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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Pen & Paper - Umfragen => Thema gestartet von: Feanor am 10.05.2004 | 18:18

Titel: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Feanor am 10.05.2004 | 18:18
Einen schönen Abend euch allen!

Ich befinde mich in einer Ausbildung zum Krankenpfleger und unsere Schule hat sich ein schönes Projekt einfallen lassen: In kleinen Gruppen sollen wir ein Pflegephänomen aufarbeiten und präsentieren, die Form ist uns selbst überlassen worden. Als Pflegephänomen habe ich mir das Thema "Angst" ausgesucht da ich dazu gleich eine Umsetzung als Rollenspiel im Kopf hatte. Wir wollen da die Ängste in den verschiedenen Lebensphasen darstellen (Säugling/Kind-Jugendlicher/Erwachsene/Alter Mensch)

Nun hätte ich folgende Frage an euch:

Wenn ihr euch als Patient in einem Krankenhaus befinden würdet, was für Ängste hättet ihr? Was würde euch bei der Aufnahme in dem Krankenhaus durch den Kopf gehen, was wenn ihr dann auf Station liegt...

Vielen Dank schonmal für hoffentlich viele Antworten

Fea
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Eulenspiegel am 10.05.2004 | 18:29
Bis jetzt hatte ich noch nie Angst, wenn ich mal operiert werden sollte. (Waren aber auch nur winzige Eingriffe.)
Doch einmal: Das ich nicht rechtzeitig zu einem Konzert wieder draußen bin. :)

Wenn es aber ein schwerwiegender ist, hätte ich Angst, dass irgendetwas schiefgeht.
Vielleicht auch, das meine Krankenakte mit einer anderen vertauscht wird und ich wegen etwas unters Messer komme, dass ich garnicht habe.
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Vale waan Takis am 10.05.2004 | 18:43
Ängste und Krankenhaus...ja das paßt.
Ich vermeide generell es soweit kommen zu lassen, aber warum habe ich Angst davor bzw. welche Ängste hätte ich im Krankenhaus.

Naja nach dem was ich so neulich bei jemandem mitbekommen habe (trägt nicht unbedingt dazu bei das ich nun lieber ins Krankenhaus gehen würde) hätte ich vor allem Angst davor alleingelassen zu werden.
Ärzte die einem keine Auskunft geben und mich und meine Angehörigen dumm dastehen lassen. Wenn man überhaupt was hört dann Fachausdrücke und bei nachfragen werden die nich erklärt.
Und vor inkometenten Ärzten, die selbst nicht so genau wissen was sie tun.

Klar gerade im Krankenhaus ist Zeit ein seltenes Gut aber als Angehöriger oder auch Patient kommt man sich stellenweise halt doch absolut im Stich gelassen vor und gerade vor dieser Unwissenheit habe ich persönlich Angst...
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Sara Pink [DA] am 10.05.2004 | 23:24
Das ist ja mal wieder sehr ironsch. Gerade heute habe ich die Nachricht bekommen, dass ich Anfang Juli ins Krankenhaus muss und hab mich mal wieder mit dem Thema auseinander gesetzt (bzw. ich musste es tun)

Meien Ängste sind folgende:
- Wie Vale schon sagte unzureichende Aufklärung von Seiten der Ärzte

- Unausstehliche Zimmernachbarn, die einem die kurze Zeit auf der Station zur Hölle machen können

- Schwestern, die meinen, nur weil sie unterbezahlt sind und so ziemlich das niedrigste Glied in der Krankenhaushierachie, all ihren Frust und Kummer an den Patienten auszulassen (Schwester Stefanie ist eine der grössten Illusionen, die es auf der ganzen Welt gibt!!) Die machen einem das Leben da auch zu Hölle und das ist im KH immerhin schon beschissen genug!

