.

Und Punks?
Die fordern ihren Trieb ein und wollen sich vermehren wie die Karnickel!
Sie entführen Kleinkinder die noch nicht sterilisiert worden sind und bringen sie in verbotene Siedlungen in der Wildnis.
Die Radikalisierten unter den Punks töten gar gezielt alte Menschen, damit mehr junge, fruchtbare Leute aus den Tanks nachrücken können.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Achamanian am 5.06.2019 | 20:50
Ein anderer Punkgedanke:
Da man Überbevölkerungen um jeden Preis vermeiden will, werden alle bereits als Kleinkinder sterilisiert. Ein Medikament das in jedem Essen ist, vermindert den Geschlechtstrieb. Jeder darf genau 1 Kind bekommen, und zwar aus einem Nährstofftank (Huxleys schöne neue Welt lässt grüßen).
Neue Kinder dürfen erst dann aus dem Tank geholt wird, wenn jemand stirbt. Es muss das gleiche Geschlecht haben wie der Verstorbene.

Das finde ich ehrlich gesagt nicht so plausibel - schon heutzutage würde doch keiner mehr auf die Idee kommen, Bevölkerungskontrolle durch eine Minderung des Geschlechtstriebs zu erreichen, wenn es ganz einfache Verhütungsmittel gibt. In einem optimistischen Setting fände ich eine derart spaßfeindliche Politik dann doch ein bisschen komisch.
Ein- (oder Zwei-)Kind-Politik finde ich dagegen schon plausibel, aber dann halt per ganz normaler Verhütung. Dann kann man immer noch Kommunen von Leuten haben, die irgendeiner Ideologie folgen, der zufolge sie so viel Nachwuchs wie möglich zeugen müssen - aber mit dem Wunsch zum Rammeln würde ich das nicht begründen, dem sollte in so einem Setting m.E. schon jede und jeder nachgehen dürfen.


@Thema Punk:
Ist halt eh extrem schwer zu fassen in diesen ganzen Genrebezeichnungen - Was an Steampunk Punk sein soll, verstehe ich auch in 99% der Fälle nicht. Ist wohl inzwischen am ehesten ein Marker für leicht oder schwer überdrehte ästhetische Subversion eines Themas.
Solarpunk definiert als "hoffnungsvoll rebellisches Genre" ist eigentlich schon ein Widerspruch in sich (Punk und Hoffnung passen ja etwa so gut zusammen wie ... ach, was auch immer, Bratwurst und Vanilleeis). Ich würde einfach akzeptieren, das Punk in Genrebezeichnungen ein weitgehend entleerter Begriff ist und mir nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen.


Noch ein inhaltlicher Gedanke:
Eine neue Seefahrtskultur fände ich einen guten Aufhänger - Stadtschiffe, die von riesigen Kite-Segeln gezogen werden und auf denen sich alle möglichen Arten von mehr oder weniger experimentellen Mikrogesellschaften entwickeln können. Wer über den Atlantik will, fährt halt mit so einem Stadtschiff mit, weil Flugreisen sind nur in absoluten Ausnahmefällen angesagt. Da hätte man dann gute Aufhänger für Reise- und Stadtabenteuer in exotischem Setting in eins.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: gilborn am 5.06.2019 | 23:08
Das finde ich ehrlich gesagt nicht so plausibel - schon heutzutage würde doch keiner mehr auf die Idee kommen, Bevölkerungskontrolle durch eine Minderung des Geschlechtstriebs zu erreichen, wenn es ganz einfache Verhütungsmittel gibt. In einem optimistischen Setting fände ich eine derart spaßfeindliche Politik dann doch ein bisschen komisch.
Ein- (oder Zwei-)Kind-Politik finde ich dagegen schon plausibel, aber dann halt per ganz normaler Verhütung. Dann kann man immer noch Kommunen von Leuten haben, die irgendeiner Ideologie folgen, der zufolge sie so viel Nachwuchs wie möglich zeugen müssen - aber mit dem Wunsch zum Rammeln würde ich das nicht begründen, dem sollte in so einem Setting m.E. schon jede und jeder nachgehen dürfen.

Hast schon recht, ist Dystopie mit der Brechstange.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 6.06.2019 | 13:46
Gerade Überbevölkerung würde ich komplett rauslassen - das ist ein klassisches Dystopie Thema, bei dem sich zunehmend zeigt, dass es allein schon durch Bildung für Mädchen und ein Minimum an Wohlstand ausgehebelt werden kann. Es sollte hingegen einige mögliche Antworten auf Gesellschaften mit sehr niedrigen Geburtsraten enthalten: Ausgleich durch "ewige Jugend"/ständige Einwanderungsprogramme/Roboter/Uplifts/etc. --- Wie wären zB Kommunen, die ihren Bestand sichern, indem sie regelmäßig gesunde Kinder aus den alten Mega-Slums oder Deathzones "retten"(entführen)?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Chaos am 6.06.2019 | 14:03
Gerade Überbevölkerung würde ich komplett rauslassen - das ist ein klassisches Dystopie Thema, bei dem sich zunehmend zeigt, dass es allein schon durch Bildung für Mädchen und ein Minimum an Wohlstand ausgehebelt werden kann. Es sollte hingegen einige mögliche Antworten auf Gesellschaften mit sehr niedrigen Geburtsraten enthalten: Ausgleich durch "ewige Jugend"/ständige Einwanderungsprogramme/Roboter/Uplifts/etc. --- Wie wären zB Kommunen, die ihren Bestand sichern, indem sie regelmäßig gesunde Kinder aus den alten Mega-Slums oder Deathzones "retten"(entführen)?

Bildung für Mädchen - und überhaupt Bildung fürs Volk - hat halt aus Herrschenden-Sicht den Nachteil, dass Gebildete mitdenken und ihre Meinung sagen und am Ende sogar mit entscheiden wollen. Das stört irgendwie damit, wenn man ohne Einmischung von unten sein Ding machen will.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Chaos am 6.06.2019 | 14:13
Wie wäre es aber, wenn in den wohlhabenden Staaten gerade durch Druck der Bevölkerung (eventuell künstlichen aufgebauten Druck, ausgelöst durch Social Engineering seitens derer, die gerne wieder unbeschränkt Profit einfahren würden) die strikte Ausrichtung auf Nachhaltigkeit, Umweltschutz etc am Wanken wäre? Ist ja nicht so, als gäbe es nicht reichlich Beispiele von Gruppierungen, die lautstark fordern, dass katastrophale Fehler der Vergangenheit wiederholt werden müssen.

Immerhin ist das Jahrhundert der Apokalypse ja schon eine Weile her, da ist es leicht, das Ganze herunterzuspielen oder ganz zu leugnen - da war gar keine Apokalypse, denn die Erde sah schon immer so aus, und die Umweltheinis wollen uns alle in die Steinzeit zurückführen (da hilft es natürlich, wenn es extreme Splittergruppen gibt, die tatsächlich eine technologiefreie "zurück zur Natur"-Lebensweise fordern).

Außerdem: "Resourcen existieren, um verbraucht zu werden; wenn wir sie nicht selbst verbrauchen, dann verbraucht sie eine zukünftige Generation. Und welches Recht haben zukünftige Generationen, von uns Verzicht zu fordern, um ihren eigenen Luxus zu ermöglichen?" - dieser eine Type aus Alpha Centauri
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 6.06.2019 | 14:52
Überbevölkerung im großen Stil erscheint mir nicht zuletzt stilistisch unpassend für "Solarpunk" - aber in zwei Regionen macht sie IMHO Sinn und passt auch vom Stil her: in den bildungsfernen Abgründen der verbliebenen Gigacities (ungeplant) & und in gewissen Weltraumkolonien und "Kolonisations-Bewegungen", die vor allem "Personal" für riesige Generationenschiffe und die low-tech Rekolonisierung von Deathzones (mit einer extrem hohen Verlustrate, bzw. stark reduzierten Lebenserwartung) brauchen (geplant).
 
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Achamanian am 6.06.2019 | 15:23
evtl. nützlich: Eine Karte, die den Anstieg des Meeresspiegels abhängig von der Erderwärmung zeigt.

https://seeing.climatecentral.org/#4/54.57/-3.87?show=lockinAnimated&level=6&unit=feet&pois=hide (https://seeing.climatecentral.org/#4/54.57/-3.87?show=lockinAnimated&level=6&unit=feet&pois=hide)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 6.06.2019 | 16:20
jo, die Meerespegelfrage, bzw. die tatsächlichen Effekte im Jahr 221X sind essentiell für Optik und Geopolitik des Settings!

Zur Politik:
Es wäre story-technisch und historisch interessant, wenn es gleichzeitig mit einer globalen Aufsichtsbehörde eine Abkehr von riesigen Staaten wie China, Indien, US, Russland, etc. und Hinwendung zu kleineren Flächenstaaten, Stadtstaaten und regionalen Föderationen gegeben hat:
zB
- Nordeuropäische Union: eine Föderation mit gemeinsamer Finanz- und Militärpolitk
- Mittelmeer Allianz: loser Staatenbund mit Zoll-&Wirtschaftsunion (alle Mittelmeeranrainerstaaten außer Frankreich, dafür unabh. Korsika)
- Innerasiatische Liga: loser Militärverbund vom Ural bis zur Mongolei
- China und Indien dürften übel gelitten haben und diverse Deathzones enthalten, sonst jede Menge Stadtstaaten
- 3 afrikanische Föderationen im Subsahara-Bereich: Ost, West, Süd
- Central United States: US "Inland" bis runter nach Texas - immer noch streng religiös
- North American Union: Canada+US-West/Ost-Küste
- Naher Osten, Saudi Arabien, Golf: Deathzones, neue Wüsten
usw.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 6.06.2019 | 16:32
Nach dem ich nun jeden einzelnen Beitrag Gelesen habe Achtung überspitzt aber wenn ich ein SC in dieser Welt wäre der für eine Öko Diktatur Morden tut  würde ich mich als aller erstes am Kopf kratzen. Und Fragen warum ich nicht ständig von Widerstandskämpfern verfolgt werde die 1 nicht unter einer Diktatur leben wollen 2 nicht wollen das diese für Bäume und Fische Menschen Tötet und 3 ihre für verbrechen wie Müll wegwerfen oder Benzin nutzen ermordeten Angehörigen Rächen wollen. Und mich Fragen warum ich da gelandet bin. Dann würde ich (vielleicht ) meine Stützpunkt in die Luft jagen und mich dem Widerstand anschließen.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Curwen am 6.06.2019 | 17:17
Diese Geheimorganisation "Club of Geneva" klingt sehr vielversprechend. Die Truppe könnte auch einen offiziellen Teil haben, der in diplomatischer Mission unterwegs ist. Diese Leute wären dann gefürchtet, falls sie die industriellen Komplexe und Forschungseinrichtungen der Kolonien kontrollieren.

Da die Großindustriellen nicht mehr so wirtschaften können wie früher, verlegen sie eben den Hauptteil ihrer Produktion ins All. Hier ist auch viel Platz für illegale Forschung und andere spannende Gemeinheiten, denen sich die SC stellen können. Nebenbei lassen es sich die Bosse in einem auf der Erde undenkbaren Luxus gutgehen.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 6.06.2019 | 17:47
Yep, der CoG klingt vielversprechend - vielleicht ist der "offiziell" auch nur eine lose, aber legale Organisation wie die Bilderberg Group, nur eben mit sehr finstrem Ruf in Aluhut-Kreisen!
Vielleicht so in der Art: vor 30 Jahren enstand aus insgesamt 11 internationalen und nationalen Gruppierungen von mehr oder weniger militanten Umweltschutz- und Anti-Konzerngruppen die Global Ecosphere Organisation (GEO), die seitdem zum eigentlichen Exekutivorgan des Terran Prosperity Council, einer Art Neo-UN mit stark ökologisch-ökonomischen Einschlag, wurde. Der Hauptsitz der GEO ist offiziell in Reykjavik, aber begründet wurde die GEO in Genf - und angeblich entstand dort auch der ominöse Club of Geneva, der nicht nur jährliche Treffen von Wissenschaftlern, Philosophen und Politikern arrangiert, sondern der eigentlich nur den Deckmantel einer interplanetaren Geheimpolizei bildet...
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 6.06.2019 | 18:07

EDIT: Als Abenteueraufhänger könnte das einiges liefern, von der Erforschung der Zonen über Eindämmung von bedrohlichen Organismen, Verhinderung ihrer Ausbeutung/ihres Missbrauchs bis hin zur Auseinandersetzung mit eventuell intelligenten neuen Lebensformen, die dort entstehen und (gemäß der optimistischen Solarpunk-Grundhaltung) hoffentlich eine gemeinsame Lebensgrundlade mit den Menschen finden ...


vielleicht näher am Thema, aber mit "we-are-the-aliens" Einschlag: eine ganze Reihe der Deadzones, vor allem sogenannte "Swarmzones" entstanden ursprünglich aus unzähligen, teils verzweifelten, teils verrückten Versuchen im Bereich Geoengineering und Bioengineering, mit deren Hilfe man die ausufernde Katastrophe eindämmen oder gar komplett rückgängig machen wollte. Leider resultierte das oft in bizarren Ökounfällen und der Schaffung völlig neuer invasiver Species', die hier und da ganze Landstriche übernommen haben und manchmal mit drastischen Mitteln bekämpft werden müssen...  >;D
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 6.06.2019 | 18:53
Diktatur bringt Widerstand hervor. Regierungstreue Killer Kommandos bringen widerstand hervor. Es wäre nur Logisch wenn es Rebellen gibt die die SC Aktiv Jagen weil sie die SC ausschalten wollen. oder versuchen sie beim Töten zu Filmen. Oder sie zu bekehren damit sie Doppelagenten werden . 
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 6.06.2019 | 22:20
Uha, da hat man mal einen Tag nicht so richtig Zeit, was zu posten und dann rasseln hier die Ideen....da kann doch nur was Gutes bei rumkommen :d

Gerade den Ansatz hier:
Zitat
Es wäre story-technisch und historisch interessant, wenn es gleichzeitig mit einer globalen Aufsichtsbehörde eine Abkehr von riesigen Staaten wie China, Indien, US, Russland, etc. und Hinwendung zu kleineren Flächenstaaten, Stadtstaaten und regionalen Föderationen gegeben hat:

finde ich tatsächlich ziemlich knuffig, da er einem genügend Raum gibt, um allerlei Interessantes unterzubringen. Das kann dann nämlich unter Umständen den Widerspruch zwischen "Dystopisch und Utopisch" lösen.
So ganz generell war ja angedacht, das die Welt des Solarpunkzeitalters eben nicht, oder zumindest nicht flächendeckend dystopisch, sondern eher optimistisch ist. Nun ist die Idee einer fiesen Ökodiktatur aber auch eine reizvolle, weil es den Topos des "ewig guten Umweltschützers" mal schön auf Links dreht. In einer Welt mit verhältnismäßig vielen Stadt- und Kleinstaaten kann es dann durchaus diverse "Schurkenstaaten" geben, die ihr Solarzeitalter auf genau diese Art und Weise ins Fiese verdrehen.

Zitat
Diktatur bringt Widerstand hervor. Regierungstreue Killer Kommandos bringen widerstand hervor. Es wäre nur Logisch wenn es Rebellen gibt die die SC Aktiv Jagen weil sie die SC ausschalten wollen. oder versuchen sie beim Töten zu Filmen. Oder sie zu bekehren damit sie Doppelagenten werden . 
Kann so sein, muss aber nicht. Es kommt halt immer stark auf den Kontext an. Beispielsweise regt sich bei mir kaum ein Funke der Rebellion in mir, nur weil ich weiß, dass deutsche GSG9-Beamten von der Waffe gebrauch machen, wenn es notwendig ist.
Zudem ist der Ursprungsgedanke hinter dem Club of Geneva nicht "Köpft ihn, er hat eine Plastiktüte!", sondern eher "Syndikatsboss DaSilva lässt Ausgrabungen in Zentralasien durchführen. Unseren Berichten zufolge genau dort, wo sich ein Atomwaffenstützpunkt der antiken russischen Föderation befand. DaSilva unterstützt finanziell die australischen Arkologien. Sie wissen also, was das bedeuten kann. Finden sie mehr raus und notfalls: Handeln sie!". Also gewissermaßen eher die James-Bond-Schiene.

Zitat
nicht wollen das diese für Bäume und Fische Menschen Tötet und 3 ihre für verbrechen wie Müll wegwerfen oder Benzin nutzen ermordeten Angehörigen Rächen wollen.
Um sowas zu "vehindern", ist ja der Solarpunk-Technologiekrams da. Natürlich wirfst Du noch immer deinen Müll weg. Der ist nur so designt, dass er zu hundert Prozent wiederverwertet, kompostiert oder sonst wie unschädlich gemacht werden kann. Natürlich nutzt Du kein Benzin mehr. Warum solltest Du auch? Dein Sprit kommt entweder aus der Algenfarm oder speichert Solarenergie mit Hilfe von Wasserstoff oder Elektrolythen. Hinzu kommt: In der Metropole, in der Du lebst, ist der offentliche Nahverkehr so gut konzipiert und die wichtigsten Dinge so fußläufig erreichbar, dass Du eigentlich keinen privaten PKW brauchst.

Im Übrigen bin ich auch noch etwas unschlüssig, was Raumfahrt angeht. Zunächst hatte ich mir das Ganze ja einigermaßen "raumfahrtfrei" vorgestellt. Doch dann kamen die Solarsegelraumschiffe und Ideen zu Schwerindustrieasteroiden. Wie wäre es denn, wenn der ganze Kram gerade im Aufbau begriffen wäre? Und zwar in Anlauf Nummer 2? Im Jahrhundert der Apokalypse gab es schon einmal einen Run aufs All, der allerdings bis auf wenige Raumstationen zum Erliegen kam, als die Dinge auf Erden zu schlimm wurden. Nun kehrt er Mensch ins All zurück...
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Chaos am 6.06.2019 | 22:47
Uha, da hat man mal einen Tag nicht so richtig Zeit, was zu posten und dann rasseln hier die Ideen....da kann doch nur was Gutes bei rumkommen :d

Gerade den Ansatz hier:
finde ich tatsächlich ziemlich knuffig, da er einem genügend Raum gibt, um allerlei Interessantes unterzubringen. Das kann dann nämlich unter Umständen den Widerspruch zwischen "Dystopisch und Utopisch" lösen.
So ganz generell war ja angedacht, das die Welt des Solarpunkzeitalters eben nicht, oder zumindest nicht flächendeckend dystopisch, sondern eher optimistisch ist. Nun ist die Idee einer fiesen Ökodiktatur aber auch eine reizvolle, weil es den Topos des "ewig guten Umweltschützers" mal schön auf Links dreht. In einer Welt mit verhältnismäßig vielen Stadt- und Kleinstaaten kann es dann durchaus diverse "Schurkenstaaten" geben, die ihr Solarzeitalter auf genau diese Art und Weise ins Fiese verdrehen.

Am besten gibt es in beide Richtungen Schurkenstaaten. In der Mitte sind die einigermaßen "guten" Gemeinschaften, die nachhaltige Zivilisation praktizieren; auf der einen Seite stehen als Bedrohung die Schurkenstaaten, die nichts aus der Apokalypse gelernt haben und wieder hemmungslos profitieren, verbrauchen, verschmutzen und Krieg führen wollen; auf der anderen Seite stehen als Bedrohung Schurkenstaaten, die genau das Falsche aus der Apokalypse gelernt haben, entweder im Sinne des Luddismus oder indem sie die Menschheit gleich in ein prätechnologisches Zeitalter zurückführen wollen.

Und man kann natürlich auch in der Mitte Bösewichter ansiedeln. Etwa eine White-Supremacy-Bewegung, der klar ist, dass die Erde auch mit Nachhaltigkeit nur noch Kapazität für X Menschen hat, weshalb es aus ihrer Sicht Verschwendung ist, irgendwelche Nichtweißen am Leben zu lassen, anstatt die Welt bis zur Obergrenze mit Weißen zu bevölkern. Australien klingt ein wenig, als wäre es ein Kandidat für so etwas.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: First Orko am 7.06.2019 | 10:33
Kurzer Einwurf: Ich finde übrigens die ganze Idee und was so draus wird richtig spannend! Ein erfrischend unverbrauchtes und endlich mal positives SciFi-Setting...
Das ist m.E. eine super Ausgangslage für eine Microscope-Session wo man dann gemeinschaftlich Geschichte und Entwicklungen der Welt im Spiel erarbeitet  :think:
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 7.06.2019 | 10:56
Microscope müsste man hierfür tatsächlich Mal vormerken.

Und die ökologisch angehauchte White-Supremacy-Bewegung hat auch was und gerade für Australien passt das irgendwie sehr gut! Da wäre auf der Seite der Fieslinge dann auch das Konzept der "Grünen Früchte mit braunen Kernen" vertreten. Und wenn man es für andere Ecken der Welt abwandeln will, könnte man statt "Der Weißen" auch irgend eine andere ethnische Gruppe nehmen. Ist ja nicht so, dass Kaukasier ein Monopol auf Herrenmenschenattitüden hätten. Wir waren halt nur Mal recht gut darin.

Und nebenbei: diese Konzeptstudie für ein Solarluftschiff trifft es irgendwie:


https://youtu.be/puLeAKm9fx8
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 7.06.2019 | 14:11
noch so dies und das:

- Seenomaden (high-tech und low-tech)
- Australische Wüstenneonazis sind ne coole Idee - vielleicht ergänzt durch (a)nordisch-esoterische low-tech Bionazis in Nordsibirien (Stichwort Anastasia-Bewegung) und (b) buddhistisch-hinduistische ultra-tech Neonazis in Südasien (in schwimmenden Städten und Unterwassersiedlung in/vor Bangladesh vielleicht?)
- https://www.maritime-executive.com/article/researchers-recycle-co2-in-floating-methanol-power-plants
- Idee für übles Großereignis zu Beginn der schlimmsten Krisenjahre: Brasilien entscheidet unilateral den Amazonas zu 80% landwirtschaftlich zu nutzen - nach ergebnislosen Wirtschaftssanktionen erklärt eine internationale Allianz unter UN-Mandat den globalen ökologlischen Notfall - der Amazonaskrieg ist die Folge, ebenso wie danach 50 Jahre Bürger- bzw. Guerillakrieg!
- wichtige Frage: wie steht es mit Kernfusion? Vorschlag: es gibt endlich funktionierende und effektive Fusionsreaktoren - aber erst seit ca. 70 Jahren und nur auf der Erde und nur im Besitz von 4-5 sehr reichen Staaten (im All weit verbreitet und weiterentwickelt)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 7.06.2019 | 14:25
Da würde ich glatt sagen: Passt, wackelt und hat Luft!
Kernfusion ist tatsächlich ne interessante Frage und auch dazu gefällt mir der Ansatz. Ggf. Kam der erste Fusionsreaktor während des Jahrhunderts der Apokalypse zu spät, um während der ganzen Katastrophen noch als Gamechanger zu dienen. Mittlerweile kann und hat man ein paar Fusionsreaktoren, die eben beschriebenen vier oder fünf. Und was macht man mit so viel Energie, wenn der alltägliche Strombedarf mittlerweile regenerativ gedeckt wird?

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Laser_propulsion

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 7.06.2019 | 14:38
LP ist ne exzellente - und sogar recht alte - Idee für billige Orbitalliftkapazitäten!

Wie wäre es, wenn Kernfusion eine neue Art von Hochtemperatursupraleitermagneten erfordert, die zB Iridium benötigen - ein auf Erden sehr seltenes, auf Asteroiden hingegen recht häufiges Element?
https://en.wikipedia.org/wiki/Iridium#Occurrence
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 7.06.2019 | 14:41
...gäbe auch gleich einen prima Grund, warum es so schwer ist, mit den Fusionsmächten gleichzuziehen: Fusion braucht Iridium, Iridium gibt es im All, ins All kommt man mit Fusion!
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 7.06.2019 | 14:50
Ooooooh Yeah! Das hat doch was! Zumal ich den Terminus "Fusionsmächte" irgendwie geil finde.

Zum allgemeinen Feeling der Raumfahrt in diesem Setting: das ganze Setting arbeitet (zumindest angedacht) mit seinem Neo-Pulp und diversen Retroelementen wie futurisierten Jugendstil und 50er-Jahre-Hurra-wir-leben-noch-Optimismus ja durchaus mit einigem an Nostalgie. Wie wäre es also, wenn Weiland-Yutani-artige Weltraumkonzerne eigentlich mehr so ein Ding des Jahrhunderts der Apokalypse waren und Raumfahrt nun (wieder) in den Händen von Wissenschaftlern ist - was dann so einen gewissen "Mondbasis-Alpha-" und "Orbit-Challenger-Vibe" nach sich zöge?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 7.06.2019 | 14:51
Da fällt mir spontan eine Sekte zu ein die Iridium als Gott der das Gleichnamige Material erschafft verehrt weil er/es die Menschheit retten wird. Oh Heiliges Iridium errette uns. Fall von den Sterne damit wir uns in den Himmel erheben Können. Wir Flehen dich an .   
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 7.06.2019 | 14:55
ooooh, mystizistische Kulte von Meteoritenjägern!  >;D :d
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: First Orko am 7.06.2019 | 15:00
Ich bin übrigens kein Fan von zu vielen "Nazis" - das schmeckt mehr etwas zu sehr nach Pulp, und das hat das Setting nicht vedient  ^-^
EINE White-Supremacy-Bewegung-Öko-Gruppe fände ich noch okay. Aber m.E. sollte das nicht zu plakativ "böse" bzw. als reine Schergenorganisation verheizt werden.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 7.06.2019 | 15:07
nur die Australier dürften als "richtige" Nazis rüberkommen - die Anastasia-Typen sind eher rassistische homophobe Bioludditen - und die beschriebenen Hindis sind primär xenophobe Schweinepriester, die sich an dem hier orientieren: https://www.nytimes.com/2019/01/03/movies/the-venerable-w-review.html https://en.wikipedia.org/wiki/Ashin_Wirathu
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: First Orko am 7.06.2019 | 15:13
Na das sind ja echt ein paar Herzchen, allesamt  ~;D Ich nehme meine Befürchtung auf "zu utopisch" hiermit zurück  ;D
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 7.06.2019 | 15:19
...die Grundhaltung und Aussichten vieler Leute werden halt eher optimistisch sein - siehe meine Analogie mit den 1950ern weiter oben im Thread. Das bedeutet nicht, dass es an Gegenspielern und "bösen Jungs" mangeln wird  >;D
...und dabei wird mir soeben klar, dass es hier klare Parallelen zum frühen James Bond der 50er-60er-70er gibt!  ;D
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 7.06.2019 | 16:06
Das fasst es,.denke ich, recht gut zusammen!

Das Ziel von dem Ganzen hier ist nicht, eine Art "perfekte Öko-Utopie" zu schreiben. Das würde IMHO auch ein eher langweiliges RPG-Setting ergeben. Der Ansatz ist eher folgender:

Wir haben hier faktisch eine postapokalyptische Welt, die bis vor nicht allzu langer Zeit von Klimakatastrophen, Umweltdebakeln, kataklysmischen Kriegen und ähnlichen Unbillen heimgesucht wurde. Der Nachhall all dieser dunklen Ereignisse ist noch lange nicht abgeklungen. Der normale, postapokalyptische Hergang der Dinge wäre nun ein sehr fatalistischer: die Welt ist durchweg dunkel und brutal, Stämme und Gangs schlagen sich gegenseitig pausenlos die Köppe ein, hat sich doch eine Fraktion technologisches Wissen bewahrt, besteht sie eigentlich immer aus totalitären Finsterlingen, etc.pp. Und der Gedanke, dass es irgendwann Mal besser werden könnte, wird als Fieberphantasie oder schlechter Witz abgehandelt.

Hier ist die Idee eine andere. Irgendwann, nachdem die Welt den Bach runtergegangen ist, haben Leute angefangen, die Trümmer wegzuräumen und Lösungen für Probleme zu finden. Und siehe: plötzlich war die Lage ein bisschen weniger Scheiße. Irgendwann war sie, je nachdem wo man lebt, sogar wieder einigermaßen gut! Und die Gegenwart des "Age of the Rising Sun" ist eine Welt, in der das Glas, sozusagen, wieder halb voll ist.
Die Welt hat noch immer einen Sack voller Probleme, aber die Menschheit hat gelernt, dass sie Probleme auch lösen kann und Wiederaufbau eben keine Illusion ist.


Edit:
Ich "oute" mich hier besser auch Mal als jemand, der Rollenspiele wie Degenesis und Engel eigentlich ganz gern hat. Und gerade deswegen hat die gute, alte NDE ("Neue deutsche Endzeit", wie man das damals so schön nannte), eine kleine Genre-Dekonstruktion verdient  ~;D
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 7.06.2019 | 16:31
Nachtrag der nächste! (Jaaahaahaa! Ich doppelposte und niemand kann mich davon abhalten!)

Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr finde ich, dass der Szenarioname "Age of the rising Sun" doch ein ziemlicher Mund voll ist. Wie wäre denn was Kürzeres, vielleicht Lateinisches?

SOL INVICTUS (selbsterklärend)
EOSOS (dt.: Morgenröte)
ORTUS (dt.: Sonnenaufgang)

Oder irgend sowas....
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: First Orko am 7.06.2019 | 17:17
Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr finde ich, dass der Szenarioname "Age of the rising Sun" doch ein ziemlicher Mund voll ist. Wie wäre denn was Kürzeres, vielleicht Lateinisches?

Was? Wie? Nein! Neineinein! Ich find den total super! Warum nicht mal ein sperriger Titel? Für mich hat der Titel ne schöne Melodie und "rising Sun" trägt die Stimmung schon in sich. Und etwas Episches. Wenn's nach mir geht: So lassen.

Hat auch dazu geführt, dass ich den Thread geguckt hab ;) (naja gut und "Solarpunk"...)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Chaos am 7.06.2019 | 17:32
Nachtrag der nächste! (Jaaahaahaa! Ich doppelposte und niemand kann mich davon abhalten!)

Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr finde ich, dass der Szenarioname "Age of the rising Sun" doch ein ziemlicher Mund voll ist. Wie wäre denn was Kürzeres, vielleicht Lateinisches?

SOL INVICTUS (selbsterklärend)
EOSOS (dt.: Morgenröte)
ORTUS (dt.: Sonnenaufgang)

Oder irgend sowas....

Invictus eher nicht so - klingt dauerhaft und beständig, und weniger nach Erneuerung und Wiedergeburt.

Vielleicht irgendwas mit Phönix - auferstanden aus der Asche und so?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 7.06.2019 | 17:57
Hmmm.....

