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Pen & Paper - Spielsysteme => Systemübergreifende Themen => Thema gestartet von: Tudor the Traveller am 5.03.2021 | 08:26

Titel: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 5.03.2021 | 08:26
Hallo zusammen,

ich mache mir gerade Gedanken, was ich in meinem Setting eigentlich von Goblins erwarte. Mir kommen sie oft wie billiges Kanonenfutter für Anfänger vor. Etwas dümmlich, primitiv und irgendwie lächerlich ("ach, das sind doch nur Goblins...")

Das stört mich irgendwie. In einer Welt voller Dämonen und Drachen müssen Goblins ganz sicher nicht die High-End-Bedrohungen sein, aber ich hätte sie dann doch gerne zumindet etwas ernsthaft und bedrohlich für Otto-Normal-Bewohner.

Und so werden sie tatsächlich ja auch weitgehend in den Settings / Monsterbüchern etc. beschrieben. Nur im Spiel und auch in der Literatur kommt das m.E. oft nicht so rüber. Und es fängt ja schon mit der Goblin-Kultur an, die irgendwie nicht richtig ernstzunehmen ist, weil primitiv und einfältig.

Ein anderer Ansatz, dem ich hier und da begegnet bin, ist, dass Goblins irgendwie so eine Art Weird-Techno-Volk sind. Das gefällt mir aber gar nicht.

Habt ihr noch gute Beispiele / Quellen / Settings etc., wo Goblins als erntszunehmende Bedrohung für die Zivilisation beschrieben werden und zwar auch etwas detaillierter? Also WARUM und WIE sie bedrohlich sind? Es sollte schon weiter gehen als "kommen halt in großen Massen vor und wollen alles plätten"...

Oder seht ihr das gar nicht so und findet es gut, dass Goblins eher in die Kategorie "nerviges Kroppzeugs" gehören? Auch diese Meinungen interessieren mich!
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Infernal Teddy am 5.03.2021 | 08:32
In Eberron sind die Goblinoiden völker die überlebenden einer Hochkultur die schon unterging als die Menschen primitive Stämme waren
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Crimson King am 5.03.2021 | 08:39
In Eberron bilden Goblins, Hobgoblins und Grottenschrate auch eine kulturelle Einheit. Goblins bilden in dieser Kultur allerdings schon so etwas wie die Unterschicht.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Maarzan am 5.03.2021 | 08:48

Das stört mich irgendwie. In einer Welt voller Dämonen und Drachen müssen Goblins ganz sicher nicht die High-End-Bedrohungen sein, aber ich hätte sie dann doch gerne zumindet etwas ernsthaft und bedrohlich für Otto-Normal-Bewohner.


Der Normalbewohner ist halt nicht nur der fitte und oft auch waffentrainierte 1-Stüfler. Es gibt jede Menge "Zivilisten" und andere noch verwundbarere Bevölkerungsteile, für welche auch Goblins eine ernstzunehmende Gefahr darstellen - doppelt, wenn Überzahl und Heimtücke kombiniert werden.

Ich denke das darf man nicht so abenteurerlastig sehen.

Und in einer Nichtüberflusswelt können auch diverse Vermögensschäden an Ernte, Vorräten oder Viehzeug lebensgefährlich werden.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Moonmoth am 5.03.2021 | 08:58
Hallo zusammen,

ich mache mir gerade Gedanken, was ich in meinem Setting eigentlich von Goblins erwarte. Mir kommen sie oft wie billiges Kanonenfutter für Anfänger vor. Etwas dümmlich, primitiv und irgendwie lächerlich ("ach, das sind doch nur Goblins...")

Das stört mich irgendwie. In einer Welt voller Dämonen und Drachen müssen Goblins ganz sicher nicht die High-End-Bedrohungen sein, aber ich hätte sie dann doch gerne zumindet etwas ernsthaft und bedrohlich für Otto-Normal-Bewohner.
Drachen mögen tödlich und gewaltig sein, aber meistens pennen sie auf ihren mächtigen Schatzhorten. Die Goblins hingegen kommen nachts und holen sich die Kinder der Menschen. Sie können durchaus eine sehr unmittelbare und wirklich schreckliche Bedrohung für die Bevölkerung sein, auch wenn sie tollpatschig und albern wirken - das kann sie sogar noch gefährlicher machen, wenn nämlich mächtige Helden, Könige und so weiter sie nicht ernst nehmen und das Volk nicht unterstützen.

Einzelne Goblins sind für bewaffnete Abenteurer keine Bedrohung, das sollten sie wohl auch sein. In großer Zahl hingegen sieht es schon wieder anders aus, insbesondere wenn sie sich die Umgebung zunutze machen können. Pathfinder-Goblins sind da eine ganz gute Umsetzung, auch wenn ich sonst kein großer Fan der Spielwelt bin.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: 1of3 am 5.03.2021 | 09:00
Du kannst natürlich mehr in die Feen-Richtung gehen. Things that go bump.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Crimson King am 5.03.2021 | 09:05
Unabhängig davon, dass Goblins für Nichttrainierte eine große Gefahr darstellen, sollte deren Lebensweise vermutlich auch in üblichen DnD-Welten nicht nur daraus bestehen, Siedlungen anderer Völker zu plündern. Wie und wovon leben die, wenn keine potenziellen Plünderopfer in der Nähe wohnen?
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 5.03.2021 | 09:10
Unabhängig davon, dass Goblins für Nichttrainierte eine große Gefahr darstellen, sollte deren Lebnsweise vermutlich auch in üblichen DnD-Welten nicht nur daraus bestehen, Siedlungen anderer Völker zu plündern. Wie und wovon leben die, wenn keine potenziellen Plünderopfer in der Nähe wohnen?

Danke. Genau das beschäftigt mich gerade.

Da sollte mehr drin sein, als primitive Werkzeuge aus Stöcken und Knochen. Ich überlege gerade, ob eine solide Bergbau- und Metallindustrie nicht passen würde. Sie leben ja ohnehin viel unterirdisch und graben Tunnel. Das könnte sie zu einer Art Zerrbild von Zwergen machen...

Jäger und Sammler geht ja im Prinzip immer.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 5.03.2021 | 09:12
Du kannst natürlich mehr in die Feen-Richtung gehen. Things that go bump.

Das finde ich interessant. Ich hatte tasächlich schon überlegt, ob ich die Goblins nicht mit Redcaps o.ä. verschmelze.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Lord Verminaard am 5.03.2021 | 09:22
Man könnte sich natürlich auch mal fragen, ob das Narrativ von "Zivilisation vs. Barbarei" so überhaupt tragfähig ist. Die traditionelle Lebensweise der Goblins könnte ja auch gesünder, freier und erbaulicher sein, als ein Leben in Knechtschaft in irgendeiner Siedlung mit Häusern aus Stein, Steuern, Verwaltungsbeamten, Gesetzen, Soldaten und Kerkern.

https://www.youtube.com/watch?v=wyzi9GNZFMU
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Supersöldner am 5.03.2021 | 09:34
Das Goblin Imperium Schlägt zurück . Eines Tages. Doch Fangen wir mit Normalen Goblins an. Was hindert eine Stammes Gesellschaft den daran perfekt organisiert zu sein ?   Mit Extrem Guter Ausbildung jedes Stammes Mitgliedes für seine Aufgabe ,Waffen Gifte, Fallen ,Hinterhalte, Schnelle Reaktion auf Probleme , Priester,Schamane und Alchemisten die die Krieger,Jäger und Hexer Buffen und so weiter. Beutewaffen von Abenteurern. Goblins die sich als Sklaven in Siedlungen anderer Völker Bringen lassen alles beobachten und wen man sie dann befreit ihren Leuten neues Wissen vermitteln. Andre Monster/Böse Völker als Söldner anheuern. Menschen und Elfen so Grausam wie Möglich zurichten um Leute von Goblin Gebiet ab zu Schrecken. Und eines Tages kommt eine Flotte des Goblin Imperium von einem bisher unbekannten Kontinent angereist und Hilft dem Stamm er dann zu einem Wichtigen Außenposten wird.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Sphinx am 5.03.2021 | 09:46
Ich finde es immer etwas Platt das nur, weil es "Schwertfutter" ist, sie keine Kultur oder Zivilissation haben sollen. Ich hab sie auch schon als reine marodierende Ärgernisse gespielt. Aber denke das es da auch andere Optionen gibt.

