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Pen & Paper - Spielsysteme => Systemübergreifende Themen => Thema gestartet von: Holycleric5 am 12.10.2019 | 22:28

Titel: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Holycleric5 am 12.10.2019 | 22:28
Knapp 3 Monate ist es her, dass ich nach einem Crossover aus Titanquest und Hârnmaster suchte.
Letzten Endes konnte mir selbst Fragged Kingdom irgendwie nicht das bieten, was ich suchte.

Besonders nach dem Erwerb des "Tränen der Idune"-Rollenspiels und der (für mich enttäuschenden) Vorschau auf den MERS-Klon "Against the Darkmaster" habe ich ziemlich stark gemerkt, was ich suche bzw. was ich nicht (mehr) suche.

Was suche ich?
- Das Setting sollte eher mittelalterliche Fantasy sein, gerne wenig bis keine Magie. Auch EDO-Spielerrassen sind kein Muss, Menschen reichen mir vollkommen. Weibliche Charaktere sollten ebenso als "Helden" möglich sein wie männliche Charaktere (was, wenn ich mich richtig erinnere, z.B. in Pendragon nicht der Fall ist)
- Es sollte einen spürbaren Unterschied zwischen dem geben, wie kompetent der Charakter zu Beginn in seinen Fertigkeiten ist und wie hoch er am Ende steigen kann. (Einen Startwert von 6 und ein "Cap" bei 10 (wie z.B. Attribute und Fertigkeiten bei Arcane Codex) fände ich z.B. suboptimal)
- "Neue Spezialfertigkeiten" sollten sich in Grenzen halten. Mir reicht eine Steigerung der "Standart"- und "Kampffertigkeiten".
- Kämpfe sollten spürbare Auswirkungen in Form von Abzügen verursachenden Verletzungen (z.B. knochenbrüche, Blutungen) haben. Außerdem sollten die Verletzungen nicht nach einer Nacht wieder verschwinden. Reines Hitpoints-Runterkloppen ist nicht mehr meine Welt.
- Das System sollte es auch in Print geben, nicht nur als PDF
- der Spielleiter soll auch normal Proben würfeln [Numenera und Unity sind somit z.B. raus]

Was für Charaktere würde unsere Gruppe in dem System gerne spielen?
Den Minenarbeiter, der nach dem Arbeitstag im Steinbruch ein bisschen den Umgang mit Keule oder Kampfstab übt.
Die Händlerin, die neben ihrem Tagesgeschäft nach Möglichkeiten zum Aufstieg in ihrer Gilde strebt.
Der Mönch, der gerne die höheren Weihen empfangen möchte. (Mönch im Sinne von "Priester", nicht im Sinne von "Meister des waffenlosen Kampfes")
Die Söldnerin, die in eine Meuchlergilde eintreten möchte, um mit den erlangten Künsten einen finsteren Kult zur Strecke zu bringen. 

Welche Systeme fallen definitiv raus?
- Rolemaster: langwierige Charaktererstellung, langsame Verbesserung der Helden, meistens eher klassische Heldenlaufbahnen.
- BRP: Ich werde einfach nicht mit der Welt Glorantha und den Kulten warm
- Arcane Codex: Die Charaktere starten für das Spielgefühl, das ich suche, etwas "zu" kompetent.
- DSA: Ich werde mit Aventurien nicht so warm, dass ich darin spielen könnte (zum Drakensang-Let's Plays ansehen reicht es allerdings)
- Shadow of the Demon Lord: Noch immer störe ich mich an den Mutationen ("your anus seals shut"), nach dem ersten Abenteuer werden die Spieler zu den "klassischen" Helden (Magician, Rogue, Priest, Warrior)

- Genesys: Ja, ich habe es mir vor ein paar Monaten dann doch (inklusive 1 Satz Würfel) gekauft. Aber auch hier ist mir die Spanne zwischen dem, was die Charaktere können und dem, was sie maximal erreichen können zu klein. Auch bin ich ein Fan von "numerischen" Fertigkeiten, statt dass man sie in Würfeltypen ausdrückt.

- Alle D&D-Systeme: Eher klassische Heldenprofessionen, sehr vordergründige Magie, möchte man auf den höheren Stufen spielen, ist bereits bei der Heldengenerierung sehr viel vorausplanung nötig. Orks und Räuber sind schnell keine Gefahr mehr.

- A Song of Ice and Fire: Sehr stark auf den Adel fokussiert. Den Arbeitsalltag eines Minenarbeiters wird man kaum auch regeltechnisch ausspielen können.
- Forbidden Lands: Auch wenn ich der Mechanik "Die Attribute verringern sich durch Schaden" aufgeschlossener bin als vorher, lassen mich "Klassenfähigkeiten" oder "Artefaktwürfel" ebenso schaudern, wie die Tatsache, dass die Orkenspaltergruppe (per Zufallsereignis) auf ein abgestürtzes Luftschiff gestoßen ist (auch wenn ich früher gerne Silverfall gespielt und mich dort mit einigen Charakteren der "Technikliga" angeschlossen habe, habe ich eine gewisse Abneigung gegenüber "Steampunk"-Elementen in Fantasy-Settings, da sie mir fast schon "zu" modern sind).

- Fate: Hier sind die Charaktere als Helden konzipiert (Bei der Charaktererschaffung sagte man mir, dass ein Fate-Anfangscharakter einem Stufe 10-Charakter in D&D entspricht) und starten mit ziemlich hohen Werten. Auch wenn mir die Discord-Runde, in der ich Malmsturm spiele, sehr gefällt, konnte sich das System nicht bei meiner Tischrunde durchsetzen.

- Ruf des Warlock: Das Kampfsystem ist tödlich und die Werte steigen trotz Stufensystem eher gemächlich an. Allerdings sind Berufe wie Bauer oder Minenarbeiter eher schmückendes Beiwerk. Außerdem steht die Magie sehr stark im Vordergrund.

- Savage Worlds: Nachwievor ist mir das Pokerkarten-Initiativesystem ein Dorn im Auge. Außerdem sind mir die Fertigkeiten viel zu grobkörnig, das Vorhandensein von Mooks [Auch ein Straßendieb sollte mit einem Glückstreffer einen gerüsteten Gegner gefährlich verwunden (nicht sofort töten!) können!] und auch der "Fertigkeitskompetenz = größerer Würfel"-Ansatz gefallen mir nicht.

