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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Teylen am 20.12.2020 | 12:16

Titel: Einsteigerrunde für Nicht-Nerds 40+
Beitrag von: Teylen am 20.12.2020 | 12:16
Ich habe während meines, noch aktuellen, Klinik-Aufenthalt den Mitpatient(inn)en so lange von meinen Hobbies vorgeschwärmt, und sie scheinbar beeindruckt, dass sie gerne einmal Rollenspiel spielen würden.

Die Personen sind 40+ respektive 50+ überwiegend weiblich und ohne bzw. mit sehr, sehr wenig Kontakt zu "Popkultur" respektive "phantastischen Themen". Heißt, sie hatten bis dahin noch nichts von Rollenspiel gehört, verfolgen keine Fantasy TV Serien oder Filme und kennen maximal so "Herr der Ringe".

Die erste Form des Rollenspiel, welches ich vermochte zu erklären, war LARP. Unterlegt mit Bildern von meinen V:tM Erfahrungen und Erklärungen, woraufhin sie es sich als "Improvisations Theater" visualisieren.

In Bezug auf Pen & Paper zeigten sie sich von der Szene einer Gruppe die in einer Taverne sitzt, lernt das der Schmied Probleme mit abhanden kommenden Lieferungen hat und schließlich versuchen herauszufinden wo diese verschwunden sind, beeindruckt. Das heißt, ich beschrieb eine Szene:
"Die Gruppe an Helden hat sich entschieden, dem Verlust der Ware des Schmied nachzugehen, und läuft den Weg entlang, den die Lieferung normalerweise nimmt. Der Waldläufer versucht Spuren zu finden, und würfelt wie gut es ihm gelingt."
*Ich nehme einen W20 aus der präsentierten Würfelsammlung heraus und würfele eine natürliche 20*
"Aufgrund seiner Erfahrung kann er erkennen das die abgeknickte Blätter am Wegesrand von anderen Wesen gebrochen wurden, er geht dem nach und findet hinter einem Busch tiefe Spuren im Schlamm, die darauf hinweisen das wer eine schwere Ladung, wie das gestohlene Erz, davon zog."
Worauf die Augen einer Patientin aufleuchteten und sie meinte "Wow, das konnte ich mir total gut vorstellen."
Danach kam die Bitte, dass ich eine Runde gestalten möge.

Es gibt leichte Bedenken, wie die Frage "Wie finden Spieler wieder zurück [in die reale Welt]?", allerdings nichts was nicht händelbar sein sollte.
Vor dem Hintergrund, habe ich D&D 5E als Spielsystem ausgewählt.
Ich bin recht gut mit dem Regelwerk vertraut. Das Setting und die Welt lädt zu Abenteuern ein, welche hinreichend "freundlich" sind.
Daneben kann ich wenig erwarten, dass die Spieler(innen) selbst große Initiative hinsichtlich den Zielen der eigenen Charakteren respektive deren Handeln zeigen werden. Schließlich ist das Konzept eine Figur zu führen an sich schon für sie neu. Was für mich gegen Fate oder andere Spiele mit Fokus auf Spieler-Eingabe spricht wie PbtA. Wobei da die Herausforderung hinzukommt, dass die grundlegenden Genre-Erfahrungen fehlen. V:tM fällt heraus, weil kaum bis keine Erfahrung mit dem Urban Fantasy Genre da ist, es gewisse Horror Themen hat, und zu nah an der normalen Welt ist.

Jetzt ist eine Frage die sich mir stellt, und die ich in die Runde geben mag:
"Wie gestalte ich ein Einstiegsszenario am besten, gerade die vorgefertigten Charaktere?"

Mein Instinkt ist, das Starter Set also die Phandelver Box zu nehmen, allerdings bin ich recht sicher, dass die Charaktere dort nur zu "50/50" weiblich und männlich sind. Wohingegen 8 von 11 Patienten in meiner Gruppe weiblich sind und ich mit eher so einem männlichen Spieler rechne.

