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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Faras Damion am 5.12.2019 | 13:43

Titel: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: Faras Damion am 5.12.2019 | 13:43
Anm. d. Red.: Dieser Thread wurde aus Aethera - Kennt / spielt das echt keiner? (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,113333.0.html) rausgetrennt.
Es kann also sein, dass Postings (bis inklusive Antwort #14) sich auch auf Sachen beziehen die im anderen Thread geschrieben wurden.

Eine kontroverse Frage: Macht ein Setting ohne System Sinn? Ich würde sagen, nein.

Aber um zum Thema zurückzukommen:
Nein, ich kannte das gar nicht. Und irgendwie springt der Funke auch nicht über. Vielleicht weil die letzten SciFi-Serien und -Bücher, die mich gefesselt haben, in eine andere Richtung gingen. Aber sperren würde ich mich auch nicht, wenn eine Mitspieler*in das anschleppt. :)

Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: YY am 5.12.2019 | 13:51
Aber mich wundert halt, dass es so gar keiner zu kennen scheint.

Das ist tatsächlich komplett an mir vorbei gegangen.
Ok, inhaltlich ist das wohl so gar nicht meins, aber ich weiß von so viel Kram, der mich nicht interessiert, zumindest dass es ihn gibt...muss ich komplett verpasst haben. Zumal ich bei Science Fantasy ja wenigstens kurz hinschaue und ein Produk damit schon mal bemerkt und aktiv eingeordnet habe.

Edit-P.S.: Vielleicht sollte ich mal einen Setting-Thread aufmachen, wo ich meine Lieblingssettings sammle und beschreibe? Wäre zur Abwechslung mal was Konstruktives... :think:

 :d

Eine kontroverse Frage: Macht ein Setting ohne System Sinn? Ich würde sagen, nein.

Nicht mehr und nicht weniger als ein Setting mit einem System, das mir nicht passt ;)
Halt, doch noch ein bisschen mehr, denn das System kann hier und da Auswirkungen auf das Setting jenseits der Spielmechanik haben (Perspektive auf Magie usw.).
Da ist es vielleicht wirklich besser, wenn man das Ganze von Anfang an "systemagnostisch" aufzieht. Dann hat man weniger Aufwand, wenn es an die Anpassung an das gewünschte System geht.
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: nobody@home am 5.12.2019 | 14:05
Eine kontroverse Frage: Macht ein Setting ohne System Sinn? Ich würde sagen, nein.

Au. Das sag' aber mal lieber nicht den ganzen Romanautoren, Filmproduzenten, und sonstigen Leuten, die sich schon ewig der Illusion hingeben, daß sie Settings ohne extra darangehängte Rollenspielregeln produzieren würden -- die wären doch am Boden zerstört, wenn sie jemals herausfänden, daß sie das in teils schon jahrhundertealter Tradition komplett falsch machen... ~;D
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: Supersöldner am 5.12.2019 | 14:11
viele moderne Romane haben Rollenspielregeln mit Rüstung 32 und Plus 4 Konstitution und Plus 4 stärke bei den Stiefeln .^^  Ich habe selber 3 solche reihen in Lesen vorgestellt und warte auf mehrere weiter die schon bestellt sind.    Bei Filmen hast du leider Recht aber vielleicht hohlen die die Romane ja irgendwann ein .   Was Aethera angeht wie oben schon angedeutet würde ich versuchen es mir zu beschaffen je nach Sprachen in den es verfügbar ist.
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: tartex am 5.12.2019 | 15:03
Für mich gilt auch: alles was unter Pathfinder kommt, würdige ich keines Blickes.

Sogar, wenn das Setting toll wäre, warum würde ich mir ein Buch besorgen wollen, wo vermutlich 75% des Platzes auf die Beschreibung von Feats verwendet wird?
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: Supersöldner am 5.12.2019 | 15:10
Lord Selis / Ausprobieren vielleicht Änderst du deine Meinung .
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: tartex am 5.12.2019 | 15:12
Lord Selis / Ausprobieren vielleicht Änderst du deine Meinung .

