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Medien & Phantastik => Andere Spiele => Brett- und Gesellschaftsspiele => Thema gestartet von: Mr. Ohnesorge am 5.04.2020 | 09:22

Titel: Root Boardgame
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 5.04.2020 | 09:22
Es scheint mir noch keinen Thread für das Root Boardgame zu geben, was ich angesichts der Popularität des Spiels überraschend finde.

(https://ksr-ugc.imgix.net/assets/018/504/047/6b5ce57f83c2222b84aa4e880636574f_original.png?ixlib=rb-2.1.0&crop=faces&w=1552&h=873&fit=crop&v=1508341642&auto=format&frame=1&q=92&s=49b4ba7ca2b30f9fc34ba2fd643c1521)

Bei Root übernehmen 2-4 (mit Erweiterung bis zu 6) Spieler jeweils eine Fraktion, die über die Kontrolle über die sog. Woodlands ringt. Dabei spielt sich jede Fraktion (Katzen, Vögel etc.) völlig unterschiedlich, was das Spiel sehr asymmetrisch werden lässt.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 5.04.2020 | 09:23
Kennt es jemand? Hat jemand Spielerfahrungen und/oder eine dezidierte Meinung zu dem Spiel? Wie sinnvoll ist die Flussvolk-Erweiterung? Lässt das Spiel Solospiel zu?
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Crimson King am 5.04.2020 | 10:24
Ich selbst habe noch keine dezidierte Meinung dazu, aber das Spiel steht auf meiner ToDo-Liste.

Shut up & sit down (https://www.shutupandsitdown.com/tag/root/) haben dazu ein Review gedreht.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Kane Bloodstone am 5.04.2020 | 10:46
Habe bisher (leider) nur eine Partie gespielt (Katzen).
Man kommt relativ schnell in die Mechanik des gespielten Volkes hinein, zumal auch alles auf dem Volkstablo steht. Bei den Katzen geht es darum, sich so schnell wie möglich auszubreiten und Truppen auf das Feld zu bekommen, damit man sich noch mehr ausbreiten kann.
Die Vögel verfolgen einen ähnlich Plan, können sich aber anders auf dem Spielbrett bewegen. Die Waldallianz taucht anfänglich gar nicht auf dem Spielbrett auf und manipuliert aus dem Schatten heraus die Aktionen der Anderen und der Vagabund macht (mehr oder weniger) was er will.
Da man zwar sehr fix in die Mechanik des eigenen Volkes kommt, muss man aber trotzdem die Mechaniken der anderen Völker auch verinnerlicht, damit man deren Aktion unterbinden kann. Hier hilft sicherlich, jedes Volk einmal selbst zu spielen.
Wir haben nur mit den Völkern aus dem Grundspiel gespielt,  meine Mitspieler hatten aber schön eine Partie mit der Erweiterung hinter sich und waren davon sehr angetan.

Eine Solospiel ist ja nicht vorgesehen, aber wenn du alle Völker parallel spielst, ist sicherlich möglich.
Geht bei Schach ja auch. ;)


Kane
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Megavolt am 5.04.2020 | 10:59
Kennt es jemand? Hat jemand Spielerfahrungen und/oder eine dezidierte Meinung zu dem Spiel? Wie sinnvoll ist die Flussvolk-Erweiterung? Lässt das Spiel Solospiel zu?

Eine der schlimmsten Brettspielerfahrungen meines Lebens. Die Idee der asymmetrischen Fraktionen ist klasse, in der Praxis ist es nicht in den Griff zu kriegen, es sei denn, du willst drei ultra zähe Partien mit drei weiteren harten Brettspielnerds investieren, um dann erst kompetent einschätzen zu können, ob dir das Spiel überhaupt gefällt. Die SU&SD-Rezension ist eine ziemliche Punktlandung. Bloß die Finger weg davon, das ist so ein typisches teures wird-nie-gespielt-Spiel fürs Regal.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 5.04.2020 | 13:09
Solospiel interessiert mich nicht sonderlich, aber da es hier für viele Interessierte ein Thema sein zu schein, habe ich es im Eingangspost angesprochen.

@Megavolt: was löst das Problem in der Praxis aus? Es wird mir nicht ganz klar, worauf du hinauswillst.

Ich habe Root bislang einmal gespielt, da lief es natürlich aufgrund der Unerfahrenheit von mir und meinen Mitspielern zäh. Ich hatte die Hoffnung, dass das mit zunehmender Spielerfahrung besser werden wird.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: ManuFS am 5.04.2020 | 13:59
Ich hab's 1x gespielt (kurz nach Release, ist also schon etwas her), da waren wir zu dritt. Hat viel Spaß gemacht, war recht schnell erklärt, und wir wussten bis zum Ende nicht, wer gewinnen würde. :)
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Bildpunkt am 5.04.2020 | 15:42
Ich habe es auch schon gedpielt und für gut befunden. Man sollte aber erstmal am Anfang ohne Erweiterungsbox spielen.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Galotta am 5.04.2020 | 15:50
Das Spiel ist großartig und macht richtig viel Spaß.
Man muss seine Fraktion können und "verstehen"..damit es Spaß macht.

Es hilft sehr jemanden am Tisch zu haben, der alle Fraktionen kennt.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Megavolt am 5.04.2020 | 17:51
@Megavolt: was löst das Problem in der Praxis aus? Es wird mir nicht ganz klar, worauf du hinauswillst.

