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Einsteiger => Einsteiger => Thema gestartet von: SirMaoh am 13.07.2020 | 21:43

Titel: Systemfindung: Von grundlegenden DSA5 Fragen zu BtW und dSdDf
Beitrag von: SirMaoh am 13.07.2020 | 21:43
Guten Abend liebe Forengemeinde :)

Ich spiele momentan mit dem Gedanken, mich genauer mit einem Fantasyregelwerk zu beschäftigen. Als primärer Cthulhu Spielleiter tendiere ich momentan zu DSA5, da ich mir durch die gut ausgearbeitete Welt eine gewisse Erleichterung / Zeitersparnis bei der Vorbereitung und "Durchführung" der Abenteuer erhoffe.

Da ich berufsbedingt nur begrenzt Zeit habe, würde ich DSA5 vorerst ausschließlich für die vorgefertigten Abenteuer nutzen. Ich erhoffe mir dabei, möglichst schnell loslegen zu können und mir das nötige Wissen über die Welt erst im Laufe der Zeit aneignen zu müssen. Da meine bisherigen Recherchen eher zu einer Entscheidungsparalyse geführt haben und ich bestimmte Informationen auch einfach nicht gefunden habe, wäre es sehr nett, wenn Ihr mir bei einigen grundsätzlichen Fragen helfen könntet :)

Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: JS am 13.07.2020 | 22:16
1. Ja.
2. Nur die Kernregeln aus dem Grundregelwerk. Spezialregeln schaust du dann später noch nach, oder die Spieler müssen eben mit den Regeln ihrer Charfertigkeiten auch helfen (weil sie sie kennen sollten.)
3. Jein, je nach Abenteuer. Du solltest zumindest die Weltbeschreibung aus dem Grundregelwerk kennen. Der Almanach ist dringend zu empfehlen, weil er sozusagen das zweite Grundregelwerk darstellt.
4. Das hängt vom Abenteuer ab, aber ja, es gibt lineare Abenteuer, die den SL gut unterstützen.
5. Nein. Du hast oftmals Einführung, Abenteuerkapitel und am Ende Hintergrundinfos, aber das kann variieren.
6. GRW reicht für den Anfang.
7. Ja und Ja.
8. Jein. Charaktere mit 3000, 4000 Abenteuerpunkten sind schon sehr heftig, aber auch sie haben bei DSA Abenteuer, die sie nicht mit Fingerschnippen lösen, weil es bei DSA oftmals nicht nur um das Kloppen geht. Doch speziell beim Kloppen und Zaubern sind die Fertigabenteuer nicht auf 3000+ AsP ausgelegt.
9. Selbst die kleinen Zaubertricks kosten bei DSA je 1 AsP.
10. Die 3W20 funktionieren gut und schneller, als man denkt, sobald man seinen Wurfstil gefunden hat. Ist echt nicht das Ding.
12. Alles, was du brauchst, steht im Grundregelwerk und im Almanach; als SL eventuell noch in den Bestiarien. Der Rest ist rein optional, aber das heißt nicht, daß man darin nicht auch tolle Sachen findet. Aventurien hat seine festen Konzepte und Strukturen, die es ausmachen, aber wie kleinteilig ihr alles umsetzt, ist euch überlassen.
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: Hotzenplot am 13.07.2020 | 22:23
Ich mach´s so kurz wie möglich. Manche Sachen sind natürlich subjektiv. Hinweis: Ich habe ein paar Mal DSA5 gespielt, leite derzeit aber aktiv noch regelmäßig DSA 4.1. Hauptgrund: Gewohnheit. ;)

1. Ja, mit Ausnahme des "Nachrichtenteils" des aventurischen Boten
2. Man sollte als SL das Grundregelwerk kennen. Das hat um die 400 Seiten. Das ist natürlich inklusive Ausrüstungsseiten, Liturgie- und Zauberlisten. Wie viele Seiten davon "Kernregeln" in deinem Sinne sind, kann ich dir nicht sagen. Da aber (im Gegensatz zu DSA 4.1) die meisten Dinge im Regelwerk relativ gleich funktionieren, kann man es m. E. relativ schnell lernen. Ist aber sicher mehr als beim aktuellen Cthulhu. Eine Alternative könnte die Einsteigerbox "Das Geheimnis des Drachenritters" sein: https://www.f-shop.de/das-schwarze-auge/rollenspiel/einsteigerprodukte/116/das-geheimnis-des-drachenritters-dsa-einsteigerbox
3. Jain. Das ist ganz bewusst die von Ulisses geäußerte Prämisse, man braucht kein Lore-Studium mehr. Einige der "Heldenwerk"-Abenteuer (Beilage zum aventurischen Boten, auch einzeln bestellbar) eignen sich sehr für Einsteiger, finde ich. Für alle Abenteuer gilt: Man sollte das GRW und den Almanach kennen. Aventurischer Almanach: https://www.f-shop.de/das-schwarze-auge/rollenspiel/regel-und-quellenbaende/553/aventurischer-almanach
4. Nein, das schwankt.
5. Nein
6. Jain. Das kommt auf den eigenen Anspruch an. Grundsätzlich kann man mit dem GRW spielen, ohne etwas anderes zu "brauchen". Allerdings enthält das GRW aus Platzgründen nicht alle möglichen Professionen, Elementare, Dämonen und solche Dinge, die dann in Erweiterungsbänden daher kommen.
7. Ja. Die Progression ist nicht so stark wie beispielsweise bei DnD, aber dennoch deutlich spürbar. Man kann auch zu Anfang schon auswählen, auf welchem Machtlevel SC erstellt werden sollen.
8. Nein, bisher nicht.
9. Grundsätzlich wird alles mit Astralpunkten bezahlt. Settingbedingt mag es bestimmte Dinge geben, die nur 1x täglich oder so funktionieren.
10. Ich hätte eine Abkehr von der 3w20-Probe inzwischen begrüßt, finde ihre Beibehaltung aber auch nicht wild. Wird m. E. heißer diskutiert, als es ist. ;)
11. Ja: Wenn du es wirklich "deep" spielen willst, brauchst du eine Menge Bücher. Du kannst aber auch viel Zeit mit deiner Runde allein mit dem GRW verbringen. Die Abenteuer sind sehr unterschiedlich, was die "epicness" angeht. Da wird in einem AB das Kätzchen vom Nachbarn vom Dach gerettet und im nächsten schlachtest du dich durch Horden von Untoten. Augen auf beim Abenteuerkauf! ;)
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: Faras Damion am 14.07.2020 | 08:05
1.Ja
2.Nur das Grundregelwerk. Als Start kannst Du dir auch erst mal die kostenlosen Schnellstartregeln durchlesen.
https://www.ulisses-spiele.de/assets/download/DSA-Schnellstartregeln.pdf
3.Ich würde ebenfalls den Almanach als Weltbeschreibung empfehlen. Den musst du nicht komplett lesen, sondern nur die Region, in der ihr spielt.
4.Nein. Die Abenteuer sind nicht darauf ausgelegt, dass die SL überrascht wird, sondern dass sie schnell, einfach und übersichtlich einen möglichst guten Überblick über die Rahmenhandlung bekommt. 
5.Sie sind viel strukturierter, einheitlicher und für mich übersichtlicher als viele Cthulhu-Abenteuer.
6. Man kommt mit dem Grundregelwerk sehr, sehr weit.
7. Man wird deutlich stärker als Cthulhu-Investigatoren, allerdings wird man nie quasigöttlich.
8. Low Level: Man hilft dem Alrik von nebenan. High Level: Man rettet Städte/Regionen. Es ist auf jedem Abenteuer hinten ein Übersichtskasten mit Genre, Komplexität und Erfahrungslevel.
9.Es gibt Magiepunkte.
10. Man braucht etwas, um sich daran zu gewönnen, gerade wenn man von W% kommt. Bei uns läuft es flüssig. Die Erfolgswahrscheinlichkeit bilden die Kompetenz des Charakters schon ganz gut ab. Aber man muss klar sagen, dass es aus historischen Gründen verwendet wird.
11. Es gibt gute Kaufabenteuer, eine aktive, hilfsbereite Community und ist eines der wenigen Systeme mit Metaplot.
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: SirMaoh am 14.07.2020 | 12:36
Vielen lieben Dank an alle für das ganze Feedback :)

