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Pen & Paper - Spielsysteme => Weitere Pen & Paper Systeme => Adventure Game Engine => Thema gestartet von: Weltengeist am 29.09.2019 | 09:05

Titel: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Weltengeist am 29.09.2019 | 09:05
Gestern hat meine Gruppe zugestimmt, dass wir unser Glück mit Modern AGE probieren wollen. Daher mache ich mich jetzt daran, die Regeln zusammenzufassen und mir Gedanken zu machen, an welchen Stellen ich vielleicht mit Hausregeln nachjustieren möchte.

Meine Gedanken dazu werde ich einfach an dieser Stelle sammeln; über Anmerkungen (gerade auch von Leuten, die einen besseren Blick für Regeln haben als ich) freue ich mich natürlich!
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Weltengeist am 29.09.2019 | 10:45
Die Modi

Das Spiel kommt ja in drei Geschmacksrichtungen: Gritty, Pulp und Cinematic.

So etwas finde ich ja grundsätzlich sehr gut, weil es für ein Universalsystem immer hilfreich ist, verschiedene Spielstile im Regelwerk zu verankern. Was mir aber gestern aufgefallen ist: Die Spielstile erreichen womöglich gar nicht das, was sie erreichen wollen.

In der Hauptsache unterscheiden sie sich in der Zahl der Health Points, die den Charakteren vor dem vorzeitigen Ableben schützen. Dabei gilt beim Stufenanstieg:
Wichtig ist dabei, dass diese Regel auch für NSCs gilt.

So, nun zur Beobachtung: Ich weiß ja nicht, was die Autoren sich unter "Pulp" und "Cinematic" vorstellen, aber für mich heißt "Pulp", dass die Helden eher überdurchschnittlich kompetent sind und mehr wegstecken können als ihre Gegner (zumindest die Mooks). Und das ist hier überhaupt nicht der Fall. Es mag ja sein, dass die SC mit der Zeit mehr einstecken können, aber das gleiche gilt ja auch für die NSC! Ein Kampf zwischen Charakteren gleicher Stufe wird also durch Wahl des Pulp- oder Cinematic-Modus gar nicht leichter, er dauert nur länger.

Was ich aber gerade richtig gravierend finde: Auf niedrigen Stufen wirkt sich Pulp sogar zum Nachteil der SC aus! Ein Standard-NSC wie z.B. der Soldier aus der Wertesammlung ist nämlich nicht auf Stufe 1 und läuft daher durchaus mal mit fast 40 Health Points (Pulp) oder sogar über 50 Health Points (Cinematic) durch die Gegend, während unsere armen Erststüfler-SC irgendwo zwischen 15 und 24 Health Points rumgurken. Der Unterschied ist also deutlich größer als im Gritty-Mode, und zwar zum Nachteil der Anfänger-SC. Und zur Erinnerung: ein Automatikgewehr kommt im Pulp-/Cinematic-Modus auf 2W6+5+Stunt Die (+eventuell die üblichen 1W6 oder 2W6 Extra-Schaden durch Stunts) Damage - da ist für einen Hacker-SC auch im Stunt- oder Cinematic-Modus mit dem ersten Treffer ganz schnell der Ofen aus, während sich der NSC-Soldat kalt lächelnd umdreht und einfach zurückballert. Bei Pulp-Spielen sollte es meiner Meinung nach aber genau umgekehrt sein...

Mein Bauchgefühl ist daher, dass man, wenn man Pulp oder gar Cinematic spielen will, keinesfalls mit Erststufen-SC ins Rennen gehen, sondern die Startstufe etwas höher ansetzen sollte. Indiana Jones oder Jack Sparrow sind ja auch nicht Stufe 1...

EDIT: Aber auch das rettet den Nerd nicht wirklich, der im Vergleich zu NSC-Schurken und -Kämpfern immer hoffnungslos unterlegen sein wird.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Christian am 29.09.2019 | 12:12
Ja, wenn der "Nerd" immer auf Konstitution 0 bleibt, bringt ihm  Pulp oder Cinematic nicht viel. Da wäre Gritty für ihn besser, um eine Chance zu haben (wenn er mal den Erstschlag haben sollte).
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Feuersänger am 29.09.2019 | 12:25
Abo. Allerdings hab ich mit MAGE bisher keinerlei Berührungspunkte, also kA ob ich was sinnvolles beisteuern kann.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Achamanian am 29.09.2019 | 21:50
Hm, klingt für mich als ob AGE weiter an allen Ecken an seiner Hit-Point-Progression-Altlast rumdoktort, ohne es so richtig gebacken zu kriegen.

Sorry für den unkonstruktiven Beitrag. Ich bin immer noch etwas AGE-gefrustet, weil es eines der Systeme ist, die ich am längsten zum Rundlaufen bringen wollte (siehe meinen Hausregelthread), und jetzt langsam einsehe, dass das bei mir einfach vergebliche Liebesmüh ist ...
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Weltengeist am 29.09.2019 | 21:58
Hm, klingt für mich als ob AGE weiter an allen Ecken an seiner Hit-Point-Progression-Altlast rumdoktort, ohne es so richtig gebacken zu kriegen.

Sorry für den unkonstruktiven Beitrag. Ich bin immer noch etwas AGE-gefrustet, weil es eines der Systeme ist, die ich am längsten zum Rundlaufen bringen wollte (siehe meinen Hausregelthread), und jetzt langsam einsehe, dass das bei mir einfach vergebliche Liebesmüh ist ...