Operation Phoenix
Age of the Rising Sun

Und Operation Phoenix bezieht sich dann auf das große Projekt des Club of Geneva, koste es, was es wolle, den Wiederaufstieg der Menschheit zu sichern
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 7.06.2019 | 18:05

Zum allgemeinen Feeling der Raumfahrt in diesem Setting: das ganze Setting arbeitet (zumindest angedacht) mit seinem Neo-Pulp und diversen Retroelementen wie futurisierten Jugendstil und 50er-Jahre-Hurra-wir-leben-noch-Optimismus ja durchaus mit einigem an Nostalgie. Wie wäre es also, wenn Weiland-Yutani-artige Weltraumkonzerne eigentlich mehr so ein Ding des Jahrhunderts der Apokalypse waren und Raumfahrt nun (wieder) in den Händen von Wissenschaftlern ist - was dann so einen gewissen "Mondbasis-Alpha-" und "Orbit-Challenger-Vibe" nach sich zöge?

die Wissenschaftler-sind-Helden Nummer ist prima! Zum Design: da Retrofuturistische Spiele & Stories Art Deco schon ziemlich "durch" haben und dieser auch eher in die "Krisenzeit" passen dürfte: für das "zeitgenössische" Design im Setting eine Art Neo-1940/1950 Einschlag, wobei ich für die wenigen "echten" Ökodiktaturen - die ja auch alle schon älter sein dürften - einen Neo-Expressionismus vorschlagen würden, da gleichzeitig pseudo-organisch und kafkaesk-bedrückend dazu passt. https://en.wikipedia.org/wiki/Expressionist_architecture --- für die noch ältere "Weiland-Yutani" Phase empfehle ich knallharten Neo-Brutalismus, der natürlich auch entsprechende Bauten und Konstrukte hinterlassen hat (Konzernzentralen, etc)  https://en.wikipedia.org/wiki/Brutalist_architecture
Für zeitgenössische Nationen sonst eine Art Neo-Formalism https://en.wikipedia.org/wiki/New_Formalism_(architecture) mit hohen hellen Säulenstrukturen und offenen Flächen oder eine Quasi-Moderne im Mid-Century-Modern Stil https://en.wikipedia.org/wiki/Mid-century_modern
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 7.06.2019 | 18:11
Phoenix passt perfekt zum "wir leben noch obwohl wir den Planeten fast gebraten hätten" Feeling! Nur das Operation Phoenix wirkt IMHO zu fixiert auf eine Aufgabe, ein Ereignis - wie wäre als Titel außer dem sehr sehr guten Age of the Rising Sun Setting Titel sowas wie "Phoenix Dawn" oder "The Phoenix Directive" - gern auch deutsch Die Phönix Direktive - so was wie die Prime Directive von Starfleet!

Age of the Rising Sun

The Phoenix Directive
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 7.06.2019 | 18:28
we are sooooooooooooo fucked:
https://news.harvard.edu/gazette/story/2019/06/harvard-chemist-permafrost-n2o-levels-12-times-higher-than-expected/
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 8.06.2019 | 08:14
Age of the Rising Sun

The Phoenix Directive

na das hat doch was! Ich würde sagen, das passt - oder?

Zur Architektur: Solarpunk wird, zumindest sagt dies das Internet, sehr häufig mit Jugendstil verbunden, daher kam ich auch genau darauf. Aber hier eher von moderner Architektur der 50er- und 60er auszugehen, weil das Setting eben auch das "Feeling" eben jener Epoche, zumindest teilweise, "spiegelt", hat was für sich. Sozusagen Brasiliana mit mehr Solarzellen und Dachgärten:

(https://thecityfix.com/wp-content/uploads/2013/02/Brasilia-by-zelnunes2.jpg)

Why not? Zumal man hier, wenn man irgendwo anderes haben will, prima mit regionalen Unterschieden arbeiten kann.

Eine wichtige Frage haben wir bislang allerdings noch ausgespart: Bei welcher Höhe setzen wir den Meeresspiegel an?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 8.06.2019 | 08:34
 :d :d :d

Meerespiegel: nicht vergessen, dass wir von 221x sprechen - und von 3.5-4° plus bis 2100 oder mehr - also wohl mind. 3-3.5 m oder so - aber da sollte man noch mehr recherchieren.
https://mscecesoton.wordpress.com/2018/04/11/2159/
https://www.futurity.org/sea-level-rise-by-2300-1885252/
https://physicsworld.com/a/sea-level-rise-may-double-forecast-for-2100/
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 8.06.2019 | 08:45
...und gerade die hohen luftigen Hallen bei einer Art Neo-NewFormalism kombiniert mit viel schattigen Flächen darunter und kühlenden Grün- und Wasserflächen zwischen Gebäuden passt einfach gut zu dem veränderten Klima!

(https://i.pinimg.com/736x/4f/da/c8/4fdac893cf4cb03f10af16d457d46a79--architectural-styles.jpg)

(https://farm1.static.flickr.com/79/279643965_f7654752a4.jpg)

(https://fullertonheritage.org/Gallery/images/formalism/cityhall.jpg)

(https://i.pinimg.com/originals/ec/f0/15/ecf015cbfb996041d99066a5cf148639.jpg)

(https://images.dailyhive.com/20180515124543/25132512381_1d3d4d7953_k.jpg)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 8.06.2019 | 08:51
https://en.wikipedia.org/wiki/Sea_level_rise#Long-term_sea_level_rise
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 8.06.2019 | 10:14
Das ist, soweit ich das verstehe, tatsächlich sogar weniger an Anstieg, als ich gedacht hätte. Ich habe hier des Spaßes halber mal 5 Meter eingegeben:

http://www.floodmap.net/

Selbst das sorgt schon dafür, dass in unserer unmittelbaren Nähe beispielsweise die Niederlande weitgehend weg sind und die Hälfte von Hamburg im Meer verschwindet. Und Bremen übrigens auch. Aber Bremen ist dann wenigstens eine Insel  ~;D
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 8.06.2019 | 10:43
Und noch zwei hübsche Retro-Sci-Fi-Bildchen:

(https://allthatsinteresting.com/wordpress/wp-content/uploads/2018/01/car-concept-drawing.jpg)

(https://allthatsinteresting.com/wordpress/wp-content/uploads/2018/01/glass-house.jpg)

Was bei steigenden Meeresspiegeln und den ohnehin schon angedachten Seenomaden (vielleicht ein Mix aus Niederländern und Pazifikbewohnern?) im Übrigen auch wieder Sinn machen würde, ist ein Revival dieser ganzen 60er-Jahre-Unterwasser-Sci-Fi! Einige erinnern sich vielleicht noch an solche Serien wie "Seaview" oder "Um 9 Uhr geht die Erde unter (http://www.iann.net/movies/city_beneath_the_sea/)". Das würde sowohl thematisch als auch stilistisch ziemlich gut passen!
(http://q7.neurotica.com/Q7/scifi/City/City23.jpg)

Denn wenn man schon in sowas lebt:

(https://i.ytimg.com/vi/rJmB-dtt_qI/maxresdefault.jpg)

ist es irgendwie naheliegend, dass man sich auch unterwasser mal umschaut, und ggf. sowas hier als Transportmittel nennt:

(https://www.sideshow.com/product-asset/903228/feature)

zumal ich gerade an eine Art "Proto-Solarpunk-Roman" aus meiner Jugend denken muss, den ich irgendwann mal in der Kinderbücherei Lüneburg ausgegraben hatte:

(https://pictures.abebooks.com/isbn/9783275005789-de.jpg)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Teerabe am 8.06.2019 | 10:43
Age of the Rising Sun hätte das schöne Akronym ARS. OK, oder AotRS.
Zusätzlich mag ich, dass das positive mit dem Gedanken des Sonnenaufgangs verbunden ist. :-)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 8.06.2019 | 10:52
Und wer oder was wird in diesen setting auf der Insel Bremen wohnen ?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 8.06.2019 | 11:07
Ich vermute mal, zu einem großen Prozentsatz die Nachfahren jener Leute, die jetzt in Bremen leben. Plus Minus der üblichen Zugewanderten. Die Feststellung, dass Bren bei einem Meeresspiegelanstieg von fünf Metern mehr oder weniger zur Insel wird, sollte auch eher illustrieren, wie verdammt nah uns solch ein Wasseranstieg angehen wird - das betrifft halt nicht nur irgendwelche weit entfernten Südseeinseln.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Teerabe am 8.06.2019 | 11:09
Phoenix passt perfekt zum "wir leben noch obwohl wir den Planeten fast gebraten hätten" Feeling! Nur das Operation Phoenix wirkt IMHO zu fixiert auf eine Aufgabe, ein Ereignis - wie wäre als Titel außer dem sehr sehr guten Age of the Rising Sun Setting Titel sowas wie "Phoenix Dawn" oder "The Phoenix Directive" - gern auch deutsch Die Phönix Direktive - so was wie die Prime Directive von Starfleet!

An so etwas wie die Anfänge der (solaren) Föderation musste ich auch gleich denken. :-)
Ich mag auch den Gedanken, dass das Ganze nicht sozusagen fertig ist, sondern so etwas wie eine Idee, deren Verwirklichung schon mehr oder weniger weit fortgeschritten ist. Daraus könnte man zum einen noch weitere Antagonisten denken, sowohl stellar/global (Gibt es vielleicht so etwas wie Enklaven von Superreichen, die sich in Sicherheit gebracht haben? Marskolonie? Raumstationen?) Gibt es Schurkenstaaten (Schurke zumindest auch aus der Sicht des Settings) oder Bestrebungen zu so etwas einem globalen Zentralismus? Vielleicht auch als Richtungsstreit in der eigentlich 'guten' globalen Institution?
Das könnten aber auch ganz lokale Antagonisten sein, die das Ganze evtl ins (zu) extreme denken oder 'alten' Idealen verpflichtet sind.

Hmm, das klingt in der Tat sehr spannend. :-)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 8.06.2019 | 11:19
Kardinal und ich hatten da gestern in einem Discord mal ein bisschen zu gequatscht. Dabei sind natürlich auch noch ein paar Ideen rumgekommen (die wir hier irgendwie auch nochmal verewigen müssten ;) )! Schurkenstaaten gibt es natürlich so einige:

Dabei haben wir festgestellt, dass, wenn das Ganze sozusagen den "Geist der Nachkriegszeit" atmet, den "cyberpunkigen Megacons" des 21. Jahrhunderts praktisch die selbe Rolle zukommen könnte wie den Nazis NACH dem zweiten Weltkrieg. Sie werden weitgehend als besiegtes Übel betrachtet, aber es gibt Ecken der Welt, da gibt es sie noch. Das Argentinienäquivalent, dass uns in den Sinn kam, waren die Ostküstenmetropolen Chinas.

Schurkenstaat Nummer Zwei wäre (noch immer ;) ) das in diesem Setting sehr faschistoid regierte Australien. Ggf. ließe sich dort so eine Art futuristisch-totalitäte Judge-Dredd-Ecke einbauen.

Der dritte Schurkenstaat im Bunde spielt mit dem Topos der durchgeknallten, postapokalyptischen Theokratie und ist....Tibet. Das System des Lamaismus hat nämlich, wie jede Theokratie, ein ganz gewaltiges Mistviechpotential. Und wenn der amtierende Dalai Lama gerade kein sypmpathischer, älterer Herr im Exil ist, sondern eher in Richtung fanatischer Militärdiktator geht, dann könnten die Dinge in einem autonomen Tibet potentiell schnell ziemlich unangenehm werden.

Zu Raumfahrt: Die "Weyland-Yutani-Phase", in der der erdnahe Weltraum von gierigen und nicht selten menschenverachtenden Megacons regiert wurde, ist einstweilen vorbei. Daher gibt es "dort oben" eine ganze Reihe von teilweise verlassenen Raumstationen und Geheimbasen, die die "neuen", eher auf Wissenschaft und Forschung ausgerichteten Weltraummächte erforschen oder wieder in Betrieb nehmen könnten.

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Achamanian am 8.06.2019 | 11:30
Kardinal und ich hatten da gestern in einem Discord mal ein bisschen zu gequatscht. Dabei sind natürlich auch noch ein paar Ideen rumgekommen (die wir hier irgendwie auch nochmal verewigen müssten ;) )! Schurkenstaaten gibt es natürlich so einige:

Dabei haben wir festgestellt, dass, wenn das Ganze sozusagen den "Geist der Nachkriegszeit" atmet, den "cyberpunkigen Megacons" des 21. Jahrhunderts praktisch die selbe Rolle zukommen könnte wie den Nazis NACH dem zweiten Weltkrieg. Sie werden weitgehend als besiegtes Übel betrachtet, aber es gibt Ecken der Welt, da gibt es sie noch. Das Argentinienäquivalent, dass uns in den Sinn kam, waren die Ostküstenmetropolen Chinas.

Schurkenstaat Nummer Zwei wäre (noch immer ;) ) das in diesem Setting sehr faschistoid regierte Australien. Ggf. ließe sich dort so eine Art futuristisch-totalitäte Judge-Dredd-Ecke einbauen.

Der dritte Schurkenstaat im Bunde spielt mit dem Topos der durchgeknallten, postapokalyptischen Theokratie und ist....Tibet. Das System des Lamaismus hat nämlich, wie jede Theokratie, ein ganz gewaltiges Mistviechpotential. Und wenn der amtierende Dalai Lama gerade kein sypmpathischer, älterer Herr im Exil ist, sondern eher in Richtung fanatischer Militärdiktator geht, dann könnten die Dinge in einem autonomen Tibet potentiell schnell ziemlich unangenehm werden.

Zu Raumfahrt: Die "Weyland-Yutani-Phase", in der der erdnahe Weltraum von gierigen und nicht selten menschenverachtenden Megacons regiert wurde, ist einstweilen vorbei. Daher gibt es "dort oben" eine ganze Reihe von teilweise verlassenen Raumstationen und Geheimbasen, die die "neuen", eher auf Wissenschaft und Forschung ausgerichteten Weltraummächte erforschen oder wieder in Betrieb nehmen könnten.

Alles so: yeah!
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Teerabe am 8.06.2019 | 11:49
Alles so: yeah!

Yeah indeed! :-)

Und: Weltraumaufzüge. Weil sie einfach den Orbit im Spiel erreichbarer machen, cool sind, interessante Orte an den orbitalen Ankern ermöglichen und IMHO cool sind.
Vielleicht auch als ein Ergebnis von Technik, die dann nicht mehr (so) verwendet werden könnte? Und auch den Gedanken könnte man noch weiter ausbauen: Praktische Dinge, die aber irgendwie dann doch nicht ok sind...
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Chaos am 8.06.2019 | 13:42
Yeah indeed! :-)

Und: Weltraumaufzüge. Weil sie einfach den Orbit im Spiel erreichbarer machen, cool sind, interessante Orte an den orbitalen Ankern ermöglichen und IMHO cool sind.
Vielleicht auch als ein Ergebnis von Technik, die dann nicht mehr (so) verwendet werden könnte? Und auch den Gedanken könnte man noch weiter ausbauen: Praktische Dinge, die aber irgendwie dann doch nicht ok sind...

Sauberer sind die Aufzüge auch - weil sie eine Menge Raketen einsparen.


Allerdings fällt mir - mal ganz was Anderes - gerade ein, dass "Rising Sun" ziemlich stark mit dem japanischen Kaiserreich assoziiert ist, speziell im 2. Weltkrieg und dem Vorlauf dazu. Und das hat ja irgendwie überhaupt nichts mit diesem Setting zu tun...
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 8.06.2019 | 14:56
nach 270 Jahren sind Verbindungen zu  gewissen Achsenmächten wohl in-game eher irrelevant - und der Titel könnte zB auch diverse engl.-amerik. Ortschaften, Schulen oder gar eine ägyptische Hieroglyphe meinen: https://en.wikipedia.org/wiki/Rising_Sun
https://en.wikipedia.org/wiki/Sun-rising_(hieroglyph)    ~;D

Ich denke, der Titel bleibt  8)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 8.06.2019 | 15:04
ein Orbitalaufzug wäre ein gutes in-game Projekt von einigen Äquatorialmächten, die den I-5 und ihren LP Raumhäfen wirtschaftlich ans Leder wollen --- es gibt wahrscheinlich auch seit kurzem schon einen Orbitalaufzug: auf dem Mars! Auf der Erde hingegen existiert eine mächtige Gegenbewegung, die die Folgen eines "Kabelrisses" fürchtet (das Kabel könnte sich um den Äquator wickeln und wie eine Reihe von schweren Meteoriteneinschlägen wirken!)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 8.06.2019 | 15:06
Waffen
Wer über Iridium+Supraleiter verfügt, der baut Gaussguns als bevorzugte Option. Im All greift man gern zu Elektrolasern in Innenräumen, da sie keine Außenwände beschädigen können. Auf Terra greifen nicht-Fusionsmächte meist zu elektrochemisch gezündeten Projektilwaffen (caseless), aber auch altmodische Munition ist immer noch im Einsatz. Laserwaffen sind im Gebrauch, aber eher selten und teuer – wg. ihrer Erfahrung mit Laser-Propulsion sind die Fusionsmächte (aka die Iridium-5 oder I-5) auch die Führer bei Lasertechnik.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Chaos am 8.06.2019 | 15:35
nach 270 Jahren sind Verbindungen zu  gewissen Achsenmächten wohl in-game eher irrelevant - und der Titel könnte zB auch diverse engl.-amerik. Ortschaften, Schulen oder gar eine ägyptische Hieroglyphe meinen: https://en.wikipedia.org/wiki/Rising_Sun
https://en.wikipedia.org/wiki/Sun-rising_(hieroglyph)    ~;D

Ich denke, der Titel bleibt  8)

Ich dachte da weniger an in-game as an die Gedankenwelt potentieller Spieler. Nicht wenige historisch Bewanderte, gerade im Bereich der Alternate History, werden bei "Age of the Rising Sun" wohl als Erstes an "Japan gewinnt den Zweiten Weltkrieg" denken.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 8.06.2019 | 15:39
Ich dachte da weniger an in-game as an die Gedankenwelt potentieller Spieler. Nicht wenige historisch Bewanderte, gerade im Bereich der Alternate History, werden bei "Age of the Rising Sun" wohl als Erstes an "Japan gewinnt den Zweiten Weltkrieg" denken.

oh, das war schon klar - aber gerade so eine Standard-Erwartung in die Irre zu führen, empfinde ich eher als "it's a feature, not a bug!" ;)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 8.06.2019 | 15:56
Transport
Ideen: E-Motoren, Batterien, Fuel Cells (Wasserstoff) – jede Menge autonome Fahrzeuge, eine Art weitverbreitetes Maglev-Hyperloop System, 3D-Maglev Aufzüge in großen Gebäuden. Solar- und Windenergie-unterstützte Frachtsegler. Frachtluftschiffe mit Solaroberfläche. Lieferdrohnen/roboter mit Spinnenbeinen/Kletterfähigkeiten. – Im All: Ionenantriebe, erste Fusionsraketenantriebe https://en.wikipedia.org/wiki/Fusion_rocket, Solarsegler, orbitale „Mars-Cycler“ https://en.wikipedia.org/wiki/Mars_cycler
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 8.06.2019 | 16:32
Ereignis-Idee:

Die Wahrscheinlichkeit für ein Carrington-level CME Ereignis bis 2220 ist nicht unerheblich.
 Wie wäre ein fast-Carrington Sturm gegen Anfang des 22. Jh.? Das Ereignis würde eine von der Klimakatastrophe gezeichnete Erde hart treffen – dann hätten wir (nach dem Amazonas-Krieg in den 2030ern oder so) eine Ursache für eine chaotische Weltwirtschaftskrise, die 30 Jahre dauern und um ein Mehrfaches so krass wie die 1930er Great Depression wäre. Übel wäre vor allem der massive Datenverlust – massive cloud-storage wird im 23. Jh. niemand wirklich mögen…
https://en.wikipedia.org/wiki/Coronal_mass_ejection
https://de.wikipedia.org/wiki/Carrington-Ereignis

Außerdem: es wäre spannend – und glaubwürdig – wenn zeitgenössische Daten und Dokumente des frühen digitalen Zeitalters, also 1990-2040 oder so, durch Transferverluste, Medienzerfall und EMP Ereignisse wie oben beschrieben *extrem* lückenhaft und unzuverlässig sind! Das Zeitalter ist daher als die Grey 50s oder the Grey Half (Century) bekannt und Geschichtsschreibung über diese Epoche ist berüchtigt unseriös!  ~;D >;D 8)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 8.06.2019 | 17:00
noch einiges an Optik:

(https://weburbanist.com/wp-content/uploads/2009/03/future_cities_main.jpg)

(https://wordlesstech.com/wp-content/uploads/2016/06/NASAs-giant-retro-Future-Space-Homes-1-640x492.jpg)

(http://i.kinja-img.com/gawker-media/image/upload/s--vx7n_0JQ--/bs8ksc8uozit3pjutsxp.jpg)

(https://i.pinimg.com/originals/39/9e/20/399e205ef75304850c0480c57ac2a8fd.jpg)



und eine Szene aus der dunklen Zeit des späten 21. Jh.:
(https://comicopa.files.wordpress.com/2014/05/screen-shot-2014-03-29-at-8-27-43-pm.png)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 8.06.2019 | 17:30
Waffenidee:

Die Ablehnung (und der Mangel) von High-Tech in vielen Regionen und über lange Zeit wird eine Renaissance von Martial Arts und pseudoprimitiver High-Tech Waffen wie diverser Klingenwaffen, Spearguns, Armbrüsten, etc. ausgelöst haben - siehe für mögliche Beispiele etwa hier https://www.youtube.com/user/JoergSprave/videos ;D >;D
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 8.06.2019 | 17:36
In den Stark verschmutzten Gebieten gibt es hingegen Atom Handgraten Säure Werfer (so ähnlich wie Flammen Werfer ) und Splitterminen die auch Giftmüll enthalten der so die wunden vergiftet.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 8.06.2019 | 17:38
In den Stark verschmutzten Gebieten gibt es hingegen Atom Handgraten Säure Werfer (so ähnlich wie Flammen Werfer ) und Splitterminen die auch Giftmüll enthalten der so die wunden vergiftet.

perfekt perfides Zeug für marodierende Banden in Deadzones für das gute Mad Max / Fallout Feeling!  ;D ;D
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 8.06.2019 | 18:08
Etwas Ähnliches wie das Carringtonereignis hatte ich auch schon angedacht, hätte aber zunächst eher nukleare EMPs im Sinne gehabt. Aber was Kosmisches ist natürlich besser!
Das massenweise Verschwinden von Daten hat nämlich einen sehr schönen Nebeneffekt: Wir brauchen nicht exakt zu definieren, was alles während des Jahrhunderts der Apokalypse so alles passiert ist. Die Informationslage ist da so widersprüchlich, schwammig und unklar, dass niemand jemals alle Details dieser Schreckenszeit kennen wird. Spätere Historiker und Archäologen werden Jahrhunderte brauchen, den ganzen unklaren Mist zu sortieren und zu verifizieren. Statt dessen: jede Menge Mythen und Hörensagen! Für den SL ist das natürlich ein Vorteil. Welche "vorzeitliche" Schweinerei in der jeweiligen Runde gerade eine Rolle spielen soll, sei es eine Umweltkatastrophe, ein Kriegsverbrechen oder was auch immer, kann untergebracht werden.

Dass Martial Arts und "primitive" Waffen (der Youtube-Kanal ist saucool!) eine Rennaisance erleben, finde ich auch recht schlüssig - und dabei fällt mir auf, dass genau das witzigerweise auch noch typische 80er und 90er-Jahre-Videospiele mit in die Masse der "inspirativen Vorlagen" zieht! Sowas wie "Street Fighter" oder, in fieseren Ecken, "Mortal Kombat" gibt es vermutlich wirklich als beliebten Sport, Spezialagenten können durchaus rüberkommen wie die Hauptcharaktere aus "Strider" oder "Ninja Gaiden" und "Streets of Rage" wäre auch ein vergleichsweise knuffiger Abenteueraufhänger.
An neueren Quellen passt vermutlich die Serie "Into the Badlands" ganz gut - wobei ich die selber leider nie gesehen habe und nur Trailer kenne.

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 8.06.2019 | 18:11
Jau, die Unschärfe in der Game-Timeline, vor allem bezüglich der nächsten 20 Jahre, war ein Hauptgrund für die Datenverluststory!

und Into the Badlands gibt es auf amazon prime und ist sehr cool  8)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 8.06.2019 | 18:16
Muss mal schauen, dass ich da drankomme :) Das einzig Negative an der Martial-Arts-Geschichte ist allerdings, dass ich jetzt den Double-Dragon-Film von 94 im Hinterkopf herumspuken habe:

https://www.youtube.com/watch?v=WE79rc8_4Io
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 8.06.2019 | 18:23
 ~;D ~;D
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 8.06.2019 | 18:44
Naja, wenn er nicht so doof wäre, könnte er witzigerweise vergleichsweise gut in die eine oder andere Ecke des AotrS passen.  ~;D ~;D

Was mir im Übrigen grad auch noch so auffällt: Wir bräuchten, ähnlich wie beim Meeresspiegel, auch eine ungefähre Hausnummer, wie groß die menschliche Bevölkerung im Jahr 22XX eigentlich ist. Wenn das Jahrhundert der Apokalypse ein Jahrhundert der Apokalypse war, würde ich mal attestieren, dass es 22XX keine zehn Milliarden Menschen mehr gibt, sondern dass die Weltbevölkerung einen ganzen Schlag niedriger ist. Gefühlt bleibe ich immer irgendwie bei 2 Milliarden hängen...
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 8.06.2019 | 18:51
na, massiver die-off ist nicht in der Größenordnung zu erwarten - ich denke Stagnation bei 9 Milliarden im Sonnensystem, davon 8.9 auf Erden würde hinkommen.
https://www.bloomberg.com/opinion/articles/2019-05-09/population-bomb-fizzles-but-it-won-t-save-the-planet
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 9.06.2019 | 21:26
Hmmm.....dann gehen wir doch glatt mal von 8 Milliarden aus.  :) Geht man davon aus, dass viel davon vergleichsweise konzentriert in sowas wie "Stadtstaaten" lebt, bleibt noch immer einiges an Platz für Todeszonen, Ruinenfelder und "revitalisierte" Wildnis.

 Die meisten Menschen im All werden sich vermutlich auf dem Mond und drum herum leben. Hinzu attestieren ich mal ein paar Tausend Leute auf der Venus - es gibt ja durchaus ein paar sehr interessante Konzepte für die Venuskolonisation:
https://youtu.be/BI-old7YI4I

Und für den Pulpanteil: der Mars ist tatsächlich so eine Art Mysterium. Während des Jahrhunderts Herr Apokalypse wurde dort eine vergleichsweise "große" Kolonie dort gegründet l. Man hatte sich in einem großen Höhlensystem häuslich eingerichtet. Dann brach der Kontakt für mehrere Jahrzehnte ab, weil die Lage auf der Erde schlimmer wurde. Die Marskolonie existiert nach wie vor, ja scheint sogar ausgebaut worden zu sein, soweit man das mit Hilfe von Satellitenaufnahmen feststellen kann.Es gab einige wenige Funkkontakte, die sich am Besten als "unterkühlt"  bezeichnen lassen. Landungen auf dem Mars verbietet die Marskolonie ausdrücklich.

Das Mysterium dahinter: die Marskolonisten haben sich nach dem Kontaktabbruch ihrer Konzernherren entledigt und eine utopische, wenn auch etwas totalitär wirkende Gesellschaft gegründet. Sie vermuten auf der Erde noch immer Terror, Korruption und Übel. Daher wollen sie Kontakte so weit wie möglich einschränken.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 10.06.2019 | 12:58
 :d :d die  Mars-Venus Sache ist cool - es scheint passend, dass Mars *und* Venus in einer ersten hyperaktiven Phase von Kolonisationsbemühungen mit Siedlern (Mars) und experimentellen Terraforming Maßnahmen (Venus) "gezündet" wurden, dann aber in einer großen Weltwirtschaftskrise und während diverser Megaklimakatastrophen mehr oder weniger sich selbst überlassen wurden. Das gibt uns außerdem nicht nur einen rätselhaft isolierten Mars als autonomen "Player", sondern eben auch eine in den Einzelheiten und Effekten kaum erforschte "neue" Venus als "New Frontier" voller unbekannter Risiken und möglicher Schätze...
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 11.06.2019 | 18:59
Idee:
Wie wäre es, wenn die große Weltwirtschaftskrise Anfang der 22. und das Beinah-Carrington Ereignis eine ganze Generation früher AIs auf dem Gewissen hat, weshalb es nie zu einer "echten" Singularität kam? Mehr noch: die Grundlagenforschung der First Generation entstand irgendwann in den späten "50 Greys" und gilt als verschollen! Alle modernen "echten" AIs des frühen 23.Jh. entstehen durch eine Reihe konkurrierender Verfahren, die alle quasi-organische "evolutionäre" Methoden nutzen, von denen keine mehr als 1% Erfolgsrate erreicht! Außerdem müssen die aktuellen AIs regelrecht "erzogen" werden, was oft schiefgeht und AI-Trainer zu hochbezahlten Stars gemacht hat...

Ein sehr umstrittenes Verfahren sind gleichzeitig  CROWNNs (Cerebral Radio-Optimized Wireless Nano-Networks): selbstwachsende Nanonetze im Großhirn, welche die Gehirnfunktion verstärken und nicht nur direkten Zugang zu drahtlosen Netzwerken erlauben, sondern Gruppen von CROWNN Trägern zu lokalen quasi-telepathischen Netzen verbinden können. Die Technik ist in vielen Regionen illegal, aber angeblich versuchen immer mehr Geheimdienste ihre Agenten so aufzurüsten.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 12.06.2019 | 16:16
Ideen für die kulturellen "Fringe" Elemente des Settings:



Seltsame Phänomene, ungewöhnliche Fähigkeiten


Cyberimplantate haben sich zu Beginn des 23. Jh. wirklich bis zu einem Level entwickelt, das echte Verbesserungen menschlicher Fähigkeiten erlaubt, vor allem in der Sensorik und physischen Leistungsfähigkeit – wobei ähnliche Effekte auch durch Gentherapien und bestimmte neuartige Drogen erzielt werden können. Wirklich seltsam – und kaum verstanden – sind hingegen die manchmal auftretenden positiven Mutationen, die bevorzugt in der Nähe von Deadzones aufzutreten scheinen. Meist sind diese minimal – wie erhöhter UV-Schutz, geringer Schlafbedarf oder Tetrachromatie – doch gibt es auch Berichte über abnorme Schmerzunempfindlichkeit, beschleunigte Wundheilung, perfekten Gleichgewichtssinn oder diverse mentale „Savant“ Fähigkeiten. Noch beunruhigender und rätselhafter ist allerdings das als „Returner-Syndrome“ bekanntgewordene Phänomen, das viele auch als bloßes Gerücht ansehen: Angeblich zeigen manche Menschen, die sich länger im All – speziell jenseits des äußeren Van-Allen-Gürtels – aufgehalten haben, plötzlich einen Hang zu der als Neospiritismus bekannten mystischen Philosophie oder behaupten gar, nun über Wahrträume, einen Gefahrensinn oder gar eine Art „Astralsicht“ zu verfügen! Sehr wahrscheinlich ist all dies nur Humbug, doch es scheint nicht wenige Geheimdienste und Konzerne zu geben, die ein ungewöhnliches Interesse an diesen Personen haben.