Dann erzähl uns mal, welche Romane das jetzt genau sind! Bin auch interessiert und gespannt.
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: am 5.12.2019 | 15:24
Tartex /Play to Live , Der Weg des Schamanen , Die Eisraben Chroniken sind zum bespiele 3 solche reihen die ich hier auf  :t: im Lesen vorgestellt habe. Hoffe in den Nächsten Tagen noch mehrere weiter vor zu stellen aber das kommt drauf an wann sie bei mir eintreffen . Es Gibt Level ,Klassen,Ausrüstung mit Werten ,Quest , ich Liebe es. 
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: Flamebeard am 5.12.2019 | 15:48
Tartex /Play to Live , Der Weg des Schamanen , Die Eisraben Chroniken sind zum bespiele 3 solche reihen die ich hier auf  :t: im Lesen vorgestellt habe. Hoffe in den Nächsten Tagen noch mehrere weiter vor zu stellen aber das kommt drauf an wann sie bei mir eintreffen . Es Gibt Level ,Klassen,Ausrüstung mit Werten ,Quest , ich Liebe es.

Ah, also keine Romane sondern LitRPG? Also das, was wir alten Säcke noch als Spielbücher (https://de.wikipedia.org/wiki/Spielbuch) kennen?
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: Supersöldner am 5.12.2019 | 15:49
LITRPG Romane sind also keine Romane für dich ?
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: tartex am 5.12.2019 | 15:50
Ah, also keine Romane sondern LitRPG? Also das, was wir alten Säcke noch als Spielbücher (https://de.wikipedia.org/wiki/Spielbuch) kennen?

Nein. LitRPG, sond keine Spielbücher.

 :btt:
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 5.12.2019 | 20:15
Eine kontroverse Frage: Macht ein Setting ohne System Sinn? Ich würde sagen, nein.


Hä? Settings ohne Systeme sind das Beste überhaupt,die kann ich dann auf das, was ich spiele anpassen ohne das Problem zu haben dass die Spieler es unbedingt mit was spielen wollen was ich nicht mag. Ich hab schon genug Systeme, ich rbauch eigentlich keine weiteren mehr.
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: Faras Damion am 6.12.2019 | 13:02
Es gibt sogar fleissige Weltenbauer, die Settings sogar völlig unabhängig von Büchern, Filmen oder Brettspielen entwickeln. Da gibt es keine Kurzgeschichte, keine NPCs, kein Konsum. Das ist super.

Aber wir reden wir vom Rollenspielkontext. Wieviele Settingbände habt ihr gekauft, die System-unabhängig sind?
Man muss sich dann halt die Arbeit machen, ein Regelsystem draufzuflanschen. Und das macht man noch für Settings, die einen in anderen Medien begeistert haben. Oder man konvertiert ein Setting von einem System ins andere. Klar. Aber wirklich ein reines Setting?

Zumindestens müssen doch Hinweise darauf sein, wie Regelstrukturen intendiert sind (Tödlichkeit, Effizenz, Pulpigkeit, usw.).

Und zusätzlich ist doch eine Lehre der neuen Indiespiele, wie wichtig es für ein gutes Spiel ist, dass Setting und System gut harmonieren. System matters und ich habe es immer sehr genossen, wenn die Entwickler*innen sich Mühe bei beidem gemacht haben.
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: Crimson King am 6.12.2019 | 13:22
Aber wir reden wir vom Rollenspielkontext. Wieviele Settingbände habt ihr gekauft, die System-unabhängig sind?

Kaum welche, weil es die so gut wie nicht gibt.

Die entscheidende Frage lautet: wieviele Settingbände verwendet ihr unabhängig vom System? Und da komme ich auf eine ziemlich hohe Anzahl, weil ich fast alles auf eine handvoll Regelsysteme konvertiere.

Ich wäre soooo froh, wenn mehr Autoren den Mut hätten, systemunabhängige Settings zu schreiben, anstatt ein weitgehend beliebiges oder gar schrottiges Heartbreaker-System dranzutackern, das ich dann mitbezahlen muss und das mich bei der Lektüre potenziell stört.
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: tartex am 6.12.2019 | 13:26
Ich spiele z.B. Palladium-Systeme (Rifts&Nightbane) ohne Probleme und ohne auf die Werte zu schauen mit meinem eigenem OSR-System. Splittermond habe ich auch so gehandhabt. Selbst Aventurien jetzt.

