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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Pen & Paper - Umfragen => Thema gestartet von: Vanakalion am 29.05.2022 | 04:57

Titel: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 29.05.2022 | 04:57
Kaum ein Archtypus hat soviele Facetten, wie die Hexe. Historisch kennt man sie in gutmütiger und böswilliger Form. Letztere wird heute satanischen/okkulten Gruppierungen zugeordnet, die moralisch und juristisch als sehr fragwürdig gelten. Die gutmütige Form nennt sich heute Wicca und ist dem esoterisch spirituellen Neopaganismus zuzuordnen. Fast alle haben die Gemeinsamkeit, daß ihnen übernatürliche Kräfte nachgesagt werden. Im Mittelalter wurde quasi jede/r, die/der wissenschaftliches Verständnis aufbrachte und in nutzbarer Erkenntnis darbot der Hexerei bezichtigt. Man wurde schlicht für die Kirche unbequem. Die bösartige grimmsche Hexe entstammt der Märchenwelt, eine Sonderform der Hexenkunst nennt sich Voodoo.

Im Rollenspiel ist die Hexe meist eine zauberspruchklopfende Magierin, die sich nur im Spruchsortiment von anderen Magiern unterscheidet. Dies ist ein untragbarer Mißstand. Hexen/Hexer verfügen m.E. über keinerlei Spruchmagie, sondern mysteriöse Befähigungen.

Palladium ist in diesem Sinne das einzige Werk, das die bösartige Hexe so darstellt, daß sie dem Volksaberglauben nahekommt, während Warhammer als einziges Werk die gutmütige Hexe in Form der Wise Woman/Hedge Wizard so präsentiert, daß sie dem traditionellen Cunning Folk entspricht.

Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Quaint am 29.05.2022 | 06:33
Was für ein Schmarrn. Was soll Voodoo denn mit dem klassischen Hexenbild zu tun haben? Und Wicca arbeiten durchaus mystisch-religiös nicht wissenschaftlich. Und wenn es schon Magie gibt, warum bitte sollte eine Hexe im RPG nicht - auf ihre Art - zaubern? Wieso den Sonderweg mit mystischen Befähigungen und was soll die überhaupt von regulärer Magie unterscheiden?
Und dann noch die Sache das ich auch nicht unbedingt das eine feste Bild von Hexen habe, sondern das kommt halt auch aufs Setting an, nech...
DSA Hexe ist halt nochmal was anderes als die Muhmen vom Buckelsumpf in the Witcher.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 29.05.2022 | 08:02
wie Qaint schon sagte, Voodoo und Hexe sollten begrifflich ncht zusammengeflanscht werden,
weil Hexe ist eine mitteleuropäische Bezeichnungstradition.

du vermengst wild europäisch-mittelalterliche Hexe(r) Vorstellungen/gelehrte Darstellungen mit modernen Rollenspielen, das kann nur schiefgehen.

die ollen Inquisitoren kannten sehr wohl teuflische Gesänge und das sprichwörtliche Verfluchen hatte unter anderem auch sprechende Komponenten (verbale Fluchformeln)

Dir schmeckt es nicht, dass RSP Hexen Spruchmagie wirken dürfen = persönliche Spielvorliebe

andere Systeme, andere bediente Vorlieben. Alle haben ihre Gleichwertigkeit.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 29.05.2022 | 08:20
Im Mittelalter wurde quasi jede/r, die/der wissenschaftliches Verständnis aufbrachte und in nutzbarer Erkenntnis darbot der Hexerei bezichtigt.
was für ein Unsinn
A es war Häresie an Hexerei zu glauben
B ist Physik ein eigenständiges Gebiet oder eine Unterform der Mathematik?

Zitat
eine Sonderform der Hexenkunst nennt sich Voodoo.

Zitat
während Warhammer als einziges Werk die gutmütige Hexe in Form der Wise Woman/Hedge Wizard so präsentiert,
Nein
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Grey am 29.05.2022 | 08:20
Im Mittelalter wurde quasi jede/r, die/der wissenschaftliches Verständnis aufbrachte und in nutzbarer Erkenntnis darbot der Hexerei bezichtigt. Man wurde schlicht für die Kirche unbequem.
*seufz* Ja, diese Vorurteile halten sich hartnäckig. Dabei fand (a) die Hexenverfolgung nicht im Mittelalter statt, sondern in der Neuzeit, (b) wurde sie von der katholischen Kirche offiziell abgelehnt und (c) gibt es keinerlei Nachweis für eine gezielte Verfolgung von Menschen wegen wissenschaftlicher Aussagen. (Siehe hierzu auch die Blogartikel Die Hexenverfolgung: Missverständnisse und Mythen (https://inforo1300.wordpress.com/2020/04/17/die-hexenverfolgung-missverstaendnisse-und-mythen/) sowie Die katholische Kirche und die Wissenschaft (https://inforo1300.wordpress.com/2017/05/10/die-katholische-kirche-und-die-wissenschaft/) von Benjamin Lammertz, Historiker mit dem Schwerpunkt Hochmittelalter.)

EDIT: @Lichtschwerttänzer war schneller.

Zur Eingangsfrage: Rollenspieltechnisch definiere ich die Abgrenzung von Hexen zu Magiern genau umgekehrt wie der OPoster. Magier sind die mit der Systematik, Hexen die mit dem Sammelsurium von Zaubern.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Swafnir am 29.05.2022 | 08:45
Die Hexenverfolgung ist ein Phänomen der Frühen Neuzeit. Ich empfehle hier die Bücher von Wolfgang Behringer sowie eine kommentierte Version des Hexenhammers.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 29.05.2022 | 08:51
Hexen sind in erster Linie "Wissende".
Und wahrscheinlich auch "Macht Suchende."
Sie haben Kontakt zu ihrer " Macht" und können sie benutzen.

Im Gegensatz zur Normalbevölkerung die vielleicht weder sucht noch weiß.

Wissen ist natürlich auch Macht. Und Macht macht gefährlich- für alle, die bereits an der Macht sind, und diese nicht teilen wollen.
Oder die ihre Macht sogar gefährdet sehen.
Oder die, die sich vor der Macht der Hexer fürchten.

Vielleicht haben Hexen deswegen nicht allzu viele Freunde. Müssen ihre Macht gegenüber der Gesellschaft geheimhalten.
Und offenbaren sich nur anderen Hexen, mit denen sie sich teilweise zu Zirkeln zusammen schließen.

IdR. leben sie ihre Kräfte eher im Verborgenen aus. Es sei denn Hexerei ist in ihrer Gesellschaft zumindest teilweise akzeptiert (siehe Witcher).

Häufig haben sie, um nicht ganz so einsam zu sein auch Tierfreunde und Vertraute.

Sie müssen sich sehr gut überlegen wem sie sich offenbaren, denn die Gefahr eines Tages verraten zu werden ist immer da.

Manchmal leben Hexen auch in Symbiose mit einer Dorfgemeinschaft. In dem Fall tarnen sie sich vielleicht als Kräuterhändler oder Geburtshelfer, Naturheiler etc.

Edit.
Zur Abgrenzung zu Magiern.
Der "Magier" gilt eher als studierter Wissenschaftler, der sich mit der "Alchemie und den Mysterien" befasst.
Und ist im Gegensatz zu Hexerei Praktizierenden damit gesellschaftlich angesehen.
Man gilt damit mehr oder weniger als "Gelehrter."
Die Magie der Hexen ist dagegen intuitiver, ursprünglicher, und knüpft stärker an die Naturmagie an. Da für Außenstehende nicht nachvollziehbar ist, wo sie herkommt, und wie sie funktioniert, wirkt sie auf viele Unwissende gefährlich und bedrohlich.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 29.05.2022 | 09:15
Im Rollenspiel- und Fantasykontext allgemein? Da ist für mich "Hexe/Hexer" einfach das griffige Schlagwort, zu dem die (insbesondere NSC-)Bevölkerung gegenüber den Magieanwendern greift, denen sie nicht oder wenigstens nicht so recht über den Weg traut; über die Ausbildung und Fähigkeiten der/des so Bezeichneten sagt es genau nichts aus.

Daß individuelle Systeme und Settings dann darauf aufbauen und doch eine gaaanz eigene "Hexenmagie"-Tradition oder ähnliches daraus basteln wollen, geht auf deren Kappe. Persönlich bin ich gar kein so großer Fan davon, weil's für mich so ein gewisses Geschmäckle hat; offensichtliche Vorurteile soll man mMn nicht nachträglich als Tatsachen festzuschreiben versuchen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Anro am 29.05.2022 | 10:16
Lerne:
Mittelalterliche Fakten sind immer alle falsch (außer Du kannst Quellen benennen, dann geht die Wut nicht gegen dich) und die Experten im Internet nicht chill oder schlechte Kommunizierer.

Voodoohexe hab ich schonmal gehört, ist kein Begriff vom op. Bügelt eure Hosen.

Was meine Definition von Hexen angeht (wäre ja lame nur Negatives zu schreiben und die Hauptfrage nicht aus eigener Perspektive zu beleuchten.)

Für mich sind Hexe*r emotionale Zauberi.
Je nachdem ob es Mitgefühl, Rache, Gier, Leidenschaft oder Wut ist sind es ggf. andere Hexen. Rituale um die Gefühle zu materialisieren sind überliefert, in Zirkeln geteilt oder "eingeflüstert".
Kommt sehr auf das Setting an.

Untrainierte Magiewirkende mit anfangs unklaren Wirkungen und daher teilweise horrenden Kosten sind ebenfalls denkbar.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 29.05.2022 | 11:06
Allgemein würde ich das "für's Rollenspiel" gar nicht definieren wollen. Für spezifische Settings gerne, dann lautet die Antwort: Je nachdem... ;)

Ein Ansatz, der mir mehrmals untergkommen ist (Midgard, tw. LARP): Hexen/Hexer sind Leute, die ihre magischen Kräfte über einen i-wie überirdischen Patron erhalten, und von diesem abhängig sind. Die Natur dieses Patrons bestimmt dann idR auch, ob Hexe zbw Hexer gut, böse oder Idontcare sind.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 29.05.2022 | 11:07
Laut Wikipedia habt ihr schon Recht. Hexerei ist zwar nahezu so alt, wie die Menschheit, Verfolgung kam jedoch tatsächlich erst Ende 1400 auf. Häresie war das juristisch verfolgte Delikt, was im Grunde bedeutete, daß man die Doktrin der Kirche in Frage stellte. Ich will nicht nachzählen müssen, wieviele tatsächlich aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnis biblische Inhalte widerlegten und deshalb ins Gras beißen mussten. Es gab eben schon immer hellere Kerzen auf der Torte, sonst hätte sich die Menschheit nie weiterentwickelt. Heute ist die Bibel nur ein verblassendes Märchenbuch, dessen Stuß nur noch eine Minderheit glaubt.

In fiktiven Medien wird die Realität naturgemäß gerne mehr oder minder stark mystifiziert. Insbesondere Rollenspiele haben hierbei eine Vielfalt an Typisierungen hervorgebracht, die zum Großteil keinerlei Bezug zum volkstümlichen Vorbild haben. Ein Paradebeispiel ist Rolemaster, indem jeder Magier dank Spruchlisten zum Sprücheklopfer wird. Selbst Theologen und Psioniker werden in den selben Topf geworfen. Ein langweiligeres Magiesystem ist mir noch nicht begegnet. Das vorbildliche Gegenstück ist zweifellos Palladium, das jeden Magier zu einer Besonderheit macht. Nachteil: Dadurch sind nur wenige davon als SC sinnvoll. Die Hexe bildet hier keine Ausnahme und steht im Pakt mit dem Teufel, der ihr Befähigungen gewährt.

https://en.wikipedia.org/wiki/Cunning_folk
Warhammers wise woman und hedge magic werden dieser Vorstellung gerecht. Die böse Hag und deren Steigerung wird für meinen Geschmack schon zu abstrakt und deckt sich kaum bis gar nicht mit der Definition Palladiums. @Issi liegt mit seiner Darstellung nicht daneben.

Anm.: Diese beiden Hexenbilder entsprechen einzig meinen persönlichen Idealentsprechungen. 
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 29.05.2022 | 11:18
Hexerei ist zwar nahezu so alt, wie die Menschheit, Verfolgung kam jedoch tatsächlich erst Ende 1400 auf.

Entweder du grenzt Hexerei auf ihre christlich-europäische Bedeutung ein, oder du nutzt es als BVezeichnung für ein allgemeines Phänomen. Beides gleichzeitig ist... schwierig... ;)

Die Verfolgung von Personen, die mit angeblicher Schadzauberei andere Leute treffen, ist ebenfalls so alt wie die Menschheit. Dieses Phänomen findet sich sowohl in historischen oder anthropologischen Quellen immer wieder, als auch heute noch als ganz reales Verbrechen in manchen Ländern. Das gab es auch im Mittelalter in Europa in Einzelfällen (und gegen die Doktrin der Kirche); nur die Hysterie und Massenverfolgung ist ein Phänomen der Neuzeit.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Variety am 29.05.2022 | 11:28
Mein Hexen-Bild im Rollenspiel ist von den MIDGARD-Abenteurertypen geprägt. Davon unterschieden sind mein historisches und mein literarisches Hexen-Bild. Die drei sind nicht kongruent.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 29.05.2022 | 11:31
Es war doch danach gefragt, wie man selbst Hexen im Rollenspiel  bzw. Fantasy Welten definiert?

A la "Was sind die? Wie leben die? Wie grenzen die sich von Zauberern und anderen Magie Figuren ab?
Das hängt natürlich auch davon ab, welche Welten man bespielt.


Oder habe ich da was falsch verstanden?
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Oberkampf am 29.05.2022 | 11:45
Zur Hexerei/Hexenverfolgung im Mittelalter und in der frühen Neuzeit ist ja schon alles gesagt. Von Voodoo habe ich tatsächlich nur popkulturelles Wissen, also hätte ich kein Problem, es für mein Setting/Rollenspiel unter Hexerei einzuordnen.

Da ich rollenspielerisch sehr von Midgard - Das Fantasy Rollenspiel beeinflusst bin (jedes Fantasyrollenspiel, das ich neu ausprobiere, sollte für mich das perfekte Midgard sein, und wenn ich meinen persönlichen herzensbrecher fertig habe, wird er genau das sein), würde ich mich diesem Verständnis anschließen:


Ein Ansatz, der mir mehrmals untergkommen ist (Midgard, tw. LARP): Hexen/Hexer sind Leute, die ihre magischen Kräfte über einen i-wie überirdischen Patron erhalten, und von diesem abhängig sind. Die Natur dieses Patrons bestimmt dann idR auch, ob Hexe zbw Hexer gut, böse oder Idontcare sind.

Kurzum, ich würde (ganz in D&D-Tradition) Magie in Arkane Magie (für Magier und Zauberer) und Göttliche Magie (Priester, Geweihte, Paladine) und ggf. Urtümliche Magie (für Druiden, Schamanen, Hüter) einteilen. Magier sind die typischen Buchgelehrten, Zauberer sind die wilden Talente mit angeborener Begabung, und eine besondere Form davon sind Hexen/Hexer, die ihre Talente durch Pakte mit Übernatürlichen Kreaturen verstärken.

Eine andere Form der Zaubererspezialisierung wären Naturhexer/Naturhexen, die durch eine besondere Verbindung zu Kraftlinien und durch Nutzen von Kräutern und Tieren (Vertrauten) ihre Magie wirken.

Meine gegenwärtige Planung (für meinen Herzensbrecher) sieht tatsächlich so aus, die Zauber/Zauberkräfte in Schulen zu unterteilen, die der Charakterklasse zugeordnet sind. Das heißt, Zauberer/Hexen haben nicht die gleichen Sprüche wie Magier, aber sowas wie den Bösen Blick und Unglücksfluch oder Liebestrank und Giftapfel usw., eben Sachen, die popkulturell mit ihnen in Verbindung gebracht werden - allerdings auf ein actionlastiges Fantasysetting übertragen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 29.05.2022 | 11:48
Es war doch danach gefragt, wie man selbst Hexen im Rollenspiel  bzw. Fantasy Welten definiert?

A la "Was sind die? Wie leben die? Wie grenzen die sich von Zauberern und anderen Magie Figuren ab?
Das hängt natürlich auch davon ab, welche Welten man bespielt.


Oder habe ich da was falsch verstanden?
Die Welten spielen m.E. keine Geige. Die Hexen, die ich als Evangelium betrachte, bevölkern Midgard, die alte Welt, Hârn, uvm. gleichermaßen. Deren meist eigenwillige Setting-Ausgeburten blende ich bewußt aus um sie zu ersetzen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Variety am 29.05.2022 | 11:53
Es war doch danach gefragt, wie man selbst Hexen im Rollenspiel  bzw. Fantasy Welten definiert?

Meine Antwort ist bewusst setting-agnostisch formuliert, denn MIDGARD (nicht Midgard) ist nur ein Regelsystem.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 29.05.2022 | 11:57
Hallo,

...wenn man sich zurück Setzt. Kann man den Hexer als Kräuterkundigen, als Körper-Manipulator oder was anderes Vorstellen. Nun.
Aber die wurden schon von anderen Berufen/Klassen besser oder Dargestellt. Vielleicht wollte man nur das Bild des Hexer/in, ins Rollenspiel nahe bringen.

Ein anderes Bild, würde eventuell bei der Menge von P&P etwas Abstrakt wirken.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 29.05.2022 | 12:05
Meine Antwort ist bewusst setting-agnostisch formuliert, denn MIDGARD (nicht Midgard) ist nur ein Regelsystem.
Es gibt auch "Hexen" in moderneren, fiktiven Welten.
Muss nicht zwangsläufig eine mittelalterliche Welt sein.

Würde "Jedi/Sith" jetzt zum Beispiel auch als "SciFi Hexer" sehen.
Sie nutzen halt "die Macht."( Zum Guten oder Schlechten je nach Intention des Zauberers)

Sprich: Die Macht beinhaltet Beides: Leben und Tod. Wachstum und Zerstörung etc.
Kommt eben darauf an, wer sie wie nutzt.




Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 29.05.2022 | 12:08
Anm.: Der Begriff Midgard ist bereits mehrfach gefallen und wurde von zahlreichen Publishern mißbraucht. Gemeint ist wohl das Original von Jürgen E. Franke, das in der gleichnamigen Welt angesiedelt ist.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: tartex am 29.05.2022 | 12:12
Im Rollenspiel ist die Hexe meist eine zauberspruchklopfende Magierin, die sich nur im Spruchsortiment von anderen Magiern unterscheidet. Dies ist ein untragbarer Mißstand. Hexen/Hexer verfügen m.E. über keinerlei Spruchmagie, sondern mysteriöse Befähigungen.

Palladium ist in diesem Sinne das einzige Werk, das die bösartige Hexe so darstellt, daß sie dem Volksaberglauben nahekommt, während Warhammer als einziges Werk die gutmütige Hexe in Form der Wise Woman/Hedge Wizard so präsentiert, daß sie dem traditionellen Cunning Folk entspricht.

Da fehlt eindeutig noch DSA, wo die Hexen schon seit den 1980igern klar und abweichend von deiner Darstellung definiert sind. Und die Wirkungsbreite von DSA hierzulande muss man ja nicht diskutieren.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 29.05.2022 | 12:14
Würde "Jedi/Sith" jetzt zum Beispiel auch als "SciFi Hexer" sehen.

Im Star Wars Universe gibts explizit Hexen genannte Leute; fragt mich nicht nach Details...

Mir scheint, Vanakalion redet mehr oder minder von klassischer Fantasy. In solchen Settings mag ich Hexen, in denen man die klassischen Sagen-Klischees wieder erkennt. Wie immer sich das regeltechnisch auswirkt oder umgesetzt ist. DSA-Hexen mocht ich bspw mal ziemlich gern, inzwischen reiten die mir zu sehr dieses Vertrautentier=Totem-Pferd zu Tode...

Aber letztendlich kann alles eine Hexe sein, wenn die Situation entsprechend und genug Brennholz vorhanden ist...  >;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 29.05.2022 | 12:14
Es war doch danach gefragt, wie man selbst Hexen im Rollenspiel  bzw. Fantasy Welten definiert?

A la "Was sind die? Wie leben die? Wie grenzen die sich von Zauberern und anderen Magie Figuren ab?
Das hängt natürlich auch davon ab, welche Welten man bespielt.


Oder habe ich da was falsch verstanden?

Nun, meine Definition habe ich ja genannt: "Hexen" sind für mich in erster Näherung nichts Objektives, also muß ich sie auch nicht spielmechanisch irgendwie abgrenzen. Eine hinreichend abergläubische Dorfbevölkerung mag den Gelehrten, der im Turm wohnt, entschieden zu viele Bücher hat, und nachts durch ein seltsames Rohr die Sterne beobachtet, ja schon allein aufgrund dieser Tatsachen für einen "Hexenmeister" halten -- das ändert nichts daran, daß er womöglich selbst am meisten überrascht wäre, wenn er plötzlich anfinge, wild herumzuzaubern. ;)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 29.05.2022 | 12:18
Off-Topic: Warum hat ein Hexenmeister eigentlich einen Zauberlehrling (https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zauberlehrling)? Und haben dann Zaubermeister Hexenlehrlinge? Fragen über Fragen... ;)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 29.05.2022 | 12:27
Es gibt auch "Hexen" in moderneren, fiktiven Welten.
Muss nicht zwangsläufig eine mittelalterliche Welt sein.

Würde "Jedi/Sith" jetzt zum Beispiel auch als "SciFi Hexer" sehen.
Sie nutzen halt "die Macht."( Zum Guten oder Schlechten je nach Intention des Zauberers)

Sprich: Die Macht beinhaltet Beides: Leben und Tod. Wachstum und Zerstörung etc.
Kommt eben darauf an, wer sie wie nutzt.
Ich ordne die Macht der Psionik zu, die durchaus parallel zur Magie existieren kann. Psionik ist ein parawissenschaftliches Produkt der Psyche und wird willentlich kontrolliert. Hier ist die Intention des Psionikers von Bedeutung. Magie ist schwarz oder weiß. Hexen beherrschen weder Magie noch Psionik, sondern sind durch intensionsabhängige Befähigungen begünstigt.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 29.05.2022 | 12:27
Im Star Wars Universe gibts explizit Hexen genannte Leute; fragt mich nicht nach Details...
OK ich frag nicht... :D

Dann nenne ich die Jedi/Sith eben in "Intuitive- Macht- Nutzer" um.

@
nobody@home
Bin jetzt auch von "Hexe(r)" als Charakterklasse ausgegangen. Und nicht von einer Zuschreibung, die man von der Gesellschaft bekommt, weil man auf sie sonderbar wirkt.

Wenn es jetzt nur um die Zuschreibung ginge, könnte man sich die sehr leicht verdienen.


Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 29.05.2022 | 12:33
Magie ist schwarz oder weiß.
Nope
Tatsächlich gibt es auch graue Hexen.

Die Gesinnungen: "Gut, neutral, böse".
bzw. "weiß, grau, schwarz" sind schon gängig in Fantasy Welten.
Kommt auf die Gesinnung bzw. Intention des Nutzers an.

Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 29.05.2022 | 12:39
@nobody@home
Bin jetzt auch von "Hexe(r)" als Charakterklasse ausgegangen. Und nicht von einer Zuschreibung, die man von der Gesellschaft bekommt, weil man auf sie sonderbar wirkt.

Wenn es jetzt nur um die Zuschreibung ginge, könnte man sich die sehr leicht verdienen.

Yepp -- und genau, weil's mit der Zuschreibung ja überhaupt erst angefangen hat, habe ich so meine leichten Bauchschmerzen mit dem Konzept von der Hexe als Charakterklasse, insbesondere als vom "normalen" Zauberer eigens getrennter. Aus meiner Sicht können die alte Frau mit den Warzen und dem brodelnden Kessel einer- und der Typ mit dem langen Bart und spitzen Hut, der in einer Privatbibliothek wohnt, andererseits allemal mit ein und derselben "Klasse" abgedeckt werden. Das gilt um so mehr, wenn Zauberer allgemein ohnehin ihr eigenes persönliches Zauberrepertoire haben können und dürfen, denn dann kann ich aus "Moment mal, er wirft aber mit Feuerbällen, während sie Prinzen in Frösche verwandelt!" erst recht keinen prinzipiellen Unterschied mehr ableiten...
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 29.05.2022 | 12:47
Hallo,

...zu der Zustellung, von Zauber und Lehrlinge. Das ist das Interessante Daran. Weil genau da die Unterschiede sind.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: AndreJarosch am 29.05.2022 | 12:51
In MYTHRAS gibt es den Begriff Hexe/Hexer nicht als Regelbegriff.
Als Hexe werden häufig lokale Expertinnen der Volksmagie (die Dorfhexe) bezeichnet.
Als Hexe(r) kann auch (je nach Spielwelt... MYTHRAS ist ja ein Spielsystem und kein Setting) als Begriff für einen Zauberer verwendet werden.

In RUNEQUEST ist Hexe ebenfalls kein festgelegter Begriff, aber in Glorantha werden weibliche Anbeter des Gottes Yinkin oftmals als "Katzen-Hexe" bezeichnet.
Unabhängig davon werden einige weibliche Experten der Geistermagie Hexen genannt (Jakaleel die Hexe, Cragspider die Feuerhexe,...).

Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 29.05.2022 | 13:04
@
nobody@home
Wenn es jetzt um die Reale Welt geht:
Ich weiß gar nicht ob der Begriff "Hexe(r)" schon immer etwas Negatives war.
Oder ob das nur ab/zu einer bestimmten Zeit so verteufelt wurde.

Im Rollenspiel ist das für mich Märchen.
Und so behandele ich das auch.

Es gibt Magie. Und verschiedene Arten von Magienutzern, die von der Gesellschaft, in der sie leben, unterschiedlich angesehen werden.
Die vielleicht unterschiedliche Zugänge zur Magie haben, die unterschiedlich gelernt haben (Unterricht oder Selbstversuch whatever) etc.
Letztlich ist es im Spiel eine Charakter Klasse die sich von anderen Zauberern unterscheiden soll. Damit man Auswahl hat, und möglichst unterschiedliche Zauber(formen) anbieten kann.
Sprich: Es geht um Märchen Stimmung und Spiel Spaß.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 29.05.2022 | 13:12
Hallo,
...um genauer Einzugehen

Zitat
...zu der Zustellung, von Zauber und Lehrlinge. Das ist das Interessante Daran. Weil genau da die Unterschiede sind.

Bei Rolemaster gibt es bei Reine-Magiekundige 4 Zusätzliche Basis-Listen. Wer sich darauf einlassen will und könnte schon den Zweit-Charakter-Planen.


Aber bitte:   :btt:

-Edit:- -Zu der Frage Stellung. Würde ich schon Sagen wollen, jeder der Zaubern kann oder könnte. Hat eine Besondere Gabe, eventuell würde ich Sie nicht Hexen/Hexer nennen. Selbstsicherheit -
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Variety am 29.05.2022 | 13:40
Off-Topic: Warum hat ein Hexenmeister eigentlich einen Zauberlehrling (https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zauberlehrling)? Und haben dann Zaubermeister Hexenlehrlinge? Fragen über Fragen... ;)

Meines Erachtens bezieht sich das Wort, so wie "Zaubermeister", nicht auf die Hexen, sondern das Hexen (anderes Wort für Zaubern). Der Zaubermeister ist nicht der Meister der Zauber, sondern der Meister des Zauberns.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Dogio am 29.05.2022 | 14:36
Ich finde die Scheibenwelt Definition in Magier und Hexen ganz nett (aus der Erinnerung).

Die magierbegabten Frauen betätigen sich als "Hexen", scheinen eher pragmatisch veranlagt zu sein, wirken gerne im Hintergrund und kommen möglichst selten zusammen.

Die verkopferten Männer leben in einer Art "WG der Unfähigen" (Magierakademie), machen einen auf dicke Hose wenn es um Zauberei-Kompentenz geht und kümmern sich ganz offiziell um die "großen Probleme" der Scheibenwelt.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 29.05.2022 | 19:04
Hallo,

...Hexen/Hexer in einen Rollenspiel definieren oder Einfügen. Würde auch so machen, wie man es ungefähr kennt. Durch den Zehnt oder Zwölftel der Religionen. Das Hass entsteht.
Durch Dämonische Macht. Die Später durch Lehren und weiter Erzählungen, nicht unbedingt an einen Dämonen gebunden sind. Es Reicht dunkle Mächte sich zu Verbreiten.

Schwierig den Beruf/Klasse als Normal zu erlernen Lassen. Ein abtrünniger einer Religion, Fällt nicht zum Beruf/Klasse hinein. (Obwohl Religion Zugehörigkeit)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Space Pirate Hondo am 29.05.2022 | 19:16
Hexerei = angeborene magische Fähigkeiten

Zauberei = gelernte magische Fähigkeiten

Beides kann fürs Gute als auch fürs Böse einsetzt werden. Natürlich gibt es auch Mischformen der Magiesorten.

Fun Fact: Die korrekte männliche Form von Witch ist nicht Witcher, sondern Warlock (was bei D&D als Hexenmeister übersetzt wurde).
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 29.05.2022 | 19:17
Hallo,

...zum Beruf/Klasse Hexen/Hexer,
...passt mehr zu der Rasse Ork´se.
Wenn ein Schamane mächtig ist und eine Menge Zauber im Repertoire hat. Um Ork´se mit Paladin-Zauber und Ork´se mit Hexen/Hexer-Zauber auszustatten um sie dann ins Menschenreich zuschicken.
Obwohl dieses Ein Unterfangen ist. Aber ein Nettes Bild hat.

-Edit:- -Eine Menge Krieger und in der Mitte, so eine Art Priester- -Ihre Berserker als Leitbild-
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 29.05.2022 | 19:18
Meines Erachtens bezieht sich das Wort, so wie "Zaubermeister", nicht auf die Hexen, sondern das Hexen (anderes Wort für Zaubern). Der Zaubermeister ist nicht der Meister der Zauber, sondern der Meister des Zauberns.
Wenn man jetzt auf "Witch" schaut, das kommt ursprünglich von "Wicca" - Und "Wiccas" waren wohl Anhänger von Naturreligionen.(nicht nur auf Frauen beschränkt)
Bzw. Menschen die sehr eng mit der Natur verbunden waren.
Und das hat die Märchen wohl auch geprägt.

Daher haben "Witcher" bzw. " Hexer" im Rollenspiel vermutlich immer noch diesen
Natur Touch.


Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 29.05.2022 | 19:27
Hallo,

...dieses würde auch von den Zaubern die sie Könnten. Ein nettes Bild geben. Waffen oder Schilde Werfen zu können und die wieder Zurück kommen. Mensch, Mensch.
Nun, Möglich wäre es bei einem Mächtigen Schamanen. Der eine Menge Grips hätte.

Aber ein Nettes Bild.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Variety am 29.05.2022 | 20:06
Wenn man jetzt auf "Witch" schaut, das kommt ursprünglich von "Wicca" - Und "Wiccas" waren wohl Anhänger von Naturreligionen.(nicht nur auf Frauen beschränkt)
Bzw. Menschen die sehr eng mit der Natur verbunden waren.
Und das hat die Märchen wohl auch geprägt.

Daher haben "Witcher" bzw. " Hexer" im Rollenspiel vermutlich immer noch diesen
Natur Touch.

Ich habe gerade mal nachgeschaut.

"Wicca" ist der Hexer, "Wicce" ist die Hexe. Beide haben weniger mit Natur als vielmehr mit der Tätigkeit des Zauberns zu tun, denn sie gehen auf das Proto-Germanische wikkô zurück, was "Zauberer" bedeutet.

Der Bezug zur Natur kommt aus einer anderen Ecke und geht zurück auf den Ursprung des Wortes "Hexe", das auf hagzissa rekurriert; von hag (Zaun, Einfriedung, Hecke, Wald) + zussa (Dämon). Im Altenglischen gab es das Wort hægtesse, das zuerst im Zauberspruch Wið færstice (https://en.wikipedia.org/wiki/Wi%C3%B0_f%C3%A6rstice) auftaucht, und aus dem das spätere, englische "Hag" wurde.

Jedoch: Deine Idee, dass "Wicca" etwas mit Naturreligionen zu tun habe, scheint eher auf etwas anderem zu fußen, nämlich der neopaganistischen Wicca-Bewegung (20. Jh.). Der dortige Begriff "Wicca" ist allerdings erst in den 1960er Jahren geprägt worden.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 29.05.2022 | 20:16
Ich definiere eine Hexe im Rollenspiel dann, wenn der Begriff als Abgrenzung zur Zauberin oder Magierin Sinn macht. Meist kommt so eine Unterscheidung dann ins Spiel, wenn zwischen eher inituitiver und eher akademischer Magieanwendung unterschieden wird (bestes Beispiel: Shadowrun). Ich würde den Begriff auch noch einmal klar von der Hexenmeisterin abgrenzen, die ich eher (analog zu D&D) als eine Person sehe, die eine mächtige außerweltliche Gestalt als Verbündeten hat und von dieser ihre Kräfte bekommt.

Das wären aber alles eher regelbasierte Konstrukte. Innerweltlich unterscheide ich zwischen den Begriffen überhaupt nicht. Der typische NSC wird wahrscheinlich Hexenmeisterin und Zauberin eher negativ konnotieren, die anderen beiden Begriffe eher neutral (in dem Kontext dann vielleicht auch zusammen mit Seherin, Völva usw.).

PS: Sowohl die historischen als auch zeitgenössischen neopaganen Annahmen über Hexen in diesem Thread sind ja in weiten Teilen absolut hanebüchen! Leute, woher bezieht ihr bloss eure Infos?!?  :(
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 29.05.2022 | 22:08
PS: Sowohl die historischen als auch zeitgenössischen neopaganen Annahmen über Hexen in diesem Thread sind ja in weiten Teilen absolut hanebüchen! Leute, woher bezieht ihr bloss eure Infos?!?  :(
Wicca ist heute eine staatlich anerkannte neopagane Religion (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Wicca)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 29.05.2022 | 22:45
Laut Wikipedia habt ihr schon Recht. Hexerei ist zwar nahezu so alt, wie die Menschheit, Verfolgung kam jedoch tatsächlich erst Ende 1400 auf. n.
Meintest du nicht 1500 aber wer Stein und Bronzezeit nicht auseinanderhalten kann...

aber was ich meinte war
Vanakalion der Vorurteilsvolle kommt zum katholischen Priester im MA und schreit Hexe
Priester antwortet: Mein Sohn tue Einkehr du begehst gerade die Sünde der Häresie

Nebenbei
Im Mittelalter wurde die Diskussion geführt unter anderem IIRC mit Gerbert von Aurillac welche Rolle die Physik
Zitat
wieviele tatsächlich aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnis biblische Inhalte widerlegten und deshalb ins Gras beißen mussten.
IIRC hatte Kirchenvater Augustinus von Hippo dazu was sehr deutliches gesagt.

Wer keine Ahnung hat soll den Mund  halten, bevor er den Glauben in den Augen nicht ganz ungebildeter Heiden als Ansammlung von armseligen Tröpfen darstellt

WFRP ist nicht das einzige RPG mit Weisen Frauem usw
Midgard, Blue Rose, Gurps Yrth,
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Achamanian am 29.05.2022 | 22:46
Für's Rollenspiel fand ich tatsächlich immer die Definition bei Midgard recht griffig - Hexe*r ist, wer seine Magie direkt von einem übernatürlichen Mentor lernt. Und dann gibt's natürlich noch ein paar typische Fluff-Merkmale, die mit Klischees korrespondieren (Vertrautentiere, Besenritt, Schwerpunkt auf Flüchen), die aber alle eher unter Kann, muss aber nicht und auch nicht unbedingt Hexen-exklusiv fallen.

Mit Wicca als Religion in ihrer modernen Form würde ich das nicht zusammenbringen (habe ich aber auch zugegebenermaßen keine Ahnung von); mache ich bei den meisten anderen Rollenspielklassen ja auch nicht - ein Paladin ist im RSP typischerweise auch nicht das, was er wirklich mal war, und Kleriker haben in aller Regel auch wenige Schnittmengen mit realen Geistlichen. Wenn man versucht, Rollenspielklassen als adäquate Repräsentationen von irgendetwas zu gestalten, dass es in unserer gegenwärtigen Welt wirklich gibt, landet man i.d.R. auf die eine oder andere Art in Teufels Küche.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 29.05.2022 | 23:14
Wicca ist heute eine staatlich anerkannte neopagane Religion (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Wicca)

Das gehört eigentlich nicht hier hin, aber Wicca-Anhänger:innen im Allgemeinen haben ungefähr soviel mit den Hexen der Märchen und phantastischer Literatur gemein wie die Astrologin von AstroTV mit Gandalf.  ;)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 30.05.2022 | 00:14
Das gehört eigentlich nicht hier hin, aber Wicca-Anhänger:innen im Allgemeinen haben ungefähr soviel mit den Hexen der Märchen und phantastischer Literatur gemein wie die Astrologin von AstroTV mit Gandalf.  ;)
Stimmt, habe ich auch einleitend erwähnt. Der spirituelle Esoterikkram ist im Rollenspiel deplatziert. Es gibt zwar RPG's, die z.B. Edelsteine und Kristalle, sowie Tarotkarten zum magischen Instrument machen, ich hefte das allerdings unter "lächerlich " ab.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Auribiel am 30.05.2022 | 00:54
Magier:innen gehen die Magie wissenschaftlich an. (Struktur)

Hexen sind die Mystiker:innen, die Magie mittels Glauben/Spiritualität und Drogenkonsum zur Erkenntnisgewinnung betreiben. (Chaos)

Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 30.05.2022 | 01:04
Für's Rollenspiel fand ich tatsächlich immer die Definition bei Midgard recht griffig - Hexe*r ist, wer seine Magie direkt von einem übernatürlichen Mentor lernt. Und dann gibt's natürlich noch ein paar typische Fluff-Merkmale, die mit Klischees korrespondieren (Vertrautentiere, Besenritt, Schwerpunkt auf Flüchen), die aber alle eher unter Kann, muss aber nicht und auch nicht unbedingt Hexen-exklusiv fallen.
Magie in Midgard ist schon irgendwie vielfältig und etwas eigen. Zaubersalze sind z.B. ein Gimmick, die den Meister der arkanen Künste originell machen. Ebenso interessant ist der Begriff Dweomer (nicht zu verwechseln mit dem Begriff Dwemer aus Morrowind). Hexen/Hexer werden nur ansatzweise den Leitbildern "Cunning Folk" und satanischer Diener (wie ihn Kevin Siembieda definiert) gerecht.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Jiba am 30.05.2022 | 07:01
Stimmt, habe ich auch einleitend erwähnt. Der spirituelle Esoterikkram ist im Rollenspiel deplatziert. Es gibt zwar RPG's, die z.B. Edelsteine und Kristalle, sowie Tarotkarten zum magischen Instrument machen, ich hefte das allerdings unter "lächerlich " ab.

Auch nicht lächerlicher als die Vorstellung es gäbe so etwas wie eine kanonische oder gar wissenschaftlich-fundiertere Interpretation von magischen Wirkungstraditionen oder Professionen.

Hexerei ist Aberglaube. Hexenfolklore ist Fiktion. Jeder kann daraus machen, was er möchte. Und wird es tun. So ist das mit Fiktion, Folklore und Kunst: Dinge werden ständig in neue Kontexte gesetzt, neu interpretiert, gemischt, in den Zeitgeist eingebettet. In Japan z.B. hat u.a. die Aufarbeitung von westlichen und östlichen Hexenmythen so etwas hier (https://www.youtube.com/watch?v=DnkxOqMfxt0) hervorgebracht (jetzt exemplarisch für ein ganzes fiktionales Genre der Teenieliteratur).

Allein schon deine Position "Hexen benutzen keine Spruchzauberei". Da sage ich: Doch! Die Hexe bei Hänsel und Gretel spricht in mystischen Reimen. Und Bibi Blocksberg ebenso.

"Cunning Folk" und "satanischer Diener" sind keine "Leitbilder", die irgendeine objektive Relevanz hätten. Was du beschreibst, sind persönliche Vorlieben. Würdest du das einfach mal schreiben ("ich finde", "ich möchte", "mir gefällt / gefällt nicht"), dann könnten wir wirklich darüber sprechen, wie wir deine Hexen für deine Spielwelt zum Leben erwecken.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Rorschachhamster am 30.05.2022 | 07:03
Hexe, Nekromantin, Psychonautin, Illusionistin, Magierin, Zauberkundige, was auch immer, gleiche Regeln, andere Darstellung.  8)

Weil es auf die Regeln an sich überhaupt nicht ankommt. Und wenn eine NSC-Hexe besondere Kräfte haben soll, dann hat sie die halt. Und wenn ein SC-Hexer (bzw. der Spieler) besondere Kräfte haben will, dann muß er dafür arbeiten (bzw. der Spieler eine funtkionierende Idee haben).  :d
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Jiba am 30.05.2022 | 07:05
Und wenn eine NSC-Hexe besondere Kräfte haben soll, dann hat sie die halt. Und wenn ein SC-Hexer (bzw. der Spieler) besondere Kräfte haben will, dann muß er dafür arbeiten (bzw. der Spieler eine funtkionierende Idee haben).  :d

Hui, ich wittere SL-Willkür. Wieso sollte die SL nicht dafür arbeiten müssen, dass ihre NSCs besondere Kräfte haben, die nicht regelkonform sind.  :)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Holycleric5 am 30.05.2022 | 07:10
(...)

Allein schon deine Position "Hexen benutzen keine Spruchzauberei". Da sage ich: Doch! Die Hexe bei Hänsel und Gretel spricht in mystischen Reimen. Und Bibi Blocksberg ebenso.

Oder die kleine Hexe von Ofried Preußler: "Hokus Schwefel, Pokus Blei, jetzt geht jeder Schuss vorbei!"
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 30.05.2022 | 07:22
Ich habe gerade mal nachgeschaut.

"Wicca" ist der Hexer, "Wicce" ist die Hexe. Beide haben weniger mit Natur als vielmehr mit der Tätigkeit des Zauberns zu tun, denn sie gehen auf das Proto-Germanische wikkô zurück, was "Zauberer" bedeutet.

Der Bezug zur Natur kommt aus einer anderen Ecke und geht zurück auf den Ursprung des Wortes "Hexe", das auf hagzissa rekurriert; von hag (Zaun, Einfriedung, Hecke, Wald) + zussa (Dämon). Im Altenglischen gab es das Wort hægtesse, das zuerst im Zauberspruch Wið færstice (https://en.wikipedia.org/wiki/Wi%C3%B0_f%C3%A6rstice) auftaucht, und aus dem das spätere, englische "Hag" wurde.

Jedoch: Deine Idee, dass "Wicca" etwas mit Naturreligionen zu tun habe, scheint eher auf etwas anderem zu fußen, nämlich der neopaganistischen Wicca-Bewegung (20. Jh.). Der dortige Begriff "Wicca" ist allerdings erst in den 1960er Jahren geprägt worden.
Zu den 60ern - Ja da wurde wohl zeitweise ein Versuch gestartet alte Naturreligionen wiederzubeleben. Und auch der Begriff Wicca wurde dafür geklaut.
Würde aber davon ausgehen, dass auch der ursprüngliche Begriff und Glaube nicht ganz unabhängig von früheren Natur-/Druiden Kulten war.

Zum Begriff "Hexe".
Ich habe das mit der Hecke auch gelesen, aber hier deshalb nicht zitiert, weil mir das zgg. nicht schlüssig genug erschien.
("Hekate" war die griechische Göttin für Magie. Ob das irgendwie zusammenhängt, keine Ahnung. Die Beschreibung von Hekate als Dreifaltige Göttin findet sich angeblich auch im Wicca Glauben wieder)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 30.05.2022 | 07:30
Oder die kleine Hexe von Ofried Preußler: "Hokus Schwefel, Pokus Blei, jetzt geht jeder Schuss vorbei!"
Hexen sind auch schon lange nicht mehr die hässlichen, bösen, alten, die am liebsten Kinder essen: "Sabrina" gibt's auch noch.

(Bei Vampiren ist es das Gleiche: Die sind jetzt sexy und glitzern und der Sonne)
 :D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Rorschachhamster am 30.05.2022 | 07:41
Hui, ich wittere SL-Willkür. Wieso sollte die SL nicht dafür arbeiten müssen, dass ihre NSCs besondere Kräfte haben, die nicht regelkonform sind.  :)
Was ist denn regelkonform, wenn es den Begriff Hexe nicht im Regelwerk gibt?  :think:
Zur Klarstellung: Ich meine nicht, jetzt in dieser Situation bei der Interaktion mit den SC hat der Hexer plötzlich genau die passende Fähigkeit, sondern bei der Vorbereitung wurde ein Fähigkeit festgelegt. Ob der die dann nutzen kann, liegt an der Situation und den SC...  ;D

Oh... das riecht nach Zufallstabelle.  >;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Jiba am 30.05.2022 | 07:42
Bei Vampiren ist es das Gleiche: Die sind jetzt sexy...

Och, weißt du. Dracula und Carmilla waren im Kontext ihrer Entstehungszeit schon Schnittchen.  ;)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 30.05.2022 | 07:49
Och, weißt du. Dracula und Carmilla waren im Kontext ihrer Entstehungszeit schon Schnittchen.  ;)
Klar. Dracula ist/war auf jeden Fall Flirt-tauglich.
Aber mit Eduard geht mehr. - Du kannst ihn auch heiraten und sogar Halbvampir Kinder mit ihm zeugen.  :D

Edit. Will damit sagen: Die (früher) Bösen (im Märchen bzw. der Fiktion) , sind inzwischen auch SC tauglich geworden.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 30.05.2022 | 08:25
(Bei Vampiren ist es das Gleiche: Die sind jetzt sexy und glitzern und der Sonne)
 :D

RICHTIGE VAMPIRE GLITZERN NICHT!!! :korvin:

...okay, das führt jetzt aber langsam etwas weit vom Thema weg. Auch wenn Dracula laut van Helsing selbst eine vom Teufel geführte Zauberschule (https://en.wikipedia.org/wiki/Scholomance) besucht haben soll. ;)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 30.05.2022 | 08:57
...okay, das führt jetzt aber langsam etwas weit vom Thema weg. Auch wenn Dracula laut van Helsing selbst eine vom Teufel geführte Zauberschule (https://en.wikipedia.org/wiki/Scholomance) besucht haben soll. ;)
Das ist bestimmt die "Vampire Academy" gewesen. ~;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 30.05.2022 | 09:50
Hexen sind auch schon lange nicht mehr die hässlichen, bösen, alten, die am liebsten Kinder essen: "Sabrina" gibt's auch noch.

(Bei Vampiren ist es das Gleiche: Die sind jetzt sexy und glitzern und der Sonne)
 :D

ist doch unterhaltsam, dass jedes Magiesystem/Setting sich jetzt mehr oder weniger wild/weichgespült "seine" Regelwerkdefinitionen von
Klasse Hexe, Attribut Supersexy, Gesinnung gut/weiß, Sonderfertigkeit glitzert auch ohne künstliche Kosmetik mit Tabu isst kein Kinderfleisch  einführen darf,

während im Classic Arthurian Adventure Hexen nur als Antagonist*innen mit der Neigung zur Desintegration nach Dolchangriff vorkommen

ja nach Bedarf also jede Party glücklich werden kann.

in vorsintflutlichen Zeiten waren DSA 3 Hexen (Klasse) noch mit dem (RAW) Nachteil Jähzorn verhunzt worden.
In DSA 4.1 Kaufsystem dann halt Baukasten. Wer es also darauf anlegt, nimmt sich also den Jähzorn in "seine" Hexe aktiv hinein.   
Wer lieber Schablonen/Klassen zum fix drauf los spielen will, für den sind die Optionen eines Kauf/Baukastens mehhh.

Wer nur einen Magiewürfelmechanismus braucht und den Rest über Attribute, Nachteile/Vorteile und gekaufte Fähigkeiten/Verbündete sich selber mixt, bei dem sind Hexe (mit Vertrautem) vs Schamamne (mit Totem) vs (Gilden)Magier (mit Akademie) nicht mehr als ein grober Rahmen, wo vielleicht mal die Leiteigenschaft in der Zauberprobe von Klugheit zu Intuition wandert.

 
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 30.05.2022 | 10:05
ist doch unterhaltsam, dass jedes Magiesystem/Setting sich jetzt mehr oder weniger wild/weichgespült "seine" Regelwerkdefinitionen von
Klasse Hexe, Attribut Supersexy, Gesinnung gut/weiß, Sonderfertigkeit glitzert auch ohne künstliche Kosmetik mit Tabu isst kein Kinderfleisch  einführen darf,

während im Classic Arthurian Adventure Hexen nur als Antagonist*innen mit der Neigung zur Desintegration nach Dolchangriff vorkommen

ja nach Bedarf also jede Party glücklich werden kann.
Darum geht es ja letztlich auch: Um den Spielspaß.

Und selbst, wenn das Regelsystem jetzt etwas vorsieht, was der Party nicht passt, kann man es immer noch Hausregeln.
(Regeln sind ja letzen Endes auch nur Spielvorschläge, an die Gruppe)


Am bekanntesten ist vermutlich die Variante, dass es "gute, (neutrale)und böse" Hexer gibt. Sowie auch Zauberer.

Antagonisten sind dann die Bösen der jeweiligen Sorte.

So kann es sogar sein, dass auch Hexe und Hexenjäger zusammen auf Abenteuer ziehen-  solange der Hexenjäger graue und weiße Hexen toleriert, und die Hexe damit klarkommt, ihre bösen Schwestern zu bekämpfen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 30.05.2022 | 10:10
Hexe, Nekromantin, Psychonautin, Illusionistin, Magierin, Zauberkundige, was auch immer, gleiche Regeln, andere Darstellung.  8)

Weil es auf die Regeln an sich überhaupt nicht ankommt. Und wenn eine NSC-Hexe besondere Kräfte haben soll, dann hat sie die halt. Und wenn ein SC-Hexer (bzw. der Spieler) besondere Kräfte haben will, dann muß er dafür arbeiten (bzw. der Spieler eine funtkionierende Idee haben).  :d
Wem's gefällt...ich persönlich dulde keine Wunschkonzert-Bausätze. Regelkonform sind meine Hexen keine Magier, sondern Individuen mit Befähigungen. Wer es z.B. vorzieht, seine Bösartigkeit und Vorliebe zu Dämonen auf magischem Wege ausleben zu wollen, dem sei der Summoner empfohlen. Wobei der Summoner ein Ritualmagier ist und ich kannn mir kaum vorstellen, daß es für einen SC spaßig ist, ständig Pentagramme uä. auf den Boden zu pinseln.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Sequenzer am 30.05.2022 | 10:16
Am Brennwert >:D

Aber zum Thema etwas wildere magieformen Konventions loser. Allerdings mit einen Preis
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: ghoul am 30.05.2022 | 10:27
Das ist bestimmt die "Vampire Academy" gewesen. ~;D
In Vertretung eines Ex-Tanelorers frage ich:
"Hexen Akademie bespielen?"
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Eldrian am 30.05.2022 | 10:29
Interessantes Thema. 
Ich glaube ich brauche keine übergeordnete Definition sondern kann mich mit verschiedenen Hexe(r)n in verschiedenen Setting arrangieren.

In meine Kopf kann ich mich aber nie ganz von den Prachert Hexen lösen. Die decken aber auch eine große Bandbreite ab, neben den Hauptcharakteren in weiteren Spielarten.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 30.05.2022 | 10:33
In Vertretung eines Ex-Tanelorers frage ich:
"Hexen Akademie bespielen?"
Dann doch gleich Hogwarts. ~;D
(Team Ravenclaw)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: ghoul am 30.05.2022 | 10:35
Ebenso interessant ist der Begriff Dweomer
Oh ja!
Gary Gygax hat aus irgendeinem mittelenglischen Wörterbuch den Begriff "Dweomercraeft" ausgegraben und immer wieder im Dungeon Masters Guide eingestreut, ohne ihn zu erklären. Dabei ist das Wort so ungebräuchlich, dass es nicht mal im Oxford English Dictionary geführt wird.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 30.05.2022 | 10:38
In Midgard ist Dweomer mW. alte Naturmagie.
Die bevorzugt Druiden und Naturfiguren lernen können.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: ghoul am 30.05.2022 | 10:40
In Midgard ist Dweomer mW. alte Naturmagie.
Die bevorzugt Druiden und Naturfiguren lernen können.
Ja, viele Rollenspielautoren fanden den Begriff offenbar so cool, dass sie ihn von AD&D übernommen haben.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 30.05.2022 | 10:45
Oh ja!
Gary Gygax hat aus irgendeinem mittelenglischen Wörterbuch den Begriff "Dweomercraeft" ausgegraben und immer wieder im Dungeon Masters Guide eingestreut, ohne ihn zu erklären. Dabei ist das Wort so ungebräuchlich, dass es nicht mal im Oxford English Dictionary geführt wird.
Dweomer ist die Kunst eremitisch oder monastisch lebender Druiden. Midgard hat Antworten darauf. Issi war schneller!
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 30.05.2022 | 10:47
Ja, viele Rollenspielautoren fanden den Begriff offenbar so cool, dass sie ihn von AD&D übernommen haben.
Ich finde ja die Jedi Magie nicht ganz unähnlich.
Oder die "Leitmagie" bei Mers.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Jiba am 30.05.2022 | 10:47
"Hexen Akademie bespielen?"

Joah, wie in meinem Beitrag oben verlinkt... da bist du beim aus der Hexenfolklore stammenden, japanischen "Magical Girl" auch direkt wieder beim Anime.  ~;D

Zitat
Wobei der Summoner ein Ritualmagier ist und ich kannn mir kaum vorstellen, daß es für einen SC spaßig ist, ständig Pentagramme uä. auf den Boden zu pinseln.
Warum denn nicht?

Oh, warte...

Du bist aber nicht so ein SL, der darauf besteht, dass der Spieler jedes Mal, wenn er einen Dämonen beschwören will, auch sagt: "Ich male jetzt ein Pentagramm auf den Boden, und zwar das mit der roten Kreide und den aramäischen Buchstaben, damit ich den Charyptoroth herbeirufen kann."

Oder?

Oder!?!  wtf?
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: tartex am 30.05.2022 | 10:50
In Midgard ist Dweomer mW. alte Naturmagie.
Die bevorzugt Druiden und Naturfiguren lernen können.

Etymologisch ist es wohl mit Dwarf und Zwerg verwandt.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 30.05.2022 | 10:55
Etymologisch ist es wohl mit Dwarf und Zwerg verwandt.
Das kann durchaus sein.
Anders als in vielen Settings ,wo Zwerge häufig als Magiefremde, gepanzerte Blechdosen herhalten müssen, haben sie in Märchen häufig noch die Rolle eines magischen Wesens aus der Anderswelt.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 30.05.2022 | 10:56
Hexerei ist Aberglaube. Hexenfolklore ist Fiktion. Jeder kann daraus machen, was er möchte. Und wird es tun. So ist das mit Fiktion, Folklore und Kunst: Dinge werden ständig in neue Kontexte gesetzt, neu interpretiert, gemischt, in den Zeitgeist eingebettet. In Japan z.B. hat u.a. die Aufarbeitung von westlichen und östlichen Hexenmythen so etwas hier (https://www.youtube.com/watch?v=DnkxOqMfxt0) hervorgebracht (jetzt exemplarisch für ein ganzes fiktionales Genre der Teenieliteratur).
Sailer Moon & Co. hat m.E. keinerlei Bezug zu Hexen. Die gehören ins japanische Marvel-Universum. Fiktion ist in der Tat grenzenlos, doch werden mit dem Zeitgeist urtümliche Traditionsbegriffe dermaßen verwässert, daß der Wiedererkennungswert gegen null schrumpft.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: ghoul am 30.05.2022 | 10:59
Ich hätte das "Dweomercraeft" aus AD&D auch mehr auf die Fähigkeit nicht-spruchmagischer Zwergenvölker bezogen, magische Gegenstände zu schmieden oder zu weben.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 30.05.2022 | 11:01
Joah, wie in meinem Beitrag oben verlinkt... da bist du beim aus der Hexenfolklore stammenden, japanischen "Magical Girl" auch direkt wieder beim Anime.  ~;D
Warum denn nicht?

Oh, warte...

Du bist aber nicht so ein SL, der darauf besteht, dass der Spieler jedes Mal, wenn er einen Dämonen beschwören will, auch sagt: "Ich male jetzt ein Pentagramm auf den Boden, und zwar das mit der roten Kreide und den aramäischen Buchstaben, damit ich den Charyptoroth herbeirufen kann."

Oder?

Oder!?!  wtf?
Doch, Pentagramme sind eine Sprache, die das gewünschte Ziel direkt anspricht.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: tartex am 30.05.2022 | 11:05
Sailer Moon & Co. hat m.E. keinerlei Bezug zu Hexen. Die gehören ins japanische Marvel-Universum. Fiktion ist in der Tat grenzenlos, doch werden mit dem Zeitgeist urtümliche Traditionsbegriffe dermaßen verwässert, daß der Wiedererkennungswert gegen null schrumpft.

Und wo gehören dann manche keltische Sagengestalten hin? Im Vergleich dazu sind ja selbst 90iger-Jahre-Comics noch geschmacksvoll...  >;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Jiba am 30.05.2022 | 11:12
Sailer Moon & Co. hat m.E. keinerlei Bezug zu Hexen. Die gehören ins japanische Marvel-Universum. Fiktion ist in der Tat grenzenlos, doch werden mit dem Zeitgeist urtümliche Traditionsbegriffe dermaßen verwässert, daß der Wiedererkennungswert gegen null schrumpft.

"Deines Erachtens" zählt halt nun einmal einfach nicht, wenn es um folkloristisch-fiktionale Betrachtungen geht, zumindest nicht allgemein. Der Bezug ist da, weil es ihn gibt. Bezüge werden hergestellt. Und auch deine Interpretation von Hexen und Folklore (und nichts anderes ist es: eine Interpretation) steht im Kontext eines Zeitgeistes. Dass du über diese Dinge so denkst, wie du darüber denkst, ist von der Zeit, in der du lebst und aufgewachsen bist, stark beeinflusst. "Urtümliche Traditionsbegriffe"... als ob Tradition sich nicht auch dadurch auszeichnen würde, dass sie ständig neu interpretiert und von außen beeinflusst wird.

Und "Sailor Moon" gehört nicht ins "japanische Marvel-Universum"... was soll das überhaupt sei? Du kennst dich halt einfach nicht aus. Ist ja auch nicht schlimm, wenn man sich selbst klar macht, dass es hier um persönliche Vorlieben geht und nicht versucht, da auch noch normativ ranzugehen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 30.05.2022 | 11:14
Mir dünkt, daß es vielleicht sinnvol ist, das Thema auf das gesamte Spektrum paranormaler Tätigkeiten auszudehnen. Es geht hier nicht mehr alleinig um Hexen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 30.05.2022 | 11:19
Ich hätte das "Dweomercraeft" aus AD&D auch mehr auf die Fähigkeit nicht-spruchmagischer Zwergenvölker bezogen, magische Gegenstände zu schmieden oder zu weben.
Fun Fact: In Midgard können neben Druiden und Schamanen auch Hexer Dweomer Sprüche.
Magier jedoch nicht. (Sind halt nur Akademiker... ~;D)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 30.05.2022 | 11:26
"Deines Erachtens" zählt halt nun einmal einfach nicht, wenn es um folkloristisch-fiktionale Betrachtungen geht, zumindest nicht allgemein. Der Bezug ist da, weil es ihn gibt. Bezüge werden hergestellt. Und auch deine Interpretation von Hexen und Folklore (und nichts anderes ist es: eine Interpretation) steht im Kontext eines Zeitgeistes. Dass du über diese Dinge so denkst, wie du darüber denkst, ist von der Zeit, in der du lebst und aufgewachsen bist, stark beeinflusst. "Urtümliche Traditionsbegriffe"... als ob Tradition sich nicht auch dadurch auszeichnen würde, dass sie ständig neu interpretiert und von außen beeinflusst wird.

