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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Medi_DE am 22.06.2020 | 20:40

Titel: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Medi_DE am 22.06.2020 | 20:40
Hallo an alle,

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TL;DR:
Meine Fragen:
Was kann ich gegen Spannungen in der Gruppe tun?
Was tue ich, wenn sich Chaotic Evil und Lawfull Good Chars auch OT in die Haare bekommen und wir dann eben schlechte Stimmung in der Gruppe haben?
Wie spreche ich einen Spieler an, der statt Master&Commander oder Fluch der Karibik - eher One Piece als Film in seinem Kopf sieht, wenn wir nicht ganz so pulpig unterwegs sind?
Sollte man Spieler ungestraft lassen, wenn diese sich falsch in der Welt verhalten haben und ihnen einen neuen Char gewähren um Konsequenzen zu umgehen?
Wie fordere ich bei einem leicht reizbaren Menschen mehr Zusammenspiel mit der Gruppe?
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ich habe in meiner aktuellen Gruppe ein riesiges Problem. Wir spielen bereits seit ein paar Jahren miteinander und sind auch inzwischen etwas älter, aber in den letzten Runden ist mir immer mehr der unterschiedliche Film in unseren Köpfen aufgefallen. Ich bin meist der Meister. Ein weiterer Spieler - nennen wir ihn Sören - hat dies nun auch hin und wieder übernommen.
Sören meistert Shadowrun, ich Cthulhu und aktuell Warhammer Fantasy.

Jetzt gehen aber die Meinungen übers Spiel bei uns teils sehr auseinander:
Zwei meiner Mitspieler mögen es sehr auf Kampf spezialisierte Charaktere zu spielen. Sören und ... nennen wir ihn Kasimir. Beide wünschen in meinen Runden eine eher sachte Behandlung (wir spielen bei mir eher erzählerisch und der Story/des RP's wegen) und möglichst viele Freiheiten sowie Zugriff auf mächtige Extras, während Sören in Shadowrun darauf achtet was wir überhaupt erhalten dürfen und er sich sehr auf die Regeln fokussiert.

Wenn man nun ein Meister ist, welcher mit den Spielern klar kommuniziert, dass es im Falle eines potentiellen Char Todes durch Schicksalspunkte, Benies o.ä. die Möglichkeit geben wird mit diesem Char weiter zu spielen (trotz scheitern der Szene/des Abenteuers/der Kampagne und mit möglichen permanenten Nachteilen) und Sören aber bei seinem Setting Würfelpech zu potentiellen Char Toden führen lässt - bin ich da dann wohl etwas angespannter und versuche durchdachter zu spielen und meine Gedanken mit der Gruppe zu teilen.

Nun gibt es wie o.g. noch weitere Mitglieder in unserer Gruppe, einer davon ist (immer) Spieler Kasimir.
Kasimir spielt sehr oft, sehr nahe Kopien seiner anderen Charaktere. Jeder Charakter ist Sozial-inkompetent, sehr mächtig in irgendwas, hat einen sehr nervigen Tick welchen er permanent jedem NPC unter die Nase hält und er provoziert oder bedroht jeden NPC, welcher einen schlechten ersten Eindruck bei ihm gemacht hat.

Aber gut, nun vielleicht ein kleiner Ausschnitt aus unserer Shadowrun Partie - ich hier als Spieler, ein Face Charakter mit mittelmäßigen Kampfskills.

Wir sind auf einem Schiff, dort wurde uns von unserem Johnson mitgeteilt, dass dieses Schiff sein Paket sei.
Der Auftrag ist klar:
- wir verkleiden uns als Passagiere
- die Passagierliste ist gehackt und editiert
- wir warten bis zum Zielhafen und bleiben an Bord wenn die Passagiere das Schiff verlassen
- wir überrumpeln die Wächter und kapern das Schiff

3/4 Stimmen waren dafür. Sören lies das Abenteuer immer mehr anlaufen, mehr und mehr wurde über unser Ziel bekannt:
Unsere Magierin entdeckt eine Magiebarriere!
Wir schließen uns kurz, sind dafür zu warten - doch Kasimirs gezüchteter, komplett mit Cyberware ausgestatteter Supersoldat möchte durch die Barriere. Er ist sich sicher, dass was auch immer der Auftraggeber haben möchte, zuerst von ihm geprüft werden müsse. Ich gehe dagegen. Versuche ihm zu erklären, dass es meiner Meinung nach nicht clever wäre den Johnson zu verärgern. Er habe sich klar ausgedrückt - wir sollen das Paket beschaffen und an ihn bringen - man öffnet nicht das Paket.
Kasimir stellt sich quer, er sieht so etwas nicht ein. Wenn da eine Barriere ist und wir eine Magierin haben, dann wird er gefälligst die Barriere durchdringen können.
Die Gruppe ist dagegen - er wird OT genervt.

Eine Stunde später scheint er auf unserer Seite zu sein. Wir wiegeln die Passagiere, nach einer mysteriösen Mordserie, auf und kapern nun doch vorzeitig das Schiff.
Kasimir hatte gute Ideen gehabt. Er und ich würden nun zum Kapitäns-Deck gehen, die Passanten als wütenden Schild und wir überrumpeln mit ihm als Kampfexperte die Crew! Großartig!
Dachte ich...
,,Ich gebe dir Rückendeckung!", schreit Kasimirs Charakter zu mir herüber.
,,Okay!" - ich drehe mich zum Spielleiter.
,,Ich öffne die Tür und sehe in den Raum.", sage ich.
,,Du siehst sechs bewaffnete Wachen auf deine Position zielen! Einer eröffnet das Feuer auf dich! Er..." - ,,Ich gehe ins untere des Schiffs und zur Barriere." sagt Kasimir plötzlich.

Ich war perplex... ich rief OT: ,,Dein Ernst? Alter, du hast das hier angefangen und jetzt lässt du mich hier allein?" - Ich war wirklich gefrustet, aber es war irgendwo schon witzig, wie stumpf es einfach kam. Nicht so lustig war seine Reaktion. Mit ausgestrecktem Stinkefinger schrie er mich OT an: ,,Ich habe scheinbar keine Ahnung wie ich meinen Char spiele! Ich weiß ja nicht was ich machen möchte und was ich zu tun habe! Dann f*..." - naja, sowas halt. Hat mir als Spieler schon gestunken, aber ich habe ihn in keinem Maße angegriffen. Ich hab nur mein Erstaunen nicht versteckt...

Nach dem Ereignis war es erstmal eisig am Tisch. Auch am kommenden Tag des Spiele WEs war da ein ganz bitterer Beigeschmack. Nach dem Spiel, wir sind alt genug, wollte ich die Sache sachlich klären. Schließlich sind wir eine Gruppe und es geht darum Spaß zu haben. Streitigkeiten mag ich IT solange, bis diese sich OT auswirken (bei Kasimir leider manchmal etwas heftiger und schneller).

Im Nachgang redete ich nochmal mit allen anderen Spielern. Kasimir war nicht zum reden bereit. Sören fand diese Runde spannend, grad die "leichte" Auseinandersetzung fand er witzig - leider niemand sonst.

Unsere anderen Spieler waren ebenfalls erbost über Kasimir, eine weitere Zusammenarbeit mit den Charakteren dürfte auch schwierig zu erklären sein, aber es entwickelt sich immer mehr Unstimmigkeit innerhalb unserer Spielergruppe. Im Austausch mit den anderen Spielern äußerten auch sie ähnliche Situationen mit Kasimir. Witzig, was man als Meister teilweise gar nicht vor den eigenen Augen bemerkt.

Zeitsprung!
Warhammer P&P in schnell:
Wir spielen vor Karl-Franz, Altdorf steht vor einer möglichen Belagerung und unsere Helden befinden sich mit ihrer Armee verteidigend davor. Auf dem Weg hinein legt sich Kasimir mit der Torwache und einigen Magier-Elfen an, brabbelt OT davon den Imperator zu töten.
Die Gegner sind noch weit genug weg, als Kasimirs Magier (ein Ullfric-Anbeter) zusammen mit den anderen beim Verlassen einer Taverne in Altdorf überfallen wird.
Mit dabei sind Sörens Sigmar-Priester und eine Ghyran- (Lebens-)magierin.
Der Überfall endet plötzlich. Die Wölfe von Kasimir verletzen zwei Banditen, Sörens Sigmar-Priester bewegt sie anschließend zum aufgeben.
Um Gnade winselnd fallen die kriminellen Bauern auf die Knie und beten um Vergebung, als Kasimir sagt:,, Ich schnipse mit meinen Fingern, worauf meine Wölfe ihnen die Köpfe abbeißen."

Ich lasse es geschehen, denke:,, Die Wendung habe ich nicht kommen sehen, könnte interessant werden." - Stille - Die Ghyranmagierin stottert schockiert. Sörens Sigmar Priester wendet sich an Kasimir:,, Du weißt, dass ich dich jetzt anzeigen muss, oder?", fragt Sören.
,,Mach was du willst.", sagt Kasimir.
S:,,Du hast zwei Menschen getötet, die sich ergeben hatten!"
K:,,Sie haben uns angegriffen."
S:,,Aber sie haben sich ergeben! In dieser Stadt gelten Gesetze! ICH BIN PRIESTER SIGMARS!"
K-OT:,, Mein Charakter dreht sich um und geht aus der Stadt."
Ich-OT:,,Naja, also ... was tust du jetzt?"
K-OT:,, Ich gehe aus der Stadt und in mein Erdloch."
OT-Diskutieren Sören und Magierin mit Kasimir, ganz offensichtlich sind beide Parteien voneinander gereizt.
Eine komische Stimmung in der Gruppe, mal wieder.

Was dann geschah:
- Die Wache wird alarmiert
- Sie finden ihn nicht
- Kasimir verschwindet in den nahen Wald
- Ich denke er hat seinen Fehler verstanden
- Ich erkläre Sören zum Richter
- Ich erkläre das dies kein Grund für eine Hinrichtung sei, lediglich etwas Schmutz auf dem Wappen der Armee, aber Kasimir geht weiter weg von der Gruppe.
- Ich versuche die Wogen zu glätten, doch Kasimir sagt mir (als SL), er wird hingerichtet werden
- Ich versuche weiter zu spielen, beide Pfade wieder zu verbinden, füge NSCs ein, Informationen an Kasimir, die wichtig für seine Armee wäre - kein Erfolg.

- Ich erhalte eine Nachricht von Kasimir: Ich werde in den Wald gehen und zu meinem Gott beten - dann sammle ich eine Tier-Armee zur Verstärkung und komme bei der Schlacht dazu!
(Als SL weiß ich nicht so recht mit dieser Forderung umzugehen, zumal es keine Frage war und es eigentlich auch nicht realistisch ist so etwas, als Standard-Gläubiger von seinem Gott zu fordern)

Als der Abend endet und wir unseren Anfang des ersten Abenteuers beenden, lobe ich die Dynamik, alle spielen gute Stimmung. Wir einigen uns auf einen neuen Termin.

Ein paar Tage ziehen ins Land. Ich denke Kasimir schämt sich vielleicht wie es gelaufen ist. Vielleicht kann ich seinen Charakter retten. Ich meine es sind Bauern in einem P&P und klingende Münze regelt im Imperium auch so manches. Wenn er mir schreibt, klügeln wir was aus und holen ihn ohne Tierarmee aus der Patsche. - Nope!
Ich erhalte eine WhatsApp, in der er mir erklärt, er würde sich einen neuen Charakter machen müssen. Der dreckige Verrat seiner Kameraden würde ihn nicht in ruhe lassen.
Wenn er mit der Armee des Waldes die Schlacht zum Sieg drehen würde, hätte er alle Schuldigkeiten gegeben über seinem Hauptmann erfüllt.

Ich hatte eigentlich gehofft ihm durch ein leichtes Fingerklopfen auf die Regeln der Welt aufmerksam machen zu können und ihm beizubringen, dass es in Städten nun mal Gesetze gibt und er mit Vertretern eben diesen unterwegs ist. Aber leider sieht er die Schuld bei den anderen.

Ich würde sehr gerne mit ihm darüber sprechen, da ich den Zwist in der Gruppe nicht gut finde und es mir selbst als Spieler aufgefallen ist, dass er teilweise harte Solo-Touren fährt. Nur ist er etwas stolz und eitel, was P&P angeht - ich möchte ihn auch nicht kränken, nur finde ich - Charakterplay hin oder her - man muss irgendwo im einem P&P Rücksicht auf die anderen nehmen - es geht um den Spaß von allen. Im Endeffekt wollen wir uns alle nur vergnügen und für Solo-Abenteuer mit mehreren Spielern, brauche ich keine Gruppe.

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Wie könnte man so etwas bei einer etwas sensibleren Person ansprechen? Ich habe erstens keine Lust dauernd neue Charaktere zu erstellen, weil er nicht mit den Konsequenzen des Handelns klar kommt, noch möchte ich ihn als Spieler rausdrängen oder ihm den Spaß am Spiel nehmen. Nur sollten auch nicht drei für einen noch mehr zurückstecken müssen.
Ich bin überfragt. Wer es getan hat, vielen Dank fürs lesen dieser Wall of Text - ich habe bereits versucht nur die nötigsten Informationen zu teilen.

Liebe Grüße
Medi
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: JS am 22.06.2020 | 20:47
"noch möchte ich ihn als Spieler rausdrängen oder ihm den Spaß am Spiel nehmen."

Ähm... er nimmt doch permanent EUCH den Spaß am Spiel, somit... auf Nimmerwiedersehen am Spieltisch.
Meiner Erfahrung nach ist es müßig und sinnlos, bestimmte Spielertypen mit bestimmen anderen Spielertypen in einer Gruppe unbedingt zusammenschließen zu wollen.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Medi_DE am 22.06.2020 | 20:51
Ähm... er nimmt doch permanent EUCH den Spaß am Spiel, somit... auf Nimmerwiedersehen am Spieltisch.
Meiner Erfaahrung nach ist es müßig und sinnlos, bestimmte Spielertypen mit bestimmen anderen Spielertypen in einer Gruppe unbedingt zusammenschließen zu wollen.

Ich verstehe den Gedankengang und danke für den Beitrag, nur ich kenne ihn jetzt gut 7 Jahre - ich habe da ein bisschen Sorge um die Freundschaft etc. Er nimmt, wie vielleicht oben angemerkt, gerne Dinge persönlich :>
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Derjayger am 22.06.2020 | 20:54
Hab's wegen TL;DR nur überflogen, aber aus eigener Erfahrung mit ähnlichen Spielern und Fällen kann ich zwei Dinge sagen:

1) Besprecht es mal auf der Metaebene des "zusammen Spielens", also abseits von "so ist mein Char/die Spielwelt". Es gibt im Medium "Tischrollenspiel" bestimmte Limitierungen, die sehr schwer bis unmöglich überwunden werden können, etwa dass man nicht einfach Gruppen trennen kann (weil es nur einen SL gibt), dass das Spiel vorbei ist, wenn die Gruppe nicht zusammenarbeiten will, usw. Daraus kann man einige Prämissen ableiten, die man bei der Char-Zusammenstellung fest beachten kann, etwa dass die Chars zusammenarbeiten müssen, sonst kommen sie einfach nicht zu einer Gruppe zusammen. Man kann diese Regeln auf dieselbe Ebene legen wie z.B. Angriffswürfe, die ja auch niemand in Frage stellt.
Das könnte glaube ich funktionieren, ohne dass jemand beleidigt ist.

2) Manche Spieler haben einfach ganz bestimmte Vorstellungen vom und Wünsche ans Spiel, da kann man nicht viel machen. Solange ihr also nicht auf einer Ölbohrinsel festhängt, würde ich Leute suchen, die zu mir passen. Wie das mit eurer Freundschaft ist, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Kannst ja notfalls die Gruppe nur noch 4x/Jahr stattfinden lassen und nebenbei eine neue aufmachen. Das ist natürlich ziemlich hinterlistig, aber dein Freund setzt dich in eine Zwickmühle.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Zed am 22.06.2020 | 20:55
Wir hatten in unserer Spielgruppe sehr viele Auseinandersetzungen, in denen immer wieder die Begründung kam: "Das macht mein Charakter aber so." Gerne mit dem Nachsatz, dass sein Handeln seiner Gesinnung entspräche.