Das hört sich ja alles soweit sehr gut an, dann werde ich wohl mal mit dem Grundregelbuch durchstarten, vielen Dank :)
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: JS am 14.07.2020 | 12:46
hüstel hüstel Und dem Almanach hüstel hüstel hust hust
;D
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: Hotzenplot am 15.07.2020 | 09:31
Gesundheit, und ja, der JS hat Recht. :)

Übrigens, was mir noch einfällt. In "Werkzeuge des Meisters", welches gerade gecrowdfunded wird, wird es wohl ein vereinfachtes System ohne 3w20 Probe geben. Vielleicht schon mal als Zukunftsaussicht, falls euch die 3w20 Probe arg stört.
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: SirMaoh am 16.07.2020 | 10:28
@JS: Habe mir bisher nur das PDF vom Grundregelwerk zugelegt. Hatte bisher leider nur Zeit zum "Überfliegen", aber was ich gesehen habe, gefällt mir schonmal sehr gut  :) Mein "Problem" an der ganzen Sache ist sowieso, dass ich mir viel zu viel Kram zulegen werde, sobald mir das System gefällt - der Almanach wäre auf der Anschaffungsliste auf Platz 1 (vom Gefühl ist er schon gekauft ;) ) Ich werde zeitlich eh nicht alles so schnell lesen können, aber haben und nicht brauchen ist besser als umgekehrt xD

Da ich bisher primär Cthulhu gespielt habe, finde ich es auch extrem positiv, dass DSA so viele Quellbücher bietet, das hat mir bei Cthulhu 7 bisher gefehlt. Auch wenn ich quasi alle Lovecraftgeschichten kenne, mir das Setting gut vorstellen kann etc. etc., ist es aber trotzdem immer viel Aufwand eigene Kampagnen zu schreiben. Vernünftige "Regionalbeschreibungen" wie Insmouth, Kingsport, etc. sind out of print und gibts nur für die alte Version (bedeutet Werte umrechnen etc.). Wenn man Sie dann trotzdem möchte, bezahlt man 80€+ für ein schwarz/weiß-Buch mit Gebrauchsspuren.

Gerade bei der Fülle an DSA(5?) Werken, habe ich allerdings Angst, dass ich auch hier nicht mehr alle Bände in gedruckter Form bekommen kann. Mich nervt sowieso, dass man in Deutschland nicht die PDF zum Buch gratis dazubekommt. Wäre dies anders, hätte ich schon ganze Schrankwände voll mit Rollenspielbüchern... Allerdings ist es schön zu sehen, dass Ulisses zumindest die Grundregelbücher in PDF-Form zu akzeptablen Preisen anbietet  :)

Auch wenn ich mich bisher für DSA5 entschieden habe, frage ich mich immer noch, ob Pathfinder2 nicht ggf. ähnlich oder besser geeignet wäre. Hier gäbe es den großen Vorteil, dass die Werke gerade erst alle in deutscher Fassung erschienen und somit leicht zu bekommen sind. Ich könnte die weitern Werke dann kaufen "wie sie kommen". Hier gäbe es dann nicht das Problem, dass man bestimmte Werke gar nicht mehr bekommt. Meine Entscheidung fiel an dieser Stelle zugunsten von DSA5, da ich als allgemeinen Eindruck vernommen habe, es wäre ein Grauß Pathfinder2 zu leiten und die Charaktererstellung, bzw. die Charakterentwicklungsmöglichkeiten wären zu langweilig / trist. Mal schauen, ob das eine gute Entscheidung war xD

@Hotzenplotz: Ja den "Kickstarter" habe ich auch schon gesehen. Habe es aber nur grob überflogen und als uninteressant verworfen, da es zum Großteil nur Plastikmarker und "Spielfelder" zur Visualisierung zu sein scheinen. Wir haben bisher immer ohne so etwas gespielt, daher ist das nicht so interessant für uns. Wenns mal nötig ist, "visualisieren" wir kurz per Zettel und Stift :)
Vielen Dank auch für den Hinweis mit der 3w20 Probe! Ich habe das DSA5 Regelwerk bisher nur überflogen, aber am Ende des Buches gibt es eine Checkliste für Alternativ-/Zusatzregeln bei der auch eine Alternativregel für die 3w20 Probe angehakt werden konnte (falls ich mich recht entsinne), das werde ich mir mal anschauen und nochmal mit dem Crowdfunding vergleichen. Vielen Dank nochmal für den Hinweis! :)