Und "Sailor Moon" gehört nicht ins "japanische Marvel-Universum"... was soll das überhaupt sei? Du kennst dich halt einfach nicht aus. Ist ja auch nicht schlimm, wenn man sich selbst klar macht, dass es hier um persönliche Vorlieben geht und nicht versucht, da auch noch normativ ranzugehen.
Richtig, ich halte an Vorbildern fest, die möglichst nah am Traditionsbegriff sind. Dies mag so Manchem altbacken erscheinen, deckt sich jedoch mit meiner Vorstellung. Die Fragestellung erlaubt jede andersartige Definition. Wenn jemand die Warhammer-Eishexe Kislevs oder CGI-Eiskönigin als Definition heranzieht ist es auch ok, meins isses halt ned. Charmed-Hexen genausowenig.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 30.05.2022 | 12:08
Doch, Pentagramme sind eine Sprache, die das gewünschte Ziel direkt anspricht.
Mir ist übrigens die Sinnhaftigkeit eines Summoners nicht ganz klar. Womit bestreitet der seinen Lebensunterhalt? Rennt er von Haustür zu Haustür und bietet seine Dienste feil? Nein, er muß mehr können, als Pentagramme zu pinseln, die unbezahlbare Resourcen erfordern. Demzufolge kann es sich dabei nur um einen Hyprid-Magier handeln, dessen Nebentätigkeit das Beschwören ist. Hirnlos erfundene Archtypen kann und darf es in meiner Fantasy nicht geben.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 30.05.2022 | 12:16
Mir ist übrigens die Sinnhaftigkeit eines Summoners nicht ganz klar. Womit bestreitet der seinen Lebensunterhalt? Rennt er von Haustür zu Haustür und bietet seine Dienste feil? Nein, er muß mehr können, als Pentagramme zu pinseln, die unbezahlbare Resourcen erfordern. Demzufolge kann es sich dabei nur um einen Hyprid-Magier handeln, dessen Nebentätigkeit das Beschwören ist.

Der klassische Dämonenbeschwörer lebt halt einfach noch nicht im Kapitalismus. Wenn die Zutaten für eine erfolgreiche Beschwörung wirklich grundsätzlich schweineteuer sind, dann wird die Beschwörung eben zum Hobby für die Reichsten, die für ihr Einkommen eh schon keine Hand mehr selber rühren müssen...und die benutzen die Dämonen dann auch entsprechend für andere eigene Zwecke. Sind sie auf andere Weise "unbezahlbar", so in der Art von "jede wirklich mächtige Beschwörung braucht mindestens ein, am besten aber gleich mehrere Menschenopfer"? Das wirft dann ohnehin schon seine eigenen Probleme auf, hinter denen die Sorge ums bloße Geld schon fast verblaßt -- zumal der richtige Dämon sicher bereit ist, seinen Beschwörer für den passenden Preis mit für ihn als Dämonen praktisch wertlosem Gold schon direkt zuzumüllen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 30.05.2022 | 12:27
Der klassische Dämonenbeschwörer lebt halt einfach noch nicht im Kapitalismus. Wenn die Zutaten für eine erfolgreiche Beschwörung wirklich grundsätzlich schweineteuer sind, dann wird die Beschwörung eben zum Hobby für die Reichsten, die für ihr Einkommen eh schon keine Hand mehr selber rühren müssen...und die benutzen die Dämonen dann auch entsprechend für andere eigene Zwecke. Sind sie auf andere Weise "unbezahlbar", so in der Art von "jede wirklich mächtige Beschwörung braucht mindestens ein, am besten aber gleich mehrere Menschenopfer"? Das wirft dann ohnehin schon seine eigenen Probleme auf, hinter denen die Sorge ums bloße Geld schon fast verblaßt -- zumal der richtige Dämon sicher bereit ist, seinen Beschwörer für den passenden Preis mit für ihn als Dämonen praktisch wertlosem Gold schon direkt zuzumüllen.
Geld spielt beim eigentlichen Ritual keine Geige. Man braucht Imp-Flügel, Drachenzungen, Trollblut und weiß der Geier. Soweit mir bekannt ist, gibts das nicht im Tante-Emma-Laden an jeder Ecke, zumal Drachen keine inflationären Geschöpfe sein sollten.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 30.05.2022 | 12:30
Hallo,

Mir ist übrigens die Sinnhaftigkeit eines Summoners nicht ganz klar. Womit bestreitet der seinen Lebensunterhalt? Rennt er von Haustür zu Haustür und bietet seine Dienste feil? Nein, er muß mehr können, als Pentagramme zu pinseln, die unbezahlbare Resourcen erfordern. Demzufolge kann es sich dabei nur um einen Hyprid-Magier handeln, dessen Nebentätigkeit das Beschwören ist. Hirnlos erfundene Archtypen kann und darf es in meiner Fantasy nicht geben.

...Sinnlose Archetypen sind, wenn man sie Aufgibt und nicht mehr darüber Nachdenkt.
Religionen haben Ihre Symbol-Tiere und Entitäten. Warum nicht für Religionen einsetzten. Anstatt den Paladin und Kleriker.

Ansammeln, was welche Führen und Haben. Dann sich zu Verteidigen zu Können. Oder selbst einsetzten.

Bei Rolemaster würde ich ihn "eventuell" nicht als Dualmagier führen. Aber bei Rolemaster kann man andere Bereiche in Zauberbereiche Einfließen. Das Mal nebenbei. Sollte das wieder passen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Jiba am 30.05.2022 | 12:32
Also, in einem mittelalterlich geprägten Setting ist Dämonenbeschwörerei vielleicht schlicht und ergreifend Handwerkskunst, geleistet an Materialien, die man leicht selbst sammeln kann (wie etwa bestimmte Holz- oder Hornarten etc.). Die müssen dann handwerklich für ihren Einsatz präpariert werden. Und selbstverständlich weiß der gestandene Dämonenbeschwörer auch, wie man Dämonen bannt. In einem Setting, bei dem die Dörfer sozusagen "nahe am Höllenschlund gebaut" sind, kann sich das durchaus auch monetär lohnen.

Wobei nobody@home schon Recht hat: Der Dämonenbeschwörer lebt nicht im Kapitalismus und braucht, solange er ein Dach über dem Kopf und Brot auf dem Teller hat, gar nicht so wahnsinnig viel zum Leben. Zumal die Kirche ja mit ihren Armenspeisungen damals mitunter auch sehr großzügig war... muss ja niemand erfahren, womit der Summoner sich sein Zubrot verdient.  ;)

Zitat
Man braucht Imp-Flügel, Drachenzungen, Trollblut und weiß der Geier.
"Man braucht" das, was im entsprechenden Setting als exotisch genug angesehen wird. Wenn du dich auf den folkloristischen "Traditionsbegriff" beziehen willst, brauchst du Tieropfer (irgendwelcher gewöhnlicher Viecher) sowie Lebensmittel oder handwerklich hergestellte Güter, die geopfert und verbrannt werden. Das isses dann aber auch – manchmal reichen sogar bloße Worte aus. Deine Ingredenzien-Liste ist nicht sehr "traditionell".
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: ghoul am 30.05.2022 | 12:36
Meine 50 Kupfer: Jeder lebt im Kapitalismus.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 30.05.2022 | 12:42
Den Schwarzmarkt nicht vergessen!
"Bei ungewöhnlichen Bestellungen wenden sie sich bitte an einen vertrauensvollen Händler in der Nokturngasse..".🦇🕷️🐲🦎🐍🥣🦑🦐🐡🦉 ~;D

Edit.
Die wenigsten Zauber werden die Hexer für sich selbst wirken. IdR. Haben sie zahlende Kunden, die ihre Kunst in Anspruch nehmen, und die Ingredienzien gleich mitbezahlen.
Anders geht es natürlich Hexern, die arm und auf Reisen sind. Die werden sich ohne Nebenverdienst wahrscheinlich nicht über Wasser halten können.
Klassische Einkünfte sind: Heilkunde, Kräuterverkauf evtl. sogar Unterhaltung: Tanz, Gesang, Gaukelei, Wahrsagen, Handlesen, Diebstahl oder Prostitution.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 30.05.2022 | 12:45
Hallo,

...Sinnlose Archetypen sind, wenn man sie Aufgibt und nicht mehr darüber Nachdenkt.
Religionen haben Ihre Symbol-Tiere und Entitäten. Warum nicht für Religionen einsetzten. Anstatt den Paladin und Kleriker.

Ansammeln, was welche Führen und Haben. Dann sich zu Verteidigen zu Können. Oder selbst einsetzten.

Bei Rolemaster würde ich ihn "eventuell" nicht als Dualmagier führen. Aber bei Rolemaster kann man andere Bereiche in Zauberbereiche Einfließen. Das Mal nebenbei. Sollte das wieder passen.
Rolemaster ist ein Brei aus zahllosen sprücheklopfenden Archtypen, die ihre Spuchlisten runterrattern. Substanzloser gehts kaum (z.B. Companion III: Macabre, Montebanc, Moon Mage, Sleuth) 
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 30.05.2022 | 12:49
Den Schwarzmarkt nicht vergessen!
"Bei ungewöhnlichen Bestellungen wenden sie sich bitte an einen vertrauensvollen Händler in der Nokturngasse..".🦇🕷️🐲🦎🐍🥣🦑🦐🐡🦉 ~;D
Oder linken sie sich einfach ins Magenet ein ~;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 30.05.2022 | 12:49
Hallo,


...den Hexer würde ich bei Rolemaster, wie gesagt, bei Dämonen und wegen den Zehnt, der Religionen, einsetzten. Nun, wenn er gut sein sollte. Bewegt er sich dort sich durch.
Aber jeden Abhängig machen mit Dämonische Macht würde ich nicht. Reicht schon was er an Sprüche hat.

Ja, man muss bis zur 50.Stufe die Zauber haben. Da mit Spruchmeisterschaft sie verstärken kann *2,*3 oder*4. Klar.

Aber bitte:    :o
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 30.05.2022 | 12:54
Also, in einem mittelalterlich geprägten Setting ist Dämonenbeschwörerei vielleicht schlicht und ergreifend Handwerkskunst, geleistet an Materialien, die man leicht selbst sammeln kann (wie etwa bestimmte Holz- oder Hornarten etc.). Die müssen dann handwerklich für ihren Einsatz präpariert werden. Und selbstverständlich weiß der gestandene Dämonenbeschwörer auch, wie man Dämonen bannt. In einem Setting, bei dem die Dörfer sozusagen "nahe am Höllenschlund gebaut" sind, kann sich das durchaus auch monetär lohnen.

Wobei nobody@home schon Recht hat: Der Dämonenbeschwörer lebt nicht im Kapitalismus und braucht, solange er ein Dach über dem Kopf und Brot auf dem Teller hat, gar nicht so wahnsinnig viel zum Leben. Zumal die Kirche ja mit ihren Armenspeisungen damals mitunter auch sehr großzügig war... muss ja niemand erfahren, womit der Summoner sich sein Zubrot verdient.  ;)
"Man braucht" das, was im entsprechenden Setting als exotisch genug angesehen wird. Wenn du dich auf den folkloristischen "Traditionsbegriff" beziehen willst, brauchst du Tieropfer (irgendwelcher gewöhnlicher Viecher) sowie Lebensmittel oder handwerklich hergestellte Güter, die geopfert und verbrannt werden. Das isses dann aber auch – manchmal reichen sogar bloße Worte aus. Deine Ingredenzien-Liste ist nicht sehr "traditionell".
So betrachtet könnte der Summoner tatsächlich existenzfähig sein. Gefällt mir :d
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Jiba am 30.05.2022 | 12:59
Meine 50 Kupfer: Jeder lebt im Kapitalismus.

Es lebt höchstens jeder im Klassenkampf.
(Und damit meine ich jetzt nicht "Dieb gegen Magier" oder so.)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 30.05.2022 | 13:02
Hallo,
@Vanakalion

Rolemaster ist ein Brei aus zahllosen sprücheklopfenden Archtypen, die ihre Spuchlisten runterrattern. Substanzloser gehts kaum (z.B. Companion III: Macabre, Montebanc, Moon Mage, Sleuth)

...Kein Kommentar!!!! ...Rolemaster, Rolemaster???? Rulemaster    ~;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Maarzan am 30.05.2022 | 13:21
Mir ist übrigens die Sinnhaftigkeit eines Summoners nicht ganz klar. Womit bestreitet der seinen Lebensunterhalt? Rennt er von Haustür zu Haustür und bietet seine Dienste feil? Nein, er muß mehr können, als Pentagramme zu pinseln, die unbezahlbare Resourcen erfordern. Demzufolge kann es sich dabei nur um einen Hyprid-Magier handeln, dessen Nebentätigkeit das Beschwören ist. Hirnlos erfundene Archtypen kann und darf es in meiner Fantasy nicht geben.

Das wird man wohl nicht ohne eine Betrachtung über die Zeit betrachten können.

Da wird das - je nachdem, wo diese Kunst herkommt - von jemandem (oder eher Generationen) von Leuten entwickelt worden sein, welche dem Ganzen aus persönlichem Verlangen oder Wissenssdurst hin "investierend" (Geld oder Seele ...) nachgegangen sind. Das ist weit weg von einem Beruf.

Wenn das Zeug aber einen halbwegs nachvollziehbaren Nutzen gezeigt hat, dann wird es Interessenten mit den notwendigen Ressourcen aber ohne Talent oder ggf. damit verbundener Risikobereitschaft geben. Und dann wird das mehr oder weniger formell delegiert udn organisiert, je nach Publicity und "Markt"(gibt es genügend kleine Dämonen/Elementare/Geister, die kosten/risikovertretbar den Bedarf auch einfacher Bürger bedienen könnten?)
Die Leute mit den Mitteln werden also entsprechend die Ausbildung fördern udn auch Ergebnisse erwarten - was dann für eine zunehmende formalisierung spricht -> Beruf. 
Dann geht erst der 3. Sohn in die Magier/Beschörerschule und wenn man feststellt, das reicht nicht oder die Talentansprüche sind zu hoch (oder das Risiko), wird man versuchen andere auszubilden (und in entsprechender Abhängigkeit/Loyalität zu halten).
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 30.05.2022 | 13:49
Hallo,


...wenn Magie alltäglich ist. Sollte das Fahrende Volk ein Beschwörer haben. Dann können auch, anstatt Ritterturniere, Magierturniere geben. Mein Favorit bleibt Schach.

Das Einkommen, von Magiebegabte.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Variety am 30.05.2022 | 14:15
Der Dweomer in MIDGARD ist vom Chroniken von Deverry (https://en.wikipedia.org/wiki/Deverry_Cycle#Magic)-Zyklus inspiriert und hat mit AD&D nichts zu tun.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: ghoul am 30.05.2022 | 14:19
Der Dweomer in MIDGARD ist vom Chroniken von Deverry (https://en.wikipedia.org/wiki/Deverry_Cycle#Magic)-Zyklus inspiriert und hat mit AD&D nichts zu tun.

OK.  :d

Und nur rate mal, wo die Autorin von Deverry das Wort "dweomer" her hat:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Variety am 30.05.2022 | 14:20
Und nur rate mal, wo die Autorin von Deverry das Wort "dweomer" her hat:

Es geht nicht um Wörter, sondern um Ideengeschichte und Konzepte.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: ghoul am 30.05.2022 | 14:21
Äh. Das ist in diesem Fall ein und die selbe Verkettung.  ;)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: JollyOrc am 30.05.2022 | 14:22
In unserer alten Hausrunde waren Hexen/Hexer immer die anderen Zauberkundigen. Also diejenigen, die nicht aus der heimischen, sanktionierten Tradition kommen, sondern entweder von jenseits der Grenze oder aus nicht-offiziellen Kreisen gelernt haben.

Wer also aus der königlichen Akademie kam, oder aus dem Tempelorden, oder der Klosterschule war Zauberer, Magierin, Arkanist, was auch immer, während die zauberkundigen aus dem feindlichen Nachbarreich, oder die Kräuterkrauter aus der Provinz halt "die Hexen" sind.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Variety am 30.05.2022 | 14:27
Äh. Das ist in diesem Fall ein und die selbe Verkettung.  ;)

Also wenn du einerseits zwischen dem Dweomer-Konzept Gygax' und dem Kerrs keinen gravierend konzeptionellen Unterschied siehst, und andererseits die Aussagen von JEF, dem Schöpfer MIDGARDs, über sein eigenes Regelsystem in Zweifel ziehst, dann sei es so.

Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: ghoul am 30.05.2022 | 14:34
Also wenn du einerseits zwischen dem Dweomer-Konzept Gygax' und dem Kerrs keinen gravierend konzeptionellen Unterschied siehst, und andererseits die Aussagen von JEF, dem Schöpfer MIDGARDs, über sein eigenes Regelsystem in Zweifel ziehst, dann sei es so.
Das zweifle ich doch nicht an. Ich weise auf eine Verkettung hin.
Ohne Gygax keine "dweomer" genannte Druidentradition in Midgard.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Variety am 30.05.2022 | 14:56
Ohne Gygax keine "dweomer" genannte Druidentradition in Midgard.

Wenn man sich Konzeptgenese monokausal mit eindeutigem Urheber, sprich als "Verkettung", vorstellt, dann sicherlich.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Holycleric5 am 30.05.2022 | 15:06
Sailer Moon & Co. hat m.E. keinerlei Bezug zu Hexen. Die gehören ins japanische Marvel-Universum. Fiktion ist in der Tat grenzenlos, doch werden mit dem Zeitgeist urtümliche Traditionsbegriffe dermaßen verwässert, daß der Wiedererkennungswert gegen null schrumpft.

Eugeal: "Are we a joke to you?"

Der Anime nennt sich Sailor Moon.
Dort gehört ein Teil der Gegenspieler der dritten Staffel (u.a. vorher genannte Eugeal) der Organisation namens "Witches 5" (https://sailor-moon.fandom.com/de/wiki/Witches_5) an.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: ghoul am 30.05.2022 | 15:06
Das Wort "dweomer" ist so ungewöhnlich, dass bezogen auf das Wort eine "monokausale" Herkunft angenommen werden muss.
AD&D hat einfach eine popkulturelle Explosion verursacht.

Damit du mich nicht missinterpretierst: Ich habe nie behauptet, Druiden, Hexen usw. würden nur bei AD&D zaubern können oder dergleichen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Oberkampf am 30.05.2022 | 15:09
Natürlich ist es absolut sinnlos, für alle Rollenspielsysteme und Welten aller Zeiten - geschweige denn alle anderen Produkte der Phantastik - festlegen zu wollen, was Hexen sind und für immer sein sollen. Aber...

... ganz grundsätzlich finde ich die Idee ja ansprechend, dass Hexen/Hexer zum einen eng an die bekannten, geradezu klassischen Erscheinungen aus Märchen und Sagen angelehnt werden, sozusagen von der Artusliteratur bis zu Grimms Märchen, und zum anderen Hexen sich von Magiern spieltechnisch dadurch unterscheiden, dass sie über wenige, aber außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen, die nicht von anderen Klassen beherrscht werden.

Die Verknüpfung mit der Hexe aus der Märchen- und Sagenwelt macht sie allerdings eher zu Antagonisten als zu PCs. Das Problem müsste irgendwie gelöst werden, vielleicht durch ein System ähnlich der Menschlichkeit wie bei V:tM oder der Dark Side of the Force wie bei einigen Star Wars Rollenspielen?

Die spezialgelagerten Sonderfähigkeiten sind nach meinem Eindruck ein anderes, besonderes Problem: Es gibt in der Klasse einfach einen Pool an wählbaren Fähigkeiten, und je tiefer man in die Geheimnisse der Hexerei eintaucht (je mehr Stufen der Charakter bekommt), desto mehr Fähigkeiten kann der Spieler/die Spielerin wählen. Hier bleibt zu überlegen, welche Fähigkeiten für "klassische" Hexen typisch sind und welche Quellen dafür gelten, und warum: D&D-Monsterhandbücher? Mittelalterliche Artussagen? Westliche Fantasyliteratur des 20. oder 21. Jahrhunderts? Grimms Märchen? Keltische Sagen? Urbane Fantasy? Disneyfilme?

Drittens bleibt dann noch zu überlegen, was ihre Origins Story ist, woher also Hexen ihre Kräfte haben. Das ist eine Sache der spielweltlichen "Fluff"-Abgrenzung zu nderen Klassen mit übernatürlichen Fähigkeiten, wie Priestern, Magiern, Druiden. Was zeichnet die Hexen/Hexer aus? Ein Bündnis mit dem Teufel? Anbeten vergessener Gottheiten? Übernatürliches Elternteil (Wechselbalg-Mythos)? Magie im Blut (angeborene Zauberkraft)? Nachfahre/Nachfahrin eines Paktierers/einer Paktiererin? Besondere Verbindung zu Urkräften (Ley Lines/Dweomer iirc bei Midgard)?

Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 30.05.2022 | 15:22
Hallo,

...da lässt sich der Katholischer-Glaube ganz gut als Hexer spielen. Zumindest hat er die Richtigen Zauber. Rolemaster
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Megavolt am 30.05.2022 | 15:30
Eine Hexe im Rollenspiel ist die klassische Märchenhexe, die gibts in den Varianten "alte Hexe mit Warzennase und großem Kessel" und "attraktive Hexenkönigin / junge badass Hexenverstoßene" (oder so) als Figur. Im Rollenspiel gibts die vor allem in DSA. Den maskulinen Hexer habe ich dort immer als (eher aufgesetzten) Gleichberechtigungsmove wahrgenommen und im Spiel noch nie einen gesehen.

Mit dem Hexer von DnD kann ich begrifflich nicht im Geringsten was anfangen und stoße mich tatsächlich jedesmal am Namen. Habe auch lange gebraucht, um überhaupt zu verstehen, was das eigentlich für einer sein soll. Besessener, Avatar, Agent, Gesandter, Handlanger, Imp, Faustus oder was auch immer würde das für mich überhaupt erst zugänglich machen. Im Wesentlichen ignoriere ich den als die sperrigste und (für mich) doofste aller DnD-Klassen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 30.05.2022 | 15:37
Noch kurz: Medea, Circe, Kalypso & Co in den Topf werfen.
(Nehme nicht an, dass die auf einer Zauberschule waren) :D

Merlin und Morgana sind ja schon Arthus Sage. Aber ich schätze, dass auch hier verschiedene Formen von Magie aufeinander treffen, und man den Begriff Hexe,Hexer uU. durchaus in Betracht ziehen könnte.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Variety am 30.05.2022 | 15:38
Das Wort "dweomer" ist so ungewöhnlich, dass bezogen auf das Wort eine "monokausale" Herkunft angenommen werden muss.
AD&D hat einfach eine popkulturelle Explosion verursacht.

Ich steige hier aus, mit dem Verweis auf
Es geht nicht um Wörter, sondern um Ideengeschichte und Konzepte.

Wir haben inkommensurable Referenzebenen, was Konzepttheorie betrifft. Während du von Explosionen, Ketten (und möglicherweise Bäumen) sprichst, denke ich in Palimpsesten und Rhizomen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 30.05.2022 | 15:45
Das, was wir heute unter "Hexe" verstehen, hat offensichtlich unterschiedliche Ursprünge, und beschwört unterschiedlichste Assoziationen herauf.

Dort gehört ein Teil der Gegenspieler der dritten Staffel (u.a. vorher genannte Eugeal) der Organisation namens "Witches 5" (https://sailor-moon.fandom.com/de/wiki/Witches_5) an.

BTW, die Rote Armee hatte auch Hexen (https://de.wikipedia.org/wiki/Nachthexen) in ihren Reihen...  ::)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: ghoul am 30.05.2022 | 15:46
Gygax: 1979, DMG - "Dweomer", unspezifisch, wahrscheinlich eine handwerkliche Magie.
Kerr: AD&D-Spielerin aus dem Stanford-University-Kreis, beginnt 1981, Fantasy-Romane mit Elfen, Zwergen, "dweomers" zu schreiben.
Franke: übernimmt 1986 von Kerr die "dweomers" für Midgard.

Wenn du Kausalitäten in Abrede stellst, sobald jemand eine Idee übernimmt und ausgestaltet oder weiterentwickelt, bin ich raus.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Variety am 30.05.2022 | 16:00
Wenn du Kausalitäten in Abrede stellst, sobald jemand eine Idee übernimmt und ausgestaltet oder weiterentwickelt, bin ich raus.

Nein, keineswegs, nur ist meine Herangehensweise an Wirkungszusammenhänge rhizomatisch (https://de.wikipedia.org/wiki/Rhizom_(Philosophie)) und intertextuell (https://de.wikipedia.org/wiki/Palimpseste._Die_Literatur_auf_zweiter_Stufe). Ich habe nicht vor, dich belehren oder "überzeugen" zu wollen, sondern möchte nur mein argumentatives Paradigma offenlegen.

Sagen wir einfach: agree to disagree, was den MIDGARD-Dweomer betrifft. Du ziehst einen direkten Bezug zu Gygax, während ich JEF folge, der sagt, dass sein Konzept von Kerr inspiriert worden sei.
Dass Kerr das Wort (!) "Dweomer" von Gygax herhat, das stelle ich nicht Abrede, allerdings hat JEF für MIDGARD kein Wort übernommen, sondern ein Konzept.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: First Orko am 30.05.2022 | 16:01
Gygax: 1979, DMG - "Dweomer", unspezifisch, wahrscheinlich eine handwerkliche Magie.
Kerr: AD&D-Spielerin aus dem Stanford-University-Kreis, beginnt 1981, Fantasy-Romane mit Elfen, Zwergen, "dweomers" zu schreiben.
Franke: übernimmt 1986 von Kerr die "dweomers" für Midgard.

Wenn du Kausalitäten in Abrede stellst, sobald jemand eine Idee übernimmt und ausgestaltet oder weiterentwickelt, bin ich raus.

Nur, dass die Dame selbst ihre Bezüge eher bei Tolkien und den Sprachen, die diesen so fasziniert ahben, sieht statt bei Gygax:

http://deverry.com/?page_id=15

Zitat
Language lies at the core of his work, as do creatures and sapient beings drawn from the world of Northern European legend: the alvar (elves), dweoger (dwarves), vargr, goblins, and the like. To Tolkien these words and legends were the last remembered remnants of the Dreamtime that he then expanded into, as it were, a recovered memory.

Aber gut, weißt du ja vielleicht besser als die Autorin.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 30.05.2022 | 16:06
Wenn du Kausalitäten in Abrede stellst....

 ~;D
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: ghoul am 30.05.2022 | 16:19
@Variety: Ich habe doch deinen Einwand, Franke habe es von Kerr, voll und ganz akzeptiert!

@First Orko: Schau mal, was Wikipedia über Katherine Kerrs Biographie weiß: https://en.m.wikipedia.org/wiki/Katharine_Kerr
Ich habe mir das ja nicht ausgedacht.

Edit:
Klingt halt intellektueller, Prof. Tolkien als Inspirationsquelle anzugeben statt Schulabbrecher und Nerd-Guru Gary Gygax.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 30.05.2022 | 16:21
Mein GoogleFu sagt, wer wissen will, woher der Begriff "Dweomer" kommt, muss ein wenig weiter zurückschauen. Zu den vorchristlichen/Skandinavischen Mythen.
"Norse Mythology" wo Tolkien schon inspiriert wurde.

tartex hat es ja bereits ein paar Seiten eher schon gepostet: Scheint mit den Zwergen "Dwarves" bzw. "Dweoger" zusammen zu hängen.

"Dweomer " scheint sowas wie"Zauberkraft " zu heißen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: ghoul am 30.05.2022 | 16:23
Eben, Issi. Nur wer hat das Wort "dweomer(craeft)" in die Moderne gebracht und wie hat es sich ausgebreitet?
Das finde ich interessant.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Variety am 30.05.2022 | 16:24
@Variety: Ich habe doch deinen Einwand, Franke habe es von Kerr, voll und ganz akzeptiert!

Super, doch noch eine Einigung.  :)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: ghoul am 30.05.2022 | 16:25
Super, doch noch eine Einigung.  :)
:d
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 30.05.2022 | 16:58
Eben, Issi. Nur wer hat das Wort "dweomer(craeft)" in die Moderne gebracht und wie hat es sich ausgebreitet?
Das finde ich interessant.
Ich weiß es nicht.
Im Zweifel würde ich darauf tippen, dass Tolkien angefangen hat, sich mit den alten Mythen zu beschäftigen. Und andere, wie Kerr, das dann auch getan haben.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: ghoul am 30.05.2022 | 17:16
Ich weiß es nicht.
Im Zweifel würde ich darauf tippen, dass Tolkien angefangen hat, sich mit den alten Mythen zu beschäftigen. Und andere, wie Kerr, das dann auch getan haben.

Weißt du zufällig, ob "dweomercræft" in Tolkiens Middle English Dictionary auftaucht?

War dieses die Quelle für Gary Gygax?

Ich halte es aber für EXTREM unwahrscheinlich, dass Frau Kerr dieses obskure Wort bei Tolkien nachschlug, bevor sie über AD&D damit konfrontiert wurde.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 30.05.2022 | 17:25
Weißt du zufällig, ob "dweomercræft" in Tolkiens Middle English Dictionary auftaucht?

War dieses die Quelle für Gary Gygax?

Ich halte es aber für EXTREM unwahrscheinlich, dass Frau Kerr dieses obskure Wort bei Tolkien nachschlug, bevor sie über AD&D damit konfrontiert wurde.
Hmmm...
Dweomer heißt ansich ja schon "Zauberkraft" . "dweomercraeft" wäre meinem Eindruck nach  eine Dopplung a la "Zauberkraft Kraft". Das scheint mir deshalb kein Original Begriff zu sein.

Vielleicht hat Kerr den Begriff Dweomer einfach selbst aus den Mythen gefischt. Wurde aber von Tolkien inspiriert damit anzufangen.
 Wissen tue ich es natürlich nicht.
Edit.
Tolkien hat wohl "dwimmer" verwendet, das sich von "Dweomer" ableitet.
Dweomer ist scheinbar alt Englisch, und damit ein älterer Begriff.

Edit 2.
"Dwimor" (alt Englisch) hat wohl auch die Bedeutung "Illusion."
Für Fantasy Welten würde ich das so übersetzen, dass man entweder Illusionen erschaffen kann. Oder dass man als Magier(/Hexer/Druide whatever) die Illusion der Welt erkannt hat, und diese deshalb manipulieren kann.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Variety am 30.05.2022 | 18:15
Ich halte es aber für EXTREM unwahrscheinlich, dass Frau Kerr dieses obskure Wort bei Tolkien nachschlug, bevor sie über AD&D damit konfrontiert wurde.

Könnte beides interessant sein: Deverry Dweomer (http://web.archive.org/web/20141005075411/http://deverry.com/student.html#dweomer) und Interview 2009 (https://grindingtovalhalla.wordpress.com/2009/10/30/reading-the-text-katharine-kerr-interview/)

Gygax' "Dweomercraft" bezieht sich auf dweomer-craeften im Epos Layamon's Brut (https://quod.lib.umich.edu/c/cme/LayCal?rgn=main;view=fulltext). In eben diesem Epos gibt es "dweomerlace/ *-lake", was bei Tolkien als dweomerlayk wieder-auftaucht.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Variety am 30.05.2022 | 19:18
Weißt du zufällig, ob "dweomercræft" in Tolkiens Middle English Dictionary auftaucht?

War dieses die Quelle für Gary Gygax?

Gygax' Quelle für das Wort ist wohl das Buch Poplollies & Bellibones: A Celebration of Lost Words (https://www.dungeoneersguildgames.com/single-post/2020/04/03/some-lost-words-in-dungeons-dragons) gewesen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: ghoul am 30.05.2022 | 19:45
Danke!

Interessant, wie sie in dem ersten Link AD&D totschweigt. Sie hatte wohl Angst, als Nerd nicht ernst genommen zu werden.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Variety am 30.05.2022 | 20:15
Danke!

Interessant, wie sie in dem ersten Link AD&D totschweigt. Sie hatte wohl Angst, als Nerd nicht ernst genommen zu werden.

Zum dritten Mal
Es geht nicht um Wörter, sondern um Ideengeschichte und Konzepte.

Wenn du dir alles beschaust, fällt auf, dass Gygax sich eines Fremdwortes aus einer Wörterbuch-Sammlung bedient ("Dweomercraft"), während Kerr ein Konzept baut. Sie spricht selbst von "a cluster of ideas" und nennt mehrere, differente Forschungsquellen.

Deshalb wird, in diesem Zusammenhang, später Gygax als etymologische Obskurität genannt ("wo hat der Mann nur dieses eine Wort her"?), während Kerrs Magie-Konzept zur Grundlage eines 16bändigen Romanzyklus' wird und in dieser Form als Magie-Vorlage für ein Rollenspielsystem dient. Der Dweomer hat in MIDGARD einen Stellenwert, wie ihn vergleichsweise die "arcane/divine magic" in D&D hat. Es geht nicht um Wörter.

Wir sehen auch, dass von einer "Verkettung" nicht die Rede sein kann: Gygax hat das Wort aus einem Wörterbuch, das sich selbst auf einen Begriff aus einem uralten Text-Epos bezieht, aus dem wiederum Tolkien seine eigene lexische Inspiration zieht, die über Umwege (Appendix N) zu Gygax führt. Kerr wiederum wird inspiriert von dem Wort, das Gygax abgeschrieben hat und etikettiert damit ein Konzept, das sie aus der jüdischen, der hellenistischen, der keltischen und der Rosenkreuzer-Tradition erschuf und als Grundlage für einen Romanzyklus nahm. Und eben diesen hat JEF als Inspiration für sein MIDGARD-Spiel genommen.

Wir haben bei dem MIDGARD-Dweomer-Konzept keine Kette (bzw. Baum), sondern ein Netzwerk (bzw. Rhizom).
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 30.05.2022 | 22:28
Welch ein Gemetzel um einen OffTopic-Begriff, der eigentlich in die Midgard-Ecke gehört.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 30.05.2022 | 22:55
Stimmt, kommen wir mal auf was interessanteres zurück.  ~;D

Du schriebst heute vormittag etwas dazu, dass ein Zauberer ja Geld verdienen könnte, ein Beschwörer aber nicht. Das leuchtete mir jetzt so gar nicht ein. Ob ich jetzt etwas zaubere, was ich sonst nicht mundan kann (Zauberer), etwas beschwöre und dies etwas für mich tut, was ich sonst nicht kann (Beschwörer), oder ob ich jemand mit meinem bösen Blick verzaubere, damit er etwas für mich tut, was ich normalerweise nicht kann (Hexe) ist doch völlig unerheblich. All das funktioniert und löst das Problem. Mit etwas Pech vielleicht mit leichten Kollateralschäden, aber das gilt für alle drei Kategorien.  ;D

Das Argument, dass ein Zauberer flexibler ist als die anderen beiden lasse ich nicht gelten (falls das kommen sollte) - denn auch der muss sich spezialisieren. Davon ab kommt Unflexibilität erst dann ins Spiel, wenn die eigene Kreativität bzgl. des Magieeinsatzes aufhört. :)

Ich hab schon irgendwie den Eindruck dass du eine sehr, sehr klare und strikte Vorstellung davon hast, welche Magiespielarten es in deiner Welt gibt und wie diese funktionieren. Unter der Prämisse frage ich mich natürlich, wo du mit diesem Thread überhaupt hinmöchtest?
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 30.05.2022 | 23:00
Um zur eigentlichen Frage zurück zu kommen:

Hexe/r ist für mich als Konzept genauso dehnbar wie das der Magie an sich. Insofern bleibt es schwammig. Wenn ich definierende Elemente benennen soll, sind das Einsiedlertum und ein Fokus auf die praktische Anwendung, im Gegensatz zur oft akademisch-theoretischen Magie des klassischen Turm- oder Gilden-Magiers.

Schadzauber spielen laut Wikipedia eine Rolle, aber das ist Bestandteil vieler Magiespielarten und taugt nicht zur Abgrenzung.

Selbstverständlich benutzen Hexen Zaubersprüche. Wobei da im Bild immer das Zauberbuch und der Hexenkessel dazu gehören. Es hat also auch eine gute Prise Alchemie.

Irgendwie haben Hexe und Hexer für mich auch nicht die gleiche Konnotation. Hexe ist für mich Witch, während Hexer eher Richtung Warlock geht und damit etwas dunkler angehaucht ist. Keine Ahnung warum.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 31.05.2022 | 00:27
Selbstverständlich benutzen Hexen Zaubersprüche. Wobei da im Bild immer das Zauberbuch und der Hexenkessel dazu gehören. Es hat also auch eine gute Prise Alchemie.

Irgendwie haben Hexe und Hexer für mich auch nicht die gleiche Konnotation. Hexe ist für mich Witch, während Hexer eher Richtung Warlock geht und damit etwas dunkler angehaucht ist. Keine Ahnung warum.
In Bezug auf die klassische Kräuterhexe würde ich nicht unbedingt von Alchemie sprechen. Das Cunning Folk zeichnet sich durch den regen Gebrauch von Volksweisheiten aus. Das sind Überlieferungen, die über viele Generationen zurückreichen. Urgroßmütterchens Hausmittel, die allerlei Krankheiten heilen und deren Rezepturen schon seit Anno Dazumal gehütet werden, basieren auf diesen Volksweisheiten. Diese Leute wissen sehr viel über Naturheilkunde. Sie kennen jedes Kraut. Synonyme für Kräuterhexe sind ua. Krauter, Krauterer und Krutter. Es gibt zahlreiche Hausmittel, die in der modernen Gesellschaft in Vergessenheit geraten sind. Man gibt heute unnötigerweise viel Geld für synthetische Mittelchen aus, die man für lau und geringen Aufwand selbst herstellen könnte. Der symbolische Kessel ist nichts weiter als der Topf, indem der Heilung versprechende Sud angesetzt wird. Möglicherweise wurde er auch zum Giftmischen mißbraucht. Der moderne Begriff Homöopath kommt der Kräuterhexe wohl am nächsten.

Warlock ist die ethymologisch richtige Bezeichnung für eine männliche Hexe. Der Begriff wurde quer durchs gesamte Medienspektrum mehrfach mit dämonischen Magiern in Verbindung gebracht, weshalb er dir als dunkel angehaucht erscheint. Der Begriff Hag ist die urtümliche Bezeichnung für eine Hexe. Witch ist erst später aufgetaucht und häufig maleficent konnotiert. 
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 31.05.2022 | 01:21
Du schriebst heute vormittag etwas dazu, dass ein Zauberer ja Geld verdienen könnte, ein Beschwörer aber nicht.

Ironischerweise ist das in DSA-Aventurien tatsächlich ein wichtiger Unterschied zwischen (offiziellen Gilden-) Magiern und Hexen, Druiden etc: Rechtlich dürfen nur erstere ihre magischen Künste für Geld oa Gegenleistungen anbieten... ;)

Und nochmal DSA: Wenn ich mich richtig erinnere haben zumindest in i-einer früheren Edition (aktuelle kenn ich nicht) Magier Tränke uä mit Alchemie gebraut, Hexen mit... Kochen...
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 31.05.2022 | 01:27
Du schriebst heute vormittag etwas dazu, dass ein Zauberer ja Geld verdienen könnte, ein Beschwörer aber nicht. Das leuchtete mir jetzt so gar nicht ein. Ob ich jetzt etwas zaubere, was ich sonst nicht mundan kann (Zauberer), etwas beschwöre und dies etwas für mich tut, was ich sonst nicht kann (Beschwörer), oder ob ich jemand mit meinem bösen Blick verzaubere, damit er etwas für mich tut, was ich normalerweise nicht kann (Hexe) ist doch völlig unerheblich. All das funktioniert und löst das Problem. Mit etwas Pech vielleicht mit leichten Kollateralschäden, aber das gilt für alle drei Kategorien.  ;D

Das Argument, dass ein Zauberer flexibler ist als die anderen beiden lasse ich nicht gelten (falls das kommen sollte) - denn auch der muss sich spezialisieren. Davon ab kommt Unflexibilität erst dann ins Spiel, wenn die eigene Kreativität bzgl. des Magieeinsatzes aufhört. :)

Ich hab schon irgendwie den Eindruck dass du eine sehr, sehr klare und strikte Vorstellung davon hast, welche Magiespielarten es in deiner Welt gibt und wie diese funktionieren. Unter der Prämisse frage ich mich natürlich, wo du mit diesem Thread überhaupt hinmöchtest?
Du sprichst hier eine Problematik an, die nicht von der Hand zu weisen ist. Ritualmagie ist immer mit Zeitaufwand verbunden. In einer Schlacht haben Feldherren keine Zeit. Die Unterstützung durch einen mächtigen Dämonen wäre durchaus hilfreich, es besteht jedoch schneller Handlungsbedarf. Gewöhnliche Zauberer sind sofort verfügbar, wenn sie gebraucht werden um Blitze und Feuerbälle zu schleudern. Sie sind die Fantasy-Artillerie können aber auch hinter der feindlichen Linie von großem Nutzen sein. Dies sind die besten Voraussetzungen um als Söldner tätig zu werden. Ein Hofmagier kann noch mit ganz anderen Qualitäten punkten.

Bingo, ich habe schon relativ klare Vorstellungen. Was ich ablehne, ist inflationärer HighFantasy, indem hunderttausende Magier rumrennen und tagtäglich Sylvester feiern. Weniger ist mehr.

Ich habe bezüglich des Threads kein bestimmtes Ziel. Es ist einfach nur Neugierde. In Anbetracht der vielen Facetten, die einer Hexe angedichtet werden, ist es interessant, zu erfahren, ob die Mehrheit mehr auf neumodischen Quark steht oder doch eher die traditionellen Modelle bevorzugt. Vielleicht kommt dabei auch manche Sichtweise zutage, an der ich Gefallen finden könnte, was im Fall Beschwörer bereits geschehen ist.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 31.05.2022 | 01:44
Rechtlich dürfen nur erstere ihre magischen Künste für Geld oa Gegenleistungen anbieten... ;)
Ein Aspekt, der wohl wahr ist. Zumindest bösartige Hexen und Beschwörer bewegen sich schon auf dünnem Eis. Man findet sie wohl eher im Untergrund durch Informationen an der richtigen Stelle. Ich kann mir vorstellen, daß die örtliche Kirche nicht gerne Dämonen im Umfeld herumstapfen sieht. Wer ihre Dienste schon einmal in Anspruch genommen hat, kennt sie und weiß, woran er ist.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 31.05.2022 | 01:57
Ist ein eigener Abschnitt im "Magiergesetz"*: Wer keinen Segen der Gilde hat, darf zwar zaubern, aber nicht davon leben bzw es zu Geld machen. Hat nichts mit der Art der Magie zu tun; wer Dämonen beschwört hat ein Problem, Gilde hin oder her. Eigentlich wie bei uns: Du kannst die Materie von hier bis zum Jupiter kennen, steuerberatend oder rechtsanwaltlich dürfen nur Steuerberater und Rechtsanwalte tätig sein... ;)

* Alles gesagte gilt nur für die Lande, in denen dieses Gesetz akzeptiert wird; und auf dem Land läufts vermutlich so, wie bei Pratchetts Hexen...
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 31.05.2022 | 06:54
In Anbetracht der vielen Facetten, die einer Hexe angedichtet werden, ist es interessant, zu erfahren, ob die Mehrheit mehr auf neumodischen Quark steht oder doch eher die traditionellen Modelle bevorzugt.

Bitte lass diese ständigen herablassenden Formulierungen (siehe Unterstreichung). Dieses Thema hier an sich ist spannend, aber deinen Ausdruck finde ich oft echt ätzend, teilweise sogar diskriminierend.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 31.05.2022 | 07:25
Warum müssen Beschwörer auf Rituale zurückgreifen? Wenn so ein Dämon einmal gebunden ist, könnte der ja auch mit einem Fingerschnippen erscheinen. Auf der anderen Seite, warum sollten Zaubersprüche schnell gehen? Das entspräche nicht gerade historischen Vorlagen und ist ne typische D&D-Trope.

Und warum sollten sich Laien für die Unterscheidung interessieren? Der Laie wird die einzelnen Arten der Magie schon nicht auseinanderhalten können. Und wer ein dringliches Problem hat, der lässt sich nicht die Lizenz zeigen…
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: First Orko am 31.05.2022 | 07:47
Bitte lass diese ständigen herablassenden Formulierungen (siehe Unterstreichung). Dieses Thema hier an sich ist spannend, aber deinen Ausdruck finde ich oft echt ätzend, teilweise sogar diskriminierend.

Nicht nur du...  ::)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: ghoul am 31.05.2022 | 08:00
Bitte lass diese ständigen herablassenden Formulierungen (siehe Unterstreichung). Dieses Thema hier an sich ist spannend, aber deinen Ausdruck finde ich oft echt ätzend, teilweise sogar diskriminierend.

Vermutlich ist das die Retourkutsche für den Tonfall hier: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,112738.0.html
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Hotzenplot am 31.05.2022 | 08:14
Zurück zum Thema bitte.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 31.05.2022 | 08:54
Ich weiß nicht, ob ne High Fantasy Hexe neumodisch ist.(Bezogen auf Rollenspiel)
Denn Magische Figuren die mit Blitzen nur so um sich schmeißen, gab es doch bestimmt zu Beginn des Rollenspiels auch schon.
Ich würde deshalb schätzen, es geht um eine Art "historische Realitätsnähe" (Oder was man für eine historische Realität hält, bzw. was man darüber recherchiert hat)

Es gibt ein Spanisches Rollenspiel, das sehr nah am realen Mittelalter ist, und auch sein will, inklusive Dämonen und deren Beschwörung.
Gibt's mittlerweile auch auf Englisch.
Schau Mal ob ich was dazu finde.

Edit. Es heißt "Aquelarre"
(Bedeutet wohl sowas wie "Hexensabbat" oder "Teufelstanz")


Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 31.05.2022 | 08:56
Näher am Mittelalter dran wäre ja auch Ars Magica. Und das kommt auch mit Ergänzungen zur Hedge Wizardry, die auch regeltechnisch anders abläuft.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 31.05.2022 | 09:21
Näher am Mittelalter dran wäre ja auch Ars Magica. Und das kommt auch mit Ergänzungen zur Hedge Wizardry, die auch regeltechnisch anders abläuft.
Shek-Pvar, Ars Magica und Magus sind meine Richtungsgeber.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 31.05.2022 | 09:28
Und warum sollten sich Laien für die Unterscheidung interessieren? Der Laie wird die einzelnen Arten der Magie schon nicht auseinanderhalten können.

Wobei mich die klinisch-saubere Aufteilung in "einzelne Arten der Magie" bei näherem Überlegen eigentlich schon an sich etwas stört. Magische Traditionen würden ja vermutlich auch dann, wenn Magie tatsächlich irgendwie funktionierte, genau wie alle anderen auch erst mal stark orts- und kulturgebunden sein -- da gäb's also rein aus sich heraus zunächst mal gar kein klares, weltweit gültiges "Typenschema", das Zauberer in aller Herren Länder gleichermaßen in Magier, Hexer, Schamanen usw. usf. einteilt und nach dem sich alle gefälligst zu richten haben, sondern so eine formale Schubladisierung müßte erst mal jemand mehr oder weniger künstlich (und möglicherweise auch gleich mehr oder weniger falsch) nachträglich vornehmen und dann auch die Möglichkeit bekommen, sich als entsprechende Autorität für das Thema zu etablieren...

(Sicher: Klassensysteme legen so eine Art von Unterteilung nahe, weil sie ihnen nun mal recht gut auf den Leib geschrieben ist. Aber das hat mir dann irgendwie so etwas von dem Schwanz, der mit dem Hund wedelt.)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Variety am 31.05.2022 | 09:35
Welch ein Gemetzel um einen OffTopic-Begriff, der eigentlich in die Midgard-Ecke gehört.

Solche Abqualifizierungen von Sachexkursen bitte sparen, sonst braucht man sich (oder zumindest ich mich) bei deinen Diskussionsfäden nicht mehr beteiligen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: JollyOrc am 31.05.2022 | 09:43
Wie Hotze schrieb, zurück zum Thema bitte.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 31.05.2022 | 09:44
Es gibt ein Spanisches Rollenspiel, das sehr nah am realen Mittelalter ist, und auch sein will, inklusive Dämonen und deren Beschwörung.
Gibt's mittlerweile auch auf Englisch.
Schau Mal ob ich was dazu finde.

Edit. Es heißt "Aquelarre"
(Bedeutet wohl sowas wie "Hexensabbat" oder "Teufelstanz")
Aquelarre, danke für den Tip! Die Vorschau gefällt mir schon mal.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: RackNar am 31.05.2022 | 09:55
... Magische Traditionen würden ja vermutlich auch dann, wenn Magie tatsächlich irgendwie funktionierte 1, genau wie alle anderen auch erst mal stark orts- und kulturgebunden sein  ...
Ein sehr wichtiger Punkt. V.a. , so vermute ich, käme es zu starken Wechselwirkungen mit Religionen / Glauben.


1 ) Unsere Geschichte zeigt, dass allein der Glaube es könnte funktionieren, dazu reicht. 
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 31.05.2022 | 10:07
Da ich nicht der "Definator" im Rollenspiel bin definiere ich eigentlich nichts im Rollenspiel.
Will sagen: Ich habe weder ein Regelwerk noch eine Weltbeschreibung veröffentlicht in denen eine (meine) Definition von "Hexe" vorkommt.(*)

Insofern hab ich hier keine Definitonshoheit, und wie so immer in Diskussionen im Netz sollte man sich erstmal über begriffe klarwerden und zwar vieleicht auf den kleinsten gemeinsamen Nenner (der ziemlich hart in der mathematik definiert ist) - im hinblick auf Hexerei wird das wohl sein "ist iregdnwie das sich die normalen Menschen nicht ohne Magie erklären können". Alles darüber hinaus ist wohl sache eines Autors.

Oder anderst formuliert - da dort draussen abermillionen von Autoren sind wird die definition immer irgendwie "schwanken".

Prägend für den Begriff wird sicherlich die Hexenverfolgung sein und vieleicht die Populärliteratur oder ... wie so oft ... Hollywood. (Harry Potter et al)

Ich würde deswegen nicht unbedingt eine Literaturrecherce machen was der Begriff wirklich fasst den schon dieser ist sehr weit gefasst. Da gibt es die Alte namenlose Frau im Pfefferkuchenhaus die gerne Kinder fressen würde (warum eigentlich?), Babajaga aber eben auch solche wie Kirke oder Medea.

In dem zusammenhang - ich kann das nicht definieren, ich kann höchstens sagen wie mein Bild von Hexe ist - und ja das ist für mich etwas geschlechtsspezifisches  denn mein Bild eines Hexers ist,... anderst.
Hexe lebt ist einzelgängerisch und entweder bildhübsch oder potthässlich. Von der Gesinnung bildet sie das ganze Spektrum ab und bietet ihre Dienste für Bezahlung oder Dienstleistung an. Woher sie ihr Wissen/Macht bekommen hat ist bei mir unspeziefisch, es braucht nicht unbedingt eine Entität (Teufel/Waldgeist/etc sein) es kann auch "aus eigener Kraft" "Versuch und Irtum" sein, Wissen aus Büchern und Schriftrollen ist zwar möglich, aber nicht die Primärquelle. Hexen sind eher Naturverbunden.
Mein Bild des Hexers ist deutlich negativer besezt - es ist eigentlich deutlich eher der Pakt mit dem Teufel oder einfach "böser Magieanwender", persöhnliches Ziel ist Macht, Naturverbundenheit ist nicht vorhanden oder die Natur wird ausgenuzt.

(*) Würde ich etwas veröffentlichen (bzw wird etwas mal von mir veröffentlicht) würde ich dieses Klischee auch brechen und völlig anderst definieren.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Variety am 31.05.2022 | 10:24
Wie Hotze schrieb, zurück zum Thema bitte.

Soso, wenn ich als Forennutzer meine Stimme nicht gegen Abqualifizierungen erheben darf und zur Themenordnung gerufen werde, dann verabschiede ich mich lieber von diesem Ort und wünsche frohes Schaffen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: 1of3 am 31.05.2022 | 10:39
Da gibt es die Alte namenlose Frau im Pfefferkuchenhaus die gerne Kinder fressen würde (warum eigentlich?)

Das Kind hat höflich drum gebeten. Es ersteht auch regelmäßig wieder auf und wird dann erneut gegessen. Also zu ganz geringen Teilen. Mit dem Großteil wird der Wald gedüngt. Hexe ist man überhaupt nur, weil man mit isst.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 31.05.2022 | 11:14
Da gibt es die Alte namenlose Frau im Pfefferkuchenhaus die gerne Kinder fressen würde (warum eigentlich?) [...]

Weil Märchen nun mal auch Lektionen fürs Leben sein sollen und der "Menschenfresser" allgemein eine in ihnen beliebte Gruselgestalt als Sinnbild für Leute ist, denen man nicht über den Weg trauen soll. Bei Rotkäppchen ist es der böse Wolf, in der Geschichte von Hans (ursprünglich Jack) und der Bohnenranke ist es der Riese, und bei Hänsel und Gretel eben die Hexe.

Wobei die, nebenbei bemerkt, gar nicht großartig zu zaubern scheint...aber natürlich sind Märchen nicht gezwungen, sich nach Ideen und Kategorien eines Hobbys zu richten, das Jahrzehnte und Jahrhunderte jünger ist als sie. ;)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 31.05.2022 | 11:45
Die Bösen im Märchen hatten doch schon seit jeher Appetit auf "Jugend und Unschuld."
Ob Kinder oder Jungfrauen -beides  gern gesehene Zutaten für Kochtopf oder Schönheitsbad.

Oder noch etwas fieser: "Du bist was du isst."
Soll vermutlich möglichst frisch und Bio sein. >;D

"Elsbeth Bathory " auch genannt die "Blutgräfin" wusste z.B. auch auf diese Weise zu inspirieren.

Edit. Die wahre Geschichte zu Hänsel und Gretel soll eher eine grausame sein.
Es ging wohl um ein geniales Lebkuchen Rezept, das die "böse Hexe" vor anderen Bäckern geheimhielt. -Was sie schließlich mit ihrem Leben und böser Verleumdung bezahlte.(nicht gesichert, nur Mal iwo gelesen)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 31.05.2022 | 11:50
Warum müssen Beschwörer auf Rituale zurückgreifen? Wenn so ein Dämon einmal gebunden ist, könnte der ja auch mit einem Fingerschnippen erscheinen. Auf der anderen Seite, warum sollten Zaubersprüche schnell gehen? Das entspräche nicht gerade historischen Vorlagen und ist ne typische D&D-Trope.

Und warum sollten sich Laien für die Unterscheidung interessieren? Der Laie wird die einzelnen Arten der Magie schon nicht auseinanderhalten können. Und wer ein dringliches Problem hat, der lässt sich nicht die Lizenz zeigen…
Fingerschnippen ist nicht! Jedes Ritual beinhaltet einen klaren Auftrag. Ist dieser erfüllt, so kehrt der Dämon zurück in sein Reich. Bannkreise sind quasi die invertierte Form der Pentagramme. Sie sind Dämonenfänger mit spezifischem Auftrag. Dies kann Festhalten oder Zurückschicken sein. Unterbrochene Bannkreise geben einen Dämonen wieder frei. Doch höchste Vorsicht, er hat in dem Moment keinen Auftrag.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: RackNar am 31.05.2022 | 11:56
Fingerschnippen ist nicht! Jedes Ritual beinhaltet einen klaren Auftrag. Ist dieser erfüllt, so kehrt der Dämon zurück in sein Reich. Bannkreise sind quasi die invertierte Form der Pentagramme. Sie sind Dämonenfänger mit spezifischem Auftrag. Dies kann Festhalten oder Zurückschicken sein. Unterbrochene Bannkreise geben einen Dämonen wieder frei. Doch höchste Vorsicht, er hat in dem Moment keinen Auftrag.


Von welcher Welt / welchen Regeln spricht du? Denn dieses isso ergibt ohne diese Informationen keinen Sinn.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 31.05.2022 | 12:02
Zitat
Die Bösen im Märchen hatten doch schon seit jeher Appetit auf "Jugend und Unschuld."
Ob Kinder oder Jungfrauen -beides  gern gesehene Zutaten für Kochtopf oder Schönheitsbad.

Drachen schwören auch auf den Trick... ;)

Zitat
Weil Märchen nun mal auch Lektionen fürs Leben sein sollen und der "Menschenfresser" allgemein eine in ihnen beliebte Gruselgestalt als Sinnbild für Leute ist, denen man nicht über den Weg trauen soll.

Dass wir unseren Kindern von Menschenfresserne erzählen, um sie auf reale Bedrohungen vorzubereiten, und die Strategie auch noch zu funzen scheint, sagt viel über die Menschheit aus... Und beantwortet i-wie auch die Rollenspielern manchmal gestellte Frage: "Warum macht ihr den Unsinn eigentlich?"...

Aber nochmal zurück zu "Was sind Hexen?"

Ich muss sagen, ich mag das DSA-Bild, dass Hexen zu den "inoffiziellen" Zauberern gehören. Sie dürfen, wie oben gesagt, nicht offen ihre magischen Künste anpreisen, sie sind idR nicht auf den ersten Blick als Hexen oä zu erkennen, im Gegensatz zu Magiern, und ihre Bünde oder Organisationen sind idR nicht von der Obrigkeit anerkannt, anders als Magiergilden. Auch wenn es dazu immer wieder Ausnahmen gibt, hat man so zwei Arten, wie "die Gesellschaft" auf Magienutzer reagiert und mit ihnen umgeht.

Ähnelt in gewisser Weise wieder Pratchetts Hexen & Magiern, wenn man auch seit Verence Thronbesteigung ein rapides Anwachsen an obrigleichkeiter Anerkennung von Hexen beobachten kann... ;)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 31.05.2022 | 12:21

Von welcher Welt / welchen Regeln spricht du? Denn dieses isso ergibt ohne diese Informationen keinen Sinn.
Wenn ich mich recht erinnere, ging C&S in die Richtung. Das isso bezieht sich auf meine persönliche Sichtweise. Ein Dämon macht nichts ohne Gegenleistung. Da es sich dabei um eine unirdische Entität handelt, dürfte es ihm nach seiner Existenzgrundlage dürsten...Mana oder wieimmer man die Währung für Magie nennen mag.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: JollyOrc am 31.05.2022 | 12:26
Wenn ich mich recht erinnere, ging C&S in die Richtung. Das isso bezieht sich auf meine persönliche Sichtweise.

dann hilft es sehr, wenn Du das bei den Statements immer mit schreibst, worauf die sich beziehen - denn das hier ist der "Allgemein" Thread, und je nach Setting und Sichtweise kann es da durchaus sehr unterschiedliche "Wahrheiten" geben :)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 31.05.2022 | 12:30
Und genau darauf zielte auch meine gestellte Frage ab. Die im Übrigen noch einer Antwort des Threaderstellers harrt.  ;)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 31.05.2022 | 12:38
dann hilft es sehr, wenn Du das bei den Statements immer mit schreibst, worauf die sich beziehen - denn das hier ist der "Allgemein" Thread, und je nach Setting und Sichtweise kann es da durchaus sehr unterschiedliche "Wahrheiten" geben :)
Eigentlich dreht es sich beim Thema um Definitionen von Hexen/Hexer. Der Beschwörer hat sich hier nur eingeschlichen, weil er nach meiner Ansicht einen ähnlichen Stellenwert wie die bösartige Hexe hat. Beide sind keine Magier, sondern nutzen lediglich Utensilien, die über mystische Eigenschaften verfügen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: RackNar am 31.05.2022 | 12:40
Wenn ich mich recht erinnere, ging C&S in die Richtung. Das isso bezieht sich auf meine persönliche Sichtweise.

