Irgendwie kriege ich den Eindruck der deutsche Rollenspieler kann kaum locker flockig ein System spielen, weil man muss ja immer das Gefühl haben mit dem umfangreichsten Profi-Equipment aufzukreuzen, um was zu gelten.
Selbst wenn OSR oder andere Simpel-System gespielt werden: dann gibt es halt weniger Regeln dafür braucht man fast genauso viele Seiten an Manifeste und ideologischen Pamphleten als Rechtfertigung, warum es auch einfach gehen könnte.
Das ist dann alles in der Praxis zu mühsam, dann lassen es viele Deutsche wieder. Aber einfach entspannt rangehen ist halt keine Option.
Das Spiel bricht am Gewicht des eigenen Anspruchs zusammen. Den zu erfüllen ist einfach zu mühsam und zeitaufwendig.(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Solche Leute kenn ich irgendwie gar nicht. Erzähl mal wo du die so triffst? :D
Irgendwie kriege ich den Eindruck der deutsche Rollenspieler kann kaum locker flockig ein System spielen, weil man muss ja immer das Gefühl haben mit dem umfangreichsten Profi-Equipment aufzukreuzen, um was zu gelten.
Selbst wenn OSR oder andere Simpel-System gespielt werden: dann gibt es halt weniger Regeln dafür braucht man fast genauso viele Seiten an Manifeste und ideologischen Pamphleten als Rechtfertigung, warum es auch einfach gehen könnte.
Das ist dann alles in der Praxis zu mühsam, dann lassen es viele Deutsche wieder. Aber einfach entspannt rangehen ist halt keine Option.
Das Spiel bricht am Gewicht des eigenen Anspruchs zusammen. Den zu erfüllen ist einfach zu mühsam und zeitaufwendig.
Harte Zahlen kann ich nicht nennen, aber hier ein paar konkrete Beispiele:
Der größte Kickstarter für ein Rollenspielprodukt war Avatar (https://www.kickstarter.com/projects/magpiegames/avatar-legends-the-roleplaying-game) mit 81,567 Unterstützern für $9,535,317.
Charmante Schwertlesben hatte 244 Unterstützer und 17,820€, das englische Original (https://www.kickstarter.com/projects/evilhat/thirsty-sword-lesbians) hingegen 8,152 Unterstützer und $298,568.
Außerdem möchte ich auf digitale Verkaufsplatformen wie DriveThruRPG und Itch hinweisen. So etwas gibt es doch gar nicht in Deutschland. Es gibt Verlage, die ihre eigenen Produkte oder einige Third-Party Produkte verkaufen, aber nicht soviele und nicht an einem zentralen Ort. Eine ganze Indie-Szene mit abertausenden Rollenspielen, das One-Page RPG Phänomen und so gibt es auch nicht.
Nehmen wir Itch.io als weiteres Beispiel, ihr Bundle für Reproductive Rights (https://itch.io/b/1375/ttrpgs-for-reproductive-rights) hat $128,477.87 von 15,725 Unterstützern bekommen. Und das ist die weitaus kleinere Platform in Vergleich zu DriveThru. Das sind Zahlen, die kann ich mir für den deutschen Markt einfach nicht vorstellen.
Noch ein Beispiel. Uhrwerk hat in 2020 über 430 Unterstützer für Runequest (https://www.gameontabletop.com/cf195/runequest-rollenspiel-in-glorantha.html) bekommen, aber ein Kickstarter von 2015 für Runequest Classic (https://www.kickstarter.com/projects/224590870/runequest-classic-edition) hatte über 2000 und fast 5x soviel Geld bekommen.
Harte Zahlen kann ich nicht nennen, aber hier ein paar konkrete Beispiele:
Der größte Kickstarter für ein Rollenspielprodukt war Avatar (https://www.kickstarter.com/projects/magpiegames/avatar-legends-the-roleplaying-game) mit 81,567 Unterstützern für $9,535,317.
Charmante Schwertlesben hatte 244 Unterstützer und 17,820€, das englische Original (https://www.kickstarter.com/projects/evilhat/thirsty-sword-lesbians) hingegen 8,152 Unterstützer und $298,568.
Außerdem möchte ich auf digitale Verkaufsplatformen wie DriveThruRPG und Itch hinweisen. So etwas gibt es doch gar nicht in Deutschland. Es gibt Verlage, die ihre eigenen Produkte oder einige Third-Party Produkte verkaufen, aber nicht soviele und nicht an einem zentralen Ort. Eine ganze Indie-Szene mit abertausenden Rollenspielen, das One-Page RPG Phänomen und so gibt es auch nicht.