Ich denke, dass die Regeln super schwer sind und man kann sich schlecht gegenseitig helfen. Bis man die Wechselwirkungen der einzelnen Elemente so versteht, dass man wirklich taktisch spielen kann, dauert es sehr lange. Man braucht einen Spielleiter, der jedem anderen permanent erklärt, was jetzt dessen bester Zug ist. Das Spielprinzip verleitet auch dazu, dass sich mehrere Leute auf einen Einzelnen einschießen, der dann halt einfach Pech gehabt hat. Das Spielbrett ist zudem unübersichtlich und wer am Ende gewinnt, wirkt komisch. Aber verlass dich nicht auf mich, ich empfehle, SU&SD zu schauen. Ich stimme denen voll zu, außer, dass ich das Layout nicht so genial finde.

Aber hey, das ist nur meine Einschätzung, die anderen im Thread finden das Spiel ja gut. Vielleicht ist so ein Spiel genau was für dich. Ich bin eher der Social Gamer und will mich v.a. amüsieren, reden und lachen. Siegpunktleisten (o.ä.) sind Elemente, die mich schon mal skeptisch machen.
Für mich wars halt echt ein höllischer Freitag mit einer Fun-Wertung im Gefrierbereich. Ich empfand es bereits als eine Unverschämtheit, sich so ein komplexes Spiel auf Englisch erschließen zu müssen und habe selten so einen möchtegern-pfiffigen, in Wahrheit aber krampfigen und anstrengenden Scheiß gesehen. Wie immer: no offense. Ich will nur meine Erfahrung unverblümt vermitteln, denn das Spiel ist ja teuer.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Derjayger am 5.04.2020 | 18:12
Wir finden es super. Richtig gutes Spiel. Haben 2-3 Runden gebraucht, um mit unserer jeweiligen Fraktion richtig warm zu werden. Da wir alle gleich planlos/-voll waren, hatte niemand einen Vorteil.
Diese tauschen wir irgendwann mal durch, was viel Wiederspielwert ergibt.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Bildpunkt am 5.04.2020 | 20:23
Eine der schlimmsten Brettspielerfahrungen meines Lebens. Die Idee der asymmetrischen Fraktionen ist klasse, in der Praxis ist es nicht in den Griff zu kriegen, es sei denn, du willst drei ultra zähe Partien mit drei weiteren harten Brettspielnerds investieren, um dann erst kompetent einschätzen zu können, ob dir das Spiel überhaupt gefällt. Die SU&SD-Rezension ist eine ziemliche Punktlandung. Bloß die Finger weg davon, das ist so ein typisches teures wird-nie-gespielt-Spiel fürs Regal.

Das Du als DSAler Root nicht magst ist bestimmt sowas wie ne Autoimmunreaktion Deines RPG Metabolismuses
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Harry am 5.04.2020 | 20:55
Ich bin jetzt bei so ca. 10 Spielen, davon etwa die Hälfte "echte" Spiele mit Erwachsenen, die andere Hälte mit meinen Kindern (9 und 11). Ich mag das Spiel. Das hat viel mit dem Niedlichkeitsfaktor zu tun, ich spiele Agricola ja auch (unter anderem) wegen der Kühe.  ;D
Ich finde Root auch nicht so unglaublich kompliziert, jede Fraktion hat ja ganz klare Vorgaben, was sie wann machen kann. Ich stimme zu, dass es ohne ausreichende Erfahrung schwer ist, einzuschätzen ob ein Spielzug gut ist oder sich drei Züge später als entscheidender Fehler harausstellt, der einem den Gewinn unmöglich macht. Insofern verstehe ich die Kritik an dem Spiel, aber: das ist mir nicht so wichtig. Klar versuche ich zu gewinnen, wenn ich spiele, aber wenn nicht... freue ich mich über den hinterhältigen Vagabunden, oder darüber dass die Regierung der Vögel mal wieder in der Krise ist, oder dass die Katzen eine Rabattaktion für Backwerk ausrufen usw.. Im Spiel mit Kindern sowieso, die versuchen ja gar nicht erst "optimale" Züge zu spielen, sondern wollen einfach alle Milchbars raushauen (Rekrutierungszentren der Katze heißen bei uns Milchbars, weil da gibt es Freibier, äh, Milch, natürlich laktosefrei :-)). Und dadurch sind die als Gegner*innen ohnehin unberechenbar.
Ich sehe mich auch ehr als "social gamer" - und ich bin einer, der Root sehr genießt. Fazit: Unbedingt probespielen! Wer Englisch kann: Heavy Cardboard hat auf YouTube ein vollständiges Playthrough, und da spielen hardcore-Wargamenerds. Wenn das nicht abschreckt, ist das Spiel für Dich  ;)

Solospiel: Mit der "Mechanischen Marquise" aus der Erweiterung geht das, ist aber Gähn. Sie haben beim Kickstarter für die 2. Erweiterung eine neue Sammlung von Soloszenarien rausgebarcht, die soll besser sein, habe ich aber nicht. Die Flussvolk-Erweiterung... hat Flussotter. Ob man die braucht? Flussotter! Noch Fragen?
(Tatsächlich sind die Otter eine interessante Fraktion, und die Echsen sind einfach nur schräg. Man braucht die Erweiterung nicht, aber wenn man das Spiel mag, ist sie total cool)
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Megavolt am 5.04.2020 | 22:29
Das Du als DSAler Root nicht magst ist bestimmt sowas wie ne Autoimmunreaktion Deines RPG Metabolismuses