A. Sie sind deshalb so Zivilisations "heruntergekommen", weil sie von z.B. Menschen verdrängt wurden. Die Menschen haben sich immer weiter ausgebreitet und den Goblins langsam ihren Lebensraum abgeknöpft. Weshalb die jetzt von schlechten Lebensbedingungen getrieben so sind, wie sie gerne dargestellt werden.

B. Wieso soll es nicht eine Goblin Kultur geben die richtigen Städte aufgebaut hat. Viehzucht und Ackerbau betreibt und seine Grenzen gegen Eindringlinge verteidigt.

C. Ein Goblinstamm der friedlich Koexistiert in der nähe der anderen Völker, aber egal was passiert. Es werden immer die Goblins als Schuldig betrachtet. Wenn man sie aber kennenlernt merkt man das sie doch eine sehr ausgeprägte Kultur haben. Aber alle ihre Versuche zu beweisen das sie zu den "guten" gehören, werden von den anderen Völkern missachtet.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Maarzan am 5.03.2021 | 09:50
Das Goblin Imperium Schlägt zurück . Eines Tages. Doch Fangen wir mit Normalen Goblins an. Was hindert eine Stammes Gesellschaft den daran perfekt organisiert zu sein ?   Mit Extrem Guter Ausbildung jedes Stammes Mitgliedes für seine Aufgabe ,Waffen Gifte, Fallen ,Hinterhalte, Schnelle Reaktion auf Probleme , Priester,Schamane und Alchemisten die die Krieger,Jäger und Hexer Buffen und so weiter. Beutewaffen von Abenteurern. Goblins die sich als Sklaven in Siedlungen anderer Völker Bringen lassen alles beobachten und wen man sie dann befreit ihren Leuten neues Wissen vermitteln. Andre Monster/Böse Völker als Söldner anheuern. Menschen und Elfen so Grausam wie Möglich zurichten um Leute von Goblin Gebiet ab zu Schrecken. Und eines Tages kommt eine Flotte des Goblin Imperium von einem bisher unbekannten Kontinent angereist und Hilft dem Stamm er dann zu einem Wichtigen Außenposten wird.
So wie in der Basisversion typischerweise gegeben: Innere Ordnung, entsprechend strukturierte langzeitplanende Denkweise, Versorgung während der Ausbildung bzw. Überschüsse für Ausrüstung und Externe, Schwund beim learning by trying/dying... .
Gewisse naheliegende Taktiken werden sicher vorhanden sein. Aber viele Elemente erfordern davor entsprechenden Überschuss und soziale Organisation.

Letztlich muss man aber aufhören von den "Symptomen" ausgehend zu arbeiten. Die Startsituation und bsiherige Geschichte wären zuerst zu benennen. Wenn man daran frei spielen darf, kann man sonst nahezu alles herbeischreiben.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Faras Damion am 5.03.2021 | 09:51
Ich habe einmal in einem Homebrew erlebt, dass die Goblins die "Edlen Wilden" waren.
Im Einklang mit der Natur, die ursprünglichen Bewohner der Region, Jäger und Sammler, mit uralten fremden Traditionen, im Kontakt mit der Geisterwelt...
Der sogenannte zivilisierte Mensch ist in ihre Welt eingedrungen, ist ihm waffentechnisch weit überlegen, versklavt ihn, nimmt ihn die Lebensgrundlage weg...


Wobei ich auch die Spieler*innen kenne und respektiere, die einfach nur Geschnetzel ohne mühselige Diskussionen und schlechtes Gewissen möchten.  Da würde ich unbedingt mit der Gruppe den Spielstil klären.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: aikar am 5.03.2021 | 09:53
Für mich ist auch Eberron das beste Gegenbeispiel.
Noch mehr wenn man die Erben des alten Imperiums aus "Exploring Eberron" dazunimmt.

Da haben die Goblinoiden (Goblins, Hobgoblins, Bugbears) eine Kasten-Gesellschaft aufgebaut, wo aber jede Kaste geschätzt wird.
Goblins sind da die besten Handwerker, Scouts und Spione, weil klein, flink, leise und geschickt.

Auch bei DSA gab es in der Vergangenheit ein großes Goblinreich. Ist aber heutzutage nichts mehr übrig, aber könnte man als Beispiel heranziehen.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 5.03.2021 | 10:03
Nur zur Info: meine Goblins sollen "monströs" bleiben. Alle Ideen in Richtung edle Wilde und Opfer der menschlichen Expansion dürfen gerne diskutiert werden, interessieren mich aber hier nicht.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: unicum am 5.03.2021 | 10:12
Oder seht ihr das gar nicht so und findet es gut, dass Goblins eher in die Kategorie "nerviges Kroppzeugs" gehören? Auch diese Meinungen interessieren mich!

Nun ja auch das "nervige Kropzeug" muss es eben geben.

--

Und nicht alles intelligente Leben muss "einer untergegangenen Hochkultur die in Barbarei zurückgefallen ist" entstammen - was ich im übrigen auch recht lächerlich finde, auch weil ich mir kaum vorstelle das eine Hochkultur wieder auf barbarei zuirückfällt.

--

Lächerliche Primitive gab es eigentlich in der ganzen Weltgeschichte nie. Meistens hatten die Zivilisierten genauso viel Angst vor den lächerlichen primitiven wie diese vor den Zivilisierten. Auch heute würde ich im Amazonasurwald einem Pygmäen Indianer der nackt vor mir steht vorsichtig begegnen. Ja sicher ich sehe mich auf einer höheren Zivilistationsstufe aber ich weis das der mich trozdem auch hapsen kann. Blasrohpfeil mit Gift und es ist aus, da kann ich auch eine M60 Kanone bei mir haben. Lächerlich wurden sie meistens erst gemacht wenn man sie vorführte, sei es in der Arena von Rom oder bei den Indianershows der neuzeit.

--

In vielen Rollenspielsystemen ist die Lächerlichkeit dadurch geschuldet das es eben "Level" gibt. Gerade in D&D ist doch ein Goblin keine Herausfordeung für einen Level 6 ... irgendwas.
Da sehe ich eher so das Problem - in Systemen wie D&D wird es eben unglaubhaft das ein Stamm Goblins eine gefahr für eine Stadt ein Land darstellt. Denn ein paar Hochlevelige rotten die einfach aus. 200 Goblins pro Feuerball? oder mehr'?

...

Und ja ich denke auch Goblins sind sicher eine Bedrohung für Zivilisationen. Für einen Zivilisten Level 0 ist ein Goblin eine Bedrohung.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: aikar am 5.03.2021 | 10:19
In vielen Rollenspielsystemen ist die Lächerlichkeit dadurch geschuldet das es eben "Level" gibt. Gerade in D&D ist doch ein Goblin keine Herausfordeung für einen Level 6 ... irgendwas.
Da hilft es sehr, auch einfach mal höherstufige Goblins zu verwenden.

Um es mit D&D(5) zu sagen: Der Standard-Mensch hat auch nur HG 0-1/4 (für Wachen und Banditen). Das ist im selben Bereich wie die Standard-Goblins.
Aber Menschen gibt es auf fast allen Stufen, warum also nicht auch Goblins?
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Lord Verminaard am 5.03.2021 | 10:25
Das Narrativ von den räuberischen, primitiven, unzivilisierten Wilden in den Wäldern, Sümpfen und Hügeln dient ja auch der Rechtfertigung. Das typische „gute“ Fantasy-Menschenreich ist eine bunte Mischung aus europäischer Feudalgesellschaft und nordamerikanischen Siedlern. In beiden Fällen werden die Mythen, die diese Gesellschaften über sich selbst erfunden haben, als wahr angenommen. Und genau zu diesen Mythen zählen eben auch die Feinde der Zivilisation in der Wildnis, Hexen, fahrendes Volk und „Rothäute“.

