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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: nick2k am 29.07.2020 | 00:22

Titel: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: nick2k am 29.07.2020 | 00:22
Guten Abend allerseits :)

Mir ist schon seit einiger Zeit aufgefallen, dass es einen Trend in der (deutschen) Pen and Paper Szene dazu gibt, sich Quellen/Abenteuer/etc. zu Systemen auf englisch zu holen, da...

... sie meist eher verfügbar sind
... es mehr Systeme auf englisch gibt
... sie oft günstiger sind
... sie oft schlecht übersetzt werden
... die Verlage oft die Lizenzen wechseln und nicht mehr weiter-übersetzen
... usw usw

Und genau diese Gründe hab ich von einigen Spielern nun schon gehört, warum sie keine Pen and Paper mehr auf deutsch spielen, was ich schade finde, da die Community sicherlich Zuwachs anstatt Abgänge brauchen könnte.

Nun ist mein englisch weiß Gott nicht schlecht, aber um ein wirkliches Rollenspiel auf englisch zu spielen, das vermögen wohl die wenigsten und so geht es auch mir. Ich hätte durchaus mal Lust mit Leuten auf englisch zu spielen (natürlich nicht NUR) bzw. verschiedene Systemen und Sachen auszuprobieren, die es nur auf englisch gibt oder bei denen es einzelne Bücher/PDFS/etc. bis dato nur dort gibt, aber wie schon gesagt... auf englisch RP zu betreiben, das würde ich mir niemals zutrauen, da mir einfach das "ausschmückende" bzw. "erzählerische" Vokabular fehlt und es mir dann selbst keinen Spaß macht.


Wie seht ihr das ganze? Findet ihr den Trend, sich alles auf englisch zu holen bedenklich (hinsichtlich der deutschen Spielerzahlen usw.)? Spielt ihr selbst manchmal auf englisch? Warum? Was sind eure Erfahrungen? Welche Systeme spielt ihr auf englisch und wie gehts euch dabei? Tipps/Tricks? Wo findet ihr Gruppen?

Fragen über Fragen, aber wollte mal ein paar Meinungen hören :)
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Feuersänger am 29.07.2020 | 00:45
Das ist eigentlich kein Trend (was ja eine Entwicklung neint), sondern schon immer so.

Für mich treffen mehrere Punkte aus deiner Liste zu -- ich seh nicht ein, warum ich eine längere Wartezeit in Kauf nehmen soll, um für schlechte und fehlerhafte Übersetzungen auch noch mehr Geld zu bezahlen.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Gorbag am 29.07.2020 | 00:54
Das klingt so, als wäre die Annahme, dass am Spieltisch Englisch geredet wird, nur weil das Regelwerk englisch ist. Wir benutzen einfach eine Mischung aus Deutsch mit englischen Begriffen "Würfel mal intimidation" und das funktioniert ganz gut. Einsteiger brauchen 1 Abend, dann sind die Vokabeln in der Regel drin und danach geht es locker von der Hand.
Ich habe es auch noch nie erlebt, dass Runden in Fremdsprachen gehalten wurden, wenn alle Leute am Tisch die deutsche Sprache ausreichend gut beherrschten.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Tudor the Traveller am 29.07.2020 | 01:54
Eben. Wir spielen auch nicht "in englisch" sondern in deutsch mit englischem Regelwerk. Und da Fachausdrücke und auch sonstige Wörter in vielen Bereichen heute englisch sind, ist das auch nicht außergewöhnlich.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Mithras am 29.07.2020 | 06:42
Bei mir ist es so das ich auf die deutsche Übersetzung warte. Mal ehrlich wer hat schon Zeit alles zu spielen was auf englisch erscheint? Deswegen kann man ruhig warten bis es auf deutsch raus ist. Und mir das Lesen abends leichter wenn es nicht in einer Fremdsprache ist zumal wenn es Regeln betrifft. Also verkaufe ich derzeit viele englische Bücher und es kommen nur noch deutsche ins Haus was Rollenspiel angeht. Ausnahmen bestätigen die Regel denn manchmal gibt es nur englische Ausgaben wie Conan 2d20 z. Bsp. Gespielt wurde aber immer schon auf deutsch am Tisch und auch nicht wirklich mit Denglisch. Kann mich zumindest nicht dran erinnern


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Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Kaskantor am 29.07.2020 | 07:12
Also wir spielen auch öfter mit englischen Büchern.
Aktuell wäre das zb. Age of Ashes, zumindest solange bis die gebackte Übersetzung bei mir eintrudelt.
Aber gerade DnD spielen wir schon seit 3.5 mit englischen Büchern.

Wir spielen natürlich nicht in englischer Sprache (dafür wäre mein Englisch auch viel zu schlecht) sondern in deutsch und ja, da fallen dann auch öfter mal englische Begriffe, aber das empfindet bei uns niemand als schlimm.

Manchmal werden cool Spiele auch garnicht übersetzt und zb. bei DnD5 hieß es am Anfang noch, dass es nie in eine andere Sprache übersetzt werden würde, deswegen haben wir uns auch damals alles in englisch geholt und ich seh es auch heute noch nicht ein, 50€ für ein 320-Seiten Buch zu zahlen.

Trotzdem fällt mir deutsch natürlich wesentlich leichter und es ist schwieriger für mich Texte im Abenteuer, vor allem Beschreibungen mal schnell zu „überfliegen“ und das gesuchte zu finden.

Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: KhornedBeef am 29.07.2020 | 07:24
Auch hier: wir spielen in Deutsch. Ob das Rollo-Englisch bedeutet, kommt aufs Regelwerk an. Bücher habe ich überwiegend in Englisch, ganz deutlich sogar falls ich dir PDFs einrechne.
Gründe: bekomme die Sachen sonst gar nicht (keine Übersetzungen) oder viel teurer (kein Humble Bundle auf Deutsch, kleinerer Gebrauchtmarkt)
Nachteile entstehen nur durch andere Spieler. Mein Leseverstehen ist gut, und der geringere Wortschatz spielt bei Rollenspielen keine Rolle (hehe).
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Marduk am 29.07.2020 | 07:26
Wie einige Vorposter schon sagten: der Trend ist keiner, sondern etwas, was immer schon da war. Manchmal gibt es schlichtweg keine Übersetzung, oder diese ist nicht angekündigt. Oder wesentlich teurer und auch noch schlecht übersetzt oder es gibt Quellenbücher, die für einen persönlich wichtig sind nicht auf deutsch, etc.
Gutgemachte Übersetzungen kauf ich mir tendentiell eher, aber wenn ich sowas, wie das V5 Desaster mitbekomme, dann bin ich recht froh, dass ich mir nur die englische Ausgabe geholt habe.
Ich spiele übrigens trotzdem auf deutsch.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Kaskantor am 29.07.2020 | 07:33
Gängige Praxis ist bei mir in letzter Zeit, dass ich mir die englische PDF hole und falls mir das Spiel gefällt, es auf deutsch erscheint und ich denke, dass ich es auch tatsächlich mal spielen werde, es dann auf deutsch kaufe.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Daniel E. am 29.07.2020 | 07:47
Ich handhabe es wie die meisten anderen hier auch: ich kaufe mir Rollenspiele auf Englisch und spiele sie dann mit meinen Gruppen auf Deutsch (mit beibehaltenen Fachbegriffen auf Englisch). Es ist etwas Psychologisches: ich nehme Medien gerne in der Originalsprache (Filme, Bücher, auch Sachbücher). Spräche ich mehr Sprachen, würde das meinen Markt vergrößern - aber der Englische ist eigentlich schon zu groß.

Ich kaufe außerdem nur PDFs, weil sie günstiger sind und mein Rollenspiel komplett über Computer und Internet stattfindet.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Blizzard am 29.07.2020 | 07:50
Auch ich bzw. meine Runden spielen nicht auf englisch. Ich würde das zur Not vielleicht sogar hinbekommen (auf Englisch zu leiten) aber in meinen beiden aktuellen (und neuen) Tischrunden habe ich Spieler drin sitzen, die sehr froh/erleichtert darüber sind, dass wir nicht auf englisch spielen.

Englische Grundregelwerke & Quellenbücher habe ich eigentlich nur von den Systemen, von denen es keine deutsche Übersetzung gibt oder bei denen ich nicht warten konnte oder wollte, bis die deutsche Übersetzung draußen war.

In der Schule war ich immer ziemlich gut in Englisch und hatte nie große Probleme (auch weil ich eher der sprachliche denn der naturwissenschaftliche Typ bin). Aber nach der Schule hatte ich abgesehen von RPG-Büchern relativ wenig mit der englischen Sprache zu tun. Und auch wenn ich mir Vieles beim Lesen englischer RPG-Bücher aus dem Kontext erschließen kann, gibt es dennoch das ein oder andere RPG-Buch, wo ich gefühlt alle 2 Seiten ein oder mehrere Wörter nachschlagen muss. Das ist nicht nur mühselig & lästig, sondern auch zeitaufwendig- und mit zunehmendem Alter (:korvin:) hat man leider immer weniger Zeit bzw. diese Zeit nicht mehr. Deswegen bevorzuge ich mittlerweile deutsche Systeme oder deutsche Übersetzungen anstatt den englischsprachigen Regelwerken. Bei Letzteren kostet es mich einfach immer mehr & mehr Überwindung, da überhaupt mal rein zu lesen - aus den o.g. Gründen.

Ich habe im Zweifelsfall lieber eine schlechte oder verkorkste deutsche Übersetzung, die an der ein-oder anderen Stelle vielleicht etwas holprig oder unrund klingt als dass ich alle paar Seiten irgendwelche Vokabeln im Lexikon nachschlagen muss.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: aikar am 29.07.2020 | 07:54
Ich kaufe mir auf Englisch vor allem Hintergrundbände und Bücher, die nicht in absehbarer Zeit auf Deutsch erscheinen werden.

Ich bin mit den Übersetzungen von wenigen Ausnahmen abgesehen sehr zufrieden. Ja, es gibt katastrophale Aussetzer, aber die sind bei weitem nicht so häufig wie manchmal getan wird.

Ich habe kein Problem damit, einen englischen Hintergrundband gemütlich zu lesen, wenn ich sonst nichts zu tun habe, aber ich will mich während des Spiels nicht mit englischen Texten und Begriffen herumgeschlagen, daher versuche ich Regelbände und Abenteuer primär auf deutsch zu kriegen.

Etwa 50% meiner doch recht großen Sammlung ist trotzdem auf Englisch, einfach weil es viele interessante Settings nicht auf deutsch gibt, bei den pdfs ist das Verhältnis sogar noch deutlich stärker auf der englischen Seite.
Aber ich merke einfach, dass ich nicht die Muse haben, eine Kampagne mit einem englischen Regelwerk zu leiten (Ein Oneshot zum ausprobieren geht noch hin und wieder) und alle Kampagnen die ich angegangen bin, waren mit deutschen Regeln (Ich benutze aber durchaus z.B. englische Bestiaria).

Zum zusätzlichen Aufwand kommt noch dazu, dass ich es HASSE wenn (über Alltagssprache hinaus) englisch und deutsch gemischt wird. Bei Shadowrun von Edge zu reden ist noch OK, aber in einer Fantasy-Runde macht mich "Attack of Oportunity" schon recht unrund (kein Problem, wenn es mal wem rausrutscht, aber ich will es nicht regelmäßig haben). Und richtig schlimm finde ich es, wenn wie bei Games Workshop dann sprechende Begriffe wie "Woodelves" oder "Keeper of Secrets" mitten im deutschen Fließtext stehen. Das kann ich einfach nicht lesen und will es auch nicht im Spiel.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Runenstahl am 29.07.2020 | 08:04
Kann hier nur den anderen zustimmen.

- Englische Regeln ? Ja
- Denglish am Spieltisch ? Check
- Spielen in Englisch ? Nope ;)

Wir haben bislang nur 2x auf Englisch gespielt (Grund war Besuch aus dem Ausland) ansonsten spielen wir auf Deutsch mit gelegentlichen englischen Begriffen.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Fezzik am 29.07.2020 | 08:34
Regelwerke kaufe ich aus bereits genannten Gründen eigentlich nur noch in Englisch. Was auch an den Pdf's liegt. Mein Regalplatz ist leider beschränkt.

Gespielt am Tisch wird auf deutsch. Ich hab zwar Leute die gut englisch sprechen (Jobbedingt), aber ich könnte das nicht flüssig.

In der Regel werden die englischen Begriffe/ übersetzte Begriffe verwendet.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Megavolt am 29.07.2020 | 08:53
Wir nutzen nur deutsche Produkte, weil es am Tisch fast immer jemanden gibt, dem das blanke Englisch nicht so ganz leicht fällt.

Davon ab ist die Rollenspiel-Fachsprache für termini technici auf Englisch auch unter guten Umständen nie so ganz ohne, und da wir schon auf Deutsch keinen Bock z.B. auf komplexe Regeln haben, würde ich einen Teufel tun und mir das Ganze auch noch auf Englisch antun.

Noch krasser gilt das bei uns eigentlich für Brettspiele. Komplexes, englisches Brettspiel? Meinen kostbaren Freitag damit verbringen, mich durch englische Regeln zu wursteln und die auch noch drei Leuten zu erklären? Nein danke, leb wohl und tschüss. Damit haben wir schon einige schlechte Erfahrungen gemacht, sowas anzuschleppen ist bei uns ernsthaft geächtet.

Schlechte Übersetzungen sucken natürlich erheblich, aber die jungen Leute von heute können halt ihre eigene Sprache nicht mehr und außerdem geht ja eh alles vor die Hunde, das wusste schon Ovid.  ~;D
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Infernal Teddy am 29.07.2020 | 08:57
- Englische Regeln ? Ja
- Denglish am Spieltisch ? Check
- Spielen in Englisch ? Nope ;)

Da finde ich mich auch wieder, zumal viele Spiele die mich interessieren nie ihren Weg ins deutsche finden
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Faras Damion am 29.07.2020 | 08:59
Kleine Anekdote am Rande: Wir haben damit mal einen Mitspieler vertrieben. ^^' Ein anderer Mitspieler hat begeistert und ausdauernd Werbung für ein englischsprachiges System gemacht und jener Spieler vermisste als Realschüler unter Studenten sowieso Rücksichtnahme und hat dem P&P den Rücken gekehrt.