Na mal sehen - noch bin ich in Sachen Hausregeln ganz optimistisch. Gerade die Health-Point-Sache lässt sich ja ganz gut beheben wenn man weiß, was man will. Für einen Pulp-Stil könnte man beispielsweise die Start-Health für SC erhöhen und/oder die Progression verändern, so dass auch der Arzt und der Mechaniker mit der Zeit etwas mehr wegstecken können.

Wobei ich fairerweise hinzufügen sollte, dass ich selbst Gritty-Spiel durchaus mag. Ich wundere mich halt nur, wenn man einen Pulp-Spielstil ausruft, der dann eigentlich ein ganz anderes Spielgefühl erzeugt.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Antariuk am 29.09.2019 | 22:31
Ich finde auch, dass es in Modern AGE deutlich zu viele hp gibt und dass den Spielmodus "Pulpy" fast ausschließlich über die Menge an hp zu definieren, auch etwas unglücklich ist. Da hätte ich z.B. erwartet, bestimmte Stunts nur für diesen Modus vorzufinden, die mehr reißen als etwa in "Gritty". Die gibt es, aber nur 2 oder 3, soweit ich das ohne meine Bücher grade erinnere.

Einerseits halt schade, weil das ein Problem ist über das seit Dragon AGE geredet wird, andererseits ist das mEn wirklich sehr einfach zu hausregeln.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: NurgleHH am 30.09.2019 | 10:09
Hm, klingt für mich als ob AGE weiter an allen Ecken an seiner Hit-Point-Progression-Altlast rumdoktort, ohne es so richtig gebacken zu kriegen.

Sorry für den unkonstruktiven Beitrag. Ich bin immer noch etwas AGE-gefrustet, weil es eines der Systeme ist, die ich am längsten zum Rundlaufen bringen wollte (siehe meinen Hausregelthread), und jetzt langsam einsehe, dass das bei mir einfach vergebliche Liebesmüh ist ...
Mal kurz zum Verständnis: Was stört Dich so extrem am System? Ich fand es bisher mit leichten Abstrichen nicht besonders problematisch. Nutze es momentan für Expanse. Ich finde andere Sachen (fehlende Kreaturen, etc.) störender. Was lief/läuft bei Dir nicht rund???
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Achamanian am 30.09.2019 | 10:19
Mal kurz zum Verständnis: Was stört Dich so extrem am System? Ich fand es bisher mit leichten Abstrichen nicht besonders problematisch. Nutze es momentan für Expanse. Ich finde andere Sachen (fehlende Kreaturen, etc.) störender. Was lief/läuft bei Dir nicht rund???

Es geht eher um viel kleines: Die Health-Progression, die mir eigentlich gar nicht passt, die Massen an Kleinklein-Sonderfertigkeiten, die man mit jedem Level dazu bekommt (ich mag eigentlich am liebsten Systeme, in denen man langsam in dem, was man kann, besser wird, nicht welche, in dem man jede Stufe eine neue Fähigkeit bekommt, die man sich dann merken und anwenden muss), die Stunts, die in der Theorie so schön klingen, aber am Spieltisch für mich immer nur als Bremse auftreten ...

Dem steht vieles gegenüber, was ich mag - das grundsätzliche Probensystem mit der Glockenkurve, das einfache, funktionale Magiesystem, ganz allgemein eine lockere Philosphie zum Thema Regeln. Und wie gesagt lassen fast alle meine Probleme sich gut hausregeln, aber irgendwann bin ich an den Punkt gekommen, mich zu fragen, warum ich eigentlich an einem System mit steiler Health- und Feat-Progression und Leveln und Klassen herumdoktorn soll, wenn ich all diese Aspekte gar nicht so schätze?

M-AGE sieht für mich vom Überfliegen ein bisschen so aus, als habe man manches in meinem Sinne verbessert (keine Klassen mehr, alternative Health-Progressionen), aber vieles für mein Gefühl deutlich verschlimmert (Featismus, Stuntmenge ...). Da jetzt insgesamt die Teile rauszudestillieren, die für mich was taugen, ist einfach übertriebener Aufwand ... deshalb bin ich jetzt gerade wieder bei Mythras gelandet, weil das zwar eigentlich komplexer ist, bei mir im tatsächlichen Spiel aber einfacher läuft, wenn ich einen klaren Fokus setze.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Hotzenplot am 30.09.2019 | 10:20
Oh man, Modern AGE würde ich auch gerne mal testen. Habe es angelesen (nur die ersten Seiten) und bin auf das gleiche Problem wie Weltengeist mit den Einteilungen von gritty/Pulp/cinematic gestoßen. Trotzdem bin ich sehr neugierig (deshalb ABO hier). Natürlich hatte mich mir direkt World of Lazarus dazugeholt  ::)
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Feuersänger am 30.09.2019 | 11:14
Kann es vielleicht sein, dass die Spielmodi (Gritty/Pulp/Cine) so gedacht sind, dass die HP-Progression ausschließlich für die SCs (und ganz ausgewählte NSCs) gelten soll?
Zumindest wäre das ein probates Mittel, um die gewünschten Effekte zu erzeugen -- die SCs werden mit der Zeit immer robuster, aber die Gegner nicht. Außer eben _dieser eine_ Fleischberg, so ein Mountain oder Beißer oder was es da noch für einschlägige Figuren gibt.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Weltengeist am 30.09.2019 | 14:40
Kann es vielleicht sein, dass die Spielmodi (Gritty/Pulp/Cine) so gedacht sind, dass die HP-Progression ausschließlich für die SCs (und ganz ausgewählte NSCs) gelten soll?

Nein, die NSC benutzen die ganz normale HP-Progression. Es gibt zwar eine Art Mook-Regel, die ist aber vergleichsweise harmlos und besagt nur, dass Mooks keine Toughness vom Schaden abziehen dürfen und bei 0 HP sofort tot sind. Deshalb können sie aber trotzdem viele HP haben.

