Es gibt Systeme mit Gazillionen von Zaubersprüchen und andere Systeme, die mit wenigen auskommen.
Was hättet ihr lieber? Tonnenweise Auswahl oder eine überschaubare Menge.
Ich bin auch für wenige Sprüche. Das hebt den einen Magier stärker vom anderen ab.
Wenn es nur wenige Zauber gibt, dann haben doch alle Magier die gleichen Sprüche, und heben sich somit überhaupt nicht voneinander ab.Von daher für mich ein No-Go.
Diese Logik erschließt sich mir nicht. Also überhaupt nicht. Wenn es nur wenige Zauber gibt, dann haben doch alle Magier die gleichen Sprüche, und heben sich somit überhaupt nicht voneinander ab.Ich hab mich missverständlich ausgedrückt. Wenig Sprüche insgesamt muss für mich gleichzeitig bedeuten, dass jeder Magier selbst wiederum nur sehr wenig Sprüche kann. Ein Magier ist dann der Magier, der Dämonen beschwören kann, und vermutlich niemand sonst (als Extrembeispiel). Mit den Dämonen kann er jede Menge Unsinn anstellen, was ihn flexibel macht. Dafür kann er nicht auch noch Feuerbälle schmeißen.
Es gibt Systeme mit Gazillionen von Zaubersprüchen und andere Systeme, die mit wenigen auskommen.
Was hättet ihr lieber? Tonnenweise Auswahl oder eine überschaubare Menge.
Für mich wäre es eher zweiteres. Kann man besser im Kopf behalten.
Bei D&D sehe ich in den teils ähnlichen Zaubern eine historische Entwicklung. So wie Morgenstern und Streitkolben neben der Urform Keule bei den Waffen koexistieren. Ich habe noch nie erlebt, dass irgendwer die Keule bevorzugt hätte, aber man könnte sie halt einsetzen, wenn man wollte. Die ist also de facto auch irrelevant und füllt nur Papier.
Außerdem ist es in meinen Augen sehr, sehr viel sexier, wenn ein Zauberer nur 1W5 Sprüche kann als 1W20. Macht alles spannender, übersichtlicher, konturschärfer und weniger bloatig.Stimme im Grundsatz zu. Die Schwierigkeit besteht in meinen Augen oft in der Balance, dass Zauberer weder universelle Alleskönner sein sollten noch Ein-Trick-Fachidioten.
Savage Worlds hat ja sein Universal-Magiesystem. Ich dachte als braver deutscher Volumensystemspieler zuerst, whaaat, wie soll das gehen? Am Ende stellt sich heraus: Man kann damit von Midgard bis Shadowrun alles platt machen, spart sich 25 Stunden Regelstudium und ein 50 Euro Splatbook und am Ende ist es zu 85% identisch. Was voll ausrecht, denn aufgrund des SaWo-Minimalismus ist das Handling meistens 10 mal besser als beim Originalsystem. Den Deal gehe ich gerne ein. Die 15% Lücke, wenn sie eineen denn überhaupt stört, kittet man narrativ.
Außerdem ist es in meinen Augen sehr, sehr viel sexier, wenn ein Zauberer nur 1W5 Sprüche kann als 1W20. Macht alles spannender, übersichtlicher, konturschärfer und weniger bloatig.
Bei D&D sehe ich in den teils ähnlichen Zaubern eine historische Entwicklung. So wie Morgenstern und Streitkolben neben der Urform Keule bei den Waffen koexistieren. Ich habe noch nie erlebt, dass irgendwer die Keule bevorzugt hätte, aber man könnte sie halt einsetzen, wenn man wollte. Die ist also de facto auch irrelevant und füllt nur Papier.Du beantwortest damit die Frage, warum die Keule noch existiert - wenn du weder Morgenstern noch Streitkolben hast. Bei Old School DnD ist der Zugriff beschränkt, selbst die Anfangszauber werden ausgewürfelt. Und NSC sind eher unwillig zu verkaufen oder zu tauschen (auch wenn ich persönlich das nicht so eng sehe wie Gary... ;D). Das bedeutet auch, daß das finden eines Zaubers mit geringer Variation, der ihn aber in eine rbestimmten Situation besser macht, willkommen ist. Ein Teil der "Arbeit" eines Zauberkundigen ist es zu entscheiden, welche Zauber, auf die er Zugrif hat, für die geplante Expedition am besten sind, und gleichzeitig etwas Varianz zu behalten für unvorhergesehene Ereignisse. :)
Es ist ja auch die Frage, ob die ganzen Zauber immer überall überhaupt verfügbar sind. Das ist so ein Grundproblem bei vielen Regelwerken. Listet man alles auf, was es irgendwo im Setting gibt, auch wenn es nur wenigen zugänglich ist? Dann wählt halt der Elfenmagier auch den eigentlich zwergischen Zauber und anders herum.
Exakt 62. ;) Das war jedenfalls die Anzahl, die bei Heroen herauskam, nachdem wir (a) einerseits alle Spielsituationen abgedeckt hatten, die uns einfielen und (b) alle Redundanzen wieder rausgeschmissen hatten.
Insgesamt bin ich als Spieler sehr für eine große Bandbreite an Effekten, d.h. tendenziell eher die Devise "möglichst große Spruchlisten". Allerdings darf es dann nicht darauf hinauslaufen, dass die Magie durch viele kleine Popel-Effekte entzaubert wird, weil z.B. der Regelwerksautor meinte, ein Zauberer müsse sich auch auf magischem Wege die Nase putzen. Auch darf der Zauberer nicht jeden beliebigen anderen Char ersetzen, d.h. der schnelle, kleine Schlossknacken-Zauber, der den Dieb in der Gruppe überflüssig macht, fliegt für mich raus. (Bei bombastischen Kampfzaubern, die den Kämpfer überflüssig machen, scheiden sich ja bekanntlich die Geister.)
"Vollständig freie Magie" ohne feste Spruchlisten war für eine Weile meine Maxime, aber inzwischen bin ich aus diversen Gründen davon wieder ab. Solche Systeme bieten meiner Erfahrung nach am Ende immer irgendwelche Schlupflöcher, die das Spielgleichgewicht kippen.
Und zu kleinen Listen mit wenigen, erlesenen Zaubern kann ich nur wiederholen, was Feuersänger sagt:Von daher für mich ein No-Go.
Der Unterschied ist, die Keule kann ich mir in einer langen Rast zur Not auch selber schnitzen.
Ja und wenn ich bei D&D mein Zauberbuch nicht habe, muss ich mit der Hinterwäldler Auswahl des Dorfmagiers auskommen... ;)
Wieviel Zaubersprüche ein System hat, hängt wohl in nicht unerheblichem Masse davon ab, wie das Magiesystem selber funktioniert.
Wieviel Zaubersprüche ein System hat, hängt wohl in nicht unerheblichem Masse davon ab, wie das Magiesystem selber funktioniert.
Etwas schwierig finde ich, wenn man dann komplexe Formeln in den Zaubern hat zwecks Skalierung. Denn wenn man dann doch wieder die Formel nachsehen und den Taschenrechner schwingen muss, ist das ja keine echte Zeitersparnis. Und was meine Jungs und Mädels angeht, geht da begrenzte Regelaffinität meist mit begrenzter Matheaffinität einher. Da werden solche komplexeren Formeln sicher nicht problemlos via Kopfrechnen gehen.