I feel the burn.  ~;D
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Tele am 6.04.2020 | 09:42
Richtig gutes Strategiespiel. Die unterschiedlichen Mechanismen der Fraktionen rocken.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Noir am 6.04.2020 | 09:51
Das Spiel funktioniert am besten in einer festen Gruppe, die regelmäßig spielt und dann auch regelmäßig Root auf den Tisch bringt. Man muss seine Fraktion SEHR gut kennen und die anderen Fraktionen zumindest verstehen. Am besten aber auch kennen ;) Ich glaube, dann ist das Spiel RICHTIG gut.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 7.08.2020 | 16:45
Bekommen sowohl Angreifer wie Verteidiger je ausgeteiltem Treffer einen Victory Point?
Wie können Victory Points verloren werden? Der Eerie Dynasty kann das bei Turmoil passieren, aber wie sieht es mit den anderen Fraktionen aus?
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Harry am 10.08.2020 | 09:25
Siegpunkte bekommt, wer ein Pappplätchen (Gebäude oder Token, z.B. Sympathietoken der Rebellen, Holzlager der Katze, Handelsposten der Otter usw... -  auch das Schloss der Marquise!) des Gegners vom Brett nimmt, und zwar einen pro Plättchen - unabhängig davon, ob das bei Angriff, Verteidigung oder durch einen anderen Effekt (z.B. die Bombe der Krähen) passiert. Für vom Brett genommene gegnerische Kämpfer (Holzfiguren) gibt es keine Punkte (Ausnahme: Attentate des Vagabunden auf verfeindete Fraktionen).

Treffer im Kampf nehmen immer erst gegnerische Kämpfer vom Brett, danach Gebäude oder Token ("Holz vor Pappe", wenn mehrere Pappteile zur Wahl stehen entscheidet der Besitzer). Der Kampfschaden darf die Zahl der eigenen Kämpfer nicht übertreffen - 2 Katzen machen also nie 3 Schaden, auch wenn der Würfel eine 3 zeigt. Ausnahme: "Wehrlose" Gebäude oder Token kassieren immer einen Extraschaden, 1 Katze kann also bei einer gewürfelten 1 auch 2 Gebäude niederreißen.

Verteidiger machen auch Treffer und können damit ggf. auch Punkte erzielen. Dessen sollte man sich als Angreifer bewusst sein - vor allem, wenn man die Rebellen angreift, die ja immer den höheren Würfel nehmen (der sonst der angreifenden Fraktion zusteht).

Siegpunktverlust gibt es m.W.n. nur bei den komplizierten Vögeln. Dafür haben die Vögel, wenn niemand sie stoppt, die besten Möglichkeiten Punkte UND Aktionen zu generieren (ein nicht zu unterschätzender Vorteil). All das sorgt gemeinsam mit der Begrenzung auf 30 Punkte dafür, dass sich Root relativ zügig spielt.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 6.05.2021 | 12:55
Wir planen für den Sommer den Beginn der ROOTMANIA!

Rootmania: X Sessions pro Halbjahr/ Saison. Vor jedem Match werden die Fraktionen zufällig verteilt. Der Gewinner einer Partie bekommt 3 Punkte, der Zweitplatizerte 2 Punkte, der Drittplatzierte 1 Punkt.
Wer nach X Partien die meisten Punkte hat, gewinnt Rootmania I/ II/ III/ IV etc.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Dreamdealer am 6.05.2021 | 13:18
Hört sich sehr cool an. Wie macht ihr das denn mit der Reach (Reichweite?) der Fraktionen? Ganz wild kann man ja dann doch nicht ziehen.
In der kommenden Erweiterung gibt es eine Draft Variante um die Fraktionen zu verteilen, ob die was taugt, kann ich leider nicht sagen.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Tele am 6.05.2021 | 13:28
Kriegen bei einem Sieg als Koalition (Waschbär und irgendwer) beide dieselben Punkte?
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 6.05.2021 | 15:35
Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Vagrant mit drin lassen würde.

Hört sich sehr cool an. Wie macht ihr das denn mit der Reach (Reichweite?) der Fraktionen? Ganz wild kann man ja dann doch nicht ziehen.

Das gehen wir erstmal entspannt an und probieren alles aus. ;D
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Harry am 6.05.2021 | 16:47
Empfehlung: Tu das nicht, den Reach-Wert gibt es nicht ohne Grund. Wir haben am Anfang ein paar Partien völlig freestyle gespielt und das war oft frutrierend, weil eine Fraktion völlig ohne Gegengewicht dasteht und total ungehindert durchmarschiert. Dann gewinnt der/die, der/die per Zufall die Waldallianz (oder halt die jeweils dominante Fraktion) gezogen hat.

Auf der BGG gibt es einige gute Draft-Varianten für Root, die kaum Zeit in Anspruch nehmen und für einigermaßen ausgeglichene Startsituationen sorgen.