- Kein Besuch zu empfangen und so in Langerweile unterzugehen

- Der rote Knopf über dem Bett ist kaputt und die Schwester kann nich gerufen werden im Notfall (oder sie ignoriert es)

- Ein TV Programm, was mir psychisch mehr weh tut als die Nachwirkungen der OP

- Das Essen (in jedem KH muss man Angst davor haben, denn in jedem KH schmeckt es so schlecht, dass man sterben könnte, wenn man es isst - zumindetens denkt man so)

- Komplikationen während er OP (das aber weniger, ich vertraue meinem Doc)

- Dass der Eingriff im Endeffekt doch nichts gewirkt hat und man sich alles auch hätte sparen können

- Die Langeweile ( das Schlimmste überhaupt!!)


Ja, erstmal war es das. Das waren so die Gründe, weshalb ich es nicht mag ins KH zu gehe und ich war eigentlch schon oft genug da. Vieles was jetzt aufgelistet ist, ist keine pure Angst, sondern einfach nur der pure Horror - da ist ein Unterschied ::)


Das wird im Juli also wieder eine Woche, verschenkt an Nichts und wieder Nichts, ausser die kleine Hoffnung, dass die ganze Scheisse was nützt.
Möp!
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Gast am 10.05.2004 | 23:37
Ich erweiter das Thema mal um ein Fallbeispiel einer Person, die mir seh rnahe steht. Diese wurde wegen häufiger Übelkeit und Kopfschmerzen ins krankenhaus eingeliefert, und dort deswegen auch erstmal stationär aufgenommen. Erste Untersuchungen ergaben nichts, und nach ein paar Tagen wurde ihr gegenüber dann mal beiläufig erwähnt "Wir machen morgen eine Tomographie, Verdacht auf Hirntumor." *Bumms, Tür zu, Gute Nacht*
Was in jener Person vorging, könnt ihr euch vielleicht ansatzweise vorstellen.
Der Psychoterror wurde noch schlimmer. Die Untersuchung erfolgte. Die Ergebnisse liessen auf sich warten. Lange. Ohne das die "betreuende" Ärztin darum scherte, dass man natürlich fingernägelkauend darauf wartete, ob es sich nun um einen Tumor handelte oder nicht. An dem Tag, als die Ergebnisse vorlagen, hielt sie es nicht mal für nötig, kurz noch Bescheid zu geben. Und das Schwesternpersonal durfte natürlich keinerlei Auskunft geben.
Bei allem verständis für Stress seitens der Ärzte, so etwas finde ich nicht entschuldbar.
Es war im Endeffekt kein Tumor, aber das hat man erst über 36h später erfahren, als es eigentlich hätte möglich sein sollen. 36 Stunden unnötige Angst, vom Feinsten, sozusagen.
Und damit schliesse ich den Bogen zum Topic.
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Karl Lauer am 10.05.2004 | 23:59
Dann mal die andere Seite der Medaille von Kane:

Meine Mutter wurde mit verdacht auf Brustkrebs vor einiger Zeit in ein Krankenhaus eingewiesen um das ganze zu Untersuchen. Es wurde (nachdem man schon das ganze ungewollt in die länge gezogen hat) endlich Ergebnisse festgestellt: Brustkrebs: ja / Bösartig: nein
Da war erst mal wieder heile Welt und es vergingen noch einige Wochen bevor das ganze Ding entfernt werden sollte.
*Meanwhile*
Die Proben wurden nicht nur im Krankenhaus untersucht, sondern auch nochmal in die USA(so wurde es uns erzählt) geschickt. Da kam nach 3-4 Wochen das Ergebnis: Brustkrebs: ja / Bösartig: ja und dazu schnell wachsend.
Tja und weil es nun mal so lange gedauert hat musste man nun eben "großzügig" die Brust entfernen.

Ihr könnt euch nun vorstellen welche Ängste meine Mutter jedes mal durchlebt, wenn sie in dieses Krankenhaus zur Nachuntersuchung muß...

