Tanelorn.net

Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => D&D5E => Thema gestartet von: Zed am 13.05.2020 | 10:31

Titel: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Zed am 13.05.2020 | 10:31
Hallo zusammen!

Ich bin eingefleischter 3.5-Spieler, und der Charakterbau der 5E hatte mich nicht angezogen. Darum habe ich keine 5E Spielerfahrung, denn einige Folgen "Critical Role" gesehen zu haben, zählt ja wohl nicht  :)

Sehr gelobt für die 5E wird das Advantage-/Disadvantage-Konzept. Verglichen mit dem zugegebenermaßen sehr aufwändigen Bonus-/Malus-Konzept erscheint es bestechend einfach. Aber welche Nachteile gibt es? Reichen die wenigen Skillkategorien, der Proficiencybonus und das Advantage-/Disadvantage-Konzept der 5E aus, oder ist es zu grob?

Zusätzlich zu meiner Anfrage im Threadtitel würde ich gerne noch wissen, welche alternativen Konzepte über Bonus-/Malus (ob in D20 oder D100-Systemen) und Advantage-/Disadvantage Ihr noch kennt und schätzt.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: General Kong am 13.05.2020 | 10:40
Das Advantega/ Disadvantage- System funktioniert wie einen Würfewiederholung (z.B. Bennys/ Glückspunkte) bei anderen Systemen, bei denen man den besseren (bei Disadvantage: den schlechteren) Wurf nehmen muss.

Das ist supersimpel. man hat einen Vorteil/ Nachteil oder eben nicht. Oder der Vorteil wird durch einen Nachteil kompensiert (oder andersherum) und mutiert zum "Normalteil" (okay, das Wort habe ich mir gerdae ausgedacht ...).

Wenn man also taktisches Frummeln mag ("Wenn ich von oben auf einen liegenden Gegner Ziele, dazu noch einen Expertenbogen benutze, aber mit normalen Pfeilen, der Gegner aber halbe Deckung hat und seitlich liegt, dann habe ich enen Bonus/ Malus von zusammenaddiert ..."), dann ist hier schnell Sense:
"Ja, das gibt nen Vorteil. Würfel!"
"Nein ds gleicht sich aus. Würfel!"
"Nein, das ist ein Nachteil. Würfel!"

Geht halt schnell und ist eindeutig ohne langes Rechnen. Mag aber den taktischen Spieler unterfordern.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Sarakin am 13.05.2020 | 10:42
Mögliche Nachteile:
- Ad/DisAd ist nicht so granular, wie einzelne Boni. Ein +1-Bonus/-1-Malus hier und da geht damit halt nicht.
- eine beliebige Menge Ad negiert eine beliebige Menge DisAd. Heißt: Sobald ich 1 Advantage hab, ist es ja egal, wie viel Disadvantage ich hab. Und andersrum.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Mouncy am 13.05.2020 | 10:42
Ist halt sehr grobkörnig. Dafür aber überall denselben Mechanismus zu haben, ist wiederum super. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass man für Adv./ Dis. auch jeweils einen W6 zum Wurf dazugibt anstatt 2x zu Würfeln. So kann man dann auch doppelt bzw. dreifach Adv. abbilden. Glaube das kommt von irgendeinem OSR Derivat (Boons / Bones oder so...) und wurde dann entsprechend für 5E adaptiert. Das ist übrigens meistens das erste, das als negativ wahrgenommen wird in der Spielpraxis: "Uh also.. ich hab jetzt doppelt Adv. oder wie? Würfel ich jetzt 3 mal? Meister?! Hilfe!" "Ne ne, mach nur 2x. Doppel Advantage gibet nischd!" "Beschiss!!!"
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Kaskantor am 13.05.2020 | 10:43
Anfangs fand ich es sehr cool und zugegebenermaßen läuft es auch recht fix von der Hand.
Mittlerweile mag ich das Feature und insgesamt die gane Beschneidung des Spiels garnicht mehr und wandere deswegen gerade zu SF/ PF2 ab.

Adv./ Disadv. ist schon sehr mächtig und alle Beteiligten versuchen nur noch, dass es darauf hinausläuft.
Das Problem an der Sache ist aber für mich, dass es viel zu grob ist und sobald beides vorhanden ist, löst es sich komplett auf.
Sprich bekommt Partei A 3 Vorteile und bekommt wegen Partei B 1 Nachteil, gibt es für keine Partei mehr was.

Wurde mir persönlich mit der Zeit immer langweiliger.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Daniel E. am 13.05.2020 | 10:46
Hallo Zed,

ein Nachteil mag sein, dass sich Advantage und Disadvantage nicht akkumulieren lassen. In einer bestimmten Situation kann es mehrere Faktoren geben, die Disadvantage geben: schlechte Sicht, "restrained" oder vergiftet sein, einem Zauber unterliegen, usw. An drei dieser Faktoren zu leiden ist mechanisch genau so schwerwiegend wie bloß an einem zu leiden. Beispielsweise ist es genau so schwierig, eine tausend Fuß weit entfernte Person mit einem Pfeil an hellichtem Tag zu treffen, wie diese Person treffen, wenn man buchstäblich blind und vergiftet ist.

Man kann dafür argumentieren, dass es durchaus sein Gutes hat, wenn sich Disadvantage nicht akkumuliert, weil Charaktere dann nicht bis zur Nutzlosigkeit geschwächt werden können, aber ich kann nachvollziehen, dass es manch einem zu grob ist.

Für advantage gilt grundsätzlich das gleiche.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: schneeland am 13.05.2020 | 10:48
Ist halt sehr grobkörnig. Dafür aber überall denselben Mechanismus zu haben, ist wiederum super. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass man für Adv./ Dis. auch jeweils einen W6 zum Wurf dazugibt anstatt 2x zu Würfeln. So kann man dann auch doppelt bzw. dreifach Adv. abbilden. Glaube das kommt von irgendeinem OSR Derivat (Boons / Bones oder so...) und wurde dann entsprechend für 5E adaptiert. Das ist übrigens meistens das erste, das als negativ wahrgenommen wird in der Spielpraxis: "Uh also.. ich hab jetzt doppelt Adv. oder wie? Würfel ich jetzt 3 mal? Meister?! Hilfe!" "Ne ne, mach nur 2x. Doppel Advantage gibet nischd!" "Beschiss!!!"

Die W6-Würfel kommen m.W. aus Shadow of the Demonlord (also eher nicht OSR).

Ansonsten Zustimmung - der zentrale Nachteil ist die Grobkörnigkeit.

Was die Aufrechnung von Adv./Disadv. angeht, kann man natürlich verhausregeln, dass exakt verrechnet wird (also 3 Adv. / 1 Disadv. -> Adv., 1 Adv. / 3 Disadv. -> Disadv.). Steht, glaube ich, auch irgendwo im DMG drin. Ändert aber natürlich nichts an der Grobkörnigkeit und ist etwas langsamer als das beliebige gegenseitige Auflösen.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Selganor [n/a] am 13.05.2020 | 11:20
Der Titel ist ja so gar nicht vorurteilbehaftet, oder? ;)

Die Frage: "Reichen die wenigen Skillkategorien, der Proficiencybonus und das Advantage-/Disadvantage-Konzept der 5E aus, oder ist es zu grob?" muss jeder fuer sich selbst beantworten.

Wer es liebt sich extremst spezialisieren zu koennen um Teilbereich A der Faehigkeit B viel besser zu koennen als den anderen Teilbereich C dem wird ein simpler Proficiencybonus (der dann auch im Normalfall nur steigt wenn man aufsteigt - dafuer dann aber zu bestimmten Punkten automatisch) vermutlich nicht reichen.

Zu den "wenigen Skillkategorien" muss ich sagen, dass ich lieber eine ueberschaubare Menge (In 5e sind es 18 Skills) an Sachen habe ueber die die Faehigkeiten abgedeckt sind als bei jeder Sache die ich versuche erst ueberlegen zu muessen welcher der Skills dafuer zustaendig ist.

Zumal in 5e Skills ja immer reine Boni sind. Man macht z.B. keinen "Arcana"-Check sondern einen Int (Arcana)-Check. Also erstmal einen Int-Check und wenn man Proficiency Arcana hat darf man noch den Proficincy-Bonus dazuzaehlen (bei Expertise sogar doppelt).

Ich persoenlich sehe lieber auf einen Blick wo der Charakter gut ist, aber das ist ja alles Geschmackssache.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: schneeland am 13.05.2020 | 11:28
Zu den "wenigen Skillkategorien" muss ich sagen, dass ich lieber eine ueberschaubare Menge (In 5e sind es 18 Skills) an Sachen habe ueber die die Faehigkeiten abgedeckt sind als bei jeder Sache die ich versuche erst ueberlegen zu muessen welcher der Skills dafuer zustaendig ist.

Zumal in 5e Skills ja immer reine Boni sind. Man macht z.B. keinen "Arcana"-Check sondern einen Int (Arcana)-Check. Also erstmal einen Int-Check und wenn man Proficiency Arcana hat darf man noch den Proficincy-Bonus dazuzaehlen (bei Expertise sogar doppelt).

An dieser Stelle hätte ich allerdings gesagt, gerade weil man im Wesentlichen auf Attribute würfelt, hätten spezialisierte Fertigkeiten (oder Spezialisierungen für Fertigkeiten) sehr gut gepasst.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Selganor [n/a] am 13.05.2020 | 11:34
An dieser Stelle hätte ich allerdings gesagt, gerade weil man im Wesentlichen auf Attribute würfelt, hätten spezialisierte Fertigkeiten (oder Spezialisierungen für Fertigkeiten) sehr gut gepasst.
Oder auch nicht... Denn je mehr Faehigkeiten (oder Spezialisierungen) es gibt desto weniger kann man effektiv "gut".

5e Charaktere haben zwar meistens weniger Skill-Proficiencies als 3.x-Charaktere Skillpoints haben um Skills maximiert zu halten, aber dafuer enthalten die 5e Skills oft mehr Sachen als ein Skill in 3.x (oft sind gleich mehrere 3.x-Skills zu einem 5e-Skill zusammengefasst)

Und situationsspezifische Modifikatoren (z.B. "Advantage on Wisdom (Perception) rolls when hearing is involved" fuer jemanden der besonders gut hoeren kann) gibt es ja immer noch, es ist nur nicht der Standard.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Zed am 13.05.2020 | 13:03
@General Kong, @Sarakin, @Mouncy, @Daniel E. und @Schneeland, von Euch würde ich noch gerne Eure persönliche Bewertung wissen, also: Hat sich das Konzept für Dich trotz der Grobkörnigkeit bewährt? Würdest Du an dem Advantage-/Disadvantage-Konzept etwas ändern?

@Kaskantor und Selganor, Eure Antwort auf diese Frage ist aus Euren Beiträgen herauszulesen: nein und ja.

@ Selganor: Nun, mir leuchten die Vorteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts auch ohne eigene Spielerfahrung total ein, und darum wollte ich speziell darüber mehr erfahren, was sich mir ohne 5E-Spielerfahrung nicht erschließt: die Nachteile des Konzepts.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: General Kong am 13.05.2020 | 13:12
Ich bin kein Freund zu vieler und zu krummer Modifikationen, sondern mag es, wenne sheißt:
Wenn es eien Vorteil sien soll, dann ist es ein VORTEIL!
Wenn es die benachteilgt, dann ist es ein NACHTEIL!

Das kann eben soe ein Vorteil-/Nachteilswürfel sein oder eine +25%/-25% Modifikation, oder +4 auf den TW oder was weiß ich.