Aliens

Es gibt keine tragfähigen Belege für die Existenz extrasolarer technischer Intelligenz, aber moderne Teleskope und Fernsonden haben mehrere Exoplaneten als starke Kandidaten für organisches Leben auf Kohlenstoffbasis geliefert. Problematisch ist allerdings die Klasse von Objekten, die als die Sieben Siegel bekannt sind (Astronomen und Politiker hassen den Namen, Verschwörungstheoretiker und Apokalyptiker lieben ihn): diese *könnten* tatsächlich Megastrukturen oder andere industrielle Spuren hochentwickelter Aliens sein, obwohl von keinem dieser Objekte je „intelligente“ Signale empfangen wurden. Besonders berüchtigt ist dabei der nur ein Dutzend Lichtjahre entfernte „Magic Ring“, ein Phänomen, bei dem es sich möglicherweise um einen Orbitalring um einen der Planeten in Tau Cetis habitabler Zone handelt und das für widersprüchliche Messdaten bezüglich des Systems von Tau Ceti verantwortlich gemacht wird (auch wenn einige Wissenschaftler die Existenz eines solchen Orbitalrings leugnen). Vor fast 70 Jahren wurden einige STL Sonden in erdnahe Systeme geschickt von denen viele verloren gingen. Die Tau Ceti Sonde sollte allerdings vor kurzem ihr Ziel erreicht haben – und dies hat zu einer Welle von „Alien Invasion“ Preppern im gesamten Sonnensystem geführt, die befürchten bald von den FTL Schiffen einer hypothetischen Tau Ceti Zivilisation „Besuch“ zu erhalten, bzw. überfallen zu werden!
https://en.wikipedia.org/wiki/Orbital_ring
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 12.06.2019 | 16:36
Der Krieg am Amazonas Könnte wieder Ausbrechen . Vornähmilch geht es um Rohstoffe und Land  aber in Wahrheit können so die Pro und Anti Öko Länder ihren Konflikt in einem Gebiet austragen wo ihre einigende Infrastruktur und Zivilen Leute nicht Betrifft. Ein Stellvertreter Krieg. Oder zumindest etwas Ähnliches.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 12.06.2019 | 16:45
hmm... der Rest-Amazonas (vielleicht sogar im warm-feuchten CO2-reichem Klima wieder im Wachstum begriffen!) dürfte eine eifersüchtig bewachte Resource für Klima und Biodiversität sein - d.h. es könnte tatsächlich einen seit einigen Jahren laufenden "Silent War" entlang der am schwersten zu bewachenden Außengrenzen geben! Cool  >;D(aus spielerischer Sicht ;) )!
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 12.06.2019 | 17:07
Oh ja, aber sowas von! Oooooder da hat irgend eine Revitalisierungsmaßnahme zufälligerweise weit besser geklappt, als das ursprünglich Mal beabsichtigt war. Der Amazonasregenwald ist wieder da. Und er ist jetzt anders...
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 12.06.2019 | 17:19
 :d Exzellent! Da haben wir die Mutationen und Retro-Bioengineering Probleme der Deadzones und ähnlicher Ecken vor dem Hintergrund einer scheinbar zur "Normalität" zurückkehrenden Natur! Fehlen nur noch Hinweise auf ein unerschlossenes Iridiumvorkommen unter dem Dschungel durch einen Meteoriten der während des Blackouts des Beinah-Carrington Events (wir brauchen dafür nen guten Namen!) runterkam! >;D
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 12.06.2019 | 17:47
ach ja: irgendwann nach dem ersten Amazonas-Krieg wurden vollautonome mobile Schlachtfeld Systeme (d.h. militärische Killerroboter) international geächtet. Das hat Krieg aber nicht plötzlich besonders human werden lassen - bestimmte Kampfdrogen und Implantate können jede Form von Furcht, Müdigkeit oder Schmerz ausschalten, was die betroffene Person leider meist sehr schnell zu einer völlig mitleidlosen Tötungsmaschine werden lässt. Verboten sind diese Mittel bisher nicht - außer für Zivilisten natürlich - aber die oft verheerenden Langzeitwirkungen bremsen dann doch ihren Einsatz in der Praxis...
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 12.06.2019 | 18:13
Waffenidee:
Nicht solange man Feuerwaffen von irgendwoher importieren kann
In den Stark verschmutzten Gebieten gibt es hingegen Atom Handgraten
völlig dysfunktional und btw nimm lieber Lauge
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 12.06.2019 | 18:24
Nicht solange man Feuerwaffen von irgendwoher importieren kannvöllig dysfunktional und btw nimm lieber Lauge
Natürlich *verschwinden* Feuerwaffen deshalb nicht.
Aber die Beliebtheit von low-tech Alternativen wird - vor allem in der Zeit der großen Weltwirtschaftskrise und angesichts über Jahre gestörter Infrastruktur durch den Beinah-Carrington-Event - nicht zuletzt auch eine Fragen der reinen Kosten sein. Dazu kommt der angenehm hohe Grad von Verfügbarkeit und Anonymität bei Waffen, die im Grunde nur modifizierte Heimwerkerware aus dem nächsten Bauhaus oder Obi sind ;)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 12.06.2019 | 22:09
Und vielleicht ist das Ganze auch einfach eine kulturell-politische Sache - Militär und Polizei haben natürlich Feuerwaffen. Aber vielleicht dürfen Zivilisten sie in vielen Ecken der Welt nicht mehr haben. Ich stelle mir das so vor:
Während des Jahrhunderts der Apokalypse versuchten einige Nationen, mit Hilfe von rigiden Waffenkontrollgesetzen des grassierenden Chaos Herr zu werden. Das hat natürlich nicht gut funktioniert. Der normale Krepel auf der Straße hatte oftmals zwei Möglichkeiten:
- Feuerwaffe haben und von der Polizei wegen Waffenbesitzes exekutiert werden.
- Keine Feuerwaffe haben und von den marodierenden Gangs zerlegt werden.
Folglich entwickelte sich eine Kultur der "improvisierten Waffen". Man versuchte, mit etwas zu kämpfen, mit dem man sich einerseits Ganger und Plünderer vom Hals halten und das man andererseits der korrupt-brutalen Obrigkeit noch als "Werkzeug" verkaufen konnte.
"Heute", während der Spielgegenwart hat sich einiges davon als Tradition gehalten und es gibt Selbstverteidigungssportarten wie Sägeblattwerfen, Hammerkampf oder Wettschießen mit der Nagelpistole...
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 13.06.2019 | 15:26
Viel mehr als eine beliebte Modeerscheinung mit etwas historischem Background müssen diese neo-exotischen Waffen auch gar nicht sein. Aber es macht Sinn, dass viele Regionen der Welt gerade während schwerer Krisen versuchen werden, sehr strenge Waffenkontrollgesetze einzuführen - und bei echtem (oder weitgehend als echt empfundenen) Bedarf nach persönlichem nicht-staatlichem Schutz werden solche Verbote und Kontrollen natürlich vielfältige Gegenreaktionen zur Folge haben, seien es Waffenschmuggler oder DIY-Waffen oder neue Martial Arts Schulen  8)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 14.06.2019 | 16:55
nette Horrorvorschau auf warmfeuchtes Wetter & Agrarindustrie in ehemals gemäßigten Zonen: https://www.theguardian.com/world/2019/jun/14/like-a-horror-film-vast-swarms-of-flies-plague-russian-villages

und aktuelle Literatur zu Retro-Bioengieering: https://www.amazon.de/Re-Origin-Species-second-extinct-animals/dp/1911617222/  >;D
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 15.06.2019 | 15:34
Warum muss ich jetzt unfugigerweise an Dodospießbraten als beliebte Streetfood denken?  ~;D

Über den möglichen Namen des Near-Carrington-Events habe ich mal sinniert und bin erstmal irgendwie bei "Big Zapper" gelandet - aber vielleicht fällt ja noch wem was Besseres ein.
Was so ein Großereignis im Übrigen auch triggern dürfte, ist eine etwas anderer Umgang mit Elektronik. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man nach so einem Trauma allgemein zuverlässige Technologie bevorzugt, die nicht so schnell von ähnlichen Ereignissen gekillt werden kann. Was an Elektronik verwendet wird, hat vermutlich eine echt gute EMP-Abschirmung, so weit möglich und "einfache" mechanische Lösungen sind auch wieder en Vogue.

Bei den Insekten (siehe Link oben) wäre natürlich die Frage, wie pulpig wir da werden können und sollten. Will man es etwas überdrehter haben, wäre es natürlich naheliegend, wenn die Fliegen nicht nur viele wären, sondern auch noch eine Spannweite von zwei Metern hätten.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Chaos am 15.06.2019 | 16:36
Über den möglichen Namen des Near-Carrington-Events habe ich mal sinniert und bin erstmal irgendwie bei "Big Zapper" gelandet - aber vielleicht fällt ja noch wem was Besseres ein.

Sunstroke (Sonnenstich)?

X´s Revenge? Wobei für "X" der name eines Sonnengottes einzusetzen wäre...

Zitat
Bei den Insekten (siehe Link oben) wäre natürlich die Frage, wie pulpig wir da werden können und sollten. Will man es etwas überdrehter haben, wäre es natürlich naheliegend, wenn die Fliegen nicht nur viele wären, sondern auch noch eine Spannweite von zwei Metern hätten.

Zwei Meter ist vielleicht ein bißchen übertrieben. Ich fände Moskitos im Singvogel-Format oder Ameisen im Rattenformat schon mehr als ausreichend.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 15.06.2019 | 19:07
Natürlich *verschwinden* Feuerwaffen deshalb nicht.
Aber die Beliebtheit von low-tech Alternativen wird - vor allem in der Zeit der großen Weltwirtschaftskrise und angesichts über Jahre gestörter Infrastruktur durch den Beinah-Carrington-Event - nicht zuletzt auch eine Fragen der reinen Kosten sein.sind ;)
stimmt, wenn die Obi Bettler en masse den Darwin Award bekommen haben und das Birkenkreuz mit Birkenlaub war es das  und der Versuch der Waffenkontrolle während man Selbstverteidigungsgerät zum Überleben braucht ist einfach absurd lächerlich, da hat der Staat so die Kontrolle verloren das ein WKG dieser Art einfach nur Selbstmord für diesen wäre, das die meisten Gesetzeshüter nur sehr spezifisch zur Anwendung bringen würden.(den Purschen wollen wir von der Strasse haben)

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 16.06.2019 | 17:37

Zwei Meter ist vielleicht ein bißchen übertrieben. Ich fände Moskitos im Singvogel-Format oder Ameisen im Rattenformat schon mehr als ausreichend.

seh ich ähnlich - außerdem würden so Tierchen im Meganeura Format (70 cm Libellen) eine ultrahohen Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre benötigen - aber Europa, Nordamerika und Rußland mit quasi-tropischen Riesenkrabbelviecher inkl. handtellergroßen Ameisen, armlangen Regenwürmern und Spinnen in Suppentellergröße hätte was  >;D

zum fast-Carrington-Event:

- the Rage of Ra
- the Spark
- the Cleansing (beliebt in religiösen und esoterischen Kreisen)
- the Big Bleep (nach dem "bleep" über Obszönitäten und Schimpfwörtern im TV)      ---- mein Favorit bis jetzt
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Chaos am 16.06.2019 | 17:52
seh ich ähnlich - außerdem würden so Tierchen im Meganeura Format (70 cm Libellen) eine ultrahohen Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre benötigen - aber Europa, Nordamerika und Rußland mit quasi-tropischen Riesenkrabbelviecher inkl. handtellergroßen Ameisen, armlangen Regenwürmern und Spinnen in Suppentellergröße hätte was  >;D

zum fast-Carrington-Event:

- the Rage of Ra
- the Spark
- the Cleansing (beliebt in religiösen und esoterischen Kreisen)
- the Big Bleep (nach dem "bleep" über Obszönitäten und Schimpfwörtern im TV)      ---- mein Favorit bis jetzt

Speed Trap? (Blitzerkasten bei Tempolimit)

Die Menschheit war zu schnell unterwegs, es hat geblitzt, und jetzt geht´s erstmal langsamer weiter.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: rollsomedice am 16.06.2019 | 17:58
So...
Wann schreibt ihr, mit welchen Regeln?

Gesendet von einem dieser modernen Telefone

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 16.06.2019 | 18:15
 ~;D ich denke tatsächlich an einen privaten Setting Playtest - aus Routinegründen würde ich wahrscheinlich GURPS benutzen, aber für was publizierbares wäre meine Wahl (schon aus Lienzgründen) Ubiquity oder die High-Tech Action Variante von Supers Revised aus Search&Destroy ;)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: rollsomedice am 16.06.2019 | 23:44
Hmhmh Search&destroy hätte was

Gesendet von einem dieser modernen Telefone
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 17.06.2019 | 13:58
Na dem, was ich da gerade zu lesen, hätte das definitiv was, da es ja scheinbar alle Aspekte dessen, was wir hierfür brauchen abdeckt. Angedacht ist es ja, die Abenteuer im AotrS auf einer "Actionfilmschiene" laufen und die scheint Search&Destroy ja zielgenau zu bieten. Wie sieht es denn in dem System mit Sci-Fi-Technikzeugs aus? Das wäre ggf. auch nicht unwichtig. Irgendwelcher übernatürliche Zauber-Chichi hingegen wär IMHO eher unnötig.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 17.06.2019 | 22:03
Zitat
Speed Trap? (Blitzerkasten bei Tempolimit)
Hätte auch was - wobei das natürlich eher eine etwas esoterische Betrachtungsweise impliziert, so alá "Das Universum selbst hat dem Menschen seine Grenzen aufgezeigt". Es wird sicherlich Gruppierungen geben, die solchen Ideologien anhängen. :). Ich denke mal, es spricht aber auch nichts dagegen, wenn das Ereignis global unter mehreren Namen bekannt ist - im Gegenteil, das würde sich irgendwie glaubhafter anfühlen.

Und irgendwie sollten wir irgendwann anfangen, dass Ganze hier geordnet zu archivieren. Ich versuche mich mal mit einem ganz groben Grobüberblick dessen, was wir bereits haben (ohne viele Details) - vielleicht auch mal, um es für potentielle Neueinsteiger knackig zusammenzufassen:

Wann spielt AotrS?
Anfang des 23. Jahrhunderts, im Jahre 22XX, in der Wiederaufbauphase nach einer Ära zahlreicher Katastrophen, dem "Jahrhundert der Apokalypse", die die Menschheit an den Rand der Vernichtung getrieben haben (Ich wäre hier sogar fast dafür, das 22XX als "konkrete Jahreszahl" stehen zu lassen - in Anlehnung an alte Sci-Fi-Streifen und Videospiele, die Jahreszahlen gerne mal mit XX angegeben haben).

Welchem Genre gehört AotrS an?
Wie der Titel schon sagt, primär dem jungen Genre des Solarpunk. Aus den Trümmern einer postapokalyptischen Cyberpunkdystopie entsteht für die Menschheit gerade eine neues, hoffnungsvolles Zeitalter auf Basis weitgehend nachhaltiger Zukunftstechnologien. Weitere Genres, die eine Rolle spielen, wären die klassische Postapokalypse, "Reste" vom Cyberpunk, Pulp, der gute alte Actionfilm und Spi-Fi alá James Bond.

Was spielt man bei AotrS ?
Agenten des "Club of Geneva", einer Geheimorganisation, deren Ziel es ist, den weiteren Wiederaufstieg der Menschheit aus der Asche der Postapokalypse zu sichern. Im Zuge dessen kämpfen diese Agenten, die aus allen Teilen der Welt, aus allen gesellschaftlichen Schichten und aus allen nur denkbaren Backgrounds kommen können, gegen das organisierte Verbrechen, übriggebliebene Warlords, wahnsinnige Wissenschaftler, die Überbleibsel alter Megacons, bedrohliche Phänomene aus dem Jahrhundert der Apokalypse und viele ähnliche Gefahren mehr. Sozusagen "James Bond meets die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen meets Mad Max".

Wie sieht die Welt aus?
Dank des Klimawandels heißer und feuchter. Folgende grobe "Areale" sind bestimmend:
- Wiederaufgebaute und "revitalisierte" Gebiete, in denen die Dinge wieder weitgehend richtig laufen
- postapokalyptische "Todeszonen". Durch Umweltverschmutzung verseucht und verstrahlt, durch den Klimawandel ausgedörrt, durch Kriege und Katastrophen verwüstet. In Kürze "Nicht nett"
- Zonen, in denen Bioengeneering und Terraformingexperimente auf seltsame Art falsch gelaufen sind und in denen nun bizarre neue Ökosysteme existieren.

Insgesamt bietet unser Planet natürlich diverse mögliche "Subsettings"

Westeuropa, die Mittelmeerregion, die Ost- und Westküste der USA, Teile von Südamerika, Nigeria: ein in kleinere politische Einheiten zersplittertes, aber technologisch relativ weit entwickeltes, urbanes "Ökotopia". Kombiniert optimistische "Solarpunk-Technologie" mit dem Feeling optimistischer Sci-Fi der 50er und 60er. Quirlig, kosmopolitisch und von zahlreichen Verschwörungen aller Art durchzogen.

Australien, Teile von Indonesien und China: Ein faschistoides Imperium - Gewaltige, abgeriegelte Arkologien, mit eiserner Hand von kaukasisch-asiatischen Rassisten regiert. Ein Subsetting im Stil von "Judge Dredd", "1984", "V" und anderen, militaristischen Sci-Fi-Dystopien. In pulpigen Kampagnen ideal als "Nazi-Ersatz". Außerdem gibt es in Australien natürlich eine Resistance, die sich für Rebellenkampagnen anbietet.

China, Japan und Korea: Die letzten Reste der alten Megakon-Herrschaft. Korruption, Umweltverschmutzung, Konzernintrigen - all das gibt es hier noch in Hülle und Fülle. Sozusagen die Cyberpunk-Ecke der AotrS-Welt - allerdings überall nah an der Grenze zur Postapokalypse.

Südostasien, Westafrika, Teile Indiens: Eine Hodgepodge aus kleinen, aufstrebenden Stadtstaaten und Nationen. Nicht mehr Postapokalypse, noch nicht ganz Ökotopia. Teils "Tigerstaaten", teils Afrofuturismus, teils moderne Demokratien, teils Bananenrepubliken und in alle Richtungen ungeheuer dynamisch, daher die ideale Bühne für allerlei Spionagekonflikte.

Russland und weite Teile Zentralasiens, der mittlere Westen der USA, der Nahe Osten, Teile Indiens: Über weite Teile die klassische Postapokalypse im Stil von Fallout, Mad Max und Konsorten. Wildwest in den Ruinen der alten Welt. Ein wichtiger Unterschied zur Mad-Max-Apokalypse ist jedoch: Auch hier werden die Dinge langsam besser! Gemeinschaften funktionieren, Probleme werden gelöst, Trümmer beiseite geräumt.

Die Ozeane: "Seenomaden" in futuristischen, schwimmenden Städten und Unterwassersiedlungen ermöglichen aquatische Sci-Fi irgendwo zwischen Seaquest und alter Unterwasser-Sci-Fi der 60er. Geprägt von starken Kontrasten: Optimismus und atemberaubende, schützendwerte Unterwasserwelt auf der einen und den schlimmsten ökologischen Folgen des Jahrhunderts der Apokalypse auf der anderen Seite.

Teile Südamerikas, Afrikas, der Antarktis und der Ozeane: Seltsame neue Ökosysteme, entstanden durch missglückte Gen- und Terraformingexperimente. Ein Setting irgendwo zwischen "Die Zukunft ist Wild", "Jurassic Park" und dem "Land of the Lost"

Der Weltraum: Raumstationen und Kolonien auf Mond und Venus waren einmal das Refugium von Megacons im Stil von "Weyland-Yutani". Diese Zeiten sind vorbei und es regiert wieder ein auf Forschung und Entdeckung ausgerichteter Geist. Daher eher "Mondbasis Alpha" als "Alien".  Der Mars ist ein mysteriöser Planet - die Kolonisten dort haben sich von der Erde losgesagt und schotten sich strikt ab.   
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 18.06.2019 | 18:01
 :d :d

und zu der Sache mit dem Retrobioengineering:
http://www.sci-news.com/biology/article00194.html
A team of scientists from the Institute of Cell Biophysics and the Institute of Physicochemical and Biological Problems in Soil Science, Russian Academy of Sciences, has successfully revived a flowering plant from a 32,000-year-old fruit buried in Siberian permafrost.
 >;D
The scientists discovered about 70 prehistoric storage chambers of this squirrel species in 2007 at depths of 20–40 m below the present day surface in permanently frozen loess-ice deposits on the right bank of lower Kolyma River, northeastern Siberia.

These chambers contained a great supply of various plant seeds and fruits. In some of them, the number of seeds and fruits reached up to 600–800 thousands.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 18.06.2019 | 18:12
Oh, und eine rundweg positive Technik für eine CO2- und Solarstrom-reiche Welt:
https://yle.fi/uutiset/osasto/news/finnish_breakthrough_making_protein_out_of_thin_air_and_electricity/9736360
Researchers in Finland have successfully created a batch of single-cell protein by combining electricity and carbon dioxide, a revolutionary new development that can be used in food and animal feed applications.

P.S.: (Zitat aus dem rpg.net Forum)
They have managed to increase production. There is an update from yesterday, in Finnish. I couldn't find an english version of that, but the experimental unit is now running, and currently it produces enough protein for a person's daily needs in a day. And a startup called Solar Foods is planning the first protein factory in Finland. The plan is to open it in 2021, and the estimated production is 100 tons of protein in a year. If the factory is successful, there are plans to open an even larger one that would produce 6000 tons of protein in a year.
https://yle.fi/uutiset/3-10833123
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 18.06.2019 | 20:25
 >;D

Pop Culture – Musik im Jahre 222X

Eisenklang – eine pseudo-deutsche Richtung, nutzt teilweise ganze klassische Orchester, eine Art symphonischer Industrial-Metal, eine ebenso harte wie bombastische Stilrichtung (Rammstein meets Wagner performed by Queen, Meatloaf & den Berliner Philharmonikern)

Swank – eine aufstrebende Tanzmusik, besonders beliebt bei Teens & Twens in Nordamerika, Europa, Afrika. Eine Art Mischung aus Funk, Acid Jazz und Electro-Swing. Hauptrichtung sind Latin Swank und Afro Swank.

Bantay Pop – auch bekannt als Bantay Tubik Music (BTM oder „better than music“ für die Fans) oder Bantay-T. Diese zwischen Schmalz, Gassenhauer und tiefgründiger Melancholie schwankende Musik entstand unter unklaren Umständen unter den Seenomaden des Pazifischen und Indischen Ozeans. Es ist ein durchaus gewöhnungsbedürftiger Mix aus alter tahitianischer und philipinischer Popmusik, Country & Western und mexikanischer Mariachi-Musik, aufgepeppt mit elektronischen Mitteln und oft virtuoser Einsetzung des Theremin.

Glowpop, Glowdance, Speedglow – der dominante Mainstream unauffälliger und mega-erfolgreicher Popmusik der letzten 2-3 Jahrzehnte. Die aktuellsten Ausformungen sind auch als GoGlow und Slowglow bekannt. Slowglow wird von sentimentalen, süßlich-suizidalen Balladen dominiert, GoGlow ist hingegen als universelle Partymusik beliebt und wird meist mit den gegenwärtig immer noch beliebten Ghulgroups aus Südasien in Verbindung gebracht, deren Mitglieder sich extremer kosmetischer Chirurgie unterzogen, um ein über- oder nichtmenschlisches Aussehen zu erlangen. Alle Glowsound Musikrichtungen sind stark geprägt von der im 22. Jh. beliebten – und bizarren – Mischung aus Country & Reggae, die als Gunja bekannt wurde, vermischen diese aber mit klassischen Bollywood-Musical und K-Pop Einflüssen.

Hunga Munga – brettharte Erben alter Rock und Metal Einflüsse, besonders afrikanischer und arabischer Metalbands aus dem 21. Jh., sowie der Neo-Gospel Bewegung vom Anfang des 22. Jh. und einiger obskurer Einflüsse der Percussion-Elemente lateinamerikanischer Voodance-Musik aus der Mitte der 22. Jh. Typischerweise sind alle Vokalisten von Hunga Munga Bands Frauen (inkl. einiger Transfrauen).
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 18.06.2019 | 21:17
Oh Yeah! Das ist alles gekauft! Machen wir doch gleich Mal weiter mit Sport:

Nur dass es keine mit fossilen Brennstoffen betriebenen Autos mehr gibt, bedeutet nicht, dass Motorsport ausgestorben wäre. Besonders beliebt ist "Chaser", eine Variante von Autorennen, die aus Straßenkriegergefechten des Jahrhunderts der Apokalypse entstanden ist. Im Grunde ist Chaser eine Mischung aus Autorennen, Gotcha und dem klassischen Showcatchen des 20. Jahrhunderts. Gespielt wird in zwei Teams, dem Angreiferteam und dem Verteidigerteam. Das Verteidigerteam muss innerhalb eines Zeitlimits ein Ziel erreichen, das Angreiferteam muss dies verhindern. Die Fahrzeuge sind mit Softairkanonen "bewaffnet". Die Mitglieder der einzelnen Mannschaften legen ein übertriebenes, exzentrisches Auftreten an den Tag, das sich an Wildwestbanditen, Maori-Kriegern, Bikergangs und ähnlich "bunten" Gestalten orientiert. Das gehört zur Show!

Mindestens ebenso exaltiert sind die zahlreichen Kampfsportler, die in den vielen verschiedenen Martial-Arts-Turnieren auftreten. Die aus Asien, Nordamerika und Mitteleuropa stammende Martial-Arts-Kultur des AotrS ist mit all ihren rivalisierenden Dojos, Kampfsportschulen, Kriegerclans und Kämpferorden ebenso ausgeprägt wie divers.

Parcour ist ebenfalls eine beliebte Sportart, entstanden in seiner heutigen Form aus Wettkämpfen zwischen Rohstoffbergungsarbeitern in den Großstadtruinen der Zeiten kurz nach der Apokalypse.

Durch die Seenomaden populär gemacht wurde Wasserpolo, das im AotrS schon fast an die Beliebtheit von Fußball heranreicht. Fast jede der schwimmenden Städte und Küstenmetropolen hat eine eigene Mannschaft. Alle fünf Jahre findet die Weltmeisterschaft statt, die aus Traditionsgründen stets genau in der geographischen Mitte des Atlantik stattfindet.

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 18.06.2019 | 21:46
 :d :d :d

gekauft! Extreme Tauchsportarten - primär ohne Gerät - dürften bei den Seenomaden auch beliebt sein. Amphi-Parcours - schwimmen, tauchen, klettern, rennen, springen - dürfte in teilüberfluteten Ruinenstädten sehr reizvoll sein!


noch was im All:

Das Venus-Phänomen

Im Jahrzehnt vor dem Big Bleep begann eine Stiftung, die aus dem Nachlass einiger Multi-Billionäre des 21. Jh. entstanden war, mit einem Bündel ebenso radikaler wie experimenteller Maßnahmen zur Terraformung der Venus, darunter ein System gigantischer orbitaler Spiegel und Sonnenschirme sowie einige hochgeheime „Bomben“ mit biogenetisch konstruierten Microorganismen und verschiedenen, teils selbst-replizierenden Nanomaschinen. Der Big Bleep beendete das Großexperiment und die Stiftung ging samt Vermögen in den Wirren der folgenden Chaosjahre ebenfalls unter – doch es brauchte über 100 Jahre bis jemandem drastische atmosphärische Veränderungen der Venus auffielen und wieder Forschungssonden dorthin entsandt wurden.

Im letzten Vierteljahrhundert hat sich nun nicht nur die Wolkendecke der Venus gelüftet, sondern es ist klar geworden, dass ihre Atmosphäre bald mehr oder weniger atembar sein wird – jedenfalls nicht viel schlimmer als die legendären Smogs in Dehli, Mumbai oder Lagos in der ersten Hälfte des 21. Jh. Dummerweise versteht niemand so recht, wie das überhaupt möglich ist – vor allem, da scheinbar keine Spur der Nanomaschinen existiert und die Microorganismen inzwischen nur noch bis zur Unkenntlichkeit mutierte Nachkommen hinterlassen haben…
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 19.06.2019 | 21:58
Interessante Idee! Hat ein bisschen was von "Venus Wars". Dabei wäre natürlich interessant, in welcher Höhenschicht die Venusatmosphäre atembar wird. An der Oberfläche oder in ein paar Kilometern Höhe, so dass man trotzdem Aerostatkolonien benötigt?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 20.06.2019 | 11:31
Auch echt interessant, gerade im Zusammenhang mit dem Proteinartikel, den Kardinal schon weiter oben verlinkt hatte:
https://www.welt.de/wissenschaft/article195527689/Klimaschutz-Plastik-aus-CO2-herstellen.html

Da zeigt sich doch ganz gut, dass Solar- und Biopunk unter Umständen immens gut zusammenpassen! Gut denkbar, dass speziell gezüchtete Mikroorganismen im AotrS DER neue, heiße Scheiß sind. Nicht nur, dass man mit solchen "Bikeraktoren" gewisse Roh- und Treibstoffe lokal herstellen kann - man kann sie auch dazu nutzen, Schadstoffe und Metalle aus Wasser und Böden zu extrahieren, was bei der Revitalisierung von Todeszonen echt hilfreich sein kann.

Um das Ganze abenteuertechnisch interessant zu machen, müsste man dem Ganzen natürlich noch gewisse Twists und Eigenheiten verpassen. Man könnte jetzt natürlich in die sehr klassische Richtung gehen und attestieren, dass diese Mikroorganismen bei der ersten Gelegenheit schrecklich mutieren und horrormäßige Schäden anrichten. Aber irgendwie wäre mir das zu nahe an der Einstellung "Neue Technologie? Wah! Angst!".

Daher fänd ich es ganz interessant, diese Mikroorganismen eher als Chancentechnologie zu präsentieren - und als Bestandteil der neuen, bizarren Ökosysteme, die in den Todeszonen entstehen. Auch in freier Wildbahn tun diese Mikroorganismen nämlich das, was sie tun sollen. Plaste fressen, Plaste erzeugen. Metalle extrahieren, Metalle ablagern. So entstehen dann in den Todeszonen, in denen besagte Mikroorganismen aktiv sind, Baum- und Korallenriffartige Strukturen aus Metallen und Polymeren. Das sieht unsäglich fremdartig aus und ist auch brandgefährlich, aber insofern nützlich, als dass man die so akkumulierten Substanzen zwecks Rohstoffgewinnung und Schadstoffbeseitigung "nur" abbauen bräuchte.



Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 20.06.2019 | 14:03
Sehr schicke Idee zu den Deadzones und diversen "Sonderzonen" - das gibt dem "The Future is Wild" Ansatz auch ne interessante  neue Richtung! :d


Zur Venus:

Ich denke, es wäre optimal, wenn die "Normalisierung" der Atmosphäre ein von oben nach unten fortschreitender Prozess ist, so dass gegenwärtig nur einige erste Aerostathabitate existieren, aber so langsam auch die höchsten Gipfel und Hochplateaus zugänglich werden. Niemand kann allerdings zuverlässig vorhersagen, wann welche Regionen als nächstes bewohnbar werden, wodurch eine wild wuchernde Form hochriskanter Grundstücksspekulation im gang großen Stil eingeläutet wird...

Ganz nebenbei gibt es immer wieder Gerüchte über (oder gar dubiose Hinweise auf) Spuren einer wirklich uralten technischen Zivilisation, die in den "freigelegten" Gebieten existiert haben könnte...  >;D
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Chaos am 20.06.2019 | 15:24
Auch echt interessant, gerade im Zusammenhang mit dem Proteinartikel, den Kardinal schon weiter oben verlinkt hatte:
https://www.welt.de/wissenschaft/article195527689/Klimaschutz-Plastik-aus-CO2-herstellen.html

Da zeigt sich doch ganz gut, dass Solar- und Biopunk unter Umständen immens gut zusammenpassen! Gut denkbar, dass speziell gezüchtete Mikroorganismen im AotrS DER neue, heiße Scheiß sind. Nicht nur, dass man mit solchen "Bikeraktoren" gewisse Roh- und Treibstoffe lokal herstellen kann - man kann sie auch dazu nutzen, Schadstoffe und Metalle aus Wasser und Böden zu extrahieren, was bei der Revitalisierung von Todeszonen echt hilfreich sein kann.

Um das Ganze abenteuertechnisch interessant zu machen, müsste man dem Ganzen natürlich noch gewisse Twists und Eigenheiten verpassen. Man könnte jetzt natürlich in die sehr klassische Richtung gehen und attestieren, dass diese Mikroorganismen bei der ersten Gelegenheit schrecklich mutieren und horrormäßige Schäden anrichten. Aber irgendwie wäre mir das zu nahe an der Einstellung "Neue Technologie? Wah! Angst!".

Daher fänd ich es ganz interessant, diese Mikroorganismen eher als Chancentechnologie zu präsentieren - und als Bestandteil der neuen, bizarren Ökosysteme, die in den Todeszonen entstehen. Auch in freier Wildbahn tun diese Mikroorganismen nämlich das, was sie tun sollen. Plaste fressen, Plaste erzeugen. Metalle extrahieren, Metalle ablagern. So entstehen dann in den Todeszonen, in denen besagte Mikroorganismen aktiv sind, Baum- und Korallenriffartige Strukturen aus Metallen und Polymeren. Das sieht unsäglich fremdartig aus und ist auch brandgefährlich, aber insofern nützlich, als dass man die so akkumulierten Substanzen zwecks Rohstoffgewinnung und Schadstoffbeseitigung "nur" abbauen bräuchte.

Schadstoffe und Metalle lagern sich ja auch gerne in den Organismen am Ende der Nahrungskette ab - also uns Menschne zum Beispiel. Was passiert, wenn diese Organismen in den menschlichen Körper gelangen - weil zum Beispiel eine neo-ludditische Terrorgruppe die öffentliche Wasserversorgung damit gefüttert hat?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 20.06.2019 | 16:40
Schadstoffe und Metalle lagern sich ja auch gerne in den Organismen am Ende der Nahrungskette ab - also uns Menschne zum Beispiel. Was passiert, wenn diese Organismen in den menschlichen Körper gelangen - weil zum Beispiel eine neo-ludditische Terrorgruppe die öffentliche Wasserversorgung damit gefüttert hat?

Wicked!  >;D

Bis dahin gibt es wahrscheinlich reichlich Erfahrung mit Mikro-Plastik in der Nahrungskette - das kann man bestimmt fein auf ähnliche Mikro-Fremdkörper (Retro-Bakterien aus Zeitaltern vor dem Erscheinen des Homo Sapiens Sapiens, mutierte Reparaturnaniten und exotische Parasiten, etc.) anwenden und so abschätzen, welche Effekte man erzielen dürfte...  :ctlu:
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 20.06.2019 | 16:46
Die könnten sogar regulär im Trinkwasser zu diesem Zweck sein, da fallen dann Fehlfunktionierende nicht so auf
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 20.06.2019 | 16:54
Das würde tatsächlich sogar Sinn machen. Der Anschlag müsste also beinhalten, dass die Neo-Ludditen die Trinkwasserfilter der Stadt sabotieren.

Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass eine Infektion mit besagten Mikroorganismen je nach Art verschieden fiese Wirkungen auf Menschen haben können.
Am harmlosen Ende des Spektrums stünden dann harmlose Plastefresserchen, dank denen es im 23. Jahrhundert nun wirklich Morgellons gibt (praktisch nur das Fußpilzäquivalent des AotrS)
Am diesen Ende steht ein fieses Bakterium, dass dem Blut des Befallenen sämtliches Eisen entzieht und es dann in "hübschen" Stacheln aus der Leiche des Infizierten wuchern lässt.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 20.06.2019 | 17:00
Nicht die Trinkwasserfilter, die Mikroorganismen, damit die sich durch die Filter fressen -bzw mit lebenden Organismen interagieren können

Die regulären sind dafür designed im menschlichen Körper sofort inaktiv zu werden oder sind harmlos - positiv - die manipulierten nicht so ganz
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 20.06.2019 | 17:04
die Möglichkeiten sind da wirklich schier grenzenlos - auch natürliche Evolution mancher Parasiten oder ursprünglich künstlich erzeugter Lebensformen könnte Effekte von "wir sind nur eine von unzähligen Arten harmloser Darmbakterien" bis "wir beschleunigen die sexuelle Reifung um Jahre, erhöhen Fruchtbarkeit, Aggression und Sexualtrieb um ein Vielfaches und verbreiten uns so fröhlich im Chaos der Mega-Slums" beinhalten...  >;D :gasmaskerly: :ctlu: >;D

Sehr inspirierend dazu (lese ich gerade): https://www.amazon.de/Darwin-Stadt-rasante-Evolution-Gro%C3%9Fstadtdschungel/dp/3423289902 bzw.
https://www.amazon.de/Darwin-Comes-Town-Jungle-Evolution/dp/1250127823/
  :d
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 20.06.2019 | 21:35
...we are the mutants:
https://www.nbcnews.com/health/health-news/tech-disorder-smartphones-linked-bizarre-horn-skull-bumps-n1019736?cid=sm_npd_nn_tw_ma  :ctlu:
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 20.06.2019 | 22:53
Ich möchte fast wetten, dass irgendwelche evangelikalen Fernsehprediger irgendwas daraus machen, wenn Smartphone-Nutzern Hörnchen wachsen....
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 21.06.2019 | 13:30
Ganz zu Anfang erwähnte ich ja, dass es ein solarpunkiges Zeppelinrevival geben könnte. Hier mal zwei Links zu faszinierenden Ideen in genau dieser Richtung:

Hier finde ich das Design einfach nur schick (ganz davon abgesehen, dass Callebaut für Solarpunk ohnehin fett gute Vorlagen bietet):
http://vincent.callebaut.org/object/100505_hydrogenase/hydrogenase/projects/user

Und das hier scheint wohl weniger ausgereift, atmet dafür aber vom Design her mehr "Raumschiffgeist":
https://www.google.de/amp/s/www.dailystar.co.uk/news/latest-news/588716/hyundai-flying-city-laputa-future-space-environment-humanity/amp

Schon allein die Rule-of-Cool gebietet, dass wir daraus was machen! Ich könnte mir tatsächlich sehr gut vorstellen, dass Luftschiffe dieser Art eine große Rolle im AotrS spielen. Zwar sind die Dinger keinesfalls so schnell wie moderne Jets, aber ein paar handfeste Vorteile hätten sie:
- sie fliegen erheblich sparsamer als Jets
- sie erfordern im Zweifelsfalle, das wäre gerade mit Hinblick auf das Jahrhundert der Apokalypse sinnig, weniger Flughafeninfrastruktur. Ggf. Kann ein Luftschiff mit Hilfsgütern auch einfach über einer Schutthalde schweben.

Ich würde mir das so vorstellen:
Einige Jetverbindungen gibt es in der Luftfahrt durchaus noch. Allerdings werden Jets, auch wenn neue Designs viele der alten ökologischen Nachteile des Fliegens ausgemerzt haben, hauptsächlich von Diplomaten, Militärs und Ähnlichem benutzt.
Die meisten Privatpersonen nehmen, wenn sie verreisen müssen und die Magnetschwebebahn keine Option ist, das Luftschiff. Zwar dauert eine Atlantiküberquerung damit zwei bis drei Tage, aber dafür bieten Luftschiffe reichlich Platz für viele Passagiere und Fracht. In der "Holzklasse" sind Luftschifftickets sogar ziemlich erschwinglich.
Aufgrund der längeren Flugzeiten bieten Luftschiffe, ähnlich wie Fähren und Kreuzfahrtschiffe, stets allerlei Annehmlichkeiten wie Bordkinos, VR-Arcades, Restaurants, Aussichtsplattformen und das schon fast obligatorische, parkähnliche "Gründeck".
Das Luxusniveau von Luftschiffen reicht selbstverständlich von "Futuristisches Äquivalent einer Stena-Line-Ostseefähre" bis hin zu "Fliegender Palast".

Es gibt sogar tatsächlich einige permanent in der Luft bleibende "Aerostat-Städte"! Die bekannteste von ihnen ist Kun-Lun-City, ein Konglomerat mehrerer, durch Graphenbrücken verbundener Luftschiffe, die stationär über dem Golf von Tonkin schwebt. Kun-Lun-City ist ein politisch neutraler Stadtstaat, lebt von sehr liberalen Glücksspielgesetzen (früher hätte man es wohl als "Fliegendes LasVegas" bezeichnet) und gilt weithin als Hot-Spot des organisierten Verbrechens und internationaler Geheimdiensttätigkeiten.

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 22.06.2019 | 17:59
Die Zeppelin-Sache gefällt enorm! Gerade mit Hinblick auf das allgemeine Thema Dezentralisierung und den Bedarf nach einem von Infrastruktur eher wenig abhängigen Transportmittel gefällt das!
Linienfernreisen für Personen würde ich aber auf *sehr* wenige Routen beschränken, das Luftschiffe prinizipiell sehr sensibel auf Stürme und starke Böen reagieren, d.h. Karibik, Nord-Atlantik und Südostasien sind über weite Teile des Jahres No-Go Areas!
Kun-Lun-City als Vegas/Macau in den Wolken ist super - aber wegen der Stürme wäre es sinnvoll, es über Land zu "parken" - der Golf von Tonkin dürfte im 22.Jh. hingegen "Typhoon Central" werden! ;)
Also "parkt" Kun-Lun tatsächlich mitten über den unter Naturschutz stehenden und kaum zugänglichen Dschungeln des legendären "Goldenen Dreiecks" - Großartiges Dschungelpanorama, Isolation gegen "normale" Besucher, weit im Landesinneren, nah an sehr traditionellen Drogenquellen und all das in nur 30 Elektro-Flugtaxi-Minuten Entfernung von Hanoi!  >;D >;D >;D
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: rollsomedice am 22.06.2019 | 18:59
Sehr geil

Gesendet von einem dieser modernen Telefone

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 22.06.2019 | 19:29
Ein anderer „Stadtstaat“ neben Kun-Lun-City:

Der Rhein-Ruhr-Bund – nach 200 Jahren ist aus dem alten „Ruhrgebiet“ tatsächlich eine grüne Metropole geworden, wenn auch durch „höhere Gewalt“.
Die Stadtgebiete sind durch begrünte Dächer, Parks und weitreichende Wege für Fußgänger und kleine Elektrofahrzeuge geprägt – aber das Erfolgsgeheimnis liegt tief unter der Erde! Denn im Verlauf des 21. Jh. wurden die alten Bergbauschächte unter den Städten erst neu erschlossen, um daraus riesige Wasserspeicher für Solar- und Windenergie unterzubringen – später erweiterte man die Tunnel u.a. um Bereiche für vollautomatische Lebensmittelproduktion in enormen Pilzfarmen und große Serverarchive aller Art. Das erlaubte dem Ruhrgebiet, den Big Bleep mit einem dicken blauen Auge zu überstehen, so dass es zum Zentrum des technisch-wirtschaftlichen Wiederaufbaus im Nord- und Mitteleuropa des 22. Jh. wurde!
Heute ist der Rhein-Ruhr-Bund einer der wichtigsten Player in der deutsch-europäischen Politik und vor allem bekannt für seine geheimnisumwitterten unterirdischen Forschungslabore und Design-Werkstätten einiger großer Universitäten, Forschungsinstitute und bekannter Stiftungen.

(zu der Idee solcher Pumpspeicherwerke: https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/unter-ruhrgebiet-entsteht-riesiger-energiespeicher-in-erde/)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: rollsomedice am 22.06.2019 | 19:46
Ein anderer „Stadtstaat“ neben Kun-Lun-City:

Der Rhein-Ruhr-Bund – nach 200 Jahren ist aus dem alten „Ruhrgebiet“ tatsächlich eine grüne Metropole geworden, wenn auch durch „höhere Gewalt“.
Die Stadtgebiete sind durch begrünte Dächer, Parks und weitreichende Wege für Fußgänger und kleine Elektrofahrzeuge geprägt – aber das Erfolgsgeheimnis liegt tief unter der Erde! Denn im Verlauf des 21. Jh. wurden die alten Bergbauschächte unter den Städten erst neu erschlossen, um daraus riesige Wasserspeicher für Solar- und Windenergie unterzubringen – später erweiterte man die Tunnel u.a. um Bereiche für vollautomatische Lebensmittelproduktion in enormen Pilzfarmen und große Serverarchive aller Art. Das erlaubte dem Ruhrgebiet, den Big Bleep mit einem dicken blauen Auge zu überstehen, so dass es zum Zentrum des technisch-wirtschaftlichen Wiederaufbaus im Nord- und Mitteleuropa des 22. Jh. wurde!
Heute ist der Rhein-Ruhr-Bund einer der wichtigsten Player in der deutsch-europäischen Politik und vor allem bekannt für seine geheimnisumwitterten unterirdischen Forschungslabore und Design-Werkstätten einiger großer Universitäten, Forschungsinstitute und bekannter Stiftungen.

(zu der Idee solcher Pumpspeicherwerke: https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/unter-ruhrgebiet-entsteht-riesiger-energiespeicher-in-erde/)
Ich weiß woher die Idee noch stammt

Gesendet von einem dieser modernen Telefone

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 22.06.2019 | 23:26
Das grüne Ruhrgebiet ist mal großartig! Das hat gewaltig was.

Von den guten Erfahrungen aus dem Ruhrgebiet, Kohlenminen als Pumpspeicher zu verwenden, hat übrigens auch Manchester, die Hauptstadt der Volksrepublik England, massiv profitiert. Eine Monarchie ist England schon seit Anfang des Jahrhunderts der Apokalypse nicht mehr, seit ein Terroranschlag mit einer neuartigen chemischen Waffe London vernichtete. Der Verlust Londons ist für die Engländer ein schweres, historisches Trauma - kein Wunder also, dass jetzt, nachdem die Verseuchung so weit abgeklungen ist, dass London wieder einigermaßen betreten kann, ein Run sondergleichen auf die Ruinen der antiken Weltstadt stattfindet.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 24.06.2019 | 15:12
https://de.wikipedia.org/wiki/Thames_Barrier
https://en.wikipedia.org/wiki/Thames_Barrier


Londons Untergang begann mit dem Versuch seiner Rettung: in den 2070ern begann der Bau einer dringend benötigten neuen Thames Barrier, die den immer stärkeren und häufigeren Sturmfluten des späten 21. Jh. standhalten und für die steigenden Meerespegel bis weit ins 22. Jh. vorbereitet sein würde. Der Neubau wurde tatsächlich in nur sieben Jahre vollendet, aber im Jahr nach der Einweihung kam es während einer schweren Sturmflut zu einem Hackerangriff, der zur vollständigen Öffnung der Fluttore und der folgenden Überschwemmung der Stadt führt. Einigen Berichten zufolge war die größte Flutwelle bis zu 17m hoch, aber dennoch war sie nicht das Hauptproblem – ebenso wenig wie die enormen Regenfälle und die durch hunderte von Blitzen verursachten Brände.

Es sah in den folgenden Wochen sogar so aus, als ob es mit heroischen Anstrengungen gelingen würde, die Stadt bald wieder aufzubauen, vielleicht sogar moderner und schöner als zuvor. Politiker, Prominente und Künstler erinnerten an den Brand von London im Jahre 1666 und forderten, die „Auferstehung“ der Hauptstadt zu einem nationalen, ja, einem europäischen Projekt zu machen! Doch dann kamen die ersten Berichte über seltsame Erkrankungen und die später berühmten „green Spots“: Menschen klagten über Atembeschwerden und schwere Erkältungssymptome während gleichzeitig auf vielen Gebäuden blitzartig wuchernde Moosflecken erschienen. Nur dass es sich nicht um Moos, sondern eine bisher unbekannte – wahrscheinlich im Labor erzeugte – Pilzflechte handelte, die Unmengen giftiger Sporen in Wasser und Luft freisetzte. Über 40.000 Menschen fielen in den kommenden Wochen der „storm flu“ zum Opfer, nachdem „nur“ 1187 Menschen in der eigentlichen Flut gestorben waren.

Bis heute liegt die Stadt daher unter Quarantäne. Es gibt zwar immer wieder Mittel gegen die Pilze und ihr Gift, aber dank einer phänomenalen Mutationsrate widerstehen die Pilze weiterhin jedem Versuch, sie endgültig auszurotten. Dennoch dringen immer wieder Plünderer mit Schutzanzügen und Atemgerät in die verfallende Metropole vor, die inzwischen von Heerscharen von Ratten, Mücken, Fröschen, Schlangen und angeblich sogar Alligatoren bevölkert wird.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 25.06.2019 | 10:00
Uh Yeah!

Nächster Settingpunkt: Die Seidenstraße!
Chinas Bestrebungen im frühen 21. Jahrhundert, die uralte Seidenstraße auf moderne Art wiederzubeleben, war erfolgreich gewesen - um 2035 Verband bereits ein hochmodernes Schienen und Straßensystem die wichtigsten Industriezentren Europas und Asiens. Als das Jahrhundert der Apokalypse kam, kollabierten diese Zentren zwar (zunächst), die Seidenstraße aber blieb. Die solargetriebenen Zugverbindungen, die sich quer über den eurasischen Kontinent zogen, blieben weiter in Betrieb und ermöglichten es den Siedlungen, die direkt an der Seidenstraße lagen, besser zu überleben. Die Seidenstraße läuft daher heute wie ein Band der Zivilisation durch die postapokalyptische Einöde des inneren Asiens. Städte wie Samarkand und Aksu sind wieder bedeutende Zentren von Handel, Wissenschaft und Kultur. Wer sich jedoch zu weit von der Route entfernt, findet sich flugs in einer barbarischen Wüstenei wieder. Überfälle auf Züge und Transportkonvois durch Straßenkrieger und Warlords kommen immer Mal wieder vor - daher ist die einem antiken Kriegerorden ähnlich organisierte "Tömör Zamyn Tsagdaagiin" (Google-Tranlate-Mongolisch für "Bahnpolizei") eine der am besten motorisierten und schlagkräftigsten Streitmächte Zentralasiens.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 25.06.2019 | 12:28
sehr geil!


BTW:
https://youtu.be/MvqY2NcBWI8
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 27.06.2019 | 19:01
Das Setting impliziert (und braucht dramaturgisch auch) eine Nachkriegs-/KalterKrieg-Situation --- aber es wäre dennoch cool, wenn man auch die Judge Dredd Fraktion spielen könnte, schließlich arbeitet auch Bond hier und da mit Russen etc. zusammen...

Also:

Die neuen Mächte – und der neue kalte Krieg

Die gewaltigen Krisen des 21. Und 22. Jahrhunderts führten zu unzähligen, oft verzweifelten Versuchen, die menschliche Zivilisation zu retten, zu reformieren und letztlich in einer langfristig ökologisch vertretbaren und nachhaltigen Form neu zu begründen. Die meisten Versuche endeten in Chaos, Katastrophen und Kriegen.

Aber am Ende des 22. Jh. führten die vereinten Bemühungen zweier großer politischer Richtungen endlich zu einer weitgehenden Überwindung der großen Konzernnationen und der vielen ludditisch-religiösen „Steinzeitfundamentalisten“, die zeitweise ganze Kontinente dominiert hatten. Leider dauerte es nicht lange, bis sich die vielen Mitglieder der sogenannten Grünen Allianz in zwei neue verfeindete Lager aufspalteten, deren langsam immer stärker schwärender Konflikt inzwischen das gesamte Sonnensystem umfasst.
Auf der einen Seite stehen die Unterzeichner der Terranischen Verträge, die sich vor allem in den vielen stark dezentralisierten Stadtstaaten und Föderationen Europas und Afrikas sowie entlang der nordamerikanischen Küsten finden. Auf der Gegenseite stehen die hochzentralisierten, ja monolithischen Staaten, die den Lehren der Neoszientisten und der Ökologisten folgen: in diesen autoritären Systemen – die sich primär in Australien, Südostasien, Teilen des früheren China und der inneren USA und Mexicos finden –  wird eine garantiert nachhaltige und effiziente Wirtschaft und Politik dank der Führung durch diverse Arten der sogenannten Metapolitik gewährleistet, was meist bedeutet, das ein Rat von Wissenschaftlern, Militärs und speziell für die Führung dieser Staaten entwickelter und erzogener Ais eine möglichst objektive und von Partikularinteressen befreite Herrschaft ausübt – so lautet jedenfalls das entsprechende Ideal…

Zwischen den beiden Mächten des beginnenden 23. Jh. liegen neben den vielen Resten der Konzernherrrschaft und der alten Nationalstaaten vor allem die mehr-oder-weniger neutralen Mitglieder der sogenannten Singularisten, zu denen insbesondere die Verbände der Seenomaden gezählt werden. Noch weit mehr zwischen den Stühlen befindet sich aller der der Club of Geneva, dessen Agenten sich nach wie vor aus allen Mitgliedern der Global Ecosphere Organisation (GEO), bzw. der Terran Prosperity Council, einer Art Neo-UN rekrutieren und die verzweifelt bemüht sind, vor allem dem Wohl der gesamten Menschheit zu diesen!
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 28.06.2019 | 17:51
Ergänzung: zu Politik und politischen Systemen

Neben den metapolitischen Systemen – die manchmal wegen ihrer typischen Machtaufteilung zwischen Militär, Wissenschaft und AI auch als „Drei-Weisen-Herrschaft“ bezeichnet werden – existieren immer noch einige „traditionelle“ Diktaturen und Überbleibsel der besonders im späten 21. Jh. entstandenen „Konzernstädte“ und „Wohlstandsdemokratien“. Letztere verbinden ein vor allem in Ostasien vertrautes System des autoritären Staatskapitalismus mit einer Art kapitalistischen Räteherrschaft, bei der das Zentralkomitee durch die paritätisch besetzten Vertreter bestimmter großer Konzerne und Holdings gebildet wird.

Die traditionellen repräsentativen Demokratien des 20. Und 21. Jh. sind derweil nicht grundsätzlich verschwunden, haben sich aber in vielen Fällen stark verändert. So finden sich vor allem in Nord- und Mitteleuropa birepräsentative, bzw. aleatorische Demokratien. In diesen wird z.B. eine feste Anzahl von Abgeordnetensitzen per Verhältniswahlrecht vergeben, doch alle Nichtwählerstimmen werden ebenfalls gezählt! Diese „unbestimmten“ Sitze werden dann im Losverfahren unter allen Bürgern mit aktivem und passivem Wahlrecht für die kommende Legislaturperiode vergeben. Solch einem Los kann man sich üblicherweise dann nur durch schwere Krankheit, Tod oder den vorher erfolgten offiziellen Verzicht auf das Wahlrecht für eine bestimmte Legislaturperiode (eine sogenannte Auszeit) entziehen.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 28.06.2019 | 17:56
Wie vereinbart sich diese Sklaverei auf Zeit mit Menschen - Bürgerrechten, sozial - ökonomischen Verpflichtungen u.ä.

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 28.06.2019 | 18:05
Wie vereinbart sich diese Sklaverei auf Zeit mit Menschen - Bürgerrechten, sozial - ökonomischen Verpflichtungen u.ä.

die "Auszeit" ist rein freiwillig und hebt "nur" die Wahlrechte auf - etwas, das einem heute in den USA in vielen Bundesstaaten schon durch eine Haftstrafe lebenslang drohen kann ;)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 28.06.2019 | 18:07
Ich bezog mich auf das shanghaien zum Abgeordneten
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 28.06.2019 | 18:11
Ich bezog mich auf das shanghaien zum Abgeordneten

 ;D ;D :D ;D
...das ist schlicht und ergreifend eine Kombination aus Bürgerpflicht und Ehrenamt - nicht viel anderes als Geschworenendienste in den USA.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 28.06.2019 | 18:20
bzw Schöffen oder Wehrpflicht u.ä., aber das ändert nichts daran - es ist länger und macht ggf. andere Verpflichtungen schwierig - unmöglich


Wie läuft das mit der Umsetzung?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 28.06.2019 | 18:49
bzw Schöffen oder Wehrpflicht u.ä., aber das ändert nichts daran - es ist länger und macht ggf. andere Verpflichtungen schwierig - unmöglich

ist halt schlicht eine Frage des gesellschaftlichen Konsens, bzw. der allgemein mit solchen Amtspflichten verbundenen Anerkennung (und umgekehrt der zu erwartenden sozialen Ächtung bei Verweigerung) - und in 200 Jährchen kann sich nun mal so einiges tun ;)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 28.06.2019 | 18:54

Wie läuft das mit der Umsetzung?

Meinst du bezüglich eines Regelsystems? Da gibt es Überlegungen zur Wahl des Systems, aber bisher geht es noch primär um eher regelneutralen Content.
 
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 28.06.2019 | 19:08
ist halt schlicht eine Frage des gesellschaftlichen Konsens,
Ja, und diese sozialen Entwicklungen sind der Anlass für meine Frage betreffs der Umsetzung(Nicht das RW(Gurps, Tri-Stat, FUDGE)) wie wird das legitimiert, werden Verluste ausgeglichen, was ist mit anderen Verpflichtungen - kann man mehrmals ausgelost werden - usw
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Chaos am 28.06.2019 | 19:19
;D ;D :D ;D
...das ist schlicht und ergreifend eine Kombination aus Bürgerpflicht und Ehrenamt - nicht viel anderes als Geschworenendienste in den USA.

Oder Wehrpflicht.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 28.06.2019 | 19:34
Ja, und diese sozialen Entwicklungen sind der Anlass für meine Frage betreffs der Umsetzung(Nicht das RW(Gurps, Tri-Stat, FUDGE)) wie wird das legitimiert, werden Verluste ausgeglichen, was ist mit anderen Verpflichtungen - kann man mehrmals ausgelost werden - usw

ah, nun, da gibt es diverse Ansätze, aber in dem genannten Fall in Europa gilt, dass man natürlich ein entsprechendes Abgeordnetengehalt bekommt, ein Wiedereinstellungsanspruch besteht (und Sonderregelungen mit Stellvertretern für selbstst. Ärzte etc. ), niemand gelost werden kann, der bereits Abgeordneter ist/war oder zeitweilig als "unabkömmlich" klassifiziert ist (manche Mediziner, Militärs, Sicherheitsfachleute, Geheimdienstler, gewisse therapeutische oder soziale Tätigkeiten etc.)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 28.06.2019 | 19:46
Sowas wie Selbständigkeit, Karrierechancen - Wissen das veraltet, Unabkömmlichkeit, Unzulässige Kandidaten u.ä.  als auch soziale z.B. familiäre Gründe ging es mir
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: rollsomedice am 28.06.2019 | 19:48
What about bedingungsloses Einkommen?

Gesendet von einem dieser modernen Telefone

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 28.06.2019 | 20:18
What about bedingungsloses Einkommen?
Was soll damit sein?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 28.06.2019 | 20:33
Gibt es dazu auch ein Richtiges Buch wenn es fertig ist ?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 29.06.2019 | 13:56
What about bedingungsloses Einkommen?


Sehr viele Unterzeichnerstaaten der Terranischen Verträge bieten ihren Bürgern eine Art Grundeinkommen. In Mittel- und Nordeuropa ist die z.B. nach Alter (von 0-8 Jahren N€250, ab 9 N€500, ab 12 N€750, ab 15 N€1000, ab 18 N€1250) gestaffelt, wobei der Höchstsatz auch zugleich dem allgemeinen Einkommenssteuerfreibetrag entspricht (Schwerbehinderte, Pflegebedürftige und chronisch Kranke erhalten höhere Sätze und Ansprüche auf zusätzliche Sachleistungen). Gleichzeitig gibt es weder Mindestlohn, noch Sozialhilfe, Arbeitslosengeld, Krankengeld, etc. Finanziert wird dies vor allem durch eine in allen Mitgliedern der Terranischen Verträge erhobene Finanztransaktionssteuer, eine stark progressive Einkommenssteuer, eine Steuer auf Großvermögen (>10 Mio. N€) und eine Erbschaftssteuer. Unternehmen zahlen außerdem schnell sehr hohe Steuern auf nicht-reinvestierte Gewinne.

In den metapolitischen Staaten existiert nur auf den ersten Blick etwas ähnliches. Dort wird typischerweise jedem Bürger ein durch die Verwaltungs-AIs ermitteltes „faires Einkommen“ gezahlt, das – zumindest dem Anspruch nach – alle nötigen Bedürfnisse deckt und alle Leistungen des Individuums angemessen honoriert.

Gleichzeitig existieren an vielen Orten der Welt noch semi-klassische mehr-oder-weniger marktwirtschaftliche oder soziale Wirtschaftssystem, wobei die meisten der verbliebenen Konzernstaaten sich immerhin ein Minimum sozialer Absicherung leisten und die härtesten Vertreter eines gnadenlosen Anarcho-Kapitalismus „alter Schule“ sich in gewissen Raumkolonien und bestimmten asiatischen Stadtstaaten finden.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 29.06.2019 | 16:55
Gibt es dazu auch ein Richtiges Buch wenn es fertig ist ?

