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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Supersöldner am 29.01.2021 | 16:46

Titel: Handarmbrust und Knarren ?
Beitrag von: Supersöldner am 29.01.2021 | 16:46
Handarmbrust und Knarren ? Wenn jemand ein Meister des Pistolen Schießen ist hilft ihm das eigentlich beim schießen mit Modernen Handarmbrüsten ? 
Titel: Re: Handarmbrust und Knarren ?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 29.01.2021 | 16:57
je nach dem, wie du das Talent "Schießen" zergliederst:

 ja!
eine Kugel folgt der Schwerkraft als auch ein Bolzen. Seitenwinde. Flugdauer, bis das Projektil beim Ziel ist = Vorhalte beim Zielen
- Theorie ist gleich

nein!
Kugeln und Bolzen sind im Detail mit ganz anderen Aerodynamiken versehen. Genau so Überhalt und ggf Vorhalt wie mit der 9x19 Pistole kann man die Handarmbrust nicht übernehmen. Diese wichtigen Details sind NICHT 1zu1 übertragbar
- Anwendung ist individuell

Fazit
nimm ein Basis-Talent "Schießen auf Distanz und Bewegung" als Theorie
und dann
nimm eine Spezialisierung auf 9x19 Pistole vs Spezialisierung Handarmbrust mit 3" Bolzen

und kannst auch beliebig viele weitere unter-Spezialisierungen für beidhändiges Schießen, Blindschießen, Nachtschießen einführen - ganz nach Geschmack und gewünschter Granulierung

um aus den jeweils benutzten Talenten (für die verfügbaren Waffen) deinen Würfelpool zu bilden
Titel: Re: Handarmbrust und Knarren ?
Beitrag von: nobody@home am 29.01.2021 | 17:24
Kommt in der Rollenspielrealität im Einzelfall sehr auf das verwendete System an. In einem, in dem ein Charakter eigentlich nur den einen grundlegenden Wert in "Fernkampf" hat, egal, wie viele Modifikatoren auf den ggf. noch zum Tragen kommen mögen? Da wird ein Charakter vermutlich gar nicht erst zum Meisterpistolenschützen werden können, ohne auch ein paar Sachen aufzuschnappen, die sich dann auf die Armbrust mit übertragen lassen. In einem System am anderen Ende des Spektrums, wo jede Waffe eigentlich ganz unabhängig für sich gelernt werden will? Ja, da kann ich dann im Prinzip gleichzeitig Meister der Pistole und komplette Lusche mit der Armbrust sein -- ironischerweise ist ausgerechnet das sonst so detail- und fertigkeitswechselwirkungsverliebte GURPS hier ein Beispiel, weil's da tatsächlich aus welchem Grund auch immer zwischen "Crossbow" und "Guns" schlicht keinerlei Verbindung gibt.

Persönlich halte ich den ersten, breiter angelegten Ansatz für plausibler. Wenn ich erst mal mit einer Waffe Zielen und Schießen gelernt habe und womöglich sogar richtig gut darin geworden bin, dann sollte mir die nächste (und dann übernächste usw.) eigentlich nur leichter fallen.
Titel: Re: Handarmbrust und Knarren ?
Beitrag von: unicum am 29.01.2021 | 17:29
Naja mit einer Knarre kannst höchstens jemanden den Schädel einschlagen oder sie werfen,...

https://de.wikipedia.org/wiki/Knarre_(Werkzeug)#Funktionsprinzip

Ansonsten schau doch einfach im passenden Rollenspielregelwerk dazu nach was das dazu meint.
Titel: Re: Handarmbrust und Knarren ?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 29.01.2021 | 18:26
Ich denke schon, insbesondere wenn noch irgendeine Zieloptic drauf ist.

Bei Pistolenarmbrüsten würde man vermutlich eh nur auf relativ kurze Distanz einsetzen, da dürften die Unterschiede zwischen Pfeilen und Kugeln eh nicht so ins Gewicht fallen.
Titel: Re: Handarmbrust und Knarren ?
Beitrag von: Althalus am 30.01.2021 | 09:19
Pistolenarmbrüste mit Red Dot sind auf 10 bis 15 Meter eingeschossen. Da sind sie dann auch ziemlich zielgenau.
Pistolen schießt man normalerweise auf 30 Meter ohne Red Dot o.ä.

Ansonsten ist die Handhabung halt doch unterschiedlich. Armbrust hat meist einen sehr harten Abzug, während Pistolen oft einen extrem feinen haben. Gewicht ist auch anders verteilt.
Was wirklich gleich ist, ist das Zielen, aber das war's dann auch schon.
Titel: Re: Handarmbrust und Knarren ?
Beitrag von: nobody@home am 30.01.2021 | 09:58
Pistolenarmbrüste mit Red Dot sind auf 10 bis 15 Meter eingeschossen. Da sind sie dann auch ziemlich zielgenau.
Pistolen schießt man normalerweise auf 30 Meter ohne Red Dot o.ä.

Ansonsten ist die Handhabung halt doch unterschiedlich. Armbrust hat meist einen sehr harten Abzug, während Pistolen oft einen extrem feinen haben. Gewicht ist auch anders verteilt.
Was wirklich gleich ist, ist das Zielen, aber das war's dann auch schon.

Die Frage ist halt: macht das einen so großen Unterschied aus, daß auch ein Meisterschütze mit der einen Waffe vor der anderen immer noch steht wie der Ochs' vorm Berg? Oder ist das nicht vielleicht doch mehr ein Problem für Noch-Anfänger?

