- Egon Spengler erscheint als Geist. Ich hatte es befürchtet. Anfangs sehr schön inszeniert als körperlose Kraft - wenn man denn einen derartigen Auftritt zwanghaft in der Geschichte haben will, meinetwegen so. Aber am Schluss manifestiert er sich vollständig, in bester, glitzernder Disney-Manier. Hey Moment, werden nicht fast alle Geister in dieser Story zu karikaturenhaften Monstern? Nicht er, er hat den Helden-Bonus, auch optisch!
- Gozer und Phoebe Spengler machen im Endkampf die Harry-Potter-gegen-Voldemort-Nummer, die schon bei Harry idiotisch wirkte: Ein Energiestrahl trifft auf den anderen, und im elektrischen Kräftemessen wandern sie vor und zurück. Igitt.
- Gozer packt händisch die Protonenstrahlen, um sie von sich zu reißen. So geschehen im bestenfalls mittelmäßigen Ghostbusters-Comic von IDW, hat da schon als unlogisch und absurd genervt. Aber als Element im Film: Geister, die Protonenströme anfassen können als wären es Lassos?? Ernsthaft? Es geht so weit, dass Gozer den Strom zurück zieht und einen Ghostbuster damit von den Füßen reißt, als sei der Protenenstrom ein Seil beim Tauziehen. Ehrlich gesagt idiotisch.
- Man kann die Terror-Hunde in Geisterfallen einfangen, ja okay. Aber auch, wie an einer Stelle geschehen, ohne sie vorher in einem Fangstrahl einzufangen?? Und ... man kann ein götzengleiches Wesen wie Gozer ebenfalls in Geisterfallen einfangen, wenn man nur genug davon aufbaut (wie in dieser einen Folge der Zeichentrickserie damals)?? Echt jetzt?
- Das Kreuzen der Ströme ist schlecht, haben wir alle verstanden. Also sauschlecht, kommt mit Pech dem Zünden einer Bombe gleich. Deswegen stören in Legacy zwei Sachen: Erstens, der olle Egon hat unter der Mine ein Gerät gebaut, das absichtlich, regelmäßig vier Protonenströme zu einem gebündelten Strahl kreuzt, und zwar unbeaufsichtigt, per Automatik!! Und zwar, um die Gegend zu schützen?! Das Explosions-Risiko war ihm wohl egal. (Oder das Kreuzen der Ströme ist doch nicht so schlimm wie in Ghostbusters 1 so sorgfältig etabliert, nur wird im neuen Film vergessen, das an irgendeiner Stelle so zu erklären.) Zweitens: Die drei überlebenden alten Knaben rauschen in die Szene, ballern auf Gozer, und das erste, was sie machen ist ihre Protonenströme kreuzen, wie als sei es ihr Standard-Move. Hat ja beim ersten Mal schon so schön funktioniert. Halt Moment, hat's ja gar nicht, da waren die Tempeltore das Ziel, und deswegen hatte es Sinn ergeben.
- Die Terror-Hunde haben immer noch die selbe Herangehensweise wie beim ersten Mal. Meinetwegen. Aber ebenso wichtig ist doch dabei, dass dann Gozer sterbliche Repräsentanten der Gegend "die Form des Vernichters" wählen lässt! Diesmal kein Wort davon. Alles, was Gozer diesmal will, ist ... auf ihrem Thron in irgendeiner Mine zu ... chillen?? Haben die Filmfritzen das Wählen einfach diesmal rausgelassen, weil es schon so entsetzlich in dem Remake verwurstet wurde (diesem Remake, das es angeblich 2016 gegeben haben soll)? Warum hat Gozer nach ihrem seit Ewigkeiten herbeigesehnten Erscheinen nichts vor, sondern wartet stumpf auf ...
- ... das nächste, noch dickere Ding: Phoebe Spengler tritt vor sie, und ... erzählt ihr Kinderwitze. Nicht nur einen: Einen nach dem anderen. Okay, meinetwegen ist eine von Phoebes Eigenschaften, dass sie furchtlos ist. Die vier Männer im ersten Teil hatten in dieser Situation eher Bammel, auch ihr Opa, aber nicht die zwölfjährige Phoebe. Meinetwegen. Aber diese Szene ist nur lächerlich, und nicht, weil die Witze völlig unwitzig sind, sondern weil Gozer Phoebe nicht einfach röstet, und sich stattdessen in Seelenruhe austricksen lässt.
- Man glaubt kurz, die Partikel von Egon Spenglers erlöstem Geist lösen sich auf und formieren kurz ... das Ghostbusters-Logo? Igitt, absolutes Corporate-Denken noch nach dem Tod?!
- Sigourney Weaver taucht ja gar nicht in der Handlung auf, das war nur ein Trick, um uns ins Kino zu locken! Sie ist nur in einer völlig sinnlosen Abspann-Szene dabei.
- Und schließlich, eigentlich das dickste Ding von allen: Die Background-Story von Legacy ist laut Ray Stantz, dass das Geisterjagen unwirtschaftlich wurde, nur noch Egon hat weiter geforscht. Warum wollte Ray stattdessen in seinem unrentablen Buchladen sitzen? Keine Ahnung, wird nicht erklärt. Dann kam Egon mit dem dringlichen Gesuch auf die anderen drei zu, sie müssten ihm beim Abwenden der Apokalypse helfen ... und sie sollen ihm schlichtweg nicht geglaubt haben?! Seine besten Freunde, mit denen er bereits in exakt solchen Abenteuern war?? Igitt.