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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Jiba am 1.07.2019 | 17:25

Titel: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 1.07.2019 | 17:25
Ihr beginnt einen neuen Thread zu lesen, seid erstmal angefixt und dann kommts:

Ich sucht also Projekte über echte Rollenspiele.

Ihr ärgert euch dann über die verschwendete Lebenszeit, weil euch Rumtrollereien diese ganzen untoten Proto-Rollenspiel-Wiedergänger nicht interessieren.

Ich sucht also Threads mit echtem Erkenntnisgewinn zum Thema Kickstarter, wo alle die zahlreichen, wunderbaren Spielarten des Rollenspiels gleichberechtigt nebeneinander behandelt werden.

Und ihr findet einen solchen hier: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,73783.0.html


Aber ihr wünscht den Rollenspiel-Kalkies natürlich viel Vergnügen auf ihrer Seite des Spaßes.  ;)


Edit by Timber:
Der ursprünglich erste Beitrag in diesem Thread war dieser Eröffnungsbeitrag (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,111341.msg134765143.html#msg134765143). Durch die Verschiebung der vorherigen Diskussion hierher und die Tatsache, dass die Beiträge nach Zeitstempel sortiert werden, steht nun die ganze vorige Diskussion über dem Eröffnungsbeitrag.
Hier geht es um den Smalltalk zu den von Bert.Bastard gesammelten Kickstartern für "klassische" Rollenspiele (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,111328.0.html).
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: KhornedBeef am 1.07.2019 | 17:48
Moment. Sein Thread, seine Ansicht. Quasi ein Rant-Thread mit Sammeln statt diskutieren, oder? Zum Trollen müsste er Unfrieden in anderen Threads stiften.
Außerdem habe ich ihn angestiftet, also musst du mich gleich mitverdammen :)
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 1.07.2019 | 17:52
Für die Empfindsameren habe ich noch eine Ergänzung in den Eröffnungsbeitrag gepostet.
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 1.07.2019 | 18:03
Dann will ich gar nichts gesagt haben. Aber ein Smilie hätte geholfen.  ;)
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 2.07.2019 | 16:45
Wenn alle auf der Autobahn-Geisterfahrer sind, dann...  8]

Naja, bin ja selber hauptsächlich OSR-Spieler. Haue mir aber zwischendurch auch gerne mal ein Storygame rein.

Viel Glück euch hier! Ich wünsche mir, dass im anderen Thread auch weiterhin breitgefächert alles verlinkt wird.
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 2.07.2019 | 16:51
Es ist oft so ärgerlich, daß mein eine eigene Organisation gründen (http://ghoultunnel.blogspot.com/2006/12/faq.html) will, um dem entegegenzuwirken!
:-\
Alter, verlinkte doch nicht immer auf die alte FAQ, die ist mir peinlich und ich kann sie nicht editieren.
Aktueller Link in meiner Sig.  :w20:
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Settembrini am 2.07.2019 | 18:05
https://ghoultunnel.wordpress.com/2018/03/27/das-grosse-pesa-faq/

inkl. Ninja-Edit
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 08:42
 :d 8)
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Caranthir am 3.07.2019 | 08:53
Ihr ärgert euch dann über die verschwendete Lebenszeit, weil euch Langweilerspiele nicht interessieren.

Es fällt mir echt schwer, solche Beiträge wohlwollend zu lesen und freundlich zu antworten. Hier mein Versuch. Es ist schon mal schwierig, von "richtigen" Rollenspielen zu reden. Schreib doch einfach ein paar Beispiele, welche Spiele du hier haben willst, ohne andere abzuwerten.

Und falls das ganze als Joke gedacht war...selten so gelacht. Wieder 5 Minuten meiner Lebenszeit, die ich nicht zurückbekomme.
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: schneeland (N/A) am 3.07.2019 | 09:02
Es fällt mir echt schwer, solche Beiträge wohlwollend zu lesen und freundlich zu antworten. Hier mein Versuch. Es ist schon mal schwierig, von "richtigen" Rollenspielen zu reden. Schreib doch einfach ein paar Beispiele, welche Spiele du hier haben willst, ohne andere abzuwerten.

Ist im Kontext einer kurzen Diskussion im anderen Kickstarter-Thread zu sehen - so wie ich das verstanden habe, kann Bert nicht viel mit Player Empowerment und Erzählspielanteilen anfangen und wünschte sich eine eigene Übersicht über Crowdfundings zu klassischen Rollenspielen, die er nach Anregung dort dann hier erstellt hat.
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 09:03
Es stehen doch schon zwei Beispiele im Thread.
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 09:05
Berti hat sich doch klar ausgedrückt: pbtA, Fate und sonstige Storygames sind keine richtigen Rollenspiele.
Das ist ja eine sehr inklusive Definition, sogar DSA und Storyteller-Systeme zählen dann zu den richtigen Spielen.  :)
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Caranthir am 3.07.2019 | 09:13
Es bräuchte da schon ein paar mehr Beispiele und eine konkrete Definition. Ist denn GURPS dann eines dieser richtigen Rollenspiele? Da gibts auch Fakten kaufen für Gummipunkte. Savage Worlds? Star Trek? Die haben alle ähnliche Mechanismen wie diese seltsamen Storygames. Ich finde es da inzwischen schwer, zu unterscheiden. Und im Prinzip ist es auch egal. Ich lese 10 Sekunden in einen Kickstarter rein und sehe, ob mich das Spiel anspricht oder nicht. Steht da fett "Fate, PtbA" drüber, weiß ich dann doch, dass das nichts für mich ist, wenn mir diese Sachen nicht liegen.
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: KhornedBeef am 3.07.2019 | 09:42
Naja, manchmal gibt es auch erst ein geiles Setting, und auf der 4. Seite steht dann "das System ist ein PbtA-Hybrid in dem die Reflektion über Entscheidungsprozesse der Spieler in die Proben-Mechanik integriert ist" . Ist jetzt nicht so abwegig, wie mancher es hier macht.
Man muss dass dann ja nicht im anderen Thread schlecht machen , aber hier für dich aussortieren scheint mir okay.
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: LushWoods am 3.07.2019 | 09:46
Oh Gott, es beginnt wieder und natürlich is der Oberclown auch sofort wieder zur Stelle ...  ;D
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 10:22
Ich komme mir gerade etwas angetrollt vor. Läuft das immer so, dass man gleich derart angegagen wird? Es steht doch im Eingangsbeitrag klar und deutlich drin, was gemeint ist.

Steht da was drin, dass sich ein System mit Gummipunkten disqualifiziert: Nein!

Es steht da auch klar, dass das Thema hier subjektiv gefärbt ist und Storygamer & Co auch ihren Spass haben dürfen.

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Ihr könnt doch ggf. einen Kommentarthread zu diesem hier eröffnen und da die Themen dann diskutieren, ich habe das Gefühl einige haben hier einen starken Redebedarf. So verschmutzt ihr das eigentliche Thema nicht.

Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: bobibob bobsen am 3.07.2019 | 10:26
Ohne dir zu nahe treten zu wollen aber bereits der Titel ist schon irgendwie wertend.
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 10:30
Oh! Ich hätte Gummipunktsysteme ja ausgeschlossen, sofern Gummipunkte fester Bestandteil des Systems sind.
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, Berti, bist Du da nicht ein wenig soft?  ;)
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 10:34
Ohne dir zu nahe treten zu wollen aber bereits der Titel ist schon irgendwie wertend.

Nur in deinem Kopf.

Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: KhornedBeef am 3.07.2019 | 10:37
Ohne dir zu nahe treten zu wollen aber bereits der Titel ist schon irgendwie wertend.
Wie gesagt, nicht mehr als von diversen Rants, glaube ich.
Was mache ich hier eigentlich? Ist alles offtopic und gehört in den Diskussionsthread.
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 10:38
Oh! Ich hätte Gummipunktsysteme ja ausgeschlossen, sofern Gummipunkte fester Bestandteil des Systems sind.
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, Berti, bist Du da nicht ein wenig soft?  ;)

Vielleicht. Aber oft ist das nicht so klar ob es bei nem KS Gummipunkte gibt oder nicht. Auch nicht wie die dann konkret umgesetzt sind. Ich finde das zwar auch bedenklich, schließe sie aber erstmal nicht aus.
Titel: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 10:40
Ursprungsthread
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,111328.msg134764382.html#msg134764382

Bitte diskutiert hier weiter.
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Luxferre am 3.07.2019 | 10:56
Ohne dir zu nahe treten zu wollen aber bereits der Titel ist schon irgendwie wertend.

Titel, Ausgangsposting, weiterführende Erläuterungen - überall Spitzen und unterschwellige Aggressionen vorhanden. Und dann beleidigte Leberwurst spielen, wenn man die Ernte seiner Saat einfährt ...  :q
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 10:58
Bertis Eröffnungsbeitrag war schon ein wenig provokativ, finde ich.
Allerdings: Im D&D-Board wird ja auch immer wieder auf Dungeon World verwiesen, obwohl DW ja die Antithese zu D&D ist.
Von daher finde ich den Stil angemessen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 3.07.2019 | 11:02
Im D&D-Board wird auch immer wieder auf GURPS, Savage Worlds oder BRP verwiesen, obwohl diese Spiele die Antithese zu D&D sind.  ;D

Und wenn der Threadtitel war "Ich suche ein spannendes SciFi-Rollenspiel im Stil von The Expanse" wird teilweise auch irrtümlich auf Traveller verwiesen (obwohl es die Antithese zu "spannend" ist).

Und in Threads zu gutem Abenteuern wird gelegentlich Schrott alá "Village of Hommlett" oder "Tomb of Horrors" angepriesen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 3.07.2019 | 11:04
Bertis Eröffnungsbeitrag war schon ein wenig provokativ, finde ich.
Allerdings: Im D&D-Board wird ja auch immer wieder auf Dungeon World verwiesen, obwohl DW ja die Antithese zu D&D ist.
Von daher finde ich den Stil angemessen.

seufz.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 11:05
Im D&D-Board wird ja auch immer wieder D&D4 diskutiert, obwohl das ja die Antithese zu D&D darstellt.
 ~;D
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 11:08
irgendwie ist der Diskussionsstil hier zwischen merkwürdig und toxisch
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 11:10
seufz.

Kann ich belegen. Hier:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,105460.0.html
Alles, was D&D nicht macht, nicht will und nicht braucht, wird da als Vorzüge von DW angepriesen.
 ;D
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 11:10
irgendwie ist der Diskussionsstil hier zwischen merkwürdig und toxisch
Fruchtbar, nicht toxisch. ;)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 3.07.2019 | 11:13
Im D&D-Board fällt auch immer wieder der Begriff „guten Stories“, obwohl D&D ja die Antithese zu guten Stories ist. [emoji6]

(Wir können jetzt stundenlang so weitermachen. Oder wir glauben einfach, dass der Berti es nicht böse meint und geben dem Thread jetzt nicht noch über Gebühr Aufmerksamkeit.

Können ja einen Thread für „erwachsene RPG-Unterhaltung“ anlegen, bei denen wir dann OSR und andere „Mamis Keller“-Rollenspiele  ausschließen (ist ein ähnlich gearteter Witz wie der von Berti, meine ich auf keinen Fall ernst).
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 11:17
Titel, Ausgangsposting, weiterführende Erläuterungen - überall Spitzen und unterschwellige Aggressionen vorhanden. Und dann beleidigte Leberwurst spielen, wenn man die Ernte seiner Saat einfährt ...  :q

Bin nicht beleidigt, aber hier scheinen doch einige Sensibelchen unterwegs zu sein. Was einem da gleich alles unterstellt wird. Oder bist du HSV Fan?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 11:17
Im D&D-Board fällt auch immer wieder der Begriff „guten Stories“, obwohl D&D ja die Antithese zu guten Stories ist. [emoji6]
Ja furchtbar! Wer Stories erzählen will soll einen Roman schreiben.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 3.07.2019 | 11:30
Kann ich belegen. Hier:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,105460.0.html
Alles, was D&D nicht macht, nicht will und nicht braucht, wird da als Vorzüge von DW angepriesen.
 ;D

Dann kontere ich mit:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,107173.0.html

Wir spielen zb DW als eine Art DnD mit ultraleichten Regeln plus insb am Anfang des jeweilen Abenteuers mit Player Empowerement
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 3.07.2019 | 11:31
irgendwie ist der Diskussionsstil hier zwischen merkwürdig und toxisch

liegt wohl an Deinem Eingangspost
Titel: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 3.07.2019 | 11:33
Ja furchtbar! Wer Stories erzählen will soll einen Roman schreiben.
Und wer Stories erleben will, der spielt halt Storygames. ;)

Aber was antworte ich eigentlich auf den Kerl, der Storyteller-Games spielt? :D
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 11:34
Dann kontere ich mit:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,107173.0.html

Wir spielen zb DW als eine Art DnD mit ultraleichten Regeln plus insb am Anfang Player Empowerement

Jenem Thread entnehme ich:

Genau, es erzeugt Geschichten wie DnD, ja. Es erzeugt kein DnD-Gameplay.

;)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 11:42
Also nochmal zur Erläuterung. Ich sehe die Storygames (SL-loses gedöns, Fate, PbtA) als eigenes Genre an, das mir halt nicht gefällt. Hat für mich genauso viel mit Rollenspiel zu tun wie Brettspiele, die mir wieder gefallen.

Da Brettspiele oder Tabletop als eigene Themen laufen, ist es für mich naheliegend Storygames genau so abzutrennen.

Es ist nicht abzustreiten, dass es da Überlappungen gibt. Jedoch geht es nicht um Überlappungen, sondern darum, dass sich diese Spielarten im Kern deutlich unterscheiden. Eine Gleichsetzung von Rollenspielen und Storygames ist deshalb aus meiner Sicht ein Fehler.

Da mich Kickstarter zwar interessieren, Storygames aber nicht, habe ich den Wunsch nach einer Filterung für echte Rollenspiele bekundet. Für mich sind diese Storygames ein eigenes Spielegenre und keine klassischen Rollenspiele. Mich interessieren diese Spiele nicht sonderlich, da sich mich langweilen bzw. Langweilerspiele sind.

Es ist ja vollkommen ok, wenn andere Leute daran ihren Gefallen finden. Ihr seid dann keine schlechten Menschen, habt eben einen anderen Geschmack. Ich gehe auch mit HSV Fans ein Bier trinken, auch wenn deren Verein nur so tut, als spiele er Fussball.


Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 3.07.2019 | 11:43
@Ghoul sehe ich nicht so. Wie ich bereits woanders  schrieb (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,111302.0.html), halte ich DW fuer die beste DnD Version bis dato
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 3.07.2019 | 11:47
Sag weiterhin „klassisch“ statt „echte“ und keiner hat hier irgendein Problem, behaupte ich. Für mich sind OSR-Games und D&D auch verkappte Brettspiele, aber ich bezeichne sie trotzdem als echte Rollenspiele.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: RdGkA am 3.07.2019 | 11:50
.. SL-loses gedöns .. Langweilerspiele
::)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 3.07.2019 | 11:52
Rollenspiele können sehr unterschiedlich gespielt werden. Einige spielen D&D sehr storylastig, andere spielen PbtA sehr kompetetiv. Jeder wie er mag.

Gygax-D&D hat z.B. recht wenig mit Rollenspielen, wie die meisten sie mittlerweile verstehen, zu tun und mehr mit "Die Werwölfe vom Düsterwald", aber Arneson-D&D ist dann schon wieder ein anderes Biest. Die Grenze bei den Systemen zu ziehen ist also recht willkürlich.

Wenn man bestimmte Systeme nicht mag, dann hilft es vielleicht schon unter den Link zum Kickstarter zu schreiben, welches System das ganze nutzt. Auf diese Weise muss man nicht draufklicken und hat keine Zeit verschwendet (wobei ich persönlich das nicht als Zeitverschwendung sehe - wenn mich das Setting anspricht und dann herausfinde, dass das Spiel ein System benutzt, welches ich nicht mag, dann spiele ich das Setting eben mit einem anderen System).
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Eliane am 3.07.2019 | 11:52
Bert.Bastard, was charakterisiert denn für dich die Genres Rollenspiel bzw. Storygames und wo siehst du die Unterschiede?

Die Unterscheidung Rollenspiel - TableTop - Brettspiel kann ich nachvollziehen. Die Unterscheidung Rollenspiel - Storygame nicht direkt (für mich wäre der Überbegriff Rollenspiel und Stroygame wäre eine Unterkategorie), daher würden mir deine Definitionen helfen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 3.07.2019 | 11:53
Also nochmal zur Erläuterung. Ich sehe die Storygames (SL-loses gedöns, Fate, PbtA) als eigenes Genre an, das mir halt nicht gefällt. Hat für mich genauso viel mit Rollenspiel zu tun wie Brettspiele, die mir wieder gefallen.

Da Brettspiele oder Tabletop als eigene Themen laufen, ist es für mich naheliegend Storygames genau so abzutrennen.

Es ist nicht abzustreiten, dass es da Überlappungen gibt. Jedoch geht es nicht um Überlappungen, sondern darum, dass sich diese Spielarten im Kern deutlich unterscheiden. Eine Gleichsetzung von Rollenspielen und Storygames ist deshalb aus meiner Sicht ein Fehler.

Da mich Kickstarter zwar interessieren, Storygames aber nicht, habe ich den Wunsch nach einer Filterung für echte Rollenspiele bekundet. Für mich sind diese Storygames ein eigenes Spielegenre und keine klassischen Rollenspiele. Mich interessieren diese Spiele nicht sonderlich, da sich mich langweilen bzw. Langweilerspiele sind.

Es ist ja vollkommen ok, wenn andere Leute daran ihren Gefallen finden. Ihr seid dann keine schlechten Menschen, habt eben einen anderen Geschmack. Ich gehe auch mit HSV Fans ein Bier trinken, auch wenn deren Verein nur so tut, als spiele er Fussball.

siehst Du das ist eine unnötige Provokation.
If you don't have anything nice to say don't say anything at all.

Du haettest auch schreiben können: Bitte kein ptbA etc, die mag ich nicht. Fertig. Stattdessen streitest Du du diesen Spielen den RPG Status in einer extra verächtlichtenden  u provozierendee Weise ab. Kein Wunder, dass Du Sturm erntest.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 11:53
Sag weiterhin „klassisch“ statt „echte“ und keiner hat hier irgendein Problem, behaupte ich. Für mich sind OSR-Games und D&D auch verkappte Brettspiele, aber ich bezeichne sie trotzdem als echte Rollenspiele.

D&D 4 ist auch ein Brettspiel, da bin ich ganz bei dir.

Ja aber für mich sind die Storygames eben keine echten Rollenspiele. Es sind echte Storygames.

Ich gestehe dir und anderen gerne ne andere Definition zu.

Storyteller Game nach WW zähle ich auch zu den Rollenspielen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 3.07.2019 | 11:55
Joah, aber Sprung von WoD zu PbtA ist winzigklein.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Grubentroll am 3.07.2019 | 11:55
Ist halt schwierig in einem so breitgefächerten Forum wie dem Tanelorn mit so ner Ansage reinzugehen.

Da gibt es nunmal starken Gegenwind.

Zitat
D&D 4 ist auch ein Brettspiel, da bin ich ganz bei dir.

und noch so einer.. :D
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Luxferre am 3.07.2019 | 11:59
Bin nicht beleidigt, aber hier scheinen doch einige Sensibelchen unterwegs zu sein. Was einem da gleich alles unterstellt wird. Oder bist du HSV Fan?

Nö, bin allergisch gegen Bullshit  >;D
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: takti der blonde? am 3.07.2019 | 12:00
liegt wohl an Deinem Eingangspost

Das ist nur leider kein guter Grund, um sich selbst daneben zu benehmen. Wenn im OP Scheisse geschmissen wird und Antwortende das als Anlass nehmen, selbst mit Fäkalien um sich zu werfen, liegt die Vermutung nahe, dass alle vielleicht einfach nur gerne mit Kot spielen wollten...

Ich wundere mich auch hier wieder über die Definitionsgeilheit...die meisten Leute werden sicherlich in 95% der Fälle anhand von Bertis Ausgangsposting Spiele zu ordnen können, wenn sie diese dann sehen. Niemand möchte einen Algorithmus dafür schreiben, der das automatisch sortiert, deshalb sehe ich wenig Notwendigkeit unsere recht komplexen Erkennungsheuristiken als Menschen derart explizit zu verklausulieren.

Grüße

Hasran, kein HSV Fan. Eher so Eisern?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 12:03
siehst Du das ist eine unnötige Provokation.
If you don't have anything nice to say don't say anything at all.

Du haettest auch schreiben können: Bitte kein ptbA etc, die mag ich nicht. Fertig. Stattdessen streitest Du du diesen Spielen den RPG Status in einer extra verächtlichtenden  u provozierendee Weise ab. Kein Wunder, dass Du Sturm erntest.

Du hast wohl keine HSV Spiele gegen andere Fussballvereine gesehen. Das war oft Arbeitsverweigerung was da auf dem Feld ablief.
Und nur weil ich den Verein für Mist halte, mag ich Leute, die Fan von dem Verein trotzdem. Was jetzt da verächtlich dran sein soll, verstehe ich nicht ganz.

@in einer extra verächtlichtenden  u provozierendee Weise
Weiß nicht was du darunter genau verstehst. Aber ich würde solche Dinge drunter verstehen:
Das ist absoluter Dreck, eine Beleidigung für jedweden guten Geschmack, unspielbarer Mist, unterste Schublade, Geschmacksverirrung, Spielekrüppel etc.

Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Der Nârr am 3.07.2019 | 12:05
Ich würde ja sagen :dftt: :P.

Ansonsten werden echte Rollenspiele doch gar nicht mehr hergestellt, die sind doch so rar wie wahre Schotten.

Außerdem würde kein wahrer Rollenspieler sagen, dass Storygames keine echten Rollenspiele sind.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 3.07.2019 | 12:06
Das ist nur leider kein guter Grund, um sich selbst daneben zu benehmen.

Hasran, kein HSV Fan. Eher so Eisern?

Falscher Addressat?

weiß-blaue Grüße aus Minga
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Grubentroll am 3.07.2019 | 12:07
Ich denke, viele sind hier durch jahrelange Diskussionen insofern sensibilisiert, als dass man eher vermeidet solche Urteile abzugeben.

"Echtes Rollenspiel" ist da halt ein Kernpunkt. Kann man bei seinen Kumpels die auch so ticken schon machen.
Hier im Tanelorn gibt es aber sehr unterschiedliche Spielarten die alle ihre Fans haben.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 12:08
Joah, aber Sprung von WoD zu PbtA ist winzigklein.

Spielmechanisch ist da schon ein Unterschied. SL würfelt und es gibt z. B. keine XP für verkackte Aktionen. Es gibt richtige Fertigkeiten und keine Moves, die dann auch noch Complications haben, nur weil man es nicht absolut Top geschafft hat.

Ich streite ja nicht ab, dass es Überlappungen gibt.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 12:14
Ich denke, viele sind hier durch jahrelange Diskussionen insofern sensibilisiert, als dass man eher vermeidet solche Urteile abzugeben.

Klingt so, als ob da eine gruppentherapeutische Sitzung notwenig wäre. Zumindest wirkt es als Neuer schon etwas hypersensibel. Vorallem wenn man mehrfach unterstreicht, dass es MEINE persönliche Sicht ist.

"Echtes Rollenspiel" ist da halt ein Kernpunkt. Kann man bei seinen Kumpels die auch so ticken schon machen.
Hier im Tanelorn gibt es aber sehr unterschiedliche Spielarten die alle ihre Fans haben.

Ich habe ja keinen Allgemeinheitsanspruch oder über meine persönliche Sicht hinaus verallgemeinert. Warum man für seine persönliche Sicht sich derart verteidigen muss, verstehe ich nicht.

Ich hab ja nicht gesagt, dass die User die Storygames geil finden, schlechte Menschen sind.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 3.07.2019 | 12:15
DSA1 hat auch keine richtigen Fertigkeiten.

Und inwiefern sich jetzt die Kampfstances bei „The One Ring“ von Moves unterscheiden ist auch diskutabel. Ich gehe soweit zu sagen: Alle Rollenspiele berühren einander anhand bestimmter spielmechanischer und -philosophischer Traditionslinien. So eine Trennung ist daher gar nicht sinnvoll.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: bobibob bobsen am 3.07.2019 | 12:16
Schade das hier anscheinend keine Liste zusammen kommt. Hätte mich auch interessiert. das sind dann die Spiele um die ich einen großen Bogen mache weil die mich persönlich nicht interessieren. Das war vor 15 Jahren noch anders.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: takti der blonde? am 3.07.2019 | 12:17
Falscher Addressat?

weiß-blaue Grüße aus Minga

Ich wollte nicht sagen, dass du dich daneben benimmst, sondern, dass die Argumentation ("Du hast aber angefangen!") es nicht besser macht, wenn zurückgeschossen wird. Aufs Getrolle hin zurück zu trollen macht aus einem selbst einen Troll. Was eben nicht heißen soll, du seist einer.

Grüße

Hasran
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 3.07.2019 | 12:18
Zitat
Spielmechanisch ist da schon ein Unterschied.
Marginal.

Zitat
SL würfelt
Nicht immer. Sogar recht selten.

Zitat
und es gibt z. B. keine XP für verkackte Aktionen.
Es gibt XP für "gutes Rollenspiel" bzw. "Ausspielen der Nachteile" (was im Grunde dasselbe ist, wie "XP für (freiwillig) verkackte Aktionen"  ;D )

Zitat
Es gibt richtige Fertigkeiten und keine Moves, die dann auch noch Complications haben, nur weil man es nicht absolut Top geschafft hat.

Die Ergebnisse werden bei der WoD im Sinne der Story interpretiert und nicht im Sinne von geschafft/nicht geschafft (es gibt also keine sinnlose Würfelorgie alá "Ich würfele jetzt 15mal auf 'Schlösser knacken' - irgendwann muss es ja funktionieren!", sondern nach dem ersten Fehlschlag passiert gleich etwas, was die Story weiterbringt).
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 12:20
D&D hatte ursprünglich auch nur Attribute. DW ist dann doch schon sehr anders.

D&D belohnt umsichtiges Vorgehen. DW belohnt misslungenes Vorgehen. Wenn ich es noch richtig im Kopf habe.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 12:22


Die Ergebnisse werden bei der WoD im Sinne der Story interpretiert und nicht im Sinne von geschafft/nicht geschafft (es gibt also keine sinnlose Würfelorgie alá "Ich würfele jetzt 15mal auf 'Schlösser knacken' - irgendwann muss es ja funktionieren!", sondern nach dem ersten Fehlschlag passiert gleich etwas, was die Story weiterbringt).

Nicht bei mir ;) eher so wie bei "Echten" oder "Klassischen" Rollenspielen
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: takti der blonde? am 3.07.2019 | 12:23
So eine Trennung ist daher gar nicht sinnvoll.

Würdest du sagen Spiele, die von der Apokalypse angetrieben werden spielen sich genau so wie Spiele, die auf der d20 OGL basieren? Selbst wenn strukturelle Unterschiede marginal sein sollten (was ich nicht unbedingt unterschreiben würde), ist für mich das Spielen selbst anders genug als dass ich meine Kaufentscheidung mitunter darauf stütze.

Grüße

Hasran
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 3.07.2019 | 12:29
D&D hatte ursprünglich auch nur Attribute. DW ist dann doch schon sehr anders.

D&D belohnt umsichtiges Vorgehen. DW belohnt misslungenes Vorgehen. Wenn ich es noch richtig im Kopf habe.

DW hat auch Attribute. Beide haben ein Probensystem, Trefferpunkte, Stufen/aufstieg, Klassen (dieselben); Rüstungsklassen etc . keine Ahnung warum DW kein Rollenspiel sein soll. Nur wegen dem Playerempowerement das in ein zwei Spielzuegen eingelassen ist? Come on!
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 12:31
Außerdem würde kein wahrer Rollenspieler sagen, dass Storygames keine echten Rollenspiele sind.

Darüber entscheidet immer noch die PESA.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 12:32
DW hat auch Attribute. Beide haben ein Probensystem, Trefferpunkte, Stufen/aufstieg, Klassen (dieselben); Rüstungsklassen etc . keine Ahnung warum DW kein Rollenspiel sein soll. Nur wegen dem Playerempowerement das in ein zwei Spielzuegen eingelassen ist? Come on!


Es spielt sich aber dann doch sehr unterschiedlich. Oder anders gefragt, warum brauch ich dann DW wenn D&D schon alles kann, was du willst.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: First Orko am 3.07.2019 | 12:35
Es spielt sich aber dann doch sehr unterschiedlich. Oder anders gefragt, warum brauch ich dann DW wenn D&D schon alles kann, was du willst.

D&D belohnt umsichtiges Vorgehen. DW belohnt misslungenes Vorgehen. Wenn ich es noch richtig im Kopf habe.

DW gibt XP für Versuche, die schiefgehen. Es belohnt aktive Spieler mit immer neuen Herausforderungen (die durch SL-Spielzüge erschaffen werden). Aktive Spieler = Aktiver SL = Mehr Herausforderungen.

D&D gibt XP durch bezwungene Gegner und Fallen. Ob die runtergewürfelt werden ("Brettspiel") oder jemand erzählt, wie die Blutspur Richtung verschlossene Tür führt ist dort völlig irrelevant. Inaktive Brettspieler mit einem unkreativen SL werden hier mehr Brettspiel erleben, als bei DW, wo die Spielzüge schon Aktion erfordern. Wenn man diese nicht benutzt, spielt man nicht.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 3.07.2019 | 12:36
Nicht bei mir ;) eher so wie bei "Echten" oder "Klassischen" Rollenspielen

Ja, dann spielst du‘s nur falsch. Also nicht RAW. ;)
Also ist dein Kriterium da schon angreifbar.

@hassran
Selbstverständlich spielen sie sich unterschiedlich. Das trifft aber auch auf GURPS vs. Savage Worlds zu. Oder auf A Good Society vs. Ember Diceless.

Und der Modus Operandi ist bei all meinen Beispielen der gleiche: Ich schlüpfe am Tisch in eine Persona und verkörpere die in einer imaginierten Welt, die ich beschreibe, zusammen mit anderen. Häufig gibt es noch einen mit besonderen Kompetenzen ausgestatteten Mitspieler, der die Spielwelt im Großen und Ganzen beschreibt und die Charaktere spielt, die den Spielercharakteren begegnet. Eine Spielmechanik regelt, welche beschriebenen Inhalte in die gemeinsame Beschreibung übernommen werden und dort Geltung besitzen. Das ist, so als Schnellschuss, Rollenspiel. Und da sind Fate und PbtA eben nicht anders als D&D oder DSA.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 12:36
Und wer Stories erleben will, der spielt halt Storygames. ;)

Aber was antworte ich eigentlich auf den Kerl, der Storyteller-Games spielt? :D

Bei Storyteller-Systemen gibt es ja einmal den harten, komplexen Regel-Crunch, dann aber einen dicken Haufen Storyteller-Doktrin (variiert nach Regelwerk und Edition). Was man als SL aus diesem Gesamtpaket auf welche Art verwendet, ist halt die Frage.
Ich gestehe aber: Exalted lässt sich nicht wie D&D leiten.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Eismann am 3.07.2019 | 12:43
Ich sehe das ähnlich wie der Threadersteller. Was ich spiele, ist richtiges und wahres Rollenspiel. Alles andere ist wertloses Gehopse und hat mit Rollenspiel so viel zu tun wie Kacke am Schuh mit Schokoladeneis. Wer diese Erkenntnis nicht nachvollziehen kann, ist halt ein Sensibelchen oder einfach ein bisschen unterbelichtet. Ist ja nicht schlimm, muss es auch geben.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 12:43
D&D gibt XP durch bezwungene Gegner und Fallen.
Aeh nein, nicht unbedingt. Nur manche Editionen.
Unkreativ leiten/spielen geht aber mit allen Systemen, das ist also nicht gut argumentiert.
Übrigens ist es dass Kernanliegen der PESA, schlechte Spielleiter zu bekämpfen, um das Niveau dessen anzuheben, was Berti als richtige Rollenspiele bezeichnet. Also RollenspielSPIELE.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 12:47
Ich sehe das ähnlich wie der Threadersteller. Was ich spiele, ist richtiges und wahres Rollenspiel. Alles andere ist wertloses Gehopse und hat mit Rollenspiel so viel zu tun wie Kacke am Schuh mit Schokoladeneis. Wer diese Erkenntnis nicht nachvollziehen kann, ist halt ein Sensibelchen oder einfach ein bisschen unterbelichtet. Ist ja nicht schlimm, muss es auch geben.

Das ist nicht meine Meinung ... troll dich doch wo anders  8]
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Caranthir am 3.07.2019 | 12:48
Für mich liest sich dieser Faden ehrlich gesagt so, als ob jemand, der sich eigentlich recht gut mit Rollenspielen auskennt, sich im Tanelorn anmeldet, um zu provozieren. Du kannst alles mögliche denken/fühlen und dir deine Meinung bilden. Manchmal ist es aber besser, das für sich zu behalten. Ich geh doch auch nicht auf eine Bayern-Party und schreie: "Der FC ist scheiße, ist aber nur meine persönliche Meinung, also habt euch nicht so."

Da du deine Aussage, was du eigentlich mit "richtigen Rollenspiele" meinst, nicht konkretisierst, bleibt der Faden irgendwie sinnfrei. PtbA, Fate und Konsorten haben alle SLs. Mal würfeln sie, mal nicht. Numenera würde ich zum Beispiel als sehr klassisches System ansehen, das sich als neuer Hype tarnte, und da würfelt der SL nicht. Ist das jetzt aus deiner Sicht "richtig" oder "klassisch"? Ich meine, da rennt eine Gruppe, bestehend aus Kämpfer, Dieb, Magier rum und sammelt magische Gegenstände und löst Mysterien, Abenteuer, sonstwas. Klassischer geht's ja nicht mehr.
Titel: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Tyloniakles am 3.07.2019 | 12:49
Ha. 13th Age ist aber ein Stück Erzählspiel, ein Stück D&D. Und nun?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Isegrim am 3.07.2019 | 12:50
Manchmal ist es aber besser, das für sich zu behalten.

Wenn sich das alle hier zu Herzen nehmen würden, hätte das Forum nur halb so viele Beiträge...
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 12:52
Ja, dann spielst du‘s nur falsch. Also nicht RAW. ;)
Also ist dein Kriterium da schon angreifbar.


Es ist ehrlich schon lange her, dass ich Vampire geleitet habe, aber natürlich kann man es nicht wie D&D leiten. Dann würde ich halt D&D Ravenloft spielen.

Aber wie das doch recht crunchige Regelsystem anzuwenden war, unterschied sich in den Editionen auch etwas. Zudem gab es doch die Regel, was einem nicht gefällt an den Regeln soll man doch ändern.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 3.07.2019 | 12:52
Es spielt sich aber dann doch sehr unterschiedlich. Oder anders gefragt, warum brauch ich dann DW wenn D&D schon alles kann, was du willst.

DW bietet hat sehr viel schlankere Regeln u Stats als DnD . das erhoeht im Vergleich zu DnD den Spielfluss immens, auch durch wegefallene Regeldiskussionen/nachblättern. Ist deswegen auch nicht so zeitintensiv i d Vorbereitung. Player Empowerement lässt die Spieler*innen mitgestalten, ich muss mir als SL noch weniger vorher ausdenken.  SC Erschaffung mit bestehenden Bonds zw. SC, die Zwangszusammenfuehrung am Anfang  entfaellt.

Jedenfalls aus meiner Sicht.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Eismann am 3.07.2019 | 12:55
Das ist nicht meine Meinung ... troll dich doch wo anders  8]

Läuft das immer so, dass du gleich derart Leute angehst?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Selganor [n/a] am 3.07.2019 | 12:57
Es ist ehrlich schon lange her, dass ich Vampire geleitet habe, aber natürlich kann man es nicht wie D&D leiten. Dann würde ich halt D&D Ravenloft spielen.
Seit wann ist "D&D Ravenloft" dasselbe wie Vampire (ich vermute mal "the Masquerade") mit D&D-Regeln?

War es nicht der Sinn von Ravenloft aufzuzeigen, dass es schlecht (weil "boese") ist schlimme Dinge zu tun weil einen das Land sonst nichtmehr weglaesst (und vorher vermutlich noch auesserlich zu dem Monster macht das man innerlich schon ist)?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Swafnir am 3.07.2019 | 12:57
Ist jemand mit 26 Posts der sich aber schon 2017 angemeldet hat noch ein Neu-User?

Ich find dieses "echte Rollenspiel" Getue in höchstem Maße peinlich. Ein Thread wie "Kickstarter ohne FATE/pbtA" wäre zielführend gewesen. Nach dem Anfangspost war der Thread aber eigentlich schon nicht mehr zu retten.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 3.07.2019 | 12:58
Was passiert, wenn man dieser Storyseuche nicht rechtzeitig entgegentritt, sieht man ja gut daran, dass auch ehemals grundsolide Werke plötzlich Kontaminationsanzeichen und dringenden Bedarf an einer reinigenden Flame zeigen ... .

Der hoffentlich konstruktive Teil kommt dann wegen länger und aufwändiger später.  8)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 13:04
Für mich liest sich dieser Faden ehrlich gesagt so, als ob jemand, der sich eigentlich recht gut mit Rollenspielen auskennt, sich im Tanelorn anmeldet, um zu provozieren. Du kannst alles mögliche denken/fühlen und dir deine Meinung bilden. Manchmal ist es aber besser, das für sich zu behalten. Ich geh doch auch nicht auf eine Bayern-Party und schreie: "Der FC ist scheiße, ist aber nur meine persönliche Meinung, also habt euch nicht so."

Da du deine Aussage, was du eigentlich mit "richtigen Rollenspiele" meinst, nicht konkretisierst, bleibt der Faden irgendwie sinnfrei. PtbA, Fate und Konsorten haben alle SLs. Mal würfeln sie, mal nicht. Numenera würde ich zum Beispiel als sehr klassisches System ansehen, das sich als neuer Hype tarnte, und da würfelt der SL nicht. Ist das jetzt aus deiner Sicht "richtig" oder "klassisch"? Ich meine, da rennt eine Gruppe, bestehend aus Kämpfer, Dieb, Magier rum und sammelt magische Gegenstände und löst Mysterien, Abenteuer, sonstwas. Klassischer geht's ja nicht mehr.

Ich hab es ja schon erläutert, im Eingangsbeitrag des anderen Posts. Ich dachte das Forum hier ist allgemein für Rollenspiele und nicht nur für Storygames. Wenn euch jetzt mein Post nicht interessiert, dann ignoriert ihn halt.

Deine Metapher hinkt etwas. Ist das hier eine Storygamer Party? Nein! Es ist eine Plattform zum Meinungsautausch? Da bin ich mir mittlerweile nicht mehr so sicher. Oder anders gefragt, was für eine Plattform ist das Forum hier, damit ich mein Mindset entsprechend anpassen kann.

Spielleiter würfelt nicht - ist fast SL-Los. Ja das finde ich bedenklich, habe bisher keine System gefunden das mich überzeugt. Entsprechend finde ich Numenera oder Symbaroum nicht gut. Würde ich aber bezüglich Kickstarter erstmal nicht ausschliessen. Da das meist nicht so genau in der Beschreibung steht, dass man sich da ein abschließendes Urteil bilden kann.

Aber bei SL-los, PbtA, Fate und Storygames bin ich defentiv raus. ICONS z. B. hätte mich voll angemacht. Dann las ich Fate und die Sache war erledigt.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 13:08
Läuft das immer so, dass du gleich derart Leute angehst?

Wenn man mir da Worte versucht in dem Mund zu legen schon ;) Fäkalsprache wie Kacke am Schuh finde ich halt ungeil. Bitte wenn schon niveauvolles trollen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 3.07.2019 | 13:10
Also als Fachbegriff für "echte" Rollenspiele bürgert sich mehr oder minder "Trad(itional) Games" ein, die allesamt mehr oder weniger gamistisch/simulationistisch in irgendeiner Form sind. Demgegenüber stehen die narrativistischen Spiele, die sich meiner bescheidenen Ansicht nach dadurch auszeichnen, dass hier die Spieler über mehr entscheiden können als die Intentionen der Spielercharaktere (siehe manche Verwendungen von Fate Points in FATE oder manche Move-Ergebnisse in PbtA). Siehe auch "Director Stance".

Das Ganze ist natürlich nicht schwarz-weiß, sondern mit Abstufungen versehen - so hat FFG's Genesys durchaus Momente in denen Spieler, je nach Würfelwurf, Ereignisse erzählerisch gestalten können; im Ganzen betrachtet sind diese Elemente aber eher schwach ausgeprägt, so dass man es insgesamt wohl als Trad Game qualifiziert. Der Begriff Story Games hingegen beginnt sich abzuzeichnen für eindeutig und/oder besonders narrativistische Spiele (Polaris, Fiasco, etc).
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 13:12
Seit wann ist "D&D Ravenloft" dasselbe wie Vampire (ich vermute mal "the Masquerade") mit D&D-Regeln?

Genau das habe ich doch versucht zu sagen, wenn ich D&D mit nem Vampirthema spielen will, nehm ich Ravenloft. Vampire ist eben NICHT D&D.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Feuersänger am 3.07.2019 | 13:15
Natürlich ist das Forum eine Plattform zum Meinungsaustausch.
Aber wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück.

Wenn du deine _Meinung_ kundtust mit Sprüchen wie "X, Y und Z sind keine echten Rollenspiele", dann klingt das erstmal schon sehr nach Absolutheitsanspruch. Als hättest du zu bestimmen, was ein Rollenspiel ist und was nicht. Bzw allein schon der Threadtitel legt ja nahe, dass es "falsche" oder "unechte" Rollenspiele gäbe, und derlei Aussagen in einem Threadtitel polarisieren natürlich und triggern Reaktionen.

Und wenn du das Recht hast, diese deine _Meinung_ so herauszuposaunen, dann hat auch verdammt nochmal jeder hier das Recht, seine eigene _Meinung_ in einem ähnlichen Ton zu veröffentlichen. Also überleg dir, was du für Vorwürfe machst: wenn _die_ trollen, dann hast _du_ schon vorher getrollt.

Wesentlich wohlwollendere Reaktionen erfährt man nachgewiesenermaßen, wenn man seine eigenen Präferenzen nicht dadurch herausstellt, dass man alle anderen herabwürdigt. Also wie beispielsweise schon vorgeschlagen von "klassischen" (statt "echten") Rollenspielen redet, oder umgekehrt statt "X Y Z sind keine echten Rollenspiele" doch viel lieber "X Y Z gefallen mir nicht, weil...".
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 13:23
@Alexander: Ich meine, das GNS-Modell wurde doch schon vor 2 Jahren als ungeeignet und missverstanden demontiert, von Ihm-der-nicht-genannt-oder-verlinkt-werden-darf.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: bobibob bobsen am 3.07.2019 | 13:25
Zitat
Spielleiter würfelt nicht - ist fast SL-Los. Ja das finde ich bedenklich, habe bisher keine System gefunden das mich überzeugt. Entsprechend finde ich Numenera oder Symbaroum nicht gut. Würde ich aber bezüglich Kickstarter erstmal nicht ausschliessen. Da das meist nicht so genau in der Beschreibung steht, dass man sich da ein abschließendes Urteil bilden kann.

Ich habe mich als SL bei numenera in einer extrem starken Position gefühlt. Für mich spielt es aber auch keine Rolle wer würfelt, Das kann die SL sein ein Mitspieler, der Nachbar oder die Großmutter, ebeso ist es für mich vollkommen wurst ob man Holzwürfel, Knochenwürfel, Stahlwürfel mit oder ohne Würfelbecher oder eine Würfelapp benutzt.
Ich vermute aber das es noch andere Gründe gibt warum dir die benannten Systeme nicht gefallen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: takti der blonde? am 3.07.2019 | 13:27
Jenseits der Frage nach reiner Lehre, traue ich hier nahezu jedem Nutzer zu in 95% der Fälle einen Kickstarter dem richtigen Thread im Tanelorn zuzuordnen. Bei Randerscheinungen lässt sich immer noch darüber streiten.

@Jiba

Ich stelle gar nicht in Frage, dass z.B. Fate und Basic D&D artverwandt sind. Abstrahieren noch weiter, fallen auch Solo-Abenteuerbücher in die gleiche Katgorie. Bei allem, was du mit "mehr oder weniger" und anderen qualifizierenden Worten beschrieben hast, sehe ich ausreichend und ausreichend wichtige Unterschiede, um für mich sinnvoll (bezogen auf eine mögliche Kaufentscheidung zu trennen). Tekken und Heavy Rain sind ebenfalls beides Computerspiele, aber beide unterschiedlich genug, um mich zu fragen, ob es nicht jeweils eine bessere Kategorie gibt (Fighting game und..."Erzählspiel"?).

Grüße

Hasran
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 13:30
@Feuersänger

Anscheinend sind diverse Leute des Lesens nicht mächtig (oder es überfordert sie mental einen Beitrag bis zum Ende zu lesen), da ich den Absolutheitsanspruch eben nicht für mich beansprucht habe.

Unterstellt wird es aber.

Ich würdige auch nicht ALLE herab wie du schreibst, sondern KEINEN.

Ich bin für freie Meinungsäußerung, bin aber gegen Fäkalsprache in meinem Thread. Wenn du als Mod Fäkalsprache gut findest schön. Aber bitte in deinem eigenen Thread.

Trollen kann man gerne mit Niveau.

Ich möchte diesbezüglich auf die Hausordnung verweisen:
Ein Themenstarter bestimmt das Thema eines Threads!



Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: bobibob bobsen am 3.07.2019 | 13:30
Zitat
Ha. 13th Age ist aber ein Stück Erzählspiel, ein Stück D&D. Und nun?

Und Playerempowerment wird da über die Icon rolls und one unique thing groß geschrieben. Nach deiner definition paßt 13th Age nicht wirklich.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 13:32
Jenseits der Frage nach reiner Lehre, traue ich hier nahezu jedem Nutzer zu in 95% der Fälle einen Kickstarter dem richtigen Thread im Tanelorn zuzuordnen. Bei Randerscheinungen lässt sich immer noch darüber streiten.
+1
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 13:33
OT - Wenn es euch nicht passt macht doch bitte einen eigenen Thread auf und diskutiert das da. Ehrlich ist es so schwer beim Thema zu bleiben.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 3.07.2019 | 13:33
Es belohnt aktive Spieler mit immer neuen Herausforderungen (die durch SL-Spielzüge erschaffen werden). Aktive Spieler = Aktiver SL = Mehr Herausforderungen.

Es wird also keine Spielwelt simuliert, sondern die Spielwelt wird spontan, je nach Verhalten der Spieler, konstruiert?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Feuersänger am 3.07.2019 | 13:37
Anscheinend sind diverse Leute des Lesens nicht mächtig (oder es überfordert sie mental einen Beitrag bis zum Ende zu lesen), da ich den Absolutheitsanspruch eben nicht für mich beansprucht habe.

Nein, das lass ich nicht gelten. Du schiebst irgendwann eine Relativierung nach, ja. _Nachdem_ du erstmal mit diesem Titel auf den Putz gehauen hast und in den ersten Zeilen des Beitrags erstmal pauschal von "Langweilerspielen" geredet hast. Und ja, das IST eine Herabwürdigung der damit angesprochenen Spiele und in Extension derer, die sie spielen!
Da hilft es auch nicht mehr, wenn dann weiter unten auf allen vieren eine Relativierung à la "subjektiv gefärbt" nachgereicht wird. Die Leser hast du zu dem Zeitpunkt schon längst auf 180 gebracht. Eismanns Vergleich mit dem Hundehaufen ist etwas drastisch, aber gerade das sollte dir eigentlich klarmachen, dass _genau so_ dein Beitrag auf etliche Leser wirkt.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Luxferre am 3.07.2019 | 13:37
Ein Themenstarter bestimmt das Thema eines Threads!

Und die User im Forum RE-agieren auf den Themenstarter, seine Wortwahl und den Inhalt ... merkste selber, oder?
Titel: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 3.07.2019 | 13:39
@Alexander: Also das wird sie in so ziemlich jedem Rollenspiel. Oder hast du als SL einen Wandschrank voller griffbereiter Aktenordner, die jeden Zentimeter Spielwelt simulationistisch beschreiben.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 13:39
Es wird also keine Spielwelt simuliert, sondern die Spielwelt wird spontan, je nach Verhalten der Spieler, konstruiert?
So verstehe ich DW auch. *schauder*
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: First Orko am 3.07.2019 | 13:40
Es wird also keine Spielwelt simuliert, sondern die Spielwelt wird spontan, je nach Verhalten der Spieler, konstruiert?

Naja konstruiert.. sagen wir: Die Spielwelt reagiert auf das Verhalten der Spieler. Das ganze improvisiert zu machen (also ohne fix definierte Spielwelt) ist ein möglicher Spielmodus, ja. Zumindest lese verstehe ich es so, ich kenne auch einen SL der das so leitet. Ich arbeite mich derzeit durchs RW, hab DW weder gespielt noch geleitet, nur andere PbtA Ableger.
Ist in dem Sinne nichts anderes, als eine Spielwelt durch anderer Zufallstabellen [wie die in DW] stetig zu erweitern.
Simulation sehe ich da aber in diesem Sinne nicht. Man könnte eher von Emulation sprechen: Es soll im Grunde das OSR-Spielgefühl erzeugen, ohne vom Spiel abzulenken (durch Werte nachschlagen, die richtige Zufallstabelle suchen, Zauber zum memorieren suchen, Modifikatoren neu berechnen usw).
Ob es das schafft, kann ich mangels Erfahrung noch nicht beurteilen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 13:44
Naja konstruiert.. sagen wir: Die Spielwelt reagiert auf das Verhalten der Spieler. Das ganze improvisiert zu machen (also ohne fix definierte Spielwelt) ist ein möglicher Spielmodus, ja. Zumindest lese verstehe ich es so, ich kenne auch einen SL der das so leitet. Ich arbeite mich derzeit durchs RW, hab DW weder gespielt noch geleitet, nur andere PbtA Ableger.
Ist in dem Sinne nichts anderes, als eine Spielwelt durch anderer Zufallstabellen [wie die in DW] stetig zu erweitern.
Simulation sehe ich da aber in diesem Sinne nicht. Man könnte eher von Emulation sprechen: Es soll im Grunde das OSR-Spielgefühl erzeugen, ohne vom Spiel abzulenken (durch Werte nachschlagen, die richtige Zufallstabelle suchen, Zauber zum memorieren suchen, Modifikatoren neu berechnen usw).
Ob es das schafft, kann ich mangels Erfahrung noch nicht beurteilen.

Emulation statt Simulation, Gefühl statt Wahrheit.
Nimm das, Bildpunktlanze!  ;)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: takti der blonde? am 3.07.2019 | 13:47
Nein, das lass ich nicht gelten. Du schiebst irgendwann eine Relativierung nach, ja. _Nachdem_ du erstmal mit diesem Titel auf den Putz gehauen hast und in den ersten Zeilen des Beitrags erstmal pauschal von "Langweilerspielen" geredet hast. Und ja, das IST eine Herabwürdigung der damit angesprochenen Spiele und in Extension derer, die sie spielen!
Da hilft es auch nicht mehr, wenn dann weiter unten auf allen vieren eine Relativierung à la "subjektiv gefärbt" nachgereicht wird. Die Leser hast du zu dem Zeitpunkt schon längst auf 180 gebracht. Eismanns Vergleich mit dem Hundehaufen ist etwas drastisch, aber gerade das sollte dir eigentlich klarmachen, dass _genau so_ dein Beitrag auf etliche Leser wirkt.

Nach den Relativierungen kann es dann ja aber auch mal gut sein und der Leser auf 180 darf gerne wieder runter fahren. Wer danach weiter auf seine Wut besteht, riecht am Ende auch streng...

Grüße

Hasran
Titel: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 3.07.2019 | 13:48
@ghoul: Als ob simulationistisches Dahergerede die hehren Standards objektiver Wahrheit erfüllen könnte. Haltet mal den Ball flach. (Und schon sind wir wieder beim HSV).
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 13:49
Nein, das lass ich nicht gelten. Du schiebst irgendwann eine Relativierung nach, ja. _Nachdem_ du erstmal mit diesem Titel auf den Putz gehauen hast und in den ersten Zeilen des Beitrags erstmal pauschal von "Langweilerspielen" geredet hast. Und ja, das IST eine Herabwürdigung der damit angesprochenen Spiele und in Extension derer, die sie spielen!
Da hilft es auch nicht mehr, wenn dann weiter unten auf allen vieren eine Relativierung à la "subjektiv gefärbt" nachgereicht wird. Die Leser hast du zu dem Zeitpunkt schon längst auf 180 gebracht. Eismanns Vergleich mit dem Hundehaufen ist etwas drastisch, aber gerade das sollte dir eigentlich klarmachen, dass _genau so_ dein Beitrag auf etliche Leser wirkt.

Irgendwann war relativ zeitnah und anhand der Zeitstempel lässt sich das relativ leicht nachvollziehen wann das war Herr Mod. Was in den Köpfen der Leute so abgeht, weiß ich nicht. Will ich nicht wissen. Wenn hier gleich die Mistgabeln gewetzt werden und die Moderation dem beispringt wunderbar. Neutral ist das nicht, soll es wohl auch nicht sein.

Edit
Der Edit fand statt, als ich merkte, dass Leute was in den falschen Hals bekommen haben. Das mit allen vieren vergleichen, ist sowas von daneben von nem Mod ... sorry ... geht gar nicht.
Edit Ende


Nicht gelten lassen finde ich schon hart, das gleich von nem Mod ...

Rechtfertige Sie sich nur ...
Und was heißt hier auf allen vieren. Ich glaube Sie vergreifen sich hier etwas im Ton und kommen in Rechtfertigungsnöte.

Ich habe niemanden persönlich angegriffen. Kann man aber nicht von allen sagen, die hier beitragen. Auch nicht von der Moderation ...
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: First Orko am 3.07.2019 | 13:51
Emulation statt Simulation, Gefühl statt Wahrheit.
Nimm das, Bildpunktlanze!  ;)

Ich kann dir nicht folgen, auch wenn ich glaube, worauf es (wieder mal ermüdenderweise) hinausläuft: Worauf hast du diesen Gegensatz konstruiert?

@Simulation: Dann mal Butter bei die Fische: Welche Welt wird denn nochmal im von OSR so gern referenzierten UR-DnD so simuliert? Genau: Keine kkonkrete. Das Einzige, was man in der White Box zur Weltsimulation findet, ist ein - surprise- Dungeon! - und Gegnerwerte. Und womit fängt man mit DW an? Der Empfehlung im RW folgend mit dem Zeichnen einer Dungeonkarte, Etablierung von Gegnern, Agendas usw. und dem Hinweis, Lücken zu lassen (für die SL-Züge).
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Tyloniakles am 3.07.2019 | 13:53
Was passt nicht? 13th Age ist halt ein tolles Beispiel.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Eliane am 3.07.2019 | 13:55
Nicht gelten lassen finde ich schon hart, das gleich von nem Mod ...
Nur so zur Info: In dem Fall ist die Aussage die eines Users, der nicht in seiner Funktion als Moderator schreibt. Moderationsaussagen/ -Anweisungen werden in blauem Text geschrieben.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 14:00
lässt dennoch tief blicken.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Luxferre am 3.07.2019 | 14:03
Wolltest Du hier eigentlich nur die steile These vom Läuterer und hasran belegen, dass (vermeintlichen) Neulingen stetig ne steife Brise entgegen weht?  8]
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 14:05
Wolltest Du hier eigentlich nur die steile These vom Läuterer und hasran belegen, dass (vermeintlichen) Neulingen stetig ne steife Brise entgegen weht?  8]

hat nix mit dem Thema zu tun ... Aber wo wurde das diskutiert? Könnte da jetzt Erfahrungen einbringen ...
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Luxferre am 3.07.2019 | 14:09
hat nix mit dem Thema zu tun ... Aber wo wurde das diskutiert? Könnte da jetzt Erfahrungen einbringen ...

Naja, schau mal, es gibt Leute, die Dir antworten und es dabei gar nicht mal böse meinen. Dass Deine nachgeschobenen Rechtfertigungen und latenten Richtigstellungen, wohlgemerkt gern mit einer kleinen weiteren Spitze versehen, nicht bei allen Mitlesern auf große FreudeTM stoßen, sollte Dir doch klar sein. Dein Stil ist sehr legere und flapsig, dann lebe doch auch mit dergearteten Antworten.

Die Diskussion zu den Neulingen findest Du unter "redationeller Support - Diskussionskultur im Tanelorn".
Wenn Du Dich dort als Opfer widerfindest, dann solltest Du Deinen Auf- und Antritt definitiv nochmal überdenken.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Feuersänger am 3.07.2019 | 14:11
Richtig.
Und auch Mods dürfen hier ihre Meinungen kundtun.

Also mach wir's kurz, Bert: du brauchst dich hier nicht künstlich aufzuregen. _Du_ hast hier erstmal für den Aufreger gesorgt, und niemand sonst. Wenn du nun auf deinem Recht bestehst, das so mit der nachgeschobenen Relativierung stehen zu lassen, statt die Formulierung selber zu entschärfen, dann musst du auch darauf klarkommen, wenn andere nicht damit einverstanden sind.

Und von wegen verrennen: ich übe mich gerade noch sehr in Geduld, weil du trotz deinem schon länger bestehenden Account dich bisher noch nicht so viel beteiligt hast. Grundsätzlich könnten wir das auch offiziell als Provokation ahnden und haben das in ähnlichen Fällen in der Vergangenheit auch schon so gemacht. Ich versuche es bis jetzt noch eher mit sanfter Hand und einem Appell an deine hoffentlich vorhandene Empathie. Mal sehen ob es noch verfängt oder ob wir uns demnächst "dienstlich" schreiben.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 14:20
@Simulation: Dann mal Butter bei die Fische: Welche Welt wird denn nochmal im von OSR so gern referenzierten UR-DnD so simuliert? Genau: Keine kkonkrete. Das Einzige, was man in der White Box zur Weltsimulation findet, ist ein - surprise- Dungeon! - und Gegnerwerte.
Nein.
Auch Simulationstools für Überlandreisen.
Und für Schiffskämpfe.  8)
Gegnerwerte sind noch etwas dürftig in der White Box.

Wichtiger Unterschied zu DW: Man "belohnt" Spieler nicht für Erfolge durch spontan generierte weitere Erschwernisse. Man belohnt auch nicht Misserfolge durch EP.
Das Überleben der Personnagen ist Belohnung genug.
Man spielt D&D statt so zu tun als würde man D&D spielen ohne D&D zu spielen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 3.07.2019 | 14:23
Hmmmm, also ich finde es ja durchaus realistischer (und simulativer), dass Leute aus Misserfolgen lernen und nicht aus Dingen, die gelingen. Kann aber auch subjektiv sein.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 14:27
@Feuersänger
Hmm also jetzt bin ich verwirrt schreibst du als Mod oder als User?

Könnte man als Drohung eines Users oder Machtmissbrauch auffassen, weil du dich argumentativ auf dünnem Eis bewegst ... bisher bist nicht ernsthaft auf eines meiner Gegenargumente eingegangen ...



Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 14:29
Schnell, bevor der Thread geschlossen wird:
@Jiba: Um Realismus-Simulation geht es mir nicht.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: First Orko am 3.07.2019 | 14:29
1Das Überlebenden der Personnagen ist Belohnung genug.
2Man spielt D&D statt so zu tun als würde man D&D spielen ohne D&D zu spielen.

1) Wenn das so wäre, dann wäre "nichts tun" ja das Effizienteste, was man in DnD tun kann. Wenn... ja nun wenn da nicht die Zufallswürfe wären, die einen immer wieder aus der Lethargie holen. Dort sind sie zeitlich gesteuert, bei DW an Spieleraktionen gekoppelt. Selber Schatten, anderer Winkel. Dass es in DW spontan und willkürlich passiert, ist ein Trugschluss.
2) Je nun. Das ist ja numal ne wahrhaft zirkelschlüssige Binsenweisheit: Wenn ich Rollenspiel X ich nicht spiele, spiele ich Rollenspiel X nicht  ;D
Wenn ich aber Bock habe auf X minus [Dinge die mich und andere an X nerven] plus [Dinge die in X ein bestimmtes Spielgefühl erzeugt haben] dann heißt das nicht, dass ich irgenwas nachäffen will sondern ein befriedigendes Spielerlebnis haben will und X in die für mich passende Richtung weiterentwickle.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 3.07.2019 | 14:30
Also ein gamistischer Ansatz?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 3.07.2019 | 14:30
@Alexander: Also das wird sie in so ziemlich jedem Rollenspiel. Oder hast du als SL einen Wandschrank voller griffbereiter Aktenordner, die jeden Zentimeter Spielwelt simulationistisch beschreiben.

Ich glaube alle Rollenspiele, die ich besitze, haben fixe situationsbedingte Modifikatoren. Was ist der Unterschied zwischen Schießen auf bewegten versus unbewegten Zielen in Apocalpyse World?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 14:31
Hmmmm, also ich finde es ja durchaus realistischer (und simulativer), dass Leute aus Misserfolgen lernen und nicht aus Dingen, die gelingen. Kann aber auch subjektiv sein.

Soweit ich weiss ist es so, dass Leute die in etwas schlecht sind da meist drin schlecht bleiben. Wenn sie in etwas gut sind, können sie darin deutlich besser werden.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: First Orko am 3.07.2019 | 14:33
Soweit ich weiss ist es so, dass Leute die in etwas schlecht sind da meist drin schlecht bleiben. Wenn sie in etwas gut sind, können sie darin deutlich besser werden.

"Schlecht sein" und "Aus Mißerfolgen lernen" sind zwei unterschiedliche Dinge. Was Jiba geschrieben hat widerspricht deiner Ansicht nicht.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 14:33
@Orko: Dir und allen DW-Spielern sei ein befriedigendes Spielergebnis ja auch gegönnt.  :)
Für mich gibt es bei DW nix zu holen.

Edit: auch Jiba und Bildpunktlanze und allen anderen: Genießt DW, wenn es Euch glücklich macht.  :)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 3.07.2019 | 14:34
So verstehe ich DW auch. *schauder*

Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“  - Paracelsus.

Ich gebe den Spielern am Anfang des Abenteuers wie hier unter dem Spoiler beschrieben  (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,83055.msg134763964.html#msg134763964)beschraenkte Freiheiten und das klappt ganz gut (siehe Signatur) Dann wird bis auf folgende Ausnahme "klassisch" zu Ende gespielt.

Ausnahme: Ansonsten gibt es wenn man DW RAW spielt, nur einen einzigen Basis Spielzug (Spout Lore) der waehrend dem Spiel Player Empowerement ins selbige bringt.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 3.07.2019 | 14:38
Soweit ich weiss ist es so, dass Leute die in etwas schlecht sind da meist drin schlecht bleiben. Wenn sie in etwas gut sind, können sie darin deutlich besser werden.

Okay. Wenn das so ist, sollten wir Schulen besser abschaffen. Die Leute können eh nichts Neues lernen.

Zumal ja nach dieser Logik generalisierte XP per se schon unrealistisch wären. Warum sollte ich in Charisma besser werden, nachdem ich ein Abenteuer absolviert habe, in dem ich hauptsächlich unter Tage in Dungeons gekämpft und mir so XP erworben habe.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: takti der blonde? am 3.07.2019 | 14:38
Hmmmm, also ich finde es ja durchaus realistischer (und simulativer), dass Leute aus Misserfolgen lernen und nicht aus Dingen, die gelingen. Kann aber auch subjektiv sein.

Es ist sehr subjektiv. Habe persönlich schon viel aus Erfolgen lernen können.

Grüße

Hasran
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: First Orko am 3.07.2019 | 14:38
@Orko: Dir und allen DW-Spielern sei ein befriedigendes Spielergebnis ja auch gegönnt.  :)
Für mich gibt es bei DW nix zu holen.

DAS steht ja auf nem anderen Blatt  und ich bin der Letzte, der dich da überzugen will ^-^ Ich mag nur den Duktus, das etwas "richtiger" sei nicht. Sorry, wenn ich das zu unrecht rausgelesen haben sollte.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 3.07.2019 | 14:39
Ich glaube alle Rollenspiele, die ich besitze, haben fixe situationsbedingte Modifikatoren. Was ist der Unterschied zwischen Schießen auf bewegten versus unbewegten Zielen in Apocalpyse World?
Zu der Frage mache ich später einen eigenen Thread auf.

Edit: Später wird wohl morgen. Ich muss gleich leider spontan fort. Stay tuned. Es wird eine theoretische Abhandlung.  ;)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: DonJohnny am 3.07.2019 | 14:41
In dem Betrieb in dem ich arbeite hat die PE erst nach dem Prinzip Schwächen ausgleichen gearbeitet, dann nach dem Prinzip Stärken ausbauen. War aber beides Quatsch. Heute ist man bei Potentiale erkennen.
Titel: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 3.07.2019 | 14:43
Hach, schön. Ein äquivalentes EP-System male ich mir so richtig schön storygamistisch aus. [emoji12]
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Timberwere am 3.07.2019 | 14:45
Einwurf von der Seitenlinie: Ich fordere alle Teilnehmenden an dieser Diskussion hiermit zu wohlwollendem Lesen und gemäßigtem Formulieren ohne Provokationen auf. Danke, weitermachen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 3.07.2019 | 14:46
Emulation statt Simulation, Gefühl statt Wahrheit.
Nimm das, Bildpunktlanze!  ;)

lol. ich glaube mir geht es eher um die Schlankheit. So kann ich trotz Zeitmangel mit DW DnD spielen und leiten _gefuehlt_ wie in den 90zigern. Player Empowerement in Maßen ist ein willkommendes Add-on

https://www.tanelorn.net/index.php/topic,111341.msg134765242.html#msg134765242
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Feuersänger am 3.07.2019 | 14:49
Da die Sau hier im Thread schon hinreichend durchs Dorf getrieben wurde und sich der Themenschwerpunkt eh verlagert hat: von meiner Seite ist zum Thema Formulierung/Provokation alles gesagt. Bert, wenn du weiteren Klärungsbedarf hast, kannst du mir eine PM schicken.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Timberwere am 3.07.2019 | 14:52
@Feuersänger
Hmm also jetzt bin ich verwirrt schreibst du als Mod oder als User?

Nur, wenn ein Moderator in blau schreibt, tut er das in seiner Funktion als Moderator. Solange er normale schwarze Schrift verwendet, schreibt er als "Privatperson". Feuersänger hat also nicht als Mod gepostet.

(Vergleiche auch meinen eigenen Hinweis 3 Beiträge weiter oben mit diesem hier. Diesen hier schreibe ich ebenfalls 'nur' als Userin; das blaue Posting weiter oben war in meiner Funktion als Moderatorin.)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 14:58
Nur, wenn ein Moderator in blau schreibt, tut er das in seiner Funktion als Moderator. Solange er normale schwarze Schrift verwendet, schreibt er als "Privatperson". Feuersänger hat also nicht als Mod gepostet.

(Vergleiche auch meinen eigenen Hinweis 3 Beiträge weiter oben mit diesem hier. Diesen hier schreibe ich ebenfalls 'nur' als Userin; das blaue Posting weiter oben war in meiner Funktion als Moderatorin.)

Die Drohung war im Kontext schwer zuzuordnen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 15:15
Naja, schau mal, es gibt Leute, die Dir antworten und es dabei gar nicht mal böse meinen. Dass Deine nachgeschobenen Rechtfertigungen und latenten Richtigstellungen, wohlgemerkt gern mit einer kleinen weiteren Spitze versehen, nicht bei allen Mitlesern auf große FreudeTM stoßen, sollte Dir doch klar sein. Dein Stil ist sehr legere und flapsig, dann lebe doch auch mit

Ich glaube ich verstehe was du meinst .... die Reaktionen, Drohungen und persönlichen Angriffe sind deshalb nicht zu rechtfertigen.

Es ist ein deutlicher Unterschied zwischen, 'du bist schlecht' und 'das Spiel oder der Verein ist schlecht'.

es herrscht schon ein sehr eigenwilliger Diskussionsstil hier, das muss man dem Forum schon lassen.

Vermutlich muss man die ersten 500 Posts den Bückling machen und dabei auf Spur gebracht werden bevor man hier Leute persönlich angreifen darf ...
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 3.07.2019 | 15:22
Aber du hast kein Problem, nur so als Beispiel, wenn ich schreibe, dass Storygames im Gegensatz zu D&D halt „erwachsene Spiele“ sind? Im Gegensatz zu den „infantilen OSR-Sachen“? Du fühlst dich als Person, die diese Spiele spielt, explizit nicht mitgemeint?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 15:30
Nope. Ist deine Meinung und kein persönlicher Angriff.

Unter OSR Spielern sind villeicht schlechte Menschen, aber es sind nicht alle OSR Spieler schlecht.

Meinungen können natürlich auch falsch sein.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 3.07.2019 | 15:33
Bert, mit welchen Systemen hast du denn Erfahrungen?

Besonders deine D&D-Sozialisation würde mich interessieren.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Luxferre am 3.07.2019 | 15:34
Vermutlich muss man die ersten 500 Posts den Bückling machen und dabei auf Spur gebracht werden bevor man hier Leute persönlich angreifen darf ...

Also ich habe hier keine 500 Posts den Bückling gemacht. Wird auch nie passieren. Muss auch überhaupt nicht sein. Erwartet auch niemand von Dir.
Das Problem ist doch, dass Du auch normalen Gegenwind als persönlich wahrnimmst. Du postulierst eine Meinung über ein System und lässt dabei durchblicken, dass Du anderer Leute Meinung lächerlich findest oder sprichst anderen Leuten ihre Lesekompetenz ab oder sprichst vom Diskussionsstil "hier" als komisch und toxisch.
Wenn Dir jemand also genau DAS entgegenstellt, nimmst Du das als persönlich Anmache wahr ... DAS ist viel eher toxisch. Grenzt schon an passiv-aggressives Verhalten.
Mein Tipp: manövriere Dich mal raus aus Deiner Ecke, nimm Dir konstruktivere Themen vor und lass den passierten Shit (nicht Deiner alleine!) hier ruhen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Der Tod am 3.07.2019 | 15:44
Warum muss ich an diesen Thread denken?

https://www.tanelorn.net/index.php/topic,108779.msg134688426.html#msg134688426

Ob daraus etwas für diese Situation gelernt werden kann?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Caranthir am 3.07.2019 | 15:50
Ich hab es ja schon erläutert, im Eingangsbeitrag des anderen Posts. Ich dachte das Forum hier ist allgemein für Rollenspiele und nicht nur für Storygames. Wenn euch jetzt mein Post nicht interessiert, dann ignoriert ihn halt.

Deshalb fragen dich die Leute hier ja auch schon seit 6 Seiten, was du denn eigentlich mit den "echten Rollenspielen" meinst. Du hättest deinen Faden so anfangen können: "Ich bin auf der Suche nach Kickstartern für klassische Rollenspiele im Stile von D&D und der BRP-Familie, die eher simulieren, als erzählen." Dagegen hätte wirklich niemand etwas gesagt. Stattdessen schreibst du von "echten Rollenspielen" und da rollen sich mir nunmal die Fußnägel hoch.

Sowohl die PtbA als auch alle Fate-Spiele haben einen starken SL. Ja, sie geben den Spielern auch viel Mitspracherecht. Aber ehrlich gesagt ist das heutzutage in den meisten Spielen eine Stilfrage. Da habe ich auch schon D&D-Runden erlebt, die man so auch mit Fate hätte spielen können.

Hier versucht niemand dir deine Meinung zu nehmen, nur wie du andere Meinungen herabwürdigst, indem von "echten Rollenspielen" schreibst, geht eben gar nicht. Was sind denn dann die anderen Rollenspielen? Unecht?

Zitat
Aber bei SL-los, PbtA, Fate und Storygames bin ich defentiv raus. ICONS z. B. hätte mich voll angemacht. Dann las ich Fate und die Sache war erledigt.

Das ist so ja auch toll, Glückwunsch! Dann sag das doch einfach in deinem Eingangspost, streiche das "echte Roellenspiele" und die unnötigen Spitzen, und niemand hat ein Problem damit.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 15:50
Bert, mit welchen Systemen hast du denn Erfahrungen?

Besonders deine D&D-Sozialisation würde mich interessieren.

White Box in 78 später dann DSA 1, AD&D 1, Cyberpunk ....
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 15:52
Warum muss ich an diesen Thread denken?

https://www.tanelorn.net/index.php/topic,108779.msg134688426.html#msg134688426

Ob daraus etwas für diese Situation gelernt werden kann?

Ja, ich habe Berti auch gleich mit Berta assoziiert. ;D
Ist aber nicht die gleiche Schreibe.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 3.07.2019 | 15:59
White Box in 78 später dann DSA 1, AD&D 1, Cyberpunk ....

Krass. White Box hierzulande ist ja echt rar gesäht. Du gehörst zu einem sehr erlesenen Kreis.

Wäre toll, wenn du das mal anbieten könntest.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 3.07.2019 | 16:04
@Alexander: Ich meine, das GNS-Modell wurde doch schon vor 2 Jahren als ungeeignet und missverstanden demontiert, von Ihm-der-nicht-genannt-oder-verlinkt-werden-darf.

Das meinst du aber nur weil du die Kommentarsektion zum Fastball Special nicht gelesen hast in der ich auf elementare Fehler in der Analyse aufmerksam gemacht habe - bevor ich verbannt wurde, weil meinem Gesprächspartner die Argumente ausgingen. ;)

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

http://www.knightsoftheblacklily.com/2018/04/rpg-theory-with-pornstars/
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 16:10
Also ich habe hier keine 500 Posts den Bückling gemacht. Wird auch nie passieren. Muss auch überhaupt nicht sein. Erwartet auch niemand von Dir.
Das Problem ist doch, dass Du auch normalen Gegenwind als persönlich wahrnimmst. Du postulierst eine Meinung über ein System und lässt dabei durchblicken, dass Du anderer Leute Meinung lächerlich findest oder sprichst anderen Leuten ihre Lesekompetenz ab oder sprichst vom Diskussionsstil "hier" als komisch und toxisch.
Wenn Dir jemand also genau DAS entgegenstellt, nimmst Du das als persönlich Anmache wahr ... DAS ist viel eher toxisch. Grenzt schon an passiv-aggressives Verhalten.
Mein Tipp: manövriere Dich mal raus aus Deiner Ecke, nimm Dir konstruktivere Themen vor und lass den passierten Shit (nicht Deiner alleine!) hier ruhen.


hier scheint man eher nenn Kuschelton zu wollen. Das ist ok, das ist für einen Neuen aber nicht gleich ersichtlich. Auch ist es nicht unbedingt klar, dass man durch ne Genreabgrenzung negativ auffällt ...

Ich habe den Beitrag ziemlich zeitnah editiert, um klarzustellen dass das eine persönliche Meinung ist.

Dann greift mich ein Mod in der Rolle User persönlich an, droht dann mit seinen Möglichkeiten als Mod.

Ich hab auch etwas dagegen wenn jemanden Dinge unterstellt werden, die man so nicht geschrieben hat.

Der Eismann kann mich auch gerne trollen nur ohne Fäkalsprache und mit etwas Niveau. Ich hab auch nix gegen nenn gepflegten Flamewar.

Aber die Gepflogenheiten im Forum sind dann doch etwas speziell.

Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 16:13
Krass. White Box hierzulande ist ja echt rar gesäht. Du gehörst zu einem sehr erlesenen Kreis.

Wäre toll, wenn du das mal anbieten könntest.

Meine Eltern und ich haben damals in USA  gelebt.

Anbieten wird zeitlich ein Problem.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 16:19
@Alexander: Danke für den Link!   :d
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 16:21
Andere konnten sich ja ganz gut austauschen. Insofern war der Beitrag nicht gänzlich für die Katz
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 3.07.2019 | 17:00
Mein Eindruck ist - nicht nur in diesem Forum, sondern in der Szene insgesamt - dass wir nicht nur unterschiedliche Spiele spielen, sondern auch noch unterschiedliche Sprachen sprechen/anders denken - mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Diskussionen.

Auf der einen Seite gibt es Leute, welche quasi primär in Zahlen und Regeln denken und sichere Orientierung durch feste, nachvollziehbare und nachhaltbare Vorgaben bevorzugen , auf der anderen Seite Leute, welche von Zahlen und Regeln nicht viel halten und es bevorzugen Dinge spontan durch rhetorische Mittel zu erledigen. 

Das zeigt sich schon bei den immer wieder scheiternden Versuchen Dinge zu definieren/benennen, um so überhaupt erst eine Basis für sowohl eine darauf aufbauende Sachdiskussionen (statt sofort in Semantikdetails zu versumpfen) oder auch eine standfestere Basis für das Finden passenderer und damit potentiell konfliktfreierer Runden zu haben.

Entsprechend steigt erst das Frustrationspotential auf Grund inkompatibler Denk-/Argumentationsstrukturen und kurz darauf eskaliert das typischerweise - womit zumindest die Definitionsablehnenden ja ihren Zweck auch erreicht haben.

Getrieben wird das meinem Empfinden auch durch den Konkurrenzkampf auf einem schrumpfenden Markt um Mitspieler und Herstelleraufmerksamkeit. Da liegen dann an einigen Stellen so ein paar Nerven blank. 

Zum Abschluss:  wenn eine "anständige" Nomenklatur verweigert wird, dann fallen eben auch mal solche "unanständigen" und umgekehrt wieder provozierenden Umschreibungen wie hier im Anlassthema mit "echte" Rollenspiele. Ohne den Etikettenschwindel bei der Nutzung von Rollenspiel allgemein, hätte es das "echte" als Differenzierung ersts gar nicht gebraucht.

Bert.Bastard, was charakterisiert denn für dich die Genres Rollenspiel bzw. Storygames und wo siehst du die Unterschiede?

Die Unterscheidung Rollenspiel - TableTop - Brettspiel kann ich nachvollziehen. Die Unterscheidung Rollenspiel - Storygame nicht direkt (für mich wäre der Überbegriff Rollenspiel und Stroygame wäre eine Unterkategorie), daher würden mir deine Definitionen helfen.

Das habe ich hier mal versucht:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,106954.msg134631493.html (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,106954.msg134631493.html)
Titel: Re: Re: BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Blizzard am 3.07.2019 | 17:05
Das ist ja eine sehr inklusive Definition, sogar DSA und Storyteller-Systeme zählen dann zu den richtigen Spielen.  :)
Bin ich eigentlich der einzige, der sich am Ausdruck inklusive Definition stört?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 3.07.2019 | 17:19
Auf der einen Seite gibt es Leute, welche quasi primär in Zahlen und Regeln denken und sichere Orientierung durch feste, nachvollziehbare und nachhaltbare Vorgaben bevorzugen , auf der anderen Seite Leute, welche von Zahlen und Regeln nicht viel halten und es bevorzugen Dinge spontan durch rhetorische Mittel zu erledigen. 

Ich finde ja besonders das Dreieck: OSR - "echte Rollenspiele" - Story Games  interessant.

Ich finde OSR hat oft mehr mit Story Games als mit "echten Rollenspielen" gemeinsam. Zumindest, so wie wir das früher gespielt haben, und wie wir es jetzt immer noch /wieder spielen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 17:22
@tartex: Könnte es sein, dass Du DW für OSR hältst?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 3.07.2019 | 17:23
Ich finde ja besonders das Dreieck: OSR - "echte Rollenspiele" - Story Games  interessant.

Ich finde OSR hat oft mehr mit Story Games als mit "echten Rollenspielen" gemeinsam. Zumindest, so wie wir das früher gespielt haben, und wie wir es jetzt immer noch /wieder spielen.

Meiner Erinnerung nach auch. Das war ja wohl auch ein Grund für die "Regelexplosion" zu der Originalzeit, um eben das Ganze auf eine zumindest fixiertere Basis zu setzen statt wer kann jetzt spontan am besten Quatschen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 3.07.2019 | 17:41
@tartex: Könnte es sein, dass Du DW für OSR hältst?

Nein. Könntest du sein, dass du in den 80igern nie ein Rollenspiel angefasst hast?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 3.07.2019 | 17:42
Nein. Könntest du sein, dass du in den 80igern nie ein Rollenspiel angefasst hast?
Ja. Und nu?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 3.07.2019 | 18:02
Mein Eindruck ist - nicht nur in diesem Forum, sondern in der Szene insgesamt - dass wir nicht nur unterschiedliche Spiele spielen, sondern auch noch unterschiedliche Sprachen sprechen/anders denken - mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Diskussionen.

Auf der einen Seite gibt es Leute, welche quasi primär in Zahlen und Regeln denken und sichere Orientierung durch feste, nachvollziehbare und nachhaltbare Vorgaben bevorzugen , auf der anderen Seite Leute, welche von Zahlen und Regeln nicht viel halten und es bevorzugen Dinge spontan durch rhetorische kommunikative, nachvollziehbare und gestalterischeMittel zu erledigen.

Du hast vollkommen Recht, dass auf diesen Extremseiten des rollenspielerischen Spektrums (!) unterschiedliche Sprachen gesprochen werden. Das zeigt sich ja auch daran, dass dein Versuch, die beiden Seiten zu beschreiben auch direkt ein paar Missverständnisse enthält. Ich habe versucht, das von meiner Seite aus aufzuziehen. "Rhetorik" ist so ein Kriterium, so nach dem Motto "wer besser redet, kriegt den Trumpf"... das ist nicht bei allen Storygames zwingend so.

Ich würde sogar sagen, dass ist der Kern des Missverständnisses. Was stimmt ist, dass bei diesen Spielen weniger über Zahlwerte, sondern viel mehr erzählerisch im Abgleich des gemeinsamen Vorstellungsraums erreicht wird (also gemeinsame Kommunikation ersetzt Zahlen)... im Zweifel kann man sagen: Worte ersetzen Zahlen ein stückweit. Oder, um es ganz provokativ zu sagen: Wenn ich etwas in der Spielwelt entweder spontan oder nach festen Regularien eine Zahl zuweisen kann, kann ich dieser Sache auch genauso gut und genauso reguliert einen Begriff zuweisen. Das machen selbst die beinhartesten Zahlenspieler im Übrigen selbst ständig.

Diese Kommunikation (siehe das, was in "Apocalypse World" unter "The Conversation" fällt) folgt aber durchaus Regeln... gerade Spiele wie PbtA regeln ziemlich stark wer wann welche Erzählrechte hat. Storyspieler sind also durchaus nicht regelavers. Es sind vielleicht nur Regeln, die einem beinharten Simulationisten so erstmal nicht so leicht zu vermitteln sind. Umgekehrt mag das genauso gelten.  ;)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 18:05
Also in meinen echten ähm klassischen Rollenspielrunden haben wir tolle Abenteuer erlebt ohne dafür SL-lose oder Playerempowerment-Funktionen zu brauchen. Das gelang über taktisches Spiel, harte Entscheidungen und harte Konsequenzen. Der SL hat dann oft überrascht mit den Konsequenzen.

Dieses Playerempowerment versucht doch oft (nicht immer) dysfunktionale Rollenspielrunden (z. B. langweilige Plots, überdominate/unfaire SLs, inkompatible Spieler, etc. ) zu fixen. Ist bestimmt nicht immer so. Ich rede gerade nur vom Playerempowerment nicht von Storygames ....

Ich tue mir da eben schwer, warum man denn provozierte Fehlschläge/Complications in DW belohnt. Ist es ohne diese Complications denn langweilig? Vermutlich. In meinen Runden brauch ich das nicht, da ist es spannend ohne, dass jemand bewusst Fehlschläge/Complications verursacht.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Rhylthar am 3.07.2019 | 18:11
Zitat
Dieses Playerempowerment versucht doch oft (nicht immer) dysfunktionale Rollenspielrunden (z. B. langweilige Plots, überdominate/unfaire SLs, inkompatible Spieler, etc. ) zu fixen. Ist bestimmt nicht immer so.
Was ist denn jetzt "oft"? 5 %, 10 %, > 50 %, ...? Und irgendwie fehlt mir der empirische Beleg für diese Aussage.

Ach ja, und was sind nun "Storygames"? Rollenspiele, in denen ich eine Geschichte (nach-)spiele oder in denen "mehr" über Redeanteile/beiträge als über Würfel Dinge gelöst werden?
Ich erinnere mich nämlich dunkel an meine Startzeit in den 80ern, in denen jegliche soziale Interaktion in D&D ohne Würfel gelöst wurden, da Skill-Listen oder Skills gar nicht vorhanden waren.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Tyloniakles am 3.07.2019 | 18:12
Ich glaube, hier besteht ein Mißverständnis. Dass jemand bewusst ständig Misserfolge in DW provoziert, dürfte die absolute Ausnahme sein. Viel mehr ist es so, dass durch Spielmechanismen Fehlschläge passieren und diese in Nachteile oder negative Wendungen münden. Dann gibt es dafür noch XP, das steht aber eher nicht min Vordergrund.

Player Empowerment funktioniert in dysfunktionalen Gruppen eher nicht so gut.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 18:13
Mir fehlt da Zeit und Ressourcen um da eine belastbare Studie durchführen. Es ist nur mein Eindruck.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 3.07.2019 | 18:31
Also ich habe bei Dungeon World schon extra Dexterity als Dump Stat benutzt, um mit verbockten Fernkampfangriffen anständig XPs abzusahnen. So viel Unterschied haben die Extra-XPs im Spiel dann aber auch nicht gemacht.

Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 3.07.2019 | 18:33
Ich tue mir da eben schwer, warum man denn provozierte Fehlschläge/Complications in DW belohnt. Ist es ohne diese Complications denn langweilig? Vermutlich. In meinen Runden brauch ich das nicht, da ist es spannend ohne, dass jemand bewusst Fehlschläge/Complications verursacht.
Was du da referenzierst ist das Failing Forward - das hat eine gewisse Berechtigung, ist aber nicht das ultimative Mittel, das einige Narrativisten daraus machen.

Beispiel: Um im Plot weiterzukommen müssen die Charaktere durch eine Tür. Wenn die Party die einfachen Würfe des Schlösser Knacken wiederholt verhaut, dann kann es schon mal vorkommen, dass die Party wie der Ochs vorm Berg vor der beknackten (aber nicht geknackten!) Tür steht und frustriert und gelangweilt sind. Die Antwort des Failing Forward ist es, dass die Gruppe die Tür zwar aufbekommt, aber mit Komplikatione versehen (zB, eine Wache wird alamiert). Das kann (muss aber nicht) zu neuen aufregenden Situationen führen etc pp.

Was die Befürworter von Failing Forward übersehen, ist, dass die Spieler manchmal auf die tollsten Ideen kommen, wenn sie vor einem unerwarteten Problem stehen. Im Falle der verschlossenen Tür könnte sich daraus ein ganzer, irrer Subplot emergent(!) entwickeln, der die Spieler durch eine kleine Odyssee durch die Gassen der Stadt führt (auf der Suche nach einem Ersatzschlüssel oder was weiß ich).

Insgesamt ist Failing Forward eben nicht mehr (aber auch nicht weniger) als ein Werkzeug im Kasten des SLs um das laufende Abenteuer zu pacen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 3.07.2019 | 18:53
Ich habe versucht, das von meiner Seite aus aufzuziehen. "Rhetorik" ist so ein Kriterium, so nach dem Motto "wer besser redet, kriegt den Trumpf"... das ist nicht bei allen Storygames zwingend so.

Nein, nicht bei allen, aber typischerweise bei den Hybriden. Spiele, die wieder ganz auf der Erzählrechtverteilung basieren, funktionieren für mich z.B. wieder, auch wenn ich sie nicht als Dauergenuss sehe.


Wenn ich etwas in der Spielwelt entweder spontan oder nach festen Regularien eine Zahl zuweisen kann, kann ich dieser Sache auch genauso gut und genauso reguliert einen Begriff zuweisen. Das machen selbst die beinhartesten Zahlenspieler im Übrigen selbst ständig.

Der traditionelle Spieler hat den Zahlenwert (und ähnlcihe weitere Referenzwerte) als Vergleichsbasis dahinter. Das macht das dann reguliert und vergleichbar und erspart die Diskussion um relative Wertung und Auslegung von Adjektiven.

Und mein Punkt war, dass so eine Diskussion für den einen eben peinsames Übel ist und für den anderen seine spaßbringende Herausforderung dem Mitspieler seine Version dann ausreichend schmackhaft zu machen. 
Da stecken dann grundsätzlich andere Denkweisen und typbezogene Bedürfnisse hinter.



Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Rhylthar am 3.07.2019 | 18:56
In der Theorie (ich habe es auch schon in der Praxis erlebt) kann man die beiden Extreme auch durchaus kombinieren:
Weder ist es binär (geschafft oder nicht geschafft) oder "auf jeden Fall, aber..." (Fail Forward), sondern es gibt neben Fail Forward eben auch die Möglichkeit des kompletten Versagens, in Abhängigkeit des Wurfes. Als Spieler sind mögliche unterschiedliche Ausgänge eines Wurfes für mich häufig durchaus ein Zugewinn.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 3.07.2019 | 18:58
In der Theorie (ich habe es auch schon in der Praxis erlebt) kann man die beiden Extreme auch durchaus kombinieren:
Weder ist es binär (geschafft oder nicht geschafft) oder "auf jeden Fall, aber..." (Fail Forward), sondern es gibt neben Fail Forward eben auch die Möglichkeit des kompletten Versagens, in Abhängigkeit des Wurfes. Als Spieler sind mögliche unterschiedliche Ausgänge eines Wurfes für mich häufig durchaus ein Zugewinn.

Verlaufen?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 3.07.2019 | 19:06

Was die Befürworter von Failing Forward übersehen, ist, dass die Spieler manchmal auf die tollsten Ideen kommen, wenn sie vor einem unerwarteten Problem stehen. Im Falle der verschlossenen Tür könnte sich daraus ein ganzer, irrer Subplot emergent(!) entwickeln, der die Spieler durch eine kleine Odyssee durch die Gassen der Stadt führt (auf der Suche nach einem Ersatzschlüssel oder was weiß ich).


da stimme ich zu
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Rhylthar am 3.07.2019 | 19:08
Verlaufen?
Nö, bezog sich auf das Posting über Deinem.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 3.07.2019 | 19:26
Nö, bezog sich auf das Posting über Deinem.

OK, sehe ich jetzt auch. Ich hatte es erst irgendwie auf das Thema Wirkmechaniken bezogen.

Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 3.07.2019 | 19:35
Also ich habe bei Dungeon World schon extra Dexterity als Dump Stat benutzt, um mit verbockten Fernkampfangriffen anständig XPs abzusahnen. So viel Unterschied haben die Extra-XPs im Spiel dann aber auch nicht gemacht.

Wir spielen zb DW ohne Ep sondern nach dem Milestones Prinzip von DnD
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Megavolt am 3.07.2019 | 20:23
Was du da referenzierst ist das Failing Forward - das hat eine gewisse Berechtigung, ist aber nicht das ultimative Mittel, das einige Narrativisten daraus machen.

Beispiel: Um im Plot weiterzukommen müssen die Charaktere durch eine Tür. Wenn die Party die einfachen Würfe des Schlösser Knacken wiederholt verhaut, dann kann es schon mal vorkommen, dass die Party wie der Ochs vorm Berg vor der beknackten (aber nicht geknackten!) Tür steht und frustriert und gelangweilt sind. Die Antwort des Failing Forward ist es, dass die Gruppe die Tür zwar aufbekommt, aber mit Komplikatione versehen (zB, eine Wache wird alamiert). Das kann (muss aber nicht) zu neuen aufregenden Situationen führen etc pp.

Was die Befürworter von Failing Forward übersehen, ist, dass die Spieler manchmal auf die tollsten Ideen kommen, wenn sie vor einem unerwarteten Problem stehen. Im Falle der verschlossenen Tür könnte sich daraus ein ganzer, irrer Subplot emergent(!) entwickeln, der die Spieler durch eine kleine Odyssee durch die Gassen der Stadt führt (auf der Suche nach einem Ersatzschlüssel oder was weiß ich).

Insgesamt ist Failing Forward eben nicht mehr (aber auch nicht weniger) als ein Werkzeug im Kasten des SLs um das laufende Abenteuer zu pacen.

Sehr schlaue Betrachtung.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 3.07.2019 | 23:06
Emulation statt Simulation, Gefühl statt Wahrheit.
Nimm das, Bildpunktlanze!  ;)

D&D simuliert weder, noch liefert es Wahrheit (einige Module, so etwa "Tomb of Horrors", basieren sogar auf der Annahme, dass der DM seine Spieler beschummelt).
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 4.07.2019 | 00:12
Beispiel: Um im Plot weiterzukommen müssen die Charaktere durch eine Tür. Wenn die Party die einfachen Würfe des Schlösser Knacken wiederholt verhaut, dann kann es schon mal vorkommen, dass die Party wie der Ochs vorm Berg vor der beknackten (aber nicht geknackten!) Tür steht und frustriert und gelangweilt sind. Die Antwort des Failing Forward ist es, dass die Gruppe die Tür zwar aufbekommt, aber mit Komplikatione versehen (zB, eine Wache wird alamiert). Das kann (muss aber nicht) zu neuen aufregenden Situationen führen etc pp.

Was die Befürworter von Failing Forward übersehen, ist, dass die Spieler manchmal auf die tollsten Ideen kommen, wenn sie vor einem unerwarteten Problem stehen. Im Falle der verschlossenen Tür könnte sich daraus ein ganzer, irrer Subplot emergent(!) entwickeln, der die Spieler durch eine kleine Odyssee durch die Gassen der Stadt führt (auf der Suche nach einem Ersatzschlüssel oder was weiß ich).

Megavolt hat Recht. Schlaues Beispiel.

Schlaues Beispiel für Failing Forward. Denn: Was du im zweiten Absatz beschreibst, ist Failing Forward.

Failing Forward, so wie ich es kennengelernt habe, bedeutet eindach nur, dass aus dem Fehlschlag ein neuer Arc entsteht und man die Spieler nicht in eine Sackgasse rennen lässt (das einfache, monolitische, abblockende "Nein, hier geht's nicht weiter" gibt es so nicht, stattdessen öffnen sich neue Optionen). Das, was du da beschreibst, Alexander, ist eine "No, but"-Situation, wie ich sie aus vielen narrativen Rollenspielen auch kenne. "No, but" ist genauso ein Werkzeug wie "Yes, but". Der narrative SL würde vielleicht beschreiben, wie der Schlüssel abbricht, die Tür aber vorher dieses charakteristische Knacken von sich gibt, dass auf ein Schloss bestimmter Machart hinweist. Und dann lässt er die Spieler selbst grübeln oder legt einen Brotkrumenpfad aus, nach dem Motto "Hey, du meinst, dass du im letzten Dorf eine Schlosserei gesehen hast." Oder auch nicht. Die Spieler können ja selbst was erfinden.

Unterschiedliche, als narrativ verstandene Spiele gehen mit solchen Situationen unterschiedlich um. In "Fate" könnte zum Beispiel der Spieler wählen, was ihm lieber ist: Er kriegt die Tür trotzdem auf und es passiert etwas Schlimmes (Erfolg mit Haken). Oder er kriegt die Tür nicht auf und muss aktiv nach einer anderen Möglichkeit suchen, die Tür zu öffnen (Fehlschlag).

PbtA löst die Konsequenzen meist sogar komplett vom Schlösser knacken-Move ab. In vielen PbtA-Spielen ist ein Fehlschlag hauptsächlich eine Erlaubnis für den MC, einen seiner eigenen Moves zu machen. Und das kann je nach Setting etwas sehr anderes sein, das sich aus der Schlüsselsituation ergibt, aber nicht die Tür öffnet. Etwa, dass das kaputte Schloss großen Lärm macht und Encounter aufscheucht. Dass nur die Hälfte der Gruppe durch die Tür kommt, bevor das kaputte Schloss mit Schlüssel ins Schloss fällt und sich dann unöffenbar verkeilt. Dass der Schlüssel nachgemacht werden kann, aber eben der Schlosser dafür auch einen Preis verlangen wird (das klassische PbtA "Ugly Bargain or Hard Choice"). Der MC hat sogar die Erlaubnis, die Konsequenzen dieses Fehlschlages erstmal nicht anzuspielen. Dann liegt der Ball bei den Spielern, bis die SL eine passende Lücke gefunden hat, um den "Fail Forward"-Moment einzugliedern.

Also, um mit diesem Missverständnis aufzuräumen: Fail Forward bedeutet explizit nicht, dass das Problem, was den Fehlschlag auslöst, dann unter enormen Anstrengungen und Konsequenzen irgendwie doch gelöst wird. Das ist nur eine spezifische Spielart, wie Fail Forward sich ausdrücken kann – ich glaube, ich habe klar gemacht, dass es noch viele andere gibt. Gemeint ist aber eigentlich: Lasse immer einen Ausweg aus der Sackgasse. Blocke die Spielerentscheidungen nicht ab. Wenn die gute Ideen haben, geht's weiter. Also eigentlich genau das, was du selbst forderst, Alexander. 
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: YY am 4.07.2019 | 00:30
Gemeint ist aber eigentlich: Lasse immer einen Ausweg aus der Sackgasse.

Ist das wirklich noch bzw. schon Fail Forward? Da ist als Gegenentwurf ja fast nur noch ein Spielabbruch denkbar - denn natürlich geht es irgendwie weiter.
Bei Fail Forward geht es meinem Eindruck nach eher darum, Pixelbitching und verbrannte Spielzeit durch lange Umwege und Warten, bis der SL einem doch noch einen Brocken hin schmeißt, zu vermeiden.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Feuersänger am 4.07.2019 | 01:40
Ist das wirklich noch bzw. schon Fail Forward? Da ist als Gegenentwurf ja fast nur noch ein Spielabbruch denkbar - denn natürlich geht es irgendwie weiter.

Möchte man meinen. Ich erinnere da aber an Anekdoten (etwa aus dem SL-Würgen Thread), wo der SL die Spieler dann halt 3 Stunden lang sinnlos rumsuchen hat lassen, um ganz am Ende zu eröffnen dass sie zu Beginn der Sitzung was verkackt hätten und das entscheidende Puzzleteil unwiderbringlich verloren war. :p
Will nur sagen, bei einem ausreichend inkompetenten SL geht es nicht unbedingt "natürlich" irgendwie weiter.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 4.07.2019 | 06:16
Megavolt hat Recht. Schlaues Beispiel.

Schlaues Beispiel für Failing Forward. Denn: Was du im zweiten Absatz beschreibst, ist Failing Forward.

Failing Forward, so wie ich es kennengelernt habe, bedeutet eindach nur, dass aus dem Fehlschlag ein neuer Arc entsteht und man die Spieler nicht in eine Sackgasse rennen lässt (das einfache, monolitische, abblockende "Nein, hier geht's nicht weiter" gibt es so nicht, stattdessen öffnen sich neue Optionen). Das, was du da beschreibst, Alexander, ist eine "No, but"-Situation, wie ich sie aus vielen narrativen Rollenspielen auch kenne. "No, but" ist genauso ein Werkzeug wie "Yes, but". Der narrative SL würde vielleicht beschreiben, wie der Schlüssel abbricht, die Tür aber vorher dieses charakteristische Knacken von sich gibt, dass auf ein Schloss bestimmter Machart hinweist. Und dann lässt er die Spieler selbst grübeln oder legt einen Brotkrumenpfad aus, nach dem Motto "Hey, du meinst, dass du im letzten Dorf eine Schlosserei gesehen hast." Oder auch nicht. Die Spieler können ja selbst was erfinden.


In diesem Sinne ist Player Empowerement fuer den SL auch sehr entlastend (mir gehts jedenfalls damit so), wenn er schon auf der Hinterbühne ständig und ad hoc die Kulissen umbauen muß, bevors ins Rampenlicht geht.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 4.07.2019 | 06:40
Genau. Und ich behaupte, dass dieses "Kulissen umbauen" so elementar zum SL-Job gehört, dass man das bei OSR und bei allen anderen guten wie "(schl)echten" Rollenspielen auch tut. Und zwar die ganze Zeit. Auch wenn Simulationisten gerne behaupten ihre Spielwelten seien ja viel objektiver.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 4.07.2019 | 07:58
(einige Module, so etwa "Tomb of Horrors", basieren sogar auf der Annahme, dass der DM seine Spieler beschummelt).

Nein.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 4.07.2019 | 08:05
Genau. Und ich behaupte, dass dieses "Kulissen umbauen" so elementar zum SL-Job gehört, dass man das bei OSR und bei allen anderen guten wie "(schl)echten" Rollenspielen auch tut. Und zwar die ganze Zeit. Auch wenn Simulationisten gerne behaupten ihre Spielwelten seien ja viel objektiver.

Sobald die Kulissen gesetzt wurden sind sie fest. Auch wenn noch nie ein Rampenlicht darauf geschrieben hat.
Natürlich können wir jetzt Haare über die Frage spalten, wann sie gesetzt sind und wann noch nicht. Das ist bei Improvisation schwierig nachzuweisen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Timberwere am 4.07.2019 | 08:12
Das ist bei narrativen Spielen aber doch auch nicht anders. Sobald ein Fakt einmal gesetzt wurde, ist er gesetzt, dann wird er nicht mehr umgeschrieben. Solange etwas nur im Hintergrund offen ist, kann es noch geändert werden, aber sobald es im Spiel eingeführt wurde, steht der Fakt/die Kulisse. Das machen SLs klassischer Rollenspiele auch nicht anders, nur dass bei narrativen Spielen ja nach Empowerment-Regeln zum Teil auch die Spieler eben ein Mitspracherecht bei der Bestimmung noch nicht fest gesetzter Teile der Kulisse haben.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: posbi am 4.07.2019 | 08:13
einige Module, so etwa "Tomb of Horrors", basieren sogar auf der Annahme, dass der DM seine Spieler beschummelt.
Quelle? Ich wollte das demnächst leiten, und so etwas müsste ich vorher mit der Gruppe besprechen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 4.07.2019 | 08:18
Sobald die Kulissen gesetzt wurden sind sie fest. Auch wenn noch nie ein Rampenlicht darauf geschrieben hat.

Wenn die SC an den festgesetzten Kulissen bei klassischen RPGs partout vorbeirennen waere auch da Improvisation notwendig. Ptba Sandboxen stellen ja auch Kulissen bereit, diese werden aber eher wie pop-up Stores benutzt und sind loser verknüpft und können (auch durch die Spieler) schnell umgestrichen werden.


Natürlich können wir jetzt Haare über die Frage spalten, wann sie gesetzt sind und wann noch nicht. Das ist bei Improvisation schwierig nachzuweisen.

Das ist ja eh die Meisterdisziplin beim Leiten jeglichen Rollenspiels: Improvisiertes als ex ante Gesetztes verkaufen können.

Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: YY am 4.07.2019 | 09:48
Will nur sagen, bei einem ausreichend inkompetenten SL geht es nicht unbedingt "natürlich" irgendwie weiter.

Dem müsste man in deinem Beispiel dann ja zuallererst vorwerfen, dass er nicht direkt gesagt hat: Ihr könnt das jetzt nicht mehr schaffen, hier ist das Szenario zu Ende.
Freilich ist das dann auch allgemein kein zielführender Ansatz.

Aber ja, genau so was soll mit Fail Forward verhindert werden - also sowohl die Sackgasse als auch ewiges Suchen und natürlich erst recht die Kombination, dass man ewig sucht und dann die Sackgasse erkennt.
Grundsätzlich ist das aber so elementar, dass man schon ziemlich weit ranzoomen muss, damit Fail Forward überhaupt ein sinnvoller Begriff wird. Da gehts dann nämlich drum, wie man mit konkreten Fertigkeitsproben oder sonstigen Würfen mit Flaschenhalspotential umgeht.

Auf den größeren Spielzusammenhang betrachtet ist der Begriff überflüssig, weil das dort eh jeder ein Stück weit machen muss, wenns nicht scheiße werden soll.

Auch wenn Simulationisten gerne behaupten ihre Spielwelten seien ja viel objektiver.

Da sind eben die Kriterien andere, was wann wie stark umgebaut wird.
Als Spieler sieht man da oft keine großen Unterschiede, aber als SL empfinde ich das schon deutlich verschieden zu anderen Stilen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 4.07.2019 | 09:58
(einige Module, so etwa "Tomb of Horrors", basieren sogar auf der Annahme, dass der DM seine Spieler beschummelt).

Welche Version, Seite und Absatz

Welche weiteren Module
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 4.07.2019 | 10:07
Ist das wirklich noch bzw. schon Fail Forward?

Ja.

Da ist als Gegenentwurf ja fast nur noch ein Spielabbruch denkbar - denn natürlich geht es irgendwie weiter.

Es heißt, dass der bestehende Handlungsfaden weitergeführt werden können muss. Das kann durchaus der Umweg sein. Fail Forward soll ganz spezifisch vermeiden, dass die Spielrunde in eine Situation gerät, in der sie keine sinnvollen Handlungsoptionen mehr hat, ohne dass die SL den ich-railroade-euch-ans-Ziel-Holzhammer auspackt.

Das schließt neben den klassischen Flaschenhälsen, die die Spieler sich verstopfen, auch irgendwelche Suchen nach der Nadel im Heuhaufen mit ein. Wenn man als Fail-Option den Umweg bzw. Subplot wählt, sollte schon vermittelt werden, wo der beginnt.


Alexander hat in dem Sinne aber Recht damit, dass FF kein Allheilmittel ist, sondern einfach ein Werkzeug unter vielen, dass es der Spielleitung ermöglicht, den Spielfluss und Spielspaß oben zu halten.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Hotzenplot am 4.07.2019 | 10:20
Für mich ist Fail Forward auch ein Mittel, das ich gerne bereits im Vorfeld ankündige. Mit der Ankündigung des Einsatzes von FF kann der Erfolg eintreten, dass SpielerInnen mutiger spielen. Fängt eigentlich schon mit der Charakteroptimierung an.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: YY am 4.07.2019 | 10:25
Alexander hat in dem Sinne aber Recht damit, dass FF kein Allheilmittel ist, sondern einfach ein Werkzeug unter vielen, dass es der Spielleitung ermöglicht, den Spielfluss und Spielspaß oben zu halten.

Mit so einer breiten Defnition:
Was sind dann andere Werkzeuge mit gleicher Zielsetzung?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Blechpirat am 4.07.2019 | 10:32
Mit so einer breiten Defnition:
Was sind dann andere Werkzeuge mit gleicher Zielsetzung?
Mach mal ein eigenes Topic dazu auf, das ist OT.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 4.07.2019 | 11:16
Ptba Sandboxen stellen ja auch Kulissen bereit, diese werden aber eher wie pop-up Stores benutzt und sind loser verknüpft und können (auch durch die Spieler) schnell umgestrichen werden.

nur dass bei narrativen Spielen ja nach Empowerment-Regeln zum Teil auch die Spieler eben ein Mitspracherecht bei der Bestimmung noch nicht fest gesetzter Teile der Kulisse haben.

Schön. Brauch ich nicht, will ich nicht. ;)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 4.07.2019 | 11:51
Mit so einer breiten Defnition:
Was sind dann andere Werkzeuge mit gleicher Zielsetzung?

Trailblazing, Würfeldrehen, Illusionismus
Das Bereitstellen ausreichend vieler optionaler Abenteueraufhänger/Handlungsfäden


Erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: YY am 4.07.2019 | 12:18
Trailblazing, Würfeldrehen, Illusionismus

Hui, das führt ja dankbarerweise wieder aufs Threadthema zurück :)

Will heißen:
Da wackelt für mich der Werkzeugbegriff, weil das deutlich andere Spielstile/-ansätze bzw. Perspektiven auf die Aufgaben und Verpflichtungen des SL erfordert und sich schnell in einem Bereich bewegt, wo der eine oder andere ein absolutes (SL-)No-Go sieht.
Sprich, das kann man nicht ohne Weiteres anstelle von (breit definiertem*) Fail Forward nutzen.

*und das Bereitstellen ausreichend vieler Aufhänger und Lösungswege ist letztlich "präventives" Fail Forward mit der Option, doch noch nachzukarten, wenn alle vorbereiteten Stricke reißen.

Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 4.07.2019 | 12:31
Hui, das führt ja dankbarerweise wieder aufs Threadthema zurück :)

Will heißen:
Da wackelt für mich der Werkzeugbegriff, weil das deutlich andere Spielstile/-ansätze bzw. Perspektiven auf die Aufgaben und Verpflichtungen des SL erfordert und sich schnell in einem Bereich bewegt, wo der eine oder andere ein absolutes (SL-)No-Go sieht.
Sprich, das kann man nicht ohne Weiteres anstelle von (breit definiertem*) Fail Forward nutzen.

Das sind natürlich Werkzeuge. Ob man sie verwenden will und ob sie für die eigenen Vorstellungen geeignet sind, steht auf einem anderen Blatt. Und nein, das kann man natürlich nicht ohne Weiteres anstelle von Fail Forward nutzen, weil es teilweise auf andere Situationen angewandt wird. Allerdings haben diese Werkzeuge weder mit Player Empowerment noch mit Storygaming zu tun. Die kommen aus dem klassischen Spiel.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 4.07.2019 | 12:38
Genau. Und ich behaupte, dass dieses "Kulissen umbauen" so elementar zum SL-Job gehört, dass man das bei OSR und bei allen anderen guten wie "(schl)echten" Rollenspielen auch tut. Und zwar die ganze Zeit. Auch wenn Simulationisten gerne behaupten ihre Spielwelten seien ja viel objektiver.

Was soll jetzt genau dieses "Kulissen schieben sein"?

Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Viral am 4.07.2019 | 12:54
Hui, das führt ja dankbarerweise wieder aufs Threadthema zurück :)

Will heißen:
Da wackelt für mich der Werkzeugbegriff, weil das deutlich andere Spielstile/-ansätze bzw. Perspektiven auf die Aufgaben und Verpflichtungen des SL erfordert und sich schnell in einem Bereich bewegt, wo der eine oder andere ein absolutes (SL-)No-Go sieht.
Sprich, das kann man nicht ohne Weiteres anstelle von (breit definiertem*) Fail Forward nutzen.

*und das Bereitstellen ausreichend vieler Aufhänger und Lösungswege ist letztlich "präventives" Fail Forward mit der Option, doch noch nachzukarten, wenn alle vorbereiteten Stricke reißen.

Joa das alles unter Fail Forward zu subsumieren ist sportlich. Das sind separate Werkzeuge, die in unterschiedlichen Spielstilen verwendet werden.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 4.07.2019 | 13:43
*und das Bereitstellen ausreichend vieler Aufhänger und Lösungswege ist letztlich "präventives" Fail Forward mit der Option, doch noch nachzukarten, wenn alle vorbereiteten Stricke reißen.

Hui, das habe ich vorhin dezent überlesen.

Ich habe keine Deutungshoheit über den Begriff des Fail Forward. Die Begrifflichkeit kommt eigentlich aus dem BWL-Sprech und besagt "Gehe (wirtschaftliche) Risiken ein, denn auch wenn du scheiterst, geht es weiter". Das lässt sich so formuliert tatsächlich 1:1 aufs storygetriebene Rollenspiel übertragen, wo der simple, dramaturgisch unpassende Charaktertod üblicherweise ausgeschlossen wird. Eine Gleichsetzung von Fail Forward mit Succeed at a cost, wie sie Alexander Kalinowski vorgenommen hat, ergibt aus der Sicht für mich keinen Sinn. Zum einen ist sie zu einschränkend, zum anderen gibt es dafür mit Succeed at a cost, das auch schon eine spezielle Ausformung von Stake Resolution bzw. Conflict Resolution ist, einen etablierten Begriff, der die Technik eindeutig beschreibt.

Meine Definition findet auf Ebene des Abenteuers bzw. Handlungsstrangs statt. Jiba ist da glaube ich der gleichen Ansicht. Dieser Scope ergibt für mich den meisten Sinn, weil sich das einzelne Fail ja auf ein konkretes Problem bezieht. Natürlich kann man, wie du es machst, FF auch einfach so definieren, dass die Handlung ganz allgemein irgendwie weiter geht. Kann man das Abenteuer nicht zu Ende spielen, fängt man halt ein neues an. Das bricht nicht mit dem Prinzip des "Gehe Risiken ein, denn auch wenn du scheiterst, geht es weiter". Wenn man mit dem Scheitern den Schritt aus dem aktuellen Handlungsstrang/Abenteuer geht, ist die Endgültigkeit des Scheiterns eine andere. Es geht dann weiter, aber halt nicht hier, sondern woanders. Ganz intuitiv würde ich das gerne voneinander trennen wollen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 4.07.2019 | 14:03
Gemeint ist aber eigentlich: Lasse immer einen Ausweg aus der Sackgasse. Blocke die Spielerentscheidungen nicht ab. Wenn die gute Ideen haben, geht's weiter. Also eigentlich genau das, was du selbst forderst, Alexander.

Das finde ich nicht sehr glaubwürdig - damit erweitert man den Begriff zur Unkenntlichkeit. Failing Forward ist für mich ein Werkzeug im Rahmen der Aktionsauflösung: wie geht man mit verbockten ("failing") Würfen um? Der klassische Ansatz ist, dass es zur Not erst einmal nicht weiter geht. Der Technik des Failing Forward zielt hingegen darauf ab, dass auch bei gescheitertem Wurf es in der Handlung voran geht ("forward"). Wenn man will kann man aus dem Werkzeuge auch eine Spiel-Philosophie ableiten, bei der das Werkzeug grundsätzlich zum Einsatz kommen sollte, aber im Kern bleibt es Mittel zu einem bestimmten Zweck.

Falls die Spieler nun jedoch erst einmal vor verschlossener Tür stehen und erst dann im Anschluss sich etwas ausdenken, dann fällt es mir schwer das noch als Failing Forward zu bezeichnen: Es entstehen hier neue Spielsituationen (vergleichbar mir der Abseitsregel im Fußball) im Anschluss an das Scheitern - das als Failing Forward zu bezeichnen ist mMn nicht konsensfähig; es ist zu unspezifisch.


Ich muss übrigens auch meinen vorherigen Beitrag etwas korrigieren: das Beispiel für Failing Forward war etwas unglücklich gewählt. Man sollte nämlich "Success with Complications" und "Failing Forward" genauer unterscheiden. Ich will das hier einmal versuchen:

"Success with Complications"
ist das, was in Apocalpyse World idR bei Move-Ergebnissen von 7 bis 9 passiert. Wenn der Driver in AW zB mit dem "Eye on the door"- Move entkommen will und nur 7-9 würfelt, dann entkommt er zwar, muss aber etwas da lassen oder mitnehmen. In unserem "Schlösser knacken"-Beispiel könnte es zB sein, dass das Schloss zwar erfolgreich geöffnet wird, aber nur unter Lärm, so dass die örtliche Wache aufmerksam wird und Alarm gibt.

"Failing Forward"  ist das, was in Apocalpyse World bei einigen Move-Ergebnissen von 6 oder weniger passiert. Wenn der Driver in AW zB mit dem "Eye on the door"- Move entkommen will und nur 2-6würfelt, dann wird er zwar gestellt - aber erst wenn er bereits mit einem Bein aus der Szene draussen ist. Das Entkommen scheitert also, aber man ist seinem Ziel zumindest ein Stück näher gekommen. In unserem "Schlösser knacken"-Beispiel könnte es zB sein, dass das Öffnen der Tür scheitert, aber von außen eine Wache vorbeikommt, die einen großen Schlüsselbund am Gürtel baumeln hat.
(Übrigens gibt's nicht immer ein Failing Forward in AW: Wenn zB der Skinner mit dem "Artful & Gracious"-Move eine Performance hinlegt und nur eine 2-6 würfelt, dann ist die Performance gut, hat aber keine spieltechnischen Auswirkungen - weder positive noch negative.)

Beides - Success with Complications ("Ja, aber...") und Failing Forward ("Nein, aber..") - erweitern die ursprünglich binäre Aktionsauflösung ("Ja" oder "Nein") .
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: 1of3 am 4.07.2019 | 14:12
Die Begrifflichkeit [Fail Forward] kommt eigentlich aus dem BWL-Sprech und besagt "Gehe (wirtschaftliche) Risiken ein, denn auch wenn du scheiterst, geht es weiter". Das lässt sich so formuliert tatsächlich 1:1 aufs storygetriebene Rollenspiel übertragen, wo der simple, dramaturgisch unpassende Charaktertod üblicherweise ausgeschlossen wird. Eine Gleichsetzung von Fail Forward mit Succeed at a cost, wie sie Alexander Kalinowski vorgenommen hat, ergibt aus der Sicht für mich keinen Sinn. Zum einen ist sie zu einschränkend, zum anderen gibt es dafür mit Succeed at a cost, das auch schon eine spezielle Ausformung von Stake Resolution bzw. Conflict Resolution ist, einen etablierten Begriff, der die Technik eindeutig beschreibt.

Meine Definition findet auf Ebene des Abenteuers bzw. Handlungsstrangs statt. Jiba ist da glaube ich der gleichen Ansicht. Dieser Scope ergibt für mich den meisten Sinn, weil sich das einzelne Fail ja auf ein konkretes Problem bezieht. Natürlich kann man, wie du es machst, FF auch einfach so definieren, dass die Handlung ganz allgemein irgendwie weiter geht. Kann man das Abenteuer nicht zu Ende spielen, fängt man halt ein neues an. Das bricht nicht mit dem Prinzip des "Gehe Risiken ein, denn auch wenn du scheiterst, geht es weiter". Wenn man mit dem Scheitern den Schritt aus dem aktuellen Handlungsstrang/Abenteuer geht, ist die Endgültigkeit des Scheiterns eine andere. Es geht dann weiter, aber halt nicht hier, sondern woanders. Ganz intuitiv würde ich das gerne voneinander trennen wollen.

Hab ich in dem Thema hier doch noch was gelernt. Danke.

Ausgehend von PbtA würde ich Fail Forward eigentlich so übersetzen: Alle Fehlschläge sind kritisch. Bei 6- klappt es nicht einfach nur nicht, sondern irgendwie irgendwo eskaliert was. Dabei darf die SL eigentlich mit jeder Breitseite feuern; nur bei gewissen Spezialmoves für einzelne Rollen gibt es genauere Beschreibungen, was schief gehen wird.

Am ehesten einem Success at a Cost entspricht der Bereich 7-9, wo man für gewöhnlich nicht ganz das bekommt, was man wollte. Das ist aber sehr vom fraglichen Move (~ Aktion) abhängig und ist relativ klar geregelt. Das geht dann tatsächlich vorwärts, während ein 6- eher ein Things Going South ist.

Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: korknadel am 4.07.2019 | 14:24
Ich habe Fail Forward ähnlich wie Crimson King schon auch immer etwas weiter aufgefasst. Vor allem habe ich darin immer eher eine Aufforderung verstanden, sich von Zielen/Erfolgen zu verabschieden: Okay, wenn wir die Türe eben nicht aufkriegen, dann sind die Probleme, die wir dadurch kriegen, dass wir nicht durch die Tür kommen (und zum Beispiel das vom König verlangte Artefakt nicht beschaffen können), womöglich noch viel spannender als die Auflösung der Aufgabe oder des Abenteuers. Ich habe das "forward" eigentlich nie im Sinne des Fortschreitens im vorgesehen Abenteuer (Spieler kommen durch die Tür, erlangen das Artefakt) verstanden, sondern dahingehend, dass das Nicht-durch-die-Tür-Kommen ein ganz anderes Abenteuer auslöst (Flucht vor dem erzürnten König in den Untergrund, Unterstützung der Umstürzler, Revolution ... statt wie geplant Belohnung durch den König und Aufbau der eigenen Baronie).
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 4.07.2019 | 14:56

"Success with Complications"
ist das, was in Apocalpyse World idR bei Move-Ergebnissen von 7 bis 9 passiert. Wenn der Driver in AW zB mit dem "Eye on the door"- Move entkommen will und nur 7-9 würfelt, dann entkommt er zwar, muss aber etwas da lassen oder mitnehmen. In unserem "Schlösser knacken"-Beispiel könnte es zB sein, dass das Schloss zwar erfolgreich geöffnet wird, aber nur unter Lärm, so dass die örtliche Wache aufmerksam wird und Alarm gibt.

"Failing Forward"  ist das, was in Apocalpyse World bei einigen Move-Ergebnissen von 6 oder weniger passiert. Wenn der Driver in AW zB mit dem "Eye on the door"- Move entkommen will und nur 2-6würfelt, dann wird er zwar gestellt - aber erst wenn er bereits mit einem Bein aus der Szene draussen ist. Das Entkommen scheitert also, aber man ist seinem Ziel zumindest ein Stück näher gekommen. In unserem "Schlösser knacken"-Beispiel könnte es zB sein, dass das Öffnen der Tür scheitert, aber von außen eine Wache vorbeikommt, die einen großen Schlüsselbund am Gürtel baumeln hat.
(Übrigens gibt's nicht immer ein Failing Forward in AW: Wenn zB der Skinner mit dem "Artful & Gracious"-Move eine Performance hinlegt und nur eine 2-6 würfelt, dann ist die Performance gut, hat aber keine spieltechnischen Auswirkungen - weder positive noch negative.)

Beides - Success with Complications ("Ja, aber...") und Failing Forward ("Nein, aber..") - erweitern die ursprünglich binäre Aktionsauflösung ("Ja" oder "Nein") .

Halte ich für gut. Leider wird FF oft anders verwendet.

Grundsätzlich sollte klar sein, dass sich aus beiden Vorgehensweisen emergente Subplots entwickeln können. In beiden Fällen hängt da viel an der Gestaltung des aber...
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Feuersänger am 4.07.2019 | 15:01
Hm, das würde ich allerdings intuitiv nicht als Fail Forward verstehen. Was du da an Beispielen nennst, eröffnet vielleicht irgendwelche neuen Fäden, aber doch eher Reverse oder maximal Sideways. Alles was SL und Gruppe sich eigentlich für die Kampagne ausgemalt und beabsichtigt hatten, können sie dann getrost in die Tonne kloppen. "Fail Forward" müsste für mein Verständnis eine Methode sein, die es der Gruppe ermöglicht, sich dem eigentlichen Ziel weiterhin anzunähern. Sonst wär es ja nix besonderes sondern genau das, was man die letzten 40 Jahre auch gemacht hat.
Titel: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 4.07.2019 | 15:11
Warum muss ein zusammenfassender Begriff für eine Technik oder ein Prinzip immer gleich etwas „Neues“ sein, sonst ist er nichts wert? Oder hast du einen schönen, knackigen Alternativbegriff, den ihr (früher) dafür benutzt habt?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: 6 am 4.07.2019 | 15:12
"Fail Forward" müsste für mein Verständnis eine Methode sein, die es der Gruppe ermöglicht, sich dem eigentlichen Ziel weiterhin anzunähern.
Und da kommen wir dann zur 9 Millionen Punkte Frage: Was ist denn das eigentliche Ziel der Gruppe oder des aktuellen Spielers?
Ich hatte auf dem letzten Treffen einen Charakter an dem ich das trope Break für Cutie einsetzten wollte. Hatte auch geklappt. Bei dem Charakter haben fast nur Fehlschläge mich dem eigentlichen Ziel weiter gebracht.
Unabhängig davon sind "interessante Geschichten" als eigentliches Ziel nicht zu unterschätzen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Timberwere am 4.07.2019 | 15:26
Schön. Brauch ich nicht, will ich nicht. ;)

Das ist dir völlig unbenommen, fern liege es mir, dir sagen zu wollen, was dir zu gefallen hat und was nicht. :)
Ich wollte mit meinem Posting lediglich ausdrücken, dass die Setzung von bislang unbestimmten Fakten durch den SL bei klassischen und bei storybasierten Rollenspielen dieselbe ist.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Feuersänger am 4.07.2019 | 15:27
Warum muss ein zusammenfassender Begriff für eine Technik oder ein Prinzip immer gleich etwas „Neues“ sein, sonst ist er nichts wert? Oder hast du einen schönen, knackigen Alternativbegriff, den ihr (früher) dafür benutzt habt?

Weil man sonst keinen Begriff braucht. Das andere, der Fehlschlag der den aktuellen Strang beendet und die Runde auf völlig andere Wege zwingt, wenn man nicht komplett aufhören will zu spielen, ist einfach nur "Failing".

Zitat
Unabhängig davon sind "interessante Geschichten" als eigentliches Ziel nicht zu unterschätzen.

Das ist mir zu wischiwaschi. Wozu wird denn immer gepredigt, man solle sich vor Spielbeginn zu einer Session 0 zusammensetzen und besprechen, was überhaupt gespielt werden soll, wenn dann nach ein paar Sitzungen wegen einem verkackten Würfelwurf alles über Bord gekippt wird und die Kampagne eine völlig andere Richtung einschlägt?
Nehmen wir das Beispiel von korknadel,
Zitat
(Flucht vor dem erzürnten König in den Untergrund, Unterstützung der Umstürzler, Revolution ... statt wie geplant Belohnung durch den König und Aufbau der eigenen Baronie).
Dominionspiel oder Revolution aus dem Untergrund sind völlig verschiedene Spiele. Ich sag nicht dass das andere keinen Spaß machen kann, aber wenn das eine verabredet ist und ich mich drauf gefreut habe, dann sage ich bei so einer Wendung I didn't sign up for this!
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: 6 am 4.07.2019 | 15:38
@Feuersaenger: Wenn Du ein Dominion Spiel mit der Gruppe abgemacht hast und dann was Anderes draus machen willst, dann solltest Du das dann kommunizieren wenn das Thema dran ist. Wenn die Gruppe damit einverstanden ist, dann Feuer frei. Das eigentliche Ziel hat sich geändert und die Gruppe will das weiter spielen.
Was das dann mit Session 0 zu tun hat weiss ich nicht.
Ansonsten: Nimm doch einfach Mal normal übliche Beispiele und Versuch Dich nicht an Extrembeispiele abzuarbeiten :)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 4.07.2019 | 15:39
Weil man sonst keinen Begriff braucht. Das andere, der Fehlschlag der den aktuellen Strang beendet und die Runde auf völlig andere Wege zwingt, wenn man nicht komplett aufhören will zu spielen, ist einfach nur "Failing".

Okay. Fair enough. Vielleicht können wir uns ja darauf einigen: „Fail Forward“ ist „Failing - Sackgasse + Player Enpowerment“.

Ich glaube nach einigem Nachdenken auch nicht mehr, dass „Fail Forward“ eine Technik ist, sondern mehr ein Prinzip.

@Alexander: Du gibst Dir die Antwort selbst, bzw. Timberwere hat es gut zusammengefasst: Gerade bei PbtA geht es nicht um eine Aktionsauflösung, sondern um eine Situationsauflösung. Die Aktion ist: Öffnen wir das Schloss? Die Situation ist: Kommen wir in den Raum?

Viele narrative Spiele denken in Situationen (oder Conflicts) statt in Aktionen (oder Tasks).


Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Isegrim am 4.07.2019 | 15:50
Einfach den ganzen RPG-Kram in die Ecke feuern, und zusammen ins Kino gehen => Fail Forward für wahre Profis...
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 4.07.2019 | 15:54
Das ist dir völlig unbenommen, fern liege es mir, dir sagen zu wollen, was dir zu gefallen hat und was nicht. :)
Ich wollte mit meinem Posting lediglich ausdrücken, dass die Setzung von bislang unbestimmten Fakten durch den SL bei klassischen und bei storybasierten Rollenspielen dieselbe ist.
Ebenso.
Nur dass ich das Gegenteil sagen wollte.  ;D
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 4.07.2019 | 16:06
Schön. Brauch ich nicht, will ich nicht. ;)

dann wäre ja schlimm, wenn der/die SL genauso solche pop-up Stores benutzt und schnell umgestreicht und Du merkst es nicht  ;D ;)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: korknadel am 4.07.2019 | 16:22
Weil man sonst keinen Begriff braucht. Das andere, der Fehlschlag der den aktuellen Strang beendet und die Runde auf völlig andere Wege zwingt, wenn man nicht komplett aufhören will zu spielen, ist einfach nur "Failing".

Das ist mir zu wischiwaschi. Wozu wird denn immer gepredigt, man solle sich vor Spielbeginn zu einer Session 0 zusammensetzen und besprechen, was überhaupt gespielt werden soll, wenn dann nach ein paar Sitzungen wegen einem verkackten Würfelwurf alles über Bord gekippt wird und die Kampagne eine völlig andere Richtung einschlägt?
Nehmen wir das Beispiel von korknadel, Dominionspiel oder Revolution aus dem Untergrund sind völlig verschiedene Spiele. Ich sag nicht dass das andere keinen Spaß machen kann, aber wenn das eine verabredet ist und ich mich drauf gefreut habe, dann sage ich bei so einer Wendung I didn't sign up for this!

Ich habe früher halt jahrelang mit diesem Gefühl gespielt: "Um Dingenskirchens Willen, die Chars müssen irgendwie an der Tür vorbei und an das Artefakt kommen, sonst kann ich das Abenteuer/die Kampagne knicken (sowohl von SL- als auch Spielendenseite aus). Und eine Ehrenrunde zu drehen (zum Schmied gehen, um sich einen Schlüssel reparieren zu lassen, der dafür wiederum verlangt, dass man seinen Hammer aus den Krallen der bösen Mafia befreit), schlägt eben genau in die Kerbe. Und dann kam ich halt -- vor allem durchs T und durch Fiasko -- mit einer Haltung in Berührung, bei der Abenteuer/Kampagne, so wie ursprünglich gedacht, eventuell nicht mehr so wichtig sind, dass eben auch ein Fehlschlag Stoff für Konflikte und Abenteuer geben kann, man den Erfolg also nicht übers Knie brechen und No-but-Komplikationen erzwingen braucht. Und das hatte ich eben eher mit Failing Forward assoziiert. Der Fehlschlag als Weg nach vorn (wenn auch nicht zu einem Vorn in der ursprünglich geplanten Richtung). Und diese Möglichkeit hat bei mit halt diese Verkrampfung gelöst, dass es immer in die eine Richtung -- egal ob mit oder ohne Schlaufen und Ehrenrunden -- weitergehen muss, und ich spiele vor allem als Spieler mittlerweile sehr gerne mit dem Gefühl: Okay, wenn wir dieses Abenteuer nicht knacken, haben wir bestimmt viele andere interessante Probleme. Und das ist für mich eben failing forward.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: schneeland (N/A) am 4.07.2019 | 16:23
dann wäre ja schlimm, wenn der/die SL genauso solche pop-up Stores benutzt und schnell umgestreicht und Du merkst es nicht  ;D ;)

Wobei die Unterscheidung ja zumindest konzeptionell schon relevant ist: hat der Spielleiter quasi geschummelt, indem er mich doch heimlich auf den richtigen Pfad gesetzt hat, obwohl ich in die entgegengesetzte Richtung marschiert bin, oder ist das Zusammenstöpseln der Geschichte aus Fragmenten quasi ein Design-Feature des Systems. In der Praxis sind die Grenzen da sicher nicht so scharf, aber wenn es mir darum geht, als Spieler/SC Herausforderungen zu bestehen, dann kommt der Erfolg nur dann richtig zum Tragen, wenn auch Misserfolg eine echte Option ist. Im Extremfall: wenn ich versuche den Fels unterhalb der feindlichen Festung erkraxeln möchte, um mich durch die Hintertür hineinzuschleichen, dann ist der Nervenkitzel nur dann halbwegs gegeben, wenn unter mir der Tod wartet. Wenn ich dann den Kletternwurf versiebe, geht es halt abwärts und mein nächster Charakter ist hoffentlich so schlau, ein Seil und ein paar Kletterhaken mitzubringen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Greifenklaue am 4.07.2019 | 16:57
Ich habe früher halt jahrelang mit diesem Gefühl gespielt: "Um Dingenskirchens Willen, die Chars müssen irgendwie an der Tür vorbei und an das Artefakt kommen, sonst kann ich das Abenteuer/die Kampagne knicken (sowohl von SL- als auch Spielendenseite aus). Und eine Ehrenrunde zu drehen (zum Schmied gehen, um sich einen Schlüssel reparieren zu lassen, der dafür wiederum verlangt, dass man seinen Hammer aus den Krallen der bösen Mafia befreit), schlägt eben genau in die Kerbe. Und dann kam ich halt -- vor allem durchs T und durch Fiasko -- mit einer Haltung in Berührung, bei der Abenteuer/Kampagne, so wie ursprünglich gedacht, eventuell nicht mehr so wichtig sind, dass eben auch ein Fehlschlag Stoff für Konflikte und Abenteuer geben kann, man den Erfolg also nicht übers Knie brechen und No-but-Komplikationen erzwingen braucht. Und das hatte ich eben eher mit Failing Forward assoziiert. Der Fehlschlag als Weg nach vorn (wenn auch nicht zu einem Vorn in der ursprünglich geplanten Richtung). Und diese Möglichkeit hat bei mit halt diese Verkrampfung gelöst, dass es immer in die eine Richtung -- egal ob mit oder ohne Schlaufen und Ehrenrunden -- weitergehen muss, und ich spiele vor allem als Spieler mittlerweile sehr gerne mit dem Gefühl: Okay, wenn wir dieses Abenteuer nicht knacken, haben wir bestimmt viele andere interessante Probleme. Und das ist für mich eben failing forward.

Mir geht es da übrigens sehr ähnlich wie Dir, korknadel!
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Little Indian #5 am 4.07.2019 | 17:11
Mir geht es da übrigens sehr ähnlich wie Dir, korknadel!
Ich denke,  viele Spieler, die mit "echten" Rollenspiele begonnen haben, werden eine ähnliche Entwicklung durchgemacht haben.
Ich zum Beispiel auch.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 4.07.2019 | 17:19
Okay. Fair enough. Vielleicht können wir uns ja darauf einigen: „Fail Forward“ ist „Failing - Sackgasse + Player Enpowerment“.

Ich glaube nach einigem Nachdenken auch nicht mehr, dass „Fail Forward“ eine Technik ist, sondern mehr ein Prinzip.

@Alexander: Du gibst Dir die Antwort selbst, bzw. Timberwere hat es gut zusammengefasst: Gerade bei PbtA geht es nicht um eine Aktionsauflösung, sondern um eine Situationsauflösung. Die Aktion ist: Öffnen wir das Schloss? Die Situation ist: Kommen wir in den Raum?

Viele narrative Spiele denken in Situationen (oder Conflicts) statt in Aktionen (oder Tasks).

Ich sehe nicht, dass FF Player Empowerment benötigt. Das kann die SL auch ganz allein umsetzen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 4.07.2019 | 17:20
War ja auch nur ein Kompromissvorschlag in der Terminologie, um „Fail“ von „Fail Forward“ abzugrenzen. In der Sache hast du natürlich Recht.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: KhornedBeef am 4.07.2019 | 17:31
Wenn man statt des ursprünglichen Problems bei Fehlschlag einfach etwas völlig anderes beackert, wäre das nicht eigentlich Failing Sideways  :think:
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: YY am 4.07.2019 | 17:34
Allerdings haben diese Werkzeuge weder mit Player Empowerment noch mit Storygaming zu tun. Die kommen aus dem klassischen Spiel.

Zumindest für Illusionismus und noch mehr fürs Würfeldrehen kann man sich streiten, ob das Unterscheidungen innerhalb des klassischen Spiels sind oder ob sie Übergänge bzw. Schnittmengen zum Storygaming darstellen - grad Würfeldrehen wird ja für die "gute Geschichte" gemacht.
So oder so lässt sich das mMn jedenfalls historisch zuordnen.
Den Spielen und Spielstilen, die heute für die OSR Vorbild sind, wäre das niemals in den Sinn gekommen. In der großen White-Wolf-Storyteller-Zeit dagegen war es sehr weit verbreitet und akzeptiert - die Entwicklung dort hin liegt also zeitlich irgendwo dazwischen.

Die erste Edition Warhammer Fantasy weist mich in der Enemy Within-Kampagne ohne mit der Wimper zu zucken in bestimmten Situationen an (!), bei Bedarf Ergebnisse zu drehen.
Und genau so selbstverständlich denke ich: Rutsch mir den Buckel runter. Diese Situation lasse ich doch besser so gar nicht erst entstehen, anstatt Sachen nur scheinbar für Spielereinfluss freizugeben. 

Natürlich kann man, wie du es machst, FF auch einfach so definieren, dass die Handlung ganz allgemein irgendwie weiter geht.

Nein, ich beziehe FF auf wesentlich kleinteiligere, konkretere Situationen.
Wenn ich das allgemeiner betrachten soll, bin ich schnell bei Feuersänger: Dafür brauche ich dann keinen schicken Begriff, weil es offensichtlich und selbstverständlich ist, dass es irgendwie weiter geht.

Und dazwischen ist der Bereich der Umwege und Alternativen, seien die nun spielergetrieben oder SL-initiiert, bei denen ich irgendwann intuitiv nicht mehr von FF sprechen würde.
Ich bin aber recht sicher, dass da der Versuch einer halbwegs exakten Definition völlig ausufert und nicht lohnt.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 4.07.2019 | 17:43
Ich wollte mit meinem Posting lediglich ausdrücken, dass die Setzung von bislang unbestimmten Fakten durch den SL bei klassischen und bei storybasierten Rollenspielen dieselbe ist.

Nein, denn die Kriterien, Grundlagen und Erwartungen nach deren Rahmen er diese Setzungen dann - für jeweils seinen Spielstil - korrekt tätigt sind vollkommen andere.

Wenn man statt des ursprünglichen Problems bei Fehlschlag einfach etwas völlig anderes beackert, wäre das nicht eigentlich Failing Sideways  :think:

Der Gedanke gefällt mir.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Greifenklaue am 4.07.2019 | 17:48
Ich denke,  viele Spieler, die mit "echten" Rollenspiele begonnen haben, werden eine ähnliche Entwicklung durchgemacht haben.
Ich zum Beispiel auch.
Ehrlich gesagt seh ich es eher andersrum.

Dadurch konnte ich ja das "echte" (Zitat) Rollenspiel, ich würde eher sagen das ARS oder OSR entdecken und es so spielen, wie es "ursprünglich" gedacht war.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 4.07.2019 | 17:50
Zumindest für Illusionismus und noch mehr fürs Würfeldrehen kann man sich streiten, ob das Unterscheidungen innerhalb des klassischen Spiels sind oder ob sie Übergänge bzw. Schnittmengen zum Storygaming darstellen - grad Würfeldrehen wird ja für die "gute Geschichte" gemacht.
So oder so lässt sich das mMn jedenfalls historisch zuordnen.
In Bizarro-Welt vielleicht.

Sorry, wenn ich hier jetzt etwas schnippisch reagiere, aber die Storygames haben sich aus der „Forge“ entwickelt. Und da war ziemlich sicher das Überwinden von SL-Zentrismus und Illusionismus ein wichtiges Thema der Agenda.

Ich weiß auch echt langsam nicht, wie oft die Narrativismus-Liebhaber das noch klarstellen müssen: „Story“ bedeutet für diese Spielart der Rollenspiele niemals eine vorgefertigte Geschichte nachzuspielen, sondern gemeinsam eine Geschichte zu erschaffen. Da sind sogar SL-zentristische OSR-Spiele determinierter und vorgegebener. Wie kommst du auf sowas?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Sir Mythos am 4.07.2019 | 17:52
Nein, denn die Kriterien, Grundlagen und Erwartungen nach deren Rahmen er diese Setzungen dann - für jeweils seinen Spielstil - korrekt tätigt sind vollkommen andere.

Kannst du den Gedanken etwas weiter ausführen. Ich sehe nämlich lediglich höchstens einen Unterschied im Regelmechanismus des Setzens, nicht des Setzens an sich.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: YY am 4.07.2019 | 18:04
aber die Storygames haben sich aus der „Forge“ entwickelt. Und da war ziemlich sicher das Überwinden von SL-Zentrismus und Illusionismus ein wichtiges Thema der Agenda.

Wann hat die Forge angefangen und wann richtig losgelegt?
Da waren die Storyteller-Systeme längst groß (bzw. hatten ihren Zenit schon überschritten) und (u.A.) dort war die Geschichte nicht determiniert, aber das SL-Primat in Sachen Würfeldrehen fester oder zumindest offizieller Bestandteil.

Mit Würfeldrehen "für eine gute Geschichte" war da nicht mehr gemeint, einen vorgefertigten Plot in der Spur zu halten, sondern das zu erreichen, was dem SL dramaturgisch passend erschien -  das WHFRP-Beispiel bezieht sich nur auf die Vorstufe (war ja zu der Zeit bei DSA nicht anders).

Und der nächste folgerichtige Schritt war, das Ganze vom SL auch auf die Spieler auszudehnen. Erst da konnte die Forge chronologisch überhaupt die Finger drin haben.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: KhornedBeef am 4.07.2019 | 18:17
Ist Storyteller das System von VtM? Das ist nämlich kein Storygame, egal wie sie ihre Engine nennen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 4.07.2019 | 18:17
Kannst du den Gedanken etwas weiter ausführen. Ich sehe nämlich lediglich höchstens einen Unterschied im Regelmechanismus des Setzens, nicht des Setzens an sich.

Der Unterschied liegt in den mit dem erklärten Speilstil verbundenen Anforderungen und Erwartungen an diese Spielsetzungen und daraus ergibt sich wie das, was der Spielleiter setzt korrekt aussehen darf bzw. wann er überhaupt zu solchen Setzungen greifen darf /sollte.

Wenn jemand in einer Sandbox den wichtigsten Zeugen vor der Ausage umgenietet hat, dann ist das halt erst einmal so, ggf. muss das Experiment da abgebrochen werden, vielleicht wird es auch nach Aussprache geretcont da neu aufgesetzt, aber nicht plötzlich ein neuer Zeuge erfunden. So ein aus dem Himmel fallender Fix würde als ernsthafte Störung des Spielspaßes aufgefasst, ebenso, wenn es ernsthaft unglaubwürdig erscheinen würde, dass der Zeuge den Zwischenfall so provoziert hat oder dass wirklich keinerlei andere Hinweise zu finden sind.
Was der SL dann setzen soll sind die bisher vielleicht noch nicht so genau ausgeearbeiteten Bereiche auf der Suche nach einer Alternativlösung. Und da würde es eben weitere Proteste geben, wenn diese Setzungen mit einer logischen Fortschreibung des bisherigen Settings kollidieren würden und erkannt wird, dass da andere Ziele treibend sind.

Wer da als echte Herausforderung spielt, hat wohl auch kein Interesse an einem heimlichen Fix, wird hier aber ggf. protestieren, wenn die oder die folgende Situation als "nicht fair" eingestuft wird, z.B. weil die einzige Lösung sich nicht ohne grobe Verbiegungen aus den gegebenen Umständen ableiten ließen.

Jemand der narrativistisch denkt, will z.B. das Drama, dass aus einer Situation kommt, wo wichtige Informationen gegen andere Güter abgeogen werden müssen und das schicksalhafte Gewicht, welches aus so einer  Entscheidung entspringt. Diewürde ebenfalls klar entwertet, wenn dieses Dilema dann plötzlich exhopp aufgelöst würde.

Für die Storytellerfront - so mein Eindruck als Externer - muss sich das Endergebnis dann ästetisch angenehm anfühlen, wie Randbedingungen dazu sind dann wild wechselnd nach Geschmack und bevorzugtem Substil, aber oft fallen da die Befindlichkeiten der Stile oben kaum bis gar nicht ins Gewicht.

Es ist also nicht das Fällen eines "Urteils", welches den Spielleiter kennzeichnet, sondern das "Gesetzeswerk" und die dahinterstehende von ihm verfolgte "Rechtsphilosophie", die er dabei anwendet.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: YY am 4.07.2019 | 18:23
Ist Storyteller das System von VtM? Das ist nämlich kein Storygame, egal wie sie ihre Engine nennen.

Ja ist es und ja/doch, es ist zumindest eine Vorstufe.
Da gehe ich mit Jiba konform (#45). Spielmechanische Unterschiede, Perspektive auf das Spiel sehr ähnlich. 
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Megavolt am 4.07.2019 | 18:26
Einfach den ganzen RPG-Kram in die Ecke feuern, und zusammen ins Kino gehen => Fail Forward für wahre Profis...

 ~;D
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 4.07.2019 | 18:46
Wobei die Unterscheidung ja zumindest konzeptionell schon relevant ist: hat der Spielleiter quasi geschummelt, indem er mich doch heimlich auf den richtigen Pfad gesetzt hat, obwohl ich in die entgegengesetzte Richtung marschiert bin, oder ist das Zusammenstöpseln der Geschichte aus Fragmenten quasi ein Design-Feature des Systems. In der Praxis sind die Grenzen da sicher nicht so scharf, aber wenn es mir darum geht, als Spieler/SC Herausforderungen zu bestehen, dann kommt der Erfolg nur dann richtig zum Tragen, wenn auch Misserfolg eine echte Option ist. Im Extremfall: wenn ich versuche den Fels unterhalb der feindlichen Festung erkraxeln möchte, um mich durch die Hintertür hineinzuschleichen, dann ist der Nervenkitzel nur dann halbwegs gegeben, wenn unter mir der Tod wartet. Wenn ich dann den Kletternwurf versiebe, geht es halt abwärts und mein nächster Charakter ist hoffentlich so schlau, ein Seil und ein paar Kletterhaken mitzubringen.

Autsch bitte keine frischen Wunden aufreißen. In der Vorletzten 3.5 Session sund genauso zwei SC hopps gegangen, einer davon der den Sturz noch ueberlebt durch eine 1 im Heilkunde wurf eines anderen SCs   >:(

ich meinte aber nicht auf den richtigen Pfad setzten sondern einfach so neues improvisieren das der Spieler meint es waere klassisch gesetzt.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 4.07.2019 | 18:51
Wann hat die Forge angefangen und wann richtig losgelegt?
Da waren die Storyteller-Systeme längst groß (bzw. hatten ihren Zenit schon überschritten) und (u.A.) dort war die Geschichte nicht determiniert, aber das SL-Primat in Sachen Würfeldrehen fester oder zumindest offizieller Bestandteil.

Mit Würfeldrehen "für eine gute Geschichte" war da nicht mehr gemeint, einen vorgefertigten Plot in der Spur zu halten, sondern das zu erreichen, was dem SL dramaturgisch passend erschien -  das WHFRP-Beispiel bezieht sich nur auf die Vorstufe (war ja zu der Zeit bei DSA nicht anders).

Und der nächste folgerichtige Schritt war, das Ganze vom SL auch auf die Spieler auszudehnen. Erst da konnte die Forge chronologisch überhaupt die Finger drin haben.


Ich vermute, die ältesten Einsätze von Trailblazing, Illusionismus und Würfeldrehen sind nur wenig jünger als das Hobby selbst. Alle diese Techniken haben im Storygaming überhaupt nichts verloren, wie praktisch jede andere Form von SL-Willkür. Die sind im klassischen Spiel entstanden. Das war die Kernaussage. Dass diese Techniken dann ins Storytelling Einzug gehalten haben, ist davon unbenommen.

Davon abgesehen sind Storyteller-Systeme in ihrer gesamten Struktur, in ihren Erzählrechten, in ihrer Mechanik, im Aufbau von Abenteuern und Kampagnen von ihren Vorläufern wenig bis nicht zu unterscheiden und wurden auch entsprechend verwendet. Das absolut einzige, das Storytelling und Storygaming verbindet, ist das Ziel, in irgendeiner Weise eine als gut wahrgenommene Geschichte zu erzeugen, woran dann potenziell einige SL-Techniken hängen, speziell der Umstand, dass Fakten erst dann final gesetzt werden, wenn es notwendig ist, um in Bezug auf die Story größtmögliche Flexibilität zu erhalten. Der Weg zur guten Story könnte dagegen unterschiedlicher kaum sein. Die Unterschiede überwiegen die Gemeinsamkeiten bei weiten, so wie die Gemeinsamkeiten zwischen Storytelling und simulationistisch-herausforderungsorientiertem Spiel die Unterschiede überwiegen.

Vampire mit PbtA zu vergleichen, wie Jiba das macht, halte ich davon abgesehen für nicht besonders sinnvoll. PbtA ist eine Engine, die sehr unterschiedlich verwendet wird. Dungeon World liegt vom Spielgefühl deutlich näher an dem, was gemeinhin unter Rollenspiel verstanden wird, als Monsterhearts. Und zwischen Vampire und Monsterhearts liegen Welten.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 4.07.2019 | 18:57
Der Unterschied liegt in den mit dem erklärten Speilstil verbundenen Anforderungen und Erwartungen an diese Spielsetzungen und daraus ergibt sich wie das, was der Spielleiter setzt korrekt aussehen darf bzw. wann er überhaupt zu solchen Setzungen greifen darf /sollte.

Wenn jemand in einer Sandbox den wichtigsten Zeugen vor der Ausage umgenietet hat, dann ist das halt erst einmal so, ggf. muss das Experiment da abgebrochen werden, vielleicht wird es auch nach Aussprache geretcont da neu aufgesetzt, aber nicht plötzlich ein neuer Zeuge erfunden. So ein aus dem Himmel fallender Fix würde als ernsthafte Störung des Spielspaßes aufgefasst, ebenso, wenn es ernsthaft unglaubwürdig erscheinen würde, dass der Zeuge den Zwischenfall so provoziert hat oder dass wirklich keinerlei andere Hinweise zu finden sind.
Was der SL dann setzen soll sind die bisher vielleicht noch nicht so genau ausgeearbeiteten Bereiche auf der Suche nach einer Alternativlösung. Und da würde es eben weitere Proteste geben, wenn diese Setzungen mit einer logischen Fortschreibung des bisherigen Settings kollidieren würden und erkannt wird, dass da andere Ziele treibend sind.

Wer da als echte Herausforderung spielt, hat wohl auch kein Interesse an einem heimlichen Fix, wird hier aber ggf. protestieren, wenn die oder die folgende Situation als "nicht fair" eingestuft wird, z.B. weil die einzige Lösung sich nicht ohne grobe Verbiegungen aus den gegebenen Umständen ableiten ließen.

Jemand der narrativistisch denkt, will z.B. das Drama, dass aus einer Situation kommt, wo wichtige Informationen gegen andere Güter abgeogen werden müssen und das schicksalhafte Gewicht, welches aus so einer  Entscheidung entspringt. Diewürde ebenfalls klar entwertet, wenn dieses Dilema dann plötzlich exhopp aufgelöst würde.

Für die Storytellerfront - so mein Eindruck als Externer - muss sich das Endergebnis dann ästetisch angenehm anfühlen, wie Randbedingungen dazu sind dann wild wechselnd nach Geschmack und bevorzugtem Substil, aber oft fallen da die Befindlichkeiten der Stile oben kaum bis gar nicht ins Gewicht.

Es ist also nicht das Fällen eines "Urteils", welches den Spielleiter kennzeichnet, sondern das "Gesetzeswerk" und die dahinterstehende von ihm verfolgte "Rechtsphilosophie", die er dabei anwendet.

Gut erklärt! Ich sehe das genauso. Für bestimmte herausforderungsorientierte Spiele müssen Setzungen vorab getroffen und eingehalten werden, auch wenn sie noch nicht veröffentlicht wurden und theoretisch noch geändert werden könnten, ohne die Plausibilität zu ruinieren. Da besteht in jedem Fall ein Unterschied zum storyorientierten Ansatz.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 4.07.2019 | 19:42
dann wäre ja schlimm, wenn der/die SL genauso solche pop-up Stores benutzt und schnell umgestreicht und Du merkst es nicht  ;D ;)
Ja, es wäre schlimm.
Doch, das merkt man als Spieler mit der Zeit.
 :q

Siehe auch https://ghoultunnel.wordpress.com/2018/04/17/worte-eines-ghouls-wider-das-schummel-erzaehlspiel/
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: YY am 4.07.2019 | 19:43
Ich vermute, die ältesten Einsätze von Trailblazing, Illusionismus und Würfeldrehen sind nur wenig jünger als das Hobby selbst. Alle diese Techniken haben im Storygaming überhaupt nichts verloren, wie praktisch jede andere Form von SL-Willkür. Die sind im klassischen Spiel entstanden. Das war die Kernaussage. Dass diese Techniken dann ins Storytelling Einzug gehalten haben, ist davon unbenommen.

Ja, die sind im klassischen Spiel entstanden und haben damit das notwendige Fundament fürs Storytelling gelegt*.
Freilich war da auf den ersten Blick kein großer struktureller Unterschied zu früheren klassischen Systemen, aber der Spielbetrieb war anders gedacht. Er war ähnlich zu manchen Sachen, die manche klassische Systeme zu diesem Zeitpunkt gemacht haben, wohin sie sich aber auch erst mal entwickeln mussten - daher kommt ja meine Aussage mit der diffizilen Einteilung.

Und so sehr Storygames in vielerlei Hinsicht Abgrenzung vom Storytelling sind, so gehen sie doch auf den selben Grundgedanken zurück, den sie dann aber völlig anders mit Leben füllen.
Trotzdem haben die Storyteller-Systeme und ihre Klone das Ganze so in die Fläche gebracht, dass dieser Grundgedanke mit neuem Ansatz überhaupt verfangen konnte. 
Was einzelne Gruppen vorher und parallel dazu auf eigene Initiative an Storygaming getrieben haben, war obskurste Randerscheinung.


*Jetzt habe ich übrigens auch kapiert, woran sich Jiba so gestört hat - da ist mir ein Storygame rausgerutscht, wo ein Storytelling hingehört hätte *arghs*
Ich lasse es stehen, sollte ja jetzt klar sein.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 4.07.2019 | 19:59
Es gibt eben auch im Storybereich zwei wiederum inkompatible Zweige nach der Weg/Ziel Unterscheidung:
Beim Wegspiel wird die Geschichte halt tasächlich gleichberechtigt  mit entsprechenden Regeln zu den Gestaltungsrechten etc. on the fly erschaffen (also in der Regel dann spielleiterlos). Damit könenn spezifische Verläufe oder ästhetische Spielqualitäten natürlich nicht mehr gesichert werden.

In der anderen Variante ist das Ziel in Form einer zu realisierenden Geschichtsvorstellung, was bestimmte Idealvorstellungen udn ggf. Kernelemente angeht gegeben und damit eine offene und gleichberechtigte Beteiligung außer bei sehr ausgewählten oder zufällig glücklichen Spielerkonstellationen naheezu auszuschließen. Typischerweise gibt es Knatsch oder eine Hierarchie von Gestaltern gegenüber eher passiven (nicht zwingend dabei unglücklichen) Mitfahrern.

Dieser Knatsch zwischen "Alphatellern" sorgt meiner Erfahrung auch dazu, dass sich dann dort unterlegene Storyteller dann gerne Anfängern oder auch Gruppen eigentlich anderer Spielstil zuwenden und dann zu dominieren versuchen.
Dem heimlichen Würfeldreher-SL oder vielleicht sogar Spieler, spätestens wenn er den richtigen Geschmack trifft,  wird in seiner Storytellergruppe oft keiner böse sein, doppelt, wenn er das vorher angekündigt hat.
In den anderen Spielen (wo er es dann heimlich tun müßte) , aber auch, wenn er beim Storytelling NICHT den Tischgeschmack trifft, wird das Ärger geben, wenn das erkennbar wird. 
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 4.07.2019 | 20:06
Ja, es wäre schlimm.
Doch, das merkt man als Spieler mit der Zeit.
 :q

Siehe auch https://ghoultunnel.wordpress.com/2018/04/17/worte-eines-ghouls-wider-das-schummel-erzaehlspiel/

Ah Du hast eine Kampfschrift verfasst  :)

Aber im Ernst : was haben die von mir eingebrachten Techniken mit Schummeln zu tun ? Sie folgen ja den Wurf/Probeergebnis.

Das Sturzbeispiel von Schneeland bleibt ja so oder so tödlich. Hier haette ich sogar bei DW 7-9 Wurf sogar die Mögluckeit zu: Du kannst dich gerade noch festhalten, aber dein Langschwert +5 musst loslassen/lässt Du fallen..
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 4.07.2019 | 22:29
@Alexander: Du gibst Dir die Antwort selbst, bzw. Timberwere hat es gut zusammengefasst: Gerade bei PbtA geht es nicht um eine Aktionsauflösung, sondern um eine Situationsauflösung. Die Aktion ist: Öffnen wir das Schloss? Die Situation ist: Kommen wir in den Raum?

Das halte ich für eine etwas gewagte Aussage: zumindest die SPIELER-Moves in PbtA gehen von erzählten Aktionen aus. Ist aber auch nicht wichtig, ob Aktion oder Situation. Wichtig ist, dass es in PbtA nicht binär zugeht.

Der eigentliche Kernpunkt ist doch der, dass man mit der weiten Definition von Failing Forward völlig verwischt was bei PbtA bei 2-6 passiert: entweder man nennt das "Nein, aber..." auch Failing Forward -was verwirrungsstiftend wäre- ODER man hat gleich gar keinen Fachbegriff für diese Form der Erweiterung von binärer Auflösung. Es gibt dann auch keine Systeme, die Failing Forward implementieren (wenn nur die weite Definition gilt) - es ist dann lediglich eine Spielleiterphilosophie.

Also ich persönlich werde mir das nicht zu eigen machen (ich glaube auch nicht, dass das so im Angelsächsischen benutzt wird). Für mich bleibt Failing Forward das "Nein, aber..." - und damit eine Regelfrage.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 4.07.2019 | 22:34
Also ich persönlich werde mir das nicht zu eigen machen (ich glaube auch nicht, dass das so im Angelsächsischen benutzt wird). Für mich bleibt Failing Forward das "Nein, aber..." - und damit eine Regelfrage.

Dafür brauchst du keine Regel, außer der, dass die SL sowas darf. PbtA verregelt das halt hart. Gemacht wurde das aber schon vor Jahrzehnten.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 4.07.2019 | 23:06
. Und das hatte ich eben eher mit Failing Forward assoziiert. Der Fehlschlag als Weg nach vorn (wenn auch nicht zu einem Vorn in der ursprünglich geplanten Richtung). Und diese Möglichkeit hat bei mit halt diese Verkrampfung gelöst, dass es immer in die eine Richtung -- egal ob mit oder ohne Schlaufen und Ehrenrunden -- weitergehen muss, und ich spiele vor allem als Spieler mittlerweile sehr gerne mit dem Gefühl: Okay, wenn wir dieses Abenteuer nicht knacken, haben wir bestimmt viele andere interessante Probleme. Und das ist für mich eben failing forward.

Mein Problem dabei ist, dass es schon ziemlicher semantischer Verrenkungen bedarf wenn man das Ergebnis "Die Tür wird von innen geöffnet, weil jemand mich beim Schlösser knacken gehört hat" als Failing Forward bezeichnet wird. Mein Ziel war es die Tür zu öffnen, die Tür ist nun offen, leider gab's dabei das kleine Problem, dass eine Wache alarmiert wurde. Wenn DAS "Failing Forward" ist, was ist dann "Success with Complications/at a Cost"?
(Und, ja, es kommt auch auf den Kontext an: Natürlich kann entdeckt werden auch das völlige Scheitern einer Mission bedeuten, aber dann würde man vielleicht eine andere Komplikation wählen als Spielleiter. Dietrich abgebrochen?)

In der Praxis sind die Grenzen da sicher nicht so scharf, aber wenn es mir darum geht, als Spieler/SC Herausforderungen zu bestehen, dann kommt der Erfolg nur dann richtig zum Tragen, wenn auch Misserfolg eine echte Option ist. Im Extremfall: wenn ich versuche den Fels unterhalb der feindlichen Festung erkraxeln möchte, um mich durch die Hintertür hineinzuschleichen, dann ist der Nervenkitzel nur dann halbwegs gegeben, wenn unter mir der Tod wartet. Wenn ich dann den Kletternwurf versiebe, geht es halt abwärts und mein nächster Charakter ist hoffentlich so schlau, ein Seil und ein paar Kletterhaken mitzubringen.
Nicht nur das: wenn ich als Anfänger eine 98% Chance habe eine absolute Steilwand ohne Hilfsmittel problemlos zu erklettern, dann ist der Nervenkitzel eher auch nicht so groß. Dafür bräuchte man aber vielleicht auch mal Situationsmodifikatoren - das Abenteuer steckt in den Wahrscheinlichkeiten (http://www.knightsoftheblacklily.com/2018/02/the-case-for-genre-simulation-series-on-crunch-part-i/).
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: schneeland (N/A) am 4.07.2019 | 23:20
Nicht nur das: wenn ich als Anfänger eine 98% Chance habe eine absolute Steilwand ohne Hilfsmittel problemlos zu erklettern, dann ist der Nervenkitzel eher auch nicht so groß. Dafür bräuchte man aber vielleicht auch mal Situationsmodifikatoren - das Abenteuer steckt in den Wahrscheinlichkeiten (http://www.knightsoftheblacklily.com/2018/02/the-case-for-genre-simulation-series-on-crunch-part-i/).

Ja, halbwegs passende Wahrscheinlichkeiten sind dabei natürlich vorausgesetzt - wie schon zuvor erwähnt: wenn ich herausforderungsorientiert spielen will, gehört eine echte Möglichkeit des Scheiterns dazu.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Feuersänger am 5.07.2019 | 00:58
Ja, halbwegs passende Wahrscheinlichkeiten sind dabei natürlich vorausgesetzt - wie schon zuvor erwähnt: wenn ich herausforderungsorientiert spielen will, gehört eine echte Möglichkeit des Scheiterns dazu.

An dieser Stelle der Diskussion verweise ich in der Regel auf das Problem der Iterativen Wahrscheinlichkeiten. Was ist eine "halbwegs passende Wahrscheinlichkeit" oder wie müsste sie gewählt sein, damit der Wurf spannend ist? Und was sind die Konsequenzen? Wenn du mit einer einzelnen Probe sagen wir mal 33% Risiko zu scheitern hast, klingt das vielleicht erstmal spannend. Das Problem daran ist, dass du im Laufe von sagen wir mal 7 solcher Proben nur noch 5% Chance hast, _nicht_ zu scheitern.

Das ist wie Russisch Roulette mit 2 Kugeln im Revolver: wie oft traust du dich, zu drehen und abzudrücken? Wenn man sich das mal vor Augen führt, mag man zu der Einsicht gelangen, dass 33% Risiko _mörderisch_ hoch ist, wenn auch die Stakes hoch sind.

Das ganze Thema mit "herausforderungsorientiertem" Spiel haben wir ja schon des öfteren diskutiert; für mich offenbart sich da immer noch ein Disconnect: Konsequent durchdekliniert bedeutet es, dass die Herausforderung darin besteht, durch geschicktes Drehen an den Umgebungsvariablen (durch die Spieler, nicht den SL) das Risiko für katastrophales Scheitern zu minimieren oder gar ganz auszuschalten. Dies wiederum finden viele Spieler langweilig. Ohne dieses Drehen aber ist das ganze Spiel ein Kartenhaus, das eher früher als später krachend zum Einsturz kommen wird. Dann steht man wieder bei Null und muss ein neues Spiel komplett von vorne anfangen -- für mich ist eindeutig das die langweilige Methode.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Greifenklaue am 5.07.2019 | 01:42
An dieser Stelle der Diskussion verweise ich in der Regel auf das Problem der Iterativen Wahrscheinlichkeiten. Was ist eine "halbwegs passende Wahrscheinlichkeit" oder wie müsste sie gewählt sein, damit der Wurf spannend ist? Und was sind die Konsequenzen? Wenn du mit einer einzelnen Probe sagen wir mal 33% Risiko zu scheitern hast, klingt das vielleicht erstmal spannend. Das Problem daran ist, dass du im Laufe von sagen wir mal 7 solcher Proben nur noch 5% Chance hast, _nicht_ zu scheitern.

Das ist wie Russisch Roulette mit 2 Kugeln im Revolver: wie oft traust du dich, zu drehen und abzudrücken? Wenn man sich das mal vor Augen führt, mag man zu der Einsicht gelangen, dass 33% Risiko _mörderisch_ hoch ist, wenn auch die Stakes hoch sind.

Das ganze Thema mit "herausforderungsorientiertem" Spiel haben wir ja schon des öfteren diskutiert; für mich offenbart sich da immer noch ein Disconnect: Konsequent durchdekliniert bedeutet es, dass die Herausforderung darin besteht, durch geschicktes Drehen an den Umgebungsvariablen (durch die Spieler, nicht den SL) das Risiko für katastrophales Scheitern zu minimieren oder gar ganz auszuschalten. Dies wiederum finden viele Spieler langweilig. Ohne dieses Drehen aber ist das ganze Spiel ein Kartenhaus, das eher früher als später krachend zum Einsturz kommen wird. Dann steht man wieder bei Null und muss ein neues Spiel komplett von vorne anfangen -- für mich ist eindeutig das die langweilige Methode.
Scheitern ungleich Sterben.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 5.07.2019 | 06:25
Das ganze Thema mit "herausforderungsorientiertem" Spiel haben wir ja schon des öfteren diskutiert; für mich offenbart sich da immer noch ein Disconnect: Konsequent durchdekliniert bedeutet es, dass die Herausforderung darin besteht, durch geschicktes Drehen an den Umgebungsvariablen (durch die Spieler, nicht den SL) das Risiko für katastrophales Scheitern zu minimieren oder gar ganz auszuschalten. Dies wiederum finden viele Spieler langweilig. Ohne dieses Drehen aber ist das ganze Spiel ein Kartenhaus, das eher früher als später krachend zum Einsturz kommen wird. Dann steht man wieder bei Null und muss ein neues Spiel komplett von vorne anfangen -- für mich ist eindeutig das die langweilige Methode.

Ja, bedeutet es. Heißt aber letztlich nichts anderes, als dass "herausforderungsorientiertes Spiel" scheinbar für dich nichts ist.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: 6 am 5.07.2019 | 07:06
Ja, bedeutet es. Heißt aber letztlich nichts anderes, als dass "herausforderungsorientiertes Spiel" scheinbar für dich nichts ist.
Unsinn. Herausforderungsorientiert heisst nicht "sich den Schicksal überlassend".
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 5.07.2019 | 07:11
Wenn ich also bei Fate durch geschicktes Vorgehen mehrere Vorteilsaspekte erschaffe, um Herausforderungen zu bestehen und Würfe zu schaffen, ist dass dann schon herausforderungsorientiertes Spiel? [emoji6]

Und damit Rückbezug auf Maarzan und seine richtige Bemerkung, dass herausforderungsorientierte und storyorientierte eindeutig in unterschiedlichen Kategorien denken und kommunizieren: Ich habe nie verstanden, wo bei diesem Drehen an Umgebungsparametern — die ja auch absolut der SL unterworfen sind und von dieser im Zweifelsfall genauso willkürlich festgelegt werden, wie Umgebungsaspekte bei Fate — denn jetzt die Herausforderung sein soll... ist da die Frage „Wer konstruiert die beste Rube-Goldberg-Maschine?“ oder „Wer optimiert die maximale Traglast so sehr, dass er für alle Eventualitäten die richtige Ausrüstung dabei hat?“ Für mich entsteht Spannung im Rollenspiel an komplett anderer Stelle, nämlich auf einer weiter rausgezoomten Ebene: Welche Spannungen ergeben sich aus dem Fortgang der Geschichte und den Interaktionen der Figuren untereinander. Die Frage ist nicht, ob eine „Herausforderung“ (clearly for lack of a better term) überwunden wird, sondern wie sich eine instabile Grundsituation letztlich auflöst. Wie bei „Fiasco“ etwa. Oder bei PbtA, wo es ja heißt „Play to find out!“.



Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: 6 am 5.07.2019 | 07:29
Wenn ich also bei Fate durch geschicktes Vorgehen mehrere Vorteilsaspekte erschaffe, um Herausforderungen zu bestehen und Würfe zu schaffen, ist dass dann schon herausforderungsorientiertes Spiel? [emoji6]
Im Prinzip ja. Die wirklich wichtige Frage dabei ist: Wie häufig wählst Du als Spieler eine solche Vorgehensweise und wie wichtig ist es Dir diese vor Dir liegende Herausforderung  zu meistern?
Also ist es Dir wichtig z.B. die Tür zu öffnen, um dahinter zu kommen oder ist es für Dich wichtiger das die Geschichte in welcher Form auch immer weiter geht (EDIT: Die geschlossene Tür also eher ein Teil der Kulisse ist)?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: First Orko am 5.07.2019 | 07:40
Ein Problem bei der Übertragung der OSR - Herausforderungen in Systeme wie pbta und Fate ist, dass OSR binär ist. Beispiel: Ich sammle seit Stufe 1 alle +1 Schwerter im Bag of Holding. In Stufe 10 bilde ich ne Miliz aus und statte diese mit den Waffen aus.
Dann haben diese einen dauerhaften Bonus (je nach Ruling und System zählen die dann zbsp als Stufe 2 Kämpfer oder so).
In Fate wäre es einmal ein +1 a bonus für eine story-relevante Aktion, danach spielt die Vorbereitung faktisch keine Rolle mehr.
Und anders: in Fate erzeuge ich den Vorteil "Waffen gesammelt"  mit einem spontanen Wurf.
Das ist in meinen Augen doch deutlich anders bewertet als "Ich beware die mal auf, mal sehen wofür die noch gut sind" und die Belohnung desselben in weiter Zukunft.
In OSR habe ich halt entweder dran gedacht - oder nicht.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 5.07.2019 | 08:33
Aber im Ernst : was haben die von mir eingebrachten Techniken mit Schummeln zu tun ? Sie folgen ja den Wurf/Probeergebnis.

Das Sturzbeispiel von Schneeland bleibt ja so oder so tödlich. Hier haette ich sogar bei DW 7-9 Wurf sogar die Mögluckeit zu: Du kannst dich gerade noch festhalten, aber dein Langschwert +5 musst loslassen/lässt Du fallen..
???
Es ging doch ums Kulissenschieben, das Du so sehr befuehrwortest, nicht um Schneelands Sturzbeispiel.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Feuersänger am 5.07.2019 | 10:05
Ja, bedeutet es. Heißt aber letztlich nichts anderes, als dass "herausforderungsorientiertes Spiel" scheinbar für dich nichts ist.

Unsinn. Vielmehr müsste man mal drüber kommen, dass der landläufige  Herausforderungsbegriff im Rollenspiel eine Farce ist. "Du musst jetzt Glück beim Würfeln haben" -- was hat das denn bitte mit Herausforderung zu tun.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 5.07.2019 | 10:20
Hm, ich glaube nicht nur ARS, sondern Würfelspiele ueberhaupt sind nichts für den Feuersaenger. :think:
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 5.07.2019 | 10:23
Dann sag mal: Woran liegt denn überhaupt die Herausforderung beim Würfeln?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 5.07.2019 | 10:26
Hat Feuersaenger selbst weiter oben erklärt. Nur dass er es langweilig findet.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Sir Mythos am 5.07.2019 | 10:27
Dann sag mal: Woran liegt denn überhaupt die Herausforderung beim Würfeln?

Ich glaube, Herausforderung ist vermutlich der falsche Begriff.
Vermutlich würde Unsicherheit oder ähnliches besser passen. (Ohne das jetzt mal abgrenzen zu wollen).
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 5.07.2019 | 10:29
Klar, würfeln ist so langweilig. Deshalb gibt es auch keine Gluecksspielsucht.
 :Ironie:
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Sir Mythos am 5.07.2019 | 10:32
Klar, würfeln ist so langweilig. Deshalb gibt es auch keine Gluecksspielsucht.
 :Ironie:

 ~;D

Glücklicherweise hat keiner von langeweilig gesprochen. Das kann schon sehr spannend sein mit dem Würfeln. Aber eine Herausforderung sehe ich da halt nicht.
Die Spannung kommt m.E. durch die Unsicherheit beim Würfelergebnis bzw. soll durch diese kommen.
Dass damit vielleicht eine Herausforderung für den Character simuliert werden soll, ok. Aber für den Spieler ist das erst einmal keine Herausforderung.

Und Herausforderungen für Charactere werden - nach meinem Verständnis - in jedem Rollenspiel bearbeitet. Die wesentliche Frage ist er, wie diese abgebildet und gelöst werden: Per Würfel oder eher narrativistisch.
Titel: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 5.07.2019 | 10:32
Exakt. Und ob ich jetzt auf Strength (D&D), auf Hot (Monsterhearts), auf Flashy  (Turbofate) oder auf Hearty Mate of the USS Endeavour (PDQ#) würfle ist dann ja letztlich auch egal. Der Moment der Spannung bleibt derselbe.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 5.07.2019 | 10:36
Nicht nur das: wenn ich als Anfänger eine 98% Chance habe eine absolute Steilwand ohne Hilfsmittel problemlos zu erklettern, dann ist der Nervenkitzel eher auch nicht so groß. Dafür bräuchte man aber vielleicht auch mal Situationsmodifikatoren - das Abenteuer steckt in den Wahrscheinlichkeiten (http://www.knightsoftheblacklily.com/2018/02/the-case-for-genre-simulation-series-on-crunch-part-i/).

Ich würde ja sagen, das Abenteuer steckt im Spiel. Aber der verlinkte Artikel vermittelt das ja auch so, auch wenn er den Eindruck vermittelt, dass du GNS nicht verstanden hast. Das wiederum wäre nicht schlimm, weil das Modell eh Mist ist. Das gamistische Spiel mit den Wahrscheinlichkeiten, die sich aus den Regeln ergeben, die wiederum die Spielweltphysik simulieren, ist halt eine Spielform, die manche Spieler als abenteuerlich erleben. Ich beispielsweise tue das nicht. Ich agiere zwar gerne mal herausforderungsorientiert. Wenn ich das tue, spiele ich aber üblicherweise sehr unimmersiv und meta.

Den Genreemulationisten, denen ich oftmals angehöre, interessieren die Wahrscheinlichkeiten wiederum nur bedingt, bzw. benutzt er Regeln, mit denen er Wahrscheinlichkeiten manipulieren kann, idealerweise um damit genrekonform zu bleiben.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: schneeland (N/A) am 5.07.2019 | 10:39
Unsinn. Vielmehr müsste man mal drüber kommen, dass der landläufige  Herausforderungsbegriff im Rollenspiel eine Farce ist. "Du musst jetzt Glück beim Würfeln haben" -- was hat das denn bitte mit Herausforderung zu tun.

Wie Du weiter oben ja selbst festgestellt hast, liegt die Herausforderung nicht darin, besonders gut zu würfeln, sondern durch eine Kombination aus gut gewählter Ausrüstung, Nutzung situativer Vorteile, ggf. unter Hinzuziehung von Spielerwissen, die Wahrscheinlichkeiten in meinem Sinne zu verschieben. Quasi weniger "Rollen" und mehr "Spielen". Das muss man jetzt nicht zwingend mögen, aber eine Farce ist es m.E. nicht.

Wobei wir ggf. auch mal wieder zum Ursprungsthema zurückkehren könnten - die Sache mit der Herausforderung war ja nur eine Tangente, die illustrieren sollte, dass ohne die Möglichkeit des Scheiterns die Spielerentscheidung ein Stück weit entwertet wird.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 5.07.2019 | 10:40
Hier liegt der Hund begraben:

Das ganze Thema mit "herausforderungsorientiertem" Spiel haben wir ja schon des öfteren diskutiert; für mich offenbart sich da immer noch ein Disconnect: Konsequent durchdekliniert bedeutet es, dass die Herausforderung darin besteht, durch geschicktes Drehen an den Umgebungsvariablen (durch die Spieler, nicht den SL) das Risiko für katastrophales Scheitern zu minimieren oder gar ganz auszuschalten.
:d
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 5.07.2019 | 10:41
Glücklicherweise hat keiner von langeweilig gesprochen. Das kann schon sehr spannend sein mit dem Würfeln. Aber eine Herausforderung sehe ich da halt nicht.

Die Herausforderung besteht nicht beim Würfeln, sondern vorher darin, die Wahrscheinlichkeiten so gut es geht in die eigene Richtung zu manipulieren, potenziell bis zu dem Punkt, an dem garnicht mehr gewürfelt werden muss, weil das Ergebnis eh feststeht.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Suro am 5.07.2019 | 10:42
Exakt. Und ob ich jetzt auf Strength (D&D), auf Hot (Monsterhearts), auf Flashy  (Turbofate) oder auf Hearty Mate of the USS Endeavour (PDQ#) würfle ist dann ja letztlich auch egal. Der Moment der Spannung bleibt derselbe.

Ja? Ich weiß nicht genau, was genau du mit "derselbe" meinst, aber wie spannend man ein zufällig bestimmtes Ergebnis findet hängt doch durchaus von allerlei dem Wurf mehr oder weniger inhärenten und auch kontextuellen Faktoren ab, also zumindest den Wahrscheinlichkeiten, den möglichen Ergebnissen, und davon was auf dem Spiel steht. Und das kann doch je nach Spiel und Spielweise stark variieren?

Um zum Thema Herausforderung zurückzukommen: in manchen Spielen mag ich geschickt darauf Einfluss nehmen können, wie die Wahrscheinlichkeiten aussehen, bei DW z.B. im Gegensatz hauptsächlich* darauf was auf dem Spiel steht und welche Konsequenzen der SL aus der Erzählung folgen lässt.

Edit: Einiges wurde zwischenzeitlich schon gesagt.

Edit 2: *Auch bei DW kann ich in sofern auf die Erfolgswahrscheinlichkeit Einfluss nehmen, dass ich jene Moves triggern kann, bei denen ich als SC bessere Attributswerte habe (oder z.B. automatisch erfolgreich bin). Im Vergleich zu den Situationsmodifikation anderer Spiele ist das aber recht wenig, und immer wieder einer der Kritikpunkte - wir hatten da diese Diskussion über YYs (meine ich) Kritik am spielmechanischen Trichter.
Titel: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 5.07.2019 | 10:43
Und ich bleibe bei meiner Behauptung, dass ich das zumindest in den klassisch-narrativen Rollenspielen Fate und PbtA ebenfalls tun kann.

Obwohl ich Orko jetzt noch eine längere Antwort auf seinen Post schuldig bin.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Scurlock am 5.07.2019 | 10:44
Beim herausforderungsorientierten Spiel, wie in anderen Spielformen auch, ist der Würfel doch nur ein Mechanismus, der das zufällige Element darstellen soll.
Das Regelsystem bestimmt dann eher die Herausforderung und inwieweit die Spieler darauf Einfluss haben, sei es durch Charakterbau oder Taktiken am Spieltisch.
Und abhängig davon, ob die Spieler den narrativen Ansatz oder eher den Tabletopcharakter eines Rollenspiels bevorzugen, ist die empfundene Spannung auch nur subjektiv.   
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Feuersänger am 5.07.2019 | 10:49
Hat Feuersaenger selbst weiter oben erklärt. Nur dass er es langweilig findet.

Hat er nicht. Weil "gut würfeln müssen" keinerlei Herausforderung bereitstellt. Wie alles, worauf du als Spieler selber überhaupt keinen Einfluss hast. Wer Glücksspiel als Herausforderung betrachtet, lügt sich nur selber in die Tasche. So wie die von dir genannten Glücksspielsüchtigen, die sich einreden sie hätten "es im Gefühl" dass sie heute "einen Lauf" haben würden oder was dergleichen Blödsinn mehr ist.

Auf die Gefahr hin, dass CK und ich uns gegenseitig zitieren:
Die Herausforderung besteht nicht beim Würfeln, sondern vorher darin, die Wahrscheinlichkeiten so gut es geht in die eigene Richtung zu manipulieren, potenziell bis zu dem Punkt, an dem garnicht mehr gewürfelt werden muss, weil das Ergebnis eh feststeht.

Wie gesagt, ich unterschreibe diesen Ansatz absolut, aber dann sind wieder andere Spieler nicht zufrieden, denen der Nervenkitzel beim Würfeln wichtig ist. Man muss sich halt entscheiden, was man haben will (und genügend Gleichgesinnte finden).
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Greifenklaue am 5.07.2019 | 10:52
Wenn ich also bei Fate durch geschicktes Vorgehen mehrere Vorteilsaspekte erschaffe, um Herausforderungen zu bestehen und Würfe zu schaffen, ist dass dann schon herausforderungsorientiertes Spiel? [emoji6]

Und damit Rückbezug auf Maarzan und seine richtige Bemerkung, dass herausforderungsorientierte und storyorientierte eindeutig in unterschiedlichen Kategorien denken und kommunizieren: Ich habe nie verstanden, wo bei diesem Drehen an Umgebungsparametern — die ja auch absolut der SL unterworfen sind und von dieser im Zweifelsfall genauso willkürlich festgelegt werden, wie Umgebungsaspekte bei Fate — denn jetzt die Herausforderung sein soll... ist da die Frage „Wer konstruiert die beste Rube-Goldberg-Maschine?“ oder „Wer optimiert die maximale Traglast so sehr, dass er für alle Eventualitäten die richtige Ausrüstung dabei hat?“ Für mich entsteht Spannung im Rollenspiel an komplett anderer Stelle, nämlich auf einer weiter rausgezoomten Ebene: Welche Spannungen ergeben sich aus dem Fortgang der Geschichte und den Interaktionen der Figuren untereinander. Die Frage ist nicht, ob eine „Herausforderung“ (clearly for lack of a better term) überwunden wird, sondern wie sich eine instabile Grundsituation letztlich auflöst. Wie bei „Fiasco“ etwa. Oder bei PbtA, wo es ja heißt „Play to find out!“.

Das im Thread gewählte Beispiel war doch gut: Da ist eine Tür und die geht nicht auf:

Versuch 1 mit Dietrichen scheitert.

Versuch 2 mit Aufbrechen scheitert.

Versuch 3 einen Schlüssel in der Nähe zu finden scheitert.

Versuch 4 sie aufzuhacken ...

Versuch 5 ihr mit Magie beizukommen ...

Sprich, bei herausforderungsorientiertem Spiel ist FF ganz blöd, weil ich ja voll Bock habe, diese Tür aufzukriegen. Wobei der Versuch einfach anzuklopfen noch ausstünde ...

Ich erinnere mich gern an eine Situation in einem Megadungeon (Castle Whitrock), wo wir eine Orkfraktion besiegt hatten und wussten, wo die andere hockt - aber kein Zugang gefunden wurde. Ich glaube, die hatten auch noch einen unserer Leute entführt - und so verschuff man sich selbst Zugang mit der Spitzhacke, was die andere Seite natürlich mitbekam und sich am Durchbruch ein heißer Kampf entwickelte ...

Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 5.07.2019 | 10:57
Ja und genau das hätte in einem beliebigen, narrativen Spiel genauso auch passieren können. „Fail Forward“ bedeutet eben auch die Möglichkeit zu geben, dass du das mit deiner Spitzhacke machen kannst. Auch als „Say yes or roll the dice“ bezeichnet.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 5.07.2019 | 10:58
Hat er nicht. Weil "gut würfeln müssen" keinerlei Herausforderung bereitstellt. Wie alles, worauf du als Spieler selber überhaupt keinen Einfluss hast. Wer Glücksspiel als Herausforderung betrachtet, lügt sich nur selber in die Tasche. So wie die von dir genannten Glücksspielsüchtigen, die sich einreden sie hätten "es im Gefühl" dass sie heute "einen Lauf" haben würden oder was dergleichen Blödsinn mehr ist.

Genau deshalb spielt man ja ARS statt Lotto. Um Einfluss auf das Wuerfelergebnis zu nehmen.
Viele Spieler finden das spannend. Du eben nicht.

@Jiba: Der Einsatz ist je nach Spiel/Spielstil unterschiedlich. Spielt man mit   Auffangnetz oder ohne? Wie oft hast Du bei pbtA Edit: DW schon einen TPK aufgrund von Würfelergebnissen erlebt? Nie.
Titel: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 5.07.2019 | 11:01
Naja, bei „Bluebeard’s Bride“ ist das durchaus möglich. Und bei Fate sowieso, weil du da den Einsatz im Vorfeld festlegst. Sogar bei Fiasco lagen schonmal 3 von 5 Charakteren mitten im Spiel tot darnieder.

Und ich nehme bei genannten Systemen ebenfalls Einfluss auf die Würfelwahrscheinlichkeiten. Auch durch gute Ideen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Greifenklaue am 5.07.2019 | 11:02
Und ich bleibe bei meiner Behauptung, dass ich das zumindest in den klassisch-narrativen Rollenspielen Fate und PbtA ebenfalls tun kann.

Obwohl ich Orko jetzt noch eine längere Antwort auf seinen Post schuldig bin.
Ist denn Herausforderung eine Quelle des Spaßes bei Dir?

Bei mir ist sie das und bei Fate empfinde ich aus dieser Quelle weniger Spaß, weswegen es nicht meins ist. Trotzdem sehe ich, dass Fate andere Stärken hat, die andere Spielertypen vielleicht mehr anlächeln. Das halte ich auch nicht für schlimm, Fate muss ja nicht alles können.

Ja und genau das hätte in einem beliebigen, narrativen Spiel genauso auch passieren können. „Fail Forward“ bedeutet eben auch die Möglichkeit zu geben, dass du das mit deiner Spitzhacke machen kannst. Auch als „Say yes or roll the dice“ bezeichnet.

Das Beispiel mit der Tür hätte wohl bei Fate geklappt, wenn man mit Fate einen Megadungeon bespielt.

Aber taktische Kämpfe sind in Fate leider - für mich - öde, weswegen Fate dann herausfällt (un ja, auch die sind herausforderungsorientiert).

In Fate hab ich eher gut beschriebene, ungewöhnliche Kämpfe erlebt, wenn ich das haben will, würde ich vielleicht zu Fate greifen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Greifenklaue am 5.07.2019 | 11:04
Und das ist übrigens nicht nur bei Fate so, auch bei FFG-Star Wars hat man kaum taktische/herausforderungsorientierte Kämpfe - trotzdem hab ich meinen Spaß dran. Aber der Aspekt "herausforderungsorientiert" triggert nicht.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Suro am 5.07.2019 | 11:12
Wie oft hast Du bei pbtA schon einen TPK aufgrund von Würfelergebnissen erlebt? Nie.
Muss ich zugeben, aber das war zuletzt einfach nur Glück; in meiner letzten Uncharted Worlds Runde hat ein letzter Würfelwurf entschieden, dass dir Gruppe nicht von einem Raketenwerfer getötet wurde. Das System ist im übrigen wirklich ziemlich tödlich; wenn man gegen größere Waffen (Kategorie tödlicher Schaden) zwei Würfe nicht schafft, ist man im Normalfall (wenig überraschenderweise) tot.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 5.07.2019 | 11:14
@Jiba: Ich hätte DW schreiben müssen, nicht pbtA. Ich meinte Kampagnenspiel.

Fate ist für mich was anderes, das ist zu meta durch das Player Empowerment, es stört meine Immersion. Ich habe es mit Malmsturm ausprobiert und mich gelangweilt. Fazit: Schade dass Malmsturm Fate ist.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Feuersänger am 5.07.2019 | 11:20
Genau deshalb spielt man ja ARS statt Lotto. Um Einfluss auf das Wuerfelergebnis zu nehmen.
Viele Spieler finden das spannend. Du eben nicht.

Wir sind uns ja anscheinend immerhin soweit einig, was "Herausforderung" im Rollenspiel am ehesten bedeutet. Okay. Mir gefällt diese Spielweise auch, allerdings liegt da halt die Spannung, wenn das überhaupt das richtige Wort ist, vielmer im Drumherum bzw _vor_ dem ausschlaggebenden Wurf, solange man noch damit beschäftigt ist auf das kommende Würfelergebnis Einfluss zu nehmen. Wenn man da alles richtig gemacht hat, ist der eigentliche Wurf ja nur noch Formsache und kann kaum noch als spannend bezeichnet werden.
Muss er für mich auch nicht. Ich finde, die Spielerentscheidung sollte das entscheidende Element sein, nicht die stochastischen Launen eines Plastikklötzchens.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Greifenklaue am 5.07.2019 | 11:28
Also, wenn der Würfel rollt, schau ich da schon mit einer gewissen Spannung drauf, gerade wenn es um etwas geht.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 5.07.2019 | 11:39
Ich fasse zusammen: Wir sind uns grundsätzlich einig, dass

Über die optimale Höhe des Einsatzes und die Arten der Einflussnahme sind wir uns aus Geschmacksgruenden uneinig.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Tyloniakles am 5.07.2019 | 11:40
Wie oft hast Du bei pbtA Edit: DW schon einen TPK aufgrund von Würfelergebnissen erlebt? Nie.

Bei 4 DW-Runden sind 2 mal ganz knapp am TPK vorbei gekommen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Caranthir am 5.07.2019 | 11:45
Ich fasse zusammen: Wir sind uns grundsätzlich einig, dass
  • Würfeln spannend ist, wenn das Ergebnis eine Aussagekraft hat.
  • es spannend ist Einfluss zu nehmen.

Über die optimale Höhe des Einsatzes und die Arten der Einflussnahme sind wir uns aus Geschmacksgruenden uneinig.

Wodurch wir wieder bei der Geschmacksfrage wären, was irgendwie von Anfang an klar war. Deshalb kann ja jeder gerne spielen, was er oder sie will, nur die inhaltliche Auseinandersetzung, was jetzt "echt", "richtig" und "gut" ist, wird schwer. Es gibt sicher Leute, denen das Würfeln beim Rollenspiel relativ egal ist, die erzählen einfach nur. Dann gibt's die Leute, die wollen alles den Würfeln überlassen und freuen sich, wenn ihr Held mal wieder durch einen Zufallskrit gestorben ist. Und dazwischen gibt es noch etliche Abstufungen, die alle ihre Berechtigung haben.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 5.07.2019 | 11:54
Klar sind wir wieder auf Anfang.
11 Seiten Diskussion, ausgelöst durch irgendeinen kaum verhohlenen Troll.
 ;D  ;D  ;D
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Sir Mythos am 5.07.2019 | 12:01
Klar sind wir wieder auf Anfang.
11 Seiten Diskussion, ausgelöst durch irgendeinen kaum verhohlenen Troll.
 ;D  ;D  ;D

Stimmt - aber bei manchen Sachen kann man ja auch einfach mal der Diskussion willen diskutieren und weniger des Erkenntnisgewinns.
Wobei ich zugeben muss, das in diesem Thread schon die ein oder andere Erkenntnis gereift ist.   ;D

Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 5.07.2019 | 12:02
Klar sind wir wieder auf Anfang.
11 Seiten Diskussion, ausgelöst durch irgendeinen kaum verhohlenen Troll.
 ;D  ;D  ;D

Ich sehe mich weniger als  Troll sondern mehr als Initiator von interessanten Diskussionen.

 ~;D
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 5.07.2019 | 12:07
Wobei ich zugeben muss, das in diesem Thread schon die ein oder andere Erkenntnis gereift ist.   ;D
Das ist schön.  :)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Caranthir am 5.07.2019 | 12:08
Stimmt - aber bei manchen Sachen kann man ja auch einfach mal der Diskussion willen diskutieren und weniger des Erkenntnisgewinns.
Wobei ich zugeben muss, das in diesem Thread schon die ein oder andere Erkenntnis gereift ist.   ;D

Es ist doch schön, wenn man allem etwas Positives abgewinnen kann.  :d
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Suro am 5.07.2019 | 12:09
Wodurch wir wieder bei der Geschmacksfrage wären, was irgendwie von Anfang an klar war. Deshalb kann ja jeder gerne spielen, was er oder sie will, nur die inhaltliche Auseinandersetzung, was jetzt "echt", "richtig" und "gut" ist, wird schwer. [...]

Naja, es wurde auch darüber gesprochen, was verschiedene primäre Spaßquellen bei den Diskutanten vorhanden sind, und über Regelelemente, die mit diesen zutun haben. Was neben der Erkenntis, dass es eben diese Möglichkeiten gibt, die nicht triviale Frage aufwirft, welche Elemente für welche Art von Spaß von Vorteil sind, und wie man als Rollenspieler mit diesen umgeht, damit man wirklich auch Spaß hat. Das an sich natürlich überhaupt keine neue Erkenntnis, aber "das ist ja alles nur Geschmackksache" aus der Diskussion zu ziehen, verkürzt das hier doch stark.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 5.07.2019 | 12:09
Ich sehe mich weniger als  Troll...

Das sind die schlimmsten.  >;D

Wobei da wesentlich mehr Relevanz hat, wie andere dich sehen.


Bei 4 DW-Runden sind 2 mal ganz knapp am TPK vorbei gekommen.

Wenn die SL das hard der hard moves wirklich betont, geht das ruckzuck.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 5.07.2019 | 13:09
In einer kürzlichen Con-Runde ist auch ein Charakter bei PbtA durch Unglück beim Würfeln über den Jordan gegangen (wenn die Charaktere nur 4 Wundstufen haben und durchschnittliche Waffen 3-4 Schaden machen, passiert so etwas halt mal). Der Rest der Gruppe ist dann umgekommen, als sie versucht haben eine Katastrophe für das Raumschiff abzuwenden und eine 6- gewürfelt haben - ich habe sie dann vor die Wahl gestellt "Ihr könnt entweder versuchen euch selbst in Sicherheit bringen oder die Bedrohung für das Schiff zu beseitigen - was macht ihr?" Sie haben sich für letzteres entschieden und so kam es zum TPK.

Insofern: ja, das geht bei PbtA.  8)

Wichtig ist dabei die Kommunikation zwischen SL und Spielern. Kein Spieler fragt nach "Hattest du das so vorbereitet oder hast du das spontan abgeändert?", solange sie das Ergebnis im Spiel kommen sehen und ihre eigenen Ideen einwerfen können. Sobald aber die Frage aufkommt "Wo kam denn diese Storywendung plötzlich her - das war ja etwas, was komplett out of the left field kam und vorher nicht mal ansatzweise als Möglichkeit angedeutet wurde", dann macht sich schnell Unmut breit.

Und da ist es i.d.R. auch egal, ob das schlecht kommunizierte Spielelement jetzt spontan improvisiert wurde oder von Anfang an so geplant war. SLs die sich hinter der Ausrede "Das stand aber so im Abenteuer!" verstecken, sind in meinen Augen sogar noch einige Grade armseliger - es ist (in vielen Systemen, darunter allen klassischen Rollenspielen) die Aufgabe des SL die Spielwelt zu kommunizieren und wenn er Entscheidungen aufgrund von Spielweltelementen trifft, die den Spielern nicht zugänglich sind, aber massive Auswirkungen auf den weiteren Spielverlauf haben, dann macht der SL objektiv gesehen einen beschissenen Job bei der Kommunikation von Spielweltinhalten an Spieler.

Das habe ich aber alles schonmal vor etlichen Jahren zusammengeschrieben (https://3faltigkeit.blogspot.com/2007/04/leicht-rantig-goldene-regel-ursprnge.html).
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 5.07.2019 | 13:10
Ich würde ja sagen, das Abenteuer steckt im Spiel. Aber der verlinkte Artikel vermittelt das ja auch so, auch wenn er den Eindruck vermittelt, dass du GNS nicht verstanden hast.

GNS habe ich schon verstanden, auch wenn ich einige Definitionen nicht teile. Aber wenn du Fehler entdeckst, so kannst du die Kritik gerne entweder hier oder in der Kommentarsektion posten.

Das wiederum wäre nicht schlimm, weil das Modell eh Mist ist. Das gamistische Spiel mit den Wahrscheinlichkeiten, die sich aus den Regeln ergeben, die wiederum die Spielweltphysik simulieren, ist halt eine Spielform, die manche Spieler als abenteuerlich erleben. Ich beispielsweise tue das nicht. Ich agiere zwar gerne mal herausforderungsorientiert. Wenn ich das tue, spiele ich aber üblicherweise sehr unimmersiv und meta.

Der (Genre-)Simulationismus wirkt eher als Begrenzung ("constraint") für die gamistischen Elemente. Deswegen habe ich ja für das Spiel auch die Tagline "Challenge within Genre Bounds" gewählt. Wo diese Begrenzung fehlt, spielt man dann idR gamistisch.

Den Genreemulationisten, denen ich oftmals angehöre, interessieren die Wahrscheinlichkeiten wiederum nur bedingt, bzw. benutzt er Regeln, mit denen er Wahrscheinlichkeiten manipulieren kann, idealerweise um damit genrekonform zu bleiben.

Wenn du Emulation betreibst (ich persönlich bevorzuge einstweilen das inkorrekte Simulation um konsistent mit dem Begriff Simulationismus zu bleiben), dann ist halbwegs akkurate Reproduktion des emulierten Objekts wichtig - sonst ist es keine Emulation dieses Objekts. Und genau da kommen die Wahrscheinlichkeiten ins Spiel.


Unsinn. Vielmehr müsste man mal drüber kommen, dass der landläufige  Herausforderungsbegriff im Rollenspiel eine Farce ist. "Du musst jetzt Glück beim Würfeln haben" -- was hat das denn bitte mit Herausforderung zu tun.

Als Simulationist kann ich der Debatte nicht folgen. Wenn ich ein gutes Naval Wargame spiele, dann komme ich da eher mit dem Gefühl heraus, dass ich eine vergleichbare Herausforderung bestanden habe wie historische Admirale als wie wenn ich Schiffe versenken gespielt habe. Ebenso Schach versus ein gutes antikes/mittelalterliches Wargame.

Wenn ich in D&D, egal welche Edition, gegen einen Drachen kämpfe - fühlt sich das so an als ob ein humanoider Recke gegen einen Drachen kämpft - oder doch nur gegen einen Statblock? Und wenn ich in Dungeon World gegen einen Drachen kämpfe, dann bewältige ich in Wahrheit eine Serie von story-getriebenen Herausforderungen. Auch das fühlt sich für mich nicht an als ob ich wirklich einem Drachen gegenüberstehe (und hier knüpft es an das Thema Trad Games vs Story Games an).

Was dafür stattdessen nötig wäre, sind hinreichend präzise Regelmechanismen und passende Werte. Das ist die Domäne des (Genre-)Simulationismus.

"Das Abenteuer steckt in den Wahrscheinlichkeiten" besagt, dass es nicht gleich ist, was für einen Statblock der Drache hat und dass es nicht gleich ist welchen willkürlichen Wahrscheinlichkeiten ein Spieler durch irgendwelche PbtA-Moves ausgesetzt ist, wenn er den Drachen besiegen will. Will ich mich als Abenteurer fühlen, der wirklich einen Drachen besiegt hat (und nicht Statblock oder Serie von willkürlichen Moves), dann muss mein Charakter eben Risiken und Möglichkeiten ausgesetzt sein, die dem ähneln womit so ein Fantasyheld in dieser Situation ausgesetzt wäre.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 5.07.2019 | 13:21
@Alexander: Jedes System macht auf der Metaebene bestimmte Einschränkungen.

Bei D&D kann ich z.B. nicht sagen "Ich springe von der Klippe auf den Kopf des Drachen und ramme ihm meinen Speer durchs Auge direkt ins Gehirn!", weil ich (auf der Metaebene) weiß, dass der Drache eine dreistellige Menge an TP hat, meine Waffe nur W10 Schaden macht, ich also (selbst wenn mich der SL durch ein ruling doppelten oder dreifachen Schaden machen lässt) keine Chance habe, dass dieses Manöver genau so funktioniert, wie ich es intendiert habe. Ich muss also warten, bis die TP des Drachens niedriger sind, bis ich den finishing move ansetzen kann.

Auf der anderen Seite könnte ich bei anderen Systemen (etwa Savage Worlds oder PbtA) dieses Manöver jederzeit ansagen und damit auch potentiell den Drachen mit meinem ersten Angriff erlegen.

Welches System bildet jetzt den Kampf gegen einen Drachen besser ab?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Feuersänger am 5.07.2019 | 13:51
Wenn die SL das hard der hard moves wirklich betont, geht das ruckzuck.

Ich hatte das "hard" in hard moves so verstanden, dass da halt der SL einfach eine Ansage macht (die die SCs in Schwierigkeiten bringt) und das dann schon als passiert gilt, ohne Gelegenheit für die Spieler, das durch einen Wurf auf irgendwas abzumildern oder ins Gegenteil zu verkehren.
Mag mich aber auch irren, habe pbta noch nie geleitet.

Zur Tödlichkeit: wir hatten in DW einmal einen Chartod. Der sehr unvermittelt und vor allem für die SL sehr unbefriedigend kam. Der Spieler hatte kein Problem damit, dennoch wurde der Charakter in der nächsten Session durch DXM wiedererweckt, damit er noch die ihm von der SL zugedachte Rolle ausfüllen möge. ^^

Was D&D angeht: zumindest in 3E kann ein ordentlich geskillter Charakter auch einen Drachen oneshotten. :p Der dickste Drache im 3E MM hat ca 550HP, das ist für einen hochstufigen Charakter gar kein Problem. Dazu spielt es aber dann außer fürs Erzähltheater in den meisten Fällen keine Rolle, ob er sich nun von oben auf ihn fallen lässt und seinen Speer durchs Auge bohrt. Aber auch da gibt es Ausnahmen, etwa Kampfmanöver die nur eingesetzt werden können wenn der SC von oben angreift ("Death from Above"). Diese Manöver wurden m.E. auch speziell deswegen eingeführt, um solche cinematisch coolen Moves spielerisch relevant zu machen, anstelle von "You're dealing the same damage, only higher up".
Allerdings habe ich festgestellt, dass viele SLs angemifft reagieren, wenn man so gemein ist ihre schönen Bossmonster in einer Runde zu Hackfleisch zu verarbeiten.  ;D
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 5.07.2019 | 14:03
Richtig, aber damit wird nur eine Metaüberlegung durch eine andere Metaüberlegung (habe ich eine ausreichend hohe Stufe und/oder die richtigen Feats/Klassenfähigkeiten, um das zu versuchen?) ersetzt.

Ergo: Es bleibt eine Metaüberlegung ---> keine (reine) Simulation (und praktisch jedes System (komplett würfellose vielleicht ausgenommen) hat in dieser Hinsicht gewisse "blindspots", wo der Gamismus einfach in bestimmten Aspekten die Simulation trumpft --> bei einem neuen System muss man (wie bei einer neuen Programmiersprache) also erstmal lernen, wie man es dazu kriegt bestimmte Sachen (egal ob jetzt vom G-,N- oder S-Anspruch her) zu machen, ohne dass man einen "syntax error" produziert).
Titel: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 5.07.2019 | 14:10
Ich sehe mich weniger als  Troll sondern mehr als Initiator von interessanten Diskussionen.

 ~;D

Na, da du das mit den „echten“ Rollenspielen ohne Anführungszeichen nicht nur im Kontext dieses Threads so vom Stappel lässt sondern auch in anderen Threads, obwohl dich viele User darauf hingewiesen haben, dass sie ihre Art zu spielen dadurch herabgewürdigt sehen, hat der Schuh mal zumindest deine Größe. [emoji6]

Allerdings habe ich festgestellt, dass viele SLs angemifft reagieren, wenn man so gemein ist ihre schönen Bossmonster in einer Runde zu Hackfleisch zu verarbeiten.  ;D

Wirklich? Also einem echten Herausforderungs-SL muss so ein Total-Encounter-Kill doch am Ars vorbeigehen. Passt da am Ende dem SL etwa die Dramaturgie der Szene nicht?!? Ist das nicht dramatisch genug? Das stinkt doch nach Narrativismus!
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 5.07.2019 | 14:15
Der (Genre-)Simulationismus wirkt eher als Begrenzung ("constraint") für die gamistischen Elemente. Deswegen habe ich ja für das Spiel auch die Tagline "Challenge within Genre Bounds" gewählt. Wo diese Begrenzung fehlt, spielt man dann idR gamistisch.

Ne. Gamistisch spielst du, wenn du als Spieler versuchst, "zu gewinnen". Die Genre Bounds wirken da als kreative Constraints, die dich in deinen Mitteln einschränken. Das Spielziel bleibt bestehen.

In der Genreemulation geht es aber dem Spieler nicht mehr ums Gewinnen, um den Challenge, sondern darum, dass das Spiel ein dem Genre angemessenes Erlebnis bietet. Der Charakter wird weiterhin versuchen, zu gewinnen, der Spieler macht das dagegen nicht. Der schaut einfach, dass seine Handlung genrekonform ist und zum Spielerlebnis beiträgt, und lässt dann laufen.

Ergo ist der Versuch des Spielers, innerhalb der Genrekonventionen zu gewinnen, keine Genreemulation mehr.

Wenn du Emulation betreibst (ich persönlich bevorzuge einstweilen das inkorrekte Simulation um konsistent mit dem Begriff Simulationismus zu bleiben), dann ist halbwegs akkurate Reproduktion des emulierten Objekts wichtig - sonst ist es keine Emulation dieses Objekts. Und genau da kommen die Wahrscheinlichkeiten ins Spiel.

Viel wichtiger als die Wahrscheinlichkeiten ist die Steuerbarkeit, üblicherweise durch alle Mitspieler. Es dürfte auch schwierig werden, ein System zu entwickeln, dass die Wahrscheinlichkeiten von Aktionen anhand der doch sehr subjektiven Genrekonformität anpasst. Genrekonventionen verlangen es ja beispielsweise, dass die gleiche Handlung in unterschiedlichen Spielsituationen unterschiedliche Erfolgswahrscheinlichkeiten hat, abhängig davon, wie die Dramaturgie es verlangt.

"Das Abenteuer steckt in den Wahrscheinlichkeiten" besagt, dass es nicht gleich ist, was für einen Statblock der Drache hat und dass es nicht gleich ist welchen willkürlichen Wahrscheinlichkeiten ein Spieler durch irgendwelche PbtA-Moves ausgesetzt ist, wenn er den Drachen besiegen will. Will ich mich als Abenteurer fühlen, der wirklich einen Drachen besiegt hat (und nicht Statblock oder Serie von willkürlichen Moves), dann muss mein Charakter eben Risiken und Möglichkeiten ausgesetzt sein, die dem ähneln womit so ein Fantasyheld in dieser Situation ausgesetzt wäre.

Möglicherweise ist das hier einfach ein Missverständnis. Der Satz "Das Abenteuer steckt in den Wahrscheinlichkeiten" liest sich nämlich für mich eher danach, wie wahrscheinlich es ist, den Statblock x zu schlagen. Das Gefühl, einen Drachen besiegt zu haben, ergibt sich aus meiner Sicht eher aus anderen Aspekten, aber das wiederum kann stark persönlichen Präferenzen geschuldet sein.


Ich hatte das "hard" in hard moves so verstanden, dass da halt der SL einfach eine Ansage macht (die die SCs in Schwierigkeiten bringt) und das dann schon als passiert gilt, ohne Gelegenheit für die Spieler, das durch einen Wurf auf irgendwas abzumildern oder ins Gegenteil zu verkehren.

Ja, das trifft es. Ändert nix daran, dass man mit hard moves sehr schnell einen TPK herbeiführen kann, wenn man das will.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 5.07.2019 | 14:18
Na, da du das mit den „echten“ Rollenspielen ohne Anführungszeichen nicht nur im Kontext dieses Threads so vom Stappel lässt sondern auch in anderen Threads, obwohl dich viele User darauf hingewiesen haben, dass sie ihre Art zu spielen dadurch herabgewürdigt sehen, hat der Schuh mal zumindest deine Größe. [emoji6]

Um deine und andere Nerven zu schonen hab ich mal im anderen Thread die '' hinzugefügt. Sollte ich die irgendwo vergessen haben einfach dazu denken. ... ich kann mich nicht mehr an alle Beiträge erinnern ;) kalki und so
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 5.07.2019 | 14:24
Unsinn. Herausforderungsorientiert heisst nicht "sich den Schicksal überlassend".

Nein - wie kommst du auf DIESEN Unsinn?


Wenn ich also bei Fate durch geschicktes Vorgehen mehrere Vorteilsaspekte erschaffe, um Herausforderungen zu bestehen und Würfe zu schaffen, ist dass dann schon herausforderungsorientiertes Spiel? [emoji6]

Und damit Rückbezug auf Maarzan und seine richtige Bemerkung, dass herausforderungsorientierte und storyorientierte eindeutig in unterschiedlichen Kategorien denken und kommunizieren: Ich habe nie verstanden, wo bei diesem Drehen an Umgebungsparametern — die ja auch absolut der SL unterworfen sind und von dieser im Zweifelsfall genauso willkürlich festgelegt werden, wie Umgebungsaspekte bei Fate — denn jetzt die Herausforderung sein soll... ist da die Frage „Wer konstruiert die beste Rube-Goldberg-Maschine?“ oder „Wer optimiert die maximale Traglast so sehr, dass er für alle Eventualitäten die richtige Ausrüstung dabei hat?“ Für mich entsteht Spannung im Rollenspiel an komplett anderer Stelle, nämlich auf einer weiter rausgezoomten Ebene: Welche Spannungen ergeben sich aus dem Fortgang der Geschichte und den Interaktionen der Figuren untereinander. Die Frage ist nicht, ob eine „Herausforderung“ (clearly for lack of a better term) überwunden wird, sondern wie sich eine instabile Grundsituation letztlich auflöst. Wie bei „Fiasco“ etwa. Oder bei PbtA, wo es ja heißt „Play to find out!“.

Zum ersten Absatz: Ja, das wäre eine mögliche Variante herausforderungsorientierten Spiels. Wobei es auf die lokale, geschmacksgetriebene Definition von "geschickt" ankommt. Und da liegen dann eben oft Welten zwischen. ImFall von Fate ist das wenn der geschickte Umgang mit Sprache auf der Metaebene, um die anderen zu überzeugen, dass das jetzt passend wäre. Im traditionellen Fall wird das nicht als gewünschte Leistung gesehen, sondern ein Wirken auf Basis festerregeln oder auch der Spielweltumgebung angestrebt.

Wer so gar nicht kann sind simulatorische und figurenimmersive Spieler und die Metaebene. Der große Vorteil der meisten Gamisten ist, dass man sie - wenn man die Parameter genau genug fixieren kann und irgendwo noch ausreichend ergebnisoffen bleibt- dazu bringen kann, die Limits des eigenen Stils als Teil der Herausforderung zu sehen. Ein Problem hat man, wenn man das nicht sorgfältig erledigt - dann erledigen sie dich ...  8).

Im zweiten Absatz sehe ich keinen Faden, aber ich versuche zu bedienen, was ich erkennen kann.
Externes Drehen an Umgebungsparametern ist für Gamisten spaßschädigend, wenn die Limitierung durch diese Teil der Herausforderung sein soll. Findet das Spiel ausdrücklich auf der Metaebene statt, ist es für das herausforderungsorientierte Spiel auch wieder OK.
Und auch die Spielleiter sollen nicht willkürlich an diesen Parametern drehen, sondern nach den Richtlinien und an den Idealen orientiert ihres Spielstils. Das das gelegentlich nicht hinhaut, ist keine Entschuldigung dann gänzlich die Sau raus zu lassen.

Edit: Ich glaube die Mehrzahl der akuten Probleme haben bei den Testrunden fate nicht einmal die Storyteller gemacht, sondern diejenigen Gamisten, welche das Agieren auf der Metaebene angenommen haben und sich dort mit den neuen Werkzeugen dannausgetobt haben. Wie gesagt ... dann erledigen sie dich.

Edit2: Du kannst mit Regeln keine Arschlöcher einfangen. Aber die meisten Spieler tendierten zu den Hochzeiten dieser Werke doch eher am Gamismus und wer kein reines Nischenspiel desigenn oder als Rund eanbieten wollte, musste sich auch überlegen, wie er diese Gruppe einbinden konnte. Und dazu gehören eben dann Regeln, welche die gamistischen Triebe dann in Richtung des eigentlich gewünschten Spielstils zügeln. Denn da sind die meisten Gaminsten halt weitgehend formbar, solange es eben klar genug und noch ausreichend ergebnisoffen ist.

Unsinn. Vielmehr müsste man mal drüber kommen, dass der landläufige  Herausforderungsbegriff im Rollenspiel eine Farce ist. "Du musst jetzt Glück beim Würfeln haben" -- was hat das denn bitte mit Herausforderung zu tun.

Nein, die Herausforderung ist es die Situation so richtig einzuschätzen und entsprechend zu gestalten und ggf. auch Ersatzstrategien parat zu haben um dann mit dem unvermeidbaren Restrisiko beim Würfeln hinkommen zu können. Hast du ja letztlich selber unter "langweilig" beschrieben: ERST kommen die Analysen dieser Ausgangssituation und folgend die diese gestaltenden Entscheidungen als Umgang mit der Herausforderung und DANN der spannende Würfelwurf um zu schauen, wie weit der Plan aufgeht.

Auf der anderen Seite könnte ich bei anderen Systemen (etwa Savage Worlds oder PbtA) dieses Manöver jederzeit ansagen und damit auch potentiell den Drachen mit meinem ersten Angriff erlegen.

Welches System bildet jetzt den Kampf gegen einen Drachen besser ab?

Beide Fälle können unschön/falsch sein - sowohl das "diese innerweltlich plausible Taktik geht gar nicht", aber auch wenn Sachen z.B. plötzlich zu einfach werden.

Bezgl Simulation vs Emulation.
Das wären dann die auch hier wieder einmal inkompatiblen Gegensätze von Weg vs. Ziel - jetzt des Spielweltdesignzweigs: Simulation baut auf einer Modellierung und folgend nach inneren Regeln ablaufenden Veränderung dieses Modells auf. Der Spaß kommt aus dem Modellieren und Testen desselben, kann aber im Ergebnis auch durchaus daneben gehen.
Emulation schaut direkt auf das Ergebnis, spart sich das Modellieren und Regeln verfolgen sondern malt das gewünschte Ergebnis direkt auf eine Leinwand ohne lebendiges Inneres auf und erklärt: "Passt so". Damit hat man natürlich viel mehr Kontrolle darüber, was dann am Ende bei rauskommt und höhere Chancen an das vorher selbst gesetzte ästhetische Ideal heran zu kommen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 5.07.2019 | 14:35
Bezgl Simulation vs Emulation.
Das wären dann die auch hier wieder einmal inkompatiblen Gegensätze von Weg vs. Ziel - jetzt des Spielweltdesignzweigs: Simulation baut auf einer Modellierung und folgend nach inneren Regeln ablaufenden Veränderung dieses Modells auf. Der Spaß kommt aus dem Modellieren und Testen desselben, kann aber im Ergebnis auch durchaus daneben gehen.
Emulation schaut direkt auf das Ergebnis, spart sich das Modellieren und Regeln verfolgen sondern malt das gewünschte Ergebnis direkt auf eine Leinwand ohne lebendiges Inneres auf und erklärt: "Passt so". Damit hat man natürlich viel mehr Kontrolle darüber, was dann am Ende bei rauskommt und höhere Chancen an das vorher selbst gesetzte ästhetische Ideal heran zu kommen.

Falsch.

In beiden Fällen werden Werkzeuge (Mechanismen) verwendet, um bestimmte Ergebnisse zu erzielen. Das Modell ist ja gerade nichts, was schon vorher existiert, sondern es wird während der Spielsituation konstruiert, um einen Ergebnisrahmen zu produzieren, aus denen man dann ein Ergebnis erwürfelt - nicht die Parameter des Modells werden verändert, sondern das gesamte Modell wird (beim klassischen Rollenspiel) umgeschmissen und durch ein neues ersetzt.

Der Ansatz von PbtA entscheidet sich dahingehend, dass das Modell bereits "hardcoded" ist und man den Ergebnisraum in Form der Moves bereits festgelegt hat. Es gibt keinen Zweifel darüber, welches Modell jetzt verwendet wird, weswegen man sich auf die Ergebnisse konzentrieren kann (was nicht heißt, dass der Weg dorthin bedeutungslos wäre).
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: 6 am 5.07.2019 | 14:41
Nein - wie kommst du auf DIESEN Unsinn?
Von Dir (siehe unten)
Zitat
Nein, die Herausforderung ist es die Situation so richtig einzuschätzen und entsprechend zu gestalten und ggf. auch Ersatzstrategien parat zu haben um dann mit dem unvermeidbaren Restrisiko beim Würfeln hinkommen zu können.
Siehste. Genau da ist der Unsinn drin. Für herausforderungszentriertes Spiel muss es keinen "unvermeidbaren Würfelwurf" geben. Das geht sogar locker komplett ohne.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 5.07.2019 | 14:46
Von Dir (siehe unten)Siehste. Genau da ist der Unsinn drin. Für herausforderungszentriertes Spiel muss es keinen "unvermeidbaren Würfelwurf" geben. Das geht sogar locker komplett ohne.

Korinthenkacker ...  ::)

Ich korrigiere:

Nein, die Herausforderung ist es die Situation so richtig einzuschätzen und entsprechend zu gestalten und ggf. auch Ersatzstrategien parat zu haben, um idealerweise jedes Risiko auszuschließen oder wenn das in der Praxis dann nicht geht, dann mit dem meist doch unvermeidbaren Restrisiko dann beim Würfeln hinkommen zu können.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: 6 am 5.07.2019 | 14:52
Korinthenkacker ...  ::)
Ich habe nicht behauptet, dass Feuersänger nicht herausforderungszentriert spielt...
Zitat
Ich korrigiere:

Nein, die Herausforderung ist es die Situation so richtig einzuschätzen und entsprechend zu gestalten und ggf. auch Ersatzstrategien parat zu haben, um idealerweise jedes Risiko auszuschließen oder wenn das in der Praxis dann nicht geht, dann mit dem meist doch unvermeidbaren Restrisiko dann beim Würfeln hinkommen zu können.
Dir ist aber schon klar dass Feuersänger genau so arbeitet nur dass er eben dafür sorgt, dass der Würfelwurf so häufig wie möglich (am besten immer) durch Optimierung und Cleveres Spiel vermieden wird?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 5.07.2019 | 14:55
Klar sind wir wieder auf Anfang.
11 Seiten Diskussion, ausgelöst durch irgendeinen kaum verhohlenen Troll.
 ;D  ;D  ;D

sogenanntes trolling forward. aber nur in narrativen Foren möglich , nicht in echten  ;-)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 5.07.2019 | 15:03
Ich habe nicht behauptet, dass Feuersänger nicht herausforderungszentriert spielt...Dir ist aber schon klar dass Feuersänger genau so arbeitet nur dass er eben dafür sorgt, dass der Würfelwurf so häufig wie möglich (am besten immer) durch Optimierung und Cleveres Spiel vermieden wird?

...
Das ganze Thema mit "herausforderungsorientiertem" Spiel haben wir ja schon des öfteren diskutiert; für mich offenbart sich da immer noch ein Disconnect: Konsequent durchdekliniert bedeutet es, dass die Herausforderung darin besteht, durch geschicktes Drehen an den Umgebungsvariablen (durch die Spieler, nicht den SL) das Risiko für katastrophales Scheitern zu minimieren oder gar ganz auszuschalten. Dies wiederum finden viele Spieler langweilig. Ohne dieses Drehen aber ist das ganze Spiel ein Kartenhaus, das eher früher als später krachend zum Einsturz kommen wird. Dann steht man wieder bei Null und muss ein neues Spiel komplett von vorne anfangen -- für mich ist eindeutig das die langweilige Methode.

Ok, wenn man das das auf Kartenhaus statt auf den langen Absatz davor inkl. der iterativen Wahrscheinlichkeit und dass es eine Antwort auf die Aussage ist, dass es eine Chance zum Scheitern geben muss, bezieht, passt dein Einwurf und meiner wäre in die falsche Richtung gegangen. Deutlich finde ich das aber immer noch nicht.

Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: 6 am 5.07.2019 | 15:14
Im Absatz vorher hat er ja erklärt, dass sein Problem die Risikoketten sind und nicht ein einzelner Risikowurf ist. Der zitierte Absatz bezieht sich daher auf diesen Absatz
Von daher empfand ich dieses "das" ziemlich deutlich auf das Kartenhaus beziehend.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 5.07.2019 | 15:15
Im Absatz vorher hat er ja erklärt, dass sein Problem die Risikoketten sind und nicht ein einzelner Risikowurf ist. Der zitierte Absatz bezieht sich daher auf diesen Absatz
Von daher empfand ich dieses "das" ziemlich deutlich auf das Kartenhaus beziehend.

OK, hatte ich anders empfunden, aber umgekehrt auch nicht von der Hand zu weisen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: 6 am 5.07.2019 | 15:20
Gut dass ein Missverständnis aus der Welt geschafft wurde. :)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 5.07.2019 | 16:12
Welches System bildet jetzt den Kampf gegen einen Drachen besser ab?

Das System, das der Vorstellung des Szenario-Autors wie diese Art von Drache in dieser Welt funktioniert, am Ehesten entspricht. Die Fiktion diktiert im Simulationismus also die Regeln und Werte; sie sind abgeleitet -entweder von realen Gegebenheiten oder fiktiven Gegebenheiten/mythischen Vorstellungen/fixen Imaginationen.



Ne. Gamistisch spielst du, wenn du als Spieler versuchst, "zu gewinnen".

Und genau das versuchst du, wenn du als Jon Snow oder Aragorn spielst. Du sammelst aber nicht die Schwerter der gefallenen Gegner ein, damit du dir später eine bessere Rüstung kaufen kannst. Aber du versuchst das Szenario zu schlagen und idR auch dich im Rahmen einer etwaigen Charakterentwicklung zu verbessern.
(Wohlgemerkt: Gewinnen im klassischen Gamismus a la Ron Edwards kann auch einfach nur Ansehensgewinn bei den Mitspielern bedeuten.)

In der Genreemulation geht es aber dem Spieler nicht mehr ums Gewinnen, um den Challenge, sondern darum, dass das Spiel ein dem Genre angemessenes Erlebnis bietet. Der Charakter wird weiterhin versuchen, zu gewinnen, der Spieler macht das dagegen nicht. Der schaut einfach, dass seine Handlung genrekonform ist und zum Spielerlebnis beiträgt, und lässt dann laufen.

Das gibt es fast nicht und ist einer der Gründe warum Ron Edwards dazu übergegangen ist die Existenz des Simulationismus abzustreiten (http://www.adeptplay.com/seminar-hearts-minds/conversation-purposes-playing-name-no-thing). Ich halte das für falsch, weil ich die Grundlagen seiner drei (zwei) Spielmodi für nicht zielführend halte, aber das ist eine andere Geschichte. Wer genrekonform spielt, der will idR dass sein Charakter erfolgreich ist und der freut sich auch wenn es sein Charakter ist, der den Drachen erschlägt - aber eben nicht um jeden Preis (kein Cheese).

Die Kombination von Genre als Rahmenbegrenzung für Narrativismus ist auch denkbar, aber damit habe ich wenig Erfahrung - halte mich also mit Ausführungen zurück.

Ergo ist der Versuch des Spielers, innerhalb der Genrekonventionen zu gewinnen, keine Genreemulation mehr.

Wie kommst du denn auf so etwas? Bei der ursprünglichen GNS-Theorie geht es explizit um Priorisierung (und lediglich die Exklusivität einer Hauptpriorität). Selbstverständlich kann man andere Ziele verfolgen solange sie nicht mit der Hauptpriorität im Konflikt stehen - einer der Gründe warum Mr S. mit seinem Fastball Special-Widerspruch so gründlich daneben gegriffen hat (nicht, dass er es zugeben würde). Sein Angriff war gegen einen Strohmann, nämlich dass es eine Aktion, die sowohl gamistisch als auch simulationistisch als narrativistisch befriedigend ist, laut GNS nicht geben kann. Völlig falsch.

Genrekonventionen verlangen es ja beispielsweise, dass die gleiche Handlung in unterschiedlichen Spielsituationen unterschiedliche Erfolgswahrscheinlichkeiten hat, abhängig davon, wie die Dramaturgie es verlangt.

Das sehe ich etwas anders: Die Würfelergebnisse diktieren stattdessen (zum Teil) die Dramaturgie - würfelt man gut, dann überlebt man wie Aragorn und wird König. Würfelt man schlecht, dann endet man tragisch wie Valeria in Conan der Barbar.

Möglicherweise ist das hier einfach ein Missverständnis. Der Satz "Das Abenteuer steckt in den Wahrscheinlichkeiten" liest sich nämlich für mich eher danach, wie wahrscheinlich es ist, den Statblock x zu schlagen.

Dazu gehören auch die Wahrscheinlichkeiten einzelner Aktionen (also zB dem Drachen in den Rücken zu springen). Ich sage ja gerade, dass der Weg zum Ziel entscheidend ist - und für Simulationisten sind die Wege von D&D und Dungeon World da vielleicht etwas unbefriedigend. Es muss wie ein plausibler Kampf zwischen Mensch und Drache anmuten (abhängig natürlich von der Vision).

Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 5.07.2019 | 16:15
Das System, das der Vorstellung des Szenario-Autors wie diese Art von Drache in dieser Welt funktioniert, am Ehesten entspricht.

Das ist eine sehr zirkuläre Definition.

Weil es ja eben so ist, dass der Autor idR explizit keine (narrative) Vorgabe macht, wie ein Kampf gegen den Drachen auszusehen hat, sondern dieser durch die gemeinsame Vorstellung der Spielteilnehmer (unter Ausschluss der mit den Spielmechanismen inkompatiblen Vorstellungen) erschaffen wird. Also formen die Regeln die Welt, aber die Welt formt die Regeln - natürlich gibt es da keine Widersprüche (in keinem System). Die einzigen Widersprüche kommen auf, wenn man Systeme untereinander vergleicht (und da ist es eher Präferenz).
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: takti der blonde? am 5.07.2019 | 16:40
sogenanntes trolling forward. aber nur in narrativen Foren möglich , nicht in echten  ;-)

Beitrag des Tages. Chapeau.

Grüße

Hasran
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 5.07.2019 | 17:16
Das ist eine sehr zirkuläre Definition.

Sagen wir, wir erhalten den Zuschlag für das nächste Star Wars-Rollenspiel: Ist es möglich ein Rollenspiel zu schreiben in dem Darth Vader genauer emuliert wird als in, sagen wir, Star Wars Saga Edition?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 5.07.2019 | 17:19
Nein - wie kommst du auf DIESEN Unsinn?
Zum ersten Absatz: Ja, das wäre eine mögliche Variante herausforderungsorientierten Spiels. Wobei es auf die lokale, geschmacksgetriebene Definition von "geschickt" ankommt. Und da liegen dann eben oft Welten zwischen. ImFall von Fate ist das wenn der geschickte Umgang mit Sprache auf der Metaebene, um die anderen zu überzeugen, dass das jetzt passend wäre. Im traditionellen Fall wird das nicht als gewünschte Leistung gesehen, sondern ein Wirken auf Basis festerregeln oder auch der Spielweltumgebung angestrebt.

Nein, da irrst du dich. Oder vielmehr: Bei den drei markierten Kategorien irrst du dich nicht. Nur dass eben beim Beispiel Fate tatsächlich auch alle drei Kategorien bei "geschicktem" Vorgehen eine Rolle spielen.

Überzeugungsarbeit auf der Metaebene wird ja nur dort relevant, wo die Spieler nicht on the same page sind, was die Elemente im gemeinsamen Vorstellungsraum angeht. Das ist an anderer Stelle (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,111035.0.html) schon genug besprochen worden. Im klassischen Rollenspiel ist es ja die SL, die (grundsätzlich willkürlich, nämlich anhand seines eigenen, immer subjektiv gefärbten Verständnisses der Spielwelt) entscheidet, ob bestimmte Vorbereitungsmaßnahmen jetzt einen Bonus verleihen oder nicht, indem er sie mit den festen Modifikatoren abgleicht, die das Regelwerk so zur Verfügung stellt. Sobald die Gruppe da aber stark improvisiert oder unklare Regelungen anders auslegt, ist dann doch wieder Überzeugungsarbeit zu leisten und es muss im Zweifelsfall einfach improvisiert werden (wir kennen letzteres in diesem Thread auch als "Kulisse neu anpinseln").

Viel wichtiger finde ich aber in der Frage die letzten zwei Kategorien: Die kommen nämlich jetzt bei Fate genauso auf den Tisch. Wenn ich einen Vorteil erschaffe, dann muss ich schon die Innere Logik der Spielwelt und die Rahmenbedingungen im Blick haben. Ich glaube, wie sich viele nicht-narrativen Spieler narrative Spiele vorstellen ist sowas hier.

Zitat
SL: "Der Orkritter prügelt mit seiner Geißel auf deinen Hauptmann ein, die Stahlnägel beißen sich immer tiefer in dein Fleisch."
Spieler: "Okay, ich muss ihm eine Möglichkeit geben, sich auf dem Angriff zu lösen... oh, ich weiß. Urplötzlich fällt ein stählerner Roboterwal vom Himmel und begräbt macht so einen Radau, dass alle kurz schockiert da hinschauen müssen. Ich erschaff dann mal einen Vorteil mit Clever."
Spieler 2 (später): Klasse Aktion, ich versuche derweil den Ork mit einem NYPD-Taser lahmzulegen. Hab zwar keinen, aber ich bin sicher in den Taschen vom toten Ork vor mir finde ich einen. Okay, ich erschaffe auch mal einen Vorteil mit Heimtückisch, der Orkritter sieht mich ja nicht."

So läuft's natürlich nicht. Es gilt ja immerhin "Fiction First". Und dazu gehört, dass ich erstmal die narrativen Voraussetzungen dafür schaffen muss, dass ich mich auf bestimmte Situationen vorbereiten kann. Das geschieht natürlich aus dem Wirken der Spielwelt heraus. Sicherlich, es kann den Fall geben, dass der Spieler in einer Kneipe einen Bierkrug herbeierzählt, ohne die SL vorher zu fragen "Steht da ein Bierkrug". Das stelle ich nicht in Abrede. Aber die allermeisten Vorbereitungs- und damit Vorteil erschaffen-Aktionen bei Fate arbeiten mit dem, was sowieso da ist. Um bei Orkos Beispiel weiter oben zu bleiben: Wer 100 +1 Schwerter verteilen will, der muss auch bei Fate erzählen, dass er 100 +1 Schwerter sammelt. Und bei all dem folgt Fate ebenfall seinen festen Regeln, wie sie im Buche stehen. Da werden nicht spontan irgendwelche Regeln erfunden. Man arbeitet mit dem, was da ist, den vier Actions und den vier Outcomes und den Aspekten. So einfach. Das sind ebenfalls feste Regeln.

Zitat
Wer so gar nicht kann sind simulatorische und figurenimmersive Spieler und die Metaebene.
Hier muss ich auch nochmal einlenken. Bei der ersten Zuschreibung gehe ich ja noch mit. Bei der zweiten aber nicht. Ich bin nämlich ein "figurenimmersiver" Spieler (Ist in meiner Sig ja auch in Prozenten ausgedrückt). Das Erfahren der Welt durch die Eindrücke und Gefühle meiner Spielfigur ist mir enorm wichtig. Und mir geht es nicht alleine so: Ich habe Fate-Spieler prinzipiell als sehr "charakternah" wahrgenommen. Wenn man dann punktuell aus der Charakterperspektive wieder rausschlüpft, dann fndet man halt wieder rein. Bei mir geht das innerhalb einer Sekunde. Ich nehme die charakteristische Haltung und Stimme meines Charakters an und weiter geht's.

Und ich bin ehrlich: Ich frage mich schon, was an einer Vogelperspektiven-Battlemap oder einem HP-Balken oder irgendwelchen komplexen Matheformeln zum Schadensoutput jetzt "immersionsförderlicher" sein soll, als ein Aspekt der da auf dem Tisch liegt oder eine Tabelle bei PbtA, aus der ich einen Eintrag wähle. Das ist doch genauso weitab der Charakterperspektive (ganz abgesehen davon, dass wohl jeder SL häufiger Dinge für alle am Tisch beschreibt, die einige Charaktere gar nicht wissen können)...

Zitat
Im zweiten Absatz sehe ich keinen Faden, aber ich versuche zu bedienen, was ich erkennen kann.
Ja, gebe ich zu, das ist etwas wirr. War tatsächlich nicht auch alles auf deine Beiträge gemünzt. Ich hätte mehr @-Verweise reinpacken müssen. Lass uns einfach über das reden, was du draus gemacht hast.

Zitat

Externes Drehen an Umgebungsparametern ist für Gamisten spaßschädigend, wenn die Limitierung durch diese Teil der Herausforderung sein soll. Findet das Spiel ausdrücklich auf der Metaebene statt, ist es für das herausforderungsorientierte Spiel auch wieder OK.
Aber... spielt sich nicht jede Regelmechanik irgendwo auf der Metaebene ab? Also immer, wenn ich die Würfel in die Hand nehme oder Modifikatoren addiere, bin ich meta. Ich kenne einen krassen Optimierer-Gamisten und der hatte beim alten 7te See z.B. überhaupt keine Schwierigkeiten neben den simulationistischen, crunchigen Mechaniken auch die metagamigen Dramawürfel einzusetzen.

Zitat
Und auch die Spielleiter sollen nicht willkürlich an diesen Parametern drehen, sondern nach den Richtlinien und an den Idealen orientiert ihres Spielstils. Das das gelegentlich nicht hinhaut, ist keine Entschuldigung dann gänzlich die Sau raus zu lassen.
Gelegentlich is' gut...

Ich glaube alle Spielleiter entscheiden notwendigerweise ständig willkürliches Zeugs über ihre Spielwelt. Regen mag einen Modifikator von -3 auf die Sicht geben, aber es ist der Spielleiter, der entscheidet, dass es regnet. Wenn du jetzt sagst, dass dies keine Willkür ist, solange es plausibel ist, erwidere ich, dass dann ein Fate-SL auch nicht willkürlich den Aspekt "Starker Regenschauer" auf den Tisch legt, sondern, weil es plausibel ist. Und dass der Spieler dann beschreibt, wie sein Charakter dem Gegner Wasser auf dem schmutzigen Straßenrinnsal ins Gesicht tritt, um ihn abzulenken, ist ebenso plausibel. Die Ideale des Spielstils mögen andere sein (bei Narrativismus: "Was ist das Dramatischste, was mir jetzt einfällt."), aber niemand fabuliert da einfach ins Blaue. Die Parameter der Spielweltphysik gelten im Zweifelsfall auch im Narrativismus.

Zitat
Edit2: Du kannst mit Regeln keine Arschlöcher einfangen. Aber die meisten Spieler tendierten zu den Hochzeiten dieser Werke doch eher am Gamismus und wer kein reines Nischenspiel desigenn oder als Rund eanbieten wollte, musste sich auch überlegen, wie er diese Gruppe einbinden konnte. Und dazu gehören eben dann Regeln, welche die gamistischen Triebe dann in Richtung des eigentlich gewünschten Spielstils zügeln. Denn da sind die meisten Gaminsten halt weitgehend formbar, solange es eben klar genug und noch ausreichend ergebnisoffen ist.
Uff, can't argue about that. Allerdings habe ich selbst nur geringe gamistische Anteile in meiner Spieler-Persönlichkeit. Und die Frage ist dann auch, wie sich der Gamist zum Simulationisten verhält. 

Zitat
Beide Fälle können unschön/falsch sein - sowohl das "diese innerweltlich plausible Taktik geht gar nicht", aber auch wenn Sachen z.B. plötzlich zu einfach werden.
Und was ist "zu einfach" anderes als letztlich eine dramaturgische Zuschreibung? Wir empfinden etwas im fiktionalen Bereich doch als "zu einfach", weil es nicht unseren Erwartungen entspricht, die wir durch unser Weltwissen und unsere Kenntnis von Genre und Spielwelt erwarten würden. Das sind aber in der Regel keine Kategorien, die auf beinhartem Realismus fußen. Sie fußen auf einem diffusen Gefühl, auf einem "ich dachte ist mehr hinter".

Das Drachenbeispiel ist dazu ein gutes Beispiel: Wir erwarten, dass sich ein Drache nicht einfach so mit einem Streich niederstrecken lässt. Warum? Weil wir wissen, dass es in Fantasygeschichten normalerweise nicht so läuft. Deswegen schätzen wir die Herausforderung viel höher ein, als sie ist. Und fühlen uns betrogen, wenn sich dieses taktische Hin und Her, das wir erwartet haben, nicht entspinnt. (Abgesehen davon, dass die Festsetzung von Schwierigkeiten von Herausforderungen natürlich immer was ist??? Genau: Willkürlich!)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 5.07.2019 | 17:32
Sagen wir, wir erhalten den Zuschlag für das nächste Star Wars-Rollenspiel: Ist es möglich ein Rollenspiel zu schreiben in dem Darth Vader genauer emuliert wird als in, sagen wir, Star Wars Saga Edition?

Moooooment... hattest du nicht gesagt, dass es um den Weg geht und nicht um das Ziel? Warum kommst du jetzt mit einer Zielvorgabe um die Ecke.
Emulation ist doch (angeblich) etwas ganz anderes, als Simulation.  ;D

EDIT: Und in den meisten Rollenspielen haben wir ja eben KEINE externe Referenz, wie bestimmte Sachen in der Spielwelt funktionieren, sondern müssen uns diese aus den Regeln saugen (die auch kein umfassendes Bild vermitteln (sonst gäbe es nicht soviele Unklarheiten, was bestimmte Regeln eigentlich abbilden), sondern es lediglich eingrenzen - sagen, was nicht geht, so dass man bestimmte (mentale) Szenarien ausschließen kann - wenn man so will geben Regeln grobe Umrisse vor, aber das tatsächliche Bild kann je nach Gruppe durchaus sehr unterschiedlich ausfallen).
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Teylen am 5.07.2019 | 17:34
Das Thema illustriert recht anschaulich wieso ich mich entschieden habe, in meinen Crowdfunding Kurzübersichten, alle Rollenspiel Kickstarter als solche aufzunehmen.
Wobei alle heißt, dass auch alles rein kommt, egal ob ich es mag oder nicht und ob es jetzt klassisches D&D ist oder ein würfelfreies, spielleiterloses Erzählspiel  8)

Wegen der "wer hat es denn erfunden", also man kann behaupten das es allerspätesdens mit Amber arg storygamig wurde.
Nun und imho kann man auch verschiedene Glück-Mechaniken von noch älteren Spielen dazu zählen.
Ist ja nicht so, als würde es das erst geben, seit dem ein paar fanden das VtM den Leuten die Birne matchig macht.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 5.07.2019 | 17:36
Sagen wir, wir erhalten den Zuschlag für das nächste Star Wars-Rollenspiel: Ist es möglich ein Rollenspiel zu schreiben in dem Darth Vader genauer emuliert wird als in, sagen wir, Star Wars Saga Edition?

Aber sicher. Ich kann in einem narrativen System Darth Vader viel näher kommen, ihn also viel genauer emulieren, wenn ich narrative Mechaniken hinzunehme. Einfach weil ich da im Prinzip nicht-binäre und "unzahlige" Mechaniken zur Verfügung habe, die trotzdem im Spiel einen Einfluss auf die Fiktion haben. Einfach weil Personen keine Statblöcke sind. Ich brauche narrative Mechaniken, um mich dem Herrn Vader auf persönlicher Ebene zu nähern. Ich kann dann nämlich sowas hinschreiben wie ein Ziel "Ich werde gemeinsam mit meinem Sohn über die Galaxis herrschen" und das kann dann im Spiel bestimmte dramaturgische Wendungen auslösen, die sich Star Wars-mäßig anfühlen.

Deshalb ist dein Beispiel auch so schlecht gewählt...
Zitat
Und genau das versuchst du, wenn du als Jon Snow oder Aragorn spielst. Du sammelst aber nicht die Schwerter der gefallenen Gegner ein, damit du dir später eine bessere Rüstung kaufen kannst. Aber du versuchst das Szenario zu schlagen und idR auch dich im Rahmen einer etwaigen Charakterentwicklung zu verbessern.


In einem narrativen Spiel als Aragorn versuchst du nicht zu gewinnen: Du versuchst der Gute zu bleiben. Du versuchst deinem Erbe gerecht zu werden. Du versuchst nicht in die Dunkelheit zu fallen wie Isildúr, dein Vorfahre.

In einem narrativen Spiel als Jon Snow versuchst du auch nicht zu gewinnen. Du versuchst moralisch integer zu bleiben. Du versuchst für deine Brüder in der Nachtwache da zu sein. Du versuchst den Fall deines Hauses aufzuhalten. Gerade Jon ist ja nicht wegen Würfelglück oder guter Vorbereitung in der Schwarzen Feste nicht gestorben. Er wurde zurückgeholt. Aber, und das ist wichtig, er hätte nicht zurückgeholt werden müssen, um seinen Impact als narrative Figur gehabt zu haben. Einfach weil Leute bei GoT jederzeit sterben können. Das steckt in der DNA von GoT. Und das musst du natürlich auch "mitemulieren", wenn du GoT bespielst.

Im narrativen Spiel geht's halt einfach gar nicht um "gewinnen". Es geht um "verändern". Das Ziel ist, dass die Figuren am Ende nicht mehr dieselben sind, die sie am Anfang waren. Und zwar auf der Ebene der Persönlichkeit, nicht unbedingt des Könnens. Darth Vader lässt sich narrativistisch hervorragend abbilden, eben weil es sich in jedem Film verändert. Sein Arc entwickelt sich immer weiter.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 5.07.2019 | 18:13
sogenanntes trolling forward. aber nur in narrativen Foren möglich , nicht in echten  ;-)

gut gekontert :d

@Teylen
Deine Übersicht ist ja wirklich gut. Ich habe halt ein Problem, dass es immer wieder Projekte gibt, die man vom Thema toll findet und dann irgendwo in der Beschreibung halt der persönliche Show Stopper kommt. Für mich wäre es praktisch, wenn die Show Stopper-Sachen einfach gar nicht auftauchen. Aber das ist ja mein persönlicher Wunsch, den vielleicht manche Teilen.

@Fate vs. 'echte' Rollenspiele
Bei Fate muss ich sehr viel aus der Metaebene bzw. sehr viel aus Spielersicht bedenken und auf der Ebene strategisch an meine Herausforderungen herangehen. In Fate spiele ich den Charakter und eigentlich auch etwas Spielmechanikgott, um dem Charakter Vorteile zuzuschanzen.

Edit
Dabei ist insbesondere der Einsatz von Fate-Punkten, Aspekte und das Ressourcenmangement um die Fate-Punkte störend.
Edit Ende

Dienjenigen die damit Spass haben, habt Spass! Für mich führt es eine zusätzliche Ebene ins Spiel ein, die ich nicht mag. Ich verliere dadurch den Bezug zum Charakter. Und ich habe ehrlich gesagt noch nicht herausgefunden, was ich damit erreichen kann, was ich mit einem 'echten' Rollenspiel nicht erreichen kann.

Bei 'echten' Rollenspielen, so wie ich sie verstehe, arbeitet man mit dem Charakter, den Ressourcen und den Grenzen des Charakters und des Settings, so wie sie vorhanden sind ohne dran zu 'drehen'.

Es gibt aber auch 'echte' Rollenspiele, die so Fate-artige Merkmale aufweisen. Exalted z. B. Man hat Charms und Essenz, aber da stört es mich nicht. Da das alles durch ein zugegeben sehr crunchiges Regelwerk doch sehr traditionell umgesetzt ist.

PbtA vs. 'echte' Rollenspiele
Es ist mir einfach zu leicht-regelig. So wenig Regeln, dass ich entweder sehr viel erzähle und zum Erzählonkel werde. Als SL (heisst das nicht MC bei PbtA) muss ich dann auch gucken, dass ich die Szenen so stricke, dass die Spieler ihre Moves einsetzen können genauer, die Trigger für die Moves vorhanden sind. Spieler wie Spielleiter fühlten sich da durch die Moves in ein Handlungskorsett gezwängt. Es hilft ein wenig, die Moves für die Playbooks eher als Rettungswürfe anzusehen. Aber dann fehlt mir einfach was für mein echtes Rollenspielgefühl. Da nehm ich dann lieber das Ur-D&D, das hat wenig Regeln, wenig Werte und viel Spielfreiheit. Viele Möglichkeiten für Drama und binär muss ich Handlungen auch nicht auflösen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 5.07.2019 | 18:53
@Fate vs. 'echte' Rollenspiele
Bei Fate muss ich sehr viel aus der Metaebene bzw. sehr viel aus Spielersicht bedenken und auf der Ebene strategisch an meine Herausforderungen herangehen. In Fate spiele ich den Charakter und eigentlich auch etwas Spielmechanikgott, um dem Charakter Vorteile zuzuschanzen.

Alle Vorteile des Charakters basieren doch auf Sachen, die der Charakter macht. Ich schmeiße das Regal um und erschaffe den Aspekt "Blockierte Tür", ich werfe meine Fackel in die Bibliothek und erschaffe den Aspekt "Brennender Raum", usw. Wo ist da der fehlende Bezug zum Charakter?

Zitat
Es gibt aber auch 'echte' Rollenspiele, die so Fate-artige Merkmale aufweisen. Exalted z. B. Man hat Charms und Essenz, aber da stört es mich nicht. Da das alles durch ein zugegeben sehr crunchiges Regelwerk doch sehr traditionell umgesetzt ist.

Ich weiß jetzt nicht, was an Exalted Fate-artig sein soll...

Aber Exalted ist eigentlich das perfekte Beispiel für einen Disconnect zwischen dem was der Charakter macht und dem was der Spieler macht. Die Fiktion sagt "Du bist ein großer, antiker Anime-Held und die Welt liegt dir zu Füßen - wie wirst du sie formen?" und dann kommt das Regelwerk daher und sagt "Du bist ein piefiger Buchhalter - also berechne jetzt mal auf den Punkt genau, wieviel Periphere Essenz du kanalisieren kannst, bevor dein Anima-Banner sichtbar wird!"  ;D
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 5.07.2019 | 19:33

Und genau das versuchst du, wenn du als Jon Snow oder Aragorn spielst. Du sammelst aber nicht die Schwerter der gefallenen Gegner ein, damit du dir später eine bessere Rüstung kaufen kannst. Aber du versuchst das Szenario zu schlagen und idR auch dich im Rahmen einer etwaigen Charakterentwicklung zu verbessern.

Die Frage ist, versuchst du, das Szenario zu schlagen, oder spielst du einfach deinen Charakter aus, und der versucht, das Szenarioziel zu erfüllen, ohne zu wissen, dass es sich um ein Szenarioziel handelt. Das hängt höchstwahrscheinlich mit dem verwendeten System zusammen, zu dem auch die Genrekonventionen gehören. Sprich, wenn die Genrekonventionen als Teil des verwendeten Systems besagen, dass man keinen Loot sammelt, steht es in keinster Weise in Widerspruch zum Gamismus, keinen Loot zu sammeln. Gibt es die Konvention nicht, sieht das anders aus.


(Wohlgemerkt: Gewinnen im klassischen Gamismus a la Ron Edwards kann auch einfach nur Ansehensgewinn bei den Mitspielern bedeuten.)

Ja, das ist klar. Was "gewinnen" bedeutet, ist Teil des verwendetes Systems. Der letzte Satz sagt meines Erachtens auch mehr über Ron Edwards aus als über Gamismus. Ich  halte den Ansatz davon abgesehen nicht für zielführend, weil man vermutlich immer ein Spielziel hat und den Versuch, dieses zu erreichen, nach dieser Logik immer als Gamismus bezeichnen kann. Aber Ron Edwards hat sich die Dinge ja immer so gedreht, dass er Recht hatte.


Das gibt es fast nicht und ist einer der Gründe warum Ron Edwards dazu übergegangen ist die Existenz des Simulationismus abzustreiten (http://www.adeptplay.com/seminar-hearts-minds/conversation-purposes-playing-name-no-thing). Ich halte das für falsch, weil ich die Grundlagen seiner drei (zwei) Spielmodi für nicht zielführend halte, aber das ist eine andere Geschichte. Wer genrekonform spielt, der will idR dass sein Charakter erfolgreich ist und der freut sich auch wenn es sein Charakter ist, der den Drachen erschlägt - aber eben nicht um jeden Preis (kein Cheese).

Ich spiele gerne sehr reinförmige Genre-Emulation und habe in dem Kontext auch kein Problem damit, zu verlieren, wenn es besser rein passt. Ich würde allerdings vermuten, dass das zumindest im kampagnengetriebenen Spiel in Reinform nur schwer durchzuhalten ist.


Wie kommst du denn auf so etwas? Bei der ursprünglichen GNS-Theorie geht es explizit um Priorisierung (und lediglich die Exklusivität einer Hauptpriorität). Selbstverständlich kann man andere Ziele verfolgen solange sie nicht mit der Hauptpriorität im Konflikt stehen

Ja, du hast völlig Recht. Ich war an dieser Stelle unpräzise. Was ich gemeint habe, war, wie oben beschrieben, dass die Genrekonventionen Teil des Systems sind, bspw. in der typischen gamistischen Fantasy-Runde die Konvention, keine unpassenden modernen Waffen zu bauen, auch wenn das technisch möglich wäre. Entscheidend ist, ob ich nun innerhalb der Genrekonventionen auf Sieg spiele oder die Genrekonventionen um ihrer selbst Willen einhalte, um ein bestimmtes Spielerlebnis zu erhalten, ohne dabei ein Augenmerk auf den Erfolg zu legen, das über das Ausspielen des Charakters und das Einhalten der Genrekonventionen hinaus geht. Tatsächlich hat Ron Edwards mit Schlagsätzen wie "The Right to Dream", "Celebration of Source Material" oder "Exploration for Exploration's sake" auch mal was richtig Sinnvolles gesagt und Genreemulation toll mit Etiketten versehen. Originellerweise negiert er das inzwischen vollständig.

Das sehe ich etwas anders: Die Würfelergebnisse diktieren stattdessen (zum Teil) die Dramaturgie - würfelt man gut, dann überlebt man wie Aragorn und wird König. Würfelt man schlecht, dann endet man tragisch wie Valeria in Conan der Barbar.

Das sind jetzt aber auch zwei unterschiedliche Genres (epische Fantasy und Sword & Sorcery).

Ich will aber auch nicht behaupten, dass es immer so ist. Es gibt aber beispielsweise Genres, in denen der Protagonist früh im Spiel an einer Aufgabe scheitert, die gleiche Aufgabe aber im entscheidenden Moment bewältigt. In einer Kampagne kann man das mit Levelups quasi sauber hin bekommen. Innerhalb eines One Shots klappt das nicht. Da braucht es konkrete Steuerungsmechanismen für die Wahrscheinlichkeiten, meistens Gummipunkte, und Systeme wie PDQ und diverse PbtA-Ableger bauen Levelups mindestens teilweise auf Misserfolgen auf, sind da also noch mal ein Sonderfall.

Dazu gehören auch die Wahrscheinlichkeiten einzelner Aktionen (also zB dem Drachen in den Rücken zu springen). Ich sage ja gerade, dass der Weg zum Ziel entscheidend ist - und für Simulationisten sind die Wege von D&D und Dungeon World da vielleicht etwas unbefriedigend. Es muss wie ein plausibler Kampf zwischen Mensch und Drache anmuten (abhängig natürlich von der Vision).

Ja, ich habe das inzwischen verstanden. So ist die Aussage völlig in Ordnung für mich.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 5.07.2019 | 20:00
Ich weiß jetzt nicht, was an Exalted Fate-artig sein soll...

Aber Exalted ist eigentlich das perfekte Beispiel für einen Disconnect zwischen dem was der Charakter macht und dem was der Spieler macht. Die Fiktion sagt "Du bist ein großer, antiker Anime-Held und die Welt liegt dir zu Füßen - wie wirst du sie formen?" und dann kommt das Regelwerk daher und sagt "Du bist ein piefiger Buchhalter - also berechne jetzt mal auf den Punkt genau, wieviel Periphere Essenz du kanalisieren kannst, bevor dein Anima-Banner sichtbar wird!"  ;D

Mittels der Essence hat man Quasi eine Metaressource mit der man sich über Charms Vorteile in der Spielwelt erkauft. Man hat Stunts, die einem Vorteile bringen. Jeder Charm stellt eigentlich eine durch Regeln untermauerte Regelverletzung dar. Das ist schon nah an einer Metaebene dran, wie ich sie eigentlich nicht mag.

Alle Vorteile des Charakters basieren doch auf Sachen, die der Charakter macht. Ich schmeiße das Regal um und erschaffe den Aspekt "Blockierte Tür", ich werfe meine Fackel in die Bibliothek und erschaffe den Aspekt "Brennender Raum", usw. Wo ist da der fehlende Bezug zum Charakter?

Aber dieses Aspekt-/Vorteilsmanagement passiert auf einer zusätzlichen Spielebene, der sog. Metaebene. Ich mag ja auch keine Gummipunkte oder diese diversen Pools die es bei 2D20 gibt. Das sind dann oft Metaressourcen, die über das was der Charakter hat rausgeht.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 5.07.2019 | 20:08
Sagen wir, wir erhalten den Zuschlag für das nächste Star Wars-Rollenspiel: Ist es möglich ein Rollenspiel zu schreiben in dem Darth Vader genauer emuliert wird als in, sagen wir, Star Wars Saga Edition?

WEG?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 5.07.2019 | 20:09
Zitat
Mittels der Essence hat man Quasi eine Metaressource mit der man sich über Charms Vorteile in der Spielwelt erkauft.

Charms und Essenz sind Teil der Spielweltphysik, insofern keine Metaressource.

Zitat
Aber dieses Aspekt-/Vorteilsmanagement passiert auf einer zusätzlichen Spielebene, der sog. Metaebene.

Ähmm, ja. Etwa im gleichen Maße, wie bei jedem anderen System auch.

Wenn ich sage "Ich würfele auf 'Klettern', um auf diesen Baum zu klettern" dann ist das ungefähr genauso ein Handeln auf der Metaebene, wie das Aspekte-erschaffen, welches ich oben als Beispiel gebracht habe. Ebenso "Ich würfele auf 'Kraftakt', um die Tür mit einem Regal zu blockieren" oder "Was muss ich würfeln/muss ich überhaupt würfeln, um eine Fackel so in die Bibliothek zu werfen, dass diese Feuer fängt?" - ab diesem Punkt ist der Weg egal, es geht um das Ergebnis.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 5.07.2019 | 20:19
Charms und Essenz sind Teil der Spielweltphysik, insofern keine Metaressource.

Es geht in einer ähnliche Richtung. Die Ressource ist in der Spielwelt fest verankert und ist deswegen nicht Meta.

Ähmm, ja. Etwa im gleichen Maße, wie bei jedem anderen System auch.

Wenn ich sage "Ich würfele auf 'Klettern', um auf diesen Baum zu klettern" dann ist das ungefähr genauso ein Handeln auf der Metaebene, wie das Aspekte-erschaffen, welches ich oben als Beispiel gebracht habe.

Da bin ich schlicht anderer Meinung. Für mich ist das nicht das Gleiche.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 5.07.2019 | 20:25
Zitat
Die Ressource ist in der Spielwelt fest verankert und ist deswegen nicht Meta.
Warum nennst du sie dann Metaressource?

Zitat
Da bin ich schlicht anderer Meinung. Für mich ist das nicht das Gleiche.
Wo ist dann der Unterschied zwischen

"Ich würfele auf 'Kraftakt', um die Tür mit einem Regal zu blockieren"
und
"Ich würfele auf Kraft, um den Aspekt 'Mit einem Regal blockierte Tür' zu erschaffen." ?

In beiden Fällen geht man vom Ergebnis aus ("Ich möchte gerne die Spielwelt in der Weise XY verändern.") und macht dann einen Wurf, um zu sehen ob es funktioniert.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 5.07.2019 | 20:34
Willst du mir ernsthaft erzählen, dass die Aspekte von Fate wie eine Fertigkeit funktionieren? Dann kann ich mir doch Fate gleich sparen ...
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 5.07.2019 | 20:43
Die Fertigkeiten bei Fate funktionieren wie Fertigkeiten.

Die Aspekte bei Fate funktionieren wie Regeln der Spielwelt:

1) Nehmen wir an, in einem klassischen Rollenspiel hätte ein Charakter eine Tür versperrt und ein anderer Charakter möchte diese aufbrechen. In diesem Fall müsste der SL in den Regeln schauen, wie "Türen aufbrechen" in dem System funktioniert (weil dafür oft andere Regeln gelten, als die Regeln, welche dafür da sind schwere Objekte vor die Tür zu zerren und diese Regeln idR nicht so oft zum Einsatz kommen, wie z.B. Kämpfe). Ziemlich umständlich und die Immersion störend.

2) In FATE würde man sagen "Das ist eine 'Überwinden'-Aktion mit der Fertigkeit 'Kraft'. Die Schwierigkeit ist mindestens genauso hoch, wie die um den Aspekt zu erschaffen (vielleicht sogar noch 1-2 Stufen höher). Bei einem Erfolg ist der Aspekt weg (und die Tür damit wieder offen)." Geht ruckzuck und dann kann man weiterspielen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 5.07.2019 | 21:09
Überzeugungsarbeit auf der Metaebene wird ja nur dort relevant, wo die Spieler nicht on the same page sind, was die Elemente im gemeinsamen Vorstellungsraum angeht.

Von nicht on the same page ist erst einmal auszugehen, denn eine strikte Festlegung wird ja gerade nicht getroffen. Also bleibt nur verdammtes Glück, eine langwierige Auswahl/Anpasung oder einer setzt sich durch.

Und wenn ein Gamist den Handschuh aufnimmt und das als Spiel betreibt, dann ist es gerade Plan diese Seite bis zum letzten  auszureizen, denn damit erhält man den höchsten Einfluss und kann damit was auch immer man sich als Gewinnkriterium gesetzt hat am ehesten durchsetzen.


Das ist an anderer Stelle (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,111035.0.html) schon genug besprochen worden. Im klassischen Rollenspiel ist es ja die SL, die (grundsätzlich willkürlich, nämlich anhand seines eigenen, immer subjektiv gefärbten Verständnisses der Spielwelt) entscheidet, ob bestimmte Vorbereitungsmaßnahmen jetzt einen Bonus verleihen oder nicht, indem er sie mit den festen Modifikatoren abgleicht, die das Regelwerk so zur Verfügung stellt. Sobald die Gruppe da aber stark improvisiert oder unklare Regelungen anders auslegt, ist dann doch wieder Überzeugungsarbeit zu leisten und es muss im Zweifelsfall einfach improvisiert werden (wir kennen letzteres in diesem Thread auch als "Kulisse neu anpinseln").

An der anderen Stelle war das genauso umstritten ...
Und das was du da bezgl "willkürlich" anführst zeigt völlige Ignoranz bezüglich der Aufgabe eines anständigen Spielleiters.
Der Kern dabei seiner Aufgabe gerecht zu werden ist gerade seine notwendigen Setzungen strikt an den Zielen und Idealen des von ihm vertretenen Spielstils zu orientieren, also in einem gewissen Rahmen notwendigerweise immer auch ein Rest offener Interpretationsrahmen bleibt, er aber kein absoluter Herrscher ist, der das nach momentaner Laune setzt, sondern er konstitutionelle Vorgaben hat.
Erklräungsbedarf kommt hier nerst dannauf, wenn er durch fragwürdige Entscheidungen den vertrauensvorschuss in seine Person aufgebraucht hat und ist kurz vor dem Gau und nicht regulärer, ständiger Teil des Spiels.

Bezgl. "innere Logik":
Mein Eindruck ist, dass die Fans solcher Systeme ein sehr flexibles Verhältnis zu Logik und Spielweltkonsistenz haben - ungefähr alles was nicht absolut und sicher unmöglich ist, wird erst einmal als legitimer Versuch gewertet... .


Hier muss ich auch nochmal einlenken. Bei der ersten Zuschreibung gehe ich ja noch mit. Bei der zweiten aber nicht. Ich bin nämlich ein "figurenimmersiver" Spieler (Ist in meiner Sig ja auch in Prozenten ausgedrückt). Das Erfahren der Welt durch die Eindrücke und Gefühle meiner Spielfigur ist mir enorm wichtig. Und mir geht es nicht alleine so: Ich habe Fate-Spieler prinzipiell als sehr "charakternah" wahrgenommen. Wenn man dann punktuell aus der Charakterperspektive wieder rausschlüpft, dann fndet man halt wieder rein. Bei mir geht das innerhalb einer Sekunde. Ich nehme die charakteristische Haltung und Stimme meines Charakters an und weiter geht's.

Wer so schnell rein und raus ist, war entweder nie wirklich drin oder macht sich da nicht wirklich Gedanken über das was er da "draußen" anstellt.



Und ich bin ehrlich: Ich frage mich schon, was an einer Vogelperspektiven-Battlemap oder einem HP-Balken oder irgendwelchen komplexen Matheformeln zum Schadensoutput jetzt "immersionsförderlicher" sein soll, als ein Aspekt der da auf dem Tisch liegt oder eine Tabelle bei PbtA, aus der ich einen Eintrag wähle.
Das ist doch genauso weitab der Charakterperspektive (ganz abgesehen davon, dass wohl jeder SL häufiger Dinge für alle am Tisch beschreibt, die einige Charaktere gar nicht wissen können)...
 
PbtA kenne ich nicht, aber es ist nicht der Aspekt an sich, der auf dem Tisch liegt, der da rausreißt.
Das Problem tritt da auf, wo das nicht mehr einfach nur in Ingamezustände übersetzt werden muss, sondern sich die Denkweise wegen anderer Anforderungen als "Rolle spielen" ändern muss z.B. in die eines Autors oder Verwalters von Ressourcen außerhalb der Spielwelt.
Und ja "Wissen blocken müssen" stört dabei auch.

Aber... spielt sich nicht jede Regelmechanik irgendwo auf der Metaebene ab? Also immer, wenn ich die Würfel in die Hand nehme oder Modifikatoren addiere, bin ich meta. Ich kenne einen krassen Optimierer-Gamisten und der hatte beim alten 7te See z.B. überhaupt keine Schwierigkeiten neben den simulationistischen, crunchigen Mechaniken auch die metagamigen Dramawürfel einzusetzen.
Gelegentlich is' gut...

Nein, weil es nicht um Aufwand etc geht sondern um Perspektivwechsel. Was man direkt wieder auf Spielweltelemente übersetzen kann sind nur Abstraktionen, keine Metaelemente. 
Was nicht heißt, dass nicht auch da Brüche empfunden werden können, aber weil andere Brüche auch von anderen Personen und das wäre dann zu unterscheiden, wenn man feststellen/beschreiben will, für wen denn nun so ein Spiel passt und für wen nicht. .
Ich habe das hier https://www.tanelorn.net/index.php/topic,106954.msg134631493.html schon einmal in #5 versucht zu erklären.


Ich glaube alle Spielleiter entscheiden notwendigerweise ständig willkürliches Zeugs über ihre Spielwelt. Regen mag einen Modifikator von -3 auf die Sicht geben, aber es ist der Spielleiter, der entscheidet, dass es regnet. Wenn du jetzt sagst, dass dies keine Willkür ist, solange es plausibel ist, erwidere ich, dass dann ein Fate-SL auch nicht willkürlich den Aspekt "Starker Regenschauer" auf den Tisch legt, sondern, weil es plausibel ist.


Die Motivation, warum ein Element jetzt so gewählt wird unterscheidet sich. Das kann auch aus verschiedenen Gründen dasselbe sein oder solange die Primäragende nicht betroffen ist können andere Belange mit reinspielen, aber früher oder später wird es zu Fällen kommen, wo verschiedene Stile andere unterschiedliche Antworten verlangen würden udn dann kommt es zu Konflikten.


Die Parameter der Spielweltphysik gelten im Zweifelsfall auch im Narrativismus.
Im Narrativismus NACH stellen der Grundsituation schon, aber im Storybereich kollidiert COOLNESS regelmäßig mit spielweltinternen Erwartungen.

Alle Vorteile des Charakters basieren doch auf Sachen, die der Charakter macht. Ich schmeiße das Regal um und erschaffe den Aspekt "Blockierte Tür", ich werfe meine Fackel in die Bibliothek und erschaffe den Aspekt "Brennender Raum", usw. Wo ist da der fehlende Bezug zum Charakter?
 

In den Fällen, wo es eben nicht eine Handlung aus der Warte des Charakter ist, sondern direkt die Spielwelt manipuliert wird oder externe Metaziele statt figurinterne Motivationen das Verhalten lenken.

Wenn ich sage "Ich würfele auf 'Klettern', um auf diesen Baum zu klettern" dann ist das ungefähr genauso ein Handeln auf der Metaebene, wie das Aspekte-erschaffen, welches ich oben als Beispiel gebracht habe. Ebenso "Ich würfele auf 'Kraftakt', um die Tür mit einem Regal zu blockieren" oder "Was muss ich würfeln/muss ich überhaupt würfeln, um eine Fackel so in die Bibliothek zu werfen, dass diese Feuer fängt?" - ab diesem Punkt ist der Weg egal, es geht um das Ergebnis.
 

Nein ist es nicht. "Die Tür blockieren" ist eine Aktion der Spielfigur in der Spielwelt und die Kraftprobe oder ähnliches ist die entsprechende spieltechnische Repräsentation des Vorganges - abstrakt aber nicht meta. Meta wird es, wenn es dann um Sachen geht, welche so in der Spielwelt so nicht ablaufen, sondern von extern Einfluss genommen wird.

Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 5.07.2019 | 21:17
ich weiß ja nicht was für Gurkenrollenspiele du in deinem Leben gespielt hast, aber Tür öffnen/schlösser knacken:
Ad&d: W% des Diebes gegen einen festen Schwellwert
Exalted: Larceny-Wurf gegen die entsprechende Schwierigkeit

Edit
Oder Alternativ eine Stärkeprobe, Open Doors Wurf etc. was eben das System hergibt. Klar kann man ein Spielsystem nicht nach 30 Minuten in all seinen Facetten beherrschen. Da muss man als SL ggf. etwas Aufwand reinstecken.
Edit Ende

Fate*: Erstmal gucken wieviele Fate-Punkte hab ich denn gerade rumliegen (und da war die Metaressource). Ah ok läuft ich hab da einiges Punkte. Dann verhandle ich mal mit dem SL wie schwierig das ist. Ok ok läuft mein Pool verkraftet das. So hab mir jetzt den Vorteil "Schlüssel liegt unter Türmatte" erschaffen. Ich hab hier ne starke Verzahnung mit einer Metamechanismus. Du oder der Spieler Injiziert einen neues Element in die Spielwelt. Geht in Richtung spielergesteuerte Deus Ex Machina. Wenn dich das nicht stört - Bitte. Ich finds entsetzlich ...

*Ich gebe zu ich bin kein Fate-Spezialist.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 5.07.2019 | 21:23
In den Fällen, wo es eben nicht eine Handlung aus der Warte des Charakter ist, sondern direkt die Spielwelt manipuliert wird oder externe Metaziele statt figurinterne Motivationen das Verhalten lenken.
 
Nein ist es nicht. "Die Tür blockieren" ist eine Aktion der Spielfigur in der Spielwelt und die Kraftprobe oder ähnliches ist die entsprechende spieltechnische Repräsentation des Vorganges - abstrakt aber nicht meta. Meta wird es, wenn es dann um Sachen geht, welche so in der Spielwelt so nicht ablaufen, sondern von extern Einfluss genommen wird.

Es mag Systeme geben, wo das gesagte zutrifft... aber in der Diskussion ging es um FATE.

Daher: wo finden, deiner Meinung nach, bei FATE Dinge statt, die nicht eine Repräsentation dessen sind, was die Charaktere in der Spielwelt machen?

Zitat
ich weiß ja nicht was für Gurkenrollenspiele du in deinem Leben gespielt hast, aber Tür öffnen/schlösser knacken:
Ad&d: W% des Diebes gegen einen festen Schwellwert
Exalted: Larceny-Wurf gegen die entsprechende Schwierigkeit
Fate: Diebeskunst-Wurf gegen die entsprechende Schwierigkeit.

Der Unterschied wird deutlich, wenn man sich die Regeln anschaut, die AD&D bzw. Exalted für das Aufbrechen einer Tür vorsehen.

EDIT:
Zitat
Exalted (1st Edition):
1) Angriffswurf, Erfolge zählen
2) Erfolge und Schadensbonus zusammenrechnen
3) Absorbtionswert der Tür abziehen
4) Schaden anwenden (automatisch, nicht gewürfelt)
5) Vergleichen, ob der Schaden hoch genug ist, um die Tür zu beschädigen (mind. 3 Gesundheitsstufen)
Das alles nur um eine verfickte Tür aufzukriegen, in diesem
Gurkenrollenspiel

Zitat
Fate*: Erstmal gucken wieviele Fate-Punkte hab ich denn gerade rumliegen (und da war die Metaressource). Ah ok läuft ich hab da einiges Punkte. Dann verhandle ich mal mit dem SL wie schwierig das ist. Ok ok läuft mein Pool verkraftet das. So hab mir jetzt den Vorteil "Schlüssel liegt unter Türmatte" erschaffen. Ich hab hier ne starke Verzahnung mit einer Metamechanismus. Du oder der Spieler Injiziert einen neues Element in die Spielwelt. Geht in Richtung spielergesteuerte Deus Ex Machina. Wenn dich das nicht stört - Bitte. Ich finds entsetzlich ...

*Ich gebe zu ich bin kein Fate-Spezialist.

In diesem Fall solltest du es wie Dieter Nuhr halten: Wenn man keine Ahnung hat,... usw. usf.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 5.07.2019 | 21:30
ok ... mal langsam.
Mir geht es nicht um Fertigkeitsproben. Eine Fertigkeitsprobe als solche - glaub ich dir gerne - läuft zunächst mal ähnlich ab, wie in anderen Rollenspieln.

Mich stören Aspekte, Fate-Punkte und die Aspekterschaffung im Spiel. Das ist mir zu Meta. Irgendwie scheinst du das in deinen Kopf nicht reinzukriegen.

Gibt es Fate-Punkte in Fate: check
Sind Fate-Punkte eine Meta-Ressource: check
Ist es für mich zu Meta: check

Du kannst es ja anders wahrnehmen, das gestehe ich dir ja zu. Ansonsten kann ich nur sagen, mit deinen Fate-Punkten kannst hier keine Fakten zum Thema ändern ;)

Edit
Exalted - wie du selber gesagt hast, verzichtet aber auf eine Metaressource ...

Man muss auch kein Spezialist sein. Als solcher würde ich wohl Fate regelmäßig spielen. Aber man kann es auch einfach nachlesen.

http://srd.faterpg.de/turbo-fate/aspekte-und-fate-punkte/

Zitat
Wenn du das Potential eines Aspekts ausschöpfen willst, sodass er dich unterstützt, dann musst du Fate-Punkte ausgeben. Du kannst deine Fate-Punkte mit Glassteinen, Kleingeld, Pokerchips oder anderen Markern darstellen und im Blick behalten. Du bekommst Fate-Punkte, wenn du zulässt, dass einer deiner Charakteraspekte gegen dich gereizt wird und damit die Situation verkompliziert oder dir das Leben schwer macht. Merk dir, wie viele Fate-Punkte du am Ende einer Sitzung hast – wenn du mehr Fate-Punkte hast, als deine Erholungsrate beträgt, dann fängst du am Anfang der nächsten Sitzung mit dieser Anzahl an Fate-Punkten wieder an

Edit Ende
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 5.07.2019 | 21:32
Daher: wo finden, deiner Meinung nach, bei FATE Dinge statt, die nicht eine Repräsentation dessen sind, was die Charaktere in der Spielwelt machen?

Überall da, wo Dinge verändert werden, welche so nicht im Einfluss der Figur liegen würden, sowie die fatepoint-Wirtschaft.


Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 5.07.2019 | 21:36
Und in den meisten Rollenspielen haben wir ja eben KEINE externe Referenz, wie bestimmte Sachen in der Spielwelt funktionieren

Darth Vader ist eine fiktive Figur...



Aber sicher. Ich kann in einem narrativen System Darth Vader viel näher kommen, ihn also viel genauer emulieren, wenn ich narrative Mechaniken hinzunehme. Einfach weil ich da im Prinzip nicht-binäre und "unzahlige" Mechaniken zur Verfügung habe, die trotzdem im Spiel einen Einfluss auf die Fiktion haben. Einfach weil Personen keine Statblöcke sind. Ich brauche narrative Mechaniken, um mich dem Herrn Vader auf persönlicher Ebene zu nähern. Ich kann dann nämlich sowas hinschreiben wie ein Ziel "Ich werde gemeinsam mit meinem Sohn über die Galaxis herrschen" und das kann dann im Spiel bestimmte dramaturgische Wendungen auslösen, die sich Star Wars-mäßig anfühlen.

Du emulierst hier Story/Dramaturgie und nicht Darth Vader. Wie weit kann Vader in 5 Sekunden laufen? Wenn das kein halbwegs fester Wert ist, sondern schwammiger Kram, dann emulierst du NICHT Vader. Bei der Emulation von Darth Vader geht's um die Abbildung seiner persönlichen Eigenschaften. Festgehalten in einem möglichst präzisen Statblock (innerhalb des Komplexitätsbudgets des Spiels).

In einem narrativen Spiel als Aragorn versuchst du nicht zu gewinnen: Du versuchst der Gute zu bleiben. Du versuchst deinem Erbe gerecht zu werden. Du versuchst nicht in die Dunkelheit zu fallen wie Isildúr, dein Vorfahre.

Dieses Segment ist etwas konfus. Der Kontext war Gamismus im Rahmen der Genre Simulation und die Darstellung wie so etwas aussieht. Ich weise später explizit noch einmal darauf hin, dass Narrativismus im Rahmen der Genre Simulation denkbar wäre (wobei nach einigen puristischen GNS-Ansichten auch das nicht).

In einem narrativen Spiel als Jon Snow versuchst du auch nicht zu gewinnen. Du versuchst moralisch integer zu bleiben. Du versuchst für deine Brüder in der Nachtwache da zu sein. Du versuchst den Fall deines Hauses aufzuhalten. Gerade Jon ist ja nicht wegen Würfelglück oder guter Vorbereitung in der Schwarzen Feste nicht gestorben. Er wurde zurückgeholt. Aber, und das ist wichtig, er hätte nicht zurückgeholt werden müssen, um seinen Impact als narrative Figur gehabt zu haben. Einfach weil Leute bei GoT jederzeit sterben können. Das steckt in der DNA von GoT. Und das musst du natürlich auch "mitemulieren", wenn du GoT bespielst.

Im narrativen Spiel geht's halt einfach gar nicht um "gewinnen". Es geht um "verändern". Das Ziel ist, dass die Figuren am Ende nicht mehr dieselben sind, die sie am Anfang waren. Und zwar auf der Ebene der Persönlichkeit, nicht unbedingt des Könnens. Darth Vader lässt sich narrativistisch hervorragend abbilden, eben weil es sich in jedem Film verändert. Sein Arc entwickelt sich immer weiter.

Für nichts davon braucht man dedizierte Regeln - außer für die Wiederbelebung vielleicht.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 5.07.2019 | 21:45
Zitat
Darth Vader ist eine fiktive Figur...

Your point being...

Zitat
Wie weit kann Vader in 5 Sekunden laufen? Wenn das kein halbwegs fester Wert ist, sondern schwammiger Kram, dann emulierst du NICHT Vader.

Und wenn du kein System hast, um zu entscheiden ob Vaders Liebe für seinen Sohn gegenüber seiner Hingabe für die Dunkle Seite überwiegt? Ich würde sagen, dass das einige Grade wichtiger ist (ohne diese Information kann das System nicht behaupten Darth Vader zu emulieren - sondern lediglich einen Roboter in Darth Vader-Maske). Jedes Model, welches behauptet, nur mit Vaders Fähigkeiten die Figur zu emulieren ist ein ziemlich beschissenes Modell, welches an seinem Anspruch scheitert.

@Maarzan:
Zitat
Überall da, wo Dinge verändert werden, welche so nicht im Einfluss der Figur liegen würden

Mit anderen Worten: dir fallen keine Beispiele ein. OK.

@Berti:
Wer Blödsinn als "Fakten" zu deklariert muss mit einem Veto rechnen. Im Rollenspiel und in der Realität.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 5.07.2019 | 21:49
Willst du mir ernsthaft erzählen, dass die Aspekte von Fate wie eine Fertigkeit funktionieren? Dann kann ich mir doch Fate gleich sparen ...

Nein, die Aspekte von FATE funktionieren stattdessen als standardisierte Ads/Disads oder Edges/Flaws oder wie das sonst in verschiedenen Systemen heißt. Der Grundgedankte ist der: in GURPS gibt es endlose Listen von Vor- und Nachteilen, die alle ihre eigenständigen Regeln haben. Die muss man sich aber halt merken oder während des Spiels nachschlagen. Mit Aspekten in FATE kann man sich ebenso Vor- oder Nachteile verschaffen, nur dass sie hier einen gleichförmigen Effekt haben. Und dies gilt auch für Szeneanaspekte - in anderen Systemen würde Feuer vielleicht mit dedizierten Regeln abgehandelt werden. FATE ist unpräziser, ist gleichförmiger - aber eben leichter und flüssiger in der Handhabung.

Und dazu kommt dann oben drauf, dass man in FATE mit Fatepunkten eben zum Teil die Spielwelt mit/umgestalten kann.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 5.07.2019 | 21:54
Emulation ist doch eher spontan oder nach dramatischen Regeln etwas zu setzen und dabei auf Details und Konsistenz zu pfeifen statt das Ganze vorher zu modellieren.
Darth Vaders Fertigkeiten aber ggf auch sein psychisches Werteprofil zu modellieren ist Simulation - Emulation wäre der Gedanke: "was würde wohl im Film passieren" oder was auch immer in der Richtung vielleicht in Mechaniken gegossen wurde wie Skriptimmunität etc. und darüber dann ignorieren, dass verschiedene Szenen der Vorlage da ggf selbst nicht so ganz konsistent sind - Startrek Replikatoren z.B. .
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: K!aus am 5.07.2019 | 21:56
Der Grundgedankte ist der: in GURPS gibt es endlose Listen von Vor- und Nachteilen, die alle ihre eigenständigen Regeln haben. Die muss man sich aber halt merken oder während des Spiels nachschlagen. Mit Aspekten in FATE kann man sich ebenso Vor- oder Nachteile verschaffen, nur dass sie hier einen gleichförmigen Effekt haben.
Verstehe ich nicht, als nicht FATE Kenner habe ich durch diese Diskussion einfach mal Aspekte gegoogelt, um die besser zu verstehen.
Also diese Liste (https://wiki.rpg.net/index.php/Aspects_List) ist länger als alle Fertigkeiten, Vor- und Nachteile bei GURPS zusammen.  ;D
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 5.07.2019 | 21:57
Nein, die Aspekte von FATE funktionieren stattdessen als standardisierte Ads/Disads oder Edges/Flaws oder wie das sonst in verschiedenen Systemen heißt. Der Grundgedankte ist der: in GURPS gibt es endlose Listen von Vor- und Nachteilen, die alle ihre eigenständigen Regeln haben. Die muss man sich aber halt merken oder während des Spiels nachschlagen. Mit Aspekten in FATE kann man sich ebenso Vor- oder Nachteile verschaffen, nur dass sie hier einen gleichförmigen Effekt haben. Und dies gilt auch für Szeneanaspekte - in anderen Systemen würde Feuer vielleicht mit dedizierten Regeln abgehandelt werden. FATE ist unpräziser, ist gleichförmiger - aber eben leichter und flüssiger in der Handhabung.

Und dazu kommt dann oben drauf, dass man in FATE mit Fatepunkten eben zum Teil die Spielwelt mit/umgestalten kann.

Das glaub ich ja, nur hab ich das Gefühl man (Alexandro) will mir gerade weiß machen, dass das nicht so ist. Mir gefällt genau der fett unterstrichene Teil halt gar nicht und dieses unpräzise ebenfalls ...

Edit
Also Alexandro, ich kann gerne akzeptieren, dass du Fate - aus welchen Gründen auch immer - magst. Ich wünsche dir damit noch viel Freude. Für mich ist und bleibt die Fate-Punkte-Meta-Ökonomie absolute Grütze. Dass Fate-Punkte eine Meteressource mit einer relativ komplexen angekoppelten Ökonomiemechanik sind, wirst du nicht wegdiskutiert bekommen. So viele Fate-Punkte hast du nicht, um diesen Fakt in die Realität einzuführen.
Edit Ende
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 5.07.2019 | 21:59
Verstehe ich nicht, als nicht FATE Kenner habe ich durch diese Diskussion einfach mal Aspekte gegoogelt, um die besser zu verstehen.
Also diese Liste (https://wiki.rpg.net/index.php/Aspects_List) ist länger als alle Fertigkeiten, Vor- und Nachteile bei GURPS zusammen.  ;D
:d >;D ... und dann auch noch alles in Unpräzise
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 5.07.2019 | 22:00
Verstehe ich nicht, als nicht FATE Kenner habe ich durch diese Diskussion einfach mal Aspekte gegoogelt, um die besser zu verstehen.
Also diese Liste (https://wiki.rpg.net/index.php/Aspects_List) ist länger als alle Fertigkeiten, Vor- und Nachteile bei GURPS zusammen.  ;D

Das ist halt wie mit den Buchstaben. Ein chinesisches Zeichen ist ja auch erst einmal kürzer und umfassender als ein Wort, aber am Ende brauchst du tausende Zeichen statt 26 und plötzlich ist das Zeichen dann zusätzlich doch nicht mehr so eindeutig und diskussions-/fehlerträchtig.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 5.07.2019 | 22:01
Zitat
Der Grundgedankte ist der: in GURPS gibt es endlose Listen von Vor- und Nachteilen, die alle ihre eigenständigen Regeln haben. Die muss man sich aber halt merken oder während des Spiels nachschlagen. Mit Aspekten in FATE kann man sich ebenso Vor- oder Nachteile verschaffen, nur dass sie hier einen gleichförmigen Effekt haben.

Sie sind eher wie ein standardisiertes Subsystem (vergleichbar mit den "Tricks" aus Savage World oder den Skill Challenges aus D&D4 - aber letztere hat Berti ja offensichtlich gelesen).

Zitat
Emulation ist doch eher spontan oder nach dramatischen Regeln etwas zu setzen und dabei auf Details und Konsistenz zu pfeifen statt das Ganze vorher zu modellieren.
Darth Vaders Fertigkeiten aber ggf auch sein psychisches Werteprofil zu modellieren ist Simulation

Also wäre z.B. "My Life with Master" Simulation?  >;D

@Berti:
Du hast mit Aspekte erschaffen angefangen. Ich habe dir erklärt, dass das System nicht so funktioniert, wie du es dir vorstellst (sondern schlüssig und elegant, besser als Exalted oder AD&D). Dass es andere Aspekte (*hehe*) bei Fate gibt, die dir weniger gefallen könnten (aber auch deutlich weniger Bedeutung haben und leichter ignoriert werden können, als Aspekte erschaffen)...ganz andere Geschichte.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 5.07.2019 | 22:03
FATE ist unpräziser, ist gleichförmiger - aber eben leichter und flüssiger in der Handhabung.

Das ist technisch gesehen richtig. Der damit erkaufte hohe Abstraktionsgrad wiederum erschwert vielen den Zugriff, es führt in der Praxis bei vielen dazu, dass sehr viel immer wieder auf der Meta-Ebene ausgehandelt wird, und es führt eine Aspekteverwaltung ein, die bei anderen Spielen so nicht notwendig ist, weil jeder seinen Kram kennt. Und diverse FATE 3-Ableger waren alles andere als leicht und flüssig. Starblazer Adventures, Legends of Anglerre oder das Dresden Files RPG fallen einem da direkt ein. Ich habe allerdings keinen Überblick, ob es solche Crunchmonster auch für FATE Core gibt.

GURPS ist allerdings ganz bestimmt nicht leicht und flüssig in der Handhabung, wenn man nicht jeden Scheiß auswendig weiß. Der Vergleich ist fies. Es gibt aber regelleichte Spiele, die auf die Nachteile von FATE verzichten - aber eben auch auf eine Reihe von Vorteilen. PDQ bzw. PDQ# ist da sicherlich zuvorderst zu nennen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 5.07.2019 | 22:06
Das ist halt wie mit den Buchstaben. Ein chinesisches Zeichen ist ja auch erst einmal kürzer und umfassender als ein Wort, aber am Ende brauchst du tausende Zeichen statt 26 und plötzlich ist das Zeichen dann zusätzlich doch nicht mehr so eindeutig und diskussions-/fehlerträchtig.

Chinesische Zeichen sind die Subsysteme der klassischen Rollenspiele: die werden wild durcheinander geworfen und nichts greift irgendwie ineinander (einfach mal die ganzen Subsysteme für Reiterkampf/Luftkampf/Schiffskampf/whatever bei PF/3.x anschauen und das Gruseln bekommen...)

FATE arbeitet dagegen nach dem Alphabet-Prinzip: eine begrenzte Anzahl von Zeichen (Regeln), welche in Kombination gesetzt werden, um eine vielfältige Menge an Situationen abzubilden.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 5.07.2019 | 22:07
@Berti:
Du hast mit Aspekte erschaffen angefangen. Ich habe dir erklärt, dass das System nicht so funktioniert, wie du es dir vorstellst (sondern schlüssig und elegant, besser als Exalted oder AD&D). Dass es andere Aspekte (*hehe*) bei Fate gibt, die dir weniger gefallen könnten (aber auch deutlich weniger Bedeutung haben und leichter ignoriert werden können, als Aspekte erschaffen)...ganz andere Geschichte.

Ich gebe zu, ich war unpräzise: Fate-Punkte verwalten,  Aspekte nutzen, Fakten einführen wäre korrekter gewesen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 5.07.2019 | 22:15
Also wäre z.B. "My Life with Master" Simulation?  >;D

Ich kenne das Spiel nicht über den groben Inhalt hinaus.
Wenn, müßtest du die zu prüfende Mechanik benennen.


Bezgl. Abstraktion:
Fate ist da nicht wirklich abstrakter, weil es diese Abstraktion nicht hält. Die HP in D&D sind z.B. abstrakt und dann funktionieren gewisse Elemente halt nicht ohne die festen dafür vorgesehenen Methoden. Die Auflösung gibt das eben nciht her (was im Übrigen ein eigenes Ärgernis sein kann), aber jeder kann sich zumindest auf das Geschriebene weitgehend verlassen.

Bei Fate wird erst einmal eine grober Begriff in den Ring geworfen, und dann wird bei der Anwendung angefangen zu diskutieren, wie und wo der denn nun relevant wird. Dafür bleibt Fate dann in der Auswirkungsgröße abstrakt udn grob: alles ist ein +2, egal wie stark der Effekt im Setting wäre.

Chinesische Zeichen sind die Subsysteme der klassischen Rollenspiele: die werden wild durcheinander geworfen und nichts greift irgendwie ineinander (einfach mal die ganzen Subsysteme für Reiterkampf/Luftkampf/Schiffskampf/whatever bei PF/3.x anschauen und das Gruseln bekommen...)

FATE arbeitet dagegen nach dem Alphabet-Prinzip: eine begrenzte Anzahl von Zeichen (Regeln), welche in Kombination gesetzt werden, um eine vielfältige Menge an Situationen abzubilden.

Naja, wer 4 Buchstaben schon ein Alphabet nennt ... .
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 5.07.2019 | 22:17
FATE arbeitet dagegen nach dem Alphabet-Prinzip: eine begrenzte Anzahl von Zeichen (Regeln), welche in Kombination gesetzt werden, um eine vielfältige Menge an Situationen abzubilden.

Der entscheidende Punkt ist, dass es zwar unendlich viele verschiedene Aspekte gibt, aber alle genau gleich gleich angewandt werden.

Generell zeichnet sich FATE mechanisch durch eine enorme Formalisierung und Abstraktion aus und sind, wenn man beim Schriftbeispiel bleiben will, in jedem Fall näher am Lautschriftkonzept als an Bedeutungsschriftkonzepten.


Bei Fate wird erst einmal eine grober Begriff in den Ring geworfen, und dann wird bei der Anwendung angefangen zu diskutieren, wie und wo der denn nun relevant wird.

Das Risiko besteht tatsächlich, tritt aber nicht zwangsläufig ein. Mit etwas Systemerfahrung und noch mehr bei eingespielten Runden werden Absprachen immer weniger notwendig. Brechen tut FATE mit dem hohen Abstraktionslevel eher bei den Stunts.

Naja, wer 4 Buchstaben schon ein Alphabet nennt ... .

Formal betrachtet reicht einer, bei manchen Definitionen darf das Alphabet sogar leer sein.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 5.07.2019 | 22:19
@Berti:
Zitat
Für mich ist und bleibt die Fate-Punkte-Meta-Ökonomie absolute Grütze. Dass Fate-Punkte eine Meteressource mit einer relativ komplexen angekoppelten Ökonomiemechanik sind, wirst du nicht wegdiskutiert bekommen. So viele Fate-Punkte hast du nicht, um diesen Fakt in die Realität einzuführen.
Naja, "komplexe Metaökonomieströme" hat es ganz sicher nicht (kommt sicherlich auf den Horizont an) und wenn du es "Grütze" findest, dann ist das deine Meinung (ebenso wie die, dass du Exalted als Gurkenrollenspiel bezeichnest). Aber Fakten sind das nicht.

Zitat
Naja, wer 4 Buchstaben schon ein Alphabet nennt ...
Es sind etwas mehr als vier (aber nicht viel mehr). Und einige Sprachen der Welt kommen mit recht wenig Buchstaben aus und können trotzdem komplexe Gedanken ausdrücken.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 5.07.2019 | 22:39
@Berti:Naja, "komplexe Metaökonomieströme" hat es ganz sicher nicht (kommt sicherlich auf den Horizont an) und wenn du es "Grütze" findest, dann ist das deine Meinung (ebenso wie die, dass du Exalted als Gurkenrollenspiel bezeichnest). Aber Fakten sind das nicht.


Ich weiß zwar nicht, wo ich geschrieben habe, dass Exalted ein Gurkenrollenspiel ist.

Ich denke du verkraftest es schon, dass ich dein abstrakt simplifiziertes Weltbild nicht Teile. Dazu reicht auch ein nicht ganz so umfangreicher Horizon ;)

Mir kommt es so vor, dass man sich mit FATE halt auch viel vormacht. Man verschiebt die Komplexität nur. Wenn ich lange genug abstrahiere und Dimensionsreduktionen vornehme, kann man komplexe Sachverhalte sehr einfach darstellen. Wenn ich aber wieder auf die ganz konkrete Ebene runter will (inkl. der Nutzung von Fatepunkten etc.), scheints in der Praxis wieder schwierig zu werden. So wie bei den angeführten Beispielen zu Fate (Dresden Files & Co.)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 5.07.2019 | 22:56
Mir kommt es so vor, dass man sich mit FATE halt auch viel vormacht. Man verschiebt die Komplexität nur. Wenn ich lange genug abstrahiere und Dimensionsreduktionen vornehme, kann man komplexe Sachverhalte sehr einfach darstellen. Wenn ich aber wieder auf die ganz konkrete Ebene runter will (inkl. der Nutzung von Fatepunkten etc.), scheints in der Praxis wieder schwierig zu werden. So wie bei den angeführten Beispielen zu Fate (Dresden Files & Co.)

FATE Core ist komplex, aber nicht kompliziert. Es hat sehr einfache Grundregeln, mit denen man unendlich viel machen kann. Es ist meines Erachtens nicht trivial zu lernen, vor allem für Spieler, die mit dem klassischen Modell mit mächtiger SL und Spielern, die Erzählhoheit lediglich über ihren Charakter haben. Wenn man es mal verinnerlicht hat, spielt es sich tatsächlich extrem einfach und man ist auch in einem neuen FATE Core-Spiel schnell drin. Das heißt immer noch nicht, dass einem der Spielstil, den FATE mitbringt, oder die Spielelemente liegen und gefallen.

Die Vorgänger von Core waren rudimentärer und überließen mehr den jeweiligen Implementierungen. Einige Implementierungen waren halt ziemlich krasse Oschis. Speziell Starblazer und Legends of Anglerre versuchten auch, mit FATE klassisches Abenteuerspiel abzubilden, inklusive des ganzen Crunchkrams, den man dafür meinte haben zu müssen. Dresden Files spielt sich eigentlich einfach, solange man keinen Wizard spielt. Aber ey, jetzt echt, Dresden Files ohne einen Wizard ist irgendwie witzlos. Wenigstens haben dann nur die SL und der Wizard ein Problem.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 5.07.2019 | 23:01
Ich würde ja Dresden Files ja echt gerne spielen wollen - ja nenn Wizard. Nur halt nicht mit Fate ;). Aber wer weiß, nach ein paar Bier auf einer Con, lasse ich mich in einem schwachen Moment breitschlagen ;)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: 1of3 am 5.07.2019 | 23:05
Also wäre z.B. "My Life with Master" Simulation?  >;D

Unbedingt. Eines der ganz wenigen Spiele, wo du die ganze Zeit in einem formalen Rundenmodus bleibst. Wenn nicht MLwM dann gar kein Spiel.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Greifenklaue am 6.07.2019 | 00:41
Ich würde ja Dresden Files ja echt gerne spielen wollen - ja nenn Wizard. Nur halt nicht mit Fate ;). Aber wer weiß, nach ein paar Bier auf einer Con, lasse ich mich in einem schwachen Moment breitschlagen ;)
Nimm doch Sigil & Shadow (Link (http://chaosgrenade.com/games/sigil-shadow/)).
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: K!aus am 6.07.2019 | 00:55
GURPS ist allerdings ganz bestimmt nicht leicht und flüssig in der Handhabung, wenn man nicht jeden Scheiß auswendig weiß. Der Vergleich ist fies. Es gibt aber regelleichte Spiele, die auf die Nachteile von FATE verzichten - aber eben auch auf eine Reihe von Vorteilen. PDQ bzw. PDQ# ist da sicherlich zuvorderst zu nennen.
Warum der Vergleich?

GURPS gibt dir Regeln, um die Realität möglichst gut zu approximieren mit einem ordentlichen Selbstbewußtsein, dass dem Leser erklärt, wo aus Gründen der Spielbarkeit verzichtet wird.

Diese Vorgehensweise ist bei Fate anscheinend anders. Man möchte sich nicht mit Details aufhalten, sondern großzügig mit dem generisch gehaltenen Aspekt handwedeln.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 6.07.2019 | 12:09
Verstehe ich nicht, als nicht FATE Kenner habe ich durch diese Diskussion einfach mal Aspekte gegoogelt, um die besser zu verstehen.
Also diese Liste (https://wiki.rpg.net/index.php/Aspects_List) ist länger als alle Fertigkeiten, Vor- und Nachteile bei GURPS zusammen.  ;D

Bei FATE braucht man keine Listen von Ads/Disads - da alle Aspekte den gleichen mechanischen Effekt haben (entweder Re-roll oder +2 auf das Ergebnis) kann man die sich frei ausdenken. Nur deshalb kann man ja zB auch spontan Szenenaspekte einwerfen. Ich finde auch die Verwendung nicht so problematisch: Am Anfang der Kampagne tendiert man als SL dazu großzügig zu sein und den Rahmen eines Aspekts grob vom Spieler abstecken zu lassen (ein weit gefasster Aspekt hat ja auch Nachteile). Sobald man allerdings als SL eine grobe Vorstellung davon gewonnen hat, was ein bestimmter Aspekt meint, ist das keine große Verhandlungssache mehr und man entscheidet relativ unilateral ob ein Aspekt die derzeitige Spielsituation betrifft oder nicht. Und die Fatepunkt-Ökonomie ist ja vor allem nur eine Begrenzung, damit man seine Aspekte nicht unendlich oft pro Abenteuer abrufen kann.

Es bleibt allerdings die Gleichförmigkeit - auch im Hinblick auf das "Sozialer Kampf"-Subsystem, das genau wie körperlicher Kampf funktioniert. Und ich persönlich stoße mich auch an abstrahierten Distanzen (weswegen The One Ring für mich auch nichts ist).

Aber FATE spielt sich nicht so völlig anders als ein Trad Game. Ich würde es tatsächlich vielleicht als narrativistisch-gamistischen Hybriden klassifizieren. Womit wir wieder beim Thread-Thema wären: FATE liegt aus meiner Sicht heraus relativ nah an der Grenze zum Trad Game. PbtA finde ich deutlich story-lastiger.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: KhornedBeef am 7.07.2019 | 12:46
Genereller Tipp zum Verstehen von Aspekten: nachlesen, was sie bedeuten. Du liest ja auch kein Telefonbuch, wenn du als Außerirdischer verstehen willst, was ein Mensch sein soll ;)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: K!aus am 7.07.2019 | 13:36
Bei FATE braucht man keine Listen von Ads/Disads - da alle Aspekte den gleichen mechanischen Effekt haben (entweder Re-roll oder +2 auf das Ergebnis) kann man die sich frei ausdenken. Nur deshalb kann man ja zB auch spontan Szenenaspekte einwerfen. Ich finde auch die Verwendung nicht so problematisch: Am Anfang der Kampagne tendiert man als SL dazu großzügig zu sein und den Rahmen eines Aspekts grob vom Spieler abstecken zu lassen (ein weit gefasster Aspekt hat ja auch Nachteile). Sobald man allerdings als SL eine grobe Vorstellung davon gewonnen hat, was ein bestimmter Aspekt meint, ist das keine große Verhandlungssache mehr und man entscheidet relativ unilateral ob ein Aspekt die derzeitige Spielsituation betrifft oder nicht. Und die Fatepunkt-Ökonomie ist ja vor allem nur eine Begrenzung, damit man seine Aspekte nicht unendlich oft pro Abenteuer abrufen kann.

[..]
Schön, dass du das schreibst. Ich habe den Eindruck, dass gewählte Aspekte eine Abstimmung zwischen GM und Spieler (bzw. der ganzen Gruppe) erfordern, s.d. jeder ein Verständnis dafür hat, welche Auswirkungen sie haben und wie weit sie greifen.
Wenn ich also nach Wahl von Aspekten dieses Nacharbeiten noch tun muss und evtl. sogar schriftlich fixieren sollte, um nicht jedes Mal von vorne anfangen muss zu diskutieren, wo ist dann der Unterschied, ob ich mir einfach (Dis-) Advanteges aufschreibe?

Z.B. würde ich ja bei GURPS einfach sagen "GM, ich wähle den Nachteil Odious Personal Habit, weil ich als Elven Archer gerne mit Bäumen kuschle."
Bei FATE würde ich also sagen "GM, ich wähle den Aspekt Elven Archer, was u.A. bedeutet, dass ich im Wald gerne mit Bäumen kuschle."

Das klingt für mich ziemlich ähnlich im Aufwand. ;)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: KhornedBeef am 7.07.2019 | 13:56
Schön, dass du das schreibst. Ich habe den Eindruck, dass gewählte Aspekte eine Abstimmung zwischen GM und Spieler (bzw. der ganzen Gruppe) erfordern, s.d. jeder ein Verständnis dafür hat, welche Auswirkungen sie haben und wie weit sie greifen.
Wenn ich also nach Wahl von Aspekten dieses Nacharbeiten noch tun muss und evtl. sogar schriftlich fixieren sollte, um nicht jedes Mal von vorne anfangen muss zu diskutieren, wo ist dann der Unterschied, ob ich mir einfach (Dis-) Advanteges aufschreibe?

Z.B. würde ich ja bei GURPS einfach sagen "GM, ich wähle den Nachteil Odious Personal Habit, weil ich als Elven Archer gerne mit Bäumen kuschle."
Bei FATE würde ich also sagen "GM, ich wähle den Aspekt Elven Archer, was u.A. bedeutet, dass ich im Wald gerne mit Bäumen kuschle."

Das klingt für mich ziemlich ähnlich im Aufwand. ;)
Das ist doch auch gut? Ich brauche keine Buch mit erlaubten Aspekten zu kennen, und habe den gleichen Verwendungsaufwand? Oder in welche Richtung ging die Frage?
War das nicht der Sinn der Sache, dass Besonderheiten, Nachteile, Verpflichtungen, Storyerfordernisse, Zugehörigkeit, und Konfliktauswirkungen weitgehend mit demselben Regelelemente abgefrühstückt werden, ohne Tabelle?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Settembrini am 7.07.2019 | 20:05
WARNUNG: Jeder bitte nur den passenden Glasslipper anziehen!

Ihr Story-Onkelz bekommt es noch nichtmal mit, daß ihr hier jemandem das Recht absprecht, Eure Spiel, die ihr so toll findet, als eigene Kategorie anzusehen.
Wenn Sie keine Kategorie sind und alles genauso machen wie andere Spiele, dann gibt es keinen Grund Eure Story-Onkelz Spiele zu spielen.

Oder aber sie sind so anders und unterschiedlich, daß ihr sie deswegen feiert. Und daraus folgt zwingend, daß es Leute gibt, die das genau anders sehen.

Ihr könnt doch nicht gleichzeitig Distinktionsgewinn und Gleichartigkeit fordern. Das ist so unlogisch, daß lächerlich noch ein ganz mildes Wort ist.

Wer zwei Minuten nachdenkt, sieht dann auf welch verlorener argumentativer und insbesondere geschmacklicher Position ihr seid, gerade im Sinne Bourdieus.

Suchts Euch halt aus, toll weil anders, dann seid Ihr toll wegen Eurer Andersartigkeit. Oder eben nicht.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: JollyOrc am 7.07.2019 | 20:18
WARNUNG: Jeder bitte nur den passenden Glasslipper anziehen!

Ich zieh mir hier gar nix an, bin quasi innocent bystander, und sitze eh zwischen allen Stühlen. Aber ich frage mich gerade, worauf Du hier anspielst....

Zitat
Ihr Story-Onkelz bekommt es noch nichtmal mit, daß ihr hier jemandem das Recht absprecht, Eure Spiel, die ihr so toll findet, als eigene Kategorie anzusehen.
Wenn Sie keine Kategorie sind und alles genauso machen wie andere Spiele, dann gibt es keinen Grund Eure Story-Onkelz Spiele zu spielen.

uh.. ich schaue mir diese Diskussion ja schon eine Weile an, und sehe da folgende Dinge von der Story-Onkel-Fraktion:

a) Storyspiele sind bitte auch echte Rollenspiele. Ja, andere, aber nicht weniger echt. (Das ist soweit ich sehe auch auf allen Seiten so angenommen, da gibt es im Grunde keine nennenswerte Diskussion mehr. Höchstens mal Polemik, aber, ach, das darf ja auch mal sein.)

b) Zumindest auf der letzten kompletten Bildschirmseite dieses Threads wird darüber diskutiert, wie FATE funktioniert, ob das komplizierter als GURPS oder andere Spiele sei, und wie crunchig oder nicht crunchig das nun ist. Das hat mit irgendwelchen Kategorisierungen von Spielen an sich eigentlich wenig zu tun.

Ggfs. sehe ich noch ein c) nämlich die Diskussion darüber, wo Storyspiel anfängt und "Nicht Story-Rollenspiel" aufhört, aufgehangen an dem "Fail Forward", was anscheinend ein wunderbar schwammiger Begriff ist. Die Grenze ist dann auch erwartungsgemäß fließend.

So, ich muss wieder los, meine Kürbiskutsche wartet... :)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Settembrini am 7.07.2019 | 20:32
Zitat
b) Zumindest auf der letzten kompletten Bildschirmseite dieses Threads wird darüber diskutiert, wie FATE funktioniert, ob das komplizierter als GURPS oder andere Spiele sei, und wie crunchig oder nicht crunchig das nun ist. Das hat mit irgendwelchen Kategorisierungen von Spielen an sich eigentlich wenig zu tun.

Wenn in einem "Ich will Heavy Metal, alles andere ist mir zu weich!"  "komplette Bildschrimseiten" über die Vorteile von K-pop und seinen Unterschieden zu Eurodance und Boybands gesprochen wird...q.e.d.

Sollte hier im Thread tatsächlich keiner je behauptet haben, was ich da rausgelesen habe (Absprache einer eigenen Kategorie), dann muß sich ja keiner das Schühchen anziehen oder sich gar die Zehen abschnippeln.

Wenn es eine eigene geschmackliche Kategorie ist, dann liegt es doch volkommen im Rahmen des normal Üblichen zu sagen: "Also ich grille gerne, damit meine ich echtes Grillen, mit Kohle und Fleisch, nicht so Elektro- oder Gasschwachmaten-Zeug. Auf jeden Fall aber Fleisch und kein Gemüse!"

Das ist doch weder unhöflich noch Trollerei, nur eine Art etwas zu sagen die auch in höflicher Gesellschaft oder direkt ins Gesicht jederzeit denkbar wäre.

Unhöflich und Trollerei wäre es in so einem Thread oder Gespräch darauf zu bestehen, daß "Man Gemüse grillen kann und das dann auch echt gegrillt ist!" oder "Das die Tiere ja Gemüse gefressen haben und deswegen immer Gemüse gegrillt wird!"

In meiner Wahrnehmung passiert hier im Tanelorn letzteres andauernd. So fing es auf RPGNet an, vor 15 Jahren, guckt nur, wo die nun angekommen sind...
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: JollyOrc am 7.07.2019 | 20:39
ich verweise auf meinen Punkt a), und darauf, dass diese Diskussion hier ja absichtlich vom Ursprungsthread abgekoppelt wurde, damit BertiB seine Heavy-Metal Liste nicht mehr mit K-Pop-Kram zugemüllt wird.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Rhylthar am 7.07.2019 | 20:42
Zitat
"Also ich grille gerne, damit meine ich echtes Grillen, mit Kohle und Fleisch, nicht so Elektro- oder Gasschwachmaten-Zeug. Auf jeden Fall aber Fleisch und kein Gemüse!"
Naja, auf irgendwelchen "echten" Grillwettbewerben hauen sie Dir die Schwarzwälder Kirschtorte drauf. Oder Fleisch mit Karamelleis. Was ist denn jetzt "echt"? Das, was Hans Zarniecki aus Essen-Katernberg vor seiner Gartenlaube auf den 10-Euro-Tankstellen-Grill legt oder die Weber-Hipster?

Und Schwachmaten...najo, kommt immer gut in so Konversationen. "Ey Jungs, ihr seid keine Gasgrillschwachmaten, oder?"..."Ich habe eine Balkonwohnung, was glaubst Du?"
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: YY am 7.07.2019 | 20:46
In meiner Wahrnehmung passiert hier im Tanelorn letzteres andauernd. So fing es auf RPGNet an, vor 15 Jahren, guckt nur, wo die nun angekommen sind...

Rpg.net brennt seit Längerem ab, weil dort über kurz oder lang jeder gebannt wird, dessen Beiträge nicht ins verschobene Weltbild der Mods passen. Das ist eine ganz andere Baustelle.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Settembrini am 7.07.2019 | 20:50
ich verweise auf meinen Punkt a), und darauf, dass diese Diskussion hier ja absichtlich vom Ursprungsthread abgekoppelt wurde, damit BertiB seine Heavy-Metal Liste nicht mehr mit K-Pop-Kram zugemüllt wird.

Ja, weil ich höflich sein wollte und auch meta-talk treibe, schreibe ich es hier hin. Aber Bastards Original-Thread wurde schon ge K-popped. Und das ist hie rim Tanelorn Standard. und einige hören da die Einschläge nicht mehr und wundern sich, daß die Teilnehmerzahlen sinken und Neulinge wegleiben und offline der Ruf des Forums...durchwachsen ist.

Im Übrigen macht mich die Threadteilungswut nicht glücklich. Auch Blechi ist vom Virus befallen. Aber Bastard wollte das so, also hat er es.

@Rhylthar: Es ist doch offensichtlich, was Du sagst, eben geau deswegen ja! Jeder weiß doch was Phase ist, wenn ich sage "nur Kohlegrillen ist echtes Grillen". Offenkundig kann man ALLES und mit jeder Hitzequelle grillen, das ist es doch gerade...
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 7.07.2019 | 20:50
Ich stehe auch nach wie vor zu meiner persönlichen Auffassung, dass echte Storygames ein eigenes Genre neben echten Rollenspielen und echten Brettspielen sind. Ich gestehe auch zu, dass es durchaus Überlappungen geben mag: Bei Brettspielen, Rollenspielen, Storygames. Hybride z. B. Lancer haben für taktische Kämpfe einen klassischen Rollenspielregelsatz für non-Combat haben die PbtA verwendet.

Es gibt aber für mich jeweils einen Kern dieser Spielegenres, der eine Abgrenzung rechtfertigt. Diesen Kern klassifiziere ich eben als 'echt'. Der Begriff klassisch passt eben nicht ganz, weil dann wäre nur OSRIC, OSR etc. drin. Das umfasst nicht das, was ich meine.

Um bei Kickstarter interessante Projekte von uninteressanten Projekten zu filtern, habe ich in dem entsprechenden Thread eine weiche Definition gegeben, die zumindest den meisten Leuten in etwa klar gemacht haben sollte, welche Projekte mich nicht interessieren.

Ich gebe auch gerne zu, dass etwas Polemik und ein paar Spitzen dabei waren, aber ich habe auch klar gemacht, dass ich keinen persönlich angreifen möchte oder ihn für einen Langweiler halte, nur weil ich die Spieler, die eine Person spielt (für mich) langweilig sind. Dass sehr viele Personen hier, das anscheinend als persönlichen Angriff gesehen haben, hat mich verwundert. Ich werde in Zukunft, wenn ich nochmal was poste sehr vorsichtig sein, wie ich es schreibe. Wobei ich schon den Eindruck habe, wenn man vom Tanelorn-Mainstream abweicht, man es prinzipiell etwas schwer hat und einige Nutzer (die zudem auch Mods sind) wohl freude daran haben sich an einem persönlich abzuarbeiten.

Wie schon an anderer Stelle geschrieben, war ich dann von diversen Reaktionen negativ überrascht, aber von einigen auch positiv. Besonders positiv hervorzuheben ist hier Bildpunktlanzes Beitrag Nummer #293.

Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 7.07.2019 | 20:50
Als Ex-Vegetarier bestehe ich darauf, dass Tiere, die Tiere fressen, auch Gemüse sind.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Settembrini am 7.07.2019 | 20:51
Rpg.net brennt seit Längerem ab, weil dort über kurz oder lang jeder gebannt wird, dessen Beiträge nicht ins verschobene Weltbild der Mods passen. Das ist eine ganz andere Baustelle.

Ja, ist halt 15 Jahre weiter.
Wenn ich Dir gesagt hätte, im Jahr 2004, die CDU schafft Wehrpflicht und Atomkraft ab, hättest Du mir nen Vogel gezeigt.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Settembrini am 7.07.2019 | 20:59
Zitat
Ich werde in Zukunft, wenn ich nochmal was poste sehr vorsichtig sein, wie ich es schreibe. Wobei ich schon den Eindruck habe, wenn man vom Tanelorn-Mainstream abweicht, man es prinzipiell etwas schwer hat und einige Nutzer (die zudem auch Mods sind) wohl freude daran haben sich an einem persönlich abzuarbeiten.

Daß Pluralismus in jede Richtung funktionieren muß, haben viele nicht verstanden. Und daß Mischformen keine Widerlegung der Sinnhaftigkeit von Kategorien an sich sind, auch nicht. Was ja besonders witzig ist, ist daß die Mainstreamer HIER ja gar nicht den deutschen Mainstream abbilden! Das tun die DSA-Fraggles, von denen sich hier viele ja hinten rum abgrenzen; DSA-Fraggle als Wort habe ich mir von nem Mod hier abgeguckt, da ich die Fraggles liebe, und die nette Kerlchen sind, die den Sinn des Lebens verstanden haben, ist das auch von mir keine Beleidigung.

Obwohl ich einiges Engagement für AD&D 1E an den Tag lege (nicht-öffentlich), und och viel mehr öffentlich machen könnte, halte ich mich mitlerweil aus den DnD-Foren volkommen fern, weil es eben von DW-Leuten und Storyonkelz zugespammt wird. Ich sehe da ein echtes Problem. Selbst der OSR-begriff wird hier ja von Storyonkelz gekapert. Das nervt schon hart.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: YY am 7.07.2019 | 21:02
Wenn ich Dir gesagt hätte, im Jahr 2004, die CDU schafft Wehrpflicht und Atomkraft ab, hättest Du mir nen Vogel gezeigt.

Ist zwar richtig, aber auch da sehe ich nicht, was das mit der hiesigen Diskussionskultur und speziell dem Hang zum "Definitionskrieg" zu tun hat, erst recht nicht in Form einer linearen, absehbaren Entwicklung.
Nicht alles gehört in den Kontext irgendeines Kulturkampfes.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Settembrini am 7.07.2019 | 21:05
Ist zwar richtig, aber auch da sehe ich nicht, was das mit der hiesigen Diskussionskultur und speziell dem Hang zum "Definitionskrieg" zu tun hat, erst recht nicht in Form einer linearen, absehbaren Entwicklung.
Nicht alles gehört in den Kontext irgendeines Kulturkampfes.

Naja, mit dem aktuellen Kulturkampf kenne ich mich nicht aus. Bei den "Swine-Wars" und "GNS-Invasions" war ich dabei. Inwiefern die verbunden sind weiß ich wirklich nicht. Auf jeden Fall ist es für das Hobby nicht gut, wenn eine DER großen Anlaufstellen als Basislinie Storygaming annimmt und alles durch diese Linse betrachtet, so weit will ich die Gleichheit zu RPG-net mal belasten.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 7.07.2019 | 21:08
Ja, ist halt 15 Jahre weiter.
Wenn ich Dir gesagt hätte, im Jahr 2004, die CDU schafft Wehrpflicht und Atomkraft ab, hättest Du mir nen Vogel gezeigt.

Ein User der auch Mod hier ist, hat ja auch gedroht meinen Account "dienstlich" zu inspezieren #109 . Der geneigte Leser möge sich aber auf den entsprechenden Seiten (Seite 4/5) ein eigenes Bild machen.

RPG.net scheint da keine 15 Jahre weg zu sein. 
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: YY am 7.07.2019 | 21:09
Auf jeden Fall ist es für das Hobby nicht gut, wenn eine DER großen Anlaufstellen als Basislinie Storygaming annimmt und alles durch diese Linse betrachtet

Das tun weder das Tanelorn (auch wenn es hier recht prominente Vertreter gibt und auch wenn man hier tatsächlich nicht dem Querschnitt der deutschen Rollenspieler entspricht) noch rpg.net - letzteres hat wie gesagt ein ganz anderes Problem mit ganz anderen Ausmaßen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Settembrini am 7.07.2019 | 21:19
Ein User der auch Mod hier ist, hat ja auch gedroht meinen Account "dienstlich" zu inspezieren #109 . Der geneigte Leser möge sich aber auf den entsprechenden Seiten (Seite 4/5) ein eigenes Bild machen.

RPG.net scheint da keine 15 Jahre weg zu sein.

Das hier?:

Zitat
Und von wegen verrennen: ich übe mich gerade noch sehr in Geduld, weil du trotz deinem schon länger bestehenden Account dich bisher noch nicht so viel beteiligt hast. Grundsätzlich könnten wir das auch offiziell als Provokation ahnden und haben das in ähnlichen Fällen in der Vergangenheit auch schon so gemacht. Ich versuche es bis jetzt noch eher mit sanfter Hand und einem Appell an deine hoffentlich vorhandene Empathie. Mal sehen ob es noch verfängt oder ob wir uns demnächst "dienstlich" schreiben.

Das hatte Feursänger an Dich geschrieben.
Dazu kann sagen, daß er mir das Gefühl gibt, nicht wilkommen zu sein, und daß er mich am liebsten aus dem Forum schmeißen will.


Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Rhylthar am 7.07.2019 | 21:24
Zitat
Das hatte Feursänger an Dich geschrieben.
Dazu kann sagen, daß er mir das Gefühl gibt, nicht wilkommen zu sein, und daß er mich am liebsten aus dem Forum schmeißen will.
Was er "will" (als User), ist erstmal vollkommen egal. Ich will auch so einiges, passieren wird trotzdem nichts. ;)

Man sollte die Abläufe schon ein wenig kennen. Bis zum Rausschmiss muss schon einiges passieren.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 7.07.2019 | 21:26
@settembrini
jupp, wobei ich erstmal nicht verstanden hatte, ob er jetzt als User oder Mod schreibt ... jetzt weiß ich es ja. Es hatte sich dann auch beruhigt, aber merkwürdig finde ich das schon ....

@Rhylthar
Das ist vermutlich alten Hasen klar. Für mich war es erstmal undurchsichtig ....
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Settembrini am 7.07.2019 | 21:28
Was er "will" (als User), ist erstmal vollkommen egal. Ich will auch so einiges, passieren wird trotzdem nichts. ;)

Man sollte die Abläufe schon ein wenig kennen. Bis zum Rausschmiss muss schon einiges passieren.

Ich sage nur er ist ein Mod, und gibt mir das Gefühl dieser eine Mod will das. Nicht mehr und nicht weniger. ADD: ich wurde ja von diesem einen Mod verwarnt, ohne auf mein Rückfrage ien Antwort zu erhalten. Und zwar genau wegen der Sache mit dem Storygamern, die sich der OSR-Subforen bemächtigt hatten. Weswegen ich denen ja fernbleibe, weil die eben unter Feuersängers Schutz stehen. So meine Wahrnehmung, da mir ja nichts erklärt wurde.

Und so wird eben gemeinnütziges (wie ich gerade gelernt habe) Engagement untergraben, und meines Erachtens auch die OSR und D&D ganz falsch an einer der großen Anlaufstellen dargestellt. Das finde ich nicht förderlich, für unsere Kultur. Und es gab ja in letzter zeit viele beispiel, wo Neulinge angegangen wurden, aus verschiedensten Gründen, habe mich meist nicht geäußert, weil ich die Zusammenhönge und Themen nicht gut genug kannte. hier scheint mir alles recht deutlich und deswegen wollte ich mich äußern.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Rhylthar am 7.07.2019 | 21:32
@settembrini
jupp, wobei ich erstmal nicht verstanden hatte, ob er jetzt als User oder Mod schreibt ... jetzt weiß ich es ja. Es hatte sich dann auch beruhigt, aber merkwürdig finde ich das schon ....

@Rhylthar
Das ist vermutlich alten Hasen klar. Für mich war es erstmal undurchsichtig ....
Du wärst nicht der erste User gewesen, der nur aus einem Grund hierhergekommen ist: Provozieren!

Lass es mich so sagen:
Dein Nickname und der Ansatz Deines "Erstlingswerkes" nach einiger Zeit liessen wohl nicht nur bei ihm die Alarmglocken schrillen. ;)

@ Settembrini:
Siehste und deswegen ist das hier nicht rpg.net. Da musst Du "Angst" haben, wenn ein Moderator Deine Nase nicht passt.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Settembrini am 7.07.2019 | 21:34

@ Settembrini:
Siehste und deswegen ist das hier nicht rpg.net. Da musst Du "Angst" haben, wenn ein Moderator Deine Nase nicht passt.

Weiß nicht. Ich besuche die D&D Foren seitdem nicht mehr, wie oben erläutert. "Angst" ist das ja auch irgendwie, bzw. halt einfach die Einsicht, daß ich da machtlos bin, wenn da bestimmte Gruppen was behaupten dürfen, was ich für sachlich falsch halte, ich mich aber nicht wehren darf.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Settembrini am 7.07.2019 | 21:38
Zitat
Lass es mich so sagen:
Dein Nickname und der Ansatz Deines "Erstlingswerkes" nach einiger Zeit liessen wohl nicht nur bei ihm die Alarmglocken schrillen.

Rollenspiele haben nicht so viel bei Dir bewirkt, bislang, was in andere Personen versetzen angeht? Versuche es doch mal! Kannst Du Dir nicht eine Sekunde vorstellen, der neue im Dorf zu sein, und auf dem Fest mit nem Bier in der Hand zu den anderen Großen Jungs hinzugehen und zu sagen: "Na Mädels? Was brutzelt ihr da, so nen Tofukram oder was Ordentliches?"

Versetze Dich doch mal als Rollenspieler in diese Lage! Vielleicht würdest DU das nie tun, aber ist das gleich wetwas für ALARMGLOCKEN? ich muß doch mit dem Kopf schütteln!
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 7.07.2019 | 21:42
Also die Nerven scheinen hier schon sehr blank zu liegen, wenn das schon als ernsthafte Provokation aufgefasst wird. Da könnte man versucht sein mal einen wirklich provokanten Beitrag zu verfassen....

Aber provozieren geht auch nur, wenn man sich provozieren lässt. (Edit: ist nicht so, dass ich andere Threads gekapert hätte und mit nonsense zugemüllt habe)

Und mein Name passt zum GoT-Hype, meinem realen Namen und meiner Herkunft.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Rhylthar am 7.07.2019 | 21:46
Rollenspiele haben nicht so viel bei Dir bewirkt, bislang, was in andere Personen versetzen angeht? Versuche es doch mal! Kannst Du Dir nicht eine Sekunde vorstellen, der neue im Dorf zu sein, und auf dem Fest mit nem Bier in der Hand zu den anderen Großen Jungs hinzugehen und zu sagen: "Na Mädels? Was brutzelt ihr da, so nen Tofukram oder was Ordentliches?"

Versetze Dich doch mal als Rollenspieler in diese Lage! Vielleicht würdest DU das nie tun, aber ist das gleich wetwas für ALARMGLOCKEN? ich muß doch mit dem Kopf schütteln!
Andersherum.

Wenn ich dann auf das Fest gehe, ziehe ich vielleicht nicht direkt das provokanteste Shirt aus dem Schrank an (steht jetzt für den Nickname) und haue erstmal so nen Spruch raus. Dann muss ich mich auf dem Dorf nämlich evtl. auch nicht wundern, wenn ein freundliches "Verpiss Dich!" käme. ;)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 7.07.2019 | 21:57
Rollenspiele haben nicht so viel bei Dir bewirkt, bislang, was in andere Personen versetzen angeht? Versuche es doch mal! Kannst Du Dir nicht eine Sekunde vorstellen, der neue im Dorf zu sein, und auf dem Fest mit nem Bier in der Hand zu den anderen Großen Jungs hinzugehen und zu sagen: "Na Mädels? Was brutzelt ihr da, so nen Tofukram oder was Ordentliches?"


Bevor ich sowas mache, würfel ich zumindest zuerst auf Discern Realities.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Settembrini am 7.07.2019 | 21:57
Andersherum.

Wenn ich dann auf das Fest gehe, ziehe ich vielleicht nicht direkt das provokanteste Shirt aus dem Schrank an (steht jetzt für den Nickname) und haue erstmal so nen Spruch raus. Dann muss ich mich auf dem Dorf nämlich evtl. auch nicht wundern, wenn ein freundliches "Verpiss Dich!" käme. ;)

In aller Liebe: sind alle Menschen wie Du? Und: müssen alle Menschen wie Du sein? Versetze Dich doch mal zehn Sekunden in jemanden anders, der nicht so tickt wie Du, das war die Aufgabe!
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 7.07.2019 | 21:59
Wenn ich irgendwo neu bin, schaue ich mir zumindest mal die üblichen Gepflogenheiten an, bevor ich auf die Kacke haue. Dann bin ich wenigstens nicht überrascht, wenn zurückgepöbelt wird.

Aber da waren wir eigentlich schon drüber. Berts Startauftritt hat provoziert, ob gewollt oder nicht, dann hat man sich ein bisschen gegenseitig angetrollt, dann kam die Einsicht, dass das hier ein Kuschelforum ist, und seitdem läuft es. Bis wieder jemand unnötig Öl ins Feuer gießt, natürlich.

Ich bezweifle im Übrigen, dass Storygaming die domimante Spielform unter den aktiven Tanelornis ist, und noch mehr bezweifle ich, dass das hier als Baseline gesetzt wird. Hier wird halt Wert auf Diversität und respektvollen Umgang gelegt, was dazu führt, dass man sich dagegen wehrt, dass das, was man macht, unter unechtem Rollenspiel subsummiert wird, und sich davon ggf. auch persönlich angegriffen fühlt. Kann man doof finden, wird man aber nicht ändern.

Ich finde es im Übrigen auch noch nachvollziehbar, so 'nen kollaborativen Erzählkram wie Fiasco oder Polaris woanders abheften zu wollen als unter Rollenspiel, und könnte dafür sogar formale Gründe angeben. Bei FATE und PbtA passt das nicht, nicht mal bei Monsterhearts.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Rhylthar am 7.07.2019 | 22:02
In aller Liebe: sind alle Menschen wie Du? Und: müssen alle Menschen wie Du sein? Versetze Dich doch mal zehn Sekunden in jemanden anders, der nicht so tickt wie Du, das war die Aufgabe!
Man muss nicht so ticken wie ich. Und in welche Rolle soll ich mich versetzen? In Berts? Ja, dann muss ich mit solchen Reaktionen rechnen! Und vor allem: Damit klarkommen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Settembrini am 7.07.2019 | 22:13
Ich bezweifle im Übrigen, dass Storygaming die domimante Spielform unter den aktiven Tanelornis ist, und noch mehr bezweifle ich, dass das hier als Baseline gesetzt wird. Hier wird halt Wert auf Diversität und respektvollen Umgang gelegt, was dazu führt, dass man sich dagegen wehrt, dass das, was man macht, unter unechtem Rollenspiel subsummiert wird, und sich davon ggf. auch persönlich angegriffen fühlt. Kann man doof finden, wird man aber nicht ändern.

Das nennt man Gaslighting, nicht?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Feuersänger am 7.07.2019 | 22:19
Das hier?:
>>Und von wegen verrennen: ich übe mich gerade noch sehr in Geduld, weil du trotz deinem schon länger bestehenden Account dich bisher noch nicht so viel beteiligt hast. Grundsätzlich könnten wir das auch offiziell als Provokation ahnden und haben das in ähnlichen Fällen in der Vergangenheit auch schon so gemacht. Ich versuche es bis jetzt noch eher mit sanfter Hand und einem Appell an deine hoffentlich vorhandene Empathie. Mal sehen ob es noch verfängt oder ob wir uns demnächst "dienstlich" schreiben.<<


Das hatte Feursänger an Dich geschrieben.
Dazu kann sagen, daß er mir das Gefühl gibt, nicht wilkommen zu sein, und daß er mich am liebsten aus dem Forum schmeißen will.

Witzig, dass gerade du das nochmal zitierst, das passt wie die Faust aufs Auge. Die Ausdrucksweise, die ich da bei Bert gerügt hatte, ist nämlich sehr ähnlich dem Anlass, weswegen du deine Sanktion kassiert hast. Genau auf den Fall hatte ich mich in meiner Stellungnahme auch bezogen. Das hat also weder mit dir persönlich zu tun (wie auch, ich kenn dich ja nicht) noch mit Bert persönlich (dito), sondern schlicht und einfach damit, dass wir so eine Ausdrucksweise, die die Vorlieben anderer Leute verächtlich macht, hier allgemein nicht haben wollen.

Was das andere angeht, überschätzt du deine Wichtigkeit.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 7.07.2019 | 22:19
Das nennt man Gaslighting, nicht?

Du kannst das gerne so nennen. Brauchbare Psychologen werden das anders sehen. Was du machst, ist aber eine hervorragende Strategie, um sich gegen Argumente zu immunisieren. Da gibt es bestimmt auch einen tollen Fachbegriff für.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 7.07.2019 | 22:22
Das Entree von BB hier war einfach provozieren und aus meiner Sicht vollkommen unnötig. Fertig ist die Chose. Da braucht man nicht ewig drum diskutieren.

Gehts raus und spielt Rollenspiel (Frei nach Franz B.)

Ende der Durchsage.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Settembrini am 7.07.2019 | 22:27
Und nen Dogpile...

Langsam wird es hier ekelig. Ihr bekommt gar nicht mehr mit, wie verschroben ihr geworden seid, wie sehr ihr eure eigenen Maßstäbe verschoben habt, so verschiebt, wie sie Euch passen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 7.07.2019 | 22:28
Rollenspiele haben nicht so viel bei Dir bewirkt, bislang, was in andere Personen versetzen angeht? Versuche es doch mal! Kannst Du Dir nicht eine Sekunde vorstellen, der neue im Dorf zu sein, und auf dem Fest mit nem Bier in der Hand zu den anderen Großen Jungs hinzugehen und zu sagen: "Na Mädels? Was brutzelt ihr da, so nen Tofukram oder was Ordentliches?"

Versetze Dich doch mal als Rollenspieler in diese Lage! Vielleicht würdest DU das nie tun, aber ist das gleich wetwas für ALARMGLOCKEN? ich muß doch mit dem Kopf schütteln!

Als jemand, der tatsächlich Erfahrung damit hat, wie Dorfgemeinschaften auf Außenseiter reagieren, die sich nicht einfügen... hättest du in diesem Kontext gesagt "Na, reichert ihr das Fleisch auch mit reichlich Karzinogenen an? Holzkohle ist ja eigentlich nichts für Grillkenner, sondern nur was für Banausen, deren Geschmack durch die Bundi-Zeit getrübt ist. Warum gibt es denn hier keine Salatbar?", dann könntest du froh sein, wenn die Leute darauf nur ungehalten reagieren würden (wie hier im Forum) - Dorfleute sind in dieser Hinsicht deutlich intoleranter, als die Forenleute hier.

Aber ich glaube es fehlt dir an Empathie, um dich in diese Situation hineinzuversetzen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 7.07.2019 | 22:35
Wie gesagt, ich weiß wie es jetzt läuft. Wäre transparent, wenn man es irgendwo klar hinschreibt, dass man ein Kuschelforum ist und man ggf. nicht in den Konflikt mit dem Forenmainstream oder einem der Forenmainstreams kommen sollte (siehe z. B. den Uhrwerk-Insolvenz-Thread, da wollte ich auch schon beitragen, sehe aber davon lieber ab ...), ohne entsprechend viel Kuschelwatte dabei zu haben. Ich hätte diverse Reaktionen verstanden, wenn ich andere Threads gekapert hätte ...

Am Ende ist das hier auch nicht die deutsche Rollenspielszene - eher sowas wie eine 'Resterampe' der sich überlebten Communities der 0er Jahre oder der frühen 10er Jahre. Die meisten Leute spielen abgekoppelt von dem hier, wundern braucht das einen nicht. Empfehlen kann man den Laden nicht ... 

Ich kann mich nur wiederholen: Ich bin irgendwo zwischen schockiert und erstaunt, wie die Nerven hier blank liegen. Vermutlich wäre ich instant gebannt worden, wenn ich einen ernsthaft provokanten Thread gestartet hätte.

So formal, wenn ich jetzt Rant in den Threadtitel geschrieben hätte, wäre das dann ok gewesen!? In manchen Beiträgen klang das so durch.



Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Romaal am 7.07.2019 | 22:41
Ich wollte auch gerade zu der Analogie mit dem Dorfgegrille schreiben. Wenn du hier bei uns auf dem Dorf bei nem Fest so nen Spruch bringst, dann kriegst du ganz schnell eine aufgestrichen. Ganz zu schweigen davon, wenn du zudem noch ein Nerd bist, der allen ernstes pseudowissenschaftliche Definitionen zu seinem Außenseiterhobby entwickelt.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Settembrini am 7.07.2019 | 22:43
Ich wollte auch gerade zu der Analogie mit dem Dorfgegrille schreiben. Wenn du hier bei uns auf dem Dorf bei nem Fest so nen Spruch bringst, dann kriegst du ganz schnell eine aufgestrichen. Ganz zu schweigen davon, wenn du zudem noch ein Nerd bist, der allen ernstes pseudowissenschaftliche Definitionen zu seinem Außenseiterhobby entwickelt.

Na schön, daß ihr diese Dorfgemeinschaft hier im Tanelorn nun endlich nachgestellt habt.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Kurna am 7.07.2019 | 22:45
[...]

Wenn es eine eigene geschmackliche Kategorie ist, dann liegt es doch volkommen im Rahmen des normal Üblichen zu sagen: "Also ich grille gerne, damit meine ich echtes Grillen, mit Kohle und Fleisch, nicht so Elektro- oder Gasschwachmaten-Zeug. Auf jeden Fall aber Fleisch und kein Gemüse!"

Das ist doch weder unhöflich noch Trollerei, nur eine Art etwas zu sagen die auch in höflicher Gesellschaft oder direkt ins Gesicht jederzeit denkbar wäre.

[...]
(Hervorhebung von mir)

Wenn du das tatsächlich für einen höflichen Gesprächsstil hälst, vor allem in einem Gespräch mt Fremden, erklärt das schon so Einiges.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 7.07.2019 | 22:47
Genau, wenn man dann als frischer Neubürger des Ortes auch noch der falschen Konfession oder Partei angehört, ist die öffentliche Hinrichtung quasi schon fest. Am besten im Dorfbrunnen ertränken.

PS: also das Breittreten der Grillmetapher ist !§§$§§ ... darf nichts provozierendes sagen ....
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Rhylthar am 7.07.2019 | 22:48
Zitat
So formal, wenn ich jetzt Rant in den Threadtitel geschrieben hätte, wäre das dann ok gewesen!? In manchen Beiträgen klang das so durch.
Klar wäre es das.

Btw.:
Zitat
Am Ende ist das hier auch nicht die deutsche Rollenspielszene - eher sowas wie eine 'Resterampe' der sich überlebten Communities der 0er Jahre oder der frühen 10er Jahre. Die meisten Leute spielen abgekoppelt von dem hier, wundern braucht das einen nicht. Empfehlen kann man den Laden nicht ...

Ich kann mich nur wiederholen: Ich bin irgendwo zwischen schockiert und erstaunt, wie die Nerven hier blank liegen. Vermutlich wäre ich instant gebannt worden, wenn ich einen ernsthaft provokanten Thread gestartet hätte.
Was ich ja echt so gar nicht abkann, sind solche Dinge:
a) Mal direkt wieder unterschwellig von "oben herab" abkanzeln. Kommt immer gut an.
b) Einen provokanten Post/Thread fabrizieren und beim Gegenwind dann einen auf unbedarft machen.

"Wir" auf dem Dorf sagen immer: "Wer austeilen will, sollte einstecken können." Frage mich, ob man wirklich eine Ladung Taschentücher in den Thread stellen sollte.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 7.07.2019 | 22:48
Wer diese Art der Dorfgemeinschaft erleben will, der soll mal therpgsite besuchen (auf eigene Gefahr). Gegen die Art, wie dort mit Leuten die eine andere Meinung vertreten umgegangen wird (inklusive Cyberbullying) ist das hier wirklich ein Kuschelforum (und das sage ich als jemand, der auch schonmal mit Mods aneinander geraten ist).
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Hotzenplot am 7.07.2019 | 22:50
So, ich mache hier für heute mal dicht - ihr wisst, warum.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Hotzenplot am 8.07.2019 | 08:14
Hier ist jetzt wieder geöffnet. Diskutiert hier bitte inhaltlich weiter und lasst den persönlichen Kram raus. Eine Weile hatte das ja ganz gut funktioniert.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 8.07.2019 | 09:33
Wie gesagt, ich weiß wie es jetzt läuft. Wäre transparent, wenn man es irgendwo klar hinschreibt, dass man ein Kuschelforum ist und man ggf. nicht in den Konflikt mit dem Forenmainstream oder einem der Forenmainstreams kommen sollte (siehe z. B. den Uhrwerk-Insolvenz-Thread, da wollte ich auch schon beitragen, sehe aber davon lieber ab ...), ohne entsprechend viel Kuschelwatte dabei zu haben. Ich hätte diverse Reaktionen verstanden, wenn ich andere Threads gekapert hätte ...

Am Ende ist das hier auch nicht die deutsche Rollenspielszene - eher sowas wie eine 'Resterampe' der sich überlebten Communities der 0er Jahre oder der frühen 10er Jahre. Die meisten Leute spielen abgekoppelt von dem hier, wundern braucht das einen nicht. Empfehlen kann man den Laden nicht ... 

Ich kann mich nur wiederholen: Ich bin irgendwo zwischen schockiert und erstaunt, wie die Nerven hier blank liegen. Vermutlich wäre ich instant gebannt worden, wenn ich einen ernsthaft provokanten Thread gestartet hätte.

So formal, wenn ich jetzt Rant in den Threadtitel geschrieben hätte, wäre das dann ok gewesen!? In manchen Beiträgen klang das so durch.

Nenn es von mir aus Kuschelforum, das Motto Leben und leben lassen ist einfach effizient, hier wird zT hart diskutiert, aber es ist a) müssig seine Zeit zu verplempern zu diskutieren was ein  richtiges Rollenspiel ist o was nicht und b) den gerade genannten Grundkonsens grundlos in Frage zu stellen  ist einfach trollig bis grenzwertig, wenn jemand aus Deiner Sicht kein echtes Rollenspiel spielt, dann ist er/sie auch dann auch kein echter Rollendpieler*in?

Wenn es Dir nicht passt dann zieh weiter oder stell Deine Anfrage in den Unterforen der von Dir präferierten Rollenspielspielart. Außerdem hat ja Settembrimi ja anscheinend eine "Organisation" (sogar inkl entsprechender Ideologie) gegründet mit einer Positivliste deiner Spiele inkl. Forum zum fröhliche Urstände rund um deine Idole feiern. Da kann man bestimmt auch gut ne KS Subliste plazieren.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Boni am 8.07.2019 | 09:44
Leben und leben lassen ist ein guter Tip. Aber sowas

einseitige gesellschaftliche In/Outgroupfestlegungen mit entsprechenden Statuszuweisungen gabs meiner Meinung nach bereits im 20. Jahrhundert genug

ist genau die Art unterschwelliger Spitze, die hier immer wieder alles eskalieren lässt.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 8.07.2019 | 09:51
Leben und leben lassen ist ein guter Tip. Aber sowas

ist genau die Art unterschwelliger Spitze, die hier immer wieder alles eskalieren lässt.

Du hast recht, aber genau solche Assozationen kommen bei mir hoch wenn mir gesagt wird ich bin kein echter Rollenspieler. Ich lösche die Passage.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 8.07.2019 | 09:57
Leben und Leben lassen ist schön und gut.

Aber wenn der Threadersteller fordert, man möge doch bitte KS zu ihm persönlich nicht genehmen Spielen in einen separaten Bereich packen, weil es ihm zu anstrengend ist, nicht auf diese Meldungen zu klicken, dann ist das sowieso nicht erfüllt. Ist ein bisschen wie der beknackte "Invasions"begriff von Sett ("Invasion ist, wenn eine größere Anzahl von Leuten in einem diversen Forum eine andere Meinung haben, als ich.") - eine vollkommene Umkehrung der Tatsachen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 8.07.2019 | 10:01
@Bildpunktlanze:
Wir von der PESA sprechen selbstverständlich nicht von "Ideologie", sondern von Aufklärung.
 ;D
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 8.07.2019 | 10:04
Ich würde mich ja wirklich gerne an die Anweisung der Moderation halten - und ich habs erst jetzt richtig gerafft ... HotzenPLOT - Sau geil  :d

Aber ich tue mir bei dem einen oder anderen Vorwurf etwas schwer, nicht zu reagieren.

@Rhylthar
Ich weiß nicht, ich werde die ganze Zeit von 'oben herab' behandelt, aber das scheint schon ok zu sein.

Für die Leute, die es ok finden jemanden wegen seiner provokanten Meinung eine aufs Maul zu hauen .... ok, sorry Leute ist schlicht nicht ok. Meinen Schülern hier in Bremen sag ich auch regelmäßig, lass dich nicht provozieren- das hier ist jetzt nicht als ernsthafte Provokation gedacht, zum wiederhalten male erwähnt. Andersartige Meinungen muss man in einer freien Gesellschaft aushalten können, sofern sie nicht menschenverachtend sind ...

den gerade genannten Grundkonsens grundlos in Frage zu stellen  ist einfach trollig bis grenzwertig, wenn jemand aus Deiner Sicht kein echtes Rollenspiel spielt, dann ist er/sie auch dann auch kein echter Rollendpieler*in?

DAS habe ich wohl mehr als einmal DEUTLICH gemacht, dass das eben nicht so ist. Für mich zu mindest. Was bei anderen Leuten da im Kopf vorgeht weiß ich nicht. Aber wenn man mir das jetzt noch ein paar mal vorwirft, frage ich mich wirklich, ob man

a) nicht lesen kann
b) nicht lesen will
c) nicht verstehen kann
d) nicht verstehen willl
e) vorsätzlich es überliest

einseitige gesellschaftliche In/Outgroupfestlegungen mit entsprechenden Statuszuweisungen gabs meiner Meinung nach bereits im 20. Jahrhundert genug

Es könnte jetzt beinahe mehr als geschmacklos sein. Nach deinem anderen Beitrag bin ich jetzt etwas enttäuscht von dir.

PESA/ARS ja die haben ihr eigenes Ding. Find ich gut, dass sie da ihr eigenes Ding machen. Ist auch spannend zu lesen. Aber die haben glaub ich was gegen DSA, das mag ich eigentlich.

Lasst doch die Agressionen und diskutiert wieder vernünftig ...
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 8.07.2019 | 10:05
Ich glaube der Ton macht die Musik. Ich kann nichtklassische Rollenspiele nicht mögen, kann dies aber sogar ohne Begründung hier sagen, muss dann aber die nichtklassischen nicht zwingenderweise das Rollenspieltum abstreiten.  "Gesuch thread für klassische Rollenspiele" ohne ideologischen Überbau ist ja jetzt nicht so schwer zu erstellen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 8.07.2019 | 10:10
du meinst ohne mit dem ideologischen Überbau des Forums zu kollidieren ...

Nachdem ich die Antwort schon erhalten hatte. Wäre es jetzt als Rant deklariert worden, wäre ernsthaft keiner hibbelig geworden? Wenn ich eine provokante Meinung derart markieren kann, ist das ja auch gut. Nur kann ich das gerade nicht so richtig glauben ...
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 8.07.2019 | 10:18
du meinst ohne mit dem ideologischen Überbau des Forums zu kollidieren ...

Nachdem ich die Antwort schon erhalten hatte. Wäre es jetzt als Rant deklariert worden, wäre ernsthaft keiner hibbelig geworden? Wenn ich eine provokante Meinung derart markieren kann, ist das ja auch gut. Nur kann ich das gerade nicht so richtig glauben ...

Rants sind genauso an die Hausordnung gebunden wie andere Posts auch. Formal gibt es da also keinen Unterschied. Der liegt ausschließlich auf der informellen Ebene. Bei einem Rant geht man üblicherweise davon aus, dass die Person mal nerdraged und Dampf ablässt, und man den Inhalt, vor allem aber die Form weniger ernst nehmen muss.

Davon abgesehen kannst du hier so viel mit dem "ideologischen Überbau" des Forums kollidieren, wie du lustig bist, solange du das in einer angemessenen Form machst.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: First Orko am 8.07.2019 | 10:20
du meinst ohne mit dem ideologischen Überbau des Forums zu kollidieren ...

"Des" Forums? Der ideologische Überbau der "echten" Rollenpiele in Kombination mit dem Absprechen jeglicher rollenspielerischen Kompetenzen ggü Storyspielern (und...naja allen anderen Nicht-OSR-lern) wird hier immer und immer wieder aus der PESA-Ecke zu jeglicher Gelegenheit reingebracht.
Deshalb wurdest du - und wirst - so angegangen, da der Duktus echte/unechte Rollenpiele hier üblicherweise mit Abwertung einer Art einhergeht. Ich lese bei dir raus, dass du mit PESA nun direkt nichts zu tun hast und dir der Umstand nicht bewusst war. Insofern: Ärgerlich. Aber diese ganze Geschichte ist etwas, was nicht unbedingt Tanelorn-imanent ist sondern schon deutlich mit einem Missionierungsgedanken "von außen" hier reingekippt wird.
Interessant, dass jetzt genau aus der Seite (damit meine ich jetzt nicht dich!) der Vorwurf der Abwertung kommt.

Ich kann aber verstehen, dass auf dich die ganze Sache ziemlich... seltsam wirkt.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 8.07.2019 | 10:23
du meinst ohne mit dem ideologischen Überbau des Forums zu kollidieren ...

Genau. Jede offene u pluralistische Gesellschaft braucht einen gewissen Rahmen/Begrenzung ihrer selbst um nicht Gefahr zu laufen sich selbst abzuschaffen. Stichwort wehrhafte Demokratie

Das gilt auch fuer dieses offene u pluralistische Forum. Wenn alles von sich aus im Rahmen bleiben würde, bräuchte man auch keine Moderator*innen. Insb. weil hier die soziale Kontrolle durch den Schatten der Zukunft bei persönlichen wiederkehrenden Interaktionen im nichtdigitalen Alltag fehlt.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 8.07.2019 | 11:48
Das hatte Feursänger an Dich geschrieben.
Dazu kann sagen, daß er mir das Gefühl gibt, nicht wilkommen zu sein, und daß er mich am liebsten aus dem Forum schmeißen will.
Falls dem so ist, kann er ja jetzt ein Freudentaenzchen aufführen.

Ehrlich, ich verstehe einfach nicht, warum wer wann gebannt wird und warum wer nicht.  wtf?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Sir Mythos am 8.07.2019 | 11:55
Ehrlich, ich verstehe einfach nicht, warum wer wann gebannt wird und warum wer nicht.  wtf?

Naja, gebannt wird man, wenn man es geschafft hat, die Eskalationsleiter bis zur roten Karte hochzuklettern, weil man die Hausordnung missachtet hat.
Vorher gibt es noch die Stufen "Ermahnung" (welche auch Mehrfach auf allen Stufen ausgesprochen werden kann), "gelbe Karte" und "gelb-rote Karte".
Wobei nur "gelbe" und "gelb-rote" öffentlich gemacht werden, damit andere User wissen, dass der entsprechende User keine Schreibrechte mehr hat.
"Ermahnungen" werde nicht öffentlich gemacht - wir wollen hier kein Denunziantentum.

Warum jemand eine Karte bzw. Ermahnung kassiert, wird diesem mit Erteilung der Karte in einer PM mitgeteilt. Der Grund kann auch schon mal ein paar Tage/Posts zurück liegen, da entsprechende Sachverhalte in der Redaktion durchaus auch mal kontrovers diskutiert werden. In den öffentlichen Bekanntmachungen für eine Karte versuchen wir das ganze nicht zu konkret zu machen - siehe den Punkt mit Denunziantentum.

Ich hoffe, das hilft etwas fürs Verständnis.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 8.07.2019 | 12:10
also bitte bannt niemanden nur weil er provokant hier schreibt. Selbst wenn ich einige Kommentare mir gegenüber unpassend finde, finde ich einen Bann unverhältnismäßig.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Little Indian #5 am 8.07.2019 | 12:23
also bitte bannt niemanden nur weil er provokant hier schreibt. Selbst wenn ich einige Kommentare mir gegenüber unpassend finde, finde ich einen Bann unverhältnismäßig.

Die Eskalationsstufen werden wegen eines Verstoßes gegen die Hausordnung ausgesprochen, dessen Vorliegen die Redaktion beurteilt (soweit ich es verstanden habe), und nicht unbedingt deshalb, weil sich ein User beschwert oder falsch behandelt fühlt.

Ich weiß deshalb nicht, ob eine Einwilligung des "Verletzten" da eine Rolle spielen kann, finde es aber nett, dass du hier deine Bereitschaft kundtust, auch "einzustecken".
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 8.07.2019 | 12:27
das hatte ich auch schon geschrieben ... aber das ging wohl unter ....
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Sir Mythos am 8.07.2019 | 12:42
Die Eskalationsstufen werden wegen eines Verstoßes gegen die Hausordnung ausgesprochen, dessen Vorliegen die Redaktion beurteilt (soweit ich es verstanden habe), und nicht unbedingt deshalb, weil sich ein User beschwert oder falsch behandelt fühlt.

Das ist ziemlich korrekt. Wir beurteilen Verhaltensweisen immer gegen die Hausordnung. Natürlich beziehen wir auch einen Threadverlauf und das weitere Verhalten eines Users im Forum mit ein. So kann ein einzelnes Post vielleicht nur das letzte i-Tüpfelchen für eine redaktionelle Maßnahme (wie eine Ermahnung) sein, weil wir das Gesamtbild des Users im Forum betrachten. Gleichzeitig kann aber auch ein einzelner Post so stark wiegen, dass wir diesen gesondert Ermahnen müssen. Das ganze ist eine Abwägungssache, die immer in der Moderation diskutiert wird.

Leider können wir nicht immer das ganze Board monitoren (aus Zeitgründen), weswegen es den Melde-Button gibt. Er weißt die Moderation auf entsprechend möglicherweise eskalierende Themen hin (bzw. wir Moderatoren nutzen den auch, um die anderen darauf hinzuweisen, wenn wir etwas entsprechendes sehen). Zudem kann über diesen Button der Redaktion mitgeteilt werden, wenn Thread-Teilungwünsche oder Wünsche zum Verschieben bestehen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Feuersänger am 8.07.2019 | 14:29
Falls dem so ist, kann er ja jetzt ein Freudentaenzchen aufführen.

Wie ich schon Sette selber sagte: dazu ist er nicht wichtig genug.

Zitat
Ehrlich, ich verstehe einfach nicht, warum wer wann gebannt wird und warum wer nicht.  wtf?

Wir haben eine Hausordnung und eine Eskalationsleiter. Für Verstöße erklimmt man die Sprossen dieser Leiter, und auf der letzten Stufe wird man als Ultima Ratio ins All geschossen. Insgesamt passiert das sehr selten, im Durchschnitt ca 1 Person pro Jahr.
In der Vergangenheit waren wir vllt manchmal zu lax mit der Anwendung und haben uns von Trollen und Störenfrieden zu lange auf der Nase rumtanzen lassen. Da sich aber nun gezeigt hat, dass dieses Laissez Faire weniger konfrontative Gemüter vergrault, wollen wir da jetzt konsequenter sein.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: ghoul am 8.07.2019 | 14:34
Was den nun? Ist Settembrini unwichtig? Ist er ein Troll? Ein Störenfried?
Welche dieser Aussagen sind Moderatoren-Beschluss und welche nur Deine Herabwürdigung Settembrinis Person?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Luxferre am 8.07.2019 | 14:38
Was den nun? Ist Settembrini unwichtig? Ist er ein Troll? Ein Störenfried?
Welche dieser Aussagen sind Moderatoren-Beschluss und welche nur Deine Herabwürdigung Settembrinis Person?

Das sind alles Fragen, die niemand zu DEINER Zufriedenheit beantworten kann und wird. Das ist Dir doch klar. Warum also sollte man das noch diskutieren?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Little Indian #5 am 8.07.2019 | 14:41
Zudem kann über diesen Button der Redaktion mitgeteilt werden, wenn Thread-Teilungwünsche oder Wünsche zum Verschieben bestehen.

Cool. Das wusste ich noch gar nicht. Ich dachte, der wäre nur zum Sich-Beschweren.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 8.07.2019 | 14:51
Das sind alles Fragen, die niemand zu DEINER Zufriedenheit beantworten kann und wird. Das ist Dir doch klar. Warum also sollte man das noch diskutieren?

etwas mehr Transparenz ist zumindest wünschenswert.  So hat es den Anschein eines Begleichens einer offenen Rechnung. In dem Kontext ist das neuerliche härtere Anwenden der Regeln zumindest etwas willkürlich.


Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 8.07.2019 | 15:00
Cool. Das wusste ich noch gar nicht. Ich dachte, der wäre nur zum Sich-Beschweren.

Klappt aber nicht immer. Wird schon auch mal ignoriert.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: YY am 8.07.2019 | 15:03
Klappt aber nicht immer. Wird schon auch mal ignoriert.

Geht vielleicht mal unter, aber dann fragt man eben nach.
Dass ohne jede Rückmeldung nichts passiert, ist keine Absicht.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Sir Mythos am 8.07.2019 | 15:12
Klappt aber nicht immer. Wird schon auch mal ignoriert.

Manchmal ist die Redaktion vielleicht anderer Meinung als der Meldende.  ;D
Ignoriert wird keine Meldung - allerdings gibt es auch keine Rückmeldung seitens der Redaktion, weil wir das einfach personell nicht leisten können (oder es die Leute nichts angeht, ob wir auf Grund der Meldung eine Ermahnung verhängt haben oder nicht).
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Sir Mythos am 8.07.2019 | 15:14
Was den nun? Ist Settembrini unwichtig? Ist er ein Troll? Ein Störenfried?
Welche dieser Aussagen sind Moderatoren-Beschluss und welche nur Deine Herabwürdigung Settembrinis Person?

Warum beziehst du alles was Feuersänger postet direkt auf Settembrini? Nur weil er gerade eine Karte erhalten hat?
Feuersängers Aussage ist ganz allgemein gehalten und auch so gemeint.

Und das mit dem "konsequenter sein" ist nun nicht gerade neu, sondern wird schon seit längerem (1-1,5 Jahre geschätzt) versucht.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 8.07.2019 | 15:37

Und das mit dem "konsequenter sein" ist nun nicht gerade neu, sondern wird schon seit längerem (1-1,5 Jahre geschätzt) versucht.

Ok, dann ist zumindest der eine Kritikpunkt von mir nicht gerechtfertigt
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 8.07.2019 | 16:08
Ja, das "echte" ist provozierend.
Aber sein wir doch mal ehrlich. Wenn er z.B. "traditionelle" geschrieben hätte, wären die Missionare auch sofort über den  Faden hergefallen und - Aspekte sind doch auch nichts groß anderes als Attribute in traditionellen Spielen, also ist Fate traditionell -  hätten den Faden mit ihrem Lieblingsspiel zugespammt. Jeder andere Versuch zu differenzieren wäre auf politisch-semantischer Ebene genauso torpediert worden und ihm am Ende erklärt worden, dass er ja einfach nur mal etwas flexibler werden müsste und über den Tellerrand hinausztuschauen lernen müsste, um die Wahrheit darin zu erkennen und sich entsprechend anzupassen.

Wer sich so jeglicher Differenzierung und den dazu ggf geführten Definitionsdiskussionen versperrt, darf sich eben nicht wundern, wenn dann die Verschubladung nicht nach ihren Wünschen passiert - doppelt, wenn sie das dann zum Anlass nehmen in fremden Stilbereichen und deren Themen zu trollen.




Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: 1of3 am 8.07.2019 | 16:59
Aber sein wir doch mal ehrlich. Wenn er z.B. "traditionelle" geschrieben hätte, wären die Missionare auch sofort über den  Faden hergefallen und - Aspekte sind doch auch nichts groß anderes als Attribute in traditionellen Spielen, also ist Fate traditionell -  hätten den Faden mit ihrem Lieblingsspiel zugespammt.

Das glaube ich keinesfalls. Ich hab mich ja diesmal zurückgehalten und dem Unfall nur zugeschaut, aber wenn du mir sagst: "Was du machst ist kein echtes Rollenspiel!", dann kannst du dich darauf einstellen, Pfeffer zu bekommen. "Traditionell" empfinde ich ja eher als Auszeichnung. Also, dass ich keine traditionellen Spiele spiele.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Jiba am 8.07.2019 | 17:00
Ja, das "echte" ist provozierend.
Aber sein wir doch mal ehrlich. Wenn er z.B. "traditionelle" geschrieben hätte, wären die Missionare auch sofort über den  Faden hergefallen und - Aspekte sind doch auch nichts groß anderes als Attribute in traditionellen Spielen, also ist Fate traditionell -  hätten den Faden mit ihrem Lieblingsspiel zugespammt.

Ähm... schau mal weiter oben, wer hier im Thread vorgeschlagen hat, Berti solle doch besser von „klassischen“ Rollenspielen sprechen, dann hätte keiner ein Problem.

Und ich garantiere dir, dass hier an Bord jeder weiß, worauf dabei abgezielt wird, oder es wird eben nachgefragt. Der Missionseifer, den du immer wieder beschwörst, existiert real gar nicht.

Aber was beschwere ich mich. So oft wie du in jeglichem Zusammenhang das „F***-Wort“ im Mund hast... eine größere Viralität können wir uns gar nicht wünschen.  ;)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Alexandro am 8.07.2019 | 17:41
Das.

Und für alle, die Threads über Dungeon World im D&D-Unterforum bereits für "Missionierung" halten. Nein, ist es nicht. Genausowenig, wie wenn ich im WoD-Forum einen Thread darüber aufmache, wie man Vampire mit D20 spielen kann (oder seinen DSA-Homebrew auch im DSA-Forum vorstellen, statt unter "Sonstige Rollenspiele"). Das ist einfach nur ein Thread über ein Thema, welches den Threadersteller interessiert. Das kann jeder halten, wie er will - keiner ist gezwungen, auf diesen Thread zu klicken.

Solange ein Thread nicht mit themenfremden Sachen zugespammt wird (oder man bei jeder sich bietenden Gelegenheit das Thema jedwedes Threads zu entführen versucht - hinthint) und alles schön sachlich bleibt, kann man hier schreiben, was man will.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Rhylthar am 8.07.2019 | 17:43
Zitat
Für die Leute, die es ok finden jemanden wegen seiner provokanten Meinung eine aufs Maul zu hauen .... ok, sorry Leute ist schlicht nicht ok. Meinen Schülern hier in Bremen sag ich auch regelmäßig, lass dich nicht provozieren- das hier ist jetzt nicht als ernsthafte Provokation gedacht, zum wiederhalten male erwähnt. Andersartige Meinungen muss man in einer freien Gesellschaft aushalten können, sofern sie nicht menschenverachtend sind ...
Darauf wollte ich ja noch eingehen.

Ist schon lustig, ich sage meinen Schüler*innen immer, dass wir durchaus einen lockeren Umgangston an den Tag legen können, sind schließlich im Ruhrpott. Auch, dass sie von mir Sprüche kassieren könnten und ich im Gegenzug aber auch jemand bin, der einen Spruch vertragen kann. Aber: Ich mache auch auf Grenzen aufmerksam. Und in diesem Gespräch hat das Wort "Respekt" die wichtigste Bedeutung. Respektlosigkeit geht nämlich eben nicht und auch, wenn jetzt klar ist, dass Du es nicht so meintest...Dein Eingangsposting konnte man durchaus als respektlos gegenüber andere Rollenspieler verstehen.

Und "aufs Maul hauen" ist natürlich die falsche Handlungsweise (btw. hat Settembrini mit dem Dorfbeispiel angefangen); aber dass es einem nach so einer Ansage mal die nordische Brise kräftig ins Gesicht weht, dürfte dann auch nicht sonderlich erstaunen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Sonja am 8.07.2019 | 17:49
Settembrini 2006: "Ich will geliebt werden, ihr seid alle dumm! Warum liebt mich denn keiner?? Bruhuhu!"
Settembrini 2019: "13 Jahre lang war ich ein Pariah! Jetzt liebt mich doch endlich! Irgendwer! Buhuhu!"

Der kann nur die eine Platte. Kann man abhaken und ignorieren.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: takti der blonde? am 8.07.2019 | 17:54
Settembrini 2006: "Ich will geliebt werden, ihr seid alle dumm! Warum liebt mich denn keiner?? Bruhuhu!"
Settembrini 2019: "13 Jahre lang war ich ein Pariah! Jetzt liebt mich doch endlich! Irgendwer! Buhuhu!"

Der kann nur die eine Platte. Kann man abhaken und ignorieren.

Man kann ihn auch ignorieren ohne ihn zu beleidigen.

Grüße

Hasran
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Rhylthar am 8.07.2019 | 18:14
Man kann ihn auch ignorieren ohne ihn zu beleidigen.

Grüße

Hasran
Stimmt wohl. Genauso, wie ich gegen jegliche "Sippenhaft" bin.

Gilt natürlich andersherum auch irgendwie.  ;)
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 8.07.2019 | 18:16
Darauf wollte ich ja noch eingehen.

Ist schon lustig, ich sage meinen Schüler*innen immer, dass wir durchaus einen lockeren Umgangston an den Tag legen können, sind schließlich im Ruhrpott. Auch, dass sie von mir Sprüche kassieren könnten und ich im Gegenzug aber auch jemand bin, der einen Spruch vertragen kann. Aber: Ich mache auch auf Grenzen aufmerksam. Und in diesem Gespräch hat das Wort "Respekt" die wichtigste Bedeutung. Respektlosigkeit geht nämlich eben nicht und auch, wenn jetzt klar ist, dass Du es nicht so meintest...Dein Eingangsposting konnte man durchaus als respektlos gegenüber andere Rollenspieler verstehen.


Dann fragt man halt nach, bevor man die Mistgabeln wetzt. Und mein Eindruck war dann irgendwann, dass man hier Unterwerfung von mir verlangt. Und das ziemlich bedingungslos. Nur mein Eindruck ....

Und "aufs Maul hauen" ist natürlich die falsche Handlungsweise (btw. hat Settembrini mit dem Dorfbeispiel angefangen); aber dass es einem nach so einer Ansage mal die nordische Brise kräftig ins Gesicht weht, dürfte dann auch nicht sonderlich erstaunen.

Ja das Beispiel kam von ihm, aber es klang von anderen durch, dass es schon ok wäre, wenn die Dorfgemeinschaft dann auch gewalttätig austeilt.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: pharyon am 8.07.2019 | 18:17
Hallo Bert.  :)

Wenn ich dich richtig verstanden habe, bist du Lehrer? Dann gehe ich davon aus, du weißt um den Wert klarer Kommunikation.

ich weiß ja nicht was für Gurkenrollenspiele du in deinem Leben gespielt hast, aber Tür öffnen/schlösser knacken:
...
Was glaubst du denn, welche Reaktion du erhältst, wenn du Spiele als Gurkenrollenspiele bezeichnest? Oder wenn du Storygames "echten Rollenspielen" gegenüber stellst? Klar kann man da auch nüchterner dagegenhalten, aber besonders verwunderlich ist die Reaktion nicht. Hobbys sind nunmal emotional "beladen".

Allerdings kann ich dein Dilemma verstehen, wenn du "Nicht-Storygame"-Rollenspiele meinst. Dafür gibt es keinen (zumindest mir geläufigen) gut passenden Begriff. Von daher danke ich dir, dass du hier eine lebhafte, wenn auch manchmal von verschiedenen Seiten entgleiste, Diskussion entfacht hast.

p^^
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: takti der blonde? am 8.07.2019 | 18:21
Stimmt wohl. Genauso, wie ich gegen jegliche "Sippenhaft" bin.

Gilt natürlich andersherum auch irgendwie.  ;)

Natürlich. Zumindest bin ich stets bemüht Handlungen zu kritisieren und nicht Personen.

Was die fiktive Dorfgemeinde anbelangt, ist im Forum durchaus zu lesen, dass manche zumindest ein quid pro quo für sich einfordern. Das wirkt dann nicht sonderlich deeskalativ.

Grüße

Hasran
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Rhylthar am 8.07.2019 | 18:22
Zitat
Ja das Beispiel kam von ihm, aber es klang von anderen durch, dass es schon ok wäre, wenn die Dorfgemeinschaft dann auch gewalttätig austeilt.
Ich verstand es eher so, dass die Dorfgemeinschaft da durchaus "krasser" darauf reagiert, als Settembrini es darstellen wollte.

Unterwerfung will keiner hier. Der ganze Beitrag mit "Rant" oder "Achtung, Überspitzung!"...und Du hättest im ursprünglichen Beitrag jede Menge Kickstarter von mir bekommen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 8.07.2019 | 18:30
ist jetzt auch etwas übertrieben, das an 4 Buchstaben fest zu machen. Schade ...
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Timberwere am 8.07.2019 | 18:48
Jetzt hören a) alle auf, andere User persönlich anzugehen. b) werde ich gleich, wenn ich zuhause bin, einen Teil der Postings in den Thread zur Diskussionskultur verschieben. Hier bitte auf Rollenspiele bezogen diskutieren, nicht auf Kommunikation allgemein.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Crimson King am 8.07.2019 | 18:51
Was die fiktive Dorfgemeinde anbelangt, ist im Forum durchaus zu lesen, dass manche zumindest ein quid pro quo für sich einfordern. Das wirkt dann nicht sonderlich deeskalativ.

Falls du dich auf mich beziehst: das habe ich weder geschrieben noch gemeint. Meine Aussage war klar: wer provoziert, trägt mehr zur Eskalation bei, als wer sich provozieren lässt. Einen Freiflugschein für Kontertrolling habe ich weder implizit noch explizit erteilt. Des Weiteren steckt im Satz "Wie es in den Wald hinein schallt..." eine Kritik am Verhalten des Provokateurs, der sich hinterher über das Verhalten der provozierten User beschwert.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: takti der blonde? am 8.07.2019 | 19:00
Falls du dich auf mich beziehst: das habe ich weder geschrieben noch gemeint. Meine Aussage war klar: wer provoziert, trägt mehr zur Eskalation bei, als wer sich provozieren lässt. Einen Freiflugschein für Kontertrolling habe ich weder implizit noch explizit erteilt. Des Weiteren steckt im Satz "Wie es in den Wald hinein schallt..." eine Kritik am Verhalten des Provokateurs, der sich hinterher über das Verhalten der provozierten User beschwert.

Danke für die Erklärung.
Dass der Provakateur ein Problem darstellt sehe ich eben so, aber die Spirale dreht eben nur, wenn andere sich daran beteiligen. Ich habe Verständnis, wenn sich jemand provozieren lässt, aber im Sinne einer gelebten "guten Diskussionskultur" ist es nicht. Im Sinne einer Analyse mit dem Ziel solche Spiralen in Zukunft zu vermeiden, gehört das dazu.

Grüße

Hasran
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 8.07.2019 | 19:02
Jetzt hören a) alle auf, andere User persönlich anzugehen. b) werde ich gleich, wenn ich zuhause bin, einen Teil der Postings in den Thread zur Diskussionskultur verschieben. Hier bitte auf Rollenspiele bezogen diskutieren, nicht auf Kommunikation allgemein.

Ich fiinde die Differenzierung echt/unecht  indiskutabel. Warum lasst ihr das stehen?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Boba Fett am 8.07.2019 | 19:17
Ich mach hier zu, bis Timber sich dem Thema gewidmet hat, sonst hagelt es noch wegen Verstoß gegen Mod.-Anweisungen...
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Timberwere am 8.07.2019 | 19:54
Ich mach hier zu, bis Timber sich dem Thema gewidmet hat, sonst hagelt es noch wegen Verstoß gegen Mod.-Anweisungen...

Danke, Boba, ich war noch auf dem Heimweg.

Ich fiinde die Differenzierung echt/unecht  indiskutabel. Warum lasst ihr das stehen?

Weil ich das Ganze in der Eile im Gehen am Handy getippt habe und mir die persönlichen Anfeindungen in diesem Moment als einziges im Kopf waren. Aber das ist eine gute Anmerkung. Inzwischen hat sich dieser Thread zwar soweit eingefahren, dass das Wort 'echt' nur noch in Anführungszeichen verwendet wird und dass ich davon ausgehe, dass hier niemand den Spielern der jeweils anderen Art von Rollenspielen die Echtheit abspricht, aber trotzdem ganz offiziell und in blau und als Mod-Anweisung:

Wer andere Spielstile als den von einem selbst bevorzugten als unecht abstempelt bzw. den von einem selbst bevorzugten Spielstil als echt bezeichnet, spricht der anderen Seite ab, ein echter Rollenspieler zu sein. Dieses Forum ist ein Forum für Rollenspieler und Rollenspielerinnen aller Spielvorlieben und Spielstile, und die hier besprochenen Rollenspiele sind alle echt, auch wenn sie sich in bestimmten Dingen voneinander unterscheiden, manche mehr, andere weniger.

Deswegen schreibt bitte nicht von Rollenspielen oder Personen als echte Rollenspiele oder echte Rollenspieler ohne Anführungszeichen. Auch mit Anführungszeichen gefällt mir der Begriff "echt" nicht, aber mit Anführungszeichen werde ich ihn zähneknirschend tolerieren. Aber um des Bordfriedens und der guten Kommunikation willen: Es bricht doch niemandem einen Zacken aus der Krone, von 'klassischen' oder 'traditionellen' Spielen zu schreiben, oder? Das wäre übrigens auch ein klares Zeichen guten Willens.

So, und jetzt mache ich hier wieder auf. Weitermachen.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 8.07.2019 | 20:32
meinetwegen .... dann eben klassische Rollenspiele, wer gewollt hätte, hätte das auch implizit mitlesen können, wollten einige nicht.

Nachdem der Vergleich mit allen Vieren schon bei einer Klarstellung fiel und meine Kooperationbereitschaft fast versiegen liess  :

Wenn du dich jetzt als Sieger fühlst und ähnliche Dinge in deinem Kopf vorgehen, klicke hier

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ansonsten nicht klicken.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Eismann am 8.07.2019 | 20:53
Ich bin mir gerade nicht ganz sicher: Ähnliche Dinge wie die, die Timberwere geschrieben hat?
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 8.07.2019 | 21:10
Das.

Und für alle, die Threads über Dungeon World im D&D-Unterforum bereits für "Missionierung" halten.

Meinst Du die Diskussion, das DW die (für mich) bis dato beste DnD Version ist? Da gings wirklich eher darum das DW  die Essenz des Sense of Wonders des ersten Mal Rollenspiel/ DnD irgendwie sehr gut destilliert/emuliert plus sehr schlanke Regeln passend zum Zeitmangel der Lebensphase. Das sollte weder Missionierung noch Gleichmacherei sein. Eher  eine Win-Win Situation. Gleiches Spielgefühl wie das damals plus ein bisl Playerempowerement nur schlankere Regeln. Klar geht dann der ganze Tabeltopteil und ggf Minimax unter, der hat natürlich auch seine Spaßseiten, aber das läuft ja einem nicht weg.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Bert.Bastard am 8.07.2019 | 21:10
Wenn eine versuchte Klarstellung schon mit einem Kriechen auf allen Vieren assoziiert wird, und man dabei Freude  und Genugtuung  verspürt hat, kann mein Einleken bei einigen Personen eine Steigerung derartiger Gefühle und Herabwüridungen zur Folge haben. Diese Personen  dürfen dann klicken.
Titel: Re: Diskussion zu BertiBs Kickstarter über echte Rollenspiele
Beitrag von: Hotzenplot am 8.07.2019 | 21:13
So, hier wird endgültig dicht gemacht. Wir haben es ja mehrfach im Guten versucht, funktioniert offenbar nicht. Ist einerseits etwas schade, andererseits wird die Diskussion um Rollenspiele anderswo recht fruchtbar geführt.