Bitte kein "+3%, weil dein Schwert länger ist als sein Dolch, -4%, weil dir die Sonne ins Gesicht steht (links), du aber von rechts angreifst (wäre bei Sonne von rechts -11%), +8%, weil der SC namenstag hat udn die Sterne günstig stehen, -6%, weil er mit Sanadlen auf Schotter steht ..."

(Wer meint ich spinne, bitte hier Nachlesen: Chilvalry & Sorcery, Aftermath oder jedes andere FGU-Spiel).

Lange Rede, gar kein Sinn: Doch, ich finde es nicht verkehrt! Ich würde es nicht ändern - dann würde ich eher was anderes spielen.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Daniel E. am 13.05.2020 | 13:33
Zed,

ja, Adv./Dis. haben sich nichtsdestotrotz bewährt. Es ist leicht verständlich und geht schnell (ein starker Pluspunkt in einem Spiel, in dem Kämpfe ohnehin lange dauern). Außerdem ergänzt es sich gut mit der Inspirationsmechanik: ich kann einem Spieler einmal Advantage auf einen beliebigen Wurf zukommen lassen. Das finde ich greifbarer, als ihm ein "+5" zu schenken.
Größere Granularität habe ich bisher so gut wie nie vermisst.

Ändern würde ich dementsprechend nichts (eher das System wechseln, wie General Kong).
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ainor am 13.05.2020 | 13:39
Wenn es eien Vorteil sien soll, dann ist es ein VORTEIL!
Wenn es die benachteilgt, dann ist es ein NACHTEIL!

Sehe ich auch so. Das KleinKlein mit +1 Boni macht die Welt nicht besser.

Zustände wie Blind oder Gelähmt müssen einen echten Effekt haben. Aber wenn man alles aufsummiert werden Würfe schnell völlig überflüssig,
und es ist fraglich ob das alles noch so viel Sinn macht.

Im Endeffekt kommt hier wieder mein Standardeinwand gegen das Aufsummieren von Vorteilen:
Wenn ich blind bin ist es auch egal ob ich im Dunklen stehe.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Rhylthar am 13.05.2020 | 13:43
Bezogen auf den Kampf finde ich das System okay, wenn man "aufrechnet" (also ein Disadvantage nicht zig Advantages negiert).

Bezogen auf das Skill-System eher weniger, aber ich bin ja generell nicht so begeistert vom 5E-Skillsystem.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Arldwulf am 13.05.2020 | 13:57
Das Advantega/ Disadvantage- System funktioniert wie einen Würfewiederholung (z.B. Bennys/ Glückspunkte) bei anderen Systemen, bei denen man den besseren (bei Disadvantage: den schlechteren) Wurf nehmen muss.

Das ist supersimpel. man hat einen Vorteil/ Nachteil oder eben nicht. Oder der Vorteil wird durch einen Nachteil kompensiert (oder andersherum) und mutiert zum "Normalteil" (okay, das Wort habe ich mir gerdae ausgedacht ...).

Wenn man also taktisches Frummeln mag ("Wenn ich von oben auf einen liegenden Gegner Ziele, dazu noch einen Expertenbogen benutze, aber mit normalen Pfeilen, der Gegner aber halbe Deckung hat und seitlich liegt, dann habe ich enen Bonus/ Malus von zusammenaddiert ..."), dann ist hier schnell Sense:
"Ja, das gibt nen Vorteil. Würfel!"
"Nein ds gleicht sich aus. Würfel!"
"Nein, das ist ein Nachteil. Würfel!"

Geht halt schnell und ist eindeutig ohne langes Rechnen. Mag aber den taktischen Spieler unterfordern.

Zum einem dies, vor allem ist es aber aus erzählerischer Perspektive unschön. Aus dieser heraus möchte man die Mechanik gern so nah wie möglich an der Beschreibung halten, doch dafür ist das System aus den oben genannten Gründen (fragwürdige Logik beim Aufrechnen von Faktoren, keine Möglichkeit zwischen großen und kleinen Vor-/Nachteilen zu unterscheiden) eher wenig geeignet.

Generell ist beides auch viel zu einfach zu erlangen - schon niedrigstufige Charaktere haben Möglichkeiten praktisch immer Vorteil zu generieren.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: schneeland am 13.05.2020 | 14:13
Bezogen auf den Kampf finde ich das System okay, wenn man "aufrechnet" (also ein Disadvantage nicht zig Advantages negiert).

Bezogen auf das Skill-System eher weniger, aber ich bin ja generell nicht so begeistert vom 5E-Skillsystem.

Was der Rhylthar sagt.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Weltengeist am 13.05.2020 | 14:25
Bezogen auf das Skill-System eher weniger, aber ich bin ja generell nicht so begeistert vom 5E-Skillsystem.

Wobei ich jetzt gerade beim Skillsystem gesagt hätte: Da hast du doch als Spielleiter ziemlich viel Gestaltungsmöglichkeit über die Difficulty, oder?
(Ich habe ja ohnehin nie so recht verstanden, warum Systeme sowohl Schwierigkeitsgrade als auch Boni/Mali benutzen, wenn eines auch genügen würde)

Mein Bauchgefühl mit < 50 Stunden 5E-Spielerfahrung wäre jetzt eher gewesen, dass die Vereinfachung auf Vorteil/Nachteil sich eher beim Kampf bemerkbar macht, weil da die einzelnen Boni/Mali sonst sehr feinkörnig verregelt waren (was sie ja im Skillsystem oft eher nicht waren und daher einfach in den DC einfließen konnten).
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: General Kong am 13.05.2020 | 15:00
Bezogen auf den Kampf finde ich das System okay, wenn man "aufrechnet" (also ein Disadvantage nicht zig Advantages negiert).


So hatte ich das auch verstanden und würde das machen. Wenn da sin den Regeln anders sein sollte (bin bei D&D 5 nicht so regelfest wie bei anderen Versionen von D&D), dann würde ich das auf ale Fälle so Hausregeln:
3 Advantages -2 Disadvantages =  Advantage
1 Advantage - 1 Advantage = nichts
1 Advantages - 3 Disadvantages = Disdavantage

Ausnahme: Die Disadvantage oder Advantages negiert durch ihren Charakter nach gesundem Menschenverstand den Vorteil. Also z.B. wenn ich aus irgednwelcehn Gründen einen Haufen vorteilselemente habe, abder wegen Dunkelheit den Gegner nicht sehen kann.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Rhylthar am 13.05.2020 | 15:32
Zitat
Wobei ich jetzt gerade beim Skillsystem gesagt hätte: Da hast du doch als Spielleiter ziemlich viel Gestaltungsmöglichkeit über die Difficulty, oder?
Eigentlich ist die DC-Festlegung laut PHB/DMG auch recht starr. Und da ist ein +5 Bonus über Advantage dann schon ein sehr heftiger Boost in dem grobkörnigen System.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Lord Verminaard am 13.05.2020 | 15:34
Was Selganor sagt.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Weltengeist am 13.05.2020 | 16:55
Eigentlich ist die DC-Festlegung laut PHB/DMG auch recht starr. Und da ist ein +5 Bonus über Advantage dann schon ein sehr heftiger Boost in dem grobkörnigen System.

Ich bin mir gerade nicht sicher, dass ich verstehe, was du meinst. Beziehst du dich darauf, dass in der "Typical DC Table" nur Schwierigkeitsgrade in 5er-Schritten vorkommen (5, 10, 15,...)? Da wäre meine Lesart, dass es genau deshalb "Typical DC Table" heißt, weil es eben nicht die einzigen DCs sind, sondern nur die, die man sich leicht merken kann. Und da ich in offiziellen WotC-Abenteuern auch jede Menge anderer DCs finde, vermute ich, dass man diese Fünferstufen nicht religiös nehmen muss.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Runenstahl am 13.05.2020 | 17:23
Ich persönlich mag das Vorteil- Nachteilsystem eben weil es einfach und unkompliziert ist. Mit der Regelversion kann ich prima leben auch wenn ich persönlich z.B. das oben bereits angesprochene System aus Shadow of the Demonlord weitaus eleganter und gelungener finde. Was mich bei D&D jedoch eher stört, ist das man ein derart simples System hat und einige Zauber dann jedoch plötzlich einen extra W4, W6 oder Wwasauchimmer auf Proben geben statt einen Vorteil. Sprich das einfache System wird in einigen Fällen gezielt umgangen.

Wie Selganor schon sagte muss jeder selbst wissen was er vom Fertigkeitssystem hält. Ich persönlich finde es einfach und völlig ausreichend. Ein wenig mehr Gestaltungsraum bei den Fertigkeiten währe schön (feinere Abstufungen zwischen "Das habe ich gelernt" und "Das habe ich nicht gelernt" wären nett), aber so wie es ist funktioniert es auch. Gerade die Fertigkeitsinflation bei einigen Systemen (inklusive früherer D&D Varianten) empfinde ich selbst immer als störend. "Sich Verstecken" und "Leise Bewegen" müssen z.B. keine zwei Fertigkeiten sein. Und das gilt auch für viele andere Fertigkeiten. Weniger ist da oft mehr (zumindest für mich).

Das der Spielraum zwischen Stufe 1 und Stufe 20 nun deutlich geringer ist empfinde ich als großen Vorteil (ohne Magie ca. +5 bis +17 statt wie bei 3.5 oder Pathfinder +7 bis +über 30). So ist die Probe der Schwierigkeit 20 für den niedrigstufigen Charakter eine echte Herausforderung während es für den Meister auf Stufe 20 dann zwar leicht aber halt kein Autoerfolg mehr ist.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Trollkongen am 13.05.2020 | 17:24
Die Grobkörnigkeit - es gibt maximal ein Vorteil bzw. ein Nachteil - kann natürlich auch dafür sorgen, dass es teils was lächerlich wird. Ist man blind, vergiftet und erschöpft am Boden liegend ist das genau schlimm wie wenn man nur am Boden liegt.  ~;D
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: schneeland am 13.05.2020 | 17:33
Ich bin mir gerade nicht sicher, dass ich verstehe, was du meinst. Beziehst du dich darauf, dass in der "Typical DC Table" nur Schwierigkeitsgrade in 5er-Schritten vorkommen (5, 10, 15,...)? Da wäre meine Lesart, dass es genau deshalb "Typical DC Table" heißt, weil es eben nicht die einzigen DCs sind, sondern nur die, die man sich leicht merken kann. Und da ich in offiziellen WotC-Abenteuern auch jede Menge anderer DCs finde, vermute ich, dass man diese Fünferstufen nicht religiös nehmen muss.

Ich glaube, was Rhylthar meint ist, dass man statt Vorteil/Nachteil optional auch einen +5 Bonus (bzw. -5 Malus) geben kann.

Die Grobkörnigkeit - es gibt maximal ein Vorteil bzw. ein Nachteil - kann natürlich auch dafür sorgen, dass es teils was lächerlich wird. Ist man blind, vergiftet und erschöpft am Boden liegend ist das genau schlimm wie wenn man nur am Boden liegt.  ~;D

Ja, oder etwas weniger extrem: wenn Fernkampf bei Nebel schon Nachteil gibt, dann gibt es halt keinen Unterschied zwischen Fernkampf bei Nebel und "in tiefster Nacht auf ein Ziel mitten im Getümmel" schießen.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Arldwulf am 13.05.2020 | 17:39
Ich persönlich mag das Vorteil- Nachteilsystem eben weil es einfach und unkompliziert ist.