- Warhammer 2&4: Ich werde weder mit der Alten Welt noch mit dem System des Wahnsinns/ der Geisteskrankheiten warm. Das ständige "advantage" und "wer ist mit wem (nicht) engaged" hat mit in Warhammer 4 schon beim ersten Kampf gereicht, um mich wieder vom System abzuwenden.

Mit welchen Systemen liebäugele ich:
-Hârnmaster: Kommt dem, was ich suche, ziemlich nahe, allerdings bin ich jedes Mal an der Charaktergenerierung verzweifelt. Vielleicht finden sich ein paar Hârnmaster-Erfahrene, mit denen ich hier in einem Thread "gemeinsam" einen Charakter auswürfeln kann.

Die Zufallsgenerierung des Anfangsberufs des Charakters lässt sich jedoch vermutlich schwierig mit den klaren Bildern, die ich von den Charakteren in Kopf habe, vereinbaren. Alternativ könnte man aber sagen: "Dort sollen die jeweiligen SC erstmal hin und dann schauen wir, wie die Reise noch weiter geht."

- Zweihänder: siehe Hârnmaster. Dort hat fast alles geklappt, bis ich versuchte, meine Waffenwerte auf dem Charakterbogen im entsprechenden Bereich unterzubringen und kläglich gescheitert bin. (viele der Informationen, die in den Wertekästen der Waffen auftauchen, habe ich nicht auf dem Charakterbogen gefunden) Außerdem ist die Charakterentwicklung "beschränkter" als in Hârnmaster, da man inklusive seiner "Startkarriere" insgesamt nur 3 Karrieren durchlaufen kann, bevor man sich zur Ruhe setzt. Verschlungene Pfade "Von der Königstochter über die Novizin und Priesterin zur Wanderin und am Schluss zur weisen Frau" sind schwer oder oft gar nicht möglich, da man beim Übergang von der ersten in die zweite Karriere nur mit einer guten Begründung seine soziale Klasse verlassen kann. Fertigkeiten können nur dreimal um je 10% gesteigert werden, bei den Attributen erhöht sich nur der Bonus, nicht der Wert an sich.

Wie sind Eure Generierungs- und Spielerfahrungen mit Zweihänder?

Kennt ihr noch andere Systeme, die meinen angestrebten Spielstil unterstützen könnten?


Über Antworten freue ich mich wie immer

Holycleric5
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Blizzard am 12.10.2019 | 22:45
Was suche ich?
- Das Setting sollte eher mittelalterliche Fantasy sein, gerne wenig bis keine Magie. Auch EDO-Spielerrassen sind kein Muss, Menschen reichen mir vollkommen. Weibliche Charaktere sollten ebenso als "Helden" möglich sein wie männliche Charaktere (was, wenn ich mich richtig erinnere, z.B. in Pendragon nicht der Fall ist)
Shadows of Esteren?

- Es sollte einen spürbaren Unterschied zwischen dem geben, wie kompetent der Charakter zu Beginn in seinen Fertigkeiten ist und wie hoch er am Ende steigen kann. (Einen Startwert von 6 und ein "Cap" bei 10 (wie z.B. Attribute und Fertigkeiten bei Arcane Codex) fände ich z.B. suboptimal)
Also das klassische "From Zero to Hero"?

Zitat
- der Spielleiter soll auch normal Proben würfeln [Numenera und Unity sind somit z.B. raus]
In Unity gibt es durchaus die Option, dass der SL auch ganz normal würfelt.

Ich wollte eigentlich noch fragen: "Was ist mit Splittermond?" Aber okay, bei "wenig bis keine Magie" fällt das wohl flach.
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: HEXer am 12.10.2019 | 22:45
Ich hab zehn Jahre HârnMaster geleitet und ein bisschen was für CGI gemacht... Wenn du da irgendwelche Fragen zur Charaktererschaffung hast, melde dich gern. Welches System verwendest du denn da? HM1/2/3 oder HMGold?
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Space Pirate Hondo am 12.10.2019 | 23:06
Die Idee für Fragged Kingdom kam ja von mir. Schade, dass es nicht das war, dass du gesucht hast. :'(

Ich hätte neuen einen Tipp für dich: WOIN ("Whats OLD is NEW) von EN Publishing. Das ist eigentlich ein Universalsystem, wo es für Fantasy (OLD), SciFi(NEW) und Modern (NOW) eigene GRWs gibt, diese sind jedoch frei kombinierbar. Dazu kommt noch, dass ein Dunstkreis an Autoren noch Mini-PDFs mit Regelergänzungen und -erweiterungen veröfftlichen. Anfang des Jahres erschien auch, mit diesem Regelwerk, ein neues offizelles Judge Dredd RPG.

Die Würfelmechnik ist ein D6 Dicepool System, wo man das Ergebnis einfach zusammen zählt. Man braucht auch keine anderen Würfel, da der Schaden auch über D6 (+Mod) ausgedrückt wird. Der Charakterbau ist ein Life-Path-System, wo man sich so gut wie alles zusammenschustern kann. Dadurch hat man nicht diesen Klassenzwang wie bei D&D, aber man hängt auch nicht so in der Schwebe wie bei Genesys.

Allgemeine Infos: http://www.woinrpg.com/
Die Regeln: https://sites.google.com/site/woinrrd/home
Das OLD Buch: https://www.drivethrurpg.com/product/209297/OLD-The-Fantasy-Heroic-Roleplaying-Game?src=hottest_filtered&filters=45688_0_0_0_0

Jedoch würde ich dir, bis zum Anfang nächstes Jahr, vom Kauf einer Print-Version von OLD abraten, da der Autor, im Moment das Magiesystem grundlegend überarbeitet (das aus NEW ist, meiner Meinung nach, eh besser und ließe sich leicht implentieren).
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Holycleric5 am 12.10.2019 | 23:43
@ Blizzard
Shadows of Esteren müsste ich mir nochmal anschauen. Es hat ja auf jeden Fall Wundabzüge. Wie sieht es mit "Kritischen Treffern", Knochenbrüchen u.ä. aus?
Waren SC und NSC "symmetrisch" oder verwenden NSC "andere" Regeln

Zero to Hero:
Jein.
Wie gesagt, dürfen die Fertigkeiten steigen. Was mich besonders bei D&D gestört hat, ist die Tatsache, dass man ständig irgendwelche neuen Regelbausteine dazulernen musste (z.B. neue Schurkentricks) und z.B. der Paladin einfach so Immun gegen Furcht wird oder der Mönch irgendwann Stürze aus beliebiger Höhe abfangen kann.

