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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Rollenspiel- & Weltenbau => Layout & Design => Thema gestartet von: flaschengeist am 14.06.2020 | 15:36

Titel: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: flaschengeist am 14.06.2020 | 15:36
Da ich in näherer Zukunft ein selbstentwickeltes System publizieren möchte und damit unter passionierten Rollenspielern sicher nicht alleine bin (besonders hier im Tanelorn :)), fände ich schön, wenn wir gemeinsam soviel Wissen wie möglich zu den "Basics" des Layoutens zusammen tragen. Mit Basics meine ich die Art Tipps, die aus Profiperspektive zwar einen merklichen Unterschied machen ("Aha, der hat sich ein bissel mit dem Thema beschäftigt, für einen Laien nicht schlecht") aber kein Profi-Knowhow erfordern. Also Antworten zu Fragen wie:

1. Welche Schriftart für den Fließtext (serifenlos wie Arial/Calibri oder Times/Cambria)?
2. Wie viele Spalten in Abhängigkeit von der Schriftart? Welche Zeilenlänge, welche Schriftgröße, welche Randmaße?
3. Was außer "Hurenkindern & Schusterjungen" (https://de.wikipedia.org/wiki/Hurenkind_und_Schusterjunge (https://de.wikipedia.org/wiki/Hurenkind_und_Schusterjunge)) gilt es noch zu vermeiden?
4. Wie kann ich mit anderen Layout-Tücken wie halbleeren Seiten/Spalten (z.B. am Kapitelende) umgehen? "Filler-Artwork" ist wohl eine Lösung (die ich persönlich verwenden möchte) aber es gibt ja auch schöne Layouts ganz ohne Artwork (Stichwort "Whitehack").

Zu Profi-Knowhow zähle ich auch die Beherrschung spezieller(er) Software wie InDesign oder LaTex. Wäre also gut, wenn die meisten Tipps sich mit MS-Office und/oder seinen kostenlosen Geschwistern zumindest irgendwie umsetzen lassen. Und verschiedene Typografie für PDF und Printversionen geht vermutlich ebenfalls über das Hinaus, was ein Laie nebenbei leisten kann.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Niniane am 14.06.2020 | 15:52
Zu Profi-Knowhow zähle ich auch die Beherrschung spezieller(er) Software wie InDesign oder LaTex. Wäre also gut, wenn die meisten Tipps sich mit MS-Office und/oder seinen kostenlosen Geschwistern zumindest irgendwie umsetzen lassen. Und verschiedene Typografie für PDF und Printversionen geht vermutlich ebenfalls über das Hinaus, was ein Laie nebenbei leisten kann.

Bitte, bitte nicht mit Word oder einem ähnlichen Programm "layouten"! Das sind Textverarbeitungsprogramme, keine Satzprogramme! Dafür gibt es eigene Software wie InDesign, Quark Xpress oder Affinity Publisher, oder etwas kleiner und kostenlos, Scribus.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Maarzan am 14.06.2020 | 15:58
Bitte, bitte nicht mit Word oder einem ähnlichen Programm "layouten"! Das sind Textverarbeitungsprogramme, keine Satzprogramme! Dafür gibt es eigene Software wie InDesign, Quark Xpress oder Affinity Publisher, oder etwas kleiner und kostenlos, Scribus.
Was machen die anders als ein Textverarbeitunsgprogramm?
So mal als Laie: Am Ende habe ich die Buchstaben an einer bestimmten Position auf der Seite, oder?
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Niniane am 14.06.2020 | 16:06
Nur kurz, weil das von dem, was der Threadersteller möchte, hier wegführt:

Layoutprogramme haben einen wesentlich größeren Umfang als Textverarbeitungsprogramme und können daher auch viel mehr. Ein Textverarbeitungsprogramm schafft auch oft gar nicht die Mengen, die man in einem Buch hat (wobei auch Scribus schon bei einem größeren Umfang in die Knie geht).

So mal als Laie: Am Ende habe ich die Buchstaben an einer bestimmten Position auf der Seite, oder?
Nicht unbedingt. Mit Word kann ich beispielsweise nicht einfach einen Textkasten anfassen und ihn beliebig frei auf der Seite positionieren. Und das ist zum Beispiel für Rollenspielbücher schon wichtig. Du kannst Text nicht einfach um ein Bild herumfließen lassen, wenn das Bild nicht gerade in einem eckigen Rahmen steckt.

Du kannst dein Buch/Rollenspielregelwerk o.ä. mit Word erstellen. Aber glaub mir, das sieht man.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Tegres am 14.06.2020 | 16:42
Bitte, bitte nicht mit Word oder einem ähnlichen Programm "layouten"! Das sind Textverarbeitungsprogramme, keine Satzprogramme! Dafür gibt es eigene Software wie InDesign, Quark Xpress oder Affinity Publisher, oder etwas kleiner und kostenlos, Scribus.
Für Fanmaterial sehe ich das nicht so, da reicht doch auch Word. Klar, für professionelle Publikationen geht das nicht.

@Threadersteller: Normalerweise schreibt man den Text in einem Textverarbeitungsprogramm und das Layout wird in einem Layout-Programm gemacht. Ich weiß, dass es (sehr wenige) Leute gibt, die direkt in InDesign schreiben, um den Text dem Layout anzupassen (und nicht andersherum). So wird dann beispielsweise sichergestellt, dass sich bestimmte Informationen garantiert auf einer Doppelseite befinden. Ich hab allerdings keine Erfahrung mit dieser Methode, die ist schon eher speziell. Dies könnte aber deinen Punkt 4 lösen.

LaTeX ist übrigens kostenlos. LaTeX ist allerdings weder ein Layout- noch ein Textverarbeitungsprogramm, sondern ein Textsatzsystem. Ich nutze selbst LaTeX für meine Fan-Sachen, aber man brauch da schon einiges an Wissen, wie man Dinge macht. Für technische Dokumente ist LaTeX perfekt, für Rollenspielsachen eher nicht so, geht zur Not aber auch.

Bei A5 würde ich es bei einer Spalte belassen, bei A4 auf zwei Spalten (unabhängig von der Schriftart). Textgröße darf aus meiner Sicht lieber größer als kleiner sein. Wenn das Buch dann dicker wird, dann kürze den Text. Fast jeder Text gewinnt, wenn er kürzer ist. Serifenlos vs. serifenbehaftete Schrift ist ein bisschen Glaubenssache. Aus meiner Sicht lässt sich das nicht pauschal sagen, sondern es kommt immer auf die genaue Schriftart an.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Pyromancer am 14.06.2020 | 16:47
https://de.wikipedia.org/wiki/Satzspiegel
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Tele am 14.06.2020 | 16:50
Ich hab schon mal in Word setzen müssen, 125 Seiten. Das war fürchterlich...Word und auch openoffice verstecken dauernd irgendwelche Formatierungen. Da Durchschuss und Laufweite nur beschränkt verändebar sind, ist das "Umbruch-Managment" die Hölle.

Immer InDesign oder wenigstens Scribus oder ne primtivere Freeware. Word wird immer scheiße und macht gerade Pedanten unfassbare Arbeit
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: AlucartDante am 14.06.2020 | 17:59
Ja bitte nicht Word oder LibreOffice benutzen. Ich bin auf jeden Fall für InDesign, aber wenn es ein Fanprojekt von Verrückten ist, von mir aus auch Scribus oder Latex. Die einzige Berechtigung für Word wäre die Nutzung von Citavi (was in Rollenspielwerk eher nicht der Fall ist) und selbst da war ich froh, dass am Ende das nochmal jemand in Indesign steckt.