 :think: jo, dass wär schon schön  ^-^  :santa: >;D aber mal abwarten, je mehr Material schon da ist, umso leichter wird's ;)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 29.06.2019 | 18:01
Cool powers und Rätsel sind immer gut - und wenn es schon um eine technische Zivilisation geht, die vielleicht ihre selbstverschuldete Klimakatastrophe übersteht - warum nicht auch um das Schicksal einer zweiten, der dies nicht gelang?


Die Siegel Salomons


Der enorme Temperaturanstieg des 21. und 22. Jh. führte zu unzähligen Katastrophen, ließ Städte und Inseln überfluten, Gletscher verschwinden, Wüsten wachsen und längst vergessene Krankheiten wiederkehren. Aber die Klimakatastrophe trieb die Menschen auch in bisher unerforschte Regionen und legte Gebiete frei, die seit Millionen von Jahren in Eis und Frost verborgen lagen. Das führte nicht nur zu einigen interessanten Entdeckungen in freigelegtem Dschungel in Südamerika, Afrika und Südasien, sondern auch zu seltsamen Phänomenen in ehemaligem Permafrost oder „ewigem“ Eis. Das vielleicht seltsamste davon sind sicherlich die Siegel Salomons.

Die sogenannten Siegel sind mysteriöse kleine und große Objekte, die in den letzten 50 Jahren an den verschiedensten Orten der Welt – aber immer an Küsten oder auf See – gefunden wurden. Es sind stets metallische Prismen, Kuben oder ähnliche pseudokristallische Formen, deren Farben meist dunkel sind, die aber von silberweiß bis eisenschwarz alles umfassen können. Die Objekte sind meist klein – meist ca. 2-20 cm entlang der längsten Achse – und scheinbar massive Blöcke aus ungewöhnlichen Legierungen und elementaren Metallen. Jeder Versuch einer Altersbestimmung ist bisher ebenso gescheitert wie der Versuch, ihren inneren Aufbau zu verstehen oder wenigstens Gemeinsamkeiten in der Struktur zu analysieren. Das wäre bis hierhin nur skurril – doch im Lauf der Jahre berichten immer mehr Gerüchte von Besitzern der Siegel, die scheinbar Wahnvorstellungen von „Stimmen“ bis hin zu Verfolgungswahn und dem Glauben an eigene „übernatürliche Kräfte“ entwickeln!

Inzwischen hat sich ein lebhafter Mythos um die Siegel – der Name bezieht sich auf eine bekannte Geschichte aus den Erzählungen der 1001 Nacht – entwickelt und viele Siegelbesitzer sind allem Anschein nach verschwunden oder bewußt untergetaucht. Manche Konzerne und Stiftungen sind wohl sehr an ihnen interessiert und die Geschichten um seltsame Kräfte oder ungewöhnliche Technik im Besitz von Siegelträgern häufen sich. Viele anerkannte Wissenschaftler sehen in dem ganzen nur eine modernisierte Form der in früheren Zeiten so beliebten UFO- und Hexenhysterien, doch unter den wenigen Abweichlern hat sich eine Hypothese herausgebildet, die sie häufig als die Hyperborea-Hypothese bezeichnen. Diese, zuvor auch als Silurkultur-Hypothese bekannte Idee besagt, dass es zum Zeitpunkt des *letzten* globalen Temperaturmaximums – also vor etwa 56 Millionen Jahren – bereits eine technische Zivilisation auf Erden gab, diese aber praktisch spurlos unterging! Gleichzeitig sehen sie in den „Siegeln“ ultrahochentwickelte Artefakte einer uns weit überlegenen Nanotechnologie, die gegen Ende dieser Zivilisation als Wissensspeicher oder haltbares Werkzeug zum Wiederaufbau entworfen wurden – dass uns die Siegel nur als inerte Ziegelsteine erscheinen, ist dabei nur eine Folge unseres Unwissens.
Dass die Siegel nun gerade jetzt erscheinen, liegt aber schlicht daran, dass der Kern dieser Kultur in  der heutigen Antarktis lag – und inzwischen einige Reste dieser Kultur von den Gletschern befreit liegen, bzw. mit dem Eis in die Ozeane der Welt gespült werden, wo wir sie auf See und an Stränden finden können!


https://phys.org/news/2018-04-ancient-industrial-civilization-geological.html
https://www.researchgate.net/figure/Global-paleogeographic-map-for-56-Mya-with-marine-and-continental-sites-where-the_fig1_234145841
https://www.scientificamerican.com/article/could-an-industrial-prehuman-civilization-have-existed-on-earth-before-ours/
https://www.heise.de/tr/artikel/Waren-wir-die-erste-industrielle-Zivilisation-des-Planeten-4038105.html
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Fisherman_and_the_Jinni

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 29.06.2019 | 19:23
irgendwie sehr passend für das aufstrebende Afrika des frühen 23. Jh.:
https://70sscifiart.tumblr.com/post/185927977155/madddscience-central-african-republic-space-art
z.B.
(https://66.media.tumblr.com/bc721f29f60267c2b7e2c81d3ee4c8ff/tumblr_n6ghyzzwh11tcuhpfo6_1280.jpg)
(https://66.media.tumblr.com/a4e8f053711bda03fefb7662706032b1/tumblr_n6ghyzzwh11tcuhpfo2_1280.jpg)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: rollsomedice am 29.06.2019 | 22:38
Was soll damit sein?
Logisches und passendes settingelement

Gesendet von einem dieser modernen Telefone

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 1.07.2019 | 12:17
Also ich denk ja auch, dass eine Art "Bedingungsloses Grundeinkommen" in dem Setting hervorragend ins Bild passt - im Übrigen auch bei den eher totalitär organisierten Staaten. Für die hätte ich im Übrigen eine Eins-A Hörspielempfehlung:

Die Reihe "Jonas - der letzte Detektiv". Ganz eigentlich ist das so eine Art "Proto-Cyberpunk" und eher auf der ziemlich dystopischen Seite der SF (allerdings mit dem für den Hörspielmacher Michael Koser so typischen schrägen Humor). Solche Elemente wie die "Volksrente", staatliche Wohnraumzuteilung gestaffelt nach Nützlichkeit und Status des Individuums, und, ganz großartig, einer "Kartellpolizei", die Konzernkriege anzetteln, wenn Megacons zu groß werden, passen meines Erachtens total super in die Judge-Dredd-Ecke.

Und zu Kardinals politischen Ausführungen: Klingt allesamt großartig und der "Neue Kalte Krieg" ist cool! Wobei derselbige diesmal sehr wahrscheinlich ohne nukleares Damoklesschwert der jederzeit möglichen Selbstauslöschung ablaufen wird.

Was die Vorläuferkultur und übernatürliche Kräfte angeht: Wäre schon sehr cool, sowas zu haben, da das gerade für den Pulpanteil des Ganzen tierisch passend ist. Und das muss dem bisherigen,  eher an der Hard-Sci-Fi orientierten Ansatz nicht Mal widersprechen!

Was die "übernatürlichen Kräfte" angeht, finde ich beispielsweise diesen Ansatz hier ziemlich cool:
https://youtu.be/2sw1WLXkQQk
Wer von einem Siegel "geupgraded" wurde, der kann nicht unbedingt die Zeit anhalten oder zaubern, aber seine Wahrnehmung verschiebt sich ins vermeintlich Übernatürliche. Ein solcherart "übernatürlich Begabter" kann instinktiv Entfernungen auf den Milimeter genau schätzen, nimmt beiläufig Kleinigkeiten wahr, die andere Menschen niemals sehen würden, hat eine Reaktionszeit die erheblich schneller ist als die eines normalen Menschen, etc.pp.
Das Ergebnis wäre, dass "Übernatürliche" so ein bisschen rüberkommen würden, wie eine Mischung aus Sherlock Holmes und Neo aus Matrix. Sie könnten tatsächlich verschiedene Tabaksorten an der Grauschatierung von Aschepartikeln unterscheiden oder Kugeln ausweichen, weil sie vorher in Sekundenbruchteilen unterbewusst deren Flugbahn vorausberechnet haben.
Der Witz an der Sache: keine diese Fähigkeiten bricht irgendwelche Naturgesetze. Die Menschheit hat sogar schon Cyborgs mit ähnlichen Fähigkeiten erschaffen können. Nur ist es technisch Recht aufwendig, derartig begabte Cyborgs zu basteln - und wie es angehen kann, dass unmodifizierte Personen diese Kräfte entwickeln, nur weil sie einen 56 Millionen Jahre alten Blechstöpsel angefasst haben, stellt Wissenschaftler nach wie vor vor ein Rätsel.

Was die Silurkultur selbst angeht: die Menschen rätseln natürlich fieberhaft darüber, wohin diese fremde Vorgängerrasee verschwunden sein könnte und warum sie so spurlos verschwunden ist. Witzig wäre hier: die sind eigentlich überhaupt nicht verschwunden. Es sind sogenannte "Sleeping Giants"! Näher ausgeführt wird diese Idee hier:

https://youtu.be/v9sh9NpL4i8

Die Wesen der Silurkultur waren irgendwann so hoch entwickelt, dass sie ihre gesamte Art in eine Art "Matrix" gepackt haben. Sie existieren nach wie vor - aber in Form virtueller Energiewesen, die in Refugien Nähe des Erdkerns träumen und planen. Diese Refugien sind so tief, dass ihnen auch schlimmere, kosmische Katastrophen nichts können und die Hitze des Kerns wird sie fast bis zum Sankt-Nimmerleinstag mit mehr Energie versorgen, als sie je brauchen würden. Sie befinden sich dort unten in einer Art halbwachem "Schlummermodus" und warten ab, bis das Universum ihnen in einer seeeeeeeehr viel späteren Entwicklungsphase bessere Lebensbedingungen für ihre aus menschlicher Sicht bizarren Ansprüche bieten wird.
Im Laufe ihrer langen Entwicklung hatten sie einst ähnliche Fehler gemacht, wie die Menschheit und entwickelten daher die Philosophie, so wenig Einfluss auf das natürliche Ökosystem der Erde zu nehmen, wie möglich. Als sie weit genug entwickelt waren, ihre Refugien nahe des Kerns zu beziehen, dekonstruierten sie ihre Städte an der Erdoberfläche vollständig. Sie wurden nicht mehr benötigt und die Wesen wollten die Erde wieder sich selbst überlassen.
Im Übrigen waren sie Verwandte der heutigen Vögel. Ihre Art hatte sich aus krähenartigen Tieren entwickelt, kurz nachdem der Yucatan-Asteroid die Dinosaurier ausgelöscht hatte. Im verbrannten Ödland kurz nach der kosmischen Katastrophe waren Intelligenz und die Fähigkeit zur planvollen Ressourcennutzung plötzlich ein gewaltiger Selektionsvorteil. Aus Krähenvögeln, die in komplexen sozialen Strukturen zusammenlebten würden so im Laufe weniger Millionen Jahre vernunftbegabte Wesen von hoher Intelligenz. In Vorbildern gesprochen würden sie so etwas wie eine Mischung aus den Chozo aus Metroid und den Aliens aus "The Dig". (Dabei wäre anzumerken, dass sie sich während der frühen Phasen ihrer technischen Zivilisation zwischenzeitlich aber eher wie die Skekse aus Dark Crystal benommen haben)

Je nachdem, mit welchen Teilen dieser uralten Zivilisation Menschen in Kontakt kommen, kann ihre Rolle von "Cthulhu mit Federn" bis hin zu "Weise Mentoren aus einer älteren Rasse" reichen. In ihrem momentanen Zustand nehmen die Wesen der Silurkultur die Menschheit zwar vage zur Kenntnis und sind milde an ihr interessiert, aber konkrete Aktionen planen sie nicht - so lange die Menschheit nicht ihren Schlaf stört. Grob gibt gesagt gibt es drei verschiedene Meinungen zum Homo Sapiens:

- Menschen sind egal.
- Menschen sind wie wir früher. Sie können eine Gefahr werden!
- Menschen sind wie wir früher. Sie sind unsere jüngeren Geschwister und werden einst mit uns schlummern und darauf warten, dass das Universum anders wird.

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 1.07.2019 | 14:53
Kleiner Nachschlag: der Terminus mit der Silurkultur ist natürlich aus Dr.Who und passt hier als Benamsung nicht so wirklich optimal, da das angepeilte Erdzeitalter für die Vorgängerrasse bei uns nicht das Silur ist. Es wäre, das Waldviech hat es gerade gegoogelt, das Thanetium. Und "Die Thanetier" hat doch auch einen hübschen Klang für eine mysteriöse, vormenschliche Zivilisation.

Und um die ursprüngliche Idee mit "der Zivilisation, der es nicht gelang, ihren Klimawandel zu überleben" einzubauen: das mit den Schlafenden Giganten am Erdkern weiß ingame natürlich keine Sau.
Es ist Paläontologen gerade einmal seit sehr kurzer Zeit bekannt, dass es die Thanetier gegeben haben muss. Das diese Wesen den Klimawandel vor 56 Millionen Jahren nicht überlebt haben, ist für sie erst einmal die schlüssigste Annahme. Vielleicht würde ich sogar so weit gehen, zu setzen, dass man zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht einmal weiß, wie die Thanetier aussahen und was genau sie gewesen sein könnten, da man eben nur die Siegel, aber noch nie das Fossil eines Thanetiers gefunden hat.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 1.07.2019 | 17:15
Fixe Zustimmung: Thanetier ist nicht nur korrekt, sondern klingt auch besser (vor allem weil ich dabei irgendwie an Tibeter und damit an Shamballa/Shangri-La erinnert werde :D ) - vor allem aber Zustimmung zu der offenen Frage nach Gestalt und Aussehen der Thanetier, die für die Wissenschaft des 23. Jh. idealerweise immer noch nicht viel mehr sein sollten als eine "Fringe" Theorie, die gerade im Begriff ist, so langsam anerkannt zu werden (ein wenig wie Wegeners Plattentektonik in den 1950ern - noch ein 50er Bezug, yay! ;) )
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 1.07.2019 | 20:27
50er-Bezüge sind immer gut! Oder meistens. Wobei ich das ja eher als Spätsechziger-Bezug sehen würde - so von wegen Däniken und Paläoastronautik. Aber das käme mehr oder weniger aufs selbe raus.  ~;D
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 2.07.2019 | 13:47
"Wo sind die Thanetier?"

Diversen obskuren Indizien folgend haben einige wenige Wissenschaftler die Hyperborea-Hypothese so erweitert, dass sie nun davon ausgehen, eine Hochzivilisation wäre ca. 56Mya entweder untergegangen, hätte den Planeten verlassen oder sich gar in eine Art subterrane Bunkerexistenz in ewigen VR-Träumen zurückgezogen.

Close - but no cigar.

In Wahrheit haben die Thanetier tatsächlich den globalen Klimakollaps ihrer Epoche auf zwei Arten konfrontiert: Die eine Fraktion baute unzählige kleine autarke Refugien auf dem klimatisch milden Südkontinent (Antarktika), jede mit ganzen Bibliotheken von "Omninstrumenten", die selbst in einer auf primitves Niveau gesunkenen post-apokalyptischen Welt einen raschen Wiederaufbau ermöglichen würden - sei es durch physische Unterstützung krankhaft degenerierter Körper, sei es durch Steigerung kognitiver Fähigkeiten, sei es durch simplen Schutz vor Umwelteinflüssen und physischer Gewalt. Die andere aber vergrub sich wirklich in tiefster Tiefe in einem gewaltigen undurchdringlichen Bunkerkomplex, wo sie ihre Körper konservierten und ihre Geister in eine unsterbliche, gottgleiche Existenz in riesigen VR-Reichen überführten - nur eben nicht in der Tiefe des kollabierenden Planeten, den die andere Fraktion schon für sich beanspruchte. Sie fanden einen weit besseren Ort...
https://www.sciencedaily.com/releases/2019/06/190610100620.htm
https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/astronomie/massenanomalie-auf-dem-mond-koennte-asteroidenkern-aus-metall-sein-13373037
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 3.07.2019 | 11:17
Oh ja - das ist sogar noch um Einiges besser als der Erdkern!
Damit lassen sich nämlich ziemlich schlüssig und einigermaßen erdnah "Alienruinen" einbauen.

Vielleicht gibt das ja auch Potential für eine Mondverschwörung der anderen Art. Die Amis waren in den späten 1960ern und frühen 1970ern nämlich nicht nicht auf dem Mond, sondern im Gegenteil: sie waren öfter dort als öffentlich bekannt. Eigentlich ist die Massenanomalie nämlich schon 1970 entdeckt worden. Die Amerikaner kamen nur nicht in den untermondischen Komplex rein...
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 3.07.2019 | 17:25
erdnahe "Alienruinen" wäre supercool, vor allem, wenn diese seltsam "primitiv" erscheinen - einfach, weil sie den "Resten" unserer eigenen frühen Raumfahrt entsprechen, aber eben kaum einer FTL Zivilisation oder auch "nur" einer Kardaschow (Kardachev) I-II Zivilisation  >;D

Vielleicht gibt es sogar irgendwo "da draußen" Nachkommen einer *dritten* Fraktion der Thanetier, die es wirklich geschafft haben, mit einigen STL Generationenschiffe eine neue Welt zu finden... ;)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 3.07.2019 | 18:11
ach ja, Regeln für die Siegel sind simpel: „Siegel“ sind nichts anderes als besondere Charaktervorteile – in GURPS würden z.B. diese als „gadgets“ gebaut und wären nur Charakteren mit einem Unusual Background (z.B. 10 CP für alle angefangenen 25 CP in gadgets) zugänglich, in Supers! Revised Edition wären es schlicht Powers mit gewissen „Complications“ (alle hätte Device, viele auch Easily Taken, aber nie Fragile – Superheldengenre-spezifische Complications wie Only In Hero ID gäbe es nicht, Debilitating auch nicht, alles andere wäre erlaubt).
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 4.07.2019 | 12:56
Das einfach zu halten, finde ich ziemlich gut - aber ich bin ja ohnehin kein Freund vieler Regeln.

Was das Generationenschiff angeht - sauwitzig wäre ja, wenn irgend ein Seti-Projekt "vor Kurzem" genau das Sternensystem angefunkt hätte, in dem besagtes Schiff gelandet ist.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 4.07.2019 | 13:31
... ich neige sogar zu seiner Flotte von STL-Schiffen, von denen natürlich nur wenige bis heute Erfolg hatten, bzw. überlebt haben - vielleicht 12 Schiffe ursprünglich, mit 3 "Langzeitüberlebenden" (von denen aber nur eine noch grobe Ähnlichkeit zu ihrem Ursprung hat - die beiden anderen sind (a) auf eine maximal steinzeitliche Vorstufe zurückgeworfen worden, bzw. (b) wurden von einer von ihnen selbst durch "Uplift" erst intelligent gemachten "Patenspezies" abgelöst).  >;D

Wie wäre es, wenn die 3. Fraktion der Thanetier ein System gigantischer Sonnensegel und solare Riesenlaser als Antriebssystem für die Flotte benutzt hätten? 99.9% davon ist natürlich längst in die Sonne gestürzt - aber es gibt winzige Splitter aus merkwürdigem Material (das subtile Ähnlichkeit mit den Siegeln aufweist), die von Sonden hier und da im Sonnensystem gefunden werden, deren Herkunft aber niemand erklären kann (halbgeschmolzene, verschlackte Reste der Kollektoren für die Laser) ...
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 10.07.2019 | 19:20
Solare Gegenspieler



Das Octagon (alias „Die Acht Alten“, the Old Eight, the O8, the Great Old Ones)


Dies ist die Sammelbezeichnung für die letzten der großen Giga-Corporations des 21./22. Jahrhunderts. Mit zwei Ausnahmen (Yucheng Technology in Wuhan und die Astrasia Group in Kuala Lumpur) haben diese mächtigen Relikte des transglobalen Hyperkapitalismus ihre Hauptfirmensitze schon vor langer Zeit in Bereiche jenseits der Erdatmosphäre – und der dort wirkenden Gesetze und internationalen Agenturen – verlegt. Auch wenn die O8 von vielen immer wieder gerne als Dinosaurier verspottet werden, so erfreut sich doch so mancher T-Rex unter ihnen guter Gesundheit – und ein günstig gelegener Asteroid scheint auch noch nicht in Sicht zu sein.


Radikale Puristen

„Puristen“ ist im 23. Jh. zu einer allgemeinen Bezeichnung für all die vielen Bewegungen, Parteien, Sekten und Organisationen geworden, die auf diese oder jene Weise eine „Reinheit“ der Zivilisation fordern, bzw. anstreben. Besonders häufig sind dabei genetische Puristen, die jede Form biogenetischer Manipulation ablehnen und „Uplifts“ oder gar nicht-biologische Entitäten (eine AI als Lebensform anzuerkennen wäre für sie undenkbar)  als Monstrositäten oder arme Opfer ansehen. Ebenfalls beliebt sind „technische“, „historisch/kulturelle“ oder gar „geographische“ Puristen, die die Beschränkung auf bestimmte traditionelle Technologiestufen, historische Sprachen/Gebräuche/Verbote oder eben auch gewisse *räumliche* Einschränkungen fordern – wobei die geographischen Puristen natürlich sehr oft das Ende der Raumfahrt oder zumindest jeder Aktivität jenseits von Erde-Mond verlangen.


Die Rufer

Als „Rufer“ werden in der Öffentlichkeit die Angehörigen einer Art Geheimreligion bezeichnet, die vielerorts schlicht als Terroristen oder eine Art apokalyptischer Kult verschrien sind. Die Rufer selbst scheinen in allerlei kleine und große Gruppen zu zerfallen, die alle irgendwie verzweifelt auf die Ankunft – oder wenigstens eine Botschaft – uralter hochentwickelter Aliens warten, von denen viele Rufer glauben, dass sie uns längst beobachten und dabei nur einem obskuren Test unterziehen, bevor wir würdig sind, von ihnen akzeptiert und so auf die nächste Entwicklungsstufe gehoben zu werden. Rufer neigen zu dramatischen Aktionen, die Außenstehende kaum verstehen können, wie das Hacken von Kommunikationssatelliten, die Sprengung von militärischen Einrichtungen oder sogar der Ermordung prominenter Wissenschaftler, Politiker oder Schauspieler, die öffentlich an der Existenz von Aliens zweifen oder gar vor ihnen warnen. Natürlich sind die Maulwürfe oder Morlocks, wie sie sich teilweise selbst stolz nennen, also die modernen Prepper und Survivalists, die überall im Sonnensystem vor der nahenden Alieninvasion warnen und tiefe Bunker anlegen, die geschworenen Todfeinde der Rufer…
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 10.07.2019 | 22:11
Oh cool! Da hätte ich doch glatt noch welche:

Die Lapisten
Als die Welt langsam aber sicher zur Hölle fuhr, gab es nicht wenige, die in der Verwendung von Technologie und dem Prinzip "Wissenschaft" selbst das grundlegende Problem der Menschheit sahen und sich zunehmend in esoterische Parallelwelten flüchteten. Die in Mitteleuropa am weitesten verbreitete Gruppe waren die Lapisten, die nach den Lehren eines obskuren "Philosophen" namens Rudolphus Lapis lebten. Die vorgeblich "grünen" Kommunen der Lapisten zogen mit ihrer Propaganda von "Frieden", Sanftheit" und "Ganzheitlichkeit" eine ganze Menge Heilsuchender an. Hinter den Phrasen versteckten sich allerdings Engstirnigkeit und Obrigkeitshörigkeit, die das Leben in den Sektenkommunen zur Hölle machte. Erschwerend hinzu kam, dass die Lapisten versuchte , Umweltprobleme mit magischen Methoden zu bekämpfen - was ungefähr so gut funktionierte, wie es sich anhört.
In ihrem Fanatismus behinderten sie sich nicht nur selbst, sondern auch die Kommunen anderer Überlebender.
Heute gibt es kaum noch lapistische Kommunen irgendwo....es gibt jedoch noch eine ganze Reihe lapistischer Kleinkulte, einige davon äußerst gewaltbereit....
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 10.07.2019 | 23:20
Umweltprobleme mit magischen Methoden zu bekämpfen - was ungefähr so gut funktionierte, wie es sich anhört.
wenn man sich die Welt so ansieht sehr gut, wenn man jetzt nur noch irgendwie diese Technologie loswerden und den Rest der Menschheit auf Linie bringen könnte
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 11.07.2019 | 09:32
Wie man's nimmt - in diesem Setting gibt's nämlich keine Magie. Was die da eigentlich machen, sind demzufolge irgendwelche seltsamen Rituale wie "Traumfänger gegen Radioaktivität aufhängen" oder "Pflanzenwachstum durch Sonnentänze fördern". Im besten Falle hat der Klabaster eine Placebowirkung auf die Anwender, im schlechtesten ist er ganz konkret schädlich. Denn egal, wie fest ich daran glaube - selbstgebastelte "Zaubertalismane" helfen nicht gegen Strahlung und toxische Substanzen.
Die Lapisten mögen vielleicht selber glauben, sie wären sowas wie die Navi aus Avatar oder die Elfen aus Bakshis "Wizards", tatsächlich sind sie aber eher sowas wie die Peoples-Temple-Sekte auf Öko. Inklusive Guru-Diktatur, Psychoterror und jeder billigen Ausrede, die man von solchen Trüppchen gewohnt ist
("Was, Du hast die Strahlenkrankheit, obwohl Du Deinen Traumfänger aufgehängt hast? Tja, da bist Du eindeutig selber schuld. Entweder hast Du nicht heftig genug geglaubt oder das ist der gerechte Ausgleich für schlechtes Karma aus Deinem letzten Leben!")

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 11.07.2019 | 09:50
Die Acht Könnten eine Bewaffnete Mischung aus Sekte und Politsichern Partei Finanzieren die zur Guten Alten Ausbeutung der Natur zurück kehren will. Das als recht der Menschheit oder sogar Göttlichen Akt ansieht.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 11.07.2019 | 15:47
Die O8 düften definitiv ihre Finger in diversen "false flag" Operationen haben!

...und es erscheint mir nur folgerichtig, dass viele Lapisten fest überzeugt sind, dass die Welt nur dank einiger ihrer mächtigen mystischen Rituale noch einmal dem totalen ökologischen Kollaps entfliehen konnte  >;D >;D >;D

P.S.: selbst mit grün-solarer Vollbremsung in einigen Jahren dürfte das 23. Jh. doch eine Menge mehr Meer haben: https://phys.org/news/2019-07-instability-antarctic-ice-sea-rapidly.html

...meanwhile geht es gut voran mit der Erschließung solarer "Bodenschätze": https://edition.cnn.com/2019/07/11/asia/japan-hayabusa-2-asteroid-intl-hnk/index.html
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 11.07.2019 | 18:57
... und noch etwas wirklich übles, eine Gefahr und potentiell zutiefst korrumpierende Macht, die nur darauf wartet geweckt zu werden.


Warum gingen die Thanetier trotz aller ihrer Bemühungen unter?


Nun, zwei der drei großen Fraktionen der Thanetier gingen natürlich genau genommen nicht unter, sondern begaben sich entweder in die sichere Ewigkeit ihrer VR-Bunker oder segelten mit einem der großen Generationenschiffe zu den Sternen. Warum aber verschwanden auch die Vertreter der dritten Fraktion, die genialen Erbauer der mächtigen Omninstrumente – oft auch als Omnis bezeichnet, auch wenn die meisten Fachleute lieber von Allotech oder alloiontischer (sich verwandelnder) Technik sprechen –, deren Spuren selbst in der Antarktis kaum noch nachweisbar sind?

Die Antwort ist liegt buchstäblich im Dunkel, doch leider dringt die Menschheit des 23. Jahrhunderts langsam aber sicher immer weiter in diese Dunkelheit vor. Denn tatsächlich erging es den südpolaren Thanetiern zunächst recht gut, nachdem sie als letzte Verwalter des Erbes ihrer Zivilisation auf Erden zurückgeblieben waren. Sie bauten und forschten zwar immer weiter an ihren mächtigen Superwerkzeugen, doch so nach und nach schien es fast, als ob es ihnen gelingen sollte, auch auf einem radikal erwärmten und veränderten Planeten nicht bloß zu überleben, sondern sich zu neuer Blüte zu entfalten. Aber leider eben nur fast…

Lange nachdem das letzte der Generationenschiffe die Oortsche Wolke durchquert hatte und zu einem Zeitpunkt als viele der „Ewigen“ bereits begannen, die Welt jenseits ihrer VR-Königreiche zu vergessen, erreichte der Chor das Sonnensystem. Bei diesem sogenannten Chor handelte es sich um eine enorme Flotte interstellarer Schiffe, die vor Ort sofort damit begannen, sich selbst zu zerlegen und aus sich ein riesiges Heer autonomer Drohnen zu fertigen. Ihr Ziel? Die Auslöschung jeder fremden technologischen Zivilisation. Die verbliebenen Thanetier glaubten später, diese Flotte wäre die Reaktion auf die massive Radioerkundung im Vorfeld der Generationenschiffe, aber Beweise dafür gab es anscheinend nie. Jedenfalls begann der Chor sofort mit der radikalen Entfernung aller Forschungssatelliten, Raumschiffe, Raumstationen oder planetarer Kolonien, deren sie noch irgendwo habhaft werden konnten. Es gelang einigen auf Terra diese Entwicklung lange geheim zu halten, aber schließlich kam der Chor auch zur guten alten Mutter Erde. Die Thanetier verteidigten sich heldenhaft und entwickelten trotz großer Verluste einige wirkungsvolle Waffensysteme und ein „Gegenmittel“ für die Vernichtung aller Mitglieder des Chors. Der Chor konnte sich blitzschnell an die meisten Bedrohungen anpassen, aber endlich gewannen die Thanetier die Oberhand. Sie standen wohl kurz vor dem entscheidenden Schlag, als der Chor seine letzte Waffe aktivierte – die Selbstzerstörung. Ein auf unbekannte Weise ins kosmische gesteigerter EMP – weit gewaltiger und fremdartiger als der Bleep – raste mit einer riesigen Energiewelle durch das Sonnensystem und zerstörte nicht nur den Großteil aller aktiven technischen Systeme, sondern verheerte die sensiblen Gehirne der Thanetier, die schlagartig in geistige Umnachtung oder auf das Niveau stumpfer Tiere hinab stürzten. Eine Handvoll nur überlebte dies unbeschadet, doch sie konnten lediglich noch feststellen, dass der Chor diese Energie nur um den Preis der eigenen Vernichtung entfesseln konnte. In den Ruinen ihrer Kultur gelang es ihnen nur noch, große Mengen der zuvor sicher gelagerten Omnis zu erhalten und in diversen Bunkern zu hinterlegen, aber es war ihnen wohl klar, dass sie die letzten ihrer Art auf Erden sein würden. Sie bauten auf die Nachkommen der Generationenschiffe und die sicher in der Tiefe ruhenden Geister ihrer VR-Brüder und Schwestern, aber sie ahnten nicht, dass der Chor an einigen Orten im System ein eigenes Vermächtnis hinterlegt hatte – nur für den Fall eines Wiederaufstiegs dieser garstigen Zivilisation.