Unity:
Auch dort sind mir die Klassen etwas zu sehr auf Kämpfe ausgelegt, die sonstigen "Fertigkeiten" sind mir zu abstrakt geregelt (oder eher nicht geregelt) und die Möglichkeit "komplett" als Händlerin, Minenarbeiter etc zu spielen ist nicht gegeben. Und der Priester ist eher die "klassische" Zauberschleuder.

@HEXer
Ich habe Hârnmaster 3 von Columbia Games, genauer gesagt: die Box mit der Loseblattsammlung, dem GM-Screen und dem Charakterbogenblock.

@Kingpin000
Ja, ich finde es auch schade, dass Fragged Kingdoms nicht 100% bei mir gezündet hat.
WOIN klingt sehr cool, besonders die Fantasy origins und carreers gehen stark in die gesuchte Richtung. Auch die Waffen- /Rüstungsauswahl und die Conditions des Kampfsystems gefallen mir.
Und alleine das Buch O.L.D. Scheint alle wichtigen Regeln zu Ausrüstung, Proben, NSC-Erstellung, Kämpfen etc. zu enthalten.
Vielleicht werde ich mit diesem System glücklich(er).
Hast du schon Spielerfahrungen mit dem System sammeln können, besonders, was Kämpfe angeht?
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Der Nârr am 13.10.2019 | 00:34
HârnMaster klingt schon ziemlich nach dem, was du suchst.

Was dein Problem mit dem ausgewürfelten Beruf angeht: Du musst auf die Tabellen ja gar nicht würfeln, du darfst dir auch ausdrücklich einen Beruf aussuchen. Man würfelt oder wählt zunächst den Beruf der Eltern und dann den eigenen. Das lässt sich also schon machen, wenn man bereits bei Start der Generierung ein Bild im Kopf hat, was man spielen möchte. Nur bei den Attributen kann man natürlich noch Pech haben. Alternativ wendet man die Regeln zum Character Design an.

Wenn du mit HârnMaster dennoch nicht gut klar kommst, kannst du Hârn ja auch einfach mit BRP bespielen, falls dir das besser zusagt. Wenn du nur Glorantha ablehnst, spricht eigentlich sowieso nichts gegen BRP, da BRP ja ein Universal-Regelwerk ist das sogar für andere Genres funktioniert. Aufgrund des modularen Baukasten-Systems kannst du das System auch recht einfach an deine Wünsche anpassen, etwa mit mehr Detailgrad bei den Wunden.

Alternativ gibt es ja noch etliche BRP-Derivate wie Mythras, Clockwork & Chivalry etc.
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Bildpunkt am 13.10.2019 | 00:55
Wie wäre es mit den Dark Ages Basic Rules?

Also Vampire the Dark Ages ohne Vampire;

https://www.drivethrurpg.com/product/89815/Dark-Ages-Basic-Rules?cPath=1_13
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Leonidas am 13.10.2019 | 08:24
Regelseitig kannst Du alles, was Du suchst, mit Mythras abbilden. Ein Setting liefert das Grundregelwerk nicht mit, insofern wäre Dein BRP-Ausschlusskriterium, nämlich Glorantha, kein Hinderungsgrund.
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Tegres am 13.10.2019 | 08:29
Welche Systeme fallen definitiv raus?
- BRP: Ich werde einfach nicht mit der Welt Glorantha und den Kulten warm
Damit fällt aber nur Runequest, nicht die gesamte BRP-Familie raus. Ich würde mich für BRP in der Inkarnation von Cthulhu 7 stark machen. Den Cthulhu-Anteil kann man dabei problemlos weglassen. Nimm einfach das Buch "Cthulhu Mittelalter" und/oder "Cthulhu im Wandel der Zeiten" (Nur für die Charaktererschaffung geeignet, keine Hintergrundinfos!) für eine mittelalterliche Hintergrundwelt.
Ansonsten gibt es noch Mythras, was mir zwar persönlich nicht so gefällt, mit "Mythic Britain" aber direkt eine frühmittelalterliche Low-Fantasy-Kampagne bietet.

Was suche ich?
- Das Setting sollte eher mittelalterliche Fantasy sein, gerne wenig bis keine Magie. Auch EDO-Spielerrassen sind kein Muss, Menschen reichen mir vollkommen. Weibliche Charaktere sollten ebenso als "Helden" möglich sein wie männliche Charaktere (was, wenn ich mich richtig erinnere, z.B. in Pendragon nicht der Fall ist)
Check für Cthulhu 7 und Mythras
- Es sollte einen spürbaren Unterschied zwischen dem geben, wie kompetent der Charakter zu Beginn in seinen Fertigkeiten ist und wie hoch er am Ende steigen kann. (Einen Startwert von 6 und ein "Cap" bei 10 (wie z.B. Attribute und Fertigkeiten bei Arcane Codex) fände ich z.B. suboptimal)
Eingeschränkter Check für Cthulhu 7 und Mythras. Bei ersterem werden Fertigkeiten gesteigert, die erfolgreich angewandet werden. Dann wird eine Probe gemacht, bei der der aktuelle Wert überwürfelt werden muss. Gelingt das, steigert die sich Fertigkeit mit 1W10. ABER das lässt sich sehr leicht und flexibel hausregeln. Die Verbesserungsprobe kann einfach weggelassen werden und der Steigerungswert gefixt werden. Alternativ kannst du freie Steigerungspunkte vergeben. Attribute zu steigern ist zwar vom System nicht vorgesehen, stellt aber kein Problem dar, wenn du z.B. freie Steigerungspunkte vergibst. Zu Mythras müssen andere was schreiben, da bin ich mir gerade unsicher.
- "Neue Spezialfertigkeiten" sollten sich in Grenzen halten. Mir reicht eine Steigerung der "Standart"- und "Kampffertigkeiten".
Sowas von Check für Cthulhu 7 und Mythras
- Kämpfe sollten spürbare Auswirkungen in Form von Abzügen verursachenden Verletzungen (z.B. knochenbrüche, Blutungen) haben. Außerdem sollten die Verletzungen nicht nach einer Nacht wieder verschwinden. Reines Hitpoints-Runterkloppen ist nicht mehr meine Welt.
Check für Mythras und eingeschränkter Check für Cthulhu. Regeltechnisch gibt es bei Cthulhu 7 schwere Wunden, die einen Bewusstlos werden lassen können. Sonst aber keine Abzüge geben. Es lässt sich hausregelseitig aber sehr gut ergänzen, dass schwere Wunden einen Maluswürfel auf alles geben.
- Das System sollte es auch in Print geben, nicht nur als PDF
Check für Cthulhu 7 und Mythras
- der Spielleiter soll auch normal Proben würfeln [Numenera und Unity sind somit z.B. raus]
Check für Cthulhu 7 und Mythras