Bitte lasse überall ausreichend Rand, dass das Auge zur Ruhe kommen kann. Irgendein neueres RPG - vielleicht Dungeon Crawl Classics? - hab absichtlich versucht wenig Rand zu lassen, damit das Layout klassisch, will sagen hässlich, wirkt.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Tegres am 14.06.2020 | 18:22
Bitte lasse überall ausreichend Rand, dass das Auge zur Ruhe kommen kann. Irgendein neueres RPG - vielleicht Dungeon Crawl Classics? - hab absichtlich versucht wenig Rand zu lassen, damit das Layout klassisch, will sagen hässlich, wirkt.
Ja, das ist vor allem dann wichtig, wenn man das Ding gleichtzeitig in der Hand hält und lesen will. Dann will ich ich ja nicht mit den Fingern den eigentlichen Text verdecken. Das trifft vor allem auf A5-Publikationen zu.

Btw: DCC lässt deshalb so wenig Rand, weil aus den 490 Seiten sonst 700+ Seiten geworden wären, was ziemlich unpraktisch wäre. In den Abenteuern ist der Anschnitt zwar schmal, aber noch im heute üblichen Rahmen. Das ist also nicht der "gewollten Hässlichkeit" geschuldet, auch wenn ich das nun schon häufiger gehört habe.

Das führt mich aber zu einer Frage an den Threadersteller: Von wie vielen Seiten reden wir denn? Soll es ein Softcover werden und wenn ja mit Rückendrahtheftung oder mit Klebebindung? Das ist deshalb eine wichtige Frage auch für das Layout, weil bei ersterem Illustrationen oder Karten auch über eine Doppelseite gehen können, bei letzterem hingegen nicht.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Pyromancer am 14.06.2020 | 18:43
Bitte lasse überall ausreichend Rand, dass das Auge zur Ruhe kommen kann. Irgendein neueres RPG - vielleicht Dungeon Crawl Classics? - hab absichtlich versucht wenig Rand zu lassen, damit das Layout klassisch, will sagen hässlich, wirkt.

Rollenspielbücher sind in der Regel Arbeitsbücher, in die man auch kommentieren und ergänzen, Randnotizen machen will! D.h. der Rand ist nicht nur aus ästhetischen, sonder auch aus handfesten praktischen Gründen wichtig.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Rorschachhamster am 14.06.2020 | 18:45
Du kannst Text nicht einfach um ein Bild herumfließen lassen, wenn das Bild nicht gerade in einem eckigen Rahmen steckt.
Gut, ich persönlich finde es noch viel, viel eckliger als jeder Schusterjunge und jedes Hurenkind Text um eine Grafik herumfließen zu lassen.  :P
Unlesbar und überflüssig.  :q

So als versierter Laie behaupte ich mal, wenn man sich gut mit LibreOffice (Word ist meiner Erfahrung nach immer Krebs  >;D) auskennt und auch einigermaßen technisch darin versiert ist, ist das vielleicht eine bessere Alternative als InDesign oder was nur stümperhaft zu beherrschen. Vielleicht? Zur Not muß man halt jemanden anderen finden, der das umsetzen kann.  :think:
Für meine Hobbypdfs für Lau reicht es mir jedenfalls mehr als aus, mit ein-Knopf Konversion und so.  ;D

Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Tegres am 14.06.2020 | 18:47
Ich denke, die allerallerwenigsten Rollenspieler schreiben in ihre Bücher. Das soll die Bedeutung eines ausreichenden Randes nicht schmälern, aber ich denke, den Zweck des Reinschreiben-Könnens kann man ignorieren.

@Threadersteller: Mit was bist du denn bereits vertraut? Hast du beispielsweise schon Erfahrungen in LaTeX?
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Pyromancer am 14.06.2020 | 19:34
Ich denke, die allerallerwenigsten Rollenspieler schreiben in ihre Bücher.
Es sind sicher nicht sehr viele (weil die meisten "Rollenspieler" die Bücher, die sie kaufen, ja gar nicht benutzen, sondern allenfalls lesen und dann unbespielt ins Regal stellen), aber meiner Erfahrung mit Gebrauchtbüchern und Leihgaben nach schon etliche.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Zarkov am 14.06.2020 | 19:36
Ich denke, die allerallerwenigsten Rollenspieler schreiben in ihre Bücher.

Wie denn auch, ohne Rand? Aber wär ja auch egal, weil auf der unterlegten Hintergrundgrafik könnte man's eh nicht lesen. Also läßt man es gleich, radieren geht auf dem gestrichenen Superduperpapier ja sowieso nicht ohne Schaden. :gasmaskerly:

Aber im Ernst, für Errata, Anmerkungen und Hausregeln brauch ich schon einen Rand. Oft genug auch für Verweise, damit man überhaupt was findet.
 

Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: flaschengeist am 14.06.2020 | 19:47
@Pyromancer
Danke für den Link :d. Dass der "Goldene Schnitt" für den Satzspiegel in A4 empfehlenswert ist, hatte ich mehrfach gelesen. Unklar ist mir allerdings, ob das auch für ein zweispaltiges Layout gilt.

@Tegres
Latex kenne ich leider nur vom Hörensagen, meine eigenen (allerdings recht passablen) Kenntnisse beschränken sich auf MS-Word. Es werden am Ende unter 200 Seiten sein, über die Bindung habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, der erste Schritt sollte ein ordentliches PDF sein, das idealerweise auch Print on Demand tauglich ist (was offenbar wiederum nicht trivial ist, wie mich eine Dorpcast-Folge zum Thema gelehrt hat).

@alle, die zu professioneller Layoutsoftware raten
Mein Anspruch bei der Verwendung von Word ist nicht, dass es am Ende wie ein Profiprodukt aussieht (das fände ich auch anmaßend, schließlich ist Layout etwas, für das extra Leute mit entsprechenden Ausbildungen angestellt & bezahlt werden). Es langt, wenn es nicht grottig ausschaut (Tabellen und Grafiken lassen sich mit Word-Autoformen z.B. frei und in verschiedenen Textflussvarianten auf einer Seite verschieben). Ich denke da wie Rorschachhamster: Mit Word kenne ich mich gut aus und für eine ordentliche Einarbeitung in ein Profiprogramm fehlt mir die Zeit.
In meinem Fall (und ich vermute auch bei einigen anderen "Heartbreakern") heißt die Alternative also: Das System erscheint entweder ohne Nutzung einer Profisoftware oder gar nicht. Meine Haltung basiert allerdings auf der Annahme, dass 100+ Stunden Einarbeitung nötig sind, um InDesign & Co. vernünftig anwenden zu können. Lasst mich also bitte wissen, wenn ihr das für Quatsch haltet. Und hilfreich im Sinne des Threads fände ich auch, wenn ihr ein paar konkrete Werkzeuge aufführt, die beim Layout viel Zeit sparen und über die Word & Konsorten nicht verfügen.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Pyromancer am 14.06.2020 | 19:52
In meinem Fall (und ich vermute auch bei einigen anderen "Heartbreakern") heißt die Alternative also: Es erscheint entweder ohne Nutzung einer Profisoftware oder gar nicht. Meine Haltung basiert allerdings auf der Annahme, dass 100+ Stunden Einarbeitung nötig sind, um InDesign & Co. vernünftig anwenden zu können. Lasst mich also bitte wissen, wenn ihr das für Quatsch haltet. Und hilfreich im Sinne des Threads fände ich auch, wenn ihr ein paar konkrete Werkzeuge aufführt, die beim Layout viel Zeit sparen und über die Word & Konsorten nicht verfügen.