Ansonsten: Rootmania  rockt :headbang:
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 6.05.2021 | 16:53
Ok, dann schaue ich mir die Draft-Verteilung nochmal an, wenn hier die Meinung der Pros eindeutig ist.  :cheer:
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 6.05.2021 | 18:38
Help! Ich finde dazu bei BGG nichts.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Harry am 6.05.2021 | 19:38
Sie haben geläutet?

https://boardgamegeek.com/thread/2495374/article/36170065#36170065

Voilà!
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Tele am 6.05.2021 | 22:44
Wir spielen nächste Woche. Haben heute die Fraktionen gezogen: Grundspiel plus einen Vagabunden mehr. Ich bin die Vögel, mal schauen, was wird.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Harry am 7.05.2021 | 08:20
Lang lebe die Adleristokratie! Ich hatte die Vögel am Wochenende, und hätte fast gewonnen (27 Punkte). Allerdings hat ein heimtückischer Bombenanschlag der Krähen dann alles zunichte gemacht, und letztendlich haben die Echsen gewonnen. Echsen! Warum mussten es ausgerechnet Echsen sein!

Viel Spaß bem Spiel.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Jiba am 7.05.2021 | 08:28
Mensch, hier scheinen ja alle begeistert. Für wen lohnt sich das Spiel denn so? Scheint kompliziert zu sein.  :think:
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Harry am 7.05.2021 | 08:41
Nicht im eigentlichen Sinne kompliziert, meine beiden 10- und 12-jährigen spielen wettbewerbsfähig mit (wobei die beiden auch aus einem Spieler*innenhaushalt kommen, das ist also nicht *ganz* repräsentativ).

Also: Root ist ein hoch asymetrisches Konfliktspiel und gehört zu den potentiell gemeinsten Spielen in meinem Schrank. Es ist ein "Du tust Sachen auf das Spielbrett, und ich nehme sie wieder runter"-Spiel in der Tradition von Risiko und Konsorten, aber halt mit 60 Jahren zusätzlicher Erfahrung im Design guter Spiele. Es besticht durch die niedlichen Tiere und die Tatsache, dass jede Fraktion so unterschiedlich spielt, dass sie im Prinzip ein eigenes Spiel für sich spielt. Die Spieldauer ist dabei für ein so hochtaktisches Spiel angenehm kurz, man kommt nach der ersten Partie quasi immer unter 2 Stunden raus, es sei denn es sind mehr als 4 Spieler*innen dabei, aber auch dann ist es nicht wesentlich länger.

Es hat den Nachteil, dass es für wettbewerbsorientiertes Spiel wichtig ist, alle Fraktionen einigermaßen zu kennen. Wem gewinnen wichtig ist, der wird die ersten paar Spiele frustriert sein, weil u.U. schwer abzuschätzen ist was ein guter Zug ist und was sich drei Runden später als entscheidender Fehler herausstellt. Wenn das aber nicht so wichtig ist, oder wenn man eine feste Gruppe zur Verfügung hat, die bereit ist ein paar Partien "warm zu spielen" (ich würde sagen, man braucht 5-6 Runden, bis es "richtig läuft"), reduziert sich dieser Nachteil.

Ich mag es sehr sehr sehr gern, empfehle aber immer ein Probespiel, ggf. mit dem kostenlosen TTS-Mod.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Dreamdealer am 7.05.2021 | 09:33
Gebe ich gerne nochmal meinen Senf dazu.

Erstens lass dich nicht von dem wirklich grottigen Artwork (in meinen Augen!) abschrecken, habe ich getan und habe dieses Kleinod erst deutlich nach dem Hype entdeckt.

Harry hat schon viel dazu gesagt, was noch fehlt ist, dass das Spiel durch die Spieler gebalanced wird, daher ist das gemeinsame Lernen so wichtig. Es kann sein, dass eine Fraktion absolut dominiert, weil sie einfach stärker ist, dies müssen die Spieler dann countern. Nicht immer ist der der von Siegpunkten her vorne liegt die absolute Gefahr. Das Spiel ist absolut nix für Casualgamer, nicht weil es schwer oder zu komplex ist, aber weil man es kennen muss.

Dennoch absolute Empfehlung für alle die Bock auf ein Spiel haben in dem die Fetzen, Federn, Gewölle und vieles mehr fliegen.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Tele am 7.05.2021 | 11:23
Das wird jetzt mein sechstes Spiel.

Was wirklich toll ist an dem Spiel: Viele Spiele behaupten sie hätten X unterschiedliche Fraktionen und dann unterscheidet sich meist nur eine oder zwei Eigenschaften oder die Werte sind ein bischen unterschiedlich oder die Siegbedingungen. Bei Root sind die Grundmechanismen jeder Fraktion völlig unterschiedlich. Das ist einfach cool, führt aber dazu, dass man fürs erste Erklären lange braucht und wirklich zwei-drei Spiele spielen sollte, um die ganze Tragweite der einzelnen Fraktionen zu verstehen. UND es scheint mir bisher gebalanced.

Das niedliche Artwork (das ich mag) sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass es ein knallhartes Konflikt-Eroberungs-Spiel ist, ab Runde 1 geht es zur Sache. Es gibt keine Freunde, nur kurzzeitig gemeinsame Feinde ... there is only war. Das Spiel ist so angelegt, dass es nicht reicht nur für sich selbst zu spielen, d.h. auf Siegpunkte zu gehen, sondern du musst die anderen bremsen, weil wirklich jede Fraktionen unheimlich Fahrt aufnehmen kann. Das klingt wie bei allen Strategie-Spielen, aber hat bei Root eine andere Qualität. Du musst im Auge haben, was der andere macht, wo er hin will und dann aktiv dagegen vorgehen. Man entwickelt beim 3. oder 4. Spiel ein Gefühl, wann man gegen die Katzen oder die Vögel oder den Waschbären agieren muss, da die sonst einfach nichts mehr bremst.

