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Medien & Phantastik => Sehen, Lesen, Hören => Lesen => Thema gestartet von: Huhn am 24.12.2019 | 13:49

Titel: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 24.12.2019 | 13:49
Erneut ein herzliches Willkommen an alle Lesewütigen und die, die es werden wollen!  :)

2020 wird die bewährte Reading Challenge hier im Tanelorn bereits zum fünften Mal die Seiten rascheln lassen - und DU kannst mit dabei sein! Die Teilnahme ist ganz einfach:


Und immer dran denken - das hier ist kein Wettbewerb. Das wichtigste Ziel ist es, dass alle Spaß haben und wir schöne Bücher lesen. Und wenn wir uns dabei noch gegenseitig mit dem Lesefieber anstecken und für neue Bücher begeistern können, dann ist das natürlich der Zuckerguss auf dem Törtchen.  ^-^
In diesem Sinne - lauschige Lesestündchen uns allen und auf ein erfolgreiches Jahr 2020!


Wer ist mit dabei?
(kursiv - nur auf Goodreads)
Infernal Teddy (Goodreads (https://www.goodreads.com/user/show/10755234-infernal-teddy)) - 100 Bücher - 111/100
Greifenklaue - GK Reading Challenge: 24 Bücher, 48 Comics - 3/24 Bücher, 0/48 Comics
Thandbar - 25-50 Seiten pro Tag, dabei möglichst viele Bücher "abarbeiten" - 1455/9150-18.300 Seiten
Swafnir - Klingen-Reihe von Abercrombie fertig lesen (+ den ein oder anderen Zusatzband) und dann möglichst viel vom berühmten Anhang N. - 0
Weltengeist (Goodreads (https://www.goodreads.com/user/show/91628117-weltengeist)) - 20 Seiten pro Tag (=7320 Seiten im Jahr), 30 Bücher -  39/30
Blanchett - "Stapel der Schande" reduzieren, mind. 5 Bücher davon, insgesamt 10 Bücher - 24/10, 3 vom "Stapel der Schande"
Lyris - Calender of Crime, Monthly Key Word, Motif Reading Callenge, The Color Coded Challenge, Linz-the-Bookworm, Das SuB ABC 2020; insg- 245 Kategorien - 300/245
Liv - "Bücherwürmchen-Callenge made by Mama" (10 Level a 12 Kategorien); insg. 120 Bücher - 222/120
gunware - pro Woche und pro Monat ein Buch; insg. 65 Bücher - 65/65
Huhn (Goodreads (https://www.goodreads.com/user/show/63354628-huhn)) - "Stapel der Schande" reduzieren; insg. 40 Bücher - 28/40
Sindaja - 3 Bücher pro Monat bzw. 36 im Jahr - 77/36
Thanaarx - 16 Bücher und 10 Comics - 8/16 Bücher, 7/10 Comics
Germon (Goodreads (https://www.goodreads.com/user/show/50933154-germon)) - 50 Bücher, jeden Tag mindestens 20 Seiten - 5/50
Rhylthar (Goodreads (https://www.goodreads.com/user/show/91690353-rhylthar)) - 20 Bücher - 2/20
Sashael - 10 Bücher - 5/10
Menthir - 40 Bücher - 50/40
D. Athair - 9 Kurzgeschichten, 18 Bücher - 0/9 Kurzgeschichten, 0/18 Bücher
Tsuyoshi Hamato - 15 Bücher - 5/15
Green Goblin - 36 Bücher - 36/36
Vampirwurst - 3 Bücher - 0/3

(aktuell bis Antwort #260 (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,113516.msg134948011.html#msg134948011))
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Infernal Teddy am 24.12.2019 | 13:58
Ich bin dann wieder mit Goodreads dabei
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Greifenklaue am 24.12.2019 | 14:33
In diesem Jahr geb ich mir in der GKreading Challenge selbst die Kategorien vor ...

60 werden es werden, es gibt 5 Abstufungen: 60/48/36/24/12. 24 nehm ich mir vor.

Selbiges übrigens für Comics. Da allerdings 48.

Links editier ich ein, sobald sie entgültig stehen.

Es darf sich gern angeschlossen werden (und bei der GKcomic Challenge spendier ich auch GRT-Comics ...)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 25.12.2019 | 14:12
Darf ich dumm fragen, was die GKreading Challenge ist? O.O
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: schneeland am 25.12.2019 | 14:15
Darf ich dumm fragen, was die GKreading Challenge ist? O.O

Ich tippe mal: GK = Greifenklaue
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 25.12.2019 | 14:21
Wow. *Kronleuchter leuchtet auf*  :o
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Hellstorm am 25.12.2019 | 14:24
Wow. *Kronleuchter leuchtet auf*  :o

*wird im Nebenraum vom Lichtschein geblendet...*

Kann mal einer die Funzel abdrehen! BITTE!?

*Scnr*
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Thandbar am 25.12.2019 | 15:31
Ich möchte jeden Tag fest 25 bis 50 Seiten (wobei 50 die Soll-Marke darstellt) lesen und dabei einige Bücher 'abarbeiten', die in meinem Regal stehen. Darunter auch einige Fantasy-Klassiker. Natürlich hoffe ich, dass 2020 tatsächlich der dritte Band der Kingkiller-Reihe erscheinen wird ...
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Swafnir am 25.12.2019 | 15:52
Ich will 2020 die Klingen-Reihe von Abercrombie fertig lesen (+ den ein oder anderen Zusatzband) und dann möglichst viel vom berühmten Anhang N. Zuerst hab ich mir mal Fritz Leiber vorgenommen.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Weltengeist am 25.12.2019 | 19:55
Ich bleibe bei meinem Vorsatz, mindestens 20 Seiten pro Tag zu lesen, und versuche, im Jahr auf mindestens 36 Bücher zu kommen (*). Mindestens 10 davon sollen etwas mit dem Thema "Cyberpunk" zu tun haben (entweder Romane oder thematisch verwandte Sachbücher).

Dokumentiert wird wieder bei Goodreads.

(*) Und wenn ich "Bücher" sage, dann meine ich Bücher und nicht Comics oder Rollenspielmaterial. Die kommen sicher auch dazu, werden aber nicht gezählt.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 25.12.2019 | 22:29
Ich hab eure Ziel-Seitenzahlen mal anhand der 366 Tage 2020 errechnet. Die müsstet ihr mir dann ungefähr mitteilen, sonst kann ich sie natürlich schlecht tracken.  ;)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Infernal Teddy am 25.12.2019 | 22:40
Ach ja, ganz vergessen: die Challenge läuft wieder auf 100 Bücher
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Weltengeist am 26.12.2019 | 08:43
Ich hab eure Ziel-Seitenzahlen mal anhand der 366 Tage 2020 errechnet. Die müsstet ihr mir dann ungefähr mitteilen, sonst kann ich sie natürlich schlecht tracken.  ;)

Hast du das letztes Jahr auch gemacht? Ist mir gar nicht aufgefallen ;D

Ich werde hier übrigens nicht ständig Updates schreiben, sondern lediglich bei Goodreads eintragen, was ich fertig gelesen habe.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Blanchett am 26.12.2019 | 09:59
Dann möchte ich mich auch mal dran versuchen...

Ziel: Meinen persönlichen "Stapel der Schande" reduzieren.
Mindestens 5 Bücher von diesem Stapel, insgesamt 10 Bücher bis Ende 2020. (Unter Bücher fasse ich Romane, Comics und Mangas zusammen)

Sollte ich das schaffen, werde ich mein Ziel nächstes Mal höher setzen
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 26.12.2019 | 10:03
Hast du das letztes Jahr auch gemacht? Ist mir gar nicht aufgefallen ;D
Ne, hatte ich nicht. Aber da so viele Leute Seitenzahlen angeben, dachte ich, es wäre doch ganz nett, die mit zu notieren. Ich kann natürlich auch einfach weiterhin die gelesenen Bücher zählen. Goddreads sagt einem aber netterweise am Ende des Jahres auch, wie viele Seiten man gelesen hat. Insofern kannst du dann nächsten Dezember auch kontrollieren, inwiefern du deine Seiten pro Tag erfüllt hast. :D
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 26.12.2019 | 20:13
Ich habe mir folgende Challenges vorgenommen:
Calender of Crime (teilweise angepasst, weil z.B. amerikanische Feiertage sind bei uns jetzt nicht unbedingt so passend), Monthly Key Word + Motif Reading Callenge (da beide meist ein paar "oder" bzw. mehrere Begriffe enthalten jeweils entweder ein Key Word oder Motif extra), The Color Coded Challenge, Linz-the-Bookworm und Das SuB ABC 2020. Das sind insgesamt 245 Kategorien.
Falls mir das nicht reiche sollte, habe ich noch ersatzweise das ABC der Protagonisten und 52-books-in-52-weeks in der Hinterhand.
Vornehmen will ich mir eigentlich gar nichts, aber setz ruhig die 245 als Ziel. (Gezählt wird "alles", außer Hörbüchern)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 26.12.2019 | 20:33
Für Livhabe ich diesmal ihre persönliche "Bücherwürmchen-Callenge made by Mama" (sie liebt den Namen) zusammengestellt und mich dabei teilweise gnadenlos bei allen möglichen vergangenen Challenges bedient.
10 Level a 12 Kategorien, die etwa diesem Schema folgen: Erzählweise, Zeit, Ort, Person/Figur, Gegenstand, Herkunft, Gestaltung, Titel, Autor, Irgendwas, Freie Wahl, Freie Wahl + Joker.
Beispiel Level 1: 1. Ein Buch mit einem Erzähler, 2. Ein Buch, das in der Gegenwart spielt, 3. Ein Buch, das in Deutschland spielt, 4. Ein Buch in dem es um beste Freunde geht, 5. Ein Buch in dem ein Buch vorkommt, 6. Ein geschenktes Buch, 7. Ein Taschenbuch, 8. Ein Buch mit Untertitel, 9. Ein Buch von einem Autor von dem du noch nichts kennst, 10. Ein Folgeband einer Reihe, 11. Ein bliebiges Buch deiner Wahl, 12. Ein bliebiges Buch deiner Wahl + Joker
Der Joker dient dazu zwei Kategorien verschiedener Level zu tauschen. Ich möchte nicht, dass sie frustriert ist, weil sie zwar 108 Bücher gelesen hat, aber kein Level erfüllt ist. Vor allem, weil sie pro fertigen Level ein neues Buch bekommt. Zum einen wird das nötig sein  ^-^, zum anderen will ich sie dazu bewegen Bücher auch fertig zu lesen und nicht fünf auf einmal angefangen zu haben, den Überblick zu verlieren und teilweise vergessen weiter zu lesen.
Bei Bedarf werde ich Level aufstocken, aber Ziel ist erstmal 120 Bücher.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 27.12.2019 | 11:48
Alles eingetragen. Hatte Swafnir gestern ganz übersehen - du bist jetzt natürlich auch mit in der Liste! :O
Ich selbst überlege noch, ob ich mir ne bestimmte Challenge setze oder einfach wieder bei 40 Büchern bleibe. Ich warte mal noch meine Auswertung der letztjährigen Challenge ab.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: gunware am 28.12.2019 | 22:11
Ich versuche pro Woche ein Buch und gleichzeitig pro Monat ein Buch. Damit wäre ich bei 65 zu lesenden Teilen. Mal schauen, wie es klappt.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Blanchett am 29.12.2019 | 12:11
Ich versuche pro Woche ein Buch und gleichzeitig pro Monat ein Buch. Damit wäre ich bei 65 zu lesenden Teilen. Mal schauen, wie es klappt.

Soviel Zeit zum lesen hätte ich auch gerne mal wieder
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Greifenklaue am 29.12.2019 | 13:23
Darf ich dumm fragen, was die GKreading Challenge ist? O.O
Wird hier (http://forum.greifenklaue.de/index.php?topic=11509.0) erarbeitet und später geblogt.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 29.12.2019 | 17:23
Hier mal ein Foto meines Stapels der Schande. :o Ich glaube, da steht ein Teil meiner Challenge für 2020 schon fest. Foto stimmt nicht ganz - es fehlen zwei Bücher (ein Gedichtband, den ich seit zwei Jahren ausgeliehen habe, und ein kurzes Buch, das meine Mutter mir letztes Jahr geschenkt hat). Bücher, auf die ich derzeit wirklich keine Lust habe, hab ich gleich weggelassen. Dafür bin ich mir nicht sicher, ob ich Hellboy 1 und Hellblazer 2 nicht doch schon gelesen habe - ich schau mir die demnächst mal an. Kann sein, dass die doch noch für die Challenge 2019 zählen und ich sie bloß vergessen habe einzutragen.

(https://i.imgur.com/qbkPumW.jpg)

Abgesehen vom Lesen möglichst vieler Bücher von diesem Stapel belasse ich es wieder bei 40 Büchern als Ziel. Hab ich bislang zwar nie erreicht, aber es ist offenbar die richtige Menge, um mich zu motivieren ohne mich zu überfordern. :)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: gunware am 29.12.2019 | 20:03
Soviel Zeit zum lesen hätte ich auch gerne mal wieder
Ich hoffe auch, dass ich mir die Zeit nehmen kann. Letzte zwei Jahre hat es geklappt - nun, wir werden sehen.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Blanchett am 29.12.2019 | 22:36
@Huhn: Outlandee von Diana Gabaldon kann ich nur empfehlen!!

@Gunware: Ich drück die Daumen
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 29.12.2019 | 23:08
@Huhn: Outlandee von Diana Gabaldon kann ich nur empfehlen!!
Das ich hab letztes Jahr beim Goodreads-Wichteln bekommen, aber weil es so dick war, fiel es bei der Auswahl des diesjährigen Lesestoffes immer hinten runter. Nächstes Jahr dann wirklich. Hab bislang auch nur gGutes gehört und Liebesgedöns ist ja voll meins, hat also gute Chancen, mir zu gefallen.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Weltengeist am 30.12.2019 | 08:18
Soviel Zeit zum lesen hätte ich auch gerne mal wieder

Fang lieber klein an.

Ich hab vor anderthalb Jahren auch damit angefangen, nur "Lücken zu nutzen": beim Frühstück, auf dem Klo, 15 min vor dem Schlafengehen. Ist dann schnell mehr geworden, und 2019 habe ich einen Schnitt von einem Buch pro Woche geschafft. Ich finde es aber auch nicht schlimm, wenn es nur halb so viel ist - solange es die richtigen Bücher sind ;).
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 30.12.2019 | 09:26
Ich hab bei der ersten Challenge mit Ach und Krach 12 Bücher geschafft. Und da hatte ich auch schon mit kurzen Kinderbüchern aufgefüllt.  8)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Blanchett am 30.12.2019 | 19:08
Das ich hab letztes Jahr beim Goodreads-Wichteln bekommen, aber weil es so dick war, fiel es bei der Auswahl des diesjährigen Lesestoffes immer hinten runter. Nächstes Jahr dann wirklich. Hab bislang auch nur gGutes gehört und Liebesgedöns ist ja voll meins, hat also gute Chancen, mir zu gefallen.

Du solltest bei dem Outlander-Roman nur darauf achten, welchen Band du da hast.... Die haben alle noch nen Untertitel (Ok, meine Romane stammen noch aus der Zeit vor der TV-Serie Outlander).

Insgesamt sind jetzt glaube ich 8 Romane erschienen, am 9ten wird geschrieben
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 30.12.2019 | 19:55
Sollte der erste Band sein. :)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 31.12.2019 | 00:31
Dann schließe ich mich doch auch der Lese-Challenge an.
Also: ca. 3 Bücher pro Monat bzw. 36 insgesamt für 2020. Die Gute-Nacht-Lektüre für meine Tochter zählt nicht mit.

@Huhn: Die Butchers (auch wenn ich sie nur auf Englisch kenne) und Red Mars kann ich übrigens sehr empfehlen.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 31.12.2019 | 09:24
Auf Harry Dresden freue ich mich schon wie Bolle. Red Mars... ach je... schon zweimal erfolglos angefangen. Alle Leute in dem Buch sind so unfreundlich zueinander und ich komm irgendwie nicht so richtig rein. Dazu noch auf Englisch, was die Lektüre natürlich auch nicht vereinfacht. Und das allerschlimmste - ich besitze auch die beiden Nachfolgeromane... und mein Vater hat sie mir geschenkt und ich würde ihm sehr gerne endlich mal erzählen, wie ich sie fand. :-\
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Weltengeist am 31.12.2019 | 11:50
Kann man bei Goodreads die neue Reading Challenge tatsächlich erst ab Januar 2020 anlegen, oder bin ich einfach nur zu blöd, die zu finden?
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 1.01.2020 | 11:26
Das geht tatsächlich erst seit heute. Hatte mich auch schon gewundert.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Blanchett am 1.01.2020 | 11:35
Was genau ist Goodreads?
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Infernal Teddy am 1.01.2020 | 11:42
Weil ich die siete nicht mehr aufrufen kann ohne eingeloggt zu werden: https://en.wikipedia.org/wiki/Goodreads
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Thanaarx am 1.01.2020 | 13:24
Ich möchte mindestens 16 Bücher und 10 Comics in 2020 lesen.

Darin enthalten sind meine Ziele endlich "Das Rad der Zeit" zu beenden sowie die beiden Comicserien Transmetropolitan und Fables.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 1.01.2020 | 13:29
Willkommen an Bord, Thanaarx und ganz viel Erfolg bei deiner Challenge! :d
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Germon am 1.01.2020 | 16:15
Wie geht das hier?
Egal, ich mach einfach mal mit!  ;D

Ich habe auch einen Goodreads Account (https://www.goodreads.com/user/show/50933154-germon), den ich dafür nutzen könnte. Als Ziel habe ich da mal 50 Bücher eingestellt, möchte aber wenigstens 20 Seiten am Tag lesen. Dazu zähle ich einfach mal Heftromane, Bücher und Comics... was ist mit Hörbüchern?  :think:
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Rhylthar am 1.01.2020 | 16:19
Das geht tatsächlich erst seit heute. Hatte mich auch schon gewundert.
So, auch wieder dabei. Mal das Ziel ein wenig höher gesteckt.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sashael am 1.01.2020 | 17:51
Ich mach nochmal mit und setze mein Ziel wieder auf 10 Bücher. Das habe ich 2019 knapp verpasst.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 2.01.2020 | 09:49
So, auch wieder dabei. Mal das Ziel ein wenig höher gesteckt.
Ich bin mir grad nicht sicher, wer du auf Goodreads bist. :D Könntest du das nochmal verlinken und dein Ziel hier auch nochmal posten?
Edit sagt: Einloggen hilft. Hab dich gefunden. ;D

Wie geht das hier?
Egal, ich mach einfach mal mit!  ;D

Ich habe auch einen Goodreads Account (https://www.goodreads.com/user/show/50933154-germon), den ich dafür nutzen könnte. Als Ziel habe ich da mal 50 Bücher eingestellt, möchte aber wenigstens 20 Seiten am Tag lesen. Dazu zähle ich einfach mal Heftromane, Bücher und Comics... was ist mit Hörbüchern?  :think:
Die Idee der Challenge ist, dass du sagst, wie viel du 2020 lesen möchtest, dann die Bücher/Hefte/Klopapierrollen/alles, was du zählen magst im besten Falle sogar liest und anschließend frohgemut hier im Forum verkündest, was du gelesen hast und wie du es fandest. Wie umfangreich deine Rezensionen ausfallen (und ob du überhaupt welche schreiben möchtest), ist dir überlassen. Zur Inspiration kannst du in die Challenge (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,109131.0.html) vom letzten Jahr reinschauen. :)

Goodreads ist nicht unbedingt notwendig, aber es schadet auch nicht. Ich finds einfach zum Finden und Sortieren der Bücher praktisch. Es gibt hier ein paar Buchlinge (letztes Jahr 2 oder 3), die keine Lust mehr auf Doppelposting haben und deswegen im letzten Jahr nur über Goodreads Updates gemacht haben. Da update ich die Anzahl an gelesenen Büchern unregelmäßig, wenn ich selbst auf Goodreads bin und mir anderer Leute Challenges anschaue. Ich hoffe aber ehrlich gesagt schon, dass die Mehrheit ihre Updates hier postet - einfach, weil es mir weniger Arbeit macht. ;) Falls sich irgendwann mal eine überwältigende Menge an Tanelornis auf Goodreads zusammenfinden würde, könnten wir auch darüber nachdenken, die Challenge als eigene Gruppe einfach dorthin auszulagern.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 2.01.2020 | 10:00
Doppelpost, sorry.

Ich hab mir mal alle, die nur über Goodreads updaten, kursiv markiert, damit ich dieses Jahr weiß, nach wem ich dort schauen muss. Stimmt die Liste im Startpost jetzt so?
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Infernal Teddy am 2.01.2020 | 10:59
Aye, wobei ich ab und an auch Wortmeldungen geben kann
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 2.01.2020 | 13:33
Ich nehme auch gerne wieder teil. Letztes Jahr habe ich mich verhoben, deswegen werden das dieses Jahr einfach 40 Titel, wenn alles gut läuft.

2019 sind es 35 geworden, die ich aus Zeitgründen nicht so gut aufgearbeitet habe, wie das Jahr zuvor. Aber die Gesamtliste packe ich noch in den Thread vom letzten Jahr. :-)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Greifenklaue am 2.01.2020 | 14:47
In diesem Jahr geb ich mir in der GKreading Challenge selbst die Kategorien vor ...

60 werden es werden, es gibt 5 Abstufungen: 60/48/36/24/12. 24 nehm ich mir vor.

Selbiges übrigens für Comics. Da allerdings 48.

Links editier ich ein, sobald sie endgültig stehen.

Es darf sich gern angeschlossen werden (und bei der GKcomic Challenge spendier ich auch GRT-Comics ...)

-> https://greifenklaue.wordpress.com/2020/01/02/gk-reading-challenge-2020/
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 2.01.2020 | 19:34
... was ist mit Hörbüchern?  :think:
Jeder wie er mag.
Motivation und Ziele sind bei allen so unterschiedlich, dass wir es hier wahrscheinlich nicht mal schaffen würden sinnvolle Regeln festzulegen, wenn wir es wollten.  ;D
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 2.01.2020 | 19:42
Ich hab in den letzten Jahren immer Hörbücher mitgezählt, ebenso wie Comicbücher und Graphic Novels. Was ich nicht zähle, sind Bilderbücher, Hefte, Zeitschriften und alles, was ich nicht zu meinem Vergnügen lese (Fachbücher und -artikel etc.) Aber wie Lyris schon sagte - du kannst das ganz für dich selbst festlegen. Die Challenge soll DIR Spaß machen und DICH herausfordern. :)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 2.01.2020 | 19:44
-> https://greifenklaue.wordpress.com/2020/01/02/gk-reading-challenge-2020/
Die Liste ist interessant. Aber ich widerstehe der Versuchung. Ich habe wirklich genug Listen für dieses Jahr.
Vielleicht erinnerst du mich am Ende des Jahres nochmal. Und falls du für 2021 eine neue erstellst, nehme ich einfach beide. Sind ja nur je 60.  >;D
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 2.01.2020 | 20:28
So... erste Meldung...

Liv:
1. Adam Blade: Beast Quest, Viipero, Fürst der Schlangen (Ein Buch mit Struktur auf dem Cover):
Ganz furchtbare Klischee-Fantasy (in jedem Band muss ein Monster besiegt und eine Teil eines Artefaktes eingesammelt werden) für Kinder bei der sich die Handlung (in etwa) auch noch alle 6 Bände wiederholt. Aber was solls, sie findets toll.
2. Michelle Schrenk: Das geheimnisvolle Nürnberg-Buch (Ein Buch in dem ein Gespenst eine Rolle spielt):
Burggespenst Uri führt in diesem Geschichten- und Geschichts-Buch durch Nürnberg. Super-schön gemacht und für alle Nürnberg-Besucher mit Kinder sehr zu empfehlen.
3. Santiago Garcia-Clairac: Das unsichtbare Buch (Ein Buch mit einer Geschichte in der Geschichte):
Lucia und Cesar lesen heimlich das Manuskript des neuen Buches vom Cesars Vater. Hier (Realität) wie da (eine Märchenwelt) geht es in erster Linie um Freundschaft und Zusammenhalt. Ganz nette Idee, die in der Umsetzung ein wenig runder sein könnte.

Lyris:
1. Christelle Dabos: Die Spiegelreisende, Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast (Ein Buch, dass an einem wirklich wundervollen Ort spielt, einen den du schon immer schön fandest, einen mit einer faszinierenden Kultur, eine Schneelandschaft oder eine magische Welt - Monthly Motif Reading Callenge):
Der zweite Band der Spiegelreisenden-Reihe mit einen tollen Setting. Nach einem Ereignis namens "der Riss" ist die Erde in viele Teile zerfallen. Die noch bewohnbaren werden Archen genannt und von einem Hausgeist in Form eines mythologischen Wesens -z. B. Artemis, Midas, Odin- und ihren direkten Nachkommen, denen sie verschiedene Kräfte -z. B. das Spiegelreisen, erzeugen von Illusionen- vererbt haben und ggf. noch von gabenlosen, normalen Menschen bewohnt.
Ophelia ist von ihrer eher beschaulichen Heimat-Arche auf die Arche "Pol" gereist um dort ihren Verlobten zu heiraten. Der ist ungefähr so herzerwärmend wie die ganze Arche. Die meisten Menschen leben hier in der Himmelsburg, einem riesigen Konstrukt, das mehr aus Illusionen, den Materie zu bestehen scheint und über der Erdoberfläche schwebt. Davon abgesehen, dass das alltägliche Leben zwischen intriganten, rivalisierenden Clans schon schlimm genug ist, hat Ophelia auch noch ihre komplette Familie zu Besuch. Schließlich verschwinden noch Leute aus geschlossenen Räumen spurlos und sie wird mit den Ermittlungen beauftragt.
Trotz der über 600 Seiten keine Sekunde langweilig, die Titelheldin eine Persönlichkeit mit Ecken und Kanten und eben ein schöner Weltenaufbau.
2. Tobias Bungert: Leo & Leo 2, Die launische Lora (Ein Buch, dass im Januar (erst)veröffentlicht wurde - Calender of Crime):
Black Stories jetzt auch als Buch. Die Zwillinge Leonie und Leonhard versuchen diesmal einem Geheimpapagei des britischen Geheimdienstes Informationen über seinen verschwundenen Agenten und dem Superschurken "der Professor" zu entlocken. Mutet ein bißchen wie James Bond für Kinder an. Nette kleine Lektüre für zwischendurch und für manchen Lacher gut.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 5.01.2020 | 11:59
#1
Gerd Meiser - Mit einem Schlag (https://www.edition-schaumberg.de/b%C3%BCcher/alle-titel-auf-einen-blick/mit-einem-schlag/)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Ende des 18. Jahrhunderts übt der nahe Krieg auf den jungen Reinhold eine ungesunde Faszination aus. Beim Versuch, sich das Gefecht auf der Spießer Höhe zwischen Bildstock und Neunkirchen anzuschauen, kommt es zu einem folgenschweren Unfall, in dessen Folge Reinhold seine linke Hand verliert. Reinhold muss fortan nicht nur mit seiner körperlichen Behinderung und dem damit verbundenen gesellschaftlichen Stigma fertigwerden, sondern auch mit den psychischen Folgen der schweren Verletzung. Er kämpft mit depressiven Phasen, Wutausbrüchen, "Flashbacks" und einem tiefgreifenden Gefühl der Minderwertigkeit. Dennoch kämpft er, mit Unterstützung seiner Familie und eines guten Freundes, um ein selbstbestimmtes Leben.

Ich habe mehrfach dazu angesetzt, aber ich kann zu diesem Buch derzeit einfach keine Rezension schreiben. Ich schlage es immer noch gelegentlich auf und wundere mich, warum mir der Autor nicht wie in seinen anderen Werken eine kleine Widmung vorne reingeschrieben hat. Er hat mir einige Jahre lang bei jedem Anruf von seinem neuen Buch erzählt, an dem er arbeitet. Er war unglaublich stolz darauf, es bei einem Verlag untergebracht zu haben. Und dann stirbt er, plötzlich und unerwartet, kurz vor der Veröffentlichung. Und nimmt so viele Unausgesprochenes einfach mit. Life sucks.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: D. Athair am 6.01.2020 | 18:32
Dann probier ich's auch mal wieder.

Kurzgeschichten/kurze Geschichten:
3 von M.R.James, 3 von Ursula LeGuin, 3 von Fritz Leiber

1-2 Urban Fantasy Romane
3 Gedichtsbände
1 (Auto)Biographie
1 Spielbuch
1 Science Fiction Roman
1 Tabletop-Regelwerk
1 Trauma Buch
1 Queeres Buch
je 1 Buch über Emotion und über Logik (um Nutzen und Schaden, Chancen und Grenzen der kulturell überbewerteten Ratio abzuklären)
1 Buch zur christlichen Mystik
1 Buch über keltisch-christliche Heilige
1 Buch über Shamanismus/Druidentum
1 Klimabuch
1 Buch über Wald/Bäume
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 6.01.2020 | 19:02
Ich notiere also 9 Kurzgeschichten und 17 oder 18 Bücher?
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Blanchett am 7.01.2020 | 17:52
Erstes Buch fertig.... ok ein Comic, aber ich habe ja gesagt, das ich für meine erste Challenge alles zusammenzählen.

Robert Mühlich & Bastian Baier - Der Schicksalsgnom - Die Trilogie

Ich bin jetzt nicht der grosse Schreiberling, versuche aber trotzdem etwas zum Inhalt zu sagen.

Die Trilogie handelt von einem Gnom der die Welt retten soll und dadurch seine Hütte verlassen muss. Unterwegs findet er ein paar Gefährten, die nicht alle die gleiche "Motivation" für seine Mission haben...
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 9.01.2020 | 22:18
Nun auch bei mir die erste "Meldung". Ich werde versuchen zwei oder mehr gelesene Bücher in einer Post zusammenzufassen. Meine Kommentare sind dann auch weniger Rezensionen als persönliches "Rambling" -möglichst spoilerfrei.

Nebenbei kam ich, nachdem ich die Greifenklaue-Challenge gesehen hatte auf die Idee, die Punkte 1-12 in meine persönliche Challenge einzubauen, da einige Bücher aus meinem "to read" Stapel in das Schema passen.

Aber nun zu den Büchern:

#1 Robert Corvus/Bernhard Hennen: Rosentempel (Greifenklaue 3. Ein Buch, das in einer Rollenspielwelt spielt) - in der schön signierten Ausgabe, die ich mir auf der Dreieich-Con gekauft habe ^-^

Beorn und Phileasson in den Tulamidenlanden...
Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut sich die Phileasson-Wälzer lesen. Ich gehe ja generell eher mit wenig Erwartungen an Rollenspielromane heran, um nicht zu enttäuscht zu sein. In dieser Reihe fesseln mich Teile der Geschichte aber immer wieder. Vielleicht weil viele der zahlreichen Protagonisten mehr Hintergrund und Motive bekommen, so daß sie mehrdimensionaler werden. Der Rosentempel las sich wirklich flüssig und beleuchtete Gegenden, in denen ich sehr selten gespielt habe. Ich mag es auch, daß vor allem Beorn sehr vielschichtig dargestellt wird und deshalb  nicht wie klischeehafte Antagonisten-Charaktere durchgehend ein unangenehme Gefühl evozieren. Durchaus lesenswert, aber man sollte natürlich die 6 anderen Bände schon gelesen haben. Aus dem Bauch heraus würde ich die Saga sogar Nicht-DSA-Spielern empfehlen, wenn sie Lust auf eine große Cast und das Erkunden eines Kontinents haben. Aber da ich DSA mit großen Unterbrechungen seit 1985 spiele, fällt es mir etwas schwer zu beurteilen, wieviel Hintergrundwissen  man eigentlich braucht, um die Bücher genießen. Ich habe tatsächlich eher wenig Wissen in Richtung Historie, weil zu den Zeiten als ich mit DSA angefangen habe, das meiste nicht kanonisch war, nach der Orkland-Trilogie eine riesige DSA-Pause kam und ich mich später dann eher auf Abenteuer mit wenig Metaplot-Relevanz gestürzt habe- Trotzdem ist mir Aventurien natürlich sehr vertraut und ich habe auch über die Jahre hinweg gelegentlich zu DSA-Romanen gegriffen...

#2: Delia Sherman: The Evil Wizard Smallbone
Auch ein Teil eines persönlichen Projekts mich nach und nach durch die Shortlists der Mythopoetic Awards (Kinder/Jugend- und "Erwachsenen"-Romane) zu lesen...
Ein Waise flüchtet vor seinem Onkel und landet als Lehrling bei einem „Evil Wizard“.
Ein gut zu lesendes Kinderbuch. Weniger eindrücklich als „Freedom Maze“ (ein emotional-intensives Buch mit Themen wie Sklaverei und Rassismus) von der gleichen Autorin, aber unterhaltsam. Ein modernes Märchen. Für erwachsenere Aufarbeitungen von osteuropäisch inspiriertem Märchenstoff würde ich Naomi Noviks "Spinning Silver" und "Uprooted" empfehlen, aber der "Evil Wizard" hätte mich im späten Grundschulalter wahrscheinlich sehr gefesselt.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Blanchett am 10.01.2020 | 14:59
# 2

Simon Beckett - Die ewigen Toten

David Hunter's 6ter Fall
Spannend ab der ersten Seite bis zum Schluss!! In 2 1/2 Tagen durchgelesen, weil ich das Buch fast nicht zur Seite legen konnte. Und wie immer nahm das Buch eine unerwartete Wendung. Hoffe das es irgendwann einen 7ten Fall geben wird.

Und da ich nicht Wortbewandert bin (und ich nicht soviel vom Inhalt verraten möchte), hier der Text der Buchrückseite:

Nur Fledermäuse verirren sich noch nach St. Jude. Das Krankenhaus im Norden Londons, seit Jahren stillgelegt, soll in Kürze abgerissen werden. Doch dann wird auf dem staubigen Dachboden eine Leiche gefunden, eingewickelt in eine Plastikhülle. Die Tote, das sieht David Hinter sofort, liegt schon seit langer Zeit hier. Durch das trockene und stickige Klima ist der Körper teilweise mumifiziert.
Als beim Versuch, die Leiche zu bergen, der Boden des baufälligen Gebäudes einbricht, entdeckt der forensische Anthropologe ein fensterloses Krankenzimmer, das nicht auf den Plänen verzeichnet ist. Warum wusste niemand von der Existenz dieses Raumes? Und warum wurde der Eingang zugemauert, obwohl dort nach wie vor Krankenbetten stehen? Betten, in denen noch jemand liegt ...
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 10.01.2020 | 15:01
Oh, das klingt wirklich spannend!

Ich trage die Früchte eurer Lesesessions nächste Woche vorne ein. Bin derzeit unterwegs und per Handy ist mir das zu unpraktisch.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Thandbar am 12.01.2020 | 13:15
Bin jetzt bei 455 Seiten. Da ich ein Buch vom letzten Jahr mit rübergerettet hab, kann ich bereits eine kleine Kurzrezension schreiben:

Brandon Sanderson: Elantris
Erstveröffentlichung des beliebten und erfolgreichen Fantasy-Autors, der für die Vollendung der Wheel-of-Time-Romane und seine harten Prämissen und Magiesysteme bekannt ist.
In Elantris werden diese Stärken bereits sichtbar. Leider dauert es sehr lange, bis der Plot in Fahrt kommt. Gerade im Mittelteil hatte ich das Gefühl, dass einige Kürzungen dem über 900 Seiten starken Buch gut getan hätten, zumal hier der Autor nach meinem Eindruck zu oft versucht, Mainstream-Interessen abzugrasen, anstatt auf den Fortgang seiner Story zu vertrauen.
Das Finale kommt dann überraschend und mit außerordentlich faszinierenden Ideen einher, die leider nur kurz angerissen werden.
Sprachlich schwankt das Werk zwischen peinlichen Glückskeksweisheiten am Absatzende und großartigen Schilderungen und Beschreibungen gerade von emotionalen Momenten, die ganz unkitschig und natürlich entwickelt werden.
Die Figurenzeichnung (und besonders die Figurenkonstellation) gefiel mir über weite Strecken ganz gut, wenngleich Sanderson es oftmals nicht schafft, sich von gängigen Klischees vollständig zu lösen.
Der Schluss gefiel mir persönlich nicht und machte für mich auch die Grundstimmung des Romans ein wenig kaputt. Dennoch würde ich einen Fortsetzungsroman durchaus lesen wollen, wenn der nun als Autor in meinen Augen deutlich gereifte Sanderson sich entschließen sollte, erneut die Welt von Elantris aufzusuchen.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 12.01.2020 | 13:58
#1

Shadowrun 6 - Grundregelwerk (https://www.teilzeithelden.de/2019/11/28/ersteindruck-shadowrun-6-grundregelwerk-die-sechste-welt-geht-in-die-sechste-runde/)

Ich habe das Grundregelwerk für eine Marathonrunde, die ein ganzes Wochenende gehen sollte, gelesen und verinnerlicht, weil ich die Runde geleitet habe. Ich will gar nicht ausführlich werden, das mache ich u.U. mal im entsprechenden Faden.

In aller gebotenen Kürze: Es ist viel gestreamlined worden, Edge ist jetzt mehr zu einem Standard-Benni-System geworden, der Zugang zu Matrix und Magie ist vereinfacht und man kann die jeweiligen Elemente jetzt besser nebeneinander spielen und handhaben. Das System ist allerdings auch etwas weniger tödlich geworden und das Glaskanonen-Feeling ist zumindest im Grundregelwerk etwas weg. Der Kampf ist an sich schneller in seiner Funktion, aber durch die weniger tödlichen Verläufe in seiner Struktur länger, wenn man als Gruppe jeden Kampf so lange ficht, bis alle Kontrahenten auf der Seite legen.
Es gibt aber auch die Möglichkeit Schergen zusammenzufassen, wie wir es auch aus FATE etc. kennen.

Insgesamt begrüße ich persönlich den Veränderungswillen, aber so gefühlt ist es nicht der ganz große Wurfe. Das Regelwerk liest sich nicht sehr atmosphärisch, auch wenn es hier und da versucht wurde. Das Streamlining hat nicht dazu geführt, dass neue Spieler das System intuitiv finden; es bleibt also sperrig. Und wer die Sperrigkeit Shadowruns schätzen gelernt hat, wird sich über das Micromanagement freuen und es insofern etwas vermissen.

Es bleibt aber ein brauchbares, alternatives Rollenspiel, auch in der 6. Edition: 6,5 von 10 Punkte.

#2

John Lewis Gaddis - On Grand Strategy
(https://www.nytimes.com/2018/04/20/books/review/john-lewis-gaddis-on-grand-strategy.html)

Ich bin hin und hergerissen in meiner Evaluation dieses Buches und muss mich letztlich dafür entscheiden, dass es mittelmäßig ist, aber in Wirklichkeit müsste man die Bewertung des Buches in Form einer Amplitude darstellen.

Denn es ist einerseits wirklich gut geschrieben, was die reine Lesbarkeit angeht, aber andererseits wird das Episodische dieses Buches nicht ausreichend dem Thema gerecht.

Es lebt davon, dass es sehr viele geschichtliche Epochen und Personen bewerten will und somit viele unterschiedliche Ansätze beleuchtet, es scheitert aber daran, dass es nicht wirklich eine Analyse ist (es entlehnt einige mehr oder wenige weiche Faktoren aus Machiavelli, Berlin, Clausewitz etc., setzt sie aber nicht verbindlich um).

Das Buch ist einerseits in dem Versuch geschrieben, große Strategien zu beschreiben, ist aber andererseits vielmehr ein politisches Essay, in einem etwas größeren Rahmen.

Am Ende kommt es dann mehr oder minder mittelnd zu dem Entschluss, für sich festzuhalten, dass große Strategien sich nicht nur den Ambitionen, sondern Möglichkeiten und Notwendigkeiten anpassen und das eben jene Männer zu großen Strategen taugen, die dies mit Geduld, "Common Sense" und einer gewissen Bescheidenheit angehen.

Was aber große Strategie ist, und inwieweit die dargestellten historischen Persönlichkeiten diesem Ideal gerecht geworden sind, bleibt trotz der interessanten, vereinfachten Geschichtsbetrachtungen offen, weil es kein Analysehandwerk gibt, sondern nur die Zuschreibungen von Gaddis, die in ihrem Rahmen nicht nachvollziehbar genug sind.

Insofern ist es in Teilen gut, in Teilen nicht, und bleibt insofern ein nur mittelmäßiges Buch, welches jedoch immerhin leicht zu lesen und zu verfolgen ist.

5 von 10 Punkte.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Greifenklaue am 17.01.2020 | 00:05
1. Buch: Dreck am Stecken (Kategorie: 45. Ein Buch eines Reading Challenge Mitlesers - hier von fnord, der es 2019 las)

Ein überforderter Polizist wird von Kopenhagen nach Südjütland an die deutsch -dänische Grenze versetzt. Man entlässt ihn nicht, weil er der Schwiegersohn des Revierleiters ist. Dort ticken die Uhren anders, man erledigt die Dinge dort auf "ihre" Weise....

Ein Western mit britischem Humor im dänischen Grenzgebiet spielend und hier hat wirklich jeder Dreck am Stecken, großartig und sehr gut.
Die ersten 160 Seiten ist es ruhig und skuril, fast schon vorhersehbar, aber auf dn letzten hundert Seiten verdichtet sich die Handlung und die Wendungen drehen den Leser immer wieder herum.

(https://images-eu.ssl-images-amazon.com/images/I/512AV9CQ97L.jpg)

Ich hatte ein wenig das Gefühl, dass ein vermeintlich schlauer Mensch einen vermeintlich dümmeren beschreiben will, ihm das aber nicht recht gelingt - die Hauptfigur fühlt sich in seinem Innenleben einfach falsch an. Die Handlung plätschert, Western - ja, um drei Ecken, britischer Humor, hmm, jedenfalls nicht meiner, vielleicht war es südritischer Humor ... Kein Krimi, wohl ein Drama, eine Charakterstudie? Egal, durch ...

2 von 5 Rollstühlen am Flaggenmast.

PS.: Bekommt hier 0,8 von 5 Sternen (https://www.buechertreff.de/forum/thread/46035-erling-jepsen-dreck-am-stecken/) ...
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Swafnir am 17.01.2020 | 14:48
Ich will 2020 die Klingen-Reihe von Abercrombie fertig lesen (+ den ein oder anderen Zusatzband) und dann möglichst viel vom berühmten Anhang N. Zuerst hab ich mir mal Fritz Leiber vorgenommen.

Die Klingen-Trilogie von Abercrombie hab ich durch. Jetzt gerade lese ich Fritz Leiber: Der unheilige Gral (Die Abenteuer von Fafhrd und dem Grauen Mausling 1). 
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Thanaarx am 17.01.2020 | 20:50
#1   Butcher, Jim: "Bluthunger" - Dresden Files Band 6

Das war sicher nicht der stärkste Band der bisherigen sechs Bände, die ich gelesen habe, aber trotzdem eine recht spannende Unterhaltung.

#2   Liu, Cixin: "Die drei Sonnen" - Trisolaris-Trilogie Band 1

Diese Trilogie ist ja kein Geheimtipp mehr im Science-Fiction Bereich. Es war sehr anregend, mal einen SF-Roman zu lesen, der aus chinesischer Sicht geschrieben ist. Da auch große Teile des Romans zur Zeit der Kulturrevolution spielen bzw. stark davon beeinflusst sind, sorgt dieser geschichtliche Hintergrund für zusätzliches Interesse bei mir. Ich freue mich schon auf die weiteren Bände.  :d
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 18.01.2020 | 18:01
#19
Katherine Woodfine: Kaufhaus der Träume, Das Geheimnis des grünen Drachen (Cover machen Bücher: Eine Geschichte, deren Umschlag optisch ein Hingucker ist - SuB ABC)
Anne Perry meets ??? meets Sherlock Holmes: Statt Justus, Peter, Bob und Charlotte Pitt ermitteln hier die Angestellten eines Luxus-Kaufhauses in London, Sophie (Verkäuferin in der Hutabteilung), Joe (Stallbursche), Billy (Laufbursche, später Lehrling im Büro) und Lil (Model für die hauseigenen Modenschauen), als großer Gegenspieler a la Professor Moriaty tritt der geheimnisvolle, nicht zu fassende "Baron" auf. Der zeitliche Hintergrund entspricht etwa den Büchern von Doyle/Perry. Wie bei Perry erhält man ganz nebenbei ein gutes Bild von der Zeit quer durch alle Gesellschaftsschichten. Das ??? Feeling kommt durch das jugendliche Alter der Protagonisten und verschlüsselten Nachrichten, Rätseln etc. ins Spiel.
Jugendbücher, ja definitiv. Die Altersempfehlung ab 10 halte ich allerdings für fraglich, zum einen gehen die gesellschaftlichen Hintergründe da meiner Meinung nach ins Leere und ein wenig zu viele Leichen liegen auch herum. Aber ich fands gut und werde es meiner Tochter mal in ein paar Jahren empfehlen.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 19.01.2020 | 10:29
Sogar schon ein Buch mehr für den Januar - vielleicht knüpfe ich ja doch wieder an frühere Lesemengen an (im Studium war ich mal bei 200 Büchern...). Andererseits war der Monat auch beruflich vergleichsweise ruhig...

#3 JG Ballard: Miracles of Life (Greifenklaue 10 – Eine Autobiographie)
Nachdem ich den Film „Empire of the Sun“ wegen der ungewöhnlichen Geschichte eines in Shanghai geborenen Engländers, der als Kind/Jugendlicher in ein japanisches Internierungslager kam, einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte, ich später auch Kurzgeschichten von Ballard und „The Drowned World“ gelesen habe, war ich neugierig auf seine Autobiographie. Diese liest sich gut, aber in gewisser Weise hätte das Buch dicker sein dürfen – manchmal ging es mir von Lebensabschnitt zu Lebensabschnitt etwas zu schnell. Wahrscheinlich sollte ich „Empire of the Sun“ und „The Kindness of Women“  lesen, um ein vollständigeres Zeitbild zu bekommen. Ansonsten fühle ich mich nach dem Lesen bestärkt, daß Haushaltsführung einfach nicht so wirklich wichtig ist. Hauptsache das Essen taugt was :-) Und die Ausführungen zu „Crash“ fand ich recht interessant. Ich hatte die Cronenberg-Verfilmung im Winter 96/97 gesehen und sie als vorwiegend pornographisch eingeordnet und die Pärchenkombinationen kamen mir etwas affig „über-politisch-korrekt“ vor. In einen biographischen-historischen Zusammenhang gestellt (als ich den Film sah, kannte ich auch keine Werke von Ballard und mir war nicht bewußt, daß die Buchvorlage aus den frühen 70gern stammtevon einem Autor, der sich mit Surrealismus auseinandersetzte), macht die Idee des Buchs viel mehr Sinn.

#4 Cory Doctorow – Homeland
Das Erschreckende an Doctorows Büchern ist die Aktualität, die sie vielleicht mehr zu Fiction als Science Fiction machen. Ich frage mich beim Lesen seiner Bücher immert, wie weit weg die Geschehnisse sind eigentlich noch sind bzw. ob das Meiste nicht irgendwo um einen herum passiert. Homeland fängt etwas langsam/langatmig an (beim Philosophieren über Kaffee driftete ich etwas weg – horchte aber bei seiner kleinen Hommage an D&D und CO. Wieder auf) bis es dann an Fahrt aufnimmt – etwas weniger Tour de Force als „Little Brother“ aber mit aktuellen Themen wie digitale Sicherheit, Überwachung.... 2013 veröffentlicht fragte ich mich dann auch wie er das Buch nach 2016 geschrieben hätte. Ein Autor, an dem ich weiterhin dran bleibe. Gerade für Nicht-Digital-Natives wie mich finde ich es wichtig ab und zu Themen, die ich oft ausblende, in mein Blickfeld zu rücken.
(Beide Bücher wie die meisten Bücher die ich lese, im englischen Original gelesen)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 19.01.2020 | 13:34
Liv
#20 Gina Mayer: Der Magische Blumenladen, Ein Geheimniss kommt selten allein (Ein Buch mit Rückblenden)
Da ich es nicht gelesen habe, Inhalt frisch von Amazon geklaut:
Für Violet gibt es keinen schöneren Ort als den Blumenladen ihrer Tante Abigail. Hier lernt sie, wie man mit Blumen heilen, zaubern und andere glücklich machen kann.
Violet platzt fast vor Neugier. Erst taucht eine merkwürdige Kundin im Blumenladen auf und kurz darauf verreist ihre Tante Hals über Kopf. Zusammen mit ihren besten Freunden Jack und Zack geht Violet den Rätseln auf den Grund. Dabei finden sie ein uraltes magisches Blumenbuch ...
Muss ihr gefallen haben, sie will mehr aus der Reihe.  :)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sashael am 19.01.2020 | 13:40
Und endlich bin ich auch mal durch ein Buch durch. Auch wenns "nur" eine Graphic Novelle ist.


#1
Monstress 2: Das Blut
Maika Halbwolf macht sich mit ihren Begleitern, der jungen Halbfüchsin Kippa und dem Nekromanten Kater Ren, auf die Suche nach Antworten. Durch einen alten Freund ihrer Mutter schafft sie es auf eine geheimnisvolle Insel, auf der sie beunruhigende Wahrheiten über sich und ihre Mutter erfährt und sich damit in tödliche Gefahr begibt.

Die Zeichungen sind grandios und die Protagonisten agieren erfreulich unheldenhaft. Ich freue mich auf den nächsten Band.

Wenn ich allerdings mehr lesen will, muss ich deutlich weniger Fahrrad und mehr Bus und Bahn fahren. ;D
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 19.01.2020 | 14:14
Die Klingen-Trilogie von Abercrombie hab ich durch. Jetzt gerade lese ich Fritz Leiber: Der unheilige Gral (Die Abenteuer von Fafhrd und dem Grauen Mausling 1).
Könntest du bitte dazuposten, wie viele Bücher du schon gelesen hast? Ich weiß sonst nicht, was ich im Startpost schreiben soll. :)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Weltengeist am 19.01.2020 | 17:33
Könntest du bitte dazuposten, wie viele Bücher du schon gelesen hast? Ich weiß sonst nicht, was ich im Startpost schreiben soll. :)

Für deinen Startpost: bin bei 3/36.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 23.01.2020 | 21:42
Wieder 2 Bücher gelesen.
#5 Harlan Ellison – Paingod and other delusions
Nachdem ich vor Jahrzehnten die beiden bekannten Kurzgeschichten von Ellison („Repent, Harlequin...“ und „I have no mouth...“) gelesen hatte und den Autor unter sehr gut und intensiv abgespeichert hatte, wollte ich ihn nun endlich einmal im Original lesen und schauen, was er sonst noch so geschrieben hat. In dieser Sammlung sind:
Paingod: Regt zum Nachdenken an – erinnerte mich an ein Gespräch mit einer jüngeren Musiker-Kollegin, in dem es um Emotionalität in Musik ging und ich die These aufstellte, daß das emotionale Spektrum des Ausdrucks bedingt durch persönliche Erfahrung ist. Und daraus auch für mich das Fazit zog, daß ich nicht traurig bin, wenn ich mir bestimmte Bereiche nicht erschließe, weil ich die Erfahrungen, die dafür nötig sind, nicht machen möchte.
Repent Harlequin: Rebellion gegen das Establishment in Form einer Kurzgeschichte in einem dystopischem Setting. Regt zum Nachdenken an, auch wenn mich als häufiges Opfer von Ständig-zu-spät-kommern wartend in Kälte, Regen, Schnee eine gewisse Genugtuung bei der Idee überkommt, wenn die Zeit von deren Leben abgezogen würde (Har, Har).
The Crackpots: Wieder das Thema „Freiheit“ vs. Konformität. Besonders hübsch fand ich die Verrücktheits-Test-Idee – könnte man auch in ein Abenteuer einbauen...
Sleeping Dogs: Eine eher klassischere SF-Kurzgeschichte. Letztliche ein Hinterfragen von Gut-Böse-Bildern. Man merkt an der Art der Personendarstellung noch sehr die Zeit des Kalten Krieges und die amerikanische Herkunft des Autors.
Bright Eyes: Eine Geschichte inspiriert von einer Fantasy-Illustration. Post-Apokalyptisches Setting. Atmosphärisch.
The Discarded: Erzählerisch eine von Ellisons schwächeren Geschichten. Sehr vorhersehbar. Themen u.a. „Not in my backyard“ism, Diskriminierung, Opportunismus,... Liest sich aber recht flüssig, aber es fehlt die Ellisonse Faszination, die manche Geschichten hervorrufen.
Wanted in Surgery: Eine Geschichte um die Frage, ob Roboter Menschen ersetzen können/sollen. Was ist der menschliche Faktor? Stilistisch nicht sonderlich komplex, aber stellt einige ethische Fragen.
Deeper than Darkness: Eine Gabe wird zum Fluch und es stellt sich die Frage, wie man sich seine Menschlichkeit trotz widriger Umstände wahren kann. Inpiration für die Geschichte war wohl ein Lied.
Persönliche Favoriten: Paingod, Bright Eyes , Repent Harlequin und dann vielleicht noch die Crackpots.