Naja...einfach und unkompliziert? Eigentlich sind die ganzen Sonderregeln (nicht doppelt werten, einfaches Disadvantage hebt mehrere Advantages auf, für Rerolls gibt es ebenfalls nochmal Sonderregeln, dann gibt es aber auch Rerolls die kein Disadvantage/Advantage sind und für die daher die ganzen anderen Regeln nicht gelten) doch alles andere als unkompliziert.

Auch die Erfolgswahrscheinlichkeit ist schwieriger berechenbar als mit einem einfachem Bonus.

Schaut man sich in den D&D 5E Foren um, so wurden dort auch immer wieder viele Fragen gestellt, auch einige Sage Fragen bezogen sich auf dies (mit teils widersprüchlichen Antworten).

Einfach und unkompliziert sieht anders aus, den Leuten ganz simpel ein paar mögliche Boni an die Hand zu geben wäre wesentlich unkomplizierter.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Zed am 13.05.2020 | 18:24
@Runenstrahl: Wie handhabt Shadow of Demonlord die Skill-, bzw die Advantage-/Disadvantage-Frage?
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Gunthar am 13.05.2020 | 18:48
Also ich finde es ganz gut so. Sonst kommen wieder die vielen Fragen, ob X mit Y stackt und ob beides zusammen vielleicht auch noch mit Z stackt.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: ChaosZ am 13.05.2020 | 19:13
Eigentlich ist die DC-Festlegung laut PHB/DMG auch recht starr. Und da ist ein +5 Bonus über Advantage dann schon ein sehr heftiger Boost in dem grobkörnigen System.

Der Bonus/Malus bei Vorteil/Nachteil liegt nur bei +/- 3,825.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Rhylthar am 13.05.2020 | 19:18
Der Bonus/Malus bei Vorteil/Nachteil liegt nur bei +/- 3,825.
It depends: http://zerohitpoints.com/Articles/Advantage-in-DnD-5
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Tudor the Traveller am 13.05.2020 | 19:43
Anfangs fand ich es sehr cool und zugegebenermaßen läuft es auch recht fix von der Hand.
Mittlerweile mag ich das Feature und insgesamt die gane Beschneidung des Spiels garnicht mehr und wandere deswegen gerade zu SF/ PF2 ab.

Adv./ Disadv. ist schon sehr mächtig und alle Beteiligten versuchen nur noch, dass es darauf hinausläuft.
Das Problem an der Sache ist aber für mich, dass es viel zu grob ist und sobald beides vorhanden ist, löst es sich komplett auf.
Sprich bekommt Partei A 3 Vorteile und bekommt wegen Partei B 1 Nachteil, gibt es für keine Partei mehr was.

Wurde mir persönlich mit der Zeit immer langweiliger.

+1 (Hervorhebung von mir)

Wir sind inzwischen komplett von der 5e weg und spielen jetzt 4e.

Außerdem finde ich es unsauber geschrieben. Auf der einen Seite ist es stellenweise kleinteilig verregelt, wann A/D erzeugt wird. Auf der anderen Seite steht im DMG, der SL soll es frei Schnauze vergeben, wenn es passt.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Koruun am 13.05.2020 | 20:33
Vorteil: es ist einfach.
Nachteil: es ist einfach.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: WulfBorzagh am 13.05.2020 | 20:42
Als Spelleiter hat man mit dem System echt vorteile. Man kann einiges Handwedeln und sagen gibt nen Vorteil, oder gibt nen Nachteil. Das akzeptieren die Spieler auch im Regelfall (Pun intended).
Nur wenn die Situation zu kompliziert wird stößt man an seine Grenzen, aber da kann man immer noch mit zusätzlichen +? oder -? arbeiten.
Und man muss eine Kontinuität innehaben. Was heute nen NAchteil gibt, muss es morgen auch geben und da ist es macnhmal schwer sich zu merken, wie man das vor 3 Wochen geregelt hat.


Wulfi meist Vorteile/Nachteile nach gutdünken vergebend.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Runenstahl am 13.05.2020 | 21:08
@Runenstrahl: Wie handhabt Shadow of Demonlord die Skill-, bzw die Advantage-/Disadvantage-Frage?

Aus dem Kopf: Vor- und Nachteile werden miteinander verrechnet. Hat man am Ende was über, so wird jeweils ein W6 geworfen und der höchste Wurf modifiziert das Ergebnis. Anonsten ist es ein normales W20 System.
Beispiel: 3 Vorteile, 1 Nachteil. Man würfelt 2W6 und der höhere Würfel gibt den Bonus auf den W20 Wurf an.

Ich mag das sehr weil es gleich mehrere Probleme behebt. Würde man D&D mit meheren Vorteilswürfen spielen, so kommt man (theoretisch) irgendwann bei oder nahe bei 20 raus. Hier hingegen spielen der eigentliche Fertigkeits- oder Angriffsbonus immer noch eine große Rolle eben weil der Modifikator auf maximal +6 / -6 begrenzt ist. Dennoch bringt es etwas mehrere Vorteile zu haben weil dies die Chance darauf auch wirklich den maximalen Bonus von +6 zu bekommen deutlich erhöht. Und wenn das System konsequent damit arbeitet (das weiß ich allerdings nicht genau) und die meisten (am Besten alle) Boni / Mali als Vor- bzw Nachteile gehandhabt werden, dann macht es die Sache halt deutlich einfacher.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Mouncy am 13.05.2020 | 21:29
Vorteil: es ist einfach.
Nachteil: es ist einfach.
tldr


Aus dem Kopf: Vor- und Nachteile werden miteinander verrechnet. Hat man am Ende was über, so wird jeweils ein W6 geworfen und der höchste Wurf modifiziert das Ergebnis. Anonsten ist es ein normales W20 System.
Ja genau das hatte ich gemeint. Finde ich einen super Kompromiss. Dürfte sich in genau der Form auch relativ einfach als Hausregel verwenden lassen.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Eisenmeile am 13.05.2020 | 21:53
Aus dem Kopf: Vor- und Nachteile werden miteinander verrechnet. Hat man am Ende was über, so wird jeweils ein W6 geworfen und der höchste Wurf modifiziert das Ergebnis. Anonsten ist es ein normales W20 System.
Beispiel: 3 Vorteile, 1 Nachteil. Man würfelt 2W6 und der höhere Würfel gibt den Bonus auf den W20 Wurf an.

Finde ich persönlich eher unschön. Es hat eine gewisse Unschärfe (man weiß nicht genau, wie sicher die Probe jetzt ist), aber man muss trotzdem noch die Boni zusammenkratzen (und es ist nicht "gedeckelt", wie bei 5e).

Wenn ich einen +6 Bonus habe und die Schwierigkeit ist 10, dann ist es relativ egal, ob noch irgendwo einen Bonus vergessen habe - der macht wahrscheinlich sowieso den Braten nicht mehr fett.
Wenn ich aber in derselben Situation 6 Positive Würfel habe, dann schaue ich eher nach, ob ich nicht irgendwo weitere Würfel herausschinden kann, was das Spiel ausbremst.

Meiner Nachteile kombiniert diese Methode die Nachteile des Boni-Schindens (wie es unerfahrene Spieler machen) mit der Unsicherheit des Advantage/Disadvantage-Systems.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Amromosch am 13.05.2020 | 23:58
Ich finde es richtig gut, dass Vor- und Nachteile nicht stacken bzw. nicht summiert gegengerechnet werden.

Wenn ein Kämpfer bspw. eine schwere Rüstung tragen möchte (z.B. um Geschicklichkeit vernachlässigen zu können), dann ist die intendierte Konsequenz, dass Heimlichkeitswürfe niemals mit Vorteil durchgeführt werden können. Und das finde ich sehr angemessen für die Vorteile, die das Tragen einer schweren Rüstung mit sich bringt.

Und es gibt ja durchaus einige Umstände, die zusätzlich zu Vor- und Nachteilen greifen, wie z.B. Segen, Deckung o.Ä.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass es in unserer Runde sehr selten dazu kommt, dass Charaktere aus mehreren Quellen mehrere Vor- oder Nachteile erhalten. Bei Spielleitern, die hier sehr häufig Modifikationen verteilen, kann ich mir natürlich schon vorstellen, dass es stört, wenn nicht gegengerechnet wird, weil es sich dann zu oft unsinnig anfühlen könnte.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Tudor the Traveller am 14.05.2020 | 07:33
Mein Problem damit ist: die 5e ist bei den Erfolgschancen ohnehin schon auch ohne Advantage sehr auf der Spielerseite. Da wird Advantage in vielen Fällen zum Auto-Erfolg. Zumindest war das bei uns so. Und ich hatte Mühe, als SL den Spielern regelmäßig Disadvantage zu verpassen, da meine Spieler als Gruppe sehr gut zusammen arbeiten. Das war einfach langweilig.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Mouncy am 14.05.2020 | 09:35
Mal ne Frage passend zum Thema aus eigenem Interesse: Spielt ihr mit der optionalen flanking Regel? Ich finde nämlich, dass es auch als SL sehr einfach ist regelmäßig an Advantage zu kommen bei entsprechenden Encountern. Wenn die Anzahl der Monster > Anzahl der Nahkampf SC ist hat man ja alleine schon durch flanking super oft Adv. Ihr müsst einfach kräftig in die Mini-Kiste greifen, Überzahl regelt  ;D
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Daniel E. am 14.05.2020 | 09:55
Ich empfinde es nicht als Problem, dass SpielerInnen konsistent Advantage generieren können, um ihre Gegner treffen zu können. Zu treffen macht Spaß, nicht zu treffen macht keinen Spaß. Wenn ich drei Runden hintereinander verfehle, denke ich nicht, wie fair und anspruchsvoll dieses Spiel doch ist, sondern nur, dass ich lieber getroffen hätte.

Wenn ein Monster bereits dadurch, dass man es treffen kann, keine Bedrohung darstellt, dann würde ich eher das Monster verbessern, als die Spielercharaktere zu verschlechtern.

Monster verfügen ja auch über viele Effekte, bei deren eintreten es dann egal ist, ob man advantage hat, weil man gar nichts mehr machen kann: fear, restraining, charm, paralysis, banishment, invisibility ... Wobei mir die ganzen "Du darfst jetzt nicht mehr mitspielen"-Effekte nicht gefallen. Ich habe aber auch noch keine Alternativvorschläge.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ainor am 14.05.2020 | 11:52
Mein Problem damit ist: die 5e ist bei den Erfolgschancen ohnehin schon auch ohne Advantage sehr auf der Spielerseite. Da wird Advantage in vielen Fällen zum Auto-Erfolg.

Das gilt eigentlich nur für Angriffe. Und da ist das Advantage System eigentlich besser als z.b. ein +4 Bonus mit dem ab 75% Trefferchance alles egal wird. Advantage wird bei hohen Wahrscheinlichkeiten schwächer.

Ob es zu einfach ist Advantage zu bekommen, und ob viele Effekte eher einen geringeren Vorteil, z.B. einen +2 Bonus geben sollten ist natürlich eine andere Frage.


Ich empfinde es nicht als Problem, dass SpielerInnen konsistent Advantage generieren können, um ihre Gegner treffen zu können. Zu treffen macht Spaß, nicht zu treffen macht keinen Spaß. Wenn ich drei Runden hintereinander verfehle, denke ich nicht, wie fair und anspruchsvoll dieses Spiel doch ist, sondern nur, dass ich lieber getroffen hätte.

Das ist eine eher kurzfristige Betrachtung. Natürlich ist man mitten im Kampf in das Geschehen involviert und will gewinnen.
Aber langfristig kommt die Frage ja dann doch auf, spätestens wenn man eine neue Kampagne anfängt.

Wobei mir die ganzen "Du darfst jetzt nicht mehr mitspielen"-Effekte nicht gefallen. Ich habe aber auch noch keine Alternativvorschläge.