Was für Charaktere würde unsere Gruppe in dem System gerne spielen?
Den Minenarbeiter, der nach dem Arbeitstag im Steinbruch ein bisschen den Umgang mit Keule oder Kampfstab übt.
Die Händlerin, die neben ihrem Tagesgeschäft nach Möglichkeiten zum Aufstieg in ihrer Gilde strebt.
Der Mönch, der gerne die höheren Weihen empfangen möchte. (Mönch im Sinne von "Priester", nicht im Sinne von "Meister des waffenlosen Kampfes")
Die Söldnerin, die in eine Meuchlergilde eintreten möchte, um mit den erlangten Künsten einen finsteren Kult zur Strecke zu bringen. 
Dreimal Check für Cthulhu 7 und Mythras
Generell haben W100-Rollenspiele aus meiner Sicht den riesigen Vorteil sehr leicht (so wie OSR-Spiele) verhausregelt zu werden, da es viele kleine Stellschrauben gibt, an denen man spielen kann, aber nicht muss.
Unbemerkte Angriffe sollen immer kritisch treffen können? Kein Problem, für es als Regel ein.
Du willst, dass Gegner bei hohen Verlusten darüber nachdenken, wegzulaufen? Kein Problem, lass sie eine Willenskraft-/Mana-Probe machen.
Das System ist zu tödlich? Gib einfach den Charakteren (aber nur den Charakteren) die doppelten Trefferpunkte.
Du willst häufiger kritischer Erfolge und Patzer? Lass alle Pasche über dem Wert Patzer und unter dem Wert kritische Erfolge haben (was den coolen Nebeneffekt hat, dass Anfänger häufiger patzen und Profis häufiger kritische Erfolge verbuchen).
All diese Regelungen wird das System problemlos aushalten.

Außerdem haben W100-Spiele aus meiner Sicht den Vorteil, dass du im Kampf gegen menschliche Gegner immer die Möglichkeit hast, sie mit einem Schlag zu erledigen. Hit-Point-Runtergekloppe wird es allein deshalb nicht geben, weil weder die Charaktere noch die Gegner viele Trefferpunkte haben.

PS: Leonidas ist ein Ninja.
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Blizzard am 13.10.2019 | 10:13
@ Blizzard
Shadows of Esteren müsste ich mir nochmal anschauen. Es hat ja auf jeden Fall Wundabzüge. Wie sieht es mit "Kritischen Treffern", Knochenbrüchen u.ä. aus?
Waren SC und NSC "symmetrisch" oder verwenden NSC "andere" Regeln
Ich wollte zuerst schreiben: " Und es hat auch noch Sanity-Points". Aber nachdem du bei WarHammer schon geschrieben hast, dass dir das mit dem Wahnsinns-& Geisteskrankheiten nicht zusagt, ist das wohl eher kein weiterer Pluspunkt für SoE. Bei mir wäre es definitiv einer.
Was den Rest (kritische Treffer, Knochenbrüche, "Symmetrie zwischen NSC und SC") anbelangt: Da müsste ich selbst auch nochmal nachschauen, das kann ich dir leider so ad hoc nicht beantworten, weil mein letztes Mal SoE (leiten) nun auch schon wieder über 1 Jahr her ist und ich mich seither nicht mehr so wirklich damit beschäftigt habe. Allerdings bin ich derzeit voll mit der Vorbereitung für die Convention in  einigen Tagen ausgelastet, so dass ich dafür wahrscheinlich erst nach der Convention Zeit haben werde.

Abgesehen davon kann aber sicher auch ohne dieses ganze Sanity-Geschichte spielen (in SoE vermutlich noch eher als in WarHammer). Das habe ich zumindest in meinen SoE Einstiegs-/Anfangsrunden so gemacht, dass die ganze Trauma-Geschichte erstmal keine Rolle gespielt hat.

Ansonsten: Bei der Art von Charakteren, die du spielen möchtest, war mein 1. Gedanke: WarHammer Fantasy 2nd. Ja, ich weiß, du magst die Alte Welt und die Sache mit dem Chaos und den Wahnsinns-&Geisteskrankheiten nicht. Was aber wäre, wenn du einfach das Regelgerüst samt den Karrieren aus WarHammer 2nd übernimmst und einfach auf ein mittelalterliches Setting deiner Wahl überträgst? Und die Sache mit Wahnsinns-& Geisteskrankheiten einfach weglässt? WarHammer 2nd hat ja darüber hinaus eine kritische Treffertabelle für Kämpfe, bei der vom Knochenbruch über den abgehackten Arm bis hin zum sudden death alles mit dabei ist. Ob da jetzt auch Wundabzüge mit dabei sind, weiß ich grade nicht, aber sowas ist ja ansonsten auch schnell gehausregelt.

Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Rhylthar am 13.10.2019 | 10:17
Ich habe es hier noch nicht gelesen, deshalb die Frage: Wäre "The One Ring" (2nd Ed. demnächst) eine Option?
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Kaskantor am 13.10.2019 | 10:43
Hatte ich auch im Kopf.

Nur das ist eben auch EDO.

Und der Stil im Kampf ist schon ein wenig eigen.

Gibts da auch Knochenbrüche und ähnliches?
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Rhylthar am 13.10.2019 | 10:51
EDO war ja nur kein "Muss", deswegen bin ich drauf gekommen.