Ansonsten, habt ihr weitere Tipps für die Gestaltung einer solchen Runde?
Die Mitspieler(innen), sind auch keine klassischen "Spieler". Heißt, die meisten haben in der Klinik gerade mal Rummykub gelernt, und haben auch keine Spiele wie Siedler von Catan gespielt.
Titel: Re: Einsteigerrunde für Nicht-Nerds 40+
Beitrag von: Zed am 20.12.2020 | 13:11
Charaktere:

Ich würde sie Kurzbeschreibungen als Klassenwahl „ankreuzen“ lassen und die Beschreibungen vorerst ohne „Fachbegriffe“ formulieren. Zusätzlich dürfen sie eine große Charakterstärke und eine kleine Charakterschwäche aufschreiben (dient nur zur Aktivierung der Rollenspielidee und hilft deutlich zu machen, dass es um gespielte Figuren und nicht um sie selbst als Personen geht):

O Ritterin mit edlen Zielen und besonderem Pferd
O Kämpferin (noch) ohne gefestigte Moral
O Schleichende „Geheimagentin“
O Kung-Fu Meisterin
O Eine Anhängerin einer Naturreligion, die täglich eine begrenzte Zahl von Wunder wirken kann, wie Heilungs- und Zauber, die es ihr ermöglichen, Tiere zu verstehen
O Eine Magierin, die täglich begrenzt Feuerzauber oder Kraftfelder zaubern kann
...

Heikel können die „religiösen“ Klassen sein, die Kleriker und insbesondere der Warlock. Wenn einige schon befürchten, nicht aus der Rolle aussteigen zu können, dann willst Du ihnen keinen besessenen Charakter anbieten.

Anstatt der DnD-Fachbegriffe habe ich hier allgemeinverfügbare Begriffe gewählt. Dazu lässt Du sie wählen, aus welchem Volk sie kommen, die Du auch kurz beschreibst.

Danach würde ich an Deiner Stelle für sie ihre SCs ausarbeiten. Hier stehen dann natürlich die richtigen Begriffe wie Paladinin oder Druidin.

Ich glaube, ich würde das Spiel zuerst ohne die Charakterbögen mit einem in-game-Gespräch beginnen - Vorschlag folgt gleich.

Du machst damit mehr als mit allem anderen deutlich, dass das Spielen zuerst und die Regeln als zweites kommen.

Erst wenn Action passiert und sie auf Ideen kommen, die ohne Regeln nicht mehr spielbar sind, unterbrichst Du kurz, „jetzt sind wir an einem Punkt, wo die Regeln helfen zu bestimmen, was alles man machen kann, wenn man an der Reihe ist“, um die Bögen auszuteilen und mit den Regeln weiterzumachen.

Dieses Verfahren würde ich auch so ankündigen, damit sie wissen, dass es in der ersten Sitzung „eine notwendige kurze Verschiebung des Fokusses auf die Regeln“ geben wird.

Spannend! Beschreibe unbedingt, wie es war!

PS Harry Potter müsste als zusätzlicher Bezugrahmen bei denen auch funktionieren, oder?
Titel: Re: Einsteigerrunde für Nicht-Nerds 40+
Beitrag von: takti der blonde? am 20.12.2020 | 13:17
Falls die Komplexität von 5e zu viel ist, lohnt sich vielleicht ein Blick in Richtung Basic/Expert D&D in Form von Old School Essentials z.B.:

https://oldschoolessentials.necroticgnome.com/srd/index.php/Main_Page
Titel: Re: Einsteigerrunde für Nicht-Nerds 40+
Beitrag von: Ma tetz am 20.12.2020 | 13:38
Swords and Wizardry continual light ist deutsch, regelleicht und eine DnD Variante.
Ach ja kostenlos ist es auch.

Hier kann man es herunterladen:
https://www.system-matters.de/swords-wizardry-continual-light/

Das wäre meine erste Wahl in Deiner Situation.

Eventuell sind Märchen/Fabeln oder Heldensagen auch vertrautere Referenzen für Deine Zielgruppe.

Die Idee erstmal nur zu spielen und erst später die Regeln auszupacken finde ich sehr sinnvoll.