#6 David Eddings: Pawn of Prophecy (Belgariad Teil 1)
Nachdem ich als Teenager die Malloreon-Saga gelesen hatte, sie OK fand, aber nicht wirklich darauf brannte, die Romane, auf denen die Bücher aufbauten, zu lesen. Habe ich mich nun doch mal an diese Klassiker des Fantasys gemacht. Im ersten Band lernen wir die „Cast“ und das „Problem“ kennen. Hübsch gemacht. Las sich sehr flüssig – ich denke, in richtiger Reihenfolge und im Original gewinnt Eddings. Noch habe ich Lust auf die weiteren Bände.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: gunware am 26.01.2020 | 21:06
Meine Meldung: {5/65}
1. Toxische Erlösung (Sonja Rüther) *10/15*
2. Mitternacht (Skulduggery Pleasant #11; Derek Landy) *12/15*
3. Shadowrun: Adversary: A Shadowrun Short Story (Russell Zimmerman) *8/15*
4. Wahnsinn (Skulduggery Pleasant #12; Derek Landy) *12/15*
5. Zyklotrop - Die Tochter des Z (Zorglub #1; José Luis Munuera) *9/15*
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 26.01.2020 | 22:25
@gunware: Könntest du die Bücher durchnummerieren, damit ich immer gleich auf einen Blick sehe, bei wie vielen du aktuell bist? Im Laufe des Jahres wird es unübersichtlich, die durchzuzählen. Wenn ich dann mal nen Post übersehe, verliere ich völlig den Überblick, wie viele Bücher ich im Startpost notieren darf.  :)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: gunware am 26.01.2020 | 22:35
Entschuldigung, klar, daran hätte ich denken sollen. Es ist korrigiert.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 27.01.2020 | 09:07
Für Liv:

# 21 und 22
Michael Ende: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer (Ein Klassiker), Jim Knopf und die wilde 13 (Ein Buch in dem ein Drache eine Rolle spielt)
Inhalt sollte allgemein bekannt sein, sag ich nix zu. ;) Den ersten hat ihr mein Mann schon vor Jahren vorgelesen. Den zweiten hat sie jetzt zum Geburtstag bekommen und wahr irgendwie total davon angetan, dass sie die jetzt selbst lesen kann. :D

Bei #23 bin ich mal neugierig. School of Good and Evil, Altersempfehlung ab 12 (ist gerade 10 geworden), über 500 Seiten. Bin ein wenig skeptisch, ob und bis wann das wird...
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Tsuyoshi Hamato am 27.01.2020 | 14:13
@Huhn  Schöne Idee, die Reading Challenge hier!

Ich möchte mitmachen bei der Reading Challenge 2020 des Tanelorn und nehme mir als Ziel für dieses Jahr 15 Bücher vor - etwas mehr als eines pro Monat.

Dieses habe ich im Januar gelesen:

"Nachtfeuer: Was ich in der Wüste erlebte" - Eric-Emmanuel Schmitt (1/15)

Edit 10.2. Meine angefangenen Bücher ^^:

The How of Happiness

Atomic Habits

Doctor Sleep

Die Brücke der Vögel

The Wildered Quest
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 27.01.2020 | 17:51
Willkommen an Bord, Tsuyoshi Hamato, und viel Spaß beim Lesen! ^-^
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Tsuyoshi Hamato am 27.01.2020 | 19:44
Danke  :d Dir und allen ebenfalls viel Spaß beim Lesen!
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 3.02.2020 | 12:31
#3

William Faulkner - Soldatenlohn (https://www.kclibrary.org/blog/book-reviews/book-review-soldiers%E2%80%99-pay-william-faulkner)

Eine nicht gänzlich uninteressantes Buch, welches sich mit der Wiederkehr eines schwerverwundeten Soldaten aus dem 1. Weltkrieg beschäftigt, der langsam, aber sicher erblindet und stirbt. Die Wiederkehr wird gespiegelt an den gesellschaftlichen Normen der Zeit, und eingespannt in eine komplexe Liebesgeschichte, in der Heiraten stattfinden, die befreit von Liebe sind, und damit die eigentlichen Liebschaften konterkarieren.

Insofern ist hier viel dramatisches Potenzial. Soldatenlohn ist das Erstlingswerk Faulkners gewesen und ich finde es persönlich - obwohl ich es in deutscher Übersetzung gelesen habe - etwas sperrig geschrieben.
Wirklich positiv sticht heraus, dass Faulkner schon in seiner Frühphase die Fähigkeit hat, anhand der Natur und der Beschreibungen von Naturdetails Stimmung zu erzeugen. Darin liegt die Stärke des Buches.

Mir nicht gefallen hat - und da liegt das Problem in meiner Erwartungshaltung - dass man die sozialen Auswirkungen der Heimkehr nicht wirklich spürt, weil es in der Liebesgeschichte untergeht, die mir etwas wild konstruiert ist. Es ist wird schon deutlich, dass alle vom großen Krieg betroffenen, in eine Welt zurückgespült werden, die nicht mehr die ihre ist, aber es ist nicht überzeugend genug, weil das vor allem auf der Achse der Liebesbeziehung beschrieben ist.

Die Charakterzeichnungen sind noch sehr einseitig, aber doch gefällig.

Lediglich die Liebe Joe Gilligans ist mir hängengeblieben und stellt den stärksten und beständigsten Part des Buches dar.

Insgesamt aber ein etwas steif zu lesende, hölzern konstruierte, aber doch interessante Liebesgeschichte.

6,5 von 10 Punkte

#4

Eduard von Keyserling - Wellen (https://literaturkritik.de/eduard-von-keyserlings-wellen-aus-dem-literarischen-quartett-vom-6-februar-1998,24942.html)


Welch ein schön geschriebens Werk. Wer die sanfte Sprache baltisch-deutscher Schriftsteller zu schätzen weiß, die mit wenigen Worten komplexe Bilder in den Kopf malen können (wie beispielsweise Siegfried Lenz) wird hier voll auf seine Kosten gekommen.

Das Buch geht letztlich um das tragische Aufeinandertreffen von Gesellschaftsschichten an der Ostsee. Anhand der Ostsee und ihren Regungen als tiefes, unbegreifliches Gewässer werden die Charaktere und die Erzählung permanent gespiegelt, und das auf wirklich beeindruckende Art und Weise.
Wie auch Soldatenlohn ist es eine eher komplexe, wenn auch nicht überkomplexe Liebesgeschichte, die sich im Zentrum um Doralice, einer der Liebe wegen ausgestoßenen Adligen dreht, welche auf eine andere Adelsfamilie trifft, aber auf zärtliche Art und Weise gegen und für ihre eigentliche Liebe, einem bürgerlichen Maler namens Hans Grill, kämpft, mit allen nötigen Verwicklungen.

Zentral an dem Werk ist die Reaktion auf das Meer und die Beobachtung der Charaktere, die von Keyserling sehr sanft, aber eindrücklich vornimmt. Es sind also eher Minicharakterstudien statt einfache Beschreibungen, sodass das das 173-seitige Buch viel mehr bietet, als die relativ geringe Seitenzahl vermuten lässt.

Besonders eindrücklich wird das Buch, wenn man die Geschichte Eduard von Keyserlings kennt und versteht, wie stark die autobiographischen Bezüge dieses Buches sind. Das Gefühl eigener Ausgestoßenheit aus dem alten Adel, die dennoch vorhandene Verantwortung für die übertragenen Güter, die selbst erlebte und kaum verwundene Einsamkeit im Alter, seine Bezüge zu München (dort hat von Keyserling sein Leben ausklingen lassen) und Italien (dort hat er immer auf gesundheitliche Besserung gehofft), rückverbunden an die Ostsee (daher kommt er).
Dieser persönliche Bezug macht das Buch noch wirkungsstärker.

Insgesamt hat mich das Buch sehr erfreut, obwohl ich normalerweise wenig Liebesgeschichten lese. Aber diese ist keine Schmonzette, sie ist tragisch. Sie ist keine schnulzige Romanze, hat aber doch pur und echte, romantische Züge. Leseempfehlung!

8,5 von 10 Punkte
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 4.02.2020 | 10:11
#5

Peter Englund - Schönheit und Schrecken - Eine Geschichte des Ersten Weltkriegs, erzählt in neunzehn Schicksalen (https://www.deutschlandfunkkultur.de/der-krieg-von-ganz-unten.950.de.html?dram:article_id=140676)

Was für ein Ritt, was für ein Buch. Aus den Erinnerungen, Tagebuchaufzeichnungen und sonstigen Erwähnungen zu 19 Personen, die auf fast allen Seiten des ersten Weltkrieges als Soldaten, Zivilisten, Ärzte oder Sanitäter gewirkt haben, collagiert Peter Englund in diesem Werk eine Erzählung von Aufbruch, Hoffnung, ja sogar etwas Kriegslüsternheit, die umschlägt in Schrecken und Friedenshoffnung, ja, die vor allem verzweifelt an diesem unübersichtlichen Moloch des großen Krieges, und so schlussendlich doch in Erschöpfung und Verzweiflung enden muss.

Peter Englund versucht gar nicht den Krieg anhand dieser Personen zu erklären. Er versucht auch nicht, Schuldige zu finden; Opfer und Täter zu bestimmen. Er lässt die Personen durch die Darstellungen als Menschen erscheinen, mit ihrer Pflichterfüllung, mit ihren Erwartungen, mit ihren Enttäuschungen, jeder auf seine Weise, zusammengehalten von diesem roten Faden, dass aus allseitiger Kriegshysterie, ja geradezu Abenteuerlust Stumpfheit und Erschöpfung werden, ein Warten auf das unvermeidliche und scheinbar doch nie kommende Ende, welches am Ende dann doch verhaltend befreiend wirkt; und doch bei den Überlebenden damals schon den Eindruck erweckt, dass eine größere Krise folgen würde.

Englund hat dieses großes Werk sehr intelligent konstruiert. Hier und da hätte man sich gewünscht, dass die Originalquellen etwas lebhafter zum Vorscheinen kommen oder direkter referenziert werden, doch Englund hat für die Kohärenz seiner Erzählung darauf verzichtet, letztendlich aber doch bewiesen, warum er einer der großen Vorreiter histroischer Narratologie ist.
Ein beeindruckendes Werk.

9 vom 10 Punkte.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 4.02.2020 | 10:57
Methir legt vor!  :cheer:

Narf und ich komme nicht hinterher. Hab zwar ein weitere Buch gelesen, komme aber derzeit nicht dazu, ne kurze Rezi zu schreiben. Ende Februar wirds hoffentlich wieder etwas entspannter.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Blanchett am 4.02.2020 | 12:19
Buch #5 von Menthir klingt sehr interessant, überlege ob ich mir das auch kaufen soll.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 5.02.2020 | 11:41
Buch #5 von Menthir klingt sehr interessant, überlege ob ich mir das auch kaufen soll.

Ich kann das nur empfehlen, obwohl das Buch teils natürlich harter Tobak ist. Es ist mit seiner Prämisse schon sehr eng beschrieben, der Autor gibt zu Anfang jeden Kriegsjahres auch eine Abfolge, um sich zu orientieren.

Narf und ich komme nicht hinterher. Hab zwar ein weitere Buch gelesen, komme aber derzeit nicht dazu, ne kurze Rezi zu schreiben. Ende Februar wirds hoffentlich wieder etwas entspannter.

Ich habe auch eine Weile nichts geschafft, aber ich habe das erste Mal seit einem halben Jahr Urlaub und da ich so wenig gelesen habe, bricht bei mir jetzt gerade die Sucht durch. Es gibt auch bei dir sicher wieder bessere Zeiten.  :)

#6

Siegfried Lenz - Der Überläufer (https://www.sueddeutsche.de/kultur/literatur-triumph-im-schmerz-1.2881346)

Nicht nur, dass das Buch einen außergewöhnlichen Werdegang hat und in seiner Bedeutung, seiner Zurückweisung und in der Art, in der Siegfried Lenz in seinen jungen Jahren gegen den Verlag seine künstlerische Freiheit höflich verteidigte, sehr interessant ist, es ist auch kompositorisch interessant.

Mit der Nichtveröffentlichung des Buches während des Kalten Krieges, oder gerade und noch mehr zu Beginn dieser Phase, ist eine große Chance verpasst worden, den Wechsel von einem Nationalsozialisten zu einem Kommunisten, und die Verlorenheit eines Menschen in allen ideologischen System literarisch und kritisch zu beleuchten. Sicher hat es andere Werke gegeben, die dies ermöglichten, aber nicht in der Art, nicht zu der Zeit.

Wer sich mit der Kritik am Werk auseinandersetzt und mit der kurzen Wirkungsgeschichte, findet immer wieder das Buch aufgeteilt in die Naziphase bzw. die Partisanenphase und dann die Überläuferphase. Meines Erachtens greift es viel zu kurz, das Werk in diese Phasen einzuteilen und sie einigermaßen unabhängig voneinander zu sehen. Der rote Faden liegt für mich viel mehr darin, dass der Protagonist Walter Proska immer versucht, einen mehr oder weniger moralischen Kompass zu behalten, und dass er trotzdem oder gerade deswegen doch immer dieselbe Person bleibt und immer wieder in den ideologischen Gefilden untergeht, aber eben auch immer wieder in ihnen landet.
Und darin liegt die Größe des Stärke des Buches und das Erschütternde in dem Buch, welches sich in der letzten Kriegstat Proskas tragisch wendet. Das Ausgeliefertsein ist für mich im Zentrum der Erzählung, sowohl in der Art und Weise, wie Lenz die jeweiligen Situationen beschreibt, wie er mit einer Knappheit an Beschreibung das Bild malt, aber auch wie er die Gesamtsituation beschreibt. Am Ende bleibt Walter Proska immer ausgeliefert, der Situation, dem Leben.

Das Tragische und das Mitnehmende an dem Buch ist also, dass es nicht eine Überläuferphase zum Schluss des Buches gibt, sondern dass Walter Proska Zeit seines Lebens immer Überläufer ist und immer bleibt, auch wenn sein Gewissen ihn hier und da rausfallen lässt, ist er am Ende doch wieder und wieder Überläufer von System zu System, insofern auch Getriebener und jemand, der einfach überleben will; und dessen Überleben allein ihn an die Grenzen seiner moralischen Fähigkeiten bringt.

Sehr faszinierendes Frühwerk von Siegfried Lenz, welches er 1951, also als 25-jähriger, geschrieben hat. Zwar lässt es noch hier und da die sprachliche Feinheit vermissen, die er nur wenige Jahre später erreicht, aber die Ansätze sind zu sehen. Er malt mit einer breiten Palette von Stilmitteln, gibt der Natur selbst fast menschliche Züge, lebt die Eigenarten der Charakter aus, die trotz ihrer schrecklichen Entscheidungen, doch ein stückweit immer menschlich, wenn auch menschlich schwach, bleiben, und sorgt in all dem damit noch für den ein oder anderen Schmunzler.

Ein sehr ambitioniertes Werk, bei dem es wirklich schade ist, dass es erst posthum das erste Mal veröffentlicht werden konnte. Zwar wäre der Feuilletonstreit darüber weit vor meiner Geburt gewesen, aber es wäre zu seiner Zeit ein wirklich lohnender Streit gewesen.

8 von 10 Punkte.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: gunware am 6.02.2020 | 21:53
Meine zweite Meldung: {10/65}
6. Shadowrun: Grundregelwerk, 6. Edition *10/15*
7. Atom Agency: Die Juwelen der Begum  *5/15*
8. Shadowrun: Schattentricks *11/15*
9. Trollhunters (Guillermo del Toro) *6/15*
10. Zyklotrop II: Der Lehrling des Bösen *9/15*
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 7.02.2020 | 14:01
#7: David Eddings: Queen of Sorcery
Auch dieser Band las sich gut. Man lernt weitere Gegenden mit ihren Eigenheiten kennen und Garion findet langsam heraus, daß er mehr als ein Bauernjunge ist.
#8: David Eddings: Magician's Gambit
Die Reise geht weiter. Man reist nun in die etwas „düstereren“ Gegenden des Landes und die Gruppe vervollständigt sich. QUalität bleibt gleich. Nichts was mich stundenlang ans Buch fesselt, aber spannend genug, daß ich Lust habe, abends drin zu lesen und nicht nach 2-3 Seiten einschlafe...

Jetzt brauche ich eine kleine Eddings-Pause - von Huhns Stapel auf die Idee gebracht widme ich mich nun den "Mortal Insturments" (und lese nebenher ein "Sachbuch"). 1-3 hatte ich vor "Ewigkeiten" schon mal gelesen, denke aber sie könnten einen "Re-Read" vertragen, sonst habe ich keine Ahnung mehr, wer in 4-6 wer ist...
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 9.02.2020 | 17:45
#9: Cassandra Clare: City of Bones
Las sich sehr schnell. „Young Adult“ Roman mit World of Darkness Flair. Nachdem ich ein bißchen von der Serie „Shadowhunters“ geschaut hatte, die ich ganz OK fand, hatte ich beinahe vergessen, daß das Buch mehr Humor hatte. Außerdem hatte ich es bei Twilight einsortiert und finde ich es deutlich mehrdimensionaler mit facettenreicheren Protagonisten. Schon alleine Clary kommt bei mir im Vergleich mit Bella, die sich nur über ihre Liebe zu Edward, aber kaum als eigenständige Person definiert, deutlich besser weg. Clary hat 1. ein Leben,  2. einen gesunden Pragmatismus und 3. Humor. Jace ist eine recht komplexe und nicht immer sympathische Gestalt, Simon wenn ich an meine engen Freunde aus Teeenagerjahren denke, auch in vielen Punkten realistisch dargestellt und auch wenn im ersten Band Isabelle, Alec und Magnus noch etwas blass sind merkt man, daß auch ihre Geschichten Potential haben. Der Roman hat viel Popcorn-Kino-Charme und besticht nicht unbedingt durch ihre Tiefgründigkeit, aber das Setting gefällt mir und es macht mir gerade Spaß, in Jugendbuchwelten abzutauchen.
# 10: Nora Bendzko: Wolfssucht (GK 12: ein Buch, das du jemandem geschenkt hast)
So ganz meins war es nicht. Eine Novelle inspiriert von Rotkäpchen. Vielleicht gefällt es der Freundin, der ich es geschenkt habe besser, da sie doch mehr als ich auf Horror steht. Mir waren es zu viele Vergewaltigungen auf doch recht wenig Seiten... Das „Überthema“,  das ich für mich herausgelesen habe - Monster werden geschaffen und nicht geboren-  geht so weit OK. Ich fand das Handeln der Protagonistin nur in Auszügen nachvollziehbar und auch nur aus der Sicht, daß sie einerseits psychisch schwer verletzt ist, andererseit nach einem Ausweg aus ihrer Lebenssituation sucht.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Thandbar am 12.02.2020 | 15:22
Ein kleines Update: Ich habe soeben "Das wandelnde Schloss" von Diana Wynn Jones zu Ende gelesen und bin jetzt bei 1455 Seiten angelangt.

Ein sehr schönes Buch mit einer herrlich leichten Atmosphäre, das tiefe Themen anspricht und dabei von einer ganz wunderbaren und humorvollen Figurenzeichnung getragen wird.
Hat mir extrem gut gefallen. Man könnte kritisieren, dass es recht abrupt und konventionell endet, aber die vielen Einfälle der Autorin sind so phantasievoll und geistreich, dass man dafür mehr als nur entschädigt wird.

Davor hab ich "Musik der Stille" von Pat Rothfuss gelesen. Stilistisch stellenweise bemerkenswert, ja bezaubernd, hat mich die Romantisierung schwerer geistiger Erkrankung dann doch sehr gestört und mir die Lektüre des Büchleins, das weniger auf Handlung und eher auf den Genuss poetischer Sprache (die manchmal deutlich übersteuert wirkt, trotz der großartigen Übersetzungleistung) setzt, leider auch ziemlich verdorben. 
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Green Goblin am 12.02.2020 | 22:24
Ich mag auch hier noch mitspielen, ich will 36 Bücher dieses Jahr lesen, das ist auch die Zahl bei meiner Goodreader Challenge.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 15.02.2020 | 09:41
#43 Teri Terry: Zersplittert (Linz-the-Bookworm: Ein Buch, das in der Zukunft spielt)
Da es sich bereits um den zweiten Teil einer Trilogie handelt, beziehe ich mich beim Inhalt eher auf das erste Buch (Gelöscht).
Nach dem Brexit (das Buch wurde übrigens 2012 geschrieben) kommt es in den 2020er Jahren zu Unruhen, Demonstrationen und Aufständen in erster Linie durch Schüler und Studenten. Die werden mit absoluter Härte niedergeschlagen und drakonisch bestraft, bis hin zu Todesurteilen. Um das ganze nicht gar so "grausam" zu gestalten, wird bei unter 16jährigen die Todesstrafen durch das Löschen des Erinnerungsvermögens ersetzt, diese mit einer neuen Identität versehen und erhalten in Pflegefamilien eine "2. Chance". Um Rückfälle zu vermeiden müssen die Jugendlichen einen Vertrag unterschreiben, der ihnen alles mögliche verbietet und werden durch ein Gerät überwacht, das kontinuierlich ihren emotionalen Zustand überwacht. Wird ein gewisser Schwellenwert durch zu viele negative Empfindungen z. B. Wut erreicht, wird der Träger ausgeschaltet, im besten Fall nur durch eine vorübergehende Ohnmacht, im Schlimmsten durch den Tod. Verstöße gegen den Vertrag werden selbstverständlich auch mit den Tod geahndet. Sollte einer dieser Slater genannten Jugendlichen bis zum 21. Lebensjahr überleben, wird das Gerät entfernt und er darf "normal" weiterleben.
Ca. 30 Jahre später: Kyla ist ein Slater. Allerdings ist sie anders als andere Slater. Irgendetwas muss bei ihrer Gedächtnislöschung schief gegangen sein. Aber was von ihren sich widersprechenden Träumen und Backflashs ist real und was nur ein Fantasie-Gebilde um die Gedächtnislücken zu füllen? War sie wirklich eine Terroristin oder was war sonst der Grund für ihr Slatering? Und warum werden immer wieder Personen, die ganz offenbar nichts verbrochen haben (außer eventuell kritischen Meinungsäußerungen), verhaftet und tauchen entweder gar nicht oder ohne Gedächtnis wieder auf?
Nach und nach findet sie immer mehr über ihre Vergangenheit und die momentanen Geschehnisse heraus, aber meist wirft alles auch neue Fragen auf.
Die Bücher sind spannend, interessant und haben ein gutes Erzähltempo. Aber mM nach hapert es ein wenig an der Realität. Gut, mit dem Brexit hat die Autorin schon mal gut getroffen. Das dieser Unruhen nach sich ziehen könnte halte ich auch für möglich. Aber Todesstrafe und Gedächtnislöschung, nicht mal nur für Schwerverbrecher, sondern auch für unbequeme Zeitgenossen? Vielleicht halte ich es ja nur für absolut unmöglich, weil ich es nicht glauben will. Aber es ist immer noch Fiction und nicht Weissagung, daher geht es für die Geschichte in Ordnung. Man kann es ja durchaus auch als Warnung ansehen.
Bin gespannt auf den letzten Teil.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 15.02.2020 | 14:22
Ich mag auch hier noch mitspielen, ich will 36 Bücher dieses Jahr lesen, das ist auch die Zahl bei meiner Goodreader Challenge.
Herzlich willkommen und viel Freude beim Lesen! :D
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 19.02.2020 | 22:36
#11 Cassandra Clare: City of Ashes
Ein typischer Mittelteil, der in Charakterausarbeitung investiert. Liest sich weiterhin gut. Man bekommt Einblicke in weitere 2Bewohner" des Settings.

#12 Cassandra Clare: City of Glass
Letztlich der Abschluß einer Trilogie, aber mit genügend offenen Fäden für eine Fortsetzung. Die Geschichte macht mir u.a. auch deshalb Spaß zu lesen, weil die Autorin ein für meinen Geschmack gutes Gefühl für „Timing“ hat. Das betrifft vor allem Konflikte und deren Auflösung, unglückliche Zufälle und ähnliches. Zumindest geht es mir nicht wie in manchen Büchern so, daß ich über viele Kapitel denke „Redet doch einfach mal miteinander.“ und irgendwann einfach nur nuch genervt bin. Wenn sich anstrengende Umstände hinziehen, sind diese meist nachvollziehbar und ansonsten lösen sich die Dinge nach und nach auf, weil miteinander geredet wird. Die Romanze ist natürlich etwas naiv, aber eben in ihrer modernen Märchenhaftigkeit auch schön.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: gunware am 19.02.2020 | 23:50
Meine dritte Meldung: {15/65}
11.  Gena Showalter: Unsterblich verliebt (… verliebt #1) *8/15*
12.  Shadowrun: On The Run *8/15*
13.  Sherlock Holmes fürchtet sich vor gar nichts (Baker Street #1) *5/15*
14.  *Kai O'Connal: Feuer und Frost (Shadowrun) 9/15*
15.  Anthony Horowitz:  Todeskreis (Die fünf Tore #1) *9/15*  /Audio
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Green Goblin am 23.02.2020 | 12:05
01 - 05 von 36
1. Der Elbenschlächter von Lossau/Schumacher
2. Der Orksammler von Lossau/Schumacher
3. Der Schädelschmied von Lossau/Schumacher
4. Sundered Skies (Triple Ace Games)
5. Foxglove Summer (Peter Grant #5) von Ben Aaronovitch

Die Fantasykrimiserie mit Meister Hippolit und Jorge dem Troll von Lossau und Schumacher ist ganz nett. Als Inspiration/Vorlage sind die Fälle vielleicht so ein wenig Eberron tauglich, die Magie und der technische Standard passen grob. Der 3. Band war für mich bisher der beste aus der Serie. Insgesamt ist alles immer ziemlich mit der groben Kelle, was Humor und Satire angeht, aber es ist für mich noch erträglich.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 26.02.2020 | 15:42
#2
Jim Butcher - Feenzorn (Die dunklen Fälle des Harry Dresden 4) (https://www.feder-und-schwert.com/verlagsprogramm/die-dunklen-faelle-des-harry-dresden-4-feenzorn/)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Harry Dresden scheint das geheime Talent zu besitzen, immer noch tiefer in die Scheiße zu rutschen: Die Suche nach einem Heilmittel für seine Freundin stockt, das Geld ist chronisch alle, die freundschaftliche Kontakte sind ebenso rar wie der Besuch von Kundschaft. Und jetzt rücken ihm auch noch der Weiße Rat und Feenkönigin Mab auf die Pelle. Wenn Harry nicht wenigstens einen Teil dieser Probleme in den Griff kriegt, geht nicht nur sein eigenes Leben den Bach runter.

Hach, das Buch hat mir Spaß gemacht. Depri-Harry kommt wieder etwas in Schwung und gemeine Feen mag ich sowieso. Außerdem sind Harrys Werwolfkumpels cool. Der nächste Band wartet schon im Regal auf mich. :)

#3
Thomas Wörtche (Hrsg.) - Berlin Noir (http://www.culturbooks.de/portfolio/thomas-woertche-hg-berlin-noir-storys/)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

In dreizehn Kurzgeschichten führen ebenso viele Autorinnen und Autoren durch Berlin und werfen dabei einen Blick in die verschiedenen Stadtviertel und Milieus. Das Verbrechen lauert überall. Gerechtigkeit nicht unbedingt.

Die Anthologie habe ich zum letztjährigen Buchwichteln geschenkt bekommen und war schon ganz erpicht darauf, sie endlich in Ruhe zu schmökern. Mein Fazit ist, dass mir Kurzgeschichten sehr liegen und ich mich frage, warum ich eigentlich nicht mehr davon lese. Viele der Geschichten haben mir wirklich gut gefallen - gerade weil sie durch ihre Kürze schön knackig und auf den Punkt geschrieben waren. Ohne lange Einleitung führen sie direkt zu den Charakteren und in die Handlung. Ins Gedächtnis eingebrannt hat sich mir gleich die einleitende Geschichte um eine psychisch kranke Obdachlose, geschrieben aus der Sicht ihres Bruders. Da hätte es das Verbrechen eigentlich gar nicht mehr gebraucht - ich war so schon gefesselt. Äußerst vergnüglich war auch die Erzählung mit dem toten Benno in der Kühltruhe. Einige wenige Geschichten waren nicht so unbedingt meins (ich steh nicht so auf so Hochglanz-Mafia-Verbrecherstorys), aber auch die waren durch die Bank weg gut geschrieben und dank ihrer Kürze auch dann noch lesenswert, wenn ich die Grundthematik nicht so mochte. Einziges Manko, das mich bei mehreren Geschichten störte: Ich mag es nicht, wenn man einer Story anmerkt, dass der/die Autor_in etwas zu einem speziellen Thema recherchiert hat und nun Berge an "total stimmungsvollen" Details einbaut, um zu beweisen, wie viel er/sie recherchiert hat. Ich find das immer so unintuitiv. Kein Experte denkt pausenlos über Grundlagen seines Expertenwissens nach. Und ich als Leserin interessiere mich auch nicht so wirklich dafür, so weit es nicht für die Handlung von Relevanz ist. Aber auch das mag jetzt einfach nur mein persönlicher Geschmack sein. Insgesamt jedenfalls eine spannende und abwechslungsreiche Lektüre und ein empfehlenswertes Wichtelgeschenk. :)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Blanchett am 26.02.2020 | 18:02
Zwar leicht Oft Topic, aber ich muss es einfach loswerden:
Habe meine Bibliothek aufgeräumt und meinem persönlichen "Stapel der Schande" (sprich den noch zu lesenden Büchern) einen neuen Platz zugewiesen, nachdem dort noch ein paar Kartons zugekommen sind (Bestände aus meinem Elternhaus) und noch zukommen werden.

Gemessen an meiner Angabe Wie viele Bücher ich im Jahr schaffen will; habe ich wohl für die nächsten (mindestens) 10 Jahre meine Teilnahme hier gesichert.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 26.02.2020 | 18:05
Gemessen an meiner Angabe Wie viele Bücher ich im Jahr schaffen will; habe ich wohl für die nächsten (mindestens) 10 Jahre meine Teilnahme hier gesichert.
Challenge-Huhn is very pleased >;D
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 27.02.2020 | 21:11
#13: Cassandra Clare: City of Fallen Angels
Nett an diesem Roman finde ich, daß er die offenen Stränge aufgreift, nachdem anscheinend der Hauptplot abgeschlossen ist. Es ist dieses „And they lived happily ever after - Huch, da war ja noch was“-Gefühl, das hier vermittelt wird. Und letztendlich werden die Protagonisten vor eher noch größere Dilemmata gestellt und nichts ist abgeschlossen... Und die Kosequenzen entbehren auch nicht einer gewissen Logik.
#14: Cassandra Clare: City of Lost Souls
Dieser Band las sich etwas langsamer. Nicht daß er qualitativ wirklich abfiel, aber für meinen persönlichen Geschmack waren einfach zu viele Größtenteils-Teenager-Beziehungskisten am Start. Während ich 1-2 noch recht unterhaltsam finde, sind mir 4, die immer wieder in den Fokus gerückt werden etwas zu viel und so hatte ich dann auch oft keine Probleme, das Buch mal für 1-2 Tage liegen zu lassen  ;) Zum Ende hin nahm das Buch aber auch in der Handlung wieder deutlich an Fahrt auf.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 6.03.2020 | 13:08
Oh alte Sünden - hier liegen schon wieder (oder immer noch) drei oder vier angefangene Bücher herum! Größte Chance, demnächst beendet zu werden, hat derzeit Bill Brysons "Picknick mit Bären". Ein super unterhaltsames Wanderbuch, voll mein Humor. Ich fühle so mit dem Ich-Erzähler mit, wenn er von viel zu viel Gepäck, nervigen Reisebekanntschaften und der Entscheidung, die nächsten 40 Kilometer durch verregnetes und von Touristen überlaufenes Berggebiet einfach mit dem Taxi abzukürzen, erzählt  Einfach sehr sympathisch. ;D Ich fiebere mit, ob sie denn je am Ende des Appalachian Trails ankommen werden (und ob ihnen zwischendrin nicht doch noch ein Bär ein Snickers und eine Hand wegfrisst).
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 13.03.2020 | 16:06
Neben den vielen Serien, die ich weiter gelesen habe und sicher alle irgendwann schon mal erwähnt habe, endlich mal wieder etwas Neues:

#61 Tom Wolf: Königsblau, Mord nach jeder Fasson
Kaum tritt Honor Langustier seinen neuen Job  als zweiter Hofküchenmeister Friedrich II. an, überträgt ihm dieser nebenbei auch noch die Aufgabe dem Polizeipräfekten Jordan bei der Aufklärung eines Mordes zu helfen.
Der Autor schafft ein gewisses Flair mit einem umständlich-poetisch-gehobenen Sprachstil mit französischen (manchmal auch lateinischen) Wörtern und Lehnwörtern gespickt, der teilweise gerade noch so an der Grenze ist nicht zu anstrengend zu sein. Aber es ist absolut glaubhaft, das 1740 am preußischen Königshof genau so gesprochen wurde. Dadurch und die verwendeten historischen Ereignisse und Personen fühlte ich mich richtig gut in Zeit, Ort und Geschichte versetzt.
Werde ich definitiv in die Reihe meiner Reihen einreihen.  :)

Liv steht derzeit bei 60 Büchern, wobei die letzten sechs alles Die drei !!! waren.
Ich fürchte ich brauche neue Kategorien, die Hälfte ist schon erledigt.  :o
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 15.03.2020 | 22:04
Nochmal 3 Bücher gelesen.

#15: Cassandra Clare: City of Heavenly Fire
Dieser Band machte mir wieder mehr Freude. Ich fand auch, daß die neu eingeführten Charaktere, die dann wohl die Hauptpersonen der anschließenden Trilogie werden, Potential haben. Und vieles war natürlich recht episch. Tatsächlich habe ich Lust, weitere „Shadowhunter“ Pre- und Sequels zu lesen. Werde aber zunächst mal eine kleine Pause einlegen und meinen persönlichen Turm der Schande versuchen zu verkleinern, damit ich guten Gewissens neue Bücher für die Regale besorgen kann. Das Ende war für mich wieder relativ stimmig aber ließ natürlich auch Potential für weitere Geschichten, da vor allem bei den neu eingeführten Charakteren einige wichtige offene Fäden gelassen wurden und auch einige Andeutungen zu Vorleben und vergangenen Geschehnissen gemacht wurden. Vielleicht verfolge ich aber auch erst einen der Nebenzweige. Magnus Bane ist für mich ja einer der interessantesten Charaktere der Serie...
#16 Jared Diamond: The World until Yesterday (Greifenklaue 8: Ein Sachbuch)
Nach „Guns,Germs and Steel“ wollte ich schon seit Jahren weitere Bücher des Autors lesen. In „The World until yesterday“ geht es um traditionelle „Stammesverbände“ und Dinge, die wir uns von ddiesen ursprünglicheren Lebensformen abschauen können. Dabei ist der Autor aber auch sehr realistisch und merkt genauso an, was an unseren Gesellschaftsformen doch auch im Vergleich zu traditionellen Gesellschaften positiv und beizubehalten ist. Es werden Themen wie Umgang mit Konflikten, Kriegsführung, Umgang mit Kindern, Umgang mit Senioren, Religionen, Sprachvielfalt, Ernährung angesprochen. Am wenigsten hat mich das Kapitel über Kriegsführung angesprochen, aus den anderen war für mich auch immer die Vielfalt an Möglichkeiten (z.B. daß im Umgang mit Senioren die gesamte Palette von „Umbringen - Ballast“ bis „Autorität-Respekt“  existiert und stark mit den Lebensumständen der Gruppen zusammenhängt oder auch in Erziehung, die von extrem gewalttätig zu komplett antiautoritär bei benachbarten Stämmen reichen kann) interessant.
#17 Fletcher Pratt: The Well of the Unicorn (GK-Challenge 1: Ein Buch mit überwiegend grünem Cover)
Letztlich handelt es sich um eine Hero's-Journey aus den 40ger (!) Jahren. Während es OK war, das Buch gelesen zu haben, fand ich es vor allem stilistisch etwas anstrengend. Auch haben mich die Personen nicht mitgenommen, was aber vielleicht auch eine Eigenheit des Fantasy-Genres der Zeit ist. Kinderbücher, die in den 40gern bis frühen 50gern geschrieben wurden (Mumins, knapp später auch die ersten Narnia-Geschichten) lesen sich flüssiger und auch mit anderen literarischen Gattungen vor 1950 habe ich eigentlich wenig Probleme, erinnere mich aber, daß ich mich auch mit dem etwas älteren „King of Elfland's Daughter“ schwer getan habe. Der Protagonist wird in recht viel Politik verwickelt und auch die ein oder andere Frauengeschichte. Vieles ist nicht schwarz-weiß und die Frauencharaktere schon deutlich ausgeprägter selbstständig als für das Genre in der Zeit üblich, aber mir fiel es schwer, in die Welt hinein zu finden und tatsächlich bin ich über der gestelzten Sprache oft eingeschlafen... Aber immerhin ist es ein Buch aus einem sehr alten Stapel ungelesener Bücher, das nun endlich ins Regal als gelesen transferiert werden kann.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: gunware am 18.03.2020 | 23:20
Meine vierte Meldung: {20/65}
16.  Odom, Mel : Ein ganz normaler Auftrag   *12/15*
17.  Showalter, Gena:  Verflucht verliebt (... verliebt, #2) *12/15*
18. Showalter, Gena:  Höllisch verliebt (... verliebt, #3*) *12/15*
19. Anthony Horowitz:  Teufelsstern (Die fünf Tore #2) *10/15*  /Audio
20. Sherlock Holmes und der Club der tödlichen Sportarten (Baker Street #2) *5/15*
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 20.03.2020 | 07:50
#69: Cassandra Clare: Die Geheimnisse des Schattenmarktes
10 Kurzgeschichten im Schattenjäger-Setting. Das Buch macht im Gesamten nur wirklich Sinn, wenn man alle im Moment existierenden Reihen (Chroniken der Schattenjäger, Chroniken der Unterwelt, Die dunklen Mächte) gelesen hat, da es kaum eigenständig, sondern ergänzend ist. Dann aber sehr zu empfehlen. Am allerbesten chronologisch "dazwischen" gelesen.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 20.03.2020 | 08:58
#4
Bill Bryson - Picknick mit Bären (https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Picknick-mit-Baeren/Bill-Bryson/Goldmann/e36899.rhd)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Bill Bryson ist auch nicht mehr taufrisch, als er die geniale Idee hat, den Appalachian Trail, einen über 3.000 Kilometer langen Fernwanderweg an der US-amerikanischen Ostküste, komplett zu wandern! Und da er das allen seinen Freunden erzählt hat, ist er auch im Zugzwang, das Ding durchzuziehen. Nachdem er sich allerdings ausführlich über die zahllosen Gefahren für Leib und Leben informiert hat, die am Rande des Weges auf ihn lauern (allen voran die Bären, die geradezu magisch von Snickers angezogen werden!), kriegt er ein bisschen kalte Füße. Glücklicherweise meldet sich sein alter Kumpel Katz, von dem er seit ihrer gemeinsamen Reise durch Italien in Studententagen nichts mehr gehört hatte, als Begleiter. Ob das die richtige Wahl war? Katz liebt nämlich Snickers. Und ist ehemaliger Alkoholiker. Und vor allem ist er ebenso untrainiert und unerfahren wie Bryson selbst. Super ausgerüstet mit allem, was ihnen der liebenswürdige Mensch im Outdoorladen aufzuschwatzen vermochte, trotten die beiden tatsächlich los, dem weit, weit entfernten Ziel entgegen ...

Den Erfahrungsbericht, der auch verfilmt wurde, hat mir meine Mutter empfohlen und es war wirklich witzig. Ich fühlte so mit Bryson mit, der sich bei jedem Schritt fragt, was zum Kuckuck er hier überhaupt tut. Auch die irgendwie durchdachte, dabei aber viel zu umfangreiche und nie getestete Ausrüstung und die etwas sinnlose Ernährung der beiden (hauptsächlich Nudeln, Rosinen und Schokoriegel, denn den Rest hat Katz in einem Wutanfall den Berg runtergeschmissen), waren ja voll mein Ding. Interessant auch die ätzend sarkastischen Exkurse über den US-amerikanischen "Naturschutz" in Vergangenheit und Gegenwart. Was ich auch sehr ehrlich fand, war die Beschreibung dessen, wie der Autor allmählich den anfänglichen Schwung verliert. Sie wollen den Trail in Etappen entlangwandern und man merkt nach der ersten Etappe von zwei Wochen schon echt, wie die Luft einfach raus ist, sie aber trotzdem weitermachen wollen. Mir ist voll nach so Tourenbüchern, ich glaube, ich mach gleich mit einem weiter, das hier noch im Regal steht. :)

#5
David und Ruth Ellwand - Elfensucher. Nachforschungen über das Leben und Verschwinden von Isaac Wilde (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/kinderbuch/elfensucher-von-david-und-ruth-ellwand-mit-dem-lochstein-in-die-anderswelt-1913419.html)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Der Erzähler findet, von einem geheimnisvollen Licht geführt, das er durch einen Lochstein hindurch gesehen zu haben glaubt, in einer verfallenen Hütte im Wald eine staubbedeckte Kiste. Er schleppt sie nach Hause und bricht sie auf. Darin findet er eine merkwürdige Sammlung an Utensilien und mehrere Wachszylinder. Ein Freund überspielt ihm den Inhalt der Zylinder auf ein moderneres Medium und der Erzähler beginnt zu lauschen. Er erfährt vom wundersamen Schicksal des Fotografen Isaac Wilde, dem Besitzer der Kiste, der während einer archäologischen Ausgrabung über die Existenz echter Elfen stolperte, dann aber die Beweise für seine Erlebnisse in dieser Kiste versteckte, die er offenbar nie abzuholen vermochte. Was ist geschehen?

Ich glaube, dieser "Forschungsbericht" ist eigentlich ein Kinderbuch. Aber es ist absolut lesbar auch für Erwachsene. Text und die zahlreichen detailreichen und relevanten Fotografien greifen ineinander und erzählen gemeinsam die Geschichte, nicht nur des Isaac Wilde. Ein optisches und haptisches Buch, das einen mit Haut und Haar in die Geschichte einlädt. So magisch, dass ich jetzt Lust habe, beim nächsten Waldspaziergang durch einen Lochstein zu schauen - man weiß ja nie, was man dann zu sehen bekommt. Schöne, moderne Umsetzung alter Sagenmotive.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 22.03.2020 | 09:29
#70
Benjamin Monferat: Welt in Flammen (Ein fiktionales Buch aus der Zeit des zweiten Weltkriegs)
Mai 1940, die deutsche Armee steht kurz vor Paris, als der Simplon-Orient-Express Richtung Istanbul aufbricht. An Bord eine bunte Mischung an Menschen verschiedenster Nationalitäten, die nicht alle sind was sie zu sein scheinen, mit ganz eigenen Beweggründen und Zielen, die sich in die Quere kommen, auf erwartete und unerwartete Verbündete treffen. Über 760 Seiten und keine davon langweilig. Eine große Anzahl an Protagonisten über die man auch ohne die Personenliste am Ende des Buches ganz gut den Überblick behält, da man schnell ein Bild von Ihnen bekommt. Die Handlungsstränge wechseln teils sehr rasant und gerne mit Cliffhanger, und werden noch dazu mit Zwischenspielen außerhalb des Zuges ergänzt. Trotzdem braucht es nur ab und zu und maximal ein paar Zeilen um sofort wieder im Geschehen anzukommen. Sehr schöner Zusatzinhalt sind die Karte mit dem Zugverlauf, sowie die Übersicht über die Waggons. Insgesamt ein wirklich rundum gelungenes Werk. Wer sich einen Eindruck verschaffen möchte: http://www.welt-in-flammen.de/ Sehr hübsch gemachte Seite zum Buch.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sashael am 22.03.2020 | 13:02
Zählen Hörbücher eigentlich auch für die Challenge?
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Weltengeist am 22.03.2020 | 13:22
Zählen Hörbücher eigentlich auch für die Challenge?

Liest du die denn?
(so wie in Reading Challenge?)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 22.03.2020 | 13:25
Ich zähle Hörbücher (allerdings keine Hörspiele) mit. Das Ziel meiner Reading Challenge ist es, mehr geschriebene Geschichten zu genießen. Ob ich die nun selbst lese oder mir vorlesen lassen, ist für mich irrelevant. Am Ende kannst du es einfach für dich entscheiden, ob du sie mitzählen möchtest oder nicht.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Thanaarx am 22.03.2020 | 13:40
#3 Beckett, Simon: "Leichenblässe"

Der 3. Fall des Ermittlers David Hunter und wie die beiden vorherigen Bände ist auch diese Geschichte sehr spannend und detailreich geschrieben.

#4 Meyer, Axel S.: "Das Handelshaus"

Ein historischer Roman, der in der Spätphase der Hanse spielt und den Niedergang eines Handelshauses zeigt. Die Liebesgeschichte fand ich persönlich nicht sehr überzeugend und der Roman hat auch eine sehr eindeutige Gut-Böse Charakterisierung der Romanfiguren, aber insgesamt ist das Buch durchaus spannend geschrieben und bietet einen guten Einblick in die beschriebene Zeitepoche (inkl. evtl. schriftstellerischer Freiheiten).

Comic: #1 Fables Band 24 (Panini) "Unwritten Fables"

Das war für mich sicher einer der schwächsten Fables-Bände. Inhaltlich ist es ein Crossover der beiden Comicserien Fables und Unwritten und ich bin einfach kein Fan von einer Vermischung von 2 Serien. Das wirkt für mich irgendwie immer künstlich / konstruiert und so ist es auch in diesem Fall.

Status derzeit: Bücher 4 / 16     Comics 1 / 10
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sashael am 22.03.2020 | 13:41
Liest du die denn?
(so wie in Reading Challenge?)
Ich investiere Zeit. ;)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: gunware am 22.03.2020 | 14:34
Ich handhabe es wie bei Goodreads. Da werden die vorgelesenen Bücher auch zu der Challenge gezählt. Genau wie Comics. Und außerdem zähle ich auch Rollenspielbücher oder -hefte dazu, die ich selbst durchlese, aber nicht die, bei denen ich als Spieler mitmache. Die gehören für mich nicht dazu.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Weltengeist am 22.03.2020 | 15:09
Ich investiere Zeit. ;)

Nach der Logik könntest du auch irgendwas anderes tun, das Zeit verbraucht - bingewatching von Buchverfilmungen zum Beispiel... ;)

Ich weiß ja, dass das einige hier anders sehen, aber ich persönlich habe diese altmodische Vorstellung, dass eine Reading Challenge etwas mit (Selber)Lesen zu tun haben sollte. Es geht dabei nach meinem Verständnis darum, die Kulturtechnik des Lesens zu praktizieren und nicht darum, "irgendwas mit Büchern" zu machen oder "irgendwie seinen Horizont zu erweitern". Der Satz "Ich habe mir im Rahmen der Reading Challenge dieses Jahr 50 Bücher vorlesen lassen" klingt für mich eigenartig.

Aber letztlich ist es ja deine Challenge - wenn jemand die Reading Challenge damit zubringt, die Verfilmungen von Büchern im Fernsehen zu sehen (oder eine Abnehm-Challenge damit zubringt, "The Biggest Loser" im Fernsehen zu gucken), ist das letztlich auch seine Sache.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 22.03.2020 | 15:12
Nach der Logik könntest du auch irgendwas anderes tun, das Zeit verbraucht - bingewatching von Buchverfilmungen zum Beispiel... ;)
Ein Hörbuch ist für mich die Ausnahme, weil ich damit tatsächlich den Wortlaut des Buches genießen kann. Hörspiele, Buchverfilmungen, Theaterumsetzungen etc pp würde ich auch nicht zählen. Weil die zwar den Stoff, aber eben nicht das Buch vermitteln. Keine Ahnung, ist für mich irgendwie anders. Ich höre aber auch so wenige Hörbücher am Stück durch, dass die zwei oder drei Bücher, die das im Jahr ausmacht, den Kohl dann auch nicht fett machen.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: gunware am 22.03.2020 | 15:26
@Weltengeist, wie siehst du es bei RPG-Büchern? Sollten Sie deiner Meinung nach dazu gehören oder nicht?
Bei Hörbüchern dachte ich früher auch, dass es irgendwie seltsam ist, es mit "Lesen" zu assoziieren, aber nachdem meine Nichte eigentlich so gut wie nur so "liest" und ich es deshalb ausprobiert habe, stehe ich dem nicht mehr so negativ gegenüber. Klar, es ist nicht so gut, wie selbst lesen, aber geht. So wie bei Pen-und-Paper am Tisch oder online. Auch etwas, was ich lernen müsste, dass es im Notfall auch geht.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sashael am 22.03.2020 | 15:58
Nach der Logik könntest du auch irgendwas anderes tun, das Zeit verbraucht - bingewatching von Buchverfilmungen zum Beispiel... ;)
Ich halte eine Verfilmung für etwas komplett anderes, als sich ein Buch Wort für Wort vorlesen zu lassen.

Ich sehe das durchaus als Grenzfall und wenn jetzt die einhellige Meinung hier wäre, dass das definitiv nicht als Teil der Challenge gilt, dann würde ich es auch nicht werten wollen. Allerdings ist mein Zeitplan wirklich eng gestrickt und so ein Hörbuch (im Moment "Eine kurze Geschichte der Menschheit" von Yuval Noah Harari) kann ich mir auch beim Kochen oder Wäsche machen zu Gemüte führen. ;)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Weltengeist am 22.03.2020 | 17:54
Also möchtest du im Grunde das, was für viele andere ja auch gilt: Du suchst eigentlich nach einer Bestätigung für eine Entscheidung, die du innerlich schon längst getroffen hast. Und wenn du dir die richtigen Beiträge unter den Antworten raussuchst, wirst du die sicherlich auch bekommen. Der Psychologe nennt das übrigens "Rationalisieren", und es ist genau das Gegenteil einer rationalen Entscheidung.