Die Fraktionen aus den Erweiterungen sollte man erst spielen, wenn man die aus der Grundbox geschnallt hat. Die Spieler der Katzen bspw. müssen verstehen, warum sie die Fähigkeiten der "parasitären" Fraktionen nutzen sollten.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Galotta am 7.05.2021 | 11:33
Als Tipp zur Fraktionszusammenstellung: https://pence.github.io/root/
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 26.07.2021 | 11:30
Wir haben in den letzten Tagen einige Partien Root spielen können. Im letzten Spiel hat der Vagabund gewonnen, weil ihn niemand beachtet hat und er über seine Quests viel VP eingefahren hat. Der Lizard Cult war ihm dicht auf den Fersen und die Maulwürfe als Dritte. Der Mechanische Marquise 2.0 hat für viel Belebung gesorgt, den würden wir im 3-Spieler-Setup immer wieder nutzen.

Aber: welche Möglichkeiten haben die Maulwürfe zum Erreichen von VP? Gestern haben sie sich auf das Attackieren von Gebäuden der anderen Parteien verlegt und natürlich einige Minister überzeugt, aber vom Eindruck haben sie es schwerer, Punkte zu generieren.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 8.01.2022 | 10:24
Gestern einige Partien gespielt im Setup Katzen, Vögel, Echsen. Ergebnis: wenn die Vögel nicht beachtet werden, gewinnen sie relativ leicht über das Bauen ihrer Nester. Falls sich die KAtze um sie kümmert, haben die Echsen leichtes Spiel, sofern ein wenig Glück bei den Handkarten da ist.

Weiterhin tolles Spiel! :d
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Harry am 10.01.2022 | 12:04
Ich finde die Vögel ja ziemlich anspruchsvoll - sie haben zwar Zugang zu "sicheren" Punkten und tendenziell viele Aktionen (potentiell schon in der ersten Runde 4 Aktionen, mehr als die Katze), aber ich finde es sehr schwer sich gegen Umstürze abzusichern. Manche Faktoren (wo kann ich kämpfen, habe ich Alternativen zum Bauen) lassen sich ja nur schwer zuverlässig kontrollieren. Vielleicht denke ich aber einfach nicht genug über meine Züge nach, ich habe den Eindruck dass man bei den gefiederten Aristokraten nicht "einfach mal losspielen" kann, sondern ab der ersten Karte minutiös planen muss.

Bei den Echsen kommt es in meinen Augen darauf an, dass man die gefürchtete "2 Lichtungen mit je 2 Gärten"-Kombi verhindert. Wenn die einmal steht, macht der Kult schnell mal 5 Punkte pro Runde durch Crafting, weil sie ja viele Karten ziehen und am Ende der Runde - nach dem Kartenziehen! - craften.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Harry am 10.01.2022 | 12:12
Aber: welche Möglichkeiten haben die Maulwürfe zum Erreichen von VP? Gestern haben sie sich auf das Attackieren von Gebäuden der anderen Parteien verlegt und natürlich einige Minister überzeugt, aber vom Eindruck haben sie es schwerer, Punkte zu generieren.

Bei uns gewinnen sie entweder durch Crafting oder durch die zwei hochrangigen Minister, die Punkte erwirtschaften - ich weiß es gerade nicht auswendig, der Bankier und ein*e anderer*r. Ich kann gerne mal nachsehen.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Harry am 12.01.2022 | 09:19
Gestern eine Viererpartie mit Katze, Echsen, Vögeln und Vagabund. Ich hatte die Vögel und habe wie üblich verloren (9 Punkte), wieder zwei Regierungskrisen, ich komme mit denen irgendwie nicht auf einen grünen Zweig. Gewonnen hat knapp der Vagabund, der irgendwann drei Schwerter (!!!) hatte und sich dann fröhlich durch Katzenhorden geschnetzelt hat. Die Katze hat auf Dominanz gespielt (und an einem Punkt mit einer massiven Armee von 12 Katzen eine Echsenlichtung besetzt, das sah schon beeindruckend aus), sie hätte eine Runde später gewonnen. Und in der Runde danach hätte der Echsenkult die 30 erreicht. Also insgesamt (für die anderen) ein sehr schönes, knappes Resultat.

Spielzeit 2 1/2 Stunden, aber wir hatten einen Neuspieler und unseren Analyse-Paralysten. Hat viel Spaß gemacht, und wieder etwas gelernt: Der Vagabund darf nie, nie, niemals drei Schwerter erlangen! Hätte ich mir natürlich vorher schon denken können, aber ich war irgendwie abgelenkt, mit meinen ganzen Ümstürzen...
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Crimson King am 12.01.2022 | 11:10
Wenn man die Vögel frühzeitig so hart attackiert, dass ihr Laden zusammenbricht, haben sie es nach meinem Eindruck sehr schwer, sich davon zu erholen, selbst wenn sie hinterher perfekt spielen.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Harry am 12.01.2022 | 11:57
Das würde ich vorsichtig bestätigen. Allerdings kommt es selten so weit, da ein früher Angriff auf die Vögel häufig ein schlechtes Kosten/Nutzen-Verhältnis hat (z. B. für Katze oder Maulwurf - zu viele Aktionen für zu geringen Punktegewinn). Wenn man aber Opfer eines Kollateralschadens wird (Krähenbombe, Rebellion) kann es tatsächlich schwer sein, wieder auf die Beine zu kommen. Wohl dem, der dann noch den Eulenkönig hat und sich auf die Offensive und Punktgewinn durch Zerstörung feindlicher Gebäude verlegen kann.