Je selten wir spielten (Stichwort "Erwachsen Werden"), desto schwieriger war es, die SC-Konflikte In-Game zu lösen. Unser Ausweg:

Wir nahmen uns das gegenseitige Versprechen ab, in der Gruppe nicht mehr gegeneinander zu arbeiten. "Gruppenspiel vor Charakterspiel" nannten wir das.

Unterm Strich hat die Gruppe davon sehr profitiert. Die Einschränkung, keine gruppenfeindlichen Ego-Trips mehr zu gestatten, war gering gegenüber dem Vorteil, gemeinsam besser voran zu kommen.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Tegres am 22.06.2020 | 21:00
Klingt hart, aber: Kasimir ist ein Arschloch. Spiele nicht mit Arschlöchern.

Versuche ihm schonend beinzubringen, dass du nicht mehr mit ihm Rollenspiel spielen möchtest, ihr weiterhin offen für Kinobesuche/Konzerte/Trinken/Kochen/Bolzen/Häkeln/Paragliden/Train-Spotting/... mit ihm bist.

Ergänzend zu den Sachen meiner Vorposter: Erschafft die Gruppe, nicht einzelne Charaktere. Das verhindert Zwist. Beyond the Wall, Der Schatten des Dämonenfürsten, pbtA-Spiele und sicherlich einige andere Spiele haben das direkt mit eingebaut.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Bad_Data am 22.06.2020 | 21:00
Du scheinst dir eine Menge Gedanken zu machen, was ich eigentlich als eine gute Sache empfinde.
Häufig kann die Lösung am Tisch nur der Kompromiss heißen. Allerdings müssen dabei alle Parteien mit zufrieden sein.
Geht das nicht, ist manchmal nur eine Trennung möglich.

Ein wichtiger Punkt: Es ist nicht DEIN Problem, es ist das Problem der Gruppe.

Ich war perplex... ich rief OT: ,,Dein Ernst? Alter, du hast das hier angefangen und jetzt lässt du mich hier allein?" - Ich war wirklich gefrustet, aber es war irgendwo schon witzig, wie stumpf es einfach kam. Nicht so lustig war seine Reaktion. Mit ausgestrecktem Stinkefinger schrie er mich OT an: ,,Ich habe scheinbar keine Ahnung wie ich meinen Char spiele! Ich weiß ja nicht was ich machen möchte und was ich zu tun habe! Dann f*..." - naja, sowas halt. Hat mir als Spieler schon gestunken, aber ich habe ihn in keinem Maße angegriffen. Ich hab nur mein Erstaunen nicht versteckt...

Es klingt so, als hätte dieser Spieler irgendein fundamentales Problem mit der Runde. Manchmal ist das, woran sich ein Konflikt entzündet, nicht dass, was den Konflikt verursacht hat. Dennoch liegt es in der Verantwortung aller Beteiligten, dafür zu sorgen, dass der Laden läuft. Das ist manchmal natürlich schwierig, aber wenn sich mir jemand gegenüber so verhalten würde, dann müsste schon viel passieren, dass ich in der Runde weiterspielen würde.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: JS am 22.06.2020 | 21:05
Ich verstehe den Gedankengang und danke für den Beitrag, nur ich kenne ihn jetzt gut 7 Jahre - ich habe da ein bisschen Sorge um die Freundschaft etc. Er nimmt, wie vielleicht oben angemerkt, gerne Dinge persönlich :>

Das verstehe ich, aber die Frage ist eben, wie lange die Mehrheit noch genervt und frustriert sein soll, weil wieder einmal eine Person meint, sich nach nichts und niemandem außer sich selbst richten zu müssen. Diese Egozentriker hatte ich auch in meinem Umfeld und ertrug sie jahrelang, bevor ich nun endlich mal den Schlußstrich zog und davon innerlich und spielerisch sehr profitierte. (Mit einem spielte ich über 20 Jahre zusammen.)
Sicherlich bietet es sich vorher immer an, noch mal Tacheles zu reden und klarzumachen, was sich ändern muß, damit der Rest der Gruppe auch seinen Spaß findet. Aber wenn es sich nicht ändert, dann... naja... siehe Tegres. Und Data hat schon gut angemerkt, daß die Gruppe dazu nicht nur schweigen sollte. Spieler schweigen gerne mal zu allem Unangenehmen und überlasse das gerne dem SL, aber das sollte es dann auch nicht sein.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: CK am 22.06.2020 | 21:32
Ich habe auch schon in 30+ Jahren mit einem Spieler (mehrmals) den Schlußstrich ziehen müssen (mit mehrjährigen Pausen), der privat ein supernetter Kerl ist, aber am Tisch...

Was ich meine - manche Dinge  gehen halt nicht und dieser Kasimir übertreibt es, ist scheinbar komplett uneinsichtig und (auch deshalb) nicht kompromissbereit. Dann tschüss.
Ist vielleicht (noch) keine Option für Dich, aber wenn ihr im Gespräch das nicht klären könnt (und manche Leute sind trotz ihrer ansonstigen Nettigkeit da leider unbelehrbar), wird es dasfrüher oder später sein - und da empfehle ich das Ende mit Schrecken, statt den endlosen Schrecken.
Muss ja nicht auf ewig sein (aber wie gesagt, auch nicht das einzige Mal - siehe Eingangssatz).
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Irian am 22.06.2020 | 21:37
Ist es das wirklich wert, quasi den Spielspaß der Erhaltung dieser (imho fragwürdigen) Freundschaft zu opfern? Ist diese Freundschaft ansonsten so gewaltig toll, dass es sich lohnt, dafür effektiv das Hobby zu einer lästigen Pflicht werden zu lassen, die nicht mehr so richtig Spaß macht, sondern immer nur an aller anderen Nerven zehrt? Ich hab darauf keine Antwort, das mußt du entscheiden, wie stark die jeweiligen Faktoren da sind.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Selis am 22.06.2020 | 22:02
Ich habe nicht nur das es ein Ego-Spieler ist sondern auch noch ein richtig Schlechter dazu und eigentlich mag ich es nicht Spieler oder Spielleiter als schlecht zu bezeichnen aber das ist einfach ätzend.

Als Teenie hatte ich es genug mit mindestens einem zu tun gehabt, der seinen Film gefahren ist und leider auch da immer vom SL gestützt wurde.
Mich hat das zutiefst frustriert und irgendwann weigerte ich mich, mit ihm zu spielen, wenn er davon nicht ablässt, er spielte stets den unantastbaren Gruppenkiller.

Als SL hatte ich auch Spieler, die meinten ich solle Dankbar sein, das sie sich herablassen überhaupt aufzutauchen.

All das muss man sich nicht gefallen lassen. Du bist kein Dienstleister der sich dafür fürstlich entlohnen lässt, sondern willst mit Deiner Gruppe ne schöne Zeit haben.

Ich habe auch noch genug in der näheren Vergangenheit mit bossy Spielern und Dramaqueens zu tun gehabt, zweiteres ist auch noch ein Freund von mir, aus dem IT Gekappel wurde aber irgendwann ein OT beiderseitiges genervt von der anderen Person zu sein.

Ich mag auch IT Konflikte, man sollte es nur nicht übertreiben, wenigstens spielen sowas wie diese steinzeitlichen Gesinnungen bei uns keine Rolle mehr.

An dieser Stelle und nach Deinem Bericht kann ich nur raten, das sich jeder Einzelne sich überlegt ob er sich das weiter antun will oder das Wagnis eingeht irgendwann so richtig angepisst zu sein. Hier ist auch die Spielleitung gefragt, sie muss hier regulieren und ggfs. Konsequenzen zu ziehen, wie die auch immer aussehen. das ist das was ich zu häufig einfach vermisst habe, vor allem wenn der Spielspaßzerstörer noch in einer besonderen Beziehung zum SL stand.

Aber ich würde ihm also Kasimir mal deutlich sagen: "So nicht mein Lieber! Entweder Du überdenkst Deine Spielweise oder wir müssen anderweitig eine Lösung finden. Du versaust allen den Spaß am Spiel." Ich weiß rauswerfen ist hart und mir fiel das nie leicht, gelang mir nur einmal eine Trennung auf gegenseitiger Übereinkunft herbeizuführen und ich habe schon lieber die Kapangne eingestampft, was mich im Nachhinein einfach noch mehr ankotzt aber irgendwann muss man mal die Notbremse ziehen.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Feuersänger am 22.06.2020 | 22:41
Wie so ziemlich alle anderen hier schon geschrieben haben -- es gibt im Prinzip zwei Möglichkeiten:

1. sofort den Stecker ziehen und Kasimir aus der Gruppe entfernen;

2. mit der ganzen Gruppe (inkl K.) eine Absprache machen, dass man kooperativ spielt und sich nicht gegenseitig ans Bein pisst, und die SCs von vornherein kompatibel zueinander erstellt werden. Das bedeutet zB bei D&D: die Frage nach dem Umgang von LG und CE in derselben Party stellt sich gar nicht, weil sie niemals in derselben Party sein werden. Entweder man spielt eine Gute oder eine Böse Gruppe, basta.
Wenn sich "jemand" (K.) nicht damit einverstanden erklärt -> Abflug.
Wenn sich "jemand" (K.) zunächst damit einverstanden erklärt, aber die Vereinbarung dann im Spiel unterläuft oder bricht -> Abflug.

Meiner Erfahrung nach ist Methode 2 lediglich ein umständlicherer Pfad, der unweigerlich zum selben Ziel führt wie Tor Nummer 1.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Issi am 22.06.2020 | 22:53
Ich habe einige "Problem  Spieler" erlebt, und alle hatten eine Gemeinsamkeit: Sie waren "Sensibel"- gegenüber Kritik an ihrem Verhalten.
(genau genommen wollten sie nicht kritisiert werden. Nahmen sich aber auf der anderen Seite heraus auf Kosten der Mitspieler zu spielen)


Wenn das ungeklärt/unverändert so weitergeht, dann geht es auf eure Kosten. Das sollte euch klar sein.

Das ist jetzt vielleicht ein sehr ungewöhnlicher Tipp, aber wenn euch wirklich an einem Ego-Spieler gelegen ist, und ihr das "Sein Ego bloss nicht verletzen " Spiel mitmachen wollt,  dann ist es vermutlich das Einfachste ihm zu schmeicheln.
Sagt ihm, was für ein toller Mitspieler er ist, dass ihr auf keinen Fall auf ihn verzichten wollt. Und wenn er den leckeren Bissen gefressen hat,  dann bittet ihn, um mehr Zusammenspiel und Rücksichtnahme .
(Lasst es aussehen, wie einen zarten Wunsch, nicht wie einen Vorwurf. Er muss dass Gefühl haben, dass er aus reiner Güte darauf eingeht.  )


 ~;D

Falls euch das alles  zu doof ist dann sprecht Klartext. Aber dann kann es uU. sein, dass die Kritik zu Unfrieden führt.
(Bis hin zum Ausstieg)
Dieses Risiko sollte in Kauf genommen werden.

Edit.
Eine weitere Variante wäre: Die Kritik wegzulassen, und einfach nur auf :" Was wollen wir als Gruppe erreichen?" zu setzen.
Ziel : "Wir spielen zusammen. Wir ziehen am selben Strang"
(Wichtig hier: Bewusst gar keine Kritik an ihm speziell äußern, keinen Schuldigen suchen, die Vergangenheit ruhen lassen,  und stattdessen gemeinsam auf die Zukunft schauen )
Also nicht besprechen : Was lief in der Vergangenheit schlecht ? Und wer ist daran schuld?
Sondern nur: Wie wollen wir es in Zukunft haben?

Das kann auch funktionieren. Eine Garantie gibt es allerdings nicht.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Daniel E. am 22.06.2020 | 23:12
Vielleicht hilft es auch, im Gespräch mit Kasimir zunächst Fragen zu stellen - das mag helfen, ihn besser zu verstehen und es regt sein Denken an. Was er sich vom Spiel wünscht, was er vermutet, was sich die anderen vom Spiel wünschen, ob er denkt, dass die Wünsche inkompatibel oder zumindest problematisch sind. Falls er die letzte Frage bejaht, könntest du ihn fragen, ob er einen Idee hat, das Problem anzugehen; und so weiter.

Auf diese Weise nimmt er nicht die Rolle des Problems im Gespräch ein, sondern ist Teil des Lösungsversuchs. Ich denke, man bemerkt es, wenn man als Problem wahrgenommen wird, und meistens führt das dazu, "dichtzumachen". Da du schreibst, ihn gerne als Teil der Gruppe behalten zu wollen, würde ich die Kritik seines Verhaltens so lange vermeiden, wie er auf den Frage-Dialog eingeht und konstruktiv ist.

Viel Erfolg :)
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Quaint am 23.06.2020 | 00:44
Ich habe keinen Freund wie Kasimir. Aber ich betreibe recht viel Rollenspiel, und Spannungen innerhalb der Gruppe sind mir nicht unbekannt. Manche Leute passen einfach nicht zusammen, aber manchmal helfen auch Absprachen.
Oft habe ich Spannungen und Probleme erlebt im Zusammenhang von Aktionen Spieler(charakter) gegen Spieler(charakter). Für manche mag das erst das Salz in der Suppe sein, ich habe damit viele schlechter Erfahrungen gemacht. Einerseits eskaliert das bisweilen, andererseits kann es auch die Spielatmosphäre vergiften. Man kann aber durchaus absprechen, so etwas zu unterlassen.
Auch finde ich wichtig, das sich an Absprachen gehalten wird, sowohl an solche gegen PvP als auch an Charaktergruppeninterne. Wenn die Gruppe etwa mit 3 von 4 Stimmen etwas beschließt, dann hat sich die Gegenstimme bitte der Mehrheit zu fügen. Wer sich mutwillig über so etwas hinwegsetzt, macht sich ganz zwingend zum Problem, und wer dann mit "mein Charakter ist halt so" kommt, der darf denselben gerne durch einen gruppenkompatiblen Charakter ersetzen oder ihn so abändern, dass er kompatibel wird.
In dem Zusammenhang ist aber auch wichtig, sich eben Abzusprechen, und gegebenenfalls auch OT Zeit zu nehmen um das zu klären. Wenn einfach Fakten geschaffen werden, bevor sich da irgend jemand irgendwie abspricht, kann das schnell ein Problem werden.

Nehmen wir die Sache mit dem Exekutieren: Einerseits ist Kasimir da natürlich vorgeprescht. Das hätte er wohl besser gelassen. Andererseits hätte man da sicher auch mal als SL ne Auszeit ausrufen können und ihn auf die potentiellen Konsequenzen hinweisen können. Und der Sigmar-Priester kann auch mal 5e gerade sein lassen theoretisch - da war der Spieler aber wahrscheinlich auch überrascht und angefressen, weil einfach wieder so eine drastische Aktion kam. Ich meine das waren Räuber. Sie haben unter anderem einen Sigmarpriester angegriffen... Ich bin nicht ganz so firm in Warhammer Fantasy aber ich bin ziemlich sicher, dass sowohl Räuberrei als auch Angriffe auf Sigmarpriester gemeinhin mit dem Tod geahndet werden. Klar gehört da eigentlich noch ein Prozess dazu, aber Kriegszeiten jadda jadda
Insgesamt hätte da eine Absprache viel nützen können - entweder indem halt die Exekution unterlassen wird, oder sie zunächst abgesprochen wird, und der Sigmarpriester dann halt alle Hühneraugen zudrückt und dem Kollegen vielleicht mal was über imperiale Justiz erzählt.