Oh man, Modern AGE würde ich auch gerne mal testen. Habe es angelesen (nur die ersten Seiten) und bin auf das gleiche Problem wie Weltengeist mit den Einteilungen von gritty/Pulp/cinematic gestoßen. Trotzdem bin ich sehr neugierig (deshalb ABO hier). Natürlich hatte mich mir direkt World of Lazarus dazugeholt  ::)

Ach Mensch... wenn wir mal nur näher aneinander wohnen würden... :'(
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Weltengeist am 30.09.2019 | 15:05
Es geht eher um viel kleines: Die Health-Progression, die mir eigentlich gar nicht passt, die Massen an Kleinklein-Sonderfertigkeiten, die man mit jedem Level dazu bekommt (ich mag eigentlich am liebsten Systeme, in denen man langsam in dem, was man kann, besser wird, nicht welche, in dem man jede Stufe eine neue Fähigkeit bekommt, die man sich dann merken und anwenden muss), die Stunts, die in der Theorie so schön klingen, aber am Spieltisch für mich immer nur als Bremse auftreten ...

Dem steht vieles gegenüber, was ich mag - das grundsätzliche Probensystem mit der Glockenkurve, das einfache, funktionale Magiesystem, ganz allgemein eine lockere Philosphie zum Thema Regeln. Und wie gesagt lassen fast alle meine Probleme sich gut hausregeln, aber irgendwann bin ich an den Punkt gekommen, mich zu fragen, warum ich eigentlich an einem System mit steiler Health- und Feat-Progression und Leveln und Klassen herumdoktorn soll, wenn ich all diese Aspekte gar nicht so schätze?

M-AGE sieht für mich vom Überfliegen ein bisschen so aus, als habe man manches in meinem Sinne verbessert (keine Klassen mehr, alternative Health-Progressionen), aber vieles für mein Gefühl deutlich verschlimmert (Featismus, Stuntmenge ...). Da jetzt insgesamt die Teile rauszudestillieren, die für mich was taugen, ist einfach übertriebener Aufwand ... deshalb bin ich jetzt gerade wieder bei Mythras gelandet, weil das zwar eigentlich komplexer ist, bei mir im tatsächlichen Spiel aber einfacher läuft, wenn ich einen klaren Fokus setze.

Ich merke schon, dass wir uns da in vielen Punkten einig sind. Ich mag die gleichen Sachen an MAGE wie du, und mich stören auch die gleichen. Allerdings finde ich die von dir genannten Probleme jetzt nicht als unüberwindlich. So ist die XP-Progression "by the book" recht langsam, so dass die Figuren gar nicht sooo schnell neue Feats kriegen. Und die Stunts... ganz ehrlich: Mehr als zwei Handvoll Kampfstunts werde ich am Anfang gar nicht zulassen. Bei allen anderen Aktivitäten (Exploration, Investigation, Social,...) werde ich mir einfach den Stunt-Würfel anschauen und Rulings statt Rules machen. Und ich rechne auch nicht damit, dass sich da jemand beschwert ;).

Bei mir überwiegt da schon deutlich das Positive. Wenn ich überhaupt was habe, was mich am Regelkern stört, dann dass auch für einen richtig guten SC bei einer richtig leichten Probe der Erfolgsgrad allein vom Zufall, also dem Stuntwürfel bestimmt wird. Beispiel: Ein Superathlet (Strength 4, passender Fokus) springt über eine schmale Schlucht (Zielwert 9). Das kann er nicht mal theoretisch verkacken. Trotzdem wird der Erfolg einzig und allein vom Stuntwürfel bestimmt - wenn der eine "1" zeigt, hat unser Superathlet die Probe nur mit Ach und Krach geschafft und hängt jetzt mit den Fingerspitzen an der Felswand... Ich glaube, da muss man dann doch hin und wieder händewedeln, damit es nicht lächerlich wird.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Achamanian am 16.10.2019 | 17:51
Hast du eigentlich schon konkretere Erfahrungen gesammelt? Bin ja nach wie vor neugierig, gerade was den Ansatz angeht, bei Nicht-Kampf-Stunts einfach ganz auf Rulings zu setzen ...

Wenn ich überhaupt was habe, was mich am Regelkern stört, dann dass auch für einen richtig guten SC bei einer richtig leichten Probe der Erfolgsgrad allein vom Zufall, also dem Stuntwürfel bestimmt wird. Beispiel: Ein Superathlet (Strength 4, passender Fokus) springt über eine schmale Schlucht (Zielwert 9). Das kann er nicht mal theoretisch verkacken. Trotzdem wird der Erfolg einzig und allein vom Stuntwürfel bestimmt - wenn der eine "1" zeigt, hat unser Superathlet die Probe nur mit Ach und Krach geschafft und hängt jetzt mit den Fingerspitzen an der Felswand... Ich glaube, da muss man dann doch hin und wieder händewedeln, damit es nicht lächerlich wird.

