Systemname | Ca. Zahl an Fertigkeiten | Experten in Fertigkeiten beherrschen davon ca. | ExpertenRatio |
Mythras (AndreJarosch) | 56 | 6 | 10% |
ArneBabs EWS | 25 + 20 Berufe | 7 | 16% |
Runequest (AndreJarosch) | 73 | 12 | 16% |
Warhammer IV (unicum) | 45 | 8 | 18% |
D&D 3.5 (Zed) | 45 | 8 | 18% |
Morfs 1D6 | 28 | 6 | 21% |
Splittermond (Horadan) | 27 | 7 | 25% |
Against the Darkmaster (QuantizedFields) | 23 | 8 | 34% |
Advanced 5e (Selganor) | 20 | 8 | 40% |
Egal wie Euer System „Fertigkeiten“ nennt (Talente, Feats, Klassenfähigkeit…), ich beziehe mich auf (überwiegend weltliche) Fertigkeiten, die sich nach und nach verbessern lassen.Magiewirken und Waffenfertigkeiten sollen auch nicht dabei sein.
Übergreifend möchte ich sagen, dass ich über die Jahre hinweg immer weniger von Fertigkeiten halte. Sie sind keine schlechte Idee, aber sie zwingen Spieler*innen dazu, nur im Rahmen ihrer Fertigkeiten zu denken. "Ich bin nicht gut im Einschüchtern, also werde ich versuchen nie so etwas zu RPen." oder "Ich bin zwar ein Priester, aber meine Religion ist schlecht also kenne ich meinen eigenen Glauben nicht sehr gut." Das sind Betrachtungen, die m.M.n nicht durch ein "besseres" Fertigkeiten System gelöst werden kann, weil es ein Problem oder Symptom von Fertigkeiten sind.
Infinity 2d20 hat "Hacking", "Science" und "Tech", oder auch "Thievery" was man im Hacking-Kontext ebenfalls plausibel nachvollziehen könnte. Versuche ich mit Hacking unauffällig zu bleiben, ist das eine Probe auf "Hacking" oder "Stealth?"
Themenfeld „Sind Experten möglich, und gibt es nicht zuviele Dullis?“Ich sehe es zum Teil auch so, versuche aber dort rauszukommen, indem auch die Nutzung von Fertigkeiten Auswirkungen wie Kämpfe haben kann. Und es gibt ein verkürztes Kampfsystem (als Option), in dem der Kampf gegen einen Gegner wie ein Wurf auf eine Fertigkeit abgehandelt wird.
These: Kampf und Magie – die sind in den Systemen zumeist gut geregelt. Fertigkeiten häufig nicht.
…
Siehst Du das für Dein System, nämlich EWS auch so, oder sind Fertigkeiten insgesamt wirklich toll geregelt? Warum?
Ich habe mal über eine Woche mehrere Stunden pro Tag damit zugebracht, die Fertigkeiten für einen Gurps-Charakter zu bauen. Danach waren auch alle Fertigkeiten konsistent mit dem Charakter und ich hatte ~20 Fertigkeiten gewählt (und es war eine Woche Schulferien), aber der Aufwand war übermäßig, v.a. weil ich am Ende vielleicht die Hälfte der Fertigkeiten überhaupt je genutzt habe — in mehreren Jahren Spiel. Der Charakter hat mich allerdings stark geprägt, ich habe in der Welt 10 Jahre regelmäßig gespielt, und ich kannte und mochte seinen Hintergrund so sehr, dass ich als nächsten Charakter eine Pilotin aus seiner Einheit gespielt habe, für die die Definitionsarbeit („wie sind die Leute der Raumpatrouille“) also auch nützlich war.
Themenfeld „Handhabung von vielen Skills“, zB Rolemaster
Du hast Erfahrung mit einem System mit vielen Skills (61+) gemacht, nämlich mit Gurps.