Was natürlich das Thema betrifft das Kasimir scheinbar leicht explodiert, wenig kritikfähig ist usw. muss man halt sehen, ob man sich das dauerhaft antun möchte, wie man damit umgeht, und ob es vielleicht Gründe in seinem Privatleben hat, bei denen man ihm als Freund vielleicht irgendwie helfen kann, oder ihm zumindest etwas mehr nachsieht.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: ghoul am 23.06.2020 | 09:02
Ein Grundkonflikt, den ich hier sehe, ist die Uneinigkeit darüber, ob und wie sehr die Spielwelt ernstzunehmen ist.
Shadowrun und Warhammer sind nicht unbedingt Spiele, deren Settings bierernst sind.
Auch das Spielen mit Gummipunkten zur Vermeidung von Personnagentoden fördert nicht gerade ernsthaftes Abwägen von Konsequenzen.

Ohne Partei für Kasimir ergreifen zu wollen, auf dem hier alle rumbashen, möchte ich doch darauf hinweisen, dass Kasimir durchaus nicht ohne Grund oder aus heiterem Himmel sabotiert, seine Einstellung zum Spiel ist nicht absurd, sie wird durch aeussere Umstände - das Setting, die Regeln und den SL - begünstigt!
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: ghoul am 23.06.2020 | 09:08
Nachtrag: Na klar, das Rätsel um Kasimir wurde längst von Feldforschern und Empirikern gelöst: Kasimir langweilt sich! Er ist ein klassischer TLFL (https://ghoultunnel.wordpress.com/2011/10/21/neue-erkenntnisse-uber-spielertypen/)!
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Tegres am 23.06.2020 | 09:42
Ich mag auch IT Konflikte, man sollte es nur nicht übertreiben, wenigstens spielen sowas wie diese steinzeitlichen Gesinnungen bei uns keine Rolle mehr.
Ein Grundkonflikt, den ich hier sehe, ist die Uneinigkeit darüber, ob und wie sehr die Spielwelt ernstzunehmen ist.
...
Auch das Spielen mit Gummipunkten zur Vermeidung von Personnagentoden fördert nicht gerade ernsthaftes Abwägen von Konsequenzen.
Aus meiner Sicht sind weder Gesinnungen noch Gummipunkte noch vermeintlicher Ernst der Spielwelt dafür Gründe sondern schlichtweg Inkompatibilität von Spielstilen. (Wie ernst man die Spielwelt nimmt oder wie sehr Gesinnungen zum Tragen kommen hängt letztlich an der Gruppe, da kann das Regelwerk noch so strenge Vorgaben machen). Wenn jemand aber selbst nicht merkt, dass der Spielstil der Gruppe nicht zum eigenen passt, sondern stattdessen versucht, das Spiel der Gruppe zu dominieren, dann hat er nicht verstanden, dass Rollenspiel eine Gruppenaktivität und kein Solosport ist. Die logische Konsequenz ist daher wie beschrieben, dass sich Spieler und Gruppe trennen.

Nachtrag: Na klar, das Rätsel um Kasimir wurde längst von Feldforschern und Empirikern gelöst: Kasimir langweilt sich! Er ist ein klassischer TLFL (https://ghoultunnel.wordpress.com/2011/10/21/neue-erkenntnisse-uber-spielertypen/)!
Das Verhalten des Spielers auf die angeblich langweilige Runde zu schieben, finde ich einen krassen Vorwurf, zumal die sehr ausführliche Beschreibung der Runde durch den Threadersteller sich mich alles andere als nach Tavernenspiel anhörte. (Nichts gegen Tavernenspiel - ich mag es überhaupt nicht -, aber ich mutmaße, dass das für ghoul ein Paradebeispiel einer langweiligen Gruppe wäre. Korrigiere mich bitte, wenn ich da falsch liege, ghoul.)
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: First Orko am 23.06.2020 | 09:46
Erstmal: Willkommen im Forum @Medi_DE
 :howdy:

Und dann zur Frage: Im Grunde Was der Feuersänger sagt. In Fällen, wo die sozialen Rollen "Mitspieler" und "Freunde" überlappen sagt es sich als Außenstehender zwar leicht "Spiel nicht mit Idioten (= idiotisches Verhalten am Tisch)" aber die Umsetzung gestaltet sich naturgemäß schwieriger.
Von einem Gruppengespräch als erste Maßnahme würde ich absehen - die Wahrscheinlichkeit, dass das eine Vorführung von Kasimirs destruktiven Verhalten wird, ist groß. Und das hat dann Einfluss auf die Verhältnisse beider Rollen.

Hier mein Vorschlag:
Wenn dir an ihm menschlich etwas liegt UND er sich mit Kritik schwertut dann wäre es das Beste, mit einem Gespräch unter vier Augen anzufangen. Dabei möglichst ohne Vorwürfe arbeiten und ihm klarmachen, dass du nicht so viel Spass an den gemeinsamen Runden hast und dir nicht klar bist, warum er bestimmte Verhaltensweisen so umsetzt. Bei der Gelegenheit: Konkret fragen, warum er ein paar Aktionen (s.o.) so gemacht hat. Und nicht von "mein Charakter ist halt so" ablenken lassen: ER hat entschieden, so zu handeln und zwar aufgrund von irgendem oder irgendwas.
An der Stelle kann man dann in einen Dialog treten. Ein solches Gespräch kann auf unterschiedlichste Ergebnisse hinauslaufen:

* Er hat auch ein Problem mit Verhalten von anderen am Tisch => Dann wäre u.U. ein klärendes, offenes Gespräch in der Gruppe hilfreich
* Er hat eine grundsätzlich andere Vorstellung von Rollenspie => Vorschlag, das ER außerhalb eurer Runden selbst mal leitet
* Er versteht das Problem nicht => Das wäre dann die Bestätigung für Feuersängers Punkt 2

Ich habe schon unterschiedlichste "Problemspieler" erlebt und ganz ganz selten waren das "Idioten aus vollem Herzen". Selten hat ein Gespräch zu Augang 3 geführt - aber es kam vor!
Rollenspiel ist ein soziales Hobby und viele Probleme im Spiel haben meiner Erfahrung nach Gründe außerhalb oder drumherum.

EDIT:

Eine "Lösung" habe ich noch - das ist aber m.E. eher mieses social Engineering und im Grunde nicht ernst gemeint - aber doch wohl durchaus verbreitet  ::) Daher zur Vollständigkeit:
Baut eine neue Runde parallel auf - ohne Kasimir. Löst danach nach und nach die eigentliche Runde auf, aus unterschiedlichen Gründen. Kurzfristige Absagen, kein passender Termin zu finden usw.
Nachteil: Wenn schlecht umgesetzt wird Kasimir da ziemlich schnell (und zu Recht!) beleidigt sein. Wenn es gut umgesetzt ist, kann man das für sich unter "Lieber ein Ende mit Schrecken..." verbuchen. Bin da kein Freund von - aber je nach sozialer Konstellation mag das ein Ausweg sein.

Im Grunde auch nur eine Variante von "Raus mit dem Idioten"  8] :gasmaskerly:
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Issi am 23.06.2020 | 09:49
@
ghoul
Dass er sich langweilt ist offensichtlich, allerdings würde ich das weniger am System festmachen.
Ich denke eher, er liebt seine Figuren.
Ist aber unzufrieden, weil sie nicht genügend zur Geltung kommen.

Macht die Gruppe immer alles zusammen?
Das ist schlecht für solche Spieler.
Die brauchen auch mal Einzelaktionen.
(Einzel Spotlight )

Wird auf den persönlichen Hintergrund und die Motivationen seiner Figur überhaupt eingegangen vom SL?(Gibt es NSC die mit ihr verknüpft sind? Kümmert sich der SL auch um die Geschichten der einzelnen Figuren? Oder fallen die unter den Tisch)
Falls nicht, ist das für Storyfreunde auf Dauer tödlich.

(Mal einen persönlichen Erzfeind, mal ein Duell,  mal Love Interest, mal ein Verwandter etc. böte ihm da mehr als -wir spielen das Abenteuer, und alle machen brav mit )


Das "motiviere dich selbst warum du mitläufst ",  funktioniert bei manchen Spielern nur begrenzt.
Und vor Allem nicht dauerhaft.
Irgendwann kommen die "Starallüren. "



Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Swafnir am 23.06.2020 | 09:59
Ich finds immer etwas schwierig, wenn irgendwelche Gründe konstruiert werden, warum jemand etwas tut.
Meiner Erfahrung ist es oft schlicht so, dass es keine Gründe gibt. Manche Leute sind einfach Arschlöcher und manche Leute lügen. Einfach so. Ohne nachvollziehbaren Grund. Denen dann Begründungen zu suchen, warum eigentlich die anderen Schuld sind, bestärkt sie doch nur.

Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: ghoul am 23.06.2020 | 10:03
@Tegres: Klar, Spielleiter solidarisieren sich mit Spielleitern. Deswegen enden deren Unterhaltungen über "Problemspieler" immer mir dem Fazit, das alles nur an dem schlechten und böswilligen Spieler lag. Hier im Thread fiel sogar schon ein Kraftausdruck! Edit: Mehrfach!
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Maarzan am 23.06.2020 | 10:07
Nebenbei: Die Lösung wird nicht unbedingt "Dann gib ihm was er will" sein.
Denn auch die anderen Spieler haben ihre berechtigten Anliegen, Spotliught- und Spielstilinteressen.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: First Orko am 23.06.2020 | 10:09
@Tegres: Klar, Spielleiter solidarisieren sich mit Spielleitern. Deswegen enden deren Unterhaltungen über "Problemspieler" immer mir dem Fazit, das alles nur an dem schlechten und böswilligen Spieler lag.

Ja, das finde ich auch immer... schwierig. Daher mein Vorschlag des etwas differenzierteren Vorgehens.

Aber letztlich lebt man hier ja auch die Foren-Persona. Da glaube ich einfach, dass in solchen Thread gerne mal Vorschläge gemacht werden, die man selbst kaum so direkt umsetzen würde  8]
Ich kann zu meinen Vorschlägen nur sagen: Habe ich alles mal so oder ähnlich erlebt. Auch das Letzte, leider.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Issi am 23.06.2020 | 10:16
Ich finds immer etwas schwierig, wenn irgendwelche Gründe konstruiert werden, warum jemand etwas tut.
Meiner Erfahrung ist es oft schlicht so, dass es keine Gründe gibt. Manche Leute sind einfach Arschlöcher und manche Leute lügen. Einfach so. Ohne nachvollziehbaren Grund. Denen dann Begründungen zu suchen, warum eigentlich die anderen Schuld sind, bestärkt sie doch nur.
Naja die Welt ist nicht nur schwarz oder weiß.

Und er scheint ja auch positive Seiten zu haben. (Kreative Ideen, investiert viele Gedanken in seine Figur)

Das Anstrengende ist vermutlich, dass er durch seine Boykott Aktionen vor den Kopf stößt und extra Aufmerksamkeit zieht.

Entweder das Aufmerksamkeits Defizit lässt  sich anders beheben oder eben nicht.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Issi am 23.06.2020 | 10:19
Nebenbei: Die Lösung wird nicht unbedingt "Dann gib ihm was er will" sein.
Denn auch die anderen Spieler haben ihre berechtigten Anliegen, Spotliught- und Spielstilinteressen.
Stimmt. Die Frage wird eher sein:
"Was/Wieviel braucht er?" Und "Können wir ihm das geben?"
Ist eine Abwägungssache.
(Wenn es zu sehr auf Kosten der Mitspieler geht, macht es keinen Sinn)
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: ghoul am 23.06.2020 | 10:22
"noch möchte ich ihn als Spieler rausdrängen oder ihm den Spaß am Spiel nehmen."

Ähm... er nimmt doch permanent EUCH den Spaß am Spiel, somit... auf Nimmerwiedersehen am Spieltisch.
Meiner Erfahrung nach ist es müßig und sinnlos, bestimmte Spielertypen mit bestimmen anderen Spielertypen in einer Gruppe unbedingt zusammenschließen zu wollen.
Es geht ja nicht nur um die Kompatibilität unter Spielertypen, sondern auch um Spieler- und Spielleitertypen.

@Medi_DE: Als welchen SL-Typen schätzt du dich denn ein?
SL-Typen siehe hier: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,106671.0.html
und im Vorreiter-Thread: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,11658.0.html
 ;)
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Swafnir am 23.06.2020 | 10:23
Naja die Welt ist nicht nur schwarz oder weiß.

Und er scheint ja auch positive Seiten zu haben. (Kreative Ideen, investiert viele Gedanken in seine Figur)

Das Anstrengende ist vermutlich, dass er durch seine Boykott Aktionen vor den Kopf stößt und extra Aufmerksamkeit zieht.

Entweder das Aufmerksamkeits Defizit lässt  sich anders beheben oder eben nicht.

Aber auch nicht immer grau  ;)
Und ich hatte schon genau so einen Mitspieler. Als er dann vor der Runde angefangen hat laut zu überlegen wie er jetzt den noch nicht anwesenden Mitspieler ärgern oder sabotieren kann, hab ich die Runde beendet. Dadurch das er ein toller und kreativer Spieler war, hab ich viel zu lange hingenommen. Und meine Mitspieler hätten das auch weiterhin hingenommen. Einfach aus Angst vor Konfrontation.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Issi am 23.06.2020 | 10:31
Aber auch nicht immer grau  ;)
Und ich hatte schon genau so einen Mitspieler. Als er dann vor der Runde angefangen hat laut zu überlegen wie er jetzt den noch nicht anwesenden Mitspieler ärgern oder sabotieren kann, hab ich die Runde beendet. Dadurch das er ein toller und kreativer Spieler war, hab ich viel zu lange hingenommen. Und meine Mitspieler hätten das auch weiterhin hingenommen. Einfach aus Angst vor Konfrontation.
Glaube ich Dir.
Ich hatte solche Spieler auch schon.
"Schwarze Löcher" 
Die andere sabotieren und verletzen, um sich selbst besser zu fühlen. 

(Aber ich denke der TE ist noch nicht an dem Punkt auf den Spieler und Freund zu verzichten . Er hat noch Hoffnung. Und vielleicht ist die berechtigt. Das ist mMn.  ein Prozess, den jede Gruppe für sich durchmachen muss. )
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Tegres am 23.06.2020 | 10:41
@Tegres: Klar, Spielleiter solidarisieren sich mit Spielleitern. Deswegen enden deren Unterhaltungen über "Problemspieler" immer mir dem Fazit, das alles nur an dem schlechten und böswilligen Spieler lag. Hier im Thread fiel sogar schon ein Kraftausdruck! Edit: Mehrfach!
Wenn ein Spieler den Spielspaß für alle anderen in der Gruppe mindert (unabhängig wie man zum Spielstil der Gruppe stehen mag), ist es nur logisch, dass alle anderen ihn für das Problem halten. Ja, "Arschloch" ist ein krasser Ausdruck, den habe ich aber deshalb genommen, weil es einfach den ikonischen Rollenspieltipp gibt "Spiele nicht mit Arschlöchern!" gibt. Damit meine ich nicht, dass Kasimir an sich ein Arschloch ist, konkret für die Gruppe aber schon, weil es sich aus meiner Sicht um destruktives Verhalten handelt. In einer anderen Gruppe mit einem anderen Spielstil ist Kasimir vielleicht der beste Mitspieler, den man sich wünschen kann.

Warum ich so schnell zur Ultima Ratio, dem Gruppenausschluss, rate? Rollenspiel soll Spaß machen und nicht stressen. Es ist aus meiner Sicht weder die Aufgabe des Spielleiters noch der Spieler andere Spieler zu erziehen oder zu versuchen Gruppenkonflikte zu lösen. Wenn eine gute Aussicht auf eine Lösung des Konflikts besteht, dann lohnt es sich dennoch, die entsprechende Zeit und Kraft zu investieren. Für mich persönlich klingt aber der Startpost so, als sei das Kind so tief in den Brunnen gefallen, dass es mehr Mühe macht, es zu retten, als sich einen anderen Mitspieler zu suchen. Bessere Tipps habe ich nicht. Glücklicherweise gibt es aber eine Schwarmintelligenz und eine Schwarmerfahrung im Forum, die detailliertere und differenziertere Tipps parat, als ich. Am Ende kann dann der Threadersteller aus den vielen Meinungen, die hier vertreten werden, seine Schlüsse ziehen.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Medi_DE am 23.06.2020 | 10:54
Also, ersteinmal vielen Dank für die ganzen Anregungen, Lösungsansätze und Willkommensgrüße. Danke auch an ghoul für die andere Blickrichtung.
Ich glaube nicht, dass er sich wirklich langweilt.
Das Problem ist eher: Er ist etwas, das ich gerne als Drehbuchautor bezeichne.