Da habe ich es übrigens schon immer so gehalten, dass man bereits auf der ersten Stufe seinen Fokus-Bonus auf die Qualität (natürlich nicht auf eventuelle Stuntpunkte) draufschlagen darf. Dann ist garantiert, dass man mit einem passenden Fokus immer mindestens eine durchschnittliche Qualität von 3 schafft.
Ansonsten halte ich mich da an meine systemübergreifende Einstellung zu Patzern und kritischen Erfolgen: Die können sehr gut, wenn es anders nicht passt, auch einfach störende oder hilfreiche unerwartete Umgebungsfaktoren darstellen. Der Superathlet springt halt auf ein Stück Boden, das einfach unter ihm wegbröckelt, wenn die Qualität schlecht ist, und kann sich gerade noch festhalten - und der Stärke1-Durschnittskerl ohne Fokus darf sich bei einer gewürfelten 6 halt freuen, dass er einen richtig guten Tag hatte!
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Weltengeist am 16.10.2019 | 20:30
Hast du eigentlich schon konkretere Erfahrungen gesammelt? Bin ja nach wie vor neugierig, gerade was den Ansatz angeht, bei Nicht-Kampf-Stunts einfach ganz auf Rulings zu setzen ...

Leider nicht, und es wird auch bis November oder sogar Dezember dauern, bis ich da was vermelden kann.

Ich wollte ja eigentlich beim Einhornwald-Con Ende des Monats 1-2 Proberunden leiten, aber der Plan ist einer Mischung aus mangelndem Interesse seitens der Con-Teilnehmer und mangelnder Zeit meinerseits zum Opfer gefallen. Mitte November startet dann aber meine Tischrunde, dann melde ich mich definitiv wieder zum Thema.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Achamanian am 16.10.2019 | 20:52

Ich wollte ja eigentlich beim Einhornwald-Con Ende des Monats 1-2 Proberunden leiten, aber der Plan ist einer Mischung aus mangelndem Interesse seitens der Con-Teilnehmer und mangelnder Zeit meinerseits zum Opfer gefallen. Mitte November startet dann aber meine Tischrunde, dann melde ich mich definitiv wieder zum Thema.

Okay, ich bin gespannt!
Ich werde zumindest wohl Anfang November oder Dezember noch mal meine Hausregeln testen. Den Kampagnenplan für AGE habe ich zwar wie gesagt erst einmal fallen gelassen, aber es juckt mich zumindest in den Fingern, meine Anpassungen einfach mal als Gesamtpaket auszuprobieren.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Antariuk am 16.10.2019 | 22:27
Berichtet gerne darüber hier, ich bin auch sehr neugierig.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Weltengeist am 2.11.2019 | 13:31
Nur gerade ein kleiner Kommentar (mehr kommt dann die Tage wieder):

Die Standardregel für die Charaktererschaffung sieht vor, dass die Abilities ausgewürfelt werden gemäß Tabelle auf S. 12. Wenn man die mal auswertet, kommt ein SC bei 9 Würfen im Mittel auf 10,45 Ability-Punkte. Und dann besagt die optionale Regel (ebenfalls auf S. 12), dass man stattdessen auch einfach 12 Punkte frei verteilen kann.

So etwas macht mich ja immer ziemlich sauer. Man stellt also eine Regel vor, die sich verkürzt wiedergeben lässt als "Entscheide dich zwischen (1) weniger Punkte und keine Kontrolle oder (2) mehr Punkte und mehr Kontrolle". Was soll das denn?

Ist es auch im Jahr 2019 noch zuviel verlangt, dass Leute, die ein Rollenspiel schreiben, die Grundzüge der Wahscheinlichkeitsrechnung beherrschen?
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Antariuk am 2.11.2019 | 14:21
So wirklich stören tut mich das nicht, aber mir kam der Passus auch wie ein gedankliches Copy & Paste aus einem D&D Handbuch vor. Zumal die Boni einzelner Attribute in MAGE ja ziemlich wichtig sind, langfristig gesehen. Ich kann verstehen, dass jemand lieber seine Sachen auswürfelt - meine Spielrunde besteht fast ausschließlich aus solchen Spielern -, aber da hätte zumindest eine Infobox ins Regelwerk gehört, die das entsprechende Hinweise über die Konsequenzen machen.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Weltengeist am 2.11.2019 | 14:36
So wirklich stören tut mich das nicht, aber mir kam der Passus auch wie ein gedankliches Copy & Paste aus einem D&D Handbuch vor. Zumal die Boni einzelner Attribute in MAGE ja ziemlich wichtig sind, langfristig gesehen. Ich kann verstehen, dass jemand lieber seine Sachen auswürfelt - meine Spielrunde besteht fast ausschließlich aus solchen Spielern -, aber da hätte zumindest eine Infobox ins Regelwerk gehört, die das entsprechende Hinweise über die Konsequenzen machen.

Naja, eigentlich müsste man es ja so machen, dass man mehr Risiko eingehen kann (würfeln), dann aber auch im Mittel mit mehr Punkten rechnen kann (also Belohnung für das Risiko). Mir persönlich leuchtet schon nicht ein, warum man zwei Regeln anbieten sollte, bei denen Würfeln (Risiko) und Nicht-Würfeln (kein Risiko) den gleichen Erwartungswert haben, aber ich akzeptiere das als Zugeständnis an den Der-Spieler-muss-alles-kontrollieren-können-Zeitgeist. Aber eine Regel, bei der man für das Eingehen eines Risikos auch noch bestraft wird, ist schlicht idiotisch.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Feuersänger am 2.11.2019 | 14:52
Tjo, entweder haben die Autoren das eben nicht selber durchgerechnet (oder zumindest nicht korrekt), oder sie haben bewusst die Entscheidung getroffen, dass das Auswürfeln nur eine (deutlich) <50% Chance bietet, mit einem besseren Ergebnis rauszugehen als per Punktkauf. Aber auch da stimme ich dir zu, wäre es wünschenswert das auch klar zu kommunizieren. So wirkt halt irgendwie so, als ob es eine vom Spieler zu erbringende System-Mastery Leistung sein soll, das Würfeln als Falle zu erkennen und somit zu vermeiden.

