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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Rollenspieltheorien => Thema gestartet von: PayThan am 20.02.2020 | 09:25

Titel: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: PayThan am 20.02.2020 | 09:25
Gestern hab ich von einer guten Freundin ein Urlaubsfoto zugeschickt bekommen, mit dem Text: „Na... und ihr so ?“.

Hmmm, irgend wie musste ich daran denken, dass ich den Abend zuvor mit Freunden ein Abenteuer in einem gefährlichen, dampfenden Dschungel erlebt habe und wir dort über eine halb zerfallene Hängebrücke geklettert sind und gegen einen wilden Goblinstamm gekämpft haben.

Da hat sich mir die frage aufgedrängt: „Interessiert es meinen schleimigen Gehirnmuskel überhaupt, ob meine Erinnerungen real oder nur fiktiv sind“ ?.

Sind meine Erinnerungen „Wertvoller“, nur weil ich den Ort tatsächlich mit meinem physischen Körper besucht habe ?

Es ist ein wenig wie Lotte spielen: Du überlegst dir, was Du mit dem ganzen Geld alles kaufen und anstellen würdest, und in der halben Stunde, die Du darüber nachdenkst, bist Du Glücklich....obwohl Du nicht einen Cent mehr Geld in der Tasche hast...eher weniger, wenn Du den Lottoschein bezahlst.

Gibt es eigentlich Rollenspieler, die dieses Hobby regelmäßig machen und alle 2-3 Wochen Kopfkino-Urlaub machen, die an Burnout leiden ?


Was denkt ihr darüber ? 

PS: Rollenspiel ist Medizin ;-)
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: Luxferre am 20.02.2020 | 10:17
Ich brauche Rollenspiel als Teil für meine Seelenhygiene.
Und ich fänd Deine Szene gezeichnet auf einer Postkarte (Dschungel, Hängebrücke, Goblins, … öhm ... brennende Pfeile, zaubernder Schamane … ) ehrlich gesagt ziemlich cool  :d
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: KhornedBeef am 20.02.2020 | 10:33
Ich brauche Rollenspiel als Teil für meine Seelenhygiene.
Und ich fänd Deine Szene gezeichnet auf einer Postkarte (Dschungel, Hängebrücke, Goblins, … öhm ... brennende Pfeile, zaubernder Schamane … ) ehrlich gesagt ziemlich cool  :d
Das ist angesichts unsere "Konfrontation" im anderen Thread noch viel witziger weil ich das bei mir schon exakt genauso beschrieben habe (ok, vielleicht habe ich "mentale Hygiene" gesagt, aber gerade unter dem Eindruck meiner jüngeren Beschreibung ist "Seelenhygiene" besser, um das gesamte Konzept zu kommunizieren)   :D

Der Vergleich mit einem realen Erlebnis hinkt leider ewig, weil deine Sinne eben doch noch anders mit dem Hirn integriert sind und nicht nur durch dein Bewusstsein geroutet werden. Aber eine ähnlich wichtige Rolle würde ich da schon sehen. Ich vermute auch, man könnte da medizinisch eine kleine Effektgröße gut nachweisen, wenn man genügend Daten von heterogenen Rollenspielern findet.
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: Luxferre am 20.02.2020 | 10:42
Wir haben/hatten eine Konfrontation?  :o Also wir haben maximal eine minimal unterschiedliche Auffassung von Details oder missverstehen uns ab und zu  :d
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: KhornedBeef am 20.02.2020 | 11:05
Wir haben/hatten eine Konfrontation?  :o Also wir haben maximal eine minimal unterschiedliche Auffassung von Details oder missverstehen uns ab und zu  :d
Darauf stoße ich an !
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: PayThan am 20.02.2020 | 12:13

Der Vergleich mit einem realen Erlebnis hinkt leider ewig, weil deine Sinne eben doch noch anders mit dem Hirn integriert sind und nicht nur durch dein Bewusstsein geroutet werden.

Das stimmt natürlich !

Aber auch wenn das Fiktive Erlebnis nicht so „intensiv“ ist, hat es doch auch seine Vorteile.
Bleiben wir beim Beispiel mit dem Urlaub.


