Tanelorn.net

Pen & Paper - Spielsysteme => RuneQuest/Mythras/BRP => Thema gestartet von: jorganos am 13.01.2020 | 21:09

Titel: Wo weichen Mythras und RQG voneinander ab in den Magiesystemen?
Beitrag von: jorganos am 13.01.2020 | 21:09
Meine wesentliche Erfahrung mit den Mythras-Regeln bezieht sich auf den Ableger M-Space, während ich die Fantasy-Regeln lange Zeit gar nicht beachtet habe. Glorantha hatte ich in letzter Zeit hauptsächlich in Form von HeroQuest gespielt (und geschrieben).

Im Zuge meines Blicks mit der Lupe auf die Zauberei (Sorcery) in RQG und The Smoking Ruins habe ich dann auch mal die Regeln in Mythras unter die Lupe genommen, und bei der Gelegenheit auch die von MRQ1 und 2. Dabei ist mir erst so richtig aufgefallen, wie sehr sich die Regeln für Zauberei und auch göttliche Magie von meiner gewohntern RQ3-Kost unterscheiden.

Die Runepower-Regeln der Göttlichen Magie für Chaosiums RuneQuest geistern schon seit 1994 durch das Netz, und haben weit verbreitet ihren Einsatz gefunden. Sie besagen nicht mehr, als dass die für POW-Punkte eingekauften göttlichen Zauber durch rituelle Handlungen im Tempel reaktiviert werden können, selbst wenn man nur Initiierter und kein Runen-Level ist.

Mythras verwended ein anderes Konzept, anscheinend von MRQ1 geerbt: Göttliche Zauber werden durch Ausgabe von abgemessenen Mengen von Magiepunkten für eine einmalige Nutzung aktiviert. Die so eingesetzten Magiepunkte werden vom aktuellen Maximum der Magiepunkte abgezogen, bis der göttliche Zauber benutzt wurde.

Ein Priester, der eine Handvoll göttliche Zauber aktiv hält, hätte also praktisch keinen Saft mehr, um einfache Folk Magic-Zauber zu wirken. Ist das so richtig, und ist das so beabsichtigt?

In etwa das Gleiche gilt für einen Zauberer, der mehrere Zauber mittel- oder langfristing am Laufen hält. Die für diesen Zauber eingesetzten Magiepunkte stehen bis zum Auslaufen des Zaubers nicht zur Regeneration von Magiepunkten zur Verfügung.

Wahrscheinlich ist es möglich, die für andauernde Zauber benötigten Punkte aus externen Speichern (in Glorantha z.B. tote Kristalle) einzusetzen, was dann nur die Kapazität dieser externen Speicher blockieren würde.

Dies macht dann nicht nur den Zauberer, sondern auch den Priester (oder Runenlord) hochgradig abhängig von Magiepunktespeichern, oder aber von Quellen, die die Magiepunkte zeitweilig deutlich über das Charakter-Maximum erhöhen, wie z.B. die Praxis des Tapping für skrupellose Zauberer in Glorantha.

Habe ich das so richtig verstanden?
Titel: Re: Wo weichen Mythras und RQG voneinander ab in den Magiesystemen?
Beitrag von: Matt_E am 13.01.2020 | 23:58
Page 180 of the core Mythras rules:

"The size of the devotional pool has no bearing on the theist’s normal POW capacity for storing personal Magic Points. Assuming the theist is donating Magic Points from his own POW, after the transference is made he can regenerate or recoup Magic Points as normal."

The Theist's pool of MP reserved solely for Divine Magic has nothing to do with the normal pool of MP that is tied to POW, which could be used to cast e.g. Folk Magic.

So, if your character has POW 12 and is an Initiate, then s/he can deposit 3 MP into the "theist savings account", and later use them to pay for Theist miracles--but for no other purpose.  Immediately after making that prepayment, the character's MP total is 12 - 3 = 9, but the spent MP will recover as usual, according to the particular rules the GM has chosen for the campaign.  Probably they regenerate automatically, at a rate of 1 MP/day or 1 MP/week or whatever.

I hope that helps to clarify matters.  Cheers.
Titel: Re: Wo weichen Mythras und RQG voneinander ab in den Magiesystemen?
Beitrag von: Magister Ludi am 14.01.2020 | 12:59
Ergänzend möchte ich bemerken, dass es Zaubersprüche (sorcery spells) wie Verzaubern (Enchantment) gibt, bei denen man dauerhaft auf Magiepunkte verzichtet, und dass zum Beispiel in der Welt Thennla Pakte mit  Höheren Wesen geschlossen werden können, bei denen man ihnen für eine Gegenleistung ein Jahr oder länger Magiepunkte abtritt.