Nach dem was ich bis jetzt weiß, stört mich die 3w20 Probe auch überhaupt nicht. Bisher glaube ich, dass dadurch eine sehr feine Charakterentwickung dargestellt werden kann. Eine Frage die sich mir dabei jedoch eher stellt ist, wie sehr sich starke / hochstufige Charaktere dann überhaupt noch von einander unterscheiden, wenn alles von den 8 Attributen abgeleitet wird. Steigert man nicht sowieso "gefühlt alles" ein wenig, egal welches Attribut man steigert? :D
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: JS am 16.07.2020 | 10:54
- DSA 5 ist eine Kernlinie von Ulisses. Solange nicht DSA 6 auf den Markt kommt, kannst du davon ausgehen, die Quellenbücher in gedruckter Form problemlos bekommen zu können. Torschlußpanik ist ganz unnötig.

- Die 3W20-Probe geht überraschend schnell, wenn man einen vernünftigen Charakterbogen mit entsprechender Vorbereitung benutzt und nicht zu sehr herumtrottelt.

- Bei DSA 5 kann man AP für derart viele verschiedene Dinge ausgeben, daß Chars mit 3000 AP nicht alle gleich werden. Meine höchsten Chars hatten bisher knapp 2500 AP und behielten gegenüber der Gruppe ihre individuellen Stärken und Schwächen. Ich gehe ja nicht davon aus, daß ihr gleich die Marke 5000 AP anstrebt.

- Pathfinder 2 ist mMn toll, DSA 5 aber auch. Die beiden kommen sich auch nicht groß ins Gehege, weshalb ich es schwierig fände, pauschal zu einem von beiden zu raten. Das P2-GRW-PDF kostet 10 EUR und ist somit ein Schnapper.
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 16.07.2020 | 11:24


- Die 3W20-Probe geht überraschend schnell,
sie braucht auch nur mindestens 6 Rechenschritte, jeder w20 wird gegen einen anderen Wert geprobt und verrechnet, diese Ergebnisse dann außer es ist nicht nötig  gegen den Fertigkeitswert  + plus ggf Modifikatoren  das ist umständlicher und dauert länger alle anderen mir bekannten XwY Systeme, 3w6, 2w10 etc setzen das Ergebnis des Würfelwurfs gegen/mit einen Gesamtwert + ggf Modifikatoren.

Eine zusätzliche und mMn sehr nützliche Ressource wäre das Briefspiel von Aventurien

Desweiteren wäre es eine Überlegung wert zu sehen ob andere RPGs was für dich wären, spez. aus dem BRP Bereich wie Mithras oder Runequest
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: JS am 16.07.2020 | 11:35
Naja, wenn man die Probe so angeht... ;)

Ich entgegne: Du hast die Attributswerte neben dem Talent stehen und kennst die Attribute grob. Du wirfst die Würfel und erkennst auf den ersten Blick, ob alles easy ist oder sehr kniffelig. Ist alles easy, hast du sofort deine QS. Ist es sehr kniffelig, siehst du i.d.R. sofort, wo ein paar Talentpunkte eingesetzt werden müssen oder ob es sich überhaupt lohnt. Etwas länger dauern nur Proben, die mehrere Werte dicht bei den Attributswerten zeigen, denn dann muß man zeitweise schon mal kurz Werte mit Wurf vergleichen. Bei den meisten unserer Proben müssen wir nicht einmal mehr auf die Attributswerte gucken. Wurf, Blick, QS, fertig.
Wer nach einigen Sitzungen immer noch penibel Würfel für Würfel zurechtlegen und einzeln mit den Attributen vergleichen muß, der macht mMn etwas falsch. So wie die Leute, die damals bei d20 bei jeder Probe noch extra die festen Modifikationen hinzurechneten und sich über die Länge und Rechnerei der Proben beklagten.
Die 3W20 Probe von DSA ist bei uns so schnell wie wie die Proben in so gut wie allen anderen Systemen mit Ausnahme mancher Poolsysteme. Kann man glauben, kann man mir absprechen wollen - mir egal, denn ich weiß ja aus zwei aktiven DSA 5 Runden, wie es bei uns läuft.
:)
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 16.07.2020 | 12:19
Tja, wenn man die Probe so angeht... ;)
:)
Mit anderen Worten, wenn du die Charstats auswendig kennst und nur simpelste Proben machst.
Geht dann mit anderen Systemen schneller und intuitiver, d.h. wenn man bei Easy Proben überhaupt würfelt

Wie ist es aber mit vergleichenden Proben/QS
.
Nicht Kletterprobe geschafft sondern wie schnell oder wurde geklettert, ggf mit Risiko Zuschlag weil man schnell - riskant klettern will
e.g. ohne Krach in der Nacht zu Edinburgh Castle hochklettern wie  die Schotten unter Robert the Bruce um es auszuheben, also mit zumindest wohl mit Waffen

Wenn das alles so einfach und schnell geht, warum benutzt DSA dann für sein Kampfsystem einen anderen Würfelmechanismus nämlich 1 W20, womit Werte in Kampffertigkeiten nicht mit anderen gleichzusetzen sind, der gegen einen Gesamtwert geprobt wird
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: JS am 16.07.2020 | 12:35
Das darfst du Ulisses fragen.
Ich habe zur Probengeschwindigkeit nichts zu meinen oben getätigen Ausführungen hinzuzufügen.
Sicherlich dauert alles länger, wenn man seinen Char und die Regeln nicht so gut kennt und den Charbogen nicht gut organisiert. Und sicherlich dauern Spezialproben stets länger als Standardproben. Aber das ist erstens nicht überraschend und zweitens kein Alleinproblem von DSA.
 ^-^
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: JS am 16.07.2020 | 14:16
SirMaoh: Wir helfen dir gerne bei und mit DSA 5 wie auch PF 2 weiter, falls du konkrete Fragen und Unsicherheiten zu beiden Systemen hast. Aber die Wahl zwischen DSA 5 und PF 2 wird dir hier niemand ohne genaue Kenntnisse deiner Wünsche und Vorlieben abnehmen oder erleichtern können.
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 16.07.2020 | 18:21