Also völlig zweck- und sinnentleert, da es im Luftleeren Raum existiert in dem du nach Belieben Deutungshoheit besitzt …

Für einen nerdigen Austausch mehr als ungeeignet. Denn ohne (Welt / Setting, Regeln und Situation) kann ich auch die Sichtweise haben, das Waschpulver ein Hexenprodukt ist. Dem kann niemand widersprechen oder zustimmen oder wissen was ich damit meine und irgendwas sinnvolles damit anfangen ...

Wenn du mehr zu Welt und Regeln, um die es dir geht preis gibst, kommt vielleicht auch was interessantes dabei heraus.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 31.05.2022 | 12:51
Eine objektive Wahrheit werden wir nicht finden, nicht Mal wenn wir alle die gleichen Märchen und Geschichtsbücher lesen würden.
Folglich bleibt eine subjektive Sammlung, was sich jeder (geprägt durch Bücher, Filme, Spiele) unter Hexern vorstellt.

Die Frage ist: Was passiert dann damit?
Ist das Ziel A. am Ende einen kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden?
Also zumindest gemeinsam zu suchen , Zur Not jeder für sich?
Oder  B. ist das Ziel, für den OT zu suchen, der sich davon am Ende das raussucht, was ihm für sein Konzept am besten passt?

Ich würde A. entspannter finden.
(Kann sich am Ende trotzdem jeder das raussuchen, was ihm selbst nützlich scheint)
B. ist auch OK. Aber es würde sich wohl eher darauf beschränken Vorschläge zu machen, die vom OT dann entweder angenommen oder abgelehnt werden.
Je nach persönlicher Nützlichkeit.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 31.05.2022 | 12:52
Dass wir unseren Kindern von Menschenfresserne erzählen, um sie auf reale Bedrohungen vorzubereiten

Bei der bösen Hexe im Wald könnte das tatsächlich eine erhebliche Rolle spielen. Vor allem auch wenn sie sehr nett und hübsch erscheint. Geh nicht zu tief in den Wald und traue keinen netten Menschen dort, die dir Versprechungen machen...

1) Der Wald ist gefährlich.

2) Naja und dass mit den netten fremden Menschen ist ja heute auch noch so.

Heißt: die Hexe hat im Gegensatz zum Magier so eine unterschwellig bedrohliche Komponente bekommen. Ob das auch im jeweiligen Fantasy Setting überhaupt mit einfließt, prägt entsprechend das Hexenbild.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Megavolt am 31.05.2022 | 12:59
Diese ganzen Märchensachen sind ja offensichtlich noch eine Ebene abstrakter und symbolischer, als dass sie nur vor einer konkreten Bedrohung warnen. Das macht sie so reizvoll, weil sie eher dumpfe, aber zweifellos sehr kräftige Gefühlslagen ansprechen.

Man denke nur mal an den Froschkönig und was der alles für Räume antriggert, jedenfalls gehts in dem Märchen nicht um Frösche.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 31.05.2022 | 13:01
Heißt: die Hexe hat im Gegensatz zum Magier so eine unterschwellig bedrohliche Komponente bekommen. Ob das auch im jeweiligen Fantasy Setting überhaupt mit einfließt, prägt entsprechend das Hexenbild.
Satan ist berühmt für seine Hinterlist. Um diese zu seinem Nutzen unter die Irdischen zu bringen, benötigt er einen Vermittler...die Hexe. Diese Philosophie unterstreicht die bedrohliche Komponente.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 31.05.2022 | 13:05
Hallo,


...der Hexer/Hexen können sich auf Jeden fall weiter Entwickeln. Ob nun Tödliche Kampfmaschinen oder der Alptraum vom allem. Ein Paar Zauber dazu und die Richtung ist gegeben.
Nette Grundlage, die man.... nun der Beruf/Klasse mit sich bringt.

Als Neutrale Person, Beruf/Klasse wirklich nicht nett anzusehen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: JollyOrc am 31.05.2022 | 13:51
Satan ist berühmt für seine Hinterlist. Um diese zu seinem Nutzen unter die Irdischen zu bringen, benötigt er einen Vermittler...die Hexe. Diese Philosophie unterstreicht die bedrohliche Komponente.

Es gibt allerdings nicht in jedem Setting einen Satan. Darf es da dennoch Hexen geben? Und wenn doch, sind die dann aus anderen Gründen bedrohlich, oder ist das nur ein Eindruck, der auf der Metaebene mitkommt?
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 31.05.2022 | 13:59
Eigentlich dreht es sich beim Thema um Definitionen von Hexen/Hexer. Der Beschwörer hat sich hier nur eingeschlichen, weil er nach meiner Ansicht einen ähnlichen Stellenwert wie die bösartige Hexe hat. Beide sind keine Magier, sondern nutzen lediglich Utensilien, die über mystische Eigenschaften verfügen.

So, und wie ist die Definition von "Magier?"
Er ist eigentlich ein fortschritlicher Ingenieur denn "Jede form von Technik, welche noch von Magie zu unterscheiden ist, ist nicht fortschritlich genug."

Aber nein, das müssen wir nicht weiter ausklabautern,... aber wenn du Hexe in eine Schrankschublade stecken willst ist das dann eher der "kann zaubern" Schrank oder der "kann nicht zaubern" Schrank?
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 31.05.2022 | 14:01
Hallo,

Satan ist berühmt für seine Hinterlist. Um diese zu seinem Nutzen unter die Irdischen zu bringen, benötigt er einen Vermittler...die Hexe. Diese Philosophie unterstreicht die bedrohliche Komponente.


...wen meinst Du. Den im Himmel, oder der der Grade steht und ein Lächeln Dir Schenkt

-Edit:- -Persönlich Gesagt, bei der Höhe habe Ich Höhenangst- -Dann will Ich ein Eigenes Universum-   ~;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 31.05.2022 | 14:22
Es gibt allerdings nicht in jedem Setting einen Satan. Darf es da dennoch Hexen geben? Und wenn doch, sind die dann aus anderen Gründen bedrohlich, oder ist das nur ein Eindruck, der auf der Metaebene mitkommt?
Kann ja auch Chtulhu sein. Oder Sauron.
Oder ein eingebildeter Teufel, den es gar nicht gibt.

Es gibt tatsächlich auch Märchen die ohne Magie und Wichte auskommen.
Beispiel: König Drosselbart.
Für ein Rollenspiel ist das aber eher unwahrscheinlich.

Edit. In irgendeiner Form wird "das Böse" existieren, ob nun tatsächlich oder nur eingebildet.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 31.05.2022 | 14:24
Ja, die Bezeichnungen sind weitgehend austauschbar.

Der für mich archetypische Hexer ist Gargamel von den Schlümpfen. Im Deutschen mal Hexenmeister mal Zauberer genannt. Im Englischen ein Wizard und im belgisch / französischen Original ein Sorcier.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Megavolt am 31.05.2022 | 14:47
Der für mich archetypische Hexer ist Gargamel von den Schlümpfen.

Cool, stimmt. Tolles Beispiel!
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 31.05.2022 | 14:49
Kurzer Einwurf: Im Wicca Glauben gibt es wohl einen Gott, der sowohl männlich als auch weiblich ist.
Der männliche Aspekt, wird (wurde?) gerne als gehörnter Gott dargestellt. Siehe : Pan.
Oder auch dem Aussehen nach:  Faun.
Faune sollen ja laut Mythologie die männliche Form der Nymphen sein.
Allerdings wurden die Faune wohl nicht immer gehörnt dargestellt. Sondern vorher als junge Männer.

In vielen Geschichten sind das entweder Niedere Gottheiten oder Naturgeister, die da verehrt werden.


Daher Denke ich kommt Vanakalion was gehörntes gelegener als der böse, grüne Tintenfisch.

Edit.
In der uralt Robin Hood Serie , sind auf den DVDS alle Szenen auf Englisch, die im Deutschen Fernsehen wohl rausgeschnitten wurden. Darin kommt auch ein gehörnter "Geist des Waldes "vor. (In dem Fall aber eher eine Art Druide mit Hirschgeweih als Kopfbedeckung)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 31.05.2022 | 15:41
Der für mich archetypische Hexer ist Gargamel von den Schlümpfen.

Ja, hat schon etwas - wobei ihm die Kompetenz etwas abgeht, aber an der Mangelt es ja irgendwie jedem Bösewicht in Film und Literatur.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 31.05.2022 | 15:58
In der uralt Robin Hood Serie , sind auf den DVDS alle Szenen auf Englisch, die im Deutschen Fernsehen wohl rausgeschnitten wurden. Darin kommt auch ein gehörnter "Geist des Waldes "vor. (In dem Fall aber eher eine Art Druide mit Hirschgeweih als Kopfbedeckung)

An den kann ich mich sogar noch aus der TV-Austrahlung in den 80ern erinnern.  :)

https://de.wikipedia.org/wiki/Herne_der_J%C3%A4ger

Britisch-keltisch, angelsächsisch, von Shakespeare verwurstet, in der Popkultur angekommen; eigentlich genau wie Hexen...  ;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 31.05.2022 | 18:40
An den kann ich mich sogar noch aus der TV-Austrahlung in den 80ern erinnern.  :)

https://de.wikipedia.org/wiki/Herne_der_J%C3%A4ger

Britisch-keltisch, angelsächsisch, von Shakespeare verwurstet, in der Popkultur angekommen; eigentlich genau wie Hexen...  ;D
Genau der.... :D  :d

Nochwas Hexen- typisches: "Der Sichelmond."
Findet sich ja auch bei den Druiden.
Wenn man den Mond auf den Rücken legt, sieht das sogar bissle nach Stierhörnern aus.

Der richtige Zeitpunkt für Rituale ist ja nicht selten Mond- abhängig. (Beschwörung bei Vollmond, Blutmond uswusf.)


Männliche Hexer: "Gerald von Riva."(Wobei der durch das Kämpfen eher unklassisch ist)
Ist der Typ aus dem uralt Film "der Dieb von Bagdad" eigentlich eher Hexer oder Zauberer? (Ich finde ja eher Hexer)

Edit.
Noch ein Hexenfilm:
"Tanz der Unschuldigen"  Original Titel "Akelarre" (Hexensabbat)

Ist noch relativ neu (2020). Spielt aber sehr schön mit dem Wahnsinn und dem Aberglauben rund um Hexen, Inquisitoren und Co.



Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 31.05.2022 | 18:49
Ist der Typ aus dem uralt Film "der Dieb von Bagdad" eigentlich eher Hexer oder Zauberer? (Ich finde ja eher Hexer)

Da war D&D noch nicht erfunden, also war das egal. ;)

(Und nebenbei war der hinreichend alte (A)D&D-Magier zu der Zeit, als es noch Stufentitel gab, selber ein "Warlock"...allerdings nur auf Stufe 7. 8])
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 31.05.2022 | 18:57
Da war D&D noch nicht erfunden, also war das egal. ;)
;D  :d
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Maarzan am 31.05.2022 | 19:29
Für mein geplantes Spiel sortiere ich das nach der Herkunft der Kräfte - weitestgehend von Historie und akademischer Grundlage befreit:
Hexen/Hexer sind Leute, welche bei vorliegendem magischem Talent (Attribut), erhöhter Willenskraft (Attribut) auch noch extreme Emotionen (aus dem Vor-/Nachteilsystem) haben und dann sich diese magische Energie durch die Emotionen kanalisiert in Wirkung umsetzt.
Angesichts der Häufigkeit, wo diese Emotionen auch noch gegen eine Person richten und die Kontrolle wenn erst mit der Zeit kommt erzeugt das bei der Umgebung eher negative Einstellungen gegenüber zumindest fremden Hexenkräften.
 
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 31.05.2022 | 20:02
@
Maarzan
Was wäre denn danach "Schmendrick der Zauberer" (letztes Einhorn)?
Der hat doch kaum Kontrolle über das, was er bewusst zaubern will.
Ich sag nur : "Zauber tu was du willst."
(Erst dann passiert irgendwas, ohne, dass er das steuern kann)

Wobei durch zu starke Emotionen scheint seine Zauberei ja nicht ausgelöst . Dafür wirkt er zu gefasst.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 31.05.2022 | 20:15
Schmendrick ist Schmendrick. Ein Zauberlehrling, der so viel Mist baut, daß sein Meister auf den Gedanken kommt, dahinter müßte sich eigentlich ein richtig mächtiges Talent verbergen, um das es doch schade wäre, und ihm also eigens einen Unsterblichkeitszauber anhängt, damit er bei allem Pech Zeit genug haben soll, das Rätsel eines schönen Tages doch noch zu lösen? Das ist schlicht schon eine Klasse für sich, da kommt einfach kein Stereotyp mehr mit. ;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Swafnir am 31.05.2022 | 20:24
Schmendrick ist Schmendrick. Ein Zauberlehrling, der so viel Mist baut, daß sein Meister auf den Gedanken kommt, dahinter müßte sich eigentlich ein richtig mächtiges Talent verbergen, um das es doch schade wäre, und ihm also eigens einen Unsterblichkeitszauber anhängt, damit er bei allem Pech Zeit genug haben soll, das Rätsel eines schönen Tages doch noch zu lösen? Das ist schlicht schon eine Klasse für sich, da kommt einfach kein Stereotyp mehr mit. ;D

Du hast aber halt das Buch gelesen. Im Film kommt das ja nicht vor.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 31.05.2022 | 20:37
Du hast aber halt das Buch gelesen. Im Film kommt das ja nicht vor.

Yep. Das Detail wäre aber auch, denke ich, im Film schwer einzubauen gewesen; es ist ja schon im Roman mehr ein Punkt nebenher, wenn auch natürlich für Schmendrick ein persönlich wichtiger und definierender.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 31.05.2022 | 21:46
OK, dann gibt es also "Hexen", "Zauberer" und  "Schmendricks"  ~;D

(Das Buch sollte ich vielleicht doch Mal lesen)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Maarzan am 31.05.2022 | 22:27
Wandelnde Magiekatastrophen als Unterklasse?
- Schmendrick
- Rincewind
...
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Morvale am 31.05.2022 | 22:43
Wandelnde Magiekatastrophen als Unterklasse?
- Schmendrick
- Rincewind
...

Louie aus Rune Soldier >;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 31.05.2022 | 23:06
Für einen nerdigen Austausch mehr als ungeeignet. Denn ohne (Welt / Setting, Regeln und Situation) kann ich auch die Sichtweise haben, das Waschpulver ein Hexenprodukt ist. Dem kann niemand widersprechen oder zustimmen oder wissen was ich damit meine und irgendwas sinnvolles damit anfangen ...

Wenn du mehr zu Welt und Regeln, um die es dir geht preis gibst, kommt vielleicht auch was interessantes dabei heraus.
Ich denke, der Titel des Themas ist unmißverständlich. Setting, Welt usw. sind dabei völlig unrelevant. Definitionen sind absolut. Egal, ob eine definierte Hexe auf Midgard, Hârn, Dere oder sonstwo herumspaziert, ist sie immer die selbe Hexe, sonst wäre es keine Hexe. Selbiges gilt für Beschwörer. Der Begriff Hexe mit mehreren verschiedenen Definitionen in einem Regelwerk ist schlicht inkonsistent.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 31.05.2022 | 23:35
Abstrus. Zumal du ja keinerlei Vorgaben machst, aber den meisten Input hier kritisierst, weil er deinen Vorstellungen, die du nicht mitteilst, wohl widerspricht. Dann mal noch einen schön Informationsgewinn… ::)

Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 31.05.2022 | 23:35
Eine objektive Wahrheit werden wir nicht finden, nicht Mal wenn wir alle die gleichen Märchen und Geschichtsbücher lesen würden.
Folglich bleibt eine subjektive Sammlung, was sich jeder (geprägt durch Bücher, Filme, Spiele) unter Hexern vorstellt.

Die Frage ist: Was passiert dann damit?
Ist das Ziel A. am Ende einen kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden?
Also zumindest gemeinsam zu suchen , Zur Not jeder für sich?
Oder  B. ist das Ziel, für den OT zu suchen, der sich davon am Ende das raussucht, was ihm für sein Konzept am besten passt?

Ich würde A. entspannter finden.
(Kann sich am Ende trotzdem jeder das raussuchen, was ihm selbst nützlich scheint)
B. ist auch OK. Aber es würde sich wohl eher darauf beschränken Vorschläge zu machen, die vom OT dann entweder angenommen oder abgelehnt werden.
Je nach persönlicher Nützlichkeit.
Zu A: Ein gemeinsamer Nenner ist unmöglich, da persönliche Definitionen so extrem unterschiedlich sein können, daß sie unvereinbar sind. Ich bin davon ausgegangen, daß Rollenspieler weitgehend die selben Klischevorstellungen haben, die sich in nicht mehr als ca. fünf Schubladen stecken lassen. Irrtum, der Facettenreichtum scheint deutlich breiter, als alle mythologischen Definitionen hergeben. Hier wurde sogar Star Wars und Sailor Moon als Vergleich herangezogen.
Zu B: Mein Konzept steht weitgehend. Wäre meine Intention gewesen, etwas aus Vorschlägen basteln zu wollen, hätte ich keine Umfrage gestartet, sondern einen Entwickler-Thread.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: RackNar am 31.05.2022 | 23:42
Ich denke, der Titel des Themas ist unmißverständlich. Setting, Welt usw. sind dabei völlig unrelevant. Definitionen sind absolut. Egal, ob eine definierte Hexe auf Midgard, Hârn, Dere oder sonstwo herumspaziert, ist sie immer die selbe Hexe, sonst wäre es keine Hexe. Selbiges gilt für Beschwörer. Der Begriff Hexe mit mehreren verschiedenen Definitionen in einem Regelwerk ist schlicht inkonsistent.

Für diese These bist du leider bis jetzt jeglichen Beweis schuldig geblieben. Eine Hexe in Aventurien unterscheidet sich sehr wohl von einer Hexe in Mitgard. Das gilt auch für Beschwörer. Es kann lt. Deiner Aussage aber nur eine davon eine Hexe sein. Welche nun?

Der Begriff Hexe ist keine Naturkonstante, sondern ein abstraktes Konstrukt, das in einem kulturellen Kontext eingebunden ist. Ohne diesen ist er nichtsagend.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 1.06.2022 | 00:00
Abstrus. Zumal du ja keinerlei Vorgaben machst, aber den meisten Input hier kritisierst, weil er deinen Vorstellungen, die du nicht mitteilst, wohl widerspricht. Dann mal noch einen schön Informationsgewinn… ::)
Ich denke, ich habe genug Input inkl. Quellenangaben gegeben, daß sich jeder meine Definition ausmalen kann. Ich habe den Eindruck, daß du nicht alles mitliest.
Zum kritisieren: Ich habe lediglich an einer Stelle eine unpäßliche Bemerkung gemacht, um zu verdeutlichen, daß ich mit neumodischen Auslegungen absolut nichts anfangen kann und will.

Zum xten mal: Hier darf jeder seine Definition (unabhängig davon, ob sie mir schmeckt oder nicht) kundtun.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 1.06.2022 | 00:25
Für diese These bist du leider bis jetzt jeglichen Beweis schuldig geblieben. Eine Hexe in Aventurien unterscheidet sich sehr wohl von einer Hexe in Mitgard. Das gilt auch für Beschwörer. Es kann lt. Deiner Aussage aber nur eine davon eine Hexe sein. Welche nun?

Der Begriff Hexe ist keine Naturkonstante, sondern ein abstraktes Konstrukt, das in einem kulturellen Kontext eingebunden ist. Ohne diesen ist er nichtsagend.
Für Aventurien und Midgard in der Alleinstellung hast du natürlich Recht. Ich bin kein Freund davon, 20.000 Regelwerke bis ins letzte Detail kennen zu müssen um heute auf Midgard, morgen auf Dere und übermorgen auf Hârn spielen zu können. 99% aller Regelwerke sind m.E. Schrott. Man findet hier und dort die ein oder andere Idee, die inspirierend sein kann, das war's dann aber auch schon. Sehr oft sind die Regeln mit bestimmten Settings/Welten verknüpft. D.h. nicht, daß auch das Setting nix taugt. Im Gegenteil, ich finde die Settings meist hammergeil. Einzige akzeptable Konsequenz ist dann ein Universalregelwerk. Universalregelwerke verfügen über ein Regelset, das nicht an ein bestimmtes Setting gebunden ist, sondern überall verwendet werden kann. Spiele ich danach auf Midgard oder Dere, so ist die Hexe überall identisch. Damit kann ich bestens leben. Es ist mir auch schnurz, ob die Hexe jetzt Satan huldigt oder Grumpfladir (solange beide den selben Stellenwert haben). Wenn etwas mal garnicht passen sollte, wird das Setting passend gemacht. Ich habe auch keine Probleme damit, zwei oder drei Settings zu fusionieren. Mit Warhammer und Midgard funktioniert dies z.B. prächtig. Ich bin sogar scharf darauf, die Steampunk-Komponente von Iron Kingdoms zu importieren. Wer braucht dann noch andere Welten? Um den Mix abwechslungsreich bespielen zu können, müsste ich mindestens 5fach reinkarniert werden.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 1.06.2022 | 01:53
Wobei mich die klinisch-saubere Aufteilung in "einzelne Arten der Magie" bei näherem Überlegen eigentlich schon an sich etwas stört. Magische Traditionen würden ja vermutlich auch dann, wenn Magie tatsächlich irgendwie funktionierte, genau wie alle anderen auch erst mal stark orts- und kulturgebunden sein -- da gäb's also rein aus sich heraus zunächst mal gar kein klares, weltweit gültiges "Typenschema", das Zauberer in aller Herren Länder gleichermaßen in Magier, Hexer, Schamanen usw. usf. einteilt und nach dem sich alle gefälligst zu richten haben, sondern so eine formale Schubladisierung müßte erst mal jemand mehr oder weniger künstlich (und möglicherweise auch gleich mehr oder weniger falsch) nachträglich vornehmen und dann auch die Möglichkeit bekommen, sich als entsprechende Autorität für das Thema zu etablieren...
Da stimme ich dir zu. Hexen haben eher einen religiösen Hintergrund denn einen magischen. Bocore sind im Voodoo schwarzmagische Priester/innen, die auch als Voodoo-Hexe/r bezeichnet werden. Ihre Verbreitung erstreckt sich über Westafrika und Haiti. Obwohl ihr Glaube an die christlichen Religionen angelehnt ist, sind ihre Praktiken grundlegend anders als die europäischer Hexen, die Satan, dem Widersacher Gottes huldigen. Eine fernöstliche Entsprechung ist mir unbekannt.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 1.06.2022 | 03:33
So, und wie ist die Definition von "Magier?"
Aber nein, das müssen wir nicht weiter ausklabautern,... aber wenn du Hexe in eine Schrankschublade stecken willst ist das dann eher der "kann zaubern" Schrank oder der "kann nicht zaubern" Schrank?
Eindeutig die Schublade "kann nicht zaubern".
Zu den Magiern: Ursprünglich waren nur Magier vorgesehen, die ganz nach Hârnmaster und Ars Magica die Kunst der Hermetik beherrschen. Daneben existieren noch Thaumaturgen und Alchemisten, wobei auch diese keine Magier sind. Dämonen sollten non-existent sein. Die diversen Magier aus Palladium FRP haben mich schon immer fasziniert. Deren Definitionen sind einzigartig und man findet bis auf den Wizard nicht annähernd Vergleichbares in irgendeinem anderen Rollenspiel. Einzig die wise women/hedge wizards aus Warhammer haben ähnliches bewirkt. Hârnmaster, das ich sonst sehr schätze macht einen großen Bogen um das Thema Hexen und Beschwörer. Naja, mit entsprechenden Hausregeln kann man so ziemlich alles realisieren. Letztenendes habe ich mich dann doch dazu durchgerungen, Hexen und Beschwörer alla Palladium zu integrieren. Da diese Hexe abgrundtief bösartiger Natur ist, mußte Warhammer für die gutartige Hexe herhalten. Natürlich kenne ich auch die Hexen des Grimm RPG's. Hänsel und Gretel entspricht dann aber doch nicht so ganz meinem Geschmack, obwohl ich den Film H&G - Hexenjäger sehr mag. Nekromanten werden wohl auch den Weg ins Repertoir finden. Es wird aufgrund der Bösartigkeit und damit verbundenen Handlungsbeschränkungen darauf hinauslaufen, daß nur der Wizard SC-fähig sein wird.

Theurgen gibt es, doch haben sie keine göttlichen Gaben oder Fähigkeiten, da Gottheiten nur hypothetische Entitäten sind.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 1.06.2022 | 07:05
Da stimme ich dir zu. Hexen haben eher einen religiösen Hintergrund denn einen magischen. Bocore sind im Voodoo schwarzmagische Priester/innen, die auch als Voodoo-Hexe/r bezeichnet werden. Ihre Verbreitung erstreckt sich über Westafrika und Haiti. Obwohl ihr Glaube an die christlichen Religionen angelehnt ist, sind ihre Praktiken grundlegend anders als die europäischer Hexen, die Satan, dem Widersacher Gottes huldigen. Eine fernöstliche Entsprechung ist mir unbekannt.
Geht es jetzt um Fiktion oder um Geschichte?
Denn das mit den europäischen Hexen und "Satan" ist mM. mit Vorsicht zu betrachten.
Es mag natürlich womöglich auch Hexen gegeben haben, die zu gehörnten Wesen beten.
Aber dass das immer und automatisch "Satan" sein soll, und nicht "Pan" oder sonst ein Naturgeist/ Fruchtbarkeitsgott wurde doch bestimmt gerne von diversen Inquisitoren angedichtet.

Ansonsten erscheinen mir deine Annahmen etwas widersprüchlich:
"Es sind immer Hexen, egal wo".
- Es scheint also eine Art Prototyp von Hexe für dich zu geben, der überall zu finden ist. Aber den gemeinsam zu suchen, geht scheinbar nicht, weil die Vorstellungen viel zu unterschiedlich sind (Sailormoon).
Du selbst hast dich nach eigenen Aussagen bereits festgelegt. Vermeinst diesen Prototyp von Hexe also bereits zu kennen.

Dann möchte ich hier mal um Erleuchtung bitten, und wissen, was für dich eine Hexe ausmacht?
(Was europäische Hexen angeht, sind wir uns nicht ganz einig)
Dann können darüber sprechen oder auch nicht.

Deine Definition bitte! Bin gespannt:-)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Jiba am 1.06.2022 | 07:21
(Das Buch sollte ich vielleicht doch Mal lesen)

Das solltest du. Ich lese es gerade (zum ersten Mal) auf Englisch. Und es ist hands-down einer der besten Fantasy-Romane, die ich je gelesen habe.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Swafnir am 1.06.2022 | 07:27
Das solltest du. Ich lese es gerade (zum ersten Mal) auf Englisch. Und es ist hands-down einer der besten Fantasy-Romane, die ich je gelesen habe.

Interessant. Ich fand ihn eher schwach. Sowohl was die Beschreibungen angeht, als auch vor allem die Charakterzeichnungen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: RackNar am 1.06.2022 | 07:44
Mir ist immer noch nicht klar, was Du willst. Eine Diskussion über die Definition einer Hexe scheint es ja nicht zu sein. Die Bedeutung von Hexen in Spielwelten auch nicht. Auch eine historische Betrachtung fällt raus. Und auch nicht die Umsetzung von Hexen im Regelwerk.

Was ist also Dein Punkt, Deine Frage?
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Jiba am 1.06.2022 | 08:33
Interessant. Ich fand ihn eher schwach. Sowohl was die Beschreibungen angeht, als auch vor allem die Charakterzeichnungen.

Schwach? Was die Beschreibungen angeht...

Der Roman übertrumpft gerade in seinem Metaphernreichtum, in der Vermittlung von Gefühlen und inneren Zuständen anstelle von bloßen Faktenauflistungen so ziemlich jedes zeitgenössische Fantasy-Gewäsch, mit dem ich zu tun hatte. Da steckt eine unglaubliche Poesie drin, die gleichzeitig eine Dekonstruktion verbreiteter Fantasytopoi unternimmt. Also, das Ding ist ein Brecher!
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 1.06.2022 | 08:56
🦄- OK, bin gespannt :-)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 1.06.2022 | 09:54

Männliche Hexer: "Gerald von Riva."(Wobei der durch das Kämpfen eher unklassisch ist)
Ist der Typ aus dem uralt Film "der Dieb von Bagdad" eigentlich eher Hexer oder Zauberer? (Ich finde ja eher Hexer)



Ich denke Gerald ist ein neumodisches Produkt von "Wir haben eine Coole Idee und brauchen noch einen coolen Bezeichner dazu,... Hexer klingt doch cool, oder?"

Vieleicht ist Hexer in dem zusammenhang der Mülleimer der Namen für Zauberfähige "Wenn es in keine andere Kategorie passt ist es halt ein Hexer,..." im englischen ist er ja "The witcher" (wobei es das wort dort eigentlich gar nicht gibt/gab wie "Handy" als Substantiv"

Bezüglich des Diebes von Badgad und "uralt" . meist du den Uralten oder den wirklich Uralten (aka 1924, Stummfilm oder 1940 b/w)? (retorische Frage ich bin mir bei beiden nicht sicher da ich nur das wikipedia überflogen habe) Auch da würde ich ggf sagen das es eben keinen passenden Betzeichner oder Namen gibt für einen "Arabischen Zauberer".

Eigentlich ist das auch des Pudels Kern - "wir" haben garnicht so viele Begriffe/Namen für "Benutzer von Magie" wie es unterschiedliche "Zauberfähige" zu geben vermag.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 1.06.2022 | 10:09
Zum Spaß Mal gegoogelt:
"Wayatashir" - Hexer auf Arabisch
"Sahir"- Zauberer auf Arabisch

Jetzt muss uns nur noch jemand den Unterschied erklären  :D

Edit. Es gibt den DvB auch als Stummfilm?? :o

Edit 2
Französisch:
"Sorcier"-Zauberer, "sorceleur"- Hexer

Griechisch:
Sowohl Hexer als auch Zauberer: "mágos"

Latein:
Zauberer (Giftmischer):"veneficus" Hexe :"maga" Hexer:"Witcher"??? (Wird hier ausgespuckt) :think: Naja die Römer sind ja ganz schön rumgekommen.

Spanisch:
Zauberer: "Mago" Zauberin: "Hechicera" Hexer: "Brujo" Hexe: "Bruja."
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 1.06.2022 | 10:28
Zum Spaß Mal gegoogelt:
"Wayatashir" - Hexer auf Arabisch
"Sahir"- Zauberer auf Arabisch

Jetzt muss uns nur noch jemand den Unterschied erklären  :D

Edit. Es gibt den DvB auch als Stummfilm?? :o

Yep. (https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Dieb_von_Bagdad_(1924)) Ist dann allerdings schon wieder eine recht andere Geschichte unter demselben Titel (auch, wenn's immer noch um eine schöne Prinzessin geht). :)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: 1of3 am 1.06.2022 | 11:20
Griechisch:
Sowohl Hexer als auch Zauberer: "mágos"

Ja, das ist sogar noch spannender. Magos ist eigentlich das persische Wort für Priester. Im Neuen Testament kommen Drei Magoi aus dem Morgenland, wenn man das griechische Original liest. Mithin kannte die Antike schlicht keinen Unterschied zwischen Zauberern und Priestern. Allenfalls zwischen legitimen Priestern und nicht-legitimen dunklen Priester*innen / Hexen.

Wenn die nicht aus Persien oder Ägypten kommen, kommen die regelmäßig "aus Thrakien", also wenn poetisch von thrakischen Künsten o.ä. die Rede, gehts immer um Hexen (hier auch gewöhnlich weiblich). Typische epische Attribute sind daneben vor allem "den Mond vom Himmel zu singen/rufen" und "Flüsse rückwärts laufen lassen".

Das Standardwort für Hexe ist auf Latein Striga (von strix = Eule). Mitunter findet man auch Lupula (von Wolf) oder Cornix (von Rabe), also analoge Ableitungen von anderen "Hexentieren". - Nachdem ich dies nun herausgefunden habe, heißt meine nächste Hexe im Rollenspiel dann auf jeden Fall Ranala, nur dass ihrs wisst.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 1.06.2022 | 11:26
"Wayatashir" - Hexer auf Arabisch
"Sahir"- Zauberer auf Arabisch

Jetzt muss uns nur noch jemand den Unterschied erklären  :D

Wenn es einen gibt, müsste man vermutlich mehr von arabischen Gesellschaften verstehen, um den zu raffen, als bspw ich das tue... ;D

Das ist doch i-wie die Quintessenz: "Hexe" kann fast alles heißen, besonders wenn man es auch noch als Übersetzung aus anderen Sprachen nutzt. Da sind so viele verschiedene Quellen und Vorbilder mit eingeflossen, dass man sich letztendlich entscheiden muss, wenn es mehr als "i-wie mit Magie umgehende Person" (oder fiese Frau...) bedeuten soll.

Bei Harry Potter unterscheiden sich witches (Übers.: Hexen) und wizards (Übers.: Zauberer) bspw nur durchs Geschlecht. ;)

BTW, Einflüsse: Es könnte sein, dass unser modernes Bild der Hexe (mit Kessel, Besen & spitzem Hut) ua auf einer Negativkampagne der bierbrauenden Zünfte bzw Industrie beruht, die damit die Konurrenz von privat Bier brauenden und verkaufenden Frauen bekämpfen wollte...

EDIT
Magos ist eigentlich das persische Wort für Priester. Im Neuen Testament kommen Drei Magoi aus dem Morgenland, wenn man das griechische Original liest. Mithin kannte die Antike schlicht keinen Unterschied zwischen Zauberern und Priestern.

Oder Sehern, Sterndeutern oder welche Übersetzung man für die drei noch finden kann; von Königen ganz zu schweigen... ;)

Wie verbreitet ist die Unterscheidung zwischen göttlichem Wirken und magischen Kräften, die im Rollenspiel so dominant ist, eigentlich wirklich? Mir scheint das ein Ding des Monotheismus zu sein, in den meisten anderen Mythologien, die ich so kenne (oberflächlich...) geht das eigentlich wild durcheinander.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Swafnir am 1.06.2022 | 11:36
Schwach? Was die Beschreibungen angeht...

Der Roman übertrumpft gerade in seinem Metaphernreichtum, in der Vermittlung von Gefühlen und inneren Zuständen anstelle von bloßen Faktenauflistungen so ziemlich jedes zeitgenössische Fantasy-Gewäsch, mit dem ich zu tun hatte. Da steckt eine unglaubliche Poesie drin, die gleichzeitig eine Dekonstruktion verbreiteter Fantasytopoi unternimmt. Also, das Ding ist ein Brecher!

Ist schön, was du da alles drin siehst. Spricht für deine Phantasie  :d
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Jiba am 1.06.2022 | 11:48
Ist schön, was du da alles drin siehst. Spricht für deine Phantasie  :d

Ich will das mal als Kompliment auffassen.  :D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 1.06.2022 | 11:57
@
1of3
Myrrhe und Weihrauch klingt ja schon irgendwie verdächtig..... :D

@
Isegrim
Ich bin jetzt auch kein Experte für arabische Sprache und Kultur, leider.
Die ist eigentlich ziemlich spannend.

Glaube auch dass das viel mit jeweiliger Kultur und Weltanschauung zu tun hat, ob und wie man Menschen nennt, die sich im weitesten Sinne mit Mysterien beschäftigen.

Zum Bier: In Franken gab es Mal ein Gesetz, dass man sein selbstgebautes Bier nur eine gewisse Kilometer Zahl  um seinen "Schornstein" herum verkaufen dürfte.
Darum gibt's da auch heute noch soviele Brauereien auf einen Haufen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 1.06.2022 | 12:10
Wie verbreitet ist die Unterscheidung zwischen göttlichem Wirken und magischen Kräften, die im Rollenspiel so dominant ist, eigentlich wirklich? Mir scheint das ein Ding des Monotheismus zu sein, in den meisten anderen Mythologien, die ich so kenne (oberflächlich...) geht das eigentlich wild durcheinander.

Das ist für mich ein D&Dismus, und obendrein einer, der mit Religion und Mythologie nicht mal wirklich was zu tun hat, sondern einfach dem Spielaspekt geschuldet ist: Kleriker sollten halt andere Sprüche haben als "weltliche" Magier, aber immer noch grundsätzlich dasselbe Magiesystem verwenden. Und daraus entstand dann eben das Konzept von den Göttern als hauptberuflichen Zauberautomaten, aus denen ihre Priester ihre tägliche Portion Klerikermagie ziehen dürfen, die aber ihrerseits so gut wie nie persönlich aktiv werden...man stelle sich mal vor, wie beispielsweise Homers Odyssee sich wohl unter dem Paradigma entwickelt hätte. ("Nein, Poseidon, du darfst dem Odysseus keine Stürme nachschicken. Du bist bloß der Gott der Meere, aber die eigentliche Macht darüber liegt immer noch bei deinen Priestern!")

Wenn's nach mir ginge, würde ich zwar wahrscheinlich auch eine Art von Grenze ziehen...aber die verliefe dann, soweit von der Spielwelt erst mal überhaupt unterstützt, mehr zwischen den persönlichen Beziehungen, die jemand zu diversen Göttern und anderen Übernatürlichen hat, einer-, und eventueller "gewöhnlicher" Magie, die er nebenbei auch noch studiert oder aufgeschnappt haben mag und aus mehr oder weniger eigener Kraft wirken kann, andererseits. Eine Gottheit, einen Dämon, oder sonst ein hinreichend mächtiges Wesen um Beistand zu bitten oder mit ihm zu verhandeln, fällt für mich erst mal noch nicht direkt unter systematische und zuverlässige "eigene" Magie, auch wenn das Ergebnis bei positivem Ausgang natürlich allemal spektakulär sein kann -- und also gibt's da durchaus einen prinzipiellen Unterschied zwischen einem Wunder einer- und mehr "handwerklicher" Zauberei andererseits.

(Was jetzt natürlich nicht heißen soll, daß ein Priester nicht auch Magie studiert haben oder umgekehrt ein Magier mächtige Freunde auf dem örtlichen Olymp-Analog haben könnte. In einer anständigen konsistenten Fantasywelt würde ich das sogar eher als den Normalfall betrachten.)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 1.06.2022 | 12:23

Spanisch:
.....  Hexe: "Bruja."

Clan bei Vampire TM - der übrigens recht unmagisch ist wenn ich mich nicht irre sonderen eigentlich verrufen ist nur "stupide Schläger" zu sein (Nein muss man nicht weiter ausdiskutieren, ist eben nur das es eben wieder eine neue Verwndung eines Begriffes/Namens ist"

Jetzt muss uns nur noch jemand den Unterschied erklären  :D

Da beist sich die Katze in den Schwanz - es gibt eben keine Definition,... man könnte auch fragen "Kann es eine <allgemein gültige> Definition für so etwas geben?"

Ich meine wir kennen sehr viele Fantasywelten und in jeder ist die Magie ein klein wenig anderst, aber von der sprache her ist es eben wieder so das man vieleicht eine Idee hat zu einer Figur aber dann muss man auf die Figur irgendwann einen Aufkleber/Bezeichner draufpappen,... also "benennen" und dann steht man vor den - zugegeben dorch recht vielen bezeichnungen - aber irgendwie griffig ist dann doch keine. Dann nimmt man vieleicht auch den der am coolsten klingt,... exemplarisch muss ich sagen das "Witcher" bei mir dann doch etwas "Häh?" ausgelöst hat - was man ja aber vieleicht so haben will. Dann denkt man mal mehr darüber nach.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Swafnir am 1.06.2022 | 12:24
Ich will das mal als Kompliment auffassen.  :D

So war es auch gedacht  :d
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 1.06.2022 | 12:28
Ich glaube die Unterscheidung ist primär eine des Kontexts. Respektiere ich dich, dann bezeichne ich dich als Zauberin, habe ich Angst vor dir, dann bist du eine Hexe. Eine allgemeingültige Zuordnung dürfte zumindest im historischen wie mythologischen Kontext unmöglich sein.

Das dürfte maximal da anders gelagert sein, wo man es tatsächlich mit einer festen gesellschaftlichen Position (Schamane, Völva) oder gar einem festen Titel (Hofzauberer, Hohepriesterin) zu tun hat.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 1.06.2022 | 12:45
Ich glaube die Unterscheidung ist primär eine des Kontexts. Respektiere ich dich, dann bezeichne ich dich als Zauberin, habe ich Angst vor dir, dann bist du eine Hexe.
Jepp.
Was schon ein Unterscheidungskriterium sein könnte, ist: Hat der Magiewirker ne ganz bestimmte Religion oder Weltanschauung?
Bsp. Druide.
Dass die auch Magie wirken, ist klar.
Aber sie tun es vielleicht auf eine ganz bestimmte Weise, und haben ganz bestimmte Vorstellungen und Werte?
Ist ja bei Priestern, eines bestimmten Gottes, ähnlich.

Bei Hexern ist das vielleicht nicht ganz so eindeutig. Manche beten zu einem Gott, andere zu einem Dämon, whatever.
Und bei manchen Zauberern muss man sich vielleicht sogar fragen, ob die überhaupt zu etwas beten. Bzw. an irgendwas außerhalb ihrer eigenen Macht glauben.

Daher würde ich als weiteres Kriterium
Gesellschaftskonformität und Prestige sehen.

Bewegt sich ein Magiewirker im Einklang mit den Erwartungen der Gesellschaft liegt der Begriff: Zauberer wahrscheinlich näher als Hexer.

Edit. Rein historisch gesehen wurde Magie/Okkultismus etc. ja lange verteufelt und konnte nicht friedlich mit Religion koexistieren.
Folglich war "Hexer" oder gar "Herätiker" angesagt.

Rollenspielwelten zeigen sich idR. toleranter als das Mittelalter, und lassen häufig auch Zauberer zumindest als " Gelehrte" oder eine Art von "Wissenschaftler" zu.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Megavolt am 1.06.2022 | 13:01
Bin kein ausgewiesener Geralt-Kenner, aber seine Bezeichnung als Hexer hat mich immer irritiert bzw ich habe sie als eine bewusst von der Norm abweichende Bezeichnung interpretiert.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 1.06.2022 | 14:06
Edit. Rein historisch gesehen wurde Magie/Okkultismus etc. ja lange verteufelt und konnte nicht friedlich mit Religion koexistieren.
Folglich war "Hexer" oder gar "Herätiker" angesagt.

Rollenspielwelten zeigen sich idR. toleranter als das Mittelalter, und lassen häufig auch Zauberer zumindest als " Gelehrte" oder eine Art von "Wissenschaftler" zu.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hexenverfolgung
Ich glaub das Mittelalter war auch toleranter, denn die Hexenverfolgung trat in großem Masse auch erst danach ein. Das ist also erst seit ein paar Jahrunderten so.
Es ist in dem Zusammenhang auch interessant wie sich "Rassismus" entwickelt hat. Das ist eigentlich auch etwas "Neues". Wiki:"Der „moderne“ Rassismus entstand im 14. und 15. Jahrhundert..."

Man könnte fast schon sagen das am Ende des Mittelalters einiges echt schief gegangen ist.

Für Rollenspielwelten muss ich auch sagen das es mir selten untergekommen ist das jemand eine Figur spielt welche irgenwelchen großen sozialen Zwängen ausgesezt ist. Etwa eine Hexe bei Warhammer oder irgendwas was ansosnten in den großen Topf der Diskriminierung landet. Kleine - scheinen ja soweit okee - aber bitte lieber spielleiter spiele das nicht zu sehr aus wenn ich "xyz" spiele (*).

Aber ja - auch bei mir ist "Hexe" erst mal ein eher negativ besetzer begriff und "Hexer" sogar noch mehr.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 1.06.2022 | 14:16
Eindeutig die Schublade "kann nicht zaubern".
Zu den Magiern: Ursprünglich waren nur Magier vorgesehen, die ganz nach Hârnmaster und Ars Magica die Kunst der Hermetik beherrschen.

Daneben existieren noch Thaumaturgen und Alchemisten, wobei auch diese keine Magier sind.

Dann glaube ich aber bist du alleine auf weiter flur, also besonderst wegen dem "eindeutig".
Nun gut wenn du Thaumaturgen und Alchemisten auch das Zaubern absprichst ist es natürlich einfach.

Vieleicht solltest du dann erstmal definieren was Magie ist bevor du danach frägst wie eine untergeordnete definition ausschaut.

Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 1.06.2022 | 14:17
Vieleicht ist Hexer in dem zusammenhang der Mülleimer der Namen für Zauberfähige "Wenn es in keine andere Kategorie passt ist es halt ein Hexer,..."

Eigentlich ist das auch des Pudels Kern - "wir" haben garnicht so viele Begriffe/Namen für "Benutzer von Magie" wie es unterschiedliche "Zauberfähige" zu geben vermag.
Da ist was dran. Der Begriff Hexe ist ein Gemisch aus Folklore, wilder Fantasie und tatsächlich existenter "Archtypen". Aufgrund zum Teil völlig gegensätzlicher Ansichten ist daher eine klare Definition unmöglich. Ich selbst tue mir schwer, das "Cunning Folk", das man frei als Kräuterhexe (Volksmediziner) übersetzen kann, den Hexen zuzuordnen. Sie sind vielmehr Sages(Weise) denn Hexen. Trennt man beide Extreme, so sind die bösartigen Hexen die Teufelsanbeterinnen, während die gutartigen Hexen den Teufel bannen (folkloristisch steckt hinter jeder Krankheit der Teufel). Demnach ist die gutmütige Hexe also keine Hexe, sondern eine Weise. Warhammer hat diese Fakten schon richtig benannt (Wise Women/Hedge Mage). Dort ist die Hag/Witch eindeutig bösartig konnotiert. Der Begriff Hexe kann also einzig der bösartigen Hexe zugeordnet werden.
Beschwörer sind im Grunde nichts anderes, als die Erweiterung der Hexen. Sie bedienen alle Dämonen jenseits des Teufels oder Geister und unterscheiden sich von Hexen einzig durch andere zeremonielle Praktiken. Bannkreise dienen in erster Linie dazu, die eigene Haut zu retten.
Nekromanten sind ebenfalls Beschwörer die sich einzig aufs Reich der Toden beschränken.

Ich würde deshalb schätzen, es geht um eine Art "historische Realitätsnähe" (Oder was man für eine historische Realität hält, bzw. was man darüber recherchiert hat)
Historisch/folkloristisch trifft es ganz gut. Ich denke, daß ich nun einen Quasistandard vorgestellt habe, der die historisch/folkloristische Fraktion weitgehend zufriedenstellen kann. Doch Vorsicht: Ich würde diesen Standard nur dem europäisch geprägten Wesensbild zuordnen. Entsprechungen anderer Kulturen (z.B. Voodoo) können stark davon abweichen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 1.06.2022 | 14:19
Jepp.
Was schon ein Unterscheidungskriterium sein könnte, ist: Hat der Magiewirker ne ganz bestimmte Religion oder Weltanschauung?
Bsp. Druide.
Dass die auch Magie wirken, ist klar.
Aber sie tun es vielleicht auf eine ganz bestimmte Weise, und haben ganz bestimmte Vorstellungen und Werte?
Ist ja bei Priestern, eines bestimmten Gottes, ähnlich.

Mmmh, würde ich jetzt nicht so unterschreiben. Denn so ein Druide ist ja stark auf seine Kultur begrenzt und hat da jetzt auch wenig Konkurrenz. Es gibt nichts in seinem Umfeld, mit dem man ihn sinnvoll vergleichen könnte. Damit ist er genau so ein "Zauberwirker" oder sonstwas wie z.B. ein Bruja in einer durch Santeria geprägten Gesellschaft oder eine Völva im vom Odinskult geprägten frühmittelalterlichen Skandinavien. Oder um im jetzt zu bleiben, nen Wicca, nen Celtoi und nen Asatru werden jetzt nicht pauschal davon ausgehen, dass ihre jeweilige neuheidnische Kultpraktik bedeutet, dass es fundamentale Unterschiede in den darunter liegenden metaphysischen Zusammenhängen gibt.

Das solche Magiewirker aus unterschiedlichen Kulturkreisen aufeinander treffen ist ja jetzt eher etwas, was einem nur im Rollenspiel begegnet, weil man dort meint, dass müssten alles separate "Charakterklassen" sein. ;)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 1.06.2022 | 14:42
Dann glaube ich aber bist du alleine auf weiter flur, also besonderst wegen dem "eindeutig".
Nun gut wenn du Thaumaturgen und Alchemisten auch das Zaubern absprichst ist es natürlich einfach.

Vieleicht solltest du dann erstmal definieren was Magie ist bevor du danach frägst wie eine untergeordnete definition ausschaut.
Um diese Sichtweise besser nachvollziehen zu können ist es hilfreich, die Definitionen (insbesondere Hexe und Beschwörer) aus Palladium zu kennen.
Magie beschränkt sich nach meiner damit zu vereinbarenden Auffassung einzig auf die Hermetik. Voodoo ist ein Sonderfall, der ein hybrides Wesensbild aus Theurgie und mystischer Hexerei darstellt.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 1.06.2022 | 14:43
Mmmh, würde ich jetzt nicht so unterschreiben. Denn so ein Druide ist ja stark auf seine Kultur begrenzt und hat da jetzt auch wenig Konkurrenz. Es gibt nichts in seinem Umfeld, mit dem man ihn sinnvoll vergleichen könnte. Damit ist er genau so ein "Zauberwirker" oder sonstwas wie z.B. ein Bruja in einer durch Santeria geprägten Gesellschaft oder eine Völva im vom Odinskult geprägten frühmittelalterlichen Skandinavien.
Wobei Druiden mW. hochangesehen waren, eine Art Priesteramt inne hatten und sogar Recht sprechen durften.
Das ist mMn. etwas, was nicht jeder Zauberwirker darf.

@
Vanakalion
OK, verstehe.
Was mir fehlen würde, wären graue Hexen.
Die Alltagsmagie oder Naturmagie wirken, und mit dem Teufel und dessen Verbannung nix am Hut haben.

Dass es sowas wie einen Teufel gibt, ist ja vielleicht gar nicht die Sichtweise einer Wicce, eines Wicca, der zu seinem gehörnten Naturgott betet.( Und eben nicht den Teufel in ihm sieht).


Die Verteufelung a la " Euer Pan ist jetzt Satan" ist ja eine Zuschreibung die von Außen kam.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 1.06.2022 | 14:55
Um diese Sichtweise besser nachvollziehen zu können ist es hilfreich, die Definitionen (insbesondere Hexe und Beschwörer) aus Palladium zu kennen.
Magie beschränkt sich nach meiner damit zu vereinbarenden Auffassung einzig auf die Hermetik.

Naja nur spreche ich Palladium da die allgemeine Definitionshoheit ab; diese überlasse ich dann doch eher dem Volksmund oder den Gerichten:

Magie ist nicht unmöglich, aber sittenwidrig - BGH, Az III ZR 87/10
Die Zauberkunst ist nicht gemeinnützig! - Bundesfinanzhof, Az. I R 72/87
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 1.06.2022 | 15:03
Magie ist nicht unmöglich, aber sittenwidrig - BGH, Az III ZR 87/10
Die Zauberkunst ist nicht gemeinnützig! - Bundesfinanzhof, Az. I R 72/87[/font][/i]
Wo hast du denn das ausgegraben??😂  ;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 1.06.2022 | 15:10
Bin kein ausgewiesener Geralt-Kenner, aber seine Bezeichnung als Hexer hat mich immer irritiert bzw ich habe sie als eine bewusst von der Norm abweichende Bezeichnung interpretiert.

Geht mir genauso.

Geralt ist primär ein Kämpfer der auch noch Tränke mixt und sich mit etwas beschwörungen und Bannzaubern auskennt.

Aber da ist das Problem schon wieder - wie nennt man so etwas? Es gibt zwar einen reichlichen Fundus von Zaubererbezeichungen aber recht wenig was das "dazwischen" auffüllt - da sind wir wieder wie beim "D&D Paladin" wie will man den ansosnten Bezeichnen "Gotteskrieger" - ist auch schon besetz (ich denke da an IS und Al Kaida) Glaubensritter? - ist nicht so "cool". Vieleicht ist es genau das es muss - fürs Rollenspiel - auch cool klingen & sein.

Nehmen wir doch mal irgendwas an den Haaren herbeigezogenes (also wirklich so sehr das ich mir fast sicher bin das es sowas noch nicht in einem Rollenspielregelwerk gibt) jemanden der Alchemistische Substanzen Schluck, dann lange Meditieren muss um in seinem Körper die Sustanzen mit seiner Körpereigenen Magie zu verbinden. Will er zaubern so gibt er flatulenzen von sich. Wie würde man so einen "Magier" bezeichnen? (Nein müssen wir nicht diskutieren es geht mir darum das man so eine "Neuerfindung" eben auch griffig benennen muss).

Im hinblick auf "Geralt den Hexer" hab ich mich mittlerweile einfach damit abgefunden, ob ich einen besseren/cooleren gefunden hätte? Keine Ahnung - tendenz: eher nein.

Wobei mir schon klar ist das "cool" für jeden igrendwie anderst ist. Und wenn man weis woher das Wort "cool" kommen soll dann ... naja  (https://elbschule.hamburg.de/?page_id=1272)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 1.06.2022 | 15:11
Wo hast du denn das ausgegraben??😂  ;D

Midgard Forum, signatur eines Rechtsanwaltes.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 1.06.2022 | 15:23
Geralt wäre in Midgard vermutlich ein "Kampfzauberer" aus dem Mysterium
Wahrscheinlich ein "Bestienjäger "(Hexer+Assassine)
Oder halt die Kombi Hexer+Krieger

Suche noch einen passenden Namen.... :think:
"Klingenhexer"? Oder "Biestschlachter"? ~;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 1.06.2022 | 15:32
Was mir fehlen würde, wären graue Hexen.
Die Alltagsmagie oder Naturmagie wirken, und mit dem Teufel und dessen Verbannung nix am Hut haben.
Diese grauen Hexen sind in Magiern/Zauberern verwirklicht. Die Hermetik beschäftigt sich fast ausschließlich mit Allgemein- und Naturmagie.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 1.06.2022 | 15:36
Diese grauen Hexen sind in Magiern/Zauberern verwirklicht. Die Hermetik beschäftigt sich fast ausschließlich mit Allgemein- und Naturmagie.
OK, dann würdest du eine Wicce bzw einen Wicca wahrscheinlich auch nicht Hexe/Hexer nennen?
(Auch wenn Anhänger dieses Weges sich selbst so bezeichnen)

Edit. Ich Frage bloß, weil das den Begriff Hexe(r) ja wesentlich stärker einschränkt, als das gemeinhin der Fall ist.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 1.06.2022 | 15:43
Geht mir genauso.

Geralt ist primär ein Kämpfer der auch noch Tränke mixt und sich mit etwas beschwörungen und Bannzaubern auskennt.

Aber da ist das Problem schon wieder - wie nennt man so etwas? Es gibt zwar einen reichlichen Fundus von Zaubererbezeichungen aber recht wenig was das "dazwischen" auffüllt
Ich hätte ihn spontan in die Schublade der Hexenjäger gesteckt. Wahrscheinlich wurde er zum Witcher gemacht, weil Witch-Ex einfach scheiße klingt (kann aufgrund der Widersprüchlichkeit nicht sein). Wenn man sich etwas näher mit der Geschichte des Mannes beschäftigt, wird man ihn am ehesten als Bestien- oder Monsterjäger (Beasthunter) bezeichnen wollen. Rolemaster bietet das wohl breiteste Spektrum an Zauberkundigen an. Zum Teil gibt es da nicht einmal deutschsprachige Entsprechungen dafür. Ich bin mir fast sicher, daß dabei ein Semi-Spell-User ist, der Geralt treffend umschreibt.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 1.06.2022 | 15:51
OK, dann würdest du eine Wicce bzw einen Wicca wahrscheinlich auch nicht Hexe/Hexer nennen?
(Auch wenn Anhänger dieses Weges sich selbst so bezeichnen)

Edit. Ich Frage bloß, weil das den Begriff Hexe(r) ja wesentlich stärker einschränkt, als das gemeinhin der Fall ist.
Ich bin der Auffassung, daß Spiritualität und Esoterik nichts mit Hexerei gemein hat. Insofern ist die Wicca-Religion eine Transzendenzlehre, die zumindest ansatzweise Parallelen zum Buddhismus aufweist.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 1.06.2022 | 16:01
Ich bin der Auffassung, daß Spiritualität und Esoterik nichts mit Hexerei gemein hat. Insofern ist die Wicca-Religion eine Transzendenzlehre.
OK. Nur reden wir ja von Fantasy.
Der Begriff "Hexe" wird dadurch quasi stark polarisiert: A la "Es gibt nur gut oder böse."
(Entweder die Hexe ist für den Teufel oder gegen den Teufel) - Ähnlich einem Priester oder Paladin.

Diese Nähe zur Natur,  die darin enthaltene Neutralität. Dem Gleichgewicht.Leben und Tod, Tag und Nacht, die Hexen in vielen Welten zu eigen ist, entfällt dadurch quasi.

Edit.
Damit meine ich, dass Hexen doch nicht selten Figuren sind, die mit der Natur eng Verbunden sind. (Kräuterkunde, Mondkunde, Tierfreunde, Hebammen, Heilerinnen)
Ähnlich den Druiden oder anderen Naturfiguren.
Die - weniger für Gott oder Teufel streiten, als z.B. für die Ordnung in ihrem Wald.

Beispiele:
 Die Kräuterhexe aus dem Wald, die lieber mit Tieren redet als mit Menschen. Die sind ihr schlicht zu egal.

Oder die schelmische Hexe. Die hier und da kleinen Schabernack treibt, oder auch Mal was klaut. (Wäre als Dienerin der Götter schwer denkbar)



Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 1.06.2022 | 16:06
Hallo,

Diese grauen Hexen sind in Magiern/Zauberern verwirklicht. Die Hermetik beschäftigt sich fast ausschließlich mit Allgemein- und Naturmagie.


...und dann Frage Ich Mich warum Man eine Neue Edition Heraus bringt. Weil das die Argumente sind, weil in der Neuen Edition die Graue Hexe abgebildet wird.
Es ist schön Viele Berufe/Klassen zuhaben Worauf Ich Schauen Muss, weil ich damit meine Fantasy, oder nur Nach Regeln Spielen kann.

Hut ab.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 1.06.2022 | 16:08
Hallo,

Ich bin der Auffassung, daß Spiritualität und Esoterik nichts mit Hexerei gemein hat. Insofern ist die Wicca-Religion eine Transzendenzlehre, die zumindest ansatzweise Parallelen zum Buddhismus aufweist.


