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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Werkstatt => Thema gestartet von: First Orko am 3.02.2020 | 12:23

Titel: [Zufallstabelle] Eine Tür für die Toten
Beitrag von: First Orko am 3.02.2020 | 12:23
Am Wochenende hat mir jemand von einem übernommenen, ursprünglich wohl heidnischen Brauch der "Totentür" berichtet:  In sehr alten Kirchen und in manchen Bauernhäusern gab es eine Tür nach Westen, die immer verschlossen war und nur den Toten offen stand. Niemand durfte die Tür von der anderen Seite betreten. Nur die Kirchentür wurde genutzt, um die Särge herauszufahren.
Weil sowas immer direkt meinen SL-Ideenofen anfeuert hier mal eine Zufallstabelle für Plotaufhänger. Wer mag, kann natürlich gern weitere Einträge liefern und/oder sich daran bedienen  ^-^

Das Geheimnis der Totentür (1W12)
Titel: Re: [Zufallstabelle] Eine Tür für die Toten
Beitrag von: Grummelstein am 3.02.2020 | 15:34
Super Idee. Danke.
Titel: Re: [Zufallstabelle] Eine Tür für die Toten
Beitrag von: Gunthar am 3.02.2020 | 15:44
Und bei der 12 passiert was?
Titel: Re: [Zufallstabelle] Eine Tür für die Toten
Beitrag von: First Orko am 3.02.2020 | 16:26
Und bei der 12 passiert was?

12: streiche W100 Wörter aus der Zwischenablage und ignoriere die Auswirkung.  ;D
Danke für den Hinweis!
Titel: Re: [Zufallstabelle] Eine Tür für die Toten
Beitrag von: Dr. Clownerie am 3.02.2020 | 16:26
Coole Sache! :)
Titel: Re: [Zufallstabelle] Eine Tür für die Toten
Beitrag von: rillenmanni am 3.02.2020 | 16:53
Vorschlag:
Die örtliche Jugend „weiß“, dass sicherlich etwas passiert, wenn man die Tür in einer Vollmondnacht von außen durchschreitet. Es kursieren mehrere Geschichten, eine unheimlicher als die andere, und alle handeln davon, dass die betroffene Person danach nicht mehr „sie selbst“ war. Allerdings lässt sich scheinbar keine dieser Geschichten heute noch bestätigen. Schon allein, um irgendwelche Mutproben zu unterbinden, ist die Tür immer verschlossen, und der Pfarrer (bzw. allg.: Besitzer des Hauses) bewahrt den Schlüssel sicher am Schlüsselbrett seines Privathauses auf.

(Man beachte den Bedeutungsunterschied zwischen "scheinbar" und "anscheinend".)
Titel: Re: [Zufallstabelle] Eine Tür für die Toten
Beitrag von: rillenmanni am 8.02.2020 | 23:46
Da wir's hierzuunterforum gerade von Harzer Hexen haben, noch ein Vorschlag:

Dies ist die Tür der St.-Georgs-Kirche in Mansfeld, durch die anno 1645 der geschundene Leib der Hexe Agnes getragen wurde. Als sie über die Schwelle getragen wurde, waren die Augen der Leiche weit geöffnet. Sie war in allem für schuldig befunden worden und wurde niemals hingerichtet. Man hatte sie sieben Tage lang gefoltert, obwohl von Anfang an ein Geständnis vorgelegen hatte. Denn Agnes war eine Hexe gewesen. Sie hatte sich Satan voll und ganz verschrieben, hatte jede biblische Sünde begangen, hatte verführt, entführt, gemordet und Unschuldige auf unmenschlichste Weise auf ihrem Altar des Teufels geopfert. Und sie hatte zu allem gestanden. Sie hatte ihren Peinigern weitaus mehr erzählt, als diese zu hoffen gewagt oder auch nur bezweckt hatten. Und Agnes war voll des Hasses. Man hatte ihr tatsächlich den Wunsch gewährt, vor ihrer Hinrichtung einem Gottesdienst beizuwohnen. Die Hexe hatte dort aber einen Todesfluch über alle Kirchgänger gesprochen, den sie mit den folgenden Worten vollendete, um dann selbst tot zu Boden zu sinken: "... Und wenn ihr lange glaubt, alles sei vorbei, so sei's der Anfang erst!". Der Fluch wurde sehr ernst genommen, und man meinte ihn bestätigt, nachdem sich in den 7 Monaten nach ihrem Tod nicht nur den Pfarrer, sondern auch sechs weitere Bürger nachts in ihren Betten offensichtlich selbstentzündet hatten. Vielleicht war's ein Zufall, dass bald darauf die Sakristei brannte und mit ihr der kleine Archivraum, in dem auch die Dokumente über die Hexe Agnes aufbewahrt wurden. Auf jeden Fall geriet die Angelegenheit allmählich in Vergessenheit. Für Jahre, Jahrzehnte und Jahrhunderte, bis schließlich letztes Jahr ein Doktor der Theologie aus Göttingen (oder Dresden) die Stadt mit klarer Absicht besuchte. Er hatte in den Archiven Oiginaldokumente über den Fall der Hexe Agnes gefunden und vor Ort, wozu auch Kirchenführungen gehörten, viele interessierte Zuhörer um sich geschart. Aus unersichtlichen Gründen jedoch hatte der Dozent am nächsten Tag offensichtlich in voller Absicht den Pfarrer mit einem Küchenmesser erstochen. Sein Geisteszustand schien desaströs, und er stammelte unentwegt, dass die Hexe Agnes ihn gezwungen habe, als er mit Blaulicht vom Tatort geschafft wurde. Das war vor einem Jahr. Seither ist Mansfeld nicht mehr zur Ruhe gekommen. Es kam vereinzelt zu nächtlichen Selbstentzündungen mit Todesfolge, aber viel häufiger passierte es, dass eine Person eine ihr auf die eine oder andere Weise vertraute Person völlig unvermittelt ermordete und daraufhin völlig verstört wirkte. Es mehrten sich Berichte von Schlafstörungen und schlimmsten Alpträumen von einer Pforte ins Licht, die doch nur in die Finsternis führte, und der eiskalten Stimme einer Frau, die von Mal zu Mal bedrohlicher und eindringlicher wurde. Einige der Betroffenen berichteten von regelrechten Drohungen und Befehlen, entweder selbst zu sterben oder einen genau bestimmten Mitmenschen zu töten. Es wurden umfangreiche Untersuchungen angestellt, Experten der Kriminologie und der Psychiatrie meldeten sich zu Wort, aber das Naheliegende wurde in der heute so aufgeklärten Welt völlig ignoriert. Die Tür der Toten, eine Bezeichnung, die auf ihre einstmalige Funktion hindeutet, wird heutzutage nach einem Gottesdienst als Seitenausgang benutzt. Wer weiß, was dann mit denen geschieht, die diese Tür beim Hinausgehen berühren?

Zur Inspiration:
+ Die Harz-Geschichte 6 (https://books.google.de/books?id=_Fk0DwAAQBAJ&pg=PA79&lpg=PA79&dq=1645+Harz&source=bl&ots=uJKYAyWgoR&sig=ACfU3U1ndXSqCZxdJAoNJJWn6ZdEKb0PmQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwi3saO79cLnAhUIbcAKHRX5D2gQ6AEwB3oECAkQAQ#v=onepage&q=1645%20Harz&f=false) (1648 - , siehe dort auch das Kartenwerk)
+ Mansfeld anno 1650 (https://de.wikipedia.org/wiki/Mansfeld#/media/Datei:Mansfeld_1650.jpg)
Titel: Re: [Zufallstabelle] Eine Tür für die Toten
Beitrag von: Greifenklaue am 9.02.2020 | 16:24
Tanelorn produktiv nicht vergessen!
Titel: Re: [Zufallstabelle] Eine Tür für die Toten
Beitrag von: rillenmanni am 9.02.2020 | 18:43
Tanelorn produktiv nicht vergessen!