Ich habe jetzt ein bisschen drüber nachgedacht und mich entschieden, an dieser Stelle mal ungewohnt deutlich aus meiner Deckung kommen. Also ausnahmsweise mal kein "du bist okay, ich bin okay, jeder macht einfach, was er will, und alle sind glücklich". Das werden mir sicherlich gleich mehrere "Reading Challenge"-Teilnehmer verübeln, aber ausnahmsweise ist mir der Punkt zu wichtig, um es bei Relativismus zu belassen. Vielleicht denkt ja der eine oder andere ernsthaft darüber nach und sucht nicht einfach nur nach Gründen, warum der bequeme Weg bestimmt doch genauso gut ist. Also:

Ich bin beruflich in der Ausbildung junger Erwachsener tätig, und da erleben wir seit Jahren den Trend, dass selbst Abiturienten kaum in der Lage sind, längere zusammenhängende Texte zu lesen, geschweige denn zu verstehen. Eine ganze Generation ist so einseitig mit Kurznachrichten oder möglichst gleich Voice- und Videobotschaften aufgewachsen, dass sie bis auf erschreckend wenige Ausnahmen nicht mehr in der Lage ist, längere oder gar anspruchsvolle Texte zu lesen und zu verstehen. Das gleiche gilt übrigens nach meiner Beobachtung auch für die älteren unter uns: Viele der Ü40er, die als junge Leute noch 400 Seiten an einem Wochenende verschlungen haben, vegetieren geistig mittlerweile auch nur noch vor Netflix und Youtube vor sich hin. Wir sind halt abends zu müde zum Lesen... Sorry, aber da machen wir uns was vor. Wir sind nur aus der Übung und gehen daher den bequemen Weg.

Ist das ein Problem? Ja, weil Lesen sowohl Konzentration als auch Denk- und Vorstellungsvermögen schult, weil man dadurch den Wortschatz erweitert und sogar die Schreibfähigkeiten verbessert und weil es etwas Meditativ-Entspannendes hat. Die meisten dieser Effekte werden von anderen Medien weniger oder sogar gar nicht erzielt, und daher sind viele dieser Fähigkeiten in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Und genau da kommen eigentlich die Reading Challenges ins Spiel.

Das Konzept ist ja schon überraschend alt und wurde ursprünglich in Schulen eingeführt, um - tadah - Kinder wieder stärker zum Lesen zu motivieren. Dort wird es übrigens auch heute noch verwendet, und natürlich kommt man da nicht durch damit, am Ende des Schuljahrs lauter Hörbücher oder Graphic Novels als Reading Challenge zu melden. Wer das tut, macht sich und anderen etwas vor: Natürlich habt ihr euch mit etwas beschäftigt, was eine ISBN hat, aber ihr habt nicht gelesen. Ihr habt genau das, was eine Reading Challenge trainieren soll, nicht trainiert, sondern nur (ganz im Geist der Zeit) beeindruckende Zahlen generiert.

Natürlich gibt es auch bei einer "Reading Challenge" mit echten Büchern einen Unterschied, ob man 50 Rosamunde-Pilcher-Romane oder die 50 größten Werke der abendländischen Philosophie im Original gelesen hat. Aber eines hat man zumindest getan: Man hat wirklich gelesen und die oben genannten Fähigkeiten zumindest ein Stückweit verbessert (oder zumindest am Leben gehalten).

So. Jetzt kann natürlich trotzdem jeder sagen: Ich mache das aber anders. Ich lasse mir meine Bücher lieber vorlesen. Oder ich lese in erster Linie Graphic Novels. Ist ja immer noch besser als Katzenvideos gucken. Das ist natürlich richtig. Aber das eigentliche Ziel, warum man eine Reading Challenge machen sollte, hat man damit nicht erreicht. Außerdem setzt man ein falsches Signal: Man entwertet die Reading Challenge deutlich sichtbar für alle, indem man so tut, als sei das, was man da feiert, wirklich durch Lesen von Büchern zustande gekommen. Die nächste Generation, die nach Ausreden sucht, wird es dankbar zur Kenntnis nehmen.

Ich bin daher für eine Rückbesinnung auf die eigentlichen Ziele einer Reading Challenge: Es geht nicht darum, das, was man ohnehin tut oder ohne großen Aufwand tun kann, mit einem beeindruckenden Counter zu versehen und am Jahresende abzufeiern. Es geht darum, sich die Zeit zu nehmen und wirklich zu lesen. Nicht mehr und nicht weniger.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Greifenklaue am 22.03.2020 | 18:19
Für meine Reading Challenge geb ich Dir, Weltengeist, völlig recht. Ausnahme ist ggf. die Kategorie Hörbuch, sonst wird alles gelesen - ja, auch um da in Übung zu bleiben und zu kommen.

2. Buch: Taktik ist keine Pfefferminzsorte von Arnd Zeigler (Kat. Ein Buch, dass Du jemanden geschenkt hast. - Genauer: Schenken werde: Bekommt mein Schwager, der ist Fußballfan und hat 11 Freunde abonniert ...)

264 Seiten Fußballzitate - eher unbekanntere, da es schon das x-te Buch ist - oft recht lustig, etwa 1/3tel englische, 1/3tel deutsche Liga und Rest quergemischt gemischt von Pele bis Jens Lehmann. Auffallend oft Jens Lehmann ...

(https://buecher.schluetersche.de/download/Titelabbildungen/humboldt.de/9783869101880.3D.png)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sashael am 22.03.2020 | 21:03
Ich bin daher für eine Rückbesinnung auf die eigentlichen Ziele einer Reading Challenge: Es geht nicht darum, das, was man ohnehin tut oder ohne großen Aufwand tun kann, mit einem beeindruckenden Counter zu versehen und am Jahresende abzufeiern. Es geht darum, sich die Zeit zu nehmen und wirklich zu lesen. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich nehme deine Meinung zur Kenntnis und ziehe meine Hörbücher aus der Challenge raus.

Allerdings werde ich dann am Jahresende wahrscheinlich auf etwa zwei Bücher kommen. Das magst du anders sehen, aber ich habe wirklich nicht mehr die Kraft, mich zu meinem echten(!) Feierabend noch hinzusetzen und zu lesen. Da fallen mir nach einer halben Seite die Augen zu. Warum? Weil ich um 4 Uhr aufstehe, um 16 Uhr meine Kurze von der Kita hole und dann "Job #2" antrete, die Kids inklusive Abendessen und Sandmännchen bis etwa 19:30 bespaße und DANN tatsächlich Zeit hätte, mich auf etwas anderes zu konzentrieren und zu lesen. Und wie du ja schon korrekt angemerkt hast, ist Lesen eine anstrengendere Beschäftigung als eine Folge einer Serie zu gucken oder ähnlich multimedial abzuspannen.

Die Corona-Krise könnte daran vielleicht sogar ein bißchen was ändern, aber sobald es wieder Business as usual heisst, sind meine Lesetage wieder vorbei.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 22.03.2020 | 21:34
Ich bin beruflich in der Ausbildung junger Erwachsener tätig, und da erleben wir seit Jahren den Trend, dass selbst Abiturienten kaum in der Lage sind, längere zusammenhängende Texte zu lesen, geschweige denn zu verstehen.
Bei aller Liebe: Ich bin durchaus in der Lage, längere Texte zu lesen und zu verstehen. Ich lese (und schreibe gegebenenfalls) den ganzen Tag über längere Texte. Das ist mein Job, das habe ich studiert! Ergo:

Ich bin daher für eine Rückbesinnung auf die eigentlichen Ziele einer Reading Challenge: Es geht nicht darum, das, was man ohnehin tut oder ohne großen Aufwand tun kann, mit einem beeindruckenden Counter zu versehen und am Jahresende abzufeiern. Es geht darum, sich die Zeit zu nehmen und wirklich zu lesen. Nicht mehr und nicht weniger.
Was das eigentliche Ziel MEINER persönlichen Reading Challenge ist, lasse ich mir nicht von irgendwelchen Leuten vorschreiben. Mein Ziel ist und war nicht, mehr zu lesen, um meine Lesefähigkeiten zu verbessern. Sondern mehr zu lesen, das nicht Arbeitslektüre ist, und so wieder Freude an Geschichten, Romanen, Erzählungen zu finden. Das kann ich mit Hörbüchern ebenso wie beim konzentrierten Selbstlesen. Dieses Ziel erfüllt die Challenge, so wie ich sie durchführe, für mich seit mehreren Jahren.

Ich möchte darum bitten, anderen nicht vorzuschreiben, wie sie ihre Challenge zu gestalten und was sie dafür zählen dürfen. Du kannst gerne mitteilen, was DU zählst und warum - aber das so hinzustellen, als gäbe es die einzig wahre Challenge, die wir hier kaputt machen, weil wir die Herausforderung an unsere eigenen Lebensumstände, Bedürfnisse und Ziele anpassen, find ich unfair.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Jiba am 22.03.2020 | 21:37
Huhn, ich vollziehe dich voll nach und gebe dir ein dickes +1. was soll das überhaupt sein: Wirklich lesen. Man liest halt.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Greifenklaue am 22.03.2020 | 22:50
was soll das überhaupt sein: Wirklich lesen. Man liest halt.
Bei allem Respekt, der Unterschied zwischen Lesen und Vorlesen ist wohl den meisten hier klar, egal wie sie dazu stehen.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Jiba am 23.03.2020 | 09:59
Oh ich dachte es ging um den Unterschied zwischen „zum Erkenntnisgewinn lesen“ und „zur Freude lesen“. Und da sehe ich den Unterschied in der Qualität nicht so recht.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Tsuyoshi Hamato am 24.03.2020 | 13:01
Ich finde das Thema superspannend, ob es gut oder schlecht ist Hörbücher zu einer "Reading Challenge" hinzuzuzählen. Bin derzeit hin- und hergerissen zwischen beiden "Lagern", aber finde die Diskussion auf jeden Fall gut.

Ich finde es recht klar, dass es anstrengender ist selbst zu lesen. Bei mir selbst merke ich, dass meine Geduld allgemein und für das Selbstlesen im Besonderen oft recht gering ist, ein wenig wie ADHS. Bei Hörbüchern tue ich mir genau deswegen leichter, weil ich sie auf Autofahrten höre und sie meistens auf +50% Geschwindigkeit stelle (niemals unter +25%, das ertrage ich sonst nicht). Da habe ich nebenher noch ein Auto bei zu steuern, und mein Gehirn ist zusammen mit der hohen Vorlesegeschwindigkeit mit dem Aktivitätslevel zufrieden - sonst langweilt es sich eben nicht selten beim Lesen. Es war bei mir allerdings auch schon in der Kindheit so, dass ich nur beim Ultraschnelllesen zufrieden war und sonst gelangweilt. Ich hatte als Kind phasenweise bis zu 1000 Seiten pro Woche gelesen (Fantasy, z.B. den Herrn der Ringe), wobei ich dann so schnell quer lesend vorging, das einzelne Worte dann gerne mal verschluckt wurden. Das fiel mir beim nur gelegentlich erfolgenden erneuten Lesen mancher Sätze auf. Wichtig war mir zu erfahren, wie die Geschichte weiterging. Heute jedoch will mein kontrollierender Teil meines Ichs es nicht mehr so gern zulassen, dass ich "schlampig" und schnell lese - Die Folge ist durch niedrigeres Lesetempo ein hohes Risiko für Langeweile beim Lesen.

Für mich persönlich werde ich wohl Hörbücher nicht zählen, was ich ohne Diskussion bestimmt getan hätte.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 24.03.2020 | 13:22
"Mixt" ihr eigentlich auch? Also hört ich euch Hörbücher an, wenn ihr das Buch schon gelesen habt? Oder lest ihr das Buch, nachdem ihr das dazugehörige Hörbuch gehört habt? Oder hört ihr einen Band einer Reihe als Hörbuch und lest den zweiten als Buch? Oder sowas? Ich mach das nämlich. :think:
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Tsuyoshi Hamato am 24.03.2020 | 13:56
Ich "mixe" selten (selten aber eher durch Zufall, dagegen hatte ich nichts einzuwenden)- ich habe es denke ich genau einmal bei der Dunklen-Turm-Reihe gemacht.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: gunware am 24.03.2020 | 21:17
Bei der Challenge halte ich mich an Goodreads-Standarts. Sowohl "echte" Bücher, Bücher aus Bits und Bytes und vorgelesene Bücher zählen.

Was die Mix-Frage angeht, habe ich bereits beide Richtungen ausprobiert.  Buch -> Hörbuch ist bessere Alternative als andersherum, aber an sich ist es ziemlich egal.

Was für mich aber schwer nachvollziehbar ist, dass es einfacher sein solle, sich Bücher vorlesen zu lassen. Ich finde es eigentlich genau andersrum. Das Lesen ist viel viel einfacher als zuzuhören. Das Zuhören ist doch viel anstrengender, da muss ich mich viel mehr konzentrieren, damit ich den Pfaden nicht verliere oder etwas nicht verpasse. Das Problem habe ich beim Lesen nicht. Da tauche ich in die Welt und bin mittendrin. Beim Zuhören ist das eher wie bem Film, nur ohne sichtbare Bilder.  Von "Anstrengung" eine Geschichte mitverfolgen zu können, ist es Buch, Film, Hörbuch. Das Buch keine Anstrengung, beim Hörbuch eine leicht  mäßige Anstrengung.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Greifenklaue am 24.03.2020 | 21:58
Oh ich dachte es ging um den Unterschied zwischen „zum Erkenntnisgewinn lesen“ und „zur Freude lesen“. Und da sehe ich den Unterschied in der Qualität nicht so recht.
Ahso, gut, dann hab ich das wohl mißverstanden. Diesen Unterschied find ich auch schwer, vielleicht das eie ist Quell des anderen, aber eben nicht der einzige.

@Mixt: Bei GoT erst Lesen, dann gucken. Bei Frontiersman die weiteren Bände per Hörbuch nachgeholt.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 27.03.2020 | 10:55
Ich bin etwas vorangekommen, aber da ich im Moment etwas schreibfaul bin, einfach nur die Auflistung der geschafften Bücher und meine Bewertung. Vielleicht füge ich später noch was dazu.

#7

John Carreyrou - Bad Blood: Secrets and Lies in a Silican Valley Startup (https://www.nytimes.com/2018/05/21/books/review/bad-blood-john-carreyrou.html)

9 von 10 Punkten. Absolute Leseempfehlung für alle, die auf reale Wirtschaftskrimis stehen. Aber auch ansonsten sehr lesenswert und verblüffend gut geschrieben.

#8

John le Carré - Empfindliche Wahrheit (https://www.perlentaucher.de/buch/john-le-carre/empfindliche-wahrheit.html)

6 von 10 Punkten. Gute Grundideen, das Spionagegeschäft in die Moderne zu verlegen und den kalten Krieg zu verlassen, aber irgendwie ist das für einen le Carré sehr knöchern. Deswegen nur was für Fans. Fällt auch sprachlich etwas hinter die sonstigen Werke le Carrés, aber reicht, um zu unterhalten.

#9

Fritz Leiber - Die Schwerter von Lankhmar (https://en.wikipedia.org/wiki/The_Swords_of_Lankhmar)

Buch 5 von Fafhrd und dem grauen Mausling ist das erste, was in meine Fänge geriet, weil ich es in einer Bücherschenkung erhalten haben und es schon zehn Jahre im Schrank wartete gelesen zu werden.

Wollte immer mal die Bände davor kaufen und dann von Beginn an lesen, aber naja, habe es einfach gemacht. 5,5 von 10 Punkte. Liegt zum Teil an der von mir als furchtbar empfundenen Übersetzung von Thomas Schlück, zum anderen Teil daran, dass mir überzeichnete Charaktere nicht so liegen. Was definitiv zu loben ist, dass Leiber Checkov's Gun als Element seiner Geschichten sehr, sehr ernst nimmt. Das war erfreulich. Und auch wenn ich mich schwer tat, weil die Übersetzung echt zäh war, hat mich die gestalterische Konsequenz genug beeindruckt, um Leiber nochmal in Originalsprache lesen zu wollen. Charakterzeichnungen sind dafür auch nicht so die Stärke dieses Bandes. Aber gut, bei Fantasy braucht man das auch nicht immer. ;-)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 27.03.2020 | 13:01
Für mich hängt das sehr vom Buch und dessen Inhalt sowie Darstellung ab, ob ich Checkov's Gun schätze oder nicht. Beides hat, wie von dir beschrieben, seine Reize - genauso wie Mischformen.

Allerdings kann ich die angeschlossene Frage nicht beantworten. Eine Antwort darauf würde mich auch interessieren. :-)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Atimenswo am 27.03.2020 | 13:13
"Mixt" ihr eigentlich auch? Also hört ich euch Hörbücher an, wenn ihr das Buch schon gelesen habt? Oder lest ihr das Buch, nachdem ihr das dazugehörige Hörbuch gehört habt? Oder hört ihr einen Band einer Reihe als Hörbuch und lest den zweiten als Buch? Oder sowas? Ich mach das nämlich. :think:

Ich habe ein paar Mal in meinem Leben Hörbücher gehört, es hat mir nicht gefallen, es ist sehr schwer sich zu konzentrieren, die Gedanken gehen in verschiedene Richtungen, das Buch ist eine andere Sache, ich lese gerne, ich kann nicht einschlafen, wenn ich nicht mindestens 30 Seiten eines guten Buches vor dem Schlafengehen lese.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: BobMorane am 27.03.2020 | 13:33
Ich werde mit etwas Verspätung noch einsteigen. Ziel ist es, die Bücher die ich zum Geburtstag/Weihnachten bekommen habe zu lesen und Dinge die schon seit Jahren ungelesen im Lesezimmer stehen zu lesen. Ich zähle für mich Romane Hörbücher und Rollenspiele, wobei ich bei letzten nur die Seiten zähle, die ich auch tatsächlich gelesen habe.

Ich setze mir mal 9000 Seiten. Mal schauen ob ich da ran kommen. :)

Hörbücher von Büchern die ich schon gelesen habe machen ich gerne. Ich hatte letztes Jahr die Hollows Serie von Kim Harrison in der Hand und dachte mit die mal weiter zu lesen. Dann hatte ich aber auch das Bedürfnis die Bücher nocj mal zu lesen, die ich damals vor 8-10 Jahren gelesen habe. Ich habe sie mir jetzt als Hörbuch gekauft. Mittlerweile überlege ich sogar die Serie so fortzuführen weil die Vorleserin wirklich gut ist.

Hörbücher sind für mich auch eine Möglichkeit Bücher, die sich Interessant anhören oder solche aus der Kategorie "könnte man hören weis ich aber nicht ob ich da die Zeit für habe".
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 27.03.2020 | 18:39
#10

Viktor E. Frankl - Man's Search For Meaning (https://en.wikipedia.org/wiki/Man%27s_Search_for_Meaning)


Im Rahmen eines privaten Buchklubs gelesen, in englischer Übersetzung. Nicht umsonst einer der Klassiker autobiographischer Sachbuchliteratur. 9 von 10 Punkte. :-)

Ich hätte gerne mehr Zeit, auch die kritische Seite zu beleuchten, denn so klassisch der Text ist, so wichtig ist die Analyse und die Kritik gegenüber dem Werk. Aber naja, das ist was für spätere Diskussionen.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Blanchett am 28.03.2020 | 16:16
# 3 (und damit # 1 vom Stapel der Schande)

Chad Corrie - Cadriths Rückkehr (Wizard King Band 1)

Tolles Buch, spannende Geschichte. Leider scheint es bisher nur Band 1 (zimindest auf deutsch gesucht) zu geben. Würde mich freuen, wenn es die anderen beiden Bände der Trilogie auch geben würde; Geschichte endet aber wenigstens nach Band 1 so, das man damit "leben" kann, falls es nicht weiter geht.

Zum Inhalt wieder den Buchrücken:

Dunkle Mächte erheben sich im Lande Tralodren.

Einst in den Höllenschlund verband,
droht der dunkle Magier Cadrith aus
den Tiefen seines Exils zu entkommen.

Auch ist er nicht der Einzige,
der nach neuer Macht strebt!

Was führt der Zauberer Valan im Schilde?
Welche Pläne verfolgen die kriegerischen Elfen?

Eine mutige Gruppe Sterblicher will Widerstand
leisten. In der mystischen Ruinenstadt Talatheal
stellen Sie sich Ihrem Schicksal ...
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 28.03.2020 | 20:06
Gefühlt geht es jatzt etwas langsamer voran, weil ich nun doch die meisten Tage mit meiner Vorschultochter (liest selbst erst einzelne Worte) allein zu Hause bin und abends dann einfach platter als sonst. Aber trotzdem komme ich vielleicht doch noch auf mehr Bücher als gedacht. Hier die letzten zwei:

#18 Cassandra Clare: Clockwork Angel (Infernal Devices 1)
Erster Band der „Prequel-Trilogie“. Man trifft alte Bekannte, erfährt mehr über Vorfahren mancher Shadowhunter. Wieder unterhaltsam geschrieben. Während die Mortal Instruments eher Urban Fantasy sind, haben die Infernal Devices auch einen gewissen Steampunk Flair, der mir auch gut gefällt.
#19 Madeline Miller: Circe (Greifenklaue 5: Ein Buch in nichtdeutscher Sprache)
Ein wirklich schöne Neufassung griechischer Mythologie aus der Sicht von Kirke/Circe. Nebst den recht bekannten Ereignissen der Odysse spielen auch andere bekannte und weniger bekannte Mythen eine Rolle. Theuses, Iason, Prometheus, die Telegonie. Der Roman liest sich sehr schön und flüssig – Es wundert also nicht, dass er es auf die Shortlist des Mythopoetic Awards geschafft hat. Ein bißchen erinnert es mich an David Gemells Ansätze zur Neuerzählung oder auch Marion Zimmer Bradley. Literarisch nicht ganz zu vergleichen ist es mit Gene Wolfe (Soldier-Reihe) oder auch Dan Simmons (Olympos etc.) die die mythischen Elemente deutlich weniger klar und innovativer einbinden. Auch die Wortmacht einer Christa Wolf (Medea Stimmen, Kassandra) erreicht es nicht. Aber das möchte der Roman, denke ich, auch gar nicht. Er regt an, einiges noch einmal nachzulesen, mal wieder in den Metamorphosen oder anderen Klassikern zu blättern und erzählt eine schöne Geschichte über Menschlichkeit...
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 1.04.2020 | 17:49
Da ich jetzt insgesamt 3 Wochen krank war, habe ich quasi den Bücherschrank meiner Tochter zu Ende gelesen und ähnliche eher leichte Kost, daher eher kommentarlos.  :)

#71 Tom Wolf: Silbergrau. Blutige Spiele
#72 THILO: Mit 80.000 Ostereiern um die Welt
Meine absolute Empfehlung fürs Osternest für Kinder bis max. 12.
#73 Enid Blyton: Geheimnis um ein blaues Boot
Nostalgie pur...
#74 Gisela Garnschröder: Hollerbuschquartett, Von Dunkelheit und Dieben
#75 Ulrike Rylance: Penny Pepper, Diebesjagd in London
#76 Ulrike Rylance: Penny Pepper, Schurken auf dem Schulhof
#77 Klaus-Peter Wolf, Bettina Göschl: Die Nordseedetektive, Unter Verdacht
#78 Margit Auer: Die Schule der magischen Tiere, Endlich Ferien, Helene und Karajan
#79 Klaus-Peter Wolf, Bettina Göschl: Die Nordseedetektive,Die Entführung
#80 Claudia Frieser: Oskar und das Geheimnis der verschwundenen Kinder
Eigentlich mag ich keine Zeitreisen. Hier verzeihe ich das gerne, da ein sehr schöner historischer Kinderkrimi herausgekommen ist. Noch dazu spielt er bei uns in der Gegend und man kennt die Örtlichkeiten.
#81 Nancy Springer: Der Fall des verschwundenen Lords, Ein Enola Holmes Krimi
#82 Nancy Springer: Der Fall der linkshändigen Lady, Ein Enola Holmes Krimi
Ich weiß immer noch nicht so recht, was ich davon halten soll, dass Sherlock Holmes jetzt unbedingt noch eine Schwester haben muss, aber die Art und Weise wie er eingebunden wird (sehr am Rande, aber doch entscheidend für die Geschichte) ist sehr geschickt gemacht und die Hauptfigur und ihre Herangehensweise an ihre Fälle ist sehr unterhaltsam und eigen.
#83 Thomas Schmid: Die wilden Küken, Im Bernsteinfieber
#84 Edgar Wallace: Der viereckige Smaragd
#85 Tom Wolf: Muskatbraun. Zerstreute Gesellschaft
Inzwischen der 3. Band der Preußen-Krimis. Sprachlich lange nicht mehr so gehoben und anspruchsvoll, macht es leichter zu lesen, aber verliert auch dadurch. Kommt auch inhaltlich nicht an seine beiden Vorgänger ran. Einen Band geb ich dem ganzen noch, falls es dann nicht wieder aufwärt geht, wars dass dann wohl.
#86 Antonio Skarmeta: Die Tage des Regenbogens
Zitat Amazon: "Chile 1990: Der Gymnasiast Nico entdeckt die Liebe und die Politik gleichzeitig. Er schwärmt für seine freiheitsliebende Mitschülerin Patricia, die nach dem Abitur ihr Land verlassen will: Sie glaubt nicht an ein baldiges Ende der grausamen Militärdiktatur Pinochets. Als Nicos Vater, der Philosophielehrer Santos, vor den Augen der ganzen Schulklasse entführt wird, erkennen beide, dass Flucht nur die einfachste Lösung wäre. Ausgerechnet Patricias Vater, der Werbefachmann Bettini, der sich bisher mit Limonaden-Spots auf politisch neutralem Gelände bewegt hat, soll die Kampagne zum Volksbegehren für oder gegen den Fortbestand der Regierung gestalten. Bald hat er eine ebenso einfache wie geniale Idee: Die Regenbogen-Kampagne, die die Menschen dazu bewegen soll, „No!“ zu stimmen."
Interessantes Thema, einfach gestrickt so zum weglesen, fast nicht mehr als ein Einstieg um sich näher mit dem Thema zu beschäftigen.
#87 Andrea Martin: Die Geheimnisse von Oaksend, Die Monsterprüfung
Dieses Buch hat mir meine Tochter in großen Teilen vorgelesen. Ich glaube, sie 19, ich 3 Kapitel. Allerdings musste ich immer wieder heimlich nachlesen, da ich mich oft nicht konzentrieren konnte oder sogar weggedöst bin. Lag nicht am Buch, das ist sehr lustig und auch ein wenig spannend. Lag auch wenig an Liv, die recht gut vorliest, vor allem wenn man bedenkt, dass es ein unbekannter Text war. Aber wer (fast) zu krank zum lesen ist hört halt auch nicht so gut zu.
Nebenbei, "richtige" Hörbücher zähle ich auch weiterhin nicht.  ;)
#88 Anne Perry: Schatten über Bedford Square
Kriminalistisch eine Glanzstück der Reihe. Historisch aber weniger wertvoll, da war sonst mehr Hintergrund.
#89 Edgar Wallace: Turfschwindel

Liv steht derzeit bei #72 Büchern und vieles ist deckungsgleich mit oben.  ;D
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Blanchett am 5.04.2020 | 11:18
#4 Gitta von Cetto - Mädchen in Weiß
#5 Gitta von Cetto - Eine kam zurück
#6 Gitta von Cetto - Im Zweifelfall Liebe


Hierbei handelt es sich um Jugendbücher. Daher spare ich mir diesmal die Inhaltsangabe.

Die Bücher stammen aus unserem Familienbestand und sind nun in meine Bibliothek eingezogen.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Blanchett am 7.04.2020 | 17:22
#7 (und damit # 2 vom "Stapel der Schande")

Bertolt Brecht - Mutter Courage und Ihre Kinder

Ein Klassiker der deutschen Literatur, kurz und prägnant über den dreissigjährigen Krieg

Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Blanchett am 8.04.2020 | 16:33
# 8

Ottfried Preußler - Das kleine Gespenst


Eigentlich ein Kinderbuch, aber ich hab die Geschichte so sehr geliebt, das ich das Buch jetzt unbedingt haben musste

Und ja: dank Kurzarbeit hab ich einfach zuviel Zeit

Leichtes OffTopic: einem weiteren Bücherkarton ein neues Zuhause gegeben... Arbeitskollegin hat aussortiert....
Und die Rebuy-Buchbestellung ist auch unterwegs zu mir
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 8.04.2020 | 18:02
#90 Lilli Thal: Mimus - Inhalt: "Zwischen den beiden Königreichen Monfiel und Vinland herrscht Krieg; ein Krieg, der älter ist als der einzige Sohn des Königs von Monfiel, Florin. Als dieser zwölf ist, schließen die beiden Königreiche endlich Frieden. Am Hofe von König Vinland soll der Pakt mit einem Fest besiegelt werden. Doch der Friedensschluss ist eine Falle. Ohnmächtig muss Florin mitansehen, wie sein Vater und seine Getreuen vor der Hofgesellschaft grausam erniedrigt werden. Florin selbst wird von König Vinland zu seinem Hofnarren in die Lehre geschickt. Er verliert seine Stellung als Prinz, seine Freiheit, selbst seine Seele wird ihm abgesprochen. Doch als die Situation am Hof eines Tages eskaliert, schlägt die Stunde des Narren." Da dieses Buch aus unserem Bücher-Tausch-Regal stammt, war mir weder klar, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, noch, dass es außer den erfundenen Königreichen keinen Fantasy-Anteil beinhaltet. Beides tut der Geschichte keinen Abbruch. Liest sich wie ein realistischer historischer Roman aus einer interessanten Perspektive.
#91 Anne Perry: Nebel über der Themse
#92 Anne Scheller: Die Blogger-Bande, Falsches Spiel am Strand
#93 Edgar Wallace: Die seltsame Gräfin
#94 Thomas Schmid: Die wilden Küken, Let‘s dance
#95 Nancy Springer: Der Fall der verhängnisvollen Blumen, Ein Enola Holmes Krimi
#96 C. C. Bergius: La Baronessa Ebenfalls ein Erwerb aus dem Bücher-Tausch-Regal. Ganz alter Schinken mit irreführendem Titel und Klappentext. Ja, die Baronessa kommt vor und ist auch tatsächlich Agentin des deutschen Geheimdienstes. Aber zum einen ist die Hauptfigur jemand anderes, der Vergleich mit Mata Hari hinkt ohne Ende und das zentrale Thema ist auch nicht wirklich Spionage. Im Grunde geht es um die Erlebnisse mehrerer Personen während des 2. Weltkriegs, die alle in irgendeiner Beziehung stehen und mancherlei Irrungen und Wirrungen. Nicht schlecht geschrieben, aber man verpasst jetzt auch nichts, wenn man es nicht gelesen hat.
#97 Ben Aaronovitch: Die Flüsse von London, Die Nachthexe
#98 Edgar P. Jacobs: Die Abenteuer von Blake und Mortimer, Das Gelbe M + Yann Lepennetier & Olivier Schwartz: Atom Agency 1, Die Juwelen der Begum

Der Rest sind Kinderbüchher, Fortsetzungen meiner Serien und/oder Comics. Da spare ich mir mal die Worte.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 9.04.2020 | 22:55
Kurze Meldung aus dem Tanelorn-Urlaub, weil ich das absolut unbedingt hier loswerden muss:

Cornelia Funke veröffentlicht erste 15 Kapitel aus dem nächsten, noch unfertigen Tintenwelt-Roman "Die Farbe der Rache" in Hörbuchform, gelesen von Rainer Strecker. Los geht es am 17. April um 20.15 Uhr mit einer Auftaktlesung des ersten Kapitels live aus Streckers Wohnzimmer, danach gibts alle zwei Wochen ein neues Kapitel. Das ganz fertige Buch soll dann im Herbst 2021 erscheinen. Weitere Infos gibt es auf Funkes Homepage (https://www.corneliafunke.com/de/news/grosse-ueberraschung-fuer-alle-tintenwelt-fans).

Uuuhhh, jetzt hab ich noch genau 8 Tage, um die vorigen drei Bücher nochmal zu lesen. Ein neuer Tintenwelt-Roman! *Huhn, mit halbem, beschwingtem Hühnerbein bereits in der Tintenwelt stehend*
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 10.04.2020 | 16:20
Und noch mal zwei Clares:
# 20.  Cassandra Clare: Clockwork Prince (Infernal Devices 2)
Ein typischer Mittelteil. Angedeutetes wird fortgesetzt, ein paar Handlungsstränge lösen sich, aber insgesamt wird für das Finale aufgebaut. Ich brauchte dieses Mal ein paar mehr Seiten, um in die Geschichte reinzukommen, aber sie nahm dann wieder an Fahrt auf. Im Schnitt sind die meisten Protagonisten weiterhin nachvollziehbar und auch sympathisch. Ich freue mich immer wieder, wenn Magnus Bane auftaucht.
# 21. Cassandra Clare: Clockwork Princess (Infernal Devices 3)
Ein spannender Abschluß zur Trilogie. Tatsächlich hat die Reihe einigen Charakteren der Mortal Instruments nachträglich mehr Tiefe gegeben und ich freue mich auf die Trilogie „dazwischen“ und Wiederbegegnungen in weiteren Büchern.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Blanchett am 10.04.2020 | 17:53
# 9 (und damit # 3 vom Stapel der Schande)

Robert Asprin - Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Zum Inhalt:
Es beginnt als eine harmlose Runde Drachen-Poker. Danach ist Skeeve, der Zauberlehrling, um 20.000 Goldstücke reicher - und um ein gefährliches Pfand: ein kleines Mädchen von 10 Jahren, das über magische Kräfte verfügt. Wenn man dazu noch den König des Drachen-Pokers herausgefordert hat und ausserdem ein professioneller Killer hinter einem her ist, dann kann jeder Einsatz leicht zu hoch sein.
Vor allem, wenn es um eine halbe Million geht und man die Regeln nicht kennt.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Blanchett am 15.04.2020 | 22:04
# 10

Robin Cook - Das Labor
Ein weiterer Fall von Jack Stapleton & Laurie Montgomery

Zum Inhalt:
In der Hauptklinik eines privaten Krankenhauskonzerns treten rätselhafte tödliche Viruserkrankungen auf. Als Dr. Stapleton die Todesfälle genauer zu untersuchen beginnt, kommt er bald zu dem erschreckenden Verdacht, die Klinikleitung selbst habe bei ihnen ihre Hand im Spiel...


Spannend von der ersten bis zur letzten Seite!!
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 17.04.2020 | 15:40
Blanchett, damit hast du ja dein Ziel im Grunde schon erreicht (10/10 Büchern)! Und das schon im April! Weia!  :cheer: :cheer: :cheer:

Ich hab die letzten beiden Wochen genutzt, um ein paar herumliegende, halbgelesene Sachen fertigzulesen. :) Eindrücke dazu kommen demnächst. Überlege allerdings noch, ob ich Microscope wirklich hier mitzähle. Das Buch ist eher so ein Heftchen und das für eine Reading Challenge zu zählen, kommt mir ein bisschen albern vor. Andererseits - ich habe es aufmerksam gelesen und würde gern ein paar Worte dazu verlieren. Vielleicht zähle ich es einfach deswegen mit rein. :)

Extra für "Wir lesen zu wenig dicke Bücher"-Weltengeist hab ich jetzt auch mehr dicke Schmöker im Programm. ;)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: gunware am 17.04.2020 | 18:05
Das Buch ist eher so ein Heftchen und das für eine Reading Challenge zu zählen, kommt mir ein bisschen albern vor. Andererseits - ich habe es aufmerksam gelesen und würde gern ein paar Worte dazu verlieren.
Ich zähle auch Heftchen mit, z. B  Solo- RPGs. Warum ach nicht, es ist doch keine Mindestanzahl an Seiten angegeben.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 17.04.2020 | 20:02
Cornelia Funke veröffentlicht erste 15 Kapitel aus dem nächsten, noch unfertigen Tintenwelt-Roman "Die Farbe der Rache" in Hörbuchform, gelesen von Rainer Strecker. Los geht es am 17. April um 20.15 Uhr mit einer Auftaktlesung des ersten Kapitels live aus Streckers Wohnzimmer, danach gibts alle zwei Wochen ein neues Kapitel. Das ganz fertige Buch soll dann im Herbst 2021 erscheinen. Weitere Infos gibt es auf Funkes Homepage (https://www.corneliafunke.com/de/news/grosse-ueberraschung-fuer-alle-tintenwelt-fans)
In einer Viertelstunde geht es los! Uuuhhh! *flatter* Ich hab leider keines der Tintenwelt-Bücher vorher nochmal gelesen. Mir ist aufgefallen, dass die Romane noch bei meinen Eltern im Regal stehen. Ich hab bloß die Hörbuchversion hier. Und 60 Stunden Hörbuch in 8 Tagen war mir dann doch zu krass. :D
Naja, wird sicher auch unvorbereitet ein Genuss. :)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 17.04.2020 | 20:58
Oh, das ging viel zu schnell um. <3 Ich bin schon wieder ganz verliebt in die Tintenwelt. Und in den Sprecher. In die Leute von Atmende Bücher. Und in Cornelia Funke. *Fan-Huhn schmachtet noch etwas vor sich hin*
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Blanchett am 18.04.2020 | 09:19
Blanchett, damit hast du ja dein Ziel im Grunde schon erreicht (10/10 Büchern)! Und das schon im April! Weia!  :cheer: :cheer: :cheer:

Das hat aber auch nur geklappt, weil mein Ziel nicht wirklich hoch war + das ich schon seit 4 (oder sind es 5) Wochen in Kurzarbeit bin.


Ich werde trotzdem weitermachen, einfach weil es mich interessiert auf wie viele Bücher "über" Ziel ich komme.

Ausserdem habe ich mir gestern (nachdem ich mir eine Ernsthafte Büchersucht diagnostiziert habe) mal die Mühe gemacht, die ungelesenen Bücher zu zählen:
10 Stück sind mir schon begegnet bevor ich überhaupt in meiner Bibliothek angekommen war.
Dort lagern dann noch 108 weitere Bücher
Und gestern habe ich dann weitere 9 bei Rebuy bestellt
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 18.04.2020 | 15:01
Oh das Problem kenne ich. Ich habe mir jetzt fest vorgenommen, immer erst zwei Bücher zu lesen, bevor ich ein neues kaufe. Wird aber eh nicht klappen. :D Bin derzeit aber gut dabei, ungelesene Bücher "aufzulesen". Hab da diesen sympatischen Stapel mit Büchern, die ich zuerst lesen will, neben dem Bett stehen. :)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: gunware am 21.04.2020 | 23:58
Meine fünfte und sechste Meldung zusammen: {30/65}

21. Sherlock Holmes und die Kamelienmänner (Baker Street #3) *5/15*
22.  Ursula Poznanski: Erebos *9/15*
23. Giftzwerg (DSA 5 - Soloabenteuer) *8/15*
24. Diebesgut (DSA 5 - Soloabenteuer) *8/15*
25. Schattenturm (DSA 5 - Soloabenteuer) *8/15*
26. Jagdglück (DSA 5 - Soloabenteuer) *8/15*
27. Madas Blaue Augen (DSA 5 - Soloabenteuer) *10/15*
28. Sherlock Holmes und der Schatten des M *6/15*
29.  Ursula Poznanski: Erebos 2 *11/15*
30. Anthony Horowitz:  Schattenmacht (Die fünf Tore #3) *11/15*  /Audio
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Blanchett am 22.04.2020 | 13:38
#11
Sidney Sheldon - Der Zorn der Götter

Diane Stevens wagt es, einen wegen Mord angeklagten Mafia-Paten zu belasten. Als kurz darauf ihr Mann Richard tot aufgefunden wird, deutet zunächst alles auf einen Racheakt hin. Doch dann sterben drei weitere Kollegen von Richard, die ebenfalls für die Kingley Group, ein weltweit operierendes Forschungsinstitut für Klimawandel und Treibhauseffekt, gearbeitet haben. Die junge Witwe beschliesst, die mysteriösen Umstände dieser Todesfälle auf eigene Faust aufzuklären - nicht ahnend, dass sie damit ihr eigenes Todesurteil unterschreibt...

#12 Lisbeth Pahnke - Britta reitet die Hubertusjagd
#13 Lisbeth Pahnke - Britta siegt auf Silber
#14 Lisbeth Pahnke - Britta, die Reitlehrerin
#15 Lisbeth Pahnke - Britta siegt beim Springturnier
Da es sich bei diesen Büchern auch wieder um Kinderbücher handelt, erspare ich euch die Inhaltsangaben.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 22.04.2020 | 23:12
Wie beruhigend, daß ich nicht die einzige bin mit so Vorsätzen wie "2 Bücher lesen, bevor ich ein neues kaufe." :) Und funktionieren tut es bei mir auch nicht so recht. Entweder die nachgekauften Bücher sind einfach doppelt so dick oder mir gefiel irgend etwas so gut, daß ich mich nicht zurückhalten konnte, noch mal 5 Bücher vom selben Autor zu bestellen. Oder ein Buch, das schon lange auf der Wunschliste stand und viel zu teuer war, hat plötzlich einen Schnäppchen-2nd-Hand Preis oder...

Ansonsten sind wieder 3 Bücher hinzu gekommen:
# 22: Richard Morgan: Woken Furies (Kovacs 3, GK #2: Ein Buch, das nicht in unserem Sonnensystem spielt)
Ich habe relativ lang gebraucht in einen gewissen Lesefluss zu kommen. Altered Carbon und Broken Angels fand ich stärker. Ein Problem ist vielleicht, daß im Klappentext auf zwei Takeshis hingewiesen wird, das aber nur in den wenigsten Momenten eine Rolle spielt. Wahrscheinlich ging ich davon aus, daß in Takeshi 2 auch Leben eingehaucht wird und konnte das Buch erst etwas genießen als ich nicht mehr darauf gewartet habe. Das Buch spielt auf Takeshi Kovacs Heimatwelt. Besonders „Alien“ ist die Kultur aber nicht.
# 23: Katrin McClean: Das Kind in der Speicherstadt (GK # 9: Ein Buch das von einem Freund oder Bekannten geschrieben wurde)
Krimis sind ja nicht so mein Lieblingsgenre, auch wenn ich schon den ein oder anderen gelesen habe. Aber meist reizen mich andere Bücher mehr. Bei der Greifenklauen Challenge sah ich aber die Rubrik „Buch das von einem Freund oder Bekannten geschrieben wurde“ und das brachte mich ins Grübeln, wer in meinem Umfeld denn etwas geschrieben hat, was ich noch nicht gelesen habe. Und da fiel mir Katrin McClean ein, der ich immer wieder auf Partys oder auch memorablen ungewöhnlichen Hochzeiten gemeinsamer Freunde begegnet bin und die erzählt hatte, sie sei gerade einen Hamburg-Krimi am Schreiben. Und ich kann sagen, es lohnt sich wirklich mal in Bücher hineinzulesen, die von Menschen geschrieben sind, die sich im eigenen Dunstkreis aufgehalten haben. Ich war auf jeden Fall sehr gefesselt – weniger von der eigentlichen Story, die auch OK war, als viel mehr von den Details, in denen ich meine alte Wohngegend und auch die Szene, in der man unterwegs war, wieder sah und die Menschen mit denen die Örtlichkeiten belebt wurden, bei denen ich mich fragte, ob da nicht doch gemeinsame Freunde Pate gestanden haben. Mir hat es auf jeden Fall viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen, auch wenn es mir schwer fällt zu unterschieden, ob die Geschichte mich gefesselt hat oder das Drumherum.
# 24: Cassandra Clare et al.: The Bane Chronicles (GK #20: Eine Anthologie mit mid. 11 verschiedenen Geschichten)
Eine Sammlung von Kurzgeschichten über Magnus Bane. Ich mag Bane. Der Charakter bringt mich oft zum Lachen, hat aber Tiefgang. Eine Mischung aus Exzentrik, Leichtigkeit, Humor, aber auch Intelligenz, Gefühl, ein Herz am rechten Fleck,... Letztlich versucht er aus einer schwierigen Lebenssituation das Positive zu ziehen. Besonders amüsant war die erste Geschichte. Dafür werfen die weiteren auch Licht auf Personen, die in anderen Büchern nur erwähnt wurden und hauchen ihnen ein bißchen Leben ein. Letzlich macht es auch Lust auf die Bücher, die zwischen den Infernal Devices und den Mortal Instruments spielen. Und die Bane-Alexander Spin-Off Reihe, die gerade erschienen ist (glaube ich).
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 23.04.2020 | 11:19
#6
Philip K. Dick - Blade Runner / Ubik / Marsianischer Zeitsturz (https://www.goodreads.com/book/show/6471436-blade-runner-ubik-marsianischer-zeitsturz)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Ein Sammelband mit drei Romanen von Philip K. Dick.
Zu Blade Runner muss ich wohl kaum etwas sagen - Rick Deckard jagt ausgebüxte Replikanten und muss sich im Zuge dessen unter anderem mit der Frage beschäftigen, was eigentlich das Menschsein ausmacht.
In Ubik hat Joe Chip, der für die Runciter Associates telepathische Felder misst, ziemlich viel Pech, als sich ein vermeintlich gewaltiger Job als riesiger Flopp entpuppt und ihm zusammen mit seinem Chef und einer Gruppe ihrer begabtesten Psi-Anti-Talente eine Bombe um die Ohren fliegt. Danach stimmt irgendetwas nicht - die Zeit scheint sich zurückzudrehen, Menschen mumifizieren spontan und Nachrichten von Runciter tauchen an den merkwürdigsten Stellen auf. Spricht Runciter aus dem Jenseits zu ihnen? Einzig Ubik soll vorübergehende Linderung verschaffen. Was ist Ubik? Wo zum Geier befinden sich alle? Welche Realität ist die "richtige"?
Die Hauptfigur in "Marsianischer Zeitsturz", der Mechaniker Jack Bohlen, ist vor Jahren, in der Hoffnung, dort einen Neuanfang wagen zu können, auf den Mars emigriert. Doch im Trubel um den geplanten, riesigen Gebäudekomplex AM-WEB, einen autistischen Jungen, der die Zukunft sehen soll und persönliche Probleme holt ihn die Vergangenheit in Form seiner wieder aufbrechenden Schizophrenie ein. Die Zeit gerät ganz durcheinander und die Zukunft (nicht nur seine eigene) sieht düster aus.

Uuuuff. Eigentlich wollte ich nur Blade Runner nochmal lesen, aber dann dachte ich mir, dass ich den Sammelband auch ruhig nochmal ganz lesen könne. (Unter anderem, weil er schön dick ist und Weltengeist ja durchaus nicht ohne Grund angemerkt hat, dass wir hier verdächtig viele dünne Büchlein lesen. :P Andererseits auch, weil es lange her ist, das ich ihn las und ich alles vergessen hatte.) Nicht gut. Also: Zu viel P. K. Dick ist nicht gut fürs Gemüt. Man war das deprimierend. Und verwirrend. Ich gab mein Bestes, aber irgendwann im Marsianischen Zeitsturz bleib mein Gehirn auf der Strecke und tropfte mir langsam (und sehr hoffnungslos) aus der Nase.
Nichtsdestotrotz faszinierend zu lesen. Es macht Spaß, über die Erzählungen nachzudenken. Warum handeln die Protagonisten so, wie sie es taten? Was ist passiert? Wie gehen die Menschen miteinander und mit anderen Lebewesen um und warum? Wenn sich beide Seiten wie Arschlöcher verhalten, war es dann in Ordnung so? Was ist dem armen Autor alles zugestoßen, dass er ein derart gruseliges Bild von Menschen im Allgemeinen und Frauen im Speziellen hat? ;D
Insgesamt: Leseempfehlung, aber nur bei stabiler Gemütsverfassung. Als Lock-Down-Lektüre jedenfalls völlig ungeeignet, mir gings am Ende der zwei Wochen, in denen ich das tapfer jeden Abend gelesen habe, wirklich schlecht. :o Ich würde ja gerne irgendwann noch die Vorlage zum Film A Scanner Darkly lesen ... aber damit lasse ich mir erstmal Zeit.  :gasmaskerly:

#7
Spawn Origins Collection 2 (https://paninishop.de/spawn-fantasy-comics/spawn-origins-collection-2-dspor002)
(Challenge: 40 Bücher lesen, 12 Comics-GK-Challenge)

Joar - die Geschichte von Spawn wird halt weitergeführt. Spawn sammelt im Laufe der Zeit trotz seines ehrlichen Bemühens, einfach in Ruhe gelassen zu werden, jede Menge Feinde an: Polizisten, Mafiabosse, Geheimdienste. Blöd nur, dass die die Schuld für all ihr Elend gar nicht beim ihnen unbekannten Spawn, sondern bei dessen ehemaligen Kollegen und Freund aus Lebenszeiten suchen. Spawn wird nicht umhinkommen, sich bekannter zu machen, will er die, die er liebt, schützen.

Mir gefällts weiterhin. Ich mag die Bilder und insgesamt machen alle Storys Spaß. Einzelne gefielen mir besser als andere (Houdini als Sphärenzauberer, der Spawn die magischen Eigenschaften seines Symbionten erklärt, rockt die Bude!), aber insgesamt machen alle Laune. Schön auch, dass am Ende einige aufgebaute Knoten gelöst werden, sodass der nächste Sammelband mit einem neuen story arc beginnen kann. :)

#8
Microscope. ein fraktales Rollenspiel über epische Geschichten (https://shop.uhrwerk-verlag.de/rollenspiele-uhrwerk-verlag/2022-microscope-9783958672079.html)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Die deutsche Übersetzung des Regelwerks zu Microscope. Habe ich hauptsächlich für die laufende Forenrunde hier im Tanelorn gelesen. Seitdem läuft das Spiel auch deutlich flüssiger (für mich). Ziemlich kurzes Heftchen, habe deswegen auch überlegt, es hier nicht reinzuzählen. Aber was solls - gelesen hab ichs eh.

Das Spiel selbst ist total faszinierend. Weltenbau als Spiel kannte ich bisher nur aus "Ein ruhiges Jahr" und da läuft es ja doch auf bescheidenerer Ebene ab. Mit Microscope werden ganze Universen geschaffen (und wieder pulverisiert^^). Die Regeln unterstützen das Spiel. Auch wenn sie beim Lesen gelegentlich etwas umständlich daherkommen, ergeben sie im laufenden Spiel einfach so viel Sinn. Was mir wahnsinnig gut gefallen hat, war die Anleitung zum Erklären des Spiels am Ende (Wie bringe ich anderen auf verständliche Art das Spiel näher?). Das ist sowas von hilfreich, das sollte eigentlich jedem Spiel beigefügt werden! O__O! Interessant auch, dass der Autor sich die Zeit nimmt, die Überlegungen und Entwicklung der Regeln zu erläutern - warum sind bestimmte Regeln enthalten, was sollen sie bewirken, welche wurden verworfen. Auch die Hinweise, welche Arten von Inhalten und Fragestellungen dem Spiel guttun und welche sich als eher hinderlich erwiesen haben, sind toll.