Ich selbst lese und spiele lieber auf deutsch, lasse mich aber schon auf englische Bücher ein, wenn die Gruppe das möchte. 
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: TEW am 29.07.2020 | 09:04
Bei uns ist es am Tisch i.d.R. eine Mischung aus deutschen und englischen Regelwerken, je nach Vorlieben. Gesprochen wird deutsch mit den gelegentlichen englischen Fachbegriffen, wie es wohl fast überall sein wird. Ich selbst habe aus den erwähnten Gründen lieber die englischen Regelwerke. Aber da ich schon früh damit angefangen habe, so ziemlich alles nur noch im (englischen) Original zu lesen (Regelwerke, Romane, Internet) zu schauen (Filme, Serien, Kino) und zu spielen (PC), habe ich auch kein Problem mit dem Verständnis. Ich hab auch einige Zeit in einer internationalen Runde gespielt, allerdings virtuell (das wäre am Spieltisch auch etwas schwierig geworden, da die Mitspieler aus ganz Euopa waren (Belgien, Deutschland, England, Finland, Schottland, Ungarn)), wo natürlich ausschließlich englisch als einzige gemeinsame Sprache gesprochen wurde. Das geht natürlich nur, wenn man englisch gut versteht und zumindest brauchbar sprechen kann.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: ArneBab am 29.07.2020 | 09:28
Ich habe viele meiner Bücher auf Englisch, seit ich Kinder habe, die gerade ins Rollenspielalter kommen (Grundschule, ich auch  :korvin:), beiße ich mir deswegen in den Arsch, weil gerade die für sie spannenden Bücher bei mir natürlich nur auf Englisch liegen, ihr Englisch aber halt noch lange nicht für ein komplexes Regelwerk reicht und sie auf Englisch auch nicht so leicht länger lesen.

Fazit für mich: In Zukunft (und auch jetzt schon) wieder vermehrt auf Deutsche Bücher setzen. Was es nicht auf Deutsch gibt, muss dann schon verdammt besonders sein, dass ich Geld dafür ausgebe.

Seit ich gemerkt habe, dass auf Arbeit unter 30 Software-Entwicklern mindestens 2 mit sehr begrenztem Englisch sind (funktional für Meetings), gilt das umso mehr: Wenn schon Software-Entwickler, die wirklich alles auf Englisch nachlesen und auf Denglisch dokumentieren müssen, keine 99%-Flüssig-Quote haben, kann ich das anderswo erst Recht nicht erwarten.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: ArneBab am 29.07.2020 | 09:29
Kleine Anekdote am Rande: Wir haben damit mal einen Mitspieler vertrieben. ^^' Ein anderer Mitspieler hat begeistert und ausdauernd Werbung für ein englischsprachiges System gemacht und jener Spieler vermisste als Realschüler unter Studenten sowieso Rücksichtnahme und hat dem P&P den Rücken gekehrt.
Das ist echt schade :-(

Und es stimmt schon: Englisch schließt eine ganze Reihe Leute aus. Und das ist mir der schnellere Zugang zu coolem Zeug dann nicht wert.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Irian am 29.07.2020 | 09:44
Ich gehöre auch zu diesen schrecklichen Englische-Regelwerks-Käufer...


Wobei das sicherlich auch auf die Gegend ankommt, in manchen ist Englisch halt ne größere Hürde als in anderen. Ich würde jetzt aber nicht auf Prinzip auf Deutsch spielen, nur um keine Leute auszuschließen - umgekehrt schließe ich dann ja Englisch-sprachige aus (je nach Region). Ich schließe ja auch, wenn ich GURPS spiele, alle aus, die DSA spielen wollen. Da sehe ich pers. noch nicht das Problem.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Just_Flo am 29.07.2020 | 09:50
Wenn mir das System gefällt, dann kaufe ich in beiden Sprachen. Erst in Englisch dann wenn es verfügbar ist in Deutsch.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: flaschengeist am 29.07.2020 | 09:53
Kann hier nur den anderen zustimmen.

- Englische Regeln ? Ja
- Denglish am Spieltisch ? Check
- Spielen in Englisch ? Nope ;)

Wir haben bislang nur 2x auf Englisch gespielt (Grund war Besuch aus dem Ausland) ansonsten spielen wir auf Deutsch mit gelegentlichen englischen Begriffen.

So ist es bei unseren Runden auch. Ich kann mich nicht erinnern, jemals von einer Runde deutscher Muttersprachler gehört zu haben, die in englischer Sprache spielen.
Was wir (bei D&D5) mal hatten ist, dass eine Spielerin sich wegen mäßiger Englischkenntnisse nach dessen Erscheinen das deutsche Regelwerk gekauft hat. Die  anderen Spieler haben weiterhin englische Regeln benutzt. Daraus ergab sich gelegentlich Verwirrung bei den Regelbegriffen, weil selbige sich nicht immer 1 zu 1 übersetzen lassen.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Irian am 29.07.2020 | 09:55
Gut, dass dt. Muttersprachler auf engl. spielen habe ich auch noch nicht beobachtet, selbst ich würde idR in Denglisch spielen - reines Englisch nur dann, wenn ich halt mit Leuten spiele, deren Deutsch dafür nicht ausreicht (davon gibt es hier relativ viele).
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Faras Damion am 29.07.2020 | 10:53
Es ist auch immer eine Frage des Spielstils. Je taktischer oder brettspielartiger die Runde, desto eher kann man auf Sprachkompetenz verzichten.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: nobody@home am 29.07.2020 | 10:54
Deutsch/Englisch ist so ziemlich die eine Sprachbarriere, von der ich in guter Näherung behaupten kann, daß sie für mich persönlich nicht mehr wirklich existiert. Ich mag mangels Gelegenheit zur Übung mitten in D-Land gelegentlich mal über die konkrete Aussprache eines englischen Wortes stolpern, aber zum fließenden Lesen, Schreiben, Denken und Verstehen reicht's. Liegt wahrscheinlich mit daran, daß ich noch seinerzeit während meiner Schulzeit in einer benachbarten Bücherei über ein Regal mit englischsprachigen Romanen gestolpert bin und angefangen habe, die auch in meiner Freizeit lesen zu wollen...und spätestens, seit ich mich im Internet herumtreibe, gibt's ja ohnehin mehr englischsprachiges Lese- und Hörfutter, als hundert Instant-Klone von mir in einem Leben verarbeiten könnten. ;)

Insofern sehe ich nicht wirklich ein, daß ich mich rein auf deutschsprachige Produkte beschränken sollte, zumal das Angebot an sowohl Übersetzungen als auch an eigenständigen Originalprodukten (DSA mit allem dazugehörigen Bloat ausdrücklich mit eingerechnet) da im Vergleich zum gesamten englischsprachigen Markt schon etwas armselig daherkommt. Und wenn ich ein Spiel auf Englisch schon habe, überlege ich mir natürlich zweimal, ob ich die Übersetzung wirklich auch noch brauche (was nicht ausschließt, daß mir der Zufall die übersetzte Version zuerst in die Hände spielt). Gespielt wird trotzdem normalerweise weiterhin auf Deutsch plus Spieljargon, wo nötig; Ausnahmen davon habe ich eigentlich nur auf dem einen oder anderen Con mit ausländischen Gästen erlebt.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: JS am 29.07.2020 | 11:01
Bei mir gehören englische Regelwerke sei jeher zum permanenten Sprachtraining dazu. Ich lese (und höre) viel und gerne Englisch im Internet und im Spiel- sowie Fachbuchbereich, aber mag interessanterweise keine englischsprachigen Romane, Serien oder Filme. (Verrückt, weil ich gerne spanische oder japanische Serien mit Untertiteln gucke.) So muß ich mir eben anders helfen.
Das Ergebnis ist ganz amüsant, weil ich Englisch weitgehend fließend lesen und, falls nötig, simultan übersetzen kann, aber beim Sprechen ganz schön stolpere und trottele. Somit käme für mich eine englischsprachige Runde auch nicht in Frage.
Denglisch meiden wir, falls möglich, aber machen uns auch keine Kopf, wenn es denn mal aufkommt.

Übrigens kaufe ich seit längerem vorwiegend und bewußt die englischen Rollenspielbücher, weil in den deutschen Ausgaben die Schrift oftmals etwas kleiner und mir damit zu klein für entspanntes Lesen ist.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: tartex am 29.07.2020 | 11:07
Ich habe mir 14 mit unterdurchschnittlichen Schulenglischkentnissen angefangen englische Regelbücher zu lesen. (Das war 1992.) Die Begeisterung für das sonst nicht verfügbare war einfach groß genug. Ging eigentlich von Anfang an an flüssig.

Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Derjayger am 29.07.2020 | 11:20
Ging mir auch so. Ich bin echt dankbar für die Englisch-Skills, die daraus erwachsen sind.

Trotzdem finde ich, dass deutsche Texte, solange sie nicht schlechter sind als die englischen, tendenziell mehr Flavor entfalten, wenn sie von einer deutschsprachigen Gruppe gespielt werden. Ich merke das immer, wenn ich nach langem Denglisch-Setting-Kaulderwelsch ein originär deutschsprachiges Setting lese.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Crizzl am 29.07.2020 | 11:23
Ich habe viele meiner Bücher auf Englisch, seit ich Kinder habe, die gerade ins Rollenspielalter kommen (Grundschule, ich auch  :korvin:), beiße ich mir deswegen in den Arsch, weil gerade die für sie spannenden Bücher bei mir natürlich nur auf Englisch liegen, ihr Englisch aber halt noch lange nicht für ein komplexes Regelwerk reicht und sie auf Englisch auch nicht so leicht länger lesen.

Fazit für mich: In Zukunft (und auch jetzt schon) wieder vermehrt auf Deutsche Bücher setzen. Was es nicht auf Deutsch gibt, muss dann schon verdammt besonders sein, dass ich Geld dafür ausgebe.

Seit ich gemerkt habe, dass auf Arbeit unter 30 Software-Entwicklern mindestens 2 mit sehr begrenztem Englisch sind (funktional für Meetings), gilt das umso mehr: Wenn schon Software-Entwickler, die wirklich alles auf Englisch nachlesen und auf Denglisch dokumentieren müssen, keine 99%-Flüssig-Quote haben, kann ich das anderswo erst Recht nicht erwarten.

Ich habe bewusst vor zwei oder drei Jahren angefangen, mir nur noch deutsche Bücher zu kaufen. Den ersten Grund hast du genannt, ich habe drei Kinder und die Familienrunde ist mit "So nicht Schurke!" gestartet. In Zukunft werden wir wohl auch andere Spiele spielen, vor allem da die Große schon neugierig in andere Bücher geschaut hat.

Zweitens schließt es Menschen aus. Ich merke gerade in meiner Roll20-D&D-Runde, wie sehr ein Spieler mit der englischen Sprache kämpft.

Drittens ist dieses "Nur englische Bücher sind true!" eine alberne Gatekeeping Mentalität des Internets und eine lautstarke Minderheit, was alleine schon die Anzahl der Auflagen der PF-, D&D-, DSA-, Cthulhu- und Shadowrun-Grundregelwerke zeigt. Welchen "großen* internationalen RPG-Trend verpasst man denn, wenn man sich auf deutsche Bücher beschränkt?
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: D. Athair am 29.07.2020 | 11:30
Für mich ist das ne Mischung aus Beidem: Englisch und Deutsch.


Bei Rollenspielkram gibt es viele interessante Sachen einfach nicht auf Deutsch ... und da ich da relativ wenig Schwierigkeiten habe, kaufe ich auch viel englischen Kram. (Zunehmend mit der Tendenz US-Kram auszulassen, weil ich da mit einigen kulturellen Mentalitäts-Sachen nicht so gut klar komme.) Ansonsten bin ich überhaupt kein Fan von den großen Mainstream-Spielen (Pathfinder, D&D3+, Shadowrun, SpliMo, DSA, alte Welt der Dunkelheit (V20 & Co.)).

Am Spieltisch: Wenn ich leite, dann übersetze ich eigentlich immer den Charakterbogen und oft auch häufig genutzte Begriffe, sodass Denglisch am Spieltisch möglichst wenig vorkommt.


[Sprachbarriere:] Da es immer auch Leute gibt, die schlecht Englisch können (meines Bruders Kinder gehören dazu) ... und weil mir eine gelungene Übersetzung Aufwand spart, nehm ich auch ganz gern Übersetzungen. Manchmal warte ich darauf, wenn die Aussicht auf eine gut brauchbare Übersetzung vorhanden ist (Mythras ist da so ein Fall, bei WFRP2 war es auch so). Manchmal hole ich mir zu einem englischen Buch das deutsche PDF. Manchmal anders rum. Manchmal kaufe ich doppelt. Manchmal bleibt es bei einer Sprache.

... da zunehmend mehr internationales Online-Spiel oder das Spielen mit Leuten, die kein Deutsch können, auch Thema wird,
verschiebt sich das Ganze nochmal in Richtung "Zweisprachigkeit" bzw. ich überleg mir zunehmend genauer, für welche Kontexte ich das Spiel will und welche Sprache ich für ein RSP-Werk nehmen will (wenn ich die Wahl habe).



Welchen "großen* internationalen RPG-Trend verpasst man denn, wenn man sich auf deutsche Bücher beschränkt?
Kaum einen. Die rhetorische Frage geht allerdings schon davon aus, dass man überhaupt an
>> "großen* internationalen RPG-Trend[ s] << interessiert ist. Das muss nicht der Fall sein.

Im DIY-Bereich von Indie, Freiform, OSR und W100 verpasst man viele coole Sachen und hilfreiche Werkzeuge.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: General Kong am 29.07.2020 | 11:42
Ich habe mir mit Gamma World (2nd Edition glaube ich) 1985 das erste englische Rollenspiel zugelegt, weil ich mich an AD&D nicht herangetraut habe. Langenscheidt daneben - und los!
Die intrinsische Motivation (ICH WILL DAS SPIELEN!) war groß!

Von da an habe ich immer mehr auf Englisch gekauft, gelesen und (in dem üblichen Fachterminuskauderwelsch) gespielt.

Hätte ich gewartet, bis Gamma World - oder später HERO - auf Deutsch erscheint, säße ich heute immer noch im Rollenspielewartezimmer der unerfüllten Wünsche.

Manchmal kaufe ich Regelwerke doppelt - sozusagen als Unterstützung deutscher Verlage (manchmal auch "nur so"). Aber leider ist das sprachlich manchmal zu wenig Übersetzung und zu nahe an der Originalsprache - eine gute Übersetzung soll sich ja so anhören, als gäbe es sie gar nicht.

Das ist leider selten der Fall.

Prima übersetzt sind meiner Meinung nach alle Mythras-Sachen - da kaufe ich sogar lieber die Übersetzungen!

13th Age habe ich auf Englisch nicht geblickt - auf Deutsch schon. Hier und da ein kleiner Schnitzer, aber insgesamt sehr schön.