Wenn wir schon bei Krankenhäusern und meiner Mutter sind: Meine Mutter ist übrigens auch mal am Tag der Geburt meines kleinen Bruders für einige Minuten alleine im Aufzug des Krankenhauses stecken geblieben... War auch nicht gerade toll


Und zum Schluß nochmal ein Erlebnis von mir:
Ich hatte einen unangenehmen Wasserbruch und mein Urologe hatte mir nur gesagt, das ich einen ambulanten Eingriff gemacht bekomme, quasi "Seien sie dann und dann in dem und dem Krankenhaus"
Als ich dann morgens da an kam haben die mich im Eiltempo abgefertigt: Anestesistin(Heißen die so???): "Sind sie eigentlich gegen irgend was allergisch?" Ich:"Bin mir da nicht so sicher..."
Sie"Ach passt schon... Unterschreiben sie einfach hier."
Da hab ich schon bammel bekommen.
Dann im OP. Das "Zählen sie jetzt rückwärts" habe ich gesagt bekommen und lege los.
Im gleichen Moment höre ich eine Schwester:"Ich helfe ihnen dann beim Eingriff Herr Doktor"
Doktor: "Quatsch. Da brauch ich keine Hilfe..."
Da ist mir auch noch kurz ein Schauer über den Rücken gelaufen... aber dann war ich auch schon weg...
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Gast am 11.05.2004 | 00:07
*Argh*

Ich hatte übrigen auch mal einen Wasserbruch, das war allerdings nicht ambulant zu machen, da lag' ich drei Wochen im Krankenhaus. Das waren die schlimmsten Tage meines Lebens. Ich will hier mal nicht weiter ins Detail gehen, nur so zur Auflockerung zwischendurch sei gesagt, dass die OP am 02.01.1995 war, dem ersten Werktag dieses Jahres, und ich war das erste "Opfer" an diesem Tag. Der Urologe (feiner Kerl) kam gut gelaunt in den OP, und begrüsste alle mit einem lauten "Frohes neues Jahr!" - Ich konnte das angesichts dessen, was mir blühte, nicht ohne einen gewissen Zynismus aufnehmen.....
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Karl Lauer am 11.05.2004 | 00:17
Dazu fällt mir noch ein:
(Ich erzähl das Wasserbruch Erlebnis mal weiter)

Ich wach dann irgendwann halt wieder auf und werde dann in mein Zimmer verfrachtet. Die Schwester kommt dann irgendwann und fragt halt wie es mir geht.
Ich:"Ganz gut. Wann kann ich meinen Vater anrufen, das er mich abholt"
Sie:"Wie, abholen? Bei der OP müssen sie mindestens 3 Tage hier bleiben, meistens jedoch ne ganze Woche"
War dann auch ein echt klasse Gefühl. Kurz darauf kam dann mein Arzt dazu.
Sie:"Haben Sie dem jungen Mann gesagt das das ambulant gemacht wird? Das ist doch normal nicht so?"
Dok:"Der ist jung und kräftig. Der kann was ab. Rufen sie seinen Vater an, er kann abgeholt werden."
Dok zu mir:"Wir sehen uns in ein paar Tagen zum Katheder(verdammte Rechtschreibung nach Mitternacht...) ziehen" und grinst.
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Gast am 11.05.2004 | 17:24
Die meisten Ängste vor dem Spitalbesuch (als Patient) rufen bei mir die Gedanken ans Essen hervor!

Manchmal ist das Essen so grauslich, dass ich es nicht einmal einem Tier geben würde!
Ich kann das nicht verstehen, wieso in einem KH, dass Essen so komisch schmeckt! Kostet der Koch nicht sein Essen oder vielleicht haben die Köche keinen Geschmacks- und Geruchssinn mehr!

Ich weiß selbst nicht!

Mein schrecklistes Ereignis war folgendes:

Hab vor kurzen 2 Zähne gerissen bekommen, einen der an der falschen Stelle gewachsen ist und einen der nicht senkrecht sondern waagrecht gewachsen ist! Ja hab dann halt einmal eine Spritze für den ersten Zahn bekommen (keine Narkose, obwohl ich eh so schiss gehabt habe)! Und der Doktor stemmt dann so ein komplett arges Teil gegen diesen Zahn und schlug auf dieses Ding, wie ein Fliesenleger auf einen Meisel, ein! Einmal ist er sogar vorher abgeruscht, aber Gott sei dank hat er da gerade nicht draufgeschlagen! Nach ungefähr zehn Minuten war der erste dann draussen! Kam mir aber wie Stunden vor! Dann war der zweite und kompliziertere Eingriff dran! Ich bekam eine neue Spritze da dieser Zahn an einer anderen Stelle lag! Der Doktor schnitt mir bei den unteren Schneidezähnen das Zahnfleisch auf und schnitt den ganzen Kiefer nach hinten entlang! Dann kratzte er (aber nicht sehr vorsichtig) das Zahnfleisch vom Knochen ab, sodass der falschgewachsene Zahn frei war! Dann stemmte er hin und her! Ganz an diesen Teil kann ich mich nicht mehr errinnern! Bin wohl in meiner Angst in einen Schockzustand oder so geraten! Nach langem hin und her war er dann draußen! Es kam mir wirklich vor wie Stunden! Dann nähte er das Zahnfleisch wieder an! Insgesamt dauerte das ganze eine dreiviertel Stunde lang!


Hoffe ihr habt solches nie erlebt!


LG

Balmung
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Bad Horse am 11.05.2004 | 18:45
Das übelste an meinen Krankenhausaufenthalten fand ich immer das blöde Geklingel nach der Schwester, wenn ich auf dem Topf mußte... Ich war damals noch ziemlich klein (so um die 5), und die Schwestern in der Kinderklinik kamen halt nicht dauernd, und das ging dann schon ab und zu daneben (nicht nur bei mir). Dann hat die blöde Schwester natürlich rumgeschimpft... Vor so etwas hätte ich auch die meiste Angst. Und davor, daß sie noch irgendwas finden...
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Sara Pink [DA] am 12.05.2004 | 00:17
@Balmung:
War das sooo schockierend für Dich, dass Du keinen Punkt mehr verwenden konntest ???

Jedenfalls hab ich da schon schlimmeres hinter mir, was meine Zähne angeht. Von vier Plomben auf einmal bis zur Wurzelbehandlung im Oberkiefer, ebenfalls mit Kiefer aufschnippeln. Im Juli/August wird das selbe dann nochmal im Unterkiefer auf mich zukommen....

@Leonie:
Oh jaaa, da sagst Du was. Ich hab da schon immer Schiss vor gehabt, wenn ich nur zusätzlihe Medikamente haben wollte. Lag bei mir aber eher daran, dass das wirkliche Drachen waren  :-\
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Feanor am 12.05.2004 | 09:55
Na, da bedanke ich mich schonmal für die vielen Antworten ^-^

Im Großen und Ganzen sind das alles Ängste, mit denen wir als Pflegepersonal auch rechnen und denen man nach Möglichkeit versucht entgegen zu wirken, was leider nicht immer klappt :(

Nun hätte ich eine weitere Bitte... Angeregt durch Lenoies Antwort würde ich gern wissen, was für Ängste Kinder haben könnten/ ihr als Kinder hattet. Ich hoffe, dass ich mit dieser Frage niemanden auf dem Schlips trete.

Fea
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Faryol am 12.05.2004 | 13:26
Also was Krankenhausaufenthalte angeht bin ich leider seit früher Kindheit bis jetzt mittlerweile ein alter Hase!
 
Aus meiner Erfahrung kann ich daher sagen, dass Ängste gegenüber dem Pflegepersonal nicht angebracht sind, wenn man ein wenig Verständnis für deren Situation aufbringt und trotz einem evtl. miesepetrigen Gesicht die notwendige zwischenmenschliche Freundlichkeit aufbringt. Wirkt Wunder!

Problem überhaupt heutzutage: Wer zum Arzt geht, sollte wissen was er hat. Ängste in diesem Zusammenhang sind sehr berechtigt! Leider!

Ein gewisses medizinisches Verständnis (auch wenn man nur aufgeschnappte Begriffe verwendet) hilft Wunder und man bekommt bereitwillig vieles erklärt. Persönliche Meinung und Erfahrung.