Was genau meinst Du damit?
Titel: Re: [Zufallstabelle] Eine Tür für die Toten
Beitrag von: HEXer am 9.02.2020 | 19:07
Na, so ne coole Aktion gehört doch in den „Tanelorn produktiv (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,78287.0.html)“ Thread!

Saucoole Aufhänger! Mopse ich mir gleich für meine “Monster of the Week“ Runde.

Titel: Re: [Zufallstabelle] Eine Tür für die Toten
Beitrag von: Greifenklaue am 9.02.2020 | 22:26
Na, so ne coole Aktion gehört doch in den „Tanelorn produktiv (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,78287.0.html)“ Thread!

Genau das!
Titel: Re: [Zufallstabelle] Eine Tür für die Toten
Beitrag von: rillenmanni am 10.02.2020 | 05:40
Ach so! Der Produktiv-Faden scheint den Fokus aber auf dem Vorstellen zu haben, während unser Primärork explizit zum Beitragen einlud, oder.
Titel: Re: [Zufallstabelle] Eine Tür für die Toten
Beitrag von: Greifenklaue am 10.02.2020 | 06:53
Spricht ja nix dagegen, hier etwas beizutragen, und ihn dort zu erwähnen.
Titel: Re: [Zufallstabelle] Eine Tür für die Toten
Beitrag von: First Orko am 10.02.2020 | 08:49
Spricht ja nix dagegen, hier etwas beizutragen, und ihn dort zu erwähnen.

Völlig richtig! Hab das mal direkt nachgeholt, danke für die Erinnerung  ^-^
Titel: Re: [Zufallstabelle] Eine Tür für die Toten
Beitrag von: killerklown am 10.02.2020 | 08:49
Ich finde auch dass mehr Zeug bei "tanelorn produktiv" erwähnt werden sollte  :d
Ich hätte sonst diese tolle Tabelle verpasst !
Titel: Re: [Zufallstabelle] Eine Tür für die Toten
Beitrag von: rillenmanni am 10.02.2020 | 13:13
Habe noch einen Vorschlag!

β - γ - ε - ζ - ια - ιγ - ιζ ... Aus einer Abschrift aus dem 6. Jahrhundert n.Chr. von einer mittlerweile möglicherweise verschollenen Schrift der Pythagoreer geht hervor, dass ihr Lehrmeister kurz vor seinem Tod in Metaponto beim Gedanken an die ersten sieben Primzahlen von einem gravierenden Unwohlsein geplagt worden sei. Denn bilde man die Summe der Quadrate dieser Zahlen, so erhalte man die Zahl 666. Natürlich war diese Zahl zu Pythagoras Zeiten noch nicht "biblisch aufgeladen" - die ältesten vorliegenden biblischen Quellen stammen aus dem 4. Jahrhundert v.Chr. - und doch, so heißt es, sei der greise Meister stark beunruhigt gewesen und habe das Ende des Seins damit in Verbindung gebracht.
ii, 3, V, uii, XI, xiii, 17 ... jeweils eine dieser Zahlen ist zu finden auf sieben Türen der Toten in sieben christlichen Kirchen. Jede dieser Kirchen wurde im 10. Jahrhundert während der weit verbreiteten Angst vor einem am Ende des Jahrhunderts stattfindenden Weltuntergang erbaut. In esoterischen Zirkeln, darunter mögen auch Pythagoreer oder Satanisten sein, kursieren Hinweise, dass das wohlkoordinierte Öffnen dieser Türen das Ende der Existenz oder die Manifestation des Teufels auf Erden herbeiführen würde. Oder auch lediglich das Ende der gegebenen Ordnungen, um Platz für eine neue zu machen. Die einen meinen, die Türen müssten in richtiger Reihenfolge direkt nacheinander geöffnet werden, die anderen betonen die Notwendigkeit der Gleichzeitigkeit. Wenn man den Standort all dieser Türen kennte und besetzt hielte, dann wäre es in den heutigen Zeiten der weltweiten Vernetzung beinahe ein Kinderspiel, beide Varianten zu versuchen.