Knochenbrüche und ähnliches nur abstrakt, aber Heilung ist nicht eben so im Vorbeigehen machbar.
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Gunthar am 13.10.2019 | 11:03
Schmeisse mal Midgard 5 in die Runde.
Einstufung als Medium Fantasy.
Klassen geben grobes Schema vor, wer was wie leicht lernen kann. Aber im Prinzip kann jeder fast alles lernen. Startercharaktere (Grad 1) sind mittelmässig kompetent. Kritische Treffer und Patzer sind vorhanden. Verletzungen können geheilt werden, doch das geschieht mit Einschränkungen. Berufe sind nicht ausgeprägt.
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Kaskantor am 13.10.2019 | 11:05
2D20 Conan wäre vielleicht noch was. Da spielt man auch nur Menschen.
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Supersöldner am 13.10.2019 | 11:15
Wenn die wenig Magie Regel gelockert würde wehre Splittermond doch Ideal ?
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Imion am 13.10.2019 | 11:16
Da es (noch ;)) nicht ausgeschlossen wurde, werfe ich mal GURPS in den Ring.

Zitat
Was suche ich?
- Das Setting sollte eher mittelalterliche Fantasy sein, gerne wenig bis keine Magie. Auch EDO-Spielerrassen sind kein Muss, Menschen reichen mir vollkommen. Weibliche Charaktere sollten ebenso als "Helden" möglich sein wie männliche Charaktere (was, wenn ich mich richtig erinnere, z.B. in Pendragon nicht der Fall ist)
- Es sollte einen spürbaren Unterschied zwischen dem geben, wie kompetent der Charakter zu Beginn in seinen Fertigkeiten ist und wie hoch er am Ende steigen kann. (Einen Startwert von 6 und ein "Cap" bei 10 (wie z.B. Attribute und Fertigkeiten bei Arcane Codex) fände ich z.B. suboptimal)
- "Neue Spezialfertigkeiten" sollten sich in Grenzen halten. Mir reicht eine Steigerung der "Standart"- und "Kampffertigkeiten".
- Kämpfe sollten spürbare Auswirkungen in Form von Abzügen verursachenden Verletzungen (z.B. knochenbrüche, Blutungen) haben. Außerdem sollten die Verletzungen nicht nach einer Nacht wieder verschwinden. Reines Hitpoints-Runterkloppen ist nicht mehr meine Welt.
- Das System sollte es auch in Print geben, nicht nur als PDF
- der Spielleiter soll auch normal Proben würfeln [Numenera und Unity sind somit z.B. raus]

- GURPS kommt im Basic Set (wenn man mal die kurzen Ausführungen zu Infinite Worlds ausklammert) ohne Setting daher, man müsste sich also ein eigenes bauen oder konvertieren.
- Je nachdem welche Powerlevel und/oder Abilities man erlaubt/wählt kann man von flashy bis down to earth alles haben. Eine Steigerung von 'Kann sich kaum selbst die Schuhe zubinden' bis 'Drachen mach ich vor dem Frühstück platt' ist durchaus möglich.
- Es läuft alles auf den gleichen mechanischen Grundprinzipien, daher keine komischen Sub-/Nebensysteme.
- Man kann (so man denn möchte) mit Hit Locations und darauf aufbauenden Crippling Injuries spielen; Regeln für Bleeding sind ebenfalls vorhanden. Heilung läuft auf niedrigen Techleveln eher gemächlich, dh man würfelt erst mal nach jedem Tag Rast ob man einen HP wiedererlangt.
-Print vorhanden, wobei das Gross an weitergehenden Publikationen (dh abseits von dem was man 'wirklich' braucht) leider nur als PDF erhältlich sind, sollte aber erstmal nicht stören, bis man dahin kommt vergeht ne Zeit.
- Spielleiter würfelt.
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Joyride am 13.10.2019 | 11:17
Wie stark möchtest du eigentlich etwas am gedruckten Regelwerk ändern?
Mir scheint, du bist da sehr auf das geschriebene Wort fokussiert. Das ist ja okay, hilft aber vielleicht bei der Einstufung.

Ich hätte bei Harnmaster die Berufe einfach gepickt, auch wenn es nirgendwo steht.
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Holycleric5 am 13.10.2019 | 11:58
@ Tegres
Während mir Cthulhu eher weniger zugesagt hat (trotz der verfügbarkeit des Mittelalter-Supplements) kann ich mir vorstellen, Mythras noch eine weitere Chance zu geben.

@Blizzard
Warhammer Fantasy 2 könnte ebenfalls eine gute Lösung sein, besonders, wenn ich Wahnsinn & Geisteskrankheiten weglasse. Ich habe erst vor ein paar Tagen in einem Testkampf wieder festgestellt, wie heftig die Kämpfe werden können (Mein Milizionär ist an Blutverlust bei einer Beinwunde verstorben).

@Rhylthar
The one Ring...
Ich hatte mir dazu vor einiger Zeit (schon ein paar Jahre her) ein Let's Play dazu angesehen. Und in dem Kampf, der dort ausgefochten wurde, gab es (zumindest für mich) nichts erinnerungswürdiges.
Außerdem möchte ich nicht in Mittelerde sondern in Araclia (ein Setting des Ace Of Dice-Verlags) spielen. Außerdem ist man eher auf "klassische" und "gute/rechtschaffene" Helden fixiert, die angestrebte Söldner-Assassinin kriegt dann vermutlich ziemlich schnell Schattenpunkte, weil sie Dinge tut, die aus Sicht des Regelwerks pfuibäh sind (Und ja, ähnlich wie Arya in GoT wird sie früher oder später von der Gilde die Aufgabe erhalten, bestimmte Personen zu meucheln).
Solange auch die Zweite Edition dieses "Heldentum/Gutmenschentum" weiterhin erzwingt, ist The one Ring bis auf weiteres erstmal raus.
Auch meine ich, mich daran zu erinnern, dass die Helden in ihren "besten" Fertigkeiten mit 2-3 starten, das Cap liegt irgendwo um 5 oder 6 herum.

Vielleicht ändert sich in der neuen Edition noch was, aber ich bleibe dort wie gesagt ertmal etwas...skeptisch.