Sicherlich dauert alles länger, wenn man seinen Char und die Regeln nicht so gut kennt und den Charbogen nicht gut organisiert.
Meiner Erfahrung nach laufen andere RPGs erheblich schneller und flüssiger selbst mit Systemanfängern als DSA 3w20  mit erfahrenen DSA Spielern und bekannten Chars
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: OldSam am 16.07.2020 | 18:47
Ich spiele momentan mit dem Gedanken, mich genauer mit einem Fantasyregelwerk zu beschäftigen. Als primärer Cthulhu Spielleiter tendiere ich momentan zu DSA5, da ich mir durch die gut ausgearbeitete Welt eine gewisse Erleichterung / Zeitersparnis bei der Vorbereitung und "Durchführung" der Abenteuer erhoffe. ... Da ich berufsbedingt nur begrenzt Zeit habe, würde ich DSA5 vorerst ausschließlich für die vorgefertigten Abenteuer nutzen.

Ehrlich gesagt würde ich persönlich empfehlen da nochmal zu überlegen, meine Erfahrungen mit DSA (allerdings zu 95% vor Version 5 muss man dazu sagen) zeigten eigentlich, dass Kaufabenteuer oft mehr Arbeit bereiteten als mit ganz simplen Plots etwas zu improvisieren. Zudem habe ich immer wieder gesehen (und auch selbst so gehabt früher) wie SpielleiterInnen bei Kaufabenteuern beim Leiten auf größere Probleme gestoßen sind, weil bei gewissen "Steuerungsherausforderungen" bzgl. der Spieler keine Hilfestellung dabei ist, dafür gibt es an anderen Stellen dann unnötig viel Beschreibungen, wo man gar nicht soviel braucht (muss man aber alles lesen). Das ist aber auch oft so bei anderen Verlagen/Systemen muss man ganz klar fairerweise dazu sagen - oft sind Kaufabenteuer wirklich nicht einfach, weil es grad Erfahrung braucht sie richtig umzusetzen. -- Wahrscheinlich hast Du die aber durch Deinen Cthulhu-Background. Ich vermute/befürchte allerdings (so von dem was ich da so am Rande gesehen/gehört habe), dass Du von Cthulhu "etwas besseres gewöhnt" sein wirst als Du bei DSA häufig findest - muss aber definitiv nicht stimmen, es streut auf jeden Fall von Modul zu Modul, gibt auch sehr gute Sachen im DSA-Kontext. Wenn Du gezielte Empfehlungen hast, was taugt und gut zu leiten ist, wäre das sicherlich ein Mehrwert...

Meiner Erfahrung nach laufen andere RPGs erheblich schneller und flüssiger selbst mit Systemanfängern als DSA 3w20  mit erfahrenen DSA Spielern und bekannten Chars

+1 ...DSA4/5 gehören für mich ganz definitiv zu den Systemen mit geringer Performance. Das muss natürlich nicht schlecht sein und es ist sicherlich auch persönlicher Geschmack, ob man findet, dass etwa bei Fertigkeiten einem 3W6 zum Ausgleich viel Interpretations-Mehrwert bietet, persönlich würde ich das eher nicht so sehen, für mich wäre Performance wichtiger und auch Transparenz (die Chancen bei 3W20 gut einzuschätzen ist ja im Kopf praktisch unmöglich, wie jeder weiß, der die Statistiken dazu mal gesehen hat).

Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: Ma tetz am 16.07.2020 | 20:59
Mein Tipp wäre, wenn man Kaufabenteuer spielen will. Dann schau Dir mal 1-2 Abenteuer der in Frage kommenden Systeme an. Bei DSA wäre zum Beispiel die Heldenwerkreihe eine (preis-)günstiger Einstieg. Dann weißt Du besser, was für Abenteuer Dich so erwarten und ob Dich das interessiert. Die Herangehensweise an Abenteuer und die erzählten Geschichten unterscheiden sich doch imho sehr zwischen Pathfinder und DSA.
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: SirMaoh am 16.07.2020 | 22:09
Eigentlich steht nur der Wunsch bei unserer Gruppe im Raum, vielleicht auch mal ein Fantasy Setting zu spielen. Wie das Ganze aussehen soll, da sind alle eigentlich komplett offen. Ein System mit einer vielfältigen Charaktergestaltung und Steigerungsmöglichkeit ist sicherlich eine gute Abwechslung zu Cthulhu.

Welche Stärken hat Pathfinder 2 denn so? Ist es von den Mechaniken her einfacher zu leiten als DSA5? Davon mal abgesehen, was ist denn so euer liebstes Fantasy Regelwerk und warum? :)

Edit: Gibts denn generell Systeme die sich auf die Fahne geschrieben haben, dem SL so wenig Aufwand wie möglich zu machen? Systeme bei denen es wirklich vorgefertigte Abenteuer gibt, die man als SL nur Seitenweise vorbereiten muss?
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: Tegres am 16.07.2020 | 22:25
Magst du eine Liste der Anforderungen von dir und deiner Gruppe an ein Fantasysstem machen analog zu deinen DSA-Fragen? Dann können die Leute gezielter Tipps geben. :) Gegebenfalls kannst du die Fragen aus dem Eingangspost auch allgemeiner formulieren, dann können sich Leute mit Tipps direkt an den Fragen abarbeiten.