Ich fange mal recht weit vorne an:
Vor 7 Jahren kamen er und sein damaliger bester Kumpel Steven in unsere Gruppe.
Beide lebten von extremen Gewalt-Fantasien und ich erhielt in regelmäßigen Abschnitten überarbeitete Storys - von Anfang bis Ende, inkl. wie und wann der Char abzuleben hat und was dabei zu beachten sei.

Damals noch für Cthulhu.
Steven ist ein Sohn Dagons (diese Idee wurde mir gesagt, nicht erfragt oder erarbeitet), Kasimir ein Arzt mit Sezierungzwang, der im Laufe der Abenteuer zum freiwillig zum Ghul wurde. Wir spielen also kein Standard Cthulhu, sondern eins auf die Wünsche der Spieler zugeschnittenes.
In der aktuellen Cthulhu Story geht es um den Grundbesitz von Kasimirs IT Onkel, also ich bemühe mich alle Spieler gleich auf ihre Kosten kommen zu lassen.

Im laufe der Abenteuer wurde Steven immer unzufriedener mit meinem Meister Stil.
Zum einen korrigierte er die Lore nach seinen Vorstellungen OT in Situationen und zum anderen waren Steven und Kasimir OT beschäftigt zu diskutieren, was aus dem Mythos denn da wäre und wie man es It vernichten könne. Dieses OT Gekläre hat mich damals schon genervt, ebenso die anderen und Kasimir war im Endeffekt die treibende Kraft gegen Steven, jetzt ist Steven nicht mehr in unserer Gruppe.

Zum Thema Bennies: Diese sind in Savage Wolrds oder Warhammer fest verankert und die Lebensrettende Funktion ist laut Regelwerk. Ich finde man kann sie benutzen und trotzdem vernünftig spielen. Schließlich bleibt der Charakter verletzt oder die Situation scheitert, finde ich teilweise schlimmer, als notgedrungen einen neuen Charakter in die Session drücken zu müssen.

Auch ist er in drei weiteren Spielgruppen, dort wird einmal bitter ernst gespielt und zwei mal Pulp. Daher denke ich, dass er bei uns sogar mehr Konsequenzen erfährt als in den anderen Gruppen. Wenn er nicht sieht, was für deinen Char vorhanden ist, kann ich es leider auch nicht ändern.

In Warhammer versuchte er ganz am Anfang mit „wilden“ Wölfen zu kommunizieren (er spielt einen Bernsteinmagier, sehr auf Tiere ausgelegt), diese waren aber von Goblins domestiziert und hatten daher andere Pläne mit ihm als zu sprechen.
Als ich einen verletzten Bären, der einen Goblin getötet hatte, beschrieb - ignorierte er diese Gesprächsoption komplett.
Er wollte zwei Riesen-Wölfe als Tiere, die hat er bekommen.
Was ich eher vermute, ist das er mit den Regeln der Welt nicht klar kommt, was am Anfang nicht tragisch ist. Ich versuche allen Spielern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, nur kann ich eben nichts tun wenn er einfach handelt. Also natürlich habe ich es im Endeffekt versucht zu erklären aber er ist dann geflohen.

Um nochmal auf Shadowrun zurück zu kommen:
Wie ich sagte, Sören gibt uns nur begrenzt die Möglichkeit mit Karma den Tod unseres Chars zu verhindern. Er hat bereits bei der ersten Session klar gemacht, es wird etwas ernster.
Kasimirs Charakter ist ein Genmanipulierter, gezüchteter Super Soldat mit Verbindungen zu Renraku. Leider hat er das „der Charakter passt super zu meiner Story“ von Sören so gedeutet, dass der Mainplott um seinen Charakter geht und dieser für den Plott unausweichlich ist. Diese Aussage habe ich von ihm nach dem Streit bekommen. Als ich Sören darauf ansprach musste er lachen und meinte Kasimirs Charakter hat nur bedingt damit zu tun. Er ist jedenfalls nicht der Protagonist oder so wichtig wie er es vermutet.

Ich denke ich versuche es mal unter vier Augen, nochmal vielen Dank für die Anregungen. Nach Feierabend schaue ich hier nochmal rein und antworte hier auf das ein oder andere genauer. 🙂

Edit: Die Regeln für die Erstellung der Warhammer Chars war: Sie müssen mit dem Imperium zusammenarbeiten, sie gehören schon länger der selben freien Armee an
, sind dort quasi Offiziere und diese Charaktere sollen auch in 17 Jahren noch in dieser Konstellation sein und werden in unserer anderen Story als potentielle NPCs weiter existieren. Und das hat alles so überhaupt nicht funktioniert. Auch sind, wie ich es kommuniziert habe, die Charaktere mehr oder minder nicht die Hauptrollen. Es geht eigentlich um den Aufstieg ihres Hauptmanns, den sie aktiv beeinflussen sollen.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: ghoul am 23.06.2020 | 10:59
Drüber reden ist sicher das beste. Zuhören ist auch ganz wichtig, um die Perspektive des anderen zu verstehen.
Ich vermute aber, wie die anderen auch, dass die Vorstellungen zu weit auseinander gehen, als dass ein dauerhaftes Zusammenspiel sinnvoll möglich sein wird.
Wünschenswert: Nicht im Streit auseinandergehen. Verstehen, wer was will.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Arkam am 23.06.2020 | 11:38
Hallo zusammen,

ich habe eine Menge Fragen zum Problemspieler und eurer Gruppe. Denn man kann Rollensiel eben sehr verschieden betreiben.

Organisiert er den nächsten Termin, wird häufig bei ihm gespielt, führt er Gruppentagebuch oder kann gut aus dem Kopf rekapitulieren? - Zeigt er also irgendwie das die Runde ihm wichtig ist?

Wie alt seid ihr eigentlich? - 20+ oder 50+ reicht als Beschreibung vollkommen.

Wie haltet ihr es mit Regeln und Hintergrund? Denn beide spannen einen Rahmen auf. Wer diesen Rahmen kontrolliert, in unserer Runde hautsächlich die Spielleitung, hat eine gewisse Macht. Es gibt Spieler die garnicht damit klar kommen wenn andere Macht und sei sie noch so klein, über sie haben.

Welche Vorbilder aus Medien nutzt Kasimir denn? Kann es vielleicht sein das er wortwörtlich einen ganz anderen Film sehen will. Das Verhalten klingt für mich ein wenig nach dem 80er Jahre Film Held mit seinen Buddies der auch immer etwas jenseits der gesetzten Ordnung ist und damit recht hat.

Wie reagieren die anderen Mitspieler im und außerhalb des Spiels? Versuchen sie den nervigen Charakter im Spiel zu "bestrafen" oder zu "erziehen"? Ziehen sie sich bei einem Ego Trip hinter ihre Smartphones zurück oder werden sie aktiv?

Wie reagiertr jeweils die Spielleitung? Blockt sie, versucht sie aktiv das Abenteuer zu "retten", steigt sie ein oder lässt sie es einfach so geschehen? Versucht ihr klar zu stellen wo Chancen und Risiken bei besonderen Charakterkonzepten sind und wie gut sie zu eurem Abenteuer passen?

Gruß Jochen
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Issi am 23.06.2020 | 12:09
Also, ersteinmal vielen Dank für die ganzen Anregungen, Lösungsansätze und Willkommensgrüße. Danke auch an ghoul für die andere Blickrichtung.
Ich glaube nicht, dass er sich wirklich langweilt.
Das Problem ist eher: Er ist etwas, das ich gerne als Drehbuchautor bezeichne.

Ich fange mal recht weit vorne an:
Vor 7 Jahren kamen er und sein damaliger bester Kumpel Steven in unsere Gruppe.
Beide lebten von extremen Gewalt-Fantasien und ich erhielt in regelmäßigen Abschnitten überarbeitete Storys - von Anfang bis Ende, inkl. wie und wann der Char abzuleben hat und was dabei zu beachten sei.

Damals noch für Cthulhu.
Steven ist ein Sohn Dagons (diese Idee wurde mir gesagt, nicht erfragt oder erarbeitet), Kasimir ein Arzt mit Sezierungzwang, der im Laufe der Abenteuer zum freiwillig zum Ghul wurde. Wir spielen also kein Standard Cthulhu, sondern eins auf die Wünsche der Spieler zugeschnittenes.
In der aktuellen Cthulhu Story geht es um den Grundbesitz von Kasimirs IT Onkel, also ich bemühe mich alle Spieler gleich auf ihre Kosten kommen zu lassen.

Im laufe der Abenteuer wurde Steven immer unzufriedener mit meinem Meister Stil.
Zum einen korrigierte er die Lore nach seinen Vorstellungen OT in Situationen und zum anderen waren Steven und Kasimir OT beschäftigt zu diskutieren, was aus dem Mythos denn da wäre und wie man es It vernichten könne. Dieses OT Gekläre hat mich damals schon genervt, ebenso die anderen und Kasimir war im Endeffekt die treibende Kraft gegen Steven, jetzt ist Steven nicht mehr in unserer Gruppe.

Zum Thema Bennies: Diese sind in Savage Wolrds oder Warhammer fest verankert und die Lebensrettende Funktion ist laut Regelwerk. Ich finde man kann sie benutzen und trotzdem vernünftig spielen. Schließlich bleibt der Charakter verletzt oder die Situation scheitert, finde ich teilweise schlimmer, als notgedrungen einen neuen Charakter in die Session drücken zu müssen.

Auch ist er in drei weiteren Spielgruppen, dort wird einmal bitter ernst gespielt und zwei mal Pulp. Daher denke ich, dass er bei uns sogar mehr Konsequenzen erfährt als in den anderen Gruppen. Wenn er nicht sieht, was für deinen Char vorhanden ist, kann ich es leider auch nicht ändern.

In Warhammer versuchte er ganz am Anfang mit „wilden“ Wölfen zu kommunizieren (er spielt einen Bernsteinmagier, sehr auf Tiere ausgelegt), diese waren aber von Goblins domestiziert und hatten daher andere Pläne mit ihm als zu sprechen.
Als ich einen verletzten Bären, der einen Goblin getötet hatte, beschrieb - ignorierte er diese Gesprächsoption komplett.
Er wollte zwei Riesen-Wölfe als Tiere, die hat er bekommen.
Was ich eher vermute, ist das er mit den Regeln der Welt nicht klar kommt, was am Anfang nicht tragisch ist. Ich versuche allen Spielern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, nur kann ich eben nichts tun wenn er einfach handelt. Also natürlich habe ich es im Endeffekt versucht zu erklären aber er ist dann geflohen.

Um nochmal auf Shadowrun zurück zu kommen:
Wie ich sagte, Sören gibt uns nur begrenzt die Möglichkeit mit Karma den Tod unseres Chars zu verhindern. Er hat bereits bei der ersten Session klar gemacht, es wird etwas ernster.
Kasimirs Charakter ist ein Genmanipulierter, gezüchteter Super Soldat mit Verbindungen zu Renraku. Leider hat er das „der Charakter passt super zu meiner Story“ von Sören so gedeutet, dass der Mainplott um seinen Charakter geht und dieser für den Plott unausweichlich ist. Diese Aussage habe ich von ihm nach dem Streit bekommen. Als ich Sören darauf ansprach musste er lachen und meinte Kasimirs Charakter hat nur bedingt damit zu tun. Er ist jedenfalls nicht der Protagonist oder so wichtig wie er es vermutet.
Ok, hier muss ich doch noch mal einhaken.
Wenn die Figuren der Spieler nicht im Fokus der Aufmerksamkeit stehen, sondern stattdessen irgendeine Figur des SL- Siehst Du da denn gar kein Frustpotential für die Spieler?

Kaum ein Spieler hat mEn. mit seiner Figur (Die einzige, die er hat)- Lust auf eine Nebenrolle.
Die eher dazu dient, irgendeine Meister Figur glänzen zu lassen.


Die SC sind normalerweise auch  die Protagonisten. Sprich : Die wichtigsten Figuren im Spiel.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: flaschengeist am 23.06.2020 | 12:18
Stimmt. Die Frage wird eher sein:
"Was/Wieviel braucht er?" Und "Können wir ihm das geben?"
Ist eine Abwägungssache.
(Wenn es zu sehr auf Kosten der Mitspieler geht, macht es keinen Sinn)

Das fasst es aus meiner Sicht schön zusammen  :d. Ich würde mir zunächst klar machen, dass du dich zwischen zwei unangenehmen Konsequenzen entscheiden musst:

A. Einem Konflikt(gespräch) mit deinem Freund Kasimir.
B. Frust beim Rollenspiel.

Solche Entscheidungen fallen naturgemäß schwer aber mir scheint, du hast hier schon durchblicken lassen, dass die Nachteile von B. überwiegen. Dann wäre die nächste Frage, wie gehe ich das Gespräch so an, dass der Konflikt eure Freundschaft nicht mehr als nötig beeinträchtigt. Folgendes würde ich hierzu beachten bzw. bedenken:

1. Wie Issi schon sagte, lässt die Beschreibung von Kasimirs Verhalten auf eine Persönlichkeitsstruktur schließen, bei der man mit Botschaften von Anerkennung viel erreichen kann. Ideal wäre, wenn bei ihm ankommt: "Ich schätze dich als Mensch und du trägst viel Positives zum RPG bei, daneben gibt es jedoch Dinge, dich ich mir anders wünsche." Suche am besten Punkte, die du wirklich so meinst. Es ist allerdings ein Irrglaube, dass jeder automatisch spürt, wenn du unautenthisch lobst: Gerade bei der vermuteten Persönlichkeitsstruktur hungern die Menschen nach Anerkennung und sind kaum "über-lob-bar".

2. Ihr seid nicht Kasimirs Eltern oder Therapeuten. Daraus folgt, was hier schon mehrfach gesagt wurde: Seine Bedürfnisse sind nicht wichtiger als deine. Gerade eine Freundschaft ist kein guter Platz, um ständig darum kämpfen müssen, dass die eigenen Bedürfnisse berücksichtigt werden. 

3. Du beschreibst Kasimir als besonders kritikempfindliche Person und hältst dich deswegen nachvollziehbarerweise mit Kritik zurück. Das hat drei wichtige Konsequenzen: Erstens, Vermeidung des (befürchteten) Konflikts. Zweitens, Zurückstellen deiner Bedürfnisse. Drittens, Bestärkung von Kasimirs Verhaltensmuster. Dass du keine Lust mehr auf Konsequenz zwei zugunsten von eins hast, ist ja schon deutlich geworden. Zu drei wäre noch zu sagen, dass Kasamir höchstwahrscheinlich nicht bewusst im Sinne von "jetzt manipuliere ich ihn mal mit Aggression, seine Bedürfnisse sind mir völlig egal" handelt. Gerade deshalb ist es aber sehr wichtig für ihn, sich der "Unreife" seines Verhaltens bewusst zu werden, denn aggressiv auf "normale" Bedürfnisse von Mitmenschen zu reagieren, schadet ihm letztlich am Meisten, weil es langfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Einsamkeit führt (um nur eine negative Konsequenz zu nennen, im Beruf sind kritikempfindliche Leute z.B. oft auch stark eingeschränkt).

4. Gespräch zunächst unter vier Augen: Wenn Kasimir die Situtation als "alle haben sich gegen mich verbündet" interpretiert, wird er vermutlich aggressiv.