- Es kostet deutlich weniger, bis gar kein Geld im Vergleich zu einem Urlaub.
- Regentage tragen in der Fiktion meist zur Atmosphäre bei, in rl sind sie meistens naja....nass und eklig.
- Außerdem ist man außerhalb der Fiktion natürlich auch auf tatsächlich existierende Orte / Gegebenheiten beschränkt. Da kennt die Fiktion dagegen beinahe gar keine Grenzen. (In rl als Elf die schwebenden Himmelstürme zu besuchen ist leider kaum machbar etc...)
- die Anreiße zu einem Rollenspiel Abend ist meistens deutlich kürzer, als in einen Urlaub :-)


Das hat also alles seine Vor & Nachteile.
So pauschal zu behaupten das eine sei besser wie das andere, fällt mir sehr schwer !
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: Erbschwein am 20.02.2020 | 12:38
Momentan ist Es so:
Es ist schon Mal Vorteil am Ort zu sein, Da ich am Ort meine Fiktiven Vorstellung auch Erweitere.

Vielleicht Gibt Es zu Wenig dafür zu Sagen, dass Im Fernsehen Zuwenig darüber Gezeigt wird.

Es Fällt Mir auch sehr Schwer es zu Behaupten, diese Unbedingt Vorort zu sehen Zu Müssen. Dieses Ist aber aus Meiner Jetzigem Persönlicher Situation heraus.
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: Fillus am 20.02.2020 | 12:46
Die eigentliche Frage könnte lauten:

Vermisse ich das Reisen, wenn ich im Kopf überall hin kann?

Also für alle die wenig bis gar nicht Reisen, fehlt euch was?

Mir selbst fehlt es nicht, reise aus gesundheitlichen Gründen nicht viel.


Was den Medizinaspekt angeht, ich brauche das Rollenspiel um abschalten zu können. Bei vielen reicht da ein TV, mir nicht.
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: Maarzan am 20.02.2020 | 12:53
Die Standardantwort: das kommt drauf an ...

Es ist zumindest eine kleine Auszeit, aber um den Akku wirklich wieder etwas aufzuladen, muss es auch irgendwo "gut" sein (was in der Regel auch einen gewissen Mindestrestakkustand erfordert) und nicht nur jahrelange Reflexe/Automatismen bedienen.

Umgekehrt gilt das auch für Urlaube - auch die können nichts taugen oder man so viel mentalen Ballast mit in den Urlaub schleppen, dass es keine Erholung wird.
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: Tigerbunny am 20.02.2020 | 12:55
Da ich aktuell aus familiären und auch Job-Gründen praktisch nicht zum Spielen komme... Rollenspiel fehlt mir zum Abschalten sehr. RPG-Material lesen und dann die Fantasie schweifen zu lassen, ist auch nur ein schwacher Ersatz, genau wie passive TV-Berieselung.

Aus der Erfahrung finde ich das Doppelpaket richtig gut. Landschulheim- bzw. Studien-Fahrten mit Rollenspielrunden waren der Oberknaller. In Kroatien an einem lauen Herbstabend auf der Veranda sitzen und SR spielen war so großartig... *träum*
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: Erbschwein am 20.02.2020 | 12:58
Dann Reiße Ich meine Eier Zusammen und Sage Ich will In so einer Welt Leben und Mein Glück Versuchen!!!!

In einer Welt Voll Mit Magie, Ogern, Trolle und Orc´se die Ich Liebe.

Ich Brauche es Nicht nur Als Rollenspiel, was Natürlich Besser ist.

Der ist Für Mich  ~;D
Aber Dann als Zwerg, wäre Mein Schönster Wunsch!!!!

Ich Springe, Danke der Nachfrage

Was Aber Wirklich ist, ist ein Ruhiges Leben. Da ist Rollenspiel Wirklich Groß!!!!  ~;D
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: JS am 20.02.2020 | 13:02
Dazu: https://www.der-postillon.com/2011/12/durchschnittlicher-rollenspieler-wurde.html

Mein Statement zum Thema: Ich kann Urlaub und Wegfahren überhaupt nicht leiden (laaaangweilig!) und kann Rollenspiel und Phantasie gut leiden. Damit ist alles gesagt; aber Rollenspiel als Medizin oder Therapie - nöö.
 ^-^
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: Erbschwein am 20.02.2020 | 13:13
Ich habe Es Nicht weiter Gelesen.

Aber was Will Man machen, wenn Man in einer Mittelalterlichen Welt Lebt. Dann Kannst Du Nix Machen, außer Dich Damit Auseinander Setzen.