Davon abgesehen, ist bei Modi wie "9x 3d6" der statistische Erwartungswert sowieso eher irreführend, da das Sample zu klein ist. Somit werden grob geschätzt 70% der Arrays um mehr als  1,5 Punkte nach oben oder unten vom Durchschnitt abweichen. (wie gesagt, nur grob geschätzt, nicht gerechnet). Die meisten Spieler bauen ja eher keine 1000 Charaktere, dass sich das langfristige Mittel einstellen könnte.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Weltengeist am 2.11.2019 | 15:19
Tjo, entweder haben die Autoren das eben nicht selber durchgerechnet (oder zumindest nicht korrekt), oder sie haben bewusst die Entscheidung getroffen, dass das Auswürfeln nur eine (deutlich) <50% Chance bietet, mit einem besseren Ergebnis rauszugehen als per Punktkauf. Aber auch da stimme ich dir zu, wäre es wünschenswert das auch klar zu kommunizieren. So wirkt halt irgendwie so, als ob es eine vom Spieler zu erbringende System-Mastery Leistung sein soll, das Würfeln als Falle zu erkennen und somit zu vermeiden.

Das entscheidet ja gar nicht der Spieler, sondern der SpL...

Aber nein, ich bin nicht der Meinung, dass man das "klar kommunizieren" sollte - man sollte solchen Schwachsinn schlicht gar nicht machen. Ich glaube jedenfalls keine Sekunde daran, dass das eine bewusste Entscheidung war, eine Option so zu gestalten, dass sie allen anderen in jeder Hinsicht überlegen ist - ich tippe da eher auf Hanlons Razor (https://en.wikipedia.org/wiki/Hanlon%27s_razor)...

Edit: So etwas macht mich einfach stinkig, weil es darauf hindeutet, dass wer auch immer das macht, keine Ahnung hat von dem, was er tut. Ist ein wenig so, als würde ich die Motorhaube meines Autos aufklappen und dort irgendwelche Kabel vorfinden, die jemand kreuz und quer reingestopft und so angeschlossen hat, dass es "irgendwie läuft". Kein gutes Zeichen.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Feuersänger am 2.11.2019 | 15:57
Ja okay, oder so. xD
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Luxferre am 3.11.2019 | 10:18
Bei Dragon Age ist es so, dass man bei Würfelwürfen theoretisch höhere Ergebnisse erzielen könnte und Point Buy gedeckelt ist. Greift der Mechanismus hier vielleicht auch?
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Antariuk am 3.11.2019 | 10:59
Ja, das ist bei MAGE auch so.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Colgrevance am 3.11.2019 | 11:25
Beim The Expanse-Rollenspiel ist es ebenfalls so wie von Weltengeist beschrieben, könnte also mit Modern AGE einzug gehalten haben.

Die freie Verteilung ist zwar bei max. 3 Punkten gedeckelt, da man einen Wert von 4 aber eh nur bei einem Würfelwurf von 18 erreicht, spielt das m. E. nicht wirklich eine Rolle. Zudem liegt der Mindestwert bei der freien Verteilung bei 0 - mit Würfeln kann man auch -1 oder -2 erreichen.

Das ist mir damals beim Querlesen auch aufgefallen und stört mich doch sehr. Klar, mit Würfeln gibt es wahrscheinlich spannendere Charaktere, weil deren Attributswerte stärker variieren. Aber wenn man auch Spielbalance und Charakterkompetenz betrachtet, ist die freie Verteilung eindeutig überlegen. Leider weist AGE viele solch kleiner Unstimmigkeiten auf, weshalb ich das Spiel auch ziemlich mies finde.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Weltengeist am 3.11.2019 | 20:26
Die freie Verteilung ist zwar bei max. 3 Punkten gedeckelt, da man einen Wert von 4 aber eh nur bei einem Würfelwurf von 18 erreicht, spielt das m. E. nicht wirklich eine Rolle. Zudem liegt der Mindestwert bei der freien Verteilung bei 0 - mit Würfeln kann man auch -1 oder -2 erreichen.

Genau das. Du hast also eine Wahrscheinlichkeit von 1/216, eine 4 zu erreichen, die es beim Point Buy nicht gibt. Aber eine Wahrscheinlichkeit von 10/216, eine -1 oder -2 abzukriegen, die es beim Point Buy nicht gibt. Also auch hier eher ein Nachteil des Auswürfelns.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Achamanian am 4.11.2019 | 08:06
Mein Verständnis des Gedankens dahinter ist, dass die ganze Gruppe sich wahrscheinlich für eine Methode entscheiden soll - und dann die "harten" halt auf Würfeln gehen und die "Softies" auf Point Buy, und zu letzteren ist man dann selbstredend großzügig ...
Ich finde das auch nicht so besonders ideal, bzw. könnte das zumindest besser in den Regeln thematisiert werden. Ich würfele z.B. gerne aus, das Gefühl, dann aber im Schnitt benachteiligt zu sein, ist nicht so toll.
Meine Privatlösung: Auswürfeln und bei schlechten Ergebnissen noch mal ein paar Punkte dazu verteilen lassen, sodass man bei 11-13 landet.

Aber es ist schon eine leider etwas typische AGE-Schlamperei. Manchmal wirkt das System auf mich, als hätte man absichtlich ein paar Dummheiten eingebaut, um mal zu gucken, wer es merkt ...
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Antariuk am 4.11.2019 | 12:05
Aber es ist schon eine leider etwas typische AGE-Schlamperei. Manchmal wirkt das System auf mich, als hätte man absichtlich ein paar Dummheiten eingebaut, um mal zu gucken, wer es merkt ...