Die Übersetzung liest sich flüssig weg und ich bin froh, darauf gewartet zu haben. :) Die Entscheidung fürs Gendersternchen passt so supergut zu diesem umfassenden und inklusiven Spielprinzip, dass ich die auch nur begrüßen kann. Liest sich zunächst ungewohnt, passt aber (zumindest für mich). Einzelne Sätze werden jedoch durch eine Aneinanderreihung von Genderoptionen ziemlich umständlich und die musste ich mehrfach lesen.
Zitat
Der*die Spieler*in, der*die die Szene erstellt, wählt die Frage und erschafft die Spielwelt, aber wenn jede*r Spieler*in seinen*ihren Charakter aussucht oder seine*ihre Gedanken enthüllt, beeinflussen seine*ihre Entscheidungen, was die nächste [sic!] Spieler*in über die Szene denkt.
Zugegebenermaßen bin ich auch abends nicht mehr so ganz aufnahmefähig. Gut möglich, dass ich mit solchen Absätzen keine Probleme hätte, wenn ich mittags statt spätabends lesen würde. Zugänglicher für Menschen mit geringerer Lesekompetenz macht es das aber freilich nicht. Gerade solche Absätze wie der zitierte dürften für meinen Geschmack etwas entschlackt werden. Der ist auch ohne Gendersternchen schon irgendwie umständlich.
Und persönliches Problem: Das Symbol für "umgekehrte Reihenfolge" (ein kreisförmiger Pfeil), ist in meinem Kopf immer "reihum wiederholend", sodass ich zunächst fürchterlich verwirrt war, warum jetzt plötzlich alle der Reihe nach immer wieder dieselbe Aktion ausführen sollen. (Keine Ahnung, ob das Symbol im englischen Original auch schon drin war?) :o ;D

Alles in allem aber Jammern auf hohem Niveau! Ich freue mich, dass ich mir die Übersetzung geholt habe und ich freue mich, dass sie in Form eines schönen Büchleins vor mir liegt und nicht nur als schnöde pdf. <3
Wird bald auch am Tisch ausgetestet. :)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 25.04.2020 | 12:07
#99 Thomas Schmid: Die wilden Küken, Graffitipower!
#100 Edgar Wallace: Der Mann der seinen Namen änderte
#101 Edgar Wallace: Der Dieb in der Nacht
#102 Tobias Bungert:  Leo & Leo, Der große Pavaruso
#103 Anne Perry: Die Verschwörung von Whitechapel
#104 Anne Perry: Feinde der Krone/Die Frau aus Alexandria
#105 Anne Perry: Flammen über Scarborough Street
#107 Isaac Asimov: Neues von den Schwarzen Witwern
Eigentlich kennt man Asimov ja in erster Linie als Sifi-Autor, aber seine Krimi-Kurzgeschichten sind auch lesenswert. Allerdings eher als nette Unterhaltung zwischendurch.
#108 Ben Aaronovitsch: Die Flüsse von London, Schwarzer Schimmel
#109 Zwetschgermännla-Morde
Fränkischen Regionalkrimis zur Weihnachtszeit. Wie in Anthologien so häufig von unterschiedlicher Qualität. Bemerkenswert aber: Keine wirklich schlechte dabei. Dummerweise wurde ich dadurch auch auf einen Autor aufmerksam, von dem ich mir gleich den ersten Band seiner (vermutlich unabgeschlossenen) Krimireihe bestellt habe. ::)
#110 James Dashner: Der Game Master, Tödliches Netz
"Michaels Leben ist ein einziges Game. Denn Michael will eine Cyber-Legende werden. Doch als sich eine Gamerin im VirtNet vor seinen Augen umbringt, ist plötzlich nichts mehr, wie es war. Dahinter steckt der berüchtigte Cyber- Terrorist Kaine, dessen Motiv ebenso im Dunkeln liegt wie sein Aufenthaltsort. Und Michael ist derjenige, der Licht in die Sache bringen soll – im Auftrag des virtuellen Sicherheitsdienstes. Eine Mission mit höchstem Risikolevel, denn ab jetzt bewegt er sich auf Pfaden, auf die sich noch keiner vor ihm im VirtNet gewagt hat ..." (Beschreibung von Amazon) Thema ist jetzt nicht gerade neu, aber ganz gut umgesetzt. Die Handlung nimmt rasant Fahrt auf, die Spannung steigert sich immer wieder und endet zwar irgendwie in einer Auflösung, die aber sofort in neue Herausforderungen mündet. Band 2 ist also schon auf meiner Einkaufsliste.
#111 Ursel Scheffler: Kommissar Kugelblitz, Sammelband 5
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Greifenklaue am 26.04.2020 | 15:49
3. Buch: Philotomys Betrachtungen von Jason Cone
(Kat. #16 - Ein Buch, welches Dir von den Blogs Greifenklaue, Würfelheld, Nerd-Gedanken oder Nerds-gegen-stephan empfohlen wurde, genauer hier (https://greifenklaue.wordpress.com/2020/03/21/osr-philotomys-betrachtungen-zum-lesen-und-die-osr-fibel-zum-hoeren/))

(https://www.system-matters.de/wp-content/uploads/2020/03/Philotomy-cover.jpg.webp)

Kleines Rollenspielsachbuch zum GRT von System matters, welches sich um die D&D-Version 0 dreht, allerdings noch vor der roten Box, daher dürfte es hierzulande ein Dutzend Leute geben, die das Spielen und selbst ein Moritz Mehlem gehört nicht dazu. Deswegen gehen die meisten Anregungen an mir vorbei, ein paar gute sind aber dabei ...
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 26.04.2020 | 23:46
Es ging weiter mit einem eher seichten Potpurri in letzter Zeit, um wieder in die Lesegewohnheit zurückzukehren.

#11

The Shackled City Adventure Path (https://en.wikipedia.org/wiki/The_Shackled_City_Adventure_Path)

Als quasi einer der Mütter der modernen Paizo-Adventure-Paths habe ich den damals gekauft, als er als Gesamtedition rauskam, und immer nur Abenteuer 1 geleitet. Jetzt haben wir es hin, dass wir ihn wirklich durchziehen wollen. Zu diesem Zwecke zum zweiten Mal in meinem Leben ganz gelesen.

Find ich immer noch gut, ist mit einigen Anpassungen mit fast jeder Gruppe zu spielen, von straightforward bis politisch. 7 von 10 Punkte.

#12


National Geographic Epoche - Das goldene Zeitalter der Niederlande 1566-1715 (Geo Epoche, #101)  (https://www.geo.de/magazine/geo-epoche/39035-geo-epoche-nr-101-2020-das-goldene-zeitalter-der-niederlande)


Unabhängig davon, ob es für den einen zählt oder nicht, ich denke, dass eine 163-seitige Zeitschrift zählen dürfte. Ganz gefällig geschrieben, durch das Format bedingt oberflächlich, aber gut recherchiert, mit sinnvollen Hinweisen. Zudem finde ich die Geschichte der Niederlande spannend. Insofern 6 von 10 Punkte.

#13

Rene Guillot - Grischka und sein Bär (https://de.wikipedia.org/wiki/Ren%C3%A9_Guillot)

Ich mag es, hin und wieder ein altes Kinder- oder Jugendbuch in die Hand zu nehmen. Das lag seit Ewigkeiten in meinem Schrank und war tatsächlich ungelesen. Recht klassisches Abenteuerjugendbuch, aber gefällig geschrieben, mit nettem Storybogen und Ausgang. 7 von 10 Punkte.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 29.04.2020 | 08:57
#14

Serhii Plocky - Chernobyl: History of a Tragedy (https://www.theguardian.com/books/2018/may/20/chernobyl-history-of-a-tragedy-serhii-plokhy-review-death-of-the-soviet-dream)

Ich habe mir mit dem Werk für meine Verhältnisse Zeit gelassen, da ich schon im Februar mit der Lektüre des Buches begonnen habe. Aber gut Ding will Weile haben. Vielleicht ist es jetzt rund um den Jahrestag des Tschernobylunglückes einfach passender gewesen, dieses Buch zu Ende zu lesen.
Dass ich mir Zeit gelassen habe, hat nichts mit dem Werk an sich zu tun, denn es liest sich verblüffend flüssig, ohne dabei - und das ist mir viel wichtiger gewesen - reißerisch, dramatisierend oder durchweg moralisierend zu werden.

Anders ausgedrückt: all meine Beschäftigung mit dem Thema, immer wenn es in meiner Gegenwart aufkam, ist eher emotionalisiert gewesen oder von vornherein derartig ideologisch aufgeladen, dass mein Interesse nie wirklich geweckt gewesen ist (und das obwohl mein Geburtsjahr zu den Tschernobyljahrgängen gehört). Ich hatte also vor der Lektüre nur oberflächliche Kenntnisse der Thematik, hatte mich auch nicht kulturellen Adaptionen, übertriebenen Ergüssen oder auch realistischen Darstellungen gewidmet. Ich habe Bücher, Serien, Dokumentationen und Spiele mit der Thematik schlichtweg gemieden, bis auf den einen oder anderen Artikel zum Katastrophentourismus nach Pripyat und eines universitären Exkurses in das Wesen der Katastrophenarchäologie, bei dem Pripyat allerdings nur kurze Erwähnung fand.

Wenn ich mich also mit dem Thema beschäftigen wollte, dann bitte einigermaßen seriös. Auftritt Serhii Plokhy. Ich habe einen Guardianartikel über das Buch gelesen und es auf meine Leseliste geschrieben.

Über dieses Buch wäre jetzt viel zu schreiben, aber im Detail möchte ich es nicht tun an dieser Stelle. Weitestgehend hat das Buch gehalten, was ich mir erhofft habe. Eine menschlichen Zugang zum Thema. Natürlich fasst sich auch Herr Plokhy ein Herz, die Lehren aus dem Unglück zu ziehen, aber nicht unseriös dramatisierend. Und das ist gut so.
Erfrischend ist der Zugang im Buch, denn der Autor wechselt seine Perspektiven und sein Erzähltempo mühelos und mit einiger Meisterschaft, sodass das Buch durchaus in wissenschaftliche Details geht, wenngleich auch oberflächlich genug bleibt, um den Laien nicht zu verlieren, die Katastrophentage minutiös erzählt, ohne sich in zu vielen Einzelheiten zu verstricken, und die Wechselwirkungen zwischen den lokalen und globalen Problemen des Unglücks herausarbeitet, ohne spekulativ zu werden. Zuletzt gelingt ihm auch die Beleuchtung des individuellen Vorgehens und politischen Vorgehensweisen, die sich beißen, manchmal befruchten, viel häufiger jedoch behindern, sodass das Buch vor allem eine Erzählung des sowjetischen Systemversagens in den 70er und 80ern des letzten Jahrhunderts ist.

Das Buch hat allerdings auch - so ehrlich muss man sein - seine Schwierigkeiten durch den Ansatz, da der unkommentierte Wechsel des Fokus der Geschichte immer wieder die Neuorientierung des Lesers voraussetzt. In der Nachbetrachtung der Konsequenzen des Unglücks wird es besonders deutlich, da der Fokus eher auf die Wirkung des Unglücks auf das politische System der Sowjetunion liegt und sofern das Unglück als Impuls für den Untergang der Sowjetunion interpretiert. An der Stelle hält Plokhy sich etwas zu sehr an Tschernobyl auf und hätte auch andere Gründe transparent machen müssen. Aber er verlagert seine Sichtweise eben auf die Kombination von Systemversagen und Nuklearpolitik und bewertet insofern auch die ersten Jahre der ukrainischen Politik. Was in der Sache nicht wild ist, lässt aber einige Erzählfäden, die er von Beginn des Buches an knüpft, auslaufen. Und das ist das, was nicht unbedingt als falsch oder problematisch gelten muss, aber doch aus der Sicht eines Geschichtenerzählers, und der ist Plokhy durchaus, schade ist. Für seinen jeweiligen Fokus erzählt er die angefangenen Geschichten nicht immer weiter, sie verschwinden einfach in diesem detailreichen Buch und laufen aus.

Abschließend ist aber noch eine ganz große Stärke herauszuheben. Wohl wissend, dass er für ein Publikum schreibt, welches möglicherweise nicht osteuropäisch ist, und da er eine Vielzahl von politischen und technischen Akteuren vorstellt und nutzt, wird der Autor nicht müde, bei fast jeder Erwähnung Position/Stellung der Person zu nennen, sodass immer transparent und ohne große Glossar erkennbar bleibt, wer die handelnden Personen sind. Eine wirkliche Erleichterung, gerade für Leser, die sich in der politischen Welt der späten Sowjetära nicht auskennen.

Insgesamt habe ich das Buch aber mit großen Gewinn gelesen. Es liest sich gut, ist in seinen Wertungen neutral genug und bietet einen soliden Zugang zum Thema.
8 von 10 Punkte.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 30.04.2020 | 22:33
# 25 Cassandra Clare et al.: Tales form the Shadowhunter Academy
Eine weitere Sammlung von Kurzgeschichten/Novellen aus dem Shadowhunter Universum. Letztlich handeln die Geschichten von Simon und führen einige neue Charaktere ein, rücken Nebenfiguren in den Fokus und viele ehemalige Hauptfiguren der Mortal Instruments erhalten Gastautftritte. Eine Art Highschool Roman. Mit wichtigen Themen wie Toleranz und Abbau von Vorurteilen. Die Sammlung hat macht, finde ich, Spaß zu lesen – vor allem wenn man die beiden Roman-Reihen. die davor spielen kennt. Zum Neueinstieg ist sie nicht wirklich geeignet. Ich würde sagen, man sollte mindestens alle 6 Bände Mortal Instruments gelesen haben, um mit den Geschichten etwas anfangen zu können.
# 26 Bridget Hodder: The Rat Prince (GK 21: Buch, in dem Magie eine wesentliche Rolle spielt)
Ein Kinderbuch der Shortlist des Mythopoetic Awards. Liebevoll geschriebene Geschichte, für die man aber möglichst einige gängige Versionen von Cinderella/Aschenputtel kennen sollte –mindestens die von Perault, denn die Geschichte ist aus der Sicht der verwandelten Ratten erzählt, die im deutschen Aschenputtel für gewöhnlich nicht vorkommen.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 9.05.2020 | 20:50
#9
Michael Marrak - Der Kanon mechanischer Seelen (https://amrun-verlag.de/produkt/der-kanon-mechanischer-seelen/)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Ich kopiere einfach mal den Klappentext, weil ich den so passend finde, dass ich nicht glaube, selbst auf die Schnelle eine bessere Zusammenfassung schreiben zu können:
Zitat
In einer fernen Zukunft wird die Erde nur noch von wenigen Menschen bevölkert. Sie führen in ihren jugendlichen Körpern ein Leben, das viele Jahrhunderte währt, und manche von ihnen besitzen eine Gabe: Einzig durch ihren Wunsch und eine flüchtige Berührung sind sie fähig, Materie zu beseelen.
In dieser wundersamen, von einer bizarren Mechafauna dominierten Welt lebt Ninive, die auf der Suche nach uralten Relikten das Hochland durchstreift, um längst vergessenen Dingen Leben einzuhauchen und sich ihre Geschichten anzuhören.
Das alles beherrschende Bauwerk ist eine vier Kilometer hohe Mauer, von der niemand weiß, wozu sie einst errichtet wurde und wovor sie die Menschen und Maschinen seit Jahrtausenden schützt – bis ein Gesandter aus der letzten Stadt im Hochland auftaucht, der den Auftrag hat, die Bannmauer zu bezwingen. Und er ist der nicht der Einzige, der die verlorene Passage in die Welt dahinter sucht …

DER KANON MECHANISCHER SEELEN ist eine Hommage an Stanislaw Lems „Kyberiade“ und seine Robotermärchen, an Miyazaki-Trickfilme wie „Chihiros Reise ins Zauberland“ und „Das wandelnde Schloss“, an Michael Moorcocks „Am Ende der Zeit“, garniert mit einem Schuss „Alice hinter den Spiegeln“.

Gewinner des SERAPH und des Kurd-Laßwitz Preis als "Bester Roman".

Ich hab vor zwei Jahren die Lesung von Marrak anlässlich der Preisverleihung des Seraph gesehen und er hat sein Buch so lebendig und spritzig vorgetragen, dass ich es mir genau deswegen gekauft habe. Nun bin ich endlich dazu gekommen, es auch zu lesen. Bin sehr begeistert davon. Der lockere und unterhaltsame Tonfall, verbunden mit diesem niedlichen Technobabble, das ich auch an den Robotermärchen so mag, zieht sich durch das ganze Buch. Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich, das ganze Ding sprüht vor coolen Ideen. Die Charaktere sind irgendwie bodenständig und nahbar, alles auch Sympathieträger (ich liebe ja Bücher, die sich um grundsätzlich nette Leute drehen). :) Ganz, ganz schön - empfehle ich gerne weiter!

#10
Sonja Rüther (Hrsg.) - Aus dunklen Federn. Mit den blutigen Handschriften von Markus Heitz, Thomas Finn und vielen anderen (https://www.briefgestoeber.de/weitere-informationen/%C3%BCber-die-b%C3%BCcher/aus-dunklen-federn/)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Ein weiterer Kurzgeschichtenband, den mir ein freundlicher Weihnachtswichtel bescherte! Und auch dieser hat mir gut gefallen. Gleich die erste längere Geschichte von Boris Koch hat mich total gefesselt und Lust auf mehr gemacht. Einige Geschichten gingen mehr auf den Ekelfaktor, andere stellten die Charaktere vor schlimme Entscheidungen. Einige waren mehr Urban Fantasy als Horror, aber das war mir auch sehr genehm. Alle Geschichten waren durchweg gut geschrieben und machten Spaß zu lesen. Einzig die Titelkarten fand ich zum Teil etwas mau - die Idee, dass die Autor*innen die selbst gestalten, ist super. Aber wenn dann der Autor/die Autorin auch bloß den Titel hinschreibt, ohne dazu ein Bildchen zu kritzeln, ist das voll laaaame! :D Insgesamt aber vergnügliche und kurzweilige Lektüre.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: gunware am 10.05.2020 | 13:16
Meine siebte Meldung: {35/65}

31. Anthony Horowitz: Höllenpforte (Die Fünf Tore. Band IV) *11/15* (audio)
32. Dick Francis: Silks *14/15*
33. Kübra Gümüsay: Sprache und Sein *9/15*
34. Buffy The Vampire Slayer (Staffel 11): Bd. 1: Das Böse greift um sich! *9/15*
35. Buffy The Vampire Slayer (Staffel 11): Bd. 2: Die Eine! *9/15*
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 16.05.2020 | 10:34
#27: Simon R. Green: A Walk on the Nightside
Die drei ersten Nightside-Romane. Eine sehr schöne Reihe, die in einem „versteckten Teil Londons“ spielt. In gewisser weise ähnlich wie Neverwhere von Gaiman oder Un Lun Dun von Mieville. Atmosphärisch erinnert es aber auch an die Harry Dresden Romane von Butcher. Der Protagonist ermittelt in der Nightside und ist auch dort aufgewachsen. Der gesamte Ton ist düster und von magisch bis skurril. Für Freunde der Dark Urban Fantasy eine definitive Empfehlung. Im ersten Roman sucht Taylor ein verschwundenes Mädchen, im zweiten sind „Engel“ unterwegs und einige sie sind nicht die einzigen, die ein Artefakt, das in der Nightside aufgetaucht ist, suchen. Im dritten ermittelt er rund um eine Sängerin, deren Publikum eine hohe Selbstmordrate hat.
#28: Hanna Johansen: Ich bin hier bloß die Katze.
Meine Tochter möchte Katzengeschichten vorgelesen haben und so habe ich einige Katzengeschichten besorgt, die ich nun lese, um zu schauen, welche sich für ein Fast-Schulkind zum Vorlesen eigenen (und bei denen ich vielleicht auch ein bißchen Spaß am Lesen habe). In diesem humoristischen Buch beschreibt eine Katze ihre Familie. Themen wie Hund, Weihnachten, Essen, das Baby werden angesprochen. Es ist nett erzählt und einfach, aber niedlich illustriert, aber bei Pratchett lache ich z.B. deutlich mehr. Für Kinder wahrscheinlich sogar recht gut geeignet, wobei sie wahrscheinlich andere Dinge witzig finden als man selbst.
#29: Joanne K. Rowling: Fantastic Beasts and where to find them – Screenplay
Mir gefiel schon der Film sehr gut – vielleicht weil die Protagonisten etwas erwachsener und nerdiger waren und die Tiere einfach hübsch anzusehen und so unterschiedlich und liebevoll gestaltet. Das Drehbuch ist sehr dicht am Film und liest sich schnell und flüssig.
#30: Hella Braune: Auf nach Katzenland (GK 18: Ein Buch im Format kleiner als der „normale Buchroman“)
Ein hübsches Geschenkbüchlein für Katzenliebhaber. Im Vergleich zum „Ich bin hier bloß die Katze“ eine poetische Liebeserklärung an das Tier. Verschiedene Katzen landen bleibend oder vorübergehend im „Katzenland“ - einem mediterranen Ort, der sich bei Katzen herumgesprochen hat. Unterschiedliche Katzen werden auf ihrem Weg dorthin begleitet und es wird von ihrem Leben dort erzählt. Gefiel mir.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 16.05.2020 | 17:16
Wird wohl mal wieder Zeit...
#111 Fränkischer Krimisommer
#112 Ursel Scheffler: Kommissar Kugelblitz Sammelband 5
#113 Neal Schustermann: Scythe, Der Zorn der Gerechten
#114 Gina Mayer: Der magische Blumenladen, Ein total verhexter Glücksplan
#115 Gareth P. Jones: Power Ninjas, Das Auge der Shaolin
Absolut schräges Kinderbuch über Erdhörnchen-Ninjas.
#116 Tom Wolf: Purpurrot. Tödliche Passion
#117 Halo Summer: Die Sumpflochsaga, Nixengold und Finsterblau
#118 Johannes Wilkes: Tod der Meerjungfrau
Da ist die nun, meine neuste Regionalkrimireihe, die mit die Lektüre von #109 beschert hat. Das erste Buch spielt auf Spiekeroog, wie auch einige folgende, die übrigen in Erlangen. Die Kombination war für mich einfach unwiderstehlich, genauso wie der lockere Schreibstil und die manchmal leicht überspannten, klischeehaften, aber witzigen und sympatischen Hauptcharaktere.
#119 Judith Allert: Das Pony-Cafe, Der frechste Gast der Welt
#120 Ursel Scheffler: Kommissar Kugelblitz, Das schwarze Q + Edgar Wallace: Geheimagent Nr. 6 (beide unter 100 Seiten, daher zähle ich sie als eins)
#121 Alexey Pehov, Elena Bychkova, Natalya Turchaninova: Turm des Ordens, Die Beschwörer 2
#122 Fränkische Hausmacherkrimis
#123 Neal Schustermann: Scythe, Das Vermächtnis der Ältesten
Abschluss der Trilogie um die Frage was passiert in einer Welt in der die Menschen nicht mehr von selbst sterben. Sohn fand es schlechter als die Vorgänger und mit zu offenem Ende, ich sehe es als gelungenen Abschluss.
#124 Halo Summer: Aschenkindel, Das wahre Märchen
Sehr gelungene alternative Erzählung zu Aschenputtel in der die Hauptfigur ja mal so gar keinen Bock auf den Prinzen hat, die Fee etwas... inkompetent ist und sind die Stiefmutter und -schwestern doch gar nicht so böse? Das ganze spielt in der gleichen Welt wie die (o. g.) Sumpfloch-Saga, nur um einiges früher.
#125 James Corey: The Expanse, Calibans Krieg
#126 Tom Wolf: Rosé Pompadour. Mord in Versailles
Küchenmeister Honore Langustiere ermittelt diesmal nicht in oder um Berlin, sondern in Paris und muss sogar seinen Dienstherren, Friedrich II, aus der Bastille retten.

Für Liv:
Ich gebe zu ich habe ein wenig den Überblick verloren, was sie wann gelesen hat, aber sie steht bei Buch 129. Was bedeutet, ich habe ihre Challenge auf 168 Kategorien erweitert. Mal sehen wie lange es reicht.  ::)
Derzeitige absolute Lieblingsbücher sind die ersten 4 Bänder der Sumpfloch-Saga (mehr haben wir einfach noch nicht), die bereits alle mehrfach gelesen sind. (Aber natürlich nur einfach gezählt  d:) ~;D)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 17.05.2020 | 13:44
#11
Angriff auf Micky X (LTB Premium 19) (https://www.lustiges-taschenbuch.de/ausgaben/nebenreihen/premium/band-19)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Micky erlebt wieder haarsträubende Abenteuer in Monsterhausen (und diesmal vermehrt auch im noch viel schröcklicheren Horror City, oh Graus)! Alte Bekannte tauchen ebenso auf wie neue Bekanntschaften.
Die Geschichten sind soooo schön Entenhausen-schaurig, auch wenn ich zugegebenermaßen die ganzen Verweise auf ältere Storys manchmal nur bedingt noch nachvollziehen kann, weil es einfach schon ne Weile her ist, dass ich die älteren Bände gelesen habe. Goofwolfs Backenbart flauscht weiterhin. Und das Buch endet auf einen Cliffhanger - der nächste Band ist das Finale. Ich drücke die Daumen, dass Goofwolf seine Begleiter-Prüfung irgendwann mal noch besteht. :D
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 20.05.2020 | 19:21
Da ich im Moment selten hier bin und etwas schreibfaul, gibt es auch die nächsten Bücher wieder ohne viel Aufhebens.
Aber es ist lesetechnisch vorangegangen. Da ich in Zeitnot bin, werde ich diesmal keine Links auf die Bücher stellen. Vielleicht hole ich das beizeiten nach.

#15

Stefan Zweig - Joseph Fouché - Bildnis eines politischen Menschen

Nicht wirklich eine Biographie, nicht wirklich eine psychologische Studie, sondern ein Werk der Bewunderung, welches für seine Art der Bewunderung selbst Bewunderung verdient.

8 von 10 Punkte

#16

Homer - Odyssee

Ich habe es in der Übersetzung von Kurt Steinmann gelesen, und die ist wirklich empfehlenswert. Ich bin kein Experte, aber sie ist tatsächlich lesbar, sich nahe am Original haltend.

Nicht umsonst ein Klassiker der Weltliteratur. Gerade der zweite Part mit der Rache an den Freier verdächtig blutrünstig, und mir in der Schärfe nicht bekannt gewesen. Dennoch ein interessantes Stück Kulturgeschichte. 8,5 von 10 Punkte.

#17

Helen Macdonald - H wie Habicht

Eine Mischung aus Autobiographie, Roman, Sachbuch, psychologischer Studie und Biographie T.H. Whites, und zudem dem englischen Genre des New Nature Writing zugehörig.
Eine sehr interessante Mischung, mit einer Autorin, die Aufbricht durch die Aufzucht und das Training eines Habichts den Tod des eigenen Vaters zu verarbeiten. Sehr schonungslos offen und dadurch lesenswert, denn Frau Macdonald war mir persönlich nicht sehr sympathisch. Das machte allerdings den Reiz des Buches aus.
Seine Prämisse erreicht das Buch dann nicht, Frau Macdonald wird nicht wundersam durch den Habicht geheilt, entwickelt gleichwohl eine besondere Beziehung zu ihm. Stattdessen helfen Antidepressiva und Zeit. Dennoch sehr nett geschrieben und lässt sich gut weglesen. Frau Macdonald beginnt allerdings zart psychologisierend, wird nachher aber sehr strikt in ihren Urteilen und dadurch verliert das Werk am Ende einfach an Substanz.

Deswegen nur 5,5 von 10 Punkte, allerdings will ich die Lektüre trotzdem nicht gemisst haben. Selten hat mich ein Buch beim und nach dem Lesen so beschäftigt. Aus dem Blickwinkel hat es seine Aufgabe mehr als erfüllt und hätte nur aus der Sicht eine bessere Bewertung verdient.

#18

Harald Gündel, Jurgen Glaser, Peter Angerer - Arbeiten Und Gesund Bleiben: K.O. durch den Job oder fit im Beruf

Ein Buch geschrieben aus der Sicht von Arbeitspsychologen. Ein Überblickswerk über Gefahren, Krankheiten, Möglichkeiten des Umganges damit aus Arbeitnehmer und Arbeitgebersicht. Sehr aufschlussreich, die Themen angerissen, dargestellt und vor allem an die Hand gegeben, wie man tiefer einsteigen kann. Insgesamt eine angenehme und anregende Lektüre.

8 von 10 Punkte.

#19

Christoph Wortberg & Manfred Theisen - Der Geist der Bücher

Ein fünfzehnjähriger Junge wird die Welt der Literatur hineingezogen, die umgeschrieben und verändert wird durch das Wirken von Shakespeares größtem Antagonisten in veränderter Form. Eine schnell erzählte Reise durch unterschiedliche Bücher, in der der Held Ben natürlich auch sich selbst, Verantwortung, die Welt der Literatur und das Wort Liebe entdeckt.
Etwas zu schnell erzählt, voller netter Eindrücke aus den Originalwerken und voller netter Ideen, aber eben zu eilig, mit zu flachen Charakteren (Herr Wortberg baut darauf, dass man die Originale auch ein Stückweit gelesen hat), aber einer ganz netten Auflösung, was seine ominösen Schattenkrieger sind.

Sprich, sehr gute Prämisse, tolle Ideen, aber etwas zu eilige und zu sachte Umsetzung; allerdings auch für ein Jugendbuch mit sehr offener Gewalt.

So reist Ben durch Romeo & Julia, Moby Dick und durch das Herz der Finsternis (und noch viele andere Werke) zu 6 von 10 Punkten.

#20

Heinrich Böll - Die verlorene Ehre der Katharina Blum oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann

Eines jener Bücher aus den 70ern gegen die Boulevard- und Reißerjournalismus der Bildzeitung, durch kleine Versatzstücke mit einem nicht allwissenden und leicht ironisierenden Erzähler zusammengetüddelt, ist dieses Werk nicht nur an sich, sondern auch durch seine zeitgeschichtliche Rezeption bemerkenswert. Böll wurde u.a. vorgeworfen, dass er eine Blaupause geschrieben hätte, wie man BILD-Journalisten töte und damit quasi dazu aufgerufen; und was nicht alles durch die BRD der 70er, fest im Griff der Berichterstattung der RAF und Co., geisterte.
Damit selbst auch ein beeindruckendes Stück Zeitgeschichte, mit Blick auf unsere Kommunikationskultur im Internet mit Hetze, Fake News und der Wirkung dieser beiden auf den Einzelnen, manchmal eben auch unbescholtenen und sich erst dadurch schuldig machenden, von zeitgenössischer Bedeutung.

Zudem literarisch einwandfrei konzipiert und ausgeführt.

9 von 10 Punkte

#21

Otto Brandt - Die Geschichte Schleswig-Holsteins - Ein Grundriß

Ein Geschichtswerk aus dem Jahr 1925, welches die Geschichte Schleswig-Holsteins als bewegte Lokal- bzw. Regionalgeschichte aufzeigen möchte vom Beginn der entstehenden ritterlichen Verpflechtungen zwischen den Landesteilen bis zur Volksabstimmung 1920.
Sehr ausgewogen, nur teils politisiert geschrieben, eine überraschend lesbare Zusammenfassung, die ich so nicht in dem alten Werk erwartet hätte.

Vor allem gelingt es Brandt hervorragend, die notorisch schwer nachzuvollziehende Geschichte der Thronfolgen in beiden Teilen (Schleswig und Holstein), die zum Deutsch-Dänischen Krieg von 1863/1864 führen und auch Streitpunkt im Deutsch-Österreichischen Krieg von 1866/67 sind, durch das Buch hinweg aufzuschlüsseln und nachvollziehbar zu machen.

Sodass es nicht mehr nach Lord Palmerstons Prämisse ist: "Only three people have ever really understood the Schleswig-Holstein business—the Prince Consort, who is dead—a German professor, who has gone mad—and I, who have forgotten all about it."

Für den Zeitmenschen ist Brandts Werk insofern besonders gewesen, dass er dem Leser das Gefühl gibt, dass in Schleswig-Holstein leben, immer am Puls der Weltgeschichte leben bedeutet. Das ist für uns Provinzler sicher interessant gewesen.  ;D

7,5 von 10 Punkte.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Thanaarx am 26.05.2020 | 20:40
#5 Suter, Martin: "Business Class"

Das Buch ist eine Sammlung der Kolumnen von Martin Suter über Verhaltensweisen von Managern in der oberen Chefetage. Die kurzen Geschichten sind amüsant, überspitzt, gut geschrieben und meist mit einer guten Pointe.

#6 Jordan/Sanderson: "Der Traum des Wolfs"
#7 Jordan / Sanderson: "Die Türme der Mitternacht"


Die beiden deutschen Bücher entsprechen dem englischen Band 13 der epischen Rad der Zeit Geschichte. Der vorletzte Band des Romanzyklus ist deutlich spannender und mit weniger Längen als manche Vorgängerbände. Ich freue mich jetzt auf den Abschlussband, den ich auch noch in diesem Jahr lesen möchte.

Comic: #2, 3 Meta-Baron Band 5 und 6 der neuen Reihe


Status derzeit: Bücher 7 / 16     Comics 3 / 10
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Infernal Teddy am 26.05.2020 | 20:47
Aktueller Stand: 51 Titel.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 26.05.2020 | 21:55
#22

Jerome K. Jerome - Drei Mann in einem Boot: Ganz zu Schweigen vom Hund!
(https://de.wikipedia.org/wiki/Drei_Mann_in_einem_Boot_(Roman))

Wenn ich ehrlich bin, ich habe es nur wegen der Kombination aus Autorenamen und Buchtitel gelesen. Habe dann erst erfahren, dass es ein britischer Klassiker des Humors ist. Landvolkhumor, Tolkien hat es bestimmt genossen, da er das britische Bild vorfindet, was er seinen Hobbits implementiert.

Das Buch selbst ist flüssig geschrieben, folgt einem Schema - Alltagshindernis eines Freizeitausfluges tritt auf, Erzähler erinnert eine überspitzte Geschichte dazu, erzählt sie, dann erleben sie eine weitere Geschichte direkt zu diesem Thema - die Fahrt geht weiter. Ein bisschen Landschaftsbeschreibung, ein bisschen verklärte Geschichte. Dabei ein langsamer Wechsel von fröhlichem Aufbruch zum Erschlafftsein und dem Streit einer Reisegruppe, bis die Reise am Ende durch Regen abgebrochen wird.

Ganz gefällig, sehr schematisch, manchmal witzig, manchmal lebensklug. Jeder, der in der Neuzeit auf einem Festival war, findet sich quasi dort wieder.
Dennoch ist es bisweilen stumpfe Unterhaltung und man muss es sicher in gelöster Stimmung lesen. Es unterhält, bleibt meist aber nichtig.

4,5 von 10 Punkte.



Ich habe seit 2015 die Angewohnheit, meine Lesegewohnheiten auszuwerten und heute habe ich einen anderen Maßstab drüber gelegt. Nach einem Beitrag im DLF hat mich mal interessiert, wie viele weibliche Autoren ich gelesen habe.

Seit Beginn meiner Lesereise (zumindest seit 1996, da war ich 8/9 tu ich das) schreibe ich mir fast jedes Buch auf, dass ich lese. Schon weit vor Goodreads, auch wenn ich damals nicht die Daten mitgeschrieben habe. Aber ich habe sie dennoch eingepflegt. Ich habe bisher, nach Erinnerung, 315 Bücher durchgelesen in meinem Leben. Lediglich 12 davon waren von Frauen. Das sind mickrige 4%.
Darauf fallen alleine vier Bücher, die ich im Schulleben gelesen habe (Christine Nöstlinger - Das Austauschkind, Angela Sommer-Bodenburg - Der kleine Vampir, Valentine Ermatinger - Die 13. Prophezeiung und Leonie Ossowski - Stern ohne Himmel)
Zwei weitere Bücher habe ich im Rahmen meines Studiums komplett gelesen (Andrea Komlosy - Globalgeschichte und Louise Zaidman - Religion in Greek Cities).

Das bedeutet, ich habe nur sechs Bücher meines Lebens aktiv aus weiblicher Autorenschaft ausgesucht und gelesen:
Flavia Company - Die Insel der letzten Wahrheit
Astrid Dehe (zusammen mit Achim Engstler allerdings) - Auflaufend Wasser
Helen Macdonald - H wie Habicht
Ann Leckie - Maschinen
Barbara Tuch - Die Torheit der Regierenden
Ethel Lilian Voynich - Die Stechfliege

Lediglich Companys und Dehes Bücher habe ich gut bis sehr gut bewertet.

Das hat mir ganz schön zu denken gegeben, weil ich das vorher nie bei mir hinterfragt habe. Ich kann mich auch nur noch an zwei Bücher weiblicher Autoren erinnern, deren Bücher ich angefangen und nicht beendet habe.

Doris Gerber - Analytische Metaphysik der Geschichte. Handlungen, Geschichten und ihre Erklärung
Julia Conrad - Die Drachen

Ich glaube, nächstes Jahr wird die Buchchallenge für mich heißen, dass ich die Challenge begehe, aber mindesten 51% weibliche Autoren lesen muss. So unbewusst männlich habe ich meinen Lesestil definitiv nicht wahrgenommen.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 26.05.2020 | 22:24
Beeindruckend, wie weit zurück du das auswerten kannst. Ich könnte wohl höchstens mal bei meinen Eltern in mein altes Regal schauen und die Bücher dort auswerten. Ich würde aber auch vermuten, dass die Mehrheit der Bücher von Männern geschrieben wurde. Über 4% komme ich aber ganz, ganz sicher (weit) drüber.

Julia Conrad - Die Drachen habe ich übrigens auch ganz schön durchquälen müssen, damals. Einige tolle Ideen, aber die Story war unglaublich zäh. Da haste dir aber auch ein schlechtes Beispiel ausgesucht. :D Christine Nöstlinger mochte ich als Kind üüüberhaupt nicht. Was haben meine Eltern mir versucht, mir diesen ollen Gurkenkönig auszuschwatzen und es ist einfach schlimm öde. :D

Du kannst ja für deine nächste Challenge mal in einem eigenen Thread nach Leseempfehlungen fragen.

Spontan fallen mir als Autorinnen, deren Romane mir wirklich gut gefallen haben, die wundervolle Cornelia Funke, Ursula K. Le Guin (nicht, aber auch Erdsee), Lynn Flewelling oder Susanna Clarke ein. Und natürlich Joanne K. Rowling - mit Harry Potter würdest du gleich noch ne ernste Bildungslücke schließen! Verschenkt habe ich im Dezember Patricia McKillipp, auf die Grey hier im Forum schwört, die hab ich aber selbst noch nicht gelesen. Absoluter Klassiker wäre ja noch Marion Zimmer Bradley, aber auch die hab ich selbst zwar im Regal stehen, aber noch nicht gelesen. Als Kind liebte ich außerdem Joan Aiken, die neben tollen Kinderbüchern auch Romane für Erwachsene geschrieben hat.

Auf jeden Fall: Gönn dir, es gibt ganz, ganz tolle Autorinnen!

Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 26.05.2020 | 22:33
Danke für deine Hinweise!

Ich werde das definitiv aufnehmen. Ich habe nie aktiv nach Geschlecht ausgewählt, aber wenn ich durch meinen Schrank schaue, sind da auch wenige Bücher von Frauen.

Ich werde da einiges nachholen können. Kaum zu glauben, wie klein ich meinen Horizont sinnfreier und unbedachtweiser gehalten habe. :-)

Marion Zimmer-Bradley habe ich allerdings auch im Schrank. Harry Potter habe ich in der Tat nie gelesen. Ich werde mich mal in deine Vorschläge reinfuchsen.
Immerhin lese ich gerade schon einen historischen Roman aus der Feder einer Frau. :-)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Weltengeist am 27.05.2020 | 06:53
Meine Statistik (immerhin seit 1998 geführt) ist da leider auch eher ernüchternd: Gerade mal 13,6% aller Bücher waren von Frauen geschrieben. Klar, ein Teil des Bias rührt daher, dass Frauen u.a. in der Science Fiction erschreckend unterrepräsentiert sind, und ein anderer daher, dass ich einige wirklich vielgelesene Lieblingsautoren habe (Pratchett, Aaronovitch,...), die ausnahmslos Männer sind. Aber das erklärt längst nicht alles... :-[

Aber wenigstens stammt einer meiner erklären Lieblingsromane von einer Frau: "Unterleuten" von Juli Zeh.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 27.05.2020 | 10:23
Ich habe meine Goodreads-Liste ausgewertet, die ich seit 2017 führe + meine Liste der gelesenen Bücher in der Reading Challenge 2016. Kommt heraus: 35 von 106 aufgeführten Büchern sind von Frauen geschrieben worden, das entspricht etwa 33 %. Das führe ich aber tatsächlich auf meine Lesegewohnheiten zurück: Ich habe im Gegensatz zu euch beiden recht viele Kinderbücher und Schmonzetten/Romanzen gelesen und da scheint mir der Anteil an Autorinnen einfach höher zu sein. Ansonsten lese ich auch ganz gerne Bücher mit weiblichen Hauptfiguren und auch da ist der Anteil an Autorinnen gefühlt etwas höher - zumindest wenn man keine Lust auf schlecht geschriebene pseudoemanzipierte Zimtzicken hat.

Was in der Auswertung etwas mehr Arbeit machen würde, weil man es halt nicht einfach am Namen sieht, wäre, mal zu gucken, wie viele Bücher von People of Colour oder auch von Menschen mit Behinderung oder so ich gelesen habe. Ich glaube, da sieht der Anteil bei mir deutlich trauriger aus und vielleicht wäre das für mich mal ne schöne Challenge.  Auf der anderen Seite lese ich halt ungerne Bücher, bloß um sie für eine Challenge gelesen zu haben. Insbesondere diese Dinger, die ich in der Schule immer als "Problembücher" bezeichnet habe, mag ich gar nicht - ihr wisst schon, diese Bücher, in denen es darum geht, dass so alltägliche Leute ein schlimmes Problem haben (meistens Diskriminierung, (psychische) Krankheit, Todesfälle, Sucht oder so). Der grausame Alltag in grauen Blöcken. Brrr. Die Herausforderung wäre dann also, Bücher aus Genre zu finden, die ich gerne lesen möchte und die von entsprechenden Personen verfasst wurden. Oder alternativ vielleicht, die entsprechende Personen als Hauptfiguren in den Fokus der Story rücken. Hmm. :think: Zum Glück gibt es ja für alles auf Goodreads Listen.  ;D
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Weltengeist am 27.05.2020 | 10:46
Ich gebe zu, dass es mich auch gar nicht sooo sehr interessiert, welchen Hintergrund nun die Leute haben, die einen Roman geschrieben haben. Ich lese beispielsweise gerade "Tschick" von Wolfgang Herrndorf. Als der Roman erschien, hatte Herrndorf bereits den Gehirntumor, an dessen Folgen er dann 3 Jahre später letztlich auch gestorben ist. Macht das jetzt daraus einen Roman von einem chronisch Kranken? Ich denke nicht, denn thematisch spielt das da nicht rein.

Mich interessiert eigentlich nur, um was es in dem Roman geht. Also nicht: "Lese ich einen Roman von einem Autor afroamerikanischer Abstammung?", sondern "Lese ich einen Roman, in dem ich etwas über das Leben von jemandem mit afroamerikanischer Abstammung lernen kann?". Dass ich die erste Frage mit "ja" beantworten kann, heißt ja (zum Glück) noch lange nicht, dass auch Frage 2 mit "ja" zu beantworten ist - auch Autoren, die aus einer Minderheit stammen, sind ja nicht verpflichtet, nur Romane zu schreiben, die ihren eigenen Hintergrund oder ihre spezielle Sozialisierung thematisieren.

Überspitzt gesagt: Wenn ich meinen "weibliche Autoren"-Counter hochpushe, indem ich alle Harry-Potter-Bücher lese, habe ich immer noch nicht sonderlich viel über die Rolle der Frau in der Gesellschaft oder die weibliche Perspektive auf Fantasy gelernt ;).
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sashael am 27.05.2020 | 10:50
Dafür wären Marion Zimmer-Bradley und Ursula K. Le Guin auch deutlich besser geeignet. ;)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Weltengeist am 27.05.2020 | 11:01
Ansonsten bin ich aber bei Huhn. 80% meiner Belletristik-Bücher sind eskapistisch (von denen, die es nicht sind, kriege ich gerne mal schlechte Träume; zuletzt Kate Elisabeth Russell - My Dark Vanessa... brrrr!). Und bei den eskapistischen Büchern spielt es meist keine Rolle, wer sie geschrieben hat - wenn ich beispielsweise bei "Die Starfarer-Verschwörung" und bei "Darkship Thieves" den Autorennamen abdecke, bin ich mir sicher, dass mir niemand sagen kann, welcher dieser SciFi-Romane mit weiblicher Mary-Sue-Protagonistin von einem Mann und welcher von einer Frau geschrieben wurde...
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 27.05.2020 | 11:06
Überspitzt gesagt: Wenn ich meinen "weibliche Autoren"-Counter hochpushe, indem ich alle Harry-Potter-Bücher lese, habe ich immer noch nicht sonderlich viel über die Rolle der Frau in der Gesellschaft oder die weibliche Perspektive auf Fantasy gelernt ;).
Eine Frage der Perspektive und natürlich auch des Ziels deiner Lektüre. Ich denke schon, dass entsprechend unterschiedlicher Sozialisierung durchaus unterschiedliche Sichtweisen in Erzählungen mit reinspielen. In Harry Potter etwa treten viele verschiedene weibliche Figuren auf, die sehr differenziert geschrieben sind. Bei Wolfgang Hohlbein (immer mein Lieblings-Hass-Beispiel) gibt es nur eine Art von Zimtziege, deren "Emanzipation" sich in postpubertärem Trotz äußert. Gut, das mag nicht nur am Geschlecht der Autorin bzw. des Autors liegen, aber trotzdem treten da unterschiedliche Sichtweisen auf Frauen und Frauenrollen hervor. Auch wenn nicht explizit über die Rolle der Frau in der Gesellschaft geschrieben wird, kann man da durchaus was rauslesen. Davon ab sehe ich es auch einfach als Akt der Sichtbarmachung und Unterstützung an, wenn ich gezielt bestimmte Gruppen von Autor*innen lese, gerade wenn sie in einem Genre unterrepräsentiert zu sein scheinen.

Vielleicht entgehen mir ja auch tolle Bücher, weil aufgrund irgendeiner systemischen Diskriminierung bestimmte Autor*innen es schwerer haben, Verlage zu finden, sie schlechter beworben werden oder aufgrund ihres Namens auf dem Cover eher nicht gekauft werden? Dass der Name zum Genre passen muss, ist ja nichts Neues - deswegen geben sich Leute so "nordische" Namen, wenn sie Krimis schreiben oder amerikanisch klingende Namen, um ihre Thriller zu vermarkten. Vielleicht verkaufen sich Fantasy und SciFi mit dem "falschen" Namen einfach schlechter?
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sashael am 27.05.2020 | 12:57
Ich bin mir zu 100% sicher, dass ich mir einen Künstlernamen zulegen müsste, wenn ich als Autor Erfolg haben wollen würde. ;D
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 27.05.2020 | 13:08
Alois-Ignaz Dimpflhuber-Schmitz ist wohl kein Kassenschlager?  :-\
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Weltengeist am 27.05.2020 | 13:26
In Harry Potter etwa treten viele verschiedene weibliche Figuren auf, die sehr differenziert geschrieben sind. (...) Gut, das mag nicht nur am Geschlecht der Autorin bzw. des Autors liegen, aber trotzdem treten da unterschiedliche Sichtweisen auf Frauen und Frauenrollen hervor. Auch wenn nicht explizit über die Rolle der Frau in der Gesellschaft geschrieben wird, kann man da durchaus was rauslesen.

Als typischen Informatiker würde mich da ja interessieren, ob so eine These für ein konkretes Buch eine Art Turing-Test überleben würde: Man lässt das Buch (ohne Infos über den Autor) lesen und dann abstimmen, ob es wohl von einem Mann oder von einer Frau geschrieben wurde. Klar, bei Harry Potter wird das jetzt schwierig durchzuführen sein, weil ja alle wissen, wer das geschrieben hat, aber als Gedankenexperiment bin ich im Zweifel, dass da (speziell bei den ersten drei Bänden) wirklich die Mehrheit gesagt hätte: Klar, das ist von einer Frau, das erkennt man an den tollen Charakterzeichnungen für die weiblichen Charaktere.

Edit: Ich vermute, das läuft umgekehrt. Weil man vorher schon WEISS, dass das Buch von einer Frau geschrieben ist, liest man andere Qualitäten hinein, als wenn es von einem Mann geschrieben wäre.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: BobMorane am 27.05.2020 | 13:27
Vieleicht schreiben ja auch einige Fantasy/SF Autorinnen unter Männernamen.

An Autorinnen kann ich empfehlen

Kim Harrisons The Hollows Serie beginnend mit Dead Witch walking, eine flotte Urban Fantasy Serie über eine Hexe/Kopfgeldjägerin. Hat für mich gut geschriebene Charaktere, witzige Dialoge und eine offene übernatürliche Welt die funtioniert.

Barbara Hamblys Die Frauen von Mandrigin und Hexen von Wenshar. Der Protagonist ist ein männlicher Sölderführer der zusammen mit seiner 1ten Offizierin angeheuert wird die Frauen einer Stadt auszubilden. Ist schon lange her das ich den gelesen habe, aber den habe ich gut in Erinnerung. Ebenfalls gut fand ich Gefährtin des Lichts.

Gillian Bradshaw hat einige gute historische Romane und einen guten Artus 3 Teiler geschrieben.

Mercedes Lackey ist Co Autorin von Shadow of the Lion und This Rough Magic, ein tolles ALternate History Setting und eines meiner Lieblingsbücher. Die Vows und Honor Bücher von Lackey fand ich auch sehr gut.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sashael am 27.05.2020 | 13:31
Alois-Ignaz Dimpflhuber-Schmitz ist wohl kein Kassenschlager?  :-\
Nicht ganz so schlimm, aber auch viersilbige polnische Nachnamen sind in D wahrscheinlich eher nicht so verkaufsfördernd. ;)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 27.05.2020 | 13:39
Ich vermute, das läuft umgekehrt. Weil man vorher schon WEISS, dass das Buch von einer Frau geschrieben ist, liest man andere Qualitäten hinein, als wenn es von einem Mann geschrieben wäre.
Ganz so funktioniert das nicht. Ich kenne ebenso Autorinnen, die ganz plakative Frauen schreiben (Tanya Huff - Blutzoll war geradezu hohlbein-esk und diverse Romanzen haben bei Lichte betrachtet auch ein etwas altbackenes Frauenbild, obwohl sie ja von Frauen geschrieben werden). Andersherum gibt es Autoren, die tolle Frauenfiguren haben - Neil Gaiman zum Beispiel!
Ich glaube, das hat am ehesten was mit dem Genre und der Qualität der Schreibe zu tun.

Ich weiß nicht mehr, welche Autorin in welchem Interview das sagte, aber ich hab mal eines gelesen, in dem eine Autorin erklärte, dass sie gern für kleine Mädchen schreibt, weil sie selbst mal eines war, ihr alte Männer hingegen eher fremd sind, weil sie nie einer sein wird. Klar - sich in eine völlig andere Lebenssituation einzudenken, ist halt ein bisschen aufwendiger und geht daher auch schneller mal schief. :)

Mit ner Art Turing-Test das jetzt zahlenmäßig auszuwerten, wird vermutlich eher nicht funktionieren, das stimmt.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Weltengeist am 27.05.2020 | 13:53
Ganz so funktioniert das nicht.

Ich denke doch. Stell dir einfach mal ein Beispiel vor: Du liest einen Science-Fiction-Roman, der ein stereotypes Frauenbild bedient, und weißt nicht, von wem er ist. Was denkst du dann? Dass er bestimmt von Stephenie Meyer geschrieben wurde? Oder doch eher, dass das bestimmt mal wieder ein männlicher Autor ist, der keine Ahnung hat, wovon er da redet? Eben.

Ich kenne ebenso Autorinnen, die ganz plakative Frauen schreiben (Tanya Huff - Blutzoll war geradezu hohlbein-esk und diverse Romanzen haben bei Lichte betrachtet auch ein etwas altbackenes Frauenbild, obwohl sie ja von Frauen geschrieben werden). Andersherum gibt es Autoren, die tolle Frauenfiguren haben - Neil Gaiman zum Beispiel!
Ich glaube, das hat am ehesten was mit dem Genre und der Qualität der Schreibe zu tun.