Viel Erfolg.
Titel: Re: Einsteigerrunde für Nicht-Nerds 40+
Beitrag von: Slokmig am 20.12.2020 | 13:59
Spannend! Berichte bitte! :)

Zur Charaktergestaltung wurde ja schon einiges gesagt, da würde ich auch wirklich nur das allerwichtigste Ausarbeiten. Oder gleich nur mit entsprechenden Portrait-Karte#  arbeiten. Da kann dann jeder Spieler sich nur anhand der Optik für einen Charakter bzw. eine Figur entscheiden. Ist vielleicht auch gerade ohne große Kenntnisse etwas, dass manchen leicht fallen wird. Auf die Rückseite ggf. Attribute/Werte und vielleicht 2-3 Adjektive zum Verhalten der Figur.

Zur Abenteuergestaltung würde ich einen einfachen (!) und offensichtlichen (!!!) Plot machen, wie z.B.:
Ihr kommt in ein Dorf, die Dorfbewohner sind verschwunden. Es gibt einen Verdächtigen. Der war es auch. Findet ihn + "Bosskampf" oder "zur Rechenschaft ziehen"  ~;D

Das reicht erst einmal vollkommen aus, um das Prinzip des Rollenspiels zu verstehen. Moralische Entscheidungen, mehrere Abzweigungen usw. würde ich komplett nach hinten anstellen.
Die ersten Hürden, wie z.B. "in-character"-Sprechen müssen erst mal überwunden werden.

Nachtrag bezüglich System:
Solange du den Fokus auf die Erzählung/das ROLLENspiel legst ist es doch wumps was du nimmst. Da würde ich mich nach deinen eigenen Geschmack richten  ;)
Titel: Re: Einsteigerrunde für Nicht-Nerds 40+
Beitrag von: Zed am 20.12.2020 | 14:44
Skizze meines Einsteigerabenteurs, das ganz klassisch gebaut ist. Ich habe es sicher schon bis 10 Mal gespieleitert und es hat sich bewährt:

Ja, es beginnt in einer Taverne. Die anderen Gäste sind eher ungehobelt. Emy, etwa 12 Jahre, wird lautstark von einem anderen Tisch weggeschickt. Sie kommt zum Tisch der Gruppe, mustert sie und fragt dann nur nach etwas Kleingeld. Viel erzählen (Zeit vergeuden) will sie nicht, sie zieht zum nächsten Tisch. Hier wird sie angeschrien und bedroht.

Wenn die Gruppe noch nicht eingreift, bittet Emy sie um Hilfe. Noch kann die aggressive Stimmung mit Freibier, Diplomatie oder Drohungen gelöst werden.

Ich denke, dass die Gruppe Emy in Schutz nehmen wird, denn gottseidank können Viele Ungerechtigkeit nicht ertragen und mischen sich ein.

Analog zu den "7 Samurai" und zu "True Grit" ist Emy auf der Suche nach einer Gruppe, die ihrem Dorf helfen kann. Alle 17 Jahre kommt ein Ungeheuer, um zwei Dorfbewohner zu verschleppen. Warum sich das Dorf nicht wehrt? Das Ungeheuer soll gegen Waffen immun sein. Ob das Dorf nicht einem Fürsten gehört, der es beschützen müsste? Nun, äh, das ist so ein Punkt: Es gab mal einen Fürsten, aber vor 700 Jahren geschah etwas in seiner Burg, man weiß nicht was, aber seitdem ist die Burg tot. Und das Dorf ist seitdem ohne Fürsten. Weil das so bleiben soll, lebt das Dorf weiter in Vergessenheit abseits der Zivilisation. Darum müssen sie Emy auch schwören, niemals jemandem die Lage des Dorfes zu verraten. Emy hat besondere Edelsteine als Bezahlung dabei.

Emy hatte die Gruppe am Tisch nicht gefragt, ob sie eine Herausforderung suchen, weil sie nicht den Eindruck hatte, das die Gruppe einen ihren Auftrag annehmen würde - oder bewältigen könne - das bleibt vorerst offen.

Dann kommt eine schnell erzählte Reise an den Rand eines einsamen Gebirges. Optional eines Nachts ein Überfall von Wargen. Ankunft im Dorf, das morgen Abend das Ungeheuer erwartet.