...wird schon Stimmen, daß Spiritualität nichts mit Hexerei gemein hat. Nun, dann ist Steinkunde, Kräuterkunde einfach alles egal und Zaubern nur.


-Edit:- Und Keine Macht den Drogen- -Berserkergang muss Gestrichen werden-
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 1.06.2022 | 16:19
Geht mir genauso.

Geralt ist primär ein Kämpfer der auch noch Tränke mixt und sich mit etwas beschwörungen und Bannzaubern auskennt.

Aber da ist das Problem schon wieder - wie nennt man so etwas? Es gibt zwar einen reichlichen Fundus von Zaubererbezeichungen aber recht wenig was das "dazwischen" auffüllt - da sind wir wieder wie beim "D&D Paladin" wie will man den ansosnten Bezeichnen "Gotteskrieger" - ist auch schon besetz (ich denke da an IS und Al Kaida) Glaubensritter?

Naja, es ist ja auch so ein seltsamer Gedanke, dass Magier und Kämpfer irgendwie Gegensätze wären  die sich ausschließen. Der Gegensatz ist imo aber auch nicht größer als z.B. Schwertkämpfer und Bogenschütze und das eine schließt das andere nicht aus.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 1.06.2022 | 16:31
Mir ist noch ein Hexer eingefallen: Der Müller (Meister) aus "Krabat".
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 1.06.2022 | 16:32
Hallo,

Diese grauen Hexen sind in Magiern/Zauberern verwirklicht. Die Hermetik beschäftigt sich fast ausschließlich mit Allgemein- und Naturmagie.

...ich finde das Thema gut, weil dadurch mir ein Gedankensprung kam. Wenn ich bei Rolemaster den Hexer noch den Magiebereich Essenz nehme. Was nicht verboten ist. Man soll sich ein Magiebereich aussuchen oder nach Berufen gehen. Nun, es hat keiner Gesagt dass man Freiwillig noch ein Magiebereich nehmen kann.

Wenn es auch mit Forderung zutun hat, die Ich erfüllen muss. Das Bild ändert sich.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 1.06.2022 | 16:36
Nehmen wir doch mal irgendwas an den Haaren herbeigezogenes (also wirklich so sehr das ich mir fast sicher bin das es sowas noch nicht in einem Rollenspielregelwerk gibt) jemanden der Alchemistische Substanzen Schluck, dann lange Meditieren muss um in seinem Körper die Sustanzen mit seiner Körpereigenen Magie zu verbinden. Will er zaubern so gibt er flatulenzen von sich. Wie würde man so einen "Magier" bezeichnen? (Nein müssen wir nicht diskutieren es geht mir darum das man so eine "Neuerfindung" eben auch griffig benennen muss).

Also, zumindest so was wie "Alchimie im eigenen Körper betreiben" gibt's hier und da schon (in "Die geheime Welt der Katzen" passiert das beispielsweise direkt im Magen des Alchimisten und kann schon mal ein paar Tage pro "Trank" oder anderes Produkt dauern). Da sind dann halt die Flatulenzen noch nicht unbedingt Pflicht... ;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 1.06.2022 | 20:50
OK. Nur reden wir ja von Fantasy.
Der Begriff "Hexe" wird dadurch quasi stark polarisiert: A la "Es gibt nur gut oder böse."
(Entweder die Hexe ist für den Teufel oder gegen den Teufel) - Ähnlich einem Priester oder Paladin.

Diese Nähe zur Natur,  die darin enthaltene Neutralität. Dem Gleichgewicht.Leben und Tod, Tag und Nacht, die Hexen in vielen Welten zu eigen ist, entfällt dadurch quasi.

Edit.
Damit meine ich, dass Hexen doch nicht selten Figuren sind, die mit der Natur eng Verbunden sind. (Kräuterkunde, Mondkunde, Tierfreunde, Hebammen, Heilerinnen)
Ähnlich den Druiden oder anderen Naturfiguren.
Die - weniger für Gott oder Teufel streiten, als z.B. für die Ordnung in ihrem Wald.

Beispiele:
 Die Kräuterhexe aus dem Wald, die lieber mit Tieren redet als mit Menschen. Die sind ihr schlicht zu egal.

Oder die schelmische Hexe. Die hier und da kleinen Schabernack treibt, oder auch Mal was klaut. (Wäre als Dienerin der Götter schwer denkbar)
Das mystisch/fantastische Wesensbild ist eine freiere Alternative, könnte jedoch nicht mit dem polarisierenden historisch/folkloristischen Wesensbild koexistieren.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 2.06.2022 | 07:04
Das mystisch/fantastische Wesensbild ist eine freiere Alternative, könnte jedoch nicht mit dem polarisierenden historisch/folkloristischen Wesensbild koexistieren.
Du meinst das Bild, das (zu einer bestimmten Zeit) durch Aberglauben und Kirche geschaffen wurde?
Hierfür wäre interessant an welcher Zeit sich deine Welt orientiert.
Dieser Hexenwahn fällt nämlich, zumindest historisch gesehen, gar nicht mehr ins Mittelalter.
Sehr viel, was im Rahmen der Folklore aufgeschrieben, und erhalten ist, fällt ebenfalls auf die Zeit danach.
Auch die Märchen der Brüder Grimm.


In mittelalterlichen oder frühmittelalterlichen Szenarien gibt es daher eher die freiere Version.

Edit.
Noch eine Bemerkung: Das, was du für gewöhnlich in der Folklore ließt, schreiben ja keine "Hexen".
Sondern das schreiben andere über Hexen.
Ob das dazu taugt, herauszufinden, wie sogenannte Hexen wirklich waren, darf angezweifelt werden.


PS. In der Folklore gibt es meines Wissens auch keine weißen Hexen die gegen den Teufel kämpfen.(Höchstens Mal ne Märchenfee)
Da ist doch eigentlich jede Hexe mit dem Teufel im Bunde.
 
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 2.06.2022 | 07:38
OK, dann würdest du eine Wicce bzw einen Wicca wahrscheinlich auch nicht Hexe/Hexer nennen?

Die meisten von denen nennen sich nicht Hexe, das ist eher umgekehrt - viele Hexen nennen sich Wicca (auch wenn sie wenig bis nix mit dieser Religion zu tun haben). Und Wicca ist eine Geheimnisreligion, die sich zwar einen naturreligiösen Anstrich gibt, tatsächlich aber maßgeblich durch die klassische Hermetik und Strukuren von Geheimbünden geprägt ist. Das zeigt sich schon in den klar vergebenen "Ämtern" innerhalb der Kultgemeinschaft sowie in den verschiedenen Initiationsrängen, die man innehaben muss, um Zugriff auf die (von diesen Initiaten) gehüteten mystischen Geheimnisse zu haben.

Insofern würde moderne Wicca auch ganz klar dem hermetischen Bild entsprechen, das Vanasklion gezeichnet hat.

Noch eine Bemerkung: Das, was du für gewöhnlich in der Folklore ließt, schreiben ja keine "Hexen".
Sondern das schreiben andere über Hexen.
Ob das dazu taugt, herauszufinden, wie sogenannte Hexen wirklich waren, darf angezweifelt werden.

Das ist richtig (ebenso die Verortung der bösen Hexe in der Neuzeit, wobei man auch da noch einmal historische Quellenlage und den "urbanen Mythos" der allumfassenden Hexenverfolgung sorgfältig trennen sollte). Aber ich denke der Threadersteller richtet sich in seiner Einteilung tatsächlich eher nach dem Außenbild und erklärt dieses zur Wahrheit. Was ja für eine Fantasy-Welt auch völlig legitim ist. Da kann sich dann halt die Hexe einreden, dass sie gut ist. Stimmt nur nicht. ;)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 2.06.2022 | 07:43
Die meisten von denen nennen sich nicht Hexe, das ist eher umgekehrt - viele Hexen nennen sich Wicca (auch wenn sie wenig bis nix mit dieser Religion zu tun haben). Und Wicca ist eine Geheimnisreligion, die sich zwar einen naturreligiösen Anstrich gibt, tatsächlich aber maßgeblich durch die klassische Hermetik und Strukuren von Geheimbünden geprägt ist. Das zeigt sich schon in den klar vergebenen "Ämtern" innerhalb der Kultgemeinschaft sowie in den verschiedenen Initiationsrängen, die man innehaben muss, um Zugriff auf die (von diesen Initiaten) gehüteten mystischen Geheimnisse zu haben.

Insofern würde moderne Wicca auch ganz klar dem hermetischen Bild entsprechen, das Vanasklion gezeichnet hat.
Ich habe bei dem uralten Begriff auch ehrlich gesagt nicht an die Neuzeit Retro Religion gedacht.
Die haben den Begriff ja auch nur geklaut.

@
Haukrinn
Es ist klar legitim, einfach die Zuschreibungen für Hexen zu nutzen.

Ich verstehe bloß nicht, warum es dann auch weiße Hexen aber keine grauen Hexen gibt.
Denn die letzteren machen ja in sehr vielen Systemen, die, ich sag Mal : Beliebten SC Hexen aus.
Etwas durchtrieben aber nicht grundböse.

Würde manchen vielleicht gar nicht fehlen.
Mir wahrscheinlich schon.
"Eine Weise" oder "eine Zauberin" ist nicht das Selbe.

Edit.
Oder anders:
Bei Vanakalion könnten Hexen-Fans quasi nur weiße Hexen als SC spielen, die sich dem Kampf gegen den Teufel verschrieben haben.
Da würde ich mich als SPL fragen, ob ich dafür wirklich ne Hexe brauche oder ob ich nicht gleich nen Priester oder Paladin nehmen soll.
Denn das was Spieler für gewöhnlich an Hexen schätzen (Zumindest meine Hexen-Fans), ist ja eigentlich, dass die keine so weißgewaschenen Figuren sind.
Dass die ihr eigenes Ding machen. Bisschen zwielichtig, bisschen durchtrieben, auf anderen Pfaden als der Priester wandelnd.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 2.06.2022 | 08:42
Du meinst das Bild, das (zu einer bestimmten Zeit) durch Aberglauben und Kirche geschaffen wurde?
Hierfür wäre interessant an welcher Zeit sich deine Welt orientiert.
Dieser Hexenwahn fällt nämlich, zumindest historisch gesehen, gar nicht mehr ins Mittelalter.
Sehr viel, was im Rahmen der Folklore aufgeschrieben, und erhalten ist, fällt ebenfalls auf die Zeit danach.
Auch die Märchen der Brüder Grimm.


In mittelalterlichen oder frühmittelalterlichen Szenarien gibt es daher eher die freiere Version.

Die Midgard/Warhammer-Hybridwelt läßt sich aufgrund der Kulturenvielfalt zeitlich nicht eindeutig einordnen. Das Empire (30jähriger Krieg), Estalia (spanische Inquisition), Bretonnia (Hochmittelalter), Norsca/Waeland (Wikinger), Kislev/Tegarische Steppe (Hunnen), Clanngadarn (Kelten), Aran (Perser), usw. Die epochale Spanne reicht also von der Antike bis in den Barock. Die Welt ähnelt zwar stark einer alternativen Erde, die zeitlichen Differenzen dürften jedoch stark komprimiert sein um das Extrem der auseinanderklaffenden Schere der technologischen Niveaus zu minimieren.
Die grimmsche Märchenhexen sind deutlich jünger und haben in der Moderne sogar eine drastische Wandlung erlebt (siehe H&G - Hexenjäger). Dies sind Hollywood-Hexen.
Es ist zwar richtig, daß die Hexenverfolgung erst nach dem Mittelalter stattfand, deren Existenz geht jedoch zurück bis in die Antike.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 2.06.2022 | 08:49
Das ist richtig (ebenso die Verortung der bösen Hexe in der Neuzeit, wobei man auch da noch einmal historische Quellenlage und den "urbanen Mythos" der allumfassenden Hexenverfolgung sorgfältig trennen sollte). Aber ich denke der Threadersteller richtet sich in seiner Einteilung tatsächlich eher nach dem Außenbild und erklärt dieses zur Wahrheit. Was ja für eine Fantasy-Welt auch völlig legitim ist. Da kann sich dann halt die Hexe einreden, dass sie gut ist. Stimmt nur nicht. ;)

Während ich wieder dazu neige, das Außenbild auch in "meinen" Fantasywelten eher Außenbild bleiben zu lassen. :) D.h., es gibt weniger eine ganz eigenständige "Hexencharakterklasse", die sich von der "Magiercharakterklasse" grundsätzlich und prinzipiell beispielsweise in der Art der gewirkten Magie unterscheidet, sondern "Hexe"/"Hexer" ist halt auch da nur ein meist abwertender Begriff, den in erster Linie benutzen, um über die/den so Bezeichneten zu lästern reden. Die "Frosthexe vom Nordkap" mag in Wirklichkeit durchaus nur ein vielleicht eher eigenbrötlerisches, aber ordentliches Mitglied der örtlichen Magierdachorganisation mit Brief und Siegel sein -- wenn die Leute sie nicht hinreichend mögen, hat sie den Titel trotzdem schnell weg.

Entsprechend der typischen Verwendung solcher Begriffe (nach oben buckeln, nach unten treten...) wird es sich dann vermutlich ergeben, daß die "Hexen" eher zur Unterschicht und die "Magier" eher zu den Privilegierten gehören, woraus dann wiederum folgen mag, daß die "Hexen" oft magisch und anderweitig weniger gebildet sind, weil sie eben aufgrund ihres niedrigeren Status nie das Geld und die Gelegenheit zu einer gleichwertigen Ausbildung hatten. Aber auch das ist nur ein Trend, keine überall und jederzeit geltende unumstößliche Tatsache mit Absolutheitsabspruch...und ganz bestimmt keiner, zu dessen Erklärung es "übernatürliche" Ursachen auch nur braucht.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 2.06.2022 | 08:49
@
Vanakalion
OK. Angenommen ich habe jetzt ne Spielerin am Tisch, die sonst immer gerne Hexen spielt. - Du weißt schon - Bisschen zwielichtig, bisschen durchtrieben, bisschen geheimnisvoll, eigensinnig, hat mit Priestern nix am Hut -  Mit welcher Figur wird die denn bei dir glücklich?
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 2.06.2022 | 09:16
@
Vanakalion
OK. Angenommen ich habe jetzt ne Spielerin am Tisch, die sonst immer gerne Hexen spielt. - Du weißt schon - Bisschen zwielichtig, bisschen durchtrieben, bisschen geheimnisvoll, eigensinnig, hat mit Priestern nix am Hut -  Mit welcher Figur wird die denn bei dir glücklich?
Mit der Magierin, da die Hexe und Weise per Definition für SC's ungeeignet ist. Beide sind allein schon durchs eremitische Dasein nicht gruppenfähig. Hermetiker können von x-beliebigem Gemüt sein und sind nicht ortsgebunden.
Verwendet man das Setting mit x-beliebigem Regelwerk, so wäre die mystisch/fantastische, grimmsche oder Hollywoodhexe ebenso denkbar. In einer Fantasywelt ist so ziemlich alles legitim.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 2.06.2022 | 09:24
Mit der Magierin, da die Hexe und Weise per Definition für SC's ungeeignet ist. Beide sind allein schon durchs eremitische Dasein nicht gruppenfähig.
;D
OK, also kann man quasi von der Charakterklasse auch auf den Charakter (Persönlichkeit) schließen? wtf?

Joah, OK.
Was haben den Magier so für eine Persönlichkeit?
 ~;D

Sorry, du merkst sicher, mir fehlt gerade der nötige Ernst.
Ich mach deshalb Mal ne Pause. :D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 2.06.2022 | 09:44
;D
OK, also kann man quasi von der Charakterklasse auch auf den Charakter (Persönlichkeit) schließen? wtf?

Joah, OK.
Was haben den Magier so für eine Persönlichkeit?
 ~;D

Sorry, du merkst sicher, mir fehlt gerade der nötige Ernst.
Ich mach deshalb Mal ne Pause. :D 
a) ich kann Charakterklassen, Stufensysteme und Trefferpunktsysteme auf den Tod nicht ausstehen. Ich verwende auch aus gutem Grund die Bezeichnung Beruf nicht. Delinquenten und Privatiers sind keine Berufe, sondern Tätigkeiten.
b) Es gibt Tätigkeiten, denen aufgrund ihrer Definition eine bestimmte Persönlichkeit auf den Laib geschrieben steht.

So, deine Pause ist um ~;D  ...die Arbeit schreit!
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 2.06.2022 | 09:55
Hallo,

a) ich kann Charakterklassen, Stufensysteme und Trefferpunktsysteme auf den Tod nicht ausstehen. Ich verwende auch aus gutem Grund die Bezeichnung Beruf nicht. Delinquenten und Privatiers sind keine Berufe, sondern Tätigkeiten.
b) Es gibt Tätigkeiten, denen aufgrund ihrer Definition eine bestimmte Persönlichkeit auf den Laib geschrieben steht.

So, deine Pause ist um ~;D

...zu Punkte a: Zu den Charakterklassen Stimmt. Man sollte eine Basis haben, womit man Arbeiten könnte. Stufensystem, sollte es geben, da es den Lernfaktor gibt. Nur muss, das System es auch Richtig verarbeiten. Trefferpunkte ist aber Richtig, man kann schon Treffer einstecken. Was aber mit Schweren Treffern ist, muss im System Richtig Verarbeitet werden.

...zu den Punkte B: Sollte mit a, Abgeschlossen sein.

-Edit:- -Mit System ist auch das Setting Gemeint- 
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 2.06.2022 | 10:20
Hallo,

...zu Punkte a: Zu den Charakterklassen Stimmt. Man sollte eine Basis haben, womit man Arbeiten könnte. Stufensystem, sollte es geben, da es den Lernfaktor gibt. Nur muss, das System es auch Richtig verarbeiten. Trefferpunkte ist aber Richtig, man kann schon Treffer einstecken. Was aber mit Schweren Treffern ist, muss im System Richtig Verarbeitet werden.

...zu den Punkte B: Sollte mit a, Abgeschlossen sein.

-Edit:- -Mit System ist auch das Setting Gemeint-
In Hârnmaster und anderen stufenlosen Systemen lernt man ständig...und zwar in dem Moment, in dem man eine Fertigkeit ausübt. Das nenne ich Realitätsnähe. Apropo Realitätsnähe, in der Regel kratzt man bei schweren Treffern ab. Belanglose Kratzer bedürfen keiner Erwähnung und ansonsten gibts Frakturen, Amputationen, Extraktionen usw. Es wäre dann empfehlenswert, zum Doc zu spazieren, sonst wird's schnell dunkel.

Zurück zum Thema: Die Begegnung mit einer Hexe wird sehr unangenehm...insbesondere dann, wenn ihr Meister daneben steht. Der montiert dir Flügel an...garantiert.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Harlekin78 am 2.06.2022 | 10:30
Wo hast du denn das ausgegraben??😂  ;D


Gerade nachgelesen. Das erste Urteil ist falsch widergeben! Das Gericht kommt zum Schluss das Handlungen übersinnlicher Art unmöglich sind!
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 2.06.2022 | 10:37
Hallo,

In Hârnmaster und anderen stufenlosen Systemen lernt man ständig...und zwar in dem Moment, in dem man eine Fertigkeit ausübt. Das nenne ich Realitätsnähe. Apropo Realitätsnähe, in der Regel kratzt man bei schweren Treffern ab. Belanglose Kratzer bedürfen keiner Erwähnung und ansonsten gibts Frakturen, Amputationen, Extraktionen usw. Es wäre dann empfehlenswert, zum Doc zu spazieren, sonst wird's schnell dunkel.

...man Lernt, wenn man sie Einsetzt. Ob das bei Dem, Dem oder Dem Eingesetzte Fertigkeit auch wirklich Hilft. Danach Stimmt das, wenn man das Überlebt hat. Nicht jeder Berg ist Gleich.
Klar das man Bei Schweren Treffern abkratzt, ist wohl Normal. Was man von Magie, Sagen würde. Zumindest wenn sie Eingesetzt wird.

Im Kampf, wurdest Du getroffen. Dein Gegner vor Dir. Aber "Schaust" du wirklich "Danach". Oder Kämpfst du erstmal weiter.

Klar ein Universum ein Gedanke, wie wirklich was schlimm ist oder nicht. Das kann nur das Universum oder das Leben Sagen.

Dann macht wohl die Richtige Zusammensetzung, was, was es aus Macht.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 2.06.2022 | 10:40
a) ich kann Charakterklassen, Stufensysteme und Trefferpunktsysteme auf den Tod nicht ausstehen. Ich verwende auch aus gutem Grund die Bezeichnung Beruf nicht. Delinquenten und Privatiers sind keine Berufe, sondern Tätigkeiten.
b) Es gibt Tätigkeiten, denen aufgrund ihrer Definition eine bestimmte Persönlichkeit auf den Laib geschrieben steht.

So, deine Pause ist um ~;D  ...die Arbeit schreit!
Naja ich habe mir gerade eine Spielerin vorgestellt, die wirklich in jedem System (DSA, D&D, Midgard etc.) Hexen spielt.
Der muss ich dann erklären, warum sie keine Hexe spielen darf:

SPL: Wieso darf ich keine Hexe spielen?
Ich: Weil die alle Einzelgänger sind, und deshalb laut Regel nicht Gruppentauglich.
SPL: Alle?
Ich: Ja alle
SPL: Können wir da keine Ausnahme machen?
Ich: Du hast Recht. Das ist Schwachsinn.
Spiel bitte eine Hexe. Oder nenn sie wenigstens so.

Sprich: Ich würde das zu 100% Hausregeln.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 2.06.2022 | 10:56
Naja ich habe mir gerade eine Spielerin vorgestellt, die wirklich in jedem System (DSA, D&D, Midgard etc.) Hexen spielt.
Der muss ich dann erklären, warum sie keine Hexe spielen darf:

SPL: Wieso darf ich keine Hexe spielen?
Ich: Weil die alle Einzelgänger sind, und deshalb laut Regel nicht Gruppentauglich.
SPL: Alle?
Ich: Ja alle
SPL: Können wir da keine Ausnahme machen?
Ich: Du hast Recht. Das ist Schwachsinn.
Spiel bitte eine Hexe. Oder nenn sie wenigstens so.
Wunschkonzert gibts im Radio, ned am Spieltisch. Jeder Akteur erhält bei der Erstellung einen Lebenslauf, der von mehreren Faktoren abhängig ist. Gespielt wird, was der Lebenslauf ausspuckt.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 2.06.2022 | 11:00
Wunschkonzert gibts im Radio, ned am Spieltisch.
An meinem Tisch zählen auch die Wünsche der Spieler.
Oder sollte ich sagen: Besonders die.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 2.06.2022 | 11:26
An meinem Tisch zählen auch die Wünsche der Spieler.
Oder sollte ich sagen: Besonders die.

An deinem Tisch, ja, an meinem auch.

Nur halt nicht an dem der Vanakalions des Multiversums. Die sind alle persönlichkeitsmäßig so gepolt (Ausnahmen gibbet nich, basta!) und können deshalb gar nicht anders. ~;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 2.06.2022 | 11:34
Hallo,

...das Meine Ich auch.    ~;D

In diesem Sinne:
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.06.2022 | 11:56

Magie beschränkt sich nach meiner damit zu vereinbarenden Auffassung einzig auf die Hermetik.
und nach meiner ist Magie so ziemlich alles was mit Spruchzauberei, Ritualzauberei zu tun hat, sei es nun arkane Magie(von der Hermetik ein Teilbereich ist) oder göttliche Magie(Kleriker/Priester oder Schamanen(incl Druiden)
Dann gibt es noch so Dinge wie Chi, Psi und and andere Kräfte

Hexen sind erstmal "arkane" Zauberer die Magie auf intuitiverer Basis als Hermetiker lernen und anwenden.
Pakte - Bündnisse etc mit Teufeln, Dämonen, Engeln, Naturgeistern, sonstigen Entitäten in allen Varianten optional
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Maarzan am 2.06.2022 | 13:00
Wunschkonzert gibts im Radio, ned am Spieltisch. Jeder Akteur erhält bei der Erstellung einen Lebenslauf, der von mehreren Faktoren abhängig ist. Gespielt wird, was der Lebenslauf ausspuckt.

Lebenslauf würde ich ja auch an sich als Argument gelten lassen, aber hier sind wir ja noch quasi beim Erstellen des Konzeptes - inkl. der Lebenslaufmaschine.
Und da wäre dann halt die Frage, was ist am "Hexe(r)" so, dass es nie als SC hinkommen kann?
Es ist sicher möglich diese Frage für das gewählte Konzept verbindlcih zubeantworten, aber beantwortet werden muss sie.
Nur ein Verweis auf die Lebenslaufgenerierung reicht da nicht, denn die sollte ja selbst das Ergebnis dieser Überlegungen sein.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: tartex am 2.06.2022 | 13:06
Wunschkonzert gibts im Radio, ned am Spieltisch. Jeder Akteur erhält bei der Erstellung einen Lebenslauf, der von mehreren Faktoren abhängig ist. Gespielt wird, was der Lebenslauf ausspuckt.

Erzähl mal von deiner konkreten Spielrunde: haben deine Mitspieler genügend Freizeit, dass man das nicht doch besser in Richtung ihrer Wünsche bündelt und damit man gleich zum Schnittpunkt aller Interessen kommt?

Wie viele Stunden spielt ihr denn pro Monat durchschnittlich?

Für uns ist eindeutig gemeinsame Spielzeit bei weitem das wertvollste Gut.  :-[
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Boba Fett am 2.06.2022 | 13:22
Ich definiere Hexen gar nicht, ich übernehme die Definition aus dem jeweiligen Spielsystem.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 2.06.2022 | 13:34
Ich definiere Hexen gar nicht, ich übernehme die Definition aus dem jeweiligen Spielsystem.
Wie oft spielst du Hexen?
Als SC meine ich.
 ~;D
Frage für eine Freundin
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 2.06.2022 | 13:41
Religion taugt m.E. als Unterscheidungsmerkmal nicht wirklich. Das Wirken höherer Mächte muss nicht mit deren Anbetung einhergehen. Im Prinzip ist es irrelevant, wie der Caster die höhere Macht dazu bekommt, ihm zu helfen. Die Basis ist ein Bündnis zwischen den beiden, ob das jetzt Pakt heißt oder anders.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Boba Fett am 2.06.2022 | 14:16
Wie oft spielst du Hexen?
Als SC meine ich.

weibliche: eigentlich gar nicht. Crossgendern ist nicht so meines.
männliche: selten, da ich meistens den Spielleiter mime und auch nur selten zauberkundige Charaktere spiele.
Als Spielleiter: als NSC im Abenteuer... naja, wenn sie halt vorkommen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 2.06.2022 | 14:20
Angenommen es gibt wirklich nur "Magier" als SC, keine "Hexen." und SPL bauen sich daraus eine Figur, die für sie sowohl charakterlich als auch den Fähigkeiten und Zaubern  nach ihrer "Wunschhexe" gleichkommt, und nennen sie selbst so? Wer soll sie denn daran hindern?
Die SL sicher nicht.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 2.06.2022 | 14:24
a) ich kann Charakterklassen, Stufensysteme und Trefferpunktsysteme auf den Tod nicht ausstehen. Ich verwende auch aus gutem Grund die Bezeichnung Beruf nicht. Delinquenten und Privatiers sind keine Berufe, sondern Tätigkeiten.

Naja aber du brauchst Wörter um darüber zu kommunizieren.
Und natürlich kann man Wörter neu definieren nur muss man das dazu sagen (Bei Wortneuschöpfungen erst recht.) - und dann eben auch damit leben das man aneckt.

Delinquent ist eine Bezeichnung genauso wie Privaties - beides sind keine Tätigkeiten. Denn Tun müssen beide nichts um diese Bezeichnung zu erlangen. Der Delinquent ist eine straffällig gewordene Person, ob sie nun diese Tätigkeit weiter ausführt oder nicht ist dabei egal. Der Privatie ist einfach so reich das er keine Tätigkeit nachkommen muss. Und insbesondere Privatier tritt tatsächlich als Berufsbezeichnung auf. Eben für Leute die so reich sind das sie keinen Beruf nachgehen müssen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Boba Fett am 2.06.2022 | 14:26
Wunschkonzert gibts im Radio, ned am Spieltisch.

Das ist doch alberner Unsinn.
Entschuldige bitte...
Mitspielende haben Wünsche, Ideen und Vorstellungen, warum sie sich mit an den Tisch setzen und gemeinsam ein Spiel spielen.
Mit der genannten Attitüde nimmst Du den Mitspielenden den Grund, mitzuspielen.
Und bei Deiner "Lebenslauf diktiert, was gespielt wird" Aussagewäre zunächst zu (er)klären, wer den Lebenslauf zusammen stellt und wer darauf während der Erstellung Einfluss nehmen kann.
Und um es vorweg zu nehmen: Wenn die Spieler da kein Mitsprache recht haben, gibt es in meiner Vorstellung nur ein Resultat: Eine(n) einsam am Tisch sitzenden Spielleiter(in), die/der ihr/sein Zeug zusammenpackt während die anderen gegangen sind, um mit einer flexibleren Spielleitung Spaß zu haben.
Wir sind doch nicht mehr in den 90ern, wo der Meister diktiert, wie es läuft...
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 2.06.2022 | 14:26
weibliche: eigentlich gar nicht. Crossgendern ist nicht so meines.
Dachte ich mir schon!  ;D

Ich habe verhältnismäßig viele Mädels am Tisch (50%) und die Begeisterung Kämpfer zu spielen hält sich bei den meisten in Grenzen.
Magische Figuren sind und bleiben beliebter. Und es ist von Vorteil verschiedene Typen zur Auswahl zu haben.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Boba Fett am 2.06.2022 | 14:38
Angenommen es gibt wirklich nur "Magier" als SC, keine "Hexen." und SPL bauen sich daraus eine Figur, die für sie sowohl charakterlich als auch den Fähigkeiten und Zaubern  nach ihrer "Wunschhexe" gleichkommt, und nennen sie selbst so? Wer soll sie denn daran hindern?
Die SL sicher nicht.
Issi, wenn ich ein Rollenspiel spiele, in dem Magie nicht existiert, dann kann sich wegen mir immer noch jeder Schlumpf, der diese Spielwelt betritt "Hexe" nennen. Es ändert nichts, ausser das andere Schlümpfe vielleicht den Kopf schütteln (innerweltlich).
Vielleicht ist auf der Rollenspielwelt der Begriff Hexe nicht mal ein Begriff, der bekannt ist, weil alle Fische spielen, oder schillernde, intelligente Bubbelblasen oder was auch immer. Dann wird die Frage "was ist denn eine Hexe?" wohl zur Frage des Tages.
Wenn ich ein Rollenspiel spiele, das auf unserer Erde spielt, dann haben die Menschen eine Vorstellung davon, was eine Hexe ist und die mag sich auch unterscheiden, weil unterschiedliche Menschen unterschiedliche Vorstellungen von Begriffsbedeutungen mitbringen. "Ich bin eine Hexe!" "Ah, Bibi Bloxberg! So Hex, hexe mäßig" "Nein so wie Harry Potter?" "Ist schon wieder Halloween?" "Cosplay" "Verliebt in eine Echse?" "die bezaubernde Djinnie?" "rothaarige?" "hast Du nen besen?" "So nenn ich meine Frau auch immer!"
Wenn ich Rollenspiel spiele, wo es übernatürliche Kräfte gibt, mag das wieder anders aussehen und je nachdem ob die christliche Relion (samt Echsenverfolgung und Inqisition) auch noch enthalten sind, noch wieder andere.
Und wenn ich Exalted spiele, wo der kleinste Zauber mit Schaden eine 20 m breite und 150 m lange Schneise in den Wald fräst, weil superscharfe Obsidianschmettelinge durch die Landschaft wüten, dann ist "Ich bin eine Hexe!" wahrscheinlich ziemlich bedeutungslos. Hab ich Godlike das RPG erwähnt?

Es kommt also wahrlich auf die Spielwelt an.
Und wenn alle genderlose Einzeller auf dem Weg zur Zellteilung spielen, ist crossgendern bedeutungslos. Und wenn Dir das zu albern ist, denk an Roboter.

Und wenn eine Mitspielerin unbedingt eine Echse spielen möchte und sonst gar keine Lust hat mitzuspielen, darf sie das.
Also beides... Entweder finden wir dann ne Lösung, spielen was anderes und wenn alle anderen aber "Mollusken the magicless" RPG spielen wollen, wo auf Seite 1 "es gibt keine Echsen!" steht,
und alle anderen auf diesen passus bestehen, dann muss sie sich eben entscheiden.
Und wenn Du Mollusken zu eklig findest - denk an Vampire, die nicht zaubern können. Also keine Fangzahn-Bibi...
Rollenspiel ist manchmal ein Wunschkonzert, meistens aber ein All-you-can-Eat-Buffet. Da nimmt man, was auf den tellern angeboten wird oder wechselt das Restaurant. oder geht hungrig nach Hause.
Ich versuche, alle satt zu bekommen, und wenn ich mich selbst in die Küche stelle.
und jetzt hab ich Hunger.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 2.06.2022 | 14:59
Issi, wenn ich ein Rollenspiel spiele, in dem Magie nicht existiert, dann kann sich wegen mir immer noch jeder Schlumpf, der diese Spielwelt betritt "Hexe" nennen. Es ändert nichts, ausser das andere Schlümpfe vielleicht den Kopf schütteln (innerweltlich).
Vielleicht ist auf der Rollenspielwelt der Begriff Hexe nicht mal ein Begriff, der bekannt ist, weil alle Fische spielen, oder schillernde, intelligente Bubbelblasen oder was auch immer. Dann wird die Frage "was ist denn eine Hexe?" wohl zur Frage des Tages.
Wenn ich ein Rollenspiel spiele, das auf unserer Erde spielt, dann haben die Menschen eine Vorstellung davon, was eine Hexe ist und die mag sich auch unterscheiden, weil unterschiedliche Menschen unterschiedliche Vorstellungen von Begriffsbedeutungen mitbringen. "Ich bin eine Hexe!" "Ah, Bibi Bloxberg! So Hex, hexe mäßig" "Nein so wie Harry Potter?" "Ist schon wieder Halloween?" "Cosplay" "Verliebt in eine Echse?" "die bezaubernde Djinnie?" "rothaarige?" "hast Du nen besen?" "So nenn ich meine Frau auch immer!"
Wenn ich Rollenspiel spiele, wo es übernatürliche Kräfte gibt, mag das wieder anders aussehen und je nachdem ob die christliche Relion (samt Echsenverfolgung und Inqisition) auch noch enthalten sind, noch wieder andere.
Und wenn ich Exalted spiele, wo der kleinste Zauber mit Schaden eine 20 m breite und 150 m lange Schneise in den Wald fräst, weil superscharfe Obsidianschmettelinge durch die Landschaft wüten, dann ist "Ich bin eine Hexe!" wahrscheinlich ziemlich bedeutungslos. Hab ich Godlike das RPG erwähnt?

Es kommt also wahrlich auf die Spielwelt an.
Und wenn alle genderlose Einzeller auf dem Weg zur Zellteilung spielen, ist crossgendern bedeutungslos. Und wenn Dir das zu albern ist, denk an Roboter.

Und wenn eine Mitspielerin unbedingt eine Echse spielen möchte und sonst gar keine Lust hat mitzuspielen, darf sie das.
Also beides... Entweder finden wir dann ne Lösung, spielen was anderes und wenn alle anderen aber "Mollusken the magicless" RPG spielen wollen, wo auf Seite 1 "es gibt keine Echsen!" steht,
und alle anderen auf diesen passus bestehen, dann muss sie sich eben entscheiden.
Und wenn Du Mollusken zu eklig findest - denk an Vampire, die nicht zaubern können. Also keine Fangzahn-Bibi...
Rollenspiel ist manchmal ein Wunschkonzert, meistens aber ein All-you-can-Eat-Buffet. Da nimmt man, was auf den tellern angeboten wird oder wechselt das Restaurant. oder geht hungrig nach Hause.
Ich versuche, alle satt zu bekommen, und wenn ich mich selbst in die Küche stelle.
und jetzt hab ich Hunger.
Also
1. Bezog ich mich auf Vanakalions System, in dem es Magier als SC und Magie gibt aber Hexen nur als NSC.
2. Musst du nicht endlos übertreiben, um zu verdeutlichen, dass es auch SPL Wünsche geben kann, wo der Rest der Gruppe nicht mit klarkommt. Geschenkt!
(Eine Hexe spielen zu wollen, statt eine Magiern, gehört für mich nicht dazu)
3. Gibt es unterschiedliche Gruppen und SL.
Ich hausregele auch. Machst du bestimmt auch. Vielleicht an anderer Stelle.
Ich mache das für meine SPL da wo es mir notwendig erscheint.

Systeme sind für mich Regelvorschläge die im Zweifel an meine SPL bzw. Gruppe angepasst werden, nicht umgekehrt.


Guten Appetit! :)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 2.06.2022 | 15:23
Gerade nachgelesen. Das erste Urteil ist falsch widergeben! Das Gericht kommt zum Schluss das Handlungen übersinnlicher Art unmöglich sind!

"Juristerei - Das Rollenspiel" jezt neu bei Gerichtshof Games! Beinhaltet auch deutungssichere Definitionen des Begriffes Hexe!

Auf der anderen Seite drehen wir uns schon seitenlang im kreis wie die definition eigentlich ist. Zum Glück hab ich jezt gefunden wie Hexe wirklich - zumindest im Deutschland definiert ist:


"Hexe war eine Automarke, unter der der Dampfmaschinen- und Schiffsmotorenhersteller Achenbach & Co. in Hamburg zwischen 1905 und 1907 Automobile aus eigener Fertigung vertrieb, die in Lizenz des belgischen Nagant gebaut wurden. Achenbach war ab 1902 als Importeur US-amerikanischer Locomobile-Automobile aufgetreten"
(https://www.hifi-archiv.info/Auto-Werbung/Hexe%20-%20Achenbach%20&%20Co/Hexe%201905%20372.jpg)

Ich schreibs mal dazu: ich mein das Ironisch, irgendwie kann ich bei dem Thema wenn die Seitenzahl zweistellig ist nicht mehr ganz ernst bleiben.

@Harlekin78 danke fürs Nachschauen,...
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 2.06.2022 | 15:54
Zumindest wissen wir jetzt, dass es im System des OT keine Hexen als SC gibt.


Und wir wissen, dass das Gericht entschieden hat, dass es keine Magie gibt.
Was für ein Glück für die Hexen!
Egal was sie auch anstellen, sie müssen keinen Inquisitor mehr fürchten. Sie können ja nicht gezaubert haben. ~;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Maarzan am 2.06.2022 | 15:58
Zumindest wissen wir jetzt, dass es im System des OT keine Hexen als SC gibt.


Und wir wissen, dass das Gericht entschieden hat, dass es keine Magie gibt.
Was für ein Glück für die Hexen!
Egal was sie auch anstellen, sie müssen keinen Inquisitor mehr fürchten. Sie können ja nicht gezaubert haben. ~;D

Jetzt frage ich mich, wie lange du mit spurenlosen Zaubern in unserer Welt durchkommen würdest.
Und wieder hat jemand mit dem du Streit hattest wohl einen fatalen Stimmritzenkrampf [/force choke]
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 2.06.2022 | 16:03
Jetzt frage ich mich, wie lange du mit spurenlosen Zaubern in unserer Welt durchkommen würdest.
Und wieder hat jemand mit dem du Streit hattest wohl einen fatalen Stimmritzenkrampf [/force choke]
Hmmm.... spannend.
Auf was könnte man das schieben....?

Manipulation? Hypnose? Placebo?

Landet bestimmt irgendwann bei Akte X. ~;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 2.06.2022 | 16:31
Ein Problem, das die "Hexe" auf jeden Fall hat: wenn man sich mal aus dem Elfenbeinturn der Fantasy zurückzieht und über den Alltag nachdenkt, dann ist sie letztendlich immer noch ein Schimpfwort. Wer's nicht glaubt, möge sich einmal überlegen, wie eine zufällig ausgewählte Frau wohl reagieren würde, wenn man ihr das schöne H-Wort mal eben so an den Kopf knallte -- als Kompliment dürfte sie's wohl eher selten auffassen... :think:

Und damit ist dann natürlich das ganze so bezeichnete Konzept auch für Spielzwecke bereits ein Stück weit vorbelastet, wie's ja auch hier im Faden ab und zu mal angeklungen ist. Als Settingdesigner würde ich mir also ggf. schon überlegen, ob ich mir zumindest für Regelzwecke nicht lieber von vornherein einen anderen, hoffentlich neutraleren Begriff aussuche -- ich nenne ja schließlich auch nicht alle Kämpfertypen durch die Bank "Schläger" oder "Brutalos" und unter meinen Völkern werden sich vermutlich auch keine ganz hochoffiziell so etikettierten "Schlitzaugen" finden, warum soll ich also unbedingt an der "Hexe" kleben?
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: melkvie am 2.06.2022 | 16:47
Weil ich einen Charakter spielen möchte, der gerade dieses "Stigma" als Twist hat?
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Maarzan am 2.06.2022 | 16:53
Weil ich einen Charakter spielen möchte, der gerade dieses "Stigma" als Twist hat?

Oder weil jemand von dem düsteren Ruf profitieren will oder gar cool finden -> Banditos, HellsAngels.

Oder die geschäftstüchtige Dame hier <Corvo Bsp Nr.3>:
https://forum.rpg.net/index.php?threads/things-we-dont-see-enough-in-quasi-medieval-european-rpg-settings.897782/page-3#post-24378688 (https://forum.rpg.net/index.php?threads/things-we-dont-see-enough-in-quasi-medieval-european-rpg-settings.897782/page-3#post-24378688)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 2.06.2022 | 17:23
Weil ich einen Charakter spielen möchte, der gerade dieses "Stigma" als Twist hat?

Versteh mich nicht falsch: ich habe grundsätzlich nichts gegen die Verwendung des Begriffs in der Spielwelt, da dürfen sich die Leute ruhig beleidigen, wie sie wollen. Oder jemand, der lieber gefürchtet als gemocht werden will, sich auch schon mal gezielt und bewußt das Hexen/Hexer-Etikett anpappen.

Womit ich mich schwerer tue, ist die Verwendung im "offiziellen" Regel- und Settingtext a la "ja, Hexen sind bei mir definitiv ein Ding mit eigenen Regeln und Fluff, und die heißen auch ganz genau so, weil ich als Verfasser sie mit dem gängigen Stereotyp abstempeln will (oder schlichtweg nicht gedacht habe)". An dem Punkt bin ich dann nämlich, zumindest für mein persönliches Bauchgefühl, einfach schon ein bißchen ungemütlich nahe an anderen Dingen wie "Frauen kriegen grundsätzlich einen Abzug auf Stärke und Intelligenz, dafür aber einen Tittenbonus auf Charisma, weil weiß doch eh jeder"...was ja im Rollenspielbereich seinerseits auch nicht ganz ohne Vorbild, wenn auch zum Glück lange her ist.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Maarzan am 2.06.2022 | 17:34
Versteh mich nicht falsch: ich habe grundsätzlich nichts gegen die Verwendung des Begriffs in der Spielwelt, da dürfen sich die Leute ruhig beleidigen, wie sie wollen. Oder jemand, der lieber gefürchtet als gemocht werden will, sich auch schon mal gezielt und bewußt das Hexen/Hexer-Etikett anpappen.

Womit ich mich schwerer tue, ist die Verwendung im "offiziellen" Regel- und Settingtext a la "ja, Hexen sind bei mir definitiv ein Ding mit eigenen Regeln und Fluff, und die heißen auch ganz genau so, weil ich als Verfasser sie mit dem gängigen Stereotyp abstempeln will (oder schlichtweg nicht gedacht habe)". An dem Punkt bin ich dann nämlich, zumindest für mein persönliches Bauchgefühl, einfach schon ein bißchen ungemütlich nahe an anderen Dingen wie "Frauen kriegen grundsätzlich einen Abzug auf Stärke und Intelligenz, dafür aber einen Tittenbonus auf Charisma, weil weiß doch eh jeder"...was ja im Rollenspielbereich seinerseits auch nicht ganz ohne Vorbild, wenn auch zum Glück lange her ist.

Spätestens wenn es Hexer&Hexe gemeinsam als Etikett für einen Typus ist - wo ist da dein Problem?
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 2.06.2022 | 17:43
OK ich habe gerade Mal Wörter gesucht, die mir zu dem Begriff "Hexe" bzw. "Hexer" als Erstes einfallen:  sexy, finster, anrüchig, zwielichtig, geheimnisvoll, verwegen, zweifelhaft, instinktiv

- Genau das wollen viele spielen.

Was fällt euch bei dem Begriff ein?

Edit. Ich tippe dass viele auch zuerst an "Geralt" denken, statt an "Gargamel".
Beziehungsweise an "Sexyhexe" statt "Knusperhexe."
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Boba Fett am 2.06.2022 | 17:53
Was fällt euch bei dem Begriff ein?

rothaarig,
emanzipiert,
Kräuterfrau,
unschuldig denunziert,
Inquisition,
Scheiterhaufen,
des Zauberns mächtig,
mit dem Teufel im Bunde,
Walpurgisnacht,

Witcher Geralt ist eine Popkultur-Erscheinung der letzten Jahre. Und vermutlich hat das auch nur eine Halbwertzeit von 2-3 Jahren,
so wie die Herr-der-Ringe Verfilumg oder die Games-of-Thrones Serie.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 2.06.2022 | 17:55
Womit ich mich schwerer tue, ist die Verwendung im "offiziellen" Regel- und Settingtext a la "ja, Hexen sind bei mir definitiv ein Ding mit eigenen Regeln und Fluff, und die heißen auch ganz genau so, weil ich als Verfasser sie mit dem gängigen Stereotyp abstempeln will (oder schlichtweg nicht gedacht habe)". An dem Punkt bin ich dann nämlich, zumindest für mein persönliches Bauchgefühl, einfach schon ein bißchen ungemütlich nahe an anderen Dingen wie "Frauen kriegen grundsätzlich einen Abzug auf Stärke und Intelligenz, dafür aber einen Tittenbonus auf Charisma, weil weiß doch eh jeder"...was ja im Rollenspielbereich seinerseits auch nicht ganz ohne Vorbild, wenn auch zum Glück lange her ist.

Die Wahrnehmung und negative bzw. positive Konnotation ist stark abhängig von der (Sub-)kultur. Ich kenne genügend Frauen die den Begriff oft und gerne für andere wie für sich selbst und durchweg positiv besetzt verwenden - aber das entspricht natürlich nicht dem allgemeinen Sprachgebrauch. Ist aber die Frage ob letzterer für die Subkultur Rollenspieler:innen etwas taugt...

Oder du machst es wie damals beim Ersterscheinen Arcane Codex (keine Ahnung ob die das irgendwann im Griff hatten) und packst dein Setting mit dermaßen viel infantil-beleidigendem Scheiß voll, dass der Begriff Hexe darin überhaupt nicht mehr in irgendeiner Form auffällt...  ;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 2.06.2022 | 18:00
Witcher Geralt ist eine Popkultur-Erscheinung der letzten Jahre. Und vermutlich hat das auch nur eine Halbwertzeit von 2-3 Jahren,
so wie die Herr-der-Ringe Verfilumg oder die Games-of-Thrones Serie.
Bissl länger
Die Bücher gibt's schon seit den frühen 90zigern,( glaube 1992 kam das Erste raus), das PC Game seit 2007.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 2.06.2022 | 18:02
Oder du machst es wie damals beim Ersterscheinen Arcane Codex (keine Ahnung ob die das irgendwann im Griff hatten) und packst dein Setting mit dermaßen viel infantil-beleidigendem Scheiß voll, dass der Begriff Hexe darin überhaupt nicht mehr in irgendeiner Form auffällt...  ;D

Ich glaube, die Idee behalte ich mal für den Notfall im Hinterkopf. ~;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Boba Fett am 2.06.2022 | 18:15
Bissl länger
Die Bücher gibt's schon seit den frühen 90zigern,( glaube 1992 kam das Erste raus), das PC Game seit 2007.
In den frühen 90ern und so hat aber kein Pfschwein von Geralt geredet. Inzwischen ist er bekannter als Elric (der in den 90ern bekannt war).
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 2.06.2022 | 18:26
In den frühen 90ern und so hat aber kein Pfschwein von Geralt geredet. Inzwischen ist er bekannter als Elric (der in den 90ern bekannt war).
Seit dem PC Game ist der doch bekannt.
Oder anders: Ihn (vor der Serie) nicht zu kennen, gelingt eigentlich nur, wenn man nicht zockt, oder kaum/keinen Zugang oder Interesse daran hat.

Edit.
Glaube 80% meiner SPL spielen. Der Rest ist ausreichend von der Popkultur verseucht um Geralt schon zu kennen. ~;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 2.06.2022 | 18:47
Ein Problem, das die "Hexe" auf jeden Fall hat: wenn man sich mal aus dem Elfenbeinturn der Fantasy zurückzieht und über den Alltag nachdenkt, dann ist sie letztendlich immer noch ein Schimpfwort.

Gleiches ließe sich für Barbar, Söldner oder Paladin sagen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 2.06.2022 | 19:17
Alter Falter, welch chaotische Resonanzflut, die z.T. wieder aus dem Themenrahmen fällt. Da brauch ich fast nen Tag für, um durchzusteigen.

Zunächst mal Schande über die, die Palladium und Warhammer nicht kennen. Diese FRPG's sind essentiell, um mein Wesensbild von Hexe, Weise und Beschwörer verstehen zu können. Betrachtet es mit nötigem Respekt und Ernsthaftigkeit. Destruktive Kritik hilft euch nicht.

Ich will euch euer Wesensbild von Hexen nicht streitig machen. Um dieses vorstellen zu können, existiert dieser Thread. Es soll jeder handhaben, wie er es für richtig hält. Im FRPG ist alles legitim. Obs gefällt, ist persönliche Geschmacksache.

Ich habe im Verlauf der Diskussion lediglich festgestellt, daß grob betrachtet die strenge Auslegung in die historisch-folkloristische Schublade gehört, die freie Auslegung in die mystisch-fantastische. Stecken wir Hybriden aus beidem einfach in eine dritte Schublade. Beispiel: DSA gehört dann wohl demnach in die zweite Schublade, Midgard in die dritte.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 2.06.2022 | 19:48
Ich habe im Verlauf der Diskussion lediglich festgestellt, daß grob betrachtet die strenge Auslegung in die historisch-folkloristische Schublade gehört, die freie Auslegung in die mystisch-fantastische. Stecken wir Hybriden aus beidem einfach in eine dritte Schublade.

Magst du das nochmal zusammenfassen? Mir ist ehrlich gesagt nicht klar was jetzt für dich strenge bzw. freie Auslegung sein soll?
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 2.06.2022 | 20:04
Magst du das nochmal zusammenfassen? Mir ist ehrlich gesagt nicht klar was jetzt für dich strenge bzw. freie Auslegung sein soll?
Palladiums und mein Wesensbild ordne ich den strengen zu. Wenn ich mich mit Ars Magicas Hedge Magic näher beschäftigt habe, fällt wahrscheinlich auch dieses in den Bereich. Selbiges gilt für Aquellare.
D&D, Pathfinder & Co. kann ich nicht einordnen, da ich dafür für kein Geld der Welt meine Lebenszeit opfern will. Ich kenne D&D aus der Rollenspieleinstiegsära und habe sehr schnell entdeckt, daß Palladium das deutlich bessere D&D ist.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 2.06.2022 | 20:09
Gleiches ließe sich für Barbar, Söldner oder Paladin sagen.

Mit dem Barbaren habe ich in der Tat ähnliche Probleme, was ich ja auch schon mal hier und da in anderen Fäden angesprochen habe. Bei den anderen beiden...also, beim Paladin bin ich mir im Augenblick ehrlich nicht sicher, was an dem großartig ehrenrührig sein soll (außer vielleicht das "rechtschaffen doof"-Klischee, aber das ist wieder eine etwas andere Baustelle), und der Söldner ist letztendlich eine im Laufe der Geschichte immer mal wieder als legitim betrachtete Berufsbezeichnung. Daß er dabei gerne auch mal, insbesondere in Friedenszeiten, mit einem Bein im Räuber-und-Banditencamp gestanden haben mag und heutzutage als Konzept an sich nominell nicht mehr legal ist, tut der Tatsache keinen Abbruch, daß Mietsoldaten im Laufe der Jahrtausende immer mal wieder praktisch schon händeringend gesucht wurden -- und damit meine ich nicht im steckbrieflichen Sinn. ;)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 2.06.2022 | 20:21
Off Topic:

Wenn du heute jemanden als Paladin bezeichnest, wird das vermutlich verstanden werden als "nibelungentreuer Gefolgsmann einer negativen Führungsfigur".

Söldner heute sind, eng gefasst, Wagner, Blackwater und andere Sympathieträger. Offener verstanden und auf andere Wirtschaftsfelder übertragen sagt es: Der heuert für genug Geld bei jedem an, da er keinerlei Treue oder Loyalität kennt.

Ich halt nicht allzuviel von solchen Assoziationsspielchen, sry... ;)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 2.06.2022 | 20:22
Mit dem Barbaren habe ich in der Tat ähnliche Probleme, was ich ja auch schon mal hier und da in anderen Fäden angesprochen habe. Bei den anderen beiden...also, beim Paladin bin ich mir im Augenblick ehrlich nicht sicher, was an dem großartig ehrenrührig sein soll (außer vielleicht das "rechtschaffen doof"-Klischee, aber das ist wieder eine etwas andere Baustelle), und der Söldner ist letztendlich eine im Laufe der Geschichte immer mal wieder als legitim betrachtete Berufsbezeichnung. Daß er dabei gerne auch mal, insbesondere in Friedenszeiten, mit einem Bein im Räuber-und-Banditencamp gestanden haben mag und heutzutage als Konzept an sich nominell nicht mehr legal ist, tut der Tatsache keinen Abbruch, daß Mietsoldaten im Laufe der Jahrtausende immer mal wieder praktisch schon händeringend gesucht wurden -- und damit meine ich nicht im steckbrieflichen Sinn. ;)
:D :d
Der Begriff Barbar ist tatsächlich ebenso schwammig, wie die Hexe. Der Hyberborea-Barbar (Conan) ist eine Ikone, die zur Prägung des Begriffs beigetragen hat. Laut Wikipedia handelt es sich um eine abwertende Bezeichnung für rückständige Kulturkreise. Hunnen werden beispielsweise gerne so bezeichnet.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 2.06.2022 | 20:28
Über den Begriff "Barbar" und das daran hängende Bild im Rollenspiel könnt ich Aufsätze schreiben... Naja, Xerxes, Arminius und Conan unter einen Hut zu bekommen kann auch nicht allzu leicht sein...
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 2.06.2022 | 20:50
Palladiums und mein Wesensbild ordne ich den strengen zu. Wenn ich mich mit Ars Magicas Hedge Magic näher beschäftigt habe, fällt wahrscheinlich auch dieses in den Bereich. Selbiges gilt für Aquellare.

Okay. Allerdings wird das schon wieder im Sinne der Ausgangsfrage spannend. Du lehnst dich ja mit deiner Hexendefinition soweit ich das beurteilen kann doch recht stark an Palladium (Witchcraft) an (denke ich - ich hatte Palladium das letzte mal vor 30 Jahren oder so in der Hand). Hedge Magic aus Ars Magica ist da eher bei der "weisen Frau" zu verorten. Die Schnittmenge wäre da, abseits vom klassischen Fluch, wohl ziemlich leer.

Andere strikte Darstellungen die mir da so einfallen wären DSA (eher so ne Märchenhexe, aber in gut, also vielleicht auch eher eine Ottfried Preussler Hexe...), Hedge Magic bei (n)WoD (was aus naheliegenden Gründen gewisse Parallelen zu Ars Magica hat), Warlocks bei D&D (die sich ganz gut mit dem Witchcraft-Ansatz von Palladium decken). Oder auch die Hexen aus dem guten alten Deutschlandquellenbuch von Shadowrun.

Frei wäre dann wohl eher die Schublade "Ich baue einen magiebegabten Charakter und nenne den Hexe". Oder was meinst du damit? Und Mischform wäre dann es gibt schon einen Charaktertyp Hexe, der settingtechnisch speziell ist, aber regeltechnisch nicht?

Ich ecke auch immer noch am historisch-folkloristischen Begriff an. Den sehe ich nicht so ganz. Liegt aber auch daran, dass die meisten Spiele die ich kenne beides eher popkulturell interpretieren. Die Hexe, wie man sie in vielen europäischen Mythen (inkl. mittelalterlichen Berichten Erzählungen) findet (und auch in den Ursprungsversionen vieler Märchen, bevor da der grimmsche Federkiel drüber gewandert ist), sieht dem eher selten ähnlich. Denn da ist die Hexe in aller Regel schon mal per definitionem kein Mensch. Und die historische Hexe, die man der frühen Neuzeit gerne andichtet, ist auch eher ein Produkt "spannender Interpretationen" des 18. und 19. Jahrhunderts.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 3.06.2022 | 00:03
@Vanakalion

Von welchem historischen Hexenbild redest du?

Palladium ist btw AdnD mit schlechten Hausregeln, guten Ideen mit schlechter Umsetzung und sehr schlechten Ideen mit entsprechenden Umsetzungen.

Conan ist Cimmerier nicht Hyperboreaner

Das Konzept der Hedge Magic oder Volksmagie war mir schon vor WFRP bekannt, bei Misty
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: tartex am 3.06.2022 | 06:50
Zunächst mal Schande über die, die Palladium und Warhammer nicht kennen. Diese FRPG's sind essentiell, um mein Wesensbild von Hexe, Weise und Beschwörer verstehen zu können. Betrachtet es mit nötigem Respekt und Ernsthaftigkeit. Destruktive Kritik hilft euch nicht.

Na, dann schauen wir mal was Kevin Siembieda (sprich Palladium Games) höchstpersönlich über seine Hexen zu sagen hat:

Zitat
Witchery

A combination and adaption of elements from
Beyond the Supernatural & the Palladium Roleplaying Game.

Design Note: This section on witchcraft, its magic and methods is
entirely fictional.

Historically, ancient "pagan" rituals later associated with witchcraft
were actually more of a druidic earth magic. Many of those ancient
rituals and potions focused on healing, harvesting of crops, and
prophecy. Later, with the dominance of the Judeo/Christian religions,
witchcraft became known for demonic possession, union with evil
forces, and black magic, all for the purpose of evil. Today, satanism
and witchcraft are often considered one and the same.

Please be aware that this section on witchery is not even based on
historical myth or magic. If anything, it is inspired by Hollywood
monster movies.

Vgl. Rifts Conversion Book I, S. 54

Will nur anmerken, dass das Buch nicht originäre Inhalte für Rifts bietet, sondern ein kommentierter Copy&Paste-Job aus den im Zitat erwähnten Spielen ist.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 3.06.2022 | 07:18
Der Begriff "Teufelsanbeterinnen" oder "Satansbräute" würde zu Vanakalions Hexen vielleicht sogar besser passen.
Das würde sie auch klarer als NSC deklarieren. Da ist "Hexe" irgendwie irreführend.- Da in so vielen Systemen klar SC Figur.

Die "Hexe" die auch noch Abenteuer tauglich ist, ließe sich evtl. noch als Unterklasse bei seinen "Magiern" unterbringen.
Wenn sie nicht "Hexe(r)" heißen soll, gibt's vielleicht auch andere Namen, wie: "Kind des Mondes" whatever.
Könnte man sicher was machen.