Oder es spiegelt einfach die Vorlieben der Autoren wider. Ich meine, wir reden hier von Green Ronin, die wissen eigentlich schon, was sie tun.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Colgrevance am 4.11.2019 | 18:19
Oder es spiegelt einfach die Vorlieben der Autoren wider. Ich meine, wir reden hier von Green Ronin, die wissen eigentlich schon, was sie tun.

Hm, ich kenne von Green Ronin zugegebenermaßen nur AGE und das Song of Ice and Fire-Rollenspiel, aber beide haben im Detail deutliche Macken und erwecken bei mir nicht den Eindruck, dass da ausgemachte Experten am Werk gewesen wären.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Achamanian am 4.11.2019 | 19:20
Hm, ich kenne von Green Ronin zugegebenermaßen nur AGE und das Song of Ice and Fire-Rollenspiel, aber beide haben im Detail deutliche Macken und erwecken bei mir nicht den Eindruck, dass da ausgemachte Experten am Werk gewesen wären.

Ich kenne GR ehrlich gesagt nur von AGE ernsthaft, das hat bei mir aber eher den Eindruck hinterlassen, dass das dieser Laden mit den guten Ideen ist, die dann leider oft nur so halb umgesetzt werden ...
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Colgrevance am 4.11.2019 | 22:34
Ich kenne GR ehrlich gesagt nur von AGE ernsthaft, das hat bei mir aber eher den Eindruck hinterlassen, dass das dieser Laden mit den guten Ideen ist, die dann leider oft nur so halb umgesetzt werden ...

Vielleicht sind meine Ansprüch da auch zu hoch, aber aus einer guten Idee ein "rundes" Endprodukt zu machen ist genau die Art von Leistung, die ich von einem professionellen Rollenspielverlag erwarte.

Sehr schade, denn ich hätte gerne mal eine Runde im  The Expanse-Setting gespielt - aber nicht mit Modern AGE.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Antariuk am 4.11.2019 | 23:27
Ich möchte hier jetzt nicht versuchen, Green Ronin auf Teufel komm raus zu verteidigen, dafür habe ich selbst genug Probleme mit AGE (und anderen Sachen von GR), aber der Anspruch, ein in sich geschlossenes "rundes" System zu wollen, taucht meiner Beobachtung nach nur bei Freaks wie uns auf. Viele Spieler sind restlos glücklich, wenn ihnen ein Buch sagt, dass die Dinge so-und-so sind, Punkt. Da wird nicht groß reflektiert oder diskutiert, ob Teil A mit Teil C wirklich gut interagiert oder ob Teil B nicht doch eher überflüssig ist. Und es gibt Verlage, die sowas bedienen.

Angesichts der Tatsache, dass AGE nun wirklich nicht mehr brandneu oder auch nur neu ist, finde ich es auf jeden Fall schade dass es da kein echtes Upgrade gab. Die Idee von MAGE mit Gritty/Pulp ist schön, aber auch nicht komplett zuende gedacht. Die angesprochenen Ungleichheiten bei den Attributserschaffungen fallen da auch mit rein.

Mich stört es insgesamt nicht genug, um mir AGE madig zu machen, aber zu einem gewissen Grad* kann ich die Frustration nachvollziehen.

* Zu einem anderen Teil denke ich auch, dass wir da oft viel zu pingelig geworden sind und unseren vermeintlichen Spielspaß an Details aufhängen, die im Kontext echt keinen Hering vom Teller ziehen... 
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Weltengeist am 5.11.2019 | 07:28
Ich kann mich dem, was Antariuk sagt, weitgehend anschließend. Ja, ich bin genervt von einzelnen Sachen, aber noch nicht so, dass ich sagen würde: Boah, was für ein doofes System. Denn ähnliche Macken finde ich leider auch in den meisten anderen Systemen, mit denen ich ja auch irgendwie lebe. Ich habe halt nur gerade bei neueren Systemen immer mal die Hoffnung, dass man aus 40+ Jahren Rollenspieltheorie was gelernt haben könnte, und dann frustrieren mich halt solche Anfängerfehler.

In einigen Wochen startet unsere Proberunde; ich bin mal gespannt, wie es dann läuft und was meine Spieler dazu sagen.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: 3P_Manni am 5.11.2019 | 08:27
Eines der Hauptprobleme von GR ist mMn, dass sie ein kleiner Laden ist, bei dem der Line Editor für die jeweiligen Spielelinien Personalunion für die meisten Dinge ist, und dass nur wenige, bzw. immer dieselben Gestalten ihm/ihr zuarbeiten. Daraus ergeben sich bei GR immer wieder enorm lange Entwicklungszeiten, und ich fürchte, dass nur der kleinste Teil dieser Zeit für Playtests aufgewendet wird. Von dem, was man so in den Foren und aus dem Umfeld liest, sind die froh, wenn sie ihre Spiele überhaupt auf den Markt bringen können. GR ist ja berüchtigt für ihre Produktverspätungen. High Level Playtests z.B. finden bestimmt vergleichsweise seltener statt, denn auch das Feedback aus den Fanrunden wird sich vermutlich eher auf niedrigstufigere Charaktere und deren Optionen beschränken. 
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Achamanian am 5.11.2019 | 10:29

Mich stört es insgesamt nicht genug, um mir AGE madig zu machen, aber zu einem gewissen Grad* kann ich die Frustration nachvollziehen.