Äh - aber genau das war doch meine These oben? Dass letztlich der Hintergrund des Autors weniger zu sagen hat als was und worüber er schreibt? :think:
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 27.05.2020 | 14:20
Und wie immer werden zwei meiner Lieblings-SF-Autorinnen nicht erwähnt, die beide aber eine Menge SF-Awards abgesaht haben :(:
Connie Willis & Lois McMaster Bujold
Mit 19 von 30 Bücher von Frauen geschrieben scheine ich gerade eher weiblich zu lesen - wobei es etwas ausgeglichener wird, wenn ich Cassandra Clare rausnähme.
Gerade fertig gelesen habe ich "Roma Nova" von Judith Vogt, die ich als deutsch Autorin für SF und Steampunk inziwschen auch schätze. Eine Neuentdeckung war auch Becky Chambers. Die Distopien von Olive Butler gingen sehr unter die Haut.
Etwas populärer ist Naomi Novik in ihrem Schreibstil - ALternate History mit Fantasy-Elementen.
SKurrill dagegen im Fantasy-Bereich Catherine Valente.
Andere Namen, die noch nicht gefallen sind, aber in der Szene nicht ganz unwichtig Jo Walton, Mary Kowal, Joan D. Vinge und ein Haufen, die mir wahrscheinlich erst einfallen, wenn ich das hier gepostet habe  ;)
Ich glaube, einen 50% Frauenanteil kann mal also locker auch im Bereich SF/Fantasy vielseitig und sehr hochwertig füllen - auch ohne zu Kinderbüchern oder Jugendromanen greifen zu müssen  ;)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 27.05.2020 | 14:36
Äh - aber genau das war doch meine These oben? Dass letztlich der Hintergrund des Autors weniger zu sagen hat als was und worüber er schreibt? :think:
Ich glaube, wir reden voll aneinander vorbei. Ich stimme dir zu, dass man nicht einfach feststellen kann "In diesem Buch kommen dumme Frauen vor - das hat bestimmt ein Mann geschrieben" oder auch andersherum. Das ist natürlich Quark. Aber ich behaupte mal, dass einfach die Chance, dass du vernünftige Frauenfiguren in relevanten Rollen hast, größer ist, wenn eine Frau dieses Buch geschrieben hat als wenn ein Mann es schrieb (wenn wir in Genre gehen, die um vielschichtige oder wenigstens nicht völlig plakative Darstellung der Protagonist*innen bemüht sind). Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, falls es dazu irgendwo Zahlen gibt.

Am Ende geht es doch im Rahmen der Challenge vor allem um die Frage, was sinnvoller ist zu lesen, will man seinen Horizont erweitern - Bücher von Frauen oder Bücher über Frauen, Bücher von Frauen über Frauen oder nichts davon? Und halt die Frage, ob ein Buch, um "horizonterweiternd" zu sein, genau das gefragte Thema zum Inhalt haben muss (Autobiographien von emanzipierte Frauen oder sowas) oder ob es auch interessant wäre, genau das zu meiden und nach verdeckteren Strukturen zu schauen.

Ich könnte mir vorstellen, dass eine Mischung cool wäre.  :think:
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 27.05.2020 | 14:40
Ich bin mir nicht sicher, dass es so einfach ist, dass die Aussage immer oder zumindest grundsätzlich vor dem Hintergrund steht. Tendenziell kann ich das unterstützen, aber in unterschiedlichen Graden spielt Herkunft, Umfeld und der persönliche Hintergrund doch eine mehr oder weniger - eben je nach Einzelfall - große oder entscheidende Rolle. In Zeiten von Trump lernen wir ja auch zunehmend, dass es teils gar keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielt, was jemand nun sagt oder worüber er spricht; und die Fakten, Probleme und Diskurse müssen dann aus den Metadaten und den Hintergründen rekonstruiert werden. Aufmerksame Leser von Autobiographien kennen diese Besonderheit in anderer Spielart.

Deswegen ist es bei mir durchaus so, dass das Wissen um den Hintergrund einer Person eine Rolle spielen kann. Gleichwohl, ich betone es nochmal, muss es keine Rolle spielen. Allerdings gibt es Werke, in denen es wünschenswert wäre, wenn man dessen Aussage isoliert von Autor und seinem Hintergrund betrachten könnte, aber es will nicht gelingen, und andererseits gibt es auch Werke, wo diese Verbindung da sein könnte, man die Aussage aber gleichwohl isolieren kann.

Nehmen wir als Beispiel das Buch "Die Farbe Lila" von Alice Walker. Das steht in meinem Schrank, ungelesen, aber ich kenn die Spielbergverfilmung, um den Kern des Buches sehen zu können. Dieses Buch, welches sich mit dem Schicksal afroamerikanischer Frauen in den Südstaaten beschäftigt, geschrieben von einer Afroamerikanerin. Hier sind Buch, Aussage und Autorin verschmolzen.
Sicher gibt es auch die fantastischen Werke, wo es entweder eine geringere Verschmelzung gibt, oder sie als Leser, der sich nicht mit dem Autor beschäftigt, insofern soweit ignorieren oder einfach übersehen kann, dass ich eher meinen Hintergrund und meinen Horizont ungefiltert in das Werk interpretieren kann; oder eher die Aussage isolieren kann.

Wenn ich also davon spreche, dass ich mehr weibliche Autoren lese möchte, heißt es nicht, dass ich mir einer patriarchalischen Schuld bewusst bin und deswegen glaube, ich müsste Frauenbücher einfach in meinem Lesezyklus quotieren. Jeder, der mich in den letzten Jahren in dieser Challenge gesehen hat, merkt sicher, dass ich mich gerne mit meinen Büchern beschäftige, über die Lektüre des Buches hinaus.
Das bedeutet also auch nicht, dass ich künftig stark politisch-feministische Literatur lesen möchte.

Ich denke aber unbedingt, auch wenn wir nicht immer anhand von Stereotype erkennen können, ob Mann oder Frau, oder Behinderter, oder LBGT-Community-Mitglied ein Werk geschrieben hat, dass es unterschiedliche Erfahrungswelten gibt; die vielleicht nicht immer exklusiv zu einer Gruppe gehören, aber von dieser Gruppe eben tendenziell eher erlebt, wenn nicht gar gelebt werden. Ja, manchmal ergänzt sich dieses auch, wenn auch auf tragische Weise.

Hier als Beispiel das Tagebuch der Anne Frank, welches durch das Schicksal, durch die Verflechtung aus Geschlecht, jüdischen Hintergrund und Zeitgeschichte eine besondere Wirkung entfaltet; und eben nicht in seiner Aussage per se dadurch zu isolieren ist, wie sehr man es auch möchte.

Ich lese allerdings bei weitem nicht nur eskapistische Literatur - je weiter ein Werk von uns entfernt ist, desto eher erscheint es sich jedoch von dem Autor trennen zu lassen. Das allerdings ist häufig sicherlich auch nur Schein.

Deswegen glaube ich, dass ich unabsichtlich, und vor allem bis gestern unbewusst, mir einfach Erfahrungswelten vorenthalten habe und aus diesem Grund möchte ich diesen Part nachholen. Weshalb ich für Hinweise auf gute Autorinnen immer offen bin. :)
Und die darin verwurzelte Frage, warum mein Bücherschrank so männlich ist, ist sicher auch spannend für mich (der ist nämlich auch ererbt, gekauft, aus Haushaltsauflösungen zusammengefrickelt, erschenkt etc.), der sich sicher zu wenig mit den Chancen im Literaturbetrieb auseinandersetzt.

Dementsprechend nochmal vielen Dank für die vielen Hinweise. :)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Weltengeist am 27.05.2020 | 14:55
Ich glaube, wir reden voll aneinander vorbei. Ich stimme dir zu, dass man nicht einfach feststellen kann "In diesem Buch kommen dumme Frauen vor - das hat bestimmt ein Mann geschrieben" oder auch andersherum. Das ist natürlich Quark. Aber ich behaupte mal, dass einfach die Chance, dass du vernünftige Frauenfiguren in relevanten Rollen hast, größer ist, wenn eine Frau dieses Buch geschrieben hat als wenn ein Mann es schrieb (wenn wir in Genre gehen, die um vielschichtige oder wenigstens nicht völlig plakative Darstellung der Protagonist*innen bemüht sind). Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, falls es dazu irgendwo Zahlen gibt.

Am Ende geht es doch im Rahmen der Challenge vor allem um die Frage, was sinnvoller ist zu lesen, will man seinen Horizont erweitern - Bücher von Frauen oder Bücher über Frauen, Bücher von Frauen über Frauen oder nichts davon? Und halt die Frage, ob ein Buch, um "horizonterweiternd" zu sein, genau das gefragte Thema zum Inhalt haben muss (Autobiographien von emanzipierte Frauen oder sowas) oder ob es auch interessant wäre, genau das zu meiden und nach verdeckteren Strukturen zu schauen.

Ich könnte mir vorstellen, dass eine Mischung cool wäre.  :think:

Ich glaube, das ist eine schöne Zusammenfassung der Diskussion - dem könnte ich mich Satz für Satz anschließen. Auch dann, wenn wir das Wort "Frauen" durch andere Kategorisierungen ersetzen. :d
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Kurna am 27.05.2020 | 21:36
Vieleicht schreiben ja auch einige Fantasy/SF Autorinnen unter Männernamen.

[...]

Oder unter Namen, wo man es nicht erkennt. Catherine L. Moore hat zum Beispiel sehr lange Zeit nur als C.L. Moore veröffentlicht.
Ich vermute, zu ihrer Zeit (ihre erste veröffentlichte Geschichte war 1933) war das auch noch wichtiger.
Ich möchte sie hier auch gleich als Empfehlung nennen. Ich habe einen Sammelband mit Kurzgeschichten von ihr, wo einige sehr schöne dabei sind.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 28.05.2020 | 16:03
Und wieder ein paar Bücher gelesen:
#31: A.F. Harrold: The Song from Somewhere else.
Ein düsteres Kinder-/Jugendfantasybuch über das Thema Mobbing. Leise und sensibel erzählt – mit Troll und Katze.
#32: Judith Vogt: Roma Nova (GK #4: Ein Buch, welches in der Shortlist des Phantastik-Preises des SERAPHs steht.)
Sandalenfilm meets SF. Eine stimmungsvolle Übertragung „römischer“ Kultur auf ein etwas düsteres Science Fiction Settling. Nicht ohne Grund heißt ein Protagonist Spartacus. Macht wirklich Spaß (eine Rezension kritisierte Schachtelsätze, die mir gar nicht aufgefallen sind...) und man könnte sich mehr Bücher in dem Universum vorstellen.
#33: Lord Dunsany: Time and the Gods Sammelband von 6 Büchern. (GK #6: Ein Buch dessen Original über hundert Jahre alt ist, also vor 1920 herausgegeben wurde) – Herausgegeben 1905, 1906, 1908, 1910, 1912, 1916.
Eine Sammlung „alter“ Fantasy-Geschichten. Poetisch, aber vom Lesespaß her sehr durchwachsen. Am schwersten habe ich mich mit der ersten Sammlung „Time & the Gods“ getan. Es fühlte sich ein wenig an wie der Anfang des Silmarillions, aber kam dann nicht so recht „in die Pötte“. Die eher „Menschenbezogenen“ Geschichten fielen mir dann wieder leichter, auch wenn ich unter „spannend“ etwas anderes verstehe. Vielleicht vergleichbar mit dem Lesen vieler Märchen oder Sagen hintereinander. Einzeln nett, in der Masse etwas ermüdend. Ich dachte aber oft, daß viele der Geschichten schöne Aufhänger für vielleicht eher Old-School, manchmal auch cthulueske Abenteuer sein könnten.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Kurna am 28.05.2020 | 21:45
Ich habe meine Goodreads-Liste ausgewertet, die ich seit 2017 führe + meine Liste der gelesenen Bücher in der Reading Challenge 2016. Kommt heraus: 35 von 106 aufgeführten Büchern sind von Frauen geschrieben worden, das entspricht etwa 33 %. Das führe ich aber tatsächlich auf meine Lesegewohnheiten zurück: Ich habe im Gegensatz zu euch beiden recht viele Kinderbücher und Schmonzetten/Romanzen gelesen und da scheint mir der Anteil an Autorinnen einfach höher zu sein. Ansonsten lese ich auch ganz gerne Bücher mit weiblichen Hauptfiguren und auch da ist der Anteil an Autorinnen gefühlt etwas höher - zumindest wenn man keine Lust auf schlecht geschriebene pseudoemanzipierte Zimtzicken hat.

Was in der Auswertung etwas mehr Arbeit machen würde, weil man es halt nicht einfach am Namen sieht, wäre, mal zu gucken, wie viele Bücher von People of Colour oder auch von Menschen mit Behinderung oder so ich gelesen habe. Ich glaube, da sieht der Anteil bei mir deutlich trauriger aus und vielleicht wäre das für mich mal ne schöne Challenge.  Auf der anderen Seite lese ich halt ungerne Bücher, bloß um sie für eine Challenge gelesen zu haben. Insbesondere diese Dinger, die ich in der Schule immer als "Problembücher" bezeichnet habe, mag ich gar nicht - ihr wisst schon, diese Bücher, in denen es darum geht, dass so alltägliche Leute ein schlimmes Problem haben (meistens Diskriminierung, (psychische) Krankheit, Todesfälle, Sucht oder so). Der grausame Alltag in grauen Blöcken. Brrr. Die Herausforderung wäre dann also, Bücher aus Genre zu finden, die ich gerne lesen möchte und die von entsprechenden Personen verfasst wurden. Oder alternativ vielleicht, die entsprechende Personen als Hauptfiguren in den Fokus der Story rücken. Hmm. :think: Zum Glück gibt es ja für alles auf Goodreads Listen.  ;D

Vielleicht hast du ja in Zukunft etwas bessere Chancen, auch mal auf Romanzen zu stoßen, die etwas mehr Diversität zeigen (sowohl inhaltlich als auch bei den Schreibenden, Artikel in Englisch):
https://www.theguardian.com/books/2020/may/22/romance-writers-of-america-racism-row-new-prize-ritas-vivian

Anscheinend ist das Thema zumindest beim entsprechenden amerikanischen Verband so hoch gekocht, dass jetzt langsam ein Umdenken stattfindet. Interessant in den Zusammenhang auch die englische Wiki-Seite zur RWA, wo das noch etwas weiter zurück gehend erläutert wird:
https://en.wikipedia.org/wiki/Romance_Writers_of_America
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 1.06.2020 | 11:37
Habe auch gerade meine Challenges seit 2016 überprüft (ohne die aktuelle) und stelle fest bei mir halten sich männliche und weibliche Autoren nahezu die Waage. Leichter Überhang an Autorinnen, aber sehr genau war die Zählung auch nicht, da ich keine Lust hatte bei jedem fehlenden Autoren oder uneindeutigen bzw. abgekürzten Vornamen große Recherchen zu betreiben. Lustigerweise spiegeln meine zuletzt gelesenen Bücher die fifty-fifty Verteilung auch ganz gut wieder.  :)

#127 Tom Wolf: Schwefelgelb. Mörderische Kälte
#128 Johannes Wilkes: Der Fall Rückert
Neben einem netten Krimi mal wieder eine kleine lokalgeschichtliche Wissenslücke (über den Schriftsteller Friedrich Rückert, der auch Professor an der Uni Erlangen war) unterhaltsam geschlossen.
#129 John Lescraot: Der Vertraute
Laut Angabe zweiter Teil einer Trilogie. Dummerweise spielen Teil 1-4 vor dem ersten Band und erst Teil 5 danach. Nicht ganz so geschickt gelöst, dadurch wirkt die Rahmenhandlung seltsam, umgekehrt oder gar zwischen rein gelesen ist glaube ich auch nicht ideal. Schade, grundsätzlich ein gut gemachter Kriminalfall, auch wenn mir die "Farben der Gerechtigkeit" (1. Band) noch besser gefallen hat.
#130 Lindsey Davis: Den Löwen zum Fraß, Ein Fall für Marcus Didius Falco
#131 Lindsey Davis: Eine Jungfrau zuviel, Ein Fall für Marcus Didius Falco 
#132 Kari Erlhoff: Die drei !!!, Ein echt schöner Fall!
Normalerweise kommentiere ich Kinderbücher ja eher nicht, aber bei diesem ist der Name echt Programm. :D Die !!! mischen bei einem Festival mit. Genauer bei einem Theaterstück der Initiative #echtschön, die sich gegen Body-Shaming einsetzt. Die Regisseurin erhält Drohbriefe, die Bühne und der Stand der Initiative werden sabotiert. Die ganze Geschichte ist gut aufgebaut, man kann dem Täter als Leser schon auf die Schliche kommen, aber es ist keineswegs offensichtlich, durchaus Spannung enthalten. Das Thema ist m. E. Zielgruppen-gerecht, sicher auch nicht unwichtig und gut eingebracht.
#133 Dieter Forte: Das Muster
Erzählt wird die Geschichte zweier Familien und wie diese sich schließlich verbinden. Beginn ist irgendwann im 1. Jhd. und am Anfang werden Ereignisse nur ganz kurz, oft nur in wenigen Zeilen angerissen. Man braucht eine Weile um zu merken wo, wann, bei wem bin ich eigentlich. Die Generationen und Jahrhunderte fliegen nur so vorbei, das Tempo verlangsamt sich aber immer mehr und die Geschichten werden länger, die Personen treten deutlicher zu Tage, man erfährt mehr über Einzelne. Hier fängt des Buch auch irgendwann hier und da zu schwächeln an, weil sich die Schilderung ab und zu sehr in Details und Abschweifungen verliert. Der Schluss ist sehr abrupt mitten in der Szene. Nichts desto trotz bin ich nicht sehr animiert die beiden Folgebände zu lesen, da ich die Befürchtung habe, dass der Stil eher wie am Ende sein wird und mir gerade diese rasanten "Farbtupfer" die den ersten größten Teil des Buches ausmachen gefallen haben.
#134 Margit Auer: Die Schule der magischen Tiere, Eingeschneit!
Auch hier -trotz Kinderbuch- ein Kommentar nötig: Definitiv schlechtestes Buch der Reihe. Da ein Sonderband, kann man ihn getrost auslassen. (Liv fand ihn auch nicht so toll.)
#135 Johannes Wilkes: Strandkorb 513
#136 Tom Wolf: Teuflische Pläne
#137 Halo Summer: Froschröschen, Das wahre Märchen
Eine sehr schöne Zusammenführung der beiden Märchen Dornröschen und Der Froschkönig, die irgendwie so viel mehr Sinn macht. Der Frosch und die Prinzessin wurden von der gleich bösen Fee verflucht, die die Bedingungen ihrer Erlösung so gekonnt festgelegt hat, dass ihnen quasi nichts anderes übrig bleibt als zusammenzuarbeiten. Aber das schafft natürlich wiederum Komplikationen. Das Interessante an der Handlung ist gar nicht so sehr "was" wird passieren, sondern das "wie". Einzig der treue Heinrich fehlt, wird aber durch einige andere dienstbare Geister (teils im wahrsten Sinne des Wortes) würdig vertreten.

Liv steht derzeit bei 133 Büchern.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 1.06.2020 | 20:03
Vielleicht hast du ja in Zukunft etwas bessere Chancen, auch mal auf Romanzen zu stoßen, die etwas mehr Diversität zeigen (sowohl inhaltlich als auch bei den Schreibenden, Artikel in Englisch):
https://www.theguardian.com/books/2020/may/22/romance-writers-of-america-racism-row-new-prize-ritas-vivian

Anscheinend ist das Thema zumindest beim entsprechenden amerikanischen Verband so hoch gekocht, dass jetzt langsam ein Umdenken stattfindet. Interessant in den Zusammenhang auch die englische Wiki-Seite zur RWA, wo das noch etwas weiter zurück gehend erläutert wird:
https://en.wikipedia.org/wiki/Romance_Writers_of_America
Ah cool, danke für die Links!  :D
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 4.06.2020 | 11:37
Persönliche Challenge geschafft - ich hätte wohl doch auf 50-60 gehen können und werde einfach mal weiter machen, um zu schauen, wie weit ich komme.
#34: Adam Gidwitz: The Inquisitor's Tale
Ein historischer Roman mit Fantasy-Elemente nicht nur für Kinder. Begleitet wird der Weg eines Mädchens, das Züge von Jeanne d'Arc aufweist, eines heiligen Hundes, eines jüdischen Jungen und eines schwarzen jungen Mönchs. Die Erzählung ist „chauceresque“ - erzählt von unterschiedlichen Personen, die je einen Teil der Geschichte miterlebt haben. Und natürlich kommen Themen wie Pogrome gegen Juden, „Hexen“, Bücherverbrennungen, Klassengesellschaften, etc. vor, weshalb es inhaltlich keine leichte Kost ist. Auch die Literaturliste am Ende des Buchs regt zur kritischen Beschäftigung mit dem Mittelalter an. Aber auch ein Drache spielt kurz eine Rolle. Für ältere Kinder ein guter Einstieg in die Materie.
#35: Thomas Burnett Swann: Green Phoenix
Eine Dryaden-Geschichte vor der Hintergrund der Landung von Aeneas in Italien. Ein zentrale Thema ist auch Vergewaltigung vs bewußte Partnerwahl – was bei der Thematik Dryaden und Faune nicht ganz abwegig ist. Für die Zeit wird damit recht differenziert umgegangen, aber die heutige geforderte Sensibilität fehlt noch. Insgesamt gefiel mir das Crossover von Vergil und griechisch/römischer Fabelwesenwelt.
#36: Mary Robinette Kowal: Without a Summer
Dritter Band der „Glamourist“ Reihe. Die Hommage an Jane Austen machte mir im ersten Band deutlich mehr Spaß. Der Versuch der Protagonistin, ihre Schwester unter die Haube zu bringen sind noch „blinder“ als Emma es in der Inspirationsquelle ist und es fehlt die Vielschichtigkeit von Austen. Im zweiten drittel wurde das Buch aber deutlich besser – als die eigenen Geschichten der Hauptakteure in den Vordergrund traten und politische Themen der Zeit mit Blick auf Themen, die in der magischen Welt verschärft/anders sind, in den Fokus rückte. Gut lesbare Lektüre, die aber über längere Strecken recht seicht ist.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Weltengeist am 4.06.2020 | 11:48
Irgendwie lese ich seit anderthalb Monaten entschieden zu viel Rollenspielkram, um meine Reading-Challenge zu schaffen... ;D
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sashael am 4.06.2020 | 12:36
Bücher sind Bücher.

Oder hast du eine Belletristik-Only-Challenge?
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 4.06.2020 | 12:42
Weltengeists Ansprüchen genügt nur höchste Literatur!  :korvin: ~;D
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Weltengeist am 4.06.2020 | 12:50
Weltengeists Ansprüchen genügt nur höchste Literatur!  :korvin: ~;D

Nein, aber ich schreibe nur Bücher auf, die ich "Cover to Cover" gelesen habe, nicht solche, in denen ich rumgeblättert oder von denen ich nur Teile gelesen habe ;).

(Und selbst wenn ich sie aufschreiben würde: In der Zeit, in der ich ein "Odyssey of the Dragonlords" lese, könnte ich 5 normale Bücher lesen.)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 7.06.2020 | 21:00
Weiter geht die Reise durch die Literatur, aus Faulheit nur kurz beschrieben. :)

#23

Kari Köster-Lösche - Die Hexe von Tondern

Interessanter historischer Roman. Ich habe ihn eher zufällig gelesen, weil es nach meiner Feststellung oben der erste weiblich verfasste Roman in meiner Reichweite war, da er noch auf der Terrasse auf dem Tisch lag, weil ich ihn meiner Mutter geschenkt habe, die wegen eines Armbruches lange krankgeschrieben war. Sie hatte keine Meinung zu lesen, also fing ich an.

Gefällige Geschichte über die Pest kurz nach dem 30-jährigen Krieg in Tondern, mit eher angerissenen Charakteren und sehr zugespitzten, skizzierten Antagonisten, die weniger Antagonisten aus Absicht, sondern mehr aus fast komikhafter Unfähigkeit sind.
Dennoch ganz gefällig und kurzweilig geschrieben.

6,5 von 10 Punkte.

#24

Hans Dominik - Flug in den Weltall (http://alexander-baumbach.de/flug-in-den-weltraum-hans-dominik)

Ein deutscher Science-Fiction-Roman, der im Jahr 1939 erschienen ist, und ein Wettrennen beim Flug zum Mond und in den Weltall als Wettkampf zwischen Wissenschaftlern unterschiedlicher Nationen darstellt. Entgegen der Erwartung eher mit offener Kappe geschrieben und unpolitisch, denn alle Probleme des Buches werden letztlich so dargestellt, dass sie, nur innerhalb der Nationen behandelt, scheitern und dann internationale Kooperation brauchen, um tatsächlich gelöst zu werden.

Das Buch ist unter dem Titel "Treibstoff SR" erscheinen. Letztlich geht es im künstliche radioaktive Stoffe, die als Treibstoffe für Raumschiffe genutzt werden sollen. In den Jahren vor Hiroshima und den Kraftwerkunglücken der letzten 70 Jahre liest es sich interessant, hoffnungsvoll und mit einer leicht verklärten Liebe zur Wissenschaft, und dadurch eben sehr interessant. Zudem ist es gefällig geschrieben.

7 von 10 Punkte.

#25

James Sallis - Nachtfalter (http://blackguysdoread.blogspot.com/2015/02/moth-by-james-sallis.html)

Ein wirklich interessantes, fast durchweg empfehlenswertes Buch, welches zum großen Teil ein Detektiv-Noir-Werk ist. Es ist vor allem charaktergetrieben durch den Protagonisten Lew Griffin, der ein schwarzer Ex-Detektiv aus New Orleans ist, der inzwischen als Buchautor mittelmäßig erfolgreich ist und zudem an der Universität Kurse gibt. Sallis gelingt es spielend den komplexen Charakter von Lew Griffin aus der Ego-Perspektive Griffins darzustellen, der mit seinem einfachen Hintergrund zu einem Schläger, Ermittler, Mörder und doch Denker und Literaten geworden ist.

Das Buch ist ein stückweit Ermittlungsgeschichte, die eher tragisch ist; ein stückweit Reise in die Selbsterkenntnis, die klemmt und nicht so weit trägt, wie der Protagonist es möchte; vielmehr noch spricht Sallis durch seinen Protagonisten auch auf Metaebene über Literatur und im Sinne Griffins direkt über Literatur, die allgegenwärtig ist. Griffin ist gewalttätig, neugierig, getrieben, abwehrend und abweisend, wirkt doch immer wieder so, als entdecke er sein Herz, um dann in Sache Liebe, in Sachen Hoffnung, in seinen Fällen vom Leben enttäuscht zu werden. Sein Süden ist ein harter, unbarmherziger Ort. Pures Noir-Feeling in einem schwülen, regnerischen New Orleans. Beeindruckend.

Leider ist die Übersetzung, die ich gelesen habe, etwas stöckern und ich habe das Gefühl, dass es im Original in der Komposition des Buches viel eindrücklicher gewesen wäre. Vielleicht hole ich es mir noch in Originalsprache, denn die Komposition des Werkes und der Protagonist haben mir in ihrer Vielschichtigkeit gefallen, die Sprache nicht.

Deswegen leider nur 7,5 von 10 Punkten.

Nur als Nebensatz: Sallis ist der Autor, dessen Werk Drive mit Ryan Gosling verfilmt worden ist.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 8.06.2020 | 18:28
Persönliche Challenge geschafft
Hoppla, das hatte ich ja ganz überlesen und es fiel mir eben erst beim Aktualisieren auf. Herzlichen Glückwunsch! Whoop whoop! *trägt einen Kuchen mit Wunderkerzen in den Thread* :) Mensch, dieses Jahr sind hier einige echt gut dabei! Toll!  :cheer: :cheer: :cheer:
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Weltengeist am 9.06.2020 | 17:54
Weil ich gerade darüber gestolpert bin, ein Zitat von Bertrand Russell aus dem Jahr 1930:

"The competitive habit of mind easily invades regions to which it does not belong. Take, for example, the question of reading. There are two motives for reading a book: one, that you enjoy it; the other, that you can boast about it."

Irgendwie scheint mir das zum Thema "Reading Challenge" zu passen. Muss ich mal ein bisschen einsinken lassen...
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 9.06.2020 | 18:18
Wenn du Ideen hast, wie wir das Format hier weniger kompetetiv, aber dennoch für uns alle persönlich herausfordernd gestalten können, dann gerne her mit Ideen. Die Challenge ändert sich ja schon seit ein paar Jahren immer mal wieder und ich könnte mir auch vorstellen, sie weiterhin flexibel zu halten und neu zu definieren. :)

Zumindest mein Gedanke hinter dieser "Challenge" war ja nicht, dass wir uns hier gegenseitig ausstechen, voreinander angeben oder Leute demotivieren, weil sie denken, sie würden nicht genug lesen oder so. Meine Idee war einfach, dass zumindest ich mir oft weniger Zeit fürs Lesen nehme, als ich eigentlich wollte. Bücher zu zählen und anderen davon zu erzählen, was ich gelesen habe, motiviert mich und erinnert mich daran, mir auch regelmäßig die gemütliche Lesezeit einzuräumen. :)

Ich sehe im aktuellen Format auch noch weitere Vorteile:

Mag sein, dass es Leute gibt, für die die Challenge zu ner Belastung wird, weil sie sich unter Druck setzen, möglichst viel lesen zu müssen oder so. Aber so ist das hier wirklich nicht gedacht - wenns keinen Spaß mehr macht, wirds dringend Zeit, zu überdenken, was wir eigentlich mit der Teilnahme hier erreichen wollten. Andere zu beeindrucken zu wollen, ist natürlich kein sinnvolles Ziel. :D

Um auf meine selbstaufgeworfene Frage oben zurückzukommen, könnte ich mir gut vorstellen, dass hier nächstes Jahr als Teil der Challenge jede*r zu Beginn postet, welches persönliche Ziel (abseits der Anzahl an Büchern) er oder sie mit der Teilnahme verfolgt. Und am Ende evaluieren wir dann eben, ob das Ziel (unabhängig von der Anzahl an gelesenen Büchern) erreicht wurde und wenn nicht, woran es hakte.

Ich selbst zum Beispiel erreiche jedes Jahr mein Ziel, mir mehr Zeit fürs Lesen zu nehmen, auch wenn ich die olle Zahl von 40 Büchern wohl nie erreichen werde. :D Meine Ma, die durch mich zu Goodreads gekommen ist, berichtete mir, dass sie dank der Challenge überhaupt mal wieder Bücher zu Ende liest, statt sie immer halb gelesen irgendwo verstauben zu lassen und dass sie darüber sehr glücklich ist.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Weltengeist am 10.06.2020 | 20:09
Wenn du Ideen hast, wie wir das Format hier weniger kompetetiv, aber dennoch für uns alle persönlich herausfordernd gestalten können, dann gerne her mit Ideen. Die Challenge ändert sich ja schon seit ein paar Jahren immer mal wieder und ich könnte mir auch vorstellen, sie weiterhin flexibel zu halten und neu zu definieren. :)

Mein Beitrag war in keiner Weise eine Kritik an diesem Thread oder an der Challenge. Das kann er schon deshalb nicht sein, weil hier ja jeder seine eigene Challenge macht (wenn überhaupt).

Es ist einfach ein Fundstück, das ich interessant fand und das mich zum Nachdenken über meinen Umgang mit dem Lesen im Allgemeinen und der Challenge im Besonderen gebracht hat. Ein Gedanke, den ich euch mal zeigen wollte. Mehr nicht.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Tsuyoshi Hamato am 11.06.2020 | 18:18
Zu #196: Mein Ziel der Challenge: Wieder mehr zu lesen und Bücher (endlich wieder häufiger) zu Ende zu lesen. Das hat bis hierher gut geklappt und verleiht mir ein gutes Gefühl.  :d

# 2

Abschied von meiner Oma - Stephan Sigg

Dies war mehr ein Leseauftrag aus der Familie und eher wenig selbstmotiviert. Vielleicht deshalb habe ich es mit spürbarer Distanz gelesen. Zu 80% besteht das Buch aus persönlichen Begebenheiten des Autors mit seiner Großmutter inklusive deren Tod, die ich halb uninteressant, halb interessant fand. Ist gewiss auch persönlicher Geschmack. Zu 20% hat es mich dann doch mit der enthaltenen Lebensphilosophie bzw. Einblicken, wie unterschiedlich Menschen ihr Leben einrichten können und sich dabei fühlen, geistig angeregt. Weshalb ich die Lektüre dann doch als phasenweise inspirierend einstufte. Der gehaltvolle Anteil hätte aber höher sein dürfen.

# 3

Forschungsfeld Naturgefahren - Herausgeber Deutscher Wetterdienst & Deutsches Geoforschungszentrum

Dieses - nicht immer für Reviews selbstverständlich - hochwertig gebundene Buch fand ich ziemlich gut. (Rein in der Freizeit gelesen - passt nur ungefähr zu meinem Beruf.) Es gibt einen fundierten knappen/ je 5-7 seitigen Überblick über vierzehn verschiedene Naturgefahren wie Hochwasser, Dürren, Erdbeben, Vulkanausbrüche bis hin zu Sonnenstürmen (wobei letztere Schäden an Satelliten, Flugzeugen und deren Crew via Strahlung und Hochspannungsleitungen anrichten und das GPS unbenutzbar machen können) mit Fokus auf Deutschland, den jeweilig erwarteten Veränderungen durch Klimawandel; und eine Darstellung der noch verbleibenden Lücken im wissenschaftlichen Verständnis des jeweiligen Themas. Es ist auf niedrigem universitärem Niveau geschrieben (mit Papern als Referenzen zur Vertiefung), je nach Kapitelautoren sehr verständlich geschrieben bis zu - man muss zweimal lesen, um einzelne Passagen zu verstehen. Für Interessierte am Thema auf jeden Fall empfehlenswert, allerdings leider im Handel kaum zu bekommen (dafür kostenlos als PDF, aber ich bin in der Freizeit eher ein Fan des Haptischen und gelangte an mein Exemplar der Ausgabe 2014 bei einer Bibliotheksauflösung).

# 4

The How of Happiness - Sonja Lyubomirsky

Prof. Lyubomirsky ist nach meiner Recherche die derzeit weltweit führende Lebensglückwissenschaftlerin. Ihr Buch ist interessant und fundiert, enthält aber teils sehr dichte Informationen (einiges muss ich zweimal lesen) zu einer Vielzahl von mit dem Lebensglück verwandten Forschungsthemen. Die Forschung (sie zitiert in dem Buch auch quasi alle namhaften ihrer Kollegen, das Forschungsfeld ist in der Akademia nach einer Aufbauphase mäßig groß) bietet einige überraschende Erkenntnisse: Zum Beispiel tragen eine Beziehung/Heirat/Wechsel des Partners*, Höhe des Einkommens über der Armutsschwelle/Geld/Erbschaft/Lottogewinn, materielle Dinge (inkl. schönerer/größerer Wohnung, besserer Wohnumgebung, Auto, Technik, Kleidung), Kinder, Reduktion eigenen Übergewichts, viele (nicht alle) chronischen Krankheiten, Schönheit und Ruhm laut Forschung kaum bzw. nur viel kurzfristiger als viele glauben zum persönlichen Glück oder Unglück bei. Neben einem genetischen "Set-Point" des Glücks tragen besondere Erlebnisse/Aktionen, soziale Interaktionen, Ausübung von Kreativität, intensives Verfolgen intrinsischer Ziele, psychologische Selbstbeeinflussung (meine Bezeichnung, die Autorin kategorisiert diesen vielfältigen Themenkreis anders), persönliche behaviorale oder Fähigkeiten-Entwicklung allerdings deutlich langfristiger zum Lebensglück bei. Dies nur als kurzer, an der Oberfläche kratzender Auszug.

*Zitate: p. 13 "[...] you're in for a surprise. None of those things will make you substantially happier." p. 148 "Scientific research leaves no question that [for an average person**] relationships are [...] important to well-being. But [...] those relationships [don't] have to be romantic ones."
**Im Buch wird ausgeführt, dass es immer einen kleinen Prozentsatz von Menschen gibt, die anders gestrickt sind. Die Erkenntnisse gelten jeweils für die Mehrheit, aber es gibt Ausnahmen.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 14.06.2020 | 08:56
Ein paar Bücher sind wieder hinzu gekommen.
#37: Sanders Anne Laubenthal: Excalibur
Das Flair erinnerte mich sofort an typischen Fantasy, den ich in meiner 80ger Jahre Kindheit in größeren Mengen aus der Bücherhalle ausgeliehen hatte. Viele Beschreibungen, generell eher handlungsgetrieben. Man hat oft das Gefühl, daß die Autorin eigentlich die menschliche Seite der Personen zentral sieht, aber da sie viel zu stereotyp sind, kam das bei mir nicht an. So bleibt eine „Gralssuche“ und halbwegs interessante Verknüpfungen von Realwelt und arthurschen Legenden mit einer Cast, die mich nicht berührt. Letztere stört mich weniger, wenn es offensichtlich ist, daß „Abenteuer“ und „Welt“ klar im Vordergrund stehen, in diesem Fall hat man aber immer das Gefühl, daß sie den Charakteren versucht Tiefe zu geben, die sie irgendwie nicht bekommen.
#38: Cassandra Clare: Lady Midnight
Ich habe ein wenig gebraucht, um mich in die Geschichte, die ca. 5 Jahre nach den Mortal Instruments spielt, einzufinden, aber nach ca. 100 Seiten fesselte mich auch dieser Plot. Ich hätte vielleicht gerne ein paar „alte Gesichter“ etwas mehr gesehen – angesichts dessen, daß es eine Geschichte der Blackthorns und Carstairs ist z.B. Jem und Tessa. Andererseits macht es auch Sinn, den Protagonisten Raum zu geben, sich vorzustellen. Der Fokus liegt auf den ca. 16-20-jährigen.Ähnlich wie in den anderen Romanen. Die jüngeren Geschwister haben eher Nebenrollen.
#39: Patricia McKillip: The Book of Atrix Wolfe
So 100% warm werde ich mit ihr noch immer nicht. Wie alle Bücher, die ich von ihr gelesen habe, erinnert es mich an Poesie. Die Bilder, die sie erzeugt sind schön und interessant, aber aber um einen hinkenden Vergleich aufzustellen – bei McKillip habe ich das Gefühl „Eichendorff“ zu lesen „Es war als hätt' der Himmel die Erde still geküsst etc.“. Generell ziehe ich aber für längere Formen eher Sturm und Drang („Zu Dionys dem Tyrannen schlich...“ oder „Wer reitet so spät...“) oder düstere Balladen vor (oder Dichter wie George, Baudelaire die mich an Vance, manchen Moorcock, Valente etc. erinnern). In diesem Buch geht es u.a. um alte Schuld, Selbstfindung, Wahrnehmung.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 14.06.2020 | 13:59
#26

Michail Gorbatschow - Alles zu seiner Zeit: Mein Leben (https://www.zeit.de/2013/15/michail-gorbatschow-alles-zu-seiner-zeit)


Ein interessantes Buch, welches etwas zweigesichtig ist, mit unterschiedlichen Stärken.

Wenn Gorbatschow wirklich von seinem Leben erzählt, hat das Buch eine gewisse Würde; in diesen Moment gelingt ihm auch eine Analyse glaubhafter und nachvollziehbarer.

Wenn Gorbatschow jedoch auf Niederlagen und Rückschläge zu sprechen kommt, verschwimmt seine Analyse; vor allem in Hinblick auf eigene Fehlentscheidungen.

Dadurch verzerrt sich das Bild; während im Frühgeschehen seines Lebens und seiner politischen Entwicklung seine Familie eine große Rolle spielt und immer wieder beschrieben wird, rückt sie gleichsam mit der Erhöhung seiner Ämter in den Hintergrund. Je höher seine Ämter werden, desto mehr wird seine Analyse durch einfache Feststellungen verdrängt.

Dieses implizite Spiel, dass er kaum noch von seiner Familie in diesen schweren Zeiten spricht, macht das Buch einerseits interessant, andererseits ist es dann doch nur eine weitere, politische Autobiographie, die sich in denselben Ergüssen von Rechtfertigung und Selbstdarstellung findet.
Sprachlich besonders schön akzentuiert dadurch, dass er zwar die ganze Zeit in der Ego-Perspektive schreibt, Angriffe gegen ihn aber immer Angriffe gegen "Gorbatschow" sind.

Natürlich ist die Notwendigkeit der Rechtfertigung nachvollziehbar, gerade im Leben Gorbatschows, gerade in Hinblick darauf, dass er an einem entscheidenden Stück Weltgeschichte mitgewirkt hat, aber die in diesen Buch zusammengefasste Variante ist nicht so wirkmächtig, wie sie sein sollte oder könnte.

Dennoch letztlich ein interessanter, etwas zu apologetischer Ritt durch die Geschichte.

5,5 von 10 Punkte

#27

Johannes Willms - Bismarck - Dämon der Deutschen - Anmerkungen zu einer Legende (https://www.faz.net/aktuell/politik/politische-buecher/privatleben-der-bismarcks-ueberfuettertes-ottochen-13514095.html)

Das Buch ist ein gesprochenes Versprechen, leider, denn der Ansatz ist interessant. Eine ernsthaft kritische Auseinandersetzung mit Bismarck ist immer erwünscht, allerdings entfaltet das Buch von Johannes Willms maximal grob essayistischen Charakter, und bedient sich einer einfachen Verkehrung eines angenommenen, wohlgleich diffusen Bismarckbildes.

Die Konzeption des Werkes erschöpft sich darin, die mehr oder weniger verhandelten oder dargestellten Höhepunkte von Bismarcks Schaffen als Leitlinie einer Negativdarstellung zu nutzen. Dabei neigt Herr Willms zu Extrapolationen der Positionen und verkehrt die gängige Darstellungsart, ohne wirklich selbst argumentativ tätig zu werden. Das ist sehr schade, da hier Quellenarbeit sinnvoll gewesen wäre.

Leider enthielt das Buch mir auch zu viele logische Widersprüche, die vielleicht schriftstellerischer Natur sind, aber so ist nicht wirklich nachzuvollziehen, was Bismarcks Analyse vermag oder nicht vermag, weil Willms in seiner Darstellung beides häufig gleichzeitig behauptet und damit seine eigene Position schwächt.

Was das Buch rettet, ist allerdings, dass diese Art und Weise immer durch seine Polemik dadurch taugt, sich tatsächlich mehr oder kritischer mit dem Reichskanzler zu beschäftigen. Warum ist es als Polemik zu bezeichnen? Nicht nur die Extrapolationen sorgen dafür, sondern auch der etwas lockere Umgang des Autors mit vorschnellen Negativurteilen, wobei er gerne Worte wie lächerlich oder billig nutzt. Der Autor nutzt genau die Art, die er Bismarck vorwirft und darin findet sich die für mich der spannende Analyseschlüssel dieses Werkes.

Seine Vergleiche Bismarcks mit unsern modernen Kanzler sind zu wenig erklärt und wirken deswegen etwas deplaziert.

Dem Buch hätte gut getan, wenn Johannes Willms vorerst erarbeitet hätte, was denn Bismarcks Ruf genau ist und wie er entstand und dann anhand dieser Punkte seine Lesart entgegengestellt hätte, und das eben mit Fakten dann gefüttert hätte.
So ist es nur eine Verkehrung eines nicht näher bestimmte, sehr positiven Bismarckbildes, welches ja schon Jahrzehnte nicht mehr Stand historischer Forschung ist, und nicht mal im Alltag kann man davon sprechen, dass dieses nur angedeutete, positive Bild des Überbismarck noch irgendwelchen Bestand hätte.

Das Werk verspricht letztlich eine Entlarvung eines Mythos, und genau darin scheitert es. Deswegen nur 2 von 5 Sternen. Dennoch ist in seinem essayistischen Stil eine interessante, wenn auch gescheiterte Lektüre.

Eine detailgetreure, faktenlastigere und gemäßigtere, kritische Auseinandersetzung wäre wünschenswerter gewesen, aber selbst in seiner Polemik ist das Werk nicht stringent genug. Insofern leider eine vertane Chance. Schade.

3 von 10 Punkte

#28

John Scalzi - Das Syndrom (https://www.npr.org/2014/08/27/341879752/lock-in-a-cop-story-for-robot-lovers-a-robot-story-for-cop-lovers?t=1592135858168)

Sehr kurzweilige, stringente Geschichte über Mindhacking in Folge einer grippeähnlichen Erkrankung, die die Gehirnstruktur verändert bei einem Teilen der Betroffenen für ein Locked-In-Syndrom sorgt, also dass sie ihren Körper nicht mehr nutzen können, aber geistig noch da sind.

In naher Zukunft hat das dazu geführt, dass die Robotik deutlich vorangegangen ist und die Betroffenen eben dadurch am Leben teilnehmen können.

Der Rest ist mehr oder minder ein Shadowrun-Plot außerhalb des Settings, denn die Politik will die Zuschüsse streichen und in den entsprechenden Verteilungskämpfen mischt seine Corp ein, die versucht die neue Situation für sich zu nutzen.

Es ist aber gut geschrieben, bleibt immer am Ball und es gibt keine Verschwendung in den Szenen, die alle auf die Resolution des Buches drängen. Der Protagonist ist selbst ein Betroffener, allerdings der Sohn eines superreichen Philantropen. Scalzi macht selbst genügend Batmanreferenzen. Pluspunkte gibt es auch dafür, dass der böse Corp-Anführer ausgerechnet Hubbard heißt und über Gedankenmanipulation bzw. Gedankenhacking seine Ziele zu erreichen sucht.

Letztlich fehlt zum großen Wurf, dass die Helden zu selbstsicher und zu überlegen sind; und das alle Zufälle zu zielsicher zusammenfallen.

Dennoch klug komponiert und eben spannend geschrieben. 8 von 10 Punkte.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 16.06.2020 | 11:55
#29

Tom Cooper - Das zerstörte Leben des Wes Trench (https://www.nytimes.com/2015/02/01/books/review/tom-coopers-the-marauders-and-more.html)

Der Titel ist griffig, aber doch etwas irreführend, denn die Geschichte geht gar nicht so sehr nur um Wes Trench, sondern um eine Vielzahl gescheiterter Gestalten in der Baratariabucht im Süden Louisianas, die mit den Nachwirkungen von Hurrikan Katrina und dem Untergang der Deepwater Horizon und der folgenden Naturkatastrophe zu kämpfen haben.
Tom Cooper nimmt sich - und das ist die richtige Entscheidung - nicht die Zeit, im Detail auf diese Katastrophen einzugehen, sondern die Katastrophen und ihre Nachwirkungen bildeten die atmosphärische Kulisse, die durchaus die Handlungen beeinflusst, aber ansonsten nicht von der Handlung per se ablenkt. Genauso gehört die Geschichte des Piraten Jean Lafitte zur Ausstaffierung des Hintergrundes.

Tom Cooper schafft es durch sein Schreiben, die sumpfige, schwüle Natur von Louisianas Baratariabucht greifbar zu machen. Für mich besonders interessant, weil ich zuletzt Nachtfalter von John Sallis gelesen habe, welches ganz ähnliche Beschreibungsmuster für den schwülen Süden genutzt hat. Coopers Beschreibung ist allerdings etwas naturalistischer, die Natur etwas wilder, erdrückender.

Ab davon führt Cooper sehr unterschiedliche Gestalten, in ihren tragischen Eigenarten, durch die Geschichte. Einen kauzig-manischen, gescheiterten Shrimpfischer, der im Herzen eher Schatzsucher ist; einen grimmig-fatalistischen Überlebenskünstler, der sich mit einem Halunken zusammentut, weil er nicht mit seinem Leben weiter weiß, einen jungen Burschen, der davon träumt selbst Shrimpfischer wie seine Vorfahren zu werden, doch dessen Beziehung zu seinem trauernden Vater ihn vor große Probleme stellt, einem Angestellten der BP Oil, der in seiner alten Heimat versuchen soll, die Schadensersatzklagen mit billigen Vergleichen zu unterhöhlen, obwohl er genau vor dieser Heimat einst floh, und schließlich zwei Swampbilly-Zwillinge, die im Sumpf Marihuana anbauen, und verzweifelt versuchen, ihr kleines Morastimperium zu verteidigen.
Immer wieder führt er Teile der Charakter periodisch zusammen, aneinander vorbei und lässt ihre Wege tragisch und mal witzig kreuzen.

Cooper schafft es, die Charaktere ärmlich, verbittert und kauzig darzustellen; sie alle hoffen auf den einen großen Befreiungsschlag, der ihre ökonomische Krise löst, und durch diese Kombination gewinnt das Buch trotz seiner Düsternis sogar witzige Züge; bleibt am Ende aber ein tragisches, dessen Kulmination in Gewalt endet; und doch für den einen oder anderen Charakter einen Hoffnungsschimmer bereithält.

Die Sprachbilder und die Kombination der teils verrückt-verzweifelten Protagonisten, der Natur und den Machenschaften des großen Konzerns ausgelieferten Charaktere ist gelungen, die Charakterzeichnungen sind ebenso eindrücklich wie nachvollziehbar im Rahmen des Werkes, die Verknüpfungspunkte der Charaktere wirken natürlich statt konstruiert, und die eigentliche Hilflosigkeit aller Charaktere ist wunderbar beschrieben.

Insgesamt ein anregendes, gut geschriebenes, tragisch wie teils witziges Werk, dessen Originaltitel am Ende eindrücklicher bleibt: The Marauders.

