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Pen & Paper - Spielsysteme => Storyteller & Storypath Systeme => Exalted => Thema gestartet von: ghoul am 6.07.2020 | 11:58

Titel: The Fair Folk
Beitrag von: ghoul am 6.07.2020 | 11:58
Kewl Powerz und Shaping Weirdness sind ja ganz schön, aber nachdem ich nun ein Abenteuer mit Fair-Folk-NSCs geleitet habe, habe ich meinen alten Wunsch begraben, irgendwann was mit Fair-Folk-SC zu leiten.
Die Raksha sind völlig gestörte Psychos. Wie kann man daraus eine interessante Spieler-Personnage mit Persönlichkeit stricken? Eigentlich gar nicht.
Oder sieht das jemand anders? Hat wahrscheinlich auch NOCH NIE irgendwer geleitet?
Titel: Re: The Fair Folk
Beitrag von: Infernal Teddy am 6.07.2020 | 12:11
Ich habe die Bücher nicht gelesen, was macht sie denn konkret so problematisch? Lohnt es sich denn überhaupt die bücher zu holen?
Titel: Re: The Fair Folk
Beitrag von: ghoul am 6.07.2020 | 12:35
Kennst du dich aus bei Exalted? Die Feenwesen entspringen dem Chaos, fressen Seelen und wollen die Schöpfung vernichten. Psychos!

Ja, das Buch lohnt sich aus Gründen der persönlichen Erbauung und Fortbildung. Die Feenwesen duellieren sich, indem sie durch Storytelling Chaos formen. Das ist total meta, der Spieler wird plötzlich zum Storyteller!
Siehe Spielbericht: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,113693.msg134891548.html#msg134891548
Titel: Re: The Fair Folk
Beitrag von: Alexandro am 6.07.2020 | 12:37
SC und NSC sind bei Exalted zwei paar Schuhe. Solar NSC sind (besonders ab der 2nd Edition) auch total megalomanische Soziopathen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung, die ALLES kontrollieren wollen und dabei zu recht fragwürdigen Methoden greifen. Das müssen sie aber auch sein, damit die SC etwas haben, an dem sie sich reiben können.
Titel: Re: The Fair Folk
Beitrag von: Infernal Teddy am 6.07.2020 | 12:38
Oh, ich kenne Exalted, wenn auch primär die 2nd edition  - ich bin gerade dabei meine Sammlung a.) Wieder aufzubauen und b.) Um 1st und 3rd zu erweitern :)

Das klingt als wären die entsprechenden bücher interessant, aber nicht so kritisch wie andere Titel. Würde ich aber als Spieler auch mal ausprobieren wollen - danke für den einblick :)
Titel: Re: The Fair Folk
Beitrag von: ghoul am 6.07.2020 | 12:41
Das hätte ich vielleicht präzisieren sollen: Ich bezog mich auf die 1st edition.
Wurden die Feenwesen denn später verändert? Und der Sklavenhandel der Gilde?
Titel: Re: The Fair Folk
Beitrag von: Marduk am 6.07.2020 | 13:18
Feen bei Exalted sind Kreaturen des reinen Chaos, die, um den Makel der Ordnung zu zerstören, der wie ein Krebsgeschwür in ihrer Welt ist, Form angenommen haben (was sie natürlich selbst auch etwas von den Feen im Chaos entfremdet). Ja es sind meist Psychopathen aus unserer Sicht.

Aaaaber ich darf hier an andere Quellen erinnern, das es inzwischen auch Feen gibt, die an dieser Sache mit der Schöpfung gefallen gefunden haben und inzwischen gibt es sogar welche, die mit Menschen leben und handeln und sich denken, dass man den Baldrian Crusade ruhig noch ein paar Ewigkeiten nach hinten schieben kann.
Titel: Re: The Fair Folk
Beitrag von: Infernal Teddy am 6.07.2020 | 13:19
Das hätte ich vielleicht präzisieren sollen: Ich bezog mich auf die 1st edition.
Wurden die Feenwesen denn später verändert? Und der Sklavenhandel der Gilde?