Ängste in der Kindheit im Krankenhaus: Da war meine Mandel-/Polypen-OP (damals noch stationär), ich hatte da einen älteren Typ im Zimmer, der hat dann immer gemeint er ruft die Schwester um mir eine Spritze zu verpassen! Damals Horror! Bei späterer OP fragte dann mal ein Anestäsist scherzhaft, ob ich mir die Kanüle selber anlegen wolle und als ich meinte  todernst, ok her damit! Das Gesicht hättest ihr sehen sollen!

Gehört hier vielleicht nicht her, aber bei einer anderen OP, ich war 4, gab es einen Jungen, der hat immer Lakritzschnecken gegessen; und zwar angeschlabbert und in Hosentasche, dann wieder angeschlabbert... Seit dem hasse ich Lakritzschnecken! Es hätte nach der OP aber andere Ängste zurückbleiben können; nämlich Panik vor Dunkelheit. Es war eine Augen-OP, bei der beide Augen zugleich gemacht wurden und dann einige Zeit zugeklebt waren. Doch in der Hinsicht, keine Probs! ;D
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Sara Pink [DA] am 12.05.2004 | 21:03
Als Kind....

Hmm, also ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich da Angst hatte vorm Krankenhaus, im Gegenteil zu heute  ::) Als Kind war alles viel besser - die Schwestern waren total nett, für jeden Scheiss hat man Süßes bekommen, hab ich das Essen verweigert, hab ich mir aus dem Privatkühlfach der Schwester aussuchen dürfen und das Abendbrot bestand aus belegten Broten und als Beilage gab es neben Tomate und Gurke auch noch Gummibärchen und Smarties.
Nöööö, als Kind war alles prima - da hatten meine Eltern mehr Schiss als ich.

Erinnern tu ich mich da nicht mehr dran, aber irgendwann muss ich doch mal Angst gehabt haben, denn meine Mutter erzählt mir heute noch, dass ich wohl mal eine Spritze oder sowas kriegen sollte und mich dann 4 Schwestern, der Arzt und meine Mutter festhalten mussten, weil ich um mich geschlagen und getreten habe und dazu noch geschrien wie am Spieß...
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Jessica am 14.05.2004 | 10:44
Als ich noch sehr klein war (4 oder 5  Jahre) musste ich ins Krankenhaus in "Quarantäne". Hatte Scharlach und damals war das noch so üblich und niemand durfte mich besuchen. Kann mich heute noch an die furchtbaren bissigen und bösen Schwestern erinnern...   

An all zu viele konkrete Ängste kann ich mich nicht mehr erinnern, zB:
- dass ich nicht mehr nach Hause komme und meine Eltern nicht mehr sehe
- Angst vor dem "ausgelacht werden" von anderen Kindern
- Angst vor den og Schwestern
- Angst vor dem "Topf" und das was danebengeht, was dann auch passiert - und ich wurde dann ausgeschimpft...

Die Ängste, die ich im letzten Jahr im Krankenhaus hatte waren unter anderem:

- Angst vor dem Aufwachen nach der OP.
Das erste mal war schlimm, hatte Panik, weil irgendwas mich "drückte" bis ich dann benommen bemerkte, dass das ein "Blutdruckmessgerät" ist. Hatte Schmerzen, rief nach jemanden und niemand (!) ist gekommen. Und das in einem sogenannten "Aufwachraum"
--> nach der 2.OP hatte ich starke Schmerzen und wollte wissen, was nun alles entfernt wurde, dass "wussten die nicht" . Ich musste eine Nacht im "Aufwachraum" bleiben, wollte mit meinem Freund telefonieren, widerwillig gab man mir ein Telefon... Als ich endlich erfahren hatte  - viel später, das natürlich noch benommen und mit starken Schmerzen, was sie operiert hatten, wollte ich noch mal telefonieren und bekam zur Antwort "Was schon wieder, Sie haben doch schon"... ich habs irgendwie geschafft, noch mal ein Telefon zu bekommen... (wurde ziemlich wütend!) Außerdem war es sehr laut, hatte den Eindruck, als würden die Schwestern eine "Party" feiern im Hintergrund und sie kamen nur selten vorbei.
Mein Freund hingegen wurde stundenlang nicht informiert (hatte alle nötigen Papiere, dass er berechtigt sein, Auskunft zu erhalten etc. vorher abgegeben!)