Und so wartet in manch tiefen Höhlen, in einsamen Asteroiden und Kometenkernen, in den Abgründen von Bleiseen auf Merkur, in den Methannebeln Titans und unter dem Eis von Europa die Saat des Chors darauf, von einem geeigneten Wirt aufgenommen zu werden…   
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.07.2019 | 19:54

Die Lapisten mögen vielleicht selber glauben,
Nu rate mal was ich gemeint habe
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 11.07.2019 | 21:13
Ah, OK - jetzt versteh ich Dich!!  ;D

@Chor
Oh ja, das gefällt mir gut und bringt so eine schöne Revelation-Space-Note in die ganze Sache rein.  :d
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 12.07.2019 | 09:32
Ich hatte ja schon nette Bilder von Lapisten ohne den Chor;Blutmagie(Reinigung von der Sünde der High Tech), HIgh Tech Sabotage, Breeding Programs, klassische Terror Aktionen gegen Schlüsselpositionen,  … und jetzt dialen wir das to Eleven damit
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 12.07.2019 | 12:42
 Yeah! Genau so! Und schön wären auch noch Verbrechen, die in direktem Zusammenhang mit ihrer kruden Ideologie stehen - Impfstoffe vergiften zum Beispiel wäre was herrlich Fieses. Nicht nur, dass man damit Ungläubige killt, man unterminiert auch noch das Vertrauen in Impfstoffe.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 12.07.2019 | 12:49
aka High Tech Sabotage, Krankheitserreger entwickeln die den Impfschutz gegen sie umgehen bzw. üble Nebenwirkungen des Impfschutzes auslösen - verstärken und oder den Impfstoff dementsprechend manipulieren
Wäre das Opfer nicht geimpft worden wäre das besser für es gewesen
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 12.07.2019 | 18:06
...das entwickelt sich doch alles recht prächtig  >;D 8) >;D

 - und passend zum Stil & dem Meeresspiegel im 23. Jh.:
https://edition.cnn.com/travel/article/adastra-yacht-scli-intl/index.html
https://edition.cnn.com/2013/07/01/tech/is-this-space-age-ipad-superyacht/index.html
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 13.07.2019 | 19:07
eine Sache hätte ich da noch...  ;) >;D

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Die Zeit der vier Stämme




Es könnte den Eindruck erwecken, als ob das 23. Jh. mit der Existenz von autonomen AI-Entitäten auf der einen und intelligenten Uplifts auf der anderen Seite der Spektren von belebter zu unbelebter Materie, von Mensch zu Maschine und von Tier zu Mensch zumindest jede Form des „traditionellen“ Rassismus doch wohl endgültig überwunden haben dürfte, aber dem ist leider nicht so. Zwar haben sich die Träume der klassischen Transhumanisten von der Singularität, dem mentalen „Upload“ und dem freien Wechsel zwischen Körpern bisher nicht erfüllt, doch dank der Errungenschaften der modernen Biotechnologie entstanden im Laufe des letzten halben Jahrhunderts drei eigenständige – von manchen als Subspezies bezeichnete – Untergruppierungen in den Homo Sapiens Populationen des besiedelten Sonnensystems. Während die Mitglieder dieser drei neuen Varianten zum Thema „Mensch“ vielerorts ein ganz normales und emanzipiertes Leben führen können, gibt es aber leider gleichzeitig massive Ressentiments bis hin zum blanken Rassismus gegenüber – aber auch zwischen – diesen „neuen Menschen“.


-   Die Aetherier: Der älteste der neuen „Stämme“ der Menschheit nahm seinen Anfang mit den ersten Generationen der reichen Prominenten und Ultra-Reichen der Jahrtausendwende, die sich zunächst noch mit primitiver kosmetischer Chirurgie und kruden pharmakologischen Hilfsmitteln zu fleischgewordenen Schönheitsidealen formen ließen. Doch nach zwei-drei Generationen hatte sich die Medizin und Biotechnologie ebenso weiterentwickelt wie der Ehrgeiz der Reichen und Schönen, die mehr und mehr entschlossen waren, das genaue Erscheinungsbild ihres perfekten, von Leihmüttern geborenen Nachwuchses nicht dem bloßen biologischen Zufall zu überlassen. Als Ergebnis dieser Bemühungen sind die Abkömmlinge der obersten Schichten der solaren Gesellschaft – und insbesondere die Nutznießer der älteren Vermögen – schon von weitem klar erkennbar: Männer und Frauen weisen einen massiven sexuellen Dimorphismus auf, der insbesondere in Größenunterschieden von fast einem halben Meter sowie dem völligen Fehlen von Körperbehaarung unterhalb von Mund und Ohren zum Ausdruck kommt. Beide Geschlechter sind auffällig hochgewachsen (im Schnitt etwa 195-220 cm bei Männern, 170-185 cm bei Frauen) und unglaublich schlank, verfügen über hohe Wangenknochen, große Augen und absolut makellose Zähne. Frauen haben außerdem permanent an hohes Schuhwerk angepasste Fußknochen, so dass sie ohne Probleme ihr Leben lang hochhackige Schuhe tragen können (und müssen). Das einzige echte Problem dieser „Aetherischen“ Erscheinungen ist ihre Unfähigkeit Fettreserven zu bilden und ihr mörderischer Stoffwechsel, der sie zwingt mindestens 7000-9000 kCal am Tag zu konsumieren, um eine lebensbedrohliche Unterenährung zu vermeiden – ein Problem, das viele Aetherier zunehmend auf stark Zucker- und Alkoholhaltige Getränke zurückgreifen lässt. 

-   Die Gun-Yu: Anders als die Aetherier entstanden die Gun-Yu als ganz bewusste Schöpfung einer großen Gruppe von sogenannten Survivalists und Preppern, die in der nahen Zukunft der Menschheit eine das gesamte Sonnensystem verheerende Invasion feindlicher Aliens voraussahen.  Dass ein wesentlicher Anteil dieser Gruppe außerdem von gewissen westlichen ultra-konservativen Ideologien geprägt war (und ist) zeigt sich außerdem schon in ihrer Ablehnung dieses Namens, der sich eigentlich auf einen alten chinesischen Flutmythos bezieht. Sie selbst bezeichnen sich und ihre Nachkommen lieber als Deukalier oder sogar Bergelmir und sehen sich als gleichzeitig verbesserte und ursprünglichere Variante des „dekadenten“ Homo Sapiens. Die ersten Gun-Yu enstanden kurz vor dem Bleep, in dessen Auftreten unzählige Preppergruppierungen eine Rechtfertigung ihrer Ideen sahen. Doch die wirklich extremen Ausformungen dieses neuen Menschentyps begannen erst mit den moderneren Methoden der genetischen Gestaltung, die ab der zweiten Hälfte des 22. Jh. den Markt eroberten. Die modernen Gun-Yu (von Kritikern manchmal als „Guns?! Yo!!“ verunglimpft) zeichnen sich außer durch den Besitz gut verborgener Bunkeranlagen und privater Waffenlager vor allem durch ihre ausgeprägte Muskulatur, eine relativ geringe Größe (Männer und Frauen sind selten über 170 cm und im Schnitt nur etwa 155-160 cm) und ihre ungewöhnlich pigmentierte Haut auf. Letztere ist entweder von einem stumpfen Aschgrau bis Weiß oder von einem intensiven dunklen Goldbraun. Dies verdanken sie einem patentieren Genkomplex, der sie ungemein widerstandsfähig gegen UV-Strahlung und bestimmte Formen von Radioaktivität macht, von dem aber behauptet wird, er wäre auch für ihren Hang zu eher rundlichen Formen oder gar leichtem Übergewicht verantwortlich. Die Gun-Yu sehen sich selbst hingegen nur als gute Futterverwerter und sind stolz darauf, dass sie im Mittel deutlich weniger Raum und Ressourcen beanspruchen als gewöhnliche Menschen. 

-   Die Seleniden Der jüngste der neuen Stämme der Menschheit ist deutlich weniger homogen als seine Vorläufer, denn die Seleniden entstanden an mehreren Orten gleichzeitig und stehen eher für ein ganzes Spektrum physischer Besonderheiten, von denen die meisten bis vor kurzem auch keine echte genetische Basis hatten. Ihr Name suggeriert, dass die ersten von ihnen auf Luna heranwuchsen, aber die Seleniden selbst bevorzugen es meist ohnehin, sich selbst schlicht – und stolz – Pixies oder Faeries nennen. Anfänglich waren sie „nur“ die ersten Generationen, die in Raumstationen oder den Kolonien auf Mond, Mars und verschiedenen Monden und Asteroiden aufwuchsen oder dort sogar das Licht einer ganz und gar künstlichen Umwelt erblickt hatten. Doch nach und nach häuften sich kleine und größere Eingriffe – ob chirurgischer oder gentechnischer Art –, die dazu dienen sollten, den Nachkommen der Raumfahrer ein Leben im All zu erleichtern oder sogar erst zu ermöglichen. Heute erkennt man Seleniden an einem Körperbau, der sogar noch größer und schlanker werden kann als bei den Aetheriern (Männer und Frauen sind selten unter 185 cm), auch wenn Seleniden im Vergleich meist kürzere Beine und sehr lange Arme haben, selten muskulös wirken und Männer und Frauen zu einem eher androgynen Aussehen neigen. Moderne junge Seleniden, also solche, die in den letzten drei Jahrzehnten geboren wurden, sind außerdem von fast lackschwarzer Hautfarbe, hochgradig strahlungsresistent und können dank ihrer Greifzehen ihre Füße praktisch als zusätzliche Hände nutzen. Woher der stark verminderte Geruchs- und Geschmacksinn der Seleniden stammt ist hingegen umstritten, auch weil die Seleniden dies leugnen und nur von einer "Vorliebe für wirklich scharfes Essen“ sprechen.


Während im frühen 23.Jh. oft von den „vier menschlichen Stämmen“ geredet wird und dabei natürlich die überwältigende Mehrheit der „normalen“ Homo Sapiens mit dem vierten Stamm gemeint ist, behaupten einige Forscher und auch manche Politiker, dass sich schon längst ein anderer vierter Stamm – oder eben ein fünfter Stamm nach dieser Zählung – gebildet hat. Dieser Stamm sei wenigstens so alt wie derjenige der Aetherier, bilde dabei aber ihr genaues Gegenteil. Es handele sich bei diesem Stamm die Caeniden (abgeleitet von einem lateinischen Ausdruck für Schmutz): das Ergebnis einer gnadenlosen urbanen Evolution in den größten Slums der alten Gigacities, in denen die Ärmsten der Armen ständigem Mangel, Umweltgiften und physischer Gewalt ausgesetzt sind und waren. Die Caeniden sollen klein, sehnig und von brauner Hautfarbe sein, außerdem immun gegen unzählige Krankheiten und Parasiten, resistent gegen Gifte und fähig mit äußerst wenig Nahrung auszukommen. Viele halten die Caeniden allerdings für einen bloßen urban myth, insbesondere wenn es um Geschichten über verborgene, von Caeniden beherrschte Stadtteile, Kannibalismus oder gar einen bis zum Niveau von Bluthunden gesteigerten Geruchssinn oder „Schlangenmenschen“ unter diesen mysteriösen Kreaturen geht.
 
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.07.2019 | 10:25
Führt da bitte weder Fantasyrassen ein, noch dämonisisiert nicht gefallende Lebensstile
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 14.07.2019 | 10:31
Es ist diskriminierend die welche durch die Heillige Macht der Umweltverschmutzung verbessert wurden als Mutanten oder krank ab zu stempeln. Sie sind die Echte Menschheit die wahrhaftigen Menschen auf denen die Zukunft aufgebaut ist.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 14.07.2019 | 12:42
Es ist diskriminierend die welche durch die Heillige Macht der Umweltverschmutzung verbessert wurden als Mutanten oder krank ab zu stempeln. Sie sind die Echte Menschheit die wahrhaftigen Menschen auf denen die Zukunft aufgebaut ist.
  >;D ~;D >;D
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.07.2019 | 17:55
die Heillige Macht der Umweltverschmutzung
gesegnet wurden werden als Mutanten geehrt
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 15.07.2019 | 12:42
Die Rassen finde ich doch auch super :). Dem Einwurf mit den "Fantasyrassen" würde ich beipflichten, würde aber meinen, dass wir hier nicht in Gefahr schweben, dass die Stämme dergestalt interpretiert werden. Ich halte sie, so wie sie hergeleitet wurden, für schöne Beispiele für "moderat-bodenständigen Transhumanismus".

Ganz hübsch wäre natürlich, wenn wir so ein paar leicht zu erwartende "ideologische Brüche" zwischen den Stämmen umschiffen würden. Zum Beispiel würde man durchaus erwarten, dass sich Aetherier und Gun-Yu traditionell nicht riechen können. Aber was wäre, wenn das garnicht der Fall wäre, da es viele Aetherier gibt, die in der Wildnis sowas wie "Apex-Predator" spielen und dem Prepper-Lebensstil der Gun-Yu durchaus was abgewinnen können. Die Gun-Yu hingegen sind der Meinung, dass eine Aufteilung der Menschheit in verschiedene Hominidenspezies mit unterschiedlichen Eigenschaften das Überleben der Menschheit als Ganzes begünstigt und sind daher ohnehin Fans der genetischen Vielfalt. (Das wäre auch ein netter Bruch des Klischeebilds vom rassistischen Prepper-Waldschrat)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 15.07.2019 | 14:23
Yo, die Gun-Yu dürften vor allem viel Interesse an der möglichen Existenz der Caeniden haben, denn schließlich wären solche Menschen quasi das Idealbild darwinistischer Überlebenskunst. Die Aetherier tun sich wahrscheinlich in "normaler" Wildnis eher schwer, aber die Ähnlichkeit zu den Seleniden - die eh alle in künstlichen Umgebungen leben - und die Wahrscheinlichkeit, dass ultrareiche Survivalfans lieber der (auch heute schon vorhandenen) Tradition luxuriöser Superbunker an exotischen Orten folgen werden ist recht groß ;)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 15.07.2019 | 22:01
einige erste Ideen zu Recht und Gesetz...


Law & Order


Auch wenn viele sich Versprechen der klassischen Transhumanisten aus schlichten technischen, wirtschaftlichen oder wissenschaftlichen Gründen bisher als bloße Luftschlösser dargestellt haben, gibt es doch so einige Aktivitäten und Technologien, die im frühen 23. Jh. zwar prinzipiell möglich wären, aber dennoch in weiten Teilen des Sonnensystems nicht anzutreffen sind – jedenfalls nicht auf der allgemein akzeptierten Seite der Gesetze. Insbesondere die sogenannten Terranischen Verträge bilden bis heute für viele Regionen das rechtliche Vorbild, was vor allem das Verbot oder zumindest die strenge Regulierung einiger sonst durchaus realistischer Praktiken zur Folge hat.

-   Unlizenzierte Doppelgänger (auch international wird hier dieses deutsche Wort benutzt), d.h. die täuschend echten Nachbauten der physischen Erscheinung einer realen Person, sei es durch chirurgische, gentechnische, biochemische, kosmetische oder andere physische Mittel und Methoden sind grundsätzlich verboten. Lizenzen können natürlich erworben werden, wobei das „Copyright“ auf eine gewisse körperliche Erscheinung vererbt werden kann, aber meist 30 Jahre nach dem Tod erlischt.

-   Humane adulte Multi-Clonings (bzw. „Ham Cloning“), d.h. die kontemporäre Erschaffung mehrerer (was meist „mehr als zwei“ bedeutet, auch als Zwillingsregel bekannt) postembryonaler Klone ein und derselben Person ist fast überall untersagt. Als Grund wird oft der berüchtigte Fall der 99 Neils (2154) und der Amoklauf der „Legion of Angels“ in Brazilia (2166) angeführt.

-   Unlizenziertes „echtes“ Uplifting, d.h. die biologische Transformation einer oder mehrerer natürlich vorkommender nicht-personaler empfindungsfähiger Wesen, um so personale empfindungsfähige Wesen zu erschaffen, ist zwar keineswegs überall illegal, aber nahezu im gesamten Sonnensystem mit schweren Auflagen und strengen Kontrollen verbunden.

-   Nanotechnologie der sogenannten Stufe G (von „grey goo“), d.h. Nanotechnologie, die zumindest potentiell fähig ist, vollständig autonome und autarke Selbstvermehrung durchzuführen und die entweder zu autonomen Selbstumbauten in der Lage ist oder als „evolutionär instabil“ gilt, unterliegt – soweit überhaupt vorhanden – strengsten Auflagen und kann bei katastrophalem Zuwiderhandeln gemäß den Terranischen Verträgen sogar den Einsatz nuklearen „Reinigungsmaßnahmen“ rechtfertigen.

-   Virtuelle Isolation (auch als „Nonlining“ oder „Nomouthing“ bekannt), d.h. schon der ernstzunehmende Versuch eine oder mehrere Personen gegen ihren Willen oder ohne ihr Wissen in einer Form von Totalsimulation einzuschließen, die ihnen eine im wesentlichen Teil computergenerierte virtuelle Realität vorgaukelt.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 19.07.2019 | 16:23
Was spielt man/frau in Age of the Rising Sun?


Nun, wie schon erwähnt geht es primär um die Agenten des geheimnisumwitterten Club of Geneva, die als Enforcer und Troubleshooter dieses inneren Kreises der GEO unterwegs sind. Auch wenn es natürlich im frühen 23. Jh. noch viele weitere Bereiche gibt, in denen regelmäßig gefährliche Herausforderungen auf einen warten und lebenswichtige Entscheidungen gefällt werden müssen.
Agenten

Es kann davon ausgegangen werden, dass auch gewisse mächtige Staaten oder Konzerne – wie etwa die I5 oder die O8 – über eigene Geheimdienste und Teams von Sonderagenten verfügen, doch zunächst liegt der Fokus hier einmal auf den Agenten des Club of Geneva. Im Rahmen der ursprünglichen Phoenix Directive und der Gründung des Clubs kam es auch zur Idee, dass die etwas handfesteren Pläne und Probleme des Clubs einer speziellen Exekutive bedürfen. Diese wurde unter dem Namen HERALD (Human Emergency Rescue & Liasion Department) ins Leben gerufen und ihre Mitglieder werden intern als sogenannte Correctors bezeichnet. Die meisten HERALD Mitglieder sind in lokalen oder umherreisenden Zellen organisiert, die als Glaives bezeichnet werden. Jede Glaive enthält 4-7 Mitglieder – wenn eine Glaive längerfristig 8+ Mitglieder aufweist, so wird sie gewöhnlich in zwei neue Glaives aufgespalten.

Correctoren verfügen über unterschiedliche Schlüsselqualifikationen und Zuständigkeiten, die in sieben Kategorien (selten mehr als eine pro Glaive) aufgeteilt und mit bestimmten Codenamen aus Mythologie und Heraldik gekennzeichnet werden:

-   Dragon
    Aufgaben: Teamführung, Strategie, Planung
    Hintergrund: Recht, Finanzen, Politik

-   Kraken
    Aufgaben: Kampf, Sprengtechnik
    Hintergrund: Militär, organisiertes Verbrechen, Terror/Guerilla

-   Sphinx
    Aufgaben: Aufklärung, Information
    Hintergrund: IT, Geschichte, Bibliothekswissenschaft

-   Centaur
    Aufgaben: Medizinische Versorgung, Umwelt
    Hintergrund: Biologie, Chemie, Medizin

-   Griffin
    Aufgaben: Kampf, Sicherheitstechnik, Infiltration
    Hintergrund: Geheimdienst, Polizei, Verbrechen

-   Pegasus
    Aufgaben: Fahrzeuge, Raumfahrt, Transport
    Hintergrund: Ingenieurswissenschaft, Logistik, Luft- & Raumfahrt

-   Unicorn
    Aufgaben: Diplomatie, Ethik
    Hintergrund: Philosophie, Psychologie, Theologie



Aber auch sonst mangelt es im Sonnensystem des 23. Jh. nicht an „interessanten“ Karriereoptionen…

Siedler: Die Männer und Frauen in den Raumkolonien, die Umweltingenieure und Farmer in den Re-Kultivierungsgebieten am Rande alter Deathzones, die Seenomaden oder die Retrofarmer tief in der alten und neuen Wildnis.

Prospektoren: Genjäger im Amazonas, in bizarren Höhlensytemen in Südasien oder in Quarantänegebieten voller Neofauna und Neoflora, Erzsammler im Asteroidengürtel, Meteoritensucher überall auf Terra.

Forscher: Pioniere der Cyberprosthetik und Robotik, Uplift-Ingenieure, AI-Trainer, halbverrückte Verschwörungstheoretiker auf der Suche nach Alien-Artefakten.

Siegelbewahrer: Besitzer eines oder gar mehrerer der rätselhaften Siegel Salomons, oft versehen mit sonderbaren Fähigkeiten, stets im Fadenkreuz von Konzernen, Geheimdiensten und dem organisierten Verbrechen.

Schmuggler: Einige gehören zu den Seenomaden und werden gern auch als Piraten bezeichnet, andere schaffen verbotene politische Schriften, Waffen und Drogen in die Konzernenklaven im All oder in Ostasien, wieder andere transportieren seltene Tiere, Pflanzen, Gensequenzen und Iridium quer über den Globus.

Söldner
: Obwohl eigentlich illegal erfreuen sich Söldner aller Art wachsender Beliebtheit. Sei es in den höllischen Slums der alten Gigastädte, in den dunklen Nebenstraßen der Konzernsiedlungen, den Tunneln von Luna, den Kriegsgebieten Innerasiens oder irgendwo in den Deathzones und Wüsten des Nahen Ostens.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 22.07.2019 | 17:03
hmmm, mal ganz naiv in die hypothetische Runde, der an diesem Setting interessierten Threadbesucher:

Was für Details, spezielle Informationen oder besondere Elemente würdet ihr für dieser Art Setting noch zusätzlich gern sehen? Kewl Powers? Technologie & Waffen? "Monster"? Politik? Religion? Verbrechen? Verschwörungen? Kunst & Kultur? Spezielle Regelmechanismen für dieses oder jenes? Zufalllstabellen (für was?)? Sonst was?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Blechpirat am 22.07.2019 | 17:07
Einen Abenteuergenerator.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 22.07.2019 | 17:33
Subtile und Umweltspezifische Anpassung  Kewl Powers
Technologie, auch Technologie spezifische Low Tech

Soziale Kontrolle
Waffen, MComputer, Meinungsfreiheit, Justiz, Politik - Big Business - Big O, Gesellschaft Normen und Struktur
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Teerabe am 22.07.2019 | 21:17
+1 zu dem vorigen.
Noch mehr über den Club of Geneva, dessen Fundamente (und Fraktionen?), Ressourcen und Unterstützer.

WIe fundemental ist es für die Heralds, als solche unentdeckt zu bleiben? Ggfls. abhängig von der Gegend, in der sie sich bewegen (Oder sind sie international tätig, kommen an, erledigen ihren Job und sind wieder weg?) .Und wenn das eine Rolle spielt: Was sind mögliche 'Tarnungen'.

Und natürlich wird es die Frage geben, ob ein Siegelbewahrer auch ein Herald werden kann.
Für mich wären sie aus dem Bauch raus zunächst eher so etwas wie WIld Cards unter den Gegnern und man entdeckt erst nach und nach, was da alles hintersteckt, vielleicht auch gesellschaftlich. Würde es Sinn ergeben, die Siegelbewahrer znächst erst düsterer darzustellen, oder die Nutzung der Siegel mit fatalen Nebenwirkungen zu versehen? Nur um dann irgendwann festzustellen, dass es im Club of Geneva einige von ihnen gibt, die das sozusagen unter Kontrolle gebracht haben?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 23.07.2019 | 17:56
Vielen Dank für die Antworten - da gibt es dann ja noch so einiges zu tun... ;)

Zwischendurch erstmal was zum historisch-organisatorischen Fluff - der Rest ist in Arbeit:


Die GEO und die Terranischen Verträge


Die GEO wurde ein Jahrzehnt vor dem Bleep in Reykjavik gegründet und sollte ursprünglich nur eine handlungsfähigere Ergänzung der damals noch existierenden UN bilden, deren Focus zunächst strikt dem Klima und dem generellen Schutz der Umwelt gelten sollte. Doch nach dem Bleep zerfiel die UN rasch endgültig und Island wurde dank seiner geothermischen Infrastruktur überraschend zu einem der Zentren der internationalen Hilfe und Reorganisation. Die GEO übernahm bald viele der alten Rollen der UN und wurde zu dem neuen globalen Forum.

Die sogenannten Terranischen Verträge bestehen hingegen eigentlich aus vier unterschiedlichen internationalen Abkommen, die alle im zweiten Drittel des 22. Jh. geschlossen wurden und in denen zunächst der Wiederaufbau nach dem Bleep und eine Überwindung der Folgen der Klimakatastrophe im Mittelpunkt standen.


-   Der Vertrag von Glasgow: 17 Staaten, Stadtstaaten und autonome Regionen – die meisten aus Nordeuropa und Südamerika und dem atlantischen Raum – unterzeichnen ein Abkommen über integrierten Infrastrukturaufbau, wissenschaftliche Zusammenarbeit und rekonstruktiven Umweltschutz.

-   Abschlusserklärung der 9.  Kairoer Konferenz: 33 Staaten, NGOs und Unternehmen vereinbaren diverse Regeln zur Sicherung und nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt und der genetischen Ressourcen des Planeten.

-   Die Vancouver Vereinbarung: Im Rahmen der 12. Generalversammlung der GEO unterzeichnen 41 der 109 Mitglieder eine Reihe von Verträgen über ethische, juristische, ökologische und ökonomische Mindeststandards (TICLESS: Treaty on International Corporate Law, Ecological and Social Standards).

-   Die Kapstadt Konferenz: Die I5 organisierten ein zehntägiges Treffen von Vertretern der I5, der führenden GEO-Mitglieder und der 30 größten internationalen NGOs. Ursprünglich ging es um eine Internationalisierung der Raumfahrtkapazitäten der I5 und die Weitergabe und gemeinsame Entwicklung von Schlüsseltechnologien in den Bereichen Raumfahrt und Energie. Am Ende stand aber nicht nur die Gründung der GETTA (Global Energy & Transportation Technology Agency), sondern auch von TERRA, dem Transnational Energy Research & Resources Agreement. Dieses seitdem mehrfach erweiterte Vertragswerk wird seitdem meist nur als die Terranischen Verträge bezeichnet. In diesen bekannten sich ursprünglich 23 (von nunmehr 39) Staaten, Stadtstaaten und autonome Regionen zu einem umfangreichen Corpus von Richtlinien, Normen und Gesetzen, der größtenteils auf der Vancouver Vereinbarung sowie Teilen des Vertrags von Glasgow und der Abschlusserklärung der 9.  Kairoer Konferenz basierte, gleichzeitig aber über diese hinausreichte und den Unterzeichnern deutlich strengere bindende Zusagen abverlangte.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 23.07.2019 | 20:23
weitere Freuden der globalen Erwärmung plus Medizin vs. Evolution:


https://edition.cnn.com/2019/07/23/health/drug-resistant-malaria-intl-hnk/index.html
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 23.07.2019 | 20:48
Zitat
Würde es Sinn ergeben, die Siegelbewahrer znächst erst düsterer darzustellen, oder die Nutzung der Siegel mit fatalen Nebenwirkungen zu versehen?
Der Gedanke hat was für sich, wobei ich "fatale Nebenwirkungen" würde ersetzen wollen durch "potentiell fatale Nebenwirkungen". Das verschafft dem Ganzen nochmal ein bisschen mehr Flair.
Gleichzeitig lässt sich das Ganze IMHO auch recht gut begründen: Die Siegel waren nie für Menschen gedacht, sondern für Thanetier. Die konnten zwar so einiges, was dem modernen Menschen im clarkschen Sinne "magisch" vorkäme, aber eines konnten sie nicht: 55 Millionen Jahre in die Zukunft schauen. Was sie dereinst an Siegeln und sonstigen Hilfsmitteln hinterlassen hatten, war immer für Thanetier oder zumindest für den Thanetiern eng verwandte Geschöpfe gedacht. Dass lange Äonen nach ihnen die Nachfahren kleiner, flauschiger Baumbewohner mal ihr Zeug ausbuddeln würden, hatten sie schlicht nicht auf dem Schirm.
Daher ergibt sich folgende Situation: Die Siegel sind mit dem neuronalen Netzwerk des Homo Sapiens nur teilweise kompatibel. Menschen sind den Thanetiern, als von der Erde stammende Wirbeltiere, zwar immerhin so ähnlich, dass die Siegel bei ihnen weitgehend funktionieren - aber eben nur "weitgehend" und nicht vollständig. Bei Menschen kann die Verwendung von Siegeln zu geistigen Nebenwirkungen führen, an die die Thanetier nie im Leben gedacht hätten. Dazu zählen das Hören von Stimmen, seltsame Visionen, unberechenbare Stimmungsschwankungen, seltsame Persönlichkeitsveränderungen, etc.pp. Ganz übel wird es, wenn ein Siegel versucht, "telepathisch" direkt irgendwelche Informationen an Menschen zu übermitteln. Was für Thanetier vielleicht nur die Vision eines Bäckers wäre, der einen vorzeitlichen Obstkuchen backt, wird für Menschen schnell mal zum schwer verständlichen LSD-Trip oder gar zur lovecraftschen Horrorvision. 