@ Gunthar
Midgard 5 hat leider ähnlich wie Against the Darkmaster das "Problem", dass (mit ausnahme des Händlers) eher "Heldenhafte" Abenteurertypen vorhanden sind und in Midgard 4 ein "Minenarbeiter" (mit viel Glück beim Würfeln) zwar möglich, aber ähnlich wie in Ruf des Warlock eher mit der Zeit "schmückendes Beiwerk" wurde (außer man hat seine EP fleißig in die entsprechenden Fertigkeiten gesteckt). Und bei der Welt ist der Bereich, der mir am ehesten zusagen würde (Moravod) noch ziemlich grob umrissen, außerdem ist mir die Welt ein bisschen zu erdähnlich.

@Kaskantor
Conan 2d20 habe ich auch im Schrank. Das man Menschen spielt, weiß ich auch. Es gibt zwar auch hintergründe wie Farmer und Escaped Slave, aber auch hier überschattet der Archetyp die Wahl erneut.

@ Supersöldner
Splittermond hat zwar Regeln, dass z.B. Zustände wie Knochenbrüche erst verschwinden, wenn sie behandelt wurden und auch die Verfügbarkeit der Magie lässt sich einschränken, allerdings sind mir die Effekte, die man bei einem Erwürfelten Triumph erhält zu unspektakulär (bzw. sie gehen nicht in die von mir gewünschte Richtung)

@Imion
Gurps...
Müsste ich mir nochmal zur Gemüte führen.
Ich habe damals meine Bücher (Characters, Campaigns, Fantasy, Magic) wieder verkauft, weil es nicht meinem damaligen Spielstil nahekam.
Ich habe mir Gurps lite erstmal wieder als PDF geholt. Die Sache mit dem wählbaren Power level und Status klingst gut, aber irgendwie stellen sich mir bei der riesigen Vor- und NAchteilsliste irgendwie die Nackenhaare auf...
Und reine Punktegenerierung wird (besonders bei mir und meinen Spielern) immer seeeehr langwierig.

@ Joyride
Ja, ich bin jemand der sich zunächst bei Regelwerken immer sehr auf das geschriebene Wort stützt. Aber ich denke nicht, dass die angestrebten BErufe irgendwie "overpowered" sind, zumal in Hârn auch eine Kneipenschlägerei tödlich sein kann (da reicht schon ein Knietritt gegen den Kopf und das Duell ist vorbei)

Ich werde die Vorschläge jetzt erstmal in folgender Reihenfolge ausprobieren (Erstellung von 2-3 Charakteren mit anschließend 2 aufeinanderfolgenden Testkämpfen):
1. Warhammer 2
2. O.L.D. (Dort verwende ich abweichend erstmal nur den vorgenerierten Ritter aus dem Schnellstarter)
3. Hârnmaster
4. Mythras
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Space Pirate Hondo am 13.10.2019 | 12:15
Hast du schon Spielerfahrungen mit dem System sammeln können, besonders, was Kämpfe angeht?

Ich leite im Moment eine Judge Dredd Kampagne und habe gemerkt, dass du von Anfang an, die vollen taktischen Optionen nutzen musst, sonst wird das ganz schnell zum TPK (auch wenn ein Kampf als leicht ausgelegt ist).
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Blizzard am 13.10.2019 | 12:23
Ich habe es zwar selbst nie gespielt/geleitet, aber was ist denn mit 13thAge?
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Der Nârr am 13.10.2019 | 12:32
Ich habe damals meine Bücher (Characters, Campaigns, Fantasy, Magic) wieder verkauft, weil es nicht meinem damaligen Spielstil nahekam.
Ich habe mir Gurps lite erstmal wieder als PDF geholt. Die Sache mit dem wählbaren Power level und Status klingst gut, aber irgendwie stellen sich mir bei der riesigen Vor- und NAchteilsliste irgendwie die Nackenhaare auf...
Und reine Punktegenerierung wird (besonders bei mir und meinen Spielern) immer seeeehr langwierig.
GURPS ist so wie es im Buch steht ja gar nicht spielbar, weil es kein Spiel ist, die nennen es ja Role-Playing-System und nicht Role-Playing-Game. Man muss es schon erstmal anpassen und sein eigenes Spiel daraus machen - zum Beispiel, indem man Vor- und Nachteilsliste zurechtstutzt. Man kann das natürlich auch ad-hoc machen und von Fall zu Fall gucken, was Sache ist, je nachdem was man vorhat kann das aber in mehr Arbeit ausarten und Spieler vor den Kopf stoßen ("aber der Charakter BRAUCHT diesen Vorteil"). Die reine Punktegenerierung kann man reduzieren, indem man mit "Templates" spielt, z.B. Gurps Traveller hat so etwas, die geben dann schon einen großen Batzen CP vor. Vielleicht hat Banestorm auch so etwas, ansonsten würde man sich selber solche Templates bauen und den Spielern zur Verfügung stellen. Aber ja, am Ende ist immer noch sehr viel Eigenbau nötig.

Der Vorteil von GURPS ist, dass du es eigentlich an deinen Spielstil sehr genau anpassen kannst. Der Nachteil von GURPS ist, dass du es erstmal an deinen Spielstil anpassen musst ;).

In einer Gruppe, die kein Problem damit hat, Regeln zu lernen und auch etwa Effekte auswendig zu wissen (was macht Crushing Schaden, was macht Impaling Schaden usw.) spielt sich GURPS aber sehr flüssig trotz des Detailreichtums (im Gegensatz zu manch anderen ultradetaillierten Spielen).

HârnMaster und Mythras (zu WH2 und O.L.D. kann ich nichts sagen) bieten den Vorteil, ja bereits für mittelalterliche Fantasy maßgeschneidert zu sein. Daher spielt denke ich eine Rolle, wie wichtig einem die zusätzlichen Optionen in GURPS sind (Vor- und Nachteile, teilweise noch höherer Detailgrad) und wo einem der Kernmechanismus besser gefällt (W100 vs 3W6).
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Kardinal am 13.10.2019 | 13:23
...also ich spiele GURPS seit der 3. Edition (die ich damals nur aus dem Basic Set "gelernt" habe) und fand es eigentlich stets recht spielbar. (wenn du ein wenig Starthilfe möchtest, hau mich einfach mal auf discord an)  ;)
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: auerochse am 15.10.2019 | 21:28
Knapp 3 Monate ist es her, dass ich nach einem Crossover aus Titanquest und Hârnmaster suchte.


und ich frage mich fast seit ca. 10 jahren, weshalb es nicht ein sexy, sauschnelles BRP/ runequest/ hârnmaster gibt.

ist das BRP/RQ zu behäbig?
oder gibt es bei diesem system gar keine andere möglichkeit als behäbig zu sein?
ich bin zu faul, RQ4 zu "pimpen". vielleicht kommt nur was behäbiges bei raus.
 