Mit 5-10 Stunden Einarbeitung kriegt man in Scribus schon vernünftige Layouts hin. Meiner Einschätzung nach lohnt sich der Aufwand.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Zed am 14.06.2020 | 19:53
Frage an die Layouter: Welch Layoutprogramm importiert Word (zB Tabellen) am besten?
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Belfionn am 14.06.2020 | 20:20
Ich kenne das heutige Indesign nicht, aber anfang der 2000er habe ich eine Schülerzeitung damit gelayoutet und es war kein großes Problem und auch kein großer Zeitaufwand, sich die Basics soweit selbst beizubringen, dass das Ergebnis ansehnlicher war, als es mit Word damals - und vermutlich auch heute - möglich war. Mit 5-10 Stunden Einarbeitung wie Pyromancer bei Scribus angibt, kommt man sicher gut hin.
Andererseits ist so ein Magazin ja auch viel wilder, mit vielen Bildern, unterschiedlichen Textblöcken, Überschriften, Anzeigen usw. als ein Standard-Rollenspiel-Buch, das ja doch zu großen Teilen aus Standardfließtext besteht. Für eine Zeitung ist daher der Nutzen eines Layoutprogramms vielleicht auch größer und du kannst mit Formatvorlagen usw. in Word auch schon genug erreichen. :think:
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Doc-Byte am 14.06.2020 | 20:21
Zu dem Thema kann ich inzwischen einiges an Erfahrung(en) teilen. (Bin totaler Autodidakt und würde sagen, irgendwas zwischen Anfänger und Fortgeschrittenem.) Ich hab lange mit Open Office gearbeitet und das kann durchaus mehr, als man auf den ersten Blick glaubt. (Auch Textrahmen.) Für relativ einfache und nicht zu umfangreiche Texte kann man das schon verwenden, aber wenn man viel Artwork einbaut, kommt das irgendwann an seine Grenzen, weil die pure Dateigröße Office überfordert.

Jetzt bin ich auf den Affinty Publisher umgestiegen und der kann momentan definitiv noch mehr als ich.  ;D Zum einen wird das ganze Erscheinungsbild einfach etwas feiner. (Da spielt aber auch die Schriftart eine wichtige Rolle.) Und die Möglichkeiten, Texte, Tabellen und Bilder frei auf der Seite zu positionieren, sind auf jeden Fall "spezialisierter". Und die Dateigröße macht prinzipiell auch keine Probleme. (Sofern man kein randvolle Festplatte hat...  :-\)

Wo das echte DTP Programm natürlich sein eigentliches Aufgabenfeld hat, ist, wenn es darum geht, eine Druckvorlage zu erzeugen. Da ist Office halt sehr eingeschränkt und wollte bei mir am Ende garnicht mehr ein PDF nach Spezifikation der Onlinedruckerei erstellen. Affinity ist natürlich für genau diesen Zweck gemacht worden.

Daher würde ich sagen: Relativ überschaubare Texte, die nur ein eBook/PDF werden sollen, kann man schon mit Office erstellen. Aber spätestens, wenn du über einen Druck nachdenkst, solltest du zum DTP Tool greifen. Und auch wenn du zunächst keinen Druck planst, wird eine Office Datei dich mit hoher Wahrscheinlichkeit am Ende dann dazu nötigen, das komplette Layout mit dem Spezialprogramm nochmal neu zu machen, wenn du dich später umentscheidest.

Was die Arbeitsweise angeht: Es spart auf jeden Fall Arbeit, wenn man den Text mehr oder weniger (bis auf Korrekturen) vor dem Layout fertig hat. - Ich hab das trotzdem parallel gemacht, weil ich meinen aktuellen Stand immer veröffentlicht habe und dadurch viel konstruktives Feedback (zum Inhalt) rein gekommen ist. Ich bin persönlich der Überzeugung, wenn der Text halbwegs hübsch aufbereitet daher kommt, lesen das Testleser einfach viel bereitwilliger, als 200 Seiten Bleiwüste.

Momentan übertrage ich den Text von Office nach Affinty (ca. 2/3 geschafft). Ganz fertig ist er immer noch nicht, aber die zusätzliche Arbeit durch inhaltliche Veränderungen nehme ich in Kauf. Die größten Überarbeitungen will ich aber möglichst noch vorher vornehmen, die betreffen zwei Kapitel, die noch nicht übertragen sind.

PS: Falls jemand direkt vergleichen will, hier mal die beiden Links aus meinen "Bauthread".

Alt: https://www.dropbox.com/s/sklj49n1gyqee4u/Star%20Reeves%20-%20Das%20Space%20Western%20Rollenspiel%20-%20Playtesting%20Edition.pdf?dl=0

Neu: https://www.dropbox.com/s/umt29p9q08xrwj0/Preview%20Star%20Reeves%20AFPub.pdf?dl=0

PPS: Wie man sehen kann, verwende ich derzeit teilweise (Stock)Art als "Lückenfüller". Die meisten Bilder fand ich aber tatsächlich stimmig zum Setting und so lange das ein Ein-Mann-Hobby-Projekt bleibt, wird wohl maximal ein eigens angefertigtes Cover für mich in Betracht kommen.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: schneeland am 14.06.2020 | 20:24
InDesign gibt's aber auch nur noch als Abo. Mindestens 23,79€/Monat.

Angesichts der Ausgangssituation würde ich sagen: erst in Word oder - falls man weniger Ablenkung mag, in Markdown oder AsciiDoc - runterschreiben. Möglichst Formatvorlagen oder formateigene Auszeichnungen nutzen. Anschließend schauen, ob man ein brauchbares Layout in Affinity Publisher oder Scribus hinbekommt. Affinity Publisher hat grundsätzlich auch einen Word-Import, wenn ich das richtig mitbekommen habe.

Edit:
Oder das lesen, was Doc-Byte geschrieben hat :)
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Pyromancer am 14.06.2020 | 20:36
Wo das echte DTP Programm natürlich sein eigentliches Aufgabenfeld hat, ist, wenn es darum geht, eine Druckvorlage zu erzeugen. Da ist Office halt sehr eingeschränkt und wollte bei mir am Ende garnicht mehr ein PDF nach Spezifikation der Onlinedruckerei erstellen. Affinity ist natürlich für genau diesen Zweck gemacht worden.

Daher würde ich sagen: Relativ überschaubare Texte, die nur ein eBook/PDF werden sollen, kann man schon mit Office erstellen. Aber spätestens, wenn du über einen Druck nachdenkst, solltest du zum DTP Tool greifen.