Der Sklavenhandel nicht, zu den Fair Folk kann ich nichts sagen da ich die Bücher nie hatte
Titel: Re: The Fair Folk
Beitrag von: nobody@home am 6.07.2020 | 13:40
Die Feen sind bei Exalted nun mal Kreaturen des natürlichen Chaos der Dinge -- daß die mit so was widerwärtig Stabilem wie der ungefragt mitten in ihre heimatliche Existenz gepflanzten Schöpfung der Primordials ihre Probleme haben und sie am liebsten wieder loswerden wollen, macht sie doch eigentlich auch nicht mehr als menschlich. ;)

Und nein, ich habe da meinerseits auch keine Detailkenntnisse. Exalted war nie so weit meins, daß ich über das Grundregelwerk zur 2. Edition (und das schon mehr aus Neugier als zur praktischen Verwendung) großartig hinaus in das Spiel investiert hätte; was mir ansonsten noch dazu im Kopf herumschwirrt, ist mehr so einigermaßen fundiertes Halbwissen aus zweiter und dritter Hand.
Titel: Re: The Fair Folk
Beitrag von: Blattwerk am 6.07.2020 | 16:06
Ich muss einschränkend sagen, dass ich nur zur 3ten Edition irgendetwas sagen kann, weil wir exklusiv die bespielen  - Aber die Beschreibung der Raksha die ich gewöhnt bin, unterscheidet sich extrem von der, die scheinbar früher vorgeherrscht hat?
Eventuell auch weil die Menge an Informationen wesentlich geringer sein dürfte als früher... Raksha sind immer noch Kreaturen des Wyld und damit im Kern ... seltsam und ziemlich gefährlich, weil sie keine menschliche Empathie haben. Aber das kann drastisch unterschiedliche Formen annehmen. Die Raksha "ernähren" sich, wenn sie in der Creation herumgeistern, immer von irgendetwas - Das kann menschliches Leid, Liebe oder sonstwas sein. Das schwächt die entsprechenden Menschen, ist aber nicht .. Dementor-Style Seelensnacken. Und die Vernichtung der Creation ist zwar als fernes Ziel durchaus gegeben, scheint den meisten Raksha jetzt aber nicht direkt als primäres Ziel zugrunde zu liegen.
Mit Great Forks und Chanta gibt es mindestens zwei Städte die in gewisser Form im Kompromiss mit den Raksha leben - aber eben unter strengen Verträgen. In Great Forks leben die Feen unter den Menschen, in Chanta halten sie sich zumindest an Gebietsgrenzen.
Als NPCs eignen sie sich hervorragend, ohne, dass der Spielleiter gezwungen ist, völlige Irre darzustellen.
Das heißt aber keinesfalls, dass ich Raskha als Spielercharaktere betrachten würde. Wesen die von einem einzigen, essenziellen Bedürfnis erfüllt sind, werden immer gewisse Probleme darstellen. Mal abgesehen davon, dass es natürlich noch keine Regeln dafür gibt.

Und überhaupt: Wer Wyldshaping betreiben will, muss als Magier nur wahnsinnig genug werden.....
Titel: Re: The Fair Folk
Beitrag von: ghoul am 6.07.2020 | 16:24
Also verstehe ich richtig, alexandro und nobody@home können sich Fair Folk als SC vorstellen, Blattwerk dagegen nicht? Und Marduk?
Titel: Re: The Fair Folk
Beitrag von: ghoul am 6.07.2020 | 16:27
In der 1st edition gab es auch schon Fair Folk, die in der Schöpfung unterwegs waren und mit denen man durchaus interagieren konnte, z.B. Carnival Barker. Aber als SC? Mit welchen Motivationen? Es sind keine Menschen, sie denken nicht in menschlichen Kategorien.
Titel: Re: The Fair Folk
Beitrag von: Blattwerk am 6.07.2020 | 16:36
Also verstehe ich richtig, alexandro und nobody@home können sich Fair Folk als SC vorstellen, Blattwerk dagegen nicht? Und Marduk?