Nehmen wir Itch.io als weiteres Beispiel, ihr Bundle für Reproductive Rights (https://itch.io/b/1375/ttrpgs-for-reproductive-rights) hat $128,477.87 von 15,725 Unterstützern bekommen. Und das ist die weitaus kleinere Platform in Vergleich zu DriveThru. Das sind Zahlen, die kann ich mir für den deutschen Markt einfach nicht vorstellen.
Noch ein Beispiel. Uhrwerk hat in 2020 über 430 Unterstützer für Runequest (https://www.gameontabletop.com/cf195/runequest-rollenspiel-in-glorantha.html) bekommen, aber ein Kickstarter von 2015 für Runequest Classic (https://www.kickstarter.com/projects/224590870/runequest-classic-edition) hatte über 2000 und fast 5x soviel Geld bekommen.
Wie schon im Übersättigt-Bereich geschrieben: Ich denke, dass der deutsche Markt momentan tatsächlich rapide anwächst. Aber praktisch nur bei D&D5 und zum Teil auch abseits der Alt-Community.
Da WotC das deutsche D&D5 ja inzwischen auch selber macht, schlägt sich das natürlich auch erstmal nicht im Umsatz der deutschen Rollenspielbranche nieder (bzw. führt evtl. sogar zu einem Rückgang).
...
Bei den obskuren Kleinsystemen (und das ist praktisch alles abseits von D&D) spürt man diesen Zuwachs halt erst mal nicht (Evtl. in ein paar Jahren, wenn die jetzigen D&D-Neueinsteiger dann auch mal wo anders reinschnuppern).
Solche Leute kenn ich irgendwie gar nicht. Erzähl mal wo du die so triffst? :D
Angehaucht durch die Diskussion in "Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?" (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122896.msg135080256/topicseen.html#new)
Viele sind der Meinung, der deutsche Markt ist übersättigt. Dafür kann es verschiedene Gründe haben, die sich mir nicht erschließen. Meine Gedanken dazu habe ich in dem Thread so formuliert,
"Schon ein bisschen schade viele übereinstimmende Meinungen zu hören was die deutsche Marktgröße angeht. Eigentlich gäbe es die Hoffnung, dass er genauso stark anwächst wie der englische Markt- wieso ist das nicht der Fall? Pop Culture-mäßig werden Rollenspiele im englischen Sprachraum immer beliebter. Critical Role, Stranger Things und anderer "Nerd"-Kram wird doch auch in Deutschland konsumiert, oder nicht? Außerdem ist Deutschland für ihre Brettspielkultur bekannt. Von Brettspielen ist es ein relativ kleiner Sprung über zu Rollenspielen, der aber anscheinend nicht stattfindet. Wäre eine interessante Diskussion, was die Barrieren für eine Ausbreitung des Rollenspiels in Deutschland sind :)"
Hier steht nicht zur Debatte, ob der Markt übersättigt ist- dafür bitte den anderen Thread nutzen. Hier geht es darum, wieso er nicht so rasant anwächst wie im englischen Sprachraum, was die Gründe dafür sind und was man tun könnte, um das zu ändern.
Ich würde vermuten, dass es hauptsächlich daran liegt, dass die USA einen deutlich größeren Binnenmarkt haben und dazu halt noch einen Internationalen. Im DORP-Cast hab ich mal gehört, dass D&D alleine in den USA deutlich mehr Umsatz fährt als der gesamte Umsatz mit Rollenspielen in Deutschland. Und selbst D&D ist noch lächerlich klein gegenüber dem, was GW so an Umsatz macht. Also nur um das mal ins rechte Licht zu rücken, der Rollenspielmarkt in den USA ist zwar deutlich größer, aber, so wie es sich für mich darstellt, immer noch weit entfernt davon, dass man Rollenspiel dort ernsthaft als „Mainstream“ bezeichnen könnte.
Was auch viel ausmachen wird, dass viele Deutschsprachige sich dennoch die englischen RPG-Produkte kaufen. Sei es, dass gar keine deutsche Version existiert (TOR2) oder die deutsche mangelhaft (The Witcher) ist oder schlichtweg hintennach hinkt (D&D 5e). In der Schweiz kommt es mir vor, dass fast nur noch D&D 5e richtig gut läuft. Midgard kennt kaum wer und DSA 5 stockt enorm. Andere deutschsprachige Systeme (zB SWADE) werden kaum verkauft in der Schweiz. Wenn ich weitere PF 2 Bücher haben möchte, müsste ich unterdessen auf den Versender mit dem grossen A zurückgreifen.