Das ist ein wichtiger Punkt. Wenn's gedruckt werden soll muss das Programm natürlich eine entsprechende Datei ausspucken können, mit dem passenden Farbprofil etc. Bei dtrpg gibt's dafür Anleitungen für Scribus und InDesign.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Doc-Byte am 14.06.2020 | 20:39
Edit:
Oder das lesen, was Doc-Byte geschrieben hat :)

Naja, bedingt würde ich sagen. Da ich u.a. die Schriftart gewechselt habe, kopiere ich den Text Stück für Stück und fügen ihn "ohne Format" im Affintiy wieder ein. Das Hauptproblem waren aber eher die Tabellen, die ich jetzt tatsächlich alle von Hand neu baue. Teilweise kann ich aber wenigsten den Inhalt in großen Blöcken rüber kopieren. Die Textrahmen sind natürlich auch alle neue gebaut, weil ich vorher (an diesen Stellen) schlicht keine verwendet habe.

Also, es mag bei einem einfachen Fließtext gehen, aber ich würde es jetzt nicht unbedingt empfehlen, weil es tendenziell mehr statt weniger Folgearbeit erzeugt.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Marduk am 14.06.2020 | 20:59
Also wird der Ausgangstext immer noch in einem Textverarbeitungsprogramm geschrieben?
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Tegres am 14.06.2020 | 21:52
Also wird der Ausgangstext immer noch in einem Textverarbeitungsprogramm geschrieben?
Das ist zumindest nach allem, was ich weiß, üblicher. Professionelle Rollenspielverlage arbeiten zumindest so. Das ist für den reinen Schreibprozess, die Redkationsarbeit und das Korrektorat einfacher.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: flaschengeist am 14.06.2020 | 21:52
Zu dem Thema kann ich inzwischen einiges an Erfahrung(en) teilen. (Bin totaler Autodidakt und würde sagen, irgendwas zwischen Anfänger und Fortgeschrittenem.) Ich hab lange mit Open Office gearbeitet und das kann durchaus mehr, als man auf den ersten Blick glaubt. (Auch Textrahmen.) Für relativ einfache und nicht zu umfangreiche Texte kann man das schon verwenden, aber wenn man viel Artwork einbaut, kommt das irgendwann an seine Grenzen, weil die pure Dateigröße Office überfordert.

Danke für das Teilen deiner Erfahrungen, das war für mich sehr hilfreich :). Das Ergebnis deiner Arbeit finde ich beeindruckend, so ein Niveau strebe ich (optisch) gar nicht an. Mein Werk soll eher puristisch werden, Artwork innen nur S/W und ohne besonderen "Seitenhintergrund" (wobei dein Hintergrund echt was hermacht, vielleicht überdenke ich diesen Aspekt also nochmal). Weißt du zufällig, ab welcher Dateigrößenordnung es für Office kritisch wird?
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Gunthar am 14.06.2020 | 23:13
abo
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Doc-Byte am 14.06.2020 | 23:38
Das Ergebnis deiner Arbeit finde ich beeindruckend, so ein Niveau strebe ich (optisch) gar nicht an. Mein Werk soll eher puristisch werden, Artwork innen nur S/W und ohne besonderen "Seitenhintergrund" (wobei dein Hintergrund echt was hermacht, vielleicht überdenke ich diesen Aspekt also nochmal).

Mach dir um das Thema Artwork erstmal nicht so viele Gedanken. Tatsächlich überlege ich gerade sogar, ob ich's beim neuen Layout nicht schon leicht übertrieben habe. Zuviel Artwork kann auch ablenkend wirken und letztlich muss das Buch ja mit dem Inhalt überzeugen. Man könnte überspitzt sagen; das Artwork ist nur dafür da, das Interesse des Lesers so lange zu fesseln, bis er genug vom Text gelesen hat, um (im Idealfall) den Rest auch lesen zu wollen.  ;)

Btw, schöne - und auch dezent(er)e - Seitenhintergründe bekommt man auch bei drivethru. Hab meine(n) auch da für ein paar € erworben.

Weißt du zufällig, ab welcher Dateigrößenordnung es für Office kritisch wird?

Wie gesagt, ich habe mit Open Office gearbeitet und irgendwann entdeckt, dass ich den Grafik-Cache auf 256MB hochsetzen kann. Das hat eine Weile für Besserung gesorgt, aber ich würde sagen, in diesem Bereich liegt auch ungefähr die Grenze, wo man noch gut arbeiten kann. Die letzte Dateiversion ist 321MB groß und läuft echt nicht mehr richtig gut. Man kann dem natürlich entgegen wirken, indem man die Grafiken schon vor dem Einfügen "optimiert", wenn man sich ein paar Gedanken zum Thema Auflösung und Co. macht. - War mir ehrlich gesagt zu aufwendig, hab sie immer einfach eingefügt...  ;D Ein unkomprimiertes PDF geht eh nur ggf. zum Drucker und nicht als (finales) eBook raus.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Viral am 15.06.2020 | 00:24
Kommt halt auch drauf an, wie hübsch du alles im Detail machen willst, wenn du viele Grafiken hast. Ich hab erst mit Word gearbeitet, aber irgendwann war es einfach zu zäh. So bei 20-30 großen Grafiken wurde es schon nervig. Auch das Positionieren oder das Thema Formatvorlagen ist in Word für ein grafikarmes Textdokument ausreichend. Aber wenn du da wirklich mit Layout, Randgraphiken etc. was machen willst, wird es in Word schon zäh. Ich hab mir dann mal ein älteres InDesign bei Ebay geschossen ... damit bin ich sehr zufrieden. Wobei ich zugeben muss, dass ich da bestimmt noch kein Profi bin.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: flaschengeist am 15.06.2020 | 00:39
Btw, schöne - und auch dezent(er)e - Seitenhintergründe bekommt man auch bei drivethru. Hab meine(n) auch da für ein paar € erworben.

Guter Hinweis, nochmal herzlichen Dank :). Auf Drivethru hatte ich auch schon ganz nettes Stockart gefunden.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Just_Flo am 20.06.2020 | 21:31
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Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: BBB am 20.06.2020 | 21:42
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+1
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: ArneBab am 13.09.2020 | 23:08
Mit 5-10 Stunden Einarbeitung kriegt man in Scribus schon vernünftige Layouts hin. Meiner Einschätzung nach lohnt sich der Aufwand.
Ich habe mit Scribus angefangen. Das hat auch gut funktioniert und ein Layout geliefert, das in Ordnung war.

Als ich dann am Regelwerk weitergearbeitet habe, wurde das aber irgendwann untragbar. Ich erinnere mich mit Schrecken daran, wie ich nach einer Umstrukturierung die Seitenleisten neu angeordnet habe. Layout-Programme sind üblicherweise am Besten darin, ein Buch genau einmal zu designen. Änderungen sind dann unpraktisch.

Inzwischen bin ich deswegen auf org-mode (http://www.orgmode.org) mit LaTeX-Export umgestiegen. Damit sind Änderungen und auch großflächige Umstrukturierungen einfach machbar, und der nötige Feinschliff vor einem Release hält sich in Grenzen. Und LaTeX liefert out-of-the-box ein sinnvolles Layout.

Wenn du sehen willst, wie du mit LaTeX ein klassisches RPG-Gefühl aufkommen lassen kannst, schau aber nicht bei meinem EWS (https://hg.sr.ht/~arnebab/ews/browse/Hauptdokument/ews30?rev=tip) vorbei (das verwendet ein untypisches Layout (https://www.1w6.org/releases/ews30-ra9-taschenbuch.pdf)), sondern bei NIP'AJIN:

https://github.com/ludus-leonis/nipajin
https://github.com/ludus-leonis/nipajin-flyer
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Little Indian #5 am 14.09.2020 | 20:06
abo
+ 1
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: flaschengeist am 15.09.2020 | 21:41
Ich habe mit Scribus angefangen. Das hat auch gut funktioniert und ein Layout geliefert, das in Ordnung war.