Meine Lieblings-Fantasysysteme sind OSR-Spiele und Retroklone von altem DnD, Beyond the Wall, Dungeon Crawl Classics und Der Schatten des Dämonenfürsten. Davon hat aber nur letzteres eine sehr breit gefächerte Charaktersteigerung. Die anderen dürften eher nichts für dich sein.
Ich will gar nicht so viel zu den Gründen schreiben, das würde den Rahmen dieses Themas sprengen. Nur so viel: Die Systeme sind einfach, vor allem die OSR-Systeme/Retroklone und Beyond the Wall. Für die Retroklone/OSR und Dungeon Crawl Classics gibt es hervorragende Abenteuer sowie eine sehr kreative und aktive Community. Mit die besten und kreativsten Sachen, die es im Rollenspielbereich gibt, kommen aus der OSR. Beyond the Wall, Dungeon Crawl Classics und Der Schatten des Dämonenfürsten setzen auf kurze, knackige Abenteuer, die jeweils kompakt formuliert sind, und sich daher sehr leicht vorbereiten und leiten lassen. Letzteres trifft auch auf die OSR-Systeme und die Retroklone zu. Alle Systeme bieten wirklich hilfreiche Zufallstabellen. Bei allen Systemen dauert die Charaktererschaffung nur wenige Minuten bis maximal eine halbe Stunde.

Edit:
Edit: Gibts denn generell Systeme die sich auf die Fahne geschrieben haben, dem SL so wenig Aufwand wie möglich zu machen? Systeme bei denen es wirklich vorgefertigte Abenteuer gibt, die man als SL nur Seitenweise vorbereiten muss?
Meinst du mit "seitenweise", dass der Spielleiter das Abenteuer während des Leitens liest oder das nur 5 bis 10 Seiten gelesen werden müssen?

Explizit wenig bis keine Vorbereitung haben sich folgende Rollenspiel auf die Fahne geschrieben (mit denen ich Erfahrungen habe, es gibt sicherlich noch weitere):
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: JS am 16.07.2020 | 22:27
Das sind alles Fragen, von denen jede einzelne hier schon ganze Bände gefüllt hat. So einfach sind sie nicht zu beantworten, außerdem spielt der persönliche Geschmack oft die entscheidende Rolle.

PF 2 ist ein Stufensystem, was es deutlich von DSA 5 unterscheidet. Aber bei PF 2 hat man trotzdem zahlreiche Möglichkeiten der Charaktergestaltung und -individualisierung. Nur steigert man nicht nach und nach, sondern bei jedem Stufenaufstieg dann am Stück. DSA bietet allerdings mehr Freiheiten im Detail.

DSA spielt auf Aventurien, einer der wohl am intensivsten ausgearbeiteten Welten überhaupt. PF 2 spielt auf Golarion bzw. mit Omen in einem speziellen Zeitalter. Auch Golarion ist gut ausgearbeitet. Während DSA allerdings ziemlich fest mit Aventurien (und wohl auch noch Myranor) verknüpft ist, kann man PF 2 auch auf vielen anderen Fantasywelten spielen, z.B. in den Vergessenen Reichen, Eberron, Lorakis (Splittermond) usw.

PF 2 ist ein sehr umfangreiches, aber alles in allem nicht kompliziertes Regelwerk. Das kann man mMn wohl von DSA 5 auch sagen. Wie sehr man in die Tiefe geht, bleibt der Gruppe überlassen. Beide Systeme sind dabei keine Bürde der Verzweifelung für die Spielleitung.

Ein wichtiger Unterschied by the book ist, daß PF 2 die "Motherlode" an Magie mitbringt, also auch massenhaft magische Gegenstände, magische Waffen und Rüstungen. Das Beutemachen und die Beuteoptionen haben einen anderen Stellenwert als bei DSA, müssen aber auch so nicht zwingend umgesetzt werden. Außerdem sind Magier bei DSA durch die AsP in ihrer Zauberei beschränkt, während sie bei PF 2 mit den Zaubertricks immer aktiv sein können (wie auch bei D&D 5).

Wenig Aufwand und weniger Regeln bietet z.B. D&D 5, das auch mit mehreren Welten gespielt werden kann. Kritiker bemängeln allerdings, daß die Charakteroptionen nach Grundregelwerk auch weniger bunt und individuell sind als z.B. bei PF 2 und bei DSA sowieso.
Auch Schatten des Dämonenfürsten ist als "dunkles Fantasyspiel" gut zugänglich und regelleichter.
Sehr schön gefällt mir auch das neue Warhammer Fantasy Rollenspiel in der 4. Edition, das ebenfalls mit einer ganz eigenen, tollen Welt aufwarten kann. Die Charaktere durchlaufen ein Karrieresystem, das Regelwerk ist umfangreich, aber einfach und gut erfahrbar, das Setting ist hart, düster und bedrohlich - fein für Cthulhuisten.
Weiterhin darf natürlich Midgard 5 nicht vergessen werden, das solide Regeln bietet und eine inzwischen gut ausgearbeitete Welt.

Was die Abenteuermenge anbetrifft, so stehen DSA und PF weitgehend konkurrenzlos da, obwohl D&D inzwischen mit vielen umfangreichen Kampagnen auch ein gutes Pfund bietet und Midgard 5 auch reichlich Material veröffentlicht hat. Schatten des Dämonenfürsten hat auch nicht wenige gute Abenteuer mit Gruselhintergrund im Angebot, gleichfalls ist Warhammer Fantasy 2-4 nicht arm an spielenswerten Inhalten.

Wenn du hier nach liebsten Fantasyregelwerken fragst, wirst du nach einigen Tagen vermutlich alle aktuell erhältlichen genannt bekommen.
:D
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: Ma tetz am 16.07.2020 | 23:13
Tegres hat die "go to Systeme" für SL-freundliches Spiel mit minimalem Aufwand und guter Versorgungslage mit Abenteuern imho ganz gut zusammengefasst.

Aber als langjähriger DSA-Spieler möchte ich Dir das natürlich nicht ausreden. Und wenn man eine schöne dichte Welt haben möchte hat DSA auf jeden Fall imho mehr zu bieten, als die genannten Systeme. Sich das zu erschließen, ist aber auch zeit und geldintenisv.
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: OldSam am 16.07.2020 | 23:19
Beyond the Wall ist wirklich ein schönes System, v. a. was den ganzen narrativen Part anbelangt, Charakterbeziehungen etc., das ist toll umgesetzt...  :d Ich denke in Bezug auf Einfachheit und wenig Vorarbeit kann man das klar empfehlen!