Wie viele der RQ Classic Unterstützer z.B. leben in einem deutschsprachigen Land?Das kann man ja nachgucken: 40 (plus vielleicht noch ein paar aus AT und CH). Also 2-3% der insgesamt 2175 Unterstützer. Und mindestens einer (ich) ist Doppelkäufer und hat auch beim deutschen RQ mitgemacht, welches dann der unermüdlichen Werbung von Andre deutlich besser für seine winzige Nische abgeschnitten hat, als man vermuten würde.
Was ist denn SWADE?
Bei SpliMo hatte ich Anfangs das Gefühl, dass da ganz ordentlich hype drum entstanden ist und es kamen ja auch ziemlich schnell neue Produkte hinzu. Inzwischen wirkte es auf mich so, als wäre das ziemlich eingeschlafen.
Ich wiederum würde annehmen, dass die 80% Marktdominanz von D&D in den USA mittlerweile auch für Deutschland gelten und somit ein Maximum von 100.000 für den Markt von anderen Systemen annehmen.
Jim Raggi hat mir einmal erzählt, er habe ein Angebot eines deutschen Verlages bekommen, der gerne Lamentations of the Flame Princess auf deutsch herausbringen wollte. Jim hat abgelehnt. Beim Online-Shop von Raggi machen Bestellungen aus Deutschland wohl einen großen Teil des Umsatzes aus, und Jim befürchtete, der Rückgang der Direktverkäufe nach Deutschland würde ihn mehr Geld kosten als ihm die Lizenzgebühren einbringen würden.
Wie kommst du auf diese Annahme?Einfach, weil ich auch keine anderen Zahlen kenne und so falsch nicht sein kann, denn 20.000 klingt für mich plausibel. Das haben DSA oder Call of Cthulhu und wahrscheinlich auch Shadowrun und vielleicht Pathfinder 2 als Auflage erreicht. Andere Systeme operieren eher im Bereich von 500 bis 3000 Exemplaren eines Buchs. System Matters bemerkte neulich, dass außer bei Beyond the Wall, wo sie schon 2x nachgedruckt haben und Dungeon World, wo der damalige Hype die Auflage gesteigert hatte, bereits 500 eine große Zahl ist.
Und das niemand mehrere Systeme spielt…Dass die angenommenen 400.000 und 100.000 Leute disjunkt habe ich nicht gesagt. Mir ging es darum, einfach mal eine Zahl für die theoretische Obergrenze eines Systems herzuleiten. Je mehr Leute verschiedene Systeme gleichzeitig spielen (und nicht nur kaufen), desto weiter sinkt diese Zahl dann auch.
Einfach, weil ich auch keine anderen Zahlen kenne und so falsch nicht sein kann, denn 20.000 klingt für mich plausibel.
Cool, freut mich, kaufe ich gleich noch mal was ein. :d
Mir hat der Jim mal erzählt, er bekommt ständig Lokalisierungsangebote aus aller Welt, aber die Leute sind alle planlos und wollen das Projekt dann Kickstartern, was dann für ihn ein Zeichen ist, dass sie nicht nur planlos sind, sondern auch zu arm. (sinngemäße Paraphrase)
Demnach fahren wir hier auch alle Automatik und hören Country?Laut Statista war 2021 der Marktanteil von Country in den USA bei 8%. Im Gegensatz dazu hören ca. 20% aller Deutschen gerne Schlager. Da sind wir hier also wesentlich krasser drauf ;-) Rock/Pop liegt ungefähr bei 50-60% in beiden Ländern. Nehme ich mal als Beispiel, dass es weniger Unterschied gibt, als vermutet. Hat natürlich nix mit Rollenspielen zu tun, ist mir schon klar.
Wir hatten hier Jahrzehnte DSA, demnach nie die Marktdominanz und Systemignoranz der USA.Wenn du konstant 20.000 DSA-Spielern (um einfach mal irgendeine Zahl zu nennen) aber auf einmal 100.000 D&D-Spielerinnen dazu kommen, verschieben sich die Verhältnisse, ohne das DSA absolut verliert. Ich denke, genau diesen Effekt beobachten wir aktuell in der Szene.