8,5 von 10 Punkte.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 17.06.2020 | 16:47
#138 Wolfgang Hohlbein, Marc Hillefeld: Die Wolf-Gäng, Das Buch zum Film
Das witzigste Buch was ich dieses Jahr bisher gelesen habe. Muss unbedingt den Film sehen.
#139 Halo Summer: Die Sumpfloch-Saga, Mondpapier und Silberschwert
#140 Moyra Caldecott: Kind des Dunkelsterns
#141 Edgar Wallace: 15 Jahre bei den Kannibalen in Zentral-Afrika
Interessant ein Buch über die Kolonialzeit in Afrika aus der Perspektive der Zeit 1910er/1920er zu lesen. Es schwingt natürlich schon ein wenig die weiße Überheblichkeit über Schwarze mit, aber weniger als ich erwartet habe. Liegt sicher auch daran, dass einiges an Kritik an dummen und unpassenden Verhalten mancher Weißer enthalten ist. Da Wallace bei der Armee in Südafrika war und später Kriegsberichterstatter im zweiten Burenkrieg war, gehe ich auch mal davon aus, dass seine Geschichten nicht völlig aus der Luft gegriffen sind. Der Titel ist allerdings totaler Käse, um Kannibalismus geht es (GsD) überhaupt nicht.
#142 Kathrin Passing, Aleks Scholz: Handbuch für Zeitreisende, Von den Dinosauriern bis zum Fall der Mauer
Eigentlich wollte ich hier nur hie und da ein paar Passagen zwischen meinen anderen Büchern lesen, und siehe schwupp war ich auf Seite 200. Das Buch nimmt einfach mal an ab sofort sind Zeitreisen möglich und gibt hier Tipps im Stil eines Reiseführers. Eigentlich ist es aber das unterhaltsamste Geschichtsbuch, dass ich je gelesen habe.
#143 Johannes Wilkes: Muschelkäfer morden nicht
#144 Pierce Brown: Red Rising, #150 Pierce Brown: Red Rising, Im Haus der Feinde
In einer fernen Zukunft sind der Mars und einige andere Planeten, Monde etc. besiedelt. Die Menschheit ist in eine Art Kastensystem eingeteilt. Erkennbar durch verschiedene Farben (Augen- und/oder Haarfarbe und Kleidung) und diverse Genmanipulationen, die zu den Aufgaben und Berufen der jeweiligen passen. Natürlich werden die niederen Farben von den Herrschenden unterdrückt, ausgenützt und teils gnadendenlos betrogen und belogen. Logisch, dass da Widerstand aufkommt. So wird Darrow, ein Roter - sprich unterste Farbe, von einer Rebellenbewegung körperlich manipuliert und in die Kaste der herrschenden Goldenen eingeschleust wird. Das beste ist ebendiese "Vorgeschichte" im ersten Buch. Danach wird entweder Krieg gespielt, zuerst eher auf mittelalterlicher Ebene mit leichtem Technologie-Einschlag, dann mit Raumschiffen oder Krieg geführt, auch mit Raumschiffen. Als Zwischengänge werden ein paar Intrigen serviert. Diese und die dadurch folgenden Wendungen halten das ganze am Leben. Gesamt-inhaltlich ist es gut gemacht, das Setting gefällt mir ausnehmend gut, aber zu viele zu lange zu ausgearbeitete Schlachtenbeschreibungen. Einfach mal jedes Buch um 150-200 Seiten kürzen und sie wären richtig gut.
#145 Enid Blyton: Rätsel um die Falschmünzer
#146 Johannes Wilkes: Mord am Walberla
#147 Anne Perry: Die Tote im Buckingham Palace
Wer bereits alle Agatha-Christie-Bücher gelesen hat: Hier ist Nachschub, mit besserem Schreibstil, dafür manchmal ein wenig ausschweifend.
#148 R. L. Ferguson: Die Schule der Alyxa, Morvans Erbe, #149 R. L. Ferguson: Die Schule der Alyxa, Der sechste Sinn
Ordentliche Fantasy für Kinder ab 10, die durchaus auch erwachsenentauglich ist. Auch wenn es hier um eine Schule für Kinder mit besonderen Gaben geht, kein Harry-Potter-Verschnitt.
#151 Lindsey Davis: Tod eines Mäzen
#152-156 Cornelia Funke/Thomas Schmid: Die wilden Hühner 1-6 (Ab hier war ich krank, daher der erstaunliche Anstieg an Kinderbüchern.)
Überraschend gut. Der Übergang zwischen manchen Bänden ist sehr holprig, weil man irgendwie das Gefühl hat zwischen durch etwas verpasst zu haben, was aber als selbstverständlich bekannt vorausgesetzt wird und der Anfang des letzten Buches ist sehr merkwürdig, aber das liegt wohl daran, dass man im Film (nach den es geschrieben wurde) unbedingt noch ein paar Sachen aus vorherigen Büchern unterbringen musste, die im Buch einfach fehl am Platz sind. Das der Autor wechselt stört weiter nicht. Aber ich finde es unmöglich, das die hier erwähnten Tatsachen über die "Wilden Küken" in der gleichnamigen Folgereihe völlig missachtet werden. Tut dieser Buchserie natürlich keinen Abbruch.
#157 Gina Mayer: Der magische Blumenladen, Zaubern ist nichts für Feiglinge, #158 Gina Mayer: Der magische Blumenladen, Die Reise zu den Wunderbeeren
3. und 4. Band der Reihe, definitive Steigerung zu den ersten beiden. Ab jetzt zu empfehlen, aber deutlich "nur" ein Kinderbuch.
#159 Gareth P. Jones: Power Ninjas, Die Flucht aus der Eishölle
#160 Edgar P. Jacobs: Blake und Mortimer, Die Diamentenaffäre + SOS Meteore
Zwei gute Bände der Comic-Reihe
#161 Edgar P. Jacobs: Blake und Mortimer, Die teuflische Falle + Das Geheimnis von Atlantis
Zwei eher schwächere Bände
Insgesamt geht mir langsam die entweder völlige Abwesenheit von Frauen oder die total stereotypische Verwendung auf die Nerven. Haarfarbe, Frisur und Klamotten variieren, sonst sehen sie alle gleich aus. Zumindest die als Statisten im Hintergrund verwendet werden, falls sie es doch im seltensten Fall mal in eine kleine Nebenrolle schaffen, geht doch ein klitzeklein wenig Persönlichkeit.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 25.06.2020 | 18:16
Warten vor dem Musikschulgebäude während der Geigenveranstaltungen meiner Tochter hat mein Lesepensum die Wochen noch etwas erhöht:
#40: Robin McKinley: The Blue Sword
Auch wieder ein eher unaufgeregt erzähltes Buch, das mir aber sehr gefallen hat. Am Anfang dachte ich „Engländerin verschlägt es in die Kolonien“, da das Homeland sehr englisch anmutet, aber es ist eben auch Magie im Spiel, die Welt ist unserer nur ähnlich und so sehr die Gesellschaft orientalisch anmutet, unterschiedet sie sich schon alleine darin, daß es nicht unüblich ist, daß Frauen auch Kriegerinnen werden können.
#41: Rita Murphy: Night Flying
Das Fantasy-Element ist nicht wirklich essentiell. Letztlich ein Buch darüber, daß man seine Situation nicht so hinnehmen sollte, wie sie ist – vor allem wenn einiges im Argen ist. Ein nettes Jugendbuch. Alle Frauen der Familie können fliegen – tun es aber nur nachts, wenn sie keiner sieht.
#42: David Eddings: Castle of Wizadry
Das Buch, in dem ich nebenher kapitelweise schmökere. Solider Fantasy älteren Semesters. Ich fand Ce'Nedra schon immer etwas nervig, aber davon abgesehen gefiel mir auch dieser eher ruhige Teil, in dem einige politische Stränge angerissen werden und ein paar persönliche Geschichten der Protagonisten ausgebaut werden gut.
# 43: Mary Robinette Kowal: The Calculation Stars
Zu Recht finde ich hat der Roman Hugo und Nebula verdient – nicht unbedingt wegen der Science Fiction Elemente, sondern weil viele soziale und menschliche Fragen angesprochen werden. Am stärksten das Thema Diskriminierung – gegen Frauen und in Form von Rassismus. Daß es zwar besser als in den 1950gern real oder alternativ aussieht ist nicht abzustreiten, aber angekommen sind wir bei vielen Themen noch lange nicht und viele Vorurteile bleiben bestehen. Im Zentrum steht eine Mathematikerin und Pilotin und die Hürden, die sie überwinden muß, um in das Weltraumprogramm aufgenommen und ernst genommen zu werden.
#44: David Eddings: Enchanters' End Game
Der letzte Teil der Belgariad. Letztlich solider Fantasy wie die Bände davor. Wer mir auf den Senkel geht ist weiterhin Ce'Nedra. Im Gegensatz zur Kowal ein Frauenbild, das leider genau in das „Sagt Nein, aber meint Ja und kriegt einen Trotzanfall, wenn sie nicht bekommt, was sie will“ Ding reinspielt. Das Buch ist aber auch älteren Semesters und z.B. die Filme etc. aus der Zeit natürlich meist genau so. Die Bücher haben unterhalten und ich habe es zumindest nicht bereut, sie gelesen zu haben.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 5.07.2020 | 15:47
#163 John Lescroat: Der Deal
So, endlich der erste Band der Reihe bzw. der ineinander verwobenen Reihen. Nicht so gut wie die anderen beiden (mit anderer Hauptfigur), die ich bereits gelesen habe, aber auch nicht schlecht.
#164 Ben Aaronovitch: Detektivgeschichten
Ein weiterer Comic-Band zur Reihe "Die Flüsse von London". Hier werden insgesamt vier kleinere Fälle die zu verschiedenen Zeitpunkten der Hauptserie spielen, durch eine Rahmenhandlung verbunden, erzählt. Gefällt mir tatsächlich von den bisherigen am besten.
#154 Magda Trott: Puckis erstes Schuljahr
#166/167/176/178 Gina Mayer: Der magische Blumenladen, Eine verzauberte Hochzeit, Eine himmelblaue Überraschung, Das verhexte Tunier, Fabelhafte Ferien
Der Trend setzt sich fort. Die Autorin kann Ihren Qualitätslevel jetzt offenbar halten. Hoffen wir das beste für die weitere Serie. Auch Liv findet sie jetzt (noch) besser.
#168 Oscar de Muriel: Im Bann der Fledermausinsel
Sehr interessante Verarbeitung von angeblichem Vampirismus bei gleichzeitig spannenden Mordfall in bombastischer Kulisse.
#169 Kathrin Jurgenowski: Die Blogger Bande, Finn unter Verdacht
#170 Ben Nevis, Andre Marx: Die drei ???, Das düstere Vermächtnis/Das Auge des Drachen
Die zweite Geschichte lohnt das Lesen absolut, auch wenn man das Hörspiel kennt. Es ist mir klar, dass man für die Hörspielfassung kürzen muss, in diesen Fall aber sehr schade.
#171 Anne Perry: Der Verräter von Westminster
Mehr ein Agenten-Thriller als ein Krimi, aber in gleicher guter Qualität wie (fast) der Rest der Reihe
#172 Magda Trott: Pucki und ihre Freunde
#173 Tom Wolf: Glutorange. Zehrende Flammen
Friedrichs 2. Hofküchenmeister ermittelt unter erschwerten Bedingungen. Es ist Krieg, Berlin wird belagert und eingenommen. Der historische Hintergrund wirkt hier durchaus gut auf den Kriminalfall ein, trotzdem geht dieser streckenweise unter. Nicht uninteressant, aber schwierig und nur im Zusammenhang mit der Gesamtreihe empfehlenswert.
#174 Lucy Maud Montgomery: Anne im Rainbow Valley
Kindheitstraum nähert sich langsam der Vollendung. Auch wenn Anne (auf Green Gables) inzwischen fast nur noch eine Randfigur ist, mag ich es immer noch.
#175 Tobias Bungert: Leo & Leo, Das Jade-Äffchen
Ein gewohnt verrückter Rätsel-Krimi aus dem Hause "Black Stories junior".
#177 Kenneth Grahame: Der Wind in den Weiden
Da fragte ich mich: Warum steht wohl ein Kinderbuch auf der BBC-Liste „Top 100 Books You Must Read Before You Die“? Antwort: Weil es wirklich lesenswert ist. Man kann es einfach oberflächlich als nettes Buch über ein paar Tiere lesen oder beliebig tief damit in philosophische Gedanken eintauchen. Es findet sich Lustiges, pädagogisch Wertvolles (im Gegensatz zu anderen Kinderbüchern aus der Zeit), moralische Fragen, Poetisches und manchmal sogar ein wenig Spannung darin.
#179 Oskar Wilde: Märchen
Ich habe tatsächlich noch nie etwas von Oskar Wilde gelesen und dachte mir, ach so kurze Geschichten, kann man gut aufhören, wenns einem nicht gefällt. Tatsächlich fand ich nur eine Geschichte wirklich schlecht, zwei ein bißchen langatmig und sechs gut und eine richtig berührend. Daher doch am Stück durchgelesen.

Liv, steht derzeit bei 153 Büchern.
Ganz viele habe ich in meinen Posts schon erwähnt (Der magische Blumenladen, Die wilden Hühner, Blogger-Bande, Drei !!!, etc.). Daher nur das Highlight der letzten Zeit:
Katja Brandis: Woodwalkers
Komplette Serie von 6 Bänden in vier Tagen.
Inhalt: "Auf den ersten Blick sieht Carag aus wie ein normaler Junge. Doch hinter seinen leuchtenden Augen verbirgt sich ein Geheimnis: Carag ist ein Gestaltwandler. Aufgewachsen als Berglöwe in den Wäldern lebt er erst seit Kurzem in der Menschenwelt. Das neue Leben ist für ihn so fremd wie faszinierend. Doch erst als Carag von der Clearwater High erfährt, einem Internat für Woodwalker, verspürt er ein Gefühl von Heimat. In Holly, einem frechen Rothörnchen, und Brandon, einem schüchternen Bison, findet er Freunde. Und die kann Carag gut gebrauchen - denn sein neues Leben steckt voller Gefahren."
Altersempfehlung ist 10-12 Jahre. Erscheint uns sehr passend. Aber ist auch für Erwachsene nicht langweilig.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: gunware am 5.07.2020 | 20:10
Meine achte Meldung: {40/65}

36. Buffy the Vampire Slayer: Die Abrechnung (Season 12) *9/15*
37. Stephen Baxter, Terry Pratchett: Der Lange Krieg (Die Lange Erde #2) *9/15*
38.  R. L. King:  Geborgte Zeit (Shadowrun)*11/15*
39. Zdeněk Troška: Nebe v hubě 2 aneb Čertův švagr *7/15*
40. Mark Millar: The Magic Order - Der magische Orden *8/15*
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Raiden am 10.07.2020 | 11:44
Moin, ich mache auch (nu für mich privat) die Challange, jetzt bräuchte ich ein paar Vorschläge von euch, da ich momentan keine passenden Bücher zu folgenden Themen find:
- Ein Phantastik-Bestseller aus Deinem Geburtsjahr (1985)
- Ein Urban-Fantasy-Buch, welches in einem der beiden Weltkriege angesiedelt ist
- Ein Buch eines Reading Challenge Mitlesers
- Ein Buch mit Tiermenschen/Antropomorphen.

Über ein paar Vorschläge wäre ich sehr dankbar.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 11.07.2020 | 09:15
#45: Robin McKinley: The Hero and the Crown
Das Prequel zum Blue Sword, aber da es über 100 Jahre vor dem Buch spielt, kann man es sehr gut unabhängig vom Blue Sword lesen. Die Reihenfolge scheint mir sogar recht egal. Auch diese Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Auch hier ist ein starker Frauencharakter im Fokus. Und auch diese Geschichte ist zwar mit einiger Epik gepickt, aber trotzdem irgendwie „unaufgeregt“. Die Stimmung arbeitet für sich – mehr als es seitenweise detaillierte Actionscenen tun. Was aber nicht bedeutet, daß sie nicht an relevanten Stellen Action beschriebt.
#46: J.K. Rowling: Fantastic Beast: Crimes of Grindelwald (GK 11: Ein Buch, das mir jemand geschenkt hat)
Auch hier habe ich den Film zuerst gesehen. Das Buch las sich schnell und flüssig. Es ist erstaunlich, wieviele Details der Film dann zusätzlich bringt. Ich warte zumindest gespannt auf die Fortsetzung.
#47: N.K. Jemisin: The Stone Sky
Gemischte Gefühle mit der Reihe. Weniger Pausen zwischen den Bänden hätten wahrscheinlich geholfen. Die ersten 2/3 bin ich absolut nicht in das Buch reingekommen. Der Schluss nahm dann an Fahrt auf und wurde halbwegs interessant. Ich fand den 1. Band recht gut – anders, ruhig eher literarisch als Unterhaltungsliteratur. Mit dem 2. tat ich mich schon etwas schwerer und bei diesem bin ich ehrlich gesagt immer wieder über das Lesen eingeschlafen und habe ständig den Faden verloren. Den Vergleich mit Le Guins „Left Hand of Darkness“ finde ich eher nicht passend. Le Guin hat für mich einfach mehr „Zug“ und ich war den Charakteren immer viel näher... Ist aber bestimmt stark Geschmackssache. Ich fand ja auch die Ancillery... von Leckie gähnend langweilig und habe mich da nicht mal zum zweiten Buch treten könne. Da gefiel mir Jemisin im Verglich besser – wie gesagt vor allem den ersten Band.

@Raiden. Nach kurzer Recherche. Erschienen sind 1985 u.a. "Ender's Game" von Orson Scott Card, das ich sehr mag und "Postman" von Brin. Das wurde ja sogar mal verfilmt. Auf der BEstsellerliste stand an phantastisch angehauchtem "Das Geisterhaus" von Allende und das Parfum von Süßkind. Außerdem "Der Name der Rose", aber das ist dann vielleicht doch zu weit vom Thema Phantastik entfernt..
WÄhrend während ich für Fantasy und Zeitreise in den Welkriegen ein paar Favoriten hat, tue ich mich gerade mit "Urban" schwer. Aber Fantasy fand ich von Westerfeld die Leviathan Reihe toll (1. Weltkerieg alternative Realität). Jugendreihe - Steampunk. UNd als Zeitreise-Roman eine meiner absoluten Lieblingsautroinnen Connie Willis Blackout/All Celar(Dunkelheit/Licht) - 2. Weltkrieg. Vielleicht kann man Kowals Ghost Talker gerade so als Urban Fantasy im 1. Weltkrieg einstufen... Ist das mit dem Mitleser so gemeint, daß der Mitleser Autor ist? Dann habe ich keinen Ahnung. Ansonsten müßte es genügend Anregungn im Thread geben. Anthropomorph - auf meiner "to read" Liste steht noch der Klassiker "Watership Down" von Adams. Als leichte, witzige Lektüre kann ich aber von Pratchett "Maurice der Kater" (am besten im Original) empfehlen. Traumjäger und Goldpfote von Tad Williams habe ich auch als hübsch in Erinnerung. Hoffe, das hilft.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 11.07.2020 | 11:23
Moin, ich mache auch (nu für mich privat) die Challange, jetzt bräuchte ich ein paar Vorschläge von euch, da ich momentan keine passenden Bücher zu folgenden Themen find:
- Ein Phantastik-Bestseller aus Deinem Geburtsjahr (1985)
- Ein Urban-Fantasy-Buch, welches in einem der beiden Weltkriege angesiedelt ist
- Ein Buch eines Reading Challenge Mitlesers
- Ein Buch mit Tiermenschen/Antropomorphen.

Über ein paar Vorschläge wäre ich sehr dankbar.
Uff, gar nicht so einfach.

Ein Phantastik-Bestseller aus Deinem Geburtsjahr (1985): Im Jahr 1985 hat "Der x-mal vervielfachte Held" von Johanna und Günter Braun den Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar (https://www.phantastik.eu/ausschreibungen-und-preise/phantastikpreis-der-stadt-wetzlar.html) gewonnen. Auch die Preisträger des Kurd-Laßwitz-Preises (https://de.wikipedia.org/wiki/Kurd-La%C3%9Fwitz-Preis) von 1985 wären vielleicht von Interesse. Ist halt alles SciFi. Im Bereich Fantasy hab ich nicht so wirklich ne Liste gefunden. Der erste DSA-Roman ist von 1985: Andreas Brandhorst: Das eherne Schwert. Ansonsten könnte ich mir höchstens noch vorstellen, nach bestimmten Autoren zu suchen, die in dem Zeitraum geschrieben haben und zu gucken, was von denen 1985 erschienen ist.

Ein Urban-Fantasy-Buch, welches in einem der beiden Weltkriege angesiedelt ist: Ufff... da fällt mir wenig ein. Vielleicht, wenn man beide Hühneraugen zudrückt, Der Kreis der Dämmerung von Ralf Isau? Das spielt zumindest abschnittsweise auch im Zweiten Weltkrieg und könnte mit viiieel Fantasie auch als Urban Fantasy gelistet werden. Ansonsten hab ich noch diese hilfreiche Liste zum Thema Fantasy im Zweiten Weltkrieg (https://www.goodreads.com/list/show/19428.Fantasy_and_Supernatural_Fiction_Set_in_Around_World_War_II) auf Goodreads ausgegraben, da ist sicher auch etwas dabei, was man als Urban Fantasy bezeichnen könnte. Mein Problem mit der Kategorie an sich ist, dass ich halt unter Urban Fantasy grundsätzlich etwas mit Gegenwartsbezug (aus Sicht des Autors/der Autorin) verstehen würde und das Genre halt mehr oder weniger erst nach den Weltkriegen entstanden ist.

Ein Buch eines Reading Challenge Mitlesers: Ich bin auf der ersten Seite mal die Mitleser*innen hier durchgegangen, aber ich weiß nicht, ob die Romane geschrieben haben (falls ihr das habt: Meldet euch!). Vielleicht weitest du die Kategorie aufs ganze Tanelorn aus? Da gibts ja einige, die Romane veröffentlicht haben.

Ein Buch mit Tiermenschen/Antropomorphen: Naja, wenn man jetzt Elfen und Zwerge als Antropomorph betrachtet, dann gibts verdammt viele Bücher, die in diese Kategorie fallen würden. Wenn wir aber "nur" nach Tiermenschen bzw. sprechenden und menschlich handelnden Tieren suchen, wirds schon kniffliger :D Hab noch ne Liste (diesmal bei Bestfantasybooks (http://bestfantasybooks.com/anthropomorphic-fantasy.html)) gefunden, die viele Beispiele bietet. Ich persönlich kann allerwärmstens die Redwall-Romane (diverse Waldtiere) empfehlen, die sind total schön. Der Stein von Duncton (Maulwürfe) ist auch lesenswert, die Folgeromane der Reihe kenne ich leider nicht. Auch das auf der Liste genannte Feuerbote (Hirsche) von David Clement-Davies ist wirklich toll.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: gunware am 12.07.2020 | 13:21
"Die Insel der besonderen Kinder" könnte noch als Urbane Fantasy im Bezug zum zweiten Weltkrieg durchgehen.

Edit: oh, ist sogar als erstes Buch auf Huhns Link.  Merke, zuerst gegenprüfen, bevor unnötige Aussage entsteht. Sorry.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 12.07.2020 | 22:04
#30

Philipp Vandenberg - Das fünfte Evangelium (https://www.focus.de/kultur/buecher/buch-barabbas-was-hast-du-denn-nun-geschrieben_aid_141669.html)

Ich habe das Buch, erstmals 1993 erschienen, 2005 erhalten, als ich in Folge eines Beinbruches einige Wochen im Bett bzw. der Couch verbringen musste. Damals habe ich es nach wenigen Seiten abgebrochen, und nun eben nochmal einen neuen Versuch gestartet. Das Positive ist, ich bin durchgekommen.

Das Negative: die Liste würden den Rahmen an Worten sprengen, den ich dies Jahr angesetzt habe. Deswegen in Kürze: Das fünfte Evangelium ist recht gefällig geschrieben und man kann es insofern ohne Zwischenstopp lesen, die Lektüre ist eher leichterer Natur, und Vandenberg kann seinen Hintergrund als historischer Sachbuchautor auch einfließen lassen.

Allerdings ist der gesamte Plot sowohl theologisch als auch in sich unlogisch und dadurch recht wirkungsarm. Die Deus Ex Machina-Stilmittel sind wahrhaft häufig und obwohl der Autor versucht, seine vielen Storyfäden zu verbinden, bleibt es hölzern und sehr sichtbar konstruiert.
Die Heldin wird als neugierig, aber schwach repräsentiert und es tut mir leid, wie schlecht der Autor sie behandelt; ohne sichtbaren Wachstum ist sie einfach sinnlosem Schmerz ausgesetzt, ohne eine wirkliche Chance zu haben, selbst an der Resolution der Verschwörung teilzunehmen. Sie ist nur umhergeschubste Figur, die uns von Szene zu Szene führt. Und die nebenher aufgespannte Liebesgeschichte hat so ein abstruses Ende, dass es vielleicht der einzige Punkt ist, den ich hier nicht auflösen sollte. Neben dem schwachen, fünften Evangelium, welches nie wirklich aufgelöst wird, und trotzdem kein gutes Mysterium ist.
Die Auflösung der Geschichte ist letztlich schlecht, weil unglaubwürdig, plötzlich und trotz der Erfahrung des Autors in diesen Themen, wirkt die ganze Geschichte wenig authentisch.

Weil Vandenberg am Ende in der Sprachwahl meist recht gefällig ist und viele Details einbindet - wenn auch hölzern - kann man das Buch mit ganz wenig Gewinn lesen, sodass ich dem Werk gerade noch 3 von 10 Punkten gebe.

Insgesamt ist es leider eher ein schwaches Werk.

#31

Mortimer J. Adler - How To Read A Book (https://en.wikipedia.org/wiki/How_to_Read_a_Book)

Nachdem ich vorher mindestens 323 Bücher in meinem Leben gelesen habe - das sind die, an die ich mich erinnere und die ich statistisch erfasst habe - also erstmals ein ganzes Buch über das Lesen.

Ich will gar nicht viel dazu schreiben; letztlich spricht sich Adler dafür aus, sich mehr mit seinen Bücher zu beschäftigen und Fragen an die Werke zu stellen. Er stellt fest, dass unterschiedliche Bücherarten unterschiedlich und entsprechend zu lesen sind, und geht auf die jeweiligen Besonderheiten ein. Der Grundsatz bleibt jedoch immer der gleiche, ist damit allgemein einsetzbar und auch gut und einfach beschrieben. Das Buch ist ein praktisches Buch und will auch so genutzt werden.

Mir selbst erscheint es in vielerlei Hinsicht trivial, allerdings beschäftige ich mich sehr mit Büchern, und das, was nachher die Kür des analytischen Lesen ist, syntopical reading, ist meinerseits im wissenschaftlichen Schreiben erarbeitet und insofern für mich nicht neu.

Für mich war das Buch also eher insofern spannend, in dem ich mich fragte, was ich an meinen Leseskills selbst erarbeitet habe und was ich mehr oder weniger in meinem Schul- und Universitätsleben erlernt habe. Insofern eine interessante Rückschau (soll hier aber nicht Thema sein).

Am Inhalt ist wenig auszusetzen, in Teilen sind seine Annahmen spannend (im Bereich der Geschichtsbücher hat er 1940 schon einen konstruktivistischen Ansatz gewählt, was für Historiker natürlich immer gerne zu debattieren ist), und seine Vorlage ist sicher ein guter Einstieg, wenn man in das analytische Lesen einsteigen will und vorher wenig Bezugspunkte dazu hatte.

Insgesamt also ein brauchbares Werk, teils leider etwas trocken beschrieben, aber dafür sehr offen und nicht dogmatisch. 7 von 10 Punkte.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Timberwere am 13.07.2020 | 15:11
#45: Robin McKinley: The Hero and the Crown
Das Prequel zum Blue Sword, aber da es über 100 Jahre vor dem Buch spielt, kann man es sehr gut unabhängig vom Blue Sword lesen. Die Reihenfolge scheint mir sogar recht egal. Auch diese Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Auch hier ist ein starker Frauencharakter im Fokus. Und auch diese Geschichte ist zwar mit einiger Epik gepickt, aber trotzdem irgendwie „unaufgeregt“. Die Stimmung arbeitet für sich – mehr als es seitenweise detaillierte Actionscenen tun. Was aber nicht bedeutet, daß sie nicht an relevanten Stellen Action beschriebt.

Nice - The Blue Sword und The Hero and the Crown gehören beide zu meinen Langzeit-Lieblingsbüchern. :)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 13.07.2020 | 22:19
#32

Doris Kearns Goodwin - Leadership in Turbulent Times - Lessons from the Presidents (https://www.nytimes.com/2018/09/14/books/review/doris-kearns-goodwin-leadership.html)

Ich bin eher auf ungewöhnlichem Wege zu diesem Werk gekommen. Nicht durch die kontemporäre, gerechtfertigte Kritik an Trump, mit der das Buch wegen des Veröffentlichungszeitpunktes immer in Bezug gebracht wird (darauf gehe ich nicht weiter ein), nicht einmal primär durch mein historisches Interesse per se an amerikanischer Geschichte oder meinem Interesse an Leadership-Themen (wer meine Beiträge verfolgt, erinnert vielleicht, dass ich 2018 Masters of Command - Alexander, Hannibal, Caesar, and the Genius of Leadership von Barry S. Strauss gelesen habe), sondern weil Frau Kearns Goodwin, trotz aller Auszeichnungen, vor allem des Plagiats verdächtigt und überführt wurde. Eine Entwicklung, die ein gewisses, wenn auch wenig bleibendes Beben in der Fachwelt (https://www.theguardian.com/world/2002/mar/06/internationaleducationnews.humanities) auslöste, immerhin ist Frau Kearns Goodwin Pulitzerpreisgewinnerin und dann sogar dort Jurymitglied gewesen. Und Frau Kearns Goodwin ist nicht einfach nur Harvardhistorikerin, nein, sie war auch im Stab von Lyndon B. Johnson; und damit nicht genug. Frau Kearns Goodwin war eben mit Richard N. Goodwin, einem der Redenschreiber der Kennedys und Johnsons verheiratet. Social capital at its finest.

Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit eine Diskussion über jenes Thema mit alten Kommilitonen, als es um die Thematik strategischer Autorenschaft und um Plagiate ging, und ab von dem typischen Unken über den ehemaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Buhl-Freiherr von und zu Googleberg, ging es auch darum, ob ab von den Problemen eines Plagiats und des Umfangs des Vergehens am Ende doch vielleicht stehen kann, dass das plagiierte Werk oder zumindest teilplagiierte Werk nicht doch Erkenntnisgewinn bringen kann und nicht doch in mancher Form an sich ein Gewinn für Forschung oder das breite Publikum ist, in einer Art eklektischen Diebstahls; immer vorausgesetzt, es ist immer noch eklektisch zusammengefügt und nicht einfach in größeren Blöcken kopiert ist.
Die Diskussion will ich nicht im Einzelnen wiedergeben, aber sie kulminierte in dem Versuch der Beteiligten, entsprechende Werke ausfindig zu machen und ich erinnerte mich an die Situation mit Frau Kearns Goodwin und hatte zudem beigetragen zur Diskussion, dass viele Wissenschaftler sich an sich selbst schuldig machen, weil sie sich selbst schlampig zitieren oder weil spätere Werke nur ein Aufguss früherer Werke sind; das Arbeiten mit Essenzen alter Arbeit. Und genau hier sind wir in dem Bereich, warum das Werk von Doris Kearns Goodwin mein Augenmerk gewann.

Letztlich - so viel Selbstgeißelung muss sein - habe ich das Vorhaben aufgegeben, auch ihre Einzelbände zu den vier vorgestellten Präsidenten zu lesen. Die Diskussion ist eine Weile her, niemand hat eine Deadline gesetzt, das Vorhaben verlief sich, aber ich hatte das Buch nunmal im Schrank. Also habe ich es gelesen.

Was ich aber sagen kann, dass die Lektüre - ohne jetzt bewerten zu wollen und zu können, wie viel davon tatsächlicher Aufguss ist oder was anderen Werken mehr als entlehnt oder rauszitiert ist - sich lohnt. Sie lohnt sich nicht unbedingt für den historischen Laien, wenn er die Gesamtzusammenhänge will, weil die Art und Weise, wie die Autorin die vier Präsidenten (Abe Lincoln, Teddy Roosevelt, Franklin Roosevelt und Lyndon B. Johnson) beschreibt und beobachtet, die historischen Umstände als bekannt voraussetzt. Sie lohnt sich auch nicht unbedingt in Anbetracht des Titels, da auch die Autorin, ähnlich wie Barry S. Strauss, meiner Ansicht nicht in der Lage ist, Führungsqualitäten zu generalisieren oder wirklich herauszuarbeiten. Zu dem Schluss zu kommen, dass sowas nicht so leicht generalisierbar ist, ist ja nicht verkehrt, doch den unternehmen weder Kearns Goodwin noch Strauss. Kearns Goodwin versucht aber auch kein festes Schema zu entwickeln, was hier vorteilhaft ist. So beschränken sich die Gemeinsamkeiten der Führungsqualitäten laut der Autorin interessanterweise auf - hier aufgemerkt, liebe Rollenspieler! - auf die Fähigkeit Geschichten erzählen zu können und vor allem harte Arbeit, und auf tragische Rückschläge in der Vergangenheit, die positiv verarbeitet wurden.

Gerade beim letzteren zeigt sich der Aufbau des Buches als nützlich und gelungen. Sie beleuchtet die Herkunft und das Entstehen von Ambition in den vier Männern, denn Ambition ist ja immer eine Art Grundvoraussetzung für jede Form politischen Aufstiegs, zeigt dann im jungen bzw. mittleren Alter eine Phase des Rückschlags ihrer Ambitionen, die die Protagonisten nah an den Zusammenbruch und das Ende ihrer Karrieren führt, aber auch Führungsqualität (so diffus die ist) entwickeln lässt, und beschreibt dann im letzten großen Part die große Stunde der Ambitionierten, in der sie ihre Führungsqualitäten beweisen (bei Lyndon B. Johnson wegen des Vietnamkriegs natürlich um den Part ausgespart bzw. kommentiert und auf die Innenpolitik isoliert).

Zwar unternimmt es Doris Kearns Goodwin auch als Versuch, leicht verdauliche Phrasen der Führungsqualität zu entwickeln, die an die moderne Managementliteratur anknüpfen und darin sicher auch ein Teil des Publikums sucht, doch scheitert sie meiner Meinung da an den zu einfachen Generalisierungen, die sie versucht abzuleiten und halbherzig in Strategemform präsentiert (nicht immer passgenau in ihrer Nutzung zu den Kapiteln).

Die große Stärke des Buches liegt in etwas, was Barry S. Strauss wegen seines antiken Themas nicht gelingen konnte. Sie beschreibt Menschen. Und genau diese psychoanalytische Federführung macht, wenn Frau Kearns Goodwin sich nicht ihrer Schablone widmet, die Stärke des Buches aus. Wir lernen die Roosevelts, Abe Lincoln und Lydon B. Johnson als Menschen kennen, mit ihren Eigenarten, ihren Schwächen, ihren inneren Dämonen und da lässt sich doch eine Menge entdecken im Detail, und in der Handhabung ihrer Krisen; nicht in Form einfach zugeschriebener Qualitäten (wie Strauss es unternahm), sondern tatsächlich gemessen an ihren Reaktionen. Ob plagiiert oder nicht, die Autorin kann nachweisen, dass sich die Niederlagen, Rückschläge und die eigene Vergangenheit in ihren größten Taten gespiegelt hat, und dadurch entsteht ein roter Faden - ob man der Argumentation nun folgen mag oder nicht - der sich befriedigend liest und das Buch dann doch trotz allem, aller Diskussion ob Aufguss oder Plagiat zum Trotz, zu einem Lesevergnügen macht. Es ist kein Lehrstück über tatsächliche Führungsstärke, denn es hat keine messbaren Parameter und beleuchtet die Qualität selbst nicht, basiert hier auch eher auf Zuschreibung und Erfolg, denn auf wirkliche Bewertung. Aber es ist eine historische, manchmal sehr amerikanische, und doch dann beeindruckende Charakterstudie über vier sehr unterschiedliche Männer, die am Ende mehr das Gemeinwohl im Sinn hatten als alleine die eigene Historizität (die sie gleichwohl auch im Augen hatten).

8 von 10 Punkte.


Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 19.07.2020 | 13:05
#180 Julie Garwood: Eine bezaubernde Braut
Fr. Garwood steht jetzt auf meiner schwarzen Liste der Autoren und ich rate uneingeschränkt von diesem Machwerk ab.
#181 Andre Marx, William Arden/Leonore Puschert: Die drei ???, Der Nebelberg/Die Automafia
#182 Kirsten Vogel: Die drei !!!, Rätselhafte Himmelszeichen
Sehr schön gemachter Fall zum Miträtseln.
Aber wofür kaufe ich denn Bücher gebraucht, wenn ich die verschlossenen Seiten immer noch selbst aufmachen muss?!
#182 John Lescroart: Das Indiz
#183 Astrid Rosenfeld: Zwölf mal Juli
Nettes kleines Buch, lustig bis nachdenklich, etwas abgedreht, aber das macht auch den Reiz aus. Nur das Ende ist unbefriedigend, allerdings muss ich zugeben, ich weiß auch nicht wie man das gut hätte abschließen können.
#184/185 Katja Brandis: Seawalkers, Gefährliche Gestalten/Rettung für Shari
Wie die Vorgänger-Serie Woodwalkers einfach gute Unterhaltung mit einer angemessenen Portion Ernsthaftigkeit.
#186 Tom Wolf: Rabenschwarz. Zepter und Mordio
Weniger Historisches als sonst, dafür kommt die Kriminalistik mehr in Schwung.
#187 Christoph Dittert: Die drei ??? und die schweigende Grotte
#188 Hendrik Lambertus: Die Mission der tollkühnen Bücher
Zum Inhalt nur so viel: Bücher können in besonders bibliophilen Umgebungen lebendig und somit zu Buchagenten werden, die sich künftig um normale Bücher kümmern. Aber das WAS ist gar nicht so wichtig, was mich an diesem Buch so begeistert hat ist das WIE. Das Spiel mit Sprache, Wortspielen, Redewendungen, Metaphern, Büchern, Lesern etc. ist einfach fantastisch. Ja manches ist auch ein wenig albern und kindisch, aber es ist nun mal ein Kinderbuch. Ich habe auch ehrlich meine Zweifel, dass die eigentliche Zielgruppe (8-10 Jahre) manche Bedeutung und Nuancen erfassen kann. Nichts desto trotz gefällt es Liv auch.

Die derzeit bei #166 Büchern steht, neben den oben genannten (Seawalkers, Die Mission der tollkühnen Bücher) noch die Wings of Fire Reihe, die ein gutes Stück klassische Fantasy beinhaltet: "Wir müssen laut Prophezeiung fünf Aufgaben erfüllen um die Welt zu retten." Allerdings sind die Protagonisten junge Drachen. Auch eine interessante Perspektive als das erste mal Menschen auftauchen. Die in dieser (unserer zukünftigen?) Welt eindeutig in der Minderzahl und unbedeutend sind.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sashael am 19.07.2020 | 19:26
Ich habe dann auch mal wieder tatsächlich ein Buch beendet.

7te See 2nd Edition GRW
Bevor jemand fragt: Ja, Cover to Cover.

Sehr interessant geschrieben. Ich hab erst beim Lesen vom nächsten Buch (Das Halbmondreich) gemerkt, dass dieses RPGRW gar kein Ausrüstungskapitel hat. ;D

Diverse Bücher liegen angefangen in meinem Zimmer rum, aber ich komm immer noch zu selten dazu zu lesen.
Nebenbei lesen krieg ich nicht hin. Wer z.B. es schafft, bei Kochen noch ein Buch in die Hand zu nehmen und zu schmökern, der kocht ganz offensichtlich falsch. ;D
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 19.07.2020 | 20:42
Meine Schwester hat den Inhalt ihres alten Bücherregals aussortiert und ich hab mir nen Berg an Jugendbüchern gemopst. So nach und nach werde ich die jetzt zu meiner huhnigen Entspannung lesen, viele sind ziemliche No-Brainer. ^-^ Bin schon durch ein Stapelchen durch. Ich fang mal so nach und nach an, die hier zu posten.

#12
Timothy Carter: Böser Engel (https://theworldofvioletbooklady.blogspot.com/2015/12/buch-rezension-timothy-carter-boser.html)
(Challenge: 40 Bücher lesen)
Stuart lebt in einer recht behüteten christlichen Gemeinde, wovon er allerdings nicht allzuviel hält. In seiner Freizeit beschwört er einen Dämon, der ihm, durch einen Wahrheitszauber gebunden, seine drängenden Fragen, Gott und die Welt betreffend beantwortet. Aus dem Ruder läuft alles erst, als sein kleiner Bruder in der Sonntagsschule ausplaudert, dass er Stuart beim Masturbieren in der Dusche erwischt hat. Plötzlich scheint die ganze Gemeinde hinter dem schamlosen Sünder her zu sein! Stuart muss eine Lösung für das Problem finden, bevor es vollends eskaliert.

Noch so ein Buch, das einen Titel mit durchs Dach brechendem Cringe-charakter hat. Im Original heißt es "Evil?", was sehr viel weniger beknackt klingt und auch sehr viel mehr mit der Handlung zu tun hat. Anhand des deutschen Titels und Klappentextes habe ich ja eine nette Story um einen dämonenbeschwörenden Teenie erwartet und war dann irgendwie etwas überfordert mit der anfänglich wirklich plump daherkommenden Religionskritik und diesem ganzen Gemeiere um irgendwelche Sünden. Tatsächlich gewinnt die Geschichte aber noch etwas an Tiefgang und wird so ab der Hälfte ganz nett, als der Protagonist feststellt, dass nicht alles ganz so einfach ist, wie er dachte. Der gemeine und vermeintlich so freie Dämon ist allerlei Gesetzen unterworfen, der freundliche Pfarrer hat eine dunkle Vergangenheit, die Dorfgemeinschaft steht unter dem Bann eines gefallenen Engels, der ihnen sein striktes Weltbild überhilft. Am Ende (Achtung, Spoiler!) schafft Stuart es zwar, den Engel mit der Abneigung gegen Onanie zu besiegen, muss aber aufgrund der Geschehnisse dennoch seine Familie und sein Heimatdorf verlassen.

Alles in allem war das Buch nicht so meins. Hab was anderes erwartet, bin offenkundig nicht die Zielgruppe und fand die Erzählung zu hektisch (und dadurch voller Logiklöcher).

(Oh und bei der Lektüre der verlinkten Rezension fiel mir auch wieder ein, dass Stuart schwul ist, was aber, von zahllosen Erwähnungen, dass er übrigens schwul ist mal abgesehen, so mega irrelevant für die Handlung ist, dass ich es prompt auch wieder vergessen hatte. Die einzige Bewandnis ist vielleicht der absichtlich merkwürdige Kontrast zwischen dem entspannten Umgang der Gemeinde mit Stuarts Homosexualität im Gegensatz zu ihrer Überreaktion in Bezug auf die ganze Selbstbefriedigungssache. o__o)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 23.07.2020 | 18:40
Wer z.B. es schafft, bei Kochen noch ein Buch in die Hand zu nehmen und zu schmökern, der kocht ganz offensichtlich falsch. ;D
Das kommt drauf an, wie man "beim Kochen" definiert. Sicher nicht bei Schritten wie "Gemüse würfeln" oder "scharf anbraten". Aber "köcheln lassen, gelegentlich umrühren" oder "für 30 Minuten in den Backofen, ab und zu übergießen" sind gute Gelegenheiten. Außerdem benutze ich durchaus auch mal ein Kochbuch.  ;D
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sashael am 24.07.2020 | 00:17
Das kommt drauf an, wie man "beim Kochen" definiert. Sicher nicht bei Schritten wie "Gemüse würfeln" oder "scharf anbraten". Aber "köcheln lassen, gelegentlich umrühren" oder "für 30 Minuten in den Backofen, ab und zu übergießen" sind gute Gelegenheiten. Außerdem benutze ich durchaus auch mal ein Kochbuch.  ;D
In den Leerzeiten mach ich sauber oder bereite den nächsten Schritt vor. Bei mir ist Kochen zu 90% eine durchgehende Aktion von "Ich fang an" bis "Essen steht auf dem Tisch", idealerweise noch inklusive "Küche ist wieder bereit". :D

@topic
Black Hammer, Teil 2

Ich mag den Comic sehr. Der Zeichenstil passt zu der Story wie die Faust aufs Auge.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 29.07.2020 | 19:20
#189 Jan Beinßen: Kärwakiller
Ein gut gemachter spannender Krimi ganz ohne Leiche. Das sieht man selten, sehr schön.
#190 Kirsten Vogel: Die drei !!!, Voller Einsatz für die Erde, #191 Gina Mayer: Der magische Blumenladen, Der gefährliche Schulzauber, #192 Katja Frixe: Der zauberhafte Wunschbuchladen, Eine Schule hält zusammen, #195 Kirsten Vogel: TKKG junior, Der Roboterhund, #196 Benjamin Tannenberg: TKKG junior, Rote Karte für Betrüger, #200 Gina Mayer: Der magische Blumenladen, Ein Brief voller Geheimnisse, #201 Gina Mayer: Der magische Blumenladen, Hilfe per Eulenpost, #202 Ann-Kathrin Heger: Die drei !!!, Luftballon-Küsse
Liv hat sich dieses Jahr gleich in zwei Sommer-Ferien-Leseclubs (in unserer Bücherei und in der Nachbarstadt) angemeldet und ich kann einfach kein Buch ungelesen zurückgeben. Alles nette meist simple Lektüre.
#193 Theobald O. Fuchs: Der zweite Krautwickel
Was tun, wenn man Ärger mit Job, Familie und überhaupt allem hat, am liebsten nur noch weg will und einem das Schicksal einen Toten in den Garten legt, der geeignet ist seine Stelle einzunehmen? Man tut das einfach. In der Folge kann das aber kompliziert werden... Eine typische Fuchs-Geschichte. Irgendwie durchgedreht und doch hat es was.
#194 Tom Wolf: Kreideweiß. Letzte Schreie
Ein weiteres gutes Exemplar der Preussen-Krimis. Diesmal mit Einblick in die königliche Familie.
#197 Evelyn Boyd: Die drei ??? - Dein Fall, Teuflisches Foul
Ein "Dein Fall"-Buch mit leider sehr wenig eigenen Entscheidungsmöglichkeiten. Schade, die Geschichte war ganz gut.
#198 Alan Gratz: Amy und die geheime Bibliothek
Auch aus dem Sommer-Ferien-Leseclub, aber so herausragend, dass es extra Erwähnung verdient. Das Thema ist mir letztes Jahr schon mal untergekommen, in Nat Henthoffs Buch "Der Tag, an dem sie das Buch verhaften wollten" und dreht sich um das Problem der Zensur in Schulbibliotheken in den USA. Hier für eine etwas jüngere Zielgruppe. Laut Nachwort sind die erwähnten Bücher und die teilweise haarsträubenden Begründungen tatsächlich der Realität entnommen. Erschreckend dabei auch, dass Henthoffs Buch aus den 90ern ist und "Amy" ganz aktuell, also scheint sich hier seit über 20 Jahren nichts verändert zu haben.
Zum Inhalt: Als Amy in die Schul-Bücherei kommt stellt sie fest, dass ihr Lieblingsbuch verschwunden ist. Und nicht nur das, eine ganze Reihe von Büchern wurde auf Aufforderung des Schulrates entfernt. Amy ist entsetzt, schafft es aber einfach nicht sich dagegen aufzulehnen. Daher gründet sie mit zwei Klassenkamaraden die G.S.B., die geheime Schließfach-Bibliothek. Ihre Mitschüler sind begeistert und die Bücher ständig ausgeliehen. Aber als immer mehr Bücher aus der Schul-Bibliothek ausgeschlossen werden hat sie zunehmend Schwierigkeiten alle Bücher für ihr Schließfach zu beschaffen und kommt auf eine dumme Idee. Es kommt wie es kommen muss: Irgendwann fliegt das ganze auf und Amy und ihre Freunde müssen sich etwas einfallen lassen um die Sache doch noch zu einem guten Ende zu bringen.
#199 Robert A. Heinlein: Die Geschichte der Zukunft
Da ich Heinlein etwas zwiegespalten gegenüber stehe, habe ich erwartet, dass es mit diesem Kurzgeschichten-Band ähnlich wird. Tatsächlich hat mir nur eine Geschichte gar nicht gefallen, an allen anderen gibt es hier und da etwas zu kritisieren oder auch gar nicht. Manches wirkt ein wenig seltsam -Raumflug kein Thema, aber der Navigationscomputer wiegt drei Tonnen  :o-, aber dass konnte er in den 60ern nun wirklich nicht wissen. Ab und zu schafft er es sogar sein (damals zeitgemäßes?) Frauenbild über Bord zu werfen und gute Geschichten mit weiblichen Hauptfiguren zu verfassen. Heinlein für die Gleichberechtigung? Und so wenig militärische Anflüge? Ich bin positiv überrascht.
#203 Anthony Read: Die Baker Street Boys, Ein Detektiv verschwindet
Ordentlich gemachte Geschichte über die in mehreren Sherlock-Holmes-Büchern erwähnte Kinder-Bande, die für Holmes kleine Aufträge ausführen. Hier natürlich mit den Kindern in der Hauptrolle und gar nicht so kleiner Beteiligung.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 31.07.2020 | 19:52
#48: Ursula K. LeGuin: The Beginning Place
Ein eher unbekanntes Buch der Grande Dame. Anderwelt-Fantasy, der die Geschichte zweier junger Menschen erzählt, die über die „Grenze“ gehen können. Liest sich gut, behandelt wieder sehr menschliche, soziale Themen ist aber weniger eindrücklich als manche andere, bekanntere Werke von LeGuin.
#49: Cassandra Clare: Lord of Shadows
Wie immer unterhält mich Clare sehr gut. Schön auch, daß Magnus wieder etwas involviert ist. Letztlich auch ein Roman gegen Rassismus/Faschismus. Die Blackthorns bekommen mehr Charakter und auch die Personen um sie herum werden mehrdimensionaler.
[b#]50: Patricia McKillip: The Changeling Sea[/b]
Vielleicht der erste McKillip-Roman (wobei es eher ein dünnes Büchlein ist), der mir uneingeschränkt gefallen hat. Eine poetische Geschichte über 2 Söhne eines Vaters und Müttern aus unterschiedlichen Welten. Außerdem ein ungewöhnliches, einfaches Mädchen, der Umgang mit Verlust, die Pflanze Immergrün,...und daß aus komplexer Liebe nicht immer Dramen entstehen müssen. Alles vor der Kulisse eines kleinen Fischerdorfs.
#51: Sarah Rees Brennan: In Other Lands
Der eher flapsige Tonfall des Buchs täuscht zu Beginn etwas darüber hinweg, daß es um viele zentral menschliche Themen geht. Der meist beleidigende, nerdige Protagonist, der mit seinen gleichaltrigen schlecht klar kommt und oft soziale Situationen nicht wirklich einschätzen kann, setzt sich andererseits von Beginn für Freundschaft, faire Verträge und gewaltfreie Lösungen in Konflikten ein. Eine wichtige Aussage ist vielleicht, daß man Liebe manchmal leider nicht dort findet, wo sie natürlicherweise sein sollte und man dies lernen muß zu akzeptieren. Es geht viel um Liebe und Zwischenmenschliches. Weniger um Action und Abenteuer, die sparsam eingesetzt sind. Themen sind auch Genderrollen und sexuelle Orientierungen. Mich hat die Geschichte auf jeden Fall berührt und unterhalten.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 8.08.2020 | 04:06
#204 Patric Notrett: Grünes Gift
Mein zweites Buch von diesem Autor und das dritte aus der Reihe werde ich wohl nicht mehr lesen. Umweltverbrechen sind eine gute Abwechslung, interessante Schauplätze und Charaktere vorhanden, kann auch nicht sagen, dass der Schreibstil schlecht wäre, aber irgendwie packt es mich nicht richtig.
#205 Marco Sonnleitner: Die drei ???, Das rätselhafte Erbe
Hier ist das Buch mal wieder besser als das Hörspiel, aber auch nicht gerade der Knaller. Wirkt ein bißchen unstrukturiert.
#206 John Lescroart: Die Rache/Das Urteil
In gewohnter Qualität, allerdings sind wir jetzt endgültig beim "Gerichtskrimi", statt beim klassischen Thriller angekommen. Größtes Problem ist, über 500 Seiten zu lesen, wenn man doch schon nach dem Klappentext zum Platzen neugierig ist.  ;)
#207 Soman Cainani: The School for Good and Evil, Ein Königreich auf einen Streich
Es gibt Ärger im Märchenland. Die Abschlussklasse scheint kollektiv an ihren Heldenreisen (=Abschlussprüfungen) zu scheitern. Überall gibt es Vorfälle, Überfälle, Brandstifung etc. König Artus Thronerbe scheitert an seiner Krönungsprüfung und so steckt Excalibur weiter im Stein, das Königreich ist pleite, dann tritt auch noch ein Konkurrent um den Thron auf. Nach ein paar Schwächen in den letzten Bänden nimmt die Geschichte hier wieder mehr Fahrt auf. Werde die Reihe also weiter verfolgen.
#208 Dennis Frey: Fremder Himmel
Mona, eine junge Autorin, hat gerade zum ersten Mal ein Manuskript beendet. Um das volle Potenzial ihrer Fantasy-Welt Kaemnor zu entfalten, trifft sie sich mit dem Lektor Bragi, der ihr helfen möchte und im Ausgleich nur ein Versprechen verlangt: Mona darf nicht aufgeben, bis er es ihr erlaubt. Sie stimmt zu und findet sich kurz darauf in Kaemnor wieder, und ab da jedes mal, wenn sie einschläft. Leider verhält sich ihre selbst erschaffene Welt und ihre Bewohner aber nicht unbedingt so wie sie sich das vorgestellt hat. Logiklöcher, nicht zu Ende gedachte oder unpassend begründete Handlungen und nicht ausgearbeitet Hintergründe, Landschaften, Gebräuche u. ä. machen sich daran sich selbst zu korrigieren bzw. Lücken zu füllen.
Ich fand die Grundidee spannend, bin mir aber immer noch nicht sicher wie gut mir das Ergebnis gefällt. Der Anfang ist etwas mau, spiegelt aber damit gut die Qualitätsdefizite von Monas Buch wieder. Trotzdem springen einem die Klischees doch das ein oder andere mal ein wenig zu sehr an. Sehr witzig und spannend ist wie Mona in ihren wachen, realen Phasen buchstäblich beginnt um Leben und Tod zu schreiben, bevor ihre Welt sich vollkommen selbständig macht.
#209/210 Martina Baumbach: Ferienzeit/Frühling im Holunderweg
Nette einfache Kinderbücher, in denen eigentlich gar nichts besonderes passiert, aber angenehm zu lesen sind. (Vor allem, wenn man nachts nicht schlafen kann, aber eigentlich doch zu müde für alles ist.  :think: :()
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 10.08.2020 | 11:23
#33

Samantha Shannon - The Priory of the Orange Tree (https://www.theguardian.com/books/2019/feb/08/science-fiction-fantasy-roundup-review)

Ein überaus interessantes Werk, dem nicht viel gefehlt hat, um auch von mir eine gute Bewertung zu bekommen.