5. Im Gespräch Kasimir den Ball zuspielen, wie Daniel E. sagt: Was hat er für Perspektiven, was stellt er sich für Lösungen vor?

6. Die Situation als "Realitätscheck" für eure Freundschaft betrachten: Wenn es gut läuft, entwickelt sich eure Freundschaft weiter. Wenn es schlecht läuft, gibt es eine wichtige Ent-Täuschung: Die Freundschaft hatte keine gesunde Basis.


Da "Problemspieler" sicher häufiger Thema sind, fände ich schön, wenn ein entsprechender Thread gebastelt wird, in dem die vielen guten Tipps hier an einer Stelle gebündelt werden (oder ergänzt, so es den Thread schon gibt).
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Medi_DE am 23.06.2020 | 12:24
Ok, hier muss ich doch noch mal einhaken.
Wenn die Figuren der Spieler nicht im Fokus der Aufmerksamkeit stehen, sondern stattdessen irgendeine Figur des SL- Siehst Du da denn gar kein Frustpotential für die Spieler?

Kaum ein Spieler hat mEn. mit seiner Figur (Die einzige, die er hat)- Lust auf eine Nebenrolle.
Die eher dazu dient, irgendeine Meister Figur glänzen zu lassen.

Die Spieler sind immer klar im Vorzug, teils so sehr, dass selbst NPCs kaum zum wirken kommen - was für mich okay ist. Die Spieler stehen immer im Fokus. Immer.
In dem Warhammer Setting ist es so:
Sie sind Teil einer Armee, da aber Offiziere (wenn sie es wünschen). Sie haben logischerweise einen Hauptmann, welcher sich immer mit der Gruppe bespricht. Er ist ein loyaler Soldat aber er legt enorm viel Wert auf seine Vertrauten (die Spieler). Das Gruppenziel ist es sich in Reikland einen Namen zu machen. Allerdings hat jeder Spieler nochmal eigene Ziele und jede Menge Freizeit um sich selbst zu verwirklichen. Ich dachte so wäre es nicht zu langweilig und ich kann gewisse Werte der Welt leichter Vermitteln.
In der Praxis ist der Hauptmann meist im Lager und treibt nur hier und da den Plott voran. Dieses Szenario soll nur zum warm werden mit der Welt und dem Regelwerk dienen - die Charaktere werden aber wichtige NPCs in der anderen Kampagne. Ich hatte ebenfalls angekündigt, die Entscheidungen und das Verhalten der Charaktere mit einzubeziehen und sie eben anhand dessen in ihrer späteren Version darzustellen.
Alle waren dafür, ich bin immer offen für Kritik, Wünsche und Anregungen.

Es geht eben darum, dass er in jedem Setting irgendwann ohne Absprache der Gruppe für alle entscheidet oder wieder Willen der anderen etwas tut.

- In Shadowrun das Paket öffnen
- In Warhammer sich ergebene Diebe exekutieren
- In Cthulhu den Todmannsschalter für experimentelle Kreaturen in Käfigen umlegen (ohne auch nur einmal die anderen nach ihrer Meinung oder ihrem Vorhaben zu fragen)

Das mag alles Charakter konform und in gewissen Teilen auch nachvollziehbar sein, aber es ist nunmal ein Gruppenspiel und da sollte man schon kurz einen Dialog mit der Gruppe suchen bevor man eine Bauchentscheidung trifft, die die weitere Handlung beeinflussen könnte.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Issi am 23.06.2020 | 12:33
Habe ich das richtig verstanden: Die Charaktere werden wichtige NSC in einer späteren Kampagne ?

Aber darum ging es mir gar nicht.
Mir ging es darum, dass sie wichtige SC sind oder werden.
Als NSC werden sie ja nicht mehr von den Spielern gespielt, sondern wieder nur vom Spielleiter.
Davon können sich die Spieler auch nix kaufen.

Wichtigkeit/Bedeutsamkeit und Fokus sind außerdem zwei unterschiedliche Dinge.

Um das erste ging es mir vordringlich mit.
Nicht nur um das Zweite.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Medi_DE am 23.06.2020 | 12:39
Habe ich das richtig verstanden: Die Charaktere werden wichtige NSC in einer späteren Kampagne ?

Aber darum ging es mir gar nicht.
Mir ging es darum, dass sie wichtige SC sind oder werden.
Als NSC werden sie ja nicht mehr von den Spielern gespielt, sondern vom Spielleiter.
Davon können sich die Spieler auch nix kaufen.

Ja, weil wir aktuell online spielen (Corona) und anschließend am Tisch mit der richtigen Kampagne starten (in Warhammer). Trotzdem sind ihre Charaktere Helden und deutlich stärker als der Durchschnittssoldat.

Die XP die sie verdienen gehen zu teilen an die neuen Charaktere - wobei wir auch schon darüber gesprochen haben, die Vorgeschichte in eine kleine Kampagne zu erweitern.

Wie gesagt, die Gruppe ist mit ihm unzufrieden und das eben nicht nur wegen diesem Setting.
In Shadowrun und Cthulhu sind sie zum Beispiel komplett auf sich allein gestellt und haben halt ein paar Verbündete. Dennoch sind es ihre Charaktere in Warhammer und deren Geschichte die sie mit gestalten.

Edit: Wir spielen aktuell im Jahr 2485 und springen mit der anderen Kampagne ins Jahr 2502. Die Handlungen ihrer Charaktere sollen auch gewisse Dinge in der späteren Kampagne verändern oder möglich machen.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Issi am 23.06.2020 | 12:46
Ja, weil wir aktuell online spielen (Corona) und anschließend am Tisch mit der richtigen Kampagne starten (in Warhammer). Trotzdem sind ihre Charaktere Helden und deutlich stärker als der Durchschnittssoldat.

Die XP die sie verdienen gehen zu teilen an die neuen Charaktere - wobei wir auch schon darüber gesprochen haben, die Vorgeschichte in eine kleine Kampagne zu erweitern.

Wie gesagt, die Gruppe ist mit ihm unzufrieden und das eben nicht nur wegen diesem Setting.
Ok.
Aber "wie stark ein SC ist" oder "wie oft er im Fokus steht" sagt noch nichts über seine Bedeutung für die Geschichte aus.
Und ich vermute mal als "Regisseur -Typ" möchte er für die unmittelbar aktuelle Geschichte bedeutsamere Figuren spielen und zudem mehr Einfluss darauf haben, wie es weitergeht.
(Allergie gegen festgelegte Enden und Fortsetzungen plus Nebenrollen )

Schon als Normaler Spieler könnte man diese Bedürfnisse haben.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Medi_DE am 23.06.2020 | 13:12
Ok.
Aber "wie stark ein SC ist" oder "wie oft er im Fokus steht" sagt noch nichts über seine Bedeutung für die Geschichte aus.
Und ich vermute mal als "Regisseur -Typ" möchte er für die unmittelbar aktuelle Geschichte bedeutsamere Figuren spielen und zudem mehr Einfluss darauf haben, wie es weitergeht.
(Allergie gegen festgelegte Enden und Fortsetzungen plus Nebenrollen )

Schon als Normaler Spieler könnte man diese Bedürfnisse haben.

Also, alle Charaktere + ein NPC sind wichtig für die Kampagne. Es gibt kein festgelegtes Ende, wir spielen immer Sandbox und es geht hier ja eher um seine Reaktion auf einen anderen Spieler. Wenn der Hauptmann NPC stirbt oder die Gruppe sich entscheidet von ihm weg zu gehen und eben etwas komplett anderes zu tun, können sie es machen. Ich habe auch kein Problem damit daraus eine lange Kampagne zu gestalten.
Aber durch die Exekution hat er es sich halt mit den Spielern verscherzt und jetzt möchte er einen neuen Charakter erstellen und seinen alten jagen.
Ich weiß nicht ob es wirklich nur damit zu tun hat, dass er sich unwichtig fühlt, wenn er so etwas auch regelmäßig mit anderen Chars in anderen Settings tut.

Wie o.g. spielt er sozialinkompetente Charaktere.
Die Stadtwache am Tor versuchte er mit:,, Mir egal ob der Imperator gesagt hat niemand darf in die Stadt!“ zu überzeugen. Sein Charisma Wurf scheiterte und er wollte grade anfangen den Wachmann zu bedrohen, als Sören mit seinem Sigmar Priester die Situation entschärfte und die Wache „großzügig für ihre Arbeit am Tor entlohnte“, worauf diese sie passieren lies.
Die Reaktion ist immer gleich: Sozialwurf auf schlecht gestillte Fähigkeit - scheitern - Kampf.

In Cthulhu betet er zum Beispiel dauernd zu irgendeinem der Großen Alten und hofft direkt auf eine Belohnung, ein Geschenk oder sonst etwas. Das macht es auch nicht einfach. Und dort sind die Charaktere sehr wichtig, quasi Reinkarnationen früherer Champions der Alten - und auch dort eckt er regelmäßig an (auch wenn die Chars dort sehr locker im Umgang mit Morden sind) weil er einem NPC so sehr (und teils ohne Grund) misstraut, dass die einzige Möglichkeit ist ihn zu töten.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Megavolt am 23.06.2020 | 13:15
Kontergruppe aufbauen mit besserem Setup und ohne den Spieler, zunächst beide Gruppen parallel laufen lassen, dann die erste Gruppe ausfaden.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Issi am 23.06.2020 | 13:23
Also, alle Charaktere + ein NPC sind wichtig für die Kampagne. Es gibt kein festgelegtes Ende, wir spielen immer Sandbox und es geht hier ja eher um seine Reaktion auf einen anderen Spieler. Wenn der Hauptmann NPC stirbt oder die Gruppe sich entscheidet von ihm weg zu gehen und eben etwas komplett anderes zu tun, können sie es machen. Ich habe auch kein Problem damit daraus eine lange Kampagne zu gestalten.
Aber durch die Exekution hat er es sich halt mit den Spielern verscherzt und jetzt möchte er einen neuen Charakter erstellen und seinen alten jagen.
Ich weiß nicht ob es wirklich nur damit zu tun hat, dass er sich unwichtig fühlt, wenn er so etwas auch regelmäßig mit anderen Chars in anderen Settings tut.

Wie o.g. spielt er sozialinkompetente Charaktere.
Die Stadtwache am Tor versuchte er mit:,, Mir egal ob der Imperator gesagt hat niemand darf in die Stadt!“ zu überzeugen. Sein Charisma Wurf scheiterte und er wollte grade anfangen den Wachmann zu bedrohen, als Sören mit seinem Sigmar Priester die Situation entschärfte und die Wache „großzügig für ihre Arbeit am Tor entlohnte“, worauf diese sie passieren lies.
Die Reaktion ist immer gleich: Sozialwurf auf schlecht gestillte Fähigkeit - scheitern - Kampf.

In Cthulhu betet er zum Beispiel dauernd zu irgendeinem der Großen Alten und hofft direkt auf eine Belohnung, ein Geschenk oder sonst etwas. Das macht es auch nicht einfach. Und dort sind die Charaktere sehr wichtig, quasi Reinkarnationen früherer Champions der Alten - und auch dort eckt er regelmäßig an (auch wenn die Chars dort sehr locker im Umgang mit Morden sind) weil er einem NPC so sehr (und teils ohne Grund) misstraut, dass die einzige Möglichkeit ist ihn zu töten.
Können bei euch SC sterben?
Bzw. ist schon mal ein SC von ihm bei euch getötet worden?

Möglicherweise will er auch austesten, wie weit er gehen kann.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: ErikErikson am 23.06.2020 | 13:23
Ich hab den Eindruck, dieser Kasimir will einfach unbedingt einen Gesetzlosen spielen, der tut was er will. Also jemanden wie Billy the Kid, Blackbeard oder Bonnie and Clyde.
Habt ihr das schonmal probiert? Jeder Spieler könnte einen Schurken spielen, und ihr zieht durch die Gegend und begeht mehr oder weniger planlos Verbrechen zum Spaß und zur Bereicherung. Wenn sich die anderen darauf einigen können.
Ich kenne so Spieler. Die wollen einfach nur morden und plündern, da kannst du nix machen. Das sind machtpantasien, die da ausgelebt werden.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Medi_DE am 23.06.2020 | 13:29
Hallo zusammen,

ich habe eine Menge Fragen zum Problemspieler und eurer Gruppe. Denn man kann Rollensiel eben sehr verschieden betreiben.

Organisiert er den nächsten Termin, wird häufig bei ihm gespielt, führt er Gruppentagebuch oder kann gut aus dem Kopf rekapitulieren? - Zeigt er also irgendwie das die Runde ihm wichtig ist?

Wie alt seid ihr eigentlich? - 20+ oder 50+ reicht als Beschreibung vollkommen.

Wie haltet ihr es mit Regeln und Hintergrund? Denn beide spannen einen Rahmen auf. Wer diesen Rahmen kontrolliert, in unserer Runde hautsächlich die Spielleitung, hat eine gewisse Macht. Es gibt Spieler die garnicht damit klar kommen wenn andere Macht und sei sie noch so klein, über sie haben.

Welche Vorbilder aus Medien nutzt Kasimir denn? Kann es vielleicht sein das er wortwörtlich einen ganz anderen Film sehen will. Das Verhalten klingt für mich ein wenig nach dem 80er Jahre Film Held mit seinen Buddies der auch immer etwas jenseits der gesetzten Ordnung ist und damit recht hat.

Wie reagieren die anderen Mitspieler im und außerhalb des Spiels? Versuchen sie den nervigen Charakter im Spiel zu "bestrafen" oder zu "erziehen"? Ziehen sie sich bei einem Ego Trip hinter ihre Smartphones zurück oder werden sie aktiv?

Wie reagiertr jeweils die Spielleitung? Blockt sie, versucht sie aktiv das Abenteuer zu "retten", steigt sie ein oder lässt sie es einfach so geschehen? Versucht ihr klar zu stellen wo Chancen und Risiken bei besonderen Charakterkonzepten sind und wie gut sie zu eurem Abenteuer passen?

Gruß Jochen

Hallo Jochen,

Da ich jetzt doch mehr auf Arbeit schreibe als ich wollte - gehe ich auch direkt auf deine Fragen ein. :)

Er arbeitet seine Chars auf und an deren Hintergrundgeschichte, er hat uns angeboten künftig bei ihm zu spielen. Aber ja, die Runde per se ist ihm wichtig.

25+ ist unser Durchschnittsalter

Ich halte mir vieles offen, versuche aber hin und wieder Dinge aus den Geschichten der Charaktere mit einzubeziehen (in der aktuellen Story ist es ein unbekannter Onkel der viel aus seiner Backgroundstory erklärt).

Ja, ich meinte es auch Wortwörtlich.
Seine Inspiration für Charaktere u.ä. stammen meist aus Animes und meist eher introvertierte aber mächtige Charaktere- was mich nicht stört, während die anderen teils eher realistischere Anregungen oder die aktuelle Spielwelt nutzen. Jetzt muss man das nur irgendwie auf einen Nenner bringen. Gemerkt habe ich das leider erst vor knapp zwei Jahren.

Meine Spieler versuchen, so wie ich, viele Ansichten direkt IT zu klären und ganz offen das Gespräch zu suchen. Wie ich schrieb, Sörens Priester sagte er MÜSSE ihn anzeigen - statt einem Dialog ist er IT einfach gegangen.
Ich würde es spielerisch gerne erklären und seinem Char verdeutlichen, dass das was er getan hat nicht gut in der Stadt war. Aber jetzt möchte er einen neuen Char erstellen.

Das Abenteuer hatte grobe Richtlinien. Am wichtigsten war mir: Die Chars kennen sich bereits und kommen miteinander gut aus. Außerdem sollten sie wenn möglich im Sinne der Gruppe handeln.
Ich habe auch gesagt sie sind Pro Imperium und das sie nach Möglichkeit zusammenbleiben. Außerdem versuche ich die Spieler vor Fehltritten zu warnen oder wo auch immer nötig mit Informationen zu versorgen (nicht aufdringlich oder einschränkend) damit sie nicht versehentlich Dinge tun, die sie so gar nicht wollten. Den Tod der Bauern habe ich zugelassen, die Reaktionen der Spieler zeigten mir dann nur, dass das eventuell nicht so gut ankam.