Die Goblins machen halt diesen Job. Wenn man das ändern will und die Goblins daher als die „Guten“ umdeutet, ohne aber zu ändern, wer die „Guten“ sind, dann braucht man neue Böse. Oder man muss sich überlegen, ob vielleicht eigentlich die Menschen die Bösen sind. Ich lese zufällig gerade „American Colonies“ von Adam Taylor und puh.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: am 5.03.2021 | 10:36
Durch das ständige Töten von Abenteurer Gruppen sollten Goblins eigentlich einen recht hohen Level haben. Abenteurer viel EP.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: nobody@home am 5.03.2021 | 10:38
Wenn ich einfach nur "Schwertfutter" will, kann ich ja prinzipiell auch einfach nur hinreichend gewaltbereite, aber nicht unbedingt besonders auf Kampf trainierte Menschen nehmen -- den großen breiten Schläger mit dem dicken Knüppel, den aus welchem Grund auch immer durchgedrehten Mob aus der Gosse, und was sich sonst noch so an nicht besonders netten Stereotypen auftreiben läßt. Nur zu diesem Zweck brauche ich also eigentlich gar keine Goblins...schön, ich riskiere damit wahrscheinlich eher, daß jemand denkt, ich wollte auf diese Weise Gesellschaftskommentar betreiben, aber an dieser Absicht bzw. dem Mangel daran ändert sich ja nichts, nur, weil ich denselben Klischees eine angeblich nichtmenschliche Maske überstülpe. ::)

Persönlich neige ich bei "klassischen Fantasygoblins" dieser Tage eher zu "Jäger und Sammler ist okay, kleinwüchsig auch...aber automatisch allesamt bösartig oder dumm müssen sie deswegen ja noch lange nicht sein". Heißt nicht, daß man's nicht trotzdem auch mal mit ziemlich fiesen, verschlagenen, grausamen etc. Goblins zu tun bekommen kann und die womöglich das Spielweltbild von ihnen gehörig mitprägen (ebenso, wie nebenbei die meisten Goblins wahrscheinlich ganz natürlich erst mal allem mißtrauen dürften, was aus ihrer Sicht als Riese daherkommt), aber solange sie ein einigermaßen natürlicher Teil der Spielwelt selbst sein sollen, müssen sie ja wenigstens im Alltag irgendwie miteinander und mit dem Rest ihrer Umwelt doch klarkommen können -- darunter geht's einfach nicht.

Eine Alternative wäre vielleicht noch, daß Goblins innerhalb der Spielwelt selbst ein eher "unnatürliches" Element darstellen könnten. Dann ist das, was mensch so "Goblin" nennt, vielleicht gar keine auf "normale" Weise entstandene Lebensform, sondern die direkte Schöpfung einer dunklen Gottheit oder ein aus dem Ruder gelaufenes magisches Experiment -- beispielsweise so eine Art nicht besonders heller biologischer Automat, der sich in regelmäßigen Abständen oder bei sonstwie definiertem Anlaß schlicht durch Teilung vermehrt und ansonsten nur sein "Programm" abspult...
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: tartex am 5.03.2021 | 10:39
Durch das ständige Töten von Abenteurer Gruppen sollten Goblins eigentlich einen recht hohen Level haben. Abenteurer viel EP.

Wieviele Abenteurergruppen töten sie denn wirklich?
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Supersöldner am 5.03.2021 | 10:40
wenn man meiner beschreiben von oben folgt sicher recht viele.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Maarzan am 5.03.2021 | 10:41
Das Narrativ von den räuberischen, primitiven, unzivilisierten Wilden in den Wäldern, Sümpfen und Hügeln dient ja auch der Rechtfertigung. Das typische „gute“ Fantasy-Menschenreich ist eine bunte Mischung aus europäischer Feudalgesellschaft und nordamerikanischen Siedlern. In beiden Fällen werden die Mythen, die diese Gesellschaften über sich selbst erfunden haben, als wahr angenommen. Und genau zu diesen Mythen zählen eben auch die Feinde der Zivilisation in der Wildnis, Hexen, fahrendes Volk und „Rothäute“.

Die Goblins machen halt diesen Job. Wenn man das ändern will und die Goblins daher als die „Guten“ umdeutet, ohne aber zu ändern, wer die „Guten“ sind, dann braucht man neue Böse. Oder man muss sich überlegen, ob vielleicht eigentlich die Menschen die Bösen sind. Ich lese zufällig gerade „American Colonies“ von Adam Taylor und puh.

Das wäre dann eine Frage der lokalen Geschichte.

Mir würden da auch  die Eindrücke der diversen Völkerwanderungen mit den einfallenden Fremdvölkern in die ersten Hochkulturen oder die islamische Aggression.
Wobei das aus heutiger Sicht schon entsprechend auch Kulturen sind, aber zur Mythosbildung führt ja die Sicht aus der Zeit der Mythosbildung. Und da waren das eben Barbaren.

Durch das ständige Töten von Abenteurer Gruppen sollten Goblins eigentlich einen recht hohen Level haben.

So oft oder gar mit "lohnendem Level" passiert das halt nicht und muss dann meist auf viele Beteiligte aufgeteilt werden. Und wenige Goblins überleben gleich mehrere solcher Vorfälle.

Wenn ich einfach nur "Schwertfutter" will, ...

Ja, das wäre eine weitere, grundlegendere und noch interessantere Frage - und würde wieder den Blcik auf die spezifische Spielweltgeschichte erfordern, um da Aussagen treffen zu können. Hier ging es wohl eher um die  Herausforderung, so wie ich das verstanden habe.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Lord Verminaard am 5.03.2021 | 10:47
Wenn man halt einmal anfängt, die Prämissen des Genres und des Spiels in Frage zu stellen, ergibt sich irgendwie so eine Art Domino-Effekt... deswegen mache ich das tendenziell eher nicht. ;)
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Supersöldner am 5.03.2021 | 10:56
das mit dem Überleben von Mehreren Begegnungen hatte  ich ja schon in Antwort 10 da-gelegt. Und was sit mit Engeln ? Nimm einen aus zb einem D und D Monster Buch Pass ihn so an das er vom Goblin Gott des Krieges oder Mordes oder so kommt und Beschwörer ihn in dem du Händler und Holzfäller opferst .Also der Menschen. Nutze die Leichen dann um Untote zu erschaffen die die Abenteurer ablenken von vor. Dann greifen die Engel von den Flanken an und die Goblin s mit Gift Waffen von Hinten.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: aikar am 5.03.2021 | 10:59
Was man sich auch fragen sollte: Wenn man die Goblins gefährlicher, besser organisiert und ernst zu nehmender macht, erhält man dann nicht einfach Orks oder Hobgoblins?

Oft haben die Goblins (neben den Kobolden) ja ganz bewusst den Comic Relief-Charakter der durchgeknallten, nicht wirklich ernst zu nehmenden Gegner und das ist ihr unique selling point. Wenn man den nicht will, kann man sie ja auch einfach weglassen. Es gibt wie gesagt genügend andere Wesen.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: General Kong am 5.03.2021 | 11:15
Ich denke, dass in früheren Kulturen (und heute auch noch) das Freund-Feind-Schema-Denken ein ganz anderes war.

Selbst die großen Heroen Griechenlands waren nach heutigen Maßstäben Kriegsverbrecher und Vergewaltiger allerübelster Sorte mit Verahltensweisen, die zuletzt die ISIS-Leute oder Boko Haram an den Tag legten.

Dennoch war man NATÜRLICH der HELD, wennman nach Athen zurückkam und ordentlich Beute mitbrachte an Vieh, Sklaven, Schätzen. Und Feindesschonung wurde generell nicht so gerne gesehen ("Toll! Und nächstes Jahr sind die wieder da! Danke, Doofokles!"), die Vernichtung ganzer Städte z.T. als verdiente Strafe der Götter.

Sah die andere Seite mit umgedrehten Vorzeichen im übrigen auch so. Also sehen Goblins das auch so.