Vorstellen kann ich es mir schon - Als ziemlich anstrengend... :D

Spaß beiseite: Ich sehe das ähnlich wie z.B. bei Abyssals oder Infernals: Es ist kompliziert und wird schnell unspielbar, weil es nicht leicht ist, Charaktere darzustellen, die vertretenen Moralvorstellungen einfach nicht entsprechend - Und noch viel schwieriger, sie in einer Form zusammenzubringen, die vernünftiges Spiel in der Gruppe erlaubt.
Infernals können durch eine Warnung ihres Patrons sicher auf Linie gebracht werden, aber welchen Grund haben Raksha überhaupt als Gruppe etwas zu tun? Und wenn jeder Charakter an einem anderen Fleck der Creation irgendwas macht ... kann man es eben auch lassen. "Nicht in menschlichen Dimensionen" denken ist zwar kein absolutes Ausschlusskriterium, aber es macht die Sache einfach unglaublich viel anstrengender. Wenn man die Charaktererschaffung sehr eng aufeinander abstimmt, sodass alle Spielercharaktere ein gemeinsames Ziel haben, kann es vermutlich funktionieren.
Titel: Re: The Fair Folk
Beitrag von: Marduk am 6.07.2020 | 16:42
Also verstehe ich richtig, alexandro und nobody@home können sich Fair Folk als SC vorstellen, Blattwerk dagegen nicht? Und Marduk?
Mit der richtigen Truppe kann ich mir das Spielen von Fair Folk durchaus vorstellen.

Abtrünnige Fair Folk, die sich nur noch in der Schöpfung aufhalten sind eh kein Problem, wenn auch meist auf dem Powerniveau der Terrestrial
Titel: Re: The Fair Folk
Beitrag von: Sequenzer am 6.07.2020 | 17:26
Fairfolk ist schon ganz spaßig, da sollte man aber auch entsprechend strange drauf sein das rockt das richtig  ^^
Titel: Re: The Fair Folk
Beitrag von: Jiba am 6.07.2020 | 17:40
Spaß beiseite: Ich sehe das ähnlich wie z.B. bei Abyssals oder Infernals: Es ist kompliziert und wird schnell unspielbar, weil es nicht leicht ist, Charaktere darzustellen, die vertretenen Moralvorstellungen einfach nicht entsprechend - Und noch viel schwieriger, sie in einer Form zusammenzubringen, die vernünftiges Spiel in der Gruppe erlaubt.

Wobeiiiiiii ich die Abyssals hier in Schutz nehmen muss, besonders den Write-Ups der 2nd Edition folgend. Abyssals sind (im Gegensatz zu den Infernals... für mich der schlechteste Splat der Exalted-Geschichte) nicht nur als erlösbar angelegt, sondern können selbst wenn man den Erlösungsgedanken weglässt, moralisch grau oder komplexer gespielt werden. Die brauchen dann vielleicht den richtigen Todesfürsten (z.B. den Bodhisatva, die Magnificent Princess oder Eye and Seven Despairs) und einen entsprechenden Hintergrund, aber prinzipiell geht das gut, wenn man sie als "Hüter der Unterwelt" versteht, die halt diese Existenzebene gegen Fremdeinflüsse von außen verteidigen (ohne gleich alles erobern zu wollen). Habe ich schon gemacht, hat gut funktioniert... der Weg nach Oblivion muss nicht unbedingt mit dem Schwert geschlagen werden.

Ich sehe das übrigens wie viele meiner Vorredner: Gehen tut alles, man muss halt eben nur klar kommunizieren, was man von der Kampagne und den Spielern erwartet.

Zumal es sicher so ist, dass die Raksha, sobald sie festes Territorium betreten, durchaus auch eine gewisse Menschlichkeit annehmen müssen, automatisch. Und man sollte auch nicht unterschlagen, dass es auf im Wyld verschiedene Grade von "chaotisch" gibt. Je mächtiger die Feenwesen, desto tiefer stecken sie im Chaos, IIRC. Was bedeutet, dass SC-Raksha wahrscheinlich irgendwo dazwischenstecken und nicht ganz so unmenschlich und gestaltlos sind, wie wir gemeinhin annehmen. Tatsächlich wäre eine Kampagne à la "Wir wollen diesen einen Shinma im Deep Wyld loswerden, aber dazu müssen wir selbst erst einmal tiefer in die Wyld reinkommen" denkbar. Da wird die Aggression quasi nach "innen" gerichtet, statt nach "außen" auf die Schöpfung.