Gelungen sind die historischen Einflüsse, wie bspw. die quasi-niederländische Handelsvertretung im Japan-Äquivalent (im Original Dejima), auch die Darstellung höfischer Struktur und im Grundsatz auch die Charakterzeichnungen der Protagonisten. Dass Frau Shannon vor allem starke, weibliche Charaktere nutzt, ist im Rahmen der Handlung und der Geschichte glaubwürdig und gut, dass weibliche Charaktere zeitgleich auch auf der Gegenseite agieren, hält die gute Balance.

Die LBGT-Anteile des Buches fügen sich nahtlos und ohne Probleme ein, haben aber letztlich nicht so sehr die Bedeutung, die man bei so manchem Review des Buches erwarten würden. Das ist sicherlich lobend zu erwähnen, denn so ist das Einfügen unprätentiös und glaubwürdig, als sei es ein ganz normaler Bestandteil der fantastischen Szenerie, auch wenn es auch innerhalb des Weltenbaus Widerstände und soziale Normen gibt, an der LBGT aneckt. Insofern aber insgesamt angenehm zu lesen.

In Ordnung sind der Grad der Gewalt, die Schattierungen bei "gut" vs. "böse" innerhalb der Protagonisten, denn so sind die wenigsten perfekt in ihrem Handeln, sondern menschlich.

Was ich nicht so sehr gelungen fand, war das Erzähltempo. Man merkt den Buch an, dass die Autorin sehr viele gute Ideen hat, aber zu wenig Raum, um sie zu entfalten. Das will ich nicht ganz als alleinigen Kritikpunkt stehen lassen, denn es ist bewundernswert, dass sie aus dem Material keine sechsbändige Exegese macht und es zu langatmig werden lässt.
Allerdings ändert sich das Erzähltempo etwas zu rabiat, sodass der Anfang dann doch schleppend wirkt und dann sich die Ereignisse überschlagen.

Weil die Autorin die Geschichte aber stimmig haben will, verbindet sie alle Storypfade, da sie aber zu Ende kommen muss, sind recht viele Zusammenhänge dann zu schnell konstruiert und die gute Ideen verlieren an Substanz und Glaubwürdigkeit.
Das sorgt dafür, dass man die letzten 300 Seiten durch das Werk gehetzt wird und alle Feinheiten der Geschichte mit dem Vorschlaghammer verteilt werden, statt sie sorgsam ein- und auszuführen.

Und es sorgt dafür, dass sie keine wirkliche Zeit hat, die Feinde des Buches einzuführen und mit Leben zu versehen, sodass die feindlichen Drachen so oberflächlich bleiben, dass man keine Freude an dem Sieg über sie findet. Sie sind letztlich Pappscheiben, die umgeschossen werden.

Dadurch wird das angepriesene, große Finale etwas verfehlt und es reiht sich eben nicht in die großen Werke der Fantasy ein. Dennoch: Hut ab vor der engagierten Leistung der Autorin, so viel Stoff in die knapp 800 Seiten zu bringen, gerade wenn man das junge Alter der Autorin bedenkt.

So kann man bei diesem Werk bedenkenlos zugreifen. Aber der große Wurf ist es leider - meines Erachtens - nicht.

6 von 10 Punkte.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 18.08.2020 | 22:14
Ich finde leider aktuell einfach nicht die Zeit, lange Leseeindrücke zu verfassen. Daher heute mal nur kurz zu einer Reihe an Büchern, die aus dem oben erwähnten Stapel geschenkter Jugendbücher stammen. Ich finds selbst ziemlich belämmert, die kurzen Kinderbücher als vollwertige Bücher für meine Challenge zu zählen, aber da ich bei Goodreads keine Bücher "zusammenzählen" kann, betrachte ichs als freundliche Schummelei zu meinen Gunsten und zähle die alle einzeln. Bin eh total im Hintertreffen mit meiner Challenge, da passt das schon :D
So oder so waren die Büchlein alle schön leicht zu lesen und für mich derzeit genau das Richtige. Bin etwas überladen mit Arbeit, ein wenig Entspannung tut da gut.

# 13 - 16

R. L. Stine - Fear Street: Ausgelöscht
R. L. Stine - Fear Street: Halloween
R. L. Stine - Fear Street: Das Camp
R. L. Stine - Fear Street: Geschöpfe der Finsternis. Drei Schattenwelt-Romane in einem Band


Allgemein: Ich mochte schon früher die Gänsehaut-Bücher lieber, aber meine Schwester stand halt auf Fear Street. Ich find die auch heute noch irgendwie weniger unterhaltsam. Ich glaube, Fear Street richtet sich mit seinen Teenie-Inhalten an ein eeeetwas älteres Publikum als die Gänsehaut-Reihe. Und ich kann mit diesen US-Highschool-Problemen nicht so eine Verbindung aufbauen.
Die gelesenen Bücher fand ich in ihrem Unterhaltungswert schwankend. Sind halt alles totaaaal gruselige Geschichten, wie man sie sich abends am Lagerfeuer erzählen könnte. ;D Sie spielen alle in Shadyside, einer amerikanischen Kleinstadt, in der es nicht immer mit rechten Dingen zugeht. Wie üblich sind die Erwachsenen dafür weitgehend blind, nur die Kinder und Jugendlichen erleben den Horror.
Am besten hat mir die erste Erzählung in diesem Sammelband gefallen: "Ich krieg dich doch!" handelt von einem Mädchen, das neu nach Shadyside kommt ... und jeder weiß, dass der Geist des vor Jahren ermordeten Jungen, der jährlich zum großen Versteckspiel in den Wald lädt, Neulinge am liebsten hat ... Die Geschichte fand ich wirklich interessant erzählt, der Horror ist jetzt nicht umwerfend, aber ich fands gruselig genug (und hätte mir als Kind die Buxe vollgemacht^^) und der Twist war echt nett. Auch "Halloween", eine Geschichte um eine wirklich gruselige Party, hat mir echt Spaß gemacht.
Wirklich schlecht fand ich lediglich die Geschichte "Das Camp". Der Horror besteht hier hauptsächlich daraus, dass die Protagonistin in diesem Camp nach allen Regeln der Kunst gemobbt wird, von erwachsenen Bezugspersonen abgekanzelt wird mir "Stell dich nicht so an" und dann die Schuld bei sich selbst sucht, was dann als korrekte Reaktion dargestellt wird. Die richtige Reaktion wäre gewesen, ihrem Onkel, der sie erst belabert, dort unbedingt mitzuhelfen und sich dann offenbar nicht mehr für sie interessiert, den Vogel zu zeigen und mit dem ersten Bus abzureisen! Die schlechte Stimmung ist, wie am Ende rauskommt, nicht einmal übernatürlicher Natur, denn das ist eine der wenigen Geschichten, in denen die Erklärung eine ganz mundane ist. Ergo sind die Leute in dem Camp einfach wirklich alle so scheiße gewesen! Wtf! :o


# 17 - 18

R. L. Stine - Gruselfieber: Wer die Geister ruft
R. L. Stine - Gruselfieber: Schließfach Nr. 13


Die hier sind wieder für ein etwas jüngeres Publikum. "Schließfach Nr. 13" war ganz cool - ein Junge der fast schon zwanghaft irgendwelche Glücksrituale durchführt, erlebt plötzlich das ultimative Glück, ehe er recht bald erfahren muss, dass es auf der Welt nichts geschenkt gibt. "Wer die Geister ruft" fand ich eher dusselig.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Thanaarx am 19.08.2020 | 21:07
#8 Jordan / Sanderson: "Das Vermächtnis des Lichts"

Nach ca. 13 Jahren Lesedauer habe ich mit dem o.g. Band die Rad der Zeit Saga endlich beendet  :) Es war ein guter Abschlussband mit viel Schlachtszenen und einigen kleineren Überraschungen. Insgesamt war es ein sehr gutes aber nicht herausragendes Ende einer langen Serie.

Comic: #4 Transmetropolitan Band 5

Der Abschluss einer der verrücktesten und genialsten Comicserien aller Zeiten. Ein wahres Meisterwerk von Warren Ellis, das voller abgedrehter Ideen ist.

Comic: #5, 6, 7 Walking Dead 1-3

Ich habe mir bei HumbleBundle zum Schnäppchenpreis die komplette Comicserie geholt und verfolge nun gespannt die Unterschiede zur Fernsehserie. Einige Figuren der Serie gibt es gar nicht im Comic, andere nehmen eine völlig andere Entwicklung und auch nervige Charaktere der Serie sind im Comic richtig cool.


Status derzeit: Bücher 8 / 16     Comics 7 / 10
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 22.08.2020 | 22:31
Und es sind wieder ein paar Bücher hinzugekommen:
#52: Margaret Mahy: Maddigan's Fantasia
Postapokalyptisches Setting in einem Kinder/Jugendbuch. Ein Zirkus reist durch die Welt und die Kind-Protagonisten, die diesem angehören,versuchen eine noch düsterere Zukunft zu verhindern. Auf jeden Fall spannend und nicht banal.
#53: Cassandra Clare: Queen of Air and Darkness
Spannend und fesselnd mit vielen Geschichtssträngen. Ty, Kit, Dru werden auch zunehmend interessanter und ich kann mir inzwischen auch gut eine Reihe mit ihnen als Protagonisten vorstellen. Auch wenn das Ende eine Art Binnenabschluß bildet, sind so viele Stränge offen, daß eine Geschichte danach nötig sein wird, um das Ganze abzurunden.
#54: Eva Ibbotson: Island of the Aunts
Ein netter Kinder-Fantasy über „Kidnappende Tanten“ mit Humor, einigen mythischen Wesen und ein paar für Kinder wichtige Botschaften jenseits des Konsum-Daseins. Schon für das Grundschulalter geeignet. Wenn es nicht auf Englisch wäre ab 3. bis 4. Klasse auch zum selber lesen.
#55: S.E. Grove: The Glass Sentence
Ein weiteres Kinder-Jugendbuch. Zielgruppe wohl ca. 11-14 und dann wieder „älter“. Die Welt ist relativ ungewöhnlich. Unsere Erde, aber ein Ereignis sorgte dafür, daß unterschiedliche Regionen in unterschiedliche Zeiten „geschmissen“ wurden. Während sich der Osten der USA also ca. 1890 befindet, ist der Westen ein Mix aus 3 Epochen innerhalb einer Zeitspanne von 2000 Jahren und recht „fantastisch“. Die Protagonistin ist eine ca. 11 jährige Kartographin „in Ausbildung“. Der Schreibstil war Ok, aber deutlich fesselnder fand ich den Weltenbau.
#56: Laurel Winter: Growing Wings
Ein Jugendbuch über anders sein und Freiheit. Der elfjährigen Protagonistin wachsen Flügel in unserer Welt, in der Menschen keine Flügel haben. In Generationen davor – wie bei ihrer Mutter – wurden die Flügel amputiert bevor es andere bemerken konnten... Nach den dickeren Wälzern die ich in letzter Zeit gelesen habe fühlt es sich eher wie eine Novelle an – die Autorin bleibt dicht an ihrer Protagonistin und verzichtet auf ablenkendes Beiwerk. Wenn ich darüber nachdenke wäre es auch eine geeignete Schullektüre im Bereich Unterstufe. Einiges an Fragen über die es sich lohnt nachzudenken.
#57: Patricia McKillip: In the Forest of Serre
Auch dieser Roman hat mir wieder gut gefallen. Inspiriert von russischer Folklore erzählt McKillip in ihrem ruhigen Stil eine Geschichte über Personen mit und ohne Herz. Sehr märchenhaft mit einer starken Protagonistin.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: gunware am 26.08.2020 | 23:50
Meine neunte Meldung: {45/65}

41. Phaedra Weldon: Dunkle Resonanz (Shadowrun) *12/15*
42. Terry Brooks: Paladins of Shannara: The Weapon Master's Choice *9/15*
43. Shadowrun: Im Schatten der Drachen *9/15*
44. Matt Ritchie: Children of the Storm (TORG) *12/15*
45. Luc Ferry, Clotilde Bruneau:  Daedalus & Ikarus *5/15*
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 29.08.2020 | 20:40
Hier mal meine Urlaubslektüre:

#211 Christell Dabos: Die Spiegelreisende, Im Sturm der Echos
GsD ist es vorbei. Ich habe glaube ich hier mal eine Lese-Empfehlung für den ersten Teil ausgesprochen. Die nehme ich sofort zurück. Dieser letzte vierte Band ist so schrecklich, da fängt man die Reihe besser gar nicht an.
#212/213 Martina Baumbach: Herbst im Holunderweg/Weihnachten im Holunderweg
Wieder zwei nette kurzweilige Kinderbücher über eigentlich völlig normale, alltägliche Dinge, aber einfach schön geschrieben.
#214 Marc Brandel, William Arden: Die drei ???, Tödliches Spiel
Sammelband mit älteren Folgen. Klassiker halt.  ;)
#215 Tomi Adeyemi: Children Of Virtue And Vengeance
Da auch dieser zweite Band wieder mit einem Cliffhanger endet und es nicht schlecht ist, werde ich wohl auch den dritten Teil lesen. Schön immer noch das Setting, das afrikanisch inspiriert ist und die Art und Weise wie Magie gewirkt und eingesetzt wird, leider werden die Hauptfiguren immer unsympatischer, da wird das Mitfühlen schwierig.
#216/217/2180 Kate Harrison: Soul Beach, Frostiges Paradis/Schwarzer Sand/Salziger Tod      
"Als Alice eine E-Mail von ihrer toten Schwester bekommt, hält sie das zunächst für einen schlechten Scherz. Dann folgt jedoch eine Einladung in die virtuelle Welt von Soul Beach, einem idyllischen Strandparadies, wo ihre Schwester Megan seit ihrer Ermordung festsitzt.
Unter soulbeach.org entdeckt Alice eine völlig neue Welt abseits der Realität, die sie mehr und mehr in ihren Bann zieht.
Doch wer steckt hinter Soul Beach und warum herrschen hier solch strenge Regeln?
Warum wird der Strand nur von Jungen und Schönen bewohnt?
Und warum sind sie alle tot?
Wer hat Megan umgebracht?
Und könnte Alice das nächste Opfer sein?"
Eine Trilogie von der ich immer noch nicht weiß, was das eigentlich für ein Genre (laut Amazon ein Mystery-Thriller) war und ob ich sie jetzt gut fand. Mitreißend und spannend auf jeden Fall, echte Page-Turner. Es werden auch zum Ende eines Bandes immer gewisse Geheimnisse gelüftet bzw. Probleme gelöst, aber eines bleibt bis zum Schluss unklar. Trotzdem war ich am Ende nicht unzufrieden, es war irgendwie ein runder Abschluss, zu viel Erklärung hätte das Ganze vermutlich kaputt gemacht.
#219 Elisabeth Georg: Vergiss nie, dass ich dich liebe
Band mit fünf kürzeren Geschichten. Vielleicht habe ich inzwischen "zu viele" Krimis gelesen, aber alle waren so was von durchsichtig, keine winzig kleine Überraschung, es war nicht mal spannend zu sehen, ob ich recht habe.
#220 Holger Bloem: Spiekeroog, Ostfrieslands grüne Insel
Sehr schönes Buch über die Insel, mit vielen tollen Fotos, aber auch einiges an Infos, so dass ich optimal auf den Besuch derselbigen vorbereitet war. Einziges Manko: Da einige Beiträge von anderen Autoren dabei waren, die wohl teilweise unverändert aus vorherigen Veröffentlichungen entnommen waren, haben sich manche Inhalte wiederholt.
#221 Nancy Springer: Der Fall des geheimnisvollen Fächers
In ihrem neusten Fall laufen Enola Holmes nicht nur unvermutet ihre beiden Brüder (Mycroft und Sherlock Holmes) über den Weg, sondern sie benötigt auch noch Sherlocks Hilfe (oder genau umgekehrt?) um ihre Klientin zu retten. War ich erst nicht so begeistert von der Idee, das Sherlock Holmes einfach so ein weiteres Familienmitglied angedichtet wird, so finde ich die Hauptfigur des inzwischen vierten Enola-Holmes-Bandes einfach zu origininel und unterhaltsam, als dass mich das noch stören würde.
#222 Klaus-Peter Wolf, Bettina Göschl : Die Nordseedetektive, Das Geheimnis der gestohlenen Gemälde
Für einen Kinder-Krimi tatsächlich gar nicht mal so simpler Fall und wie immer sehr lustig.
#223 Johannes Wilkes: Nachts im Watt
Drei alte Damen liegen tot im Watt. Ertrunken, von der Flut überrascht. Ein Unfall? Aber was hat es mit den eingeritzen Buchstaben auf den Leichen auf sich? Eine Botschaft der Toten? Ein wenig slapstick-mäßig stolpern (teilweise wortwörtlich) der Inselpolizist, ein Kommissar auf Urlaub und dessen Lebensgefährte durch die Hinweise zur Lösung des Falles. Unterhaltsam, aber sicher nicht großartig anspruchsvoll. Wird interessanter -wie bei Regionalkrimis üblich-, wenn man die Örtlichkeiten kennt.
#224 bis 233 Sieben ½ Inseln – Sieben ½ Verbrechen, Zwölf Speisen – Zwölf Verbrechen, Elf Bräuche – Elf Verbrechen, Barbara Saladin: Sieben Inseln – Sieben Krimis, Jan Schröter: Nur mal kurz…, Zum Morden in den Norden, Strandkorbgeschichten, Christiane Franke: Eine Mordsehe, Fiese Friesen, Theodor J. Reisdorf: Noch mehr Friesenmorde
Ein Streifzug durch meiner Mama Ferienwohnungs-Bibliothek. Von Extra-Kurzgeschichten bis ganzer Roman, die meisten Krimi, teilweise mit zusätzlichen Hintergrundinfos, von naja bis gut, aber alle in/an der Nordseeküste oder nicht allzu weit im Hinterland derselbigen.
Am besten hat mir Theodor J. Reisdorf gefallen mit einer kurzen Geschichte in einer der Anthologien und drei längeren in den "Friesenmorden". Da es sich um Ausgaben älteren Datums handelt, spielen alle in den 80er Jahren. Das war manchmal ein wenig seltsam, aber irgendwie nebenbei auch ein netter Ausflug in meine Kindheit.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Tsuyoshi Hamato am 1.09.2020 | 15:01
# 5/15

Dale Carnegie - Wie man Freunde gewinnt und Menschen beeinflusst

Carnegie's Klassiker (Erstauflage 1936, ich las die 11.) ist für meinen Geschmack ein wenig zu konzentriert auf Vertrieb / Psychologie im Geschäftlichen. Die allgemeinen und Erziehungskapitel lasen sich durchaus spannend und gefällig, wenn auch knapp. Interessant ist auch das transportierte, in den USA womöglich früh allgemein verbreitete Menschenbild*, welches den Großteil der Menschen als egoistisch bis egozentrisch und soziale Beziehungen als implizite Handel - i.e., man interagiert weil man etwas vom Anderen will - charakterisiert.   *ist es auch zutreffend?
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 9.09.2020 | 09:27
#58: Terry Pratchett:Maurice der Kater
Normalerweise lasse ich ja die Bettlektüre für mein Kind außen vor, aber bei der Buchlänge und dem Autor darf das Buch auch mitmachen...Ich habe es vor vielen Jahren auf Englisch gelesen und jetzt also auf deutsch – ein bißchen gestiefelter Kater, aber vor allem viele Ratten(fänger von...), die man ins Herz schließt. Pratchetts Humor ist im Original immer etwas pointierter, aber auch die deutsche Übersetzung machte uns beiden viel Spaß. Für ein Vorschulkind vielleicht noch nicht in allen Facetten verständlich, aber doch auch hier ausreichend lustig und spannend, daß Maurice als Lektüre immer wieder das magische Baumhaus schlug...
#59: S.E. Grove: The Golden Specific
Ein recht typischer Mittelband. Gut geschrieben – Sophia findet weitere Spuren ihrer Eltern, während Theo sich seiner Vergangenheit stellen muß. Beide schließen neue Freundschaften und lernen Dinge über ihre Welt. Braucht definitiv eine Fortsetzung, da nun viele Stränge angerisssen, aber nicht aufgelöst werden.
#60: S.E. Grove: The Crimson Skew
Abschluss der Trilogie. Ein gutes Buch. Auf eine ruhige, unaufgeregte Art interessant und oft spannend. Insgesamt ist der Umgang mit dem zentralen Thema Kartographie mit quasi magischen Facetten faszinierend, aber je nach Altersklasse der Leser (ab 10) vielleicht auch etwas zu eigen und verwickelt.
#61: Will Shetterly: Elsewhere
Ein Roman in einem Urban Fantasy Setting, das ich noch nicht kannte – den Borderlands – einer Stadt zwischen „unserer“ Welt und dem Feenreich. Ein Jugendbuch mit Straßengangs, Yeats und Blake, der Buchhandlung Elsewhere, und einem Protagonisten auf der Suche nach seinem Bruder – oder einem anderen Leben. Es unterhält und das Setting wurde in Kurzgeschichten wohl auch von bekannteren Autoren beschrieben. Eigentlich ein nettes Setting für Rollenspiel mit Teenagern.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 9.09.2020 | 23:29
#34

Hal Gold - Japan's Infamous Unit 731: Firsthand Accounts of Japan's Wartime Human Experimentation Program (https://en.wikipedia.org/wiki/Unit_731)

Kriegsverbrechen und Experimente an Menschen bringen einen besonderen Faktor in die Lektüre eines Buches, und so ist dieses Buch erschreckend wie aufschlussreich.
Gleichwohl ist es nur ein recht kleines Büchlein, welches aus zwei Teilen besteht. Als etwa 125 Seiten kurzer Abriss der Geschichte der Einheit 731 bzw. seinen Schwestereinheiten von der Vorkriegszeit bis zum Ende des Krieges (und minimal in Spitzen darüber hinaus), und in etwa 125 Seiten Augenzeugenberichte.

Es ist an und für sich also durch sein Material und das extreme Thema an sich sehr einnehmend, allerdings wird das Buch meinem Verständnis (und das muss ja nicht richtig sein, dennoch ist es für den Moment Maßstab) eines historischen und aufarbeitenden Werkes nicht gerecht.
Das Buch existiert in seinem Vakuum, denn es setzt das Programm nicht in den historischen Maßstab, es setzt die historischen, isolierten Daten nicht einmal in das Verhältnis zum Krieg. Das japanische Programm wird nicht in Verhältnis zu ähnlichen Programmen in anderen Teilen der Welt gesetzt, die Aufarbeitung durch andere Staaten nur einseitig amerikanisch gespiegelt, obwohl immerhin gesagt wird, dass es auch sowjetisches Interesse an den Experimenten gab.
Das Buch ist mit Quellen sehr sparsam und Teile des Buches nehmen sich fast verschwörerisch an, was mich etwas abgestoßen hat.

Ingesamt ist es dennoch ein durch seinen Part der Augenzeugenaussagen sehr spannendes Buch. Letztlich überwiegen die Unzulänglichkeiten aber doch, und so traue ich dem Werk nur begrenzt (auch wenn sich ein ganzer Part, vor allem die amerikanische Vertuschung (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4487829/), verifizieren lässt). Es ist aber ein guter Büchsenöffner, um in das Thema einzusteigen.

6 von 10 Punkten.

#35

Ethan Cross - Spectrum (https://www.booknerds.de/2017/09/ethan-cross-spectrum-buch/)

Ein schnell zu lesender, vielleicht nicht ultraspanneder, aber doch gefälliger Thriller, der in den Mittelpunkt die entstehende Beziehung zwischen einem alternden FBI-Agenten, seinen autistischen Zögling (der nicht zum FBI will, aber als Berater tätig ist) und einen Ex-Mafiosi, der ins FBI will, aber nicht darf, stellt.
Das Buch ist herrlich überzogen in seinen Charakteren, sowohl in den Helden, als auch den Antihelden, die im Übrigen gar nicht so schwarzweiß sind, wie man am Anfang glauben mag. Das Buch ist gritty, und doch hier und da überzogen, mal eine Freakshow, und dann doch auch einmal auch subtil und an manchen Stellen sogar gefühlvoll.

Ich will gar nicht so viel spoilern, weil die Geschichte wirklich ein hohes Tempo hat und unvorhersehbar-vorsehbare Twists bereithält, das bedeutet, Ethan Cross gelingt es meistens seine Andeutungen und Twists zu verstecken und dann zu nutzen, sodass man die Story gut nachvollziehen kann und sie eine befriedigende Entwicklung nimmt, trotz ihrer Abgedrehtheit. Man hätte viel kommen sehen können, aber man hätte schon sehr suchen müssen, oder eben wie der Held ggf. eine autistische Veranlagung zur Ordnung haben müssen.

Es gibt eigentlich mehrere Erzählstränge, die aufeinanderzulaufen und befriedigend zu Ende gebracht werden. Schön ist, dass es keine Superhelden gibt, denen alles gelingt. Alle Beteiligten machen Fehler, was das Buch für mich sehr angenehm macht. Sowohl die Helden als auch die Antihelden werden gespiegelt und bekommen ihre Szenen, in denen sie charakterisiert werden und sich vorstellen dürfen. Jeder Charakter hat so gefühlt im Gesamtwerk eine tragende Rolle, und auch das ist wirklich gelungen.

Ich habe das Buch geschenkt bekommen und bin kein klassischer Thrillerleser, aber bei solchen Werken könnte ich mir das häufiger vorstellen. Abgedreht und doch geerdet, brutal und subtil, in your face und doch komplexer als man bei dem Genre erwartet.

Gutes Buch.

7,5 von 10 Punkte.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 11.09.2020 | 18:04
#234 Arsen und Spritzgebäck
Bis Weihnachten ists zwar noch a weng. Aber so ein paar Regional-Kurz-Krimis dürfens auch mal zur Unzeit sein.                                                
#235 R. J. Baker: Die Stunde des Assassinen
Was macht man, wenn man einen Assasinen enttarnen und aufhalten will? Man zwingt die beste Assassine des Landes samt ihres Lehrling in seine Dienste. Als Königin und wenn der eigene Sohn bedroht ist, kann man das schon mal machen. So stecken Girton und sein Meister bis über beide Ohren in Intrigen, Verschwörungen und irgendwie scheint überhaupt niemand so ganz koscher zu sein. Las sich sehr gut, sehr spannend, nicht die übliche Assassinen-Geschichte, angefangen damit, dass Girton einen Klumpfuß hat, ein irgendwie ganz normaler Junge ist und dann auch wiederum doch nicht. Der ganze Hintergrund/die Welt ist unglaublich brutal, Mord und Töten an der Tagesordnung nicht nur für Assassinen und die Hauptfiguren sind mehr Ermittler als Auftragsmörder. Obwohl mir von dem Buch abgeraten wurde, habe ich es gelesen und bin sehr zufrieden damit.
#236/7/8/244 Die drei ??? Kids, Chaos in Rocky Beach/Diamantenraub, Martina Baumbach: Sommer im Holunderweg, Mira Sol: Die drei !!!, Vier Pfoten in Gefahr, Die drei ??? Kids, Delfin-Piraten
Einmal die Lektüre meiner Tochter.                     
#239/245 Anne Perry: Mord in Dorchester TerraceAnne Perry: Tod am Eaton Square
Inzwischen ist Pitt zum Leiter des Staatsschutzes aufgestiegen. Das bietet gleich ganz anderes Potential für seine Fälle. Auch das Ermitteln ist ein ganz anderes. "Aber Sie müssen sich an das Gesetz halten." "Ich bin nicht die Polizei, ich bin von Staatsschutz, ich darf alles."
#240/1Magda Trott: Pucki kommt in die höhere SchuleMagda Trott: Puckis neue Streiche
Jaja, da haben die Kindheitserinnerungen wieder zugeschlagen... Auch wenn die üblichen Gegebenheiten des Familienlebens in den 1930ern schon manchmal weh tun. Ist mir als Kind gar nicht so aufgefallen.                                                          
#242 Edgar Wallace: Der sechste Sinn des Mr. Reeder
Kurzgeschichten kann der Hr. Wallace einfach besser und Mr. Reeder ist ab sofort mein Lieblingsermittler der Reihe.
#243 Petra Bartoli y Eckert, Diana Lucas: Weiß blau bunt
"Bayerische Kurzgeschichten für Kinder und Erwachsene". Nett und teils auch witzig. Ich musste auch gar kein Beschwerde einlegen, da die Autorinnen ganz offensichtlich wirklich wissen, dass Bayern nicht nur aus München und den Alpen besteht. ;D
#246 John T. Lescroart: Gnade vor Recht
Angeblich gehts es hier um das Thema Sterbehilfe. Irgendwie tut es das auch, auch wenn eigentlich gar keine Sterbehilfe vorkommt. Aber man kann ja so schön alles instrumentieren und verdrehen bis es einem passt. Genau das ist -neben dem angeblichen Mord-/Sterbehilfe-Fall- auch mM nach das Thema. Da wird ein Strafprozess zum Spielball von Politik, verschiedener Interessensgemeinschaften, beruflichem/privaten Eigennutz etc. Und egal ob gut gemeint oder nicht, methodisch ist auch keiner zimperlich. Mittendrin der Angeklagte, der um sein Ansehen, seinen Beruf und nicht zuletzt buchstäblich um sein Leben kämpft bzw. sein Anwalt. Gut gemacht.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 11.09.2020 | 19:00
Für Liv:
Derzeit 201 Bücher, außer den o. g. noch einige der Reihe Nordseedetektive, passend zu unserem Urlaub.  :)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 20.09.2020 | 08:13
#247/8 Magda Trott: Puckis erster Schritt ins Leben/Magda Trott: Pucki wird eine glückliche Braut
#249 Johannes Wilkes: Der Fall Fontane
Karl-Dieter und Mücke ermitteln diesmal weder in Erlangen noch auf Spiekeroog, sondern im Havelland auf den Spuren Fontanes. Der Kriminalfall geht ob der historischen und landschaftlichen Beschreibungen fast unter, aber das stört eigentlich gar nicht. Was bleibt ist ein Stück (Literatur)-Geschichte auf unterhaltsame Art erzählt.
#250/1 Katja Brandis: Seawalkers, Wilde Wellen/Trudi Trueit: Explorer-Academy, Die Sternendünen
Zwei unterschiedliche Jugendbücher, einmal Fantasy mit Gestaltwandlern, einmal eine Abenteuer- und Entdeckergeschichte mit leichtem SiFi-Einschlag, aber ein Thema: Tierschutz. Einmal geht es um Haie, einmal um Gorillas und Geparden, jedes mal eingebettet in eine durchaus spannende Rahmenhandlung mit einer Prise Humor, die sich auch bisher über alle Bücher der jeweiligen Reihe hinweg zieht.
#252/3 Die drei ???, Kelch des Schicksals/Die drei ???, Kreaturen der Nacht
#254 Maja von Vogel: Die drei !!!, Die Marzipan-Mission
#255 Tom Wolf: Goldblond. Verheerende Torheit
Friedrich II versucht gerade Bayern vor Österreich zu beschützen und ist abwesend. Schade, habe ihn vermisst. Aber gut aufgebauter Fall bei dem es ein Mörder offenbar auf Freimauerer abgesehen hat.
#256 Kelly Barnhill: Das Mädchen, das den Mond trank
Jedes Jahr am Tag des Opfers bringen die Stadtbewohner ihr jüngstes Kind in den Wald und lassen es dort zurück, um ihre Stadt vor der Zerstörung durch die böse Hexe zu schützen.
Jedes Jahr am selben Tag macht sich die Hexe Xan auf um ein Kind zu retten, das die Stadtbewohner unverständlicherweise im Wald aussetzen, um es in eine der Städte auf der anderen Seite des Waldes zu besseren Eltern zu bringen. Bis sie eines der Kinder auf dem Weg dorthin aus Versehen mit Mondlicht füttert und so mit einer Unmenge an Magie auflädt. Sie beschließt daher es selbst aufzuziehen. Nach einigen Jahren muss sie feststellen, das ein Kleinkind, das unkontrolliert und ohne es selbst zu merken mit Magie um sich wirft eine Gefahr für sich selbst und seine Umgebung darstellt und sie dringend etwas unternehmen muss.
Weiterhin ist da noch der Jungen aus der Stadt, ein Ratsmitglied-Anwärter, der einfach nicht mit den jährlichen Opferungen fertig wird und irgendwann beschließt etwas zu unternehmen.
So nimmt die Sache ihren dramatischen Lauf.
Eine schöne Geschichte mit hier und dort kleinen Logik-Schwächen und Längen, gut ausgedachten Charakteren und schöner Sprache mit einer Portion Poesie. Angenehm unblutig und unbrutal. Empfehlenswert für Kinder ab 10 und Erwachsene
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Blanchett am 20.09.2020 | 16:07
#16 Robin Cook - Chromoson 6
New York: Vor laufender Fernsehkamera wird der Mafia-Boss Carlo Franconi erschossen. Eine peinliche Angelegenheit, denn Franconi hatte sich gerade zu einer Kronzeugenaussage bereit erklärt und stand deshalb unter Polizeischutz. Damit nicht genug: Seine sterblichen Überreste verschwinden über Nacht aus dem Leichenschauhaus, ohne daß eine Autopsie durchgeführt werden konnte. Als der Torso eines Mannes aus dem Hudson gefischt wird, ist den Pathologen Dr. Jack Stapleton und seiner Kollegin Laurie Montgomery schnell klar, daß es sich um Franconi handeln muss. Was die beiden nie erwartet hätten: Ihre Nachforschungen führen sie schon bald in ein Genlabor. Allerdings liegt es nicht in Manhattan, sondern in einem kleinen afrikanischen Land...

#17 Robert Asprin  - Ein Dämon für alle Fälle
Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder wirkt der grosse Skeeve persönlich!
So lautet das Motto der Chaos Corporation, die Skeeve auf dem Basar von Tauf, wo man bekanntlich alles kaufen kann, ins Leben gerufen hat. Doch was soll man von einer Firma halten, zu der ein ausgewachsener Dämon, ein verspielter Drache, zwei begriffsstutzige Mafiosi und ein täppischer Zauberlehrling gehören? Magier Skeeve hat als Boß alle Mühe, den Laden zusammenzuhalten. Und gleich der erste Auftrag scheint gründlich danebenzugehen. Skeeve schleust seinen Leibwächter zu geheimen Ermittlungen in das Geschäft eines Teufels - Verzeihung: Täuflers - ein, und der hat nichts Eiligeres zu tun, als eine Gewerkschaft zu gründen...
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Blanchett am 20.09.2020 | 16:39
#18 Sidney Sheldon - Ein Fremder im Spiegel

Der Komiker Toby Temple zieht mit 18 Jahren aus, Hollywood zu erobern. Nach trostlosen Jahren in schäbigen Etablissements und verrufenen Kneipen gelingt ihm schließlich doch, wovon Hunderte seinesgleichen träumen: Er wird ein Star im Showgeschäft, dem das Film- und Fernsehpublikum zu Füssen liegt.
Doch der Mann, der die ganze Welt zum lachen bringt, ist der einsamste Mann auf Erden - bis er die schöne Jill Castle kennenlernt, die mit den gleichen Hoffnungen nach Hollywood gekommen ist. Von brennendem Ehrgeiz erfüllt,  hat sie bisher nur Demütigungen und Mißerfolge erfahren. An der Seite des berühmten Toby Temple sieht sie nun die Stunde gekommen, sich an jenen zu rächen, die sie erniedrigt haben.
Jill weiss nur zu gut, daß Ihre Macht unlösbar mit Toby verbunden ist, daß sie ohne ihn in Armut und vergessenheit zurücksinken würde. Als Toby schwer erkrankt, kämpft sie bis zur Selbstaufopferung um seine Genesung und wird als Heldin gefeiert.  Doch die Krankheit bricht ein zweites Mal aus, und diesmal gibt es keine Hoffnung. Jill weiß, daß sie für den Rest ihres Lebens an einen Krüppel gefesselt sein wird. Da fasst Sie einen teuflichen Plan...

#19 John Katzenbach - Das Tribunal
Zweiter Weltkrieg, 1943: Der junge amerikanische Leutnant Thomas Hart wird mit seinem Flugzeug über Sizilien abgeschossen. Als Einziger überlebt er den Absturz und kommt in ein deutsches Lager. Als dort ein Mitgefangener ermordet wird, fällt der Verdacht auf den schwarzen Piloten Lincoln Scott. Hart, der vor seiner Einberufung Jura studiert hat, wird von einem provisorischen Kriegsgericht zu dessen Verteidiger berufen. Nun muss er sich nicht nur gegen seine Nazi-Bewacher behaupten, sondern auch gegen die weißen Rassisten in der eigenen Truppe zur Wehr setzen.

#20 John Katzenbach - Der Professor
Der pensionierte Psychologieprofessor Adrian Thomas bekommt von seinem Arzt eine niederschmetternde Diagnose: Demenz. Noch immer unter dem Eindruck der bestürzenden Nachricht blickt der alte Mann auf die Strasse und sieht ein etwa sechzehnjähriges Mädchen vorübereilen. Gleichzeitig rollt ein Lieferwagen heran, bremst ab und beschleunigt wieder: Das Mädchen ist verschwunden. Der Professor ist verwirrt. Täuscht er sich, oder hat er gerade eine Entführung beobachtet?

#21 One Piece Nr. 42 - Die Piraten vs. CP 9
#22 One Piece Nr. 43 - Eine Heldenlegende
#23 One Piece Nr. 44 - Bloß weg hier!
#24 One Piece Nr. 45 - Ich kann mir vorstellen, wie Ihr euch fühlt!
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 4.10.2020 | 21:32
 62.Cassandra Clare et al.: Ghosts of the Shadowmarket
Wieder eine Sammlung von „Shadowhunter“-Kurzgeschichten/Novellen. Noch mehr als die zuvor machen diese Geschichten wenig Sinn, wenn man die Hauptreihen nicht kennt. Kennt man sie, füllen sie aber Lücken und geben Ausblick auf zukünftige Handlungsstränge. Im Zentrum steht Jem Carstairs. Mir hat diese Sammlung aber weniger als die Magnus bzw. Simon Geschichten interessante Facetten des Charakters aufgetan. Vielleicht ist Jem einfach zu lieb ;-) Trotzdem waren die Geschichten gut zu lesen. Während man für die Bane Chronicles und die Shadowhunter Academy hauptsächlich die Mortal Instruments und Infernal Devices kennen sollte sind hier die Dark Artifices auch zum Verständnis nötig.
63. Lois Lowry: The Giver
Der unter „Hüter der Erinnerung“ (nicht gesehen) verfilmte Roman fällt in die Gruppe der utopisch/dystopischen Gesellschaftsentwürfe. Gut geschrieben mit einem jugendlichen Protagonisten und u.a. der Fragestellung, was Sicherheit und Frieden wert sein darf und was nicht. Wegen der moralischen Fragen, die gestellt werden ein typisches Buch, das sich auch im Ethik-Unterricht lesen ließe. Lesenswert, weil es dann doch anders als „1984“ oder „Brave New World“ oder „Tribute von Panem“ oder... ist. Man sieht hier klar die gut gemeinte Intention der Gesellschaft, die aber nach unseren hiesigen ethischen Maßstäben (glücklicherweise) nicht vertretbar ist.
64. Johathan Auxier: Sweep  The Story of a Girl and her Monster
Eine berührende Geschichte über schreckliche Kinderarbeit im viktorianischen London, ein bißchen Mythologie und William Blake. Lesenswert.
65. Cassandra Clare: The Red Scrolls of Magic
Was ich an dem Buch besonders mochte ist daß es quasi Popcorn-Kino, aber mit nicht-hetero Protagonisten ist. Einerseits finde ich es traurig, daß es auch heute noch in „westlichen“ Ländern ein Problem zu sein scheint, Bücher mit gleichgeschlechtlichen Paaren in der Stadtbibliothek aufzunehmen – wie die Autorin im Nachwort schreibt, andererseits gefällt es mir, diese aus der „Problembuchsparte“ zu entfernen und ihnen einen Normalität zu geben. Letztlich sind Magnus und Alec auf ihrem ersten gemeinsamen Urlaub, der deutlich chaotischer verläuft als geplant. Mal lustig, mal ernst.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sashael am 8.10.2020 | 23:51
#4 Itras By

Als Rollenspielbuch in meiner persönlichen Top 10 (von allen Büchern mit Rollenspielbezug).

Obwohl ich Itras By schon gespielt hatte, hat mich das Buch doch mehrfach überraschen können.
Ein großartiges Setting, das noch erkundungswürdiger ist, als ich sowieso schon dachte. Aber auch deutlich düsterer und (teils) blutiger, als ich erwartete.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 10.10.2020 | 10:18
#257 Edgar Wallace: Feuer im Schloss
#258 Lucy Maud Montgomery: Anne und Rilla
Abschluss der Anne von Green Gables Reihe. Hier ist die Hauptperson ihre jüngste Tochter Rilla. Der Hintergrund, Blick auf den ersten Weltkrieg aus kanadischer Sicht, ist sehr interessant und war für mich völlig neu. Dazu eine wirklich gut gelungene Geschichte über das Erwachsenwerden in schwierigen Zeiten.
#259/260 Anne Perry: Nacht über Blackheath/Das Opfer von Angel Court
#261 Ulf Blanck: Die drei ??? Kids, Schrottplatz in Gefahr
#262 Katja Brandis: Woodwalkers & Friends, Katzige Gefährten
Auch in den Ferien erleben die Schüler einer Schule für Gestaltwandler ganz andere, sprich aufregendere, skurrilere und gefährlichere, Dinge als andere. Die Rettung von Woodwalkern aus dem Tierheim, eines Wolfsrudels vor der Tollwut und eine "einfache" Geburtstagsfeier laufen nicht unbedingt wahnsinnig glatt ab. Dafür aber sehr unterhaltsam für den Leser.
#263 Phillip P. Peterson: Transport 5, Auslöschung
Erstaunlich wie unterschiedlich die Bücher der Reihe doch sind. Dieses ist zwar sicher nicht das Beste, aber doch handfeste gute Sifi.
#264/265 James Dashner: Der Game-Master, Gegen die Spielregeln/Das Spiel ist aus
Irgendwie eine typische Dashner-Trilogie: 1. Band (hier nicht aufgeführt): Eine gute Idee, ein wenig Einführung und etwas, dass wie ein Spiel anmutet, aber todernst ist. 2. Band: Auf der Flucht vor allem und jedem. 3. Band: Noch mehr Chaos, Endkampf (oder - kämpfe) und Happy End mit Abstrichen. Die Grundidee virtuelle Realität, wann wird die virtuelle Welt zu(?) real, wann erreicht künstliche Intelligenz Bewußtsein und was passiert dann, wer darf dann "leben", ist schon nicht schlecht, auch durchaus gut umgesetzt. Aber mit der Zeit fällt trotzdem die Spannung etwas ab, ist das Intrigenspiel und die Vielzahl der Interessen(sgruppen) manchmal auch ein wenig sehr hoch, hin und wieder auch ein paar Unplausibilitäten. Insgesamt aber ganz gut und interessant zu lesen.
#266 Jana Frey: Kichererbsen mit Schokolade, Familienchaos für Anfänger Für das bißchen Buch stecken eigentlich viel zu viele Themen drin. Esoterisch angehauchte, frisch getrennte Bürgermeisterkandidatin mitten im Wahlkampf verliebt sich in verwitweten iranisch-stämmigen Fahrradladenbesitzer, der eigentlich Musiker ist. Sein Sohn möchte ihn aber lieber mit der schönen Elvira aus dem Supermarkt verbandeln, seine Mutter reist mit einer von ihr ausgewählten Braut aus Theran an. Weiter mischen mit: Sohn 2, die Zwillingsmädchen und der getrennte Noch-Ehemann, eine Katze mit Trauma, ein ausländerfeindlicher Vermieter und einige Flüchtlinge aus dem abgebrannten Flüchtlingsheim. Ja, viel los, niemals langweilig, auch ernste Themen, die aber für ihre Wichtigkeit teilweise nur sehr oberflächlich angeschnitten werden. (Kann auch sein, ich hab keine Ahnung und das ist so kindgerecht?) Vielleicht wird das mit dem nächsten Buch besser, außerdem sind noch zwei, drei Handlungsstränge offen.
#267 Stephan Wolf: TKKG, Das Biest aus den Alpen Mutet eigentlich eher wie Fünf Freunde oder Drei ??? an. Was heißt: Viel besser als erwartet.
#268 Ursel Scheffler: Kommissar Kugelblitz, Die Drei-Minuten-Gangster
#269 John Creasey: Attentat auf Denkmaschinen
Überraschend guter Krimi von 1969. Macht ein wenig den Eindruck, dass man die Hauptfigur ein paar (besonders ereignisreiche) Tage im Arbeitsalltag begleitet.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Vampirwurst am 10.10.2020 | 13:35
Wenn auch sehr spät, möchte ich mich anschließen. Ich hab in letzter Zeit viel zu wenig gelesen bzw keinen Leseslot gehabt. Habe mir jetzt erstmal das Ziel von 3 Büchern bis Jahresende gesetzt

Nächstes Jahr werde ich dann hier die Rory Gilmore Reading Challenge beginnen. Mal sehen wie lang das dauert. Sind 330 Bücher xD
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 18.10.2020 | 20:03
Seit meinem letzten Beitrag Anfang September bin ich für meine Verhältnisse fleißig gewesen, aber wegen Zeitknappheit und fehlender Muße nur in Kurzform:

#36

Roman Deininger - Die CSU - Bildnis einer speziellen Partei (https://www.tagesspiegel.de/kultur/literatur/bayern-das-einzige-bundesland-mit-einer-regionalpartei-symbiose-mit-dem-weiss-blauen-paradies/25723494.html)

Sehr ausgewogenes Buch über die CSU, welches sich vor allem den Graswurzeln der Partei nähert und ihrem doch trotzdem irgendwie autokratischen Stil. Zu Beginn versucht der Autor etwas fröhlicher zu berichten, verliert diesen Stil im Laufe der Zeit aber und wird doch ernsthafter berichtend. Ab da ist das Buch auch mit Gewinn zu lesen. Vor allem die Herausforderung, wie Parteien im Allgemeinen und die CSU im Speziellen die allgemeine Bevölkerung erreichen kann, ist für die Zukunft mehr als spannend.

7 von 10 Punkte

#37

Volker Ullrich - Acht Tage im Mai - Die letzte Woche des Dritten Reichs (https://www1.wdr.de/kultur/buecher/ullrich-acht-tage-im-mai-104.html)

Durchweg spannende Beschreibung aus sehr unterschiedlichen, meist deutschen Blickwinkeln über die letzte Woche des dritten Reiches und den damaligen Entscheidungen, von Hitlers Selbstmord bis zur Kapitulation, mal die Führungsgestalten streifend, mal den Widerstand, mal die einfachen Leben. Eine europäischere Perspektive hätte dem Werk dennoch gut getan, auch wenn das natürlich viel verlangt ist.
Dennoch durchaus zu empfehlen. Es ist sinnvoll aufgebaut und gestaltet, und sich schlüssig und durch die Anordnung der Themen auch gewissermaßen spannend.

7,5 von 10 Punkte

#38 und 39

Tom Hillenbrand - Hologrammatica (https://www.deutschlandfunkkultur.de/tom-hillenbrand-hologrammatica-hardboiled-triftt-science.2150.de.html?dram:article_id=416074) und Qube (https://www.zeit.de/2020/11/qube-tom-hillenbrand-thriller-kuenstliche-intelligenz?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F)

Wow! Noir-Detektiv-Geschichte trifft beginnende Science-Fiction, trifft ein ganz wenig Cyberpunk, trifft Verschwörungsthriller, trifft KI-Philosophiedebatte. Beide Werke sind absolut empfehlenswert und ich will gar nicht zu viel verraten. Beide Werke unterscheiden sich im Ansatz, da im Band 1 noch ein Ich-Erzähler am Werke ist, und der zweite Teil ein viel breiteres Spektrum an Leuten abdeckt.

Das Buch ist kosmopolitisch, greift unfassbar viele Einflüsse des Cyberpunk- und SciFi-Genres auf, entwickelt es ein Stück weiter und macht es selbstverständlich.

Ich will - wie gesagt - nicht zu viel verraten, aber das war die literarische Überraschung des Jahres für mich. Beide Bücher habe ich sehr genossen!

9 von 10 Punkte

#40

Øistein Borge - Kreuzschnitt (https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.istein-borge-kreuzschnitt-mehr-inhalt-als-substanz.e3c469ae-4c21-4b42-9e42-fd0f5147ba3e.html)

War als norwegischer Krimi versprochen, war mehr ein recht stereotypischer Kriminalpolizist in einem häufig changierenden Fall in Südfrankreich, mit jeder Menge Stereotype, verschrobelter Sprache, oberflächlichen Liebesbeziehungen und zu vielen Deus ex-Machina-Momente, sodass man nicht wirklich miträtseln konnte, sondern immer zu "überrascht" wurde. Mag den Autoren freuen, lässt den "hartgesottenen Kriminalisten" aber wie einen Amateur wirken.

Beeindruckend, wie viele Stereotype man in knapp 350 Seiten bringt, schade, dass vieles nicht zusammenpasste. Mich hat der Krimi gerade noch unterhalten, aber kein Verlangen geweckt, mehr über Kommissar Bull herauszufinden.

5 von 10 Punkte.

Hiermit ist die Challenge für das Jahr 2020 geschafft. Der Rest ist Kür! :headbang:

#41

Steven Erikson - Die Gärten des Mondes - Spiel der Götter 1 (http://www.fantasybuch.de/rezension/steven-erikson-das-spiel-der-g%C3%B6tter-die-g%C3%A4rten-des-mondes.html?ID=1142)

Sehr spannend! Habe es auch gewagt, in die Reihe einzusteigen, obwohl ich kein Reihenleser bin. Aber hier ist es vielfach empfohlen worden und mein Spielleiter schwärmt regelmäßig.

Guter Beginn. Etwas schnell erzählt, fast in manchen Szenen sogar ein Bulletinstil, aber durchaus der Menge angemessen, die Herr Erikson in seinen Werken bewegen will. Sehr episch in seinen Ausmaßen, durchaus aber mit bekannten Stereotypen spielend.

Wer tiefe Charaktere sucht, obwohl sie auffallend indifferent und moralisch grau und ansprechend gezeichnet sind, wird hier nicht fündig; wer einem Helden folgen will, hat hier wohl ein falsches Buch in den Händen; wer aber die Entwicklung einer Fantasywelt lesen will, sollte zugreifen.