Überraschung: Die empörten Dorfältesten wollen Emy und die Gruppe festzunehmen. Emy hatte gar keinen Auftrag des Dorfes, Abenteurer zu suchen: Das Dorf muss geheim bleiben, und Emy hat gegen die Regel verstoßen, und die Gruppe weiß zuviel. Diskussion: Im besten Fall gelingt Emy es gemeinsam mit der Gruppe, in allen Hoffnung zu wecken, dass die Gruppe den Fluch beseitigt, oder Emy wird festgenommen. Wenn nämlich gerade keine Verbrecher zur Verfügung stehen, werden dem Monster per Los die Opfer zugewiesen. Ein gelostes Opfer ist Emys Vater, und das andere Opfer ist gestern eines natürlichen Todes gestorben, ein Platz ist also frei.

Was die Geheimniskrämerei mit dem Dorf soll: Es gibt Minen in Dorfnähe, in denen besonders wertvolle Edelsteine abgebaut werden. Sicher würde viel Gesindel wissen wollen, wo diese Steine herkommen, und wenn sich in Adelskreisen herumspricht, dass ein "herrenloses Dorf" diese Steine abbaut, dann ist nur Knechtschaft zu erwarten.

Nächster Abend: Ein Riese wird von Zombies  auf einem Sitz ins Dorf getragen, und als der Riese die Augen öffnet, leuchten sie rot (Das beeindruckt immer alle Spielanfänger!). Die Zombies lassen sich bekämpfen, der Riese ist ein Eisengolem mit hoher Schadensresistenz. Solange er nicht verwundet wird, zieht er sein Ding durch, schnappt sich die zwei Opfer und geht zurück Richtung Burgruine.

Dort liegt auch das Geheimnis seines Auftrages, der "Ausschalter" für den Golem und was vor 700 Jahren geschah. Kannst Du Dir selbst ausdenken oder mich nach meiner Hintergrundgeschichte fragen.  :)
Titel: Re: Einsteigerrunde für Nicht-Nerds 40+
Beitrag von: ArneBab am 21.12.2020 | 21:52
Es gibt leichte Bedenken, wie die Frage "Wie finden Spieler wieder zurück [in die reale Welt]?", allerdings nichts was nicht händelbar sein sollte.
Tipp, um damit umzugehen: Steigert am Ende jeder Runde — bevor ihr euch wieder trennt. Dadurch wird deutlich, dass der Charakter am Ende doch aus Zahlen und Wörtern auf Papier besteht. Macht dazu noch ein bisschen was rituelles, z.B. am Anfang eine Kerze anzünden und am Ende löschen. Dadurch wird auch klar, dass ihr in euer normales Leben zurückkommt und die Charaktere bis zur nächsten Runde nur Papier und Geschichten sind.
Titel: Re: Einsteigerrunde für Nicht-Nerds 40+
Beitrag von: Teylen am 22.12.2020 | 01:12
Es ist zunächst als ein One-Shot geplant.
Aktuell sieht es aus, als wären es 5 Spieler/innen, nachdem sich noch jemand begeistert meldete.

Meine Idee war, dass ich zum Einstieg den Anfang von "Die Minen von Phandelver" leite.
Heißt, die Gruppe transportiert Waren in einen kleinen Ort, und wird dann von Goblins überfallen.
Die Goblins sind seit längeren Wegelagerer, und versuchen im Auftrag des Bugbear an das Geheimnis der Minen zu kommen und Reichtümer an zu häufen. Wobei der Bugbear die Goblins zumindest so halb zwingt. [Falls die Spieler die Goblins nicht ermorden wollen, sondern verhören, hätten sie damit eine Motivation sie laufen zu lassen. Ohne das ich erklären muss, dass Goblins allgemein "böse" sind]

In der Höhle können sie dann die Wölfe befrieden (oder bekämpfen), einen Gefangenen befreien und entweder die Monster killen oder den Goblins helfen (die dann wo anders wegelagern werden).

Mit der Beute können sie weiter ins Dorf, wo sie entsprechend gefeiert/nett empfangen werden.

Sollte es nicht zum Encounter kommen, oder sie die Goblins nicht verfolgen, können sie im Dorf den Auftrag erhalten, oder sich einen der anderen Quest-Aufhänger widmen. Mit der Option auf ein "to be continued".