D&D 5 - zur Lesebrille noch die Lupe ... nein danke.

Cthulhu - da gefallen mir die englischen Sachen besser, weil sie sich wie ein Spiel anfühlen, nicht wie ein Lesebuch für das Pro-Seminar "Neuere Geschichte - Schwerpunkt: Die Weimarer Republik".

Hier sieht man aber Verbesserungen (ich sage nur: KAMBORN!  :d). Auch: Die deutschen Sachen sind als Übersetzung billiger als die Originale! Das ist sicher ein gutes Kaufargument!

DCC scheint auf Deutsch ordentlich, ist auf Englisch aber deutlich günstiger. Ich hab beide Versionen ...  ::)

Wer englische Rollenspiel spielt, hat eine größere Auswahl und/oder eine kürzere Wartezeit. Und schult sein Englisch.
Wer häufig lange Waldwanderungen macht, ist viel an der frische Luft, hat ein besseres Lungenvolumen und stramme Waden.

Beides macht einen weder zu einem besseren oder schlechteren Menschen und man darf weiterhin auch nur deutsche oder übersetzte Sachen spielen oder nur ab und zu einen Spaziergang machen.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Infernal Teddy am 29.07.2020 | 11:46
Trend? Keinen. Settings und Spiele? Sehr viele.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Gunthar am 29.07.2020 | 12:04
Bei mir ist es eine Altlast, dass ich heute D&D 5e in Deutsch mit englischen Begriffen spiele. Hatte mit AD&D Englisch gelernt.
Aktuell haben wir die Bücher zwar auf Deutsch, nutzen aber auch englische Begriffe in der Gruppe. Schade bei D&D 5e ist, dass diverses nicht übersetzt wird.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Jiba am 29.07.2020 | 12:05
Zitat
eine gute Übersetzung soll sich ja so anhören, als gäbe es sie gar nicht.


Auf den Punkt gebracht! :d
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Crizzl am 29.07.2020 | 12:11
Trend? Keinen. Settings und Spiele? Sehr viele.

Und welche davon sind relevant?
Was ist mit den ganzen französischen Spielen und mit denen aus dem skandinavischen Sprachraum?

Ich finde das ist Jammern auf sehr hohen Niveau. Ich spiele jetzt ca. seit 25 Jahren Rollenspiele und kann mich nicht daran erinnern, wann wir das letzte Mal diese Vielfalt an Produkten hatten.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: General Kong am 29.07.2020 | 12:23
Das stimmt, der Tisch ist reich gedeckt und man kann sich super überfressen.

Dennoch: Ich war lange Zeiten HERO-Fan und habe fast nichts anderes gespielt (vor allem Champions). Da schaut man bis heute sehr sparsam und kann auch kaum auf anderes ausweichen:
Marvel Superheroes (Schmidt Spiele) ist als Übersetzung schon in den 80er nach wenigen "Supplemangs" zusammengebrochen.
ICONS liegt nur als PDF (noch immer ohen POD-Option) vor, da der die Starthilfe-kampagen nicht genug Bäcker und Konditoren fand.
Dann gibt es dann noch Wearing the Cape - und das war es auch schon, wenn man nicht noch "Agonie & Extase" als Mythras-Abenteuer mit Superheldenhintergrund zählt (kein vollständiges Spiel).

Falls ich etwas vergessen haben sollte, bitte ergänzen, aber die meisten der (mittel-)großen Superheldensystem (Champions, Villaisn & Vigilantes, Heroes Unlimited, DC Heroes (Mayfair), Mutants & Masterminds, Silver Age Sentinels, GURPS:Supers) habe es nie ins Deutsche geschafft. Agentenspiel im übrigen auch nicht (James Bond, Top Secret, Spycraft) oder Horror jenseits von Lovecraft (Chill, Fear Itself, Beyond the Supernatural).

Wer Horror (nur Cthulhu), Cyberpunk (Shadowrun und Cyberpunk 20.20), etwas SciFi (Traveller, ein bisschen Space Gothic und Sternengarde) und vor allem Fantasy, Fantasy, Fantasy spielen will, für den ist der Tisch reich gedeckt.

Wer sich für Agenten, Jetztzeit-Militärisches, Horror ohne Tentakeln und Superhelden interessiert, der knabbert als Nur-Michel ein hartes Brot.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: nick2k am 29.07.2020 | 12:26
Okay, da hab ich mich wohl in der Wortwahl etwas ungekonnt ausgedrückt. "Trend" war nicht wirklich das Wort, das ich gesucht hatte, sondern eher die Tatsache, dass sich daran die Geister scheiden.

Ich hatte jetzt schon mehrere Fälle bzgl. des Englischen:

1. Gruppe spielt ein P&P auf deutsch und will nicht auf das neueste Buch in deutsch warten (bzw. meine neueste Information ist, es wird gar nicht mehr übersetzt) -> einer kauft es sich auf englisch und lässt die anderen darin nachschlagen -> ein Spieler kann kein englisch bzw. nur wenig und verlässt (allein aufgrund dieses einen Buches!) die Gruppe

2. Gruppe will ein neues P&P testen (auf englisch) -> auch hier... ein Spieler ist des englischen nur wenig mächtig und verlässt die Gruppe (nie wieder was von ihm gehört seitdem!)

3. Ein One-Shot mit Muttersprachlern auf englisch gespielt -> Wie gesagt, mein englisch ist nicht schlecht, aber ich konnte dem Fachjargon einfach nicht folgen und habe nach dem One-Shot auch meine bedenken, ob ich jemals wieder auf englisch spiele

Allgemein finde ich, dass es einerseits schwierig ist, dass immer alle so einen ausgebauten englischen Wortschatz haben, dass man entweder englische Bücher besitzt und mit diesen auf deutsch spielt oder geschweige denn auf englisch spiel. Da kommt es immer unfreiwillig zu Spannungen in der Gruppe :/ Da is jetz genau mein Dilemma - Mit Muttersprachlern kann ich nicht (bzw. trau ichs mir nicht zu) und mit deutschen Spielern auf englisch spielen bzw. englische Quellen im deutschen Spiel zu verwenden gibt meistens nur Stunk, selbst wenn die mit besserem Englisch versuchen, den anderen zu helfen.

Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: KhornedBeef am 29.07.2020 | 12:26
Und welche davon sind relevant?
Was ist mit den ganzen französischen Spielen und mit denen aus dem skandinavischen Sprachraum?

Ich finde das ist Jammern auf sehr hohen Niveau. Ich spiele jetzt ca. seit 25 Jahren Rollenspiele und kann mich nicht daran erinnern, wann wir das letzte Mal diese Vielfalt an Produkten hatten.
"...und das war mir immer genug!" ist aber auch hart an Gatekeeping-Mentalität  ~;D und wenn es tausend schöne Sachen auf deutsch gibt, es gibt auch immer welche, die es gerade eben nur auf englisch (oder französisch oder schwedisch) gibt, Whataboutism oder nicht. Wenn jetzt jemand ein solches Projekt mag, soll ich ihm das ausreden?
Z.b. habe ich auf Kickstarter "The Rainy City" unterstützt. Ein skurriles kleines Setting, habe ich sehr gerne gelesen. Wenn ich davon die deutsche Übersetzung haben will...muss ich sie selbst schreiben.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: CK am 29.07.2020 | 12:35
Als Siebenklässler habe ich 1984 mit den ersten englischsprachigen Regelwerken angefangen und dadurch Begriffe wie Buckler, Chainmail, Trappings oder Coffin erstmalig im Wörterbuch nachgeschlagen. Meinem Englisch hat das nur gut getan, zeitweilig war ich so trainiert, dass ich fast seitengenau die richtige Seite im Wörterbuch aufgeschlage habe, wenn ich was nicht wusste.
Zudem - in den frühen 80ern gab es nicht viel Rollenspielkram auf deutsch bis auf die üblichen Verdächtigen - und selbst die waren unterbesetzt,verglichen mit dem Material aus den Staaten.

Trotzdem: Auch nach all den Jahren ist es dennoch entspannter, auf deutsch etwas zu lesen, dennoch habe ich kaum Sachen auf deutsch - es dauert mir einfach zu lange, bis etwas auf Deutsch erscheint, ich will ja lesen, wenn es am Markt ist, nicht erst 2-3 Jahre später (und dann meist noch in einer nicht so optimalen Übersetzung).
Übersetzungen dauern mir einfach zu lange - das liegt zwar in der Natur der Sache und soll kein Vorwurf sein, aber warum auf die ersten Übersetzungen warten, wenn es Companion und Folgeabenteuer bereits auf Englisch gibt, zumal bei deutschen Übersetzungen in der Regel nicht die Masse erreicht wird/werden kann, die es im Original gibt.

Also - nix gegen Übersetzungen, aber ich nutze extrem meine Steigerungen in Englisch, die durch den Mangel an deutschen Übersetzungen überhaupt erst entstanden sind.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Infernal Teddy am 29.07.2020 | 12:54
Und welche davon sind relevant?

Du meinst von den Spielen mit multiplen Editionen die ich auch oft schon geleitet habe und keine Übersetzung erhalten haben?

Überheblich sinwa gar nich, ne?
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: TEW am 29.07.2020 | 13:02
Falls ich etwas vergessen haben sollte, bitte ergänzen, aber die meisten der (mittel-)großen Superheldensystem (Champions, Villaisn & Vigilantes, Heroes Unlimited, DC Heroes (Mayfair), Mutants & Masterminds, Silver Age Sentinels, GURPS:Supers) habe es nie ins Deutsche geschafft.

Das ist richtig. Das einzige, was mir bekannt ist, wäre Savage Worlds mit dem Superheldenkompendium, was es (soweit ich weiß) auch auf deutsch gibt.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: General Kong am 29.07.2020 | 13:05
Stimmt! Danke! habe ich sogar (mehrfach) ...  ::)

Das ist dann tatsächlich positiv zu erwähnen. Da kann man super mit spielen.  ;)
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: TEW am 29.07.2020 | 13:06
Ich habe viele meiner Bücher auf Englisch, seit ich Kinder habe, die gerade ins Rollenspielalter kommen (Grundschule, ich auch  :korvin:), beiße ich mir deswegen in den Arsch, weil gerade die für sie spannenden Bücher bei mir natürlich nur auf Englisch liegen, ihr Englisch aber halt noch lange nicht für ein komplexes Regelwerk reicht und sie auf Englisch auch nicht so leicht länger lesen.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Irgendwo muss man ja anfangen, und gerade in jungen Jahren ist die Lernfähigkeit ja extrem hoch.

Und da mittlerweile ja Englisch auch in der Grundschule schon beigebracht wird (natürlich erstmal nur rudimentär)... es gibt doch kaum etwas, was mehr Spaß macht, um eine Sprache zu lernen, als sich mit soetwas zu beschäftigen. Da ist die Motivation doch gleich um ein Vielfaches höher.

Man muss ja nicht gleich irgendein superkomplexes RPG nehmen. Es gibt ja auch einfachere. Und Du bist ja auch noch da, um Hilfestellung zu leisten.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Megavolt am 29.07.2020 | 13:12
Das möchte ich sehen, wie der Grundschüler in der zweiten Klasse die englischen Regelwerke knackt.

Wenn der wirklich so fit ist, sollte er seine Zeit in meinen Augen besser nicht mit Rollenspielen verschwenden.  ~;D
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Marduk am 29.07.2020 | 13:18
Mein Allererstes Fremdsprachiges Buch überhaupt, war damals GURPS in der dritten Edition, und da hab ich mich damals dann durchgebissen. Hätte ich mich damals dem Engliscjen Verweigert, hätte ich GURPS nie spielen können. Und später dann zu WoD - Zeiten war man auch gezwungen zweisprachig zu kaufen, sonst hätte man vieles nicht haben können.
Ich kaufe durchaus auch Übersetzungen, aber dann sollten sie schon einen gewissen Standard erreichen (Dungeon World, Runequest 6/Mythras, die deutsche Shadowrunsachen, CoC etc Zum Beispiel). D&D 5 hat bei mir gleich 2 Probleme: erstens hieß es am Anfang, dass keine Übersetzung kommen wird und ich hatte dann daher schon Zuviel auf englisch um mir die Sachrn auf deutsch nochmal zu holen und ich fand den Preis schon recht happig: 150€ für die Basisausstattung! Und dann hatte die Übersetzung noch mit diversen Problemen zu kämpfen.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: ArneBab am 29.07.2020 | 13:43
Wenn der wirklich so fit ist, sollte er seine Zeit in meinen Augen besser nicht mit Rollenspielen verschwenden.  ~;D
Oder sie gerade dafür nutzen. Mit wenig anderem lernt man so viel und hat gleichzeitig stabile Gruppen von Freunden :-)
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: ArneBab am 29.07.2020 | 13:49
Man muss ja nicht gleich irgendein superkomplexes RPG nehmen. Es gibt ja auch einfachere. Und Du bist ja auch noch da, um Hilfestellung zu leisten.
Oder ich könnte mit ihnen deutsche Rollenspiele spielen, die sie dann viel leichter selbst mit Freundinnen und Freunden spielen können. Es wird noch genug geben, das ich eh nur auf Englisch habe.

Zu dem, was man verpasst: Neue Ideen kommen dort in größter Frequenz raus, wo sie den größten Markt haben, weil dann eher genug Interessierte zusammenkommen, um die Produktion zu finanzieren.

Wobei der geschützte Rahmen einer Sprache mit geringerem Angebot bei gleichzeitiger Inspiration von außerhalb des Sprachrahmens wirklich eigene Entwicklungen ermöglicht. Als ich das letzte Mal DSA gelesen habe, war ich überrascht, wie viel DSA schon richtig macht, das in vielen neuen Kleinspielen fehlt.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: TEW am 29.07.2020 | 14:02
Das möchte ich sehen, wie der Grundschüler in der zweiten Klasse die englischen Regelwerke knackt.

Die Kinder sollen sich ja nicht mit den Büchern alleine in eine Ecke verziehen. ;D
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Selis am 29.07.2020 | 18:23
Ich erinnere mich noch ganz gut, als wir damals von D&D zu AD&D wechselten bekam ich deutsche Bücher geschenkt.
Die Bindung war im Vergleich zu den Originalen einfach lausig, die stehen bei mir heute 33 Jahre später noch 1A im Bücherregal, die deutschen Varianten zerfielen so langsam.

Das hat sich meist doch merklich gebessert, Übersetzungsflopse sind jetzt für mich meist eh nicht so tragisch, so lange die nicht versehentlich die Regeln vollkommen verändern und ich habe auch immer die deutsche Variante bevorzugt aber es mit FFG Star Wars endgültig aufgegeben. Das mit den Übersetzung habe ich nun mit 7te See erste Ausgabe, Warhammer 2, Iron Kingdoms und nun SW durchgemacht, also gute 20 Jahre lang. Bei Tails of Equestria ist es ein wenig besser aber auch hier wartet man ziemlich lang.