Je mehr Crunch ein Buch dann hat, desto weniger ist es für meine Zwecke geeignet.

Aber noch lieber mag ich natürlich Settingbücher, die schon ein (schlankes!) Regelwerk enthalten.
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: YY am 6.12.2019 | 13:27
Ich wäre soooo froh, wenn mehr Autoren den Mut hätten, systemunabhängige Settings zu schreiben, anstatt ein weitgehend beliebiges oder gar schrottiges Heartbreaker-System dranzutackern, das ich dann mitbezahlen muss und das mich bei der Lektüre potenziell stört.

Andererseits gibt es den Erfahrungswert, dass sich das spürbar schlechter verkauft als gefühlt vollständige Spiele. Da wird sich wohl auf absehbare Zeit nicht viel ändern.
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: tartex am 6.12.2019 | 13:27
Kaum welche, weil es die so gut wie nicht gibt.

Naja, die gesamten Reihe der DSA4-Regionalbände war z.B. regelfrei.
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: Selganor [n/a] am 6.12.2019 | 13:32
Es gab ja schon zu AD&D-Zeiten Sourcebooks die "irgendwie" AD&D-Werte dabei hatten aber nie direkt lizensiert waren und seit d20-Lizenz/OGL ist es auch kein grosser Aufwand mal eine Handvoll Infos an "D&D"-Werten dabei zu haben.

So ganz ohne Regelinfos hat sich ja nichtmal Kenzer getraut die "Kingdoms of Kalamar" zu D&D 3.x-Zeiten rauszubringen (wobei die echten Spielwerte die ueber den ganzen Waelzer verteilt waren vielleicht mal auf eine Seite gepasst haetten IIRC)
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: nobody@home am 6.12.2019 | 15:01
Ich denke, ein grundsätzliches Problem von "kommerziellen" Rollenspielsettings besteht einfach darin, daß die ja versuchen müssen, bei Leuten einen Fuß in die Tür zu bekommen, die ihrerseits schon (mindestens mal ansatzweise, wenn nicht besser) in der Lage sind, sich selbst eigene Settings aus den Fingern zu saugen und dort dann zu spielen. Das ist logischerweise nicht ganz trivial, wenn sich das Setting, das sich verkaufen will, nicht wenigstens ganz klar positioniert und sagt, für wen es sein will und welchen Mehrwert es gegebenenfalls liefert -- wenn sich da also No-Name-Produkte für gar kein System überhaupt schneller und leichter am unteren Ende der Hackordnung wiederfinden als solche, die zumindest eine Lizenz mit Wiedererkennungswert haben oder an ein schon einigermaßen populäres Regelwerk (oder gar deren mehrere) anknüpfen können, dann verwundert das zumindest mich nicht im Geringsten.
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 7.12.2019 | 00:32

Aber wir reden wir vom Rollenspielkontext. Wieviele Settingbände habt ihr gekauft, die System-unabhängig sind?


So ungefähr 20. Meist kleine Weltenbeschreinungen oder Regionalbeschreibungen. Aber auch ein paar größere. Lost Lands z.B kann man mit oder ohne Regeln haben.
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: Weltengeist am 7.12.2019 | 08:36
Die entscheidende Frage lautet: wieviele Settingbände verwendet ihr unabhängig vom System? Und da komme ich auf eine ziemlich hohe Anzahl, weil ich fast alles auf eine handvoll Regelsysteme konvertiere.

Ich wäre soooo froh, wenn mehr Autoren den Mut hätten, systemunabhängige Settings zu schreiben, anstatt ein weitgehend beliebiges oder gar schrottiges Heartbreaker-System dranzutackern, das ich dann mitbezahlen muss und das mich bei der Lektüre potenziell stört.