Goblins halten sich und ihre Kultur (wenn man den Begriff "Zivilisation", in dem ja "civitas" (Bürgerschaft einer Stadt steckt) NATÜRLICH für die Wucht in Tüten und ALLEN anderenüberlegen (Hobgoblins und Grottenschrate sind entweder "von gleicher Kultur" und eben nur stärker).

Und es muss ja auch nicht alles Scheiße und dumm sein, was die haben und machen.

Aber größere Narrenfreiheit udn Herrschaftslosigkeit ist vielelicht für den Otto Normalgoblin toll, aber das interessiert ja eine Abenteiergruppe nicht.

Möglich wäre es ja, wenn kleine Normalspielerassenvertreter ähnlich wie bei den nordamerikanischen Indianern aus der Sklavenroll herauswachsen und in den Stamm adoptiert werden - also zu kulturellen Goblins werden (nein, sie bekommen dann nicht plötzlich Infravision, wenn sie sonst keine haben ...).

Da Goblins sich vermehren wie Karnikel (so zumindest mein Eindruck aus den Quellenbüchern) haben sie aber wenig Bedarf an Sklaven außer als Opfer für dei Götter oder zum Foltern/ als Spielzeug oder beides (die meisten sind eh zu groß für ihre Höhlen). Aber hier und da könnte vielleicht ein Halbling gobboisieren und mit zu einem Stamm gehören.

Gobins sind also allen anderen Rassen überlegen. Daraus folgt: Alles, was die anderen haben, gehört eigentlich den Goblins! Die anderen Rassen stellen es für SIE her, bauen es für SIE an, dienen IHNEN.
Daher sind dei "Raubzüge" auch gar keine Raubzüge, sondern Besuche um das zu holen, was eh den Goblins gehört.
Dass es zu Kämpfen kommt, hat damit zu tun, dass die "Dienerrassen" den Goblins vorenthalten wollen, was RECHTMÄßIG diesen zusteht. Und ungehorsames Verhalten muss bestraft werden.

Wenn es also zu Toten bei den "Plünderungen" kommt, so ist das alleinige Schuld der Menschen/ Elfen/ Humpadingern, die zu Gewalt greifen um zu behalten, was gar nicht ihnen gehört.

Auch die Mitnahme von Geiseln, Sklaven, Kindern lässt sich so begründen:
Den Goblins gehört ALLES (dass sie es nicht immer tatsächlich besitzen zeigt nur, wie genügsam und großzügig sie sind - die anderen dürfen es zeitweilig auch nutzen), auch die anderen Kreaturen gehören ihnen!

So wäre meine Herangehensweise, wenn man die Goblins nicht technologisch völlig verändern will und einem das Gesinnungsystem "Die sind halt chaotisch böse und tun deshalb chaotische und böse Dinge" zu blöd geworden ist.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Justior am 5.03.2021 | 11:17
Bei mir leben Goblins schon meistens in einer Art Stammeskultur. Diese kann auch ihre Vielfalt haben. Mal ein strenges Kastensystem, in dem auch andere Goblinoide/andere Völker eine Rolle spielen; mal eine equalistische Demokratie. Kurz gesagt - sie sind kulturell so vielfältig wie alle anderen humanoiden Völker auch, neigen aber zu Stammeskulturen. Da die Held*innen mit diesen Kulturen allerdings nur sehr Sporadisch Kontakt hat und dieser Kontakt meistens ein Kampf ist, ist das einfach nicht bewusst.
Um die Frage also klar zu beantworten: Ja, sie sind eine ernstzunehmende Zivilisation und bei mir können auch höherlevelige Goblins vorkommen. Aus Sicht der Figuren sind sie jedoch eher die bösartigen Primitiven.

Inwieweit man dieses Missverhältnis dann ausspielt ist Abenteuer- und vor allem Gruppenabhängig.

Edit: Kongs Nachricht kam während ich geschrieben habe. Da sind nette Ideen dabei, die gleich notiert werden :D
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: nobody@home am 5.03.2021 | 11:18
Was man sich auch fragen sollte: Wenn man die Goblins gefährlicher, besser organisiert und ernst zu nehmender macht, erhält man dann nicht einfach Orks oder Hobgoblins?

Oft haben die Goblins (neben den Kobolden) ja ganz bewusst den Comic Relief-Charakter der durchgeknallten, nicht wirklich ernst zu nehmenden Gegner und das ist ihr unique selling point. Wenn man den nicht will, kann man sie ja auch einfach weglassen. Es gibt wie gesagt genügend andere Wesen.

Nun, beim ollen Tolkien sind Ork und Goblin noch einfach nur zwei verschiedene Namen für ein- und dasselbe. Die Feinaufdröselung in Goblins, Orks, Hobgoblins, Käferbären usw. usf. als jeweils komplett gaaaanz eigene Spezies hat dann ja eigentlich erst D&D vorgenommen; wer sich also gerade auch am systemübergreifenden Brett nicht unbedingt sklavisch an genau diesem Schema orientieren will, der darf das. :)
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Matz am 5.03.2021 | 11:29
gerade in der 5e ist es sehr einfach ein x-beliebiges "monster" mit characterleveln auszustatten. ein goblin KÄMPFER auf ebenbürtiger stufe kann einer gruppe ziemlichen stress machen. eine ganze goblin gruppe, die ggf unsere "helden" spiegelt, wird ein sehr harter brocken. so wie bei den menschen, sehe ich bei allen goblinoiden mindestens eine stammeskultur, die nicht nur im dreck sitzt und wartet bis DIE HELDEN kommen und sie abschlachten. für einen gelegentlichen dungeon crawl is mir das ziemlich wurschd, aber in einer kampagne kann sowas sehr atmosphärisch und wichtig werden. und seis nur um den tumben spielern mal was anderes als nur "kanonenfutter" zu zeigen...
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 5.03.2021 | 11:42
sind Ork und Goblin noch einfach nur zwei verschiedene Namen für ein- und dasselbe.

man stelle sich einfach vor, wie hochversnobte Elfen(faschisten) diese "Wellen" haariger Invasoren qalitativ einornden,
auch wenn diese mehr oder weniger behaarten Invasoren Wert auf den kleinfeinen Unterschied
Homo Erectus,
Homo Neandertahler ,
Homo Sapiens legen  ;D


boahhhh....!
schon wieder so eine neue Plage Menschen am Start! Wir sollten endlich mal anfangen, an Götter*Innen zu glauben, damit sie uns nicht immer zur Strafe eine neue Welle dieser Grobiane schicken!

 ~;D

in DSA der neueren Zeit werden Gobline vielschichtiger gezeichnet. Neben Jäger&Sammler Stammeskulturen auch als integrierte, die mal als Kleinbauern in Menschenreichen (ganz Aventurien ist ja bis zur letzten abgelegenen Bergkammlinie sorgfältig modernistisch einer Verwaltungseinheit Baronie zugeordnet) Acherbau betreiben sowie als Gerber/Handwerker/Kammerjäger Schicht im bürgerlichen Festum fest verankert.

Wer es benötigt, kann sie als Schwertfutter hinter dem Busch hervorspringen lassen
(wie auch Stammeskrieger-Orks, ausgestoßene -Yurach- Orks und generische menschliche Banditen)
muss es aber nicht notgedrungen als Autorenbefehl so zelebrieren  ;)

ansonsten hat der böse Magokrat Byll`ga`tos mit dem neunten Kris`Pal-Kristall der Helixverwirrung diese durch Protoschleim-Vermehrung sicher anschwellende Plage in die Welt gefrankensteint 
>;D >;D >;D
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Supersöldner am 5.03.2021 | 12:08
haben wir noch Elfen Pfeile ? Gut stecken wir sie in die Toten Zwerge rein. Sollte reichen um mal wieder Kämpfe zwischen unseren Feinden an zu Zetteln./ Ein Goblin Taktiker zu dem Typ dessen Beruf es ist Pfeile zu Tragen.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Erbschwein am 5.03.2021 | 12:13
Hallo zusammen,

ich mache mir gerade Gedanken, was ich in meinem Setting eigentlich von Goblins erwarte. Mir kommen sie oft wie billiges Kanonenfutter für Anfänger vor. Etwas dümmlich, primitiv und irgendwie lächerlich ("ach, das sind doch nur Goblins...")
...
Hallo,
@Tudor the Traveller

Schön, das man solche Gegner noch Ernst nehmen kann.
Klar sind Sie Nervig, Gruslig und hässlich. Das ist das schöne dran und das meiste ist Kanon futter. Bis...