In Zukunft werde ich es nicht mehr so genau nehmen, das GRW und ggfs. verfügbare Bücher auf deutsch aber sonst werde ich nicht mehr warten und direkt auf die englische Ausgabe zurück greifen. Ich werde aber auch kein System mehr sammeln, sondern die Bücher kaufen, an denen ich Bedarf habe.

Edit: Ich würde es mir wohl zutrauen, an einem  fluffigen Rollenspiel in englischer Sprache, einigermaßen teilnehmen zu können aber wir spielen ausschließlich auf deutsch.

Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Kreggen am 29.07.2020 | 19:10
Ich spiele nicht mehr mit englischen Regelwerken. Ich habe mir einen abgebrochen, um Tales from the Loop halbwegs lesbar zu übersetzen.
Mit englischen Begriffen spielen ist für viele, die ich kenne, eine Hürde, nicht mitzuspielen. Was ich nachvollziehen kann.
Nie wieder.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: tartex am 29.07.2020 | 20:53
Ich interessiere sowieso am meisten für Nischenprodukte, bei denen man nicht annehmen kann, dass sie jemals auf Deutsch kommen.

Und falls es z.B. System Matters doch mal macht, dann kann man nicht damit rechnen, dass mehr als ein Bruchteil der Erweiterungen übersetzt wird.

Abgesehen davon sind die unzähiigen Humble Bundles und wie sie alle heißen echte Schnäppchen, die man in der Form nie auf Deutsch kriegt.

In meinem Bekanntenkreis war es übrigens auch schon vor Jahrzehnten so, dass die ganzen tollen Fernsehserien im Original (und damals ohne Untertitel) geschaut wurden. Das hat sicher auch einiges zu den Englischkenntnissen beigetragen. Im Vergleich dazu sind ja Rollenspielbücher ein Klacks. Kenne eigentlich niemanden in Wien, der nicht sämtliche Filme und Serien in Originalsprache schaut. Selbst beim Kino geht es immer ins englischsprachige.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Gunthar am 29.07.2020 | 23:00
Hatte am Luzerner Rollenspieltag mal versucht, auf Englisch zu spielen. Nach heftigen Anlaufschwierigkeiten ging es dann einigermassen gut.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: foolcat am 29.07.2020 | 23:34
Mir kommen nur englischsprachige Werke ins Haus, weil ich diese deutschen Übersetzungen, so es sie denn überhaupt gibt, bei weitem vorziehe. Rein deutschsprachige Regelwerke habe ich seit Jahrzehnten nicht mehr aktiv genutzt und interessieren mich auch nicht weiter.

Am Rundentisch ist eine muntere Mischung aus Deutsch und englischer (Fach-)Sprache kein Problem und wird allgemein akzeptiert, bzw. stillschweigend erwartet; die wechselnden Spielleitungen ziehen so wie ich die englischen Originalregeln vor. Charakterblätter, Handouts, Spielhilfen etc. liegen dann im Allgemeinen auch nur in englischer Sprache vor.

Rollenspiel auf Englisch ist für mich auch keine Hürde. Einmal im Jahr (d.h. in „normalen“ Jahren) besuche ich einen internationalen Con in Deutschland (mit Englisch als Con-Sprache) und freue mich, wenn ich mit Engländern, Franzosen, Niederländern, Finnen usw. an einem Tisch sitzen und auf Englisch spielen kann.

Von daher sehe ich keine (eventuell negativ konnotierte) „Notwendigkeit“ des Englischen. Es ist eine Erweiterung des Horizonts. Und wer so wie ich nach der Schule feststellt, dass selbst 3 Jahre Englisch-LK unzureichend sind, um einen brauchbaren Alltagswortschatz aufzubauen (welcher eben nicht nur aus Vokabular, sondern auch aus umgangssprachlichen Redewendungen besteht), dem kann ich nur nahelegen, dranzubleiben: fangt einfach damit an, englischsprachige Bücher zu lesen, z.B. die Lieblingsautoren (so sie denn aus dem englischsprachigen Teil der Welt stammen). Ganz am Anfang hatte ich auch das Wörterbuch daneben liegen und jedes dritte Wort in den Rand geschrieben. Nach 30 Jahren kann ich nur feststellen: das wird schon mit der Weile.  ;D

Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: schneeland (N/A) am 29.07.2020 | 23:48
Ich kann die meisten englischen Regelwerke zwar relativ problemlos lesen (außer vielleicht Silent Titans, aber da gehört das möglicherweise zum Konzept, den Leser in den Wahnsinn zu treiben). Trotzdem ziehe ich gute deutsche Übersetzungen vor - weil es sich doch noch etwas flotter liest, weil es Sprachmischmasch am Spieltisch vermeidet (stört mich mit zunehmendem Alter eher mehr) und weil ich die deutschen Verlage gern unterstütze.
Der Haken liegt im "gute deutsche Übersetzungen" - einerseits werde ich zunehmend grummelig, was ins Originallayout gequetschte deutsche Texte angeht, andererseits bin ich teilweise selbst von einzelne Übersetzungen (in meinen Augen) misslungenen Übersetzungen oft unverhältnismäßig stark genervt. Insofern kehre ich häufiger mal reumütig zum englischen Regelwerk zurück.

Dazu kommen noch die genannten Gründe wie Verfügbarkeit kleinerer Systeme, günstige Bundles ganzer Reihen und eine aktivere Homebrew-Szene. Insofern hat das deutsche Regelwerk an sich schon einen etwas schweren Stand. Umgekehrt motiviert mich aber manchmal das Erscheinen eines Regelwerks in Deutschland, es mir dann doch endlich mal wirklich anzuschauen (und es nicht nur zu überfliegen).
Insgesamt habe ich also eine etwas zwiespältige Haltung zu dem Thema.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Teylen am 30.07.2020 | 02:17
Wie seht ihr das ganze? Findet ihr den Trend, sich alles auf englisch zu holen bedenklich (hinsichtlich der deutschen Spielerzahlen usw.)? Spielt ihr selbst manchmal auf englisch? Warum? Was sind eure Erfahrungen? Welche Systeme spielt ihr auf englisch und wie gehts euch dabei? Tipps/Tricks? Wo findet ihr Gruppen?
Ich persönlich hole mir Bücher zu meinem Lieblingssystem sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch.
Letzteres mitunter nur zum sammeln, respektive für die Unterstützung der Marke.

Ich finde die Entscheidung der Personen sich etwas in einer bestimmten Sprache zu holen nicht bedenklich.
Ich finde es allenfalls Schade wenn das Buch nicht für deutschsprachige Spieler verfügbar ist oder es für diese Probleme beim Spiel bezüglich der Übersetzung oder des Supports gibt.

Manchmal spiele ich durchaus Runden auf Englisch.
In der Regel weil ich auf einer Convention oder einem Larp in den USA bin und die Personen dort nunmal nur Englisch sprechen. Primär spiele ich hierbei Vampire: Die Maskerade.
Seltener weil ich auf einer Convention oder einem Larp in den nordischen Ländern bin oder man in der eigenen Gruppe jemanden dabei hat der kein Deutsch spricht.
Mittlerweile leite ich auch auf internationalen Conventions in Deutschland auf Wunsch auf Englisch (bspw. habe ich das bei der SPIEL 2019 wechselnd zwischen Deutsch und Englisch gemacht).

Meine Erfahrungen damit sind durchweg positiv.
Ich habe nur positive Rückmeldungen in Bezug auf mein Englisch bekommen, und wenn man sich daran gewöhnt hat funktioniert es.
Die Leute warten durchaus, wenn man braucht um Worte zu finden, oder um ein Wort herumbaut. Die freuen sich ja eher über Mitspieler.

In Bezug auf Tipps/Tricks, vielleicht hilft es wenn man es zuerst mit Text basierten Runden probiert? Also entweder in Chats oder per Foren.
Es kann dabei helfen sich etwas Selbstvertrauen aufzubauen und sich ein wenig dran zu gewöhnen.

Allgemein beherrscht man, meiner Erfahrung nach, die Sprache eher besser als man denkt.
Wie ich auf einem Vampire Larp in Antwerpen feststellen konnte, bei dem ich teilweise auf Niederländisch spielte. Wobei mein Niederländisch sehr deutlich meinem Englisch unterlegen ist. (Ich kann keine Bücher so angenehm flüssig auf Niederländisch lesen, wie ich es auf Englisch vermag. Ich kann sie lesen, aber ich mag idR. nicht).
Es hilft mitunter sich mit verschiedenen TV-Serien (bspw. über Netflix) an das Englische zu gewöhnen.

Gruppen findet man überall da, wo sie halt sind.
Bei Conventions bei den Rundenausschreibungen oder per Anmeldung, im Internet in Foren, Facebook sowie auf Discord.


Ergänzung:
Daneben ist es meinerseits eine bewusste Entscheidung WODnews auf Deutsch zu führen.
Respektive zu versuchen das deutschsprachige WoD Fandom bzw. Spielerschaft zu beleben.
Ich könnte dies alles auf Englisch machen, und würde dabei für WODnews die Reichweite enorm steigern, denke jedoch das es mir wichtig ist "hier" Spieler zu haben.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 30.07.2020 | 04:26


Und genau diese Gründe hab ich von einigen Spielern nun schon gehört, warum sie keine Pen and Paper mehr auf deutsch spielen,
auch keine deutschen RPGs mehr?

 
Zitat
was ich schade finde, da die Community sicherlich Zuwachs anstatt Abgänge brauchen könnte.
welche Abgänge?

Zitat
aber um ein wirkliches Rollenspiel auf englisch zu spielen, das vermögen wohl die wenigsten
Belege für diese Behauptung

Zitat
Spielt ihr selbst manchmal auf englisch?
Nein, oft - hauptsächlich
Zitat
Warum?
Zitat
... sie meist eher verfügbar sind
... es mehr Systeme auf englisch gibt

... sie oft schlecht übersetzt werden
... die Verlage oft die Lizenzen wechseln und nicht mehr weiter-übersetzen
Es gibt nicht alles was ich spielen will auf deutsch z.B GURPS verschiedene SW Worlds Settings, und pdfs waren lange Zeit Mangelware....
Nebenbei gilt dies auch für Bücher auf Englisch
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: tartex am 30.07.2020 | 06:34
Wir spielen am Tisch eigentlich fast immer auf Englisch, weil wir Spieler aus anderen Ländern dabei haben, auch wenn meist 50% der Gruppe und manchmal sogar mehr Deutsch als Muttersprache haben.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Chiarina am 30.07.2020 | 10:32
Ich spiele gerne kleine Nischensysteme, die es nur auf Englisch gibt.
In der Regel übersetze ich sie, bevor wir sie spielen, es sind ja meist keine 400-Seiten-Wälzer.
Für mich ist das ein Teil des Lernvorgangs: Nachdem ich ein Spiel übersetzt habe, bin ich richtig drin in der Materie und habe kaum noch Regelprobleme.
Meine Mitspieler brauchen sich auch nur meine Übersetzung anzuschauen, die ist ja deutsch.
Kein Problem.

Deutsche Systeme, die ich einfach nur durchlese, lerne ich zwar schneller, aber dafür auch viel lückenhafter.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: tanolov am 30.07.2020 | 10:41
Ich interessiere sowieso am meisten für Nischenprodukte, bei denen man nicht annehmen kann, dass sie jemals auf Deutsch kommen.

Und falls es z.B. System Matters doch mal macht, dann kann man nicht damit rechnen, dass mehr als ein Bruchteil der Erweiterungen übersetzt wird.

Abgesehen davon sind die unzähiigen Humble Bundles und wie sie alle heißen echte Schnäppchen, die man in der Form nie auf Deutsch kriegt.

In meinem Bekanntenkreis war es übrigens auch schon vor Jahrzehnten so, dass die ganzen tollen Fernsehserien im Original (und damals ohne Untertitel) geschaut wurden. Das hat sicher auch einiges zu den Englischkenntnissen beigetragen. Im Vergleich dazu sind ja Rollenspielbücher ein Klacks. Kenne eigentlich niemanden in Wien, der nicht sämtliche Filme und Serien in Originalsprache schaut. Selbst beim Kino geht es immer ins englischsprachige.

das ist tatsächlich so ein phänomen bei dem es komplette freundes- und bekanntenkreise gibt, bei denen der komplette medienkonsum auf englisch abläuft. das führt dann teils zu so irrwitzigen situationen, wie das die netflix serie "Dark" auf englisch geguckt wird, weil deutsch sind irgendwie falsch anfühlt :D.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Grubentroll am 30.07.2020 | 10:56
Ich hab ein Riesenproblem mit diesem seltsamen Deutsch das nach direkt aus dem Englischen übersetzt wirkt.
Da spiele ich lieber gleich mit englischem Regelwerk.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: CiNeMaNcEr am 30.07.2020 | 11:18
So viele Gründe von auch quasi alle schon genannt wurden von nicht Verfügbarkeit auf Deutsch, schwachen Übersetzungen oder eben auch den vielen Jahren bis es eine Übersetzung gibt oder geben könnte. Zusätzlich kommen auch so Faktoren dazu wie das Flair und Atmosphäre verloren geht, Slang oder der Schreibstil der Autoren nicht getroffen wird in der Übersetzung oder gar nicht/kaum möglich ist. Unterschiedliche Sprachen bereichern das Hobby/Thema.

Meine liebsten Systeme (Unknown Armies 3, Over The Edge und Reign), Hintergrundwelten und vor allem Storywrite Ups gibt es aktuell alle nur auf Englisch.
Daher hätte ich selbst, wenn ich wollte nicht die Wahl ein deutsches Produkt zu nehmen.

Gleichzeitig will ich zu diesen RPGs auch gar keine Übersetzung, gerade bei Unknown Armies macht der Schreibstil und die amerikanischen Formulierungen sehr viel von Flair und Style aus, oder dem Wortwitz (wobei ich die deutsche Übersetzung von Unknown Armies 2 damals sehr gut und gefällig war, geht doch einiges verloren bzw. bietet weniger Assoziationsmaterial, wenn aus einem "Fleshworker" ein "Fleischkneter" wird).