Ansonsten kommt es natürlich v. a. darauf an wie genau du Fantasy spielen willst: Wenn du oft oder primär auch dungeon style gaming anvisierst, mit häufigen Kämpfen der Gruppe gegen Monster mit ordentlichem taktischen Anspruch etc., du also mehr in die "d&d style"-Richtung willst, ist das anders als der IMHO eher märchenhaftere Ansatz bei Beyond the Wall. Für dungeon gaming mit gewissem Anspruch wäre meine Empfehlung ganz klar das großartige Dungeon Fantasy RPG (DFRPG), was eine komplett eigenständige Box ist, drum und dran mit allem was du brauchst, inkl. Magie, Kreaturen, Beispielabenteuer etc., sogar gleich für längere Kampagnen. Allerdings: Das gibt es nur auf englisch, man kann es zwar m. M. nach auch nur mit normalem Schulenglisch gut lesen, aber ich kann gut verstehen, wenn jemand das lieber nicht machen wollen würde. [ Pluspunkte: Einfache, zügige Charakterschaffung durch die fertigen Templates, aber trotzdem sehr vielfältig | Taktische Kämpfe mit zugeschnittenem Regelwerk auf bewährter Grundlage (basiert auf GURPS4); hier stehen erweiterte Kampfoptionen offen wie Trefferzonen, Täuschungen, Doppelangriffe, Akrobatische Verteidigung etc. | Prinzipiell sehr flexible Charakterbauoptionen, da es keine Klasseneinschränkung gibt (freie Buildpoints), die Templates (Warrior, Thief etc.) sind Hilfen für die schnelle Erstellung, aber keine enge Festlegung wie z. B. bei D&D/DSA | Universalsystemvorteil, wenn Du nach Fantasy z. B. mal Sci-Fi oder Cyberpunk o. ä. spielen willst, hättest Du schon die GURPS4-Regelgrundlagen zu 90% gelernt durch das Dungeon Gaming | Erweiterungskomponenten für GURPS u. speziell das DFRPG gibt es vieles, wenn Du speziell etwas haben willst, bei der Box ist aber erstmal nichts wirklich nötig für längere Zeit. ] (Gibt's z. B. hier: https://www.sphaerenmeisters-spiele.de/epages/15455106.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/15455106/Products/SJG01-1005)

Fate wäre glaube ich erstmal eine eher schwierigere Wahl, da es doch viel grundlegendes "Umdenken" beim SL und bei den Spielern erfordert, grad wenn man schon "klassische" Systeme kennt (wie Cthulhu ja auch eines ist). Das würde ich nur dann probieren, wenn jemand dabei ist, der das schon kennt.

Last but not least, kannst Du natürlich auch Systeme und andere Abenteuermodule kombinieren, indem man Monster o. ä. recht schnell und einfach (grob) auf vergleichbare Äquivalente des Wunschsystems überführt... ;)
(Beispielsweise finde ich, dass man etwa die Abenteuermodule von Beyond the Wall ziemlich einfach auch mit anderen Systemen nutzen kann, wenn man das möchte, da es bei denen eben nicht so auf den Crunch ankommt, andererseits will man diese Portierung sicherlich oft auch gar nicht, wenn man das Extra an Taktik etc. nicht braucht und es dafür alles schön einfach direkt fertig aus einem Guß kommt).
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: OldSam am 16.07.2020 | 23:51
Eigentlich steht nur der Wunsch bei unserer Gruppe im Raum, vielleicht auch mal ein Fantasy Setting zu spielen.

...übrigens dazu noch ne Idee: Hast Du vielleicht ne spezielle Romanreihe oder Fantasyserie o. ä., die du dir gut im Gruppen-RPG vorstellen könntest?
Das macht es für einen selbst ja meist viel leichter zu improvisieren, man hat schon viele coole Ideen im Hinterkopf etc.
Die settingslosen Fantasy-Systeme bzw. Universalsysteme erlauben dir ja recht einfach einen eigenen Hintergrund zu wählen...
Oder doch lieber wirklich eine feste Beschreibung einer neuen Welt?

Magst du evtl. "The Witcher" gern? (Was ja aktuell auch als Serie recht populär ist, obwohl IMHO die Romane noch besser sind).

Aber: Wie es Ma tetz schon sagte, Du wirst im Vergleich zu DSA, selten so eine dichte - und in der Tat wirklich schön gemachte - Weltbeschreibung finden. Man muss sich dann halt fragen was man genau braucht... Persönlich habe ich auch bei DSA früher immer nur einen kleineren Teil der Settingbeschreibungen wirklich genutzt und fand es immer gut v. a. auch "Freiraum" auf der Karte zu haben, wo ich meine eigenen Ideen platzieren konnte. Heute mache ich Letzteres fast durchgehend, also wenig festes Setting, weil ich für mich festgestellt habe, dass ich praktisch immer sehr schnell etwas improvisieren kann (nur für mich selbst kurz mit Notizen), dass genau zu meiner aktuellen Abenteueridee passt und ich damit insgesamt weniger Zeit brauche als mich erstmal in eine spezifische Weltenregion genauer reinzulesen und dann passende Stellen rauszusuchen. Aber auch der andere Weg hat definitiv Charme, Aventurien z. B. hat ja viele schöne Beschreibungen, wo ich auch immer mal gerne was drüber gelesen habe früher.


Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: Ninkasi am 17.07.2020 | 10:07
Explizit wenig bis keine Vorbereitung haben sich folgende Rollenspiel auf die Fahne geschrieben (mit denen ich Erfahrungen habe, es gibt sicherlich noch weitere):
  • Der Schatten des Dämonenfürsten: Auch hier sind die Abenteuer sehr kurz, meist so 8 Seiten, ganz selten auch mal 14. Hier gilt dasselbe, wie bei den klassisch aufgebauten Beyond-the-Wall-Abenteuern.