@
tartex
Danke!
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 3.06.2022 | 08:03

Die "Hexe" die auch noch Abenteuer tauglich ist, ließe sich evtl. noch als Unterklasse bei seinen "Magiern" unterbringen.
Wenn sie nicht "Hexe(r)" heißen soll, gibt's vielleicht auch andere Namen, wie: "Kind des Mondes" whatever.
Könnte man sicher was machen.


Funktion: kann zaubern - Zauber*In

Stärke: Vollzauberer*in (mit alles und scharf)
            3/4                  (Vollzauber mit ordentlich Nachteilen drin wie etwa magische Inkontinenz, schlechte astrale Regeneration,
                                    Unverträglichkeit mit den Elementaren Aspekten von Zauberkategorieren)
            Halb                (kann nur wenige Grundlegende Zauber wirken, etwa Heilung, Tiere besprechen)
            Viertel             (kann nur ein Talent oder Attribut pushen, etwa mehr Stärke, mehr Geschicklichkeit oder ein Handwerkstalent für
                                    meisterliche Schmiedekunst)

Subklasse 1: kommt aus einem Elfenbeintum und hat darüber ein anerkanntes Diplom - Magier*In
Subklasse 1A: wenn rudelweise rumlungert: Gildenmagier*In

Subklasse 2: kommt aus der normalen Bevölkerung und ist nicht durch Papierfetzen gegen Übergriffe der Obrigkeit geschützt - Hexe*r
Subklasse 2A: wenn solitäre, dann Straßen/Gossenhexe*r (Shadowrun lässt grüßen)
Subklasse 2B: wenn covengebunden, dann Wicca*e (Pflichtnachteil: Weltanschauung)

Subklasse 3. kommt aus der Waldeinsamkeit und hat was gegen Ackerbau (Rodungen), Viehzucht (Waldweide) und Menschen insgesamt (Bodenversiegelung aka Stadt) - Druide
Subklasse 3A: wenn darüber aktiver Menschenfeind: Toxiker (Shadowrun lässt grüßen)

Subklasse 4: hat sich einen mächtigen Buddy in der Geisterwelt gesucht - Schamahne*In
Subklasse 4A: wenn ein erzdämonischer Buddy: SeelenPakt-ler*In

wer keinen Bock auf eigene Geweihtenregeln hat
Subklasse 5: hat sich einen mächtigen Buddy aus der Göttersphäre gesucht - Geweihter*In
Subklasse 5A: wenn satanistischer Antagonist der Buddy ist: Teufelsbuhle*In
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 3.06.2022 | 09:20

Was fällt euch bei dem Begriff ein?


neben dem was Boba schreibt,...

Fliegt auf einem Besen oder einem Ofen oder neumodisch auf einem Staubsauger,...
Ist entweder sehr hübsch oder sehr hässlich (dann auch grauhaarig im kontrast zum rot).
Entweder sehr gut oder sehr böse.
Eher Einzelgängerisch.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 3.06.2022 | 09:32
@
Aedin Madasohn
Kann auch ganz einfach sein: Man stellt verschiedene Wege der Magie zur Auswahl
z.B. "Naturmagie" - die vielleicht nur Hexen, Duiden und anderen Naturmagiern zugänglich ist.
Und "Essenzmagie (whatever)"- was man vielleicht eher an einer Schule lernt oder aus ganz bestimmten Büchern. (Vorausgesetzt man kann sie lesen)

Man kann je nach Typ natürlich auch ganz spezielle Listen anbieten. Muss man aber nicht.

Edit.
Oder noch einfacher- Alle können zumindest theoretisch das Gleiche lernen.- Aber es ist innerhalb des Settings möglich- seine Figur als "Hexe" (Naturzauberin, Wilde-Magienutzerin whatever) auszubauen, zu deuten und zu spielen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 3.06.2022 | 09:54
neben dem was Boba schreibt,...

Fliegt auf einem Besen oder einem Ofen oder neumodisch auf einem Staubsauger,...
Ist entweder sehr hübsch oder sehr hässlich (dann auch grauhaarig im kontrast zum rot).
Entweder sehr gut oder sehr böse.
Eher Einzelgängerisch.
Habt ihr einen "Zauberschild" gegen Popkultur ?
Oder bin ich einfach zu PK verseucht? ~;D
(Als ich das letzte mal ne "Knusperhexe" mit Besen gesehen habe, war ich im Theater (Hänsel und Gretel)- und die wurde von einem Mann gespielt und gesungen)

(Sabrina, Charmed, Discovery of Witches, Vampire Diaries, True Blood, Bibi Blocksberg, Witcher, Merlin, etc. sieht man eher andere Hexen)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Eliane am 3.06.2022 | 11:50
Was fällt euch bei dem Begriff ein?

Edit. Ich tippe dass viele auch zuerst an "Geralt" denken, statt an "Gargamel".
Beziehungsweise an "Sexyhexe" statt "Knusperhexe."

Das kommt bei mir ganz auf den Kontext an, in dem ich gefragt werde. Da es hier um Rollenspiel geht:
"Sexyhexe" käme mir nie in den Sinn (okay, auch in keinem anderen Zusammenhang, abgesehen von Fastnachtskostümen), "Knusperhexe" nur als NSC.
 
Als SC alles von "unauffällige Dorfheilerin mit Tierbegleiter" bis zu "mächtige, nicht-akademmische Magiewirkerin mit eigener Agenda". Gerne auch mal was unkonventionelles dazwischen. Kommt halt drauf an, in welchem Rahmen ich/ jemand anderes in meiner Gruppe sie spielen will.

Zudem würde ich bei einer Hexe zu 99,9% eine Frau erwarten.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 3.06.2022 | 12:15
Habt ihr einen "Zauberschild" gegen Popkultur ?

Ei sicher doch!  8)

Ich kenn das alles - nur naja,... ist nicht alt genug um als definition durchzugehen  8]

(Als ich das letzte mal ne "Knusperhexe" mit Besen gesehen habe, war ich im Theater (Hänsel und Gretel)- und die wurde von einem Mann gespielt und gesungen)

Naja eigentlich denke ich mittlerweile bei Hänsel und Gretel an die Böse schwiegermutter, der schwache Vater der sich nicht gegen seine Frau nicht durchsetzen kann, Kinder wegen Hungersnot loswerden will und dann die Hexe welche ggf auch wegen der Hungersnot den fetten Hänsel fressen will" - so gesehen ist es ein recht feministisches Mährchen, Handeln tun die Schwiegermutter, die Hexe und das Gretelchen. Die Hexe ist eigentlich eine Kanibalin. Nicht wirklich passen ist "das Pfefferkuchenhaus" aber naja das würde ja nicht mal den ersten Regen aushalten,... jedenfalls hab ich so meine zweifel ob Lebkuchen als Hausbaumaterial so der bringer ist und natürlich die sache das man eine Hungersnot hat aber in einem Essbarem Haus wohnt, ich unterstelle da erzählerische Freiheit. Es ist auch das einzige "magische" an dieser Hexe (jedenfalls in der bekanntesten kurzfassung des Mährchens).
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 3.06.2022 | 12:21
In der Serie "Supernatural" gibt's eine "Shtriga" .
Das soll auch eine Hexe sein, die erschreckend aussieht, und sich von Seelenkraft ernährt.
(Stammt wohl aus der Albanischen Mythologie).

Glaube in dem Bereich Sagen ist noch viel an verschiedenen Hexen Arten zu finden.
Ich schätze aber man muss zwischen "Monstern"
und "Menschen mit Kräften" unterscheiden.
Bin mir nicht sicher ob das immer geschieht.
Erstes ist klar NSC, Zweites nicht.

Bei Märchen gilt häufig: Was gefährlich ist, muss auch zum Fürchten aussehen.
Schön=gut, hässlich=böse.

Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 3.06.2022 | 13:26
Glaube in dem Bereich Sagen ist noch viel an verschiedenen Hexen Arten zu finden.
Ich schätze aber man muss zwischen "Monstern"
und "Menschen mit Kräften" unterscheiden.
Bin mir nicht sicher ob das immer geschieht.

Im Bereich Märchen und Sagen? Da geht das eigentlich schon immer recht fließend ineinander über, und nicht mal alles, was "kein Mensch" ist, ist deswegen zwangsläufig gleich ein "Monster" -- Gestalten wie z.B. der gestiefelte Kater oder die Bremer Stadtmusikanten würden im Angesicht solcher Unterstellungen vermutlich ausdrücklichen Protest anmelden. :)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 3.06.2022 | 13:41
Im Bereich Märchen und Sagen? Da geht das eigentlich schon immer recht fließend ineinander über, und nicht mal alles, was "kein Mensch" ist, ist deswegen zwangsläufig gleich ein "Monster" -- Gestalten wie z.B. der gestiefelte Kater oder die Bremer Stadtmusikanten würden im Angesicht solcher Unterstellungen vermutlich ausdrücklichen Protest anmelden. :)
Bezog sich auch auf den Begriff "Hexe".

(Die Bremer, der Kater & Co  sind doch knuffig. Beim Frosch kann man sich streiten, und mit dem Wolf sollte man sich besser nicht anlegen. Das Biest ist natürlich die große Ausnahme - Das will einfach nur ganz doll Liebgehabt werden) ~;D

Es gibt im Märchen natürlich auch schöne Zauberwirker.
Für gewöhnlich nennt man die dort: "Fee."
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 3.06.2022 | 13:43
Bezog sich auch auf den Begriff "Hexe".

Und das passt das was du sagst auch wirklich gut.

Für gewöhnlich nennt man die dort: "Fee."

Wobei auch die eher eine Erscheinung der Moderne ist. Ich würde sogar sagen das Bild von der "guten Fee" ist etwas, was Disney nochmal ziemlich umgekrempelt hat.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 3.06.2022 | 13:56
Und das passt das was du sagst auch wirklich gut.

Wobei auch die eher eine Erscheinung der Moderne ist. Ich würde sogar sagen das Bild von der "guten Fee" ist etwas, was Disney nochmal ziemlich umgekrempelt hat.
Maleficent?
Glaube dass Feen "schön" sind (gleich welcher Gesinnung) gehört zum Märchen.
Mit der Zuschreibung "Gut" oder "Böse" lässt sich natürlich wunderbar spielen.

Wobei sie das bei Hexen in der neueren Popkultur ja eigentlich auf verschiedene Weise getan haben.
Hexe bedeutet da schon lange nicht mehr hässlich. Kann natürlich (bevorzugt bei Antagonisten) ist aber kein Muss.
Und das "zwingend Böse" ist eigentlich schon seit der kleinen Hexe von Ottfried Preußler Geschichte.
Hier wurde aus einer ehemaligen Widersacher Figur eine Lieblings Heldin.
(Obwohl das keine hübsche Fee oder Prinzessin ist, sondern eine kleine Knusperhexe)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 3.06.2022 | 14:22

Man spielt heute eher damit das man Klischees bricht. Besonderst Hollywood tut das gerne (halten aber z.teil auch stark daran fest).

Wenn ich mir aber gute und böse Figuren in Hollywoodfilmen anschaue dann sind irgendwie oft genug alle "hübsch", manchmal sind die bösen Frauen dann eher "femme fatal" aber immer "hübsch", hier und da ist sogar die Triebfeder des bösen "hübsch" zu sein - da gibt es mit Schneewitchen ja auch eine Märchen dazu.

Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 3.06.2022 | 14:34
wobei der deutsche Sagenschatz ja auch Zwerge mit Zauberei und Zwerginen mit Hübschheit zu kombinieren bereit ist.
Auch das Holzweiblein muss nicht runzelig sein.
und die Schwanenjungfern sind berüchtigt für ihre Schönheit - dabei gehört das Tierkleid bzw. Federn sprießen lassende Salbe zu den frühesten Inhalten der Hexengeschichten.

die damaligen Geschichtenerzähler waren halt nicht soSettingnazis Lore-treu
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 3.06.2022 | 14:54
Man spielt heute eher damit das man Klischees bricht. Besonderst Hollywood tut das gerne (halten aber z.teil auch stark daran fest).

Wenn ich mir aber gute und böse Figuren in Hollywoodfilmen anschaue dann sind irgendwie oft genug alle "hübsch", manchmal sind die bösen Frauen dann eher "femme fatal" aber immer "hübsch", hier und da ist sogar die Triebfeder des bösen "hübsch" zu sein - da gibt es mit Schneewitchen ja auch eine Märchen dazu.

Na ja, das ist dann eben auch Hollywood, und Schauspieler müssen ja weltweit so gut wie immer gewissen Aussehensansprüchen genügen. Frei nach dem Motto: "auf igittigitt schminken können wir die Leute später immer noch"...
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 3.06.2022 | 14:59
Okay. Allerdings wird das schon wieder im Sinne der Ausgangsfrage spannend. Du lehnst dich ja mit deiner Hexendefinition soweit ich das beurteilen kann doch recht stark an Palladium (Witchcraft) an (denke ich - ich hatte Palladium das letzte mal vor 30 Jahren oder so in der Hand). Hedge Magic aus Ars Magica ist da eher bei der "weisen Frau" zu verorten. Die Schnittmenge wäre da, abseits vom klassischen Fluch, wohl ziemlich leer.

Andere strikte Darstellungen die mir da so einfallen wären DSA (eher so ne Märchenhexe, aber in gut, also vielleicht auch eher eine Ottfried Preussler Hexe...), Hedge Magic bei (n)WoD (was aus naheliegenden Gründen gewisse Parallelen zu Ars Magica hat), Warlocks bei D&D (die sich ganz gut mit dem Witchcraft-Ansatz von Palladium decken). Oder auch die Hexen aus dem guten alten Deutschlandquellenbuch von Shadowrun.

Frei wäre dann wohl eher die Schublade "Ich baue einen magiebegabten Charakter und nenne den Hexe". Oder was meinst du damit? Und Mischform wäre dann es gibt schon einen Charaktertyp Hexe, der settingtechnisch speziell ist, aber regeltechnisch nicht?

Ich ecke auch immer noch am historisch-folkloristischen Begriff an. Den sehe ich nicht so ganz. Liegt aber auch daran, dass die meisten Spiele die ich kenne beides eher popkulturell interpretieren. Die Hexe, wie man sie in vielen europäischen Mythen (inkl. mittelalterlichen Berichten Erzählungen) findet (und auch in den Ursprungsversionen vieler Märchen, bevor da der grimmsche Federkiel drüber gewandert ist), sieht dem eher selten ähnlich. Denn da ist die Hexe in aller Regel schon mal per definitionem kein Mensch. Und die historische Hexe, die man der frühen Neuzeit gerne andichtet, ist auch eher ein Produkt "spannender Interpretationen" des 18. und 19. Jahrhunderts.
Danke, damit fällt Ars Magica aus dem Rahmen des satanischen Hexenbilds. Hedge Magic entspricht demzufolge der Weisen aus Warhammer. Das Cunning Folk ist real existent, kann als Hybrid Quacksalber(Witch Doctor)/Prophet interpretiert werden und deckt sich somit mit der Weisen. Böse Zungen behaupten, Homöopathie sei parawissenschaftliche Quacksalberei. Die Weise praktiziert im Prinzip genau dies. Wir haben bereits juristisch festgestellt, daß real existierende Individuen nichtmagisch sein müssen. Demzufolge ist die Weise bezogen auf die Quacksalberei keine Magierin. Was ist jedoch mit der Prophetenseite? Da es sich dabei primär um eine esoterische Praktik (Tarot, Knochenwürfel, usw.) handelt, bin ich geneigt, auch dies als nichtmagische Befähigung zu bewerten. Bei den beiden sogenannten Hexen, wovon ich nur die satanische als solche anerkenne, handelt es sich also um stark polarisierende nichtmagische Definitionen.
Da die satanische Hexe starke Paralellen zu den heute als okkult bezeichneten Gruppierungen aufweist, die nichtmagisch sind, ist diese genausowenig magisch, obwohl sie über einige der folkloristisch überlieferten teuflichen Eigenschaften verfügt.

Es ist nicht immer ganz einfach, für einen vielgesichtigen Begriff die richtigen Bezeichner einer Facette zu finden. Daher benenne ich jetzt die Schublade historisch-folkloristisch der Verwirrung wegen in satanisches Wesensbild um. Ich denke, daß es nicht viele Definitonen gibt, die zu diesem Wesensbild passen. Der D&D-Warlock mag wohl eine davon sein (vorausgesetzt, er verwendet keine Zaubersprüche oder andere Magie). Wenn dir ein treffenderer Schubladentitel einfällt, her damit.
Da wie bereits festgestellt die überwiegende Mehrheit oder nahezu alle der Rollenspiele Hexen als magische individuen definiert, die es in der Realität nicht geben kann, muß es sich um mystische oder fantastische Erscheinungen handeln. Demzufolge fallen all diese in die gleichnamige Schublade. Auch hier: Wenn dir ein treffenderer Schubladentitel einfällt, her damit.
Die Hybrid-Schublade enthält alles, was nicht eindeutig in eine der beiden erstgenannten Schubladen paßt oder Aspekte beider Seiten bedient. Dazu gehört die schwarzmagische Midgard-Hexe, sowie der D&D-Warlock (sofern er Magie verwendet, wovon ich eher ausgehe).
Möglichweise mag es nun noch Stimmen geben, die der Meinung sind, daß wir noch eine vierte oder gar fünfte Schublade brauchen. Definiert sie und gebt ihr einen treffenden Bezeichner.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 3.06.2022 | 15:08
Wie du die Schubladen nennst ist deine Sache, es geht ja schließlich um deine Einteilung. Aber danke für die Ausführungen, ich glaube, jetzt ist klar was du meinst.  :d

Ob diese Kategorisierung für die Allgemeinheit einen Nutzen hat, weiß ich nicht. Mir würde die für ein allgemeineres Verständnis jetzt wenig bringen. Da wäre eine Schubladenbildung wie

1. Wirkt selbst Magie (bei dir also Zauberer)
2. Lässt Magie wirken (durch einen Pakt, durch beschworene Wesenheiten, durch Artefakte usw.)
3. Tut nur so (Bühnenzauberei, Blendwerk, Scharlatanerie etc.)

IMHO deutlich sinnvoller.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 3.06.2022 | 15:33
Vanakalion, mir scheint, du verwechselt Homöopathie mit Naturheilkunde. Letztere ist wissenschaftlich unbestritten und keine Parawissenschaft.

Abgesehen davon finde ich deine Abgrenzung mittels Zaubersprüchen willkürlich, zumal Rituale ja keine sein sollen. M.E. sind Zaubersprüche und Rituale nicht zu trennen. Auch die Abgrenzung zwischen Magie und mystischen Fähigkeiten erscheint mir willkürlich. Sagen wir, wir haben einen Psioniker, der sich Kraft seines Willens teleportieren kann, und einen Magier, der sich mit einem Zauber auf die gleiche Weise teleportieren kann. Worin soll der Unterschied liegen? Doch nur in der Art und Weise des Auslösen, nicht aber im Vorgang an sich.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 3.06.2022 | 15:39
Hybrid Quacksalber (Witch Doctor)/Prophet

Moses war ein Quacksalber?

Zitat
er D&D-Warlock mag wohl eine davon sein (vorausgesetzt, er verwendet keine Zaubersprüche oder andere Magie)
hat er und da gibt es welche die eindeutig Licht sind
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 3.06.2022 | 15:47
Wie du die Schubladen nennst ist deine Sache, es geht ja schließlich um deine Einteilung. Aber danke für die Ausführungen, ich glaube, jetzt ist klar was du meinst.  :d

Ob diese Kategorisierung für die Allgemeinheit einen Nutzen hat, weiß ich nicht. Mir würde die für ein allgemeineres Verständnis jetzt wenig bringen. Da wäre eine Schubladenbildung wie

1. Wirkt selbst Magie (bei dir also Zauberer)
2. Lässt Magie wirken (durch einen Pakt, durch beschworene Wesenheiten, durch Artefakte usw.)
3. Tut nur so (Bühnenzauberei, Blendwerk, Scharlatanerie etc.)

IMHO deutlich sinnvoller.
Da stimme ich dir zu. Subkategorien dieser Art wären für die Zweitschublade sicher sinnvoll. Da ich einzig die satanische Hexe als solche anerkenne (also alles in der Zweit- und Drittschublade den Magiern zuordne), dürft ihr das gerne selbst in die Hand nehmen. Gute Ansätze hierfür wurden schon vorgestellt.

PS: Ich würde davon abraten, die Bezeichner vom Sozialstatus abhängig zu machen. So mancher akademische Hof- oder Gildenzauberer ist schon in Mißgunst geraten und war gezwungen abzutauchen, um zwielichtigeren Tätigkeiten (Hexerei) nachzugehen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 3.06.2022 | 16:07
Hybrid Quacksalber (Witch Doctor)/Prophet

Moses war ein Quacksalber?
hat er und da gibt es welche die eindeutig Licht sind
Ein Atheist wird wohl sagen: Moses war ein vorsintflutlicher Spinner, dem Märchen angedichtet wurden. Dessen tatsächliche Existenz ist nicht belegt und dessen Taten schon zweimal nicht.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 3.06.2022 | 16:27
Ein Atheist wird wohl sagen: Moses war ein vorsintflutlicher Spinner, dem Märchen angedichtet wurden. Dessen tatsächliche Existenz ist nicht belegt und dessen Taten schon zweimal nicht.

Nur ein dummer, ungebildete und auf krawall gebürsteter Atheist würde so etwas sagen.
Denn es gibt ausserbiblische Quellen über den Auszug aus Ägypten darin wird auch ein Moses erwähnt dem sich viele vertriebene angeschlossen haben, Diodor etwa.

Unicum, Agnostiker
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 3.06.2022 | 16:54
Der Moses der Bibel funktioniert als Figur in seiner Geschichte auf seine beschriebene Weise ohnehin unabhängig davon, ob es einen realhistorischen Moses jemals gegeben hat und wenn ja, dann auch davon, wie nahe er dieser Figur tatsächlich kam. Insofern können wir ihn als eigenständige fiktive Person auch dann betrachten und analysieren, wenn sich die Historiker (wie's aktuell tatsächlich der Fall zu sein scheint) uneins sind, ob der ganze Exodus aus Ägypten überhaupt jemals stattgefunden hat...
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 3.06.2022 | 17:38
@
Vanakalion
Jetzt verschwimmt's aber ordentlich

Um ne fiktive Figur zu erklären, reicht es eine Erklärung innerhalb der Fiktion zu finden.

Edit.
Warum zaubert ne Hexe?
Weil sie es kann.

Und wenn sie nicht zaubern kann, ist sie auch keine Hexe.

Was können deine NSC Hexen überhaupt?
(Es muss sich ja für sie lohnen dem Satan zu dienen)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 3.06.2022 | 18:20
Vanakalion, mir scheint, du verwechselt Homöopathie mit Naturheilkunde. Letztere ist wissenschaftlich unbestritten und keine Parawissenschaft.

Abgesehen davon finde ich deine Abgrenzung mittels Zaubersprüchen willkürlich, zumal Rituale ja keine sein sollen. M.E. sind Zaubersprüche und Rituale nicht zu trennen. Auch die Abgrenzung zwischen Magie und mystischen Fähigkeiten erscheint mir willkürlich. Sagen wir, wir haben einen Psioniker, der sich Kraft seines Willens teleportieren kann, und einen Magier, der sich mit einem Zauber auf die gleiche Weise teleportieren kann. Worin soll der Unterschied liegen? Doch nur in der Art und Weise des Auslösen, nicht aber im Vorgang an sich.
Mir ist bekannt, daß es per Definition einen Unterschied gibt, wobei die Homöopathie auf der Naturheikunde basiert und lediglich der Fokus ein anderer ist. Um das Bild abzurunden, unterstelle ich der Weisen einfach, daß sie einen Mix aus Alternativmedizin(Homöopathie/Geistheilung) und Naturheilkunde praktiziert. Volks- oder Klostermedizin ist eng mit der Naturheilkunde verknüpft. Folkloristisch hat man dem den Stempel der Wunderheilung (Kräuterhexe) aufgedrückt. Kein Wunder, die Wissenden waren damals abgezählt. Geistheilung wird wie die Homöpathie als Hokuspokus abgetan. Hier verschwimmt der Medizinbegriff zwischen Wundertat und Naturheilkunde. Im Prinzip ist die Weise eine Heilerin ohne Magie, die auch die Gabe der Prophezeihung hat.

Magie macht in nahezu allen Rollenspielen eine magische Währung (oft Mana) zwingend erforderlich. Die satanische Hexe, Weise, der Beschwörer, Thaumaturg und Alchemist kennen diese unbegreifliche Währung nicht. Sie benutzen nur Utensilien und Materialien, die über geheimnisvolle Eigenschaften verfügen, können jedoch seltenst sagen, woher diese Eigenschaften stammen und wie sie dazu kamen. Die Sachen existieren einfach. Alchemisten sind nichts anderes, als frühzeitliche Chemiker, die experimentell mit seltsamen Substanzen herumhantieren. Die, die in der Lage sind, magische Waffen und dergleichen herzustellen sind Magier, die die Schmiedekunst beherrschen. Oft verwenden sie geheimnisvolle Materialien, wie Mithril, Eog, Laen usw. und verpassen dem Schwert oder wasauchimmer einen Zauberspruch. Ähnlich sieht es bei magischen Holzwerkstücken aus.

Genau wie die Psionik ist Magie ein anomales oder paranormales Wahrnehmungsvermögen, wofür man Antennen hat oder nicht. Es ist nicht ausgeschlossen, daß ein Individuum Antennen für beides hat. Psionik ist die schwächere Kraft, was erklärt, daß das Spektrum an Verwendungsmöglichkeiten deutlich breiter ist.

Mir ist klar, daß ich mit diesen Ansichten eure Illusionen vernichte, dies ist jedoch der einzig legitime Weg, die Dinge logisch zu erklären. Das macht Fantasy glaubhaft und unglaublich real.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 3.06.2022 | 18:33
@
Vanakalion
Jetzt verschwimmt's aber ordentlich

Um ne fiktive Figur zu erklären, reicht es eine Erklärung innerhalb der Fiktion zu finden.

Edit.
Warum zaubert ne Hexe?
Weil sie es kann.

Und wenn sie nicht zaubern kann, ist sie auch keine Hexe.

Was können deine NSC Hexen überhaupt?
(Es muss sich ja für sie lohnen dem Satan zu dienen)
Dies mag deiner Philosophie entsprechen, nicht meiner. Eine Hexe die zaubert, ist m.E. keine, sondern Magierin.
Oh ja, es lohnt sich. Sie hat einen Verbündeten, der sie tatkräftig unterstützt. Andere brauchen hierfür ganze Armeen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 3.06.2022 | 18:52
Dies mag deiner Philosophie entsprechen, nicht meiner. Eine Hexe die zaubert, ist m.E. keine, sondern Magierin.
Oh ja, es lohnt sich. Sie hat einen Verbündeten, der sie tatkräftig unterstützt. Andere brauchen hierfür ganze Armeen.

Du kannst keine fiktive, magische Figur in einer fiktiven, magischen Welt, mittels vermeintlicher "Logik" erklären.

Ich mein, kannst du schon versuchen.
Du kannst auch behaupten du hättest voll den Durchblick (Im Gegensatz zu allen anderen)
Nur bin ich dann raus.




Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 3.06.2022 | 19:11
Du kannst auch behaupten du hättest voll den Durchblick (Im Gegensatz zu allen anderen)
Nur bin ich dann raus.
Würde ich nie behaupten. Ich versuche nur, die Dinge in einen wissenschaftlich plausibeln Kontext zu stellen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: RackNar am 3.06.2022 | 19:17
Mir ist bekannt, daß es per Definition einen Unterschied gibt, wobei die Homöopathie auf der Naturheikunde basiert und lediglich der Fokus ein anderer ist.
Ähm... nein.

Magie macht in nahezu allen Rollenspielen eine magische Währung (oft Mana) zwingend erforderlich.
Ähm... auch nein. Sogar Dein häufig zitiertes Midgard hat keine Manaregeln ... Und von D&D wollen wir gar nicht reden.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 3.06.2022 | 19:22
Würde ich nie behaupten. Ich versuche nur, die Dinge in einen wissenschaftlich plausibeln Kontext zu stellen.

Wie nennt sich denn die Wissenschaft die versucht Reallife "Magie/Übernatürliches" zu erklären?
"Parapsychologie?"
Und nur das, was im Reallife von dir als real eingestuft wird, schafft es dann auch in die Märchenwelt?
Finde den Fehler.

Edit.
Es ist Märchen. Es ist ein Spiel.


Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 3.06.2022 | 19:44
Wie nennt sich denn die Wissenschaft die versucht Reallife "Magie/Übernatürliches" zu erklären?
"Parapsychologie?"
Und nur das, was im Reallife von dir als real eingestuft wird, schafft es dann auch in die Märchenwelt?
Finde den Fehler.
Es gibt soweit ich weiß etwas, wie Phänomenologie, die Anomalien untersucht. Dies beschränkt sich meine ich zu glauben weitgehend auf den Teilchenzoo und die Kosmologie.
Wissenschaftlich plausibel ist nicht gleichbedeutend mit wissenschaftlicher Empirie. Hier kann die persönliche Note schon Para- oder Pseudowissenschaft postulieren (mehr ist auf Spielebene nicht realisierbar). Auch in meiner Märchenwelt gibt es Platz für Fantasie.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 3.06.2022 | 19:56
So, anbei die komplette Hexendefinition von Kevin Siembieda (Palladium). Ich habe sie nicht 1:1 kopiert, da ich nicht jeden Aspekt genauso betrachte. In meiner Definition entfällt manches oder wird ersetzt. Ich orientiere mich stärker an Horrorelementen diverser Verfimungen des Themas. Genaugenommen hat die Hexe eher den Stellenwert einer Kreatur aus einem Monsterhandbuch.
(https://up.picr.de/43737063fz.png) (https://up.picr.de/43737064sv.png)
(https://up.picr.de/43737065he.png) (https://up.picr.de/43737066vm.png) (https://up.picr.de/43737061rv.png)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 3.06.2022 | 20:33
Also logisch, wie du meinst, ist das alles nicht. Nur weil deine Nicht Magier nicht wissen, wie ihre Kunst genau funktioniert, bleibt es doch Magie.

Physik bleibt auch Physik, ob der Pilot nun Ahnung von Aerodynamik hat oder nicht.

Naturheilkunde ist keine Wunderheilung und hat mit Homöopathie nicht viel gemein. Das Wissen um Heilkräuter und andere Naturstoffe ist Grundstein für die moderne Pharmakologie. Die meisten Medikamente wurden durch Imitation und Modifikation aus Naturstoffen entwickelt.

Edit: haben deine Hexen nun mystische Kräfte oder sind sie einfach nur Kräuterkundige? Da springst du hin und her.

UND: eine Hexe, die zaubert, ist keine Hexe. Weil sie ja zaubert, ist sie Magierin. Du denkst GANZ eindeutig in Klassen, wenn das eine das andere ausschließt.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 3.06.2022 | 21:27
Nur weil deine Nicht Magier nicht wissen, wie ihre Kunst genau funktioniert, bleibt es doch Magie.

Edit: haben deine Hexen nun mystische Kräfte oder sind sie einfach nur Kräuterkundige? Da springst du hin und her.

UND: eine Hexe, die zaubert, ist keine Hexe. Weil sie ja zaubert, ist sie Magierin. Du denkst GANZ eindeutig in Klassen, wenn das eine das andere ausschließt.
Ein Computer ist ein technologisches Werkzeug. Nur weil du ihn benutzen kannst, kannst du noch lange keinen bauen.
Du willst es wohl nicht kapieren. Die Kräuterhexe ist keine Hexe, sondern Weise. Den Hexenstatus habe ich ihr aberkannt. Einzig die satanische Hexe ist eine echte Hexe. Beide sind nichtmagischer Natur. Apropo Klassen: Ein Zwerg ist auch kein Gnom, nur weil beide kleinwüchsige, beleibte Bartträger sind. Ich definiere keine Klassen, sondern logische Strukturen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: RackNar am 3.06.2022 | 21:36
Du willst es wohl nicht kapieren. Die Kräuterhexe ist keine Hexe, sondern Weise. Den Hexenstatus habe ich ihr aberkannt. Einzig die satanische Hexe ist eine echte Hexe. Beide sind nichtmagischer Natur. Apropo Klassen: Ein Zwerg ist auch kein Gnom, nur weil beide kleinwüchsige, beleibte Bartträger sind. Ich definiere keine Klassen, sondern logische Strukturen.

Mir ist es immer noch nicht klar.  Redest du von einer KONKRETEN (Deiner?) Fantasy Welt und den Hexen darin, oder geht es um ein grundsätzliche Betrachtung des Themas Hexe?
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 3.06.2022 | 21:58
Mir ist es immer noch nicht klar.  Redest du von einer KONKRETEN (Deiner?) Fantasy Welt und den Hexen darin, oder geht es um ein grundsätzliche Betrachtung des Themas Hexe?
Wie zuvor beschrieben, rede ich bei der satanischen Hexe von meiner Hexe. Andere Hexen dulde ich nicht in meiner Welt. Es gibt durchaus Entsprechungen in anderen Kulturkreisen, die haben allerdings eine andere Basis. Hexen aus der zweiten und dritten Schublade sind Hexen der verschiedensten Spielsysteme oder Auffassungen, die in meiner Welt unter den Magiern rangieren. Damit ist der Hexenbegriff in meiner Welt ein Unikat. Ich habe auch noch keine 20 Sorten Witcher gesehen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Banjo the Clown am 3.06.2022 | 22:32
Ich möchte mich dafür aussprechen, dass Hexen und Hexer Sündenböcke sind, wie z.B. im Abenteuer Witchburner (hier ein kostenloser Einblick) (https://www.drivethrurpg.com/product/256914/Witchburner-Burner-Edition).
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
D.h. ich schließe mich nobody@homes Statement von Seite 1 an.

Edit: Okay, ich schließe mich nobody@homes Statement an, obwohl es gar keinen Zusammenhang mit meiner Aussage gibt. Aber die Meinung ist auch toll.   ~;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 3.06.2022 | 23:08
Mir ist es immer noch nicht klar.  Redest du von einer KONKRETEN (Deiner?) Fantasy Welt und den Hexen darin, oder geht es um ein grundsätzliche Betrachtung des Themas Hexe?
Ganz ehrlich?
Wirkt auf mich nicht so, als ob da ein großer Unterschied beabsichtigt ist.


Mir würde es auch helfen, wenn der erkennbar wäre.

"Meine Hexen, in meiner Welt, folgen meiner persönlichen Logik", klingt auf jeden Fall besser als
"Die Hexen, in der Welt, folgen der Logik und der Wissenschaft.(Die ihr nicht versteht, wenn ihr anderer Meinung seid)."

Edit.
Man kann auch der Meinung sein, dass Einhörner ihr Horn nur zur Show tragen.
In Fantasy Welten geht das. Man muss es nicht Mal wissenschaftlich begründen.

Oder behaupten: Rein wissenschaftlich gesehen, können die Hörner der Einhörner nicht echt sein.
 ~;D

Glaub ich muss schlafen.
Wahrscheinlich träume ich heute von Hexen und Einhörnern.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 4.06.2022 | 00:49
Ich möchte mich dafür aussprechen, dass Hexen und Hexer Sündenböcke sind, wie z.B. im Abenteuer Witchburner (hier ein kostenloser Einblick) (https://www.drivethrurpg.com/product/256914/Witchburner-Burner-Edition).
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
D.h. ich schließe mich nobody@homes Statement von Seite 1 an.

Edit: Okay, ich schließe mich nobody@homes Statement an, obwohl es gar keinen Zusammenhang mit meiner Aussage gibt. Aber die Meinung ist auch toll.   ~;D
Gratulation!!! Damit machst du dich zum Champion der historischen Hexen :d
Zu der wird man abgestempelt, wenn man das Pech hat, mehrfach zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Ratzfatz ist man der Sündenbock für alle unerklärlichen Vorfälle...insbesondere fatale. Es kann jeden treffen. Besonders Weise, Hermetiker und Theurgen sind dann in arger Erklärungsnot.
Danke, soeben hat die satanische Hexe den Platz des Dämonenbeschwörers erklommen. Somit verliert auch sie den Hexenstatus.

Auf diese Erkenntnis hätte auch ich bereits auf Seite 1 stoßen müssen. Es hätte zur deutlich kürzeren Diskussion geführt. Nichtsdestotrotz existiert die kultistische Figur weiterhin, eben nur unter anderer Bezeichnung.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 4.06.2022 | 06:58
"Warum die Magie in Fantasy Welten nicht gleich abschaffen?"
Das ist doch alles wissenschaftlich nicht haltbar! - Also sind das jetzt keine "Magierwirker"mehr, sondern nur noch "Magievortäuscher".
Die können vielleicht Karten legen, oder Knochen werfen und deuten, manche sogar irgendeinen Trank mit zweifelhafter Wirkung brauen. Aber hey- mehr geht einfach nicht! Das wäre nicht wissenschaftlich!
Darum lasst uns bei dem Gerichtsurteil bleiben: "Zauberei gibt es nicht!"
Nein, auch nicht im Märchen! Wo würden wir denn da hinkommen?
Die Schaffer/SPL anderer Welten haben entweder noch nicht das Gerichtsurteil gelesen oder es immer noch nicht verstanden! ~;D
 :Ironie:

OK. Ich habe es kapiert. Diese Welt ist anders.

Edit. Ich habe mich Mal umgehört unter einflussreichen Magiern.
Dumbledore hat dem widersprochen. Er ist der Meinung: "Magie gibt es wirklich!" Auch Harry Potter, Gandalf und Radagast konnten sich dem anschließen.
Sind alle vom Fach. Mit langjähriger Erfahrung.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: tartex am 4.06.2022 | 07:52
Nur ein dummer, ungebildete und auf krawall gebürsteter Atheist würde so etwas sagen.
Denn es gibt ausserbiblische Quellen über den Auszug aus Ägypten darin wird auch ein Moses erwähnt dem sich viele vertriebene angeschlossen haben, Diodor etwa.

Blödsinn. So gut wie alle Historiker und sogar viele Rabbis stimmen überein, dass Moses nicht real existiert hat.

Da kann man natürlich jahrelang Literatur dazu lesen, aber dieser Artikel liefert ein paar Namen und Zitate, die mal als Grundlage dienen mögen: The Guardian: Moses - Man vs Myth (https://www.theguardian.com/film/2014/nov/30/moses-man-versus-myth-ridley-scott)

Was diesem Threat echt noch gefehlt hat, sind Besserwisser.  ;)

 :btt:
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 4.06.2022 | 08:51
Ich benutzte Moses als archetypischen Propheten
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 4.06.2022 | 10:07
Ich benutzte Moses als archetypischen Propheten

Und das ist er ja auch.

(Wobei mir gerade durch den Kopf geht, daß Propheten ein ziemlich spezielles Phänomen der abrahamitischen Religionen zu sein scheinen -- ja, in anderen Mythologien gibt's allemal auch Priester, Seher, und Orakel, aber die sind von ihren jeweiligen Rollen her dann doch nicht so richtig "dasselbe", und meistens sind da auch die Götter selbst den Sterblichen gegenüber weniger kontaktscheu. Aber die möglichen Spekulationen darüber, was das wohl über Gott und die Propheten aussagen mag, wenn überhaupt, führen ein wenig weit vom Thema weg; jedenfalls mag Moses tatsächlich und buchstäblich so ziemlich der archetypische Prophet sein und nicht einfach nur einer unter vielen.)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 4.06.2022 | 10:22
Hallo,


...zumindest haben die Orakel, Seher und Priester mehr Verstand eingesetzt. Als Moses und seinem Gott. Hätte Gott gleich die Sünden von Alle Angenommen, wäre das Disaster auf Erden gar nicht Angefangen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 4.06.2022 | 10:26
wenn du den Fluß überschreitest, wirst du ein großes Reich zerstören
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 4.06.2022 | 10:29
Off Topic
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 4.06.2022 | 11:26
"Warum die Magie in Fantasy Welten nicht gleich abschaffen?"
Das ist doch alles wissenschaftlich nicht haltbar! - Also sind das jetzt keine "Magierwirker"mehr, sondern nur noch "Magievortäuscher".
Die können vielleicht Karten legen, oder Knochen werfen und deuten, manche sogar irgendeinen Trank mit zweifelhafter Wirkung brauen. Aber hey- mehr geht einfach nicht! Das wäre nicht wissenschaftlich!
Darum lasst uns bei dem Gerichtsurteil bleiben: "Zauberei gibt es nicht!"
Nein, auch nicht im Märchen! Wo würden wir denn da hinkommen?
Die Schaffer/SPL anderer Welten haben entweder noch nicht das Gerichtsurteil gelesen oder es immer noch nicht verstanden! ~;D
 :Ironie:

OK. Ich habe es kapiert. Diese Welt ist anders.

Edit. Ich habe mich Mal umgehört unter einflussreichen Magiern.
Dumbledore hat dem widersprochen. Er ist der Meinung: "Magie gibt es wirklich!" Auch Harry Potter, Gandalf und Radagast konnten sich dem anschließen.
Sind alle vom Fach. Mit langjähriger Erfahrung.
Naja, ganz so isses ja nicht. Hermetiker darf es in Fantasywelten schon geben. Hârnmaster ist das Paradebeispiel für LowFantasy. Es gibt dort zwar auch Beschwörungsriten, die allerdings über Religion/Glaubensregeln abgewickelt werden. 
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 4.06.2022 | 12:18
Viel wichtiger als die Frage ob es Magie gibt, ist doch die Frage ob es Götter, Dämonen und andere magische Kreaturen gibt.
Und da diese Frage idR. mit "Ja" beantwortet wird, gibt's in den Welten auch besondere Kräfte.
Die die Magiewirker entweder selbst haben oder die sie geliehen bekommen, oder die sie sich einfach nehmen.



Wie sie letztlich tun, was sie tun. Sie tun es.
Edit.
In einer Welt voller Drachen, und Monster, die dich fressen und verzaubern wollen, kann man solche Kräfte als Held auch brauchen.

Will sagen: Low Magic passt auch nur in eine Low Magic World.
Dem Drachen oder Troll ist es letztlich egal wen er frisst. Ob das ein Zauberer war, der wirklich zaubern konnte, oder einer, der nur so bissl Kaffeesatz lesen konnte, macht geschmacklich keinen Unterschied.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 4.06.2022 | 12:35
Hallo,

...da sind wir nun wieder. Götter, wie sind sie, was können sie und was haben sie Gesehen was Sie als Götter bezeichnen.
Das es Zauber gibt, die sie von Grund aus die 50.Stufe Zaubern können. Das Ende der Welt, Universum und die Engel, Avatare die ihre Windel Gewechselt haben und Leben im Paradies.

Eventuell auch nur Propheten mit Zuviel Zauber in der Birne. Warum Sie Götter sich Bezeichnen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 4.06.2022 | 12:38
Hallo,


...für Mich Bleiben Magische Kreise aus einem Metall und mit Intelligenz am Liebsten.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 4.06.2022 | 12:57
Hallo,

wenn du den Fluß überschreitest, wirst du ein großes Reich zerstören

..das Gleiche Passiert. Wenn man eine Pfütze umgeht.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 4.06.2022 | 15:08
Viel wichtiger als die Frage ob es Magie gibt, ist doch die Frage ob es Götter, Dämonen und andere magische Kreaturen gibt.
Und da diese Frage idR. mit "Ja" beantwortet wird, gibt's in den Welten auch besondere Kräfte.
Die die Magiewirker entweder selbst haben oder die sie geliehen bekommen, oder die sie sich einfach nehmen.



Wie sie letztlich tun, was sie tun. Sie tun es.
Edit.
In einer Welt voller Drachen, und Monster, die dich fressen und verzaubern wollen, kann man solche Kräfte als Held auch brauchen.

Will sagen: Low Magic passt auch nur in eine Low Magic World.
Dem Drachen oder Troll ist es letztlich egal wen er frisst. Ob das ein Zauberer war, der wirklich zaubern konnte, oder einer, der nur so bissl Kaffeesatz lesen konnte, macht geschmacklich keinen Unterschied.
Sehe ich genauso >;D

Auf die Frage zu den Göttern und Dämonen komme ich noch, doch zuvor will ich nochmals kurz auf die historische Hexe eingehen.

Ein Akteur, der sich in seiner Heimatkultur aufhält, ist mit der dort verbreiteten (Staats)religion aufgewachsen und weiß, was sozial vertretbar ist und was nicht. Der dumme Zufall schert sich jedoch einen Dreck um Sitten und Bräuche. Wenn man dann oft genug ins Fettnäpfchen gestapft ist, ist man schnell ein Dorn im Auge des Klerus. Schneller geht es, wenn man sich in Kulturkreisen bewegt, deren Sitten und Bräuche man nicht kennt.
Wie wird man auf regelmechanischer Ebene zur Hexe abgestempelt?

Dies läßt sich einfach durch Häresie-, Ketzerei- oder Blasphemiepunkte regeln. Das Punktekonto wird für jede Kultur separiert geführt und wirkt sich abhängig von der kulturellen Reputation mehr oder minder verheerend aus. Ist man innerhalb einer Kultur bekannt wie ein bunter Hund, so bleibt die Rufschädigung ewig an einem kleben. Ist man nur eine Nummer unter vielen, so fällt es deutlich leichter, unterzutauchen. Man gerät in Vergessenheit. D.h. die Punkte erlöschen mit der Zeit der Abstinenz. Ist das Maß voll, so muß man mit den vorherrschenden Konsequenzen rechnen.

Zur Paranormalität: Die Hermetik und Psionik läßt sich noch plausibel erklären, bei hypothetischen Entitäten gerate ich jedoch in Erklärungsnot. Gottheiten treten eigentlich niemals in materialisierter Form in Erscheinung (Ausnahmeregelsysteme lassen dies zu), was die Sache regelmechanisch vereinfacht. Dämonen, Geister und Untote kommen bei Beschwörungen durch Portale in die Welt oder sind künstlich belebte Individuen. Dabei handelt es sich dann nicht mehr um Hypothesen. Sie interagieren mit der Umwelt. Man kann argumentieren, daß sie aus einer den Gottheiten untergeordneten Dimension entstammen, doch wie erklärt sich die Fähigkeit, mit ihnen interagieren zu können. Diese Phänomene liegen jenseits der Hermetik und Psionik. Arkanes Wissen fällt aus. Hierzu müssten Fremddimensionen hinreichend erforscht sein, was unmöglich ist, da ein irdisches Individuum nicht in Fremddimensionen existieren kann. 
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 4.06.2022 | 18:35
Sehe ich genauso >;D

die historische Hexe eingehen.

Ein Akteur, der sich in seiner Heimatkultur aufhält, ist mit der dort verbreiteten (Staats)religion aufgewachsen und weiß, was moralisch sozial vertretbar ist und was nicht. Der dumme Zufall schert sich jedoch einen Dreck um Sitten und Bräuche. Wenn man dann oft genug ins Fettnäpfchen gestapft ist, ist man schnell ein Dorn im Auge Klerus
welchen ?  FIFY
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 4.06.2022 | 19:38
Hallo,

....

Dies läßt sich einfach durch Häresie-, Ketzerei- oder Blasphemiepunkte regeln. Das Punktekonto wird für jede Kultur separiert geführt und wirkt sich abhängig vom kulturellen Prestige mehr oder minder verheerend aus. Ist man innerhalb einer Kultur bekannt wie ein bunter Hund, so bleibt die Rufschädigung ewig an einem kleben. Ist man nur eine Nummer unter vielen, so fällt es deutlich leichter, unterzutauchen. Man gerät in Vergessenheit. D.h. die Punkte erlöschen mit der Zeit der Abstinenz. Ist das Maß voll, so muß man mit den vorherrschenden Konsequenzen rechnen.

.... Dämonen, Geister und Untote kommen bei Beschwörungen durch Portale in die Welt oder sind künstlich belebte Individuen. Dabei handelt es sich dann nicht mehr um Hypothesen. Sie interagieren mit der Umwelt. Man kann argumentieren, daß sie aus einer den Gottheiten untergeordneten Dimension entstammen, doch wie erklärt sich die Fähigkeit, mit ihnen interagieren zu können. Diese Phänomene liegen jenseits der Hermetik und Psionik. Arkanes Wissen fällt aus. Hierzu müssten Fremddimensionen hinreichend erforscht sein, was unmöglich ist, da ein irdisches Individuum nicht in Fremddimensionen existieren kann.

...Es gibt bei Rolemaster den Göttlichen Status, den kann man gut mit den 7Todsünden und 7Tugenden kombinieren.

Dann habe ich Chaosmacht, die Bei Belagerung und Terror entsteht. Durch Chaos entstehen Zauber oder Umwandlung zum Dämonen.
-Bei Erfolgreicher Belagerung gibt es Göttlichen Status und bei Guten   :o  Terror gibt es auch Göttlichen Status als Belohnung-

Das mit der Hexe finde ich gut. Würde ich mit Göttlichen Status aber auch Machen. Ob die Richtung Gut oder Böse geht. Aber die Verderbtheit Sowas kann man gut in die Umwelt Einfließen lassen.
-Da Schwarze Wolken, will aber Nicht Regnen. Dort Reinigung von Krankheit-
Das mit den Untoten entstehen lassen. Da kommt mir die Mauer der Verdammnis in den Kopf. Sowas was die Chaossoldaten bei dem Ritual durch machen müssen.
Aber erst kommen die Guten, die nicht lange Verweilen müssen. Das mit der Mauer, ist eh für den Harten Tobak.

-Edit:- - Den Einfluss von Untoten könnte man auf den Gemütstand der Bevölkerung auslassen- -Da ein Malus auf Handeln, da ein Malus auf Schauspielern und Malus Malus Malus-
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 4.06.2022 | 20:06
Ein Akteur, der sich in seiner Heimatkultur aufhält, ist mit der dort verbreiteten (Staats)religion aufgewachsen und weiß, was moralisch vertretbar ist und was nicht. Der dumme Zufall schert sich jedoch einen Dreck um Sitten und Bräuche. Wenn man dann oft genug ins Fettnäpfchen gestapft ist, ist man schnell ein Dorn im Auge des Klerus. Schneller geht es, wenn man sich in Kulturkreisen bewegt, deren Sitten und Bräuche man nicht kennt.
Wie wird man auf regelmechanischer Ebene zur Hexe abgestempelt?

Zur Paranormalität: Die Hermetik und Psionik läßt sich noch plausibel erklären, bei hypothetischen Entitäten gerate ich jedoch in Erklärungsnot. Gottheiten treten eigentlich niemals in materialisierter Form in Erscheinung (Ausnahmeregelsysteme lassen dies zu), was die Sache regelmechanisch vereinfacht. Dämonen, Geister und Untote kommen bei Beschwörungen durch Portale in die Welt oder sind künstlich belebte Individuen. Dabei handelt es sich dann nicht mehr um Hypothesen. Sie interagieren mit der Umwelt. Man kann argumentieren, daß sie aus einer den Gottheiten untergeordneten Dimension entstammen, doch wie erklärt sich die Fähigkeit, mit ihnen interagieren zu können. Diese Phänomene liegen jenseits der Hermetik und Psionik. Arkanes Wissen fällt aus. Hierzu müssten Fremddimensionen hinreichend erforscht sein, was unmöglich ist, da ein irdisches Individuum nicht in Fremddimensionen existieren kann.

Ich finde deine Ausführungen durchaus interessant und spreche ihnen auch Konsistenz und innere Logik nicht ab. Lass dich aber bitte nicht verleiten übernatürliches in einer Fantasyrollenspielwelt durch naturwissenschaftliche Gesetze erklären zu wollen. Das klappt einfach nicht und wird dir von jedem Naturwissenschaftler wahrscheinlich schneller auseiander genommen als du es aufschreiben kannst. Ähnliches gilt im übrigen auch für die Orientierung am historischen Kontext. Wenn du ein historisches Spiel schreiben willst, macht das Sinn. Wenn du ein Fantasyspiel schreibst (egal wie stark sich dies an historischen Gegebenheiten orientieren soll), dann ist "das ist unhistorisch" einfach kein gutes Argument mehr um Dinge in der Welt haben zu dürfen. Da zählt dann nur noch, was ich drin haben will und was nicht.

Ich würde dich zudem bitten ein wenig auf die von dir benutzten Formulierungen zu achten. Deine Sicht auf die gesamte Thematik ist nur eine von vielen, und wenn du die Diskussionsbeiträge aufmerksam gelesen hast, ist dir das sicherlich auch bewusst. Eine, die für deine Fantasywelt auch passen mag. So wie du es hier immer wieder formulierst sprichst du anderen aber ab, dass ihre Sichten irgendwie in sich geschlossen konsistent sind, Sinn machen oder auch nur legitim sind. Das ist nicht nur in so einer Diskussion fürchterlich unkonstruktiv, sondern auch unnötig übergriffig. Lass uns doch bitte hier einfach unsere verschiedenen Perspektiven vorstellen und durch gute Fragen tiefer ergründen. Ich glauibe, dann haben alle mehr Erkenntnisgewinn von der ganzen Diskussion.  :)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Boba Fett am 4.06.2022 | 20:17
Ich würde dich zudem bitten ein wenig auf die von dir benutzten Formulierungen zu achten. Deine Sicht auf die gesamte Thematik ist nur eine von vielen, und wenn du die Diskussionsbeiträge aufmerksam gelesen hast, ist dir das sicherlich auch bewusst. Eine, die für deine Fantasywelt auch passen mag. So wie du es hier immer wieder formulierst sprichst du anderen aber ab, dass ihre Sichten irgendwie in sich geschlossen konsistent sind, Sinn machen oder auch nur legitim sind. Das ist nicht nur in so einer Diskussion fürchterlich unkonstruktiv, sondern auch unnötig übergriffig. Lass uns doch bitte hier einfach unsere verschiedenen Perspektiven vorstellen und durch gute Fragen tiefer ergründen. Ich glauibe, dann haben alle mehr Erkenntnisgewinn von der ganzen Diskussion.

Danke Haukrinn, dass Du es in guter Form widergibst, was mir in der letzten Zeit auch mehrfach mißfallen hat.
Ich stimme dem vollständig zu und möchte auch betonen, dass ich es gut finde  dass dies jetzt nicht in unsachlicher oder eskalierender Form ausgesprochen wurde.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 4.06.2022 | 22:29
Ich finde deine Ausführungen durchaus interessant und spreche ihnen auch Konsistenz und innere Logik nicht ab. Lass dich aber bitte nicht verleiten übernatürliches in einer Fantasyrollenspielwelt durch naturwissenschaftliche Gesetze erklären zu wollen. Das klappt einfach nicht und wird dir von jedem Naturwissenschaftler wahrscheinlich schneller auseiander genommen als du es aufschreiben kannst. Ähnliches gilt im übrigen auch für die Orientierung am historischen Kontext. Wenn du ein historisches Spiel schreiben willst, macht das Sinn. Wenn du ein Fantasyspiel schreibst (egal wie stark sich dies an historischen Gegebenheiten orientieren soll), dann ist "das ist unhistorisch" einfach kein gutes Argument mehr um Dinge in der Welt haben zu dürfen. Da zählt dann nur noch, was ich drin haben will und was nicht.

Ich würde dich zudem bitten ein wenig auf die von dir benutzten Formulierungen zu achten. Deine Sicht auf die gesamte Thematik ist nur eine von vielen, und wenn du die Diskussionsbeiträge aufmerksam gelesen hast, ist dir das sicherlich auch bewusst. Eine, die für deine Fantasywelt auch passen mag. So wie du es hier immer wieder formulierst sprichst du anderen aber ab, dass ihre Sichten irgendwie in sich geschlossen konsistent sind, Sinn machen oder auch nur legitim sind. Das ist nicht nur in so einer Diskussion fürchterlich unkonstruktiv, sondern auch unnötig übergriffig. Lass uns doch bitte hier einfach unsere verschiedenen Perspektiven vorstellen und durch gute Fragen tiefer ergründen. Ich glauibe, dann haben alle mehr Erkenntnisgewinn von der ganzen Diskussion.  :)
Danke für das diplomatische Statement. Du hast vollkommen Recht. Die Realitätsnähe zwingt eigentlich jeden, der irgendwie sonderbare Tätigkeiten ausübt ins stille Kämmerlein im Untergrund.
Damit habe ich das Thema Hexen und Magie im wahrsten Sinne des Wortes verbrannt.
Dem ist meinerseits nichts mehr hinzuzufügen.

Nun will ich meine dominante Art zurücknehmen und den Sichtweisen anderer lauschen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Maarzan am 4.06.2022 | 22:46
... Hermetiker darf es in Fantasywelten schon geben. ...

Ich frage mich da immer: Wie haben die Zauberwirker denn dann mal angefangen vor langer Zeit?
Die "heutige" (aus magiezivilisierter Spielweltsicht) "wissenschaftliche" Sicht und Technik springt ja nicht einfach so auf einmal fertig hervor, sondern hat ihre eigene Geschichte an Vorstufen, Irrungen und Primitivformen, auf denen sie dann mit der Zeit verfeinert aufbaut.
Diese Vorformen (oder irgendwo zu riskante Teilgebiete)  werden dann mit der Zeit im Mainstream der "Zivilisation" dann wohl überholt und obsolet oder auch verboten sein, aber in auf diesem Gebiet rückständigeren Gebieten, in Gebieten, wo aus infrastrukturellen oder rechtlichen Gründe eine "Vollversorgung" nicht möglich ist oder in Randgebieten der magischen Zivilisation, wo Leute von dem Erwerb und Nutzung der Mainstreammagie ausgeschlossen sind, sind diese archaischen Formen eben immer noch das Beste, was man sich aneignen kann.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 5.06.2022 | 09:37
Die besten Erklärungen für Magie kommen mMn. aus der Popkultur ( Man muss nur genug fantastische Filme und Serien konsumieren  ~;D)

In Matrix, die Bestimmung & Co gibt's nen Schlüsselsatz: "Das ist nicht real."
Der Held erkennt in dem Moment, dass  die Materie um ihn herum so nicht wirklich existiert.
Dass jedes Ding, jedes Wesen, aus schwingenden Elementen besteht, in die er mit seinem Geist eindringen, und die Eigenschaften dieser Elemente verändern kann.
Zum Beispiel indem er einen Gegenstand in seine Hand fliegen lässt.
Oder indem er die Kontrolle über eine Person übernimmt (Jedi Power: "Du willst mir keine Killersticks verkaufen. Du willst nach Hause gehen und dein Leben überdenken.")
Je dichter und schwerer etwas ist, desto stärker muss natürlich die Geisteskraft sein.
Man bedenke wieviel Kraft Meister Yoda aufwenden muss, um schwere Felsen zu bewegen.
Dagegen ist es ziemlich leicht, ein Laserschwert in seine Hand fliegen zu lassen. (Da es kleiner ist, und weniger wiegt)
Und über Elementar Magie kann man sich bei" Avatar der Herr der Elemente"informieren.
Da gibt es Feuer/Wasser/Erst/Luftbändiger

Sprich: Ich habe das Problem der Erklärung nicht. Es gibt bereits genug Erklärungsansätze innerhalb der Fiktion.
Sodass sich (für mich) leicht was Passendes finden lässt.