Ich spiele auch sehr viel Call of Cthulhu, wo es einige gute/brauchbare Übersetzungen gibt, teilweise werden aber auch gewisse (wenn Überhaupt) Bände/Szenarien 15-20 Jahre später erst übersetzt auf Deutsch geboten welche ich eben seit 10-15 Jahre schon auf Englisch in Nutzung habe, wo die Übersetzung auch kaum mehr relevant für mich ist.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Sphinx am 30.07.2020 | 11:19
Ja man kommt ums Englische wirklich schwer drum herum, je nach System. Ich selbst bin jemand der fast alle Medien in Sprache/Video auf Englisch konsumiert und auch überhaupt keine Probleme damit hat es zu verstehen. Strengt mich auch nicht an.
An sich klappt auch das Lesen ohne Probleme und doch merke ich das, wenn ich ein Modul auf Englisch lese, es mich erheblich mehr anstrengt als eins auf Deutsch. Ich hohle mir für gewöhnlich bei DnD die Sachen direkt auf Englisch via DnDBeyond, aber wenn ich etwas wirklich Leite bin ich dazu übergegangen es mir noch mal, so vorhanden, auf Deutsch zu kaufen. Teilweise bereite ich dann noch mit den englischen Sachen vor (einfach, weil Digital und überall dabei), aber die initiale Lesung des ganzen erfolgt dann auf Deutsch.

Bei uns am Tisch ist es ein bunter Mix der beiden Sprachen. Etwas nervig sind nur Zauber -> Da kenne ich den Englischen Namen und die Deutschen sagen mir selten was, was viel nachfragen erfordert. Die Feet / Meter angaben. Auch wenn ich Feed eine bescheuerte Maßeinheit finde, hab ich es mittlerweile halt fest drin 5ft=1Feld. Wenn dann jemand sagt ich hab für XYZ 7,5m Reichweite muss ich erst mal überlegen wie viele Felder das sind (1,5m als Bruch ist halt anstrengender zu rechnen).
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: ArneBab am 30.07.2020 | 11:43
Die Kinder sollen sich ja nicht mit den Büchern alleine in eine Ecke verziehen. ;D
Ich habe das früher gemacht … war ja nicht immer die Runde zu Besuch.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Marduk am 30.07.2020 | 11:44
Ja die liebe Umrechnerei, aber da ich das auf der Arbeit eh ständig machen muss, sitzt das inzwischen... Für Fahrenheit z.B. muss ich die Formel auch nicht mehr nachschlagen... ;)
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Apollo-Союз am 30.07.2020 | 13:11
Tjoa...

Ich weiß, dass das keine verbreitete Meinung ist, aber ganz allein werde ich damit auch nicht sein:

Ich spiele zwar gerne komplett auf Englisch, empfinde die Verwendung von Anglizismen in einem deutschsprachigen Fantasy-Rollenspiel, sowohl in der Welt, als auch am Spieltisch, als störend.

Ja, wirklich. Das hat nichts mit sprachlichen Problemen zu tun, oder damit, dass ich mich in meiner Muttersprache wohler fühle.

Es ist schlichtweg das Verständnis, dass die Sprache einer fantastischen Umgebung simultan in sie jeweilige Sprache der Spielrunde übertragen wird. Ist diese Sprache Deutsch, dann ist es nunmal so, das englische Begrifflichkeiten als "modern" wahrgenommen werden.

Sprich: Als Spieler vermeide ich so gut es geht das"okay", als SL wird jede englischsprachige Regelmechanik konsequent eingedeutscht. Sofern man nicht eh nur DSA spielt. ;)
Teilweise führt das zu historisch fragwürdigen Varianten von "Marktsprech" am Spieltisch, aber das ist mir schnurzpiep, weil eben kein Stimmungskiller.

Gilt explizit für deutschsprachige Runden in pseudohistorisch angehauchten Fantasiewelten.

Cthulhu im Cornwall der 1920er? Ja klar, wir sind schließlich in Großbritannien, natürlich darf der Gärtner des Herrenhauses den zu Besuch weilenden Navy-Lieutenant die ganze Zeit "Sir" nennen. Wenn ich dran denke ist es sogar explizit ein Left-tennant. ;)

SciFi, der Frachter taumelt angeschlagen durch den Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter? Na klar darf der Spieler des Chief Engineer einen Skillcheck auf Technology würfeln, um rauszufinden, ob er die Thrusters rechtzeitig gefixt bekommt, damit der Kahn nicht in den nächsten Felsbrocken rasselt. (Wobei, "Manöverdüsen" ist doch so ein schönes deutsches Wort...)

Fallout PnP, der Brotherhood Knight fragt den Overseer, ob seine Agility hoch genug ist, in Power Armor über die Mauer zu klettern, oder ob er einfach die Kraftverstärker voll aufdrehen und stattdessen durch die Mauer gehen soll? Keine Sache.

Sie DnD-Runde war von Anfang an auf English? Klar darf der Cleric seinen Saving Throw machen.

War das jetzt am Thema vorbei? Ich denke nicht, denn die verwendeten Begrifflichkeiten aus der Spielmechanik sind für mich immer Teil des Flairs der Runde.

Vielleicht bin ich auch einfach nur komisch.

Und irgendwelche Trends sehe ich auch nicht, das ganze war schon immer so. Aber das wurde ja schon ausgiebig besprochen.

Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: takti der blonde? am 30.07.2020 | 13:15
Ja die liebe Umrechnerei, aber da ich das auf der Arbeit eh ständig machen muss, sitzt das inzwischen... Für Fahrenheit z.B. muss ich die Formel auch nicht mehr nachschlagen... ;)

Einfach alle Angaben in "Kästchen" umrechnen. :)
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Issi am 31.07.2020 | 08:25
Wenn es nur um mich ginge :
Englisch/ Französisch geht.
Einer meiner Mitspieler  tut sich aber mit Englisch schwerer.
Deshalb : wenn es etwas auf Deutsch gibt, dann nehme ich das.

(Einziger Anspruch: Die deutsche Übersetzung  muss verständlich sein. Im Sinne von: "Man versteht die Regeln. "  )

Bei Brettspielen ist das ähnlich.
Da gibt es Einiges auch nicht auf Deutsch.
Aber so ne (vergleichsweise kurze)Spielanleitung ist häufig auch auf Englisch ganz gut lesbar. (Sind ja keine Romane)
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: General Kong am 31.07.2020 | 09:18
Tjoa...

Ich weiß, dass das keine verbreitete Meinung ist, aber ganz allein werde ich damit auch nicht sein:

Ich spiele zwar gerne komplett auf Englisch, empfinde die Verwendung von Anglizismen in einem deutschsprachigen Fantasy-Rollenspiel, sowohl in der Welt, als auch am Spieltisch, als störend.

Ja, wirklich. Das hat nichts mit sprachlichen Problemen zu tun, oder damit, dass ich mich in meiner Muttersprache wohler fühle.

Es ist schlichtweg das Verständnis, dass die Sprache einer fantastischen Umgebung simultan in sie jeweilige Sprache der Spielrunde übertragen wird. Ist diese Sprache Deutsch, dann ist es nunmal so, das englische Begrifflichkeiten als "modern" wahrgenommen werden.

Sprich: Als Spieler vermeide ich so gut es geht das"okay", als SL wird jede englischsprachige Regelmechanik konsequent eingedeutscht. Sofern man nicht eh nur DSA spielt. ;)
Teilweise führt das zu historisch fragwürdigen Varianten von "Marktsprech" am Spieltisch, aber das ist mir schnurzpiep, weil eben kein Stimmungskiller.

Gilt explizit für deutschsprachige Runden in pseudohistorisch angehauchten Fantasiewelten.

Cthulhu im Cornwall der 1920er? Ja klar, wir sind schließlich in Großbritannien, natürlich darf der Gärtner des Herrenhauses den zu Besuch weilenden Navy-Lieutenant die ganze Zeit "Sir" nennen. Wenn ich dran denke ist es sogar explizit ein Left-tennant. ;)

SciFi, der Frachter taumelt angeschlagen durch den Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter? Na klar darf der Spieler des Chief Engineer einen Skillcheck auf Technology würfeln, um rauszufinden, ob er die Thrusters rechtzeitig gefixt bekommt, damit der Kahn nicht in den nächsten Felsbrocken rasselt. (Wobei, "Manöverdüsen" ist doch so ein schönes deutsches Wort...)

Fallout PnP, der Brotherhood Knight fragt den Overseer, ob seine Agility hoch genug ist, in Power Armor über die Mauer zu klettern, oder ob er einfach die Kraftverstärker voll aufdrehen und stattdessen durch die Mauer gehen soll? Keine Sache.

Sie DnD-Runde war von Anfang an auf English? Klar darf der Cleric seinen Saving Throw machen.

War das jetzt am Thema vorbei? Ich denke nicht, denn die verwendeten Begrifflichkeiten aus der Spielmechanik sind für mich immer Teil des Flairs der Runde.

Vielleicht bin ich auch einfach nur komisch.

Und irgendwelche Trends sehe ich auch nicht, das ganze war schon immer so. Aber das wurde ja schon ausgiebig besprochen.

"Also, alles nice und no problem, Mr James Bond vom MI6? Oder soll ich die action sequence nochmals durchgehen? 
- Wenn Sie hier entern wollen, müssen Sie erst den Skill Check gegen Burglary schaffen, dann stealthen und hiden, wegen der guards on lookout & alert mit -2. Drawing a weapon ist eine half action, dann aimen und +1 auf to hit. Mir die Katze aus der Hand schießen ist -4 für location und klappt nur, wenn ich Sie mit dem damage über meine pain threshold kommen. Da habe ich aber immer noch einen save! Viel Erfolg, Mr. Bond, denn Ihre Walther is als small pistol völlig underpowered - Muhahaha!"

"Jaja, das hatte ich schon beim ersten Mal verstanden, Herr Blofeld, denn mein Rettungswurf gegen Kauderwelsch und Denglish war ein kritischer Erfolg. Im übrigen: Der Name ist Bunt, Johann Bunt, vom BND - und ich schieße mit einer H&K SFP9 mit Laseroptik, nicht mit dem von Ihnen vermutetem Vorweltkriegsmodell."

 ~;D
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Tudor the Traveller am 31.07.2020 | 09:53
Ich sehe nicht das Problem mit Denglisch. Oder hat jemand gleichermaßen ein Problem mit Danzösisch oder Ditalienisch etc?

So hole ich mein Geld vom Konto und stecke es in mein Portemonnaie und finde das ganz normal. Oder ich verschicke einen Brief, der natürlich im Kuvert steckt, das Porto wird via Briefmarke bezahlt. Dabei ist das Papier eine Nuance beiger als sonst. Wo hatte ich nur das weiße deponiert?

 ;)
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: nobody@home am 31.07.2020 | 09:58
Ich sehe nicht das Problem mit Denglisch. Oder hat jemand gleichermaßen ein Problem mit Danzösisch oder Ditalienisch etc?

Dazu müßte man wohl erst mal eine Erhebung durchführen, um festzustellen, wieviele Anhänger der Gesichtserker (https://de.wikipedia.org/wiki/Gesichtserker)-Fraktion eigentlich auch rollenspielen. ;D
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Issi am 31.07.2020 | 10:14
Achso, die Sprache am Spieltisch ist bei uns auch "differenziert."
Die E-Sportler machen "damage", die anderen machen "Schaden."
Die einen "skillen" und "leveln", die anderen "steigern" halt.
Für die einen ist er ein Krieger, die anderen nennen ihn Tank.
Um Bewunderung für eine gelungene Aktion auszudrücken, sagen die einen: "Das war aber clean. " die anderen nennen es "gelungen. "
Könnte das noch endlos fortführen....   ~;D
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Erbschwein am 31.07.2020 | 10:16
Achso, die Sprach am Spieltisch ist bei uns auch "differenziert."
Die Progamer und E-Sportler machen "damage", die anderen machen "Schaden."
Die einen "skillen" und "leveln", die anderen "steigern" halt.
Für die einen ist er ein Krieger, die anderen nennen ihn Tank.
Um Bewunderung für eine gelungene Aktion auszudrücken, sagen die einen: "Das war aber "clean. " die anderen nennen es "gelungen. "
Könnte das noch endlos fortführen....   ~;D

Könntest Du auch. Da kommt die Sprach-Fertigkeit wohl in das Spiel.  ~;D
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: KhornedBeef am 31.07.2020 | 11:58
Da fällt mit auf, mit englischen Begriffen aus dem konkreten Regelwerk kann ich am Tisch meist leben, aber gegen "verskillt" oder"build" bin ich allergisch. Hängt aber auch mit den Spielen zusammen, bei denen das überhaupt relevant wird.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Erbschwein am 31.07.2020 | 13:46
Könntest Du auch. Da kommt die Sprach-Fertigkeit wohl in das Spiel.  ~;D

Da Ich überhaupt Kein English Kann, kommt mir auch Kein Regelwerk von Englisch auf den Tisch für Mich.
Ansonsten Bleibt mir nur das Nachfragen bei der Person, was Dieses Bedeutet.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Deltacow am 31.07.2020 | 14:16
Meiner Erfahrung nach gibt es beim Großteil der Rollenspiele ohnehin eine Art wiederholende Termini. Selbst als nicht native Speaker der beruflich kein Englisch braucht (also vollkommen aus der Übung) schaffe ich es doch Regelwerke (sprich: Systeme) zu lesen und zu verstehen. Schwerer finde ich den Setting-Part, hier fehlen mir dann teilweise Vokabel. Sich in der heutigen Zeit Englisch komplett zu verweigern verstehe ich gar nicht. Tatsächlich empfinde ich deutschsprachigen Fluff zwar oft "schöner" (Bias?!) ziehe aber englische Regel-Formulierungen auf Grund der meistens weniger notwendigen Zeichen klar vor. Am Ende gibt es dann sogar oft Denglisch:

Grundregelwerke meistens auf Deutsch, Splatbooks der einfachheithalber Englisch, Charakterbögen Englisch, Sprache beim Spielen Deutsch, etc. pp. - fällt mir erst jetzt so offensichtlich auf :-)

Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Apollo-Союз am 31.07.2020 | 14:48
"Also, alles nice und no problem, Mr James Bond vom MI6? Oder soll ich die action sequence nochmals durchgehen? 
- Wenn Sie hier entern wollen, müssen Sie erst den Skill Check gegen Burglary schaffen, dann stealthen und hiden, wegen der guards on lookout & alert mit -2. Drawing a weapon ist eine half action, dann aimen und +1 auf to hit. Mir die Katze aus der Hand schießen ist -4 für location und klappt nur, wenn ich Sie mit dem damage über meine pain threshold kommen. Da habe ich aber immer noch einen save! Viel Erfolg, Mr. Bond, denn Ihre Walther is als small pistol völlig underpowered - Muhahaha!"