Liebe Grüße
Medi
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Medi_DE am 23.06.2020 | 14:14
Können bei euch SC sterben?
Bzw. ist schon mal ein SC von ihm bei euch getötet worden?

Möglicherweise will er auch austesten, wie weit er gehen kann.

Bei uns ist noch niemand gestorben. Was aber an den Wünschen der Spieler in Cthulhu lag/liegt. Manche Geschichten haben einfach zu viel Herzblut, als das die Spieler*innen ihren Charakter verlieren möchten. Die Strafe für Versagen ist trotzdem da, nur eben eine andere. Ich orientiere mich da eher an Videospielen, wo dann NPCs sterben oder Missionen scheitern und Spieler Werte so wie Ausrüstung verlieren können. Funktioniert teils ganz gut. Außerdem hatte ich auf solche Dinge schon Feedback innerhalb der Gruppe gegeben, auch Kasimir stimmte mir zu, dass es vielleicht nicht so smart war in einen Raum voller Kultisten zu stürmen und diese im Nahkampf anzugreifen.
Ich schaffe es nur nicht ihm zu vermitteln, dass es nicht immer nur den Kampf als Option gibt und man sich manchmal einfach zurück ziehen muss.

In Warhammer ist der Tod definitiv eine Option, aber durch Schicksals- und Mutpunkte kann man dem Tod in dem Regelwerk aber eine Schippe schlagen.

Es geht hier ja nicht ums Thema Char Tod - er ist sich aktuell ja auch sicher, dass er exekutiert werden wird - also denkt er schon, dass er sterben kann.

Auch ich lerne noch als Spielleiter, auch nach 8 Jahren leiten. Grundsätzlich haben wir eher erzählerisch angefangen inzwischen versuche ich aber auch die Kämpfe gefährlicher darzustellen - aber auch das war in der aktuellen Situation nicht das Problem.

Liebe Grüße
Medi
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Medi_DE am 23.06.2020 | 14:19
Ich hab den Eindruck, dieser Kasimir will einfach unbedingt einen Gesetzlosen spielen, der tut was er will. Also jemanden wie Billy the Kid, Blackbeard oder Bonnie and Clyde.
Habt ihr das schonmal probiert? Jeder Spieler könnte einen Schurken spielen, und ihr zieht durch die Gegend und begeht mehr oder weniger planlos Verbrechen zum Spaß und zur Bereicherung. Wenn sich die anderen darauf einigen können.
Ich kenne so Spieler. Die wollen einfach nur morden und plündern, da kannst du nix machen. Das sind machtpantasien, die da ausgelebt werden.

So ähnlich funktioniert sein Psycho Doc in Cthulhu, nur der ist von ebenfalls zwielichtigen Charakteren umgeben und daher stört sich in diesem Setting die Gruppe nicht daran. Eher das er auf Krampf versucht Geschenke der Großen Alten zu erhalten, wichtige NPCs tötet/schlecht behandelt oder über den Kopf der anderen den Plott beeinflusst. Natürlich habe ich für alles einen Plan B und teils auch C und D, spontan genug schätze ich mich auch ein um so etwas zu handeln, nur stört es halt die anderen in der Gruppe, so wie mich, wenn ich mit ihm als Spieler interagiere.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: CK am 23.06.2020 | 14:22
Bei uns ist noch niemand gestorben.
Nicht falsch verstehen, aber ich glaube, unter solchen Voraussetzungen würde ich spieltechnisch auch am Zeiger drehen.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Issi am 23.06.2020 | 14:25
Bei uns ist noch niemand gestorben. Was aber an den Wünschen der Spieler in Cthulhu lag/liegt. Manche Geschichten haben einfach zu viel Herzblut, als das die Spieler*innen ihren Charakter verlieren möchten. Die Strafe für Versagen ist trotzdem da, nur eben eine andere. Ich orientiere mich da eher an Videospielen, wo dann NPCs sterben oder Missionen scheitern und Spieler Werte so wie Ausrüstung verlieren können. Funktioniert teils ganz gut. Außerdem hatte ich auf solche Dinge schon Feedback innerhalb der Gruppe gegeben, auch Kasimir stimmte mir zu, dass es vielleicht nicht so smart war in einen Raum voller Kultisten zu stürmen und diese im Nahkampf anzugreifen.
Ich schaffe es nur nicht ihm zu vermitteln, dass es nicht immer nur den Kampf als Option gibt und man sich manchmal einfach zurück ziehen muss.

In Warhammer ist der Tod definitiv eine Option, aber durch Schicksals- und Mutpunkte kann man dem Tod in dem Regelwerk aber eine Schippe schlagen.

Es geht hier ja nicht ums Thema Char Tod - er ist sich aktuell ja auch sicher, dass er exekutiert werden wird - also denkt er schon, dass er sterben kann.
Meine Vermutung: Er will wissen, wie weit er im Rollenspiel  gehen kann.
Es gibt mEn. Spieler, die kommen nicht damit klar, dass ihre Figuren nicht sterben können. Und dann zeigen sich die von Dir beschriebenen Verhaltensweisen.
Das ändert sich schlagartig, sobald sie mal mit einer geliebten Figur über die Klinge gesprungen sind.
Meine Theorie: Kasimir wills wissen.
Er will volles Risiko

Nur mein Erfahrungswert. Bzw. meine 0, 5 Cent.



Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Blizzard am 23.06.2020 | 16:06
Shadowrun und Warhammer sind nicht unbedingt Spiele, deren Settings bierernst sind.
WarHammer ist kein ernstes Setting? Wie denn das?

@Medi_DE: Ich habe jetzt nicht alle Antworten gelesen, möchte aber noch ein paar Punkte zum Anfangsposting sagen. Mir scheint, dass hier mehrere Probleme in einer Spielrunde zusammen kommen. Vorab dazu: Ich bewundere deine Geduld. Ich bin zwar selbst auch ein äußerst geduldiger Mensch aber in dieser Runde bzw. dieser Konstellation würde ich vermutlich schon lange nicht mehr (mit)spielen.

Ich sehe folgende Probleme:

- Unterschiedliche Ernsthaftigkeit/Tödlichkeit bei verschiedenen SLs in verschiedenen Settings
- Kasimir als Problemspieler
- Unterscheidungsprobleme OT/IT (und damit verbunden)
- Trennung Spieler/Charakter(wissen)

*puh*, da kommen wirklich einige Probleme zusammen, da weiß man gar nicht so Recht, wo man anfangen soll. Ich sehe das ähnlich wie viele andere hier: Kasimir scheint mir von seinem Spielerverhalten her in keine von beiden Gruppen so wirklich reinzupassen. In die WarHammer-Runde noch weniger als in die SR-Runde. Lass Dir gesagt sein: Genau so einen Spieler oder so eine Art Spieler hatte ich vor einigen Jahren auch mal in diversen Runden. Der hat es mit seinen Ego-Trips und anderen "Inkompabilitäten" geschafft, vielen anderen Spielern den Spielspaß am Abenteuer/Kampagne/Runde so ziemlich zu vergällen. Man hat auch öfters mit ihm geredet, OT, hat ihn dann auch immer mal wieder mitspielen lassen...aber irgendwann ist einfach ein Punkt erreicht, an dem es nicht mehr geht. Und dieser Punkt scheint mir in Bezug auf Kasimir bei beiden Runden bereits erreicht zu sein. Seither spielt dieser Spieler nicht mehr in meinen Runden mit-was den Runden sehr gut bekommt.

Vor allen Dingen scheint er in Bezug auf Sozialverhalten seines Charakters und Teamplay absolut beratungsresistent zu sein. Und nicht nur, was seinen Charakter anbelangt...Ich glaube das Hauptproblem ist, dass er(Kasimir) einfach eine andere Vorstellung vom Rollenspiel hat als ihr. Er will der coole Obermacker-Supertyp sein, mit ultra krassem Equipment, der sich durch das Abenteuer schnetzelt und nebenbei halt so ein bisschen in der Story mitspielt. Im Prinzip wie in einem Action-RPG à la Diablo. Ist ja ok, nur seid ihr dafür die absolut falsche Runde, ganz besonders bei WarHammer, weil euch eben Story & Atmosphäre wichtiger sind.

Ich kann verstehen, dass die persönliche Freundschaft zu ihm ein echtes Hindernis darstellt, ihn aus der Gruppe zu entfernen. Aber: Nur, weil ihr befreundet seid, muss das nicht zwangsläufig bedeuten, dass ihr auch beim Rollenspiel kompatibel zueinander seid. Genau die Problematik hatte ich auch mal in einer Runde- und seid der Freund da nicht mehr mitspielt, haben alle anderen wieder Spaß an der Runde. Wir sind nach wie vor befreundet, machen aber kein RPG mehr zusammen. Aber in dem Fall hilft echt nur, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, und mit Kasimir mal Tacheless zu reden. Und ja, ihr solltet ohne Kasimir weiterspielen.

Es hat ja offensichtlich keiner was davon, wenn Kasimir in der Runde bleibt (als Spieler). Sondern es macht nur noch mehr Probleme, je länger er mit dabei bleibt. Besser einer hat dann keinen Spaß mehr, wie wenn alle in der Runde keinen Spaß haben. Als Freunde könnt ihr ja auch andere Sachen zusammen machen, wie Brettspiele, Kino oder eben auch mal Action-RPGs zusammen spielen. Da ist Kasimir wesentlich besser aufgehoben-und ihr müsst euch auch groß keine Gedanken mehr um das Abenteuer, die Story und die Charaktere machen. Weder um seinen Charakter, noch um eure Charaktere. 


Edit:
In Warhammer ist der Tod definitiv eine Option, aber durch Schicksals- und Mutpunkte kann man dem Tod in dem Regelwerk aber eine Schippe schlagen.
Aber auch Schicksals-und Glückspunkte hat man nicht en Masse bei WarHammer. Und zumindest Schicksalspunkte bekommt man nicht so ohne Weiteres zurück.

Zitat
Bei uns ist noch niemand gestorben. Was aber an den Wünschen der Spieler in Cthulhu lag/liegt.
Wenn sich die Spieler so was wünschen, dann sind Cthulhu und/oder WarHammer vielleicht auch einfach die falschen Systeme bzw. Settings-denn in diesen Settings hat der Wahnsinn Methode!

Da du ja aber auch schon geschrieben hast, dass du dich eher an Filme orientierst, würde ich mal empfehlen, mit deiner Runde (ohne Kasimir)  7teSee zu spielen. Da sterben die Spielercharaktere nur, wenn die Spieler zustimmen und auch sonst ist da Vieles eher wie im Film (geregelt).
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Derjayger am 23.06.2020 | 16:34
Das fasst es aus meiner Sicht schön zusammen  :d. Ich würde mir zunächst klar machen, dass du dich zwischen zwei unangenehmen Konsequenzen entscheiden musst:

A. Einem Konflikt(gespräch) mit deinem Freund Kasimir.
B. Frust beim Rollenspiel.

Solche Entscheidungen fallen naturgemäß schwer aber mir scheint, du hast hier schon durchblicken lassen, dass die Nachteile von B. überwiegen. Dann wäre die nächste Frage, wie gehe ich das Gespräch so an, dass der Konflikt eure Freundschaft nicht mehr als nötig beeinträchtigt. Folgendes würde ich hierzu beachten bzw. bedenken:

1. Wie Issi schon sagte, lässt die Beschreibung von Kasimirs Verhalten auf eine Persönlichkeitsstruktur schließen, bei der man mit Botschaften von Anerkennung viel erreichen kann. Ideal wäre, wenn bei ihm ankommt: "Ich schätze dich als Mensch und du trägst viel Positives zum RPG bei, daneben gibt es jedoch Dinge, dich ich mir anders wünsche." Suche am besten Punkte, die du wirklich so meinst. Es ist allerdings ein Irrglaube, dass jeder automatisch spürt, wenn du unautenthisch lobst: Gerade bei der vermuteten Persönlichkeitsstruktur hungern die Menschen nach Anerkennung und sind kaum "über-lob-bar".

2. Ihr seid nicht Kasimirs Eltern oder Therapeuten. Daraus folgt, was hier schon mehrfach gesagt wurde: Seine Bedürfnisse sind nicht wichtiger als deine. Gerade eine Freundschaft ist kein guter Platz, um ständig darum kämpfen müssen, dass die eigenen Bedürfnisse berücksichtigt werden. 

3. Du beschreibst Kasimir als besonders kritikempfindliche Person und hältst dich deswegen nachvollziehbarerweise mit Kritik zurück. Das hat drei wichtige Konsequenzen: Erstens, Vermeidung des (befürchteten) Konflikts. Zweitens, Zurückstellen deiner Bedürfnisse. Drittens, Bestärkung von Kasimirs Verhaltensmuster. Dass du keine Lust mehr auf Konsequenz zwei zugunsten von eins hast, ist ja schon deutlich geworden. Zu drei wäre noch zu sagen, dass Kasamir höchstwahrscheinlich nicht bewusst im Sinne von "jetzt manipuliere ich ihn mal mit Aggression, seine Bedürfnisse sind mir völlig egal" handelt. Gerade deshalb ist es aber sehr wichtig für ihn, sich der "Unreife" seines Verhaltens bewusst zu werden, denn aggressiv auf "normale" Bedürfnisse von Mitmenschen zu reagieren, schadet ihm letztlich am Meisten, weil es langfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Einsamkeit führt (um nur eine negative Konsequenz zu nennen, im Beruf sind kritikempfindliche Leute z.B. oft auch stark eingeschränkt).

4. Gespräch zunächst unter vier Augen: Wenn Kasimir die Situtation als "alle haben sich gegen mich verbündet" interpretiert, wird er vermutlich aggressiv.

5. Im Gespräch Kasimir den Ball zuspielen, wie Daniel E. sagt: Was hat er für Perspektiven, was stellt er sich für Lösungen vor?

6. Die Situation als "Realitätscheck" für eure Freundschaft betrachten: Wenn es gut läuft, entwickelt sich eure Freundschaft weiter. Wenn es schlecht läuft, gibt es eine wichtige Ent-Täuschung: Die Freundschaft hatte keine gesunde Basis.


Da "Problemspieler" sicher häufiger Thema sind, fände ich schön, wenn ein entsprechender Thread gebastelt wird, in dem die vielen guten Tipps hier an einer Stelle gebündelt werden (oder ergänzt, so es den Thread schon gibt).

Wow, du beschreibst genau, wie ich mir Kasimir vorstelle.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: ErikErikson am 23.06.2020 | 20:28
Irgendwas frustriert ihn jedenfalls fundamental, ohne das er es verbalisieren kann. Ging es denn schonmal besser? Wenn ja, was war da anders?
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Medi_DE am 23.06.2020 | 22:53
So,
wie bereits mehrfach geschrieben, bedanke ich mich für die rege Anteilnahme an dieser Debatte, ebenso für sämtliches Lob und sämtliche konstruktive Kritik.

Wie unsere Gruppe spielt, Erklärungsversuch:

@ghoul: Ich kann mich keiner der SL Typen zuordnen, da sie alle etwas negatives beinhalten, was ich nicht so pauschalisieren kann. Ich kann meine negativen Sachen nur teilweise einschätzen aber von den Typen, die mir gefielen, war keiner mit den an mir festgestellten Defiziten übereinstimmend.