Edit: Demzufolge entwickeln so ziemlich alle Siegelnutzer irgend einen Tick. Einige sind vielleicht nur leicht verschroben: Der eine mag plötzlich dutzende von Wellensittichen und Kriechtieren halten, weil sie "seine Freunde" sind. Ein anderer entwickelt eine Sprechweise als würde er permanent schlafwandeln. Und ein wieder anderer leidet seit der Siegelnutzung an Panikanfällen, wenn er Adlern und Geiern begegnet. 
In anderen Fällen jedoch sind die Ticks und Schrullen verheerender. Vielleicht entwickelt ein Nutzer den Drang, nur noch frische Organe aus lebenden Wesen zu verspeisen. Oder er entwickelt psychopathische Züge. Oder er fängt an, sich für den Messias zu halten. (Und die ganz schweren Fälle kombinieren alle drei Möglichkeiten).
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 23.07.2019 | 21:03
finde ich vom Risikolevel her gut und spannend, aber um die Siegel dennoch lohnend und auch für Spieler verlockend zu halten, würde ich vorschlagen, dass die Siegel alle "lernfähig" sind was ihre "Hosts" betrifft - d.h. bei Primaten vom Schlag homo sapiens brauchen Siegel lange, um sich wirklich komplett an sie anzupassen --- die Siegel lernen aber umso schneller, je mehr sie und ihr Träger schwerem Stress ausgesetzt sind...
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Teerabe am 23.07.2019 | 21:25
Vielleicht kann man das Ganze sogar noch besser auf den Umweltaspekt fokussieren: Die sorgsame/schonende/(anderes Adjektiv) Nutzung führt irgendwann zu einer Symbiose (der Vorteil, den das Siegel bekommt: Eine Fokussierung des Trägers auf die Ziele der Siegelerschaffer). Es geht aber auch ohne die Herstellung der Symbiose, dann werden aber die Nebenwirkungen heftiger und auch für einen selbst schlimmer.
Oder findet ihr, dass das zu sehr 'leb ökologisch' mit dem Holzhammer ist? ;-)
 
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 23.07.2019 | 21:27
ne, das passt stilistisch sehr schön - und liefert nebenbei "gute/böse" Siegelbewahrer :d
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 23.07.2019 | 21:54
Doch, das hat was - zumal man "leb ökologisch" ja auch in nicht plump direkt so bringen muss, so alá "Wer jetzt seinen Müll nicht korrekt trennt fällt der Finsternis anheim", sondern schön verpacken kann alá "strebt stets nach Gleichgewicht in allen Dingen" und "bewahre die Klarheit" o.ä.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 23.07.2019 | 22:02
je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr gefällt mir auch die Option so einen "hellen/dunklen Weg der Macht" für Siegelbewahrer zu erhalten: die harte "ich bezwinge das Siegel und unterwerfe es meinem Willen" und die sanfte, langsamere, aber am Ende gesündere, stärkere "höre auf die innere Stimme" Variante!  >;D
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 23.07.2019 | 22:05
Sozusagen Solar-Jedi? Finde ich stimmig!

(Und irgendwann müssen wir anfangen, den ganzen Kram hier zu kompilieren und in Reihe zu bringen).

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.07.2019 | 22:06
Es sei denn du erwischst eines der Siegel, die manipuliert, korrumpiert, inkompatibel oder von Anfang an nicht nett waren
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 23.07.2019 | 22:08
Es sei denn du erwischst eines der Siegel, die manipuliert, korrumpiert, inkompatibel oder von Anfang an nicht nett waren

 >;D :d >;D
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 23.07.2019 | 22:09
Oder, ganz schlicht, im Eimer. 55 Millionen Jahre im Dreck liegen tut sicherlich auch der abgefahrendsten Supertechnologie nicht gut - zumal ich die Idee witzig finde, dass für Menschen nur sehr schwer erkennbar ist, ob ein Siegel jetzt richtig funktioniert oder nicht.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 23.07.2019 | 22:11
auf jeden Fall gibt das den Siegeln eine reiche Vielfalt an Mysterien und Optionen zur Charakterentwicklung!!  :headbang:
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: LushWoods am 24.07.2019 | 09:53
Ich weiß nicht ob das hier schon verlinkt wurde (für den Fall "Ja", sorry):
https://nerdcore.de/2019/07/23/solarpunked-flooded-london-2090/?fbclid=IwAR3riI_3bNbSgDQiIX9Nll0PyttN26FZ0LaQp1N1ntj-g6-0arIfThuFPBE
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 24.07.2019 | 13:47
nope, unbegreiflicherweise nicht - und daher vielen Dank!!
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 24.07.2019 | 15:04
Kommunikation und soziale Kontrollsysteme


Soziale Bewertungssysteme für individuelle Bürger oder auch Organisationen, wie sie zuerst wohl vor allem in Ostasien in der ersten Hälfte des 21. Jh. aufkamen, sind selten geworden und im Rahmen der Terranischen Verträge sogar verboten. Heute existieren vergleichbare Systeme fast nur noch in einigen großen extraterrestrischen Kolonien.

In den verbliebenen Konzernstaaten und in Australien gibt es allerdings immer noch recht umfangreiche „Zuckerbrot & Peitsche“ Systeme, die Angestellte oder Bürger im Rahmen spezifischer Aufgabenbereiche mit materiellen Boni und Mali direkt für gewisse Verhaltensweisen (Recycling, Überstunden, Informandendienste, etc.) belohnen oder eben bestrafen.

Das im 21. Jh. zeitweise kaum noch relevante Konzept der individuellen „Privatsphäre“ erfuhr eine massive internationale Renaissance nach dem Bleep, dem ungeheure Datenmengen und Millionen öffentlicher und privater Überwachungskameras zum Opfer fielen. Ein besonderes Stigma lag nach dem Bleep außerdem auf jeder Form neuraler Kommunikationsimplantate, die vor dem Bleep immer beliebter und preiswerter geworden waren, was dann zum Tod oder der bleibenden schweren Behinderung von über 330 Millionen Menschen führte – damit entfielen nach manchen Berechnungen fast 60% der wohl rund 570 Millionen Todesopfer des Bleep allein auf die Träger von Neuralimplantaten! Als besonderes kulturelles Trauma blieb bis heute Singapur in Erinnerung, wo die Regierung schon 2097 moderne neurale Kommunikationsimplantate für alle Bürger ab dem 14. Lebensjahr zwingend vorschrieb und auf Staatskosten einsetzen ließ. Von den Kindern, die den unmittelbaren Effekt des Bleep unbeschadet überstanden, kamen damals schätzungsweise 80% in den folgenden Bränden ums Leben. Zwar sind alle modernen neuralen Implantate schon seit Jahren gegen die Auswirkungen von EMPs abgeschirmt, aber insbesonders ältere Bürger misstrauen nach wie vor allen Arten von Implantaten, die über irgendeine Art von drahtlosem Interface verfügen.

Heute bevorzugen die meisten Erwachsenen weiterhin externe, bzw. „wearable“ Uphones, das sind Universal Phones, auch als „Caster“ bezeichnet, obwohl dies streng genommen nur die Augmented Reality Funktionen meint, bei denen alle möglichen Symbole, Masken oder Texturen über oder in das normale Blickfeld des Trägers projiziert werden – ein gegenwärtig beliebter Name für all solche Geräte ist außerdem schlicht „Djinni“. Die kleinsten Djinnis sind dabei nicht als größer ein Schönheitsfleck (meist zwei neben der Nase oder im Augenwinkel) oder ein Bindi (klassisch auf der Stirn) und werden oft in Verbindung mit einem oder zwei Ringen am Mittelfinger getragen, die u.a. mit dem Daumen wie eine Art Minijoystick benutzt werden können.   
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 24.07.2019 | 17:37
Globale Computernetzwerke im 23. Jahrhundert


In der  „Fabric“ (in deutschsprachigen Ländern manchmal auch als der „Stoff“ oder der „Rahmen“ bekannt), dem nach dem Bleep re- und neukonstruierten internationalen und öffentlichen Computernetz – die niemand mehr als Internet oder Web bezeichnet, da diese Titel nun exklusiv für die Pre-Bleep Infrastruktur verwandt werden – gilt grundsätzlich, dass jede dort auftauchende und agierende Entität klar als Bot (software-basierte Entität) oder organische oder anorganische Person markiert und als solche jederzeit erkennbar ist. Anorganische Personen können dabei nur die wenigen anerkannten und lizensierten AIs sein, die jeweils nur durch einen aktivierten „Bremsfilter“ – ein Programm, das die inhärenten Vorteile der AI in der Fabric ausbremst, bzw. beseitigt – auf die Fabric zugreifen dürfen.

Die „sozialen Netzwerke“ des frühen 21. Jh. und die damals beliebten MMORPGs gelten als die gemeinsamen Vorläufer der heute sogenannten „Realms“ oder „Reiche“. Dabei handelt es sich um Systeme aus enormen virtuellen Welten („Settings“) und entsprechend gestalteten Augmented Realities („Styles“), in denen es meist ein „inneres“ und ein „äußeres“ Setting gibt. Die inneren Settings entsprechen am ehesten noch den alten MMORPGs, in denen die Nutzer jeweils bestimmte fiktive Rollen übernehmen und wahlweise vorgefertigte narrativen Strukturen, bzw. „Stories“ folgen oder selbst „nur“ in der fiktiven Wirklichkeit ihrer Rolle leben können. Die äußeren Settings hingegen fungieren eher vergleichbar den alten Internetportalen und großen Anbieter von Waren und Dienstleistungen: hier finden sich Vertretungen „realer“ Geschäfte, Dienstleister und Lieferanten ebenso wie diplomatische Vertretungen und städtische Ämter – alle in einem vom Setting bestimmten Gewand. Alle großen Realms sind eigene Konzerne oder Teil von Konzernen, von denen sich allerdings manche in staatlicher Hand befinden. Wer in den äußeren Settings sein Angebot präsentieren will, der muss entsprechende Gebühren, bzw. Prozente an den Konzern zahlen. Wer aber „nur“ privat erscheinen will – vergleichbar einer alten privaten Website oder Facebookseite –, der muss meist nur im inneren Setting eine aktive Rolle ausüben. Wer in manchen inneren Settings regelmäßig „tragende“ Rollen übernimmt (z.B. Stadtwache, Wirt, Räuber oder Schmied in einem Fantasy-Setting), der kann teilweise sogar dafür entlohnt werden und in vielen Fällen sogar eine erfolgreiche Karriere darauf aufbauen.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 25.07.2019 | 22:21
https://www.bbc.com/news/science-environment-48964736
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 5.08.2019 | 14:11
ein wengi mehr zu divernen Interna des Clubs of Geneva und der Heralds:


Der Club of Geneva und die Glaives




Die Agenten oder „Herolde“ („Heralds“) des Club of Geneva operieren entweder als „Lokal“, „Reise“ oder „Fokus“ Einheiten, bzw. „Gleven“ („Glaives“). Den entsprechenden englischen Begriffen folgend werden diese meist nur als L-, T- oder F-Glaives bezeichnet.

-   Lokal (L, „Local“): Die Glaive verfügt über eine feste Basis und operiert üblicherweise nur in einem gewissen Umkreis um diese Basis herum. Der Umkreis ist ortsabhängig und kann z.B. in Kanada oder Australien bis zu 500 km betragen, während andererseits in Europa 50-75 km typisch sind.

-   Reise (T, „Travel“): Die Glaive verfügt über mindestens ein großes Transportmittel (Schiff, Zeppelin, Uboot, Zug, Sattelschlepper, Raumschiff etc.) und betreut ein sehr großes Gebiet oder eine ganze Transportroute (Karibik, Ozeanien, Sahara, Mittelmeer, etc.).

-   Fokus (F, „Focus“): Die Glaive verfügt keine feste Basis oder eigene Verkehrsmittel, sondern operiert stets von zentralen Niederlassungen des Club of Geneva aus, der ihr alle nötigen Ausrüstungsgegenstände und Transportmittel zur Verfügung stellt. Die Einsätze einer F-Glaive befassen sich stets mit einem bestimmten Spezialgebiet, dem Fokus der Gruppe. Ein Fokus ist oft naturwissenschaftlich-technischer Natur (Medizin, Umweltschutz, Genetik, AIs, etc.) aber es gibt auch Glaives, die sich auf bestimmte gesellschaftliche Problemstellungen spezialisiert haben (organisiertes Verbrechen, Menschenrechte und Politik, Religion und Weltanschauung, Wirtschaftskriminalität, etc.)

L- und T-Glaives können bei besonderen Problemen eine F-Glaive anfordern, vermeiden dies aber gern, da in solchen Fällen, die F-Glaives selbst entscheiden können, ob sie den Fall komplett übernehmen wollen, bzw. eben dieses dann auch oft tun. Darüber hinaus werden – vor allem außerhalb Europas – viele Glaives (oder zumindest viele der dort behandelten Fälle) mit dem Zusatz „C“ versehen. Ursprünglich und offiziell steht dies für „Clandestine“, aber praktisch alle Agenten behaupten steif und fest, es stände für „Chameleon“, da in solchen Fällen die Nutzung von Deckidentitäten, Tarnfirmen, Verkleidungen oder ähnlichen Maßnahmen nahezu immer zwingend notwendig wird . Die Heralds haben es sich außerdem angewöhnt, ihre Glaives mit individuellen Namen zu versehen, die immer aus irgendeiner (meist vorchristlichen) Mythologie stammen und oft in einem inhaltlichen Bezug zum Wesen der Glaive stehen (z.B. ist die CF Glaive „Galatea“ spezialisiert auf illegale AIs und Robotik, derweil die CT Glaive „Naglfar“ mit einem Schiff in Nord- und Ostsee unterwegs ist).


Der Club of Geneva hat zu jedem Zeitpunkt einen Vorsitz in Gestalt eines Direktors, eines Vize-Direktors, eines „Generalberaters“ (eine Art Ethischer Direktor und direkte Liaison zum „Ältestenrat“, dem obersten Gremium des Clubs, bei dem Zahl und Identität der Mitglieder geheim gehalten werden) und von 9 „Sektionsdirektoren“ (Fachbereichsleiter, die den überwiegenden Teil der Finanzen, Verwaltung und aller internen Aufgabenbereiche des Clubs kontrollieren). Grundsätzlich verfolgt der Club mit seinen Aktionen eine Politik, die den Idealen und dem Geist der Terranischen Verträge verpflichtet ist. Was dies in der Praxis bedeutet, unterliegt natürlich einer gewissen Interpretationsfreiheit und so haben sich innerhalb des Clubs auch recht schnell drei dominante Fraktionen mit unterschiedlichen Philosophien herausgebildet.

-   Optimisten (Sgl.: „Galahad“, Pl.: „Good Shepherds“, „Dogs“)
Die ursprünglich dominante der drei Fraktionen vertritt die Ansicht, dass die Menschheit des 23. Jh. nun im Großen und Ganzen auf dem rechten Weg ist und sich die Maßnahmen des Clubs und seiner Agenten auf möglichst diskrete diplomatische Missionen, Vermittlerdienste und die gelegentliche Assistenz ortsansässiger Autoritäten beschränken sollten. Die Optimisten versuchen, wann immer irgendwie möglich, innerhalb der vorliegenden Gesetze und Gebräuche zu handeln und betonen den Kampf gegen kriminelle Elemente.
 
-   Realisten (Sgl.: „Spartan“, Pl.: „Boyscouts“, „Bears“)
Gemeinhin werden zwar nur 3-4 der Sektionsdirektoren dieser Gruppe zugerechnet, doch seit der Ernennung von Klaudia „Kicker“ Koslowsky zum Direktor vor nunmehr neun Jahren gelten die Realisten als dominante Kraft. Mitglieder dieser Fraktion neigen zu deutlich direkteren und robusteren Vorgehensweisen und sehen die Agenten als langen Arm des Clubs, der jederzeit und überall bereit sein sollte, helfend, korrigierend oder gar strafend in Aktion zu treten. Sie erwarten weder Hilfe noch Anerkennung von „offizieller“ Seite und bevorzugen autonome, möglichst unauffällige Strategien, die keineswegs immer zu 100% legal sein müssen.
 
-   Pessimisten (Sgl.: „Mad Max“, Pl.: „Banshees“, „Turtles“)
Die kleinste der drei vorherrschenden Fraktionen gilt als die mit den entschlossensten und radikalsten Mitgliedern. Sie sehen in den Terranischen Verträge, der GEO und dem Club of Geneva nur temporäre Notlösungen angesichts einer immer noch unreifen und uneinigen Menschheit. Viele Mitglieder der Pessimisten glauben an die Notwendigkeit, die Menschheit – und den Club of Geneva – auf neue globale oder gar interplanetare Krisen (inkl. solche extrasolaren Ursprungs) vorzubereiten. Die Anhänger dieser Fraktion streben eine politische und militärische Einigung der Menschheit an, wobei sie zu außerordentlich direkten und pragmatischen Lösungen neigen, was von anderen oft als schlichte „der Zweck heiligt die Mittel“ Philosophie angeprangert wird.   
                                               

Neben diesen existieren noch zwei, sehr viel kleinere Gruppierungen, die nur selten in Erscheinung treten:

-   Idealisten (Sgl.: „Idoru“, Pl.: „Role Model Army“, „Eagles“)
Es liegt in der Natur dieser Fraktion, keinerlei echten Einfluss innerhalb der Clubs, der GEO oder sonst einer politischen Bühne zu suchen. Ihre wenigen – aber oft nicht nur innerhalb des Clubs bekannten – Mitglieder sehen es vielmehr als die vornehmste Aufgabe des Clubs und der Heralds an, in der Welt als hilfreiche Kraft aufzutreten und dabei sollen insbesondere die Agenten als lebende Vorbilder der Menschheit, als Visionen einer besseren, stärkeren, klügeren und gerechteren Welt dienen! Idealisten gelten als eitel und penibel auf ihr physisches und mediales Erscheinungsbild bedacht, aber sie haben in ihren Reihen einige der besten Diplomaten, Juristen und Finanzexperten des Clubs.

-   Utopisten (Sgl.: „Major Tom“, Pl.: „Day-Dream Believers“, „Dolphins“)
Diese vielleicht kleinste der bekannten Fraktionen wird oft als verrückt oder verträumt abqualifiziert. Ihre Mitglieder glauben an die schicksalhafte oder historisch zwingende Bestimmung des Clubs und der GEO, in denen sie die Geburtshelfer einer neuen erleuchteten und erwachsenen Menschheit sehen, die bereit sein wird, ihre Rolle unter den – gewiss vorhandenen – anderen intelligenten Völkern der Galaxis zu spielen. Es gibt unter den Utopisten auch nicht wenige überzeugte Anhänger gewisser „Grenzwissenschaften“, doch eben diese zählen häufig gleichzeitig zu den besten und klügsten Vertretern ihrer jeweiligen „konventionellen“ Fachrichtungen, so dass der Club sie trotz aller Probleme als Agenten beschäftigt.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 5.08.2019 | 15:36
Nicht schlecht nicht Schlecht sogar irgendwie Perfekt. Die CoG Vorstellung von Kardinal.   Fehlt nur noch eine Korrupte Fraktion im inneren .            Und Natürlich gegen Verschwörungen. Zb. 1 Die 16. Finanziert von den Acht Alten (auf Seite 8 vorgestellte Konzerne ) sind die 16 eine Mischung aus Spionen ,Söldnern,und Killern. Ursprünglich sollten sie geschäftliche Interessen ,,Kreativ,, absichern. Doch seit einer weile ist es ihre Aufgehabte sich um den Terrorismus der CoG zu kümmern vor allem (aber nicht nur ) wo dieser Konzern Interessen berührt. Kleine Gruppe aber Perfekt Ausgerüstet und Ausgebildet. 2 Die Rache. Rächer sind Familien Angehörige von Leute die  CoG Operationen starben. Ihr Ziel Rache. Die Meisten wollen einfach alle Mitglieder Vernichten. Andre deren Familien ins Visier nehmen. Die Klügsten Tun alles um Glaive Trupps bei Nicht von Gesetz abgedeckten Handlungen zu filmen . Fanatiker zahlreich aber Schlecht ausgebildet. Gute Verbindungen  zu fragwürdigen Konzerne und Fragwürdigen Regierungen.   3 Das Auge. Eine Verschwörung die nur ein Ziel hat. Andre Geheim und Halb geheim Gruppen Ausspionieren und ihre Verborgenen Dinge der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 4 Träger der macht. Ein Zusammenschluss  Korrupter Siegel Träger die sich von CoG bedroht fühlen.  6 das Gift. Mein absoluter Liebling. Aber dazu komme ich später.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 5.08.2019 | 15:41
schöne Gegner Ideen, könnte man auch gut in Form von Gerüchten oder urban legends einführen  :d
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: am 5.08.2019 | 17:34
Danke. Das Gift. Ursprünglich war das Gift keine Gruppe sondern viel Isolierte Stämme in den am stärksten Verschmutzen Zonen die die Umweltverschmutzung anbeten welche ihre Körper Mutiert und dabei verbessert. Doch ein Anonymer Gönner hat sie mit Geld ,Waffen ;Infos, und Technologie zum reisen und Kommunizieren versorgt. Angeblich ein verrückter Milliardär der von ihrem Glauben erfasst wurde. Doch es könnte wer weiß wer dahinter stecken. Nun wollen sie das Recht und die Pflicht der Menschheit  zur Verschmutzung und Ausbeutung der Umwelt verbreiten. Zur Zeit nutzen sie die Gewalt am Amazonas als Deckung für Angriffe und Sabotage. Mitglieder der örtlichen Glaives gefangen zu nehme zum verhör ist ein wichtiges Langfristiges Ziel. Diese Ungläubigen Müssen gründlich Studiert werden. Nieder mit der Natur.,,Heilige Strahlung erfülle uns Smog der du der Himmel Bist bereichere uns  Giftmüll der du unser Wasser Segnest sei mit uns. Wir Bringen allen Ungläubigen eurer Worte die sie zurückweisen sollen sterben,,. Schlachtgesang der Schlächter des Militärischen Armes des Giftes.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 8.08.2019 | 12:43
Wie sehe ein ,,Normales,, Abenteuer aus ? Wie eine,,Normale ,, Kampagne ?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 12.08.2019 | 10:09
Das hängt IMHO stark davon ab, zu was für einer Glaive die SC gehören und, im Zweifelsfalle, wo die Glaive sich gerade aufhält.

- in Ostasien, zwischen den ganzen "Rest-Megacons" oder anderen turbulenten Gegenden könnte ich mir eine Kampagne mit einer L-Glaive sehr gut recht ähnlich wie bei Shadowrun vorstellen. . Die Charaktere agieren ähnlich wie Runner - es werden Geheimlabore der Megacons ausspioniert, Wissenschaftler extrahiert, gefährliche Projekte sabotiert, etc.pp. Die Unterschiede sind natürlich: Der "Johnson" in diesem Falle ein feststehende Fraktion (nämlich der Club of Geneva) und die Fronten sind etwas klarer in "Gut" und "Böse" aufgeteilt. Trotz einer gewissen "Der-Zweck-heiligt-die-Mitt-Mentalität" sind die SC und der Club relativ klar die Guten und die Restkonzerne relativ klar die Finsterlinge.

- in den aufgeklärteren Gebieten könnten L-Glaiven Recht gut mit den örtlichen Polizeibehörden zusammenarbeiten, was dem Ganzen einen stärkeren Police-Drama oder FBI- Vibe verpassen würde. Die SC klären Fälle und lösen Probleme sehr offen zusammen mit der Obrigkeit. Hier könnte man sich gut an diversen modernen Krimiserien orientieren. Kompetenzgerangel und Behördenintrigen können hier eine gewaltige Rolle spielen - und interessant wird, wie der Club z.b. in Australien agieren würde. Die SC sind die Guten - die Obrigkeit, mit der sie zusammenarbeiten sollen, ist aber ein faschistoider Polizeistaat, der seine Vorstellung von Gerechtigkeit mit Judge-Dredd-Methoden durchprügelt...

- Kampagnen mit T-Glaiven hingegen würde ich mir ein bisschen so vorstellen, wie die Solarpunk-Version vom A-Team, den Thunderbirds oder Johnny Quest. Die SC schippern mit ihrem Vehikel quer durch die Weltgeschichte und erleben Mal hier Mal dort eine ganze Reihe der verschiedensten Abenteuer, da sie sozusagen sowas wie eine "vagabundierende Universalfeuerwehr" sind. Hier sehe ich viel Potential für eine episodisch laufende Kampagne, die nach ganz ähnlichen Prinzipien funktioniert wie die aus der klassischen Fantasy bekannte, umherreisende Abenteurergruppe. Eine im Pazifik stationierte Zeppelinbesatzung könnte z.b. heute einem Wissenschaftler und seiner Tochter bei der Flucht aus Hong Kong helfen, morgen auf Borneo das Mysterium der telepathischen Algen lösen und nächste Woche auf Hawai bei einer Fusionskraftwerks-Katastrophe  helfen und dabei einem Ring fanatischer, neoprimitivistischer Saboteure auf die Schliche kommen.

- F-Glaiven hingegen eignen sich meines Erachtens sehr gut für Kurzkampagnen und Oneshots, eben da diese sehr spezialisiert und fokussiert sind. Die SC wären hier beispielsweise sowas wie das Wissenschaftlerteam, dass den Andromedastrain aus Michael Crichtons "Andromeda" erforscht oder die Astronautentruppe aus "Prometheus", die auf eine geheimen Forschungsmission ins All aufbricht.

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 12.08.2019 | 11:08
Und zum Thema "weiteres Quellenmaterial" auch ganz interessant, da Mal eine potentiell andere Perspektive auf Bevölkerungsentwicklung eingenommen wird:

https://www.google.de/amp/s/www.futurezone.de/science/article226661553/Ueberbevoelkerung-vs-Bevoelkerungsrueckgang-Koennten-der-Erde-die-Menschen-ausgehen.html%3fservice=amp
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Teerabe am 12.08.2019 | 20:15
Das hängt IMHO stark davon ab, zu was für einer Glaive die SC gehören und, im Zweifelsfalle, wo die Glaive sich gerade aufhält.

- in Ostasien...

Hmm, ich mag die Aufteilung, wie du beschreibst, auch weil es dann auch wieder etwas über die Leute aussagt, was sie bisher gemacht haben bzw wo sie bislang eingesetzt waren.

Dieser Faden bringt mich mitunter übrigens zu so ganz seltsamen Fragestellungen wie z.B. gestern: Was ist eigentlich die ökologisch sinnvollste Bestattungsart und wie verändern sich lokale oder auch globale Begräbnisriten unter solchen Gegebenheiten? Wird es noch eine Sargpflicht geben, wenn Bäume eh ein (zunehmend) knappes Gut sind? Werden wiederverwertbare Teile (Geräte, Rohstoffe aber auch Organe) regelmäßig entnommen und wiederverwertet?

Kurz im Netz geschaut und siehe da: laut Wikipedia ist die Welt schon wieder viel weiter als ich: https://de.wikipedia.org/wiki/Bestattung#%C3%96ko-Bestattungen (https://de.wikipedia.org/wiki/Bestattung#%C3%96ko-Bestattungen) und weiterführende Links. ;-)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 13.08.2019 | 11:44
Cool, danke für den Link! Über Bestattungen habe ich mir ehrlich gesagt noch garnicht viele Gedanken gemacht, aber das Thema ist IHMO nicht uninteressant. Ich könnte mir ganz gut vorstellen, dass diese Säurelösung aus historischen Gründen verbreitet ist - während des Jahrhunderts der Apokalypse musste man sicherlich des Öfteren größere Mengen Verstorbener effizient und ohne weiteres Ansteckungsrisiko bestatten - und da ist Auflösen sicher nicht die schlechteste Idee.
Was ich für AotRS allerdings ausschließen würde, wären irgendwelche Gepflogenheiten in Richtung "Soylent Green" oder sonstige, drastische Maßnahmen. Ich kann mir zwar sehr gut vorstellen, dass es in Arkologien und Raumkolonien Usus ist, auch menschliche Leichen, wie jede andere Biomasse, zu "recyceln" und somit quasi zu kompostieren, aber eine intendierte Direktverarbeitung wär mir für unser "optimistisches Glas-Halbvoll-Szenario" dann doch einen Tick zu dystopisch.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 15.08.2019 | 13:07
ich könnte mir gut vorstellen, dass weiterentwickelte Friedwälder üblich werden: Wälder in denen Tote gezielt zwischen Baumwurzeln (nur in biol. abbaubare Tücher gewickelt) beigesetzt werden, um "Teil des Waldes" zu werden!
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 15.08.2019 | 14:04
während des Jahrhunderts der Apokalypse musste man sicherlich des Öfteren größere Mengen Verstorbener effizient und ohne weiteres Ansteckungsrisiko bestatten - und da ist Auflösen sicher nicht die schlechteste Idee.
mkn ist es das, dazu braucht es mkn Königswasser.

Massengräber wären effizient, Säurebäder nicht
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 16.08.2019 | 14:30
wird es auch ein Nemesis System geben ?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 16.08.2019 | 14:50
Mir ist die Fragestellung etwas unklar...
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 16.08.2019 | 14:51
Das Jede Truppe eine Art Erzfeind hat der sie verfolgt. Mit Regeln Beispielen  usw um so was Gut in das setting ein zu Binden .
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 16.08.2019 | 18:31
Ah, nein, die Heralds sind zunächst mal Agenten, die in relativ unabhängigen und freien Zellen operieren - Erzfeinde muß man sich da im Spiel "verdienen" und direkte "Konkurrenzgruppen" innerhalb der Heralds machen auch bei politisch-philosophischen Differenzen der diversen Fraktionen wenig Sinn.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 17.08.2019 | 13:48
Wie Funktioniert beim Club der Öko- Spione die Interne Ermittlung ?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 17.08.2019 | 13:53
Ah, nein, die Heralds sind zunächst mal Agenten, die in relativ unabhängigen und freien Zellen operieren - Erzfeinde muß man sich da im Spiel "verdienen" und direkte "Konkurrenzgruppen" innerhalb der Heralds machen auch bei politisch-philosophischen Differenzen der diversen Fraktionen wenig Sinn.
Ich könnte da schon Probleme sehen wenn ein Team zu Zeloten wird
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 26.08.2019 | 13:33
Interne Disziplin des Clubs of Geneva


Man sagt der Generalberater sei nicht nur eine Art „Ethikdirektor“ des Clubs, sondern vor allem das Oberhaupt der nur als IB (Internal Bureau) bekannten Abteilung des Clubs of Geneva. Es existiert selbst innerhalb des Clubs nur wenig allgemein zugängliche Information über diese Sektion, von der nur gesagt wird, sie kümmere sich um alle internen ethischen, juristischen und disziplinarischen Probleme des Clubs und der Heralds. Die Mitglieder des IB sind – mit wenigen Ausnahmen – ihrerseits alle aktive Heralds, wobei unklar ist, ob es überhaupt eigene Glaives des IB (die legendären I-Glaives) gibt, oder ob die Heralds im Dienst des IB grundsätzlich nur undercover in „normalen“ Glaives operieren. Obwohl nur sehr selten ein Herald als IB-Mitglied erkannt wird und manche sogar die ganze Abteilung für ein bloßes Gerücht halten, verfügen IB Heralds über einen eigenen Spitznamen und werden als „Schakale“ („Jackals“) bezeichnet. Neulinge glauben oft, dies beziehe sich auf einen gewissen fiktionalen Assassinen mit fantastischen Verwandlungskünsten, doch in Wahrheit ist es eine Anspielung auf den ägyptischen Totengott Anubis, der nach dem Tod das Herz (ägypt. Ib) der Toten aufwiegt und so über ihr Schicksal entscheidet.