Du sprichst mir mit jedem Wort aus der Seele. Nicht nur, dass weder ich noch meine Gruppe Bock haben, nur wegen des neuen Settings schon wieder ein neues Regelwerk zu lernen, nein - diese Regelwerke sind auch in den meisten Fällen Schrott. Das Design eines guten Regelwerks dauert Jahre und erfordert viele hundert (wenn nicht tausend) Stunden Spieltest durch eine große Anzahl von Testspielern. Das können und wollen die meisten Settingdesigner gar nicht leisten. Und das merkt man dann auch.

Auch wenn 5E oder Savage Worlds jetzt nicht zu meinen Lieblingssystemen gehören, ist es mir tausendmal lieber, ein Setting wird auf so ein weithin bekanntes System angepasst, als dass es wieder mit seinen eigenen "ich hab da mal was gebastelt"-Regeln daherkommt. Aber am allerliebsten wäre es mir, diese Settings kämen gleich "raw", und die Anpassung auf konkrete Regelwerke wäre ein eigenes Dokument, das man dann kaufen oder weglassen kann.
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: YY am 7.12.2019 | 14:15
Das Design eines guten Regelwerks dauert Jahre und erfordert viele hundert (wenn nicht tausend) Stunden Spieltest durch eine große Anzahl von Testspielern.

Einerseits erscheint mir das viel zu hoch aufgehängt angesichts der Tatsache, dass viele erfolgreiche und mechanisch mindestens brauchbare Systeme mit der ganz heißen Nadel gestrickt wurden. Da ist eher die Frage, wen man da dran setzt.

Andererseits stelle ich immer wieder fest, dass auch lange Entwicklungszeiten bei Weitem nicht garantieren, dass das Ding dann auch wirklich rund läuft.
Eine gelungene zweite Edition fußt ja gerade auf dem Feedback einer Anzahl an Spiele(r)n, die man in der Entwicklung ohne irgendein Early-Access-/Betatest-Modell gar nicht erreichen kann.


Die Schlussfolgerung ist natürlich richtig: Der einfachste Weg ist es, auf ein bewährtes System zu verweisen. Zumindest, wenn man eigentlich "nur" ein Setting bauen will.
Und wenn man doch noch ein System bauen will, ist es nicht ganz verkehrt, das in der Veröffentlichung weitgehend vom Setting zu trennen.
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: Maarzan am 7.12.2019 | 14:38
Settings sind für mich das, was ich als kreatives Vergnügen gerne selber erstelle.
Wennich das schon nach außen vergebe dann doch deshalb, weil es in der Umsetzung zuviel Arbeit bei der Detailarbeit gäbe. Und die müßte ich bei einem systemfreien Setting dann für die Kreativergüsse anderer immer noch machen.

Abgesehen davon, dass meinem Eindruck nach die meisten Settings doch auch nur den Kreativspaßanteil darstellen und die mühselig werdende Arbeit für den Kunden übrig lassen.

Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 7.12.2019 | 14:42
Das kapier ich nicht, warum macht ein Systemfreies Setting da mehr Arbeit? du hast doch sicher ein Liebligssystem mit dem du es verwenden kannst.
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: YY am 7.12.2019 | 14:47
Und dann muss man den Kram, den es im Setting gibt, dem System mindestens zuordnen, wenn nicht sogar mit mehr oder weniger großem Aufwand darauf anpassen.
Das ist doch die eigentliche Arbeit bei einer Konvertierung.
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 7.12.2019 | 16:04
Das geht bei mir so nebenher während ich es lese. Oder ansonsten halt je nachdem wie die Spieler es möchten. Mühe macht zumindest mir das nicht.

Ich hab aber auch nicht das Bedürfnis alles genau konvertieren zu müssen. Reicht auch ausm Stegreif.
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: Achamanian am 7.12.2019 | 16:47
Ich muss gestehen, dass ich allein die Vorstellung, ein Setting in ein anderes System zu konvertieren, hasse. Wahrscheinlich hat das damit zu tun, dass wir das aus irgendeinem Grund in meiner Anfangs-Schulzeiten-Runde einfach nie gemacht haben. Wir sind gar nicht drauf gekommen. DSA war Aventurien, MERS war Mittelerde, Sturmbringer waren die Jungen Königreiche, Shadowrun war die 6te Welt, Midgard war Midgard (von Magira wussten wir nichts), AD&D waren Fortgotten Realms. Wir hatten irgendwie an jedem Regelwerk Spaß und deshalb nie Probleme mit den jeweiligen Kombinationen, wie sie offiziell vorlagen.