Ich versuche meine Kampagne so interessant und packend wie möglich zu gestalten (natürlich), für jeden Spieler kamen im laufe der Abenteuer ein oder mehrere auf ihren Hintergrund abgestimmte Encounter oder Easter Eggs vor, die immer sehr freudig aufgegriffen werden.
Wir haben sehr viel RP in unseren Runden, was mich rettet, da ich seit 7 Jahren versuche die Kämpfe irgendwie spannender zu gestalten als Mathematik und Herumgeschiebe von Initiative Werten. Besonders in größeren Gruppenkämpfen sehe ich klar meine Schwächen. Ich achte allerdings sehr auf meine Spieler und versuche diese, sollten sie eher stille Personen sein auch ab und an ins Spiel mit hinein zu holen. Ein weiteres negativ ist, dass ich teils zu gütig zu meinen Spielern bin.
Steven ist zum Beispiel von einem Haus auf ein Dunkles Junges gesprungen - joa... da habe ich nicht schlecht gestaunt als er es mir, nach wiederholter Nachfrage, immer noch bestätigte (wir haben trotz der "wir Sterben nicht" Absprache - dazu später mehr - die Regel: Dumme Aktionen können zum Tod des Charakters führen). Ich, unerfahren im Spieler bestrafen, starre entgeistert in die Leere...
Ich:,, Du weißt, dass das echt dumm war, oder? Ich meine du hast deine Geschicklichkeitsprobe nicht geschafft, würfle mal einen W20 Schaden!"
S: ,,1."
Ich:  :puke: ...

So halt. Naja und ich vergesse Malis in den Kämpfen für die Spieler. Ich meine nur, niemand ist perfekt und vieles im P&P ist relativ, genau wie in vielen Regelwerken auf Hausregeln oder Regeländerungen verwiesen wird. Für mich ist es ein sehr tolles Hobby, welches ich mit meinen Freunden spielen möchte und bei dem ich die Realität mal gut sein lassen kann. Politik, Wirtschaft, Drama in der Welt oder in der Familie, all das ist für ein Wochenende weg - zumindest so weg es halt sein kann. Deshalb auch die "die Chars sterben nicht" Entscheidung.
Für eine Gruppe ist es sehr wichtig (und ich möchte hier niemandem vor den Kopf stoßen) ihre Charaktere sterben zu lassen, andere wie ich planen mit den Chars ihre Geschichte (in Cthulhu sind sie zum Beispiel Auserwählte). Ab einer gewissen Anzahl von "neuen Timmys" ist die Legende dann aber irgendwie voll von Plott-Holes und Widersprüchen.
Mir würde auch die Charakterbindung fehlen. Sollte ich zum Wochenende mit 4 Ersatzcharakteren fahren müssen, wäre bei mir die Stimmung dahin. Da mag ich dann wirklich (und laut regelmäßigem Feedback innerhalb der Gruppe) wenn Fehlschläge eine neue Dynamik eröffnet, in dem irgendetwas unvorhergesehenes geschieht. Scheitern ist ja dennoch eine Option und hat definitiv auch Konsequenzen. Dazu muss ich allerdings nochmal ergänzen, es gab schon diverse Tode in One-Shots, falls das zählt.

Wir gehen aber immer mehr in die Richtung potentielle Tode und ich versuche mich weiterhin an Kämpfen. Nur habe ich mal eine Geschichte von einer P&P Gruppe gelesen, in dem die Spieler selbst entscheiden konnten, wann ihre Legende erzählt war.
Ein D&D Krieger opferte sich nach einem Bosskampf, um die Scharen, die durch ein von einem Dämonen besessenen Magier geöffnetes Portal kamen zu stoppen. Er blieb zurück und opferte sich um die anderen zu retten. Der SL lies ihn noch heroisch kämpfen und nach dem die Tür versiegelt wurde, spürte er eine ungewöhnliche Kraft in sich und kämpfte tapfer bis zum Tod und versiegelte das Portal oder so und so weiter. Jedenfalls hat er den Tag gerettet und seine Geschichte spannender als: SL: ,,Du verlierst deinen Kopf!" oder "Oh, 0 TP und KO Probe verhauen, gib mir den Bogen." - erzählt finde ich ;)
Wie schon geschrieben, meine Mitspieler*innen sehen das sehr ähnlich oder behaupten zumindest dies.

Aber nochmal zu Kasimir und wie alles begann:
 
Alles begann nach meinem ersten Spiel, als Spieler, unter dem wohl schlechtesten SL den man sich vorstellen kann - dort lernte ich auch Kasimir erst so richtig kennen. Unsere Chars verstanden sich sehr gut und wir klügelten Pläne aus, die unser SL hörte ... und sie scheitern lies. Zum Beispiel durfte Kasimir nicht entscheiden wohin sein Runner (wir spielten übrigens Shadowrun ;) ) seine Granate wirft. Dann war ich als Mage, natürlich weil Regeln, das halbe Abenteuer bewusstlos. Später sind wir dann in eine Kuppel geschwommen, die dann plötzlich beleuchtet war und voll von Gegnern - was wir nicht gesehen haben, weil wir nicht gefragt haben...
Irgendwie hatten wir dann nicht mehr so Lust auf Shadowrun, also musste etwas neues her.
Mir wurde geraten mit Cthulhu anzufangen, schließlich kann ich gut erzählen (ich weiß nicht ob es positiv gemeint war) und am besten direkt mit einer Kampagne starten. Gesagt getan.
Die folge waren:
Eine sehr schlecht zusammen geschmissene Kampagne voll von Mythos Widersprüchen und Quatsch, da ich noch kein Lovecraft Buch gelesen hatte und dachte Cthulhu wäre Davie Jones und eigentlich Pirat. Ein Exsoldat/Auftragsmörder mit Schießen 99 und unendlich Reichtum(Sören), sowie ein wahnsinniger Arzt, der später zum Ghul werde und permanent Götter anbeten würde(Kasimir), waren die Folge - dabei noch einige ehemalige Gruppenmitglieder. Aber man lernt mit der Zeit.

So lernte ich auch Kasimir besser kennen und um die Fragen nach seinem Hintergrund oder was ihn bedrückt zu beantworten:
Ich möchte nicht so darauf eingehen, warum er so ist oder was ihn zu diesem Menschen macht. Sagen wir einfach, wenn es einen Gott gibt, hat er es mit ihm nicht nur gut gemeint.
Vielen Dank für die Anregungen und das Interesse, aber ich behaupte ihn gut genug zu kennen um zu wissen, das er dies eben nicht böswillig tut. P&P ist sehr viel für ihn und für uns auch, es ist eben ein Gemeinschaftshobby.

Auch um das Thema Tod mit Kasimir nochmal aufzufassen:

Er hat Angst vor dem Tod seines Chars, sonst würde er sich nicht einen neuen Charakter machen wollen um der Strafe zu entgehen. Bei vielen mag das funktionieren und bei vielen ist vielleicht auch der Ausschluss des Spielers oder sonst was die Lösung, aber ich würde das einfach super gern vermeiden. Nicht das mir die Postings nichts gebracht hätten - ich bin für jede neue und auch für die erwarteten Perspektiven Dankbar. Nur ist meine Frage eher gewesen, wie ich so etwas handlen kann. Mir geht es halt darum ihn in die richtige Richtung zu drücken, ohne ihn an den Pranger zu stellen oder ihn auszuschließen. Es geht halt um seinen Ego-Spielstil der die anderen Spieler am Tisch aufregt. Ich entschuldige mich, sollte ich mich falsch ausgedrückt haben oder von irgendwem hier die Zeit verschwendet haben. Ich habe alle Kommentare gelesen und mir ein paar Dinge abgeschaut. Es ist auch nicht so, dass er permanent die Gruppe stört. In 7 Jahren sind wir in den letzten 4 Sessions angeeckt bzw er mit der Spielergruppe. Auch wollte ich nicht nur einseitig berichten, aber man nennt ja meist eher die negativen Sachen.

Liebe Grüße
Medi
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Daniel E. am 23.06.2020 | 23:45
Hallo nochmal,

deine Bitte um Handlungsvorschläge fand ich deutlich und nicht missverständlich - um dir da noch einmal die Rückmeldung zu geben.

Bist du denn jetzt der Auffassung, genug Ideen für das Gespräch mit "Kasimir" zu haben, oder wünscht du dir noch Antworten auf bestimmte Fragen?
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Medi_DE am 24.06.2020 | 00:17
Hallo nochmal,

deine Bitte um Handlungsvorschläge fand ich deutlich und nicht missverständlich - um dir da noch einmal die Rückmeldung zu geben.

Bist du denn jetzt der Auffassung, genug Ideen für das Gespräch mit "Kasimir" zu haben, oder wünscht du dir noch Antworten auf bestimmte Fragen?

Erstmal vielen Dank für die Rückmeldung.
In all dem schreiben habe ich wohl das wesentliche vergessen. Ich glaube es liegt auch ein wenig am ersten SL oder was in einer seiner parallel Runden passiert ist. Jedenfalls hatten wir neulich eine Diskussion, weil er seinen Charakter töten wollte, weil er dachte es wäre ein One-Shot.
Cthulhu, 1935, er schrieb sich den Inhalt von Leuchtfackeln auf und das auch noch falsch. Wir erstellen die Charaktere eigentlich zusammen, nur beim Inventar sagte ich:,,Schreib auf was du dabei hast, Sondersachen bitte abklären, aber Taschenlampe oder Dietriche kannst du dir notieren. Also was realistisch ist." - dies nutzte er um mich anzuschauen und zu sagen:,, DU hast gesagt schreib auf! Ich habe es mir hingeschrieben! DA! Siehst du?" und ich darauf entgeistert:,,Naja, wenn du da jetzt Mini-Atombombe notierst, hast du es auch geschrieben, aber du solltest doch bei Sondersachen bescheid geben! Warum kann dein Char sowas? Welcher Wert sagt das?" und er final:,, Sowas ist allgemein Wissen, er interessiert sich halt für sowas! Hier ich habe auf Sprengstoffe umgeskillt. Ich baue da jetzt eine Bombe mit Timer draus." - Er war ein Detektiv in 1935... wie auch immer.

Jedenfalls hält er seit neustem Dinge vor mir, als SL, geheim und ich weiß nicht warum und ich kriege es nicht wirklich aus ihm raus. Er macht halt zu, sobald es unangenehm wird. Im gleichen Abenteuer hat er dann die Hundemutanten im Labor per Totmannschalter erledigt, wärend ein Spieler sich mit ihnen beschäftigte. Wir spielen halt lockerer und etwas abgedrehter, aber es ist halt wirklich was ihm Spaß macht - nur frustriert er grad die anderen Spieler damit, weil es immer mehr wird. Er ist der Held, er ist der der weiß wie es läuft - nur stimmt das eben nicht immer so und eigentlich wollen alle zusammen eine geile Geschichte erzählen.
Ich wüsste einfach nur gerne wie ich Lorenor Zorro aus One-Piece mit Captain Jack Sparrow und Jack Aubrey unter einen Hut bekomme. Wenn das nicht funktioniert, muss ich mir was überlegen - nur hätte ich es zumindest gern versucht.

Aber ich konnte dank der Hilfe hier einiges überdenken und feststellen, auch an meiner Spielart. Mal schauen was draus wird, wir spielen Freitag weiter und naja, ich muss ihm irgendwie erklären, dass ich nicht gerne einen neuen Charakter erstellen möchte und er sich mehr an die Gruppe anpassen müsste - weil wir eben alle einen Schritt zurücktreten müssen.
Meine Freundin und 2 weitere Spieler haben auch fleißig mitgelesen und wir haben mit diskutiert. Ich schreibe hier dann mal das Ergebnis rein.

Weitere Beiträge sind natürlich willkommen, sonst vielen Dank an die Helfer!

Liebe Grüße
Medi
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Noir am 24.06.2020 | 07:33
Also ... ganz ehrlich ... von dem was ich lese: Kasimir fährt keinen Egotrip. Er sabotiert ganz offen das Spiel. Da braucht es eine klare Ansage. Klarere, abgesteckte Regeln, an die sich alle halten müssen. Auch Kasimir. Mag ja sein, dass er in seinem echten leben nicht gut weggekommen ist und das tzt mir dann auch leid ... aber das bedeutet nicht, dass er allen ständig ans Bein pissen darf und alle müssen das ertragen ... vermutlich noch Danke sagen. Rollenspiel ist - wie du richtig schreibst - ein gemeinschaftliches Spiel. Wenn einer durchgehend so einen Blödsinn herbeispielt, zerstört er für alle das Spiel. Raus mit ihm. Wenn er privat krasse Probleme hat, ist der Gang zum Therapeuten der richtige Weg (und wichtige Weg) ... sicher nicht der Gang an den Spieltisch. Ihr seid nicht sein Arzt. Ihr seid Freunde ... aber Freundschaft heißt nicht, dass man sich alles bieten lassen muss.

Ich meine irgendwelche Götter im Wald anbeten und dann (von sich aus ohne den SL zu fragen!) festlegen, dass er eine Tierarmee bekommt? In Warhammer? Da würde ich als SL lachen und ihn mal den Settingteil des Regelwerks lesen lassen. In Warhammer - ab Werk - gibts sowas nicht. Ganz einfach. Riesenwölfe sind auch nicht so ohne weiteres zu halten ... und diese dann auch noch in die Städte mitnehmen? Und diese Tiere reagieren auf Fingerschnippen? Wie lange hat der Charakter diese Tiere trainiert? In Cthulhu irgendwelche große Alte anbeten und sofort spieltechnische Geschenke bekommen? Nicht im Standardsetting vorgesehen. Rollenspielfreiheiten hin oder her ... es muss auch alles eine Konsistenz haben. Das klingt echt schlimmer, als das, was wir so mit 13/14 zusammengespielt haben ... ich bin völlig entgeistert.

Ganz ehrlich? Der Kollege muss aus eurer Gruppe raus. Eher gestern als morgen. Das endet so oder so in Streit. Da kann man dann wenigstens noch die Spielrunde retten.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Seraph am 24.06.2020 | 07:42
Man kann es eigentlich kurz zusammen fassen:

Es ist ein Spiel.
Ihr wollt alle Spaß haben.
Ihr seid (vermutlich) alle gut befreundet.

Redet miteinander! Und damit meine ich nicht IT oder "mal gucken, was er jetzt macht, wenn ich mit seinem Char XYZ anstelle..." oder sonst was. Setzt euch als Spieler an den Tisch und redet Klartext. Was ihr wollt, was euch stört etc.
Ihr seid alle erwachsen genug, damit umzugehen. Wenn Kasimir ein Problem damit hat...na ja...mir wäre es die Zeit nicht wert.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Issi am 24.06.2020 | 08:17
Ich habe eigentlich schon alles Wichtige dazu gesagt.

Denke:
Er will der große Held sein.
Er will wichtig sein. Er braucht echte Gefahr in Form von :"Es ist möglich, dass seine Figuren auch sterben können, wenn er es darauf anlegt. "
Eine Ingame "Ohrfeige " für sein Verhalten fehlt ihm ebenfalls sehr.
Sein riskantes Spiel und Verhalten ist (aus meiner Sicht zumindest )ein Alarmzeichen.
"Wenn es dem Esel zu gut geht, geht er aufs Glatteis. "

Ihn in eine bestimmte Richtung zu bringen, die nicht seine Bedürfnisse erfüllt, wird auf lange Sicht zum Bruch führen.
Stattdessen würde ich vorschlagen aufeinander zu zugehen, soweit es eben möglich ist.
(Wenn für eine Seite das Opfer zu groß ist, dann macht es keinen Sinn. Aber der Versuch war ja angedacht )

Was er vermutlich braucht/will:
 1.Figuren,  die wichtig für die Geschichte sind.
2. Spotlight -Szenen, in denen seine Figur besonders glänzen kann.
3. Angemessene Konsequenzen im Spiel.
(Nicht die Regeln biegen, damit sein SC seine Mord und Suizid Aktionen sicher überlebt)
4. Mehr Kampf. Gefährlicheren Kampf.
5. Einzelaktionen, in denen er mal ganz alleine dran ist.

Viel Erfolg!
 :)








Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: ghoul am 24.06.2020 | 09:06
Ein ganz klassischer, bereits häufig diskutierter Taschenlampenfallenlasser (TLFL). Tja.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: flaschengeist am 24.06.2020 | 09:29
Wenn er privat krasse Probleme hat, ist der Gang zum Therapeuten der richtige Weg (und wichtige Weg) ... sicher nicht der Gang an den Spieltisch. Ihr seid nicht sein Arzt. Ihr seid Freunde ... aber Freundschaft heißt nicht, dass man sich alles bieten lassen muss.