"Jaja, das hatte ich schon beim ersten Mal verstanden, Herr Blofeld, denn mein Rettungswurf gegen Kauderwelsch und Denglish war ein kritischer Erfolg. Im übrigen: Der Name ist Bunt, Johann Bunt, vom BND - und ich schieße mit einer H&K SFP9 mit Laseroptik, nicht mit dem von Ihnen vermutetem Vorweltkriegsmodell."

 ~;D
Ich hab schon so'n bisschen Pippi in die Augen, jetzt.  ;D
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: JS am 31.07.2020 | 14:53
Achso, die Sprache am Spieltisch ist bei uns auch "differenziert."
Die E-Sportler machen "damage", die anderen machen "Schaden."
Die einen "skillen" und "leveln", die anderen "steigern" halt.
Für die einen ist er ein Krieger, die anderen nennen ihn Tank.
Um Bewunderung für eine gelungene Aktion auszudrücken, sagen die einen: "Das war aber clean. " die anderen nennen es "gelungen. "
Könnte das noch endlos fortführen....   ~;D

Das kenne ich zwar auch, aber bei einem gewissen Verständnis für Denglisch in der Runde war das immer die Grenze, ab der ich dichtmachte. Ich stellte nämlich zu häufig fest, daß diese Leute nicht nur so gedankenlos quatschten, sondern auch so spielten. Damit wurde P&P-Rollenspiel zu einer ziemlich absurden Abbildung von WoW & Co am Spieltisch, was weder der Gruppe noch dem Charakterspiel noch den Abenteuern irgendwie gut bekam.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Erbschwein am 31.07.2020 | 15:01
Das kenne ich zwar auch, aber bei einem gewissen Verständnis für Denglisch in der Runde war das immer die Grenze, ab der ich dichtmachte. Ich stellte nämlich zu häufig fest, daß diese Leute nicht nur so gedankenlos quatschten, sondern auch so spielten. Damit wurde P&P-Rollenspiel zu einer ziemlich absurden Abbildung von WoW & Co am Spieltisch, was weder der Gruppe noch dem Charakterspiel noch den Abenteuern irgendwie gut bekam.

Bei Mir war es So. Das wenn Ich Nachgefragt hatte, dass Ich nervte.
Da war Ich der Störende.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Undwiederda am 31.07.2020 | 15:06
Ich unterstütze gerne Verlage, die gute Übersetzungen machen. Für mich sind das System Matters, Pegasus und Uhrwerk Verlag.
Aber da unterstütze ich entweder endlos Spiele wie Cthulhu oder Kleine Systeme wie Dungeon World, The Spire oder eben die Verbotenen Lande.
Große Reihen kaufe ich nicht mehr auf deutsch, da es meistens früher oder später dazu kommt das Bücher nicht übersetzt werden. Die klassische WOD, Warhammer Fantasy, D&D 3 und Warhammer 40.000 sind daher bei mir zweisprachig. Seid Star Wars von FFG kaufe ich aber den Großteil in englischer Sprache.

Abenteuer kaufe ich in der Regel trotzdem lieber auf deutsch (außer der Verlag ist bekannt für schlechte Übersetzungen)
Grundbücher kaufe ich gerne zweisprachig. In der Regel kaufe ich mir die englischen Bücher und die deutschen PDFs.

Aber wir spielen auch nicht am Tisch englisch und haben zum Glück den Vorteil das alle am Tisch soweit die wichtigen englischen Begriffe verstehen aber wir haben auch für Sprachfremde dann extra kleine Übersetzungen angefertigt.

Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Blizzard am 31.07.2020 | 15:20
Das kenne ich zwar auch, aber bei einem gewissen Verständnis für Denglisch in der Runde war das immer die Grenze, ab der ich dichtmachte. Ich stellte nämlich zu häufig fest, daß diese Leute nicht nur so gedankenlos quatschten, sondern auch so spielten. Damit wurde P&P-Rollenspiel zu einer ziemlich absurden Abbildung von WoW & Co am Spieltisch, was weder der Gruppe noch dem Charakterspiel noch den Abenteuern irgendwie gut bekam.
Kenne ich,und ich kann das sehr gut nachvollziehen, denn mir geht es ähnlich. Ich benutze Denglisch schon auch in meinen Runden, insbesondere wenn wir da ein System (be)spielen, das es nicht auf Deutsch gibt. Da fallen dann durchaus auch schon mal Sätze wie " Mach'mal ne Probe auf Perception" oder " Das wäre in dem Fall dann eher Intimidation statt Persuasion". Aber eben auch nur bis zu einem gewissen Grad. Wo ich regelmäßig die Krätze kriege ist, wenn Spieler -z.B.- nach dem Kampf- sagen, dass sie (den Gegner) jetzt looten. Wir sind doch hier nicht bei D&D oder einem Computer-RPG. Da reagiere ich dann wie MadBob aus Elex, wenn man ihn MadBob nennt. ~;D
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: JohnnyPeace am 31.07.2020 | 16:37
Ich bin bequem und bevorzuge daher deutsche Produkte (wie auch Serien in der deutschen Übersetzung), mir fällt es leichter das zu lesen und ich verbinde es auch mit Feierabend. Mein Englisch ist ganz ok, beruflich muss es teils auch für komplexere Sachverhalte reichen. Trotzdem find ichs immernoch anstrengend.

Vereinzelt kaufe ich mir dann doch Produkte auf Englisch, wenn ich sehr neugierig bin. Ashen Stars zum Beispiel kürzlich. Öfters schiele ich dann aber doch neidisch auf englische Produkte, die ich mir wegen der Sprache nicht kaufe bzw. freue mich dann um so mehr, wenn die doch übersetzt werden.

Ich neige nicht dazu, mich über die Überstzungen aufzuregen. Über die Jahre betrachtet hat die Qualität zumeist zugenommen (meiner Meinung nach zumindest) und über einzelne Macken kann ich gut hinweglesen.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: DonJohnny am 31.07.2020 | 18:23
Ich kaufe mir meistens alles auf Engschlisch. Vor allem was "große" Rollenspiele angeht (13th Age, Star Wars). Es ist schnell alles verfügbar und für mich macht es keinen großen Unterschied ob ich es auf Deutsch oder Englisch lese. Außerdem brauche ich auf der Arbeit viel Englisch was für mich heißt, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Ich kann mich mit meinem Hobby beschäftigen und meine Englischkenntnisse werden besser. Aus diesem Grund plane ich auch demnächst mal eine Runde mit Muttersprachlern zu machen, wobei ich der Spielleiter wäre, ich würde das aber auch so kommunizieren, das heißt, dass ich eine Runde anbiete, dass es mal hoprig werden kann und dass ich mich freue, wenn mir jemand sagt, dass es gramatikalisch falsch ist was ich sage oder ich eine merkwürdige Formulierung benutze und dass es eher casual play ist. Ich traue mir das eigentlich zu da ich auf der Arbeit gelegentlich Telefonkonferenzen mit Kunden leite.

Was meine Spieler angeht, joa, die meisten sind Naturwissenschaftler und Informatiker, die sind da traditionell fit drin. Wenn ich merke, dass jemand Probleme hat helfe ich aber auch gerne, zur Not gibts einen Bogen wo überall ne Übersetzung dran steht oder halt einen komplett deutschen Bogen. Bei 13th Age haben wir auch ein deutsches Regelwerk im Vereinsheim. Ich habe auch jüngere Spieler und da frage ich immer erst mal vorsichtig nach wie es um die Fremdsprachenkenntnisse bestellt ist und biete auch Hilfestellung an, bisher haben die es eigentlich immer ganz gut gefunden, dass die so Umgang mit einer Sprache lernen, deren Beherrschung ja schon relativ nützlich ist.

Wenn ich allerdings ein gutes Rollenspiel auf Deutsch sehe, von dem es das wichtige Material gibt und zu erwarten ist, dass da nicht riesige Mengen nachfolgen werden kaufe ich auch gerne mal das deutsche Produkt, hauptsächlich um die Verlage zu unterstützen und auch wenns für mich fast keinen Unterschied macht, prinzipiell muss man sich beim Lesen halt doch weniger konzentrieren.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Issi am 31.07.2020 | 19:00
Das kenne ich zwar auch, aber bei einem gewissen Verständnis für Denglisch in der Runde war das immer die Grenze, ab der ich dichtmachte. Ich stellte nämlich zu häufig fest, daß diese Leute nicht nur so gedankenlos quatschten, sondern auch so spielten. Damit wurde P&P-Rollenspiel zu einer ziemlich absurden Abbildung von WoW & Co am Spieltisch, was weder der Gruppe noch dem Charakterspiel noch den Abenteuern irgendwie gut bekam.
Das darf man bei uns nicht zu ernst nehmen. (Die Leute die das hin und wieder raushauen, sind tolle Rollenspieler-
Und können über die Gamer Sprache selbst lachen.)


Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Kreggen am 31.07.2020 | 20:44
Manchmal bin ich neidisch auf die, die sich "allen Kram in Englisch" kaufen. Da sind manchmal so tolle Sachen dabei, die es vermutlich nie auf deutsch schaffen werden, Ich persönlich kann nicht gut englisch, ich kann mir noch nicht mal OT mit Untertiteln ansehen, lesen ist für mich extrem schwer.
Andererseits schont das aber extrem meinen Geldbeutel.

Wir hatten vor Jahren eine Runde mit StarWars D20, 2 Spieler + der SL waren extrem fit in Englisch, 3 Spieler nicht. Daher hat einer der Mitspieler (Blick zum Himmel) das GRW und mehrere Quellenbücher für uns übersetzt, damit alle die gleiche Grundlage hatten. Die Zeit habe ich heute nicht mehr und kann sie auch nicht für alle 14 Tage 4 Stunden SPielen nicht investieren.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Apollo-Союз am 31.07.2020 | 23:48
Mir wird gerade klar, ich hätte mein seitenlanges Essay auch eindampfen können auf:

Ich finde englischsprachige Regelwerke und Settings toll.

Nur in deutschsprachigen Runden, die in Welten spielen, in denen die englische Sprache nicht exisitiert, vermeide ich konsequent englische Begriffe. Ich finde einfach, dass sie das Flair und die Immersion zerstören. Beispiel wäre ein klassischen Fäntelalter-Setting.

Überall sonst isses mir egal.



Aber gut, ich hör mir halt gerne selber zu. ;)
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Tudor the Traveller am 1.08.2020 | 09:05
@Apollo: These: Es ist gar nicht Denglisch, das du ablehnst. Das ist nur ein Aufhänger. Es ist moderne Sprache, die dich stört. Ich tippe darauf, ich könnte dir eine Szene in reinem Deutsch schreiben, die du auch als unpassend bezeichnen wirst.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Infernal Teddy am 1.08.2020 | 09:18
Die Sprache die mich am Tisch am meisten stört ist eigentlich dieses komische fäntelalter Pseudodeutsch das vor allem von DSA geschädigten genutzt wird und so wahrscheinlich nie irgendwo gesprochen wurde außerhalb einer Theaterbühne.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Issi am 1.08.2020 | 09:21
Mir wird gerade klar, ich hätte mein seitenlanges Essay auch eindampfen können auf:

Ich finde englischsprachige Regelwerke und Settings toll.

Nur in deutschsprachigen Runden, die in Welten spielen, in denen die englische Sprache nicht exisitiert, vermeide ich konsequent englische Begriffe. Ich finde einfach, dass sie das Flair und die Immersion zerstören
Ingame bzw." in Rolle " ist es klar komisch, wenn eine Figur unpassend spricht.
Aber diese Begriffe fallen doch, wenn dann außerhalb der Rolle. Sprich OT.
Beim (Würfeln, Steigern, usw. )
A la "Ich level meine Figur noch schnell auf...oder "ich werde meine Figur nochmal umskillen. "

Ingame würde ich es auch komisch finden.
Da ist man ja dann auch jmd. Anderes.
Graf Dracula spricht kein Denglisch, und Kapitän Hook auch nicht. 


Wobei.....vielleicht hat der inzwischen auch W -LAN.... Zeit hat er ja genug.

Graf: "Willkommen auf meinem Schloss ihr Noobs! Ich bin hier der Castle Pro. 
Und werde euch alle farmen! 
Am besten ihr kommt gleich inten.
Ihr könnt hinterher auch respawnen, wenn ihr wollt!" ~;D
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Irian am 1.08.2020 | 09:24
Die Sprache die mich am Tisch am meisten stört ist eigentlich dieses komische fäntelalter Pseudodeutsch das vor allem von DSA geschädigten genutzt wird und so wahrscheinlich nie irgendwo gesprochen wurde außerhalb einer Theaterbühne.

Geht das nicht in Richtung "Marktsprech"? Das ist auch so ein auch gekünstelt pseudo-mittelalterlich gesprochenes auf Mittelalter-Märkten. Stört mich, wenn es überhand nimmt, der eine oder andere alt klingende Begriff geht für mich bei dt. Fantasy, insb. wenn es Fäntelalter ist, schon durch. Bei High Fantasy o.ä. kommt es dann schon wieder komischer. Ist aber wohl ausschließlich Geschmacksfrage.

Dass es natürlich nen Unterschied macht, ob man nun InGame oder OutGame englisch spricht, klar. Da könnte ich verstehen, dass es InGame komisch klingt - aber das betrifft dann wohl vor allem die sehr spezifischen Settings die auch InGame bestimmte Begriffe haben.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Tudor the Traveller am 1.08.2020 | 09:36
Die Sprache die mich am Tisch am meisten stört ist eigentlich dieses komische fäntelalter Pseudodeutsch das vor allem von DSA geschädigten genutzt wird und so wahrscheinlich nie irgendwo gesprochen wurde außerhalb einer Theaterbühne.

Oh ja! Bei exzessivem Marktsprech rollen sich mir auch alle Zehennägel hoch.  :gasmaskerly:

Edit: Autokorrektur korrigiert...
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Marduk am 1.08.2020 | 10:04
Oh ja! Bei exzessiven Marktsprech Rollen sich mir auch alle Zehennägel hoch.  :gasmaskerly:
Der Adlige zum Bauer: „Werter Herr Bauer, hättet Ihr die Güte...“

Da rollen sich mir auch alle Zehennägel hoch
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: General Kong am 1.08.2020 | 10:12
Ebend.

Es heißt korrekt: "Pack er sich! Oder will er, dass ihm meine Knechte das Fell gerben?!"