In 5E sind die doch eher selten. Normalerweise ist man für eine Runde raus.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Arldwulf am 14.05.2020 | 12:06
Ist vielleicht auch einfach generell die Frage was die 5E sein soll.

Meist nutz ich sie eher als ein Bier & Brezel Spiel. Man findet leicht Leute und wenn man eher die Intention der Regeln als ihre tatsächliche Ausführung benutzt, halbwegs auf der Core - Story bleibt und einfach nur ein paar Monster im Dungeon verhauen will kann man damit jede Menge Spaß haben.

Es ist nicht herausfordernd oder tödlich, es ist nicht vielseitig oder voller Hilfsmittel für Spieler und Spielleiter - an vielen Stellen gibt es auch Sachen bei denen man auf den guten Willen der am Spiel beteiligten hoffen muss. Und das Design ist oftmals eher nach dem Gedanken erstellt "was hilft den Designern das Regelwerk schnell fertig zu bekommen" als nach dem Gedanken "was hilft den Spielern am Spieltisch", was dann manchmal zu sperrigen Regeln führt. Oder zu Designern die sich bei Fragen zu den Regeln widersprechen.

Aber es ist ein relativ schnelles, und wenn man sich über die konkreten Regeln wenig Gedanken macht sehr zugängliches Spiel. Der beste Weg ist wahrscheinlich sich einfach dran zu setzen, die Spieler halt so viel Advantage haben zu lassen wie man will und gar nicht zu viel drüber nachzudenken. Sonst käme man wahrscheinlich ausgehend von den Designproblemen an dieser einen Stelle gleich zu den nächsten und bastelt am Ende etwas zusammen was - selbst wenn man dies gut und durchdacht macht - die eigentliche Stärke der 5E gar nicht mehr enthält.

Und die wäre halt: Einfach losspielen und 5e/fünfe grade sein lassen.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Daniel E. am 15.05.2020 | 09:36
Das ist eine eher kurzfristige Betrachtung. Natürlich ist man mitten im Kampf in das Geschehen involviert und will gewinnen.
Aber langfristig kommt die Frage ja dann doch auf, spätestens wenn man eine neue Kampagne anfängt.
Den Zusammenhang zwischen meinem Spielspaß während des Kämpfens und dem Beginnen einer neuen Kampagne verstehe ich noch nicht. Magst du das ausführen?

Zitat
In 5E sind die doch eher selten. Normalerweise ist man für eine Runde raus.
Was normal ist, wird sich von Spieltisch zu Spieltisch unterscheiden, aber statistisch gesehen kommt man aus einem DC20 Effekt mit einem +4 oder +5 Saving Throw nicht nach einer Runde raus. Auf höheren Stufen häufen sich diese Situationen, meiner Erfahrung nach.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Zed am 15.05.2020 | 19:01
Eure Antworten haben mir sehr weitergeholfen, vielen Dank!

Ich beschäftige mich mit einem D20-Bau (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,114625.msg134857926.html#msg134857926), in dem unter anderem Skills wichtiger und ausgearbeiteter als in anderen DnD-Systemen sein sollen. Ausgearbeiteter heißt aber auch, dass es simulationistischer ist, und bei mir heißt es bislang: Es ist zu überreich an Modifikatoren. Eine wertvolle Rückmeldung beim Spieltest hat mich auf mein Übermaß der Modifikatoren aufmerksam gemacht und außerdem das 5E-Advantage-/Disadvantage-Konzept gelobt.

Nun, die Vorteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts haben sich mir schnell entschlossen, und alles tiefergehende zwischen "Das Konzept ist gut" und "Das Konzept ist Mist" habt Ihr in diesem Thread deutlich gemacht.

Ich denke, ich werde für mein System folgenden Weg gehen: Es wird schnell überschaubare Grundmodifikatoren bei Skillwürfen geben, zB Rüstungsmali. Schwimmen im Plattenpanzer ist nun einmal automatisches Tauchen  ;. Aber alle weiteren Umstände wie "Kälte des Wassers" oder "Nutzung von Schwimmhilfen" versuche ich, zukünftig als Nach- oder Vorteil zu definieren. Um das Zählen der Vor- und Nachteile zu umgehen, würde ich wie die 5E auch auf das Aufrechnen ihrer Anzahl verzichten.

Zwar habe auch ich in meinem System etwa 18 Skillkategorien, aber darin stecken je 8 Einzelskills. Ich denke zwar mit, dass man optional nur mit den 18 Skillkategorien spielt, finde aber (noch) das Auspielen der Einzelskills interessanter - auch wenn es 144 sind  >;D Schließlich sind nicht alle 144 Skills gleich wichtig und nachgefragt, Wahrnehmungen und Athletik werden die meistgebrauchtesten sein.

Erstmal!
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ainor am 16.05.2020 | 00:46
Den Zusammenhang zwischen meinem Spielspaß während des Kämpfens und dem Beginnen einer neuen Kampagne verstehe ich noch nicht. Magst du das ausführen?

Mitten im Kampf ist es typischerweise so wie du oben beschrieben hast: man will gewinnen. Aber wenn ich eine neue Kampagne anfange werde ich sicher kein System wählen wo die Kämpfe langweilig sind weil man immer trifft.

Was normal ist, wird sich von Spieltisch zu Spieltisch unterscheiden,

Also in den Grundregeln sind bei weitem die meisten Effekte für eine Runde oder bis man einen Save schafft. Typischerweise mit einem Save am Anfang. Insodern ist das bei 5E normal. (bei 3E war das anders, da konnte man nach einem Save für 10 Runden raus sein)


aber statistisch gesehen kommt man aus einem DC20 Effekt mit einem +4 oder +5 Saving Throw nicht nach einer Runde raus. Auf höheren Stufen häufen sich diese Situationen, meiner Erfahrung nach.

Na für einen DC 20 Effekt muss man auch recht hohe Stufe sein. Und dann hat man ja auch noch ein paar mehr Möglichkeiten Conditions zu beenden, z.B. Dispel magic. Ich hab bis jetzt noch nicht gesehen dass ein Charakter den ganyzen Kampf verpasst hat.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Daniel E. am 16.05.2020 | 09:54
Den gesamten Kampf über nicht, stimmt wohl, wenn man sich um die Effekte kümmert. Ohne eine List gemacht zu haben, meine ich aber, dass die meisten Wiederholungen eines Saving Throws am Ende des Zuges erlaubt sind, damit der Effekt wenigstens eine Runde bestehen kann.

Wie dem auch sei, mich verdutzt immer noch die Haltung, dass es langweilig sei, effektiv zu sein. Ein Monster, das getroffen wird, aber nicht stirbt, ist ja trotzdem noch eine Gefahr. Ich bin neugierig, wie sich das bei dir ausprägt; wie viel Scheitern für dich am unterhaltsamsten ist, aber vielleicht sprengt das hier den Rahmen. Zed scheint sein thread-Ziel ja erreicht zu haben.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.05.2020 | 11:37

Wie dem auch sei, mich verdutzt immer noch die Haltung, dass es langweilig sei, effektiv zu sein. Ein Monster, das getroffen wird, aber nicht stirbt, ist ja trotzdem noch eine Gefahr.

Weil ich es auch langweilig finde, meine Antwort dazu: weil das Abwägen von Optionen interessanter wird, wenn man auch noch die Erfolgsaussichten mit einbeziehen muss. Das spricht natürlich eher Taktiker an als andere.
Nehme ich die sichere Variante, die aber nur mäßigen Impact hat oder zünde ich die Mega-Keule, die aber nur eine 50% Chance hat?
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: nobody@home am 16.05.2020 | 12:01
Weil ich es auch langweilig finde, meine Antwort dazu: weil das Abwägen von Optionen interessanter wird, wenn man auch noch die Erfolgsaussichten mit einbeziehen muss. Das spricht natürlich eher Taktiker an als andere.
Nehme ich die sichere Variante, die aber nur mäßigen Impact hat oder zünde ich die Mega-Keule, die aber nur eine 50% Chance hat?

Optionen kann ich auch noch haben, wenn jeder Kampfteilnehmer in jeder Runde garantiert immer "trifft", dazu braucht's also nicht zwingend fix eingebaute Fehlschlagschancen.

Und ob die "Mega-Keule" nun wirklich die Taktiker anspricht oder doch eher nur die gewohnheitsmäßigen Glücksspieler, ließe sich im Zweifelsfall auch noch diskutieren. Nach meinem Verständnis wenigstens sind es ja gerade die Taktiker, die in der Regel möglichst effektiv sein und unnötige Risiken vermeiden wollen... ;)
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Selganor [n/a] am 16.05.2020 | 13:32
Es wird schnell überschaubare Grundmodifikatoren bei Skillwürfen geben, zB Rüstungsmali. Schwimmen im Plattenpanzer ist nun einmal automatisches Tauchen  ;.
Auch fuer Leute die so gut mit ihrer Ruestung umgehen koennen, dass sie keinerlei Ruestungsmali im Plattenpanzer haben?

Anekdote auf der diese Frage aufbaut
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Zed am 16.05.2020 | 14:25
Auch fuer Leute die so gut mit ihrer Ruestung umgehen koennen, dass sie keinerlei Ruestungsmali im Plattenpanzer haben?

Hey Selganor,
nun, es darf in Troioù gerne High Magic sein (Feuerbälle, riesenhafte Körperkraft...), aber die irdische "Reisephysik" soll auch für hochstufige Charaktere gelten (wie zB im "Herrn der Ringe" für Gandalf): Also kein Fliegen oder Teleportieren - und kein Schwimmen im Plattenpanzer. Als Ausgleich fürs Nicht-Fliegen etc soll es genug Fertigkeitspunkte zum Reiten, Klettern und Laufen geben.

Ein Workaround für Deinen Fall aber wäre, im Luftanhalten so richtig gut zu werden - Apnoetaucher schaffen 11 Minuten, wenn auch ohne körperliche Anstrengung  - und in Rüstung über den Gewässerboden bis zum Ufer zu gehen  :)

Und ohne Deinen Input gäbe es diesen Thread nicht, danke  :d
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: nobody@home am 16.05.2020 | 14:31
Hey Selganor,
nun, es darf in Troioù gerne High Magic sein (Feuerbälle, riesenhafte Körperkraft...), aber die irdische "Reisephysik" soll auch für hochstufige Charaktere gelten (wie zB im "Herrn der Ringe" für Gandalf): Also kein Fliegen oder Teleportieren - und kein Schwimmen im Plattenpanzer. Als Ausgleich fürs Nicht-Fliegen etc soll es genug Fertigkeitspunkte zum Reiten, Klettern und Laufen geben.