Wenn du konstant 20.000 DSA-Spielern (um einfach mal irgendeine Zahl zu nennen) aber auf einmal 100.000 D&D-Spielerinnen dazu kommen, verschieben sich die Verhältnisse, ohne das DSA absolut verliert. Ich denke, genau diesen Effekt beobachten wir aktuell in der Szene.
Wenn du konstant 20.000 DSA-Spielern (um einfach mal irgendeine Zahl zu nennen)
Rollenspiel ist ein Bildungshobby
Wenn du konstant 20.000 DSA-Spielern (um einfach mal irgendeine Zahl zu nennen) aber auf einmal 100.000 D&D-Spielerinnen dazu kommen, verschieben sich die Verhältnisse, ohne das DSA absolut verliert. Ich denke, genau diesen Effekt beobachten wir aktuell in der Szene.Sehe ich genau so. Wobei ich durchaus glaube, dass DSA auch absolut verliert, weil Leute von DSA zu D&D5 abwandern während es umgekehrt wohl weniger der Fall ist.
Wenn du konstant 20.000 DSA-Spielern (um einfach mal irgendeine Zahl zu nennen) aber auf einmal 100.000 D&D-Spielerinnen dazu kommen, verschieben sich die Verhältnisse, ohne das DSA absolut verliert. Ich denke, genau diesen Effekt beobachten wir aktuell in der Szene.
Laden 2 war eine wahre Fundgrube an Merchandise quer durch alle Genres. Freunde von Trading Miniature Games aus längst vergangenen Tagen hätten ihre Freude gehabt. Jetzt nicht mehr. Mein Ältester hat den Großteil seines Ersparten da gelassen. Auch hier bestand die „Rollenspiel-Abteilung“ ausschließlich aus D&D5E.
Rollenspiel ist ein Bildungshobby
Charmante Schwertlesben hatte 244 Unterstützer und 17,820€, das englische Original (https://www.kickstarter.com/projects/evilhat/thirsty-sword-lesbians) hingegen 8,152 Unterstützer und $298,568.
Ist es ein Zeichen von überlegener Qualität oder größerem Erfolg, dass DnD5 heimische Zäune überwinden kann, an denen die deutschen Eigenproduktionen gescheitert sind? Oder ist Hasbro nur einfach so übermächtig, dass die jedes erdenkliche Produkt überall hineindrücken können, wo sie es haben wollen?
Ursprünglich wars ja mit DSA auch ähnlich, die waren in den Spieleläden unter anderem deshalb vertreten, weil Schmidt Spiele DSA im Gesamtpaket ihres Sortiments in die Läden gebracht hat, da war quasi die Marktmacht von Schmidt Spiele ein relevanter Faktor.
Und D&D ist halt auf Social Media doch viel präsenter als zB DSA.Der Glücksfall bei D&D war, dass die 5E unbeabsichtigt sehr gut aufführbar ist. Andere Systeme wie z.B. DSA tuen sich dabei schwerer. Da gab es mal ein interessantes Video von Orkenspalter zu, warum sie sich für ihre 7G-Kampagne ein "hoch ist gut" System selbst gebastelt haben, dass die Original-DSA-Regeln zu benutzen. Für die Spielenden selbst funktionieren auch komplexere Systeme mit Bodenplänen, Taktik, allgemein langsameren Prozeduren, was Kampf oder Proben angeht, aber zum Zusehen ist das schlecht. Zudem viele auch nur Zuhören und nicht zusehen. Daher war die 5E anfangs erfolgreicher als Actual Play und jetzt befeuert sich das auf YT selbst: Immer mehr Leute sehen, dass ihre Kanäle besser laufen, wenn sie über die 5E sprechen und das führt dazu, dass es immer mehr Kanäle über 5E gibt.
Schweiz ist etwa 3/4 Deutsch.
Was auch eine Rolle spielt, ist das Marketing und die Zugänglichkeit der Systeme. Ein D&D ist zugänglicher als DSA. Eine höhere Hürde ist aber auch ein Grund, dass ein System weniger verkauft wird. Und D&D ist halt auf Social Media doch viel präsenter als zB DSA.