Das ist vergleichsweise kurz, allerdings denke ich dass es eine Gruppe von kompletten Anfängern einige Stunden beschäftigen können sollte.
Die "True Grit" bzw. "7 Samurai" Idee klingt cool, allerdings befürchte ich, dass es zuviel an Genre-Wissen voraussetzen könnte, und eine Gruppe von Anfängern überfordern.
Plus, neben Rummykub ist das allgemeine "Klinik Hobby" sowas wie "laufen gehen" (badisch für "spazieren gehen") und ich hoffe das der Warentransport da vielleicht so Bezugspunkte schafft.

Am Ende der Runde, werden sie jedenfalls Level 2 werden :)

Die einzige Herausforderung, scheinbar weigert sich WOTC immernoch statthaft die PDF-Bögen des Starter Set Online zu setzen?
Gibt es einen empfehlenswerten, deutschsprachigen Online Bogen?
Wie sieht es mit dem GRW auf Deutsch als PDF oder bei DnDBeyond aus? (Damit ich die Fertigkeiten dort herausschreiben kann)

Ich habe allgemein auch schon angekündigt, dass wir mit X-Card spielen werden.
Also, damit hoffentlich sowohl die Spieler als auch ich sicher sind, dass es ein cooles Erlebnis wird.
Titel: Re: Einsteigerrunde für Nicht-Nerds 40+
Beitrag von: Zed am 22.12.2020 | 01:19
True Grit und die 7 Samurai sollten nur enthüllen, wer diesen Spieleinstieg zuerst benutzte. Irgendein Genrewissen ist nicht nötig.

Klar ist, dass Du gerade bei einer heiklen Gruppe so spielleitern musst, wie Du Dich am besten fühlst und nicht auf etwas setzt, was sich für Dich als Experiment anfühlt. Wir sind gespannt zu hören, wie es lief!
Titel: Re: Einsteigerrunde für Nicht-Nerds 40+
Beitrag von: Bildpunkt am 22.12.2020 | 07:51
Das beliebteste RPG in Japan ist btw CoC U wird insb von Damen über 50 gespielt..eher in Richtung Detektiv Abenteuer mit nur ein bissl Mythos Elementen....ggf kann man gewisse Zielgruppen auch über ein spezifisches Setting abholen..
Titel: Re: Einsteigerrunde für Nicht-Nerds 40+
Beitrag von: Teylen am 22.12.2020 | 08:30
Ich denke, dass ein Detektiv Abenteuer in der Jetztzeit, durchaus auch eine Option gewesen wäre.
Idealerweise dann ohne Horror und ohne übernatürliche Elemente, da die Spieler bereits bei geringen Horror (Verweis auf Hannibals "Kannibalen Geräusche" als er von Fava Beans & Chianti spricht) eher sehr abgeneigt reagierten und eher so Rosamunde Pilcher Filme mögen. So Filme wie "Das Glück ist ein Vogerl", werden sind da nach meinem Eindruck eher die Grenze.

Wobei da wiederum ein Faktor ist, dass ich nicht glaube besonders talentiert darin zu sein, ein Detektiv-Abenteuer zu leiten.
Plus, eine andere Patientin hat ein Escape-Spiel dabei, womit das Thema abgedeckt sein dürfte. ^^
Titel: Re: Einsteigerrunde für Nicht-Nerds 40+
Beitrag von: SaFe am 22.12.2020 | 10:06
Sehr interessantes Thema.
Mein Tipp nur ganz kurz hierzu: Wenn Du wirklich D&D nehmen möchtest, würde ich so weit wie möglich weg von anderen Rassen gehen. Du schreibst ja selbst, dass maximal das allgemeine Wissen über Herr der Ringe da ist, da gehen vielleicht noch Halblinge und Zwerge. Elfen sind da schon etwas schwerer, andere Rassen - so befürchte ich - könnten deine Spielerinnen überfordern, da sie sich ja schon auf etwas komplett "Neues" einlassen und in eine andere Welt tauchen. Da ist der "menschliche" Aspekt ganz gut, um sich an Etwas festzuhalten, was sie kennen.
Titel: Re: Einsteigerrunde für Nicht-Nerds 40+
Beitrag von: Zed am 22.12.2020 | 10:17
Das sehe ich etwas anders, denn es wurde ja auch die Sorge geäußert, ob die Spielenden auch wieder aus den Rollen herausfinden würden: Ein System mit EDOs macht deutlich, dass man am Ende des Spiels das (äußerlich) Fremde wieder verlässt.
Titel: Re: Einsteigerrunde für Nicht-Nerds 40+
Beitrag von: SaFe am 22.12.2020 | 10:23
Das sehe ich etwas anders, denn es wurde ja auch die Sorge geäußert, ob die Spielenden auch wieder aus den Rollen herausfinden würden: Ein System mit EDOs macht deutlich, dass man am Ende des Spiels das (äußerlich) Fremde wieder verlässt.