Ein Workaround für Deinen Fall aber wäre, im Luftanhalten so richtig gut zu werden - Apnoetaucher schaffen 11 Minuten, wenn auch ohne körperliche Anstrengung  - und in Rüstung über den Gewässerboden bis zum Ufer zu gehen  :)

...oder die riesenhafte Körperkraft relativ zur gleichbleibenden eigenen Masse zu nutzen, um einfach komplett mit Rüstung, Rucksack, und/oder eventuell noch einem Kameraden auf dem Buckel über den Fluß zu springen. ;)
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Zed am 16.05.2020 | 15:16
...oder die riesenhafte Körperkraft relativ zur gleichbleibenden eigenen Masse zu nutzen, um einfach komplett mit Rüstung, Rucksack, und/oder eventuell noch einem Kameraden auf dem Buckel über den Fluß zu springen. ;)

Wenn der Fluss 1,20 breit ist - warum nicht  ;D
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Trollkongen am 16.05.2020 | 15:56
Mit der Stadtruestung bin ich (da die Stadt von Kanaelen durchzogen war) regelmaessig auch schwimmen gegangen (hatte ja genausoviel Abzuege wie ich sie ohne Ruestung gehabt haette) ;D

Ich hätte es selbst nicht gedacht, aber: Man kann im Kettenhemd tatsächlich schwimmen. Wenn auch sehr schlecht. Aber mei, ist halt Larger-than-Life-Fantasy. ;)
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Maarzan am 16.05.2020 | 16:26
Ist man rein formell mit einem passenden Enhance Ability, der ja Advantage gibt, tatsächlich aus jedem Disadvantage der gegen dieses Attributr geht raus für die nächste Stunde? Ein Advantage würde ja reichen, oder? 
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Sarakin am 16.05.2020 | 18:34
Joa, bis auf Saving Throws und Attack Rolls, die beide keine Ability Checks sind.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: nobody@home am 16.05.2020 | 18:40
Wenn der Fluss 1,20 breit ist - warum nicht  ;D

Wow, 1,2 Kilometer? Darüber läßt sich in der Tat reden!

Aber ich glaube, wir schweifen gerade ein bißchen vom Thema ab... ;)
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.05.2020 | 19:08
Optionen kann ich auch noch haben, wenn jeder Kampfteilnehmer in jeder Runde garantiert immer "trifft", dazu braucht's also nicht zwingend fix eingebaute Fehlschlagschancen.

Das habe ich ja nicht gesagt. Die Optionen bekommen eine Dimension dazu, dadurch werden sie komplexer. Diese Komplexität hilft, Optionen stärker voneinander abzugrenzen und die Entscheidung kniffliger zu machen. Daraus ziehe ich persönlich Spaß.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ainor am 17.05.2020 | 00:13
Ich denke hier gehen einige Aspekte durcheinander. Was die Trefferchancen angeht:

Ich bin neugierig, wie sich das bei dir ausprägt; wie viel Scheitern für dich am unterhaltsamsten ist,

WOTC hat soviel ich weiss eine Umfrage dazu gemacht und herrausgefunden dass die meisten 66% Trefferchance bevorzugen.
Zu niedrig ist frustrierend, zu hoch macht das auf dauer zur Pflichtübung. Ohne Magie und dauernd Advantage liegt 5E auch ziemlich genau da.

Wie dem auch sei, mich verdutzt immer noch die Haltung, dass es langweilig sei, effektiv zu sein.

Das ist wieder eine andere Frage. Was heisst denn effektiv ? Wenn die Monster schwach sind ist mein Charakter effektiv. Aber die wenigsten
Abenteuerpfade werden mit: "enthält besonders schwache Monster" beworben.

Optionen kann ich auch noch haben, wenn jeder Kampfteilnehmer in jeder Runde garantiert immer "trifft", dazu braucht's also nicht zwingend fix eingebaute Fehlschlagschancen.

Man könnte natürlich ein völlig anderes Kampfsystem haben wo man (fast) immer trifft aber der Schaden sehr variabel ist, z.B. Shadowrun 1 und 2. Aber wenn es kaum mehr Unsicherheit gibt wird es recht einfach die beste Option auszurechnen, und dann sind die Kämpfe eher nicht so spannend.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: nobody@home am 17.05.2020 | 08:25
Man könnte natürlich ein völlig anderes Kampfsystem haben wo man (fast) immer trifft aber der Schaden sehr variabel ist, z.B. Shadowrun 1 und 2. Aber wenn es kaum mehr Unsicherheit gibt wird es recht einfach die beste Option auszurechnen, und dann sind die Kämpfe eher nicht so spannend.

Tja, das ist die Frage: will ich in meiner hypothetischen Eigenschaft als "Taktiker" überhaupt "Spannung"? Oder will ich nicht doch lieber einen möglichst eleganten und narrensicheren Plan, der ohne unnötiges Risiko für meine Seite einfach nur funktioniert?

Sicher, ich weiß, wie mein innerer Glücksspieler antworten würde -- aber um den ging es Tudor ja nicht. ;)
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Maarzan am 17.05.2020 | 08:35
Tja, das ist die Frage: will ich in meiner hypothetischen Eigenschaft als "Taktiker" überhaupt "Spannung"? Oder will ich nicht doch lieber einen möglichst eleganten und narrensicheren Plan, der ohne unnötiges Risiko für meine Seite einfach nur funktioniert?

Sicher, ich weiß, wie mein innerer Glücksspieler antworten würde -- aber um den ging es Tudor ja nicht. ;)

Sicher will ich das. Wenn das trivial ist, wozu dann groß über Taktik reden? Spätestens mit der Musterlösung des Ersten wäre doch alles klar.

Hier sehen wir noch einmal, dass es bei den Stilen nicht nur um die bekannten geschmacklichen Ausprägungen/Foki geht, sondern auch noch einmal um die mindestens genauso inkompatible Unterscheidung von Weg und Ziel.

Um Taktik/Herausforderung interessant zu machen, darf das Ziel eben nicht schon festgelegt sein, sondern muss eben dieses systemgegebene  (Rest)-Risiko enthalten, um dann einen möglichen Erfolg auch als befriedigend zu empfinden. Cheaten - aus der Sicht - kann schließlich jeder.

Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Zed am 17.05.2020 | 09:32
...möchtet Ihr zur Frage, wieviel Erfolgschance das Handeln frustrierend oder motivierend macht, einen eigenen Thread aufmachen? Ist auf jeden Fall auch ein spannendes Thema.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Tudor the Traveller am 17.05.2020 | 10:41
...möchtet Ihr zur Frage, wieviel Erfolgschance das Handeln frustrierend oder motivierend macht, einen eigenen Thread aufmachen? Ist auf jeden Fall auch ein spannendes Thema.

Wenn du das willst, kann ein Mod das gerne tun. Aus meiner Sicht sind wir immer noch beim Thema, weil eben ein gewisser Spieler Kreis die 5e auch wegen der A/D Regelung nicht (mehr) mag. Ich denke, das ist für deine Fragestellung von Bedeutung.

Und da ist das, was nobody@home feststellt, genau der Punkt. Das Spiel ist für Taktiker so lange interessant, wie die effizienten Vorgehensweisen erspielen können. Und das ist bei dem System recht schnell passiert. Danach wird oft nur Schema F1 bis F3 abgespielt. Und ja: natürlich will ich Spannung. Natürlich will ich auch meine Effizienz ein paar mal bestätigen, aber die 5e ist da eben sehr berechenbar. Und nach ein paar Varianten wird es eben langweilig.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Maarzan am 17.05.2020 | 11:00
...möchtet Ihr zur Frage, wieviel Erfolgschance das Handeln frustrierend oder motivierend macht, einen eigenen Thread aufmachen? Ist auf jeden Fall auch ein spannendes Thema.

Der Effekt des "Kappens" bei Vor- und Nachteil ist ja gerade jede weitere Überlegung in die Richtung bedeutungslos zu machen.
Es hilft weder weitere Vorteile/ gegnerische Nachteile aufzubauen noch einen Teil bestehender  Nachteile abzubauen - der erste zählt und das wars.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Daniel E. am 17.05.2020 | 11:03
Tudor,

kannst du beispielhaft ein System nennen, das dir in dieser Hinsicht besser gefällt? Die Vergleichsmöglichkeit würde meinem Verständnis deiner Position sicher helfen.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Tudor the Traveller am 17.05.2020 | 11:30
Klar. 3e und 4e zum Beispiel.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Sashael am 17.05.2020 | 11:38
Der Effekt des "Kappens" bei Vor- und Nachteil ist ja gerade jede weitere Überlegung in die Richtung bedeutungslos zu machen.
Es hilft weder weitere Vorteile/ gegnerische Nachteile aufzubauen noch einen Teil bestehender  Nachteile abzubauen - der erste zählt und das wars.
Was ich als den größten Nachteil an dem System ansehe. Das ist so dermaßen unintuitiv, dass es schmerzt.
Daher benutze ich auch die Hausregel, dass A und D gegeneinander verrechnet werden. Wovon man mehr hat, zählt. Das ist verdammt schnell gemacht.

Wenn man das RAW durchzieht, ist man nach meiner Erfahrung auch sehr schnell an einem Punkt, wo niemand jemals irgendwo A oder D bekommt und dann kann man das komplette System auch gleich sein lassen. Was angesichts der "Taktiktiefe" von D&D5 die Spielherausforderung noch weiter senkt. Und an diesem Punkt gibts halt auch andere Systeme, mit denen das wieder besser funktioniert.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Trollkongen am 17.05.2020 | 13:09
Daher benutze ich auch die Hausregel, dass A und D gegeneinander verrechnet werden. Wovon man mehr hat, zählt. Das ist verdammt schnell gemacht.

Jo, da geht mit D&D5 auch einen Schritt zu weit. A/D, damit man nicht mehr mit Boni und Mali herumjonglieren muss: gut. Aber was nun zu kompliziert daran sein soll, Vorteile und Nachteile zu verrechnen, weiß ich auch nicht. Zumal in vielen Situationen der Spielleiter eh entscheiden muss, ob es einen Vorteil oder Nachteil gibt.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Zed am 17.05.2020 | 13:18
Die Zeitersparnis scheint mir das Argument für das Core A/D-System zu sein: Sobald Du einen Vorteil festhältst musst Du nur noch schauen, ob es einen Nachteil gibt - das war es.

Um weitere Umstände musst Du Dich nicht mehr kümmern.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ainor am 18.05.2020 | 00:37
Der wichtigste Vorteil ist dass man keine stacking Regeln wie in 3E braucht.

Wenn man das RAW durchzieht, ist man nach meiner Erfahrung auch sehr schnell an einem Punkt, wo niemand jemals irgendwo A oder D bekommt und dann kann man das komplette System auch gleich sein lassen.

Das empfinde ich jetzt eher nicht so. Zumindest wüsste ich nicht das so viele Monster Disadvantage verteilen.

Solange die A/D verursachenden Zustände einfach passieren finde ich das ganze wenig problematisch, insebsondere weil die meisten Zustände nicht lange dauern und sie daher nicht so oft gehäuft auftreten. Störend finde ich eher Fähigkeiten wir Reckless attack wo man die Option auf A/D hat. Da kommt man schnell zu "Der Gegner hat eh Advantage, dann kann ich auch reckless angreifen".
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Rhylthar am 18.05.2020 | 06:03
Was ich als den größten Nachteil an dem System ansehe. Das ist so dermaßen unintuitiv, dass es schmerzt.
Daher benutze ich auch die Hausregel, dass A und D gegeneinander verrechnet werden. Wovon man mehr hat, zählt. Das ist verdammt schnell gemacht.

Wenn man das RAW durchzieht, ist man nach meiner Erfahrung auch sehr schnell an einem Punkt, wo niemand jemals irgendwo A oder D bekommt und dann kann man das komplette System auch gleich sein lassen. Was angesichts der "Taktiktiefe" von D&D5 die Spielherausforderung noch weiter senkt. Und an diesem Punkt gibts halt auch andere Systeme, mit denen das wieder besser funktioniert.
Andersherum sollte man imho aber auch nicht vergessen, dass "zu einfache" Erlangen oder sogar quasi "permanentes" Advantage auf Seiten der SC ebenfalls zu Problemen führen kann, insbesondere, wenn Feats im Spiel sind.

Die dominantesten Kampf-Feats profitieren auch noch sehr stark von Advantage.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Arldwulf am 18.05.2020 | 10:30
Der Punkt ist halt: Wenn man anfängt zu sagen "Ich verrechne Advantage und Disadvantage" kommt man schnell zum nächstem Aspekt, dass natürlich manche Vorteile größer sind als manche Nachteile.