Abgesehen davon, dass meinem Eindruck nach die meisten Settings doch auch nur den Kreativspaßanteil darstellen und die mühselig werdende Arbeit für den Kunden übrig lassen.

So was hasse ich auch wie die Pest. Es gibt so viele Settings, die mit der coolen Idee daherkommen (die ich mir so oder so ähnlich oft auch gut hätte Einfallen lassen können) und der SL dann die Drecksarbeit (Lagepläne zeichnen, Schauplätze ausarbeiten, für's Abenteuer brauchbare NSC-Beziehungen anlegen ...) überlassen, weil diese "genialen" Autoren sich zu fein dafür sind, sondern nur rasch ihre Großen Gedanken(TM) aufs Blatt werfen wollen (Looking at you, Monte Cook!).
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: YY am 7.12.2019 | 17:09
Wir hatten irgendwie an jedem Regelwerk Spaß und deshalb nie Probleme mit den jeweiligen Kombinationen, wie sie offiziell vorlagen.

Ein echtes Problem hatte ich damit auch selten, aber andersrum hatte ich auch keine Berührungsängste, wenn es darum ging, ein anderes System als das "offizielle" zu nehmen.
Aus reiner (gefühlter!) Faulheit hat man dann oft das mitgelieferte System genommen, obwohl das natürlich unterm Strich viel mehr Aufwand war, als alles Mögliche auf ein System zu übertragen  ;D

(Looking at you, Monte Cook!).

Der Elon Musk der Rollenspielbranche ~;D

Aber ja, mit "Großen Ideen" und schickem Artwork lockt man mich auch nicht, gerade wenn selbst die rudimentäre Ausarbeitung schon in Richtungen geht, mit denen ich dann nichts mehr anfangen kann.
Da klaue ich lieber nur die Große Idee und mache den Rest gleich ganz selbst.
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: Achamanian am 7.12.2019 | 17:15
Aber ja, mit "Großen Ideen" und schickem Artwork lockt man mich auch nicht

Mich lockt man damit durchaus erfolgreich ... das ist ja das Problem.
Tatsächlich fände ich es in vielen dieser Fälle auch besser und ehrlicher, wenn man eine 30-50seitige halb-ausgearbeitete Settingidee zu einem bestehenden System und mit schlanken Preis anbietet, als die 30-50 Seiten durch Fluff und Satz auf 70-80 aufzublasen, 100 Seiten Regeln und 20 Seiten GM-Tipps dranzuklatschen und dann ein "vollwertiges" RSP zu bieten, das mir leider nicht wirklich mehr bietet.
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: tartex am 7.12.2019 | 17:29
Mir ist es z.B. schon zu mühsam zu Savage Worlds zu konvertieren. Aber für OSR ist es kein Aufwand für mich es aus dem Stegreif zu machen. Da schreibe ich eigentlich auch die Werte erst in dem Moment nieder, wenn die Sachen ins Spiel kommen. (Wenn ich sie überhaupt niederschreibe.)
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: am 7.12.2019 | 18:09
Hört sich fast so an als sei ich der einzige der 500-600 Seiten Grundbücher mit Regeln ;setting, Tipps,einem Abenteuer usw mag ? oder halt hundert weniger wenn es ohne System sein soll.
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: YY am 7.12.2019 | 18:49
Tatsächlich fände ich es in vielen dieser Fälle auch besser und ehrlicher, wenn man eine 30-50seitige halb-ausgearbeitete Settingidee zu einem bestehenden System und mit schlanken Preis anbietet, als die 30-50 Seiten durch Fluff und Satz auf 70-80 aufzublasen, 100 Seiten Regeln und 20 Seiten GM-Tipps dranzuklatschen und dann ein "vollwertiges" RSP zu bieten, das mir leider nicht wirklich mehr bietet.