Stört Dich die Vielzahl der Skills? Du brauchst im Alltag wahrscheinlich immer nur die 15 gleichen Skills (Wahrnehmen, Menschen einschätzen, Bluffen, Schleichen, Laufen…), richtig? Geht die Übersichtlichkeit stark verloren, dadurch dass soviele andere Fertigkeiten auf dem Charakterbogen stehen? Ist die Spielgeschwindigkeit zu lahm, weil jede Kleinigkeit nachgeschlagen werden muss? Wünschst Du Dir regeltechnisch eine Vereinfachung, oder handwedelt ihr in der Praxis sowieso viele Situationen, die gerade „nicht wichtig“ sind?
Was mich stört ist, wenn der Abstraktionsgrad nicht gehalten wird und „Orchideen“fertigkeiten diese Zahl durch ungewöhnlich engen, aber gleichrangig behandelten Fokus erhöhen.
Quoted for truth.
In den meisten Systemen stimmt die Gewichtung von Fertigkeiten, die im Abenteureralltag ständig gebraucht werden, gegen Fertigkeiten mit ganz speziellem Einsatzbereich üblicherweise nicht. Die Gewichtung muss zur Core Story des Spiels und der Runde passen. Das läuft entweder über den Abstraktionsgrad oder darüber, dass die Orchideenfähigkeiten (schönes Wort btw) grundsätzlich anders behandelt werden, z.b. als Spezialisierungen oder als spezielle Traits statt als Fertigkeiten.
Könnte dieses Problem nicht dadurch gelöst werden, dass die Charaktere genügend Skillpunkte bekommen?
Im Regelfall kann ich dann auch einfach mehr Punkte in die universell nützlichen Fertigkeiten versenken.Die wären in meiner Vorstellung ja schon abgedeckt analog zu den RuneQuest Standard-Fertigkeiten.
Und wie ist es mit den grobkörnigen Fertigkeitensystemen (wenige Fertigkeiten)? Vermisst Ihr D&D 5e-Leute nichts? :)
Themenfeld „Handhabung von wenigen Skills, aber vollständiger Skillliste“, zB D&D 5eWeitere "Spezialisten" werden in A5E durch Specialties abgehandelt (unvollstaendige Liste beim Skill in der Liste der Skills). Wenn man eine Aktion macht bei der einer (oder mehrere) dieser Specialties relevant werden kann (z.B. herbalism beim Medicine Skill) erhaelt man 1d4 als Expertise Die auf den Wurf. Wenn mehrere Specialties zaehlen sollten (z.B. Rogue mit Agile Athlete Skill Trick und Swinging Specialty von Athletics schwingt sich per Kronleuchter durch den Raum) dann erhoeht jeder weitere Expertice Die den Wuerfeltyp um eine Stufe (im Fall des Rogues also nicht +1d4+1d4 sondern +1d6)
Du hast Erfahrung mit einem System mit derartiger Skilliste (bis 20 Fertigkeiten) gemacht, nämlich mit _________________.
Ist „grob granuliert“ nicht eine Mogelpackung? Angenommen es gibt bei Dir nur „Athletik“, worunter zB Laufen, Rennen, Springen und Klettern fallen, dann hast Du einen abstrakten Wert für Athletik, aber es muss trotzdem geregelt werden, wie schnell Du laufen, wie lange Du rennen, wie weit Du springen und wie gut Du klettern kannst, richtig? Entweder ist das alles dann doch, aber nur versteckt, feingranuliert unter „Athletik“ geregelt oder Du und die Spielleitung müssen Antworten auf diese Fragen ständig erfinden. Oder es wird immer abstrakt abgehandelt: „Die Grube ist so groß*, dass sie schwer zu überspringen ist, darum bestehe eine schwere Athletikprobe.“ (*keine Meterangaben nötig) Wie ist es bei Deinem System?
Gibt es nicht außerdem häufig Probleme, eine Handlung einzusortieren? Ist das Aushorchen von einfachen Leuten, was in ihrer Provinz aktuell so abgeht, „Diplomatie“ oder „Volkskunde“ oder „Kneipenwissen“? Worin siehst Du Vorteile Deines grobgranulierten Systems mit wenig Skills, welche Nachteile siehst Du?