Finde die Idee super! :d Würde versuchen, mich an amerikanischen Live-Formaten zu orientieren, die aus dem Hubschrauber Verfolgungsjagden filmen. Findet man bestimmt auf YouTube. Ideal wäre natürlich, wenn du Rotorgeräusche und Sirenengeheul als Hintergrund einblenden könntest. Würde ich aber nur für die "Anmoderation" beim Scene Framing machen, nicht durchgehend, sonst verpufft der Effekt.
Den inneren Monolog fände ich gefährlich — das wirkt schnell, als würdest du ihnen sagen, was sie denken.
Eine weitere Idee könnte eine Art "Talking Head"-Drohne sein die bspw. Kämpfe "kommentiert" oder so - ich bin mir da echt noch unschlüsssig ... vor allem weil die Stimmung eher "dystopisch" sein sollte ...Lieber einen Agentenprogramm, das ohne Pause "taktische" Informationen liefert. So ein wenig wie Bob der Schädel bei Dresden Files vielleicht?
Ich hoffe es ist okay wenn ich das Thema hier gleich für eine kleine Meinungsumfrage benutze, weil thematisch passt es wie ich finde direkt sehr schön hier rein!
Meine Frage bezieht sich auf das ´vorlesen´ des SL, vor allem bei längeren Beschreibungen, Scene-Setting, etc. Anstatt frei zu erzählen/sprechen, hat man eben einen schön ausformulierten Text oder Phrasen vorbereitet und liest sie der Gruppe am Tisch dann vor. Zwei unserer Haupt-SL handhaben das fast immer so und es sind immer sehr schöne, stimmungsvolle Texte ... aber eben trotzdem ´nur´ vorgelesen und ich merke wie ich mir oft schwer zu die Information aus vorgelesenen Texten aufzunehmen, vor allem im Vergleich zu frei gesprochenen, dynamischeren und dadurch irgendwie more immersive moments (die es selten aber hin und wieder eben auch gibt).
Ich als SL versuche also tendenziell frei zu sprechen, bei längeren oder mehreren Beschreibungen in einer Session ist es aber natürlich schwer sich alles zu merken, ich will immerhin auch nicht vor jeder Session drei Stunde zu Hause sitzen und meinen ´Text´ auswendig lernen.
Wie handhabt ihr das? Lest ihr eure Texte ab, auswendig gelernt, komplett frei und spontan? Habt ihr Tipps wie man das Vorlesen umgehen kann ohne die Fülle und Schönheit im Vorfeld angefertigter Texte zu verlieren? Gibt es das ´issue´ bei euch am Spieltisch überhaupt?
Soweit es mich betrifft, ist Vorlesetext des Teufels. Weniges geht mir stärker auf den Keks als Stimmungstext. Meiner Erfahrung nach hören die allerwenigsten Leute auch länger zu als zwei Sätze. Alles, was an Information in Satz 3 oder später kommt, ist für die Katz.
Das Medium des Rollenspiels ist der Dialog. Monologe aus der Büchse würde ich am liebsten aus der Welt verbannen.
genau das.
zusätzlich finde ich es auch störend wenn der Spielleiter einen besonderen Sprachstil verwendet. Für das darstellen von NPCs ist das alles schön und gut (solange es verständlich bleibt) aber bei Szenen- und Aktionsbeschreibungen will ich einen normalen Konversationsstil.
[...] Solange du Sinnes Eindrücke beschreibst, kannste mEn. eigentlich nichts falsch machen."Die dritte Frau von hinten ist
[...]
Soweit es mich betrifft, ist Vorlesetext des Teufels. Weniges geht mir stärker auf den Keks als Stimmungstext. Meiner Erfahrung nach hören die allerwenigsten Leute auch länger zu als zwei Sätze. Alles, was an Information in Satz 3 oder später kommt, ist für die Katz.
Das Medium des Rollenspiels ist der Dialog. Monologe aus der Büchse würde ich am liebsten aus der Welt verbannen.