Gut genug verwurzelt, dass man miträtseln kann, wie die Geschichte sich entwickelt. Der Ansatz von Erikson ist spannend und das Buch auch ausreichend spannend geschrieben, dass es einen bisweilen sogar bannen kann.

Über die Geschichte selbst will ich nicht zu viel schreiben, um dem Erstleser den Reiz nicht zu nehmen. Kann die Lektüre allerdings empfehlen. Erfrischend komplex für Fantasy.

8,5 von 10 Punkte.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 23.10.2020 | 16:02
#270 Betty Mahmoody: Nicht ohne meine Tochter
Ja, hat wohl jeder schon mal davon -oder der Verfilmung- zumindest gehört. Ich auch, ich wollte es nie lesen, weil ich dachte ich fände es zu schrecklich. Tatsächlich ist es ein wahnsinnig interessantes Buch, aber wirklich hart. Das Wissen, dass es gut ausgehen wird und der zeitliche Abstand, immerhin 35 Jahre (in denen sich doch bitte hoffentlich wenigstens ein paar Dinge gebessert haben), machen es erträglicher.
#271/274 Jennifer Estep: Mythos Academy Colorado, Hard Frost/Coldest Frost
Die Trilogie (mit dem ersten Band Bitter Frost) leidet leider am "Harry-Dresden-Syndrom". Alles ist schon ganz ganz schlimm und wird immer noch schlimmer, er (in diesem Fall sie) kämpft seinen härtesten Kampf - zum gefühlt 27. mal, erleidet unerträgliche Schmerzen und Verletzungen und macht trotzdem weiter und... Abgesehen davon ist es ein fantastisches Setting voller mythischer Wesen, origineller Artefakte und Menschen mit magischen und sonstigen Begabungen, die durchaus kreativ eingesetzt werden. Die Geschichte ist auch ganz in Ordnung, wenn auch nicht neu (Bösewicht will alle Macht an sich reißen, die Helden wollen die Welt vor ihm retten).
#272 Peer Meter, Rem Broo: Beethoven
Gaphic Novel mit unerwartetem Inhalt. Beginnt erst einmal damit, dass Beethoven gerade gestorben ist. Ein wenig erfährt man zwar schon über sein Leben, in Rückblicken, in Erzählungen von diversen Leuten, aber hauptsächlich wird erzählt was sein Tod bewirkt. Der Zeichenstil lag mir auch, ein gelungenes Werk also. Lediglich Kritik an unserer Bücherei, die das unter den Kinder-Sachbüchern eingereiht hat. Da gehört es definitiv nicht hin und erreicht den geeigneten Lesern höchstens über Umwege (wie bei mir). Dummerweise habe ich erst nach Liv gelesen, der es stelleweise zu morbid war. Ich hätte es nachdem ich es gelesen hatte auch keiner 10jährigen in die Hand gegeben.
#273 Jana Frey: Kichererbsen mit Schokolade, Vier Zwillinge und ein Hochzeitspaar
#275 Teri Terry: Exit now!
Was wäre wenn der Brexit die schlimmstmöglichen Folgen nach sich ziehen würde? Wenn Großbritannien sich komplett abschotten würde und alles was nur eskalieren kann es auch tut? Wenn die Menschenrechte und die Demokratie dabei zum Teufel gehen? Die Autorin breitet hier ein sehr düsteres Zukunftsbild aus, was einerseits erschreckend ist, gerade weil man sich gewisse Dinge vorstellen kann, andererseits auch so erschreckend ist, dass es zu unrealistisch wirkt (oder man es einfach nicht glauben will?). Aber insgesamt ein gute Geschichte. Hoffen wir das es eine bleibt.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 27.10.2020 | 20:39
#42

John Scalzi - Old Man's War (https://www.tor.com/2015/08/11/john-scalzi-old-mans-war-10-years-on/)

Mein zweites Scalzi-Buch dieses Jahr. Ich habe es einfach aufgrund des Titels gelesen, aber es hat mich dadurch etwas überrascht.
Insgesamt ein ziemliches schnelles Buch, welches kein Geheimnis daraus macht, dass es sich zu einer Reihe ausweiten würde.

Der Charakter ist aber spannend, Scalzi schreibt sehr kohärent und immer ein wenig tongue-in-cheek, sodass sich das Buch gut weglesen lässt; und es ist ausreichend selbstreflektierend.

Besonders schön, dass die genmodifizierten Soldatenmenschen die Farbe der alte Soldatenspielzeuge haben. Ansonsten bietet es so ziemlich die klassischen Themen von Military Sci-Fi ab.

Es hat mich ausreichend unterhalten und ist gut geschrieben, sodass ich sicher auch noch weitere Teile der Serie lesen werde.

8 von 10 Punkte

#43

John Williams - Butcher's Crossing (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/wildwest-roman-john-willliams-butcher-s-crossing-13496270.html)

Wow!

Es ist ein ruhiges Buch, ein Abenteuerbuch, ein Buch über einen jungen Akademiker, der sich in der Natur sucht, aber nur seine Verrohung findet.
Exzellent erzählt, in einem sehr naturalistischen Stil, folgt dieses Buch dem Protagonisten in einem Wild-West-Szenario zu einer Jagd auf Büffel.

Sehr eindrückliche Bilder, ein wunderbares Erzähltempo, und es wirkt eben wenig konstruiert, sondern sehr menschlich. Es spielt mit der Erwartung des Lesers, was die Charaktere tun werden, und dann wieder doch immer wieder die große Natur zum eigentlichen Handlungstreiber, wie die Natur auch selbst Opfer des Ganzen ist.

Eine große Leseempfehlung!

9 von 10 Punkte
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 31.10.2020 | 21:34
#44

Otto Borst - Alltagsleben im Mittelalter (http://)

Das Buch ist einerseits leicht zu lesen, weil es sehr von dem Enthusiasmus seines Autoren getrieben ist, andererseits aber auch schwer, weil Herr Borst gefühlt ohne Punkt und Komma vom Alltagsleben des Mittelaltermenschen schreibt.

Es ist eine oberflächliche, überblickhafte und dadurch recht gelungene Unternehmung, die der Autor unternommen hat. Er nähert sich kulturgeschichtlich durch Bildnisse, Literatur, durch Gesang und liturgische Einwürfe und versucht auf die Art und Weise den Mittelaltermenschen selbst zur Sprache kommen zu lassen. Das gelingt ihm auch gut.

Wissenschaftlich ist das Buch nur schwer zu gebrauchen, da es recht unsortiert ist. Zwar gibt es übergeordnete Kapitel, aber unter den Überschriften sind dann immer 30-50 Seiten ohne trennende Absätze und thematische Trennungen durchgeschrieben, zudem gibt es hier und da Doppelungen, die im Gesamtzusammenhang Sinn ergeben, allerdings das zielgerichtete Lesen des Buches erschweren. Ein kleines Glossar am Ende versucht das zu leisten.
Zudem gibt es keine direkten Quellenangaben.

Borsts Vorstoß ist hier aber auch nicht die wissenschaftliche Nutzung, so deutlich das Buch auch einen wissenschaftlichen Hintergrund hat, sondern er möchte seine Faszination für das Mittelalter vermitteln. Und so streift er auf etwas mehr als 600 Seiten durch die Welt des Mittelalters und stellt es vor allem - und da gebührt ihm einiger Verdienst - differenziert und breit, komplex und doch verständlich dar.
Es ist ein Buch, welches einem den mittelalterlichen Menschen letztlich interessanter macht. Das ist auch das Ziel des Buches. Und für diesen Zweck ist es empfehlenswert.

Wer schon gewisse Vorkenntnisse hat, wird das Buch allerdings auch mit Gewinn lesen können, auch wenn er die Arbeit daran selbst übernehmen muss.
In manchen Belangen hätte es konsequenter sein dürfen, denn Borst neigt zur Kritik an anderen Wissenschaftlern zum Thema (bspw. ist er kritisch über die Einlassungen von Jacques le Goff), vertieft diese allerdings nicht genügend. Außerdem ist das Buch durch eine gewisse Modernitätsskepsis des Autors durchzogen, die sicher nicht gänzlich unangebracht ist, über die man aber hier und da hinweglesen muss.

Insgesamt kann die Lektüre empfohlen werden.

8 von 10 Punkte.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 31.10.2020 | 22:05
66. Lisa Goldstein: Dark Cities Underground
Gut lesbarer Fantasy-Roman in einem urbanen Setting. Eher für Erwachsene. Mit Bezug zu ägyptischer und christlicher Mythologie. Ich fand die Protagonisten aber wenig überzeugend. Nicht schlecht, aber das „Besondere“ fehlte mir. Nettes Detail – Christopher Tolkien wird erwähnt :-)
67. Charles Dickens: David Copperfield (GK 7: Anerkannter Klassiker der Weltliteratur)
Der Dickens'sche Bildungsroman, den ich noch nicht gelesen hatte. Liest sich auf jeden Fall unterhaltsamer als Wilhelm Meister. Interessant generell die Darstellung von einfachen Leuten, Bürgertum und (niederem) Adel. Manche Teile hatten ihre Längen, aber insgesamt liest sich Dickens doch auch wegen seines Humors recht gut. Mein Lieblingscharakter ist irgendwie Tante Trottwood.
68. Astrid Lindgren: Mio mein Mio
Auch wieder ein Buch aus meinem abendlichen Vorlesen, aber weil es ein Klassiker ist, den ich noch nicht gelesen habe und ausreichend Worte hat, nehme ich ihn hier mit auf. Sprachlich kunstvoll-formelhaft. Aber irgendwie ging mir das ewige „Mein Vater, der König“ ein bißchen auf die Nerven. Ansonsten schon einerseits schön, andererseits deprimierend. Die Fantasiewelt wirkte auf mich in der Art wie es erzählt war wie eine einzige Realitätsflucht aus dem lieblosen Umfeld des Kindes. Gutes Kinderbuch, aber es wird nicht mein Lieblings-Lindgren werden.
69. Nancy Farmer: House of the Scorpion
So eine Art „Never Let Me Go“ für Jugendliche. Zumindest ist ein zentrales Thema das Clonen von Menschen. Aber auch einige andere Themen werden in diesem eher dystopisch zu nennenden Sceince Fiction Setting angerissen. Sehr flüssig und spannend zu lesen, aber natürlich aufgrund der Themen keine ganz leichte Kost.
70. Robin McKinley: The Door in the Hedge
4 Geschichten – zwei fast von Novellenlänge. Teils bekannte Märchen, deren Protagonisten die Autorin mehr Seele eingehaucht hat. Einer stand offensichtlich der Froschkönig, einer anderen die zertanzten Schuhe Pate. Bei den anderen beiden Geschichten sind die Inspirationen eher unterschiedlichen Märchen und Mythen entnommen.
71. Sarah Beth Durst: The Stone Girl's Story
Wieder ein Kinder-Jugendbuch (die Protagonistin ist ca. 12), in dem ein starker weiblicher Hauptcharakter einen Weg sucht, ihre Familie zu retten. Es werden keine klassischen Mädchenklischees bedient und die Kinder stehen vorurteilslos und gleichberechtigt nebeneinander. Themen sind u.a. das Mitgestalten der eigenen Geschichte, daß aus guter Intention böses entstehen kann, aber auch dasß "Macken" Teil des Characters sind und nicht nur anstrengend, sondern auch liebenswert sein können. Wenn es mal auf deutsch erscheint auf jeden Fall ein schönes Geschenk an 3. - 5. Klässler.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 5.11.2020 | 13:18
#45 (und auch mein längstes Buch dieses Jahr mit 960 sehr eng bedruckten Seiten. Das war ganz schön Arbeit.)

Christopher M. Andrew - The Secret World - A History of Intelligence (https://www.theguardian.com/books/2018/dec/28/secret-world-christopher-andrew-review)

Ich bin einerseits von diesem Werk durch seine Fülle begeistert, andererseits verfehlt es seinen eigenen Zweck.

Es bricht auf, die Bedeutung dessen zeigen zu wollen, warum Nachrichtendienste bzw. nachrichtendienstliche Arbeit in historischem Kontext gesehen werden müssen, und will zugleich eine erschöpfende Geschichte über die Nachrichtendienstwelt sein.

Das erste Ziel erreicht das Werk durchaus größtenteils, das zweite Ziel verfehlt es deutlich.

Das Buch, in seiner Länge ein sehr dicker Wälzer, in der Taschenbuchversion 960 eng bedruckte Seiten lang, ist trotzdem in Hinblick auf das Ziel der umfassenden Berichterstattung nicht erschöpfend. Zwar wird das Buch von britischen Medien dafür gelobt, aber dennoch, gelingt es ihm nicht ganz. Der Autor versucht sich vorgeschichtlich durch Deutung der Bibel und dann mit einer sehr oberflächlichen Beschreibung von Aktionen vor der frühen Neuzeit, erst dann erreicht er sicherere Gewässer, sobald es im 18. Jahrhundert ankommt und bis in die Gegenwart vordringt (obwohl die Gegenwart wieder etwas zu seicht geworden ist).

Seine Herangehensweise ist nicht das organisatorische Entstehen und Werden von Nachrichtendiensten oder ihr allgemeines Wirken, sondern anhand von historischen Miniaturen versucht C. Andrew zu die Bedeutung von Nachrichtendiensten und vergleichbaren Aktivitäten zu zeigen. Daneben zeigt er zunehmend die geheimdienstlichen Probleme, die entstehen, wenn solcherlei Aktivitäten keinen Rückbezug auf die Geschichte nehmen oder den historischen Kontext der Gegenwart verachten. Unterschwellig kann beobachtet werden, dass Geheimdienstarbeit zuerst eine personelle Sache ist und erst im Laufe des 20. Jahrhunderts - nach Maßgabe des Buches - zusehends organisatorisch und institutionell geregelt ist. In der Übergangsphase der frühen Neuzeit bis dahin ist eine Übergangsphase, wo es zwar schon organisatorische, institutionelle Ansätze gibt, die aber weiter von dem Verve Einzelner abhängig bleiben. Soweit ist das Werk gut bis sehr gut.

Die historischen Miniaturen, die wiederum häufig ohne ihren historischen Kontext erscheinen (und wegen der Länge des Buches auch erscheinen müssen), fordern den Lesern heraus. Entweder er hat eine immense historische Bildung oder muss sich neben der Lektüre informieren, denn oftmals werden die Einwürfe des Autoren erst dann glaubhaft, wenn das Gesamtbild des historischen Kontextes verstanden ist. Zudem ist dieses Buch - Hut ab vor der Rechercheleistung - so voller Fakten und Namen, dass das Nachverfolgen eine gewisse Leistung und einen gewissen Willen verlangt.

Das Problem in dem Ansatz ist, da er nicht um die Theorie des Informationswesen ergänzt ist, dass die Miniaturen sprunghaft sind und eben als solche nur sprunghaft in Erinnerung bleiben. Zudem wirbt der Autor immer wieder dafür, dass Nachrichtenwesen im historischen Kontext gesehen werden muss, wie das aber funktionieren kann, diese Antwort bleibt er schuldig. Die Aufforderung aus vorhergehenden Fehlern zu lernen ist richtig, aber ohne Hilfestellung bleibt sie eine wohl fundierte, aber doch recht leere Aufforderung.

Zuletzt leidet das Buch noch etwas unter spröder, dem Sujet aber angemessenen Sprache. Die Miniaturen selbst sind gut ausgewählt, sind aber für das oben genannte zweite Ziel nicht erschöpfend. Trotz globalhistorischer Ansätze, ist es eine sehr britische Nachrichtendienstgeschichte, die wenn einmal, einen amerikanisch-europäischen Fokus bekommt. Er in der Conclusio kommt der Autor of Whistleblowing und die chinesische Perspektive zu sprechen. Manche wichtige Themen, wie der Vietnamkrieg bleiben außen vor, was aber aufgrund der Wahl der Methode zu vernachlässigen ist in der Gesamtbetrachtung.
Es ist natürlich nicht zu erwarten, dass eine globalhistorische Perspektive durch einen einzelnen Autoren gewährleistet werden kann; und wir wissen alle, dass die Peer Reviews, die einem Werk mitgegeben werden häufig übertrieben und teils am Thema vorbei sind, aber hier mache ich diese Kritik geltend.

Dennoch ist es ein erhellendes Werk, voller Fakten, Quellen und Ansätze, die natürlich nicht immer zu teilen sind historisch. Die Miniaturen sind aus geheimdienstlicher Sicht ausgelegt und nicht immer sind sie auf dem historischen Stand, aber dennoch ist es ein umfassender, etwas spröder und letztlich gelungener Versuch, dessen Lektüre Geduld und Arbeit erfordert, dessen Ecken und Kanten jedoch nicht verschwiegen werden dürfen.

6,5 von 10 Punkten
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 8.11.2020 | 15:26
#276/277/278/282 Tanya Stewner: Alea Aquarius, Der Ruf des Wassers/Die Farben des Meeres/Das Geheimnis der Ozeane/Die Macht der Gezeiten
siehe Liv
#279/281 Philip Reeve: Mortal Engines, Krieg der Städte/Jagd durchs Eis
In einer weit weit entfernten Zukunft stehen Städte nicht mehr still, sondern bewegen sich mittels Ketten, Rädern, Kufen durch die Gegend. Immer auf der Jagd nach Rohstoffen, die üblicherweise durch die Eroberung langsamerer, schwächerer oder der wenigen stationären Orte erbeutet werden. Aber warum eigentlich? Alles was man aus der Vergangenheit erfährt legt nahe, dass die Motorisierung irgendwann mal sinnvoll war, aber es erscheint mir sehr merkwürdig, das überhaupt so lange (offenbar Jahrtausende) Überleben möglich war, wenn so gut wie niemand mehr irgendetwas produziert und nur geklaut wird. Wenn man darüber hinwegsehen kann, ist es eine spannende Geschichte mit interessanten Ideen. Und Luftschiffen!
#280 Soman Chainani: The School for Good and Evil, Wer ist der Stärkste im Land?
Ein falscher König auf dem Thron. Der wahre und etliche Schüler (böse wie gute) der School for Good and Evil im Gefängnis. Die wahre Königin Agatha auf der Flucht. Ihre Freundin Sophie, die Schulleiterin von Böse soll den falschen König heiraten (wass sie nicht will). Da scheint einiges schief zu laufen im Märchenland. Aber so schnell gibt Agatha nicht auf und nimmt mit alten und neuen (oft sehr unerwarteten) Verbündeten den Kampf auf. Auch im 5. Band herrscht der übliche, urkomische Wahnsinn, aber diesmal wieder deutlich märchen- bzw. sagenhafter. Sehr unterhaltsam.
#283 Henning Mankell: Tod im Herbst
Vom Stil und Inhalt ein typischer Wallander-Krimi. Aber nach nur 120 Seiten hat man irgendwie das Gefühl, das sollte es noch nicht gewesen sein. So gesehen ganz ok, kann man lesen, aber es gibt besseres von Mankell.
#284 Thomas Brezina: Die Knickerbocker-Bande, Dreizehn blaue Katzen
#285/286 Die drei !!!, Ein Fall mit Herz und Huf/Rätselhafter Raub
#287/288/289 Die drei ???, Der Fluch der Medusa/und der Jadekönig/und der weiße Leopard
#290/291 Anne Perry: Verrat am Lancaster Gate/Letzte Stunde im Hyde Park
In den letzten zwei Bänden der Thomas-Pitt-Reihe treten endlich einige mir lieb gewonnen Nebencharaktere wieder mehr ins Geschehen ein. In Verrat am Lancaster Gate geht es um Korruption innerhalb der Polizei und ungewöhnlich actionreich zu, Explosionen, Schießerei etc.. Im letzten Band ermitteln neben Pitt auch seine Ehefrau und Schwägerin, obwohl sie gar nicht so genau wissen worin. Denn der Fall ist strengstens geheim, da direkt im Auftrag von Königin Victoria. Aber wie soll das was werden, wenn niemand etwas merken soll und man den Täter nicht vor Gericht bringen kann? Guter gelungener Abschluss der Reihe.


Liv
ist bei magischen 222 Büchern.

Ihr momentaner absoluter Hit: Alea Aquarius
Alea leidet an Kälteurtikaria (Allergie auf kaltes Wasser, und ja das gibt es wirklich). Denkt sie. Tatsächlich ist sie ein Meermensch und bekommt bei einem Sturz ins Meer nicht etwa einen allergischen Schock, sondern grünliche Haut, Kiemen und Schwimmhäute. Allerdings muss sie feststellen, dass außer ihr keine anderen Meermenschen mehr im Meer existieren. Aber an Land sollen noch Kinder der Meermenschen zu finden sein. Neben der Suche nach "Überlebenden" schlägt sie sich noch mit den Tücken der Meeresverschmutzung herum und begegnet den ungewöhnlichsten Meeresbewohnern.
Wie gesagt ist Liv vollends begeistert, also alles gut, sie ist schließlich Teil der Zielgruppe. :)
Bei mir hat es etwas länger gedauert. Die erste Hälfte des ersten Bandes zieht sich wie Kaugummi. Zu viel Hinführung zur Geschichte, zu viel auch nervige Details. Danach nimmt das ganz aber ordentlich Fahrt auf und auch die nervigen Details ergeben plötzlich ganz viel Sinn. Da merkt man, dass die Geschichte im Grunde von Anfang bis Ende steht und einem roten Faden folgt. Das mythische Setting ist sehr liebevoll ausgearbeitet, bevölkert mit "übernommenen" Wesen wie Nixen und Pegasi, die teilweise auch noch ein wenig neu interpretiert werden, und sehr kreativen Neuschöpfungen.
Ein pädagogischer Nutzen ist auch noch vorhanden ;), so verheddert sich Alea schon mal in einem Geisternetz oder bekommt Probleme, weil sie öl-verschmutztes Wasser einatmet. Aber es ist nicht aufdringlich, belehrend oder konstruiert, es fügt sich nahtlos in die Geschichte ein. Auch die unvermeidliche(n) Liebesgeschichte(n) fügen sich gut ein, dass sie mich nicht wirklich stören.  ;D
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sashael am 8.11.2020 | 17:25
#5 Spirou und Fantasio
Habe die drei Bände
Spirou in Berlin
Der Mann, der nicht sterben wollte und
Zu den Ursprüngen des Z
gelesen.

Die Reihe ist eine wunderbare Alternative zu meiner üblichen Superheldenlektüre im Comicbereich.
Und bei Spirou in Berlin hab ich mich ertappt, dass ich schon ganz gern hätte sehen wollen, was passiert, wenn der Plan der Schurken klappt. ;D
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: gunware am 10.11.2020 | 22:31
Meine zehnte Meldung: {50/65}

46. Bernd Perplies: Nachtmeisters Erbe (Shadowrun) *12/15*
47. Dick Francis & Felix Francis: Dead Heat *12/15*
48. John P. Strelecky: Das Café am Rande der Welt *4/15*
49. Dick Francis & Felix Francis: Crossfire *12/15*
50. Dick Francis & Felix Francis: Even Money *12/15*

Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Lyris am 15.11.2020 | 16:32
#292 Reinhard Kleist, Tobias O. Meißner: Berlinoir: Düsterer Urban-Fantasy-Comic über Vampire, die die Herrschaft über Berlin übernommen haben und dort einen eigenen Staat gegründet haben. Parallelen zu tatsächlichen geschichtlichen Ereignissen sind sicher nur reiner Zufall. :verschwoer: 8] ::)
#293 Anita van Saan: Haie im Klassenzimmer
Relativ blind aus dem Bücher-Tausch-Regal gezogen. Für mich ganz nett, aber für ein Mädchen ins Livs Alter genau richtig. Hab es dann mal weitergereicht.  ;D
#294 Andrea Martin: Die Geheimnisse von Oaksend, Das Monsterorakel
Witzige Geschichte über "Schutzmonster", die nicht schwarz-weiß malt und zeigt, dass Dinge und Menschen auch ganz anders sein können als es scheint.
#295 Johannes Wilkes: Dünendämmerung
Eigentlich will Kommissar Mütze diesmal wirklich nur Urlaub auf Spiekeroog machen und lässt auch brav den aktuellen Mordfall links liegen. Da holt ihn die Vergangenheit ein. Sollten die Ereignisse auf seiner Abifeier und die jetzigen etwa irgendwie zusammenhängen?
#296 Die drei ??? und das Aztekenschwert
Wieder mal ein kleiner Ausflug zurück in die Kindheit.  :)
#297 RauschGiftEngel
Liest sich als hätte im Verlag mal jemand aufgeräumt und aus allen liegen gebliebenen Krimi-Kurzgeschichten mal schnell was zusammengebastelt. Qualität derselben schwankend, aber Tendenz nach unten.
#298 John Creasey: Sieg, Platz, Tod
Krimi aus den späten 70ern. Schön zu sehen, dass der Autor gegen Rassismus "anschreibt", aber quasi im nächsten Satz (sicher ungewollt und gedankenlos, aber das macht es auch nicht besser) sexistisch zu sein ist auch keinen Deut besser. Davon abgesehen nette Lektüre mit kleinem Ausflug in eine Vergangenheit, die zwar schon die meine war, aber mit Erinnerungen daran ist es nicht weit her.
#298 Nino Kerl: Herz aus Stern
Ein Eintopf aus gefühlt 100ten Büchern, Mangas, Filmen, Computerspielen, Rollenspiel-Abenteuern, Märchen, Mythen und Sagen. Kräftig gewürzt mit Wortspielen, Redewendungen, Wortneuschöpfungen, Poesie (und Einschüben in Klammern ;D). Liest sich sehr schön, auch wenn es inhaltlich sicher nicht der große Wurf ist. Falls irgendein Werk jemals ein All-Age-Buch" war, dann dieses. Auch wenn es das gar nicht von sich behauptet (Empfehlung ab 14). Musste meine Lektüre immer wieder unterbrechen, da Liv es mit ständig weggeschnappt hat. Für im Lesen geübte Kinder, die die über 400 Seiten durchhalten und ein gewisses Sprachverständnis haben, sehe ich da keine Altersgrenze nach unten. Nach oben sowieso nicht.  ;)
#300 Glühweinopfer & Lebkuchenleichen
Eigentlich ein Adventskalender, aber dafür sind die einzelnen Geschichten meinem Geschmack nach etwas lang. Auch hier unterschiedlicher Qualität, aber auf viel höheren Niveau als RauschGiftEngel.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 17.11.2020 | 19:59
#46

Herbert Langer - Kulturgeschichte des Dreißigjährigen Krieges (http://Herbert_Langer)

Ein recht großer Band, physisch, da er seine Bildgewalt nutzen will durch die vielen Abbildungen, das sei vorweggestellt. Und dass die Lektüre eine persönliche ist, muss ich gestehen. Ich habe 2009 an einem wissenschaftlichen Colloquium zum Dreißigjährigen Krieg teilgenommen und Herr Prof. Langer ist ebenfalls dort gewesen.
Als ganz junger Student hab ich es seinem Einwirken zu verdanken, dass ich an der Seite namenhafter Dozenten meinen Vortrag in Schriftform gießen und veröffentlichen durfte. Prof. Langer war damals bereits emeritiert, und verstarb im Jahr 2013. Als ich das Buch vor etwa vier Wochen in einem Antiquariat sah, habe ich es deswegen kurzentschlossen gekauft.

Als ich damals auf dem Colloquium war, ist sein Werk über die Kulturgeschichte des Dreißigjährigen Krieges als das maßgebende Werk vorbei an den Kriegsereignissen und der reinen Religionssicht herum beschrieben worden.
Und das trifft das Buch ungemein.

In einer sehr eingängigen, direkten Sprache, die dennoch dem kulturellen Schaffen während des Krieges hohen Respekt zollt, beschreibt Herr Langer in großer Breite und mit ausreichend Detail die Kulturgeschichte, von den politischen Grundbedingungen über Münzfälschungen, über Propagandaschriften und Zeitungswesen, über die bildenden Künste bis zur Musik.
Er nutzt neben der sehr zerstörerischen Wirkung des Krieges (die sich im Übrigen am Besten in Peter Englunds Verwüstung nachlesen lässt) seinen Blickwinkel, um auch das Schaffende dieser Periode in den Vordergrund zu rücken. Die Bewährung des Menschen im Schaffen gegen die Verwüstung um sich herum, ohne jedoch den schrecklichen Rahmen aus Krieg, Hunger und Krankheit zu vergessen. Dieser Rahmen wird vergegenwärtigt und daraus das Schaffen erneut bewertet.

Was Herr Langer in seinem Werk nach wie vor schafft, und dort ist es meines Erachtens unerreicht, ist es, ein Gefühl vom Menschen des 17. Jahrhunderts zu geben, eingedenk unterschiedlicher Gegenden und Völker, obwohl er im Rahmen des Werkes dort nicht in die letzte Tiefe gehen konnte.
Die Betrachtung ist vor allem eher süddeutsch angelegt, greift aber in den norddeutschen und in den europäischen Rahmen über.

Garniert ist das Werk mit einer großen Auswahl von Quellen, Liedern, Bildern und Auszügen, die nicht willkürlich gesetzt sind, sondern immer bereichernd und zum Thema passend. Letztlich ist es eine lesenswerte, sehenswerte Kulturgeschichte, die man vorbehaltslos auch nach 40 Jahren noch als sehr bedeutend und lesenswert einschätzen muss.

9 von 10 Punkte.

#47

Richard Llewellyn - So grün war mein Tal (https://klappentextmag.de/abgestaubt-3-richard-llewellyn-so-gruen-war-mein-tal/)

1939 erschienen, ist dieser Coming-of-Age bzw. Bildungsroman eher nostalgisch-tragischer Natur. Anhand des jungen Huw erzählt der Autor, wie eine neue Zeit in der walisischen Provinz anbricht, und wie die fortschreitende Industrialisierung mit ihren Lohnkämpfen, ihren Umweltschäden, mit ihrer kapitalistischen Gier und weiterer Drangsal einen Landstrich verändert.

Im Zentrum des Buches ist dabei vor allem die Kindheitsphase von Huw, der mit vielen Geschwistern groß wird und sich nostalgisch an sein grünes Tal erinnert, welches immer dunkler und mehr von Schlacke verdeckt ist.
Doch auch wenn es sehr anheimelnd ist bisweilen, und manchmal zeitgemäß den Begriff der alten Heimat zu hoch aufhängt, sind auch in den nostalgischen Rückblicke viele Details, ja, Risse im Bild zu sehen.

Althergebrachte Erziehungsmethoden, ein gewisses, verklärtes Faustrecht, unausgesprochene Konflikte und Anzeichen psychischer Krankheit im Umkreis der Familie, unerfüllte Liebe, Hass und Missgunst gegenüber Liebe und Freundschaften, Lokalpatriotismus, ein subkutaner Antisemitismus und die Angst vor Arbeitsmigranten wirft durchaus Schatten auf den vom Protagonisten verklärten Blick auf die Heimat, die letztlich dann doch wieder durch seine Persönlichkeit, durch die Lebendigkeit ihrer Persönlichkeiten besticht und so die erhoffte Wirkung erzielt.

Dass der Autor den Weg konsequent zuende geht und die nostalgische Familie am Ende globalisiert wird, und am Druck der Welt in ihrer Heimatgebundenheit zerbricht, ja zerbrechen muss, macht das Buch bittersüß und bestärkt die nostalgische Brille, macht sie dadurch aber umso lesenswerter.

Es ist nicht verwunderlich, dass dieses Werk zu den modernen Klassiker englischer Literatur gehört.

9 von 10 Punkte.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 22.11.2020 | 14:31
#48

John Iliffe - Africans - The History of a Continent (https://networks.h-net.org/node/10670/reviews/11212/lee-iliffe-africans-history-continent)

(Vorab: Die verlinkte Rezension ist deutlich positiver als meine und sei als gegenteilige Referenz angeführt)

Insgesamt habe ich fast in unterschiedlichen Versuchen fünf Jahre gebraucht, um dieses Buch zu beenden, was mir einerseits eine Herzensangelegenheit und andererseits eine gewisse Qual gewesen ist.

Zuerst einmal hat das Buch ein hehres Ziel, nämlich eine gesamtheitliche Betrachtung des Kontinents Afrika und seiner Geschichte, so sie menschliche Geschichte betrifft. Dieses Ziel soll in der Tradition der longue durée erreicht werden und so die großen Erzählstränge afrikanischer Geschichte beleuchten. Und zuletzt, obwohl es sich neutral in seinen jeweiligen Einzelbetrachtungen hält, möchte es die gesamtafrikanische Bevölkerung - unabhängig von Ethnie, Religion und Ideologie - als sehr anpassungsfähigen, überlebensstarken und umtriebigen Teil der menschlichen Gesamtbevölkerung zeigen, der sich gegen einen besonders volatilen Kontinent (in Form der Natur) und gegen Oppression von innen und außen zur Wehr setzt. Dieser Ansatz begründet eigentlich mehr als die angegebene Bewertung.

Doch die Umsetzung ist meines Erachtens überhaupt nicht gelungen. Grob orientiert sich der Autor an den Himmelsrichtungen, um innerhalb seiner übergeordneten Themen (Besiedlung, Sklavenhandel, Kolonisierung, Freiheitsbewegung oder bspw. AIDS) eine Ordnung zu schaffen. Diese Ordnung wirft er jedoch immer wieder durcheinander und innerhalb der Themen reiht er Fakten an Fakten an Fakten, allerdings in durchweg eher einfacher bis spröder Prosa, viel schlimmer jedoch: ohne weitere Ordnung und ohne Kontext.

Weil also die Aufarbeitungen ohne Kontext und fast immer ohne weiterführende Erklärungen sind, sind es quasi nur Spiegelstrichsätze, die einfach unter ein Oberthema sortiert werden, aber es werden weder ihre Interdependenzen noch ihre Gründe untersucht, sodass die großen Erzählstränge afrikanischer Geschichte, selbst wenn sie uns bekannt sind, kaum Entfaltungsmöglichkeit erhalten.
Dadurch wirkt das Buch konfus, zusammengestückelt und lässt sich nur schwer lesen.

Mit tatsächlichem Mehrgewinn lässt sich das Quellenverzeichnis nutzen, aber auch der beigefügte Index löst die fragmentarische Aufarbeit des Themas nicht leichter nachvollziehbar und nutzbarer werden, sodass das Buch selbst für den interessierten Leser nur mit Mühe nützlich gemacht werden kann.

Ich werde für meine persönliche Aufarbeitung afrikanischer Geschichte noch viele andere Werke hinzuziehen müssen und hoffentlich zugänglichere und aussagekräftigere als dieses.

1,5 von 10 Punkte
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 1.12.2020 | 11:00
Ich update den Startpost bald wieder. Muss um etwas Geduld bitten - war länger und ziemlich fies krank und will mich noch in Ruhe zuende erholen.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: gunware am 25.12.2020 | 22:11
Meine elfte und zwölfte Meldung: {60/65}

51. Luc Ferry und Clotilde Bruneau: Mythen der Antike: Ödipus *5/15*
52. Terry Brooks: Elfenwächter  (Die Shannara-Chroniken: Die dunkle Gabe von Shannara 1) *12/15*
53. Martina Nöth: Der vitruvianische Moment (Shadowrun)  *12/15*
54. Luc Ferry und Clotilde Bruneau: Mythen der Antike: Jason *7/15*
55. Jose Luis Munuera: Lady Z (Zyklotrop 3) *8/15*
56. Christophe Arleston: Die Meerjungfrau von Manhatten (Ökho 8) *10/15*
57. Marliese Arold: Magische sechzehn (Magic diaries 1) *11/15*
58. Terry Brooks: Blutfeuer  (Die Shannara-Chroniken: Die dunkle Gabe von Shannara 2) *12/15*
59. Marliese Arold: Victorias Geheimnis (Magic diaries 2) *11/15*
60. Terry Brooks: Hexenzorn  (Die Shannara-Chroniken: Die dunkle Gabe von Shannara 3) *12/15*
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 28.12.2020 | 13:05
#49

Steven Erikson - Das Reich der Sieben Städte - Spiel der Götter 2 (https://medienjournal-blog.de/2013/12/review-das-spiel-der-gotter-2-das-reich-der-sieben-stadte-steven-erikson-buch/)

Ich möchte nicht zu viel für die Nichtleser verraten, aber kann wieder vorwegstellen, dass wenn jemand komplexere Fantasy mag, er gerne zu Erikson greifen sollte.

Erikson versucht in diesem Band seinen Charakteren mehr Charakter und Tiefe zu verleihen, ohne seinen holistischen und doch verschachtelten Weltdarstellungsdrang zu verbergen, sodass daraus noch ein etwas unsicherer Zwitter wird, weil manche Charaktere sich an sehr einfachen Charakteristiken festhalten müssen.

Das ändert nichts daran, dass es weiterhin eine schöne Reihe ist und das Miträtseln über die Gesamtereignisse sehr viel Spaß macht. Es gab sogar einige Charaktere, die mir sehr gut gefallen haben, allen voran Heboric, Duiker und Fiedler.

Erfreulich ist, dass das Buch noch etwas grittier wirkt als Band 1 und das passt gut zur Geschichte. Viel der Geschehnisse sind subjektiv geschildert, und häufig findet Weltbeschreibung auch durch Dialog statt. Die unsicheren Erzähler so zu nutzen, ist im Gesamtrahmen gut gelungen.

Ich habe die Entscheidung gefällt, ich werde weiterlesen.

7,5 von 10 Punkten.

#50

Peter Stamm - Weit über das Land (https://www.deutschlandfunkkultur.de/peter-stamm-weit-ueber-das-land-geschichte-des-ploetzlichen.1270.de.html?dram:article_id=347212)

Ein eher kleines Büchlein, welches ich zu Weihnachten von einer Arbeitskollegin erhalten habe. Nett geschrieben, hatte aber in mir nicht ganz den Widerhall, den ich mir erwartet habe, denn dafür ist die Geschichte in Teilen trotz ihres Ansatzes zu unplausibel. Allgemein ist es eher ein Nachdenken über die Flucht, als dass die Flucht glaubhaft ist.

Es dreht sich hierbei um die Flucht eines Mannes aus seinem gefestigten Dasein als Sachbearbeiter und Familienvater, der aus dem Leben seiner Frau verschwindet und doch allgegenwärtig bleibt, sodass er bzw. seine Erinnerung die Grenze seines möglichen Todes transzendiert, mit entsprechendem Ende.
Sehr gefällig geschrieben, ohne in einen Heimatroman abzudriften, aber doch nicht wirklich packend, weil die moralische Komponente seines Verschwindens - das Zurücklassen seiner Frau und seiner zwei Kinder, seines Lebens - nicht beleuchtet wird. Ein paar der angedeuteten Abzweigungen der an sich stringenten Erzählung sind absichtlich für den Effekt offengelassen, trüben aber hier und da das Gesamtbild.
Das Buch lebt von seiner Klammer des Flüchten-Wollens und des trotz Flucht nie ganz Flüchten-Könnens.

Ich werde es eher wegen der Geste, die das Geschenk begleitete, in Erinnerung behalten, spiegelt dieses Buch einige Gespräche zwischen uns doch ganz gut.

6 von 10 Punkten.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sindaja am 30.12.2020 | 10:42
Wenn ich nicht die nächste Nacht durchlese wohl meine letzten Bücher für 2020:
72. G.A. Kathryns: Snow City
Ein erwachsenen Roman über die Bedeutung von „Familie“, die wunderebare Chaconne von Bach, das Finden des Selbst. Nachdenklich und eher ruhig.
73. S. Waugh: The Mennyms
In Roman über das Familienleben – einer sehr zurückgezogenen Familie, die möglichst unauffällig lebt, damit nicht auffällt, daß sie keine Menschen sind. Eher ruhig mit leisen Zwischentönen erzählt. Und es sagt unter anderem, daß auch kleine Änderungen und ein achtsamer Umgang miteinander zu einer besseren Lebensqualität führen können. Kein Buch für Kinder, die viel „Action“ wollen, sondern eher ein bißchen „Bullerbü“-Fantasy.
74. Cassandra Clare/Wesley Chu. The Lost Book of the White
Wieder ein Buch rund um Alec und Magnus. Ich mag das Setting und die Charaktere, aber viel Neues kommt nicht hinzu. Nette Lektüre, wenn man mal wieder ein bißchen in die Shadowhunters-Welt eintachen möchte und einige „alten Freunden“ zwischen den großen Buchreihen begegnen möchte. Auch hier sind die Probleme etwas „larger than life“.
75. Gail Levine: Ella Enchanted
Cinderella als Fantasy-Märchen. Schönes Kinderbuch, wenn man Märchen mag. Ella ist ein starkes Mädchen mit einem Problem und das Setting ist mit seinen fantastischen Wesen, die auch eine „Kultur“ haben liebevoll gestaltet.
76. Gail Levine: The Two Princesses of Bamarre
Ein selbstgestricktes Märchen in derselben Welt wie „Ella“. Mut wird aus der Not geboren und zwei Schwestern lernen einiges über sich. Ein bißchen gestört hat mich der Umgang mit dem Thema Drachen. Einerseits werden sie vielschichtig dargestellt, aber andererseits sann doch wie erzböse Monster behandelt.
77. Gail Levine: Fairest
Ein etwas ungewöhnliche Version von Schneewittchen. Schönheit liegt im Auge das Betrachters. Die Geschichte ist sehr lose mit „Ella Enchanted“ verknüpft. Manches ist vielleicht ein bißchen zu „Happy“ und die „male love interest“ wirkt für mich etwas konstuiert. Die 2 Fantasy-Märchen (Uprooted, Spinning Silver) von Novik finde ich z.B. stärker, aber die sind auch für ein erwachseneres Publikum gedacht. Die Reihe ist auber auf jeden Fall eine hübsche Lektüre für den 9-12 (14?)jährigen Fantasy-Märchenfan.

Ich denke bei der nächsten Challenge kann ich etwas ambitionierter bei der Bücherzahl sein, aber andererseits ist es natürlich auch möglich und zu hoffen, daß 2021 die Konzertdichte wieder zunimmt und dann wieder einiges an Lesezeit wegfällt....
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Green Goblin am 31.12.2020 | 13:54
Ich heute pünktlich mein 36. Buch beendet und habe damit meine Challenge genau erfüllt. Ich habe einige Entdeckungen gemacht, unter anderem die Codex-Alera-Reihe von dem Harry Dresden Autor Jim Butcher, sowie die Jugendbuchserie über die Waldläufer von Araluen und zu guter Letzt die nun dank des Tanelorn neu begonnene Reihe von Tamsyn Muir um Harrow und Gideon Nav. Außerdem habe ich mehr Science Fiction gelesen, als ich Anfang 2020 erwartet hätte, nennenswert waren da vor allem die ersten drei Bände der Expanse-Serie, sowie inspiriert vom Spielen des Konsolenspiels Mass Effect Andromeda die drei zu diesem Spiel erschienen Romane.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: gunware am 31.12.2020 | 14:38
Meine letzte Meldung in diesem Jahr: {65/65}

61. Eoin Colfer: Artemis Fowl *11/15*
62. Christophe Arleston: Abidjan-Nairobi Express (Ekhö – Spiegelwelt #9) *10/15*
63. Jean David Morvan: Update (Silage #20)   *11/15*
64. Jérémy: Layla: Die Legende der blutroten Sümpfe  *5/15*
65.  Rick Riordan: Die Gruft des Tyrannen (Die Abenteuer des Apollo #4) *12/15*
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 1.01.2021 | 01:09
Ach herrje - ich hab ja ganz verpeilt, ne neue Challenge zu eröffnen. Keine Sorge, das kommt heute im Laufes des Tages noch! Es wird wieder eine Lesechallenge geben! Alles wird gut!  ;D
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Infernal Teddy am 1.01.2021 | 08:34
Gestern abend noch ein buch fertig gelesen, ich ende also mit 111 :D
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Sashael am 1.01.2021 | 09:04
Also dies Jahr hab ich es endgültig gemerkt. Ich lese, aber kaum noch Bücher. Ich kann zwar Stunden in Artikeln, Reportagen und Berichten versinken, aber das gedruckte Buch gibt mir nicht mehr den Kick wie noch vor 10 Jahren.

Damit kann ich auf weitere Teilnahmen an Readingchallenges verzichten. Ist ja auch mal ne Erkenntnis. :)

Oh, und Audiobücher bringen mir auch so gut wie gar nichts. Die allermeisten Vorleser finde ich zu schlecht, um sie lange zu ertragen und die Info-pro-Minute-Rate ist mir deutlich zu niedrig.

Euch allen eine Schöne Neue Challenge in 2021! ;D
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Huhn am 1.01.2021 | 13:08
Ich ende 2020 mit 28 Büchern. Leider habe ich es nicht geschafft, die letzten zehn davon hier im Thread aufzubereiten. Ab dem Sommer war 2020 für mich einfach so absurd mit Arbeit vollgestopft, dass diese Challenge hier leider ziemlich brach lag. (Das betraf die Pflege dieses Threads ebenso wie überhaupt die Möglichkeit für mich, Bücher zu lesen)

Unter anderem habe ich aber drei meiner Lieblingsbücher nochmal gelesen - einfach so, zu meinem Vergnügen: "Eragon", "Die Stadt der Träumenden Bücher" und "Harry Potter und der Gefangene von Askaban". Letzterer war dann auch ein gelungener und positiver Jahresabschluss für mich. Es tat gut, mich davon zu verabschieden, mich immerzu "weiterbilden" und neue Bücher oder noch ungelesene Klassiker lesen zu müssen. Stattdessen Harry Potter auszupacken, hatte was von ankommen in einem Zuhause, in dem schon jemand den Kamin vorgeheizt hat. *knuddelt ihr Buch* ^-^

Auch wenn ich mit 28 Büchern vier weniger als im Vorjahr gelesen habe, sagt Goodreads mir, dass ich insgesamt rund 200 Seiten mehr gelesen habe. Das lag daran, dass ich mir 2020 häufiger die Zeit für längere Bücher genommen habe. Mit "Der Kanon mechanischer Seelen" und diesem Philip K. Dick Sammelband waren zwei ziemliche Schmöker darunter.

Bin, dafür das rund vier Monate fürs Lesen quasi komplett rausgefallen waren, mit dem Ergebnis meiner Lesereise doch ganz zufrieden. Habe diesmal eine ganz gute Genremischung "zu mir genommen", neue Geschichten entdeckt und alte Lieblinge wiedergetroffen. Freue mich aufs kommende Jahr!
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Weltengeist am 1.01.2021 | 14:36
39 Bücher sind es 2020 geworden, darunter 16 Romane und 14 Sachbücher - so in etwa jedenfalls, weil mir bei manchen Büchern die Einordnung schwerfällt.

Am besten gefallen haben mir:
Völlig unerträglich fand ich dagegen die PhD-Autobiographie You must be very intelligent (Karin Bodewits) und das Stoizismus-Handbuch Dein Hindernis ist dein Weg (Bryan Holiday). Einen Sonderpreis für ein Buch, das nicht per se schlecht ist, über das ich aber hinterher noch tagelang hätte kotzen können, bekommt das vermutlich teil-autobiographische Missbrauchsdrama My Dark Vanessa (Kate Elizabeth Russell).

Gezählt habe ich übrigens wie immer nur die Bücher, die ich wirklich "cover to cover" gelesen habe. Dazu kommen noch jede Menge Rollenspielkram, Fachbücher, News etc., die ich nicht mitgerechnet habe, weil ich sie nicht komplett, sondern nur auszugsweise gelesen habe.

Für das Jahr 2021 werde ich mich nicht mehr an der Reading Challenge beteiligen, weil die Zahl der gelesenen Bücher für mich kein Ziel ist, auf das ich aktiv hinarbeite. Wie ich bereits 2019 gemerkt habe, führen zu ambitionierte Leseziele einfach nur dazu, dass ich möglichst kurze, leichte Bücher auswähle, was ganz und gar nicht Sinn der Sache ist. Stattdessen werde ich mich einfach weiterhin bemühen, regelmäßig zu lesen. In den vergangenen Jahren hat das so gut funktioniert, dass ich mich denen anschließen würde, die sagen: die Wiederentdeckung des Lesens hat mein Leben bedeutend verbessert. Und das ist alles, was für mich zählt.
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Menthir am 1.01.2021 | 19:33
Bei mir sind es im Jahr 2020 50 Bücher geworden, und hatte mir 40 Bücher als Challenge gesetzt.

Mir sind besonders neun Bücher positiv in Erinnerung geblieben :

Unter den 50 gelesenen Werken waren aber nur Bände, von deren Lektüre ich abraten würde.

Ich kann Weltengeists Eindruck nicht ganz teilen, dass man bei einer Anzahl automatisch dazu übergeht, leichte oder kurze Bücher zu lesen, um die Challenge zu halten.
Ich habe jetzt 2018 52 Bücher mit etwa 15.000 Buchseiten gelesen, 2019 35 Bücher mit knapp 9.000 Buchseiten und 2020 50 Büchern mit etwa 19.000 Seiten.

Die Wahrheit ist aber, dass so eine Challenge da immer ein auf und ab ist. Viele Bücher lassen sich gar nicht in ihrer Schwierigkeit im Vornherein bewerten, und zudem sind die Layouts unterschiedlicher Verlage so unterschiedlich, dass die genaue Buchzahl oder Seitenzahl ein netter Anhaltspunkt sind, aber nicht wirklich aussagekräftig.

Für mich steht da hinter also eher die Challenge bei etwa einem Buch pro Woche zu bleiben, was natürlich nicht immer zu halten ist und manche Bücher bringen einem eben auch zur Verzweiflung.
Was mich aber immer wieder - mit aufs und abs - motiviert, ist auch zu jedem Buch einen kurzen Eindruck zu schildern. Das ist im ersten Moment eine kleine Anstrengung, hilft aber sich des Buches zu erinnern.
Es würde mich selbst - da bin ich wieder bei Weltengeist - wenn ich nur um einer gewissen Buchzahl und nicht mehr wegen der Bücher lesen würde. Mir ist es aber durchaus eine grobe Leitlinie, die mir bei der Disziplin hilft.

Immer wieder fällt mir - für mich - auf, dass ich niemals in den Bereich kommen darf, dass ich Dinge nur nach intrinsischer Lust erledige, weil dann liege ich 365 Tage im Bett und starre die Decke an. Stattdessen merke ich, dass die Freude für mich häufig im Überwinden steckt, von Büchern, von Sporteinheiten, von Arbeit.
Deswegen werde ich auf 2021 wieder an der Challenge teilnehmen. :-)

Danke an Huhn, dass du das immer wieder für uns organisierst! :-)
Titel: Re: Reading Challenge 2020
Beitrag von: Weltengeist am 1.01.2021 | 21:26
Ich kann Weltengeists Eindruck nicht ganz teilen, dass man bei einer Anzahl automatisch dazu übergeht, leichte oder kurze Bücher zu lesen, um die Challenge zu halten.

"Man" habe ich ja auch nicht geschrieben, nur "ich"... ;)

Aber ich denke, so sehr unterscheiden wir uns in unserer Sicht gar nicht. So habe auch ich meine Hilfsmittel, wie ich es schaffe, regelmäßig zu lesen. Aber "Anzahl der Bücher zählen" hat bei mir eben einen falschen Anreiz gesetzt. Gerade 2019, als ich mir das recht ambitionierte Ziel gesetzt hatte, ein Buch pro Woche zu lesen, war das, was ich gelesen habe, teilweise schon arg flach. 2020 war mein Leseziel mit 36 Büchern schon deutlich machbarer; trotzdem habe ich mehr als einmal gezögert, wenn meine Hand schon über einem 600-Seiten-Wälzer schwebte, und mich stattdessen für das 250-Seiten-Buch entschieden. Solche Gewissenskonflikte möchte ich künftig lieber vermeiden, daher steige ich aus dem reinen Bücher-Zählen wieder aus.

Aber wie gesagt: Das sind nur meine Erfahrungen, eure mögen ganz anders sein.