Meine aktuelle Niederlagenserie mit den Vögeln liegt aber fast sicher an mangelhafter Planung meinerseits  :'( .
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: JollyOrc am 12.01.2022 | 12:21
Frage: Wie gut tut Root für nur zwei Leute am Tisch?
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Harry am 12.01.2022 | 12:32
Ich würde es nicht zu zweit spielen, sondern eher ein Spiel bevorzugen, das explizit darauf ausgelegt ist (7 Wonders Duel, Watergate, aber auch Spirit Island oder Aeon's End, ggf. auch einen Worker-Placer in Agricola-Tradition). Die Karte wäre mir zu leer, und die Auswahl der möglichen Fraktionen recht eingschränkt. Andererseits würde das Spiel kürzer und tendenziell berechenbarer.

Es gibt aber die "Uhrwerk-Erweiterung", die (NSC-)Bot-Fraktionen ins Spiel integriert, die über eine Art Flowchart gesteuert werden und quasi "Computergegner" mit relativ geringem Verwaltungsaufwand simulieren sollen. Die haben einen sehr guten Ruf, ich selber habe aber noch nicht damit gespielt (ich habe auch nur die "Mechanische Marquise" aus der alten Flussvolk-Erweiterung, und das soll der schwächste Bot sein).

Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: JollyOrc am 12.01.2022 | 12:34
Danke!

Kürzeres Spiel wäre übrigens sogar eher ein Pluspunkt ;)
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Dreamdealer am 13.01.2022 | 08:43
Ich bin da bei Harry - DON´T - das Spiel ist nicht auf zwei Personen ausgelegt und ich würde es selbst nur ab 4 - max. 5 Spieler auf den Tisch bringen wollen.
Die einzelnen Waldvölker sind nicht ausbalanciert, das geschieht (oder nicht) durch die Spieler selbst, bei zwei Spielern ist das eher schwierig.

Wenn Du ein ähnliches Spiel suchst (Komplexität, Asymmetrie, gleicher Author) dann schau dir mal Vast: The crystal caverns an. Das ist zu zweit durchaus spielbar.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Harry am 14.01.2022 | 09:26
ich würde es selbst nur ab 4 - max. 5 Spieler auf den Tisch bringen wollen.

Na, so weit würde ich nicht gehen, zu dritt klappt prima, mache ich oft mit den beiden Kindern. Manche Kombinationen fallen dann natürlich raus, aber die "Reach"-Regelung aus dem neuen Regelwerk funktioniert ganz gut. Mindestens eine/r muss halt bereit sein, eine "dicke" Fraktion (Katze, Maulwurf, Vögel) zu spielen, und da ich das ohnehin gerne tue, gibt es keine Hürden.

Hat denn schon jemand mit den Clockwork-Fraktionen gespielt? Mit denen könnte ich mir ja durchaus vorstelllen, dass das Spiel zu zweit klappt.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: JollyOrc am 14.01.2022 | 09:36
Wenn Du ein ähnliches Spiel suchst (Komplexität, Asymmetrie, gleicher Author) dann schau dir mal Vast: The crystal caverns an. Das ist zu zweit durchaus spielbar.

Suchkriterium ist eher: Wuselfaktor, ähnliches Artwork und immersives Setting.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Dreamdealer am 14.01.2022 | 09:56
Suchkriterium ist eher: Wuselfaktor, ähnliches Artwork und immersives Setting.

Okay, dann lehne ich mich einfach mal aus dem Fenster und schlage Everdell (https://boardgamegeek.com/boardgame/199792/everdell) vor.
GANZ anderes Genre Workerplacment/Tableu-Building statt Wargame, der Rest der Anforderungen Wuselfaktor, Artwork und Setting ist gegeben.
Ich finde das Artwort ist der Hammer (meiner Meinung besser als Root - aber Geschmäcker sind verschieden). Das Spiel geht gut zu zweit, ist nur ganz wenig konfrontativ und einfach knuddelig.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Harry am 14.01.2022 | 09:57
Dann ist Vast tatsächlich einen Blick wert. Ich würde Dir/Euch aber auch trotzdem mal ein Probespiel Root ans Herz legen, notfalls über TTS oder so. Andere Alternativen mit diesen Suchkriterinen fallen mir nicht ein - Klong! vielleicht noch?
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 23.03.2022 | 23:27
Heute zwei Partien back to back: Katzen, Maulwürfe, Allianz - beide Male hat die Allianz gewonnen, da sie einfach andauernd über Sympathie Punkte bekommen hat. In der ersten Partie waren die Maulwürfe mit 26 Punkten dicht dran und die Katzen mit 17 Punkten abgeschlagen. In der zweiten Partien waren die Katzen bei 26 Punkten und die Maulwürfe bei 22, aber es hat nicht gereicht.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 27.03.2022 | 01:41
(https://ksr-ugc.imgix.net/assets/032/486/185/d065b25b624f8899878ddbecc78ef461_original.jpg?ixlib=rb-4.0.2&w=680&fit=max&v=1614100350&gif-q=50&q=92&s=254ce92db714f3d0d9685b9f7be41a12)

Die neuen Fraktionen werden glaube ich gut Feuer ins Spiel bringen, denn beide bringen gut Meeples auf das Feld und haben intrinsische Anreize, den anderen Fraktionen auf die Omme zu geben.
Und die Regeln scheinen relativ einfach zu sein.