Welche die Talentiert sind, ob in Gruppen Verbunden, oder doch als Einzelne Gruppen Aktiv.

Das geht von Geübten Jägern die Perfekt für Hinterhalte sind und Geübten schützen sind. Ihre Angst zu nutzen und Tückisch den Gegner, doch mal zu Ermahnen. Dann die
Reiterei, wenn es nur zur Ablenkung dienen sollte, oder im Wald gerne mal zu Jägern werden und gerne Ihre Sperre in den Überraschten zu stechen.

Im Wald sind dann auch Mal die Beeinträchtigung des Lichtes nicht all zu schlimm, wenn es sein muss auch mal kurz im Offenem Gelände.

Es gibt noch andere Kleine Talente die die Goblins haben.

In diesem Sinne:   ~;D


-Edit:- Wenn sie in Massen kommen und Kanon Futter sind, sollte das auch zu Bedenken sein für die Gegenüberliegende Seite, der Angreifer.-
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 5.03.2021 | 15:36
Was man sich auch fragen sollte: Wenn man die Goblins gefährlicher, besser organisiert und ernst zu nehmender macht, erhält man dann nicht einfach Orks oder Hobgoblins?

Oft haben die Goblins (neben den Kobolden) ja ganz bewusst den Comic Relief-Charakter der durchgeknallten, nicht wirklich ernst zu nehmenden Gegner und das ist ihr unique selling point. Wenn man den nicht will, kann man sie ja auch einfach weglassen. Es gibt wie gesagt genügend andere Wesen.

Hmm, das ist ein Teil dessen, was mich umtreibt. Ich versuche, die verschiedenen Kreaturen zu differenzieren; durchaus auch innerhalb ihrer Spezies durch verschiedene Kulturen. Insofern sind verschiedene Goblinkulturen durchaus ein Thema, dem ich mich noch widmen möchte.

Müssen sich Goblins von Orks oder Hobgoblins in der Frage der Bedrohung abgrenzen? Aus meiner Sicht nicht; sie müssen noch nichtmal groß ANDERS sein, auch wenn sie wahrscheinlich anders sein WERDEN. Ich vergleiche dass dann mit anderen humanoiden Völkern. Ist ein Elfenkrieger gefährlicher als ein Zwergenkrieger? Oder anders herum? Nein, nicht pauschal. Sehr wahrscheinlich gibt es Unterschiede im Kleinen (z.B. Schwert + Bogen vs Axt + Armbrust als typische Bewaffnung). Ich bediene mich da auch gerne bei Strategie-Videospielen, die für ein Volk einzigartige Einheiten liefern. Selbiges kennt man ja auch von Tabletop-Wargames wie Warhammer... Das heißt Elfen und Zwerge unterscheiden sich z.B. im Kampf durch bevorzugte Einheiten sowie Strategien und Taktiken (Elfen = leichte Infanterie, Pläneltaktiken, großer Anteil Bogenschützen und Magiewirker; Zwerge = eher schwere Infanterie in geschlossenen Formationen; nur als Beispiel).  Gesellchaftliche Organisation eher mit großer individueller Freiheit (Elfen) vs. streng hierarchisch (Zwerge) usw.; hier dann durchaus auch Unteschiede zwischen Kulturkreisen innerhalb der Spezies...

Wonach ich suche, ist wohl eine Art "Ruf" von Goblins. Wenn der König oder Herrscher einer Region berichtet bekommt, dass Goblins an der Grenze gesichtet wurden, wie reagiert er? Er weiß um die Kampfkraft seines Herrschaftsgebiets, inklusive einzelner "Helden" o.ä.. Sagt er "pah, sind ja nur Goblins, da schicke ich Dieter und Viktoria, die räumen die an einem Tag weg..." oder denkt er "Puh, das ist nicht gut; die könnten richtig Ärger machen..."?
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Don Kamillo am 5.03.2021 | 15:57
Ich könnte mir Goblins gut als diejenigen vorstellen, welche sich Taktiken von Gegnern anschauen und prüfen, ob und wie sie damit fertig werden.

Orks werden brutal angreifen, Hobgoblins halt diszipliniert vorgehen.
Goblins und auch Bugbears sehe ich mehr als Guerillas, die entweder aus dem Hinterhalt kommen und dann in Massen oder die Gegner vorab schwächen wollen.
Ich denke, Goblins können am besten von denen adaptieren, so wie Ratten, die, wenn sie da sind, man nicht wieder los wird, weil man ihrer nicht richtig habhaft wird. Dazu sind sie halt mehr Masse, was aussagt, dass es halt viele Nachkommen in kurzer Zeit gibt.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: am 5.03.2021 | 16:41
Wartet.Noch einen Moment.Wenn die Schurken die Heiler erledigen sollten Greifen wir nach Plan 3 an wen nicht nach Plan 5 / berittener Goblin Taktiker zu einer Gruppe von Warg und Spinnen Reitern.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Ainor am 5.03.2021 | 16:47
Ich könnte mir Goblins gut als diejenigen vorstellen, welche sich Taktiken von Gegnern anschauen und prüfen, ob und wie sie damit fertig werden.

Orks werden brutal angreifen, Hobgoblins halt diszipliniert vorgehen.
Goblins und auch Bugbears sehe ich mehr als Guerillas, die entweder aus dem Hinterhalt kommen und dann in Massen oder die Gegner vorab schwächen wollen.
Ich denke, Goblins können am besten von denen adaptieren, so wie Ratten, die, wenn sie da sind, man nicht wieder los wird, weil man ihrer nicht richtig habhaft wird. Dazu sind sie halt mehr Masse, was aussagt, dass es halt viele Nachkommen in kurzer Zeit gibt.

Das.

haben wir noch Elfen Pfeile ? Gut stecken wir sie in die Toten Zwerge rein. Sollte reichen um mal wieder Kämpfe zwischen unseren Feinden an zu Zetteln./ Ein Goblin Taktiker zu dem Typ dessen Beruf es ist Pfeile zu Tragen.

Auch sehr schön.

Generell ist es nett wenn Goblins zwar individuell schwach sind aber ihre Möglichkeiten optimal ausnützen und dadurch kollektiv gefährlich. Man schlägt dann halt heldenhaft den Angriff von ein paar Goblins auf einen Bauernhof zurück, merkt aber erst danach dass es eine reine Ablenkung war und zwischendurch ein Dorf geplündert wurde. Dann fühlen sich die Goblins nicht mehr wie reines Schwertfutter an, auch wenn man grade problemlos ein paar erledigt hat.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: ChaosZ am 5.03.2021 | 16:48
Hallo zusammen,

ich mache mir gerade Gedanken, was ich in meinem Setting eigentlich von Goblins erwarte. Mir kommen sie oft wie billiges Kanonenfutter für Anfänger vor. Etwas dümmlich, primitiv und irgendwie lächerlich ("ach, das sind doch nur Goblins...")

Das stört mich irgendwie. In einer Welt voller Dämonen und Drachen müssen Goblins ganz sicher nicht die High-End-Bedrohungen sein, aber ich hätte sie dann doch gerne zumindet etwas ernsthaft und bedrohlich für Otto-Normal-Bewohner.

Und so werden sie tatsächlich ja auch weitgehend in den Settings / Monsterbüchern etc. beschrieben. Nur im Spiel und auch in der Literatur kommt das m.E. oft nicht so rüber. Und es fängt ja schon mit der Goblin-Kultur an, die irgendwie nicht richtig ernstzunehmen ist, weil primitiv und einfältig.

Ein anderer Ansatz, dem ich hier und da begegnet bin, ist, dass Goblins irgendwie so eine Art Weird-Techno-Volk sind. Das gefällt mir aber gar nicht.

