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Pen & Paper - Spielsysteme => Fate => Thema gestartet von: Blechpirat am 14.04.2021 | 16:22
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Meine Spielleiterin bat mich um ihre Hilfe für die Darstellung einer Schlacht (im Dresden Files Universum, aber das ist hier nicht wichtig), und ich möchte hier meinen Lösungsansatz zur Debatte stellen und gleichzeitig eure Vorschläge hören.
Folgende Ziele sollen erreicht werden:
1. Wenn möglich, soll die Schlacht in einer knapp vierstündigen Sitzung abgehandelt werden
2. Die Schlacht soll auch mechanisch im Vordergrund stehen. Darstellung der Schlacht als Einzelkämpfe mit Szenenaspekten wie "Schlachtenlärm" oder "Mitten in der gegnerischen Formation" sind NICHT erwünscht, können aber natürlich als Element vorkommen.
Folgendes Problem haben wir noch zusätzlich: Auf der Gegenseite kämpft Ares mit, und es ist definiert, dass der Kriegsgott in einer direkten Konfrontation nicht geschlagen werden kann.
Mein Vorschlag:
Man bildet beide Heere als Charakter ab, ihre besonderen Vor- und Nachteile zum einen als Fertigkeiten, zum anderen als Aspekte. Jedes Heer bekommt einen Stunt, zwei Stresskästchen und zwei Konsequenzslots.
Beispiel, es kämpft Blau gegen Rot.
Name: Blau
Aspekte: Geführt von Odysseus' Schatten, hochmoderne Kommunikationstechnik
Fertigkeiten
Schatten aus Hades Unterwelt: +3
Ein Haufen Magier: +2
Stunt: Untote kennen keine Angst: Genommene Konsequenzen sind für den Gegner nicht frei nutzbar.
1 Fatepunkt
Stress: OO
Konsequenzen: 1xLeicht, 1xMittel
Regeln:
1. Das Szenario beginnt mit einem Austausch zwischen den Heeren, dabei darf pro Austausch jede Fertigkeit nur einmal angewendet werden.
2. Intermezzo: Die Spielergruppe erhält einen Auftrag, den sie lösen kann. Bei Erfolg erschafft sie einen frei nutzbaren Aspekt zugunsten der eigenen Seite. Für die Gegenseite würfelt der SL eine Probe, bei Erfolg erhält auch dieses Heer einen frei nutzbaren Aspekt. Beispiel: Vertreibe den unbesiegbaren Ares.
3. Austausch zwischen den Heeren, ggf Ausnutzung des kostenlos einsetzbaren Aspekts. Wie oben 1: Jede Fertigkeit nur einmal einsetzbar.
4. Wiederhole die Schritte 2+3 solange, bis eines der Heere Taken Out ist oder aufgibt. Alternativ: Ende nach 5 Runden, Sieger wird nach Stress/Konsequenzenlage beurteilt.
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Vorschlag: Bricht das runter auf die einzelnen Battailone/Gruppen und gebt allen am Tisch jeweils eine eigene Einheit als Figur. Damit können die sich dann auch interessant gegenseitig unterstützen bzw. behindern (Zangenmanöver, suppressing fire, etcpp.)
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Das. Lass am besten jeden SC eine Einheit kommandieren.
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Würde ich leiten, würde ich mir gerade gegen die Stirn hauen, daran nicht gedacht zu haben. Aber für die SLin wäre das eher nix, die ganzen Gegnereinheiten spielen zu müssen. Und online spielen wir auch noch, was das arbeiten mit Karten etc. nicht eben einfacher macht. Aber ich schlags ihr mal vor.
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Das. Lass am besten jeden SC eine Einheit kommandieren.
Ja, würde ich auch so machen.
Bzw. habe ich schon gemacht. Die Final-Raumschlacht unserer Space Opera-Kampagne war für das verwendete Cypher-System einfach viel zu groß, also haben wir zu Fate gegriffen.
Jeder Kampfverband wurde zu einem "Charakter" gemacht mit spezifischen Fertigkeiten, Aspekten und z.T. Stunts und dann ging es schon los. Hat super funktioniert.
Aber für die SLin wäre das eher nix, die ganzen Gegnereinheiten spielen zu müssen
Gerade bei Fate ist das doch kein Problem. Du kannst Einheiten ja so feingranular zusammenfassen oder teilen wie es für sie angenehm ist.
Dann ist halt nur der Anführer ein eigener Charakter und der Rest sind 1-2 zusammengefasste Mobs. Und die Spieler kriegen ihre Seite aufgeteilt in <Spieleranzahl> Profile.
Und online spielen wir auch noch, was das arbeiten mit Karten etc. nicht eben einfacher macht.
http://fate.masac.cz/?lang=DE
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Man könnte damit die Charaktere als Kommandanten noch wichtig bleiben eni 2 column Fate draus machen.
Also die Einheit hat Werte und der Charakter auch.
Wenn die Einheit vorstürmt würfelt man auf.. öhh.. Mobilität der Einheit + Athletik des Kommandanten.
So wäre auch die Einheit von Ares quasi unbesiegbar.