Was auch definitiv plausibel ist. Aber auch bedeutet, man kommt zurück zur "alten" Herangehensweise.

Man braucht gar nicht groß drum herum zu reden, ein System welches diese Dinge detaillierter abbilden kann als die 5E führt zu weniger Diskussionen und dazu Erzählung und Mechanik näher zueinander zu bringen.

Der einzige Nachteil davon ist es, dass es für Designer mehr Aufwand erzeugt um Beispieleffekte und Werte für diese zu definieren.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 18.05.2020 | 12:09
Ein Nachteil ist auch das Advatage deutlich weniger bringt als ein +x wenn man eh schon eine schlechte Chance hat einen Wurf zu schaffen.

Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Weltengeist am 18.05.2020 | 12:57
Ein Nachteil ist auch das Advatage deutlich weniger bringt als ein +x wenn man eh schon eine schlechte Chance hat einen Wurf zu schaffen.

Das kommt auf die Höhe des +x und auf die genaue Definition von "schlechte Chance" an.

Wenn du beispielsweise mindestens eine 17 würfeln musst, entspricht ein Advantage schon einem Bonus von +3, reicht dir eine 15, entspricht er einem Bonus von +4. Besser als eine +5 wird er allerdings tatsächlich nie.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ainor am 18.05.2020 | 13:18
Ein Nachteil ist auch das Advatage deutlich weniger bringt als ein +x wenn man eh schon eine schlechte Chance hat einen Wurf zu schaffen.

Warum ist das ein Nachteil. Und bei welchen Würfen ist das relevant ?
Bei Fertigkeiten finde ich es durchaus angebracht dass günstige Umstände echtes Können eher nicht ersetzen.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 18.05.2020 | 13:52
Warum ist das ein Nachteil. Und bei welchen Würfen ist das relevant ?
Bei Fertigkeiten finde ich es durchaus angebracht dass günstige Umstände echtes Können eher nicht ersetzen.
Ich meine es gibt diverse Features mit denen man Advantage oder Widerholungswürfe auf Saves bekommt bzw. seinen Mitspielern geben kann (vielleicht hab icg das aber auch falsch in Erinnerung). Und die helfen halt wenig wenn du das passende Attribut und die Save Proficiency nicht hast.

Btw. das läuft auch anders rum, gegen einen starken Gegner sind features die ihm z.B. Disadvantage auf den Angriff geben auch nicht so gut.

Das Mcht Reckless Attack witziger weise Besser wenn man gegen Gegner antritt die stärke sind als man selber als wenn man sich durch große Mengen Schwacher Gegner kämpft.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Amromosch am 18.05.2020 | 19:56
Btw. das läuft auch anders rum, gegen einen starken Gegner sind features die ihm z.B. Disadvantage auf den Angriff geben auch nicht so gut.

Das Mcht Reckless Attack witziger weise Besser wenn man gegen Gegner antritt die stärke sind als man selber als wenn man sich durch große Mengen Schwacher Gegner kämpft.

Das ist aber bei fixen Werten genauso. Würde Reckless Attack dir und deinen Gegnern einen Bonus von +3 geben, wäre es auch gegen stärkere Gegner sinnvoller als gegen schwächere.

Und gegen viele Gegner ist das auch beides schwächer als gegen einzelne.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Zed am 19.05.2020 | 21:52
Nachtrag:

Ich denke, ich werde für mein System folgenden Weg gehen: Es wird schnell überschaubare Grundmodifikatoren bei Skillwürfen geben, zB Rüstungsmali. Schwimmen im Plattenpanzer ist nun einmal automatisches Tauchen  ;. Aber alle weiteren Umstände wie "Kälte des Wassers" oder "Nutzung von Schwimmhilfen" versuche ich, zukünftig als Nach- oder Vorteil zu definieren. Um das Zählen der Vor- und Nachteile zu umgehen, würde ich wie die 5E auch auf das Aufrechnen ihrer Anzahl verzichten.

Zwar habe auch ich in meinem System etwa 18 Skillkategorien, aber darin stecken je 7 Einzelskills. Ich denke zwar mit, dass man optional nur mit den 18 Skillkategorien spielt, finde aber (noch) das Auspielen der Einzelskills interessanter - auch wenn es 126 sind  >;D Schließlich sind nicht alle 126 Skills gleich wichtig und nachgefragt, Wahrnehmungen und Athletik werden die meistgebrauchtesten sein.

Ich hab es mit dem A/D-Konzept versucht, ehrlich. Aber manchmal ist der Mix aus zwei guten Sachen keine gute Sache. Darum schmeckt ja auch Schokoeis auf Pizza nicht.

Beispielsweise sind einige meiner Skills gar nicht aufs Würfeln ausgelegt, zB Klettern, Balancieren und Rennen: Man hat da ein paar Modifikatoren wie den Rüstungsmalus. Daraus ergibt sich die Geschwindigkeit, mit der man Klettern, Balancieren, Rennen kann. Nimmt man im Gefecht von einem Einzelangriff Schaden, der den Skill-Wert "Klettern", "Balancieren", "Rennen" übersteigt, stürzt man ab. Ich denke, das macht es sogar schneller als gewürfelte Skills.

Zum anderen schmerzt es mich zu sehr, wenn es beim Verstecken zB nur einmal Advantage gäbe, obwohl der SC sich 1) gar nicht bewegt, und es 2) Nacht ist, und er sich 3) hinter belaubten Büschen befindet.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Selganor [n/a] am 19.05.2020 | 22:29
Oder anders ausgedrueckt: Du magst viele unterschiedliche Modifikatoren lieber als einen (je nach Situation) positiven/negativen Modifikator ;)
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Zed am 19.05.2020 | 22:37
Ja, und auch ein Mix hat nix gebracht.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ainor am 20.05.2020 | 00:42
Beispielsweise sind einige meiner Skills gar nicht aufs Würfeln ausgelegt,

Das kommt bei 5E bei der passive perception auch vor. In dem Fall wird advantage einfach als +5 Bonus behandelt.

Zum anderen schmerzt es mich zu sehr, wenn es beim Verstecken zB nur einmal Advantage gäbe, obwohl der SC sich 1) gar nicht bewegt, und es 2) Nacht ist, und er sich 3) hinter belaubten Büschen befindet.

Bei 5E stacken Advantages nicht. Das heisst aber nicht dass man kein System bauen kann wo im obigen Beispiel der beste Wurf aus 3 gelten würde. Aber man braucht dann halt Regeln die z.B. festlegen dass Blindheit und Dunkelheit nicht stackt. Das ist nicht anders als wenn man statt Advantage +4 (oder +5) Boni verteilt.

Der Wesentliche Unterschied besteht an den Rändern. Bei einem +4 Bonus ist es egal ob der Mindestwurf 5, 4 ,3, 2, oder 1 war. Bei Advantage dagegen sind alle diese Werte unterschiedlich, auch wenn alle recht nah an einer 99% Erfolgschance sind.
Durch Advantage wird die Erfolgschance aber nie 100% sofern sie das nicht schon vorher war.
Andererseits gibt Advantage bei Angriffen bei 5E eine höhere Kritchance, auch wenn die Trefferchance schon am Maximum ist.

Je nachdem was man haben will haben beide Systeme gewisse Vorteile.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: bobibob bobsen am 20.05.2020 | 08:02
Zitat
Zum anderen schmerzt es mich zu sehr, wenn es beim Verstecken zB nur einmal Advantage gäbe, obwohl der SC sich 1) gar nicht bewegt, und es 2) Nacht ist, und er sich 3) hinter belaubten Büschen befindet.

Wieso würfelt man da überhaupt. ich würde es auch merkwürdig finden wenn man sich vor jemanden versteckt der auf der anderen seite des Planeten steht und dafür auch noch würfeln muss.
Wann überhaupt gewürfelt wird hängt doch von der SLab und die sollte dann auch ihren Verstand einschalten.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: nobody@home am 20.05.2020 | 08:15
Wieso würfelt man da überhaupt. ich würde es auch merkwürdig finden wenn man sich vor jemanden versteckt der auf der anderen seite des Planeten steht und dafür auch noch würfeln muss.
Wann überhaupt gewürfelt wird hängt doch von der SLab und die sollte dann auch ihren Verstand einschalten.

Wenn der Typ auf der anderen Seite des Planeten eine Kristallkugel hat...aber schön, das ist dann vielleicht wieder ein etwas anderes Szenario. ;) Für einen stillstehenden SC im Gebüsch bei Nacht würde ich jedenfalls auf jeden Fall noch würfeln lassen, weil man letzten Endes doch nicht mit Sicherheit weiß, ob von der anderen Seite her und aus dem richtigen Blickwinkel sein Mondgesicht im Mondlicht durch eine dumme Lücke im Geäst trotzdem noch deutlich sichtbar ist -- um solche Kleinigkeiten mit abzudecken, sind die Würfel ja letztendlich da.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: bobibob bobsen am 20.05.2020 | 09:24
Wie gesagt das muss man dann situationsabhängig entscheiden. Wenn der Suchende aktiv sucht und Nachtsicht hat und er den Antibusch Blick hat würde ich da auch würfeln lassen. Das entscheide ich aber spontan in der Situation und da kann es auch mal sein das man sich dafür entscheidet das es keine Erfolgsaussichten gibt. Bevor ich mich daran Störe das es kein dreifach Disab. gibt lasse ich halt lieber gar nicht würfeln. Wenn die Mitspielr sich daran stören können sie ja versuchen mich zu überzeugen warum ein wurf doch möglich sein sollte.
Bei deinem beispiel würde ich dann vielleicht als gegenargument vorbringen das er sich das Gesicht und  die Hände geschwärzt hat so ich mir das denn notiert habe.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: nobody@home am 20.05.2020 | 09:49
Der Punkt ist, daß es halt Abwägungssache ist: je weniger ich würfeln will, um so mehr muß ich über allen möglichen Kleinkram Buch führen. Ja, der Charakter könnte sich Gesicht und Hände geschwärzt haben; aber hat er das auch konkret, und woher weiß ich das? Und an was alles, das ihn sonst noch eventuell verraten könnte, hat er obendrein auch noch ausdrücklich gedacht?

Was uns dann ironischerwise auf Umwegen zu den Nachteilen kleinteiliger Bonus-und-Malus-Systeme zurückführt... ;D
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Selganor [n/a] am 20.05.2020 | 10:14
Eine Alternative variabler Boni (und Mali) die sich miteinander aufrechnen waere z.B. die Methode wie sie bei Shadow of the Demon Lord verwendet wird.

Da gibt jeder "Bonus" bzw. "Malus" (Hab' das Regelwerk gerade nicht griffbereit, daher nicht den genauen Namen bei der Hand) 1d6.
Die positiven und negativen Wuerfel werden miteinander verrechnet bevor ueberhaupt gewuerfelt wird und nur der Rest wird gewuefelt.

Von diesen Wuerfeln wird dann allerdings auch nur der hoechste Wuerfel gewertet, so dass man einen Bonus/Malus von +-1 bis +-6 hat, je mehr Wuerfel desto hoeher die Wahrscheinlichkeit hoehere Boni/Mali zu haben.

Also bei +3d6 und -1d6 werden nur noch 2d6 gewuerfelt, und der hoechste der beiden Wuerfel wird auf den d20-Wurf draufgerechnet.

Ebenso waere +2d6 und -5d6 dann im Effekt -3d6 von denen nur der hoechste Wuerfel vom d20-Wurf abgezogen wuerde.