Als ich dann am Regelwerk weitergearbeitet habe, wurde das aber irgendwann untragbar. Ich erinnere mich mit Schrecken daran, wie ich nach einer Umstrukturierung die Seitenleisten neu angeordnet habe. Layout-Programme sind üblicherweise am Besten darin, ein Buch genau einmal zu designen. Änderungen sind dann unpraktisch.

Inzwischen bin ich deswegen auf org-mode (http://www.orgmode.org) mit LaTeX-Export umgestiegen. Damit sind Änderungen und auch großflächige Umstrukturierungen einfach machbar, und der nötige Feinschliff vor einem Release hält sich in Grenzen. Und LaTeX liefert out-of-the-box ein sinnvolles Layout.

Wenn du sehen willst, wie du mit LaTeX ein klassisches RPG-Gefühl aufkommen lassen kannst, schau aber nicht bei meinem EWS (https://hg.sr.ht/~arnebab/ews/browse/Hauptdokument/ews30?rev=tip) vorbei (das verwendet ein untypisches Layout (https://www.1w6.org/releases/ews30-ra9-taschenbuch.pdf)), sondern bei NIP'AJIN:

https://github.com/ludus-leonis/nipajin
https://github.com/ludus-leonis/nipajin-flyer

Danke für den Hinweis  :d, vielleicht sollte ich LaTex doch eine Chance geben.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: K!aus am 15.09.2020 | 22:07
Danke für den Hinweis  :d, vielleicht sollte ich LaTex doch eine Chance geben.
:d
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Tegres am 15.09.2020 | 22:10
Da ich von Seiten meiner akademischen Ausbildung und meiner Arbeit viel mit LaTeX zu tun habe, nutze ich es auch für meine (bisher wenigen) Fansachen. Ich denke, es ist vor allem dann geeignet, wenn man schon Vorwissen hat, und außerdem ein recht schlichtes, sehr funktionales Layout haben will. Wenn man hauptsächlich PDFs produzieren will, ist es sehr leicht, ein verlinktes Inhaltsverzeichnis, Seitenverweise etc. anzulegen (mithilfe des usepackage hyperref). Möchte man hingegen mit vielen Abbildungen und Hintergründen arbeiten, geht das mit LaTeX auch, aber es ist vor allem dehalb mühsamer, weil man eben nicht sofort sieht, was das Ergebnis ist, sondern man immer erst das Programm (zum Glück nur sehr kurz) laufen lassen muss. Das ist eine leichte Verzögerung im Ablauf, die mindestens gewöhnungsbedürftig ist.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: ArneBab am 15.09.2020 | 22:23
Danke für den Hinweis  :d, vielleicht sollte ich LaTex doch eine Chance geben.
Gerne :-)

Hier gibt es noch mehr: https://github.com/rpgtex/DND-5e-LaTeX-Template

Da habe ich letztens die Lizenzen angeschaut: Sie hatten ein Bild eingebunden, das nach Urheberrecht nicht nutzen durften; wir haben Ersatz gefunden. Ich finde allerdings die NIP'AJIN Hefte noch etwas schöner.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Greifenklaue am 16.09.2020 | 05:07
Ich layoute meinen Fanzinebeitrag unter Libre Office. Eine zu große Datei vermeide ich, indem ich Artikel einzeln layoute und zum pdf mache und hinterher zusammenknipse.

Reicht für ein Fanzine.

Beispielseite angehängt.

Edit: Bin gersde am Tablett, daher nur Foto. pdf folgt ...

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Der Nârr am 16.09.2020 | 09:26
Edit: Bin gersde am Tablett, daher nur Foto. pdf folgt ...
Warum keine Silbentrennung?

Das ist etwas, was ich bei Word-Layout sehr empfehlen kann, den ganzen Text durchgehen und bedingte Trennstreiche (Strg + Minus) einfügen. Dies erlaubt Word, dort im Wort eine Trennung durchzuführen. Oft kann man so auch von Word automatisch eingefügte Trennungen in schöne Trennungen ändern, um die Lesbarkeit zu erhöhen. Dabei gilt es zu beachten:
1a. Ist zuviel Freiraum zwischen den Wörtern und ich brauche eine bessere Trennung, damit die Abstände sich besser verteilen? (Blocksatz)
1b. Ist der Text zu sehr am flattern und kann ich das mit einer Trennung reduzieren? ("linksbündig"/Flattersatz)
2. Ist die von Word vorgeschlagene Trennung schwer lesbar oder sogar sinnentstellend?

Meiner Meinung nach ist das genau so eine kleine Sache, die man halt einfach machen kann und für die man auch kein InDesign benötigt, das Layout aber ordentlich aufwertet.

Zu LaTeX, das schöne daran ist ja, dass man sich ums Layout eigentlich kaum noch Gedanken machen muss, da LaTeX von Haus aus erst einmal viele Entscheidungen für einen trifft. Da kann man zwar manuell eingreifen, wenn man das aber sehr viel und intensiv machen muss, wird der Nutzen m. E. schnell drastisch reduziert und man hätte auch gleich in Word oder InDesign/Scribus setzen/layouten können. Zur Einarbeitung muss ich sagen, dass es immer passieren kann, dass man auf ein neues Problem stößt, welches dann beliebige Stunden zur Lösung erfordern könnte. Ich weiß, dass LaTeX bei Mathematikern und Physikern beliebt ist, weil man damit sehr schön auch komplizierte Formeln schreiben kann. Nun, ich wollte mal ein paar Zeilen Hebräisch im Text schreiben, der sich ja nun von rechts nach links schreibt, und das war schon eine ziemliche Hürde, die ich IIRC auch nicht zufriedenstellend lösen konnte... In Word dagegen gar kein Problem.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: ArneBab am 16.09.2020 | 10:33
Noch ein Punkt zu LaTeX: Ich empfehle das microtype-package. Damit wird Text nochmal deutlich schöner.

Ab ein paar Hundert Seiten mit Bildern kann es übrigens zu komischen Fehlern kommen, die sich üblicherweise durch zweifach generieren lösen lassen.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Greifenklaue am 16.09.2020 | 11:38
Warum keine Silbentrennung?

Das ist etwas, was ich bei Word-Layout sehr empfehlen kann, den ganzen Text durchgehen und bedingte Trennstreiche (Strg + Minus) einfügen. Dies erlaubt Word, dort im Wort eine Trennung durchzuführen. Oft kann man so auch von Word automatisch eingefügte Trennungen in schöne Trennungen ändern, um die Lesbarkeit zu erhöhen. Dabei gilt es zu beachten:
1a. Ist zuviel Freiraum zwischen den Wörtern und ich brauche eine bessere Trennung, damit die Abstände sich besser verteilen? (Blocksatz)
1b. Ist der Text zu sehr am flattern und kann ich das mit einer Trennung reduzieren? ("linksbündig"/Flattersatz)
2. Ist die von Word vorgeschlagene Trennung schwer lesbar oder sogar sinnentstellend?

Meiner Meinung nach ist das genau so eine kleine Sache, die man halt einfach machen kann und für die man auch kein InDesign benötigt, das Layout aber ordentlich aufwertet.

Edit: Jetzt hab ich den Anhang dran, aber meine Antwort wurde verschluckt, also nochmal:

Danke Der Nârr, wollte den Thread nicht entführen, aber die Tipps sind ja recht universell.