So redet man mit der Landbevölkerung, gewinnt ihre Herzen.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Pyromancer am 1.08.2020 | 10:30
Wir spielen Ars Magica 5 mit dem englischen Regelwerk, aber das schöne ist, dass viele Fachbegriffe auf Latein sind, was sich gut in die Welt einfügt.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: nobody@home am 1.08.2020 | 10:56
Graf: "Willkommen auf meinem Schloss ihr Noobs! Ich bin hier der Castle Pro. 
Und werde euch alle farmen! 
Am besten ihr kommt gleich inten.
Ihr könnt hinterher auch respawnen, wenn ihr wollt!" ~;D

Sicher, warum nicht? Schon der Original-Roman-Dracula geht ja gerne mit der Zeit...das ist doch überhaupt nur der Grund, aus dem er aus seinem Hinterwäldler-Transsylvanien mal heraus und ins moderne England will und seine Geschichte damit ihren Lauf nimmt. :D
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Grogan am 1.08.2020 | 11:43
Bei mir ist es eigentlich schon immer so gewesen, dass ich die deutschen Verlage gerne unterstütze, wenn mir ein System oder Produkt gefällt.

Davon abgesehen bin ich heilfroh bereits mit ca. 18 Jahren angefangen zu haben Serien und Filme eigentlich nur noch in Originalsprache zu konsumieren. Dies gibt mir heute den Luxus, den gesamten englischsprachigen Rollenspielmarkt zur Verfügung zu haben. Im meinem Regal steht also ein Mischmasch aus deutsch und englisch.

Gespielt wird aber natürlich auf deutsch..
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 1.08.2020 | 12:45
Der Adlige zum Bauer: „Werter Herr Bauer, hättet Ihr die Güte...“

Je nach Kampagne, Setting, Adliger und Bauer passt das sogar sehr gut
Ebend.

Es heißt korrekt: "Pack er sich! Oder will er, dass ihm meine Knechte das Fell gerben?!"

So redet man mit der Landbevölkerung, gewinnt ihre Herzen.
und kriegt den Schädel gespalten
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: nobody@home am 1.08.2020 | 12:59
und kriegt den Schädel gespalten

Wenn das mal so einfach wäre, wären die Leute heutzutage einfach aufgrund der natürlichen Auslese höflicher zueinander; die mit dem rüden Umgangston wären ja nach und nach aus dem Genpool ausgeschieden. Dummerweise muß ich mich in der heutigen Welt nicht lange umgucken, um festzustellen, daß dem anscheinend nicht so ist -- also müssen die Grobiane wohl doch irgendwie mit ihren Manieren durchgekommen sein. (Könnte vielleicht was mit der Verfügbarkeit der angesprochenen Knechte zu tun gehabt haben... 8])
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Rowlf am 1.08.2020 | 13:11
Ich bin schon genervt, wenn man am Tisch englische Begriffe verwendet, für die es ganz normale deutsche Entsprechungen gibt. Die Ansage "Der deutsche passt aber nicht ganz, der englische bedeutet 'was gaaaanz anderes" stellt sich hierbei auch meistens als einfach falsch heraus und ist oft auf einer fehlerhaften Beherrschung des Deutschen begründet. Besonders nervig finde ich "Gamer-Speak", wo dann sogar die englischen Begriffe wieder irgendwie eigene Bedeutungen bekommen haben (für die es übrigens auch deutsche Begriffe gäbe), sodass ich als eher nicht Computer-Spieler trotz guter Englisch-Kenntnisse nur noch Bahnhof verstehe. Das empfinde ich als ausschließend und damit unhöflich.

Was englische Regelwerke oder Erweiterungsbücher angeht: Ich besitze viele englische. Ich kann das Englische genauso gut wie das Deutsche lesen. Wenn es allerdings eine Übersetzung gibt oder eine angekündigt ist, ziehe ich diese vor und warte gegebenenfalls. Es ist für mich einfach angenehmer in meiner Muttersprache zu lesen, selbst wenn manchmal die Übersetzungen mehr als suboptimal sind. Für den Spieltisch versuche ich aber alles ins Deutsche zu übertragen, selbst wenn wir notgedrungen mit englischem Regelwerk spielen müssen. Denglisch gilt es für mich zu vermeiden.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Apollo-Союз am 1.08.2020 | 13:28
@Apollo: These: Es ist gar nicht Denglisch, das du ablehnst. Das ist nur ein Aufhänger. Es ist moderne Sprache, die dich stört. Ich tippe darauf, ich könnte dir eine Szene in reinem Deutsch schreiben, die du auch als unpassend bezeichnen wirst.
Das ist korrekt. Anglizismen SIND dafür aber in der Praxis in den allermeisten Fällen der Aufhänger. Läuft also letztendlich aufs selbe raus.

Ist auch keinesfalls so, dass sich in der Runde sonst nur in gestelztem pseudohistorisierndem Marktsprech unterhalten wird.

"Fürwahr", sagte der Bauer zu seinem Weibe, "reiche sie mir die holde Mistgabel. So will ich auziehen, zum Stall hinaus."  ~;D
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: JS am 1.08.2020 | 13:34
Einer meiner Spieler hat angefangen, englische Begriffe am Spieltisch eins zu eins ins Deutsche zu übersetzen, weil er die deutschen Termini vergessen hat. Er sorgt damit immer für viel Verwirrung und Amüsement (z.B. Kreuzbogen für Armbrust, wobei wir dann an Architektur denken).
Ein anderer hat seine Bildung entdeckt und wandelt englische Begriffe eins zu eins in latinisierte Fremdwörter um (z.B. Instanzieren von der MMORPG "Dungeon-Instance").
Hm, irgendwie ist es bei uns ja doch mit den Sprachpanschern schwieriger, als zunächst gedacht.
 :think:
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Moonmoth am 1.08.2020 | 14:07
Ich habe sowohl englischsprachige Werke wie Übersetzungen in meinen Regalen, ich muss allerdings sagen, dass komplett eingedeutschte Sachen meistens etwas besser am Spieltisch zu handhaben sind. Mein Englisch ist recht geübt und ich kann mich daher auch in Sprachmixturen am Tisch “wohlfühlen”, andere sprechen/lesen nur deutsch und für sie fühlt es sich daher fremd und ungelenk an, mal davon abgesehen, dass das englische Vokabular einfach etwas eingeschränkter ist und ich als SL mehr erklären/übersetzen muss.

Einer meiner Spieler gibt sich allerdings große Mühe, zu große Mühe - dass er anstelle von würfeln “dicen” sagt (und sich nicht davon abbringen lässt), verursacht mir jedes Mal wieder fürchterliche Schmerzen…  ;D
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Issi am 1.08.2020 | 14:12
Wir spielen Ars Magica 5 mit dem englischen Regelwerk, aber das schöne ist, dass viele Fachbegriffe auf Latein sind, was sich gut in die Welt einfügt.
Cool.
Latein können bei uns einige SPL. Einer auch Altgriechisch.
Das finde ich für Rollenspiel auch oft nützlich.

(Geheimschriften und Rätsel kommen in toten Sprachen immer gut..   >;D)
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: nobody@home am 1.08.2020 | 14:14
Einer meiner Spieler gibt sich allerdings große Mühe, zu große Mühe - dass er anstelle von würfeln “dicen” sagt (und sich nicht davon abbringen lässt), verursacht mir jedes Mal wieder fürchterliche Schmerzen…  ;D

Kann ich nachvollziehen. Alleine schon, daß "The Dicening" so verzweifelt nach einem White-Wolf-Untertitel klingen würde...

...<duck & wech> ~;D
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Huhn am 1.08.2020 | 14:25
Einer meiner Spieler gibt sich allerdings große Mühe, zu große Mühe - dass er anstelle von würfeln “dicen” sagt (und sich nicht davon abbringen lässt), verursacht mir jedes Mal wieder fürchterliche Schmerzen…  ;D
Ob der auch "feeten" statt "laufen" sagt?  ;D
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: General Kong am 1.08.2020 | 16:45
Will man reüssieren und allzeit gutes Fortün bewahren, kann eine gepflegte Sprache per exemplum das Fusieliertwerden verhindern. Sie ist ein conditio sine qua non.

Dabei ist die Inselsprache des perfiden Albions von Nachteil.

Aber: Man sollte es auch mit welschen Formen nicht übertreiben. Latein kann dagegen nicht schaden - quod erat demonstrandum.

Unn wea dat nich schnallt, kricht halt auffe Fresse!




Edit: Die gröbsten Lateinangeberschnitzer sind beseitigt. Ihr seid alle sooo gemein - SO!
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: JS am 1.08.2020 | 16:55
Mit Verlaub untertänigst: qua und esset/erat, Eure höchst delikatierliche Generalschaft.
 :pray:  d:)
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Isegrim am 1.08.2020 | 17:14
Lingua Latina, lingua difficilis. Quod erat demonstrandum... ;)
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Infernal Teddy am 1.08.2020 | 17:45
Dwi eisiau gemau yn Gymraeg
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: nobody@home am 1.08.2020 | 18:12
...Gesundheit. ;)
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: General Kong am 1.08.2020 | 18:44
BÄH!

Wenn ich hier klugscheiße, dann will ich nicht selber klug zugeschissen werden!

IHR SEID SOOO GEMEIN ZU MIR, NUR WEIL ICH DOOF BIN!  :,,(

Kommt bloß an mein Haus voahbei, dann gibbet voll fies die Haue!
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: JS am 1.08.2020 | 18:48
Ich werde diese garstigen Crapules für Euer Exzellenz châtieren!
 :fecht:
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: General Kong am 1.08.2020 | 18:51
Bravo! Wenigstens einer hier ... ähm .. schädiert die Krapulen für mich.

(Das ist nun aber nichts Versautes, neh?)
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Selis am 1.08.2020 | 18:58
Ob der auch "feeten" statt "laufen" sagt?  ;D

spielt Ihr mit einem Marketing Senior Consultant zusammen?  ~;D

Ich werde diese garstigen Crapules für Euer Exzellenz châtieren!
 :fecht:

ich hätte auch gern eine Portion mit ein paar Spritzer Zitrone bitte
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Marduk am 1.08.2020 | 21:45
Dwi eisiau gemau yn Gymraeg

Iäh? Fhtagn?
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: DonJohnny am 2.08.2020 | 00:59
Wo es bei mir als Spielleiter vorbei ist, ist wenn jemand anfängt mich als Dungeonmaster zu bezeichnen. Wobei ich es genauso blöd finde wenn mich jemand Meister nennt. Einzige Ausnahme die ich hier mache: Man darf mich Marshall nennen, aber nur wenn ich Deadlands leite  ;)
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Rowlf am 2.08.2020 | 02:13
Man darf mich als Spielleiter gerne bei meinem Namen nennen. Ich sage ja auch nicht "Spieler 1" oder so.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Apollo-Союз am 2.08.2020 | 03:46
Man darf mich als Spielleiter gerne bei meinem Namen nennen. Ich sage ja auch nicht "Spieler 1" oder so.
Als Stilmittel vielleicht gar nicht so schlecht.

Die SC müssen den Passierschein A39 beschaffen, wie im neuen Rundschreiben B65 festgelegt wurde.

Der SL geht dazu über, nicht nur die Charaktere, sondern auch die Spieler mit Nummer anzusprechen, solange sich die SC in den Mühlen der Bürokratie befinden.  ~;D
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Nodens Sohn am 2.08.2020 | 08:05
Für mich bitte kein Englisch mehr!


Also zusammenfassend: Nö!

Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: ArneBab am 2.08.2020 | 10:18
Davon abgesehen bin ich heilfroh bereits mit ca. 18 Jahren angefangen zu haben Serien und Filme eigentlich nur noch in Originalsprache zu konsumieren. Dies gibt mir heute den Luxus, den gesamten englischsprachigen Rollenspielmarkt zur Verfügung zu haben. Im meinem Regal steht also ein Mischmasch aus deutsch und englisch.

Ich habe irgendwann angefangen, v.a. originalsprachig zu lesen, weil mir aufgefallen ist, wie viel in Übersetzungen oft verloren geht. Später habe ich C. J. Cherrys Hammerfall gelesen und gemerkt, dass ich etwas in dieser Intensität noch nie auf Deutsch gelesen hatte, und bin erschrocken, weil mir klar wurde, dass ich das auf Deutsch gar nicht selbst schreiben könnte, weil ich gar keine Vorstellung davon hatte, dass es existieren kann.

Dadurch habe ich angefangen, wirklich gut geschriebenes Deutsch zu suchen, und Schreibende mit Deutscher Muttersprache zu suchen. Bisher kenne ich dadurch zwei Schreibende, die an die Intensität von Hammerfall herankommen, mich aber noch viel stärker berühren.

Ich glaube, das ist auch, was mich an ständigem Englisch stört: Wir verlernen, was mit Deutsch möglich ist, weil dessen Möglichkeiten kaum mehr wirklich genutzt werden.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Coltrane am 2.08.2020 | 10:59
Dadurch habe ich angefangen, wirklich gut geschriebenes Deutsch zu suchen, und Schreibende mit Deutscher Muttersprache zu suchen.

Ist zwar kein Fantasy, aber ich empfehle in dem Fall Thomas Mann, den alten Styler.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: General Kong am 2.08.2020 | 11:04
"Der alte Styler" ist ne super Vermeidung unnnötiger Anglismen!  ;D
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Coltrane am 2.08.2020 | 11:08
"Der alte Styler" ist ne super Vermeidung unnnötiger Anglismen!  ;D
Zugegebenermaßen erwischt und versenkt. Aber Stilist hört sich so nach Friseur an.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: General Kong am 2.08.2020 | 11:22
Stimmt auch wieder.

Ich denke gerdae über geeignete Bezeichnung nach ...  :think: ... "Sprachvirtuose"?

Okay, "Virtuose" ist Latein/ Italienisch, aber das ist "Fenster" auch.

Und wollen es mit der Sprachreinheit ja auch nicht übertreiben, sondern nur die Inselsprache eindämmen.
Sonst müsste ich beim nächsten Totlande-Abenteuer im Westen beim Zweikampft zum Meuchelpuffer greifen, um dem Gegner den Gesichtserker wegzuschießen - und das will ich nicht.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: JS am 2.08.2020 | 12:24
Die Manns sind immer eine gute Adresse.
Stilistisch exzellent sind auch einige Bücher von Kracht, z.B. Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten.
Beeindruckend in Übersetzung: Arkadi Babtschenko, Die Farbe des Krieges
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Isegrim am 2.08.2020 | 12:30
Deutschsprachige Autoren, die gute Fantasy-, SF- oder historische Romane schreiben, könnts tatsächlich mehr geben.