Edit. Zuschauer kaufen seit Jahrzehnten, dass Jedi in einem SciFi Setting ihre /die "Macht" benutzen.
In einem historisch/fantastischen Setting gibt's keinen Grund das nicht auch zu tun.


Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 6.06.2022 | 11:53
Ich komme mal auf das ursprüngliche Thema zurück und schildere kurz, wie es sich bei mir im Spiel wiederfindet. Ich habe momentan nur zwei Fantasy-Spiele am Start (daran wird sich so schnell auch nichts ändern), in denen ich als SL tatsächlich recht ähnlich  an die Thematik der Hexe heran gehe. Zum Überblick, beide Kampagnen (obwohl auf gänzlich unterschiedlichen Regelwerken basierend) sind (aus Spielersicht) eher Low-Fantasy (aber voller Folkore und Mythen), es gibt keine nichtmenschlichen Charaktere und mystische Kräfte, die den Spieler:innen zur Verfügung stehen, sind eher begrenzt (wenn ich das z.B. jetzt an D&D oder Pathfinder messe).

1. Hexen sind keine Menschen. Ich schilderte das ja schon oben, dass der Sagen- und Mythenschatz (prä-Grimm in diesem Fall, wobei das Ganze frei interpretiert auch auf Hänsel & Gretel und co. zutrifft) Hexen eher als übernatürliche, nicht selten sogar gottähnliche (im Sinne lokaler, prä-christlicher Götter) Wesen oder extrem mächtige Naturgeister darstellt (auch die Unterteilung ist eigentlich schrecklich sinnfrei - aber das gehört nicht hierher...). Genau so tauchen Hexen auch bei mir auf.
2. Hexen sind Wesen, die allesamt über mächtige, mitunter mit der Natur verbundene Kräfte verfügen und nicht selten ihre ganz eigene, den Menschen völlig fremde Agenda verfolgen und zugleich ihren ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten unterliegen (so wie das auch von anderen Naturgeistern und Feen in vielen Spielen ja durchaus bekannt ist). Sie sind damit in ihrem Wirken dem normalen Menschen der Kampagnenwelt völlig fremd.
3. Trotzdem beeinflussen sie den menschlichen Alltag. In den Geschichten der Menschen tauchen sie eher als das auf, weshalb man nachts nicht in den Wald geht. Wenn man es doch tut, oder allgemein gerne etwas mehr Beistand hätte, dann sollte man ihnen tunlichst ein paar Opfergaben darbringen. Und wenn die Zeiten besonders schlimm sind, dann werden auch die Opfer natürlich größer, die es erfordert, den Schutz einer lokalen Hexe zu bekommmen.
4. Obwohl natürlich unbegreiflich und gefährlich, sind Hexen nicht per se böse konnotiert. Wie man vorher schon gesehen hat kann man ihre Gunst erlangen, ihren Schutz erbeten und im Allgemeinen gut mit ihnen auskommen, so lange man sie mit gehörigem Respekt behandelt. Im Grunde genommen betrachtet man sie als Naturgewalt.

PS: Riesen, Feen, Wassermänner usw. behandle ich im Übrigen nach einem sehr ähnlichen Muster. Also als etwas, dass man eher als lokale Gottheit denn als Monster oder normalen NSC behandelt. Davon abzutrennen wären dann noch einmal niedere Naturgeister und mystische Wesen, die diesen höheren Wesen untergeordnet sind (Kobolde, Rusalken, Elfen, Trolle...).
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 6.06.2022 | 12:20
In einem Low -Magic- Setting, das ich nicht bespiele, nur beschreibe, gibt's verschiedene Arten von mystischen Figuren.
"Die Magier" können tatsächlich am wenigsten. Sie lesen viel, sie wissen viel, also nur theoretisch. Aber über Weissagung, und diverse Manipulationstechniken gehen ihre Fertigkeiten eigentlich nicht hinaus.
Anders sieht es mit "Schamanen" aus, die auch die Geisterwelt befragen und bereisen können.
Bei den "Hexe(r)n" ist es bissl ähnlich, wie bei Maarzan: Da passieren Dinge, zum Beispiel wenn sie sehr emotional sind (Große Wut, Große Angst) ohne dass sie das selbst bewusst steuern können.
Sinne schärfen sich, Gegenstände gehen kaputt, und Ähnliches.

Aber die Welt hat insgesamt auch sehr wenig besondere Wesen. Ist also mehr eine Welt der Menschen.
Da kommt man auch ohne Zaubern Recht weit. Jedoch nicht, wenn man nicht Kämpfen kann.


In Rollenspielen ist es ja oft so, dass Magier dem Krieger kämpferisch nicht das Wasser reichen können. Teilweise nur Zauber haben um sich selbst zu verteidigen.
Sowas kann in einem Low -Magic-Setting aber nicht funktionieren.
Da müssen die mystischen Figuren auch zwangsläufig ein Schwert halten können, sonst fühlen die sich nicht nur nutzlos an- sie leben auch nicht sehr lange.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 6.06.2022 | 13:18
In Rollenspielen ist es ja oft so, dass Magier dem Krieger kämpferisch nicht das Wasser reichen können. Teilweise nur Zauber haben um sich selbst zu verteidigen.
Sowas kann in einem Low -Magic-Setting aber nicht funktionieren.
Da müssen die mystischen Figuren auch zwangsläufig ein Schwert halten können, sonst fühlen die sich nicht nur nutzlos an- sie leben auch nicht sehr lange.

Oder sie halten sich halt aus Kämpfen möglichst heraus und überlassen sie den Experten, genauso, wie vom Kämpfer ja normalerweise umgekehrt auch nicht erwartet wird, daß er gleichberechtigt mitzaubert. Ist also eigentlich nur vernünftig...nur, daß anscheinend in so ziemlich jedem Rollenspieler auch fast fünfzig Jahre nach Ur-D&D immer noch zuallererst ein kleiner Möchtegern-Kriegsspieler steckt, der sich dieser Einsicht vorzugsweise verweigert, weil es ja darauf hinausliefe, hier und da mal nicht höchstpersönlich mitkloppen zu sollen, und wohin kämen wir dann? ;)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 6.06.2022 | 13:53
Nebenbei noch ein kleiner Datenpunkt zum Thema "Hexen":

In der Welt von Malmsturm sind damit in erster Linie die Seyder konnotiert, die nominell zu den "großen" magischen Traditionen gehören (was regeltechnisch heißt, daß ihre Magie ziemlich frei gestaltbar ist, aber auch Würfe auf eine Schlüsselfertigkeit verlangt -- im Gegensatz zu den "kleinen" Traditionen, die für jeden Trick einen eigenen Stunt brauchen, die dann aber auch zuverlässig wie jeweils beschrieben einsetzen können), für gewöhnlich im Norden heimisch sind, und Menschen wie Geister schlicht mit der Kraft ihrer persönlichen Ausstrahlung in ihren Bann ziehen (d.h., ihre Schlüsselfertigkeit ist Charisma). Sie sind außerdem gerne mit etwas Gefolge unterwegs, weil das nicht nur offensichtlich zu ihnen paßt und allgemein von praktischem Nutzen ist, sondern weil sie ihm auch die Konsequenzen aufgestauter magischer Störungen ("arkanen Streß") aufladen können, ohne dadurch gleich einen Malmsturm zu entfesseln oder sich selbst damit herumschlagen zu müssen...was für besagte Gefolgsleute nicht unbedingt ungefährlich ist.

Die anderen großen Traditionen passen zum "klassischen" Hexer-/Hexenbild dann weniger gut (am ehesten vielleicht noch der Galder als Trickser und Täuscher, aber der ist dann doch eher eine Art Schamane), und unter den vorgestellten kleinen gibt's auch nicht viele. Der Zwinger mag sich anhand seiner Macht über bestimmte Tiere anbieten, weil Hexen und ihre Vertrauten nun mal gerne Hand in Pfote gehen, aber darauf ist er dann halt auch schon wieder spezialisiert...natürlich ist es auch immer denkbar, sich eine "kleine Hexentradition" einfach selbst zu basteln und ins Setting einzubauen, es liegt halt nur keine offizielle Kräuterhexe-am-Kochtopf-Version vor.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Galrin am 6.06.2022 | 15:09
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In den diversen Regelsystemen, die ich spiele, ist der Begriff der Hexe verschieden konnotiert. Da gibt es einerseits die Hexen nach DSA 3. (Die neueren Editionen besitze ich nicht mehr.) Es gibt verschiedene Hexenzauber und dazu noch einige Hexenflüche. Das Reiten auf dem Besen und die Nähe zu einem Vertrautentier gehört quasi zum Standard-Fähigkeitenumfang dieser Charakterklasse. Die beiden letzteren Eigenschaften werden auch explizit bei dem Kinderrollenspiel "Little Wizards" gepflegt. Besenreiten und Tierbegleiter gehören bei - Zitat - "den kleinen Hexen und Zauberern" - Zitat Ende - zur Standardausrüstung.
Bei anderen Systemen ist der Begriff "Hexe" weniger genau umrissen, wird aber, zumindest soweit es meine bisherigen Mitspieler angeht, meist mit einer halb- bis voll-magiekundigen Person in Verbindung gebracht, welche in vielen Fällen naturverbunden daherkommt und oftmals eher zurückgezogen lebt. Das kann auf die runenkundige Schamanin ebenso zutreffen wie auf das magisch begabte Kräuterweiblein. Legitime Bezeichnungen wären auch Druide/Druidin, Zauberkundiger/Zauberkundige, weiser Mann/weise Frau usw. Die Grenzen sind in meinen Augen fließend und haben mMn nicht nötigerweise ein Bezug zum Leibhaftigen Gott-sei-bei-uns oder der Dämonenwelt. Und wer wollte uns diese Haltung absprechen wollen? Gute oder böse Hexen, weiße oder schwarze Hexen, Kräuter-, Sumpf-, Berg-, Wetter- oder Wasweißichwasfürhexen... solche Vielfalt bringt doch Leben ins Spiel und ergibt viele Situationen, in denen man sowohl als Spielleitung als auch als Spielende(r) aus dem Vollen schöpfen kann.

Was jede Rollenspielrunde für sich als Hexen/Hexer definiert, ist zum Glück die Entscheidung der jeweiligen Spielenden und der jeweiligen Spielleitung. Ob man Jürgen Franke, Ottfried Preußler, Heinrich Kramer, die Gebrüder Grimm, Joanne K. Rowling, Ulrich Kiesow, eine beliebige Mischform aus den Vorgenannten oder eine völlig eigene Definition bevorzugt, ist de facto eigentlich vollkommen gleichgültig, solange diese Definition von der Spielrunde akzeptiert wird und als Grundlage für das gemeinschaftliche Spiel dienen kann. Zumindest funktioniert dieses Prinzip in meinen diversen Fantasy-Spielrunden außerordentlich gut, und das (zumindest was meine ältesten Gruppen betrifft) seit mehreren Jahrzehnten.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 6.06.2022 | 15:16
Oder sie halten sich halt aus Kämpfen möglichst heraus und überlassen sie den Experten, genauso, wie vom Kämpfer ja normalerweise umgekehrt auch nicht erwartet wird, daß er gleichberechtigt mitzaubert. Ist also eigentlich nur vernünftig...nur, daß anscheinend in so ziemlich jedem Rollenspieler auch fast fünfzig Jahre nach Ur-D&D immer noch zuallererst ein kleiner Möchtegern-Kriegsspieler steckt, der sich dieser Einsicht vorzugsweise verweigert, weil es ja darauf hinausliefe, hier und da mal nicht höchstpersönlich mitkloppen zu sollen, und wohin kämen wir dann? ;)
Des Raushalten ist ja nicht  selten leichter gesagt als getan.
Vor allem wenn die SL sich denkt: Naja, dann bringe ich Mal pro SC einen Gegner.
Und die anderen in der Gruppe kennen keinerlei Kampftaktik und versäumen den SC abzudecken.
So sind leider schon einige Figuren über den Jordan gegangen.

Ideal wäre es natürlich wenn Nichtkämpfer sich auch wirklich raushalten können.
Das ist zumindest mEn. leider nicht immer möglich.
Dazu kommt dann einfach noch der Frust (nicht Mal nicht Kämpfen zu können).
Sondern in der Situation nicht helfen zu können.
Mit dem passenden Zauber wäre das ja möglich.
Oder eben mit einer Waffe in der Hand.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 6.06.2022 | 16:00
Dazu kommt dann einfach noch der Frust (nicht Mal nicht Kämpfen zu können).
Sondern in der Situation nicht helfen zu können.
Mit dem passenden Zauber wäre das ja möglich.
Oder eben mit einer Waffe in der Hand.
Du beschreibst eine Problematik, die in erster Linie vom Spielsystem abhängig ist. Charakterklassen sind Gußformen, die den Spieler in ein freiheitsberaubendes Korsett presst. Nur klassenlose Systeme erlauben eine flexible Charaktergestaltung. Jeder kann frei entscheiden, ob er den Fokus mehr auf Magie, Militärwesen oder eine Mischform legt. Den erwähnten passenden Zauber können steife Spruchsysteme nicht zur Verfügung stellen. Nur freie Magiesysteme befreien vom magischen Korsett, das einem vorschreibt, welche Wundertaten verfügbar sind. In dieser Hinsicht stellen Systeme, wie Hârnmaster die Vorbildrolle.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 6.06.2022 | 16:21
Du beschreibst eine Problematik, die in erster Linie vom Spielsystem abhängig ist. Charakterklassen sind Gußformen, die den Spieler in ein freiheitsberaubendes Korsett presst. Nur klassenlose Systeme erlauben eine flexible Charaktergestaltung. Jeder kann frei entscheiden, ob er den Fokus mehr auf Magie, Militärwesen oder eine Mischform legt.
Die Frage ist doch eher welche Abenteuer man wie spielen will.
Ist die Gefahr überschaubar, können sich auch alle Waffen- und/ oder Magielos durch die Welt bewegen.
Sobald es aber fühlbar gefährlich wird, braucht man Überlebensstrategien, Verteidigungsmöglichkeiten.
(Ob nun per Klasse oder ohne - Hauptsache man hat welche)

Edit. In den meisten Abenteuern ist aus Zwecken der Spannung eine gewisse Gefahr vorgesehen. (Die jedoch im Verhältnis zur Stärke der Figuren stehen muss)

Mit einem frühen, und eventuell noch sinnlosen SC Tod endet für die SPL idR. der Spielspaß.
Und der ist ja Ziel.
Unterhaltung für die SPL aber auch Erfolg für die Figuren sind wichtige Punkte.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 6.06.2022 | 16:25
Das ist dann aber wirklich eine Frage der Abenteuergestaltung. Und wie man als SL dafür sorgt, dass auch Nichtkämpfer in Kampfsituationen etwas zu tun haben.

Insofern würde ich das auch nicht als Problem eines klassenbasierten Systems sehen oder eins dass nicht klassenbasierte Systeme lösen. Sondern entweder eins einer unnötig unflexiblen Spielleitung oder eins einer unkreativen Spielerschaft.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: HEXer am 6.06.2022 | 16:28
Ich definiere HEXer im Rollenspiel ganz einfach: Sie sind immer nur der SL...
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 6.06.2022 | 16:32
Ich definiere HEXer im Rollenspiel ganz einfach: Sie sind immer nur der SL...
Ja eben, erzähl Mal: Wie bist du so?
 ~;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: HEXer am 6.06.2022 | 16:35
Ich bin, der ich bin.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 6.06.2022 | 16:39
Ich bin, der ich bin.
Passt!
 ;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Kurna am 6.06.2022 | 16:39
Ja eben, erzähl Mal: Wie bist du so?
 ~;D

Vielleicht wirst du hier ja fündig.  ~;D
https://de.wikipedia.org/wiki/Neues_vom_Hexer
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 6.06.2022 | 16:50
Vielleicht wirst du hier ja fündig.  ~;D
https://de.wikipedia.org/wiki/Neues_vom_Hexer
Stelle mir gerade Klaus Kinsky im Hexeroutfit vor.... :think:
Jo, passt.

Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 6.06.2022 | 16:51
Dazu kommt dann einfach noch der Frust (nicht Mal nicht Kämpfen zu können).
Sondern in der Situation nicht helfen zu können.
Mit dem passenden Zauber wäre das ja möglich.
Oder eben mit einer Waffe in der Hand.

Nun, das Problem hast du ja in anderen Situationen auch. Ein Türschloß kann nur einer auf einmal zu knacken versuchen, da kann der Rest der Gruppe auch selten "helfen". Oder nimm diffizile diplomatische Verhandlungen, aus denen der Typ mit dem Nachteil "Tourette-Syndrom" sich besser heraushält oder noch besser gar nicht erst mitgeht, auch wenn er einen SC-Heiligenschein hat.

Was, also, macht Kämpfe so grundlegend anders, wenn nicht die tief und fest sitzende Überzeugung, daß es im Spiel primär gerade um die Kämpfe geht? :think: Und: was ist eigentlich mit dem Nischenschutz für die armen Frontschwein-Experten? In jeder Situation -- auch außerhalb von Kämpfen, die sind halt nur das offensichtlichste Beispiel --, in der eh schon die ganze Gruppe mitziehen kann und darf, stehen ja die Spieler der "eigentlichen Spezialisten", die gehofft hatten, mal einen persönlichen Moment im Scheinwerferlicht abzubekommen, schnell da wie begossene Pudel... (Was aus meiner Sicht nebenbei einer der Gründe ist, die dazu beitragen, daß in manchen Klassensystemen gerade die Kämpfer gerne als "einfach" und "langweilig" gehandelt werden -- was bleibt schon für den Archetypus übrig, wenn alle anderen Klassen unter den wechselnden Namenshauben auch schon längst Kämpfer der einen oder anderen Spielart sind?)

Aber na ja, wir kommen einigermaßen vom Fadenthema ab. Tatsache ist, daß ich Haukrinn zustimme: wieviele Kämpfertypen eine Gruppe von SC nun eigentlich "braucht" (was ja ziemlich direkt "Wer muß im Kampf alles mitziehen können?" entspricht), hängt recht massiv von der Abenteuergestaltung ab. Einer Gruppe aus zwei Soldaten und drei Zivilisten muß ich als SL ja beispielsweise nicht zwingend jedesmal gleich sechs Orkberserker entgegenschicken, nur weil sie als Spielercharaktere zu fünft sind. ;)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 6.06.2022 | 16:55
Nun, das Problem hast du ja in anderen Situationen auch. Ein Türschloß kann nur einer auf einmal zu knacken versuchen, da kann der Rest der Gruppe auch selten "helfen". Oder nimm diffizile diplomatische Verhandlungen, aus denen der Typ mit dem Nachteil "Tourette-Syndrom" sich besser heraushält oder noch besser gar nicht erst mitgeht, auch wenn er einen SC-Heiligenschein hat.

Was, also, macht Kämpfe so grundlegend anders, wenn nicht die tief und fest sitzende Überzeugung, daß es im Spiel primär gerade um die Kämpfe geht?
Der Tod.
Genauer gesagt der SC Tod.

Weg ist weg.

Edit.
Wenn man ohne Charakterverscheiden spielt, mag dieses Kriterium entfallen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 6.06.2022 | 17:02
Der Tod.
Genauer gesagt der SC Tod.

Weg ist weg.

Edit.
Wenn man ohne Charakterverscheiden spielt, mag dieses Kriterium entfallen.

Weil Charaktere natürlich außerhalb von Kämpfen nie sterben und umgekehrt Kämpfe immer unbedingt bis zum Tod geführt werden...sorry, aber das erscheint mir in der Tat als etwas zu einseitig betrachtet. Leben und Tod sowohl individueller Charaktere als auch der ganzen Gruppe (und mehr, falls einem NSC nicht gerade komplett am Allerwertesten vorbeigehen) können an allen möglichen Dingen hängen, da sind Kämpfe aus meiner Sicht in der Tat nichts besonders Spezielles.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 6.06.2022 | 17:07
Weil Charaktere natürlich außerhalb von Kämpfen nie sterben und umgekehrt Kämpfe immer unbedingt bis zum Tod geführt werden...sorry, aber das erscheint mir in der Tat als etwas zu einseitig betrachtet. Leben und Tod sowohl individueller Charaktere als auch der ganzen Gruppe (und mehr, falls einem NSC nicht gerade komplett am Allerwertesten vorbeigehen) können an allen möglichen Dingen hängen, da sind Kämpfe aus meiner Sicht in der Tat nichts besonders Spezielles.
Ich hab keine Strichliste geführt.

Aber die Chance im Kampf zu sterben ist erfahrungsgemäß da. Vor allem, wenn Gegner deine Figur aktiv töten wollen.
Und ihre Selbstverteidigungsmöglichkeiten begrenzt sind.
(Im SC Sterben konnte ich echt Erfahrung sammeln)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 6.06.2022 | 17:42
Nun, das Problem hast du ja in anderen Situationen auch. Ein Türschloß kann nur einer auf einmal zu knacken versuchen, da kann der Rest der Gruppe auch selten "helfen". Oder nimm diffizile diplomatische Verhandlungen, aus denen der Typ mit dem Nachteil "Tourette-Syndrom" sich besser heraushält oder noch besser gar nicht erst mitgeht, auch wenn er einen SC-Heiligenschein hat.

Was, also, macht Kämpfe so grundlegend anders, wenn nicht die tief und fest sitzende Überzeugung, daß es im Spiel primär gerade um die Kämpfe geht?

Sie nehmen bei den meisten Gruppen respektive Systemen, die ich kenne, wesentlich mehr Platz ein als andere, von Regelanwendungen bestimmte Spielanteile. Ein Türschloss zu knacken dauert einen Würfelwurf. Ein Kampf kann (je nachdem System) Stunden dauern.

Andersrum ist es genau so dumm. Wenn stundenlang eine soziale Situation ausgespielt wird, an der ein SC nicht teilnehmen kann, ist das für diesen langweilig. Bei Shadowrun sind viele Spieler oft von den Solo-Aktionen von Deckern (in der Matrix) oder Zauberern (im Astralraum) genervt, wenn sie währenddessen unr dumm rumsitzen.

Daher sehe ich das hier...

Des Raushalten ist ja nicht  selten leichter gesagt als getan.
(...)
Ideal wäre es natürlich wenn Nichtkämpfer sich auch wirklich raushalten können.

... auch anders. Idealerweise ist für die Nicht-Kämpfer, die in Kampfsituationen keinen großen Beitrag leisten können, das "Unbeschadet davonkommen" die Beschäftigung, die das Besiegen der Gegner für die anderen SCs ist. Wobei ich dir recht gebe, und die SL natürlich entsprechend gestalten sollte, wenn überhaupt Wert auf solches Balancing gelegt wird.

Für Systeme, bei denen auch Kämpfe mit wenigen Würfen abgehandelt sind, gilt all das vermutlich nicht, aber die sind nicht meins.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 6.06.2022 | 18:00
OK, ich nenne Mal Kurz ein paar Optionen, die man als Figur (ohne große Kampf und Zauberkraft hat)
1. Deine Gefährten können dich abdecken.
Ist aber nicht immer möglich
2.Du versteckst dich
Ist aber nicht immer möglich. Sobald deine Gegner dich gesehen haben isses vorbei.
Kann dazu auch keine Verstecke geben
3. Du läufst weg
Ist häufig die Dümmste Idee von allen.
Weil dich die Gegner verfolgen können, und du dann erst Recht niemanden mehr hast, der dich verteidigen kann.

Was geht sonst noch?
Ein Zauber natürlich: Z.B. sich unsichtbar machen. Oder sonstige Zauber die dir helfen unbemerkt zu fliehen.
Oder eben eine Waffe ziehen und zumindest solange durchhalten, bis deine Gefährten frei sind dir zu helfen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: RackNar am 6.06.2022 | 18:13
Ist halt eine Systemfrage. In Savage Worlds und Torg z.B. gibt es Dinge wie Manöver, verwirren, verspotten usw. nur um ein paar zu nennen. 


PS: vielleicht sollte ein Mod diesen Teil in einen eigenen Faden abtrennen
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 6.06.2022 | 18:20
Also mein niedrigstufiger OSR-Zauberkundiger, dem regelmässig seine 3 Sprüche ausgehen, ist auch in Kampfsituationen noch effektiv. Der kann Gegner ablenken, Verbündete anfeuern, taktische Tipps geben, schauen, wie man die Umgebung nutzen kann usw. Und das in einem Spiel, dass sich alles andere als nebensächlich mit Kämpfen beschäftigt.

Ich glaube, jeder Charakter kann sich nützlich machen auch ohne mit der Axt auf den nächsten Gegner zuzustürmen. Man muss es nur zulassen, egal ob von Spieler- oder SL-Seite.

Aber das geht jetzt eigentlich schon wieder viel zu weit off-topic und gehört nicht in diesen Thread. ;)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 6.06.2022 | 21:04
Ich komme mal auf das ursprüngliche Thema zurück und schildere kurz, wie es sich bei mir im Spiel wiederfindet. Ich habe momentan nur zwei Fantasy-Spiele am Start (daran wird sich so schnell auch nichts ändern), in denen ich als SL tatsächlich recht ähnlich  an die Thematik der Hexe heran gehe. Zum Überblick, beide Kampagnen (obwohl auf gänzlich unterschiedlichen Regelwerken basierend) sind (aus Spielersicht) eher Low-Fantasy (aber voller Folkore und Mythen), es gibt keine nichtmenschlichen Charaktere und mystische Kräfte, die den Spieler:innen zur Verfügung stehen, sind eher begrenzt (wenn ich das z.B. jetzt an D&D oder Pathfinder messe).

1. Hexen sind keine Menschen. Ich schilderte das ja schon oben, dass der Sagen- und Mythenschatz (prä-Grimm in diesem Fall, wobei das Ganze frei interpretiert auch auf Hänsel & Gretel und co. zutrifft) Hexen eher als übernatürliche, nicht selten sogar gottähnliche (im Sinne lokaler, prä-christlicher Götter) Wesen oder extrem mächtige Naturgeister darstellt (auch die Unterteilung ist eigentlich schrecklich sinnfrei - aber das gehört nicht hierher...). Genau so tauchen Hexen auch bei mir auf.
2. Hexen sind Wesen, die allesamt über mächtige, mitunter mit der Natur verbundene Kräfte verfügen und nicht selten ihre ganz eigene, den Menschen völlig fremde Agenda verfolgen und zugleich ihren ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten unterliegen (so wie das auch von anderen Naturgeistern und Feen in vielen Spielen ja durchaus bekannt ist). Sie sind damit in ihrem Wirken dem normalen Menschen der Kampagnenwelt völlig fremd.
3. Trotzdem beeinflussen sie den menschlichen Alltag. In den Geschichten der Menschen tauchen sie eher als das auf, weshalb man nachts nicht in den Wald geht. Wenn man es doch tut, oder allgemein gerne etwas mehr Beistand hätte, dann sollte man ihnen tunlichst ein paar Opfergaben darbringen. Und wenn die Zeiten besonders schlimm sind, dann werden auch die Opfer natürlich größer, die es erfordert, den Schutz einer lokalen Hexe zu bekommmen.
4. Obwohl natürlich unbegreiflich und gefährlich, sind Hexen nicht per se böse konnotiert. Wie man vorher schon gesehen hat kann man ihre Gunst erlangen, ihren Schutz erbeten und im Allgemeinen gut mit ihnen auskommen, so lange man sie mit gehörigem Respekt behandelt. Im Grunde genommen betrachtet man sie als Naturgewalt.

PS: Riesen, Feen, Wassermänner usw. behandle ich im Übrigen nach einem sehr ähnlichen Muster. Also als etwas, dass man eher als lokale Gottheit denn als Monster oder normalen NSC behandelt. Davon abzutrennen wären dann noch einmal niedere Naturgeister und mystische Wesen, die diesen höheren Wesen untergeordnet sind (Kobolde, Rusalken, Elfen, Trolle...).
Danke Haukrinn, daß du ans Thema erinnerst. :btt:
Die historische Hexe hat sich in der Fantastik disqualifiziert. Ich könnte nun zur satanischen Hexe zurückrudern, was die Problematik bezüglich Dämonen nicht beseitigt. Deine Darstellung zeigt sehr gut, daß es Sichtweisen geben kann, die jenseits der polarisierenden Bilder und typischen Klisches alla DSA und Co. existieren. Insbesondere dein Ansatz eröffnet plötzlich Türen, die zuvor undenkbar erschienen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Swafnir am 6.06.2022 | 22:44
Danke Haukrinn, daß du ans Thema erinnerst. :btt:
Die historische Hexe hat sich in der Fantastik disqualifiziert. Ich könnte nun zur satanischen Hexe zurückrudern, was die Problematik bezüglich Dämonen nicht beseitigt. Deine Darstellung zeigt sehr gut, daß es Sichtweisen geben kann, die jenseits der polarisierenden Bilder und typischen Klisches alla DSA und Co. existieren. Insbesondere dein Ansatz eröffnet plötzlich Türen, die zuvor undenkbar erschienen.

Die "historische Hexe" war eine Frau ohne irgend welche Kräfte, die wegen falscher Anschuldigungen zuerst gefoltert und dann verbrannt wurde. Demnach ist sie auch nicht besonders gut für die Fantastik geeignet.

Vielleicht meinst du ja aber eher "mythologisch" oder "märchenhaft"  ;)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 6.06.2022 | 23:33
Die "historische Hexe" war eine Frau ohne irgend welche Kräfte, die wegen falscher Anschuldigungen zuerst gefoltert und dann verbrannt wurde. Demnach ist sie auch nicht besonders gut für die Fantastik geeignet.

Würde ich nicht unbedingt sagen -- das wäre doch wenigstens mal was anderes als immer nur diese Prinzessinnen. ;)

Es stimmt aber schon, daß das vermutlich keine belastbare Dauerrolle für einen Spielercharakter ist. Sicher -- die können im Prinzip genauso fälschlich der Hexerei bezichtigt werden wie jeder andere auch, und wenn sie es nicht schaffen sollten, das wieder beizulegen, dann können sie das Pech haben, daß ihnen dieser Ruf noch jahrelang nachschleicht. Aber das sollte normalerweise eher nicht ihr primär definierendes Hauptmerkmal sein.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 6.06.2022 | 23:53
Also mein niedrigstufiger OSR-Zauberkundiger, dem regelmässig seine 3 Sprüche ausgehen, ist auch in Kampfsituationen noch effektiv. Der kann Gegner ablenken, Verbündete anfeuern, taktische Tipps geben, schauen, wie man die Umgebung nutzen kann usw. Und das in einem Spiel, dass sich alles andere als nebensächlich mit Kämpfen beschäftigt.
(Nur noch kurz:)
Kommt darauf an, ob man noch "frei" ist und ne Weile sicher -oder ob man sich bereits mit einem Gegner im Nahkampf befindet. Das Wolfsrudel z.B.  freut sich im Zweifel über wenig wehrhafte Beute. Auch die Orks in einem Hinterhalt, sind hell begeistert über schnelles Essen.

Edit.
Gegner können SC auch von weitem verzaubern oder abschießen (Fernkampf), wenn Rüstung, Schutzzauber und Deckung fehlen.
(Um das hier abzuschließen: Wenn Figuren  zur Not Mal ne Waffe oder Schild ziehen können, leben sie zumindest mEn. länger. In einem System, in dem Magie schwach ist, oder eher symbolischen Charakter hat, kann ich das nur dringend empfehlen)

Zum Thema zurück
  :)

Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 7.06.2022 | 08:34
Würde ich nicht unbedingt sagen -- das wäre doch wenigstens mal was anderes als immer nur diese Prinzessinnen. ;)

Es stimmt aber schon, daß das vermutlich keine belastbare Dauerrolle für einen Spielercharakter ist.
Glaube damals konnte wirklich jeder missliebige Mensch denunziert werden.
Auch Männer. Nicht nur wegen Hexerei sondern auch wegen Häresie.
Die Häretiker waren zumindest meinen Informationen nach auch das Hauptziel der Inquisitoren.

Insofern lebte da eigentlich jeder gefährlich, der sich einen Feind gemacht hatte.

Fürs Rollenspiel kommt es darauf an, wie stark die Inquisitoren sind, und inwiefern man das nachspielen möchte.

Eine Figur zu spielen, die ein Geheimnis hat, ist für viele SPL reizvoll.
Man muss sich gut überlegen ob man in der Öffentlichkeit zaubert, und wen man einweiht. Oder man fälscht sich gleich ein Zeugnis von einer Magiergilde (Die am besten weit entfernt liegt)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 7.06.2022 | 08:51
Glaube damals konnte wirklich jeder missliebige Mensch denunziert werden.
Auch Männer. Nicht nur wegen Hexerei sondern auch wegen Häresie.
Die Häretiker waren zumindest meinen Informationen nach auch das Hauptziel der Inquisitoren.

Die ganze Geschichte ist doch wegen der Katharer entstanden oder? Die kirchliche Inquisition war an den späteren Auswüchsen in der frühen Neuzeit im Übrigen nur bedingt beteiligt - Wildwuchs wie der Hexenhammer sind ohne Billigung Roms entstanden und waren ganz klar politisch (und aus heutiger Sicht sicherlich auch antisemitisch und mysogynistisch) motiviert. Getragen haben das aber neben frei drehenden Fanatikern vor allem auch Städte und Bünde, die diese Fanatiker in Schutz genommen haben.

Man muss sich gut überlegen ob man in der Öffentlichkeit zaubert, und wen man einweiht. Oder man fälscht sich gleich ein Zeugnis von einer Magiergilde (Die am besten weit entfernt liegt)

Ein Setting was das wirklich gut hinbekommen hat ist meiner Meinung nach Dragon Age. Da gibt es Magier, die von der Kirche zur Organisation und Überwachung (durch die Templer) gezwungen werden. Wer das nicht mitmacht, wird halt gejagt. Hat aber aus Sicht der Kirche auch gute Gründe, da Magier, die sich übernehmen, wirklich Dämonen in die Welt holen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 7.06.2022 | 09:07
Die ganze Geschichte ist doch wegen der Katharer entstanden oder? Die kirchliche Inquisition war an den späteren Auswüchsen in der frühen Neuzeit im Übrigen nur bedingt beteiligt - Wildwuchs wie der Hexenhammer sind ohne Billigung Roms entstanden und waren ganz klar politisch (und aus heutiger Sicht sicherlich auch antisemitisch und mysogynistisch) motiviert. Getragen haben das aber neben frei drehenden Fanatikern vor allem auch Städte und Bünde, die diese Fanatiker in Schutz genommen haben.
Es gibt auch ne Theorie, dass nach dem Ende der Kreuzzüge eine neue Beschäftigung (Im Kampf gegen Feinde der Kirche) her musste.

In Spanien war die Lage besonders brisant.
Da existierten ja vor der Rückeroberung lange Zeit drei Religionen nebeneinander.
Und man wollte, dass es am Ende nur noch eine Religion für alle gibt.( Zwangstaufen und ähnliches)

Zum Rollenspiel: Glaube den größten Widerspruch den jedes System lösen muss, ist: Warum ist Zauberei bei Magiern erlaubt und bei Hexen nicht ?
Im Mittelalter sind Magiergilden nämlich A-historisch.
Sowas hat es mW. nie gegeben.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 7.06.2022 | 09:20
Das ist dann aber wirklich eine Frage der Abenteuergestaltung. Und wie man als SL dafür sorgt, dass auch Nichtkämpfer in Kampfsituationen etwas zu tun haben.

Insofern würde ich das auch nicht als Problem eines klassenbasierten Systems sehen oder eins dass nicht klassenbasierte Systeme lösen. Sondern entweder eins einer unnötig unflexiblen Spielleitung oder eins einer unkreativen Spielerschaft.

 :d

Danke besonderst für den lezten Teilsatz,... Ich sehe das "schwarzer Peter spiel" des "Das Spiel machte keinen Spass und schuld daran ist nur der doofe SL und sein doofes Abenteuer" auch oft genug auf Spielerseite.

Schlimm sehe ich klassenbasierte System indess auch nicht. Tatsächlich hab ich solche Probleme das Spieler in einigen Situationen inaktiv rumstehen weil "Meine figur kann da nix machen" sogar eher in klassenlosen systemen (in starker kombination mit unkreativität).
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: JollyOrc am 7.06.2022 | 09:23
Zum Rollenspiel: Glaube den größten Widerspruch den jedes System lösen muss, ist: Warum ist Zauberei bei Magiern erlaubt und bei Hexen nicht ?
Im Mittelalter sind Magiergilden nämlich A-historisch.
Sowas hat es mW. nie gegeben.

wie schon vor einer Weile geschrieben: In meinen Stammrunden sind "Hexen/Hexer" halt immer "die anderen Zauberleute", also analog zu Our Blessed Homeland / Their Barbarous Wastes (https://knowyourmeme.com/photos/2355607-our-blessed-homeland-their-barbarous-wastes)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Ainor am 7.06.2022 | 09:35
Es gibt auch ne Theorie, dass nach dem Ende der Kreuzzüge eine neue Beschäftigung (Im Kampf gegen Feinde der Kirche) her musste.

In Deutschland war die neue Beschäftigung die Expansion nach Osten. In Frankreich gab es keine neue Beschäftigung, was ten Templern nicht gut bekommen ist.

Zum Rollenspiel: Glaube den größten Widerspruch den jedes System lösen muss, ist: Warum ist Zauberei bei Magiern erlaubt und bei Hexen nicht ?
Im Mittelalter sind Magiergilden nämlich A-historisch.
Sowas hat es mW. nie gegeben.

Normalerweise weil zwischen normaler und verbotener schwarzer Magie unterschieden wird.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: RackNar am 7.06.2022 | 09:36
Zum Rollenspiel: Glaube den größten Widerspruch den jedes System lösen muss, ist: Warum ist Zauberei bei Magiern erlaubt und bei Hexen nicht ?
Im Mittelalter sind Magiergilden nämlich A-historisch.
Sowas hat es mW. nie gegeben.

Natürlich ist Magie verboten, aber MEIN Hofmagier ist aber was ganz anderes ...

In der schon genannten Robin Hood - Serie hat im Pilot auch der Bischof Deals mit einem Zauberer laufen ...
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 7.06.2022 | 09:46
Normalerweise weil zwischen normaler und verbotener schwarzer Magie unterschieden wird.
"Normale Magie" gab es im Mittelalter so nicht.
Was es aber gab waren "Wunder".
Der Begriff für Merkwürdigkeiten aller Art taucht ja immer wieder auf.
(War sicher besser heilig gesprochen als verbrannt zu werden)
Edit.
Glaube in einem bekannten Kirchen Register sind nahezu 7000 Heilige vermerkt. Die genaue Zahl ist unkannt, und vermutlich noch höher.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 7.06.2022 | 09:56
Glaube damals konnte wirklich jeder missliebige Mensch denunziert werden.
Auch Männer. Nicht nur wegen Hexerei sondern auch wegen Häresie.
Die Häretiker waren zumindest meinen Informationen nach auch das Hauptziel der Inquisitoren.

Insofern lebte da eigentlich jeder gefährlich, der sich einen Feind gemacht hatte.

Fürs Rollenspiel kommt es darauf an, wie stark die Inquisitoren sind, und inwiefern man das nachspielen möchte.

Eine Figur zu spielen, die ein Geheimnis hat, ist für viele SPL reizvoll.
Man muss sich gut überlegen ob man in der Öffentlichkeit zaubert, und wen man einweiht. Oder man fälscht sich gleich ein Zeugnis von einer Magiergilde (Die am besten weit entfernt liegt)
Historisch betrachtet ist jede Form der Zauberei Häresie. In der Fantastic ist eigenlich SC-tauglich nur vertretbar, daß ein Ehrenkodex hermetische Hof- und Gildenmagier billigt, Hexerei jedoch ahndet. Somit stammen die Hexenjäger aus den Rängen der Hermetiker, die ein strenges Auge auf den Erhalt der magischen Reinheit werfen. Möglicherweise besteht auch ein Deal mit dem Klerus. Hexen/Hexer sind in dem Fall abtrünnige Hermetiker. Dies dürfte Dragon Age nahe kommen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 7.06.2022 | 10:11
Historisch betrachtet ist jede Form der Zauberei Häresie. In der Fantastic ist eigenlich SC-tauglich nur vertretbar, daß ein Ehrenkodex hermetische Hof- und Gildenmagier billigt, Hexerei jedoch ahndet.
Aber wie wäre das mit der Kirche (in einer historischen Welt) vereinbar?
Ich kann mir das eigentlich nur so erklären, dass die weltlichen Herrscher genug Macht gegenüber dem Klerus besitzen, um ihre Hofmagier als eine Art Wissenschaftler und Berater (zum Unwillen der geistlichen Obrigkeit)zu etablieren.


Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 7.06.2022 | 10:20
Zum Rollenspiel: Glaube den größten Widerspruch den jedes System lösen muss, ist: Warum ist Zauberei bei Magiern erlaubt und bei Hexen nicht ?
Im Mittelalter sind Magiergilden nämlich A-historisch.
Sowas hat es mW. nie gegeben.

Zum einen, weil Leute in privilegierten Positionen (und insbesondere die Reichen und Mächtigen) sich nun mal sowieso Dinge leisten können, für die der Pöbel gegenüber der armen Bauersfrau schon längst die Fackeln und Heugabeln herausgeholt hätte. War schon so ziemlich immer so, sollte sich eigentlich mal ändern, hat es aber bei genauerer Betrachtung bis heute nicht und wird es wohl auch in den nächsten hundert Jahren kaum.

Und dann zum anderen, weil es im Mittelalter durchaus Gilden an sich gab, die dann jeweils vor Ort gerne eine Monopolstellung für ihre Produkte und auch mal den einen oder anderen Punkt politischen Einfluß genossen haben. (Natürlich ihrerseits nicht für lau, sondern im Gegenzug für Qualität, brauchbare Ausbildung der Lehrlinge, und die eine oder andere Sonderkondition für auserwählte Kunden.) Das ist ein Modell, das sich auf Zauberer grundsätzlich ausdehnen läßt: "Schließt euch der Gilde an, haltet euch an die Spielregeln, und wir lassen euch und nur euch in unserem Gebiet legal zaubern und sogar Geld damit verdienen. Auf die Weise haben wir beide was davon."
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 7.06.2022 | 10:23
Aber wie wäre das mit der Kirche (in einer historischen Welt) vereinbar?
Ich kann mir das eigentlich nur so erklären, dass die weltlichen Herrscher genug Macht gegenüber dem Klerus besitzen, um ihre Hofmagier als eine Art Wissenschaftler und Berater (zum Unwillen der geistlichen Obrigkeit)zu etablieren.
Richtig, theokratische Dominanz wäre hierbei sicher nicht förderlich.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 7.06.2022 | 10:24
Zum einen, weil Leute in privilegierten Positionen (und insbesondere die Reichen und Mächtigen) sich nun mal sowieso Dinge leisten können, für die der Pöbel gegenüber der armen Bauersfrau schon längst die Fackeln und Heugabeln herausgeholt hätte. War schon so ziemlich immer so, sollte sich eigentlich mal ändern, hat es aber bei genauerer Betrachtung bis heute nicht und wird es wohl auch in den nächsten hundert Jahren kaum.

Und dann zum anderen, weil es im Mittelalter durchaus Gilden an sich gab, die dann jeweils vor Ort gerne eine Monopolstellung für ihre Produkte und auch mal den einen oder anderen Punkt politischen Einfluß genossen haben. (Natürlich ihrerseits nicht für lau, sondern im Gegenzug für Qualität, brauchbare Ausbildung der Lehrlinge, und die eine oder andere Sonderkondition für auserwählte Kunden.) Das ist ein Modell, das sich auf Zauberer grundsätzlich ausdehnen läßt: "Schließt euch der Gilde an, haltet euch an die Spielregeln, und wir lassen euch und nur euch in unserem Gebiet legal zaubern und sogar Geld damit verdienen. Auf die Weise haben wir beide was davon."
Ja, gut denkbar.
Wahrscheinlich eine Kombi aus: Starkem weltlichen Herrscher, Privilegierten und Gildenmonopol.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 7.06.2022 | 10:32
Zum einen, weil Leute in privilegierten Positionen (und insbesondere die Reichen und Mächtigen) sich nun mal sowieso Dinge leisten können, für die der Pöbel gegenüber der armen Bauersfrau schon längst die Fackeln und Heugabeln herausgeholt hätte. War schon so ziemlich immer so, sollte sich eigentlich mal ändern, hat es aber bei genauerer Betrachtung bis heute nicht und wird es wohl auch in den nächsten hundert Jahren kaum.

Und dann zum anderen, weil es im Mittelalter durchaus Gilden an sich gab, die dann jeweils vor Ort gerne eine Monopolstellung für ihre Produkte und auch mal den einen oder anderen Punkt politischen Einfluß genossen haben. (Natürlich ihrerseits nicht für lau, sondern im Gegenzug für Qualität, brauchbare Ausbildung der Lehrlinge, und die eine oder andere Sonderkondition für auserwählte Kunden.) Das ist ein Modell, das sich auf Zauberer grundsätzlich ausdehnen läßt: "Schließt euch der Gilde an, haltet euch an die Spielregeln, und wir lassen euch und nur euch in unserem Gebiet legal zaubern und sogar Geld damit verdienen. Auf die Weise haben wir beide was davon."
Eine Sichtweise, die nach Fantasy-Mafia muffelt.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 7.06.2022 | 10:48
"Normale Magie" gab es im Mittelalter so nicht.
Was es aber gab waren "Wunder".
Der Begriff für Merkwürdigkeiten aller Art taucht ja immer wieder auf.
(War sicher besser heilig gesprochen als verbrannt zu werden)
Edit.
Glaube in einem bekannten Kirchen Register sind nahezu 7000 Heilige vermerkt. Die genaue Zahl ist unkannt, und vermutlich noch höher.
Insofern wurde Wundertat und Magie in den selben Topf geworfen. Nur Geheiligte konnten Wunder wirken. Wer da nicht reinpaßte, huldigte schlicht den falschen Göttern und war somit Unheilig. Unheilige durften nicht gedulded und mussten mit allen Mitteln bekämpft und vernichtet werden.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 7.06.2022 | 11:02
Insofern wurde Wundertat und Magie in den selben Topf geworfen. Nur Geheiligte konnten Wunder wirken. Wer da nicht reinpaßte, huldigte schlicht den falschen Göttern und war somit Unheilig.
Naja der Kampf der Kirche war ja auch einer gegen vorchristliche Bräuche und Kultur.
Ein Beispiel: Die Walburgisnacht war ursprünglich das Beltane Fest.
Da es nicht möglich war diesen Brauch großflächig auszurotten, hat man ihn sich einfach umbenannt.
Die "Heilige" Walburga  war wohl die Tochter eines westsächsischen Königs, und Äbtissin . Große Wundertaten sind von ihr nicht bekannt. Ein paar Heilung werden ihr nachgesagt.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 7.06.2022 | 11:11
Eine Sichtweise, die nach Fantasy-Mafia muffelt.

Etwas genauer, wenn's geht.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 7.06.2022 | 11:30
Etwas genauer, wenn's geht.
Insbesondere der Satz "Schließt euch der Gilde an, haltet euch an die Spielregeln, und wir lassen euch und nur euch in unserem Gebiet legal zaubern und sogar Geld damit verdienen. Auf die Weise haben wir beide was davon." ist juristisch eine klare Schutzerpressung. Wohl bewußt vorenthalten wird die Info, daß, wer sich nicht ganz an die Spielregeln hält, mit Mühlstein am Hals im tiefen Gewässer laufen lernt.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 7.06.2022 | 11:54
Insbesondere der Satz "Schließt euch der Gilde an, haltet euch an die Spielregeln, und wir lassen euch und nur euch in unserem Gebiet legal zaubern und sogar Geld damit verdienen. Auf die Weise haben wir beide was davon." ist juristisch eine klare Schutzerpressung. Wohl bewußt vorenthalten wird die Info, daß, wer sich nicht ganz an die Spielregeln hält, mit Mühlstein am Hals im tiefen Gewässer laufen lernt.

Hm. Ist es juristisch auch eine klare Schutzerpressung, wenn es von den örtlichen Autoritäten selbst kommt? Denn ich gehe ja beim Gildenmodell nicht davon aus, daß die Gilde einfach als unabhängiger Staat im Staat sich selbst regieren und den Fürsten/Stadtrat/was-auch-immer eiskalt vor der Tür stehen lassen kann -- ohne die Erlaubnis des letzteren oder ggf. einer noch höheren Stelle darf eben auch die Gilde vor Ort zumindest offiziell nicht tätig werden, und entsprechend wird ein guter Teil der Regeln auch direkt von ihm stammen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Ainor am 7.06.2022 | 12:10
"Normale Magie" gab es im Mittelalter so nicht.
Was es aber gab waren "Wunder".

Heisst im Rollenspiel Priesterzauber und ist normalerweise gesellschaftlich akzeptiert.


Insbesondere der Satz "Schließt euch der Gilde an, haltet euch an die Spielregeln, und wir lassen euch und nur euch in unserem Gebiet legal zaubern und sogar Geld damit verdienen. Auf die Weise haben wir beide was davon." ist juristisch eine klare Schutzerpressung. Wohl bewußt vorenthalten wird die Info, daß, wer sich nicht ganz an die Spielregeln hält, mit Mühlstein am Hals im tiefen Gewässer laufen lernt.

Ich sag mal:

§ 5 HeilprG
Unerlaubte Ausübung der Heilkunde

Wer, ohne zur Ausübung des ärztlichen Berufs berechtigt zu sein und ohne eine Erlaubnis nach § 1 zu besitzen, die Heilkunde ausübt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

Frage für Jurastudenten: ist dieses Gesetz juristisch eine klare Schutzerpressung ?   :)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 7.06.2022 | 12:17
Heisst im Rollenspiel Priesterzauber und ist normalerweise gesellschaftlich akzeptiert.
Was wenn das Wunder aber von einem Nicht- Priester getätigt wird?
(Immer noch Wunder oder Teufelei?  :P)

Welcher Begriff rechtlich nicht geschützt ist, ist mW. "Geistheiler". Glaube jeder kann sich theoretisch so nennen.
Und seine Dienste anbieten.
Aber vielleicht ist das inzwischen verboten worden, keine Ahnung.

Bei der Bezeichnung "Heilpraktiker" sieht es anders aus. Da braucht es mW. einen Schein.
Aber da können Juristen sicher mehr sagen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 7.06.2022 | 12:28
Naja der Kampf der Kirche war ja auch einer gegen vorchristliche Bräuche und Kultur.
Ein Beispiel: Die Walburgisnacht war ursprünglich das Beltane Fest.

Das ist beides historisch falsch (das "Umdeuten" übrigens ebenso), auch wenn sich solche Geschichten (ebenso über Ostern/Ostara und Weihnachten/Jul) erschreckend hartnäckig halten...

Was wenn das Wunder aber von einem Nicht- Priester getätigt wird?

Eure ganze Wunderdebatte lässt außer Acht, dass Heiligsprechungen doch in den allermeisten Fällen erst posthum erfolgt sind.  ;D
Mitunter übrigens auch durchaus für Menschen, die man vorher weltlich und/oder kirchlich zu ziemlich schlimmen Strafen (bis zur Hinrichtung), meist wegen Häresie, verurteilt hat. Bekanntestes Beispiel: Jeanne d'arc.

Insbesondere der Satz "Schließt euch der Gilde an, haltet euch an die Spielregeln, und wir lassen euch und nur euch in unserem Gebiet legal zaubern und sogar Geld damit verdienen. Auf die Weise haben wir beide was davon." ist juristisch eine klare Schutzerpressung. Wohl bewußt vorenthalten wird die Info, daß, wer sich nicht ganz an die Spielregeln hält, mit Mühlstein am Hals im tiefen Gewässer laufen lernt.

Mittelalterliche Gilden und Zünfte haben genau so funktioniert. Bzw. waren Strafzölle und Steuern etc. für Handwerker, die sich nicht einer Zunft angeschlossen haben, so hoch, dass das keine Option war. So ein Zwang ist keine Erfindung der Industrie und Handelskammern, das gab es schon lange vorher. Und warum sollte das bei Magiergilden nicht genauso funktionieren?
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 7.06.2022 | 12:33
Eine Sichtweise, die nach Fantasy-Mafia muffelt.

Sag dass der Rechtsanwalts- oder Steuerberaterkammer... ;)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 7.06.2022 | 12:36
Das ist beides historisch falsch (das "Umdeuten" übrigens ebenso), auch wenn sich solche Geschichten (ebenso über Ostern/Ostara und Weihnachten/Jul) erschreckend hartnäckig halten...
Kannst du deine Ansicht auch begründen?
 "Ist falsch" hilft nicht wirklich weiter.
Dass es Beltane gab, ist ja nun mW. ein Fakt. Lässt sich problemlos für jeden googlen. Das gleiche gilt für Walburga.
Bzw. Walburgisnacht.

Zu Heiligen - Ja klar. Da wurde auch nach dem Tode gerne verliehen.
Aber zumindest konnten viele doch auch zu Lebzeiten Verfolgung und Hinrichtung entgehen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 7.06.2022 | 12:39
Beltane gabs in Irland.

Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 7.06.2022 | 12:42
Beltane gabs in Irland.
Aber das sagt ja noch nicht, dass es nicht auch woanders heidnische Frühlingsfeste gegeben hat. Die mehr oder weniger das gleiche feierten.

Edit. "Walburgisnacht" ist die Nacht in der die Hexen für ihren Teufel tanzen.
(Warum sollte man sich sowas extra ausdenken ohne jeden Anlass ?)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 7.06.2022 | 12:49
Sicher. Aber das ist dann reine Spekulation, ob und inwieweit da eine christliche "Übernahme" statt fand.

Zum Edit: Um einen Grund zu haben, sie zu verbrennen. Oder weils sich nett in Geschichten macht. Oder um Leute zum Brocken uä Orten zu locken, respektive in die naheliegenden Gaststätten. Sind aber auch nur Spekulationen... ;)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 7.06.2022 | 12:55
Sicher. Aber das ist dann reine Spekulation, ob und inwieweit da eine christliche "Übernahme" statt fand.

Zum Edit: Um einen Grund zu haben, sie zu verbrennen. Oder weils sich nett in Geschichten macht. Oder um Leute zum Brocken uä Orten zu locken, respektive in die naheliegenden Gaststätten. Sind aber auch nur Spekulationen... ;)
Wenn es wirklich Spekulationen sind,
Kann es sowohl sein als auch nicht sein.
Man kann dann weder sagen:" Es ist stimmt sicher, noch es stimmt sicher nicht."

Was als historisch gesichert gilt, und welche Schlüssel man daraus ziehen darf, darum wird ja seit jeher gern und viel von Historikern gestritten.


Edit.
Aber gut, wenn wir von Spekulationen ausgehen, so gibt es wohl Historiker, die das für nicht unwahrscheinlich halten.
Sonst hätte sich diese Ansicht wahrscheinlich gar nicht erst verbreitet.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 7.06.2022 | 13:19
Dem SciFi den Hyperraum, warum nicht dem Fantasy den magischen Subraum, genannt Aetherium oder wieauchimmer?
Nehmen wir an, daß jeder Zauberwirker etwas im magischen Subraum hinterläßt, das mit einem genetischen Fingerabdruck vergleichbar ist. Werden die Mächte am Rande der Spielregeln (die den Codex umfassen) missbraucht, ist somit nachvollziehbar, von wem. Hexenjäger sind darauf spezialisiert, den magischen Subraum zu überwachen und gegebenfalls jeder verdächtigen Spur nachzugehen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 7.06.2022 | 13:33
Wenn es wirklich Spekulationen sind,
Kann es sowohl sein als auch nicht sein.
Man kann dann weder sagen:" Es ist stimmt sicher, noch es stimmt sicher nicht."

Was als historisch gesichert gilt, und welche Schlüssel man daraus ziehen darf, darum wird ja seit jeher gern und viel von Historikern gestritten.

Darüber wird nicht gestritten, dort gibt es einen wissenschaftlichen Diskurs. Wissenschaft stützt sich aber auf Erkenntnisse. Und die Erkenntnisse sagen nun einmal, dass es solche "globalen" vorchristlichen Feste 1. nicht gegeben hat und 2. diese auch nicht von der Kirche umgedeutet wurden (was auch, logisch betrachtet, nicht viel Sinn ergeben hätte - schließlich finden sich in ganz Europa zahlreiche Hinweise dafür, dass die Kirche sich auch so ganz wunderbar mit dem Volks(aber)glauben arrangieren konnte).

Gewisse Kulthandlungen (wie zum Beispiel Bäume oder Zweige zu schmücken oder Eier zu verstecken usw.) haben sicherlich folkloristische Ursprünge (zähl mal nur die Hasen in einem typischen mittelalterlichen Manuskript..  ;D). Quellen, die aber belegen, dass irgendwelche prächristlichen Feste, z.B. bei den Sachsen, den Schweden oder bei den Iren (über deren Christianisierung man ja noch vergleichsweise viel weiß) existiert haben, die in Ostern, Walpurgisnacht, Allerheiligen oder Weihnachten aufgegangen sind, wirst du vergeblich suchen. Oder die Zuordnungen sind einfach verkehrt (wie bei Weihnachten, dass man ziemlich klar in Kult und Datum dem römischen Sol Invictus-Kult zuordnen kann, während es mit Jul, das wahrscheinlich aus einem völlig anderem Grund zu einem völlig anderen Datum gefeiert worden ist, wenig bis keine Überschneidungen hat).

Die meisten dieser Assoziationen sind eher im besten Fall romantisierte New-Age-Denkweisen, im schlimmsten Fall sind sie hanebücherner und bisweilen auch gefährlicher (weil schnell mal antisemitischer oder ariosophischer) Unsinn aus dem 19. Jhd.

Und das sag ich dir als jemand, der sehr viel Sympathie zu den meisten neuheidnischen Bewegungen hegt, in deren Rängen ja besonders viele Menschen diese Aussagen am Leben halten. Nicht dass hier jemand denkt, ich möchte meinen freundlichen neopaganen Mitmenschen ans Bein pissen.

Ein guter Youtube-Kanal, der auch mir dabei (und nicht nur dabei) schon oft genug den Kopf gerade gerückt hat, ist Kaptorga (https://www.youtube.com/c/KaptorgaVisualHistory). Es empfiehlt sich auch mal anzuschauen, was diese Leute so bei Facebook and Patreon posten - ist alles extrem gut recherchiert und ebenso auch Quellenseitig gut belegt.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 7.06.2022 | 13:33
Dem SciFi den Hyperraum, warum nicht dem Fantasy den magischen Subraum, genannt Aetherium oder wieauchimmer?
Nehmen wir an, daß jeder Zauberwirker etwas im magischen Subraum hinterläßt, das mit einem genetischen Fingerabdruck vergleichbar ist. Werden die Mächte am Rande der Spielregeln (die den Codex umfassen) missbraucht, ist somit nachvollziehbar, von wem. Hexenjäger sind darauf spezialisiert, den magischen Subraum zu überwachen und gegebenfalls jeder verdächtigen Spur nachzugehen.

Finde ich absolut logisch. Ist ja quasi wie die "Erschütterung der Macht" bei den Jedi. :)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 7.06.2022 | 13:46
Darüber wird nicht gestritten, dort gibt es einen wissenschaftlichen Diskurs. Wissenschaft stützt sich aber auf Erkenntnisse. Und die Erkenntnisse sagen nun einmal, dass es solche "globalen" vorchristlichen Feste 1. nicht gegeben hat und 2. diese auch nicht von der Kirche umgedeutet wurden (was auch, logisch betrachtet, nicht viel Sinn ergeben hätte - schließlich finden sich in ganz Europa zahlreiche Hinweise dafür, dass die Kirche sich auch so ganz wunderbar mit dem Volks(aber)glauben arrangieren konnte).