Ich finde die Probleme auch nicht so groß - ich habe halt nur den Eindruck, dass der Feinschliff zumindest bei AGE nicht unbedingt die große Stärke von GR ist. Es gab ja schon beim "Wechsel" von DragonAge zu FantasyAge die Gelegenheit, noch einmal an der Levelprogression und der Stunt-Gestaltung zu schrauben, um die Probleme zu beseitigen, die daraus resultieren, dass DragonAge ja über drei Boxen hinweg entwickelt worden ist und nicht aus einem Guss. Stattdessen hat man lieber zwei große Änderungen vorgenommen (die Änderung der Basiseigenschaften und das neue Magiesystem), die zwar für meinen Geschmack auch durchaus gelungen sind - aber wichtiger wäre es eigentlich gewesen, ins Detail zu gehen.

Wie gesagt, richtig schlimm ist das alles nicht. Aber ich finde es ein bisschen schade. ModernAge liefert da schon in vielerlei Hinsicht, nur eben wie gesagt nicht in die Richtung, in die ich es mir persönlich gewünscht hätte.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Feuersänger am 5.11.2019 | 14:33
Hat MAGE auch das Problem, dass die Hitpoints kontinuierlich ansteigen, der Schadensausstoß aber nicht, sodass die Kämpfe auf höheren Stufen zum "Sumo Padding" werden?
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Weltengeist am 5.11.2019 | 18:20
Hat MAGE auch das Problem, dass die Hitpoints kontinuierlich ansteigen, der Schadensausstoß aber nicht, sodass die Kämpfe auf höheren Stufen zum "Sumo Padding" werden?

MAGE ist eine AGE-Variante, wo man das entschärfen kann, wenn man den "Gritty"-Modus wählt. Im "Cineastic Mode" hast du das Problem, ja.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: General Kong am 8.12.2019 | 14:01
Dann ist aber kein Problem mehr, sondern eine bewusste Spielartentscheidung.

Alle drei Modi werden im übrigen gleichermaßen bedient (= immer drei Werte zum LP angegeben), so dass man nicht den Eindruck hat: "Okay, ich spiel also mit der ungeliebten Option."
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Weltengeist am 20.12.2019 | 22:26
Boah, so langsam komme ich mir ja wirklich blöd vor, weil ich hier über ein Regelwerk nach dem anderen ablästere. Bin ich vielleicht im Moment einfach nur scheiße drauf? Oder blicke ich es einfach nicht? Vielleicht kann mich ja mal jemand aufklären, der die MAGE-Regeln besser verstanden hat als ich?

Also: es geht um Fahrzeugkampf. Verteilt über so gut wie jedes Kapitel des Modern-AGE-GRW (Kampfregeln auf S. 44+45 mit Verweis auf Objektregeln auf S. 40+45, Fahrzeugwerte und Rammangriffe auf S. 76-78, Stunts auf S. 83+85, Verfolgungsjagden auf S. 124-127, zugehörige Talente bitte selbst auf S. 55-63 raussuchen). Da fängt der Spaß schon an. Und dann:
In der ersten Proberunde hat das dazu geführt, dass unsere SC mit einem einzigen Treffer (!) aus der Bordharpune (!) eines Fischkutters (!) ein Kriegs-U-Boot (!) außer Gefecht gesetzt haben, einfach weil sie zuerst geschossen und die Torpedoluke als Ziel ausgewählt haben. Was um alles in der Welt sind das denn für Fahrzeugkampfregeln? Waffenschaden wurscht? Fahrzeuggröße egal? Panzerung zweitrangig? Einmal getroffen mit Stunt - zack, Gegner kaputt? Was soll das denn?

Oder verstehe ich hier etwas völlig falsch?
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Feuersänger am 20.12.2019 | 22:46
Klingt extrem trashy. XD
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: nobody@home am 20.12.2019 | 23:12
Also, zumindest ein historisches Weltkriegs-U-Boot ist tatsächlich recht schnell zumindest tauchunklar geschossen -- der Kahn liegt eh schon tief im Wasser, ist ungepanzert, und wenn die Hülle erst mal ein nicht ganz triviales Loch hat... Ein Glückstreffer mit einer geeigneten Harpune (speziell einem dieser Sprengmodelle, die meiner dunklen Erinnerung nach gerne beim modernen Walfang eingesetzt werden bzw. wurden, weil sie den Wal schneller tödlich verletzen), könnte also vielleicht tatsächlich reichen, um zumindest so ein Ergebnis zu bekommen...

...aber insgesamt erscheint mir das System nach dieser Beschreibung doch vielleicht ein wenig sehr großzügig. ;D

(Obwohl, ein Treffer in nur einer Torpedoluke? Wenn der nicht gerade dazu führt, daß der Torpedo mit hochgeht, sollte er dann nicht auch nur dieses eine Torpedorohr außer Gefecht setzen?)
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Weltengeist am 21.12.2019 | 07:50
(Obwohl, ein Treffer in nur einer Torpedoluke? Wenn der nicht gerade dazu führt, daß der Torpedo mit hochgeht, sollte er dann nicht auch nur dieses eine Torpedorohr außer Gefecht setzen?)

Machte in dem Fall tatsächlich Sinn, weil die gerade feuern wollten und der Torpedo damit "scharf" war.

Aber ich denke, dass das letztlich auch gar keine Rolle spielt - nach den Regeln as written könntest du auch einen Sternzerstörer mit einem Treffer manövrierunfähig, indem du mit nur 2 Stuntpunkten die Steuerung zerlegst. Probleme kriegst du damit automatisch in dem Moment, in dem du gegen eine Mehrheit von - egal wie schlecht bewaffneten - Gegnern kämpfst, denn irgendeiner von denen hat garantiert genug Stuntpunkte.