- Angst, dass die OP schiefgeht, Angst, nicht mehr aufzuwachen
- Angst vor den Ergebnissen der Analysen
- Angst vor dem Sterben
- Angst vor dem "ausgeliefert sein"
- Angst vor der Chemotherapie und dem wies mir dann geht (das war dann allerdings viel weniger schlimm als befürchtet)
- Angst vor dem Haare ausfallen (auch das war weit weniger schlimm, als ich dachte)

und vieles mehr, was auch schon tw. genannt wurde...
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Gast am 25.05.2004 | 20:12
Die meisten Ängste vor dem Spitalbesuch (als Patient) rufen bei mir die Gedanken ans Essen hervor!

Manchmal ist das Essen so grauslich, dass ich es nicht einmal einem Tier geben würde!
Ich kann das nicht verstehen, wieso in einem KH, dass Essen so komisch schmeckt! Kostet der Koch nicht sein Essen oder vielleicht haben die Köche keinen Geschmacks- und Geruchssinn mehr!



die luft in den krankenhäusern ist meist geschwängert mit ausdünstungen von reinigungs- und desinfektionsmitteln, dazu kommen noch gerüche von ggf. neuem equipment, anderen patienten etc. da kann es durchaus sein, das wenn man nur ein paar tage lang drin ist, der geruchs- und geschmacksinn durch die vielzahl an neuen eindrücken einfach lahmgelegt wird, und man wieder rauskommt bevor die sensorik sich entsprechend an das neue umfeld gewöhnt hat. wenn man noch mit medikamenten vollgepumpt ist, kommt das erschwerend hinzu.
dann ist es tatsache das man von zu hause eben andere kost und anderes würzen gewohnt ist, und die grossküchenkost einer klinik wie jedes andere mensa/kantinen-essen auch, eben nicht jedermanns sache ist ;)
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Gast am 25.05.2004 | 20:14
ich glaube ich hätte angst davor opfer einer sog. superinfektion zu werden, d.h. mit einem hochresistenten krankenhausbazillus (streptokokken etc.) infiziert zu werden der gegen die gängigen antibiotika immun geworden ist...
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Bad Horse am 27.05.2004 | 17:17
Ich mag die Hilflosigkeit nicht... im Krankenhaus bist du als Patient den Ärzten und vor allem den Schwestern ziemlich ausgeliefert. Als ziemlich unabhängiger Mensch kann ich das gar nicht brauchen...

@AXX: Ist deine Großbuchstabentaste kaputt?  ;) (=> Titel)  ;D
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Gast am 27.05.2004 | 17:21
TEST LINKS.... geht
TEST RECHTS... geht auch
CAPSLOCK:::GEHT AUCH ;D
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Le Rat am 30.05.2004 | 01:52
Wahrscheinlich ist das Essen sogar bewusst mild gehalten. Damit bei den Kranken nicht auch noch der Darm rebelliert. Man, regt euch nicht so über das Essen auf und schluckt es einfach runter(nach dem Kauen). Ist ja fast so schlimm wie das ewige Gejammer über das Essen aus der Jugendherberge.

Ängste als Kind:
Wieso Ängste? Krankenhaus ist doch was spannendes!
Ich weiß jetzt nicht, ob das schon gesagt wurde, aber:
Vielleicht hat das Kind schon häufiger erlebt, wie Oma und Opa ins Krankenhaus gekommen und es dann nicht mehr verlassen haben. Das wäre zum Beispiel eine mögliche Angst.
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Teclador am 30.05.2004 | 02:54
Tja wenn ich im Krankenhaus bin habe ich meisten nur eine finale Angst....und zwar davor, dass ich das Krankenhaus nicht mehr verlassen werde....zumindest nicht ohne eine Leichendecke. 
Titel: Re: Ängste als Patient in einem Krankenhaus
Beitrag von: Gast am 10.06.2004 | 09:04
Meine größte Angst als Patient in einem Krankenhaus ist es, mir während meines Aufenthaltes eine noch schlimmere Erkrankung zuzuziehen, als die die mich ins Krankenhaus geführt hat!