Gewisse Kulthandlungen (wie zum Beispiel Bäume oder Zweige zu schmücken oder Eier zu verstecken usw.) haben sicherlich folkloristische Ursprünge (zähl mal nur die Hasen in einem typischen mittelalterlichen Manuskript..  ;D). Quellen, die aber belegen, dass irgendwelche prächristlichen Feste, z.B. bei den Sachsen, den Schweden oder bei den Iren (über deren Christianisierung man ja noch vergleichsweise viel weiß) existiert haben, die in Ostern, Walpurgisnacht, Allerheiligen oder Weihnachten aufgegangen sind, wirst du vergeblich suchen. Oder die Zuordnungen sind einfach verkehrt (wie bei Weihnachten, dass man ziemlich klar in Kult und Datum dem römischen Sol Invictus-Kult zuordnen kann, während es mit Jul, das wahrscheinlich aus einem völlig anderem Grund zu einem völlig anderen Datum gefeiert worden ist, wenig bis keine Überschneidungen hat).

Die meisten dieser Assoziationen sind eher im besten Fall romantisierte New-Age-Denkweisen, im schlimmsten Fall sind sie hanebücherner und bisweilen auch gefährlicher (weil schnell mal antisemitischer oder ariosophischer) Unsinn aus dem 19. Jhd.

Und das sag ich dir als jemand, der sehr viel Sympathie zu den meisten neuheidnischen Bewegungen hegt, in deren Rängen ja besonders viele Menschen diese Aussagen am Leben halten. Nicht dass hier jemand denkt, ich möchte meinen freundlichen neopaganen Mitmenschen ans Bein pissen.

Ein guter Youtube-Kanal, der auch mir dabei (und nicht nur dabei) schon oft genug den Kopf gerade gerückt hat, ist Kaptorga (https://www.youtube.com/c/KaptorgaVisualHistory). Es empfiehlt sich auch mal anzuschauen, was diese Leute so bei Facebook and Patreon posten - ist alles extrem gut recherchiert und ebenso auch Quellenseitig gut belegt.
Was ich hier geschrieben habe, findest du wenn du googlest auch bei Wiki unter "Walburgisnacht." Oder auch unter "Walburga." Bzw." Beltane."
Ob das von irgendeiner New Age Bewegung geschrieben wurde, weiß ich nicht.
Damit kenne ich mich nicht aus.

Wenn es für etwas keine Belege (in schriftlicher Form) gibt, sagt man für gewöhnlich: Das gilt als nicht gesichert. Nicht das gilt sicher als falsch.

Von Vorchristlichen Kulturen ist mW. schriftlich nur sehr wenig vorhanden. Das meiste wurde mündlich weitergetragen.
Oder eben von anderen niedergeschrieben.
Z.B. von den Römern.

Edit.
Unter dem Wiki bei "Beltane" werden aufgrund ähnlicher Riten Analogien zum brauchtümlichen " Maitanz" gezogen, und es wird aufgrund dessen davon ausgegangen, dass da ein Zusammenhang besteht.

Das darf man natürlich trotzdem anzweifeln.
Dass man es in Erwägung zieht, finde ich durchaus nachvollziehbar.

Edit.(Recherchiert, was du gemeint haben könntest)
Vor dem Christentum scheint es auch schon irgendeine Art von Brauchtum gegeben zu haben.
Das macht die heutigen Feste aber deshalb nicht zu heidnischen Festen unter christlichem Deckmantel. Wie von manchen Neu Heiden propagiert (Habe ich so auch nie verstanden)
Sondern es sind christliche Feste, die sich im bekannten Brauchtum etabliert haben.



Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 7.06.2022 | 17:00
Ein Setting was das wirklich gut hinbekommen hat ist meiner Meinung nach Dragon Age. Da gibt es Magier, die von der Kirche zur Organisation und Überwachung (durch die Templer) gezwungen werden. Wer das nicht mitmacht, wird halt gejagt. Hat aber aus Sicht der Kirche auch gute Gründe, da Magier, die sich übernehmen, wirklich Dämonen in die Welt holen.
Egal, wie man das Konzept letztenendes umsetzt, gibt es die Möglichkeit, als SC einen abtrünnigen Magier (Hexer) zu verkörpern. Die Hexenjagd gleicht dann eher einem Duell der Magier und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Hexer den Kürzeren zieht.

Eine andere Wesensform der Hexe ist deinem götterähnlichen Konzept nicht unähnlich. Es ist dem Cthonismus entnommen. Hierbei sind Hexen mit schelmischen Poltergeistern vergleichbar, die illusionistische Trugbilder erzeugen. Oft sind sie selbst in spukhafter Hexengestalt (Kikimora) in den Trugbildern manifestiert. Diese Illusionen sind makabere Todesprophezeihungen, die jedem, der sie sieht widerfahren können. Einzige Präventivmaßnahme ist das Tragen eines Hühnergottamuletts. Hühnergötter sind Hexensteine, die ein natürlich entstandenes Loch aufweisen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 7.06.2022 | 17:24
Hallo,

Egal, wie man das Konzept letztenendes umsetzt, gibt es die Möglichkeit, als SC einen abtrünnigen Magier (Hexer) zu verkörpern. Die Hexenjagd gleicht dann eher einem Duell der Magier und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Hexer den Kürzeren zieht.

Eine andere Wesensform der Hexe ist deinem götterähnlichen Konzept nicht unähnlich. Hierbei sind Hexen mit schelmischen Poltergeistern vergleichbar, die illusionistische Trugbilder erzeugen. Manchmal sind sie selbst in spukhafter Hexengestalt in den Trugbildern manifestiert.


...komisch das die Gottgefälligen, einfach Magier jagen können. Erstens fällt mir die Göttergefälligen ein. Das die kein Misstrauen gegen andere Religionen haben. Zweitens die Religion Altvordern, da sie an Wissen und Magie Glauben. Ob das Magier sein können, die aber als Religion zugordnet worden.

Soviel  ich noch weiß, bekommt jeder Zauber Auswirkungen im Umfeld. Ob nun, oder nun.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Ainor am 7.06.2022 | 20:56
Was wenn das Wunder aber von einem Nicht- Priester getätigt wird?
(Immer noch Wunder oder Teufelei?  :P)

Glaube nicht dass das so relevant ist. Zum einen tätigt der Priester ja nicht das Wunder. Zum anderen sind die Wunder quasi immer positiv, also z.B. Heilungen. Die Anklagen wegen Hexerei beziehen sich dagegen ja auf negatives, wie etwa Flüche.

In der Fantasy ist es ja nicht anders. Wenn jemand ohne Genehmigung Dämonen beschwört, dann liegt das Problem ja meistens darin dass er Dämonen beschwört, und nicht darin dass er keine Genehmigung hat.

Was man macht ist wichtiger als wer.

Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 7.06.2022 | 21:07
Glaube nicht dass das so relevant ist. Zum einen tätigt der Priester ja nicht das Wunder. Zum anderen sind die Wunder quasi immer positiv, also z.B. Heilungen. Die Anklagen wegen Hexerei beziehen sich dagegen ja auf negatives, wie etwa Flüche.

In der Fantasy ist es ja nicht anders. Wenn jemand ohne Genehmigung Dämonen beschwört, dann liegt das Problem ja meistens darin dass er Dämonen beschwört, und nicht darin dass er keine Genehmigung hat.

Was man macht ist wichtiger als wer.
Ja das macht Sinn.

Wobei ich auch nicht weiß, was da alles an Wundern dabei war.
 Bei diversen Erscheinungen zum Beispiel, weiß man (in der Fantasy Welt) evtl auch nicht ob der Bote nicht vielleicht doch aus der Finsternis kommt, statt aus dem Himmel. Oder aus dem Jenseits.
 Oder sonst woher.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 7.06.2022 | 21:22
"Wunder" lassen sich interpretieren. War beispielsweise der Prophet Elija (https://de.wikipedia.org/wiki/Elija) nun ein heiliger Mann oder ein Hexer? Klar, die Bibel erzählt uns ersteres -- aber seine Feinde könnten da leicht zumindest geteilter Meinung gewesen sein. ;)

(Man sollte vielleicht insgesamt nicht vergessen, daß die einschlägigen "Männer Gottes" speziell im alten Testament genauso gerne verfluchen wie segnen -- alles im Auftrag des HERRN, latürnich -- und ihrerseits Fehltritte machen können, die dann den Zorn ihres Auftraggebers auf sie lenken, was von Skeptikern ebenso leicht hinterfragt werden kann...)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 7.06.2022 | 21:36
(Man sollte vielleicht insgesamt nicht vergessen, daß die einschlägigen "Männer Gottes" speziell im alten Testament genauso gerne verfluchen wie segnen -- alles im Auftrag des HERRN, latürnich -- und ihrerseits Fehltritte machen können, die dann den Zorn ihres Auftraggebers auf sie lenken, was von Skeptikern ebenso leicht hinterfragt werden kann...)
Mit dem Fluch ist das eh so ne Sache.
Aber ist nicht, wenn man es genau betrachtet, ein Fluch so etwas, wie ein "Anti- Segen?"
Also das Gleiche nur im Bösen(Die andere Seite der Medaille?)

Bei "Tag des Falken" wird ein Liebespaar von einem Geistlichen verflucht.
Fand ich erst etwas komisch. Aber andererseits warum nicht?

Beim Dieb von Bagdad wurde jmd. vom "Fluch des Hundes" getroffen.
Weshalb der dunkle Zauberer auf mich auch eher wie ein Hexer wirkt.

Ist vielleicht total irrational: Aber Fluchen passt in meiner Wahrnehmung eher zu Hexern, zur Not zu Priestern, aber weniger zu Magiern.
Fluchen ist hoch- emotional.
Ohne große Wut oder Leidenschaft iW. schwer vorzustellen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Ainor am 7.06.2022 | 22:15
"Wunder" lassen sich interpretieren. War beispielsweise der Prophet Elija (https://de.wikipedia.org/wiki/Elija) nun ein heiliger Mann oder ein Hexer? Klar, die Bibel erzählt uns ersteres -- aber seine Feinde könnten da leicht zumindest geteilter Meinung gewesen sein. ;)

Das ist aber 2000 Jahre früher und eine andere Religion. Wir waren im Mittelalter.

Wobei ich auch nicht weiß, was da alles an Wundern dabei war.

Ich glaube die grosse Mehrheit sind Heilungen etc. Zumindest sind mir keine keine Darstellungen von Heiligen bekannt die währed der Kreuzzüge Ungläubige verfluchen.


Bei "Tag des Falken" wird ein Liebespaar von einem Geistlichen verflucht.
Fand ich erst etwas komisch. Aber andererseits warum nicht?

Naja, aber das ist ja weder seine Aufgabe noch seine besondere Fähigkeit als Bischof. Er macht das einfach so.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 7.06.2022 | 22:19
Ist vielleicht total irrational: Aber Fluchen passt in meiner Wahrnehmung eher zu Hexern, zur Not zu Priestern, aber weniger zu Magiern.
Fluchen ist hoch- emotional.
Ohne große Wut oder Leidenschaft iW. schwer vorzustellen.

Na ja, da nimmst du halt auch wieder eine Trennung zwischen Begriffen vor, die je nach Hintergrundwelt schon wieder mehr oder weniger Synonyme sein können -- Magie funktioniert ohnehin in so gut wie keinen zwei Settings genau gleich, selbst wenn man rollenspielregelseitig auf dasselbe Grundsystem setzt. ;)

Natürlich kann man sich also hinsetzen und sagen: "Also, ich stelle mir unter Magiern eigentlich im Wesentlichen intellektuelle Geistesgrößen vor, die ihre niederen Impulse im Griff haben" -- aber das muß den nächsten Weltenbauer nicht daran hindern, Magier, Hexer, und sogar Priester gleich wieder in ein und denselben Topf zu werfen und kräftig umzurühren, wenn er's so möchte. Das hat ja beispielsweise schon der olle Robert E. Howard so gemacht; Magie und Übernatürliches, die nicht "schwarz" oder zumindest unheimlich sind, finden sich in seinen Geschichten (die nicht ganz ohne Grund quasi-offiziell mit zum Cthulhu-Mythos zählen) selten bis gar nicht.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 7.06.2022 | 22:38
Eine andere Wesensform der Hexe ist deinem götterähnlichen Konzept nicht unähnlich. Es ist dem Cthonismus entnommen. Hierbei sind Hexen mit schelmischen Poltergeistern vergleichbar, die illusionistische Trugbilder erzeugen. Oft sind sie selbst in spukhafter Hexengestalt (Kikimora) in den Trugbildern manifestiert. Diese Illusionen sind Todesprophezeihungen, die jedem, der sie sieht widerfahren können. Einzige Präventivmaßnahme ist das Tragen eines Hühnergottamuletts. Hühnergötter sind Hexensteine, die ein natürlich entstandenes Loch aufweisen.
Derartige Begegnungen findet man an von Theurgen verfluchten Orten. Nun könnte sich jeder mit Hühnergöttern vollhängen und wäre somit immunisiert. Dies macht das Ganze witzlos. Warum nicht also den lovecraftschen Wahn integrieren? Sowohl Poltergeist als auch die Illusion selbst gehen an die psychische Substanz. Ist das Maß voll, wird man selbst zum motivlosen Killer, der zwanghaft an der Vollendung der Prophezeihung Anteil nimmt. Wer anstelle seiner selbst über die Klinge springen soll, ist unrelevant, Hauptsache die Prophezeihung wurde erfüllt. Die einzige Maßnahme die dem entgegenwirkt, ist die psychiatrische Behandlung, bzw. Austreibung (Exorzismus).

Wie kommt ein Theurge dazu, einen Ort zu verfluchen?

Die Geister, die ich rief...
Bleibt eine theurgische Zeremonie ohne göttliche Resonanz, so verliert der Theurge den Glauben an die Gottheit, was sich in Mißmut niederschlägt. Sinkt dadurch die Frömmigkeit gegenüber der angerufenen Gottheit gegen null, so verwandelt der Theurge seinen Frust in einen Fluch, der sich gegen die Gottheit wendet. Gottheiten reagieren auf blasphemische Übergriffe sehr angepisst und reflektieren ihren Zorn an den Ort des Vorfalls.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 7.06.2022 | 23:03
Na ja, da nimmst du halt auch wieder eine Trennung zwischen Begriffen vor, die je nach Hintergrundwelt schon wieder mehr oder weniger Synonyme sein können -- Magie funktioniert ohnehin in so gut wie keinen zwei Settings genau gleich, selbst wenn man rollenspielregelseitig auf dasselbe Grundsystem setzt. ;)
Isso
Ich kann es ja noch nicht Mal logisch begründen. Ist lediglich mein Gefühl.
(Aber wenigstens weiß ich jetzt, warum der Typ aus "Dieb von Bagdad" schon immer in meiner "Hexer Schublade" steckte. Ich hätte ihn ja auch woanders hinein sortieren können.  ~;D)

Edit. Der leidenschaftliche jähzornige Magier ist in der Popkultur wahrscheinlich eine Seltenheit.

Wobei man ernsthaft die Frage stellen muss: Wo hat es jemals historisch Magier gegeben? (Also die mit dem spitzen Hut, und dem langen Bart.- Die sind doch vermutlich ebenso Fiktion, wie die Hexen mit Besen.)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 8.06.2022 | 11:21
Hier ist nochmal der Begriff "Zauberer" von Tante Wiki:
https://de.wikipedia.org/wiki/Zauberer (https://de.wikipedia.org/wiki/Zauberer)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 8.06.2022 | 12:18
Wobei man ernsthaft die Frage stellen muss: Wo hat es jemals historisch Magier gegeben? (Also die mit dem spitzen Hut, und dem langen Bart.- Die sind doch vermutlich ebenso Fiktion, wie die Hexen mit Besen.)

Ich kann mir schon vorstellen das es das ein oder andere mal passiert ist das Menschen etwas für Magie gehalten haben weil sie es nicht verstehen.
Das kann Blitz und Donner gewesen sein, ein Erdbeben, eine Sonnenfinsternis. Das hat man dann meistens als Magie der Götter "verwurstet".
Für Menschen mit sehr niedrigem technologischem Verständnis ist dahingegen der Kontakt mit technologie vieleicht auch "Magie"

"Jede Technologie, welche noch von Magie zu unterscheiden ist, ist nicht fortschitlich genug"

Aber aus heutiger sicht - es hat nie Magier gegeben. Aber ich kann mir schon vorstellen das es für einige Menschen wie magie ausgesehen hat. Und selbst in heutiger Zeit können sich einige Menschen technologische erungernschaften nicht vorstellen. Frag mal den Erich von Däniken dazu, wobei der nicht Magie benuzt sondern etwas nur unwesentlich weniger spektakuläres.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 8.06.2022 | 12:32
Ich kann mir schon vorstellen das es das ein oder andere mal passiert ist das Menschen etwas für Magie gehalten haben weil sie es nicht verstehen.
Das kann Blitz und Donner gewesen sein, ein Erdbeben, eine Sonnenfinsternis. Das hat man dann meistens als Magie der Götter "verwurstet".
Für Menschen mit sehr niedrigem technologischem Verständnis ist dahingegen der Kontakt mit technologie vieleicht auch "Magie"

"Jede Technologie, welche noch von Magie zu unterscheiden ist, ist nicht fortschitlich genug"

Aber aus heutiger sicht - es hat nie Magier gegeben. Aber ich kann mir schon vorstellen das es für einige Menschen wie magie ausgesehen hat. Und selbst in heutiger Zeit können sich einige Menschen technologische erungernschaften nicht vorstellen. Frag mal den Erich von Däniken dazu, wobei der nicht Magie benuzt sondern etwas nur unwesentlich weniger spektakuläres.
In dem Wiki für Zauberer gibt's die Theorie dass "Merlin" eigentlich "Druide" war.
Und zum Zauberer umbenannt wurde.
Bevor jetzt wieder einer schreit:" Das ist alles falsch!"
Ich weiß auch nicht ob das stimmt. Hab zu der Zeit nicht gelebt, und außer Runen wurde vermutlich kaum was aufgeschrieben. Sprich: Die Quellen sind von Natur aus dürftig.

Für völlig unmöglich halte ich das jedoch nicht.
Woher die spitzen Hüte bei Hexen und Zauberern kommen wäre allerdings interessant. Es war ja im 14/15 Jahrhundert tatsächlich Mal Mode spitze Hüte zu tragen.
(Sagt zumindest mein Modebuch der Geschichte) - zumindest bei Frauen.
Ladys mit spitzen Hüten habe ich glaube ich auch in dem ein oder anderen Ritterfilm gesehen.

Besen sind eigentlich noch interessanter.
Warum ausgerechnet ein Besen?
Denn es scheint ja je nach Kultur unterschiedliche Flugutensilien zu geben.
Wobei ein fliegender Teppich wahrscheinlich bequemer ist. :D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 8.06.2022 | 12:36
Wobei man ernsthaft die Frage stellen muss: Wo hat es jemals historisch Magier gegeben? (Also die mit dem spitzen Hut, und dem langen Bart.- Die sind doch vermutlich ebenso Fiktion, wie die Hexen mit Besen.)

Also, sowohl spitze Hüte als auch Zipfelmützen -- wobei der Unterschied laut Wikipedia wohl in erster Linie darin besteht, daß der Hut eine Krempe hat, die Mütze aber nicht -- haben die Leute historisch ja sehr wohl hier und da getragen, und bei älteren männlichen Trägern (in vielen Kulturen ja praktisch schon per se Respektspersonen) dürfte da sicher auch in vielen Fällen ein entsprechender Bart dazugekommen sein. Dementsprechend müßten wir jetzt nur noch ein paar Leute finden, die tatsächlich eine grob dem Magier/"Wissenden" entsprechende Rolle eingenommen haben und oft so gesehen bzw. zumindest abgebildet worden sind...da fällt mir zwar im Augenblick niemand Konkretes ein, aber prinzipiell gibt's da bestimmt was. Und sei's bloß, daß es an der einen oder anderen Universität halt wenigstens eine Zeitlang zur förmlichen Professorenkluft gehört hätte. :)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 8.06.2022 | 12:47

Zum Rollenspiel: Glaube den größten Widerspruch den jedes System lösen muss, ist: Warum ist Zauberei bei Magiern erlaubt und bei Hexen nicht ?

Erzähl das mal der Hofsorellis von Beornanburgh, den Hexen von Rashemen, den Zaubermüttern von Vangor oder den Hexen von Bo Roque(das sind  Magocratien von Hexen)

Priesterschaft ist ein Amt/Sozioale Funktion usw es mag sein, der Priester hat da wenig Zugriff auf göttliche Magie
Die weisse Hexe, der Prophet, Erwählte Gottessprecher etc absolut andererseits wenn der Glaube nicht so gern gesehen wird vs da steht die Hexe die völlig integriert ist...

ist juristisch eine klare Schutzerpressung.
so haben Zünfte Jahrhundertelang funktioniert inclusive Soziale Versorgung, Einhaltung von Standards etc
Historisch betrachtet begehst du Häresie weil du an Magie glaubst oder weil du glaubst das Magie nicht von Gott kommen kann

Hm. Ist es juristisch auch eine klare Schutzerpressung, wenn es von den örtlichen Autoritäten selbst kommt?
die waren oft in die örtlichen Autoritäten integriert in Florenz hatten Zeitweise die großen Gilden und Zünfte den Stadrat gestellt und ggf wenn der Fürst mit der Knappschaft diskutieren wollte viel Spaß
Von so Scherzen wie Hanse

Majestät wollen Handel treiben,
würden Majestät huldvoll geruhen unsere Privilegien zu bestätigen
Sag dass der Rechtsanwalts- oder Steuerberaterkammer... ;)
da bekomme ich Probleme in der Familie
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 8.06.2022 | 12:58
Also, sowohl spitze Hüte als auch Zipfelmützen -- wobei der Unterschied laut Wikipedia wohl in erster Linie darin besteht, daß der Hut eine Krempe hat, die Mütze aber nicht -- haben die Leute historisch ja sehr wohl hier und da getragen, und bei älteren männlichen Trägern (in vielen Kulturen ja praktisch schon per se Respektspersonen) dürfte da sicher auch in vielen Fällen ein entsprechender Bart dazugekommen sein. Dementsprechend müßten wir jetzt nur noch ein paar Leute finden, die tatsächlich eine grob dem Magier/"Wissenden" entsprechende Rolle eingenommen haben und oft so gesehen bzw. zumindest abgebildet worden sind...da fällt mir zwar im Augenblick niemand Konkretes ein, aber prinzipiell gibt's da bestimmt was. Und sei's bloß, daß es an der einen oder anderen Universität halt wenigstens eine Zeitlang zur förmlichen Professorenkluft gehört hätte. :)
Lustigerweise vor zwei Tagen beim Ausflug eine extrem merkwürdige Blume entdeckt.
Dunkellila
Fünf Blätter( Hallo Pentagramm) und hinten stehen so Art Zipfel ab, die aussehen wie gebogene Hexenhüte.
Dachte mir : Wäre schon komisch, wenn die nicht irgendwie einen Platz in Aberglauben &Co hätte.

Heute gegoogelt.
Und Bingo.
Das Ding heißt "gemeine Akelei" deren Samen die Hexen angeblich in ihre Flugsalbe rührten.
Alternative Namen (Gotteshut, Teufelsglocken, Pfaffenkäpple, Elfenschuh)
Soll angeblich schon sehr alt, und nur noch sehr selten sein.

Normalerweise laufe ich an irgendwelchen Blumen einfach vorbei. Aber die stand mitten im Wald und sah so merkwürdig aus.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 8.06.2022 | 13:44
Woher die spitzen Hüte bei Hexen und Zauberern kommen wäre allerdings interessant. Es war ja im 14/15 Jahrhundert tatsächlich Mal Mode spitze Hüte zu tragen.

Das wäre in der Tat mal spannend.

Besen sind eigentlich noch interessanter.
Warum ausgerechnet ein Besen?

Das "Auskehren" böser Mächte ist ein seit dem Altertum bekannter Brauch. Und er oblag in aller Regel der Leiterin des Haushalts, die meist eine Frau war. Hebammen haben das glaube ich auch quer durch die Zeiten immmer wieder praktiziert...

Denn es scheint ja je nach Kultur unterschiedliche Flugutensilien zu geben.

Ja, Fass oder Kessel als Vehikel der Hexe aus der slawischen Mythologie zum Beispiel. Klingt immer noch bequemer als ein Besen für mich. Zumindest, wenn das Behältnis nicht noch gleichzeitig mit Eintopf, Butter oder was-auch-immer gefüllt ist.. :)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 8.06.2022 | 14:00
Ja, Fass oder Kessel als Vehikel der Hexe aus der slawischen Mythologie zum Beispiel. Klingt immer noch bequemer als ein Besen für mich. Zumindest, wenn das Behältnis nicht noch gleichzeitig mit Eintopf, Butter oder was-auch-immer gefüllt ist.. :)
Wobei ich mich bei Fässern oder Kesseln tatsächlich frage, ob die vielleicht mit "Flug" eher "Drogenrausch" gemeint haben.

"Fliegenpilz" war ja evtl. zum "Fliegen " da... ~;D
Edit. Aber wer weiß, beim Zauberer von Oz können ja sogar Häuser fliegen.
Und bei Harry Potter genügt etwas Flohpulver und ein Kamin.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 8.06.2022 | 14:06
man hat Glaswaren mkn in MA in Butterfässern transportiert
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 8.06.2022 | 14:21
Zum Rollenspiel: Glaube den größten Widerspruch den jedes System lösen muss, ist: Warum ist Zauberei bei Magiern erlaubt und bei Hexen nicht ?
Im Mittelalter sind Magiergilden nämlich A-historisch.
Sowas hat es mW. nie gegeben.
Zunächst ist die Frage nach der Existenz von Magie von größerer Bedeutung. Historisch wird von Wundertaten berichtet, die göttlichen Ursprungs sind. Wer von andersartigen Mächten sprach, machte sich der Häresie schuldig und bekam das Prädikat Hexe/Hexer aufs Auge gedrückt, was eindeutig bösartig/illegal konnotiert war. Der Begriff Magier/Zauberer konnte also frühestens entstehen, nachdem die letzte Hexe (1782) verurteilt wurde. Magier/Zauberer ist demnach eine Beschönigung fragwürdiger Phänomene, die bis heute nie nachgewiesen wurden. Rollenspiele müssen sich eher fragen, warum Magie plötzlich gebilligt sein soll. Spätestens mit der industriellen Revolution endete das enge Zeitfenster für Magier.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 8.06.2022 | 14:29
Zunächst ist die Frage nach der Existenz von Magie von größerer Bedeutung.
Sehe ich anders- Diese Frage hast du bereits beantwortet, indem Du Wesen mit besonderen Kräften zulässt. (In deiner Welt etablierst)
(Götter, Dämonen, Einhörner, Feen, whatever)
Dann musst du eigentlich nur noch entscheiden- ob die beonderen Kräfte, auch von den SC angewendet werden können, und in welcher Form.

High magic SC- Die SC haben ordentlich was auf dem Kasten.
Low magic- SC- Die Magie ist nicht so stark. Nützlich aber nicht übermächtig.
No magic-SC- Diese Magie ist den SC nicht zugänglich- Weder durch Götter noch Dämonen oder sonst was
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 8.06.2022 | 14:45
Sehe ich anders- Diese Frage hast du bereits beantwortet, indem Du Wesen mit besonderen Kräften zulässt. (In deiner Welt etablierst)
(Götter, Dämonen, Einhörner, Feen, whatever)
Dann musst du eigentlich nur noch entscheiden- ob die beonderen Kräfte, auch von den SC angewendetet werden können, und in welcher Form.

High magic SC- Die SC haben ordentlich was auf dem Kasten.
Low magic- SC- Die Magie ist nicht so stark. Nützlich aber nicht übermächtig.
No magic-SC- Diese Magie ist den SC nicht zugänglich- Weder durch Götter noch Dämonen oder sonst was
In der Fantastik ist auch nach der Industrialisierung nicht Schluß (siehe Steampunk oder SteamFantasy). Es ist eine Frage des Geschmacks, wie weit sich Systeme aus dem Fenster lehnen sollten.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 8.06.2022 | 14:48
Der Begriff Magier/Zauberer konnte also frühestens entstehen,
die Weisen aus dem Morgenland hätten mal gerne einige Worte über den Unsinn den du von dir gibst gesprochen
aka die Magii, Magush der Meder und Perser

https://de.wikipedia.org/wiki/Magier_(Religion)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 8.06.2022 | 14:52
In der Fantastik ist auch nach der Industrialisierung nicht Schluß (siehe Steampunk oder SteamFantasy). Es ist eine Frage des Geschmacks, wie weit sich Systeme aus dem Fenster lehnen sollten.
Auch nicht im Weltall. (Siehe Jedi)
Die Frage ist: Gibt es in der Welt (Welche auch immer das ist)Wesen, die über besondere Kräfte  verfügen- Ja oder nein?
Ja- dann hast du Magie im Spiel
Nein- dann nicht.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 8.06.2022 | 14:55
Hallo,

In der Fantastik ist auch nach der Industrialisierung nicht Schluß (siehe Steampunk oder SteamFantasy). Es ist eine Frage des Geschmacks, wie weit sich Systeme aus dem Fenster lehnen sollten.

...wenn Du das Meinst. Dann hast Du den Stein der Weisen.
Ich meine Nur. Das was gegeben ist, kann woanders, anders Gegeben sein. Das Sagt das Orakel.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 8.06.2022 | 14:57
die Weisen aus dem Morgenland hätten mal gerne einige Worte über den Unsinn den du von dir gibst gesprochen
aka die Magii, Magush der Meder und Perser

https://de.wikipedia.org/wiki/Magier_(Religion)
Jo, schon klar. Das Bild trifft so natürlich nur auf die christliche Welt zu.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Zed am 8.06.2022 | 15:00
Zitat von: Zitat von: Issi am Heute um 12:32
Zitat
Woher die spitzen Hüte bei Hexen und Zauberern kommen wäre allerdings interessant. Es war ja im 14/15 Jahrhundert tatsächlich Mal Mode spitze Hüte zu tragen.

Das wäre in der Tat mal spannend.

Es gibt da eine Vermutung, die auf die Bronzezeit zurückreicht, eine der spannendsten Epochen, wie ich finde, weil die Zivilisationen der Bronzezeit wahrscheinlich schon sehr stark entwickelt und komplex waren, aber - zumindest in Europe - die Schriftlichkeit nicht entwickelt war. Daher sind kaum Schriftquellen mit Bezug zur Bronzezeit vorhanden, aber es gibt trotzdem erstaunliche Hinweise, wie weit entwickelt die Zivilisationen waren.

Die Himmelsscheibe von Nebra ist ein solch spannendes Artefakt. Aber auch die Zauberhutfrage hängt mit Artefakten der Bronzezeit zusammen, den Goldhüten oder Goldkegeln:

https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Goldhut
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 8.06.2022 | 15:14
@
Zed
Die sind ja echt riesig...:-)

Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 8.06.2022 | 15:35
Jo, schon klar. Das Bild trifft so natürlich nur auf die christliche Welt zu.
Nein das triffnur auf die Vorurteile über diese zu
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 8.06.2022 | 15:39
Ich persönlich habe auch gerne eine gewisse Mystik in der Fantastik, versuche jedoch immer, diese bestmöglich mit der Historik vereinbaren zu können. Völlig überzogene Fantasien fallen da halt gerne durchs Raster.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 8.06.2022 | 15:44
Hallo,

Ich persönlich habe auch gerne eine gewisse Mystik in der Fantastik, versuche jedoch immer, diese bestmöglich mit der Historik vereinbaren zu können. Völlig überzogene Fantasien fallen da halt gerne durchs Raster.

Komisch nur, das Du vergleiche Suchst. Obwohl Sie gegeben sind. Die Tendenz wird auch Kaum was anderes Sagen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 8.06.2022 | 15:44
Ich persönlich habe auch gerne eine gewisse Mystik in der Fantastik, versuche jedoch immer, diese bestmöglich mit der Historik vereinbaren zu können. Völlig überzogene Fantasien fallen da halt gerne durchs Raster.
Das hat doch aber vor Allem mit Spielsetzung zu tun.
Ein Blick in dein Bestarium hilft da sicher weiter.
Gibt es Monster und Kreaturen die über besondere Kräfte verfügen?
(Hexen, Vampire, Nymphen, Dämonen  etc.)
mit Zaubern, übernatürlichen Fähigkeiten, Zauberwerte, etc.

JA? - Dann hast du bereits Magie im Spiel
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 8.06.2022 | 16:15
Nicht alle Powers sind Magie siehe Tony Stark und James Bond
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 8.06.2022 | 16:16
Letztendlich hat es nach bestem heutigen Wissen "reale" Magie historisch nie gegeben -- und wenn sie existiert hätte, wäre wiederum die Weltgeschichte vermutlich von vornherein ein gutes Stück weit anders verlaufen. Um nur ein einfaches Beispiel nahe am Fadenthema zu nennen: man stelle sich den Versuch von "Hexenverfolgungen" in einer Welt vor, in der Hexen echte magische Macht haben. Na, wer will sich mit denen als erster anlegen? Freiwillige vor... 8]

Insofern taugt also die reale Geschichte nur sehr begrenzt als Vorbild für eine Welt mit fantastischen Elementen. Man kann vom historischen Vorbild zwar immer noch ableiten, wie sich Menschen wohl in ähnlichen Situationen auch im angedachten Setting verhalten würden, aber die Geschichte selbst kann schon deutlich anders verlaufen (was beispielsweise, wenn auf einer Parallelerde mit Magie die in Sachen Zauberei mal als überlegen gesetzten Einwohner der Küstenstaaten Afrikas die großen Kolonialherren gewesen wären und nicht die Europäer?) und nicht alle Situationen werden überhaupt erst "ähnliche" Vorbilder haben.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 8.06.2022 | 16:23
Nicht alle Powers sind Magie siehe Tony Stark und James Bond
Klar.
Man kann auch z.B. durch Technik und Skills besonders sein.
"Batman" kommt (in einer Welt voller Superhelden)ja auch ohne übernatürliche Kräfte aus.

Sobald du aber Wesen in der Welt hast, die von sich aus übernatürlich sind, oder solche Kräfte nutzen können, hast du sie eben im Spiel.
 
Ob die SC die auch haben sollen oder nicht, ist ne andere Frage.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 8.06.2022 | 16:27
Das hat doch aber vor Allem mit Spielsetzung zu tun.
Ein Blick in dein Bestarium hilft da sicher weiter.
Gibt es Monster und Kreaturen die über besondere Kräfte verfügen?
(Hexen, Vampire, Nymphen, Dämonen  etc.)
mit Zaubern, übernatürlichen Fähigkeiten, Zauberwerte, etc.

JA? - Dann hast du bereits Magie im Spiel
Wer will mich daran hindern, in Bestiarien und Grimoires den Rotstift anzusetzen?
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 8.06.2022 | 16:41
Letztendlich hat es nach bestem heutigen Wissen "reale" Magie historisch nie gegeben -- und wenn sie existiert hätte, wäre wiederum die Weltgeschichte vermutlich von vornherein ein gutes Stück weit anders verlaufen. Um nur ein einfaches Beispiel nahe am Fadenthema zu nennen: man stelle sich den Versuch von "Hexenverfolgungen" in einer Welt vor, in der Hexen echte magische Macht haben. Na, wer will sich mit denen als erster anlegen? Freiwillige vor... 8]
Hab jetzt echt gegrübelt ob mir wenigstens ne mystische Geschichte dazu einfällt.

Irgendein hoher Templer hat wohl der Legende nach, noch auf dem Scheiterhaufen den Herrscher verflucht, der ihn hinrichten ließ.
Innerhalb kurzer Zeit ist der dann wohl auch verstorben.
Sowas beflügelt natürlich die Phantasie der Menschen ungemein.
Glaube, dass die meisten Ideen über Magie tatsächlich aus solchen unerklärlichen oder merkwürdigen Geschichten herrühren.

Mit Geister und Gruselgeschichten ist es ja ähnlich. Damals gab es auch noch kein Fernsehen, und der Wunsch nach Unterhaltung musste irgendwie gestillt werden.



Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 8.06.2022 | 16:43
man stelle sich den Versuch von "Hexenverfolgungen" in einer Welt vor, in der Hexen echte magische Macht haben. Na, wer will sich mit denen als erster anlegen? Freiwillige vor... 8]
Gestatten Priester des Praios Magie ist hier nicht oder Orden der weißen Hand, wir sind die Magier der I



Zitat
Zauberei mal als überlegen gesetzten Einwohner der Küstenstaaten Afrikas die großen Kolonialherren gewesen wären und nicht die Europäer?)
würde das die möglichen geographischen Nachteile mehr als ausgleichen?

@Issi

Aber Superman oder Black Widow wären Magie?
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 8.06.2022 | 16:48
Wer will mich daran hindern, in Bestiarien und Grimoires den Rotstift anzusetzen?
Niemand.
Nur dann musst du das auch konsequent machen. (Wenn du eine Magie- freie Welt
haben möchtest)
Eine Kreatur, ein Wesen oder ein Monster mit übernatürlichen Fähigkeiten reicht bereits aus, um Übernatürliches in deine Welt zu bringen.
Auch Götter und Dämonen dürfte es nicht wirklich geben.

Da kannst du dann auch keine Dämonenbewörenden  Hexenwesen als NSC bringen, und behaupten: "Also Magie? Em ne, die gibt es bei mir nicht."   :D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 8.06.2022 | 16:49
Klar.
Man kann auch z.B. durch Technik und Skills besonders sein.
"Batman" kommt (in einer Welt voller Superhelden)ja auch ohne übernatürliche Kräfte aus.

Sobald du aber Wesen in der Welt hast, die von sich aus übernatürlich sind, oder solche Kräfte nutzen können, hast du sie eben im Spiel.
 
Ob die SC die auch haben sollen oder nicht, ist ne andere Frage.
Die Hermetik kann ich beispielsweise bis zu einem gewissen Grad vertreten. Sie reißt keine Portale in andere Dimensionen auf und kennt den Zustand untot nicht. Tot ist tot und ein Lebender der stirbt, bleibt tot wie ein Stein. Wiederbelebungsversuche eines Scheintoten gibt es bestenfalls in der modernen Medizin.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 8.06.2022 | 16:53
Zunächst ist die Frage nach der Existenz von Magie von größerer Bedeutung. Historisch wird von Wundertaten berichtet, die göttlichen Ursprungs sind. Wer von andersartigen Mächten sprach, machte sich der Häresie schuldig und bekam das Prädikat Hexe/Hexer aufs Auge gedrückt, was eindeutig bösartig/illegal konnotiert war. Der Begriff Magier/Zauberer konnte also frühestens entstehen, nachdem die letzte Hexe (1782) verurteilt wurde. Magier/Zauberer ist demnach eine Beschönigung fragwürdiger Phänomene, die bis heute nie nachgewiesen wurden. Rollenspiele müssen sich eher fragen, warum Magie plötzlich gebilligt sein soll. Spätestens mit der industriellen Revolution endete das enge Zeitfenster für Magier.

Seltsame Schlussfolgerung, wenn die Idee, dass alte weiße Männer in Roben Wahrsagerei und Totenbeschwörung betreiben, ca 3000 Jahre alt ist.

Eher müsste man fragen, inwiefern sich Magie und Religion trennen lassen, da Religion bzw. der Glaube an höhere Mächte der Ursprung aller irdischen Magievorstellungen ist. Auch die bereits erwähnte Voodoo "Hexerei" ist ja eigentlich eine religiöse Praxis. Und die von dir so oft erwähnte satanische Hexe funktioniert auch nur im religiösen Kontext.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 8.06.2022 | 16:57
Niemand.
Nur dann musst du das auch konsequent machen.
Eine Kreatur oder ein Monster mit übernatürlichen Fähigkeiten reicht bereits aus, um Übernatürliches in deine Welt zu bringen.

Da kannst du dann auch keine Dämonenbewörenden  Hexenwesen als NSC bringen, und behaupten: "Also Magie? Em ne, die gibt es bei mir nicht."   :D
Wenn du auf die satanische Hexe anspielst, so hast du sicher auch mitbekommen, daß ich sie aufgrund des Umgangs mit Dämonen gestrichen habe.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 8.06.2022 | 17:00
Wenn du auf die satanische Hexe anspielst, so hast du sicher auch mitbekommen, daß ich sie aufgrund des Umgangs mit Dämonen gestrichen habe.
Was bleibt denn dann noch an mystischen Kreaturen übrig in deiner Welt?
Gibt's noch Götter und Dämonen?
Wenn ja-  sind die in der Welt existent.
Oder willst du die dann als Phantasie oder Einbildung handhaben?

Edit.
Eine Welt ohne Magie, müsste eine Welt sein, in der nur Menschen und Kreaturen ohne übernatürliche Fähigkeiten leben. Eine Welt, ohne Fabelwesen, in der auch Götter und Dämonen, Untote und Geister nur Aberglaube und/oder Einbildung sind.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 8.06.2022 | 17:12
Seltsame Schlussfolgerung, wenn die Idee, dass alte weiße Männer in Roben Wahrsagerei und Totenbeschwörung betreiben, ca 3000 Jahre alt ist.

Eher müsste man fragen, inwiefern sich Magie und Religion trennen lassen, da Religion bzw. der Glaube an höhere Mächte der Ursprung aller irdischen Magievorstellungen ist. Auch die bereits erwähnte Voodoo "Hexerei" ist ja eigentlich eine religiöse Praxis. Und die von dir so oft erwähnte satanische Hexe funktioniert auch nur im religiösen Kontext.
Haben die weißen Männer in Roben Antworten erhalten? Wenn ja, von wem?
Bei der Trennung von Magie und Religion gebe ich dir Recht. Die satanische Hexe würde auch nur im religiösen Kontext funktionieren, wenn dabei kein "anfaßbarer" Dämon herumlatschen würde. Ohne diesen Dämonen, ist sie nichts anderes, als der eingangs erwähnte Okkultist, der zumindest am Rande der Kriminalität steht.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 8.06.2022 | 17:17
Was bleibt denn dann noch an mystischen Kreaturen übrig in deiner Welt?
Gibt's noch Götter und Dämonen?
Wenn ja-  sind die in der Welt existent.
Oder willst du die dann als Phantasie oder Einbildung handhaben?

Edit.
Eine Welt ohne Magie, müsste eine Welt sein, in der nur Menschen und Kreaturen ohne übernatürliche Fähigkeiten leben. Eine Welt, ohne Fabelwesen, in der auch Götter und Dämonen, Untote und Geister nur Aberglaube und/oder Einbildung sind.
Es gibt nur noch hypothetische Entitäten, die einzig in den Köpfen existieren, nicht aber sichtlich über den Planeten stapfen. Ansonsten ist ziemlich alles denkbar, was die Evolution ausspucken könnte. Allein der Zwist zwischen Glaubensgemeinschaften reicht aus, um ganze Zivilisationen auszuradieren.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 8.06.2022 | 17:19
Es gibt nur noch hypothetische Entitäten, die einzig in den Köpfen existieren, nicht aber sichtlich über den Planeten stapfen.
OK, das macht Sinn.
Edit. Ist dann halt weitgehend entmystifiziert.
Dann aber auch nur eine Welt der Menschen ohne fantastische Kreaturen und Geister?
Wäre sonst nicht konsequent.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 8.06.2022 | 17:25
Ohne diesen Dämonen, ist sie nichts anderes, als der eingangs erwähnte Okkultist, der zumindest am Rande der Kriminalität steht.

Nein, m.E. Trugschluss. Die Kriminalisierung von Dämonen erfolgt ja auch erst durch die Religion. Sonst wären es einfach nur irgendwelche Monster aus einem anderen Reich. Ob das dann irgendwie verwerflich wäre, ist nicht gesagt. Okkultismus dito.

Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 8.06.2022 | 17:32
Nein, m.E. Trugschluss. Die Kriminalisierung von Dämonen erfolgt ja auch erst durch die Religion. Sonst wären es einfach nur irgendwelche Monster aus einem anderen Reich. Ob das dann irgendwie verwerflich wäre, ist nicht gesagt. Okkultismus dito.
Die Kriminalisierung ist auf die Kultisten bezogen, die bereit sind, Morde zu begehen um ihren Gottheiten Opfer darzubieten.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 8.06.2022 | 17:36
Die Kriminalisierung ist auf die Kultisten bezogen, die bereit sind, Morde zu begehen um ihren Gottheiten Opfer darzubieten.

Das ist a) eine Unterstellung und b) kommt es drauf an. Ein rituelles Gottesopfer wäre per Definition ja kein Mord, sondern eine gute Tat.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 8.06.2022 | 17:44
Das ist a) eine Unterstellung und b) kommt es drauf an. Ein rituelles Gottesopfer wäre per Definition ja kein Mord, sondern eine gute Tat.
Versuch das mal dem Staatsanwalt, dem Richter und den Hinterbliebenen zu erklären. In Staaten mit Todesstrafe müssen wir uns wohl nicht übers Urteil unterhalten. Kevin Siembieda hat explizit in der Präampel darauf hingewiesen, daß er sich von derartigen Interpretationen distanziert.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 8.06.2022 | 17:51
Versuch das mal dem Staatsanwalt, dem Richter und den Hinterbliebenen zu erklären. In Staaten mit Todesstrafe müssen wir uns wohl nicht übers Urteil unterhalten.

In Staaten, deren offizielle Religion solche Opfer regelrecht vorschreibt (man denke z.B. an die ollen Azteken), dürfte das Urteil dabei interessant ausfallen...
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 8.06.2022 | 17:53
Moment. Du kannst nicht mit moderner westlicher Rechtsauffassung argumentieren. Du musst im logischen Rahmen bleiben.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 8.06.2022 | 17:57
In Staaten, deren offizielle Religion solche Opfer regelrecht vorschreibt (man denke z.B. an die ollen Azteken), dürfte das Urteil dabei interessant ausfallen...
Sofern das Opfer aus den eigenen Reihen kommt vllt schon, sobald es aber einen Außenstehenden trifft, greift internationales Recht.
Ich kann schlecht beurteilen, wie die Dinge aussähen, wenn das Opfer beispielsweise ein mittelalterlicher Europäer wäre. Man wird ihn wohl vermissen und davon ausgehen, daß ihn die See verschlungen hat oder ähnliches. Gibt es hingegen europäische Zeugen, hätten die Azteken sehr wahrscheinlich einen blutigen Vernichtungskrieg an der Backe.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 10.06.2022 | 01:16
Das Thema Hexen und Magie ist, wie die Diskussion zeigt, sehr komplex und im Grunde religöser Natur.

Es gibt eine Möglichkeit, satanische Hexen und Dämonen plausibel in die Welt zu bringen. Verschiebt man die Sichtweise ins Genre des mystischen Horrors, so wird Hexerei zum Gegenpol der Theurgie. Theurgen sind also Gottesdiener, Hexen Dämonendiener. Dämonen sind nichts weiter, als Gottheiten der Unterwelt.
Der Zeremonienraum eines Theurgen kann ein Gotteshaus oder ein beliebiger Ort sein. Der Zeremonien-, Ritual- oder Beschwörungsraum einer Hexe liegt an einem geheimen Ort, den nur eine Hexe kennt und der nur von ihr betretbar ist. Eine Gottheit zeigt sich nie in der realen Welt, ein Dämon schon. Dieser wird kurzzeitig (wenn er die reale Welt betritt) für die Hexe als illusorischer Schatten sichtbar. Kurz danach nimmt er durch Metamorphose menschliche Gestalt an und kann sich somit frei unter Menschen bewegen um seine perfiden Pläne zu realisieren. Die Art, wie er sich seine Seelen holt, ist vielfältig, trick- und einfallsreich. Perversionen, wie man sie aus "Saw" und ähnlichen Medien kennt sind dabei nur beispielhafte Spielarten. Gerät ein Dämon in ernsthafte Bedrängnis, entzieht er sich der Situation, indem er in einem Schatten, hinter einer Mauer, in einem Brunnen oder wasauchimmer verschwindet und sich dematerialisiert. D.h. er flüchtet wieder in seine Heimatdimension ohne, daß es jemand sichtlich bemerkt.

Noch ein kurzer Ausflug in die Welt der Gottesdiener: Was ist der Unterschied zwischen Theologe (Abt, Priester, Bischof, Kardinal, usw.) und Theurge?
Theologen sind die, die die religösen Doktrine ihrer Gottheiten lehren und predigen. Sie haben keinerlei göttliche Gaben. Inwieweit die Lehren aus Sagen und Legenden hervorgehen ist schleierhaft. Es gehört auch zu den Aufgaben der Theokraten, Häresie zu erkennen und zu verfolgen.
Theurgen sind all jene, die versuchen, als Bittsteller zeremoniellen Kontakt zu ihren religiösen Idolen herzustellen. Dies kann der Bauer sein, der um die Bewässerung seines Feldes bettelt aber auch der Pfaffe, der um Schutz für die Schäfchen seiner Gemeinde bittet. Ob Gottheiten eine Bittstellung als erhörenswert erachten, obliegt mehr oder minder deren Willkür. Wundertaten biblischen Ausmaßes sind Mutmaßungen aus Mythen und Legenden. Theurgen sind auch diejenigen, die Exorzismen ausführen. Hochbeamtete Gottesdiener sind daher fast immer gleichermaßen Theologen und Theurgen.

Die Regelmechanismen von Theurgen und Hexen ähneln sich sehr.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 10.06.2022 | 07:52
Also quasi Theurgen und Hexen als zwei Seiten der Medaille? Gleich und doch entgegengesetzt. Das finde ich prinzipiell nicht schlecht.

Ist natürlich vom Aufbau und auch von der moralischen Seite her sehr christlich besetzt (auch wenn du von Gottheiten schreibst - das ist ja klassischer Rollenspielpolytheismus, der mit echtem Polytheismus jetzt keine großen Berührungspunkte hat). Aber genau damit fügt sich das auch prima in eine klassische Fantasywelt ein.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 10.06.2022 | 08:01
Das Thema Hexen und Magie ist, wie die Diskussion zeigt, sehr komplex und im Grunde religöser Natur.

Es gibt eine Möglichkeit, satanische Hexen und Dämonen plausibel in die Welt zu bringen. Verschiebt man die Sichtweise ins Genre des mystischen Horrors, so wird Hexerei zum Gegenpol der Theurgie.
Und mystischer Horror ist dann aus deiner Sicht nicht übernatürlich?
  :D

Zum Ersten Satz.
Die Frage ist doch vielmehr: Willst du Übernatürliches in deinem Setting haben oder nicht?
(Das ist mMn. eine Frage der Setzung).

Und da ist wiederum die Frage: Welche SPL willst mit deinem Setting begeistern?

Edit.
Wenn dein Setting potentielle SPL mit Mystik und Mittelalter lockt, dann sollte auch welche drin sein.
Mystik hat (wie der Name schon sagt )die Eigenschaft und den Vorteil, dass sie keine detaillierte Erklärung braucht.
Nur so kann sie mit der Phantasie der SPL spielen.
((lat.) - unaussprechlich, unbeschreiblich, mystikós( alt gr.) - geheimnisvoll)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 10.06.2022 | 09:35
Und mystischer Horror ist dann aus deiner Sicht nicht übernatürlich?
 ;D

Zum Ersten Satz.
Die Frage ist doch vielmehr: Willst du Übernatürliches in deinem Setting haben oder nicht?
(Das ist mMn. eine Frage der Setzung).

Und da ist wiederum die Frage: Welche SPL willst mit deinem Setting begeistern?
Ist ebenso übernatürlich, wie der Glaube an himmlische Gottheiten. Beides existiert nicht nachweisbar. Wie scheinbare Wunder geschehen, verschwinden auch Individuen, deren Leichnam vllt. irgendwo wieder auftaucht.
Die Motive einer Hexe sind nicht grundsätzlich böse konnotiert. Richtet sich ihr Gräuel gegen Tyrannen und andere unliebsame Zeitgenossen, deren Gerechtigkeitssinn kränkelt, so ist sie dem gemeinen Volk ein Wohltäter (schwarzer Robin Hood).

Ich weiß, worauf du zielst. Horrorfilme werden immer aus der Perspektive Dritter erzählt, im Rollenspiel gibt es nur die SL, die anderen und ich. Da es sich bei Hexen ausschließlich (es sei denn, sie wird zum Alleingang-Protagonisten) um NSC's handelt, kann sich die SL eigentlich den zeremoniellen Teil sparen. Dämonen sind sowieso immer NSC's. Die Begegnung mit Dämonen ist nur dann delikat, wenn ein SC einen am Hintern hat. In der Regel wird der betroffene SC dann die letzten Szenen seines jämmerlichen Daseins im Soloabenteuer bestreiten.

So betrachtet kann ein Gruppenszenario oder eine Kampagne nur dann sinnvoll sein, wenn alle SC's Mitglieder eines Hexenzirkels sind (siehe Beitrag über Gruppenprofile).
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 10.06.2022 | 10:17
Dämonen sind sowieso immer NSC's.
Das ist doch aber kein Argument.
Wenn du Dämonen im Spiel hast, hast Übernatürliches im Spiel.
Und das ist auch OK in einer mystischen Welt.

Du musst auch nicht erklären, was Dämonen genau sind.
Sie sind innerhalb deiner Welt existent.
Deshalb hast du sowohl Mystik als auch Magie im Spiel. Und musst deshalb nicht mehr fragen, ob es das in deiner Welt gibt.
Du hast dich ja dafür entschieden.
Und SPL die gerne in einer mystischen Welt spielen werden das begrüßen.

Ob sie auch mögen, wie Magie für SC funktioniert, kann ich dir nicht sagen.
Das ist wohl eine Geschmacksfrage

Darum ging's mir.
Und jetzt viel Spaß noch!
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 10.06.2022 | 10:22
Ist ebenso übernatürlich, wie der Glaube an himmlische Gottheiten. Beides existiert nicht nachweisbar.

Vorsicht: die Gottheiten mögen nicht nachweisbar existieren, der Glaube an sie ist aber ein durchaus reales Phänomen. (Das ist ja in gewisser Hinsicht gerade das Problem mit ihm. 8])

Will ich also "mystischen Horror" auf dieselbe Ebene stellen, dann lande ich potentiell bei...Horror, der sich durch schieren Aberglauben ergibt. Soll heißen, eine "Hexe" hat dann mit guter Wahrscheinlichkeit bei nüchterner Betrachtung entweder gar keine oder bestenfalls auch ohne Zauberei wegerklärbare besonderen Kräfte; die Leute, die mit ihr zu tun haben, und eventuell auch noch sie selbst denken nur fälschlicherweise, daß sie die hätte, und daraus ergibt sich dann der ganze Grusel.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 10.06.2022 | 11:26
Vorsicht: die Gottheiten mögen nicht nachweisbar existieren, der Glaube an sie ist aber ein durchaus reales Phänomen. (Das ist ja in gewisser Hinsicht gerade das Problem mit ihm. 8])

Will ich also "mystischen Horror" auf dieselbe Ebene stellen, dann lande ich potentiell bei...Horror, der sich durch schieren Aberglauben ergibt. Soll heißen, eine "Hexe" hat dann mit guter Wahrscheinlichkeit bei nüchterner Betrachtung entweder gar keine oder bestenfalls auch ohne Zauberei wegerklärbare besonderen Kräfte; die Leute, die mit ihr zu tun haben, und eventuell auch noch sie selbst denken nur fälschlicherweise, daß sie die hätte, und daraus ergibt sich dann der ganze Grusel.
Die Hexe erhält als Gegenleistung ihrer Dienstbarkeit tatsächlich mystische Befähigungen von Dämonen und zwar in dem Maße, wie sie dem Dämonen Seelen liefert. Der Umkehrschluß unter Theurgen unterstellt, daß die Erfolgswahrscheinlichkeit der Erhörung einer Bittstellung von der Masse der Gebetsbrüder und -schwestern abhängig ist. Ein einzelner Bittsteller ist im Prinzip genauso unwirksam, wie keiner. Ebenso geht die Hexe leer aus, wenn der Dämon seine versprochene Seele nicht bekommt. Himmlische Wunder geschehen oder nicht. Was eine Hexe mit ihren Befähigungen macht, obliegt ihrer selbst. In Anbetracht der Häresie ist sie gut beraten, diese weise einzusetzen. D.h. nur nicht nachweisbares Agieren bewahrt sie vorm Scheiterhaufen.
Jeder Hermetiker steckt im Prinzip in den selben Schuhen, wie eine Hexe. Einziger Unterschied ist der, daß sie mit echter Magie hantieren.

Ars Magica definiert Hermetiker als Zauberer mit göttlichem Segen. Dies steht im Wiederspruch mit dem historischen Weltbild. Magus betrachtet die Dinge realistischer. Dort wird Magie im Geheimen gewirkt. Magie findet also nur unnachweislich statt. D.h. der Hermetiker macht sich reale Bedingungen zunutze, um seine Magie zu verschleiern. Dies läßt sich mit meiner Auffassung vereinbaren.

Nahezu alle Rollenspiele verfolgen das Ziel, Realität und Historik möglichst spektakulär zu verfremden, was wenig bis keiner Bemühungen bedarf. Mein Ansatz verfolgt exakt das umgekehrte Ziel...nämlich: Wie kann man in der Fantastik möglichst realitätsnah Historik verwirklichen?
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 10.06.2022 | 13:01
Vorsicht: die Gottheiten mögen nicht nachweisbar existieren, der Glaube an sie ist aber ein durchaus reales Phänomen.
Ist auch letztlich egal - was wer im Reallife für existent oder nicht existent hält.
Ist hier vollkommen irrelevant.

Denn sobald Dämonen in einem Setting existent sind, existieren sie dort. Wenn sie zudem als böse Kreaturen des Teufels, und Gegner der Götter fungieren, sind auch die automatisch Teil der Welt.
Dass es dort Dämonen gibt aber Götter nur Einbildung, sein sollen, kann man zwar machen. Aber wirkt nicht besonders konsistent.

Davon ab- Wenn man möchte, dass die SC keine besonderen, magischen Fähigkeiten haben sollen. - Weil man ein Spielgefühl erzeugen möchte, das möglichst nahe an Fähigkeiten ist, die Menschen auch im Reallife haben (Hat ja nicht jeder einen Dämon im Keller  ~;D) - Dann ist das Ok.

Aber es ist letzten Endes eine willkürliche Setzung des Weltenbauers.
Die man auch anders setzen könnte, (wenn man es anders haben wollte).Ohne dass das innerhalb einer mystischen Welt unplausibel werden würde.




Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 10.06.2022 | 13:14
Dass es dort Dämonen gibt aber Götter nur Einbildung, sein sollen, kann man zwar machen. Aber wirkt nicht besonders konsistent.