Dabei habe ich ja gar nichts gegen Händewedel-Regeln. Aber ich habe was gegen Regeln, die nach vielen Seiten Lesen und Blättern irgendwelche Vorgaben machen, die dann komplett unsinnig sind.
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Feuersänger am 21.12.2019 | 08:03
Zumal die Chance, einen Stunt mit mind. 2 SP zu würfeln, über 36% beträgt. Und buchstäblich jedes Vehikel explodiert im Schnitt nach weniger als 7 Treffern.
Okay, beim Todesstern waren's ja auch nur 2. :P
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Weltengeist am 21.12.2019 | 08:34
Nachtrag: Habe inzwischen entdeckt, dass die Fahrzeugregeln sowohl auf den Karten zum Spielleiterschirm als auch im Fantasy AGE Companion auf einem Fleck beschrieben werden. Wenn ich das gestern schon gewusst hätte, hätte ich mir das Zusammensuchen sparen können. Warum man sie dann aber für Modern AGE auf verschiedene Stellen aufgeteilt hat, bleibt wohl ihr Geheimnis... ::)

Zumal die Chance, einen Stunt mit mind. 2 SP zu würfeln, über 36% beträgt. Und buchstäblich jedes Vehikel explodiert im Schnitt nach weniger als 7 Treffern.
Okay, beim Todesstern waren's ja auch nur 2. :P

Ich find's ja immer wieder witzig, dass wir - obwohl wir eigentlich sehr unterschiedliche Spielvorlieben haben - die gleichen Sachen in Regelwerken nicht abkönnen...
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: nobody@home am 21.12.2019 | 10:54
Machte in dem Fall tatsächlich Sinn, weil die gerade feuern wollten und der Torpedo damit "scharf" war.

Aber ich denke, dass das letztlich auch gar keine Rolle spielt - nach den Regeln as written könntest du auch einen Sternzerstörer mit einem Treffer manövrierunfähig, indem du mit nur 2 Stuntpunkten die Steuerung zerlegst. Probleme kriegst du damit automatisch in dem Moment, in dem du gegen eine Mehrheit von - egal wie schlecht bewaffneten - Gegnern kämpfst, denn irgendeiner von denen hat garantiert genug Stuntpunkte.

Dabei habe ich ja gar nichts gegen Händewedel-Regeln. Aber ich habe was gegen Regeln, die nach vielen Seiten Lesen und Blättern irgendwelche Vorgaben machen, die dann komplett unsinnig sind.

Na ja, so beeindruckend sind die Sternzerstörer dann im Film nun auch wieder nicht. Da braucht's nur einen tollkühn-gekonnten Anflug auf die Brücke und... ~;D

Aber ja: Handwedeln ist in Ordnung, zumal ich bei einem hinreichend kleinteiligen Versuch, jede mögliche Gefechtssituation zwischen zwei oder mehr Fahrzeugen welcher Art auch immer (also so circa vom Fahrrad zum interstellaren Schlachtschiff...) tatsächlich zu simulieren, wahrscheinlich schnell vom Hundertsten ins Tausendste käme, ohne daß die Gesamtheit der herauskommenden Regeln dann zwangsläufig ihrerseits glaubwürdige Ergebnisse liefern würde...aber ein Mindestmaß an dieser Glaubwürdigkeit will ich letzten Endes ja gerade erreichen, egal, mit welcher Methode nun genau. Einfach nur ein "okay, würfel' mal und ich interpretier' das dann frei Schnauze" kriegt so ziemlich jede SL schließlich auch ohne konkrete Extraregeln schon mehr oder weniger schlecht hin, da sollten besagte Regeln also in dieser Hinsicht vielleicht schon etwas an greifbarem Mehrwert liefern. ;)
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Weltengeist am 21.12.2019 | 10:59
Na ja, so beeindruckend sind die Sternzerstörer dann im Film nun auch wieder nicht. Da braucht's nur einen tollkühn-gekonnten Anflug auf die Brücke und... ~;D

Ja, aber die gleichen Regeln würden dann ja auch für den Millenium Falcon gelten. 3-4 TIE-Fighter, und der Fall ist erledigt... >;D
Titel: Re: Weltengeists Gedanken zu Modern AGE / Threefold
Beitrag von: Feuersänger am 21.12.2019 | 15:26
Ich find's ja immer wieder witzig, dass wir - obwohl wir eigentlich sehr unterschiedliche Spielvorlieben haben - die gleichen Sachen in Regelwerken nicht abkönnen...

Wir haben vllt einfach nur unterschiedliche Vorstellungen vom idealen Powerlevel. ^^

--

Um diese Regeln gängig zu machen, könnte man vielleicht so Maßstabs-Schwellen einbauen, ähnlich wie in D6 Star Wars. Da gab es iirc die Maßstäbe Charakter - Gleiter - Raumjäger - Kriegsschiff. Unterhalb des Maßstabs der eigenen Waffe (!) war schwer zu treffen, oberhalb seines Maßstabs hat man kaum Schaden gemacht (Maximalergebnis 2 pro d6 oder so). Sowas ähnliches könnte man sich auch in AGE ausdenken, sowie dass man Abzüge auf den Stuntwürfel erleidet oder so, z.B. von -2 pro Kategorie oder so.
Im Falle des Uboots dann z.B.: Walfangharpune "Gleiter" Maßstab (man bräuchte freilich andere Namen), Uboot "Schiff" Maßstab -> 2 Kategorien Unterschied, da brauchst du schon ne 6 auf dem Stuntwürfel um ein System beschädigen zu können.

Und/oder man passt einfach grundsätzlich die Stuntkosten an; 2 SP um ein System zu beschädigen ist halt offenbar viel zu billig. Im Kampf mano a mano kann ich ja auch nicht mit 2 SP dem Gegner die Schwerthand abhacken.