Es kommt Auch drauf an, wo und Wie die Kulturellen Bedingungen sind vor Ort.
Klar das Kann sehr Schnell passieren, das Du Keine 24 Std. Überlebst. Bei der Geburt usw.

Der Tod hat uns sowieso Im Griff.
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: Berto am 20.02.2020 | 13:32
„Interessiert es meinen schleimigen Gehirnmuskel überhaupt, ob meine Erinnerungen real oder nur fiktiv sind“ ?.

Sind meine Erinnerungen „Wertvoller“, nur weil ich den Ort tatsächlich mit meinem physischen Körper besucht habe ?

Zu 1.: bedingt. In der zweiten Frage dazu mehr. Grundsätzlich konstruiert unser Gehirn Erinnerungen, man könnte also (mit gewissen Einschränkungen) sogar behaupten, dass alle Erinnerungen fiktiv sind. Ganz besonders krass fällt das aus, wenn wir Erlebnisse mit einer Gruppe zusammen erinnern - da werden dann fröhlich alle möglichen Blickwinkel, Erinnerungsfetzen etc in einen Topf geworfen und durchgerührt und das geben wir dann später als unsere individuelle Erinnerung aus.

Zu 2.: Prinzipiell: ja. Denn du nimmst ja nicht nur Bilder in dich auf, sondern auch Geräusche und Gerüche, du verbindest das mit bestimmten emotionalen oder körperlichen Zuständen, die du in dem Moment hast. Je mehr dieser Details und Verbindungen es gibt und je intensiver die einzelnen Bausteine, desto besser am Ende die Erinnerung. Deswegen würde ich durchaus behaupten, dass es einen gewaltigen Unterschied macht, ob man tatsächlich am Grand Canyon steht oder sich ein Bild vom Grand Canyon anschaut.
Dazu vll auch eine Anekdote aus meiner Arbeit: langjährige Kokainabhängige träumen manchmal davon, insbesondere im akuten Entzug. Weil der Konsum von Kokain als Freebase/Crack oder auch intravenös so unfassbar intensiv ist, brennt sich dieser Vorgang förmlich wie ein Stempel ins Gehirn und wenn diese Erinnerungen im Traum abgerufen werden, wissen die Klient*innen zum Teil nach dem Aufwachen nicht mehr, ob sie jetzt gerade wirklich etwas konsumiert haben oder nicht. Jemand, der nur mal einen Fachartikel über Koks gelesen hat, wird das niemals so erleben.
Das ist jetzt ein relativ krasses Beispiel, aber verdeutlicht hoffentlich worauf ich hinaus will.
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: JS am 20.02.2020 | 13:56
Dem möchte ich teilweise widersprechen, zumindest, wenn es um meine Erfahrungen und rege Phantasie geht.
Zwei Beispiele:
- Die schottischen Highlands haben mich nicht beeindruckt. Langweilig. Hügel eben. Jede Burg wie die andere und wie auf den Bildern. Ob ich da nun war oder einen Bildband in der Hand hatte, war mir völlig egal.
- Die Studienfahrt nach Rom war nett, aber ich hatte nichts davon, auf dem Forum Romanum herumzulaufen oder in anderen alten Stätten oder den Kapitolinischen Museen. Das, was ich aus den Bildern, Referaten und Vorträgen dazu erfuhr, regte meine Phantasie deutlich mehr an als der olle Steinkram dort. Been there, done that.
- Das Durchspielen von Mass Effect 1-3 war dagegen für mich eine rollen- und computerspielerisch so intensive Erfahrung, daß ich heute noch ständig freudig und wehmütig zugleich daran zurückdenke, die alten Dialoge mit meinen Gefährten durchgehe und mir meine Videos dazu anschaue. Das hat mich viel mehr geprägt und meine Erinnerungen bereichert als ein doofer Grünhügel, auf dem Braveheart mal Picknick gemacht haben soll.

Damit möchte ich nur verdeutlichen, daß das reale Reisen mMn nicht automatisch ein wertvolles (!) oder gewaltiges Mehr an Eindrücken und Erfahrungen erzeugt als ein Bildband oder eine Rollenspielsitzung oder eine vergleichbare Phantasieanregung. Wenn mich Reisen nicht interessiert und bewegt, ist es mir auch egal, wie es anderswo stinkt oder daß es im Grand Canyon total heiß sein kann. Da bin ich völlig emotionslos, und das reizt weder meine Phantasie noch hinterläßt es bleibende Eindrücke. Aus vielen Romanen, Filmen und Spielen habe ich deutlich mehr für mein Leben mitgenommen als aus meinen Reisen - allein Star Wars und Herr der Ringe füllen ganze Großbereiche in meinem Erinnerungsspeicher.