Gibt's nichtsdestoweniger zumindest im Sinne von "Götter und Dämonen mögen ja im Clinch liegen, aber Arschlöcher sind sie beide gleichermaßen" hier und da schon mal. Fühlt sich dann zwar ein bißchen nach der Option für Faule an (weil's ja immer leichter ist, die "Guten" über die Scheinheiligkeitsschiene und Ähnliches mit in den Dreck zu ziehen, als sie so darzustellen, daß sie ihren Titel auch tatsächlich mal einigermaßen verdienen) und ist eigentlich auch gleich ein Argument dafür, beide gleichermaßen loswerden zu wollen, damit die Sterblichen endlich ihre Ruhe haben -- aber seine fiktive Welt so bauen kann natürlich trotzdem jeder, der's möchte.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 10.06.2022 | 14:40
Gibt's nichtsdestoweniger zumindest im Sinne von "Götter und Dämonen mögen ja im Clinch liegen, aber Arschlöcher sind sie beide gleichermaßen" hier und da schon mal. Fühlt sich dann zwar ein bißchen nach der Option für Faule an (weil's ja immer leichter ist, die "Guten" über die Scheinheiligkeitsschiene und Ähnliches mit in den Dreck zu ziehen, als sie so darzustellen, daß sie ihren Titel auch tatsächlich mal einigermaßen verdienen) und ist eigentlich auch gleich ein Argument dafür, beide gleichermaßen loswerden zu wollen, damit die Sterblichen endlich ihre Ruhe haben -- aber seine fiktive Welt so bauen kann natürlich trotzdem jeder, der's möchte.
Klar

In der griechischen Mythologie z.B. oder auch in der Mythologie der Wikinger gibt's Götter die zT. sogar ziemlich menschlich wirken.
Fremdgehen, Eifersucht, Betrug, Mord und Totschlag ist da quasi nichts Ungewöhnliches.


Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 10.06.2022 | 15:22
Gibt's nichtsdestoweniger zumindest im Sinne von "Götter und Dämonen mögen ja im Clinch liegen, aber Arschlöcher sind sie beide gleichermaßen" hier und da schon mal. Fühlt sich dann zwar ein bißchen nach der Option für Faule an (weil's ja immer leichter ist, die "Guten" über die Scheinheiligkeitsschiene und Ähnliches mit in den Dreck zu ziehen, als sie so darzustellen, daß sie ihren Titel auch tatsächlich mal einigermaßen verdienen) und ist eigentlich auch gleich ein Argument dafür, beide gleichermaßen loswerden zu wollen, damit die Sterblichen endlich ihre Ruhe haben -- aber seine fiktive Welt so bauen kann natürlich trotzdem jeder, der's möchte.

In der griechischen Mythologie z.B. oder auch in der Mythologie der Wikinger gibt's Götter die zT. sogar ziemlich menschlich wirken.
Fremdgehen, Eifersucht, Betrug, Mord und Totschlag ist da quasi nichts Ungewöhnliches.

Beides total richtig und das ist das was ich weiter oben meinte - diese gänzlich vergöttlichende Darstellung wie man sie bei DSA, D&D und co findet ist kein Produkt des historischen Polytheismus (und weder im antiken nahen Osten, noch im hellenistischen Mittelmeerraum oder bei Kelten, Germanen und Slawen zu finden). Und die Teilung in Gut und Böse ebensowenig - im alten Griechenland war es natürlich sinnvoll, auch Gaia und anderen Titanen zu opfern. Und bei den nördlicheren Germanen war es auch Hupe, ob Ran eine Riesen war - der brachte man natürlich Opfer da, damit man nicht absäuft. Das schwarzweiße ist halt schon eine plumple Abfärbung des (spät-)mittelalterlichen Satansbilds auf die typische Fantasytheologie - auch wenn's manch ein Setting weniger offensichtlich handhabt als Tolkiens Werk oder DSA mit seinem Namenslose Rüpel.  ;)

Ich finde im Übrigen die Beantwortung der Frage, ob es Götter und Dämonen im Spiel wirklich gibt oder nicht, überflüssig. Wie nobody@home schon sagte, es zählt einzig, ob die Bewohner der Welt daran glauben oder nicht. Und ausklammern, weil die "Böse" Seite nur von NSCs verköpert wird, sollte man es auch nicht. Das hat Issi auch schon dargestellt. Denn selbst wenn die SC niemals ein dämonisches Ritual durchführen, sie werden auf Personen treffen, die dies getan haben, sie werden an Orte reisen, wo dies getan worden ist - damit ist es natürlich wichtig sich auch als SL damit zu beschäftigen, was so ein Ritual mit dem Menschen und dem Ort macht und welche Folgen es hat. Regeln dafür mag man sich sparen können, Fluff aber nicht.  :)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: AlucartDante am 10.06.2022 | 15:29
Beides total richtig und das ist das was ich weiter oben meinte - diese gänzlich vergöttlichende Darstellung wie man sie bei DSA, D&D und co findet ist kein Produkt des historischen Polytheismus

Setzt das nicht schon bei den Römern gegenüber den griechischen Göttern ein? Naja beim historischen Polytheismus muss man vielleicht differenziert gucken, aber bestimmt war die fehlende Vergöttlichende Darstellung des Polytheismus eine gute Marktlücke für den Monotheismus.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 10.06.2022 | 15:33
Ich finde im Übrigen die Beantwortung der Frage, ob es Götter und Dämonen im Spiel wirklich gibt oder nicht, überflüssig. Wie nobody@home schon sagte, es zählt einzig, ob die Bewohner der Welt daran glauben oder nicht.
Jein.
Aus dem einfachen Grund:
Sobald Übernatürliche Kräfte innerhalb der Welt existieren, ist das etwas anderes als wenn sie nicht existieren.

In einer Welt in der Übernatürliches nur Einbildung ist, kann es keine SC oder NSC geben, die selbst tatsächlich übernatürliche Dinge bewirken.
(Um dennoch besondere Dinge zu tun, müssten die Figuren, (der Nichtexistenz von Göttern und Dämonen zum Trotz) selbst dennoch besonders genug sein, um Übernatürliches zu bewirken.
Das ginge.)

In einer Welt in der es Übernatürliches gibt, ist Übernatürliches theoretisch möglich, vorausgesetzt man will das den Figuren zugänglich machen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 10.06.2022 | 16:04
Das sind ja zwei paar Schuhe - im Sinne von zwei Achsen. Gibt es übernatürliches (und hat das tatsächlich eine Relevanz?) und glaubt man daran. Das eine wäre in einer (imaginären) Naturwissenschaft/Kosmologie verankerbar (die den Bewohnern der Spielwelt natürlich in keinster Weise zugänglich sein muss), das andere ist reine Metaphysik, die auch (z.B. dank verschiedener Glaubenssysteme) völlig uneinheitlich gelöst sein kann.

Und selbst das geht schon wieder gänzlich über die Thematik Götter/Dämonen hinaus. Manifestieren tut sich das nur da, wo den Anhängern tatsächlich Macht durch diese höheren Wesen verliehen wird, die absolut und objektiv offensichtlich ist. Gerade für Vanakalions satanische Hexe wäre das damit total unerheblich. Spannend würde es dagegen, wenn ein wie immer gearteter Priester/Hexe plötzlich offene Wunden heilt, skelettierte Tote auferstehen lässt oder einen Ketzer durch Berührung in ein Häufchen Asche verwandelt - wo also weltliche Erklärungen im Gegensatz zu Unwettern, Orakeln, einem Gefühl der Stärke usw. ausgeschlossen werden können.

Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 10.06.2022 | 16:17
Wenn man fies sein will, kann man auch noch die Debatte aufwerfen, ob Magie in einer Welt, in der sie offensichtlich existiert und sich ggf. auch noch studieren und selbst anwenden läßt, überhaupt noch als "übernatürlich" zählt -- schließlich wird sie damit eigentlich schnell zu einem auch einfach nur dazugehörenden, wenn auch nicht zwingend gleich alltäglichen, Bestandteil von dessen "Natur". ;) Aber das sprengt natürlich den Rahmen des Fadens auch schon wieder etwas...
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 10.06.2022 | 17:09
Wenn man fies sein will, kann man auch noch die Debatte aufwerfen, ob Magie in einer Welt, in der sie offensichtlich existiert und sich ggf. auch noch studieren und selbst anwenden läßt, überhaupt noch als "übernatürlich" zählt -- schließlich wird sie damit eigentlich schnell zu einem auch einfach nur dazugehörenden, wenn auch nicht zwingend gleich alltäglichen, Bestandteil von dessen "Natur". ;) Aber das sprengt natürlich den Rahmen des Fadens auch schon wieder etwas...

"übernatürlich" bezieht sich ja auf die Außensicht der Autoren, also auf unsere Sicht.  :)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Ainor am 10.06.2022 | 17:16
Wenn man fies sein will, kann man auch noch die Debatte aufwerfen, ob Magie in einer Welt, in der sie offensichtlich existiert und sich ggf. auch noch studieren und selbst anwenden läßt, überhaupt noch als "übernatürlich" zählt

Teils. Buchzauberer werden oft als Wissenschaftler dargestellt die die Gesetze der Magie erforschen. Das kann man innerweltlich schon als natürlich betrachten. Das gilt aber nicht für die Götter (und Chefdämonen etc) die die Welt quasi nach belieben ändern können. Und folglich sind von ihnen abgeleitete Kräfte nicht natürlich.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 10.06.2022 | 17:33
Das sind ja zwei paar Schuhe - im Sinne von zwei Achsen. Gibt es übernatürliches (und hat das tatsächlich eine Relevanz?) und glaubt man daran.

Wenn ich eine Welt mit Übernatürlichen Wesen habe, die übernatürliche Dinge tun, dann kann ich nicht mehr sagen: Magie existiert nicht.
Denn das tut sie ja offensichtlich.

Ich kann damit auch nicht begründen, dass SC keine Magie wirken können.( Denn das könnten sie, und tun sie bereits in unzähligen mystischen Systemen)

Ich kann dann nur noch sagen: Liebe SPL.Echte Magie gibt es zwar, aber nicht für eure Figuren.
Was OK ist. Eine solche Setzung kann man ja vornehmen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 10.06.2022 | 17:49
Bitte zwischen Ingame-Wahrnehmung und Autorenwahrnehmung abgrenzen!

 Ich kann sehr wohl als Autor definieren, dass es Magie gibt, und die innerweltliche Gesellschaft behauptet aber das Gegenteil.

Jede zweite Urban Fantasy-Geschichte fußt in genau dieser Konstellation.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 10.06.2022 | 22:33
Bitte zwischen Ingame-Wahrnehmung und Autorenwahrnehmung abgrenzen!

 Ich kann sehr wohl als Autor definieren, dass es Magie gibt, und die innerweltliche Gesellschaft behauptet aber das Gegenteil.

Jede zweite Urban Fantasy-Geschichte fußt in genau dieser Konstellation.
Die Ingame- Wahrnehmung hat keinen Einfluss darauf ob meine Figur zaubern kann oder nicht.

Alle Welt kann glauben dass Zaubern nicht möglich ist, aber meine Figur zaubert trotzdem, wenn der Autor das zulässt.

Alle Welt kann glauben dass Zaubern möglich ist, aber meine Figur kann nicht zaubern, wenn der Autor das nicht zulässt.

Letztlich liegt es am Autor ob er den SPL Figuren diese Möglichkeit geben will oder eben nicht.

Edit. Wenn es bereits Übernatürliche Wesen gibt. Also wirklich gibt. Ist die Magie in dieser Welt etabliert, ganz gleich ob die Gesellschaft sie dort wahrnimmt oder nicht.
Ob sie auch den SC zugänglich gemacht wird, vom Autor, ist seine Entscheidung.

Die Ingame Wahrnehmung selbst ist eine Setzung des Autors.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 10.06.2022 | 23:46
Betrachtet man das Unbegreifliche als Term der Kosmologie, so hat man einen Parameter, der alles scheinbar unerklärbare umfaßt. Dies beinhaltet die Vorstellung einer mythologischen Götterwelt genauso, wie die Vorstellung einer Kraft, die man gemeinhin als Magie bezeichnet.

Magus beschreibt die Magie des WoD-Universums. Hier ist Magie in die magiefeindliche Realität eingebettet, wie sonst nirgendwo. Ich war selbst nie ein Freund von Vampir- und Werwolfsmythen, weshalb ich sehr lange Zeit einen großen Bogen um Magus gemacht habe. Beschäftigt man sich jedoch eingehender mit dessen Sichtweisen, so gelangt man zur Erkenntnis, daß Magie nur so wissenschaftlich plausibel existieren kann.
Betrachtet man die Sichtweisen über Götterwelt und Glauben aus dem Blickwinkel, wie ihn Hârnmaster postuliert, so gelangt man zur Erkenntnis, daß auch dies nur so wissenschaftlich plausibel existieren kann.
In meinem Konzept ist beides kombiniert und somit wissenschaftlich plausibel.

Hermetiker, die koinzident tätig sind, bewegen sich unterm Radar. D.h. deren Wirken bleibt in der realen Welt unentdeckt. Gottheiten agieren auf selbigem Niveau. Hermetiker, die sich der sogenannten vulgären Magie bedienen, greifen ins Gefüge der Kosmologie ein und überschreiten somit die Grenzen des Unbegreiflichen. Jemand, der beispielsweise klinisch Tote wiederbelebt, muß über übergöttliche Fähigkeiten verfügen. Nahezu alle Rollenspiele bedienen sich der vulgären Magie. Deren Autoren ist nicht bewußt, daß sie übergöttliches Treiben als Normalität legitimieren und damit Entropie beschleunigen. Was nicht sein kann, kann nicht ohne Konsequenz sein.

Wer Magus nicht kennt, wird dessen Sichtweise nicht verstehen. Vulgäre Magie ist zwar auch innerhalb des WoD-Universums möglich, doch das damit verbundene Risiko ist immens, sodaß die Existenz von Hermetikern, die vulgäre Magie ausüben, von sehr kurzer Dauer sein dürfte. Man kann solche Phänomene mit kosmischen Anomalien vergleichen. Sie existieren aber niemand wird sie aller Wahrscheinlichkeit nach jemals begreifen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 11.06.2022 | 00:59
Nahezu alle Rollenspiele bedienen sich der vulgären Magie. Deren Autoren ist nicht bewußt, daß sie übergöttliches Treiben als Normalität legitimieren und damit Entropie beschleunigen. Was nicht sein kann, kann nicht ohne Konsequenz sein.
Also bisher ist mir deshalb noch kein SPL explodiert.
 ~;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Kurna am 11.06.2022 | 09:56
Also bisher ist mir deshalb noch kein SPL explodiert.
 ~;D

Aber ich wette, du kennst SPL, die sich langsam immer weiter ausdehnen, so wie das Universum.  ~;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 11.06.2022 | 10:07
Aber ich wette, du kennst SPL, die sich langsam immer weiter ausdehnen, so wie das Universum.  ~;D
Ja, einen. Er weiß auch, dass es besser wäre abzunehmen aber der Dämon des Fastfood hat ihn immer noch fest unter seiner Kontrolle.  ;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 11.06.2022 | 10:16
Hermetiker, die koinzident tätig sind, bewegen sich unterm Radar. D.h. deren Wirken bleibt in der realen Welt unentdeckt. Gottheiten agieren auf selbigem Niveau. Hermetiker, die sich der sogenannten vulgären Magie bedienen, greifen ins Gefüge der Kosmologie ein und überschreiten somit die Grenzen des Unbegreiflichen. Jemand, der beispielsweise klinisch Tote wiederbelebt, muß über übergöttliche Fähigkeiten verfügen. Nahezu alle Rollenspiele bedienen sich der vulgären Magie. Deren Autoren ist nicht bewußt, daß sie übergöttliches Treiben als Normalität legitimieren und damit Entropie beschleunigen. Was nicht sein kann, kann nicht ohne Konsequenz sein.

Sorry, aber das ist Blödsinn - ich benenns jetzt einfach mal so wie es ist. Das was Magus macht ist eine Metaphysik, und die ist exakt für ein Setting gültig - nämlich für die World of Darkness (und selbst da unterscheiden sich WoD und nWoD in ihrer Metaphysik deutlich, die zudem auch nur für Magi, nicht aber für alles andere Übernatürliche gilt).

Selbstverständlich kann jeder Autor völlig frei für seine Hintergrundwelt eine nahezu beliebige übernatürliche Metaphysik festlegen. Denn diese Welt, die er da beschreibt, ist ein reines Gedankenkonstrukt, dass sich an keinerlei Gesetze halten muss. Es zwingt dich natürlich niemand, solche Welten auch zu bespielen, wenn sie dir nicht gefallen. Das ist aber keine absolutistische Fragestellung (oder gar eine Basis für "magische" Naturgesetze), sondern einfach eine Geschmacksfrage.

Wer Magus nicht kennt, wird dessen Sichtweise nicht verstehen. Vulgäre Magie ist zwar auch innerhalb des WoD-Universums möglich, doch das damit verbundene Risiko ist immens, sodaß die Existenz von Hermetikern, die vulgäre Magie ausüben, von sehr kurzer Dauer sein dürfte. Man kann solche Phänomene mit kosmischen Anomalien vergleichen. Sie existieren aber niemand wird sie aller Wahrscheinlichkeit nach jemals begreifen.

Naja, immens ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Da stirbt halt irgendwo ein Einhorn oder das Softeis von dem Jungen da drüben verwandelt sich in Teer - wenn du nicht gerade versuchst die Welt komplett aus den Angeln zu heben. So what? Zumal du an der Stelle den Magus nicht kennenden Menschen auch nicht verschweigen solltest, dass Hermetiker nur eine von sehr, sehr vielen Weltsichten unter den Magiewirkenden darstellen, von denen die meisten von deinem hermetischen Weltbild der Magie doch ziemlich weit weg sind (und nebenbei in der nWoD sogar gänzlich unter den Tisch fallen). Und die ganze Metaphysik ist halt auch nur für Magier bindend. Werwesen, Vampire, Feen, ja selbst Hedge Magic-Anhänger scheren sich darum 'n Scheiß.

Letztlich liegt es am Autor ob er den SPL Figuren diese Möglichkeit geben will oder eben nicht.

[...]

Edit. Wenn es bereits Übernatürliche Wesen gibt. Also wirklich gibt. Ist die Magie in dieser Welt etabliert, ganz gleich ob die Gesellschaft sie dort wahrnimmt oder nicht.
Ob sie auch den SC zugänglich gemacht wird, vom Autor, ist seine Entscheidung.

Die Ingame Wahrnehmung selbst ist eine Setzung des Autors.

Ja, das sage ich doch die ganze Zeit?  :P
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 11.06.2022 | 10:23
Ja, das sage ich doch die ganze Zeit?  :P
Das war ne etwas ausführlichere Beschreibung wie ich es verstehe.
Wenn das mit dem, wie du es verstehst übereinstimmt, sind wir hier einer Meinung.
 :)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 11.06.2022 | 11:30
Ja, einen. Er weiß auch, dass es besser wäre abzunehmen aber der Dämon des Fastfood hat ihn immer noch fest unter seiner Kontrolle.
>;D

Nun noch ein kleiner Exkurs in die Glaubensphilosophie.
Ich unterstelle mal der Einfachheit wegen, daß in einem polytheistischen Götterbild alle Gottheiten gleichwertig sind. Somit befindet sich ein Pantheon mit einem monotheistischen Weltbild auf selbigem Niveau.

Das erste Gebot besagt: Du sollst nicht haben andere Götter neben mir.

Dies postuliert, daß hypothetische Entitäten die höchste Gewalt einer Kosmologie sein müssen. Demzufolge ist die Theurgie der Magie als übergeordnet zu betrachten. Magie kann also nicht mächtiger sein, als die Wunder einer Gottheit. Dies mag in archaischen Kulturen einleuchtend sein, doch das Kräfteverhältnis verschiebt sich mit technologischem Fortschritt. Bereits im Mittelalter erreichte die Magie annähernd selbiges Niveau, wie die Theurgie. Dies war der Wendepunkt, andem Theologen anfingen, sich davor zu fürchten, an Boden zu verlieren, weshalb man institutionell gegen Magie vorgegangen ist. Seit der Industrialisierung verlor der Glaube an hypothetische Entitäten zusehends an Bedeutung. Heute befindet er sich nahe am Nullpunkt und in Zukunft wird er nur noch Gegenstand verblassender Mythen und Legenden sein. Dies müsste im Umkehrschluß bedeuten, daß Magie an Bedeutung gewann. Tat sie auch, zumindest bis moderne Wissenschaften begannen, Magie zu dementieren. Magie ist heute noch allgegenwärtig und wird es auch in Zukunft bleiben. Der Raum hierfür wird nur zunehmend immer engmaschiger.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 11.06.2022 | 12:32
Moderne Wissenschaft ist zu großen Teilen einfach nur der Teil der "Magie", von dem sich im Lauf der Zeit herausgestellt hat, daß er tatsächlich nachweisbar funktioniert. Der Übergang von der Alchemie zur Chemie ist da bloß einer der Klassiker; vieles andere von dem, was wir heute für selbstverständlich halten (pferdelose Kutschen, metallene Vögel, die Menschen in ihrem Bauch durch die Luft tragen, gebändigte Blitze, die durchs ganze Land geschickt werden, um Maschinen anzutreiben...), wäre den meisten Leuten von vor ein paar hundert Jahren auch wie Hexerei und Märchen erschienen, insbesondere, wenn man ihnen nur davon erzählt hätte, ohne es ihnen auch in der Praxis vorführen zu können.

Insofern halte ich Ansätze, die Magie einer- und Wissenschaft und Technik andererseits für sich weitgehend gegenseitig ausschließende verfeindete Seiten erklären wollen, generell von vornherein für einen Schmarren. Ob die Anwender noch weitgehend im Dunkeln stochern oder schon einigermaßen Ahnung davon haben, was sie da eigentlich genau tun, kann den jeweils selben natürlichen oder meinetwegen auch übernatürlichen Kräften und Prozessen dahinter ja herzlich egal sein.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 11.06.2022 | 12:41
Moderne Wissenschaft ist zu großen Teilen einfach nur der Teil der "Magie", von dem sich im Lauf der Zeit herausgestellt hat, daß er tatsächlich nachweisbar funktioniert. Der Übergang von der Alchemie zur Chemie ist da bloß einer der Klassiker; vieles andere von dem, was wir heute für selbstverständlich halten (pferdelose Kutschen, metallene Vögel, die Menschen in ihrem Bauch durch die Luft tragen, gebändigte Blitze, die durchs ganze Land geschickt werden, um Maschinen anzutreiben...), wäre den meisten Leuten von vor ein paar hundert Jahren auch wie Hexerei und Märchen erschienen, insbesondere, wenn man ihnen nur davon erzählt hätte, ohne es ihnen auch in der Praxis vorführen zu können.

"Magie ist Wissenschaft, die wir noch nicht verstehen."

Arthur C. Clark.
(Brit. SciFi und Fantasy Autor)
 ~;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 11.06.2022 | 14:06
Sorry, aber das ist Blödsinn - ich benenns jetzt einfach mal so wie es ist. Das was Magus macht ist eine Metaphysik, und die ist exakt für ein Setting gültig - nämlich für die World of Darkness (und selbst da unterscheiden sich WoD und nWoD in ihrer Metaphysik deutlich, die zudem auch nur für Magi, nicht aber für alles andere Übernatürliche gilt).
Ok, nennen wir es Metaphysik. Setze ich alle Puzzlestücke meiner Ausführungen zusammen, so erhalte ich eine runde und umfassende Metaphysik, die den uns bekannten Kosmos in vielerlei Hinsicht plausibel abbildet und meinen Ansprüchen universell gerecht wird, was bedeutet, daß diese Metaphysik auf Krynn, Toril, Midgard, Dere, Kulthea, Kethira, Caen, Barsaive und vielen tausend anderen Welten gleichermaßen gültig ist. Jede hauseigene Metaphysik trete ich somit eiskalt und gnadenlos über Bord.

Ich weiß, daß jetzt so mancher empört in die Tischkante beißt und erwarte nicht, daß andere diesem Beispiel folgen müssen. Wie du sagst, ist alles eine Geschmacksfrage.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.06.2022 | 16:54
Wie erklärst du dann die Unterschiede der betreffenden Settings in Genre , Theme und Magie...

Die Magie von Krynn unterscheidet sich doch massiv von der Kultheas von der hyborischen und weiter zu Cthulhu
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 11.06.2022 | 19:26
Wie erklärst du dann die Unterschiede der betreffenden Settings in Genre , Theme und Magie...

Die Magie von Krynn unterscheidet sich doch massiv von der Kultheas von der hyborischen und weiter zu Cthulhu
Welten, in denen Menschen existieren unterscheiden sich bestenfalls marginal, da sie historisch fast immer irgendwie in direktem Bezug zur realen Erde stehen. Hierfür ist eine plausible Universallösung völlig ausreichend. Die einzige Ausnahme, die mir spontan einfällt, ist Jorune. Jorune ist so fremdartig, daß das Universalkonzept in keinster Weise paßt.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 11.06.2022 | 22:40
Meine satanische Hexe wurde nun endgültig mit dem Dämonenbeschwörer verschmolzen. Der Begriff Hexe findet nur noch historisch korrekt bei Individuen Verwendung, die Ketzerei betreiben. Insofern kann jeder SC zur Hexe werden.
Die Weise behält ihre Bezeichnung und bleibt NSC. Aufgrund ihrer Gartenbau- und Kräuterküchentätigkeit ist sie nicht mobil. Außerdem kann sie aufgrund ihrer Nebentätigkeit leicht ins Visier des örtlichen Klerus geraten.
Eine Weise, die sich primär auf Prophezeihungen beschränkt, ist meist Mitglied des fahrenden Volks. Sie verhökert nur nebenbei diverse Arznei aus "eigener" Herstellung. Manchmal handelt es sich hierbei um eine Tochter, deren Eltern sich um Haus und Garten kümmern. Die Tochter wird nur SC-fähig sein, wenn die gesamte Gruppe dem fahrenden Volk angehört (siehe Beitrag zu Gruppenprofilenhttps://www.tanelorn.net/index.php/topic,122563.225.html#245 (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122563.225.html#245)).
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.06.2022 | 23:54
Welten, in denen Menschen existieren unterscheiden sich bestenfalls marginal, da sie historisch fast immer irgendwie in direktem Bezug zur realen Erde stehen.
wie soll dein System dann Aword and sorcery, Cpsmic Horror etcabbilden
Magie die korrumpiert vs Magie die an Mondphasen gekoppelt ist
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 11.06.2022 | 23:58
wie soll dein System dann Aword and sorcery, Cpsmic Horror etcabbilden
Magie die korrumpiert vs Magie die an Mondphasen gekoppelt ist
Was sich partout nicht mit der historischen Metaphysik vereinbaren läßt, fliegt schlicht raus, bzw. wird sinnvoll ersetzt. Mach dir mal keine Sorgen...Midgard und Warhammer funktionieren bestens mit dieser Metaphysik. Ist ja kaum ein Wunder, da beide weitgehend die reale Erde kopieren. Einzig die monströse Chaosgötterwelt Warhammers wird zumindest merklich abgespeckt. Der schmuddelig-grimme Flair bleibt unangetastet erhalten. Er muffelt herrlich nach Pest...ich liebe es!

Sword & Sorcery ist wohl die leichteste Aufgabe, da dort Magie genauso inflationär vertreten ist, wie auf Arda :Ironie:
Aus diesem Grund ist hier sogar vulgäre Magie anzuraten.
Eine realistische Konfliktsimulation bereitet mir hier mehr Sorgen. Conan würde dabei bereits nach 10 Minuten blutüberströmt im Dreck liegen.

Cthulhu spielt primär mit der Psyche. Horror in den 20ern ist in etwa so magiereich, wie die reale Erde zu selbiger Zeit.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 12.06.2022 | 06:56

Sword & Sorcery ist wohl die leichteste Aufgabe, da dort Magie genauso inflationär vertreten ist, wie auf Arda :Ironie:
wer keine Ahnung hat--- Conan ist Teil des Cthulhu Mythos
Wie bildest du die kosmische Obszonitt des Grauens aus den Sternenklüften in der Magie ab, die Korruption...
Mach dir mal keine Sorgen, dein System ist gar nicht in der Lage realistische Kämpfe abzubilden genausowenig wie deine angebliche historische Metaphysik mehr ist als die Summe deiner Vorurteile
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 12.06.2022 | 10:33
wer keine Ahnung hat--- Conan ist Teil des Cthulhu Mythos
Wie bildest du die kosmische Obszonitt des Grauens aus den Sternenklüften in der Magie ab, die Korruption...
Mach dir mal keine Sorgen, dein System ist gar nicht in der Lage realistische Kämpfe abzubilden genausowenig wie deine angebliche historische Metaphysik mehr ist als die Summe deiner Vorurteile
Es wäre durchaus tatsächlich mal interesssant, willkürliche Abenteuer der verschiedensten Systeme nach Hârnmaster/High Colonies/Gunmaster zu spielen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 12.06.2022 | 10:41
Was sich partout nicht mit der historischen Metaphysik vereinbaren läßt, fliegt schlicht raus, bzw. wird sinnvoll ersetzt. Mach dir mal keine Sorgen...Midgard und Warhammer funktionieren bestens mit dieser Metaphysik. Ist ja kaum ein Wunder, da beide weitgehend die reale Erde kopieren.
In Midgard sind Hexen SC Figuren.
Auch menschliche Hexen.
Die grauen Hexen stellen dabei die eigentlichen SC Figuren dar.
Weiße und schwarze sind eher Sonderfiguren.
Dämonen müssen auch nicht zwingend Böse sein.
Und die Zauber und Wunder die Hexen sprechen können, sind überaus mächtig, und umfassen sogar verschiedene Magiearten.
Die Zauberertypen die man spielen kann, sind zudem überaus vielfältig.
Bisher fällt es mir schwer überhaupt Parallelen mit deinem System zu finden.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 12.06.2022 | 10:55
Hallo,

Es wäre durchaus tatsächlich mal interesssant, willkürliche Abenteuer der verschiedensten Systeme nach Hârnmaster zu spielen.

...sollte man die Abenteuer nach dem System Hárnmaster spielen, oder sollten die Abenteuer nach dem Setting Hárn spielen.
Das sind zwei verschiedene Schuhe, genau genommen. Oder meinst du beides.

Aber dann liegt es aber am Setting.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 12.06.2022 | 11:26
Hallo,

...sollte man die Abenteuer nach dem System Hárnmaster spielen, oder sollten die Abenteuer nach dem Setting Hárn spielen.
Das sind zwei verschiedene Schuhe, genau genommen. Oder meinst du beides.

Aber dann liegt es aber am Setting.
Nur nach den Regeln. In dem Fall fällt dann allerdings das Pantheon weg und Kleriker hätten keine Existenzgrundlage. Wie bereits erwähnt, kennt Hârnmaster Hexen/Hexer auch nur im historischen Sinn.
Ich habe mir selbst nie den Spaß gegönnt, einen D&D Dungeon Hack nach Hârnmaster-Regeln zu spielen und kann mir gut vorstellen, daß dies in einem Fiasko mündet, indem die Spieler ständig neue Charaktere auswürfeln.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 12.06.2022 | 11:42
Hallo,

...wenn es Nur die Regeln sind. Ist es, ist das, Schwierig und bleibt schwierig. Ich kenne mich nicht mit Hárnmaster aus.
Aber, wenn Ich AD&D und Rolemaster vergleiche. Sind das zwei Verschiedene Schuhe. Die man zwar Vergleichen kann und Angleichen kann.

Aber zurück zu der Frage, wenn Ich das eins zu eins Übernehme. Als Beispiel AD&D und Rolemaster würde Ich sagen das AD&D stärker ist mit Zaubern. Nehmen wir Auflösung.
Das mit dem Schaden im Kampf ist immer eine Heikle Frage. Ein kleiner Schaden und nun bist Du...

Was auch Okay Ist und Realistisch ist und das soll auch bleiben. Bei AD&D ist es schwieriger zu Erfassen. Da es nur Hitpionts sind und keinen Schaden was an Organe wie bei Rolemaster es gibt.
Aber der Bezug ist gleich.

Aber ich würde sagen, es Liegt immer am Setting. Was darf Ich, was kann Ich Machen. Da heraus entstehen die Zauber, Fähigkeiten und Berufe usw. Also kann es zwei Unterschiedliche Setting es geben die Nie sich Verbinden lassen. ...würden.   ;)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 12.06.2022 | 12:17
...wenn es Nur die Regeln sind. Ist es, ist das, Schwierig und bleibt schwierig. Ich kenne mich nicht mit Hárnmaster aus.
Aber, wenn Ich AD&D und Rolemaster vergleiche. Sind das zwei Verschiedene Schuhe. Die man zwar Vergleichen kann und Angleichen kann.
AD&D und Rolemaster sind sich ähnlicher als du glaubst. Beide sind klassen- und stufenorientiert und hantieren mit Hitpoints. Der wesentliche Unterschied besteht darin, daß in Rolemaster auch Monster leveln. Im Grunde ist Rolemaster ein immens aufgeblähtes AD&D, weshalb es den Kosenamen Rulemaster erntete. Ergänze AD&D durch Torn Asunder Critical Hits, so hast du in etwa ähnliche Kämpfe, wie in Rolemaster.

Hârnmaster hat nichts von alledem. Es ist vielmehr eine mittelalterliche Simulation mit Fantasyelementen. Hier steht die Realität im Mittelpunkt.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 12.06.2022 | 12:30
Hallo,

AD&D und Rolemaster sind sich ähnlicher als du glaubst. Beide sind klassen- und stufenorientiert und hantieren mit Hitpoints. Der wesentliche Unterschied besteht darin, daß in Rolemaster auch Monster leveln. Im Grunde ist Rolemaster ein immens aufgeblähtes AD&D, weshalb es den Kosenamen Rulemaster erntete. Ergänze AD&D durch Torn Asunder Critical Hits, so hast du in etwa ähnliche Kämpfe, wie in Rolemaster.

Hârnmaster hat nichts von alledem. Es ist vielmehr eine mittelalterliche Simulation mit Fantasyelementen. Hier steht die Realität im Mittelpunkt.

...laut Regelsystem ist das wohl Richtig. Was ist, wenn Ich nicht Erfahrungspunkte verteile. Sondern AP die Nicht mit dem Zusammenhang mit den Attribute zutun haben.
Das mit den Fertigkeiten ist ja nicht so, dass du alle Fertigkeiten Lernen musst. Es gibt ein Breites Spektrum an Fertigkeiten damit du deine Berufe individuell gestallten sollst und können.

Das es Rulemaster heißen sollte wäre Richtig. Aber wer nur Rolemaster daraus macht. Hat das Konzept verpasst.
Das ist auch bei anderen System so. Nur weil es als Regel So gilt und steht. Darf Ich aber Meine Ideen, selbst Einfließen wenn das Konzept daraus Besser wird.

Warum sollte ich 20 Jahre warten, wenn das Konzept dann umgesetzt wird. Wenn Ich es Jetzt für mich Persönlich schon Umgesetzt habe.

-Edit:- -Was ich vergessen habe zu schreiben-
Schön das Hárn in eine Mittelalterliche Welt spielt. Ich gebe mich Nicht mit einer Welt oder Setting zufrieden- -Mein Geist braucht Kreativität-
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 12.06.2022 | 13:00
Hallo,

...und warum Darf Ich nicht jemanden Sagen dürfen. Wenn der Zaubernder Knochenkunde Zaubert.
Laut Zauber: Der Zauberer gewinnt ein vollständiges Bild der Knochenschäden sowie der Werkzeuge und Methoden, die zu ihrer Heilung nötig sind.
Darf Ich ich ihm dann 1 Rang in Anatomie, Zweite Hilfe oder Chirurgie geben. Obwohl es nicht als Regel steht.

Ich finde das mit den AP richtig. Mit den Stufen auch. Klar kann ich was Lernen, nur lerne ich alles richtig oder nur ein Teil.
Nur weil mir jemand was zeigt. Muss ich es nicht lernen. Ich weiß was ich da machen muss oder sollte.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 12.06.2022 | 14:13
In Midgard sind Hexen SC Figuren.
Auch menschliche Hexen.
Die grauen Hexen stellen dabei die eigentlichen SC Figuren dar.
Weiße und schwarze sind eher Sonderfiguren.
Dämonen müssen auch nicht zwingend Böse sein.
Und die Zauber und Wunder die Hexen sprechen können, sind überaus mächtig, und umfassen sogar verschiedene Magiearten.
Die Zauberertypen die man spielen kann, sind zudem überaus vielfältig.
Bisher fällt es mir schwer überhaupt Parallelen mit deinem System zu finden.
Midgard hat in der Tat eine bunte Magievielfalt, die ich nicht unbedingt haben muß. Beschränkt man sich aufs Staatsgefüge mit den verschiedenen Kulturen, die sehr stark den irdischen ähneln und legt dem eine historische Metaphysik zugrunde, so erhält man eine alternative mittelalterliche Erde mit Fantasyelementen. Selbiges gilt für Warhammer, wobei das Empire zeitlich in die Epoche des 30jährigen Kriegs fällt. Lediglich die hauseigene Metaphysik beider Welten ist somit dahingehend verändert, daß HighFantasy(magiereich) nach LowFantasy(magiearm) verschoben wird.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Bospa am 12.06.2022 | 14:25
Conan ist Teil des Cthulhu Mythos

Ich meine mich zu erinnern, dass Howard und Lovecraft befreundet waren und per Brief korrespondiert haben. Daher dachte ich immer, dass sie sich gegenseitig inspiriert haben. Conan habe ich bisher eigentlich nicht als festen Bestandteil des Cthulhu Mythos gesehen.

@Lichtschwerttänzer: Magst Du dazu noch mal etwas schreiben?

AD&D und Rolemaster sind sich ähnlicher als du glaubst. Beide sind klassen- und stufenorientiert und hantieren mit Hitpoints. Der wesentliche Unterschied besteht darin, daß in Rolemaster auch Monster leveln. Im Grunde ist Rolemaster ein immens aufgeblähtes AD&D, weshalb es den Kosenamen Rulemaster erntete. Ergänze AD&D durch Torn Asunder Critical Hits, so hast du in etwa ähnliche Kämpfe, wie in Rolemaster.

Aus meiner Sicht ist der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Systemen, dass bei Rolemaster jeder Charakter frei in der Entwicklung der Fertigkeiten ist. Ein hochstufiger Magier kann z.B. auch ein sehr guter Schwertkämpfer sein, wenn er dementsprechend Developmentpoints ausgibt. Und reine Kämpfer können zumindest auch offene Spruchlisten lernen. Den Regelkern von Rolemaster erachte ich als sehr konsistent und stabil. Es kann nur zur echten Suche ausarten, wenn man die ganzen Companions mit reinnimmt, aber das ist bei AD&D ja auch nicht anders.

Edit: Meine Erfahrung bezieht sich primär auf RM2 und AD&D 2nd.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 12.06.2022 | 14:29
Midgard hat in der Tat eine bunte Magievielfalt. Beschränkt man sich aufs Staatsgefüge mit den verschiedenen Kulturen, die sehr stark den irdischen ähneln und legt dem eine historische Metaphysik zugrunde, so erhält man eine alternative mittelalterliche Erde mit Fantasyelementen. Selbiges gilt für Warhammer, wobei das Empire zeitlich in die Epoche des 30jährigen Kriegs fällt. Lediglich die hauseigene Metaphysik beider Welten ist somit dahingehend verändert, daß HighFantasy(magiereich) in LowFantasy(magiearm) verschoben wird.
Heißt im Grunde- die in Midgard enthaltenen Magie Regeln, und die Kultur der Zauberei -sind mit deiner persönlichen Sichtweise (Von "historisch korrekt") nicht kompatibel.
Das heißt, du kannst bestenfalls einige weltliche Settingelemente (Länder, Kulturen etc.) aus Midgard übernehmen.
Was deine sogenannte" historische Metaphysik" betrifft, so passt sie nicht dazu, und läuft dem sogar in großen Teilen konträr.

Edit. Sorry, aber "ich mach aus "High" einfach nur "Low"-  ist nicht nur eine Untertreibung, sondern mMn. schlicht eine Unwahrheit.
(Für jmd. der das System gut kennt)  ;D

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 12.06.2022 | 14:54
Ich meine mich zu erinnern, dass Howard und Lovecraft befreundet waren und per Brief korrespondiert haben. Daher dachte ich immer, dass sie sich gegenseitig inspiriert haben. Conan habe ich bisher eigentlich nicht als festen Bestandteil des Cthulhu Mythos gesehen.
+1
Conan ist 10.000BC mit verfrüht mittelalterlichen Einflüssen.

Wissenswertes zu H.P. Lovecraft gibts unter
https://www.youtube.com/watch?v=scaxitvsoRM&list=PLmZGaJjtwAXVGEmz29i9K6NohBYj0R61a&index=7&t=0s
und
https://www.youtube.com/watch?v=FdvL9cIbomM
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 12.06.2022 | 14:56
Ich meine mich zu erinnern, dass Howard und Lovecraft befreundet waren und per Brief korrespondiert haben. Daher dachte ich immer, dass sie sich gegenseitig inspiriert haben. Conan habe ich bisher eigentlich nicht als festen Bestandteil des Cthulhu Mythos gesehen.

Die Verbindung ist da, denke ich, vor allem, wenn man sich mal anschaut, in was für Formen Magie und das Übernatürliche bei Conan so generell daherkommen -- es ist nur halt so, daß er als trainierter Barbar fürs Grobe darauf meist nicht gleich so empfindlich reagiert wie ein verzärtelter Stadtmensch aus Neu-England. ;) Und die Schlangenmenschen, die bei Call of Cthulhu & Co. dieser Tage ihr Unwesen treiben, haben auch so ihre Gemeinsamkeiten mit denen, die Conans Vorgänger Kull von Atlantis geärgert haben...
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 12.06.2022 | 15:15
Cthulhu spielt primär mit der Psyche. Horror in den 20ern ist in etwa so magiereich, wie die reale Erde zu selbiger Zeit.
Es ist durchaus richtig, daß Lovecraft's Mythos zu komplex ist, um ihn vernünftig in eine historische Metaphysik einbetten zu können. Lovecraft selbst war kein Christ und lehnte die Vorstellung klischeehafter Magie ab. Ich ordne sein größtes Werk dem HorrorSciFi zu. Giger's Alien war davon inspiriert.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 12.06.2022 | 15:33
Midgard hat in der Tat eine bunte Magievielfalt, die ich nicht unbedingt haben muß. Beschränkt man sich aufs Staatsgefüge mit den verschiedenen Kulturen, die sehr stark den irdischen ähneln und legt dem eine historische Metaphysik zugrunde, so erhält man eine alternative mittelalterliche Erde mit Fantasyelementen.
wie Aran, Kan Thai Pan , Erainn und Urruti


@Bospa

https://en.wikisource.org/wiki/The_Shadow_Kingdom/Chapter_I
Ka nama kaa lajerama

For as he watched, Tu’s face became strangely dim and unreal; the features mingled and merged in a seemingly impossible manner. Then, like a fading mask of fog, the face suddenly vanished and in its stead gaped and leered a monstrous serpent’s head! “

 Then, as Brule slid from the sword to sprawl motionless on the floor, the face began to merge and fade, and as Kull caught his breath, his hair a-prickle, the human features vanished and there the jaws of a great snake gaped hideously, the terrible beady eyes venomous even in death.

https://en.wikisource.org/wiki/People_of_the_Dark

https://en.wikisource.org/wiki/The_Phoenix_on_the_Sword/Chapter_IV

https://en.wikipedia.org/wiki/Serpent_Men

the serpent people worship a god known as the Great Serpent. Later writers would identify the Great Serpent with the Great Old One Yig and with the Stygian serpent god Set from Howard's Conan stories.

https://lovecraft.fandom.com/wiki/Serpent_Person

The serpent people were invented separately, but almost simultaneously by Robert E. Howard and Clark Ashton Smith;

@nobody@home

siehe  Solomon Kane oder

https://en.wikisource.org/wiki/People_of_the_Dark


Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Bospa am 12.06.2022 | 15:43
Oh ha, viel Material, danke Euch für die Erläuterungen und die Links  :d
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Haukrinn am 12.06.2022 | 16:10
Midgard hat in der Tat eine bunte Magievielfalt, die ich nicht unbedingt haben muß. Beschränkt man sich aufs Staatsgefüge mit den verschiedenen Kulturen, die sehr stark den irdischen ähneln und legt dem eine historische Metaphysik zugrunde, so erhält man eine alternative mittelalterliche Erde mit Fantasyelementen. Selbiges gilt für Warhammer, wobei das Empire zeitlich in die Epoche des 30jährigen Kriegs fällt. Lediglich die hauseigene Metaphysik beider Welten ist somit dahingehend verändert, daß HighFantasy(magiereich) nach LowFantasy(magiearm) verschoben wird.

Das ist doch in sich absurd. Weder hat bei Midgard jemals jemand über eine durchgängige magische Metaphysik nachgedacht (keine klassische Fantasywelt hat das getan, vielleicht mit der Ausnahme von Glorantha, die aber mit deinen Wünschen wohl gänzlich inkompatibel wäre), noch kannst du bei Midgard mit irgendwelchen historischen Argumenten kommen - die Welt deckt von den sie inspierenden Kulturen 3000+ Jahre menschlicher Zeitrechung ab, und das auch noch mit einem romantisierenden Blickwinkel - da gibt es keine einheitliche Metaphysik; die hat es auch in der irdischen Historie nie gegeben.

(Bei Warhammer wird das ähnlich schwer zu halten sein, selbst wenn man da noch ganz puristisch auf WFRPG1 oder 2 setzt.)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 12.06.2022 | 17:06
Hallo,

Midgard hat in der Tat eine bunte Magievielfalt, die ich nicht unbedingt haben muß. Beschränkt man sich aufs Staatsgefüge mit den verschiedenen Kulturen, die sehr stark den irdischen ähneln und legt dem eine historische Metaphysik zugrunde, so erhält man eine alternative mittelalterliche Erde mit Fantasyelementen. Selbiges gilt für Warhammer, wobei das Empire zeitlich in die Epoche des 30jährigen Kriegs fällt. Lediglich die hauseigene Metaphysik beider Welten ist somit dahingehend verändert, daß HighFantasy(magiereich) nach LowFantasy(magiearm) verschoben wird.

...Du kannst dich Rühmen. Da dein Setting, alles Ausgearbeitet ist und selbst Erdacht Ist. Kannst Mal Zeigen???
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 12.06.2022 | 17:14
Das ist doch in sich absurd. Weder hat bei Midgard jemals jemand über eine durchgängige magische Metaphysik nachgedacht (keine klassische Fantasywelt hat das getan, vielleicht mit der Ausnahme von Glorantha, die aber mit deinen Wünschen wohl gänzlich inkompatibel wäre), noch kannst du bei Midgard mit irgendwelchen historischen Argumenten kommen - die Welt deckt von den sie inspierenden Kulturen 3000+ Jahre menschlicher Zeitrechung ab, und das auch noch mit einem romantisierenden Blickwinkel - da gibt es keine einheitliche Metaphysik; die hat es auch in der irdischen Historie nie gegeben.

(Bei Warhammer wird das ähnlich schwer zu halten sein, selbst wenn man da noch ganz puristisch auf WFRPG1 oder 2 setzt.)
Midgard hat m.W. die umfänglichste magische Metaphysik, die mir je begegnet ist (siehe Quellenbände Meister der Sphären und Arkanum). Mit Glorantha habe ich mich nie beschäftigt. Ich kenne auszugsweise nur Runequest aus der Chaosium-Ära.
Ich habe darauf hingewiesen, daß sich eine Metaphysik durchaus historisch verändert. Ein antikes Weltbild ist im Mittelalter nicht mehr das selbe und in der Moderne schon zweimal nicht.
Du hast insofern Recht, daß es unmöglich ist, in der Metaphysik auch noch jede Kultur separiert zu berücksichtigen. Mir persönlich genügt für Midgard ein vereinheitlichtes Mittelalter. Bei Warhammer beziehe ich mich auf FRP 2.
Probier es einfach selbst mal aus. Schnapp dir ein beliebiges Midgard-Abenteuer und/oder Warhammer-Abenteuer und bespiele es mit Hârnmaster-Regeln. Das Resümee würde ich spannend finden.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 12.06.2022 | 17:21
Hilft dir außerhalb Albas und den Küstenstaaten bestebfalls sehr wenig aber zum grössten Teil 0
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 12.06.2022 | 18:21
Hilft dir außerhalb Albas und den Küstenstaaten bestebfalls sehr wenig aber zum grössten Teil 0
Die Küstenstaaten sind bereits Renaissance.
 :D
Und Albas SC Hexen sind vorwiegend grau, überwiegend menschlich, und können die gleichen Dinge lernen wie Magier auch, mit dem kleinen Unterschied, dass sie zusätzlich auch noch Dweomer Magie wirken können.

Sämtlichen Zauberer Typen steht ein breites  Magie Spektrum zu Verfügung, das mit Aberglaube, Einbildung und Kaffeesatz lesen, rein gar nix zu tun hat.
Die Dämonen sind auch nicht alle einem  Teufel unterstellt, und ausschließlich böse.
Es gibt sie in unterschiedlicher Form.

Wer nicht möchte, dass Magie real ist und umfassend genutzt wird, und zudem dem Bild des tiefsten, dunkelsten,  christl. abergläubischen Mittelalters, mit Hexen, Tod und Teufel frönt, wird auch hier nicht finden, was er sucht.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 12.06.2022 | 19:29
Ich hatte auch nicht gesagt passt perfekt oder gut auf die 2 Gegenden
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 12.06.2022 | 20:22
Wissenswertes zu Hârnmaster. Hier werden unter anderem auch Querverweise zu Ars Magica und Magus gesetzt. Interessanterweise wird hier sogar von einer cthulhu-ähnlichen Spielatmosphäre gesprochen.
https://www.youtube.com/watch?v=SWJfcTyNAj4
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Vanakalion am 12.06.2022 | 21:47
die Welt deckt von den sie inspierenden Kulturen 3000+ Jahre menschlicher Zeitrechung ab, und das auch noch mit einem romantisierenden Blickwinkel - da gibt es keine einheitliche Metaphysik; die hat es auch in der irdischen Historie nie gegeben.
Du solltest berücksichtigen, daß die 3000 Jahre auf das Jahr zusammenschrumpfen, indem die Spieler das Licht der Welt erblicken und quer durch die Kontinente ziehen.
Sicher hätte ich es mit Kethira, der Welt zu Hârnmaster deutlich einfacher da alles von Haus aus ein abgestimmter Guß ist, obwohl es auch dort parallel existierende Neanderthaler, Wikinger, Sumerer, Römer, Pikten, Kelten und Hunnen gibt. Hârnmaster unterstützt also auch regeltechnisch verschiedene Kulturarten mit einer globalen Götterwelt und vereinheitlichter Magie. Was auf Kethira bestens funktioniert, funktioniert mit jeder anderen Welt genausogut. Jedes anderslautende Argument wird hiermit gegenstandslos.

Eines noch Vorweg: Der Grund, warum ich nicht einfach auf Kethira verweile ist der, daß ich die Kulturenvielfalt Midgards mag und insbesondere den schmuddelig-grimmen mit Pulverdunst vermengten Geschmack an Warhammers Empire wahrnehmen will ohne mich mit dem Regelsystem rumärgern zu müssen. Kethira macht auf mich insgesamt einen eintönigeren Eindruck, obwohl der Qualitätsstandard der Karten durchweg hochwertigen Atlanten entspricht. Besiedelungsgebiete und Stadtgrößen sind außerdem sehr realitätsnah. Großstädte mit der Flächendeckung von München sucht man vergeblich. In anderen Welten sind diese genauso inflationär, wie magisches Gelumpe und aus den Fingern zuckende Blitze. Ok, ein wenig mehr Fantasy würde Kethira ganz gut stehen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Zed am 12.06.2022 | 21:57
Jedes anderslautende Argument wird hiermit gegenstandslos.
Dann bin ich gespannt, ob dieses heiß diskutierte Thema (22 Seiten 😆) jetzt langsam zu einem Ende kommen wird. :)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 13.06.2022 | 06:09
Was auf Kethira bestens funktioniert, funktioniert mit jeder anderen Welt genausogut. Jedes anderslautende Argument wird hiermit gegenstandslos.
Ist das ein Zauber?  ~;D

Ich kann die Welt von Lovecraft auch mit Midgard Magie-Regeln bespielen, nur ist sie danach nicht mehr das, was sie ursprünglich Mal war.

Um Zeds Wunsch zu erfüllen: Agree to Disagree



Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 14.06.2022 | 23:49
Ich kann die Welt von Lovecraft auch mit Midgard Magie-Regeln bespielen, nur ist sie danach nicht mehr das, was sie ursprünglich Mal war.

Oder, wie mir mal jemand auf einem Con sagte (mit stolzgeschwellter Brust) "Wir haben Chuthulu getötet" ("""Lovecraft""" mit D&D Regeln),... ich kann darüber auch heute, nach über 20 Jahren, nur den Kopf schütteln.

Passender spruch aus der zeit: Wenn es hitpoints hat, dann kann man es auch töten.

Der eigentliche Lovecraft Spurch dazu wäre aber "That is not dead witch can eternal lie,...."

und - imho - Chuthulu hat keine Hitpoints.
und man möge mir den ein oder anderen kleinen Schreibfehler verzeihen.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: NPC-Beholder am 15.06.2022 | 00:21
...
Passender spruch aus der zeit: Wenn es hitpoints hat, dann kann man es auch töten.

Der eigentliche Lovecraft Spurch dazu wäre aber "That is not dead witch can eternal lie,...."

und - imho - Chuthulu hat keine Hitpoints.
und man möge mir den ein oder anderen kleinen Schreibfehler verzeihen.

...wenn es Schaden zufügt, muss man es töten. Egal ob Hexe/Hexer.
Ob nun Lovecraft oder Hitpoints, dass tut weh.
Wer das Echo nicht kennt, dann hilft auch kein Korrespondenz.

Frage nicht Dr.Sommer!!!! Der kennt nur   ~;D
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: nobody@home am 15.06.2022 | 00:47
Oder, wie mir mal jemand auf einem Con sagte (mit stolzgeschwellter Brust) "Wir haben Chuthulu getötet" ("""Lovecraft""" mit D&D Regeln),... ich kann darüber auch heute, nach über 20 Jahren, nur den Kopf schütteln.

Passender spruch aus der zeit: Wenn es hitpoints hat, dann kann man es auch töten.

Der eigentliche Lovecraft Spurch dazu wäre aber "That is not dead witch can eternal lie,...."

und - imho - Chuthulu hat keine Hitpoints.
und man möge mir den ein oder anderen kleinen Schreibfehler verzeihen.

Bah, leeres Kultistengewäsch. Natürlich kann auch Cthulhu getötet werden -- es hat halt nur noch keiner mit den richtigen Mitteln versucht, und nur deshalb lebt er immer noch! ;)

(Mein etwas ernsthafterer Gedankengang dahinter ist, daß erstens dem Universum nach Lovecraft das Wohlergehen des Großen Cthulhu auch nicht wichtiger ist als das der Menschheit und daß es zweitens ja doch recht langweilig ist, ihn einfach bloß per SL-Machtwort für unkaputtbar zu erklären. Gebe ich den Spielern aber eine zumindest theoretische Möglichkeit in die Hand, ihn zu einem angemessen hohen Preis vielleicht doch loszuwerden und dann potentiell herauszufinden, daß und warum das doch keine so großartige Idee war... :ctlu:)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: klatschi am 15.06.2022 | 06:06
Oder, wie mir mal jemand auf einem Con sagte (mit stolzgeschwellter Brust) "Wir haben Chuthulu getötet" ("""Lovecraft""" mit D&D Regeln),... ich kann darüber auch heute, nach über 20 Jahren, nur den Kopf schütteln.

Passender spruch aus der zeit: Wenn es hitpoints hat, dann kann man es auch töten.

Der eigentliche Lovecraft Spurch dazu wäre aber "That is not dead witch can eternal lie,...."

und - imho - Chuthulu hat keine Hitpoints.
und man möge mir den ein oder anderen kleinen Schreibfehler verzeihen.

Ja aber in his humble opinion HATTE Cthulhu halt Hit Points ~;D
Ich nehme an, dass ich hier von der Seite in einen rhetorisch überspitzten und bewusst nicht ganz so ernst gemeinten Kommentar (oder doch?) reingrätsche, vielleicht also überinterpretiere. Aber ist das nicht das Geile an unserem Hobby, dass jeder Tisch und jede Runde genau ihre Regeln und Welten schaffen?

Ist doch  Wurst, was Unicum und klatschi denken (für mich wären die großen alten auch nicht killbar, maximal kann man sie zurückwerfen bzw aufhalten nach meiner Wahrnehmung). Aber wenn Schorsch Müller und seine Godslayer Hobo 50000 Truppe durch ihre Welt laufen, und genau das der Style ist, an denen sie Spaß haben, sollen die das Kerl hen doch zernudeln, wie sie wollen. Wie geil ist dass denn, DASS das im am Tisch geschaffenen Spielraum möglich ist
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: tartex am 15.06.2022 | 08:41
Passender spruch aus der zeit: Wenn es hitpoints hat, dann kann man es auch töten.

Der eigentliche Lovecraft Spurch dazu wäre aber "That is not dead witch can eternal lie,...."

und - imho - Chuthulu hat keine Hitpoints.

Wie wurde denn Cthulhu im Original dann mit dem Schiff ausgeschalten? Zumindest das sollte möglich sein und Hitpoints sind der beste Weg das darzustellen. Oder wie würdest du die ikonische Szene bei Lovecraft in deinem Spiel umsetzen?

"Call of Cthulhu" (das Lovecraft-Original) ganz puristisch zitiert:

Zitat
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: ghoul am 15.06.2022 | 10:32
Da stimme ich tartex zu.
Und bei August Derleth wird eine Atombombe gegen Cthulhu bzw. R'lyeh eingesetzt.

Cthulhu hat ganz kanonisch nicht nur bei d20 sondern auch bei BRP Hit Points.

Allerdings sollte man für Große Alte ergänzen: Töten != vernichten.
Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Zanji123 am 15.06.2022 | 11:10
Da stimme ich tartex zu.
Und bei August Derleth wird eine Atombombe gegen Cthulhu bzw. R'lyeh eingesetzt.

Cthulhu hat ganz kanonisch nicht nur bei d20 sondern auch bei BRP Hit Points.

Allerdings sollte man für Große Alte ergänzen: Töten != vernichten.

jo wäre auch meine "Auslegung" sag ich mal. Wenn auch in nem High Fantasy Setting Cthulhu auftauchen lässt sollte er zwar ÜBELST schwer zu knacken sein (da er immer noch schrecklich ist und ein fucking GOTT) aber wenn die Spieler ihre ganzen Kontakte und alle Macht aufbringen könnte man in töten.... nur eben nicht vernichten.



aber zum Thema zurück: für mich sind Hexen sehr von DSA beeinflusst. Soll heissen:
- während Zauberer / Magier das lernen und eher "mathematisch an die Sache gehen" sind Hexen intuitiver
- Hexen schleudern keine Feuerbälle sondern haben Flüche oder eher Zauber in Bezug auf Natur
- dadurch das man diese Zauber eben nicht so effektvoll sieht (plus durch die Flüche) wird jedes Leiden (Rückenschmerzen, Zahnschmerzen, ...) gleich ner Hexe zugesprochen (und ja evtl. KANN sie einen so verfluchen aber das machen nicht alle)
- sie kennen sich super mit Heilkräutern aus und sind sehr gute Heiler
- sie kennen sich aber auch super mit natürlichen Giften aus und sind verdammt gute Giftmischer
- reize nie eine Hexe... das wird böse

Titel: Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 15.06.2022 | 13:18
du kannst Ctulhu mit einem Küchenmesser töten, du musst das nur durchziehen können.