Habt ihr noch gute Beispiele / Quellen / Settings etc., wo Goblins als erntszunehmende Bedrohung für die Zivilisation beschrieben werden und zwar auch etwas detaillierter? Also WARUM und WIE sie bedrohlich sind? Es sollte schon weiter gehen als "kommen halt in großen Massen vor und wollen alles plätten"...

Oder seht ihr das gar nicht so und findet es gut, dass Goblins eher in die Kategorie "nerviges Kroppzeugs" gehören? Auch diese Meinungen interessieren mich!

Eine Frage wäre der Technologiegrad der Goblins im Verhältnis zu anderen Kulturen.

Dann die Frage, ob es ein nomadisches, teilnomadisches oder seßhaftes Volk ist.

Dann die Frage, ob die Goblins eine staatenbildende Gesellschaftsform haben, oder in einem Vorstadium sind, zudem die Frage nach der Organisation der Goblingesellschaft.

Dann die Frage nach der kulturellen Entwicklung des Goblinvolkes, also Religion, Künste, Schriftkenntnis etc.

Goblins könnten zum Beispiel in versteckten, matriarchisch organisierten, teilnomadischen Gruppen als Jäger und Sammler auf Bronzezeitlichem Technologielevel leben. Durch eine hohe Reproduktionsrate vor allem männlicher Goblins kommt es regelmäßig zur Goblinraserei, dem Auszug von männlichen Goblinkriegsgruppen, um für die Muttergöttin neues Land zu erobern. Diese Goblinkriegszüge sind schnell, grausam und scheitern meist schnell. Gefürchtet sind die Kriegslieder der Goblins, die vor einem nächtlichen Angriff meist bei Neumond ertönen.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: nobody@home am 5.03.2021 | 17:54
Noch mal kurz zum Thema "Goblins als Feen" (was ja folkloristisch nicht ganz falsch ist, zu "bloßen" Kreaturen aus Fleisch und Blut hat sie erst die spätere Fantasy gemacht): bei Harry Dresden sind Goblins ganz genau das und mit dem Erlkönig (richtig, genau dem) und der Wilden Jagd, deren Anführer er dort ist, assoziiert. Damit sind sie dann auch ihrerseits recht fähige Jäger aus dem Feenreich, die nur halt ihrerseits nicht unbedingt gerade Menschen zu ihrer Hauptbeute erkoren haben -- auch, wenn das Risiko, aus irgendwelchen Plotgründen zu ihrem Ziel zu werden, natürlich trotzdem besteht...
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Lord Verminaard am 5.03.2021 | 19:21
Wonach ich suche, ist wohl eine Art "Ruf" von Goblins. Wenn der König oder Herrscher einer Region berichtet bekommt, dass Goblins an der Grenze gesichtet wurden, wie reagiert er? Er weiß um die Kampfkraft seines Herrschaftsgebiets, inklusive einzelner "Helden" o.ä.. Sagt er "pah, sind ja nur Goblins, da schicke ich Dieter und Viktoria, die räumen die an einem Tag weg..." oder denkt er "Puh, das ist nicht gut; die könnten richtig Ärger machen..."?

Aaah, jetzt verstehe ich das dann auch.

Ich denke, da muss man sich ein bisschen vom Stufensystem in D&D lösen, wenn man das innerhalb der Welt betrachtet. Ein Goblin-Raid ist auf jeden Fall für jedes einsame Gehöft oder kleine Dorf eine ernstzunehmende Gefahr, insofern wird niemand das auf die leichte Schulter nehmen. Goblins sind wie Wasser, man kann sie nicht festhalten, sie schlagen zu und sind sofort wieder verschwunden. Sie haben keine großen Städte, keine bewässerten Felder, keine großen Herden. Sie leben als Nomaden oder Halbnomaden, halten höchstens ein paar Ziegen, die sie mit nehmen können, und wenn sie was pflanzen, dann über den Wald verstreut in kleinen Feldern, die sie das Jahr über sich selbst überlassen und erst zur Erntezeit zurückkehren. Größere Armeen kommen in den Wäldern, Sümpfen und Hügeln, in denen die Goblins leben, schlecht voran, das größere Problem ist aber, dass sie sich dort nicht versorgen können und Nachschub mühsam herangeschafft werden muss. In einer offenen Feldschlacht würde ein gut ausgebildetes Menschenheer sie leicht besiegen, aber darauf lassen sich die Goblins nicht ein. Sie schlagen nur dann zu, wenn sie in der Überzahl sind, und wissen ihre Bögen zu taktischem Vorteil einzusetzen.

Wer clever ist, treibt lieber Handel mit ihnen, denn die Werkzeuge und Waffen der Menschen nehmen sie immer gerne, im Tausch gegen seltene Gewürze und Kräuter, Pelze, Duft- und Edelholz, Elfenbein, wilden Honig und Harz aus den Wäldern, oder natürlich Sklaven. Solange es Goblins in den Wäldern gibt, werden wenigstens keine menschlichen Gesetzlosen oder entlaufene Leibeigene/Sklaven sich dort verstecken. Außerdem können die Goblins ein nützlicher Puffer gegen andere, kriegerischere Völker wie Orks und Hobgoblins sein, die im Gegensatz zu den Goblins darauf aus sind, die Gebiete der Menschen zu erobern und zu besetzen. Diese haben ihrerseits die Angewohnheit, Goblins zu versklaven, was die Goblins natürlich nicht wollen.

Die Menschen halten Goblins wahrscheinlich schon für dumm, in jedem Fall für primitive Wilde, denen man nicht trauen kann, doch auf keinen Fall für ungefährlich. Eine Gruppe erfahrener Helden mag in der Lage sein, einen ganzen Goblinstamm eigenhändig auszurotten, doch ein paar normale Bauern oder Händler haben gegen eine Bande bewaffneter Goblins dennoch keine Chance. Und es gibt halt einfach einen Haufen Goblinstämme, und nicht so viele erfahrene Helden, die außerdem gebraucht werden, um Drachen und Demi-Lichs zu bekämpfen.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Erbschwein am 5.03.2021 | 19:34
Hallo,
@Tudor the Traveller

Wenn wirklich ein Einfall in einer Provinz sein sollte. Und
wie beschrieben   ;)  , könnte ein Baron doch auch mutig sein und gegen die, Goblins zu kämpfen wollen. Ein wenig Rückgrat und Kampf erprobt lässt sich bei Königshof Tolerieren.

Naja, störend friede sind wirklich nicht willkommen. Durchaus möglich, wenn sie Friedlich sind und gern Handel treiben, könnte sie Kooperativ sein. 
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 5.03.2021 | 20:47
Schöner Beitrag, Lord Verminaard  :d

Danke  :)
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Erbschwein am 5.03.2021 | 20:56
Hallo,

Ich muss schon wirklich..., mal lachen.   ~;D
Die Frage ist echt echt, gut!!!!

Wenn man Überlegt, zu den Orks und Goblins ist echt nicht viel unterschied. Grade bei den Goblins, da ihre reichweite nur durch ihre Bewaffnung Ausmacht.
Und da muss ich nicht viel sagen. Wenn wirklich eine Reiterei Kommt und angreift. Haben die Goblins bei Tag und ihre Augenreichweite. Keine Beeinträchtigung in dem sinne. Da sie es eh zu spät merken.

Da sie meistens mit Sperren bestückt sind. Muss ich echt mal Lachen.

...ich verneige mich
In diesem Sinne:    ~;D
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Gunthar am 5.03.2021 | 23:18
Gibt es überhaupt DEN Goblin? Je nach Spielsystem und Setting sind sie anders. In Pathfinder und glaub D&D kann man sogar einen Goblin als SC spielen. Bei Pathfinder 1 gibt es meines Wissens sogar einen Hintergrundband für die Goblins. Sind Goblins überhaupt böse? Ihr Lebenstil könnte auch eher Chaotisch Neutral aufgefasst werden.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: nobody@home am 5.03.2021 | 23:48
Gibt es überhaupt DEN Goblin?