PS: Bitte erzähle mir jetzt niemand, dann sei ich einfach "falsch gereist". Erspart mir solchen Quatsch.
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: YY am 20.02.2020 | 14:03
PS: Bitte erzähle mir jetzt niemand, dann sei ich einfach "falsch gereist". Erspart mir solchen Quatsch.

Ist aber so. Wie du bei deinem Vorredner lesen kannst, hättest du dabei Kokain nehmen müssen ~;D
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: JS am 20.02.2020 | 14:05
Du hast mich erwischt. Mea culpa.
 wtf?
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: Erbschwein am 20.02.2020 | 14:10
Ist Okay,

Ich finde Auch Ein Hügel wo ein Mal was Stand eine Bereicherung in Meinem Leben.
Dank des Kreativem im Hirn.

Schade ist es Immer was Man Mag und Man kann sich das Nicht Sehen was dar Mal war. Dann Gezwungen ist seine Vorstellung zu Arbeiten Lassen.

Es gibt Vorteile:
Man weiß Es Nicht und Seine Vorstellung ist am Arbeiten.
Was Dar ist, Kann Man alles Sehen und Seine Vorstellung Durchspielen.
 
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: Megavolt am 20.02.2020 | 14:11
Ich bin Konstruktivist. Realität ist nur eine willkürliche Perspektive, auf die man sich mit irgendjemandem einigen kann. :)
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: JS am 20.02.2020 | 14:16
Ich bin Schreibtischsesselist: Reisen ist das, was man braucht, wenn das Zuhause langweilig ist und die Phantasie nicht reicht.
 ;D

(BÄM, gleich hagelt es Slaps gegen mich. Autsch. Gnade, El Supremo!)
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: PayThan am 20.02.2020 | 14:22

Zu 2.: Prinzipiell: ja. Denn du nimmst ja nicht nur Bilder in dich auf, sondern auch Geräusche und Gerüche, du verbindest das mit bestimmten emotionalen oder körperlichen Zuständen, die du in dem Moment hast. Je mehr dieser Details und Verbindungen es gibt und je intensiver die einzelnen Bausteine, desto besser am Ende die Erinnerung. Deswegen würde ich durchaus behaupten, dass es einen gewaltigen Unterschied macht, ob man tatsächlich am Grand Canyon steht oder sich ein Bild vom Grand Canyon anschaut.

Wie ich weiter oben KhornedBeef bereits geantwortet habe, mag die „Intensität“ einer fiktiven Erfahrung nicht an eine reale herankommen, hat dafür aber viele andere Vorzüge.
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: Faras Damion am 20.02.2020 | 14:23
Gibt es einen anderen Grund zu Reisen als immersive Abenteuervorbereitung?  :think:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: Berto am 20.02.2020 | 14:29
Also erstmal vorneweg: ich will auch nicht darauf hinaus, dass Reisen automatisch und immer mehr Erinnerungen generiert als das Lesen eines Buches. Ich dachte, das wird durch die relativ allgemeinen Ausführungen darüber, wie Erinnerungen funktionieren und generiert werden, deutlich. Der Unterschied zwischen der Reise zum Grand Canyon und dem Betrachten eines Bildbandes vom Grand Canyon liegt deshalb erst einmal einzig und allein darin, dass die Reise viel mehr Sinneseindrücke produziert. Vom Flug in die Staaten über die Ankunft im Hotel und anschließende Autofahrt zum Grand Canyon bis hin zum eigentlichen Dort-Sein: da passiert einfach schon viel mehr als in der eine Stunden zu Hause, die ich den Bildband durchblättere.

Aber und das unterstreichen die Beispiele von JS: dafür muss das überhaupt interessant sein. Auch hier hat die reale Reise zum Grand Canyon natürlich wesentlich mehr Potential, irgendwie interessant zu werden. Das folgt logisch daraus, dass sie grundsätzlich erstmal ereignisreicher ist. Nur ist das natürlich kein Automatismus.
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: BBB am 20.02.2020 | 19:26
Letzten endes wird Rollenspiel - wenn auch in leicht anderer Form - ja tatsächlich in der Psychotherapie und Medizin eingesetzt. Also ja, Rollenspiel ist Medizin.
Und ja, in unserem Hirn werden zumindest zu einem großen Teil ähnliche/die gleichen Prozesse anlaufen, wenn wir, um beim genannten Beispiel zu bleiben, selber verreisen oder uns nur eine Reise vorstellen.