 :headbang:
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 14.05.2022 | 21:37
Hat jemand schon mit den neuen Fraktionen gespielt?
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Dreamdealer am 16.05.2022 | 09:32
Leider nein, ich würde zu gerne mal als Lord of the Hundred plündernd und brandschatzend durch den Wald ziehen!
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Harry am 16.05.2022 | 10:04
Zitat
Ohje! Da hätte ich keinen Bock mehr. Bei Oath wäre es was anderes, aber bei so einem konfrontativen Spiel wie Root, da würde ich irgendwann den Vagabunden fressen!
Woran liegt es, spielst Du einfach zu nett (da Du ja auch mit deinen Kindern spielst), denkst Du würdest Oath spielen oder prescht Du zu schnell vor und bekommst einen auf die Mütze? Root ist eine Messerstecherei in einer Telefonzelle, da darf man sich nicht zurückhalten.

Ich denke, es hat mehrere Gründe. Beim Spiel mit den Kindern ist sicher ein Faktor, dass ich (der Spieler) irgendwie bevorzugtes Ziel für Angriffe bin  ;D . Ansonsten habe ich die Katze einfach noch nicht raus - ich versuche früh, Kartenziehmöglichkeiten zu bekommen, denn ohne Vogelkarten sieht die Katze kein Land. So weit denke ich, es geblickt zu haben. Aber den Gebietskontrolle-Aspekt, den schnalle ich bislang nicht. Ich versuche defensiv zu spielen und nicht mehr den ganzen Wald zu halten, aber dann fehlen Bauplätze. Ich schiele auf verfügbare Dominanz-Karten, aber die sind oft tricky, denn bei uns spielen oft die Echsen mit, und die herrschen ja automatisch da, wo sie einen Garten haben - und Gärten wegmachen bringt Märtyrer, und dann steht das nächste "sanctify" vor der Tür - das dann natürlich ein Katzengebäude trifft.
Vielleicht war auch ein bisschen Pech dabei, ich habe den Eindruck dass die Katze mit den passenden Karten steht und fällt. Es ist ja nicht so, dass ich immer vernichtend geschlagen werde, ich komme oft in den Bereich 20-25 Punkte. Aber für den Sieg hat es bislang noch nicht gereicht. Vielleicht bei Partie 20 :-) ...
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 16.05.2022 | 10:29
Die Dominanzkarten finde ich generell schwierig: zum einen bekommt die Fraktion automatisch den Status "Ziel Nr. 1", zum anderen sind die Bedingungen logischerweise super tricky zu erreichen.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Harry am 16.05.2022 | 11:02
Es sei denn, man ist die Echse, oder aber ihro tiefgründige Durchlaucht , Herzogin Maulwurf - bei der sähe ich eine Vogel-Dominanzkarte (zwei gegenüberliegende Ecken) aufgrund der hohen Mobilität durchaus als machbar an. Wundert mich eh, dass die Maulwürfe nicht häufiger gewinnen, aber es scheint bei aller militärischen Wucht schwierig zu sein zuverlässig an Punkte zu kommen.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 4.06.2022 | 09:17
Gestern die beiden Fraktionen (Keepers in Iron und Lord of the Hundreds) in einer 3er Partie ausprobiert, zusammen mit den Katzen.

Die Keepers in Iron haben gewonnen, da sie zuverlässig Relikte einsammeln konnten (und selbst die hin und wieder auftretenden Verluste von Karten in der Retinue nicht dramatisch waren), während die Lord of the Hundreds über eine Taktik des Einigels ebenfalls zuverlässig Punkte generiert haben. Die Katzen haben kaum Land gesehen, so dass es am Ende 32 - 26 - 16 stand - die Dachse haben in der letzten Runde 10 Punkte gemacht.

Die beiden neuen Fraktionen sind richtig cool und bringen viel Dynamik ins Spiel.  :headbang:
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 18.06.2022 | 11:53
Gestern eine Partie mit der Eyrie Dynastie, Vagabond, LotH und Riverfolk Company gespielt. Am Ende 30-28-23-20 auf der Winterkarte.