Ich bin ein Word-Kind und habe erstmals in Libre Office layoutet. Die automatische Silbentrennung hab ich nicht gefunden, händisch wäre Zuviel Arbeit.

Blocksatz bevorzuge ich eigentlich, aber … bei Schriftgröße 14 (brauchen wir in A4, da dann auf A5 reduziert wird) ist die zu lückenhaft und sieht furchtbar aus.

Wer noch Tipps und Tricks speziell für mich hat, gerne PM. ;)



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Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Greifenklaue am 16.09.2020 | 11:48
Wo ich auf Word verweise … ein paar Probeseiten Greifenklaue von vor 10 Jahren hab ich auch:

(http://www.rollenspiel-almanach.de//wp-content/content-images/content-images/greifenklaue-1.jpg)

(http://www.rollenspiel-almanach.de//wp-content/content-images/content-images/greifenklaue-2.jpg)

(http://www.rollenspiel-almanach.de//wp-content/content-images/content-images/greifenklaue-3.jpg)

(http://www.rollenspiel-almanach.de//wp-content/content-images/content-images/greifenklaue-4.jpg)
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: First Orko am 16.09.2020 | 11:49
Wir haben gerade >50 Seiten Zeitschrift für Zine Matters mit Affinity Publisher fertiggestellt - beides Neulinge in dem Programm (aber schon mit Scribus gearbeitet vorher). Hat ziemlich gut funktioniert, ca 1/2 Intuition, 1/2 nachlesen und gegenseitig helfen.
Meine Einschätzung: Wer sich in WYSIWYG-Publishing-Programme nicht einfuchsen kann wird mit LaTeX erst recht Probleme haben.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: ArneBab am 16.09.2020 | 13:12
Wir haben gerade >50 Seiten Zeitschrift für Zine Matters mit Affinity Publisher fertiggestellt - beides Neulinge in dem Programm (aber schon mit Scribus gearbeitet vorher). Hat ziemlich gut funktioniert, ca 1/2 Intuition, 1/2 nachlesen und gegenseitig helfen.
Meine Einschätzung: Wer sich in WYSIWYG-Publishing-Programme nicht einfuchsen kann wird mit LaTeX erst recht Probleme haben.
Es geht beim Unterschied zwischen WYSIWYG-Layouting und LaTeX ja nicht um nicht können, sondern eher darum, was kurz oder langfristig mehr Arbeit ist.

Wo die Ergebnisse besser sind, finde ich noch schwerer zu sagen. Ich habe mit Scribus angefangen und weiß nicht, ob das EWS sein heutiges Design hätte, wenn ich gleich mit LaTeX eingestiegen wäre, aber die von dem Startpunkt der Scribus-Fassung aus weiterentwickelte LaTeX-Fassung liest sich meiner Meinung nach deutlich besser.

Zu Affinity Publisher kann ich nichts sagen, weil das unfreie Software ist und ich deswegen die Finger davon lasse, solange ich es nicht für den Beruf brauche. Mir reicht es schon, dass meine ganzen alten Ragtime-Layouts für mich unzugänglich sind.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: First Orko am 16.09.2020 | 13:26
Zu Affinity Publisher kann ich nichts sagen, weil das unfreie Software ist und ich deswegen die Finger davon lasse, solange ich es nicht für den Beruf brauche. Mir reicht es schon, dass meine ganzen alten Ragtime-Layouts für mich unzugänglich sind.

Naja.. "unfrei"  wtf? Die machen halt ein (in meinen Augen: ziemlich gutes!) Produkt und nehmen einen fairen Preis. Ich kann verstehen, dass man die Open Source-Philosophie unterstützt - aber wenn der Preis eine neue Tischplatte ist (wegen der Zahnabdrücke) dann kann ich den auch direkt zahlen  ;D
Aber wenn du mit LaTeX gut voran kommst ist doch alle chico  :d
Ich empfand allein die Installation schon abschreckend und dann der Workflow bis zum ersten Ergebnis...  :o

Die Affinity-Produkte haben übrigens alle befristete Testversionen.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Jiba am 16.09.2020 | 13:29
Also, Open-Source in allen Ehren... aber wenn ich z.B. mit GIMP arbeiten müsste, im Grafikbereich, da würde ich mich irgendwann einweisen lassen.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Maarzan am 16.09.2020 | 13:42
Also, Open-Source in allen Ehren... aber wenn ich z.B. mit GIMP arbeiten müsste, im Grafikbereich, da würde ich mich irgendwann einweisen lassen.

Wie , du willst da sogar mitprogrammieren ...  ~;D
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Jiba am 16.09.2020 | 13:45
Um Gottes Willen...
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Uebelator am 16.09.2020 | 13:47
Kleiner Tipp für die Sparfüchse: Vor rund 2 Jahren ging es noch, dass man sich die Adobe CC-Programme (also Indesign und Photoshop usw.) im Abo holt, hatte dann aber (ich glaube) 7 Tage Zeit, um das Abo zu widerrufen und bekommt dann das Geld zurück. Ob das jetzt nachwievor so funktioniert weiss ich nicht genau, aber wenn man mal einen Blick auf Indesign werfen möchte, ist das jedenfalls eine gute Möglichkeit.

Und ja, ich würde - auch wenns kein Profi-Produkt werden soll - ebenfalls zu einem Layout-Programm wie InDesign raten, weil ich mir nicht vorstellen möchte, wie krampfig sowas in Word und Konsorten sein muss.

Layout-Grundlagen:
Serifen-Schriften gelten allgemein als etwas besser lesbar, wirken aber oft altbacken, während Grotesk-Schriftarten (ohne Serifen, wie Arial usw.) etwas moderner daher kommen. Da gibts kein richtig oder falsch und letztlich muss man schauen, welche optische Wirkung man erzielen möchte. Bei der Schriftgröße würde ich für den Fließtext irgendwas zwischen 9 und 10 Pkt. wählen.
Generell sind sehr lange Zeilen schwer zu lesen, von daher ist ein zweispaltiges Layout sicherlich sinnvoll. Dreispaltig finde ich persönlich nicht so super, weil dann die Zeilen schon wieder so kurz werden können, dass es den Lesefluss stört.
Was ich auch wichtig finde, ist den Text immer mal wieder mit Zwischenüberschriften zu strukturieren und in "kleinere Häppchen" aufzuteilen, um eine Wall of Text zu vermeiden.
Zum Satzspiegel wurde hier schon gut was gesagt.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: ArneBab am 16.09.2020 | 14:54
Also, Open-Source in allen Ehren... aber wenn ich z.B. mit GIMP arbeiten müsste, im Grafikbereich, da würde ich mich irgendwann einweisen lassen.
Es heißt Freie Software — schau dir mal Krita und mypaint an. GIMP geht eher in Richtung Foto-Nachbearbeitung.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: ArneBab am 16.09.2020 | 15:03
Naja.. "unfrei"  wtf? Die machen halt ein (in meinen Augen: ziemlich gutes!) Produkt und nehmen einen fairen Preis.

Die Affinity-Produkte haben übrigens alle befristete Testversionen.
Was für das unfrei völlig egal ist. Das heißt nämlich nicht "kostenpflichtig" — sonst hätte ich "nicht gratis" oder halt "kostenpflichtig" oder "teuer" geschrieben. Und durch die Testversionen siehst du ja auch schon bei deiner Antwort, dass es mir überhaupt nicht um den Preis gehen kann.