Die Armee als ganzes nimmt aber jeweils eine Konsequenz wenn eine Einheit zerstört ist.
So könnte man um Ares "herum" arbeiten und ihn dann vielleicht am Ende durch die eigene Übermacht doch besiegen.
Deine SL kann es sich etwas leichter machen indem eine Armee eben nur aus so vielen Einheiten besteht wie es Charaktere gibt. Man kann da ja beliebig fein skizieren.
Was Karten angeht.. soweit rausgezoomt auf zwei Armeen ist eine Karte doch recht einfach. Bei Dresden Files kann man dann doch einfach die Stadtkarte nehmen mit Stadtvierteln als Zonen mit jeweils leicht unterschiedlichen Eigenschaften. Auf den genauen Straßenzug kommt es ja nicht an.
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... und wie ist es gelaufen?
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... dabei darf pro Austausch jede Fertigkeit nur einmal angewendet werden.
Das ist normalerweise keine Regel bei Fate oder? Ich würde vielleicht eher eine einheitliche Liste Werte machen. Die Idee bei Fertigkeiten bzw. Approaches ist ja, dass sie eine gemeinsame Vergleichsbasis für die Entitäten herstellen und die Individualisierung kann man dann über Aspekte machen.
Also vielleicht so:
Conquering
Holding
Raiding
Retreating
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... und wie ist es gelaufen?
Anders als von der SL geplant haben die Spieler vor der Schlacht noch mal hart auf die Bremse getreten und was anderes gemacht. Wir sind also nicht fertig. Die SL hat zudem "abredewidrig" der Spielerseite noch einen Aspekt mit freier Nutzung gegeben - was zusammen mit einem guten Wurf schon zu einer ersten Konsequenz geführt hat. Das mag aber Absicht gewesen sein: Der Stunt der Gegenseite war, keine Konsequenzen nehmen zu können, solange Ares sie anführt. Damit war klar, wie der Hase läuft. Insgesamt haben wir deshalb zwei "Austausche" zwischen den Armeen gesehen, was das Problem "Ares" sehr betont hat. Es war dann aber auch schon die zweite Mission, Ares auszuschalten - die mussten wir aber mitten drin abbrechen, weil es dann doch sehr spät wurde, vor allem für die Eltern.
Stress wird jetzt aber keine Rolle mehr für die Armeen spielen, das ist klar.
Wie sie es sich vorstellt, jetzt die Missionen noch in Richtung Spannungsbogen noch dramatischer zu machen, weiß ich nicht. Müsste für mich auch nicht sein, war aber ihr Ziel.
Ich werde berichten, aber wir spielen dieses WE nicht.
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So, wir sind durch.
Mechanisch wurde es durchaus noch mal spannend, weil unsere Armee den freien Einsatz in den Angriff getan hat, nachdem Ares vom Schlachtfeld vertrieben war - und dann bei der Verteidigung so schlecht gewürfelt hat, dass wir einen Shift vor "taken out" waren.
SL-seitig wurde das dann nicht genutzt - die Gegner flohen nach unserer nächsten Mission.
Mein Fazit: Das Gewürfel hätten wir uns sparen sollen. Schlachten sind SCHWER.
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Ist jetzt natürlich ein bißchen spät, noch konkrete Vorschläge für diese Situation zu machen, zumal es sich im Moment und aus der Ferne ohnehin so anhört, als wären weniger die Regeln das Problem gewesen... :think:
Nichtsdestotrotz wollte ich am Rande für die Zukunft und eventuelle interessierte Mitleser kurz erwähnt haben, daß das Fate-Handbuch (SRD (https://srd.faterpg.de/fate-handbuch/)) in den Kapiteln "Subsysteme" und "Zusätze"(*) gleich mit drei verschiedenen Ideen aufwartet, wie man größere Konflikte abhandeln könnte; relevant wären da die Abschnitte "Kompanien", "Das bedeutet Krieg: Massenkampf", und "Tropfen im Teich: Optionen für Massenkonflikte". Selbst wenn man nichts davon 1:1 übernimmt, sollten sich da doch für den persönlichen Geschmack eigentlich ein paar Anregungen finden lassen.
(*) Die "Zusätze" und mit ihnen "Tropfen im Teich" sind nebenbei im englischen Fate System Toolkit nicht enthalten; bei denen handelt es sich um Übersetzungen der "Fate Core Commissions" auf Evil Hats Downloadseite (https://www.evilhat.com/home/fate-core-downloads/), die meiner trüben Erinnerung nach etwas älter als das Toolkit selbst und anscheinend in dieses nicht mit aufgenommen worden sind.
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Ach, das kann auch alles das müde gerante eines alternden SLs sein, der ohnehin immer denkt, er könne alles besser leiten ~;D
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Um dem Komplexitätswahnsinn auf SL-Seite Herr zu werden wäre es auch denkbar, dass gegnerische Heer nicht durch einzelne Einheiten, sondern als richtig dickes Monster (https://srd.faterpg.de/fate-handbuch/subsysteme/monster/) darzustellen. Dann bleibt es übersichtlicher, aber spannend.