Das sehe ich genauso. Und darüber hinaus: Ich kann gut verstehen, dass eine "offene Konfrontation" dir unangenehm ist. Aber wenn Kasimir mit seinen dysfunktionalen Verhaltensmustern bei euch durchkommt, seid ihr ein Faktor, der den Druck raus nimmt, sich weiter zu entwickeln. Bei Alkoholikern nennt man sowas "Co-Abhängigkeit". Damit schadet ihr also nicht nur euch selbst sondern vor allem auch Kasimir. Ich sage das nicht, weil ich moralischen Druck erzeugen will sondern weil ich sicher gehen will, dass du nicht denkst, du tust Kasimir etwas Gutes, wenn du die Konfrontation vermeidest.
Ich selbst habe mich z.B. kürzlich sehr schwer getan, einem engen Freund zu sagen, dass ich finde, er sieht & behandelt seine Partnerin eher wie ein Kind als wie einen Erwachsenen. Nachher war er sehr dankbar und meine "Konfrontation" hat unsere Freundschaft gestärkt.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Luxferre am 24.06.2020 | 12:30
Was Du so erlebst, ist schon harter Tobak. Aber auch nur eine Momentaufnahme aus über 7 Jahren scheinbar halbwegs konfliktlosen Spiels.
Du hast ja bereits viele gute Tipps bekommen und wirst damit auch sicherlich einen Weg finden, wie ihr als Gruppe damit umgehen werdet.

Aber ...  >;D

Du schreibst, dass Deine Gruppe das hier alles gelesen hat und dass ihr das intern auch schon besprecht und Euch austauscht.
Gehe ich recht in der Annahme, dass Kasimir das alles nicht gelesen hat?
Nur mal so ...  :think: ... also ich schreibe mir nur soweit den Frust von der Leber (bzw versuche es), sodass auch alle Beteiligten das gern mal lesen können. Wie würdest Du Dich an Kasimirs Stelle fühlen, wenn Du das jetzt so unverhofft zum Lesen präsentiert bekämest?
Ich frage das mal, weil ich vermute (und es selbst so erlebt habe), dass man Kritik unter Freunden nicht mal eben so locker-flockig raushaut, gerade wenn der Adressat dazu neigt gleich die schweren Geschütze aufzufahren. Fällt mir nämlich in einem Fall in meinem Freundeskreis auch sehr schwer ...

Wenn ihr also als Gruppe offen redet und alle -außer K- haben das hier schon gelesen und sich besprochen, dann wird K das a) unter Garantie merken und b) zu recht ziemlich angepestet sein und c) das dann umdrehen und vielleicht wieder gegen Euch verwenden.

Als Westentaschenpsychologe mit 25 Rängen in Menschenkenntnis und dem Talent "Altehrwürdiger Durschauer von Menschen" würde ich nämlich mal so tippen, dass K einige schweren Dinge mit herumschleppt, die nicht am Spieltisch therapiert/ausgelebt/kompensiert werden sollten. diesen Themenkomplex sehr verletzt und frustriert aufnehmen wird und seine aktuellen Lösungsstrategien anwenden wird.

Ich würde seine Seite sehr gern dazu lesen.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Medi_DE am 24.06.2020 | 13:52
Du schreibst, dass Deine Gruppe das hier alles gelesen hat und dass ihr das intern auch schon besprecht und Euch austauscht.
Gehe ich recht in der Annahme, dass Kasimir das alles nicht gelesen hat?
Nur mal so ...  :think: ... also ich schreibe mir nur soweit den Frust von der Leber (bzw versuche es), sodass auch alle Beteiligten das gern mal lesen können. Wie würdest Du Dich an Kasimirs Stelle fühlen, wenn Du das jetzt so unverhofft zum Lesen präsentiert bekämest?
Ich frage das mal, weil ich vermute (und es selbst so erlebt habe), dass man Kritik unter Freunden nicht mal eben so locker-flockig raushaut, gerade wenn der Adressat dazu neigt gleich die schweren Geschütze aufzufahren. Fällt mir nämlich in einem Fall in meinem Freundeskreis auch sehr schwer ...

Wenn ihr also als Gruppe offen redet und alle -außer K- haben das hier schon gelesen und sich besprochen, dann wird K das a) unter Garantie merken und b) zu recht ziemlich angepestet sein und c) das dann umdrehen und vielleicht wieder gegen Euch verwenden.

Als Westentaschenpsychologe mit 25 Rängen in Menschenkenntnis und dem Talent "Altehrwürdiger Durschauer von Menschen" würde ich nämlich mal so tippen, dass K einige schweren Dinge mit herumschleppt, die nicht am Spieltisch therapiert/ausgelebt/kompensiert werden sollten. diesen Themenkomplex sehr verletzt und frustriert aufnehmen wird und seine aktuellen Lösungsstrategien anwenden wird.

Ich würde seine Seite sehr gern dazu lesen.

Erstmal auch hier danke für den Beitrag. Um die nicht Quote Punkte zu behandeln, danke für die Sichtweise und die Punkte.
Ich bin grad unterwegs und kann deshalb aktuell nicht auf die restlichen Postings eingehen, aber das hilft mir alles immens.

Um auf das von dir geschriebene zum Thema „über den Spieler hinter dem Rücken sprechen“ einzugehen:

Meine Freundin (die Ghyran Magierin in WH) und zwei weitere Spieler lesen mit, ja - aber nicht alle in der Gruppe. Allerdings nicht aus Hinterhältigkeit oder um uns gegen ihn zu verbinden, sondern um einen Lösungsansatz zu erarbeiten. Ich hatte bereits bedauert ihn eher negativ dargestellt zu haben, nur geht es eben hauptsächlich um die jüngsten Ereignisse mit ihm.
Ich werde allein, ein vier Augen Gespräch mit ihm führen, in dem ich ihn versuche zu überzeugen doch mal etwas mehr mit der Gruppe und mir als SL zusammenzuarbeiten. Ich werde ihm weder die Forenposts noch irgendwelche Drohungen entgegenwerfen.
Er fühlte sich ja auch nicht wohl wie alles lief.


Ich unterhalte mich gerne und tausche mich aus, da ich der Meinung bin, nur in gewissen Parametern meine Perspektive wechseln zu können und wer hat schon in allem den richtigen Blickwinkel?

Sollte er diesen Post finden und es sollte ihm nicht schmecken, so werde ich mich ehrlich und aufrichtig entschuldigen - nur wäre ich an seiner Stelle nicht enttäuscht, da ich so etwas schon sehr oft über mich mitbekommen habe und die Menschen nunmal so sind. Was natürlich nichts an dem von ihm empfundenen ändert. Natürlich wird er vieles nicht nachvollziehen können, weil wie ich es bereits geschrieben habe, Menschen nur in gewissen Maßen dazu fähig sind ihre eigenen Fehler zu bemerken (ebenso ich).

Um mal auszuholen:
Ich hatte einen minimalen Disput mit Sören wegen gewissen Dingen die er für seine Kampagne vorgeschrieben hatte und ich bin mMn etwas schlechter weggekommen als der Rest, da er mir verschiedene Sachen nicht erlaubte.
Als ich von einem Spieler auf das selbe angesprochen wurde, dachte ich, so wie ich es in diesem Fall auch empfunden habe, es wäre das Beste sich irgendwo auszutauschen oder andere Sichtweisen zu bekommen.
Also habe ich mit meiner Freundin gesprochen, danach mit meinem besten Kumpel und zu guter letzt mit Kasimir - wie er es empfindet und ob wir da mit Sören mal drüber sprechen sollten. - Wert frei - ohne dicken Hals, ohne sauer sein, ohne die Gruppe verlassen zu wollen.
Alle teilten meine Meinung in gewissen Bereichen (und Kommunikation sowie konstruktive Kritik gehören als P&Pler, besonders als SL einfach dazu und sind wichtig) - auch Kasimir nur noch im Gespräch sagte er: „Naja gut, wenn er dieses und jenes nicht änder nehmen wir ihn halt aus der Gruppe!“
Ich sage:,, Aber es ist ja jetzt nicht so schlimm, wir sollten nur mal mit ihm sprechen.“ und im Endeffekt hat er Sören angeschrieben, er solle auf den Discord-Server kommen. Dann kam Sören und Kasimir sagte:“Sören, Medi will dir was sagen...“ und Peng. Das war eine sehr unangenehme Situation und diese würde ich Kasimir sehr gerne ersparen. Wie gesagt, ich will ihn nicht als Sau durchs Dorf treiben, ich wollte nur Meinungen. Und wäre er nicht so leicht zu verletzen, hätte ich ihn damals gerne schon nach Shadowrun dazu angesprochen. Nur da die anderen langsam auf die Barrikaden gehen, muss ich jetzt etwas tun.

Nach dem Gespräche schreibe ich hier rein wie ich es getan habe und wie er es aufgenommen hat, falls es den einen oder anderen interessierert.

Vielen Dank für all die Tipps!

Liebe Grüße
Medi
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Ludovico am 25.06.2020 | 17:52
Klingt alles in allem nach einem erwachsenen Umgang, den Du praktiziert.
Ich find das gut.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: AlucartDante am 25.06.2020 | 18:53
Oje oje, das klingt wirklich schwierig. Ich glaube, mir wäre das zuviel, ein solches Problem zu lösen. Kasimir scheint prinzipiell anzuecken. Unter der Konstellation würde ich nicht spielen wollen. Ich befürchte ein Gespräch allein hilft da nicht. Aber Lösungsmöglichkeiten wären:

1. Autoritäre Erziehung: Wer einen Fehler macht wird vom SL (oder noch härter: von den anderen Charakteren) bestraft, exiliert oder sofort getötet.

2. Kasimir soll selbst mal spielleiten und ihr spiegelt das Verhalten. Das geht auch, wenn er spielen will, aber eure Charaktere ihn sabotieren. In einem von hundert Fällen erlebt er eine Katharsis. Vielleicht könnt ihr auch per Theater oder Videos von anderen Gruppen ähnliche Szenen zeigen und mit ihm analysieren.

3. Er geht eine Liebesbeziehung mit einer Frau ein, deren Gunst er möchte, die aber sehr autoritär ist. Immer wenn er so was machen möchte, streichelt sie sanft seinen Rücken, kichert und sagt dann bestimmt "Nein".

4. Fünf Jahre Psychotherapie

Wäre aber alles nichts für mich. Würde dann einfach mit ihm andere Dinge machen, als Rollenspiel. Brettspiele zum Beispiel oder Computerspiele...
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: ErikErikson am 25.06.2020 | 19:16
Vielleicht ihm einfach mal ne weile alles geben, was er will? Also wenn er zu nem alten betet,  ihm sein Geschenk geben? Wenn er Leute umbringt, dies als sein recht hinnehmen, sowohl in gruppe wie in spielwelt? Und dann einfach mal sehen, was passiert?
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Derjayger am 25.06.2020 | 19:48
Oje oje, das klingt wirklich schwierig. Ich glaube, mir wäre das zuviel, ein solches Problem zu lösen. Kasimir scheint prinzipiell anzuecken. Unter der Konstellation würde ich nicht spielen wollen. Ich befürchte ein Gespräch allein hilft da nicht. Aber Lösungsmöglichkeiten wären:

1. Autoritäre Erziehung: Wer einen Fehler macht wird vom SL (oder noch härter: von den anderen Charakteren) bestraft, exiliert oder sofort getötet.

2. Kasimir soll selbst mal spielleiten und ihr spiegelt das Verhalten. Das geht auch, wenn er spielen will, aber eure Charaktere ihn sabotieren. In einem von hundert Fällen erlebt er eine Katharsis. Vielleicht könnt ihr auch per Theater oder Videos von anderen Gruppen ähnliche Szenen zeigen und mit ihm analysieren.

3. Er geht eine Liebesbeziehung mit einer Frau ein, deren Gunst er möchte, die aber sehr autoritär ist. Immer wenn er so was machen möchte, streichelt sie sanft seinen Rücken, kichert und sagt dann bestimmt "Nein".

4. Fünf Jahre Psychotherapie

Wäre aber alles nichts für mich. Würde dann einfach mit ihm andere Dinge machen, als Rollenspiel. Brettspiele zum Beispiel oder Computerspiele...

Bitte nicht machen.

1 führt zu mindestens zu Spielerparanoia, Schere im Kopf und macht einfach null Spaß.

2 führt am ehesten zu SL-Paranoia ("ich kann wohl nicht leiten"). Immerhin erwähnst du die 99%ige Misserfolgschance.

Bei 3 beschreibst du einen Double-Bind, der Psychoschäden mittelfristig fördert (google das mal).

"Lösungsmöglichkeiten" würde ich das nicht nennen.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Seraph am 26.06.2020 | 08:12
Bitte nicht machen.

1 führt zu mindestens zu Spielerparanoia, Schere im Kopf und macht einfach null Spaß.

2 führt am ehesten zu SL-Paranoia ("ich kann wohl nicht leiten"). Immerhin erwähnst du die 99%ige Misserfolgschance.

Bei 3 beschreibst du einen Double-Bind, der Psychoschäden mittelfristig fördert (google das mal).

"Lösungsmöglichkeiten" würde ich das nicht nennen.

+1

Bitte keine "Lösungen", die gegenseitiges Übertrumpfen von derartigem Verhalten beinhalten. Redet miteinander oder lasst es.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Selis am 26.06.2020 | 08:19
+1
die Lösungsvorschläge gehen gar nicht. Ich bin aber auch von Ironie ausgegangen, siehe Punkt 4.

Auf der anderen Seite ist mir das auch schon passiert, wo meine Spielweise nicht so war, wie sich der SL das vorstellte und dann versucht hat mich zu erziehen. Genauso wie die Spielrunde keine Therapiegruppe ist, sind die Spielleiter auch keine Erziehungsberechtigten, eine Spielrunde ist kein Ausstechen, OT Probleme, werden nicht IT bestraft, genauer gesagt, hat Strafe gar nichts darin zu suchen.

Reden, in Ruhe und sich wenn es nicht passt trennen und wenn es nur diese spezielle Runde betrifft, man muss nicht überall mitspielen.
Titel: Re: Problem in Spielergruppe
Beitrag von: Issi am 28.06.2020 | 05:43
Ich finde, es gibt einen Unterschied zwischen Ingame Bestrafung und Konsequenz .

Eine Konsequenz ist eine Art "natürliche Folge", die auf die vorangegangenen Handlungen eines SC folgt.

Beispiel :
1. Wenn ich im Spiel eine andere Figur aus Lust und Laune beleidige, foltere oder schlage, kann ich nicht erwarten, dass sie mir mit Vertrauen und Wohlwollen begegnet.
2. Wenn ich mich trotz besseren Wissens in den Tod stürze, kann ich nicht davon ausgehen, dass die SL für mich die Regeln biegt, damit ich sicher überlebe.

Das hat mit Bestrafung mMn. nichts zu tun.
Bestrafung wäre : Mir gefällt nicht, was du mit deiner Figur machst, also gebe ich dir eins drauf, damit du das nicht mehr machst.
 Die Sanktionen sind hier eher eine "Geschmacksfrage."

Edit.
Konsequenz kann natürlich auch den Effekt haben, dass ein Spieler in Zukunft anders agiert aber die Intention der SL dahinter ist hier nicht: "Spieler erziehen/bestrafen" sondern "Die Plausibilität der Spielwelt bewahren" und/oder "die System Regeln einhalten."

Wenn ich als SL nämlich für einen Problem Spieler ständig die Regeln biege, und die Plausibilität der Spielwelt mit Füssen trete,  werden damit alle anderen Spieler bestraft.
(Die Spiel und Spielwelt achten, und das auch in ihren Handlungsweisen versuchen auszudrücken )