Ebenso wichtig wie die Stimme finde ich übrigens auch Mimik und Blickkontakt. Spielleitende, die auf ein Blatt schauen und sichtbar etwas ablesen sind leider nicht ganz so fesselnd wie die, die mich dabei anschauen, ihre Erzählung mit Mimik und Gesten unterstreichen.
"Die dritte Frau von hinten ist;D :d175-178 cm8 Spann und 7-9 Finger groß. Sie hat hellbrauenes, stellenweise braungraues Haar, etwa Schulterlang, mit einem Wirbel hinten rechts.Sie ist etwa 88kgStein. Sie steht zwei Spann rechts vom Fenster. Ihre Schürze ist braun. Ihre Schuhe sind Sandalen, Leder, hellbraun, ohne Beschläge...."
~;D
Gibt es wirklich SL die die gesamte Session ihre Stimme verstellen? Warum würde man das tun?Stimme verstellen, macht doch nur Sinn, wenn irgendein NSC gerade was sagt.
Oder wie war das mit dem Stimme die ganze Sitzung über verstellen denn gemeint? :think:
"Die dritte Frau von hinten ist 8 Spann und 7-9 Finger groß. Sie hat hellbrauenes, stellenweise braungraues Haar, etwa Schulterlang, mit einem Wirbel hinten rechts.Sie ist etwa 88 Stein. Sie steht zwei Spann rechts vom Fenster. Ihre Schürze ist braun. Ihre Schuhe sind Sandalen, Leder, hellbraun, ohne Beschläge...."
Stimme verstellen =/= Sprachstil.Ok.
KornedBeef hat da ein gutes Beispiel gebracht:
Ich hab das schon ein- zweimal erlebt das der Spielleiter versucht hat seine Beschreibungen besonders schmuckvoll, geschwungen oder mit thematischer Wortwahl rüberzubringen. Das führte immer dazu das es einen Tradeoff zwischen Atmosphäre und Informationsgehalt gab und die so gewonnene Atmosphäre dann durch 3 maliges nachfragen zerschossen wurde.
Ok.
Ich dachte da ausschließlich an "verschied. NSC mit verschiedenen Stimmen sprechen lassen."
Auf die Idee, dass man auch bei Beschreibungen die Stimme verstellen könnte, bin ich nicht gekommen.
Die Stimmung entsteht doch idR. eher dadurch "was" da "wie" beschrieben wird, und weniger durch den Tonfall des Sprechers.
Dazu kommt.- Es macht wenig Sinn etwas aus einer Perspektive zu beschreiben, die die SC gar nicht haben.
Wenn sie z.B. 5 Meter vom NSC entfernt sind, dann sehen die nämlich z.B. weder jeden Haarwirbel, noch können sie die Haarstruktur genau sehen.
Wenn ihnen die Figur frontal zugewandt ist, dann können sie auch nicht auf ihren Hinterkopf sehen.
Wenn man nur 50 cm entwernt ist, dann kann man dagegen auch Sommersprossen oder Muttermale(die im Blickfeld liegen) zählen.
Beschreibung machen nur Sinn, wenn sie auch die entsprechende Perspektive der Figuren auf die NSC beziehungsweise auf die jeweilige Situation berücksichtigen.
(Postion der Figuren zueinander, Entfernung, Blickwickel etc.)
SC haben idR. keine körperlosen Augen, Ohren, Nasen etc. mit denen sie alles jederzeit/überall wahrnehmen können.
(Noch haben sie einen Röntgen Blick, noch ist automatisch wichtig, wie detailliert bestimmte Dinge sind)
Eine genaue Beschreibung von etwas erfolgt normalerweise nur dann, wenn die SPL das auch anmelden.
a la: "Ich schau mir mal dies oder das näher an!" (Das heißt, ich achte entweder speziell darauf und/oder gehe extra näher ran)
Ansonsten genügt der grobe Eindruck.