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Gunthar am 15.10.2019 | 23:56
Schon mal Barebone Fantasy angeschaut? Simples W100 System.

Oder Hyperborea Helden des Stahls. Auch ein W100 System mit taktischem Kampf und was ich genial finde, dass der Einer einen grösseren Einfluss hat (zb der Schaden wird anhand des Einers ermittelt. Eine 29 macht viel mehr Schaden als eine 31 oder eine 23.
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: OldSam am 16.10.2019 | 01:12
Ich habe mir Gurps lite erstmal wieder als PDF geholt. Die Sache mit dem wählbaren Power level und Status klingst gut, aber irgendwie stellen sich mir bei der riesigen Vor- und NAchteilsliste irgendwie die Nackenhaare auf...
Und reine Punktegenerierung wird (besonders bei mir und meinen Spielern) immer seeeehr langwierig.

Als Beispielfantasyumsetzung (ggf. auch als Hardcover zu kriegen) kannst Du Dir ja vielleicht mal Banestorm (http://www.sjgames.com/gurps/books/banestorm/) ansehen, wenn Du magst, um einen kleinen Eindruck zu haben wie sowas prinzipiell aussehen "könnte" - das reine Lite-PDF ist ja doch immer etwas langweilig verständlicherweise ;)

Bzgl. reiner Punktegenerierung: Falls es Dir darum geht "ein wenig ungeplantes Schicksal" reinzumixen, könntest Du eine Random-Table wie diese hier (http://southernstylegurps.blogspot.com/2016/01/random-disadvantage-table.html) nehmen und z. B. definieren, dass jeder Startcharakter 1x oder 2x zufällig dort etwas nehmen muss - könnte ganz lustig sein :) Eine Art "Karrieremodus"-Charaktererstellung mit Story-Entwicklung a la Reign o.ä. gibt es leider (noch) nicht für GURPS, sowas hätte ich wirklich auch sehr gerne mal, allerdings wäre das natürlich auch hochgradig Genre-/Setting-spezifisch, müsste man ggf. also auch noch in verschiedenen Varianten haben; bei solchen Themen sind auf ein einzelnes Setting ausgerichtete Systeme klar im Vorteil.

Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Blizzard am 16.10.2019 | 01:17

Welche Systeme fallen definitiv raus?
- Arcane Codex: Die Charaktere starten für das Spielgefühl, das ich suche, etwas "zu" kompetent.
Wobei es sicherlich auch kein Problem sein dürfte, die Charaktere in AC etwas runterzuregulieren, damit sie deinen Anforderungen bzw. deinem Spielgefühl entsprechen. In der 1. Edition von AC gab es dazu (irgendwo weit hinten im Regelwerk, iirc Seite 338)sogar eine zwar optionale, aber dennoch vom Regelwerk her vorgesehen Regelung und zwar, die Charaktere allesamt als Lehrlingscharaktere starten zu lassen.

Ich weiß nicht mehr genau, was da alles dann für ein Einschränkungen mit verbunden waren für Anfangscharaktere , aber eine war iirc, dass der Rang in einer Fertigkeit 8 nicht übersteigen durfte. Ich empfand diese Regelung damals als sinnvoll & gut, denn auch mir waren die hohen Anfangswerte der Charaktere in AC teilweise ein Dorn im Auge (besonders bei den Archetypen).
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Der Nârr am 17.10.2019 | 08:54
In der aktuellen Ausgabe von Arcane Codex gibt es auch noch die Optionalregel, auf verschiedenen Machtstufen zu starten. Ich würde über die Regel aber sogar noch hinausgehen und 5 oder 6 als maximalwert vorgeben sowie ein Maximum für die Kampfschule vorgeben.Öl

Wir haben gerade eine kleine AC-Kampagne gestartet mit normalen Regeln und ich muss sagen mein Feen-Elementarist ist eine ziemliche Lusche. Die Kompetenz zu Beginn ist sehr davon abhängig, wie kompetent der Spieler den Charakter mõchte. Wenn der Optimierungswille in der Gruppe unterschiedlich ist, kommt da eine sehr gemischte Gruppe zustande.
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Der Läuterer am 18.10.2019 | 18:30
Sláine von Mongoose Publishing.
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Space Pirate Hondo am 27.10.2019 | 16:15
@Holycleric Hast du schon testen können, welches der vorgeschlagenen Systeme dir zusagt?
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Holycleric5 am 29.10.2019 | 13:23
Nicht wirklich...

zur Zeit hänge ich wieder sehr bei Splittermond, da es glücklicherweise für den Verlag wieder ein Stück besser läuft.

Auch dort kann man, wenn man die entsprechenden Manöver beherrscht, Gegner ziemlich fies beeinträchtigen. Dort muss man halt die Manöver zum Umreißen, Zurückdrängen, Blutung verursachen, Knochen brechen etc. als Meisterschaften einzeln erwerben, kann sie dann aber gezielt einsetzen, wenn man sie einmal gelernt hat (und die nötigen Erfolgsgrade schafft). Besonders die Meisterschaft "Abdrängen" habe ich neulich endlich mal "in der Praxis" erlebt und halte sie für eine sehr coole Meisterschaft.
In anderen Systemen wie z.B. Rolemaster ist es hingegen Glückssache, ob der kritische Treffer den Gegner nach hinten taumeln lässt, ihm die Initiative für ein paar Runden verwehrt , eine Blutung / einen Knochenbruch verursacht.

Ich finde es insgesamt doch etwas besser, zu sagen "Ich versuche, dem Gegner die Knochen zu brechen / ihn zurückzudrängen" statt solche Auswirkungen komplett dem Zufall zu überlassen.