Das Designziel von Robert Schwalb mit Der Schatten des Dämonenfürsten könnte gut für eure Gruppe zutreffen.
Hier mal ein altes Interview dazu:
http://obskures.de/2014/shadow-demon-lord-interview-robert-schwalb/

Genügend Abenteuer/ Material sollte es auch geben.
Auch auf deutsch:
https://www.system-matters.de/spiele/schatten-des-daemonenfuersten/


Noch ein Tipp:
Splittermond Regelwerk für umsonst reinstöbern:
https://splittermond.de/bibliothek/downloads/

oder auch Symbaroum, aktuell für 0,00 €
https://www.prometheusshop.de/rollenspiele-de/symbaroum/3813/symbaroum-grundregelwerk-pdf

Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: SirMaoh am 17.07.2020 | 10:12
Die Qual der Wahl, Entscheidungsparalyse Deluxe... ;D So viele gute Vorschläge, ich darf mir eigentlich gar nichts Weiteres ansehen, da ich mich dann noch schlechter entscheiden kann :D

Beyond the Wall gefällt mir vom Setting, bzw. der Idee sehr gut. Das Regelwerk ist bisher nicht so mein Fall, aber da kann man ja auch jedes andere System für nehmen. Werde mich da sicherlich auf längere Sicht an diversen Abenteuern etc. bedienen. BtW hat mich auch wieder sehr daran erinnert, dass es neben dem großartigen Kingdom Death Brettspiel, auch endlich mal ein Rollenspiel mit dem Setting geben sollte.

Leider musste ich auch wieder feststellen, dass ich eine sehr große Schwäche für gute Artworks habe und mich da sehr leicht beeinflussen lasse ;) Noch besser gefällt mir daher Schatten des Dämonenfürsten, da es nicht nur sehr gute Artworks gibt, sondern auch ein recht schlankes Regelsystem, ein großartiges "Klassen"-System und kurze Abenteuer. Das quasi Warhammer Fantasy Setting sagt mir persönlich gut zu, ich weiß nur nicht ob meine Spielrunde dauerhaft so viel Spaß daran haben wird. Aber da kann man ja notfalls immer noch was anderes nehmen (z.B. das Beyond the Wall Setting ;) ).

Ich habe nach wie vor großes Interesse an DSA5, werde aber wohl erst einmal mit Schatten des Dämonenfürsten durchstarten. Persönlich sagt mir das ganze Werk gerade sehr zu und ich habe bisher auch ein gutes Gefühl dabei. Vielen Dank noch einmal für die großartigen Empfehlungen! :)

Meint ihr, es werden auch weiterhin deutsche Fassungen der Schatten des Dämonenfürsten Werke erscheinen?

(Wie bereits vorgeschlagen, werde ich den Threadtitel mal ein wenig Anpassen. Ist ja leider doch etwas abgedriftet das Thema ^^)
Titel: Re: Systemfindung: Von grundlegenden DSA5 Fragen zu BtW und dSdDf
Beitrag von: Tegres am 17.07.2020 | 10:20
Meint ihr, es werden auch weiterhin deutsche Fassungen der Schatten des Dämonenfürsten Werke erscheinen?
Ja, es sind auch noch Publikationen in Arbeit und in Planung. Wie es mit dem Dämonenfürst weitergeht, hängt aber wie bei jedem Rollenspiel davon ab, wie gut es gekauft wird. Wenn du also langfristig das System unterstützen willst, musst du auch deine Spieler vom Kauf des Regelwerks überzeugen. ;) Spaß beiseite: Mit den Mini-Erweiterungen "Glorreiche Halunken" und "Geborene Krieger" gibt es bereits zwei Hefte, die sie gezielt an Spieler richten und mehr Optionen für die Grundklassen bieten. Die Hefte für den Kleriker und den Zauberkundigen werden sicherlich ebenfalls auf Deutsch erscheinen.
Titel: Re: Grundlegende / technische Fragen eines DSA5 Interessenten
Beitrag von: Ninkasi am 17.07.2020 | 10:33
Leider musste ich auch wieder feststellen, dass ich eine sehr große Schwäche für gute Artworks habe und mich da sehr leicht beeinflussen lasse ;) Noch besser gefällt mir daher Schatten des Dämonenfürsten, da es nicht nur sehr gute Artworks gibt, sondern auch ein recht schlankes Regelsystem, ein großartiges "Klassen"-System und kurze Abenteuer. Das quasi Warhammer Fantasy Setting sagt mir persönlich gut zu, ich weiß nur nicht ob meine Spielrunde dauerhaft so viel Spaß daran haben wird.

Zum Thema "dauerhaft":
Eine Kampagne ist auf 10-11 Folgen / Abenteuer ausgelegt, dann ist erst mal quasi Schluss. Man hat ein absehbares Ende, finde ich persönlich gut und wenn es danach mit was anderem weiter geht.

Edit: Vielleicht von Interesse das Thema: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,110536.msg134741529.html#msg134741529
[Der Schatten des Dämonenfürsten] Deutsche Kaufabenteuer miteinander verbinden
Titel: Re: Systemfindung: Von grundlegenden DSA5 Fragen zu BtW und dSdDf
Beitrag von: SirMaoh am 17.07.2020 | 10:42
@Ninkasi: Unsere Beiträge haben sich ein bisschen überschnitten, aber auch deiner Empfehlung entsprechend trifft Schatten des Dämonenfürsten genau meinen Nerv. Allerdings kommt bei Symbaroum auch wieder die art whore in mir durch ;) Von der Storeseite sind das sehr beeindruckende Artworks, werde mir diese auch definitiv einmal ansehen.

Ausschlaggebend durch Symbaroum muss ich dann doch noch einmal etwas vom Thema abdriften: Gibt es ein System / Setting / Weltenbeschreibung was sich mit vergessenen Welten im Stil von Shadow of the Colossus beschäftigt ? Ggf. könnten die Filme Nausicaä oder Laputa auch in das Bild passen. Ich meine ein riesiges Land / fremde Welt / verschollene Landmasse, mit antiken, völlig überwucherten Bauwerken / Kultstätten vergessener Zivilisationen etc., die seit Jahrtausenden nicht mehr von Menschen betreten wurde. Wenn es für so ein Setting nette Karten, Artworks und ausgearbeitete Beschreibungen gäbe, das wäre super (egal für welches System).