Über Abzüge für unvertraute Waffen bzw. umgekehrt Vertrautheitsboni für solche, die man "immer schon" benutzt hat, kann man dann immer noch reden, wenn diese Grundfrage erst einmal geklärt ist.
Titel: Re: Handarmbrust und Knarren ?
Beitrag von: Althalus am 30.01.2021 | 11:27
Die Frage ist halt: macht das einen so großen Unterschied aus, daß auch ein Meisterschütze mit der einen Waffe vor der anderen immer noch steht wie der Ochs' vorm Berg? Oder ist das nicht vielleicht doch mehr ein Problem für Noch-Anfänger?
Definiere "Ochs vor'm Berg" und "Meisterschütze".  ;)
Der wesentlichste Unterschied ist der Abzug. Wenn du gewohnt bist, dass du den Abzug durchreißen musst, verreißt du bei feinem Druckpunkt jeden Schuss. Umgekehrt genauso.
Titel: Re: Handarmbrust und Knarren ?
Beitrag von: YY am 30.01.2021 | 11:39
Wenn du gewohnt bist, dass du den Abzug durchreißen musst, verreißt du bei feinem Druckpunkt jeden Schuss. Umgekehrt genauso.

Dann ist man auf dem Spektrum von "Ochs vorm Berg" zum Meisterschützen entschieden näher an ersterem.
Titel: Re: Handarmbrust und Knarren ?
Beitrag von: Althalus am 30.01.2021 | 11:43
Dann ist man auf dem Spektrum von "Ochs vorm Berg" zum Meisterschützen entschieden näher an ersterem.
Sind wir wieder bei der fehlenden Defintion. Aber wie oft muss ein Polizist z.B. statt zur Glock zum X-Bow greifen? Mal ganz abgesehen von der häufig eh schon armseligen Schussleistung unserer Exekutive...
Titel: Re: Handarmbrust und Knarren ?
Beitrag von: YY am 30.01.2021 | 11:48
Eben. Wenn der OP von einem Meisterschützen spricht, denke ich nicht an Polizisten (jedenfalls nicht an den Durchschnittspolizisten).

Schon ein "nur guter" Schütze zieht bei einer neuen Waffe ein oder zwei mal trocken ab und das "Problem" ist erledigt.
Titel: Re: Handarmbrust und Knarren ?
Beitrag von: Drantos am 30.01.2021 | 12:11
Schießen ist an sich sehr einfach (ich rede hier nicht von Sportschießen). Ein menschengroßes Ziel zuverlässig zu treffen dauert vielleicht 1-2 Wochen. Das Schwierige ist es, dies in einer konkreten Gefahrensituation umzusetzen (Adrenalin usw.). Deswegen sind z.B. "normale" Polizisten oft überfordert, wenn sie in solche Situationen geraten, auch wenn sie normalerweise gut schießen. Es fehlt einfach am Training und der damit einhergehenden Routine.

Zum Glück leben wir in einem sehr sicheren Land, wo man diese skills nur sehr selten benötigt.

Ich persönlich glaube nicht, dass man als Pistolenschütze große Vorteile gegenüber Nichtschützen beim Erlernen der Armbrust hat. Denn wie oben gesagt, die Handhabung einer Pistole ist sehr leicht zu lernen. Nach einer Woche erkennt man wahrscheinlich keine Unterschiede mehr.

cu Drantos







Titel: Re: Handarmbrust und Knarren ?
Beitrag von: Althalus am 30.01.2021 | 12:23
Zitat
Ein menschengroßes Ziel zuverlässig zu treffen dauert vielleicht 1-2 Wochen.
Kommt auf die Entfernung an. Und die Definition von "Treffen" - denn eigentlich geht man ja von einem Einschusskreis eines bestimmten Durchmessers aus, wenn man das Können beurteilen will. Daher kriegen US-Polizisten ja auch beigebracht, auf den Torso zu zielen, weil eben größtes Ziel (bei unseren weiß ich's nicht, aber in Ö dürfen beim Heer z.B. keine Silhouetten-Scheiben verwendet werden).
Titel: Re: Handarmbrust und Knarren ?
Beitrag von: Drantos am 30.01.2021 | 12:34
Die meisten Schussabgaben erfolgen in einer Entfernung von 4-6 m. Bis 15m kann man sehr schnell lernen, schnell und präzise zu schießen. Darüber hinaus ist es eher akademisch, da es in der Praxis fast nie vorkommt (auf Pistolen bezogen).

cu Drantos
Titel: Re: Handarmbrust und Knarren ?
Beitrag von: nobody@home am 30.01.2021 | 12:50
Definiere "Ochs vor'm Berg" und "Meisterschütze".  ;)

Ochs vorm Berg: hat wahrscheinlich schon mal Schußwaffen in Film und Fernsehen gesehen, aber nie oder allerhöchstens mal an der Schießbude auf dem Jahrmarkt selbst eine in der Hand gehalten; gerät wahrscheinlich spätestens beim eigenständigen Nachladenmüssen etwas ins Schwitzen.

Meisterschütze: Geht schon stark in Richtung "kann dir eine gewünschte Fliege aus einem Schwarm herausschießen". Einfach bloß einem menschlichen Ziel auf kurze Distanz mehr oder weniger in den Torso zu schießen kann ja wirklich fast jeder ziemlich schnell lernen, an die wirkliche Meisterklasse sind die Ansprüche also schon auch entsprechend höher. ;)