Das Decree der Vögel hatte am Ende 12 Karten, ohne dass es einmal zum Turmoil kam. Die LotH haben nicht aggressiv genug gespielt und die Vögel zu selten attackiert. Die Otterbiber waren zu sehr mit Crafting beschäftigt. Trotzdem feine Partie.
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Harry am 21.06.2022 | 08:52
Nice! Gepriesen sei ihre Volatilität, die ehrenwerte Vogeldynastie! Welcher Anführer war es denn? Charismatic oder Despot? Bei den anderen beiden kann ich mir ein Spiel ohne Aufruhr nicht vorstellen. Mein Tipp wäre eher Despot, weil einem bei Charismatic irgendwann die Rekruten ausgehen, aber wenn der Rattenkönig im Spiel war, gab es vielleicht genug Leichen und diesem Problem entgegenzuwirken?
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Rollenspielotter am 21.06.2022 | 20:39
Hallo zusammen,
Ich habe Root neu, mir die Regeln durchgelesen und glaube auch soweit alles verstanden zu haben. Ein Frage hätte ich aber noch, wie spielt man gegen die Parteien?
Gegen die Vögel würde ich deren Dekret aushebeln und die Mühlen der Katzen attackieren. Bei der Waldallianz ggf. die Sympathie-Tokens zerstören, aber der Vagabund - direkt angreifen?
Irre ich mich komplett, oder habt ihr Tipps?
Grüße
Rollenspielotter
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Dreamdealer am 22.06.2022 | 08:15
Moin,

ich bin leider nicht so tief in Root drin, wie ich möchte, aber man muss ein wenig die Augen drauf haben, wer wie punkten kann und dann dagegen angehen, wenn notwendig. Da das Spiel bzw. die Parteien nicht unbedingt ausgeglichen sind, muss man auch hoffen andere am Tisch dazu zu bringen jemanden auf die Mütze zu hauen, wenn man es selbst nicht kann. Wenn man selbst nur die Leute am scoren hindert, gewinnt man das Spiel nicht.
Du hast ja schon gut die Punkte rausgearbeitet, was man machen kann, beim Vagabunden ist es auch noch wichtig was man craftet oder eben nicht. Es hat auch vieles mit der Konstellation am Tisch zu tun, welche Fraktionen am Kampf um den Wald teilnehmen.

Klügere Köpfe haben hier  (https://boardgamegeek.com/boardgame/237182/root/forums/67)was geschrieben und es gibt auch einen Discord Channel mit den ganz harten Waldschraten (Woodland Discord oder so).
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Harry am 22.06.2022 | 09:49
Na ja, in Root als klassischem ich-tue-Dinge-auf-das-Spielbrett-und-Du-nimmst-sie-wieder-runter-Spiel (vulgo: Konfliktspiel :-) ) spielst Du ja immer gegen die anderen Parteien. Du nimmst ihnen Bauplätze weg, du craftest Gegenstände die sie herstellen wollten, du haust ihre Figürchen vom Brett und du kriegst für ihre Pappe süße, süße Punkte, wenn Du sie vom Spielfeld holst. Ich verstehe Deine Frage allerdings eher so: wann sollte ich spezifisch gegen die jeweilige Fraktion angehen? Das ist eine sehr schwer universell zu beantwortende Frage, zu der es richtige Fachlektüre und ganze Podcast-Serien gibt (Ich empfehle die Woodland War Machine (https://woodlandwarmachine.podbean.com/)).

Aber als Faustregel halte ich mich an: Immer auf den/die, wo gerade gefährlich ist. Gefährlich heißt hier vorrangig: Kann im kommenden Zug gewinnen. Und das hängt dann wieder von der Fraktion ab, weil die ja alle unterschiedliche punkten. Die Katze ist bei 22? Wahrscheinlich keine Gefahr. Vögel bei 23? Vermutlich okay, aber besser einen Blick auf das "Decree" werfen. Waldallianz bei 16, aber mit wenig Sympathie auf dem Brett, wohl aber viele Möglichkeiten zum Sympathie-legen (viele Supporter, Figuren auf der Karte, günstig gelegene Lichtungen)? Roter Alarm!

Der Vagabund? Der gewinnt garantiert, wenn ihm nicht alle mindestens einmal eins auf die Mütze geben. Also sparsam craften und bei Gelegenheit austeilen, wenn es mich nicht zu viel kostet. Wer dem Vagabunden früh im Spiel eine Münze baut, ist selber schuld.

Insgesamt würde ich aber sagen: einfach losspielen, das Gefühl kommt nach einigen Partien. Root braucht in meinen Augen vier oder fünf Partien, bis man ein Gefühl dafür hat.

Viel Spaß!

Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Rollenspielotter am 2.10.2022 | 20:04
Ich habe nochmal zwei Regelfragen:
1) Wenn man an einer Lichtung  mit ner Werkstatt und Holz der Marquise, z.B. eine Katze, eine Werkstatt und 2 Holz, 3 Scahden macht, dann stirbt die Katze und dann darf die Marquise auch zwei Holz opfern, oder zählen die nicht als Marker?
2) Wann wechselt der Status des Vagabunden auf feindlich? Nur wenn er einen Krieger entfernt, oder auch wenn er angegriffen wird? Solange er nur einen Marker, d.h. Gebäude oder Sympathie-Marker, entfernt ändert sich nix, oder?
Über eine kurze Antwort würde ich mich freuen.
Danke
Titel: Re: Root Boardgame
Beitrag von: Harry am 3.10.2022 | 10:08
1. Holz zählt als Marker und kann Schaden schlucken - bringt aber auch einen Punkt pro Marker. Der Verteidiger wählt, wie Schaden zugewiesen wird, allerdings gilt "Holz vor Pappe", also die Krieger müssen zuerst weggenommen werden.
2. Der Vagabund wird feindlich, sobald er einen generischen Krieger umlegt - nur Holz macht Feinde. Wer Pappe unbewacht liegen lässt, lädt zur Plünderung ein.