Das hier:

Aber und das unterstreichen die Beispiele von JS: dafür muss das überhaupt interessant sein. Auch hier hat die reale Reise zum Grand Canyon natürlich wesentlich mehr Potential, irgendwie interessant zu werden. Das folgt logisch daraus, dass sie grundsätzlich erstmal ereignisreicher ist. Nur ist das natürlich kein Automatismus.

ist davon natürlich komplett unabhängig und komplett richtig.
Womit wir wieder hier wären:

PS: Bitte erzähle mir jetzt niemand, dann sei ich einfach "falsch gereist". Erspart mir solchen Quatsch.

Bist du ;)
Aber das weißt du selber.

Wenn du auf der Reise das gleiche erlebt hättest, wie in deiner Vorstellung, dann wäre diese Erfahrung um ein vielfaches intensiver gewesen, eben weil es multisensorisch abläuft. Trotzdem triggert allein die Vorstellung davon erstmal sehr viel positives und läuft wie gesagt weitgehend ähnlich ab.

Der Vergleich einer langweiligen Reise mit einer interessanten Vorstellung ist Äpfel mit Birnen vergleichen ;)

Und dass die Fantasie spannender sein kann als die Realität, darüber wird es hier wahrscheinlich keine zwei Meinungen geben... Genauso wie es aber auch Menschen gibt, deren Vorstellungskraft nie an die Vielfalt der Realität herankommen wird.
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: JS am 20.02.2020 | 19:27
PS: Bitte erzähle mir jetzt niemand, dann sei ich einfach "falsch gereist". Erspart mir solchen Quatsch.

Nuff said. ;)
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: takti der blonde? am 20.02.2020 | 19:31
Letzten endes wird Rollenspiel - wenn auch in leicht anderer Form - ja tatsächlich in der Psychotherapie und Medizin eingesetzt. Also ja, Rollenspiel ist Medizin.

Ja, aber meist nur die Methode (eine Rolle spielen) und selten bis nie (mit wenigen Ausnahmen, von denen ich weiß) role-playing games.

Ob roleplaying games mehr "Ehholung" als andere Hobbies aufzeigen, wäre bestimmt spannend zu erforschen, wobei ich wetten würde, dass es keinen signifikanten Unterschied gibt. :)
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: Rhylthar am 20.02.2020 | 19:40
Rollenspiel ist für mich vor allem eines: Mein Gehirn bricht aus dem "Alltag" aus.
Das ist wichtig für mich, denn ich brauche so einen "Cut" einfach, um dann wieder in den Alltagsmodus switchen zu können.

Zum Urlaub:
Ich mochte die Orte, wo ich war durchaus, aber nur dann, wenn eine weitere Erinnerung da mit reingeht.

Ich war im Louvre, als wir auf Klassenfahrt waren...müsste wohl nochmal hin, denn mein Gehirn suggeriert mir: War eher unspannend. Auch an die Klassenfahrt selbst habe ich nur vage Erinnerungen.
Ich war im Grand Canyon/Bryce Canyon/Monument Valley...megacool, weil das so ein fantastischer Urlaub mit meinen Eltern war, der letzte große Urlaub dieser Art. Da hängt viel mehr dran.

(Faszinierenderweise scheint mein Gehirn eh seltsam zu sein, was Assoziationen angeht; bin sonst eher orientierungslos in Städten, allerdings gibt es einen Kniff, wie es doch geht: Ich muss an markanten Ecken was gegessen haben, dann kann ich mich anhand der Läden traumhaft sicher in den Städten bewegen und finde sie (je nach Essen) auch toll!  ;D).
Titel: Re: Na... und ihr so ? (Rollenspiel ist Medizin)
Beitrag von: Erzdrakon am 20.02.2020 | 19:47
Ich bin Schreibtischsesselist: Reisen ist das, was man braucht, wenn das Zuhause langweilig ist und die Phantasie nicht reicht.
 ;D

(BÄM, gleich hagelt es Slaps gegen mich. Autsch. Gnade, El Sobremo!)
Ich seh das ähnlich. :D