Bestimmte Klassen/Faehigkeiten erlauben besondere Erfolge wenn das Ergebnis des Wurfs (inklusive Boni) auf 21+ war und mindestens 5 ueber dem noetigen Wert war (das kann dann aber mit Bonus-Wuerfel trotzdem jeder erreichen)
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: bobibob bobsen am 20.05.2020 | 10:19
Och da bin ich mir nicht sicher. Für mich würde da schon reichen das ich "Profi-Dieb" oder Ähnliches aufschreibe. Genauso reicht es mir aber auch wenn die Mitspieler für Ihre SC einfach "AP" oder AbenteuerPack  aufschreiben dann ist alles dabei, was der Abenteurer so braucht. Ich habe einfach keinen Lust auf Buchhaltung.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ainor am 20.05.2020 | 12:12
Wieso würfelt man da überhaupt.

Weil es ein Troll ist der sich verstecken will.

Wann überhaupt gewürfelt wird hängt doch von der SLab und die sollte dann auch ihren Verstand einschalten.

Verstand einschalten führ in der Praxis zu langen Diskussionen. Was der Spieler für ein super Versteck hält mag der SL anders sehen. Und was ist wenn die Situation umgekehrt ist und der SL erklärt: "klar bist du ein Meisterdieb, aber die Situation ist ungünstig, da brauchen meine Monster nicht mal zu würfeln" ?

Da ist es deutlich einfacher Boni aufzusummieren und festzustellen dass mit +12 Situationsbonus die Erfolgschance 100% beträgt.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Zed am 20.05.2020 | 12:13
@Selganor
Das ist eine interessante Variante der klassischen Bonus-Verrechnung.

Ich fürchte, es bleibt meiner Erkenntnis, dass eine Teilintegration des A/D-Konzepts nicht soviel Vereinfachung bringt wie erhofft, dafür aber die Grobkörnigkeit. Eine klare Entscheidung "Entweder A/D oder Boni/Mali" bringt unter dem Strich am meisten, denke ich.

@Ainor: Volle Zustimmung!
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Daniel E. am 20.05.2020 | 12:24
Verstand einschalten führ in der Praxis zu langen Diskussionen. [...]

Da ist es deutlich einfacher Boni aufzusummieren und festzustellen dass mit +12 Situationsbonus die Erfolgschance 100% beträgt.

Das klingt, als seien numerische Boni eine Notlösung für das Problem, das Spielleiter und Spieler nicht in der Lage sind, in eine  produktiven Dialog einzutreten. Würdest du den Umkehrschluss gelten lassen, dass, wenn sich SPielleiter und Spieler einig über die Situation sind, keine Boni benötigt werden?
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Trollkongen am 20.05.2020 | 14:12
Für einen stillstehenden SC im Gebüsch bei Nacht würde ich jedenfalls auf jeden Fall noch würfeln lassen, weil man letzten Endes doch nicht mit Sicherheit weiß, ob von der anderen Seite her und aus dem richtigen Blickwinkel sein Mondgesicht im Mondlicht durch eine dumme Lücke im Geäst trotzdem noch deutlich sichtbar ist -- um solche Kleinigkeiten mit abzudecken, sind die Würfel ja letztendlich da.

Joa. Aber das D20-System ist eben dank des W20 eh ein bisschen ... grob. Da is der Wurf oft entscheidender als Umstände oder Können. Insofern passt sowas wie Advantage/Disadvantage da bestens rein. ;)
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ainor am 20.05.2020 | 14:12
Das klingt, als seien numerische Boni eine Notlösung für das Problem, das Spielleiter und Spieler nicht in der Lage sind, in eine  produktiven Dialog einzutreten.

Da D&D das seit über 45 Jahren so macht würde ich es nicht als Notlösung bezeichnen. Das Beispiel war besonders anschaulich. Aber wie sieht der produktive Dialog aus wenn es darum geht ob der SC jetzt mit Faerie Fire, Reckless Attack und Wolf Totem trifft ?

Würdest du den Umkehrschluss gelten lassen, dass, wenn sich SPielleiter und Spieler einig über die Situation sind, keine Boni benötigt werden?

Na wenn ein SL in der Verstecksituation darauf verzichtet zu würfeln wird der Spieler wohl nicht protestieren...

@Selganor
Das System klingt interessant, aber wo liegt der Mehrwert ?
Da sich hier A/D aufaddiert muss man vermutlich Stacking beachten.
Advantage ist meist ein Bonus von +3 bis +5. 1W6 ist +3,5. 1 aus 2W6 ist +4,5. 1 aus 3W6 ist +5.
Das bedeutet man betreibt einen gewissen Mehraufwand für einen recht geringen Unterschied.
 
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: nobody@home am 20.05.2020 | 14:25
Na wenn ein SL in der Verstecksituation darauf verzichtet zu würfeln wird der Spieler wohl nicht protestieren...

Jedenfalls nicht, solange es zu seinem Vorteil ist. Ob er seine Meinung später auch noch beibehält, wenn's um einen versteckten NSC geht, den er seinerseits gerne sehen würde... >;D
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Maarzan am 20.05.2020 | 15:59
Das klingt, als seien numerische Boni eine Notlösung für das Problem, das Spielleiter und Spieler nicht in der Lage sind, in eine  produktiven Dialog einzutreten. Würdest du den Umkehrschluss gelten lassen, dass, wenn sich SPielleiter und Spieler einig über die Situation sind, keine Boni benötigt werden?

Verkehrsregeln sind auch nur die Notlösung, wenn sich Leute nicht "natürlich" über Vorfahrt oder "angemessene" Geschwindigkeit einigen können.

Wenn für beide Seiten die Sache klar ist, muss man nicht mehr rechnen. Aber wenn es das nicht ist, hat man mit entsprechenden Werten eine in Relation zumindest einigermaßen transparente und neutrale Basis für die genauere Betrachtung.
Und wenn beide Seiten in der lage waren sich vorher einen Überblick über die in diesem System erwaretten Modifikatoren zu bilden ist die Zahl der notwendigen Dialoge zum einigen auch entsprechend geringer. 


Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 23.05.2020 | 09:55
Ein anderes "Problem" ist mMn das einige (Sub-)Klassen sich als Zentrales Klassenfeautre  die Möglichkeit haben sich selbst Advantage zu geben (Barbar, Vengeance Paladin), das kann je nach dem wie einfach die Gruppe auf andere Art und Weise Adavantage generieren kann (gerade wenn mit den Optionalen Flanking Regeln gespielt wird), entwerder sehr mächtig oder nahezu überflüssig sein.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Amromosch am 23.05.2020 | 11:15
Ein anderes "Problem" ist mMn das einige (Sub-)Klassen sich als Zentrales Klassenfeautre  die Möglichkeit haben sich selbst Advantage zu geben (Barbar, Vengeance Paladin), das kann je nach dem wie einfach die Gruppe auf andere Art und Weise Adavantage generieren kann (gerade wenn mit den Optionalen Flanking Regeln gespielt wird), entwerder sehr mächtig oder nahezu überflüssig sein.

Das ist in jedem Fall so. Daher bin ich auch kein Freund davon, im Kampf schnell Vor- oder Nachteile zu verteilen. Im Kampf ist ja schon recht stark verregelt, was entsprechende Boni/Mali gibt.

Natürlich gibt es auch im Kampf Situationen, in denen ich es sinnvoll finde, Vor- oder Nachteile zu vergeben. In einem Sturm beispielsweise halte ich es für angemessen, Fernkampfangriffen einen Nachteil zu geben. Nur darf es dann eben nicht bloß etwas Seitenwind oder sowas sein.

Außerhalb des Kampfes ist das aus meiner Sicht völlig anders zu bewerten. Da sind wenige Aspekte vom Regelwerk abgedeckt, so dass die Spielleitung hier mMn stärker gefordert ist.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ainor am 23.05.2020 | 12:57
Ein anderes "Problem" ist mMn das einige (Sub-)Klassen sich als Zentrales Klassenfeautre  die Möglichkeit haben sich selbst Advantage zu geben (Barbar, Vengeance Paladin)

Aber ist das so neu ? Bei 3E bekamen Barbaren im Rage auch einen Trefferbonus. Und Paladine mit Smite.

Das ist in jedem Fall so. Daher bin ich auch kein Freund davon, im Kampf schnell Vor- oder Nachteile zu verteilen. Im Kampf ist ja schon recht stark verregelt, was entsprechende Boni/Mali gibt.

Sehe ich auch so. Advantage für Flanking ist Unsinn. (ggf ist Flanking sowieso Unsinn). Als Grundregel sollte man eigentlich nur Disadvantage verteilen.

Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 23.05.2020 | 22:28
Das ist in jedem Fall so. Daher bin ich auch kein Freund davon, im Kampf schnell Vor- oder Nachteile zu verteilen. Im Kampf ist ja schon recht stark verregelt, was entsprechende Boni/Mali gibt.
Es gibt genug Möglichkeiten wie die Gruppe im Kampf an Advantage kommen kann, Faerie Fire oder ein Stufe 3 Wolf Totem Barbar um mal die einfachsten zu nennen.
Wenn du Find Familiar hast kann der dir RAW mittles Help Action auch auf einen Angriff Pro Runde Advantage geben.

Natürlich gibt es auch im Kampf Situationen, in denen ich es sinnvoll finde, Vor- oder Nachteile zu vergeben. In einem Sturm beispielsweise halte ich es für angemessen, Fernkampfangriffen einen Nachteil zu geben. Nur darf es dann eben nicht bloß etwas Seitenwind oder sowas sein.
Wobei du dann bei sowas dann wieder das alte Problem mit den Schurken die nicht Sneak Attacken können hast...

Außerhalb des Kampfes ist das aus meiner Sicht völlig anders zu bewerten. Da sind wenige Aspekte vom Regelwerk abgedeckt, so dass die Spielleitung hier mMn stärker gefordert ist.
Außerhalb des Kampfes kann man dank Help Action eigendlich immer Advantage haben.

Aber ist das so neu ? Bei 3E bekamen Barbaren im Rage auch einen Trefferbonus. Und Paladine mit Smite.
Rage gab aber nur +2 als Trefferbonus, Advantage entspricht ehr einem +5.
Zudem gehen die Angriffswerte und Rüstungsklassen bei D20 eh deutlich schneller hoch als bei 5e.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: nobody@home am 23.05.2020 | 22:43
Rage gab aber nur +2 als Trefferbonus, Advantage entspricht ehr einem +5.
Zudem die Angriffswerte und Rüstungsklassen bei D20 eh deutlich schneller hoch als bei 5e.

Das ist natürlich auch ein Punkt. Einen +5 Proficiency-Bonus kriegt ein 5E-Charakter erstmals wann, auf Stufe 13? Vergleicht man das mit dem Base Attack Bonus in 3.x, dann war seinerzeit zumindest in der Beziehung selbst der NSC-Zivilist schneller (BAB +5 auf Stufe 10) -- und der angesprochene Barbar war schon auf Stufe 5 so weit...
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Amromosch am 24.05.2020 | 04:02
Wobei du dann bei sowas dann wieder das alte Problem mit den Schurken die nicht Sneak Attacken können hast...

Schurken können bereits dann sneaken, wenn ein anderer Charakter das Ziel im Nahkampf bedroht.

Außerhalb des Kampfes kann man dank Help Action eigendlich immer Advantage haben.