Gibt es streng genommen nicht, nein. Das Klischee orientiert sich wohl primär am D&D-Goblin, weil den die meisten kennen dürften (ist ja ein klassisches "Anfängermonster" für Erst- und Zweitstufler) und die meisten Fantasy-Heartbreaker-Rollenspielsettings auch direkt von da abgekupfert haben; der ist aber seinerseits so, wie er ist, eigentlich erst auf D&Ds Mist so richtig zu dem gewachsen, was man sich heute unter ihm vorstellt, und hat mit der ursprünglichen Wortbedeutung (die sich schon daraus erkennen läßt, daß in anderen Kontexten wie z.B. bei Harry Potter der englische "goblin" nach wie vor fröhlich in den deutschen "Kobold" übersetzt wird) nicht mehr allzuviel gemein.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Quaint am 6.03.2021 | 00:58
Hallo zusammen,

ich mache mir gerade Gedanken, was ich in meinem Setting eigentlich von Goblins erwarte. Mir kommen sie oft wie billiges Kanonenfutter für Anfänger vor. Etwas dümmlich, primitiv und irgendwie lächerlich ("ach, das sind doch nur Goblins...")

Das stört mich irgendwie. In einer Welt voller Dämonen und Drachen müssen Goblins ganz sicher nicht die High-End-Bedrohungen sein, aber ich hätte sie dann doch gerne zumindet etwas ernsthaft und bedrohlich für Otto-Normal-Bewohner.

Und so werden sie tatsächlich ja auch weitgehend in den Settings / Monsterbüchern etc. beschrieben. Nur im Spiel und auch in der Literatur kommt das m.E. oft nicht so rüber. Und es fängt ja schon mit der Goblin-Kultur an, die irgendwie nicht richtig ernstzunehmen ist, weil primitiv und einfältig.

Ein anderer Ansatz, dem ich hier und da begegnet bin, ist, dass Goblins irgendwie so eine Art Weird-Techno-Volk sind. Das gefällt mir aber gar nicht.

Habt ihr noch gute Beispiele / Quellen / Settings etc., wo Goblins als erntszunehmende Bedrohung für die Zivilisation beschrieben werden und zwar auch etwas detaillierter? Also WARUM und WIE sie bedrohlich sind? Es sollte schon weiter gehen als "kommen halt in großen Massen vor und wollen alles plätten"...

Oder seht ihr das gar nicht so und findet es gut, dass Goblins eher in die Kategorie "nerviges Kroppzeugs" gehören? Auch diese Meinungen interessieren mich!

Naja, Goblins sind ja nicht so richtig genormt.
Ich hatte mal ein Homebrewsetting, da hatten die Goblinoiden so eine Art byzantinisches Imperium. Und die waren einfach kulturell viel weiter. Die meisten Menschen in dem Setting können nicht lesen, die Goblinoiden haben Schulpflicht.
Da war es aber auch so, dass sich die Unterart unter den Goblinoiden a la DnD so bissle nach Werdegang und Ernährung richtete, und die üblichsten Varianten waren halt Goblin (bei Mangelernährung), Hobgoblin, Bugbear (gute, proteinreiche Ernährung) und noch so ne Art magischer Goblin (bei Stubenhocker-Nerds). Je nach Umständen konnte da also ein Hobgoblin durchaus der Bruder eines Bugbears sein usw.

Das Setting war aber in mancher Hinsicht auch an den 30 Jährigen Krieg angelehnt, und die Menschen hatten da halt schon die Nase vorn insgesamt, denn a) haben sie Knarren und b) vermehren sie sich mit teils 10+ Kindern pro Frau deutlich schneller als die "kultivierten" Goblins

Und dieses byzantinisch-goblinische Imperium war dann halt schon sehr ernstzunehmen. Die hatten aber reguläre Goblins militärisch eher als Kundschafter und leichte Infanterie/Bogen, für andere Rollen waren dann andere Unterarten zuständig, etwa Bugbears als schwere Infanterie, oder Hobgoblins als Kathapharakte.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Turning Wheel am 6.03.2021 | 06:47
Goblins sind in meinen Abenteuern schon eher die schwächeren Gegner, aber sie haben einen gewissen Stil, der ins Lustige und Freakige geht.
Goblins machen irgendwo auf dem LAnd nicht so ne gute Figur, aber wenn sie einen Schamanen dabei haben und in ihrem eigenen Pilzwald angetroffen werden,
dann ist das nicht so witzig weil sie im Pilzwald sehr gute Deckung und einen Bewegungsvorteil haben und Gegner mit fiesen Sprüchen und Hinterhalten
in Atem halten können.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Supersöldner am 6.03.2021 | 10:17
vielleicht tun sie ja auch nur so als sein sie Freaks. Um den Feind zu Täuschen. Die Abenteurer Tiefer in die Höhle/Dorf/,Dungeon zu locken. Und dann Zack Klappe zu Affe Tod.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Supersöldner am 6.03.2021 | 17:01
Werde diese Pferd so was von Futter/ Goblin Jäger über das Pferd eines von ihm getöteten Abenteurer. 
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: nobody@home am 7.03.2021 | 21:56
Ganz allgemein denke ich, daß das Konzept "Goblin" flexibel genug ist, daß die Frage eher direkt an den Settingdesigner zurückgeht: "Welche Rolle willst du, daß sie in deiner Welt spielen sollen?" Einfach nur nicht weiter hinterfragte "Monster"? Pygmäenhafte Ureinwohner? Von einem David-Bowie-Verschnitt angeführte Feenwesen? Vielleicht sogar einfach nur normale Mitbürger (ob nun zweiter Klasse oder vielleicht bei hinreichendem Mangel an Vorurteilen nicht mal das) in menschlichen oder anderweitig "gemischten" Siedlungsgebieten? Geht prinzipiell alles und noch mehr.

Etwas spezieller betrachtet kann natürlich das konkret verwendete System die Auswahl einschränken, wenn es denn schon "offizielle" Goblins mit Spielwerten und allem hat und man diese so, wie sie da stehen, auch mehr oder weniger 1:1 übernehmen will. Offensichtlich ist der Knackpunkt dabei dann vor allem Letzteres... ;)

Und abschließen möchte ich der Unterhaltung wegen und weil's nicht mal komplett am Thema "wie mache ich Goblins bedrohlich" vorbeigeht mit einer kleinen musikalischen Einlage (https://www.youtube.com/watch?v=HPm2keQ4Y1s). :headbang:
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Timo am 7.03.2021 | 22:55
Ich hab mich jetzt durch 3 Seiten Thread gelesen, nur um zu überprüfen dass wirklich keiner von euch NichtNerds Goblinslayer kennt oder erwähnt hat  >;D

(wobei der Manga/Anime ein paar dämliche/überflüssige Szenen hat, aber die Goblins sind dort nicht besonders stark aber sehr gefährlich für die Normalbürger (und Anfängerabenteurer)

die Rezension umschifft die Szene und gibt den Plot gut wieder:
https://www.youtube.com/watch?v=8SXLtltYE8w
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Turning Wheel am 8.03.2021 | 01:22
Aber jedes Kind weiß doch: Goblins bauen gute Katapulte!

Und nicht zu vergessen den legendären Pumpwagen!!!
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Lord Verminaard am 8.03.2021 | 08:17
Es war ja nach D&D Goblins gefragt und nicht nach Warhammer Goblins, da wäre die Antwort deutlich anders ausgefallen. ;D (Beim Blood Bowl sind die Pumpwagen bei den Snotlings gelandet...)
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Matz am 8.03.2021 | 09:20
... und wenn sie was pflanzen, dann über den Wald verstreut in kleinen Feldern, die sie das Jahr über sich selbst überlassen und erst zur Erntezeit zurückkehren ...

Dazu sag ich nur: PILZE! Das fällt dem unwissenden auch nicht auf ob diese Ansammlung von Pilzen jetzt natürlich ist oder nicht.