Was können die SC aus ihrer Perspekive wahrnehmen? - Ist hier mMn. das Beschreibungs -Ziel
(Das wird leider auch in der Literatur immer wieder gerne nicht berücksichtigt. Eigentlich kein Wunder, wenn man sowas auch bei SL findet)
Meh, das ist jetzt aber wieder Spielstil abhängig. Klar, wenn ich super duper Immersion erreichen will sollte ich nur das beschreiben was die Charaktere auch wahrnehmen. Wenn Immersion auf der Prioliste weiter unten liegt, dann kann ich natürlich auch Dinge beschreiben die nicht unmittelbar wahrnehmbar sind. Damit hab ich dann auch gleich ein stark erweitertes Repertoire um das rüberzubringen was ich rüberbringen will. Als Beispiel u.a. wenn man den Protagonisten im Fadenkreuz sieht und weiß das ein Scharfschütze auf ihn angelegt hat.Ich finde jetzt nicht, dass das nur ne reine Stilfrage ist.
1. In dem Beispiel von KhornedBeef ging es mir nicht um den Detailgrad, sondern um die Sprache. Wenn ich andere Vokabeln für bekannte Dinge verwende kann das durchaus Atmosphärisch wirken, aber ich verliere eben auch Information wenn die Vokabeln nicht allen geläufig sind.
2. verstellte Stimme <> verwendete Sprache.Verstellte Stimme war in meinen letzten Posts nicht das Thema.
Beispiel: Wenn ich einen "offiziellen" Text verfasse steht da evtl. sowas drin wie "Der hier dargestellte Sachverhalt wirkt sich negativ auf die bestehenden Prozesse aus und es besteht die ernste Gefahr das wir ohne Gegenmaßnahmen die festgelegten Ziele nicht erfüllen können." Wenn ich das gleiche in einer informellen Runde Verbal sage klingt das eher so: "ja das läuft halt scheiße, so kann niemand Arbeiten und wenn wir das nicht sofort ändern können wir den Laden auch dicht machen. Auch gut."
3. Du sprichst hier von Plausibilität. Was soll aus welcher perspektive wie plausibel sein? Plausibilität ist eben auch wieder stark Genre und damit wieder Spielstilabhängig.Plausibiltät - damit meine ich Nachvollziehbarkeit für die Spielenden, die zumindest ansatzweise einer irrdischen Logik folgt.
4. Die Frage welche Art von Informationen den Spielern mitgeteilt werden ist unabhängig von der Frage nach der Sprache des Spielleiters. (darauf zielte mein letzte Post ab)Sprache
Mit Sprache versuche ich Informationen von einem Sender zu einem Empfänger zu bekommen. Wieviel Information lässt sich dabei beliebig skalieren.Hier sind wir einer Meinung
Bei 3. gehst du grade davon aus, das jedes Rollenspiel ausschließlich Entscheidungen aus der Charakterperspektive zulässtSelbst wenn das nicht der Fall ist, steht doch nichts im Wege sich bei seinen SPL zu erkundigen welchen Detailgrad bei meinen Beschreibungen als SL gewünscht ist, und welcher nicht.
wieder Beispielzeit:Im Rollenspiel heißt es ja gerne: "SPL und Charakterwissen muss man trennen."
Spieler von Priester und Dämonenbeschwörer wollen ihr potenziell kritisches Verhältnis darstellen. Spieler von Dämonenbeschwörer beschreibt wie er im Herbergenzimmer ein Ritual durchführt und auf Reaktion darauf kommt der Priester Spieler auf die Idee genau jetzt beim Dämonenbeschwörer anzuklopfen. Daraufhin folgt dann eine Charakterszene zwischen den beiden.
Die Szene kam allein aufgrund von Informationen zu Stande, die der Charakter nicht hatte, aber die Szene ist sowohl elementar wichtig als auch Plausibel (weil zufall, Glück, Timing *hier Begründung einfügen*).