Offiziell nur da, wo es Sinn macht. Und das ist mMn sehr stark SL-Entscheid. Für viele Sachen ist es z.B. bei uns so, dass nur Charaktere helfen können, die Übung haben oder im Hintergrund etwas verankert haben, dass das plausibel macht. Beeim Türen-Eintreten bspw kann jeder helfen, bei arkaner Wissenschaft eher nicht....
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 24.05.2020 | 07:38
Schurken können bereits dann sneaken, wenn ein anderer Charakter das Ziel im Nahkampf bedroht.
Aber nicht wenn sie Disadvantage haben. Sie müssten irgendwie Advantage generieren um die Disadvatage auszugleichen bevor sie einen Getgner im Nahkampf mit einem anderen Character Sneaken können.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: tantauralus am 24.05.2020 | 08:47
Der Schurke kann nur sneak damage machen wenn er Advantage auf den Angriffswurf hat.
Zitat
Once per turn, you can deal an extra 1d6 damage to one creature you hit with an attack if you have advantage on the attack roll.
Zitat

Zudem wissen wir ja bereits, dass sobald Disadvantage da ist er maximal ausgleichbar ist, aber kein Advantage mehr möglich ist.

Zitat
If circumstances cause a roll to have both advantage and disadvantage, you are considered to have neither of them, and you roll one d20. This is true even if multiple circumstances impose disadvantage and only one grants advantage or vice versa. In such a situation, you have neither advantage nor disadvantage.
Zitat

Sprich: sobald ein Schurke Disadvantage auf einen Angriffswurf hat ist definitiv nichts mit sneak damage.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Kaskantor am 24.05.2020 | 09:21
Diese Aussage ist definitiv falsch.
Einfach mal bei Sneak Attack im GRW weiterlesen.

Zu dem Sturmbeispiel, dann muss halt ein Schurke mal wieder im Nahkampf den Dolch auspacken...Spieler sollten flexibel auf Situationen reagieren können.

Mein Lieblingsbeispiel fürs Sneaken in der 5e ist immer noch der Halblingsschurke.
Der versteckt sich frei im Schatten eines Kumpels und sneakt gemütlich mit Ad. und auch aus der Entfernung, wenn er das möchte.

Es war noch nie so einfach in einer Edition zu sneaken. Bei uns haben die Schurken zu ca. 90% all ihrer Attacken hinterhältig angreifen können.
Ist zwar recht langweilig im Kampf, aber macht guten, moderaten Schaden, ohne groß Ressourcen zu verbrauchen.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ainor am 24.05.2020 | 11:02
Rage gab aber nur +2 als Trefferbonus, Advantage entspricht ehr einem +5.

Rage gab am Ende +4. Der AC Malus blieb bei -2.

Zudem gehen die Angriffswerte und Rüstungsklassen bei D20 eh deutlich schneller hoch als bei 5e.

Das ist aber nicht relevant. +5 gegen AC 16 und +25 gegen AC 36 ist immernoch 50% Trefferchance, und +4 erhöht das auf 70%.
Wenn man jetzt noch bedenkt dass Reckless optional ist ist der Effekt im Mittel nicht so viel anders als bei 3.5.

Deshalb ist auch:

Einen +5 Proficiency-Bonus kriegt ein 5E-Charakter erstmals wann, auf Stufe 13?

egal.
Der Irrtum dass kleine w20 Boni bei grossen Basistrefferchancen unwichtig wirken ist meiner Ansicht nach für viele Balanceprobleme der 3E verantwortlich.

Bei 5E saves ist das anders, denn da ist es durchaus denkbar dass man Advantage aber keine Proficiency hat.
 
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Thandbar am 24.05.2020 | 21:13
  Aber welche Nachteile gibt es?

Ich habe den Großteil der Diskussion nicht gelesen, also sorry, wenn das schon gesagt wurde:

Mein Hauptproblem ist eigentlich, dass die Advantage-Mechanik einige Quellen als "Vorteilsgenerator" aushebelt, die ich rollenspielerisch nützlich und gut finde. Das heißt, der Slot ist ziemlich schnell verstopft, und starken Charakteren fällt es sehr leicht, Advantage zu erlangen oder zu generieren. Sei es über Familiars oder oder andere Zauber und Talente.

In einem solchen Fall ist es schwer möglich, die Spieler noch zusätzlich zu belohnen, wenn sie Aktionen schön beschreiben, sich tolle Sachen einfallen lassen oder sie gerne Inspiration ausgeben würden. Ich fände es besser, wenn solche Einflussfaktoren generell über eine andere Schiene laufen würden, damit sie zusätzlich zu Advantage-Zuschlägen funktionieren würden.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Bildpunkt am 7.06.2020 | 19:10
Gerade in diesem Thread zu Alternativregeln zu DSA https://www.tanelorn.net/index.php/topic,114549.0.html die Idee aufgeschnappt bei dem typischen DSA 3W20 Probe nur den mittleren gewürfelten Wert zu nehmen u meine Synapsen haben mich jetzt in diesen Thread gebracht. wäre das die low risk Variante eines Vorteilswurf?

Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ainor am 7.06.2020 | 21:53
Weiss nicht genau was die die low risk Variante eines Vorteilswurfs ist. Aber der mittlere aus 3W20 ist im Durchschnitt dasselbe wie 1W20, nur dass die Extremwerte seltener und die mittelren Werte häufiger sind.
(Ähnlich wie 2w10)

Bei normalen Angriffen hat man ja fast immer deutlich über 50% Erfolgschance. Dann wären die 3W20 tatsächlich ein kleinerer Bonus. 
 
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Selganor [n/a] am 9.06.2020 | 09:40
Die Methode "Mittlerer Wuerfel von 3W20" waere eher ein "Take 10" fuer Wuerfelfans (die unbedingt so viel wie moeglich wuerfeln wollen)
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 9.06.2020 | 12:36
Rage gab am Ende +4. Der AC Malus blieb bei -2.
Aber bus einschließlich Level 10 war es nur +2, die +4 gab es erst auf Level 20.

Das ist aber nicht relevant. +5 gegen AC 16 und +25 gegen AC 36 ist immernoch 50% Trefferchance, und +4 erhöht das auf 70%.
Wenn man jetzt noch bedenkt dass Reckless optional ist ist der Effekt im Mittel nicht so viel anders als bei 3.5.
Nur war die Variation der AC bei 3.5 wesentlich größer, und du hattest nicht alle deine Attacken mit Maximalen Angriffs Bonus.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ainor am 9.06.2020 | 13:25
Die Methode "Mittlerer Wuerfel von 3W20" waere eher ein "Take 10" fuer Wuerfelfans (die unbedingt so viel wie moeglich wuerfeln wollen)

Naja, so extrem ist es nicht. Es verteilt sich recht glatt zwischen 5 und 16.

die +4 gab es erst auf Level 20.

Deshalb ja "am Ende"

Nur war die Variation der AC bei 3.5 wesentlich größer, und du hattest nicht alle deine Attacken mit Maximalen Angriffs Bonus.

Ja aber was ändert das ? +4 gibt trotzdem 20 Prozentpunkte.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Amromosch am 12.06.2020 | 11:35
Ja aber was ändert das ? +4 gibt trotzdem 20 Prozentpunkte.
Das ist so nicht ganz richtig.

Wenn du bspw. eine 9 brauchst, um zu treffen, dann hast du eine 60%-Chance. Mit +4 erhöht sich diese um 1/3, also um 33%.

Wenn du aber eine 13 brauchst, um zu treffen, dann erhälst du durch die +4 eine Treffererhöhung von 50%, weil du 1,5 mal so häufig triffst.

Entsprechend wird auch der Schadensoutput des Charakters um einen anderen Faktor erhöht. Und letzendlich ist das ja der relevante Wert für das Spiel. Insofern ist die Spannbreite von RKs für so eine Überlegung in jedem Fall zumindest zu berücksichtigen.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ainor am 12.06.2020 | 12:11
Das ist so nicht ganz richtig.

Wenn du bspw. eine 9 brauchst, um zu treffen, dann hast du eine 60%-Chance. Mit +4 erhöht sich diese um 1/3, also um 33%.

Aber trotzdem 20 ProzentPUNKTE.

Entsprechend wird auch der Schadensoutput des Charakters um einen anderen Faktor erhöht. Und letzendlich ist das ja der relevante Wert für das Spiel. Insofern ist die Spannbreite von RKs für so eine Überlegung in jedem Fall zumindest zu berücksichtigen.

Trefferwahrscheinlichkeit mit +9 gegen AC 20 ist 50%
Trefferwahrscheinlichkeit mit +9 gegen alle ACs von 15 bis 25 ist im Durchschnitt auch 50%
Beides wird mit +4 zu 70%

Ein +4 Bonus ist in einem System nur dann besser wenn die durchschnittliche Trefferchance niedriger ist.
Aber nicht weil die AC mehr variiert oder weil Boni und ACs höher sind.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Amromosch am 12.06.2020 | 15:21
Trefferwahrscheinlichkeit mit +9 gegen AC 20 ist 50%
Trefferwahrscheinlichkeit mit +9 gegen alle ACs von 15 bis 25 ist im Durchschnitt auch 50%
Beides wird mit +4 zu 70%
Im zweiten Beispiel ist das Ergebnis durchschnittlich das gleiche, ja. Aber der Durchschnitt ist da nicht so relevant, finde ich. Wenn der arithmetische Durchschnitt erwünschte Spielwerte liefert, aber ein Großteil der tatsächlich durchgeführten Kämpfe/Proben eben nicht, dann wäre das beispielsweise sehr ungünstig.

Wenn ein Monster zum Beispiel darauf ausgelegt sein soll, dass es durch eine hohe RK extrem selten getroffen werden kann, können fixe Boni diesen Effekt schnell brechen. Besonders dann, wenn sie stacken. Und ein Vor- und Nachteil-System, welches nicht stackt und zusätzlich keine zu starke Progression bei den Angriffsboni innehat, kann somit besser gewährleisten, dass die hohe RK eines Monsters auch tatsächlich das tut, wofür sie da ist. Nämlich die Wahrscheinlichkeit von Treffern stark zu reduzieren.

Was man besser findet, ist natürlich Geschmackssache, aber einen Unterschied macht das in jedem Fall. Vor allem dann, wenn Werte sehr stark schwanken und somit recht häufig Extremsituationen entstehen.
Titel: Re: Erklärt mir die Nachteile des Advantage-/Disadvantage-Konzepts
Beitrag von: Ainor am 13.06.2020 | 13:21
Im zweiten Beispiel ist das Ergebnis durchschnittlich das gleiche, ja. Aber der Durchschnitt ist da nicht so relevant, finde ich.

Ich würde sagen ohne zusätzliche Information ist nur der Durchschnitt relevant  :)

Wenn ein Monster zum Beispiel darauf ausgelegt sein soll, dass es durch eine hohe RK extrem selten getroffen werden kann, können fixe Boni diesen Effekt schnell brechen. Besonders dann, wenn sie stacken. Und ein Vor- und Nachteil-System, welches nicht stackt und zusätzlich keine zu starke Progression bei den Angriffsboni innehat, kann somit besser gewährleisten, dass die hohe RK eines Monsters auch tatsächlich das tut, wofür sie da ist. Nämlich die Wahrscheinlichkeit von Treffern stark zu reduzieren.

Nun, meine ursprüngliche These war dass der 3E Trefferbonus durch Rage und der 5E Advantage des Barbaren recht vergleichbar sind. In 5E gibt es aber kein solches Monster. In 3E ist es ebenfalls sehr selten dass ein Barbar einen Gegner fast garnicht treffen kann. Hohe AC bedeutet da eher dass die iterativen Angriffe nicht treffen.

Insofern glaube ich nicht dass der 3E und der 5E Barbar in dieser Beziehung sehr unterschiedlich sind.