Mit ihrem vermutlich nichtmenschlichen Stoffwechsel dürften Goblins auch Dinge vertragen die für andere Völker "unbekömmlich" sind, was die Bandbreite an sammelbarer Nahrung deutlich erhöht.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Supersöldner am 8.03.2021 | 10:04
Abenteurer Slayer. Der Goblin der seit Jahren Fanatisch Abenteuer Gruppen Auslöscht.  eines Tages begegnet er eine Jungen Goblin Priesterin und beginnt selber den Vorteil von Gruppen Bildung zu erkennen.  >;D   
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Timo am 8.03.2021 | 14:01
zwar nicht im Zusammenhang zur OP Frage, aber bei einem FantasyLightnovel gibt es eine Wurzel die sehr schnell wächst, Hunger stillt und eher mittelmässig schmeckt, so eine geschmackstechnisch schlechtere Kartoffel, dafür kann man sie (glaub ich mich zu erinnern) 9x im Jahr ernten und ist halt hervorragend um das arme Volk zu ernähren...allerdings schmeckt das Zeug für Goblins wohl sehr lecker und lokct diese an, deswegen ist das Risiko in ländlicheren Gegenden da höher von Goblins angegriffen zu werden.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 8.03.2021 | 17:49
Es war ja nach D&D Goblins gefragt

eigentlich nicht explizit. Aber ich bin wohl eindeutig D&D geprägt  ;D
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 8.03.2021 | 17:53
Ganz allgemein denke ich, daß das Konzept "Goblin" flexibel genug ist, daß die Frage eher direkt an den Settingdesigner zurückgeht: "Welche Rolle willst du, daß sie in deiner Welt spielen sollen?" Einfach nur nicht weiter hinterfragte "Monster"? Pygmäenhafte Ureinwohner? Von einem David-Bowie-Verschnitt angeführte Feenwesen? Vielleicht sogar einfach nur normale Mitbürger (ob nun zweiter Klasse oder vielleicht bei hinreichendem Mangel an Vorurteilen nicht mal das) in menschlichen oder anderweitig "gemischten" Siedlungsgebieten? Geht prinzipiell alles und noch mehr.

Etwas spezieller betrachtet kann natürlich das konkret verwendete System die Auswahl einschränken, wenn es denn schon "offizielle" Goblins mit Spielwerten und allem hat und man diese so, wie sie da stehen, auch mehr oder weniger 1:1 übernehmen will. Offensichtlich ist der Knackpunkt dabei dann vor allem Letzteres... ;)

Ja und nein. Ich denke schon, dass es Genre-Konventionen gibt und die in der Fantasy doch recht stark in Richtung LotR / D&D / Warhammer gehen.

Aber prinzipiell kann ich alles reskinnen. Ich kann auch naturliebende, waldbewohnende und verschlagene Zwerge setzen. Und wäre damit noch nicht einmal weit von der folkloristischen Vorlage entfernt. Aber der typische Fantasy-Zwerg ist es halt dann nicht.

Ich kann menschenfressende, gerne schwer gepanzerte, Kohle- und Dampfindustrie-Elfen setzen... etc.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Maarzan am 8.03.2021 | 17:55
Mit Gurps Goblins gibt es noch einmal einen ganz speziellen, victorianischen Blickwinkel.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: nobody@home am 8.03.2021 | 18:23
Ja und nein. Ich denke schon, dass es Genre-Konventionen gibt und die in der Fantasy doch recht stark in Richtung LotR / D&D / Warhammer gehen.

Aber prinzipiell kann ich alles reskinnen. Ich kann auch naturliebende, waldbewohnende und verschlagene Zwerge setzen. Und wäre damit noch nicht einmal weit von der folkloristischen Vorlage entfernt. Aber der typische Fantasy-Zwerg ist es halt dann nicht.

Ich kann menschenfressende, gerne schwer gepanzerte, Kohle- und Dampfindustrie-Elfen setzen... etc.

Tja, dann verstehe ich möglicherweise die Ausgangsfrage nicht so richtig. Wenn du eh schon genau weißt, daß du bloß wieder 08/15-D&D-Goblins willst, die 08/15-D&D-mäßig herumgoblinieren...wo ist dann das Problem? :think:

Daß die Typen zu "ungefährlich" sind, kann's ja eigentlich nicht sein. D&D-Goblins mögen nicht die Typen sein, die sich irgendwelchen Möchtegern-Helden zu deren Bedingungen im offenen Kampf stellen, aber um sich bei Nacht auf einen Bauernhof zu schleichen, ein paar schlafenden Menschlingen die Kehlen durchzuschneiden, und vielleicht noch das Haus in Brand zu setzen, reicht's auch bei ihnen noch allemal...
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 8.03.2021 | 18:24
Nunja, dieser Thread hat mir schon den richtigen Input geliefert, um "mein Bild" von Goblins zu schärfen.  :)
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Achamanian am 8.03.2021 | 18:35
Ich nutze mal die Gelegenheit für ein Selbstzitat aus "Die gute Nadel":

Zitat
Von allen klassischen Rollenspiel-Monstern sind Goblins uns am ähnlichsten. Sie sind zänkisch und feige, sie buckeln nach oben und treten nach unten, und man kann sich bestens ausmalen, dass sie Rechnungen zu bezahlen und verhasste Vorgesetzte zufriedenzustellen haben und dabei immer noch ein plärrendes Kind hinter sich herschleifen müssen … Nein, im Gegensatz beispielsweise zu den Orks eignen Goblins sich kaum zur Verklärung als „edle Wilde“. Wenn ich an einem besonderes schlechten Tag in den Spiegel schaue, sehe ich einen Goblin. Man muss gar keinen großen Aufwand betreiben, um Goblins sympathisch zu machen – wenn wir uns auch nur ein bisschen mit ihnen beschäftigen, kommen wir kaum umhin, zumindest etwas mit ihnen mitzufühlen.

Kurz: Goblins sind eine etwa ebenso ernstzunehmende Zivilisation wie wir!
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Supersöldner am 30.03.2021 | 15:16
wie Verteidigen sich den  Goblins gegen Massives vordringen der Abenteuer Gilde ? wie gegen die Expansion Menschlicher Königreiche ? und wie gegen extreme Dinge wie beschworene Engel oder gegen Drachenreiter ?   
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Supersöldner am 20.05.2021 | 10:06
wie unterscheidet sich wohl ein Goblin Napoléon von dem den wir hatten ? 
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 20.05.2021 | 19:10
In so ziemlich allem würde ich sagen. Aber wenn du auf einen Anführer abzielst, der einen Eroberungsfeldzug führt: da können wir doch mal betrachten, wie Goblins denn einen richtigen KRIEG führen würden / könnten. Also nicht nur kleine Scharmützel gegen eine Handvoll Abenteurer.

Klar ist, denke ich, dass Goblins auf große Zahlen setzen. Das macht es aber noch nicht effektiv...
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: Gondalf am 4.06.2021 | 17:56

auch weil ich mir kaum vorstelle das eine Hochkultur wieder auf barbarei zurückfällt.


Europa schien im blühenden römischen Reich eine Hochkultur, viele Teile Europas fielen schon ein wenig in Barbarei zurück.

Die Reiche der Inka und Azteken, hatten unglaubliche Kenntnisse in Architektur, Landwirtschaft, Astronomie, Mathematik, eine es gab dort mehrere Schriftarten (Knoten und diese Symbole), der Staat war unglaublich organisiert. In Punkto Hygiene war man den Europäern weit voraus.
Und wie sah es 100 Jahre nach eintreffen der Europäer aus?
Wohin sind die Leute, die Ankor Wat erschufen?

Natürlich kann eine Hochkultur in Barbarei fallen.

Ich bin aber bei dir, dass man das "Modell" nicht permanent überstrapazieren sollte.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: JAW6 am 5.06.2021 | 11:26
Wer interessante Anregungen zu Goblins (SCs oder NSCs) sucht, dem empfehle ich das GRW Im Schatten des Dämonenfürsten. Hab da herrliche "Eigenheiten" gefunden.
Titel: Re: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?
Beitrag von: thestor am 6.06.2021 | 16:09
Ein Gedanke der mir gerade gekommen ist: Goblins die für Menschen das sind, was Menschen für Elfen sind.