Der Kracht hört sich spannend an.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: JS am 2.08.2020 | 12:34
Ich liebe ja gute Stilisten, und Kracht hat mich mit dem o.g. Roman sehr beeindruckt. Ich war enttäuscht, daß er das mit anderen Romanen nicht erreichen konnte, aber immerhin...
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Isegrim am 2.08.2020 | 12:39
Naja, einer ist besser als keiner. Positiv denken & so... ;)
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Coltrane am 2.08.2020 | 12:50
Nun, Imperium von Kracht fand ich auch stilistisch durchaus gelungen und hab es gerne gelesen.
Aber ich will ja den Thread nicht kapern, es geht schließlich nicht um deutschsprachige Literatur.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Isegrim am 2.08.2020 | 12:52
Erzähl hier mehr; bitte!  :D

Gute Bücher deutschsprachiger Autoren (SF, Fantasy, Historisches (https://www.tanelorn.net/index.php/board,29.0.html)
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Issi am 2.08.2020 | 14:03
Stimmt auch wieder.

Ich denke gerdae über geeignete Bezeichnung nach ...  :think: ... "Sprachvirtuose"?

Okay, "Virtuose" ist Latein/ Italienisch

Ist das nicht ein Experte für Viren?.. :think:
Jetzt bin ich aber verwirrt.
Was hat so jemand denn mit Rollenspiel zu tun?
 ~;D
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: ArneBab am 2.08.2020 | 15:37
Deutschsprachige Autoren, die gute Fantasy-, SF- oder historische Romane schreiben, könnts tatsächlich mehr geben.
Ich lese inzwischen alles, das von Ju Honish rauskommt, von Oliver Plaschka bisher nur eins, das war aber das intensivste, das ich bisher überhaupt auf Deutsch gelesen habe (Das Licht hinter den Wolken).
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: ArneBab am 2.08.2020 | 15:39
Stimmt auch wieder.

Ich denke gerdae über geeignete Bezeichnung nach ...  :think: ... "Sprachvirtuose"?

Okay, "Virtuose" ist Latein/ Italienisch, aber das ist "Fenster" auch.

Und wollen es mit der Sprachreinheit ja auch nicht übertreiben, sondern nur die Inselsprache eindämmen.
Sonst müsste ich beim nächsten Totlande-Abenteuer im Westen beim Zweikampft zum Meuchelpuffer greifen, um dem Gegner den Gesichtserker wegzuschießen - und das will ich nicht.
Für Totlande gibt es doch sicher eine bessere Übersetzung. Leichensteppe? Totenreich? Hat jemand bessere Ideen?
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: ArneBab am 2.08.2020 | 15:49
Dass es natürlich nen Unterschied macht, ob man nun InGame oder OutGame englisch spricht, klar. Da könnte ich verstehen, dass es InGame komisch klingt - aber das betrifft dann wohl vor allem die sehr spezifischen Settings die auch InGame bestimmte Begriffe haben.
Ich finde, dass auch outgame-Kommentare einen Einfluss auf die Stimmung haben. Am deutlichesten merke ich das bei Horror, aber auch anderes ist betroffen.

Erfundenes Beispiel: Krieger hat gerade 10 Goblins niedergemacht. Anderer Charakter: „Eine Respektable Leistung“ — Spieler: „Du bist echtn Tank“. Schlagartig wurde der Charakter auf die Schublade Schadensfresser reduziert.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: General Kong am 2.08.2020 | 17:16
Für Totlande gibt es doch sicher eine bessere Übersetzung. Leichensteppe? Totenreich? Hat jemand bessere Ideen?
Leichensteppe finde ich super!  :d
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Erbschwein am 2.08.2020 | 17:55
Hallo,

Eventuell "Steppe der Verdammnis"

eventuell "Vorlande zur Hölle", wenn dahinter Unbekannt ist
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Tudor the Traveller am 2.08.2020 | 22:56
Deutsch ist da imo einfach zu eindeutig. Die Mehrdeutigkeit ist ja das Interessante am Englischen. Bei Deadlands schwingen ganz verschiedene Bedeutungen mit, die das Deutsche kaum hergibt. Oder um es (frei) mit Terry Pratchett zu sagen: Englisch ist toll für Wortspiele. Deutsch ist toll für Ingenieure.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Kurna am 2.08.2020 | 23:08
Wenn das mal einer dem ollen Goethe gesagt hätte.  ~;D
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Camouflage am 3.08.2020 | 00:20
Wenn das mal einer dem ollen Goethe gesagt hätte.  ~;D
Oder Tolkien, der fand seine Übersetzung besser als das Original, weil er er Meinung war, dass er viele Dinge auf deutsch besser ausdrücken konnte, als auf englisch.

Wobei ich dazu sagen muss, dass ich persönlich Bücher wie den Herrn der Ringe oder auch den Wüstenplaneten auf deutsch nicht durchgeschafft habe, die Dinger auf Englisch aber mit Begeisterung am Stück runterlese (im Fall von Dune mittlerweile schon 5 mal).
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: ArneBab am 3.08.2020 | 01:10
Deutsch ist da imo einfach zu eindeutig. Die Mehrdeutigkeit ist ja das Interessante am Englischen. Bei Deadlands schwingen ganz verschiedene Bedeutungen mit, die das Deutsche kaum hergibt. Oder um es (frei) mit Terry Pratchett zu sagen: Englisch ist toll für Wortspiele. Deutsch ist toll für Ingenieure.
Das sehe ich nicht. Deutsch liefert auch Mehrdeutigkeiten und Wortspiele, aber nicht bei den gleichen Wörtern und nicht mit dem gleichen Stil. Das ist einer der Gründe, warum Übersetzungen so schwierig sind.

Das ist gerade der Grund, warum ich inzwischen wieder lieber auf Deutsch lese: Ich will meine eigene Muttersprache besser verwenden lernen.

Ich finde allerdings auch die Übersetzung von Scheibenwelt besser als das Original. Die Witze im Original funktionieren für mich nicht so gut.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Infernal Teddy am 3.08.2020 | 07:10
Okay, zu Pratchett auf Deutsch habe ich eine ernstgemeinte Frage: Soul Music hat im schnitt eine Anspielung auf eine band oder einen song pro Seite. Wie schaut das im deutschen aus?
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: aikar am 3.08.2020 | 10:47
Deutsch ist da imo einfach zu eindeutig. Die Mehrdeutigkeit ist ja das Interessante am Englischen.
Was für Romane unterhaltsam sein mag ist für Regel- oder Hintergrundbücher definitiv ein Nachteil. Da bevorzuge ich deutsche Eindeutigkeit, damit ich sicher weiß, was gemeint ist.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Apollo-Союз am 3.08.2020 | 11:14
Ich frag mich jetzt aber wirklich, was denn diese vielbeschworenen Mängel an Präzision und Eindeutigkeit des Englischen genau sein sollen.

Wie bei den meisten, die in den letzen 20 Jahren in Deutschland ein MINT-Fach studiert haben, war meine naturwissenschaftliche Ausbildung ein 60/40-Mix aus Deutsch und Englisch. Ich kann den subjektiven Eindruck von sprachlicher Unschärfe nicht bestätigen.  :o

Klar, bei Übertragung von einer Sprache in die andere geht immer Bedeutungsschärfe verloren. Das liegt aber nicht an der Englischen Sprache, sondern daran, dass jede Übersetzung eine Interpretation darstellt (vergleiche: Position des Islam zu Koranübersetzungen).

 
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Settembrini am 3.08.2020 | 12:41
Leute, die nur deutsche Sachen benutzen, kenne ich nur aus dem Internet.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: ghoul am 4.08.2020 | 08:56
Ich frag mich jetzt aber wirklich, was denn diese vielbeschworenen Mängel an Präzision und Eindeutigkeit des Englischen genau sein sollen.

Wie bei den meisten, die in den letzen 20 Jahren in Deutschland ein MINT-Fach studiert haben, war meine naturwissenschaftliche Ausbildung ein 60/40-Mix aus Deutsch und Englisch. Ich kann den subjektiven Eindruck von sprachlicher Unschärfe nicht bestätigen.  :o

Klar, bei Übertragung von einer Sprache in die andere geht immer Bedeutungsschärfe verloren. Das liegt aber nicht an der Englischen Sprache, sondern daran, dass jede Übersetzung eine Interpretation darstellt (vergleiche: Position des Islam zu Koranübersetzungen).

Die deutsche Sprache ist definitiv eine für Ingenieure!
Wir haben präzise Begriffe für alles aus der Mechanik: Flansch, Stutzen, Drehkolben usw. usf.
Das Englische ist häufig mehrdeutig: bspw. "tube": Ist das ein Rohr oder ein Schlauch?
"bolt": Ist das Bolzen oder eine Schraube?
Auch grammatikalisch gibt es Schluderei: "consist of" vs "comprising" vs "comprised of"??? Ein Klassiker aus dem Patentrecht.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Huhn am 4.08.2020 | 09:40
Ich hab irgendwo den Faden verloren, aber was genau hat das alles eigentlich mit der Ausgangsfrage des Threaderstellers zu tun?

 :btt:

Im Thread kam ja raus, dass viele zwar auch englische Regelwerk nutzen, due Spielrunden selbst aber auf Deutsch stattfinden. Wenn sie englisch gespielt werden, dann deswegen, weil Leute dabei sind, die nicht gut oder kein Deutsch können. Hat irgendwer überhaupt schonmal ohne "Notwendigkeit" auf Englisch gespielt?

Edit: Mein Beitrag ergibt durch das unten erwähnte Abtrennen der Diskussion nicht mehr ganz so viel Sinn  ;D
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Erbschwein am 4.08.2020 | 11:49
Hey,

siehe Grad, Habe Gestern Eure Ansprüche Gelesen und naja Jetzt kommt Mal was...

Aber, wenn man was Liest und man ist Umgehauen von dem Text und das Interesse ist Geweckt. Aber habt Ihr Mal Überlegt dass das Manipulation ist. Weil das Buch Fragen Aufwirft und Eventuell in der Logik auch Klar ist. Einer Sagt was, weil es für Menschen Logisch ist und Rechtfertigt, das ist aber Wie das Öl in das Feuer Schmeißen. Man sollte wirklich Mal Überlegen, ob dieses Okay ist??
Ob man das Themen zur Unterhaltung Frei Geben sollte und wenn man es Tut Mal Über seine Wort Wahl Achten sollte. Und die Persönlichkeit für sich Selbst und dann auch für den Gegenüber.

Aus Erfahrung weiß man das Man sich Bei Feuer sich Verbrennt. Nur weil der Eine Recht hat und der Andere Auch recht Hat!!!!

-Editiert:. Hat-
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Rhylthar am 4.08.2020 | 11:50
In meiner Zeit, als ich deutsche D&D-Werke lektoriert habe, lag eine der Hauptaufgaben darin, die von den ÜbersetzerInnen genutzte Sprache in den Regelpassagen u. U. in eindeutige "Regelsprache" zu korrigieren. Was gut klingt, hilft für Regeln/Anleitungen u. U. nicht zwingend weiter.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: tartex am 4.08.2020 | 11:52
Also wenn ich Interesse an Sprachkunst (kommt vom Können! >;D) habe ist Rollenspiel so ziemlich der letzte Ort, wo ich annehme fündig zu werden - sowohl am real existierenden Tisch, als auch im Quellenbuch.

Fäntelalter-Sprech ist auch kein Dadaismus, und höchstwahrscheinlich nichtmals Dekonstruktion. Aber vielleicht sollte den mal jemand wirklich talentiertes als Rohstoff verwenden - so wie man das Saxophon-Solo retten könnte.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Timberwere am 4.08.2020 | 13:53
Ich habe die Beiträge um Ludwig Reiners' Plagiat von Eduard Engels' Buch abgetrennt und in das Speakers' Corner-Archiv verschoben.
Hier im Thread möchte ich darum bitten, unterschwellige Sticheleien zu unterlassen und bitte jetzt nicht in immer abgehobenere Fremdwortverwendung nur um der möglichst abgehobenen Fremdwortverwendung willen zu verfallen.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: tartex am 5.08.2020 | 09:14
Zurück zum Thema: Mich interessiert, was hier unter einer übertragenen Übersetzung und einer "holprigen Direktübersetzung" verstanden wird. Aus meiner Beschäftigung u.a. mit dem großen Übersetzer Harry Rowohlt kenne ich selbstredend den Unterschied, der in der schöngeistigen Literatur zum Handwerkswissen gehört,* aber Grundregelwerke gehören doch i.d.R. zur "Fachliteratur", die mit möglichst klarer, präziser Übersetzung dicht am Original überzeugen soll. Oder?

Ist leicht zu erkennen. Meist hanteln sich die Übersetzer dabei an den englischen Halbsätzen entlang.
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: ArneBab am 5.08.2020 | 18:15
Aber, wenn man was Liest und man ist Umgehauen von dem Text und das Interesse ist Geweckt. Aber habt Ihr Mal Überlegt dass das Manipulation ist.
Ich bin nicht sicher, ob ich das verstanden habe.

Willst du sagen, dass gut geschriebene Texte Manipulation sind? Falls ja: Die Frage ist nicht, ob sie dich verändern, sondern ob sie es in unehrlicher Weise tun. Wenn mich das Lesen verändert, habe ich mehr davon, als wenn der Text mich nicht berührt. Jede Interaktion mit anderen Menschen verändert dich.

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Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: ArneBab am 5.08.2020 | 18:16
Ist leicht zu erkennen. Meist hanteln sich die Übersetzer dabei an den englischen Halbsätzen entlang.
Du meinst also Übersetzungen, bei denen Sprachrhythmus und Textfluss nicht zum Deutschen passen?
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: ArneBab am 5.08.2020 | 18:17
Okay, zu Pratchett auf Deutsch habe ich eine ernstgemeinte Frage: Soul Music hat im schnitt eine Anspielung auf eine band oder einen song pro Seite. Wie schaut das im deutschen aus?
Das kenne ich nur auf Englisch als Zeichentrickserie. Kann ich also nicht sagen …
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: tartex am 5.08.2020 | 20:39
Du meinst also Übersetzungen, bei denen Sprachrhythmus und Textfluss nicht zum Deutschen passen?

Ja. Hier mal ein typisches Beispiel für sowas (https://www.kickstarter.com/projects/1886711796/icons-rpg-assembled-editon-deutsche-lizenzausgabe/description).

Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: Megavolt am 5.08.2020 | 23:11
Ja. Hier mal ein typisches Beispiel für sowas (https://www.kickstarter.com/projects/1886711796/icons-rpg-assembled-editon-deutsche-lizenzausgabe/description).

Haha, super Beispiel!
Titel: Re: Die Notwendigkeit des Englischen !
Beitrag von: ArneBab am 5.08.2020 | 23:16
Haha, super Beispiel!
Wow, wenn ich das im Kopf zurück ins Englische übersetze, klingt das richtig gut …