Ich habe kein Problem damit, für Produkte zu zahlen — und mache das auch. Aber fast nur für frei Lizensierte (die Ausnahme sind einige Spiele, weil ich da schon froh bin, wenn sie ohne DRM kommen).

Willst du mir was verkaufen, muss es (abgesehen von endlich vielen Ausnahmen) mindestens Open Source sein.

Für die Lohnarbeit sieht das anders aus, weil da andere festlegen, was genau ich zu leisten habe. Im Privaten lass ich mir nicht von proprietärer Software vorschreiben, wie meine Werke auszusehen haben. Wenn etwas mit freier Software noch nicht geht, dann lass ich es halt, bis es geht. Bei einigen spende ich dafür, dass es vorwärts geht.
wenn der Preis eine neue Tischplatte ist (wegen der Zahnabdrücke)
Das ist er bei proprietärer (=unfreier) Software meist irgendwann, aus rein praktischen Gründen: Da hast du nämlich keine Möglichkeit, das Programm am funktionieren zu halten. Ändert die Firma ihre Strategie, kannst du dir die Pflege deiner Werke erstmal in die Haare schmieren. Dass du ihnen Geld dafür geben willst, ändert daran dann auch nichts mehr: Wenn die nicht wollen, hast du keine Möglichkeit, das Programm zu beeinflussen. Selbst dann nicht, wenn du völlig davon abhängig bist.

Gegenmodell: All die Leute, die das alte Amarok liebten, haben nach dessen Strategieänderung in Amarok 2.0 (https://amarok.kde.org/) heute weiterhin Clementine (https://www.clementine-player.org/), das die alte Strategie weiterführt.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Doc-Byte am 25.09.2020 | 20:05
Ändert die Firma ihre Strategie, kannst du dir die Pflege deiner Werke erstmal in die Haare schmieren.

Naja, Bücher sind aber in meinen Augen eher speziell, denn wenn einmal fertig, kommen idR ja maximal ein paar erratierte zweit- etc. Auflagen nach. Es kann dann natürlich noch eine ganze Produktreihe im Raum stehen, die mit dem selben Grundlayout arbeitet, aber das ist hier bei uns im Hobbybereich doch eher selten. - Aber nachvollziehen kann ich deine Bedenken schon, auch wenn ich den Affinity Publisher momentan echt feier. (Naja, wenn ich ihn nicht gerade verfluche, weil ich eine bestimmte Funktion nicht wiederfinde, wenn ich ein par Tage oder gar Wochen raus bin.  ;D )
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Bildpunkt am 25.09.2020 | 20:35
Also ich bin mit Affinity sehr zufrieden und es ist ein fairer Preis . Zudem gibt es ein cooles You Tube Tutorial Reihe
https://www.youtube.com/watch?v=ExrwIRhWtmA&list=PLmvfIecjkTEIIxf5f7k-iayyg5nRdLGO3
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: flaschengeist am 25.09.2020 | 20:46
Unabhängig von der Software fände ich schön, wenn wir hier auch Buchtipps oder (Youtube)Links zum Thema "Layout Basics" sammeln (idealerweise fokussiert auf die Aspekte, die bei der Publikation von RPG-Werken besonders relevant sind) .
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Flamebeard am 26.09.2020 | 17:37
Unabhängig von der Software fände ich schön, wenn wir hier auch Buchtipps oder (Youtube)Links zum Thema "Layout Basics" sammeln (idealerweise fokussiert auf die Aspekte, die bei der Publikation von RPG-Werken besonders relevant sind) .

Eher für generelles Design (https://edu.gcfglobal.org/en/beginning-graphic-design/), aber schau' mal rein. Eigentlich ist alles selbstverständlich, aber in den Videos bekommt man es nochmal in Kontext gesetzt.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: ArneBab am 26.09.2020 | 18:40
Naja, Bücher sind aber in meinen Augen eher speziell, denn wenn einmal fertig, kommen idR ja maximal ein paar erratierte zweit- etc. Auflagen nach. Es kann dann natürlich noch eine ganze Produktreihe im Raum stehen, die mit dem selben Grundlayout arbeitet, aber das ist hier bei uns im Hobbybereich doch eher selten.
Meine Erfahrung im Hobbybereich (EWS Grundregelwerk) ist, dass ich 10 Jahre lang am gleichen Werk schleife und es zwischendrin immer wieder in Vorversionen veröffentliche.

Und meine als PDF veröffentlichten Geschichten sollten eigentlich auch immer mal wieder kleine Änderungen erhalten — bei meinen alten Kurzgeschichten in Ragtime geht das nicht mehr :-(

Eigentlich sollten die auf meine Webseite (und in 20 Jahren auf was immer Leute dann nutzen, um Geschichten zu lesen), aber um sie komplett abzutippen fehlt mir die … ehrlich gesagt die Motivation. Wäre es nur copy-paste aus einem Programm, wäre es schon längst passiert.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Doc-Byte am 26.09.2020 | 19:42
Wäre es nur copy-paste aus einem Programm, wäre es schon längst passiert.

Ich hab ein komplettes eBook per c&p nach Office übetragen, vom alten Layout befreit und dann ein neues Layout (bzw. das sogar inzwischen 1,5x) überführt. (https://www.smiliemania.de/smilies/geschockte-smileys/geschockte-smileys-004.gif.pagespeed.ce.zq4GSFOxL1.gif)

Aber meine ältesten Texte kann ich auch nicht mehr gescheid öffnen, obwohl ich da noch mit einem MS Produkt gearbeitet habe...  :-\

Vielleicht sollte man also unter die Layout-Basics tatsächlich aufnehmen, sich ein Arbeitstool auszuwählen, was aller Voraussicht nach langfristig unterstützt werden wird.  :think:
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: ArneBab am 26.09.2020 | 22:28
Vielleicht sollte man also unter die Layout-Basics tatsächlich aufnehmen, sich ein Arbeitstool auszuwählen, was aller Voraussicht nach langfristig unterstützt werden wird.  :think:
Ich benutze inzwischen Emacs Orgmode (mit LaTeX-Export). Einer meiner Gründe dafür ist, dass es plain Text ist. Egal was passiert, selbst wenn Emacs stirbt (nach inzwischen 30 Jahren) und LaTeX zu einem Kuriosum einer alten Plattform wird, auf die ich keinen Zugriff mehr habe, wird es weiter Programme geben, die Plain Text lesen können.