Sehr valide Antwort, allerdings ist eine Rolle wie eine tapfere Ritterin, oder eine Zauberin doch weit genug weg vom realen Selbst um daraus wieder "herauszufinden"glaube ich. Ich kenne das ein wenig aus eigener Erfahrung - sich auf eine fremde Welt einzulassen mit phantastischen Lebwesen, Zauberei, etc... ist schwierig genug, dann aber noch etwas komplett Realitätfernes selbst darstellen zu wollen/müssen ist sehr, sehr anfordernd.
Titel: Re: Einsteigerrunde für Nicht-Nerds 40+
Beitrag von: Teylen am 28.12.2020 | 01:18
Die Runde hat stattgefunden, und war erfolgreich.
Die Spieler haben aufmerksam, mit Begeisterung gespielt und sich zum Abschluß sogar bedankt.
Wobei wir von etwa 20 Uhr bis 23 Uhr 10 gespielt hatte - was auch "Licht aus Zeit" ist.

Geleitet habe ich soweit den Anfang des Phandelver Szenario.
In der kurz Fassung:
Man hat die Ponys gefunden, mit den Goblins gekämpft und einen Goblin festgesetzt.
Der Goblin, der auf den Namen "Frostbeule" getauft wurde (weil er einen "Ray of Frost" mit einem LP überlebte), wurde als halbfreiwilliger Führer zur Höhle eingebunden. Wortwörtlich. Die Magierin hatte ihm an einen Seil, und man drohte ihn per elektrischen Schlag umzubringen, wenn er Mist baut.
Sie haben die zwei Wach-Goblins überfallen und eingebunden.
Dann haben die Wölfe erst gefüttert und dann befreit.
Anschließend wurde mit dem Goblin Boss gesprochen, und als Gegenleistung von Sildars überleben der Grottenschrat erlegt.
Dies schaffte man mit der Hilfe eines Wach Goblins, sowie einen kurzen Kampf, in dem man beschloß das "Frostbeule" die Ehre bekam den letzten Goblin zu erlegen.
Man fand die Schatzkiste, machte unabsichtlich die Heiltränke kaputt, freute sich aber über das Geld und insbesondere die Frosch-Statuette. Ebenso nahm man die geklauten Waren zurück.
Der Goblin Boss war Angesichts der offensichtlichen Kompetenz (und der einen mitgeschleppten Goblin Leiche, mit der man Frostbeule posieren ließ) eingeschüchtert und rückte sowohl Sindar raus, als das sie auch versprachen sich eine neue Höhle zu suchen.
Titel: Re: Einsteigerrunde für Nicht-Nerds 40+
Beitrag von: ArneBab am 28.12.2020 | 07:15
Klingt sehr cool!  :headbang:
Titel: Re: Einsteigerrunde für Nicht-Nerds 40+
Beitrag von: Green Goblin am 28.12.2020 | 09:51
Hört sich doch gut an. Wenn alle Spaß hatten, ist das ein voller Erfolg.
Titel: Re: Einsteigerrunde für Nicht-Nerds 40+
Beitrag von: Teylen am 28.12.2020 | 23:41
Hier gibt es den ausführlicheren Spielbericht:

Ein Goblin namens Frostbeule (Runde für komplette Neueinsteiger) (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,117592.0.html)

Wobei mir gerade auffällt, dass es auch die erste D&D Runde war, die ich geleitet habe  :)
(Gespielt habe ich schon einige)
Titel: Re: Einsteigerrunde für Nicht-Nerds 40+
Beitrag von: Teylen am 9.01.2021 | 23:28
Eine zweite Spielrunde ist geplant.
Welches der weiteren Abenteuer Szenarien der Einsteigerbox ist ähnlich kurz wie die Goblinhöhle zum Einstieg?
Gibt es die Zauber (ggf. schon als Karten) auf Deutsch?