Entweder das oder quasi andersrum ein implizites Setting, das sich nur im Gesamtbild aus einer Vielzahl an spielfertig aufbereiteten Abenteueraufhängern usw. zusammensetzt.
Ich denke mir nämlich bei vielen sehr weit ausholenden Settingbeschreibungen, dass das zwar ganz unterhaltsam zu lesen ist, aber mir am bzw. für den Tisch nicht viel bringt.

Hört sich fast so an als sei ich der einzige der 500-600 Seiten Grundbücher mit Regeln ;setting, Tipps,einem Abenteuer usw mag ? oder halt hundert weniger wenn es ohne System sein soll.

Abenteuer im GRW ist für mich komplett verzichtbar - das wird dann höchstens ein paar mal genutzt und ist fortan totes Gewicht. Dann lieber gar nicht mit abdrucken und für die GRW-Käufer oder die Allgemeinheit als PDF bereitstellen.

Und ja, hunderte (!) Seiten allgemeine Settingbeschreibung sind mir zu viel. Das sollte wie oben angerissen lieber früher als später die Kurve kriegen und eine Sammlung von spieltauglichem Material sein.
Ein paar Dutzend Seiten Abenteuergenerator und ähnliche Handlungsmaschinen taugen mir da für Spielzwecke eher als ein dicker Settingwälzer, der z.B. alle Regionen nach Schema F abarbeitet - siehe Riddle of Steel. Da hätte man die Settingbeschreibung auch weglassen können und es hätte kein bisschen gefehlt.
Ähnlich geht es mir manchmal mit "Die Welt" von Splittermond. Das liest sich zwar gut und ist hübsch gemacht, aber mit dem eigentlichen Spiel hat das für mich eher am Rande zu tun.
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: Supersöldner am 7.12.2019 | 19:32
außer das man in der dort beschriebenen Welt spielt .
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: Achamanian am 7.12.2019 | 20:10
Das liest sich zwar gut und ist hübsch gemacht, aber mit dem eigentlichen Spiel hat das für mich eher am Rande zu tun.

Ich hab ja mal einen Artikel dazu gelesen, warum so was m.E. doch seinen Wert hat (als Lektüre): https://www.tor-online.de/feature/games/2017/09/warum-ich-rollenspielbuecher-liebe-und-lese/ (https://www.tor-online.de/feature/games/2017/09/warum-ich-rollenspielbuecher-liebe-und-lese/)

Aber letztendlich stimme ich dir zu: Für's Spiel (und oft auch für's Lesevergnügen) habe ich meistens lieber kleine Schauplätze und Figurenkonstellationen, mit denen ich im Spiel auch was anfangen kann, als ausführliche Darlegung allgemeiner politischer Verhältnisse, Klimabedingungen, Mythologien und Kosmologien ... gerne der große und grobe Rahmen, aber von da bitte schnell runter zu den Details (nicht allen, sondern einer bunten Auswahl).
Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: Maarzan am 7.12.2019 | 20:13
Das geht bei mir so nebenher während ich es lese. Oder ansonsten halt je nachdem wie die Spieler es möchten. Mühe macht zumindest mir das nicht.

Ich hab aber auch nicht das Bedürfnis alles genau konvertieren zu müssen. Reicht auch ausm Stegreif.

Auf dem Niveau kann ich mir dann lieber und noch schneller selbst etwas ausdenken. Auf fremde Arbeit greife ich ja genau dann zurück, wenn ich vor Arbeit stehe - d.h. dann auch Ansprüche habe, die Arbeit verursachen - , die ich mir in dem Moment gerne ersparen würde.

Titel: Re: Settings ohne Systeme (war: Aethera - Kennt / spielt das echt keiner?)
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 8.12.2019 | 15:08
Klar kann ich das auch, aber ich liebe es in anderer Leute Welten einzudringen. Und da ich meine Welten gerne vollständig beschrieben mag, macht für mich das am meisten Arbeit.Davon abgesehen, dass zuviel tippen fürmich inzwischen schmerzhaft ist  ;)