Die meisten disziplinarischen Maßnahmen des Clubs wirken sich nur auf die Finanzen oder die Karriere der betroffenen Mitglieder aus, doch es soll in der Frühzeit des Clubs einige Fälle von Auslieferung an die lokale weltliche Gerichtsbarkeit gegeben haben. Kein derartiger Fall wird aus den letzten 30 Jahren berichtet, doch es kursieren hier und da dunkle Gerüchte über eine Handvoll extremer „Fehltritte“ von Heralds, die kurz darauf alle spurlos verschwunden sein sollen. Ob dies nur Geschichten sind, ob der Club ein als „die Insel“ bezeichnetes Geheimgefängnis betreibt, oder ob es gar „echte“ Assassinen-Heralds (die sogenannten „Ammits“ – ebenfalls nach einer Gestalt der ägyptischen Mythologie) gibt, bleibt umstritten …

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 26.08.2019 | 20:42
Na wenn die mal nicht schön shady sind... großartig!
Im Übrigen bringt mich das zu einer anderen, interessanten Frage - nämlich wo und wie oft Glaiven wohl insgesamt undercover arbeiten. Bei einer Glaive, die eher in der Shadowrunner-Richtung arbeitet, wäre ein Cover IMHO geradezu obligatorisch, bei einer Glaive, die eher in der Thunderbirds-Richtung operiert hingegen eher albern.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 26.08.2019 | 20:48
Die Insel ? Hört sich an als sollt dort jemand der eine Negative Einstellung zum Club hat mal einbrechen.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Teerabe am 26.08.2019 | 21:05
Im Übrigen bringt mich das zu einer anderen, interessanten Frage - nämlich wo und wie oft Glaiven wohl insgesamt undercover arbeiten. Bei einer Glaive, die eher in der Shadowrunner-Richtung arbeitet, wäre ein Cover IMHO geradezu obligatorisch, bei einer Glaive, die eher in der Thunderbirds-Richtung operiert hingegen eher albern.

Hmm, ich denke, das hängt vor davon ab, wo sie primär eingesetzt werden, tiels werden da ja auch durchaus unterschiedliche skills bzw. Schwerpunkte benötigt. Wobei das sicher auch mal Spass macht, eine Glaive zu spielen, die sich abseits ihrer normalen Einsatzgebiete behaupten muss. ;-)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 30.08.2019 | 19:05
...fügt sich gut in die timeline:
https://www.vice.com/en_us/article/597kpd/new-report-suggests-high-likelihood-of-human-civilization-coming-to-an-end-in-2050   :ctlu: >;D :ctlu:
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 31.08.2019 | 11:51
Müssten sich nicht eigentlich  sogar weltliche Regierungen die das selbe wollen wie der Club von dessen Macht und Unabhängigkeit bedroht fühlen ?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 31.08.2019 | 12:31
oder ihn als Verbündeten schätzen?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 31.08.2019 | 17:39
Der Club of Geneva in den Augen von Politik und Wirtschaft


Für die meisten Nationen, internationale Organisationen und Konzerne ist der Club nur ein – wenn auch wichtiges – Element im komplexen Gefüge der terranischen und solaren Politik. Tatsächlich würden viele den Club wirklich nur als eine etwas ausgefallene Mischung aus Beratergremium, „Think Tank“ und leicht elitärem Diskussionsforum sehen. Dass der Club dabei genau genommen nicht direkt in Diensten der GEO steht, sondern mehr als eine Art Gralshüter ihrer Ideale und der in den Terranischen Verträgen verewigten Grundsätze auftritt, wird zwar gelegentlich angesprochen, doch gemeinhin nur in verschwörungstheoretischen Debatten intensiv thematisiert. Der Hauptgrund für diese generell gelassene Haltung dürfte vor allem darin liegen, dass der Club im Kern keinerlei offizielle exekutive oder gar judikative Autorität besitzt! Einige spezielle Klauseln in den Statuten des Clubs und der Satzung der GEO verleihen allerdings dem Clubvorstand einen Status, der die Mitglieder de facto zu Botschafter der GEO macht. Dies beinhaltet unter anderem, dass alle offiziell bei den lokalen Behörden angemeldeten Niederlassungen des Clubs als konsularische Niederlassungen und Nebenstellen der dortigen Botschaft der GEO gelten – und in nicht wenigen Fällen, liegt der örtliche Hauptsitz, der sogenannte Salon des Club sogar direkt auf dem eigentlich Botschaftsgelände! Heralds des Clubs gelten zwar nicht als Botschafter der GEO, genießen aber denselben diplomatischen Schutz wie „normale“ offizielle Mitglieder der Botschaft. Dies erfordert „nur“ eine amtliche Anmeldung bei Ein- und Ausreise in das jeweilige Land oder Territorium. Einzelne Heralds können allerdings auch zur persona non grata erklärt, bzw. des Landes verwiesen werden. Diejenigen Heralds, die jedoch auf diesen offiziellen Status verzichten, weil sie z.B. incognito, bzw. undercover in eine Nation einreisen wollen, werden hingegen außerhalb von Vollmitgliedern der GEO (also der gegenwärtig 39 Unterzeichner der Terranischen Verträge) üblicherweise als ausländische Spione behandelt!

In Wirtschaftskreisen ist die Haltung gegenüber dem Club und seinen Heralds grundsätzlich weniger wohlwollend, aber das dürfte zunächst an der allgemein immer noch eher kritischen Haltung von Aktionären, Bänkern und Unternehmern gegenüber den Terranischen Verträgen liegen. Diese gründet ihrerseits vor allem in einer verbreiteten Nostalgie gewisser Kreise für die „good ol‘ days“ des zeitweise völlig ungezügelten Anarchokapitalismus des 21. Und 22. Jahrhunderts. Offiziell begegnen natürlich vor allem die großen Firmen dem Club stets mit Respekt und korrekter Etikette, aber spätestens bei Konzernen in der Größenordnung der O8 muss stets mit einer erheblichen Opposition zu den Idealen und Plänen des Clubs oder seiner Heralds gerechnet werden.

Grundsätzlich anders ist die Einschätzung des Clubs allerdings auf Seiten der unzähligen internationalen Geheimdienste – egal, ob diese nun einzelnen Nationen, Kirchen, Konzernen oder mächtigen NGOs dienen. Diese sehen im Club schlicht einen, wenn auch jungen „Kollegen“, der wiederrum je nach Standpunkt, Börsennotierung und Tagespolitik mal als potentieller Verbündeter, nützlicher Idiot, Unruhestifter oder eben Gegenspieler einzustufen ist. Auch hier wird man allerdings die Geheimdienste der O8 und den Club nur sehr, sehr selten auf derselben Seite sehen. Die ärgsten Gegner des Clubs in diesen Kreisen sind dabei wahrscheinlich die Providence Foundation und die mit ihr verbunden Gruppe namens PERIL (eigentlich die Providence Economic Research & Investment League), die sich beide seit fast 200 Jahren mit dem Vermögen und politischen und wirtschaftlichem Wohlergehen und Fortbestand einiger der ältesten familiären Großvermögen des Sonnensystems befassen …
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 1.09.2019 | 10:16
Cool . Auch wenn es etwas danach Klingt das die alle den Club unterschätzen. Wo Leben die Familien der Club Mitglieder ? Tarnen sie sich als Gewöhnliche Zivillisten in der Menge oder gibt es für sie sicher Siedlungen ?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 10.09.2019 | 17:49
Sicherheit und Privatleben der Heralds


Viele der höherrangigen Mitglieder des Club of Geneva – insbesondere der Vorstand – genießen  erheblichen persönlichen Wohlstand und nutzen diesen üblicherweise auch, um die ihrer jeweiligen Situation angemessenen Sicherheitsmaßnahmen zu finanzieren. Die Heralds sind allerdings meist deutlich weniger gut gestellt. Heralds erhalten vom Club ein reguläres Bonusgehalt (d.h. es wird als Bonus zu einem staatlich gestellten Grundeinkommen verstanden – fehlt dies vor Ort, so trägt der Club meist die Differenz) und können oft sogar diverse Immobilien des Clubs für Wohnzwecke nutzen. Familien, bzw. Kinder können diese Situation jedoch verkomplizieren, was dazu geführt hat, dass der Club kinderlose Agenten bevorzugt und es bei längeren Partnerschaften sehr schätzt, wenn alle Partner Agenten sind.
 
Natürlich gibt es dennoch Agenten und einige andere Mitarbeiter des Clubs in „exponierten“ Positionen, die ein mehr oder weniger ziviles Privatleben führen und über Ehepartner, Familien und Kinder jenseits der klar umrissenen Kreise des Clubs verfügen. In solchen Fällen gibt es grundsätzlich zwei Optionen für die betroffenen Agenten: Entweder es wird eine Deckidentität entworfen, unter der das jeweilige Clubmitglied operiert wenn es für den Club aktiv wird (ja, Heralds, die Undercover agieren, erhalten dies ID zusätzlich!) und gegenüber der Familie muss strikte Geheimhaltung eingehalten werden – oder das Clubmitglied kann seiner Familie gegenüber ganz offen sein, diese wird dann aber in einer sogenannten „Idylle“ untergebracht. Bei den Idyllen handelt es sich um großräumige Besitzungen des Clubs, innerhalb derer ausschließlich Clubmitglieder oder ihre Angehörigen leben und arbeiten, die aber nach außen hin als gewöhnliche Immobilien erscheinen. Beliebte Typen für solch ein Idyll sind vor allem folgende Modelle:

-   The Village – Dies ist üblicherweise ein wirkliches Dorf, meist etwas abgelegen und durch geographische Elemente wie ein großes Waldgebiet, ein größeres Gewässer oder Berge von der direkten Umgebung getrennt.
-   The Block – Dies sind tatsächlich meist sogar zwei bis vier Häuserblöcke in einer größeren Stadt, komplett mit Pubs, Ladengeschäften und kleinen Grünanlagen. Auch hier ist der Übergang zu den „normalen“ Stadtteilen häufig durch klare Grenzen geprägt, sei es eine schwer zu überquerende Straße, Kanäle, Flüsse, Brachflächen oder ein Industrie- oder Gewerbegebiet.
-   The Gates – Eine „gated community“, also eine scheinbar private Wohnsiedlung mit eigenen Wachleuten, Mauern und ähnlichen Sicherheitsmaßnahmen. Die Gates im Besitz des Clubs beinhalten meistens ein unterirdisches System von Tunneln und Bunkern und werden überwiegend von sehr reichen Clubmitgliedern bewohnt.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 14.09.2019 | 17:32
ok, das würde wirklich perfekt ins Setting passen: https://www.nbcnews.com/mach/science/space-elevator-moon-could-be-doable-surprisingly-cheap-ncna1051496  :headbang: :headbang: :headbang:
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Teerabe am 14.09.2019 | 19:34
Oh ja.  :)
Insbesondere in Verbindung mit einem (oder mehreren) Erde --> Erdorbit-Aufzügen.
Hmm, vielleicht ist das etwas, das 'gerade' entsteht oder just fertig geworden ist? Oder etwas ziemlich luxuriöses, um damit zu reisen?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 26.09.2019 | 16:24
ich würde das sofort Kaufen wenn es als Pan and Paper Produkt im Laden Landet.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 27.09.2019 | 13:54
... da könnten sich demnächst Dinge ankündigen, die dir  (und hoffenlich vielen anderen Gleichgesinnten) entsprechende Optionen erschließen dürften ;)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 4.10.2019 | 16:45
Das Fasse ich dann einfach mal Positiv auf.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 4.10.2019 | 16:52
Das kannst Du tatsächlich sehr positiv auffassen, zumindest so wie es momentan aussieht. 😎
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 4.10.2019 | 17:37
 o:) :verschwoer: o:)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Teerabe am 5.10.2019 | 18:22
Gerade gefunden:
https://www.kickstarter.com/projects/2089483951/reclaimer?lang=de (https://www.kickstarter.com/projects/2089483951/reclaimer?lang=de)
Deutlich anderer Fokus, aber vielleicht eine Idee für eine andere Fraktion bzw. die Geschichtsecke?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 5.10.2019 | 23:51
Für die "Geschichtsecke" ist das definitiv eine gute Inspiration. So, oder so ähnlich kann das "Jahrhundert der Apokalypse" gut ausgesehen haben.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 6.10.2019 | 10:08
Kennt ihr Kingsman und den Zweiten Teil ? Der Dortige ,,Club,, hatte ja für den Fall das sie nahezu Komplott Ausgelöscht werden einen Notfallplan . Dieser lässt sich so natürlich nicht übertragen . Aber Hat der Club einen Notfallplan Vorbereitungen usw wie/was die Überlenden bei einer solchen Katastrophalen Niederlage tun sollten ? Und wie Sehe das aus ?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Teerabe am 11.10.2019 | 14:14
Ich lass mal folgenden Artikel hier, dreht sich um eine mögliche Rennaissance von Luftschiffen:
https://www.scinexx.de/service/dossier_print_all.php?dossierID=219042 (https://www.scinexx.de/service/dossier_print_all.php?dossierID=219042)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 13.11.2019 | 15:55
https://edition.cnn.com/style/article/levitating-architecture-dubai/index.html
...selbst mit Minimalhöhe wäre das vielleicht die ultimative Antwort auf Erdbeben - auf jeden Fall zu cool & crazy, um nicht in das Setting eingebaut zu werden!
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 13.11.2019 | 22:13
Wow - na das ist cool! Und ich finde ja schon diese kleinen Maglev-Modelle immer toll. Irgendwie wär das irre, wenn man das tatsächlich hochskalieren könnte...
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 13.02.2020 | 15:35
 8) Das ist einfach perfekt - vor allem, wenn wir das mit einer gemäßigten Variante von Atlantropa kombinieren: gigantische Dämme, die Kanal, Nordsee und Mittelmeer schützen, Strom liefern und über die Autobahnen und Maglev/Hyperloop-Trassen führen und so neue wirtschaftliche Zentren in Schottland, Nordnorwegen, der Bretagne und Marokko ermöglichen!
...und ganz nebenbei bleiben die europäischen Küstenlinien fast wie gewohnt  >;D
https://www.theguardian.com/environment/2020/feb/12/giant-dams-could-protect-millions-from-rising-north-sea
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 13.02.2020 | 19:23
wie und wo bildet der Club seine Leute aus ? Gibt es eine Akademie ? vielleicht Auf einer Insel,unter der Erde ,im Weltraum ?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 18.02.2020 | 16:08
Da der Club viel Wert auf diverse "special talents" legt, dürfte ein für klassische Geheimdienste ungewöhnlich hoher Anteil seiner Agente aus walk-ins und verschiedenen Anwerbungen oder Überläufen aus anderen Organisationen stammen.
Doch für die haus-intern trainierten Agenten gibt es drei verschiedene Institute:

- die Burg: eine scheinbar im Original erhaltene spätmittelalterliche Festung irgendwo über einem etwas abgelegenen Bergtal in Europa - auch bekannt als Schloss Grimm. Der Kern der Anlage ist ein Internat, in dem besonders begabte Kinder und Jugendlichen zu künftigen Agenten ausgebildet werden. Die Burg beherbergt außerdem die zentrale Fortbildungsanlage des Clubs für historische und moderne Kampfkünste. Absolventen der Burg ("Knappen", "Hänsel" oder "Gretel") gelten als hyperkompetent, aber leicht weltfremd und benötigen meist einige Jahre im Feld, um vollwertig als Agenten anerkannt zu werden. "Vollbürger" der Burg, d.h. Schüler, die mind. seit ihrem 6 Lebensjahr dort aufwachsen, durchlaufen oft mehrjährige Austauschprogramme mit den zwei anderen Instituten.

- die Ranch: eine weitläufige Ranch im Südwesten Nordamerikas. Die Anlage umfasst Weideland, Wüste, felsige Hügel und einen kleinen See, doch der größte Teil liegt in einem enormen unterirdischen Bunkersystem. Das hiesige Ausbildungs- bzw. Fortbildungszentrum ist spezialisiert auf Schusswaffen, Sprengstoffe und Survivaltraining. Absolventen ("Cowboys", "Johnnies") gelten als sozial eher weniger kompetent und aggressiv optimistisch. Die Ranch ist außerdem das Zentrum für Schulungen im Umgang mit allen Arten - auch genetisch veränderten - Tieren, inkl. deren Training, Handhabung und Bekämpfung.

 - der Tower: ein unauffälliger Wolkenkratzer irgendwo in Asien. Hier ist das Institut des Clubs als normale MegaCorp getarnt. Der Schwerpunkt liegt auf Analyse, Datensicherheit, Hacking, forensischer Buchhaltung und Hochtechnologieforschung in einer Reihe großer Laborkomplexe, einige davon auch hier unterirdisch. Angeblich verfügt der Tower über unterirdische Geheimwege in alle Bezirke der umliegenden Metropole. Absolventen des Instituts ("Suits", "Greys") gelten als körperlich unfit, aber regelrechte idiot savants ihren jeweiligen Spezialgebieten. Angeblich gibt es im Tower auch eine Urban Survival Abteilung, deren Spezialisten ein fast mystisches Gespür für Großstädte und technisch geprägte Umgebungen entwickeln.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 18.02.2020 | 20:51
Zudem gibt es für die genannten "Walk-Ins" natürlich noch die beliebte "Johnson-Methode", benannt nach irgend einem obskuren Fantasygame aus dem 20. Jahrhundert. Ein dienstälterer Agent tarnt sich als Auftraggeber für Freelancer aller Art, beobachtet deren Vorgehen und schätzt ihre Kompetenz ab. Vielversprechende Kandidaten werden dann nach ein paar gelungenen Aufträgen angeworben. Die B-Liga hingegen wird zwar eventuell weiter mit Aufträgen beschäftigt, wird aber nie erfahren, dass sie für den Club arbeitet.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 18.02.2020 | 22:41
 >;D :d
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 18.02.2020 | 22:51
Freelancer ist ja so eine schlechte Tarnung für aktionslastigere Missionen...
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 19.02.2020 | 16:53
Gut Gut. Faszinierend. Wer sind die Meist-gesuchten Schurken ? Der Club hat doch sicher so eine  Liste wie Früher das FB-I eine obskurer Behörde aus der Vergangenheit.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: dunklerschatten am 19.02.2020 | 20:21
ich bin schockiert das ich das Thema erst jetzt entdeckt habe !

Ihr habt wirklich klasse Ideen zusammen getragen, RESPEKT !!! und bitte bitte weiter machen, evtl fällt mir ja auch noch was passenden dazu ein.

Könnt/wollt ihr das nicht irgendwie mal zusammenfassen in einem Dokument ;)  ?!

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: First Orko am 24.02.2020 | 09:18
Ich verfolge das Thema zwar nicht mehr aktiv, bin aber gerade über einen Artikel zu einer einst geplanten Trockenlegung des Mittelmeeres (https://1e9.community/t/atlantropa-als-ein-muenchner-architekt-das-mittelmeer-trocken-legen-wollte/3643?utm_source=pocket-newtab) gestoßen und musste direkt an den Thread hier denken  8)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 24.02.2020 | 12:19
Yep, Megaprojekte wie insbesondere Atlantropa waren von Beginn an ein wesentliches Element dieses Settings und des bewusst "neo-pulp+neo-modernism" eher optimistisch gehaltenen Stils des Ganzen.
 - und, ja, das hier hat sehr gute Chancen demnächst in gesammelter und strukturierter Form auch "offiziell" zu erscheinen ;)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 24.02.2020 | 12:26
Gut Gut. Faszinierend. Wer sind die Meist-gesuchten Schurken ? Der Club hat doch sicher so eine  Liste wie Früher das FB-I eine obskurer Behörde aus der Vergangenheit.

Die eher diskrete Natur des Clubs ist einer der Gründe, aufgrund derer es keine "externe" und "offizielle" derartige Liste gibt. Gleichzeitig ist aber bekannt, dass es intern durchaus bestimmte Gruppen und Individuen gibt, denen die besondere Aufmerksamkeit des Clubs gilt und die teilweise auch in gewisse Kategorien und "Fokusgruppen" des Clubs eingeordnet werden. Später dazu mehr.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 24.02.2020 | 12:41
Später ? oh. Aber Ok.    Hat der Club eine eignende Raumtanzion ?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.02.2020 | 15:04
Natürlich nicht und er hat auch keinen Satelliten
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 24.02.2020 | 16:58
Und keine sonstigen Fahrzeuge. Und keine Agenten. Gehen Sie weiter, Bürger. ~;D
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.02.2020 | 17:23
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 24.02.2020 | 17:36
Wir werden nicht weiter gehen!  Wir vertreten das Komitee Bürger gegen Geheime Dienste und undurchsichtige Vorgänge. Was verstecken sie da ?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.02.2020 | 17:43
Wir sind nur eine Organisation zum Schutz der Umwelt, Menschen und Bürgerrechte.
Als NGO haben sie keine Rechte in Bezug auf uns
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: dunklerschatten am 24.02.2020 | 23:12

 - und, ja, das hier hat sehr gute Chancen demnächst in gesammelter und strukturierter Form auch "offiziell" zu erscheinen ;)


Das freut mich zu hören  :d
Hast du einen ganz groben ungefähren Zeitrahmen ?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 25.02.2020 | 12:30
hoffe ja auf ein richtiges Buch nicht nur was zum runter laden .
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 25.02.2020 | 12:49
 :d
hoffe ja auf ein richtiges Buch nicht nur was zum runter laden .
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 25.02.2020 | 15:15
Das hoffen wir auch 😎
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 13.03.2020 | 10:42
wenn es dann im laden ist was werdet ihr denn dann als nächstes tun ? weiter Bücher für das selbe Setting oder weitere neue Aufregende  Spiele ?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: rollsomedice am 13.03.2020 | 10:44
Dann fessel ich die beiden noch fester an den Schreibtisch für Malmsturm ;-)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: dunklerschatten am 14.03.2020 | 14:07
Gibts denn einen Zwischenstand zur Veröffentlichung etc ...ich bin wirklich angefixt durch das gelesene !!
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: rollsomedice am 14.03.2020 | 14:09
Keine belastbaren

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Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: dunklerschatten am 14.03.2020 | 14:17
ok, danke trotzdem für die Antwort.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: rollsomedice am 14.03.2020 | 14:23
Aber sei dir gewiss sobald wir etwas belastbares haben würden wir es auch kundtun

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Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 14.03.2020 | 15:07
Malmsturm ? Gefällt mir nicht da gibt es zu wenig Magical Girls.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.03.2020 | 15:10
dat musst du unbedingt ändern
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: rollsomedice am 14.03.2020 | 15:11
Dann wirst du mit diesem Setting auch wenig Freude haben denn die gibt es hier ja auch nicht

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Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 14.03.2020 | 17:21
klar aber das ist ja Sf und so da erwartet man so was ja auch nicht.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.03.2020 | 17:29
https://www.youtube.com/watch?v=mGsk817WtWU
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: rollsomedice am 14.03.2020 | 18:27
Und bei sword and sorcery erwartest du magical girls? ¯\_(ツ)_/¯

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Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.03.2020 | 18:58
https://www.youtube.com/watch?v=Sz7pYVQaPLA
https://en.wikisource.org/wiki/Avon_Fantasy_Reader/Issue_10/A_Witch_Shall_Be_Born
https://www.youtube.com/watch?v=JmWBbsbPU64

Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: rollsomedice am 14.03.2020 | 21:41
Ich glaub er meint andere Magical Girls denn DIE gibt's ja in Malmsturm...

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Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 5.05.2020 | 16:29
das dürfte sehr schön zu dieser "halb-vollen" Zukunftsvision passen:
https://phys.org/news/2020-05-water-splitting-module-source-perpetual-energy.html
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 5.05.2020 | 20:39
Oh, das ist mal episch! :)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 5.05.2020 | 22:12
Probleme wird es natürlich auch mehr als genug geben:
https://edition.cnn.com/2020/05/05/world/global-warming-climate-niche-temperatures-intl-hnk/index.html
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 18.05.2020 | 18:56
kulturelles Extra: im frühen 23. Jahrhundert gibt es überall im Sonnensystem Etablissements, in denen die Kunden einen oder mehrere große "Knikkerkurse" - auch Knikkerstrecken oder Knikkerringe genannt - vorfinden. Dies sind nichts anderes als sehr aufwendig gestaltete Rennbahnen für Knikker: bunte Murmeln, die unter strenger Aufsicht über mehrere Runden hinweg durch diese Strecken rasen und auf deren endgültige Position im Zieleinlauf oft enorme Geldsummen gesetzt werden! Natürlich gibt es auch unzählige virtuelle und Computerspielversionen dieser Rennen, aber gerade das Materielle, die physische Realität der ständig wechselnden Situation auf einer letztlich vom Zufall gelenkten Rennstrecke machen für viele Spieler den Reiz aus. Knikkerkurse und entsprechende Wetten sind fast überall legal - und wo sie es nicht sind, da existieren sie im Untergrund. Eine Sonderform erlaubt den Spielern den Einsatz ihrer eigenen - streng reglementierten und geprüften - Murmeln und einige Spieler sind dabei sehr reich geworden, wobei sogar deren Murmeln Prominentenstatus genießen. Betrüger - ob Kursbesitzer oder Spieler - werden meist schwer bestraft, insbesondere natürlich in illegalen "Knikkerhöhlen". Manche Spieler bestehen auf Erdgravitation auf dem Kurs, aber echte Profis spielen auch unter Rotationsschwerkraft oder auf dem Mars!
Inspiration: https://www.youtube.com/channel/UCYJdpnjuSWVOLgGT9fIzL0g
 
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Teerabe am 18.05.2020 | 23:17
 :d
Ich mag das. Ein Rennen fast ganz ohne zusätzliche Energie (außer dem Förderband).  :)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 19.05.2020 | 09:33
Und selbst das Förderband kann mit vergleichsweise energiearmen Methoden betrieben werden.

Entstanden ist das Ganze übrigens schon vor geraumer Zeit, während des Jahrhunderts der Apokalypse. Da vielen Teilen der Welt während der vielen Katastrophenfälle und der damit verbundenen Energieknappheit elektronische Unterhaltungsmedien entweder nur unzuverlässig funktionierten oder (wieder) einer reichen Elite vorbehalten waren, kam eine ganze Reihe von "einfachen" Spielen wieder in Mode, die man im Zweifelsfalle auch in zerfallenen Ruinen spielen konnte. Knikkern erfreute sich dabei der größten Beliebtheit und die Begeisterung für die bunten Kugeln ist nie abgeklungen.

Das Knikkern hat sogar seinen Weg in die Weltliteratur gefunden - und zwar durch den Romanklassiker "Luhs Pfad". Das Buch ist in weiten Teilen autobiographisch und spielt im von der Postapokalypse zerrütteten Indonesien. Es beschreibt den Weg einer einfachen Murmelspielerin aus den halb überfluteten Slums Jakartas auf die luxuriösen Resortkreuzer der Elite - und wieder zurück. Die komplexe Handlung steckt voller Irrungen und Wirrungen und ähnelt in vielen Punkten den picaresken Schelmenromanen des Barock - nur, dass der Schreibstil weit eingängiger ist. Luh beobachtete ihre desolate Umwelt sehr exakt und beschrieb sie mit einem Humor und einer Menschlichkeit, die den von trister Weltuntergangsdepression triefenden Werken ihrer Zeitgenossen abging. Für Historiker gilt das Buch als Beleg einen der wichtigsten, geistigen Wenden, die während des Jahrhunderts der Apokalypse stattfand - die Wende weg von der alten lethargischen Denkweise der Weltuntergangspropheten hin zu einer wieder der Zukunft zugewandten, praxisorientierten Mentalität.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Teerabe am 19.05.2020 | 18:45
 :d
Oh, das taugt dazu noch für Ingame-Reflexionen bzw. Innenansichten auf die Veränderungen im Denken. Oder vielleicht auch für  Kapitelüberschriften bzw. Ingame-Zitate...
Und das auch für ganz unterschiedliche Bereich, je nach dem, wo das Kreuzfahrtschiff überall war. Vielleicht war es sogar ein Luftkreuzfahrtschiff?
 :think:
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Teerabe am 4.08.2020 | 23:19
Hallo allerseits,
das schwamm gerade eben durch meine Timeline, da könnten noch einige gute Ideen dabei sein:
https://www.n-tv.de/mediathek/bilderserien/wissen/Die-gruenen-Staedte-der-Zukunft-article16193211.html (https://www.n-tv.de/mediathek/bilderserien/wissen/Die-gruenen-Staedte-der-Zukunft-article16193211.html)
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 9.10.2020 | 17:28
gibt es etwas neues  zu ...Dingen wie dem erscheinen als Buch ?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: rollsomedice am 9.10.2020 | 18:55
Ja es kommt auf englisch 8]
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 9.10.2020 | 18:57
BUHHHH .
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: rollsomedice am 9.10.2020 | 18:59
wollt dich nur aufziehen
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 9.10.2020 | 19:00
und die ernsthafte Antwort ?
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: rollsomedice am 9.10.2020 | 19:01
zuerst muss Supers als Regelwerk realität werden alles weiter kann sich dann ergeben
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 9.10.2020 | 19:03
Supers klingt nach was mit Superhelden/Schurken. das nehme ich dann auch.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: rollsomedice am 9.10.2020 | 19:04
www.superheldenrollenspiel.de

geht aber super mit Agentenaction und kosnorten
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 9.10.2020 | 19:07
möchte gern beide Kaufen.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: rollsomedice am 9.10.2020 | 19:08
verkaufen wir dir gerne bzw ein crowdfunding wirds wohl werden
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 26.12.2020 | 14:42
nehmt ihr auch Vorschläge an für setting/spiel Ideen an die ihr euch nach Supers und Age of the rising Sun setzten könntet ? 
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: rollsomedice am 26.12.2020 | 15:16
Nein ist meist eine doofe Antwort von daher schlage ruhig vor

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Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Supersöldner am 26.12.2020 | 15:34
na ja es gibt im Bereich Schergen spielen nur Parodie artige Sachen wie Kobolde Fressen Babys oder Ja Meister. Aber nichts ernstes. Oder Halb Ernstes. Also wo die SC nach der Schergen Ausbildung halt auf dem Arbeitsmarkt Landen und versuchen bei einem Halbwegs Brauchbaren Superschurken zu Landen. Dessen Pläne ,Befehle,Macken, und Feinde werden sicher eine Große Rolle spielen . wehrend sie in seiner Basis leben und versuchen zurecht zu kommen ob nun Agenten der Gerechtigkeit (von Aushilfe bis James Bond ) oder gar Superhelden (vom Sidkick bis Supergirl ) vorbei kommen können und man auf Mission in aller Welt entsenden werden kann. oder auch Unter Wasser ? Auf den Mond ? Parallele Welten ? Gehe dahin wo noch nie ein Scherge zuvor gewesen ist.
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 28.07.2021 | 13:18
https://superheldenrollenspiel.de/supers-startet-bald/

Stay tuned, folks! Und drückt uns die Daumen, dass das den Weg geht, von dem wir hoffen, dass er es geht.  :d
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Waldviech am 4.08.2021 | 12:28
Und es ist soweit, der Kickstarter läuft:

https://www.kickstarter.com/projects/dammi/supers-deutsche-ausgabe?ref=discovery&term=Supers

Wünscht uns Glück, Freunde  :d
Titel: Re: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting
Beitrag von: Kardinal am 4.08.2021 | 15:15
 :cheer: :headbang: :cheer: