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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Tegres am 3.08.2019 | 18:41

Titel: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Tegres am 3.08.2019 | 18:41
Hallo zusammen,

bei Beschreibungen der Umgebung, von Personen oder Gegenständen habe ich häufig ein Kopfkino laufen, das viel von Filmen beeinflusst ist. Ich bastel mir teilweise meine eigene Vorstellung aus Filmszenen zusammen.
Nun die Frage: Fändet ihr es in Ordnung, Beschreibungen wie "Ihr seht einen Hünen von Mann, so in der Art Schwarzenegger." zu nutzen? Ich persönlich habe das bisher immer vermieden und werde das auch weiterhin tun, aber ich könnte mir eine Ausnahme dazu vorstellen. Normalerweise würde ich das entweder als etwas ansehen, dass meine Immersion stört oder schnell ins Alberne abdriften kann. Aber wenn die Charaktere selbst über entsprechendes popkulturelles Wissen verfügen, fände ich es ok, denn dann stört es aus meiner Sicht nicht die Immersion. Der Überlebende einer modernen Zombieapokypse kann ja wissen, ob es sich bei "seinen" Zombies um die langsamen Dinger aus "Night of a living dead" oder die schnellen Mistviecher aus "28 weeks later" handelt.
Allerdings muss man zugeben, dass solche popkulturellen Referenzen schnell für eine gemeinsame Basis sorgen. Ich habe neulich "12 Apostel" für Cthulhu gespielt. Das ist quasi eine Mischung aus Mad Max Fury Road und 12 Monkeys. Bei der Beschreibung des postapokalytischen Landes und den Fahrzeugen haben die Spieler selbst gemeint, "ach, das ist so wie bei Mad Max".
Wie seht ihr das?

Schöne Grüße
Tegres
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: nobody@home am 3.08.2019 | 19:06
Ich denke, Popkultur bringt für mich zwei Probleme mit sich:

-- Erstens muß die Referenz mir überhaupt etwas sagen, denn wenn alle anderen am Tisch nicken und ich nur "häh?" machen kann, weil ich den Witz nicht kapiere, hilft mir das nicht so wirklich weiter.

-- Und zweitens besteht eine gute Chance, daß die bewußte Referenz auch meine weiteren Interaktionen mit dem Settingelement mit einfärbt. Wenn da "so ein Typ wie Schwarzenegger" auftaucht, dann fragt sich fast zwangsläufig eben auch mindestens ein kleiner Teil meines Gehirns, ob das womöglich der echte Ahnold bzw. sein Parallelwelt-Gegenstück in der Spielweltrealität sein soll, und wird dann von ihm schnell mal im Reflex auch entsprechendes Verhalten erwarten...das wird aber spätestens dann, wenn der Charakter nach SL-Absicht mit dem Governator eigentlich gar nichts großartig zu tun oder gemeinsam haben soll, eher kontraproduktiv.

Insofern geht meine Stimme im Augenblick mehr in Richtung "nein danke, lieber nicht".
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 3.08.2019 | 19:11
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,108728.msg134687657.html#msg134687657

Was hat ein Drizzit jetzt mit nem Gaul zu tun?
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 3.08.2019 | 19:18
Ich halte das für unproblematsich solange man sofort nachschiebt worin sich die konkrete Entität denn jetzt von ihrer Referenz unterscheidet (und diese Unterschiede nicht nur gering sind). Also zB "So groß und kräftig wie Arnie aber längst nicht so definiert. Das Gesicht ist für diese Größe auch eher feingeschnitten, die Haare sind ein glänzendes pechschwarz, etc."

Dann ersetzt man nämlich sofort das Bild von Arnie und das Ganze hilft nur zur Formierung eines neuen mentalen Bildes.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Nria am 3.08.2019 | 21:36
Hm. Der Vorteil ist natürlich, dass alle das gleiche Bild vor Augen haben (so sie die Referenz denn kennen). Der Nachteil, dass man u.U. "zuviel" von der Referenz auf die Rollenspielsituation überträgt.

Bei der Umgebung oder bei Gegenständen (wenn das Aussehen bei letzteren wichtig ist) würde für mich der Nutzen überwiegen: Da ist es oft hilfreich, wenn SL und Spieler sich die Sache gleich vorstellen. Aber die Referenz sollte schon aus dem gleichen Genre stammen, sonst finde ich es eher störend.

Bei Personen halte ich das genaue Aussehen für nicht so wesentlich, deshalb würde ich mich da auf eine reine Beschreibung beschränken.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Huhn am 3.08.2019 | 21:44
Ich sehe die Vorteile, aber für mich ist das einfach faul und ganz mieser Stil. Statt eine ordentliche, knackige und bestenfalls halbwegs originelle Beschreibung zu liefern, ruhe ich mich auf fertigen und schlimmstenfalls abgeschmackten Bildern aus. Ne, mag ich persönlich nicht. (Was nicht heißt, dass mir das nicht auch mal rausrutschen würde).

Einziger sinnvoller Anwendungszweck wären für mich total pulpige oder aus der Popkultur abgeleitete Abenteuer, in denen ich die Referenzen als Stilmittel nutzen würde (bei Systemen wie New Hongkong Story oder Funky Colts bieten sich popkulturelle Bezüge natürlich an und bei schön schrägen DCC-Abenteuern kann ein Schwarzenegger-Vergleich auch keinen Schaden mehr anrichten^^)
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Alexandro am 3.08.2019 | 22:23
Mache ich sehr häufig. Prominentestes Beispiel: "Wie soll ich ihn beschreiben...stellt euch vor, jemand hätte in den Harry Potter-Filmen Arnold Schwartzenegger für die Rolle des Lucius Malfoy gecastet...so sieht er aus."  Und alle hatten unmittelbar ein Bild vor Augen. ;D
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: AlucartDante am 3.08.2019 | 22:27
Sehr gutes Thema! Ich fand es mal sehr spannend, als ein Spielleiter das gemacht hat. Aber bei mir gefährdet es auch die Immersion. Deswegen denke ich mir das popkulturelle Beispiel und beschreibe, nenne es aber nicht. Dann beschreibe ich so, dass es den Spielern bekannt vor kommt, ohne dass es wie ein Abklatsch des Originals wirkt.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 4.08.2019 | 00:03
Auf jeden Fall Pro.
Schafft schnell einen gemeinsamen Vorstellungsraum.
Und ja mache ich auch häufig,  sofern ich mal kein Bild von einer Figur  habe.(und oder schnell mal eines her muss)
Ist vom Typ her ähnlich wie... John Wick, Snape, Dumbledore usw.
Macht auch mein Lieblings SL. Haben da gute Erfahrungen mit gemacht.

Es geht mMn. auch nur darum, ob der Spieler die Person kennt. Eine Figur hat kein eigenes, vom Spieler unabhängiges Gehirn, da sie ohne Spieler nicht existiert.

Es geht mMn. darum den gemeinsamen Film (Kopfkino der Spieler) am laufen zu halten, und da sind schnelle Bilder manchmal notwendig.
Wenn ich etwas aufwendig beschreibe sorgt das uU. für zu lange "Werbeunterbrechungen. "
Bilder sind natürlich genauso gut.
Hauptsache es geht schnell ins Unbewusste oder ist da bereits als Bild gespeichert.

Edit. Was halt mMn. noch wichtig ist, ist diese Figur zu beleben.
Ein Bild allein, macht noch keine lebendige Figur. Und da ist der SL natürlich trotzdem noch gefragt. Das Aussehen zu beschreiben,  ist ja nur ein kleiner Teil der Aufgabe.

Wenn der SL sagt: Sieht aus wie Arnie... ohne weiteres Engagement, ohne Charakter Spiel,  Beschreibungen etc., dann habe ich auch den Terminator mit schwarzer Sonnenbrille vor mir. 😎  ~;D
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Tegres am 4.08.2019 | 00:25
Ok, erste Einschätzung: Ich bin doch überrascht, dass das für viele egal oder sogar positiv besetzt ist. Ich hätte eher erwartet, dass ein "Wie kann man nur!?" vorherrscht.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Zed am 4.08.2019 | 01:31
In der diesjährigen Tanelorn-Challenge habe ich Charaktervorbilder aus der Popkultur genutzt um Zeit/Platz zu sparen. Aber im Spiel nutze ich popkulturelle Referenzen nur bei der Beschreibung von unwichtigen, magischen Effekten. Ansonsten hätte ich Sorge um gekillte Stimmung...
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 4.08.2019 | 06:01
Kann es sein, dass alle, die bislang Bedenken haben, das noch nie ausprobiert haben?
Und dann möchte ich noch was anmerken:
Kann mir jmd. Arnies Gesicht so exakt beschreiben, dass in meinem Kopf ein ähnlich genaues Bild entsteht?
Denn wenn man kein exaktes Bild von einer Figur hat, besteht u. U. die Möglichkeit, dass die Figur gesichtslos bleibt,  in den Köpfen der Spieler,  oder nur sehr schwammige Gesichtszüge hat.
U U. füllt dann jeder Spieler diese Lücke mit seiner eigenen Idee, so dass eine Figur für jeden ein anderes Gesicht hat.
Oder es bleibt ein verwischtes Bild, ähnlich wie man es auch teilweise aus Träumen kennt.
Ich finde Gesichter deshalb nicht unwichtig, weil man sich ja mit der Figur eventuell unterhält. Und da kann eine genauere Vorstellung(Wer sitzt/steht etc. mir da gegenüber? ) manchmal  nicht schaden.

Edit.
Ich weiß in Büchern sind Figuren meist auch nur unzureichend beschrieben. Und wenn man einzelne Gesichtsmerkmale betont, kann es sogar sein, dass ein groteskes Bild entsteht.
Mal ein Beispiel: Ich hab mal den Medicus als Buch geschenkt bekommen. Da wurde das Gesicht der Hauptfigur mit weit auseinander liegenden Augen beschrieben.
Dieses Bild habe ich dann nicht mehr aus dem Kopf gekriegt .
Aber es hatte was von "Sid" aus "Eis Age" nur als Mensch.....  ~;D
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Huhn am 4.08.2019 | 08:42
Kann es sein, dass alle, die bislang Bedenken haben, das noch nie ausprobiert haben?
Wie kommst du denn da drauf? Alle die Minzschokolade nicht mögen, habe sie noch nie probiert? Ich kenne das Phänomen natürlich sowohl aus dem Rollenspiel als auch aus Romanen und es gefällt mir einfach nicht. *schulterzuck* Ich mag pointierte Beschreibungen, die genau das betonen, was z. B. den NSC ausmacht, viel lieber als exakte Bilder, die durch eine solche Referenz hervorgerufen werden. Die sind mir zu exakt und passen häufig nicht. Was macht Arnold Schwarzenegger in meinem Spiel? Der hat eigene Geschichten. Das hier aber ist meine und darin sollen auch meine Figuren vorkommen. Eine "schwammige" Erklärung etwa dass der Typ vor uns ein Berg aus Muskelmasse mit steifem Blick und etwas dümmlich wirkendem Sprachfehler ist, fände ich viel immersiver als eine Bemerkung à la "Vor euch steht einer, der sieht aus wie Arni in Conan". (Mal als aus dem Ärmel geschütteltes Beispiel, das geht natürlich auch besser.) Ist wie gesagt am Ende ne Geschmackfrage.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 4.08.2019 | 09:10
Wie kommst du denn da drauf? Alle die Minzschokolade nicht mögen, habe sie noch nie probiert? Ich kenne das Phänomen natürlich sowohl aus dem Rollenspiel als auch aus Romanen und es gefällt mir einfach nicht. *schulterzuck* Ich mag pointierte Beschreibungen, die genau das betonen, was z. B. den NSC ausmacht, viel lieber als exakte Bilder, die durch eine solche Referenz hervorgerufen werden. Die sind mir zu exakt und passen häufig nicht. Was macht Arnold Schwarzenegger in meinem Spiel? Der hat eigene Geschichten. Das hier aber ist meine und darin sollen auch meine Figuren vorkommen. Eine "schwammige" Erklärung etwa dass der Typ vor uns ein Berg aus Muskelmasse mit steifem Blick und etwas dümmlich wirkendem Sprachfehler ist, fände ich viel immersiver als eine Bemerkung à la "Vor euch steht einer, der sieht aus wie Arni in Conan".
Ok. Und welches Gesicht hätte jetzt der Berg aus Muskelmasse mit steifem Blick?
Nicht falsch verstehen. Ich kenne auch beide Varianten. Aber bei reinen Beschreibungen, fehlt mir dann meistens ein konkretes Gesicht.
Deshalb würde ich uU. nachfragen. "Lieber SL, hast du vielleicht irgendeinen Schauspieler, der dem ähnlich sehen könnte?"
(Muss nicht identisch sein, nur vom Typ her)

Sonst sieht der eine vielleicht "The Rock", der andere "Vin Diesel", der dritte" Arnie", und der vierte seinen Mitstudenten,  Arbeitskollegen etc. (Jetzt kann man natürlich einwenden: Die sehen doch sowieso alle gleich aus...  ~;D, - Finde ich jetzt allerdings nicht. Ich vergesse nie ein Gesicht.....Hab da ein spezielles Gedächtnis für    :D )

Um das zu vermeiden sorge ich idR. für Bilder. Aber das geht natürlich nicht für jeden möglichen NSC .

Edit.
In Romanen würde mir das zgg.  auch nicht gefallen. Aber im Rollenspiel geht das für mich zumindest in Ordnung, weil man da ja durch die Figur selbst Protagonist ist.
Und das Kopfkino live abläuft.
Als Autor hat man dafür mehr Zeit, das zu inszenieren,als als Spielleiter.
Das Kopfkino muss beim Lesen auch nicht mit dem Film der anderen übereinstimmen.
Muss es beim Rollenspiel theoretisch auch nicht unbedingt, doch mir gefällt es besser, wenn die Vorstellungen möglichst nah zusammen liegen.


Edit. Ein "was hat Arnie da verloren? " kann ich schon nachvollziehen. Doch es ist ja in dem Fall nicht Arnie, sondern nur eine Figur, die ihm ähnlich sieht. Wenn ich mir den Typen vorstelle, muss ich, ich weiß nicht wieso, immer erstmal lachen.
Aber ich nehme Rollenspiel auch mit einer Portion Humor. Daher stört mich das nicht so.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: nobody@home am 4.08.2019 | 10:21
Denn wenn man kein exaktes Bild von einer Figur hat, besteht u. U. die Möglichkeit, dass die Figur gesichtslos bleibt,  in den Köpfen der Spieler,  oder nur sehr schwammige Gesichtszüge hat.
U U. füllt dann jeder Spieler diese Lücke mit seiner eigenen Idee, so dass eine Figur für jeden ein anderes Gesicht hat.
Oder es bleibt ein verwischtes Bild, ähnlich wie man es auch teilweise aus Träumen kennt.

Und das schadet jetzt...wie, genau? Sind Romane grundsätzlich schlechtere Lektüre als Comics, weil sie ohne Bilder daherkommen? wtf?

Eine SL, der's wirklich so wichtig ist, daß alle Spieler von jedem NSC auch wirklich ganz genau die gleiche Vorstellung haben wie sie selbst, möge halt meinetwegen einen Zeichenkurs absolvieren und die Gruppe selbst mit den nötigen Illustrationen versorgen. Wäre allerdings tatsächlich das erste Mal, daß mir so etwas von welcher Seite des Schirms als unbedingt anzugehendes Problem vorgestellt wird. ;)
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 4.08.2019 | 10:39
Zitat
Sind Romane grundsätzlich schlechtere Lektüre als Comics, weil sie ohne Bilder daherkommen? wtf?
Da bin ich wirklich die letzte Person, die das behaupten dürfte.

Zitat
Eine SL, der's wirklich so wichtig ist, daß alle Spieler von jedem NSC auch wirklich ganz genau die gleiche Vorstellung haben wie sie selbst, möge halt meinetwegen einen Zeichenkurs absolvieren und die Gruppe selbst mit den nötigen Illustrationen versorgen
.
Ich versorge meine Spieler mit Illustrationen.
Und mir wäre eine klare Vorstellung auch als Spieler wichtig. Daher frage ich eben  ggf. den Spielleiter nach dem Typ.
Nicht immer. Aber bei wichtigen NSC schon.

Wem das nicht so wichtig ist, kommt bestimmt auch so klar.
Aber mir hilft das, wenn es keine Zeichnung oder Bild gibt.

Filmfiguren sind mEn. tatsächlich keine schlechte Alternative für Leute, die nicht zeichnen können oder keine Zeit haben im Internet nach Bildern zu suchen.

Nur mal als kleines Beispiel: SL beschreibt drei Bardamen: Alle drei sind jung. und durchschnittlich groß. Eine hat rote Haare, eine blonde und die dritte schwarze Haare.
Wüsstest Du wie ihre Gesichter aussehen, wenn deine Figur mit ihnen spricht? Und wie sie sich, außer von der Haarfarbe, voneinander unterscheiden?
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Huhn am 4.08.2019 | 10:56
Mir ist es einfach nicht so wichtig, dass alle exakt dasselbe Gesicht vor Augen haben. Es passiert doch nichts, wenn sich einer drei Lachfältchen mehr vorstellt als der andere?

Es ist mir auch bis zu einem gewissen Grad nicht so wichtig, ob alle exakt wissen, wie genau der Raum aussieht, in dem alle stehen. Klar - die Lage bestimmter Objekte sollte klar sein, ebenso wie ein grobes Bild dessen, wie der Style ist (Omas Küche sieht anders aus als ne moderne Yuppie-Bude) dazu vielleicht noch die Beschreibung von besonders herausstechenden Objekten (etwa Omas besonders schöne Kaffeemühle). Ob jetzt aber alle dasselbe Raufasertapetenmuster vor Augen haben, wenn ich von Omis Küche spreche, ist für mich eher irrelevant. Da brauche ich kein Bild von einer Küche aus irgendeinem Film hervorkramen, damit alle aufs Haar die gleiche Küche sehen. Mir reicht es, wenn bestimmte Rahmenbedingungen, Grundzüge, hervorstechende Merkmale abgesteckt sind. Darüber hinaus haben dann alle ihr eigenes Kopfkino und das ist auch völlig in Ordnung.

Es ist zumindest für mich auch so, dass wenn ich einen Menschen anschaue, ich ihn nie in seiner Gesamtheit mit allen Facetten wahrnehme, sondern sich mir immer bestimmte Details einprägen ("Ah, das war die Dame mit der schrillen Stimme und der abgefahrenen Brille.") Diese Details verbunden mit einem allgemeinen Gesamteindruck ("groß, schlank, gebräunt, mittellanges braunes Haar") sind für mich der relevante Part beim Wiedererkennen und durchaus auch beim Formen eines ersten Eindrucks.

Wie gesagt - scheint eine reine Geschmacksfrage zu sein. Da können wir jetzt lange drüber streiten.
Bei Onlinerunden suche ich übrigens auch gerne Bilder für SC wie NSC raus - bietet sich in dem Medium einfach an. Ich finde es nur nicht unbedingt notwendig.

Edit: Die rausgesuchten Bilder sind selten bis gar nicht die von Schauspieler*innen, weil mir das total die Immersion zerreisst. Ich suche dann eher nach hübschen Zeichnungen und Illustrationen ohne popkulturellen Bezug.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: nobody@home am 4.08.2019 | 11:06
Nur mal als kleines Beispiel: SL beschreibt drei Bardamen: Alle drei sind jung. und durchschnittlich groß. Eine hat rote Haare, eine blonde und die dritte schwarze Haare.
Wüsstest Du wie ihe Gesichter aussehen, wenn deine Figur mit ihnen spricht? Und wie sie sich, außer von der Haarfarbe, voneinander unterscheiden?

Meine Vorstellungskraft würde die Lücken ausfüllen, und fürs Spiel käme es mir ohnehin mehr auf die jeweilige Rolle und Persönlichkeit der einzelnen Damen an (die im Zweifelsfall, ich gebe es zu, bei hinreichend einprägsamer Porträtierung ohnehin leicht eher hängenbleiben könnten als auch nur beispielsweise ihre Namen). Wenn's zwischen den dreien laut Beschreibung natürlich tatsächlich keine größeren Unterschiede außer in der Haarfarbe gibt -- weil sie eben beispielsweise wirklich nur "Dekor" in der Bar sind, der mein SC gerade aus ganz anderen Gründen einen Besuch abstattet --, dann sind sie vermutlich umgekehrt auch der SL gar nicht wichtig genug, daß ich mir meinerseits weitergehende ausführliche Gedanken über ihr Aussehen machen müßte...
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 4.08.2019 | 11:11
Zitat
Mir ist es einfach nicht so wichtig, dass alle exakt dasselbe Gesicht vor Augen haben. Es passiert doch nichts, wenn sich einer drei Lachfältchen mehr vorstellt als der andere?
Es gibt da in der Tat auch unterschiedliche Wahrnehmungen. Wenn man zeichnet scannt man Gesichter regelrecht mit den Augen, sonst könnte man Figuren, Wesen, Tiere  in entsprechender Genauigkeit gar nicht abbilden.

Zitat
Es ist mir auch bis zu einem gewissen Grad nicht so wichtig, ob alle exakt wissen, wie genau der Raum aussieht, in dem alle stehen. Klar - die Lage bestimmter Objekte sollte klar sein, ebenso wie ein grobes Bild dessen, wie der Style ist (Omas Küche sieht anders aus als ne moderne Yuppie-Bude) dazu vielleicht noch die Beschreibung von besonders herausstechenden Objekten (etwa Omas besonders schöne Kaffeemühle). Ob jetzt aber alle dasselbe Raufasertapetenmuster vor Augen haben, wenn ich von Omis Küche spreche, ist für mich eher irrelevant. Da brauche ich kein Bild von einer Küche aus irgendeinem Film hervorkramen, damit alle aufs Haar die gleiche Küche sehen. Mir reicht es, wenn bestimmte Rahmenbedingungen, Grundzüge, hervorstechende Merkmale abgesteckt sind. Darüber hinaus haben dann alle ihr eigenes Kopfkino und das ist auch völlig in Ordnung
.
Bei Räumen finde ich das auch nicht so wild. Bei Personen ist es mir zumindest wichtiger, weil ich mit denen ja interagiere. Und in Gesprächen ja ihr Gesicht vor Augen haben, und teilweise ihre Mimik einschätzen will.

Zitat
Es ist zumindest für mich auch so, dass wenn ich einen Menschen anschaue, ich ihn nie in seiner Gesamtheit mit allen Facetten wahrnehme, sondern sich mir immer bestimmte Details einprägen ("Ah, das war die Dame mit der schrillen Stimme und der abgefahrenen Brille.") Diese Details verbunden mit einem allgemeinen Gesamteindruck ("groß, schlank, gebräunt, mittellanges braunes Haar") sind für mich der relevante Part beim Wiedererkennen und durchaus auch beim Formen eines ersten Eindrucks.
Es gibt da wie gesagt unterschiedliche Wahrnehmungen.
Es kommt in Filmen oft vor das meine Mitkucker sagen: Verdammt, den Typ kenne ich doch irgendwo her. Und ich kann ihnen dann sagen, wer das ist, und in welchem, mir bekannten  Film der mitspielt. Häufig auch wenn der Darsteller verkleidet, geschminkt oder  in unterschiedlichen Lebensaltern zu sehen ist.

Zitat
Wie gesagt - scheint eine reine Geschmacksfrage zu sein. Da können wir jetzt lange drüber streiten.
Müssen wir nicht.
Menschen sind unterschiedlich.
 :)
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 4.08.2019 | 11:13
Meine Vorstellungskraft würde die Lücken ausfüllen, und fürs Spiel käme es mir ohnehin mehr auf die jeweilige Rolle und Persönlichkeit der einzelnen Damen an (die im Zweifelsfall, ich gebe es zu, bei hinreichend einprägsamer Porträtierung ohnehin leicht eher hängenbleiben könnten als auch nur beispielsweise ihre Namen). Wenn's zwischen den dreien laut Beschreibung natürlich tatsächlich keine größeren Unterschiede außer in der Haarfarbe gibt -- weil sie eben beispielsweise wirklich nur "Dekor" in der Bar sind, der mein SC gerade aus ganz anderen Gründen einen Besuch abstattet --, dann sind sie vermutlich umgekehrt auch der SL gar nicht wichtig genug, daß ich mir meinerseits weitergehende ausführliche Gedanken über ihr Aussehen machen müßte...
Du ich hatte schon SL bei denen waren das Hauptcharaktere.
Und bei sowas würde ich dann schon ggf. nachfragen.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Huhn am 4.08.2019 | 11:16
Meine Vorstellungskraft würde die Lücken ausfüllen, und fürs Spiel käme es mir ohnehin mehr auf die jeweilige Rolle und Persönlichkeit der einzelnen Damen an (die im Zweifelsfall, ich gebe es zu, bei hinreichend einprägsamer Porträtierung ohnehin leicht eher hängenbleiben könnten als auch nur beispielsweise ihre Namen). Wenn's zwischen den dreien laut Beschreibung natürlich tatsächlich keine größeren Unterschiede außer in der Haarfarbe gibt -- weil sie eben beispielsweise wirklich nur "Dekor" in der Bar sind, der mein SC gerade aus ganz anderen Gründen einen Besuch abstattet --, dann sind sie vermutlich umgekehrt auch der SL gar nicht wichtig genug, daß ich mir meinerseits weitergehende ausführliche Gedanken über ihr Aussehen machen müßte...
Joar geht mir ähnlich. Stellt sich die Frage, ob die Bardamen über den Deko-Effekt hinaus irgendeine Funktion haben. Wenn nicht, könnte die Beschreibung der Haarfarbe gleich mit wegfallen, denn die Info, dass es drei Bardamen gibt, genügt erstmal. Sind sie wichtig, würde ich ihnen jeweils noch ein bis zwei weitere hervorstechende Merkmale verleihen (Kittelschürze, untersetzte Figur und säuerlicher Blick, schüchternes Lächeln und struppiges Haar, leichtes Hinken, Spracheigenheiten etc...). Möglicherweise ist auch nur eine wichtig, dann wird auch nur die ausführlicher beschrieben. Eventuell stellt sich auch die Frage, wieso es überhaupt drei davon geben muss, die ich dann umständlich der Gruppe vorstellen muss, wenn es eventuell auch eine einzelne Bardame täte. Wie exakt die Bardamen nun aussehen - bis auf den letzten Fussel am Socken - ist mir halt nicht so wichtig, da für das Spiel eigentlich wurscht.

In der Vergangenheit haben mich Mitspieler, die zu viele Infos zu ihren NSC an den Tisch brachten, eher überfordert (Einer hat mal komplette Steckbriefe mit Porträt, Schuhgröße, Taillenumfang, Sternzeichen und noch gefühlt zehn anderen Punkten für jede Aushilfe seiner Diskothek erstellt. Wie oft das relevant wurde? Nie.)
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 4.08.2019 | 11:30
Joar geht mir ähnlich. Stellt sich die Frage, ob die Bardamen über den Deko-Effekt hinaus irgendeine Funktion haben. Wenn nicht, könnte die Beschreibung der Haarfarbe gleich mit wegfallen, denn die Info, dass es drei Bardamen gibt, genügt erstmal. Sind sie wichtig, würde ich ihnen jeweils noch ein bis zwei weitere hervorstechende Merkmale verleihen (Kittelschürze, untersetzte Figur und säuerlicher Blick, schüchternes Lächeln und struppiges Haar, leichtes Hinken, Spracheigenheiten etc...). Möglicherweise ist auch nur eine wichtig, dann wird auch nur die ausführlicher beschrieben.
Was mir, wenn ich weder Bild noch Schauspieler verwenden dürfte, auch so ginge. Ich müsste ihnen irgendwelche vielleicht teilweise herausstechende, ja uU. sogar nicht gerade vorteilhafte Merkmale geben, um sie voneinander zu unterscheiden. Und trotzdem hätte ich als Spieler noch kein Gesicht.

Aber gut, geben wir der Rothaarigen mal ein Gesicht voller Sommersprossen und leuchtend blaue Augen. Dazu lächelt sie viel.(Schon besser, aber immer noch keine Gesichtsform, kein Ausdruck).
Die Blonde bekommt ein besonders missmutiges Gesicht.(Eine auffällige Nase?Kinn? Etwas anderes?) Gesichts Form oval mit roten Wangen. (Auch kein richtiges Bild. Das auffallende Merkmal würde das Bild dominieren)
Die Schwarzhaarige- ist besonders blass und sieht aus wie Schneewittchen. - Und ich wette, dass sich bei der Letzten die meisten vermutlich ein ähnliches Bild vorstellen würden, weil sie als sie kleiner waren Märchenbücher mit Bilden angeschaut haben, oder das im Fernsehen oder Kino gesehen haben.

Ist wie gesagt nicht problematisch, wenn man das vage lassen will.
Aber ich finde es auch nicht problematisch, wenn man das durch Schauspieler- Typen genauer haben will. Weil es so einfach und leicht ist.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: KhornedBeef am 4.08.2019 | 12:40
Klare Sache: wenn's passt, ja. D.h. wenn ich nicht das Gefühl habe jemanden aus einer Vorstellung herauszureißen, und wenn es für alle einen Mehrwert hat. Das heißt auch: wenn ich es mit einer guten Beschreibung genauso gut, und kurz, machen kann, mache ich das. Man sollte da auch an seinem Repertoire arbeiten.
Heißt aber auch, wenn die Gruppe sowieso eher nicht so fokussiert ist, mehr in Autorenhaltung gerade, dann tut es auch keinen weh zu sagen, einen improvisierten Kampfstil mit "wieJackie Chan" zu beschreiben, ob das jetzt die hohe Schule ist oder nicht
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Thandbar am 4.08.2019 | 13:01
Ich halte das für unproblematsich solange man sofort nachschiebt worin sich die konkrete Entität denn jetzt von ihrer Referenz unterscheidet (und diese Unterschiede nicht nur gering sind). Also zB "So groß und kräftig wie Arnie aber längst nicht so definiert. Das Gesicht ist für diese Größe auch eher feingeschnitten, die Haare sind ein glänzendes pechschwarz, etc."

Dann ersetzt man nämlich sofort das Bild von Arnie und das Ganze hilft nur zur Formierung eines neuen mentalen Bildes.

Interessant, denn das sehe ich überhaupt nicht so. Der Arnie-Verweis wird in der nachfolgenden 'Korrektur' so massiv überschrieben, dass er als Ausgangspunkt überhaupt keinen Beschreibungswert mehr hat (Wie Person X, nur der Körper ist anders, und der Kopf ist anders). Die Schwarzenegger-Bezugnahme wird so nach meinem Gefühl eher zur einer Störung bei dem Versuch, ein eigenes mentales Bild zu erzeugen, das man viel leichter bei einer direkten Beschreibung ohne Vergleichsversuche erzielt hätte.
(Muskelbepackter, riesiger, massiger Kerl mit einem erstaunlich feingeschnittenen Gesicht, das von einer Mähne pechschwarzer Haare umrahmt wird.)

Wenn man die zu beschreibende Person besonders hervorheben will, würde ich eher mit besonderen Kennzeichen arbeiten anstatt mit Verweisen auf Schauspieler oder Ähnliches.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Jiba am 4.08.2019 | 14:00
Ich persönlich bin etwas hin- und hergerissen. Auf der einen Seite nutze ich, wenn auch längst nicht bei allen, gerne NSC-Portraits, die auf bekannten Schauspielern basieren, etwa bei 7te See oder bei Der Eine Ring. Und auch bei Scion sehen bei mir die menschlichen Gestalten sämtlicher Götter aus wie Hollywood-Schauspieler (unterstreicht diesen Larger-than-Life-Aspekt ziemlich gut). Also dort, wo Klischees erwünscht sind, mache ich es also tatsächlich.

Bei anderen modernen Settings meide ich das im Bilderbereich wie der Teufel das Weihwasser. Da greife ich eher auf Fotos von ganz normalen Leuten zurück (sowieso stört es mich massiv, dass in allen Medien Hollywood-Schick beim Aussehen der Figuren so eine Dominanz hat: Bei Videospielengrafik und bei RPG-Illus regt es mich regelmäßig auf, dass man die Leute nicht ganz normal aussehen lassen kann, wie du und ich eben). Bei City of Mist wären das z.B. schwarz-weiße Low-Key-Portraits.

Und wenn es um die sprachliche Beschreibung geht, dann mache ich das genau nie. Hat mit Immersion wenig zu tun, als eher mit thematischer Bindung. Und mit der Freude daran, einen Charakter ausdifferenziert zu beschreiben, weil ich dann eben nicht auf ein Klischee zurückgreifen muss. Sowieso finde ich "sieht aus wie XY, aber" sehr schwierig, weil du quasi ein fertiges Bild nimmst und es dann korrigierst. Also sozusagen einen Retcon machst, während du noch beschreibst. Dann lieber keine Referenzierungen. Da kippt man auch nicht so leicht in Klischees.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Boba Fett am 4.08.2019 | 14:21
Ist okay, aber ich sehe den Nutzen als begrenzt an, weil ich wenig popkulturelles Wissen habe.
Ich merke mir da kaum Namen und viele Dinge habe ich einfach nicht gesehen.
Und dann reißt der Versuch der Referenz einen aus dem Spiel, denn derjenige, der den Bezug bringt, hat ja meistens nicht sofort eine alternative parat...
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: YY am 4.08.2019 | 19:22
Ich mache das gefühlt recht häufig; manchmal springt mich so ein Vergleich einfach an, dann kann ich nicht anders. Und bisweilen hat man ja sogar genau diese popkulturelle Referenz in der Vorbereitung sowieso schon im Hinterkopf gehabt.

Allerdings achte ich darauf, dass ich den Vergleich ab- bzw. begrenze; Arnie ist da ein tolles Beispiel, weil an dem so viel mehr dranhängt als sein Aussehen zum Zeitpunkt X in Rolle Y. Da muss man schon zusehen, dass der Vergleich nicht mehr transportiert, als er soll.
Und ich muss natürlich bereit und in der Lage sein, eine abstraktere Beschreibung zu liefern, wenn ein Spieler mit der Referenz nichts anfangen kann.


Überhaupt nicht nachvollziehen kann ich die Antwortoption mit dem Charakterwissen. Ich will doch dem Spieler ein Bild liefern wtf?
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Tegres am 4.08.2019 | 19:58
Überhaupt nicht nachvollziehen kann ich die Antwortoption mit dem Charakterwissen. Ich will doch dem Spieler ein Bild liefern wtf?
Ich hatte die Vermutung, dass eine popkulturelle Referenz die Immersion mancher Spieler zerstören könnte, weil eine starke Diskrepanz zwischen Spieler- und Charakterwissen vorliegt. Wenn der Charakter aber die popkulturelle Referenz versteht, liegt auch keine Diskprepanz vor.
Lustig wäre der Fall, in dem der Charakter die Ferenz verstünde (weil er zum Beispiel der übelste Filmfreak ist), aber der Spieler nicht. :D
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Hotzenplot am 4.08.2019 | 20:26
Oh, das ist ein Reizthema für mich. Ich hasse popkulturelle Referenzen. Entschuldige: Ich HASSE sie. ich kriege Ausschlag und Pickel, wenn einer anfängt "jaaha, der sieht so aus wie bei Harry Potter Teil 23424". Zumal es meistens weitergeht mit "ja, oder wie Onkel Finn aus dem Film Kackbratze 3". Zum Kotzen. Für mich ist das ein Offenbarungseid und ich hasse mich selbst dafür, wenn ich hin und wieder selbst darauf zurück greife. Ich möchte mir danach sofort das Gehirn mit Terpentin auswaschen. /rant
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Samael am 4.08.2019 | 20:36
Ich hab da null Probleme damit, finde es hilfreich.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Luxferre am 4.08.2019 | 20:37
Oh, das ist ein Reizthema für mich. Ich hasse popkulturelle Referenzen. Entschuldige: Ich HASSE sie. ich kriege Ausschlag und Pickel, wenn einer anfängt "jaaha, der sieht so aus wie bei Harry Potter Teil 23424". Zumal es meistens weitergeht mit "ja, oder wie Onkel Finn aus dem Film Kackbratze 3". Zum Kotzen. Für mich ist das ein Offenbarungseid und ich hasse mich selbst dafür, wenn ich hin und wieder selbst darauf zurück greife. Ich möchte mir danach sofort das Gehirn mit Terpentin auswaschen. /rant

Hihi, danke für das eloquent formulierte Gedankengut meinerseits  >;D :d
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Hellstorm am 4.08.2019 | 22:27
Oh, das ist ein Reizthema für mich. Ich hasse popkulturelle Referenzen. Entschuldige: Ich HASSE sie. ich kriege Ausschlag und Pickel, wenn einer anfängt "jaaha, der sieht so aus wie bei Harry Potter Teil 23424". Zumal es meistens weitergeht mit "ja, oder wie Onkel Finn aus dem Film Kackbratze 3". Zum Kotzen. Für mich ist das ein Offenbarungseid und ich hasse mich selbst dafür, wenn ich hin und wieder selbst darauf zurück greife. Ich möchte mir danach sofort das Gehirn mit Terpentin auswaschen. /rant

Ich hätte es nicht besser formulieren können.

Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: felixs am 4.08.2019 | 23:09
Ich finde das schlimm, weil:

1) mag ich das nicht. Eine Referenz bringt immer ihren ganzen Kontext mit ins Spiel. Und wenn ich nicht gerade genau das auch spiele, stört das und steht als Fremdkörper mit im Spiel. Und geht nicht mehr weg. Mit konkretem Beispiel: Wenn ich Harry Potter begegne, dann darf gern referiert werden. Wenn ich nicht Harry Potter begegne, dann lasst das weg. Sonst bin ich nämlich gerade Harry Potter begegnet.

2) kenne ich mich in der Popkultur nicht aus. Speziell in der Nerdkultur bin ich ziemlich unbeleckt. Entsprechend verstehe ich Referenzen oft auch einfach gar nicht.

3) sind Wahrnehmungen und geprägte Bilder bei jedem Betrachter ein bißchen unterschiedlich. Wir haben im Rollenspiel die Chance, durch gemeinsames Erleben eine gemeinsame Prägung für neu eingeführte Figuren, Szenen etc. zu erreichen. Das fällt weg, wenn wir auf die (eben nicht gemeinsame) "Konserve" der Referenz zurückgreifen.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Alexandro am 4.08.2019 | 23:55
Wir haben im Rollenspiel die Chance, durch gemeinsames Erleben eine gemeinsame Prägung für neu eingeführte Figuren, Szenen etc. zu erreichen.

Das funktioniert aber nicht. Autoren haben die Chance an der Beschreibung zu feilen, aber im Rollenspiel sind die NSC-Beschreibungen (notwendigerweise) eher funktional. Und damit schlicht weder ikonisch (und schon gar nicht prägend), noch erinnerungswürdig.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: HEXer am 5.08.2019 | 00:12
Also ich finde es ab und zu als Notlösung oder als Shorthand bei weniger wichtigen NSCs nicht so schlimm. Ich spiele aber auch viel Pulp, da ist das vielleicht nicht so schlimm... Auf Dauer würde mir das aber auch zu viel werden.

Was ich als SL da gerne mache, ist das Bild der popkulturellen Referenz mit einigen Details zu beschreiben. Im Idealfall auch die Merkmale zweier Figure kombinierend. Wer darauf kommt welche Figur dahintersteck  dahinter steckt, freut sich vielleicht und wer nicht, der hat wenigstens ein eigenes Bild im Kopf. Und mir hilft es, spontan neue abwechslungsreiche NSC zu beschreiben und darzustellen.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: 8t88 am 5.08.2019 | 00:20
Wir verwenden ständig Schauspieler als Bilder für Charaktere und NPCs.
Egal welches Setting. Das macht es manchmal schneller und einfacher. Manchmal auch die Manierismen bestimmter Rollen dieser Schauspieler.
Ich kann verstehen wenn das Leute Stört.
Bisher bin ich aber auf niemanden Gestoßen der das (zumindest für einen one-Shot) gar nicht abkann, und habe somit auch keine getestete Zwischenlösung, sollten verschiedene Meinungen dazu an einem Tisch sitzen.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Tegres am 5.08.2019 | 07:37
Das funktioniert aber nicht. Autoren haben die Chance an der Beschreibung zu feilen, aber im Rollenspiel sind die NSC-Beschreibungen (notwendigerweise) eher funktional. Und damit schlicht weder ikonisch (und schon gar nicht prägend), noch erinnerungswürdig.
Bezüglich Beschreibungen stimme ich dir zu, aber eine NSC-Darstellung kann schon sehr ikonisch und erinnerungswürdig sein.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: First Orko am 5.08.2019 | 08:06
Kann man so machen, wird dann aber (oft) kacke. Es gibt Spielarten und Genres, in denen ich sowas gut ab kann: In einem pulpig-überzogenen Setting kann man mir schonmal gern einen Nazischläger mit der Statur von The Rock beschreiben.
Sobald es aber um (a) glaubhafte Charaktere und (b) das Vermitteln einer eigenen Spielwelt geht ist das für mich nur reine Faulheit. Nichts gegen gut versteckte Easter Eggs - aber bei einer Personenbeschreibung auf "Sieht so aus wie..." zurückzugreifen ist für mich SL-Fail und führt in meinem Kopf automatisch zu Assoziationen, die im Falle eines Vergleichs nur sehr selten auch nur grob mit dem gespielten Setting zu tun haben. Bei einem Anfänger-SL würde ich das noch entschuldigen, weil der genug anderes Zeug hat, was ihm noch nicht flüssig von der Hand geht. Grundsätlich erwarte ich aber, dass mir ein SL in zwei knappen Sätzen einen Ersteindruck einer Figur liefern kann, ohne dafür so eine lahme Krücke benutzen zu müssen - und ich fordere das von mir selbst auch!

Was Bilder angeht: Bei zu bekannten Schauspielern in ihrer Paraderolle (H. Ford als Indiana Jones) würde ich da auch lieber drauf verzichten. Bei neutralen Fotos (Castingfotos o.ä.) geht das u.U. noch.

tldr: Sobald die Figur selbst zu viel Kontext mitbringt überschreibt dieser den des eigentlichen SC.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: felixs am 5.08.2019 | 08:27
Das funktioniert aber nicht. Autoren haben die Chance an der Beschreibung zu feilen, aber im Rollenspiel sind die NSC-Beschreibungen (notwendigerweise) eher funktional. Und damit schlicht weder ikonisch (und schon gar nicht prägend), noch erinnerungswürdig.

Klar funktioniert das.
Man kann Nichtspielerfiguren mit erinnerungswürdigen, oder zumindest erinnerbaren, Besonderheiten ausstatten, die nicht (offensichtlich) entlehnt sind. Freilich macht man sich den Aufwand eher bei wichtigen Nichtspielerfiguren. Aber auch weniger wichtige Figuren werden erinnerbar, wenn man ihnen zwei oder drei leicht erinnerbare Attribute mitgibt. "Adlernasiger, fetter Hüne mit Bart" sollte normalerweise reichen, um ein Bild entstehen zu lassen. Das Bild konkretisiert sich dann ggfs. im Laufe des Spiels und so entsteht eine eigene, erinnerbare Figur, die im Spiel geformt wurde.
Wenn ich dagegen sage "der sieht aus wie Hagrat", dann steht da Hagrat. Und Hagrat bringt eine ganze Reihe von weiteren Dingen mit, die dann auch unterstellt werden, weil sie zum Paket "Hagrat" gehören. Wenn ich diese Dinge nicht auch haben will, lasse ich das also.

Wir verwenden ständig Schauspieler als Bilder für Charaktere und NPCs.

Nicht Popkultur, aber: Mich stört auch, dass z.B. in einem Cthulhu-Abenteuer ein Bild von Rudolf Steiner für einen Professor der Uni Kamborn verwendet wurde. Zeit und Habitus passen zwar, aber ich weiß halt, dass das Rudolf Steiner ist.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: takti der blonde? am 5.08.2019 | 08:28
Mittlerweile stelle ich Zeichnungen und Bilder (ab und an auch von Schauspielern) als visuelle Referenz nach dem Spiel zur Verfügung, um auch den gemeinsamen Vorstellungsraum etwas zu fixieren. Unbekannte Schauspieler eignen sich besser bei meinen Mitspielenden. Die werde gerne auch mal raus gerissen, wenn ein Lied von einem bekannten Film oder Computerspiel im Hintergrund erklingt

Grüße

Hasran
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Rhylthar am 5.08.2019 | 08:53
Mittlerweile stelle ich Zeichnungen und Bilder (ab und an auch von Schauspielern) als visuelle Referenz nach dem Spiel zur Verfügung, um auch den gemeinsamen Vorstellungsraum etwas zu fixieren. Unbekannte Schauspieler eignen sich besser bei meinen Mitspielenden. Die werde gerne auch mal raus gerissen, wenn ein Lied von einem bekannten Film oder Computerspiel im Hintergrund erklingt

Grüße

Hasran
Halte ich für eine gute Sache. Natürlich würde ich bei einem "Arnold Schwarzenegger"-Vergleich ingame zu 99 % an Conan, etc. denken...aber wenn es blöd kommt, denke ich an Twins. Ist zwar auch ein lustiges Bild, aber wohl nicht das, was evtl. gewünscht wird.

Edit:
Wobei ich gerade noch feststelle, dass ich bei Landschaftsbeschreibungen da eher...genügsamer(?) (mir fällt kein anderes Wort ein) wäre. Wobei es nicht überhand nehmen sollte.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Timberwere am 5.08.2019 | 09:12
Mittlerweile stelle ich Zeichnungen und Bilder (ab und an auch von Schauspielern) als visuelle Referenz nach dem Spiel zur Verfügung, um auch den gemeinsamen Vorstellungsraum etwas zu fixieren. Unbekannte Schauspieler eignen sich besser bei meinen Mitspielenden. Die werde gerne auch mal raus gerissen, wenn ein Lied von einem bekannten Film oder Computerspiel im Hintergrund erklingt

Bilder von (idealerweise unbekannten) Schauspielern verwende ich auch sehr gerne.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 5.08.2019 | 09:23
Ob ein NSC glaubwürdig rüberkommt, hängt mEn. am meisten an den darstellerischen Fähigkeiten des SL.
Das ist mehr als Beschreibung.
Mehr als ein Bild.

So kann dann ein ganz eigener Eindruck entstehen, eine ganz eigene Figur.

Wenn die Beschreibung natürlich alles ist, was die Spieler kriegen, dann kann ich mir schon vorstellen, dass das eine höhere Wichtigkeit bekommt, als wenn das nur ein Mini Beitrag vor der eigentlichen Darstellung ist.

Rollenspiel ist mMn. auch keine Literatur.
Rollenspiel ist Spiel.(in Rolle)
Noch eher Schauspiel und Film,  als Roman.
Die "Erzählung" findet live statt. Es gibt idealerweise kein Drehbuch. Hat also mehr was von Improtheater.

Daher finde ich zumindest, den Vergleich mit Film wesentlich naheliegender als Literatur.

Wenn da immer mal wieder von höherer Kunst (die ja eine niedere impliziert ) gesprochen wird,  dann dreht sich mir ehrlich gesagt der Magen um.

Ich denke, in dem Fall geht man von Literatur aus. (Aufgrund der Beschreibungen )
Aber das ist, zumindest mEn. nicht die einzige" Kunst", die hier zum Tragen kommt.
Es ist auch, wenn man schon unbedingt von Kunst sprechen muss,  gerade bei der Darstellung der Figuren, die Schauspielkunst.

Edit.
Das Bild ergänzt ja eher die Beschreibung.
Es ersetzt sie nicht.
Und es ersetzt auch nicht die Darstellung.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Hotzenplot am 5.08.2019 | 09:34
Leise schleicht ihr durch den Wald der Fäulnis. Aus dem Nebel schält sich eine windschiefe Hütte, auf dessen halbzerbrochener Veranda ein älterer Mann in einem Stuhl hockt. In seinen Händen hält er eine rostige Kette, deren anderes Ende um den zerschundenen Hals eines abgemagerten Elfenmädchens festgemacht ist. Die strahlend blauen, fruchtbar traurigen Augen des Mädchens erblicken euch, ihr Mund öffnet sich zu einem abstoßenden Schrei - der Mann schaut sich suchend um.
Spieler 1 "Wie sieht der Mann aus, trägt er Waffen?"
SL "Keine Waffen, beschreib ihn selbst!"
Spieler 1 "Der ist alt und hat einen Bart. Also so wie der Weihnachtsmann..."

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Wenn man Glück hat, wird es im Kopf noch zu Bad Santa. Das war´s dann aber auch.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: takti der blonde? am 5.08.2019 | 09:53
Bilder von (idealerweise unbekannten) Schauspielern verwende ich auch sehr gerne.

Um ehrlich zu sein, verwende ich die vor allem für mich selbst. :)

Wobei ich gerade noch feststelle, dass ich bei Landschaftsbeschreibungen da eher...genügsamer(?) (mir fällt kein anderes Wort ein) wäre. Wobei es nicht überhand nehmen sollte.

Ich meine bei Feng Shui schlägt Mr Laws vor, Innenarchitekturzeitschriften u.a. durchzublättern und für die Beschreibung zu nutzen. Ich könnte mir gut vorstellen bei FATE(-artigen) für entsprechende Lokalitäten verschiedene Bilder als Collage auszudrucken oder an eine Wand zu projezieren. Ähnlich für Menschenmengen.

Grüße

Hasran
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Rhylthar am 5.08.2019 | 10:00
Okay, dachte eher an Landschaftsaufnahmen wie LotR oder King Kong (als Beispiele).

Das andere funktioniert sicherlich auch gut.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: takti der blonde? am 5.08.2019 | 10:11
Okay, dachte eher an Landschaftsaufnahmen wie LotR oder King Kong (als Beispiele).

Hatte ich auch so verstanden. :) Wollte nur ergänzen, nicht widersprechen.

Grüße

Hasran
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Lord Verminaard am 5.08.2019 | 11:35
Hm mein erster Impuls war ja: Na klar, wieso denn auch nicht, was könnte denn überhaupt dagegen sprechen?

Bin etwas überrascht, dass so viele hier was dagegen haben, wobei sich nach meiner Lesart die meisten Negativbeispiele / Argumente hier eher einfach auf schlechte popkulturelle Referenzen beziehen, die eben nicht passen, oder zu viele ungewollte Assoziationen mitbringen, oder nicht allen am Tisch direkt geläufig sind, oder zu irgendwelchen den Spielfluss störenden Exkursen führen. Oder, um es mit Orko zu sagen, Kack-Referenz ist kacke. Geile Referenz ist geil. ;)

Bin aber halt auch kein Immersivspieler und werde so richtige Immersivspieler wohl nie verstehen.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 5.08.2019 | 11:36
Ein Muskelberg mit langem, fettigem Haar versperrt euch den Weg. In seiner Hand hat er eine große Streitaxt.
Sein Ausdruck ist bedrohlich , seine Augen zu schmalen Schlitzen zusammen gekniffen.
.....
Wenn ich jetzt kein Bild gezeichnet hätte, und mich ein Spieler fragt: Wie sieht der denn vom Typ her aus: Wie Arnie oder the Rock?  Oder hast du sonst irgendeinen Schauspieler?
Warum sollte ich dann nicht sagen: Ein Bisschen wie Arnie?

Ich könnte natürlich auch sagen: "Naja... er hat ein eher platt gedrücktes Gesicht, mit kleiner Nase und großem Unterkiefer."
Dann würden die meisten wahrscheinlich ohne, dass sie es wollen, sowieso an Arnie denken, bzw. an Conan.

Edit.
Ich bin jetzt Immersiv Spieler : Und ich muss sagen: Je klarer das Bild der Figur, je klarer die Vorstellung, und ja -auch je besser die Darstellung,  desto höher ist die Immersion.
Bilder zerstören, falls sie als unpassend empfunden werden, mMn.  eher die "Stimmigkeit ", nicht die Immersion. Denn die ist eng an innere Bilder geknüpft.
Vielleicht empfindet jmd ein Bild als überbesetzt. (Mit Erinnerung an Filme).
Die Vorstellungen sind dann zu klar. - Man kriegt das innere Bild nicht mehr raus.

Aber des einen Buck ist des anderen Feature.

Die Referenz ist idR. immer da. Egal ob sie der SL benennt oder nicht.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Alexandro am 5.08.2019 | 12:46
Klar funktioniert das.
Man kann Nichtspielerfiguren mit erinnerungswürdigen, oder zumindest erinnerbaren, Besonderheiten ausstatten, die nicht (offensichtlich) entlehnt sind. Freilich macht man sich den Aufwand eher bei wichtigen Nichtspielerfiguren. Aber auch weniger wichtige Figuren werden erinnerbar, wenn man ihnen zwei oder drei leicht erinnerbare Attribute mitgibt. "Adlernasiger, fetter Hüne mit Bart" sollte normalerweise reichen, um ein Bild entstehen zu lassen. Das Bild konkretisiert sich dann ggfs. im Laufe des Spiels und so entsteht eine eigene, erinnerbare Figur, die im Spiel geformt wurde.

Ich wette mit dir: wenn du deine Spieler fragst wie dieser NSC aussah, kommen die Begriffe "Adlernase" und "Hüne" in keiner Beschreibung vor und das Wort "Bart" nicht bei allen ("fett" ist in diesem Fall das definierende Merkmal und an das wird sich erinnert - besonders wenn der SL das noch in seinen Habitus bei der Darstellung einfließen lässt).

Zitat
Wenn ich dagegen sage "der sieht aus wie Hagrat", dann steht da Hagrat. Und Hagrat bringt eine ganze Reihe von weiteren Dingen mit, die dann auch unterstellt werden, weil sie zum Paket "Hagrat" gehören. Wenn ich diese Dinge nicht auch haben will, lasse ich das also.

Natürlich sollte das Bild auch zu dem passen, was der NSC darstellen soll. Wenn ich einen NSC will, dessen Aussehen und Auftreten den Spielern vermittelt "Er sieht aus wie der geschniegelte Sohn einer Familie der feinen Gesellschaft, der in seinem Leben alle Privilegien genießen konnte und 'Gewöhnliche' abschätzig betrachtet", dann nehme ich dafür natürlich ein Bild von Draco Malfoy. Wenn das nicht der Eindruck ist, denn ich vermitteln möchte, dann nicht.

Deswegen ist das Weihnachtsmann-Beispiel auch so dämlich. Da wurde bewusst ein Bild genommen, welches vollkommen entgegen des Typs des NSC - solange der SL nicht wollte, dass die Spieler den Eindruck haben "Der sieht aus wie der nette Onkel von nebenan, von dem man nichts böses erwarten würde" und auf den Schockeffekt setzt.

Und das kann genauso bei der Beschreibung passieren:
S1: Wie sieht er denn aus?
SL: Also er ist ziemlich dick, trägt einen roten, speckigen Morgenmantel und sitzt da in seinem Schaukelstuhl zurückgelehnt. Sein buschiger, weißer Vollbart fällt über seine Brust und er hat nur noch wenige Haare auf dem Kopf.

Der SL hat das vielleicht nicht beabsichtigt, aber ich denke nach dieser Beschreibung haben die meisten Spieler "Santa Claus" im Kopf.

Durch feilen an der Beschreibung kann man das vielleicht vermeiden ("fett" und "unförmig" statt "dick", "fleckiger, verwaschener, roter Morgenmantel", "unregelmäßig geschnittener, filziger, ehemals weißer Vollbart", "hervortretende Venen auf der Glatze"), aber das sind halt Sachen, für die man im Spiel keine Zeit hat und die auch gerne im "Hintergrundrauschen" untergehen.

Ein knackiger Begriff alá "Grusel-Santa" leistet da wesentlich mehr:
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Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 5.08.2019 | 13:22
Fun Test
Dunkel gekleideter Typ mit melancholisch ernstem Gesicht,  bleicher Haut, und fettigen, schwarzen Haaren.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Mädchen mit roten Zöpfen, und einem Gesicht voller Sommersprossen. Sie hat ein  freches Grinsen, und ist etwa 12 Jahre alt.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Alter Mann, mit langem weißen Bart, und Adler Nase. Auf ihr sitzt ein Sehglas, durch das er dich eindringlich mustert.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Zwerg mit schwarzem Bart, der von einzelnen weißen Strähnen durchzogen ist. Sein Gesicht hat klare, edle Züge. Sein Ausdruck ist ernst, und bestimmt
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Rothaarige Elfenkriegerin
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: felixs am 5.08.2019 | 13:23
Pippi Langstrumpf erkenne ich. Sonst niemanden.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 5.08.2019 | 13:26
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Würdest du das bitte auch verspoilern, dem Test zuliebe, Danke. :)


Macht nichts.- Es gibt ja Handys- Da gibt man die entsprechenden Namen ein- und hat sofort ein Bild.

Will damit sagen, anhand der Beschreibung, egal welcher, sucht das Gehirn im ersten Moment automatisch nach Gesichts -Typen, die es bereits kennt, und die darauf passen könnten. (Film, Spiel, Reallife etc.)
Falls da nichts gefunden wird, bleibt ein Gesicht idR. unbestimmt.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Luxferre am 5.08.2019 | 13:36
Grundsätzlich: jede/r wie er/sie es für richtig hält.

Ich persönlich mag es nicht. Ich brauche es auch nicht. Ich kann mir einen hünenhaften, schwarzhaarigen Nordmann mit breiten Schultern, einem fellgefütterten Lederwams, langem Zottelbart, irrem Blick und großer Kriegsaxt auch hervorragend ohne Bild oder irgendeine popkulturelle Referenz vorstellen. Und ich finde es gut, dass sich jeder Mensch diesen beschriebenen Typen auch etwas unterschiedlich vorstellt. Wo ist das Problem?
Bei uns kommen öfters noch Fragen auf, die auf Merkmale abzielen, die ihnen bereits begegnet sind oder plotrelevant sind.
"Hat der zuuufälliiig nur neun Finger und jede Menge Messer am Gürtel?"
 >;D
Scherz beiseite. Aber wenn die Nachfrage auch unterschiedliche Augenfarben abzielt, weil die Gruppe gerade einen flüchtigen Nordmann mit Heterochromie sucht, dann wird das ingame geklärt.
So funktioniert bei uns irgendwie Rollenspiel. Ohne Arnie oder Dwayne. Ohne Tauriel, ohne Bombur.
Abgesehen davon braucht es nicht viel Beschreibung, um ein Bild zu wecken. Alle etwaigen Missverständnisse lassen sich in wenigen Sekunden korrigieren.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 5.08.2019 | 16:28
Wo ist das Problem?

Gibt keins. Genauso, wie wenn man Teilreferenzen verwendet.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: unicum am 5.08.2019 | 16:30
Wenn man mich nicht treffen will sollte man häufig ins Kino gehen, der Lezte Film in dem ich war - Herr der Ringe Teil 3.
Auch sizte ich recht selten vor der Glotze - und wenn dann eher bei Nachrichten und reportagen und weniger bei Filmen.
Meine DVD/Blueray Sammlung ist recht klein - und GoT macht etwa 50% davon aus.

um es auf den Punkt zu bringen,... solche gesprochenen Erklärungen Sieht aus wie "Schauspieler XY im Film XZ" reissen mich aus immersion herraus weil ich dann eigentlich fragen muss "wer ist das?" - da ist ein Bild das man irgendwie zeigen kann deutlich praktischer - und selbst wenn ich es kenne ist das weniger schlimm.

Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 5.08.2019 | 16:41
Zitat
Ich persönlich mag es nicht. Ich brauche es auch nicht. Ich kann mir einen hünenhaften, schwarzhaarigen Nordmann mit breiten Schultern, einem fellgefütterten Lederwams, langem Zottelbart, irrem Blick und großer Kriegsaxt auch hervorragend ohne Bild oder irgendeine popkulturelle Referenz vorstellen. Und ich finde es gut, dass sich jeder Mensch diesen beschriebenen Typen auch etwas unterschiedlich vorstellt. Wo ist das Problem?
Diese Frage gebe ich gerne zurück. Wo genau ist das Problem, wenn jmd. so eine Referenz wünscht?
Antworten waren bis jetzt- Die Figur gibts ja schon. (Wobei ein Schauspieler ja mehrere Figuren verkörpert- Sein Gesicht wird also der jeweiligen Rolle geliehen- Warum nicht auch einer Rollenspiel Rolle?)
Daraus entnehme ich eine Art Anspruch- NSC Figuren zu haben, die es vorher noch nie gab.- die also noch von keinem bekannten Menschen dargestellt wurden.
Und auch keinem bekannten Menschen ähnlich sein sollen.
Also was ganz Eigenes. - Das finde ich durchaus verständlich.- Bei Romanen.
Im Rollenspiel bin ich da nicht so. - Da müssen teilweise auch schnell mal Bilder her.- Für irgendwelche X- beliebigen NSC.
Und von einer Ähnlichkeit mit Arnie würde ich jetzt nicht das Kotzen kriegen.
Warum sollte ich? (Das verstehe ich immer noch nicht. Und werde es vielleicht nie)  :D

Zitat
Bei uns kommen öfters noch Fragen auf, die auf Merkmale abzielen, die ihnen bereits begegnet sind oder plotrelevant sind.
"Hat der zuuufälliiig nur neun Finger und jede Menge Messer am Gürtel?"
Dafür hätte er vermutlich mehr einen hawaianischen Einschlag, und einen Neuntagebart. Der fehlende Finger, wäre der linke Ringfinger.  ~;D
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Luxferre am 5.08.2019 | 16:46
Diese Frage gebe ich gerne zurück. Wo genau ist das Problem, wenn jmd. so eine Referenz wünscht?

Arnie hat nen miesen, österreichischen Akzent und kommt mit noch mieseren Onelinern daher. Wenn mir jemand sagt: sieht aus wie Arnie in Conan, dann kann ich seine anderen hundert Rollen nicht ausblenden und es wird vielleicht albern.
Mich persönlich (!) stört aber vielmehr, dass ein mir wichtiger Teil der Phantasie dabei abgeht. Ich möchte mir die Leute in meinem Kopf vorstellen.
Schönes HdR Beispiel: Aragorn kann icvh mir seit den Filmen nicht mehr so zurück-vorstellen, wie ich ihn in meiner Jungend vor Augen hatte. Bilder haben das kaputt gemacht.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: unicum am 5.08.2019 | 17:01
Ich mag btw eher gezeichnete Bilder als Photographien. (Wobei ich z.b. gemalte Bilder von "Arnold als Conan" als Foto bezeichnen würde)

Und gemalte Bilder gibt es ja im Netz auch wie Sand am meer,... Pinterest, Googel Bildersuche, etc pp.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 5.08.2019 | 17:05
Wenn man mich nicht treffen will sollte man häufig ins Kino gehen, der Lezte Film in dem ich war - Herr der Ringe Teil 3.
Auch sizte ich recht selten vor der Glotze - und wenn dann eher bei Nachrichten und reportagen und weniger bei Filmen.
Meine DVD/Blueray Sammlung ist recht klein - und GoT macht etwa 50% davon aus.

um es auf den Punkt zu bringen,... solche gesprochenen Erklärungen Sieht aus wie "Schauspieler XY im Film XZ" reissen mich aus immersion herraus weil ich dann eigentlich fragen muss "wer ist das?" - da ist ein Bild das man irgendwie zeigen kann deutlich praktischer - und selbst wenn ich es kenne ist das weniger schlimm.
Aber das geht doch per Handy ziemlich schnell- "Was Du kennst X nicht?"
Kein Problem- Internet-Bild suchen- zeigen-fertig.

@
Luxferre
Du möchtest, ähnlich wie beim Buch deinen eigenen Film haben? Und legst keinen Wert auf einen möglichst ähnlichen gemeinsamen Vorstellungsraum?
Das ist ja häufig beim Lesen so. Im Kino sehen alle den gleichen Film.
Vielleicht einer der Unterschiede zwischen beiden Medien.
Jetzt ist die Frage: Welchem Medium ist Rollenspiel näher?
Für mich wäre die Antwort klar.
(Aber da hat jeder vermutlich eigene Ansichten.- Das ist nur meine. Ich kann mit vage beschriebenen Figuren auch leben. Aber wenn ich die Wahl habe, dann doch lieber Bild- oder Schauspieler. Bei wichtigen Figuren. Im Buch möchte ich den Vergleich mit Schauspielern nicht. Da könnte ich das Kotzen verstehen... :D)
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: unicum am 5.08.2019 | 17:11
Aber das geht doch per Handy ziemlich schnell- "Was Du kennst X nicht?"
Kein Problem- Internet-Bild suchen- zeigen-fertig.

Vieleicht mag ich auch keine Handys aka "Smartphones" am Spieltisch,... aber das ist vieleicht ein Thema für einen anderen Strang.

 :)
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 5.08.2019 | 17:12
Vieleicht mag ich auch keine Handys aka "Smartphones" am Spieltisch,... aber das ist vieleicht ein Thema für einen anderen Strang.

 :)
Mag ich auch nicht.
Der Trick ist, es nur anzuschalten, wenn es für sowas gebraucht wird. :)

Ich hatte mal den Auftrag, eine ganze Reihe von Figuren zu zeichnen.
Erst hatte ich nur Namen, Herkunft(unterschiedliche Länder)Geschlecht, Beruf und  Alter. Damit konnte ich anfangs (noch)nicht soviel anfangen.
Also habe ich um detailliertere Beschreibungen der Persönlichkeit gebeten.
Das machte es dann etwas leichter. Einiges  konnte ich dadurch sicher treffen. Aber selbst hier hat der Auftraggeber bei einigen Figuren gesagt: Hatte ich ein anderes inneres Bild.- Das und das habe ich mir anders vorgestellt.
Teilweise sogar: Hatte ich ein anderes Bild, aber das gefällt mir auch oder es gefällt mir sogar noch besser.
Daher weiß ich wie unterschiedlich die gleiche Beschreibung bei verschiedenen Menschen ankommen kann.

Mit Sprache lässt sich auch ein Gesicht zeichnen.
Aber die Gefahr der Überbetonung besteht mMn. leicht. Gerade bei eher schönen Gesichern.
Da würde ich daher eher über den Ausdruck, die Persönlichkeit, und den Blick differenzieren.
Vielleicht noch über die Charakteristik der Züge.
Bei Charaktergesichern dagegen (Adlernasen u Ä. ) kann man weniger falsch machen.



Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: ArneBab am 5.08.2019 | 19:00
Fun Test
Dunkel gekleideter Typ mit melancholisch ernstem Gesicht,  bleicher Haut, und fettigen, schwarzen Haaren.
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Mädchen mit roten Zöpfen, und einem Gesicht voller Sommersprossen. Sie hat ein  freches Grinsen, und ist etwa 12 Jahre alt.
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Alter Mann, mit langem weißen Bart, und Adler Nase. Auf ihr sitzt ein Sehglas, durch das er dich eindringlich mustert.
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Zwerg mit schwarzem Bart, der von einzelnen weißen Strähnen durchzogen ist. Sein Gesicht hat klare, edle Züge. Sein Ausdruck ist ernst, und bestimmt
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Rothaarige Elfenkriegerin
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Die sahen in meinem Kopf alle anders aus. Nachdem ich den Spoiler geklickt habe, konnte ich ihn nicht mehr aus dem Kopf bekommen, und die Vorstellungen wurden ein Abziehbild des Schauspielers. Außer Tauriel, die kenne ich nicht.

Ich habe bei der Abstimmung gewählt "wenn mein Char die Referenzen kennt". Nach dem Test denke ich eher: Bitte nicht.

Da ist durchs Spoilern viel mehr an Potenzial verloren gegangen als ich an Bestimmtheit gewonnen habe.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: ArneBab am 5.08.2019 | 19:14
Mag ich auch nicht.
Der Trick ist, es nur anzuschalten, wenn es für sowas gebraucht wird. :)
In dem Moment wäre ich aus der Szene draußen, weil ich die Konzentration auf die Beschreibung verlieren würde. Wenn es so bestimmt sein soll: Wieso nicht einfach beim Beschreiben ein Bild zeigen?

Beschreibungen kennen alle. Popkulturelle Referenzen funktionieren nur mit gleichem Referenzrahmen. Und bringen viel Ballast mit sich. Das ist auch, was ich aus der Antwort von Luxferre herauslese.

Du möchtest, ähnlich wie beim Buch deinen eigenen Film haben? Und legst keinen Wert auf einen möglichst ähnlichen gemeinsamen Vorstellungsraum?
Das ist ja häufig beim Lesen so. Im Kino sehen alle den gleichen Film.
Vielleicht einer der Unterschiede zwischen beiden Medien.
Jetzt ist die Frage: Welchem Medium ist Rollenspiel näher?
Eher dem Buch — eigentlich dem Hörbuch, bzw. der erzählten Geschichte. Vieles bleibt im Fluss und undefiniert, auch in der Umgebung. Wir zurren nur fest, was wir brauchen. Das erhält allen Beteiligten mehr Freiheit.

Es gibt einen gemeinsamen Vorstellungsraum, aber der liegt nicht in den kleinen Details, sondern in den Entscheidungsmöglichkeiten, die wir haben.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 5.08.2019 | 19:14
@
Ach ArneBab,
das gibt jetzt hoffentlich kein Trauma.
 :D
Hätte ich vielleicht anklicken auf eigene Gefahr schreiben sollen?  ~;D
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: ArneBab am 5.08.2019 | 19:19
@
Ach ArneBab,
das gibt jetzt hoffentlich kein Trauma.
 :D
Hätte ich vielleicht anklicken auf eigene Gefahr schreiben sollen?  ~;D
Weichst du gerade dem aus, was ich geschrieben habe?

Was ich geschrieben habe, hat nichts mit dir zu tun. Ich würde mir daher eine Diskussion zum Thema wünschen.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 5.08.2019 | 19:28
Eher dem Buch — eigentlich dem Hörbuch, bzw. der erzählten Geschichte. Vieles bleibt im Fluss und undefiniert, auch in der Umgebung. Wir zurren nur fest, was wir brauchen.
Das denke ich mir.
Jetzt gibt es Spieler, die hören eine Geschichte. Und Spieler die sind Personen in einer  Geschichte. Das sind mMn. unterschiedliche Arten des Erlebens . Unterschiedliche Erwartungshaltungen.
Können wir das so stehen lassen?
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 5.08.2019 | 19:30
Weichst du gerade dem aus, was ich geschrieben habe?

Was ich geschrieben habe, hat nichts mit dir zu tun. Ich würde mir daher eine Diskussion zum Thema wünschen.

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Über meinen Fun Test (Der übrigens als solcher gekennzeichnet war) darf ich keinen Spaß machen? Das ist aber schade.  :D
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Huhn am 5.08.2019 | 19:31
Jetzt gibt es Spieler, die hören eine Geschichte. Und Spieler die sind Personen in einer  Geschichte.
Das stimmt wohl, aber das hat ja nichts damit zu tun, ob die besagten Spieler popkulturelle Referenzen mögen. Das ist einfach eine Frage der persönlichen Präferenz.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 5.08.2019 | 19:38
Das stimmt wohl, aber das hat ja nichts damit zu tun, ob die besagten Spieler popkulturelle Referenzen mögen. Das ist einfach eine Frage der persönlichen Präferenz.
Da bin ich mir zgg.  nicht ganz sicher.
Einfach deshalb, weil bislang "Ich mag keine popkulturellen Referenzen "häufig von Leuten kam,  die da eher von literarischer Seite rangehen.
Ich wage daher weder auf jeden Fall noch auf keinen Fall zu sagen.
Ist nur eine grobe Tendenz, die ich meine wahrzunehmen.

Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: nobody@home am 5.08.2019 | 19:49
Da bin ich mir zgg.  nicht ganz sicher.
Einfach deshalb, weil bislang "Ich mag keine popkulturellen Referenzen "häufig von Leuten kam,  die da eher von literarischer Seite rangehen.
Ich wage daher weder auf jeden Fall noch auf keinen Fall zu sagen.
Ist nur eine grobe Tendenz, die ich meine wahrzunehmen.

Heißt also, Leute, die mehr von der Film-und-Fernseh-Seite kommen, wollen ihre Elfen automatisch lieber als Mr. Spock beschrieben haben? Na, ich denke, da ziehst du wirklich ein paar vorschnelle Schlüsse. ;)
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 5.08.2019 | 19:52
Heißt also, Leute, die mehr von der Film-und-Fernseh-Seite kommen, wollen ihre Elfen automatisch lieber als Mr. Spock beschrieben haben? Na, ich denke, da ziehst du wirklich ein paar vorschnelle Schlüsse. ;)
So kann man Meinungen auch schön verdrehen... :D
Aber Ok.

Ich formuliere es mal so, wie ich es gedacht habe:  Leute, die mehr von der Film-und-Fernseh-Seite kommen, sind (unter Vorbehalt) mehrheitlich vermutlich toleranter was Referenzen aus der Popkultur betrifft.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Huhn am 5.08.2019 | 20:01
Möglich. Aber das bedeutet ja immer noch nicht, dass Leute, die sich eher an Filmen orientieren gleichzeitig auch eher Method Actor sind und solche, die sich an Büchern orientieren, eher Storyteller? Oder hab ich das irgendwie falsch verstanden? o__o
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: nobody@home am 5.08.2019 | 20:06
So kann man Meinungen auch schön verdrehen... :D
Aber Ok.

Ich formuliere es mal so, wie ich es gedacht habe:  Leute, die mehr von der Film-und-Fernseh-Seite kommen, sind (unter Vorbehalt) mehrheitlich vermutlich toleranter was Referenzen aus der Popkultur betrifft.

Was dann natürlich darauf hinausläuft, die Gegenseite als intolerant zu porträtieren... :P

Außerdem, will mir scheinen, schließt es Literatur stillschweigend aus der Kategorie "Popkultur" aus -- was ist, wenn ich einen Charakter als "in etwa wie Robin Hood" beschreibe, ohne mich dabei zwangsläufig auf einen bestimmten Schauspieler einzuschießen? Zählt das dann noch als Referenz?
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 5.08.2019 | 20:12
Möglich. Aber das bedeutet ja immer noch nicht, dass Leute, die sich eher an Filmen orientieren gleichzeitig auch eher Method Actor sind und solche, die sich an Büchern orientieren, eher Storyteller? Oder hab ich das irgendwie falsch verstanden? o__o
Glaube, dazu gibt es bislang auch noch keine Statistik... :D
Ob es da Zusammenhänge und Häufungen gibt, keine Ahnung.

Nur eine Vermutung: Vielleicht geht es auch weniger um Orientieren, sondern ums persönliche Erleben.
Erlebt man die Geschichte persönlich mehr als Zuhörer (Zuschauer) oder durch die Augen der Figur?
(Wie auch immer es nun dazu kommt)


Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 5.08.2019 | 20:16
Was dann natürlich darauf hinausläuft, die Gegenseite als intolerant zu porträtieren... :P
Naja, hast du schon mal jmd. gelesen, der das Kotzen bekommt, wenn er keinen Schauspieler genannt bekommt?
(Das habe ich dann zumindest überlesen)
Will damit sagen- Beschreibungen sind doch eher die Norm.- Referenzen ein Gimmick (abgelehnt oder akzeptiert)
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: ArneBab am 6.08.2019 | 01:06
Nur eine Vermutung: Vielleicht geht es auch weniger um Orientieren, sondern ums persönliche Erleben.
Erlebt man die Geschichte persönlich mehr als Zuhörer (Zuschauer) oder durch die Augen der Figur?
Ich denke, es hängt weniger mit dem Medium und mehr mit dem Wunsch nach Neuem zusammen: Wie viel Neues und wie viel Vertrautes will man?

Schaut man eher Navy CIS ("jemand wie Gibbs!") oder Outer Limits?

Liest man eher Arztromane (mit immer wieder ähnlichen Rollen) oder spekulative Social Fiction (mit immer wieder ganz eigenen Konstellationen)?
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Luxferre am 6.08.2019 | 09:25
Zum Thema Beschreibung noch ein kleiner Nachsatz:

ich finde es wichtig, dass man SC und NSC nicht stakkato-mäßig mit ihren Phänomerkmalen beschreiben sollte. Viel wichtiger finde ich das Kleiden in schöne Worte.

"Ein grell-bunt gekleideter, blonder Elf steht vor euch. Er trägt eine fein gearbeitete Laute auf dem Rücken und eine schnelle Klinge an der Seite. Der bohrende Blick seiner hellblauen Augen scheint in dem dreckigen Hafen der Kleinstadt nach jemandem oder etwas Ausschau zu halten."

Phantasie: on

"Vor euch steht ein Elf mit blonden Haaren und blauen Augen. Auf dem Rücken hat er ne Laute und am Gürtel ein Schwert. Was macht ihr?"

Phantasie: off
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: CiNeMaNcEr am 6.08.2019 | 09:54
Wir verwenden ständig Schauspieler als Bilder für Charaktere und NPCs.
Egal welches Setting. Das macht es manchmal schneller und einfacher. Manchmal auch die Manierismen bestimmter Rollen dieser Schauspieler.
Bisher bin ich aber auf niemanden Gestoßen der das (zumindest für einen one-Shot) gar nicht abkann, und habe somit auch keine getestete Zwischenlösung, sollten verschiedene Meinungen dazu an einem Tisch sitzen.

Ebenso, für meine Cthulhu (Now) und Unknown Armies One Shots/Kampangen.
Es erspart Zeit, schafft sofort ein Bild, sogar ein vertrautes und bricht mit Vorstellungen wenn man den bekannten Action Heroen Darsteller eben genau als nicht das Darstellt.

Ich verwende dies auch für die PreGens in den One Shots der Spieler, was in sehr vielen Runden sehr gut an kam oder als Basis genommen wurde die dann leicht verändert wird.

Oft reicht es auch nur Nebendarsteller und nicht die TopOfTheTop oder mehr Seriendarsteller zu nehmen (ja auch da spielen seit paar Jahren mehr die Großen mit).

Es erspart definitv Zeit, gibt allen ein klares Bild, eine Orientierung und kann auch passend zum Szenario/Setting gewählt werden.
Im Unknown Armies Szenario "Electioneering" wird stark auf Arnold Schwarzenegger und seine Actionfilme angespielt, für sämtliche NSCs nahm ich Bilder der kleineren Rollen aus Last Action Hero, Phantom Commando, Predator, Terminator ect. Die Spieler, die Rollen nicht erkannten, hatten einfach ein plastisches Bild. Die Hommage und Reminiszenz erkannten, freuten sich darüber.
Ok ein eher spezieller/passenderer Fall, da ja genau mit dieser Referenz im Szenario gearbeitet wird.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 6.08.2019 | 11:37
Zum Thema Beschreibung noch ein kleiner Nachsatz:

ich finde es wichtig, dass man SC und NSC nicht stakkato-mäßig mit ihren Phänomerkmalen beschreiben sollte. Viel wichtiger finde ich das Kleiden in schöne Worte.

"Ein grell-bunt gekleideter, blonder Elf steht vor euch. Er trägt eine fein gearbeitete Laute auf dem Rücken und eine schnelle Klinge an der Seite. Der bohrende Blick seiner hellblauen Augen scheint in dem dreckigen Hafen der Kleinstadt nach jemandem oder etwas Ausschau zu halten."

Phantasie: on

"Vor euch steht ein Elf mit blonden Haaren und blauen Augen. Auf dem Rücken hat er ne Laute und am Gürtel ein Schwert. Was macht ihr?"

Phantasie: off
Ihr vernehmt den Klang einer Laute. Der Wind trägt eine Melodie an eure Ohren, die an fremde, verzauberte Orte erinnert.
Sie führt euch an den Hafensteg, wo um diese Zeit bereits sehr viel los ist. Fischer bringen ihren Fang an Land. Überall riecht es nach Meer und Fisch. Aber auch nach Unrat, und Dieben.
Dort in Mitten dichtem Gewirr seht ihr Jemanden.
Es ist ein Elf mit einer Laute.
Er wirkt völlig in sein Spiel vertieft,  und scheint niemanden wahrzunehmen.
Der Wind spielt mit seinem blonden Haar.
Die Augen sind geschlossen.
Seine feinen Züge strahlen vor Anmut und Konzentration.

Roman.

Angenommen ich beschreibe das so im Rollenspiel, würden mich alle, einschließlich der Germanisten fragen: Ob ich ihnen gerade aus meinem Roman vorlese.

Daher würde ich das weniger literarisch aufziehen.

Ihr erreicht nach langer Reise endlich den Hafen. Es ist dreckig und stinkt nach Unrat.
Schiffe sind von ihrer Reise zurück, und Fischer bringen ihren Fang an Land.
In mitten der Menschen seht ihr jmd.
Es ist ein Elf, der auf seiner Laute spielt.
Er scheint völlig darin vertieft. Und nimmt niemanden wahr.

Spieler: Sieht der aus wie Legolas?
SL: nein.
Spieler: wie sieht er denn dann aus?***
SL: ich hab ein Bild.... oder Ok, du darfst ihn dir ähnlich wie Legolas vorstellen. ~;D
Wo ist das Problem?

***
Alternativ :" Er hat halblanges, blondes Haar, und feine Gesichtszüge. "
Falls das dem Spieler nicht reicht, warum kein Bild suchen... oder eben Schauspieler nennen?


Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 6.08.2019 | 12:06
Ich denke, es hängt weniger mit dem Medium und mehr mit dem Wunsch nach Neuem zusammen: Wie viel Neues und wie viel Vertrautes will man?

Schaut man eher Navy CIS ("jemand wie Gibbs!") oder Outer Limits?

Liest man eher Arztromane (mit immer wieder ähnlichen Rollen) oder spekulative Social Fiction (mit immer wieder ganz eigenen Konstellationen)?
Kennst Du irgendeinen Rollenspieler,der Arztromane liest?
Ich nicht.
Also was soll dieser billige Vergleich?
(Der eine Abwertung offen andeutet)
Und jetzt komm mir nicht damit, dass du Arztromane für Qualitäts Literatur hältst.  8]
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: nobody@home am 6.08.2019 | 12:30
Kennst Du irgendeinen Rollenspieler,der Arztromane liest?
Ich nicht.
Also was soll dieser billige Vergleich?
(Der eine Abwertung offen andeutet)
Und jetzt komm mir nicht damit, dass du Arztromane für Qualitäts Literatur hältst.  8]

Nun, es gibt offensichtlich Leute, die Arztromane lesen, sonst würden die gar nicht erst in größeren Mengen produziert. Und die Hypothese, daß alle Rollenspieler sebstverständlicherweise eine so erhabene Elite sind, daß es zwischen ihnen und den Arztromanlesern ganz natüüürlich keine Überlappungen geben kann und darf, hast du aufgestellt -- damit darfst du sie auch belegen. ;)
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 6.08.2019 | 12:38
Nun, es gibt offensichtlich Leute, die Arztromane lesen, sonst würden die gar nicht erst in größeren Mengen produziert. Und die Hypothese, daß alle Rollenspieler sebstverständlicherweise eine so erhabene Elite sind, daß es zwischen ihnen und den Arztromanlesern ganz natüüürlich keine Überlappungen geben kann und darf, hast du aufgestellt -- damit darfst du sie auch belegen. ;)
Klar scheint es Leute zu geben, die das Lesen. Vielleicht sogar Rollenspieler.
Nur kenne ich die nicht.
Du?

Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass Rollenspieler eher Rollenspiel Zeugs lesen. Und vermutlich nicht zur Hauptziel Gruppe von Arztromanen gehören.

Oder möchtest Du dich etwa outen nobody@home ?
Dann nehme ich natürlich alles zurück.
 ~;D
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Huhn am 6.08.2019 | 12:41
Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass Rollenspieler eher Rollenspiel Zeugs lesen. Und vermutlich nicht zur Hauptziel Gruppe von Arztheftchen gehören.
Also einige Sachen, die ich gern lese, unterscheiden sich von Arztromanen vermutlich nur dadurch, dass die Protagonist*innen Vampire sind. .__. Mal so bei Lichte betrachtet.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Luxferre am 6.08.2019 | 12:47
Ihr erreicht nach langer Reise endlich den Hafen. Es ist dreckig und stinkt nach Unrat.
Schiffe sind von ihrer Reise zurück, und Fischer bringen ihren Fang an Land.
In mitten der Menschen seht ihr jmd.
Es ist ein Elf, der auf seiner Laute spielt.
Er scheint völlig darin vertieft. Und nimmt niemanden wahr.

Spieler: Sieht der aus wie Legolas?
SL: nein.
Spieler: wie sieht er denn dann aus?***
SL: ich hab ein Bild.... oder Ok, du darfst ihn dir ähnlich wie Legolas vorstellen. ~;D
Wo ist das Problem?

***
Alternativ :" Er hat halblanges, blondes Haar, und feine Gesichtszüge. "
Falls das dem Spieler nicht reicht, warum kein Bild suchen... oder eben Schauspieler nennen?

Okay, abgesehen davon, dass meine Spieler niemals nach Legolas fragen würden und ich tendenziell bei meiner Beschreibung der Situation bliebe, würde mich eine popkulturelle Referenz komplett und in jeder Situation an diesen Charakter behindern. Ich sähe halt Legolas und natürlich auch all meine Assoziationen mit ihm.
Aber darum geht es mir garede auch gar nicht, weil ich es völlig okay finde, wenn Du das für Dich und  Deine Gruppe so nutzt.
Ich sage: wenn man vernünftig beschreibt, dann braucht man keine Referenz. Denn wofür? Das Schöne ist doch, dass sich jeder diesen Elfen:
"Ein grell-bunt gekleideter, blonder Elf steht vor euch. Er trägt eine fein gearbeitete Laute auf dem Rücken und eine schnelle Klinge an der Seite. Der bohrende Blick seiner hellblauen Augen scheint in dem dreckigen Hafen der Kleinstadt nach jemandem oder etwas Ausschau zu halten."
etwas anders vorstellen kann, aber alle wichtigen Dinge genannt wurden. Sprachliches und Inhaltliches schiebt ein Erzählonkel-SL doch eh im Laufe der Zeit nach.
Für soetwas brauche ich keine Referenz. Meine Mitspieler/innen bisher auch nicht.

Übrigens arbeite ich mit Bildern. Ich zeichne Gegenstände, die gefunden werden und Karten. Aber keine (N)SC.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 6.08.2019 | 12:51
Also einige Sachen, die ich gern lese, unterscheiden sich von Arztromanen vermutlich nur dadurch, dass die Protagonist*innen Vampire sind. .__. Mal so bei Lichte betrachtet.
Naja.."Dr. Cullen" ist aber nicht ganz so krass.
Über denn (Soft?) Porno Anteil kann ich noch weniger sagen. Aber ich vermute der ist bei manchen Arztromanen auch nicht ganz so klein...  ~;D
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 6.08.2019 | 12:58
Okay, abgesehen davon, dass meine Spieler niemals nach Legolas fragen würden und ich tendenziell bei meiner Beschreibung der Situation bliebe, würde mich eine popkulturelle Referenz komplett und in jeder Situation an diesen Charakter behindern. Ich sähe halt Legolas und natürlich auch all meine Assoziationen mit ihm.
Aber darum geht es mir garede auch gar nicht, weil ich es völlig okay finde, wenn Du das für Dich und  Deine Gruppe so nutzt.
Ich sage: wenn man vernünftig beschreibt, dann braucht man keine Referenz. Denn wofür? Das Schöne ist doch, dass sich jeder diesen Elfen:
"Ein grell-bunt gekleideter, blonder Elf steht vor euch. Er trägt eine fein gearbeitete Laute auf dem Rücken und eine schnelle Klinge an der Seite. Der bohrende Blick seiner hellblauen Augen scheint in dem dreckigen Hafen der Kleinstadt nach jemandem oder etwas Ausschau zu halten."
etwas anders vorstellen kann, aber alle wichtigen Dinge genannt wurden. Sprachliches und Inhaltliches schiebt ein Erzählonkel-SL doch eh im Laufe der Zeit nach.
Für soetwas brauche ich keine Referenz. Meine Mitspieler/innen bisher auch nicht.

Übrigens arbeite ich mit Bildern. Ich zeichne Gegenstände, die gefunden werden und Karten. Aber keine (N)SC.
Ich zeichne auch die NSC.
Da kann ich Gesichter schaffen, die es noch nicht gibt.
Aber ich merke, dass ich bei SL die keine Bilder parat haben, eben auch sehr gut mit dieser Referenz klar komme.
Und weil das so ist, würde ich Spielern, sowas auch bieten, falls benötigt.
In einer großen Stadt bedeutet das: "Lächle, denn du kannst sie nicht alle zeichnen. "
Da sind Referenzen deshalb Ok.
Bzw. belasten mich und meine Spieler nicht.
(Dass es belasten könnte, lese ich tatsächlich nur im Internet )
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: nobody@home am 6.08.2019 | 12:58
Klar scheint es Leute zu geben, die das Lesen. Vielleicht sogar Rollenspieler.
Nur kenne ich die nicht.
Du?

Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass Rollenspieler eher Rollenspiel Zeugs lesen. Und vermutlich nicht zur Hauptziel Gruppe von Arztromanen gehören.

Oder möchtest Du dich etwa outen nobody@home ?
Dann nehme ich natürlich alles zurück.
 ~;D

Ich sag's mal so: ich bin heute nicht mehr so unbedingt das Zielpublikum, aber ja, in früheren Jahren ist mir schon der eine oder andere Konsalik oder Bergdoktor untergekommen. Und so furchtbar viel schlimmer als die einschlägigen Fernsehserien ganz ähnlicher Couleur (wo's ja gerade heute auch reichlich Arzt-, Polizei-, und ähnlichen Alltagskrempel mit mehr oder weniger Nebenher-Beziehungsdrama unter den Figuren gibt) waren die tatsächlich nicht. ;)
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 6.08.2019 | 13:02
Ich sag's mal so: ich bin heute nicht mehr so unbedingt das Zielpublikum, aber ja, in früheren Jahren ist mir schon der eine oder andere Konsalik oder Bergdoktor untergekommen. Und so furchtbar viel schlimmer als die einschlägigen Fernsehserien ganz ähnlicher Couleur (wo's ja gerade heute auch reichlich Arzt-, Polizei-, und ähnlichen Alltagskrempel mit mehr oder weniger Nebenher-Beziehungsdrama unter den Figuren gibt) waren die tatsächlich nicht. ;)
Ok,  diese Erfahrung bist du mir dann voraus.
Ich entschuldige mich hiermit, bei allen Arztroman Lesern.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Hotzenplot am 6.08.2019 | 13:14
Okay, abgesehen davon, dass meine Spieler niemals nach Legolas fragen würden und ich tendenziell bei meiner Beschreibung der Situation bliebe, würde mich eine popkulturelle Referenz komplett und in jeder Situation an diesen Charakter behindern. Ich sähe halt Legolas und natürlich auch all meine Assoziationen mit ihm.
Aber darum geht es mir garede auch gar nicht, weil ich es völlig okay finde, wenn Du das für Dich und  Deine Gruppe so nutzt.
Ich sage: wenn man vernünftig beschreibt, dann braucht man keine Referenz. Denn wofür? Das Schöne ist doch, dass sich jeder diesen Elfen:
"Ein grell-bunt gekleideter, blonder Elf steht vor euch. Er trägt eine fein gearbeitete Laute auf dem Rücken und eine schnelle Klinge an der Seite. Der bohrende Blick seiner hellblauen Augen scheint in dem dreckigen Hafen der Kleinstadt nach jemandem oder etwas Ausschau zu halten."
etwas anders vorstellen kann, aber alle wichtigen Dinge genannt wurden. Sprachliches und Inhaltliches schiebt ein Erzählonkel-SL doch eh im Laufe der Zeit nach.
Für soetwas brauche ich keine Referenz. Meine Mitspieler/innen bisher auch nicht.

Übrigens arbeite ich mit Bildern. Ich zeichne Gegenstände, die gefunden werden und Karten. Aber keine (N)SC.

Ist bei mir genauso.

Bilder benutze ich nämlich auch. Mir ist bewusst, dass das völlig unlogisch ist, aber: Ich habe mit einer Tauriel als (N)SC-Bild überhaupt kein Problem. Wenn mir einer im Spiel aber sagen würde: "Die sieht aus wie Tauriel!", dann nervt mich das.

Handy rausholen und zeigen, was oder wer gemeint war (das hatte ja hier jemand erwähnt), ist übrigens für mich eine Verschlimmbesserung. Dann bin ich ganz raus. Würde ich auch so kommunizieren, wenn das in einer Runde passieren würde. Ist es aber noch nie.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 6.08.2019 | 13:20
Ist bei mir genauso.

Bilder benutze ich nämlich auch. Mir ist bewusst, dass das völlig unlogisch ist, aber: Ich habe mit einer Tauriel als (N)SC-Bild überhaupt kein Problem. Wenn mir einer im Spiel aber sagen würde: "Die sieht aus wie Tauriel!", dann nervt mich das.

Handy rausholen und zeigen, was oder wer gemeint war (das hatte ja hier jemand erwähnt), ist übrigens für mich eine Verschlimmbesserung. Dann bin ich ganz raus. Würde ich auch so kommunizieren, wenn das in einer Runde passieren würde. Ist es aber noch nie.
Das war ich.
Wo ist denn jetzt der Unterschied zwischen: Ich habe das Bild schon ausgedruckt oder gezeichnet und -ich zeige das Bild auf dem Handy?
In beiden Fällen bekommen die Spieler ein Bild gezeigt.

(Ist es die mögliche Dauer des Suchens?
Ist es, weil das Bild digital ist?)

So empfindlich bin ich dann doch nicht.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Hotzenplot am 6.08.2019 | 13:23
Das war ich.
Wo ist denn jetzt der Unterschied zwischen: Ich habe das Bild schon ausgedruckt oder gezeichnet und -ich zeige das Bild auf dem Handy?
In beiden Fällen bekommen die Spieler ein Bild gezeigt.

(Ist es die Dauer des Suchens?)

So empfindlich bin ich dann doch nicht.

Wie gesagt, unlogisch ist das auf jeden Fall bei mir. ;)

Der Unterschied mit dem Handy war ja, dass jemand die popkulturelle Referenz nicht versteht, jemand anderes sein Smartphone rausholt, googelt und es dann zeigt. Da bin ich dann gedanklich und gefühlt meilenweit von der Szene entfernt, um die es gerade ging.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 6.08.2019 | 13:30
Wie gesagt, unlogisch ist das auf jeden Fall bei mir. ;)

Der Unterschied mit dem Handy war ja, dass jemand die popkulturelle Referenz nicht versteht, jemand anderes sein Smartphone rausholt, googelt und es dann zeigt. Da bin ich dann gedanklich und gefühlt meilenweit von der Szene entfernt, um die es gerade ging.
Aber man kommt doch auch schnell wieder rein. (Unterbrechung ist es klar. Die haben wir aber auch, wenn ich beim Würfeln den Tisch verfehle,  und alle mit der Taschenlampe den Würfel suchen)

Wir hatten das Handybild suchen bislang nur einmal, weil einer am Tisch die Figur nicht kannte. Kann man auch in einer Pause machen oder nach der Sitzung.
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: nobody@home am 6.08.2019 | 13:38
Handy ist halt auch neumodischer Schnickschnack. Als die graubärtigen Altpäpste des Wahren Rollenspiels (tm) ihre ersten Weihen erhalten haben, da gab's halt nur Festnetz per Wählscheibe und Antennenfernsehen noch ganz ohne Satellit oder Kabel... ;D
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Cyclotrop am 6.08.2019 | 13:50
Handy ist halt auch neumodischer Schnickschnack. Als die graubärtigen Altpäpste des Wahren Rollenspiels (tm) ihre ersten Weihen erhalten haben, da gab's halt nur Festnetz per Wählscheibe und Antennenfernsehen noch ganz ohne Satellit oder Kabel... ;D

Das hat einen damals aber auch schon rausgerissen  ;D
https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Regeltelefon
Titel: Re: Beschreibungen mithilfe popkultureller Referenzen
Beitrag von: Issi am 6.08.2019 | 14:18
Handy ist halt auch neumodischer Schnickschnack. Als die graubärtigen Altpäpste des Wahren Rollenspiels (tm) ihre ersten Weihen erhalten haben, da gab's halt nur Festnetz per Wählscheibe und Antennenfernsehen noch ganz ohne Satellit oder Kabel... ;D
Dann seid einfach ehrlich : Popkultur ist... böse,  das war sie schon immer. Und Handys auch.
Oder um Peter Licht zu zitieren: "Meide die Popkultur, dann geht's dir besser." ~;D ;D

In geringen Dosen, ist das für mich zumindest gut verträglich.
Aber ich muss einsehen, dass es  Popkultur- Allergiker gibt.

Das habe ich jetzt kapiert. Danke für die Geduld. :D