Optisch stelle ich mir das ungefähr so vor, wie das dritte Bild hier: https://www.prometheusshop.de/rollenspiele-de/symbaroum/3813/symbaroum-grundregelwerk-pdf (https://www.prometheusshop.de/rollenspiele-de/symbaroum/3813/symbaroum-grundregelwerk-pdf)

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: Systemfindung: Von grundlegenden DSA5 Fragen zu BtW und dSdDf
Beitrag von: unicum am 17.07.2020 | 10:43
DSA5 war das vorlezte Regelwerk mit dem ich mich beschäftigt habe und ich fand es grauenhaft da reinzukommen. Das neuste war Warhammer die neuste Edition - die war dagegen easy peasy. Vieles von D&D abgeleitetes war imho auch immer recht flüssig aufzunehmen und vom Regelkonstrukt auch nicht schwer. Midgard-5 kann ich nicht wirklich einschätzen wie das für einsteiger ist da ich Midgard sein M2 immer ab und an mal gespielt habe.
Ach ja - Artwork ist nicht wichtig für mich - aber keines der Systeme die ich genannt habe würde ich dahingehend als "schlecht" bezeichnen. Und ja - DSA ist auch schön bebildert.
Titel: Re: Systemfindung: Von grundlegenden DSA5 Fragen zu BtW und dSdDf
Beitrag von: JS am 17.07.2020 | 13:51
Maoh: Earthdawn
Die Charaktere können wie bei Fallout aus einem Kaer - einer isolierten Schutzzone - herauskommen und die Welt neu entdecken.
https://www.youtube.com/watch?v=dC23qLGJ-18

Es gibt auch auf Englisch das Fantasy-Endzeitrollenspiel Desolation:
https://www.sphaerenmeisters-spiele.de/Desolation-RPG

Außerdem ist Numenéra ein Fantasy-SciFi-Hybrid, bei dem die Charaktere auch oft aus kleinen Orten kommen und in die unbekannte Welt ziehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Numenera

Ansonsten ist der Dämonenfürst eine sehr schöne Wahl, die vor allem finanziell ein wenig übersichtlicher bleibt. Aber auch die vielen anderen Tips hier sind auch mehr als reizvoll.
Startet erst einmal mit SdD durch.
 :d
Titel: Re: Systemfindung: Von grundlegenden DSA5 Fragen zu BtW und dSdDf
Beitrag von: charapo am 17.07.2020 | 14:27
Ich habe jahrelang DSA 4.1 gespielt und das wirklich gerne. Kompliziert, Zeitaufwändig oder nicht. Diese Frage stellt sich niemand.  ;D

Ich möchte hier Dungeonslayers auch noch in den Ring werfen. Meiner Meinung nach das Beste zum Ausprobieren von Fantasy. (Natürlich nicht nur zum Ausprobieren  :d )
Es ist nämlich gratis.

www.dungeonslayers.net

Direktlink zum GRW: http://dungeonslayers.net/download/Dungeonslayers4.pdf
Titel: Re: Systemfindung: Von grundlegenden DSA5 Fragen zu BtW und dSdDf
Beitrag von: Flamebeard am 17.07.2020 | 17:59
Also ich habe gerade für die Zeit, in der nicht Live gespielt wird, meine Gruppe von Shadowrun rüber gezogen auf eine Online-Fate-Runde mit dem Masters of Umdarr-Setting. Idee dahinter war: 'Mal was anderes, nicht so dystopisch-depressiv.'

Dabei raus gekommen ist eine Runde mit einem Wolpertinger-Schurken (Streifenhörnchen-Adler-Antilopen-Mix), einem Honigdachsmenschen-Krieger mit sprechendem Schwert, einem Cyborg-Schützen mit Transformer-Pferd, einem menschlichen Botschafter der Wüste mit Reit-Wurm und einem Echsen-Assassinen mit Laserpeitschenschwanz.
 Sobald sich die Spieler erstmal vom verkopften 'Was habe ich denn alles in meinem Turnbeutel dabei?' und der SL von der fixen Idee 'Ich spiele nicht mit, sondern gegen die Spieler!' verabschiedet haben, fängt die Fuhre an, Spaß zu machen.
 Wir haben gerade ein Verrats-Komplott mit Mordfall in einer Zwergenstadt gelöst, damit der Rat der Stadt eine Fuhre Metall, die wir 'gefunden' haben, gegen Ware eintauschen kann. Auf dem Weg aus der Stadt haben die Spieler gerade gesehen, dass ein Luftschiff gelandet ist (kannten sie bisher noch nicht) und haben da jetzt angeheuert. Luftpiraten! :fecht:
Titel: Re: Systemfindung: Von grundlegenden DSA5 Fragen zu BtW und dSdDf
Beitrag von: Ma tetz am 17.07.2020 | 23:12
Der Schatten des Dämonefürsten liest sich gut und bietet viele kurze aber gehaltvolle Abenteuer. Aber das "Grimdark alles ist Böse und auf Leid folgt nur noch mehr Leid" ist ziemlich tief im Regelwerk verwurzelt. Das kann man nicht so leicht abfeilen. Da müssen auch alle Beteiligten Lust drauf haben. DSA, Beyond the Wall und Pathfinder sind da im Großen und Ganzen etwas fröhlicher/leichter/seichter.

Bei Symbaroum muss einem klar sein, dass die Publikationsdichte sowohl auf englisch, als auch auf deutsch recht dürftig ist.
Titel: Re: Systemfindung: Von grundlegenden DSA5 Fragen zu BtW und dSdDf
Beitrag von: Fezzik am 18.07.2020 | 06:13
Als Jemand der aktiv spielt, muss ich noch einwerfen, das das Symbaroum Regelwerk nicht das Gefühl des Artworks unterstützt.
Man kann/soll sehr mächtige Charaktere bauen. System Mastery ist explizit erwünscht und der SL soll Gegner dagegen "bauen".
Wenn man das Setting gut findet sollte man lieber was geerdetes nehmen Beyond the wall, Heroes Journey 2nd, Warhammer oder so.
Titel: Re: Systemfindung: Von grundlegenden DSA5 Fragen zu BtW und dSdDf
Beitrag von: flaschengeist am 18.07.2020 | 11:41
@SirMaoh

SotDL klingt wie eine gut Wahl  :d.
Wenn du jemand bist, den verschiedenste Settings interessieren, würde ich mich perspektivisch allerdings mal mit einem Universalsystem beschäftigen. Das erspart, sich bei jeden Settingwechsel in neue Regeln einzuarbeiten. Savage Worlds kommt mit als erstes in den Sinn, wenn ich deine Kriterien richtig verstanden habe (viel Material, wenig Vorbereitungsaufwand, mittleres "Crunchlevel").