Feuersänger hat es in seinem Runequest 6-Thread ziemlich gut auf den Punkt gebracht

Aber diese Optionen darf man ja immer erst wählen, nachdem man bereits den Vorteil durch die Würfel zugesprochen bekommen hat. Unter "taktischem Kampf" verstehe ich eigentlich was anderes als "hoffe auf möglichst gute Würfe".

Natürlich sind die angesagten Manöver in Splittermond keine "Selbstläufer", man muss den erschwerten Angriffswurf schaffen.

Von O.L.D. Habe ich mir mehrere Folgen eines Let's plays auf Youtube angesehen und da hatten die Kämpfe für mich ein wenig den Beigeschmack von "entweder passiert gar nichts oder man liegt sofort mit dem Gesicht im Dreck" und auch der Schnellstarter hat mich mit etwas gemischen Gefühlen zurückgelassen, denn der Ork kann z.B. den Ritter nur erfolgreich angreifen, wenn er eine "Feint"-Aktion verwendet (um einen zusätzlichen W6 zu erhalten)
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Erbschwein am 29.10.2019 | 13:56
Hallo Holycleric5,
Laut Rolemaster Charakterbuch bei der Fertigkeit Waffen kann man sich Spezialisieren.
Unter Spezialisierung steht:

z.B.:

* Während man eine bestimmte Menge pariert.
* Unter Einsatz eines bestimmten Kampfstil.
* Beim Kampf gegen ein bestimmten Kampfstil oder eine bestimmte Waffe.

Das erste sagt ja aus das man eine bestimmte Menge Pariert, beim zweiten gibt den Kampfstil an. Also könnte man auch ein Kampfstil machen was dich anspricht wie: Zurück drängen usw.
Da Rolemaster flexible ist müsste man halt eine Schwierigkeitsprobe machen.

Da müsste man halt selbst etwas entscheiden, da dieses nicht aufgeführt wird. Sondern nur die drei mit *.

Vielleicht schaut man da auch etwas unter die Fertigkeiten Mächtiger Schlag um ein Verhältnis zu kriegen.
Oder Du schaust bei Fertigkeit " Beeindruckende Manöver".
 
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: D. Athair am 30.10.2019 | 10:21
Feuersänger hat es in seinem Runequest 6-Thread ziemlich gut auf den Punkt gebracht
Das vorgebrachte Argument kann ich nachvollziehen. In Bezug auf RQ6/Mythras ist es aber nicht zutreffend.

Auch bei Rolemaster kann man vieles genauer definieren, wenn man will.
Es ist jedoch sehr front-loaded. HERO ist schlimmer. GURPS vergleichbar. Mythras hat auch viel davon.
Bei 3rd Era D&D und vergleichbaren Designs (DSA4, SpliMo) muss man bloß Optionen rumsortieren und weniger generelle Regelsysteme konfigurieren.

Find ich alles nicht so angenehm. Die BRP-Familie gefällt mir da noch am besten, weil die Regeln im Prinzip spielfertig sind und man vieles auch situativ lösen kann (wenn die SL genug Übersicht über die Regeln hat bzw. spontan fair agieren kann).
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Erbschwein am 31.10.2019 | 17:31
Im Mittelalter ein Job auszuführen ist nicht grade einfach.
Wenn sie eine Ausbildung erhalten sollten werden Sie als "Stifte" benutzt. Also schlepp das, mache dieses und schau zu.
Dann noch große Reisen ist schwierig.

Ich würde es nicht als schlimm empfinden, nur am Anfang zu schleppen und zuzuschauen aber dafür hätte die eine Ausbildung oder den Job. Dadurch kann ich Ränge zubekommen (trainieren).
Wenn sie schon Ausgebildet sein sollen, muss es wohl in höheren Stufen sein.
Oder Sie müssen halt als Tagelöhner arbeiten.

Ich würde nicht unbedingt den Wert sehen in der Fertigkeit, am Ende kann das anders sein.

Dir wird schon was einfallen.
Titel: Re: Holycleric sucht wieder/immer noch "sein" System
Beitrag von: Holycleric5 am 13.11.2019 | 00:00
Seit ca. 1 Woche lese ich mich wieder verstärkt in Fantasy Age ein (und habe heute Dank des "Campaign Builders Guide" mein viertes Buch dieses Systems im Regal stehen).

Zwar ist die theoretische Spanne zwischen dem, was man zu Anfang kann (Attributswert startet bei 3 bis 4) und dem was man theoretisch am Ende kann (Attributsmaximum 12) etwas kleiner und die Hintergründe könnten eventuell mit der Zeit ein wenig in den Hintergrund rücken, aber dafür gibt es im Campaign builder's Guide rudimentäre Regeln zur Abnutzung von Waffen und Rüstungen:

Jeder Spieler startet mit einem sogenannten "Supply Rating", das typischerweise zwischen 0 und 5 liegt. In regelmäßigen Intervallen und bei bestimmten Ereignissen sinkt dieses Supply rating.
Sinkt dieser Wert bei Nahrungsmitteln auf 0, erhält man einen Malus auf alle Proben, bei Waffen sinkt der Schaden, bei Rüstungen das Armor rating.

(Wie teuer eine Rüstungs- / Waffenreparatur sein soll, habe ich bisher jedoch noch nicht gefunden. Vielleicht wird es -wenn überhaupt- später (sprich: in einem nachfolgenden Buch) genauer festgelegt.
Mein vorläufiger Ansatz: ein Viertel des Listenpreises. Bei einer Zweihandaxt (Listenpreis 20 silber) zahlt man also 5 Silber, um das Supply Rating wieder herzustellen, solange der Wert 0 oder höher beträgt.)

Fantasy Age besitzt alleine im Grundregelwerk vielfältige Kampf- und Zauberstunts, die dem Kampf eine gewisse Unberechenbarkeit verleihen. Gleichzeitig wird der Kampf durch die verschiedenen Aktionsmöglichkeiten und Modifikatoren sehr taktisch. Kombiniert man dies mit den Wound Penalties (die man sich im Gegensatz zu Splittermond glücklicherweise nicht mit Vorteilen wegkaufen oder mit Magie temporär "ausschalten" kann) und den Grave Wounds (grob gesagt reduzierte Heilung von HP während einer Nachtruhe), kann man durchaus ein System erhalten, bei dem man sich ein wenig überlegen sollte, in welches Gefecht man sich stürzt.