Ich hatte allerdings auch in Scribus schon den Text per Import eingebunden, so dass ich den Inhalt als Plain Text auf Platte hatte. Das war nur immer Umständlich, und ich brauchte unterschiedliche Dateien für Seitenleiste und Hauptleiste. Jetzt ist die Seitenleiste einfach der Container für Fußnoten.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Doc-Byte am 21.10.2020 | 21:21
Mir ist gestern  noch so ein "Basic" aufgefallen, als ich durch mein PDF gelesen habe: Seiten, die als (gedruckte) Doppelseite super funktionieren, können in einem eBook nicht ganz so optimal rüber kommen, wenn man das als einzelne Seiten anzeigen lässt / liest. Es kann also u.U. tatsächlich sinnvoll sein, zu einem neutraleren Layout zu greifen, wenn man beides gut abdecken will.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: flaschengeist am 28.10.2020 | 12:49
Ich habe mich jetzt entschieden, für eine erste gemeinfreie Version meines Systems doch Word zu verwenden. Nun möchte ich, dass bei meinem zweispaltigen Text beide Spalten die gleiche Höhe haben. Soweit ich bisher recherchiert habe, musss ich hierzu darauf verzichten, bei Überschriften andere Schriftgrößen als im Fließtext zu verwenden und sowohl bei Überschriften als auch im Fließtext gleiche Zeilen- und Absatzabstände einstellen. Weiß jemand, ob das auch anders geht? Ich würde sehr ungern auf unterschiedliche Schriftgrößen bei Überschriften verzichten.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Shihan am 28.10.2020 | 13:17
AFAIK geht das nur über strenge Kontrolle der Zeilengrößen und Absatzabstände.
Word hat halt leider keine guten Werkzeuge, um Registerhaltigkeit zu garantieren (das wäre das typographische Fachwort für dein Problem), weil es nicht für DTP gemacht wurde.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Der Nârr am 28.10.2020 | 13:34
Da muss man manuell einiges rumtricksen, indem du eine Art "kleinsten Zeilenabstand" wählst (die Norm für deinen Fließtext) und dann immer mit Vielfachen davon arbeitest (vor Absatz / nach Absatz), die wiederum genug Raum für deine Überschriften lassen.

Also wenn dein normaler Zeilenabstand z. B. 18 Punkt sind und du hast jetzt eine Überschrift, die von ihrer Größe her eigentlich schon 27 Punkt ist... Dann definierst du als Zeilenabstand vor dem Absatz mindestens 36 (das kleinste Vielfache von 18, das gleichzeitig genug Platz für 27 Punkt Schrift hat) und als Zeilenabstand nach dem Absatz 18 Punkt... wenn man es so macht, müsste es in der Theorie passen... Wird aber vermutlich viel Ausprobieren nötig sein.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: flaschengeist am 28.10.2020 | 15:22
Da muss man manuell einiges rumtricksen, indem du eine Art "kleinsten Zeilenabstand" wählst (die Norm für deinen Fließtext) und dann immer mit Vielfachen davon arbeitest (vor Absatz / nach Absatz), die wiederum genug Raum für deine Überschriften lassen.

Also wenn dein normaler Zeilenabstand z. B. 18 Punkt sind und du hast jetzt eine Überschrift, die von ihrer Größe her eigentlich schon 27 Punkt ist... Dann definierst du als Zeilenabstand vor dem Absatz mindestens 36 (das kleinste Vielfache von 18, das gleichzeitig genug Platz für 27 Punkt Schrift hat) und als Zeilenabstand nach dem Absatz 18 Punkt... wenn man es so macht, müsste es in der Theorie passen... Wird aber vermutlich viel Ausprobieren nötig sein.

Sehr schön, dann mache ich mich mal an die Arbeit  :d
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Doc-Byte am 28.10.2020 | 17:14
Nun möchte ich, dass bei meinem zweispaltigen Text beide Spalten die gleiche Höhe haben. [...] Weiß jemand, ob das auch anders geht?

MS Word? In dem Fall würde ich dir alternativ Open Office nahe legen, denn da ist die Ausrichtung nach Grundlinien nur eine Frage von ein paar Klicks. - Wobei es durchaus möglich ist, dass Word das auch drauf hat.
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: GazerPress am 10.11.2020 | 16:42
Hi Flaschengeist,

wie du schreibst, hast du dich bereits für Word entschieden. Der Vollständigkeit halber, trotzdem noch meine 2 Cent zu dem Thema.

Ich arbeite zurzeit an einem Adventure, das Ende 2020 publiziert werden soll. Als es vor 1 Monat soweit war, mir über das Layout Gedanken zu machen, wurde mir geraten, es unbedingt in InDesign zu machen.

Ich bin dem Rat gefolgt und bereue es nicht.

Warum?

1. Ich gehe davon aus, dass du viel Arbeit in deinen Text gesteckt hast. Es ist schade, dann beim Layout zu sparen. Lieber noch etwas mehr Zeit investieren, um am Ende ein rundes Gesamtprodukt zu haben.
2. Es mag oberflächlich klingen, aber wenn du ein Produkt verkaufen willst, ist das Layout entscheidend. Der Leser erwartet ein gut lesbares Produkt mit Weißräumen, Spalten, farblich unterlegten Kästchen, Illus, usw. Sicher lässt sich einiges davon in Word realisieren, zur Not halt mit Trickserei. Tatsache ist aber: Word ist kein Layout-Programm. Spätestens wenn's um das Einfügen, Verschieben und Bearbeiten von Illus geht, wirst du das merken. Wenn du ein ansprechendes Layout haben willst, nutze daher von Anfang an ein prof. Layout-Programm.
3. Trickserei kostet Nerven und Zeit. Die Zeit, die du anfangs investierst, um ein prof. Layout-Programm zu erlernen, sparst du dir später, wenn die Arbeit einmal flüssig läuft.
4. Gerade wenn du planst, auch in Zukunft Produkte rund ums Rollenspiel zu publizieren, ist die zeitliche Investition ein Layout-Programm zu erlernen, eine gute.
5. Zu Indesign und anderen Layout-Programmen gibt es unzählige Tutorials mit deren Hilfe man sich rasch einarbeiten kann. Von 100 Stunden kann keine Rede sein. Die Grundlagen beherrscht du in kurzer Zeit und damit lässt sich schon einiges realisieren.

Am Ende noch ein Link zu einem Video von Runehammer, der sehr überzeugend argumentiert, warum man ausschließlich mit professionellen Programmen layouten sollte. Enjoy :)
https://www.youtube.com/watch?v=ziQux7YR8Ho


 
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: flaschengeist am 11.11.2020 | 20:44
@Gazer Press und alle, die mich gewarnt hatten:

Ich habe jetzt eine erste Version mit Word gelayoutet und dabei nochmal deutlich die Grenzen, auf die ihr ja schon verwiesen hattet, am "eigenen Leib" erfahren. Insbesondere bietet MS-Word, anders als offenbar Open Office, keine Möglichkeit, mit vertretbarem Aufwand Registerhaltigkeit herzustellen.
Nun nehme ich mir als nächsten Schritt das Layout in einem Programm wie InDesign oder Affinity Publisher vor. Wobei ich ein Layout Problem habe, das vermutlich keine Software lösen kann: Ich habe sowohl im Zauber- als auch im Kreaturenkapitel viele kleine Tabellen, die Zauberformeln bzw. Spielstatistiken von Kreaturen zeigen. Die Zauber bzw. Beschreibungstexte vor den Tabbeln variieren allerdings sehr stark in der Länge, im Falle von Kreaturen variiert zusätzlich die Länge der Tabellen selbst. Ich vermute, hier kann ich Registerhaltigkeit nur durch Einfügen von "Filler-Elementen" wie Artwork herstellen?
Titel: Re: Publikation selbstentwickelter Rollenspiele: Was sind die "Layout-Basics"?
Beitrag von: Doc-Byte am 11.11.2020 | 22:05
Der Affinity kann das grundsätzlich schon, aber ich bin mir inzwischen nicht mehr sicher, ob das überhaupt erstrebenswert ist, weil die Tabellen dann sehr auseindergezogen werden. Bei kurzen Tabellen tendiere ich inzwischen eher dazu, auf das Grundlinienraster zu verzichten.