Der Glücksfall bei D&D war, dass die 5E unbeabsichtigt sehr gut aufführbar ist. Andere Systeme wie z.B. DSA tuen sich dabei schwerer. Da gab es mal ein interessantes Video von Orkenspalter zu, warum sie sich für ihre 7G-Kampagne ein "hoch ist gut" System selbst gebastelt haben, dass die Original-DSA-Regeln zu benutzen. Für die Spielenden selbst funktionieren auch komplexere Systeme mit Bodenplänen, Taktik, allgemein langsameren Prozeduren, was Kampf oder Proben angeht, aber zum Zusehen ist das schlecht. Zudem viele auch nur Zuhören und nicht zusehen. Daher war die 5E anfangs erfolgreicher als Actual Play und jetzt befeuert sich das auf YT selbst: Immer mehr Leute sehen, dass ihre Kanäle besser laufen, wenn sie über die 5E sprechen und das führt dazu, dass es immer mehr Kanäle über 5E gibt.
Ist es ein Zeichen von überlegener Qualität oder größerem Erfolg, dass DnD5 heimische Zäune überwinden kann, an denen die deutschen Eigenproduktionen gescheitert sind?Teils Teils.
Wird in den USA in den Medien Werbung für Rollenspiele gemacht?
Hier in deutschland sehe ich Werbung für Rollenspielen nämlich im Fernsehen nicht (mehr).
Blöde Frage, aber wer unter 60 schaut denn heute Fernsehen? Ich kenne eigentlich niemanden, der nicht bereits pensioniert ist, und nicht nur streamt.Hab noch ein paar Jährchen bis dahin, also meld ich mich mal. :)
Habt ihr denn das Gefühl, dass es rein an der Masse der englischsprachigen Menschen liegt? Was ist denn mit neuen deutschen Rollenspielen? Wieso können sie sich nicht so gut etablieren wie früher? (Reines Gefühl, ich kann das nicht belegen.) Die letzte große Rollenspiele waren doch SpliMo und Hexxer. Auch wenn viele mit D&D beginnen und nur dabei bleiben, wo ist denn die etablierte Masse an Rollenspielern, die das "neue" unterstützt, fördert oder kreiert?Böse gefragt: was denn neues?
Was ist denn mit neuen deutschen Rollenspielen? Wieso können sie sich nicht so gut etablieren wie früher? (Reines Gefühl, ich kann das nicht belegen.) Die letzte große Rollenspiele waren doch SpliMo und Hexxer. Auch wenn viele mit D&D beginnen und nur dabei bleiben, wo ist denn die etablierte Masse an Rollenspielern, die das "neue" unterstützt, fördert oder kreiert?Du meinst HeXXen 1733, oder? Das kam doch erst 2018 raus. Splittermond 2013/14. In welchen Abständen erwartest du denn neue große deutsche Rollenspiellinien?
Es gibt durchaus neues Zeug. Und das ist auch erfolgreich. Auch in Deutschland. auch in Deutsch. Tales from the Loop zum Beispiel.Tale from the Loop ist ein übersetztes schwedisches System.
Blöde Frage, aber wer unter 60 schaut denn heute Fernsehen? Ich kenne eigentlich niemanden, der nicht bereits pensioniert ist, und nicht nur streamt.Die Aussage ist grundlegend schon richtig. Für die Jugend ist das Internet die Werbeplattform Nr1, nicht mehr das Fernsehen.
Tale from the Loop ist ein übersetztes schwedisches System.
Du meinst HeXXen 1733, oder? Das kam doch erst 2018 raus. Splittermond 2013/14. In welchen Abständen erwartest du denn neue große deutsche Rollenspiellinien?
Tale from the Loop ist ein übersetztes schwedisches System.
Die Aussage ist grundlegend schon richtig. Für die Jugend ist das Internet die Werbeplattform Nr1, nicht mehr das Fernsehen.
Yep, HeXXen, mein Fehler, danke :) Und naja, mehr als alle vier Jahre ein richtiger Durchbruch wäre mein Anspruch. In gleicher Zeit gab es viele erfolgreiche englische Rollenspiele: the Spire, Ironsworn, Blades in the Dark, the One Ring 2e, Worlds Without Number, Conan/Dune/2d20 Spiele, Mörk Borg, Kids on Bikes, the Witcher RPG. Einige davon haben es übersetzt zu uns geschafft, aber selbst wenn wir die Diskrepanz zwischen englische und deutsche Spielerzahlen berücksichtigen möchte ich meinen, dass wir einfach nicht viele Rollenspiele produzieren, die genauso Fuß fassen wie im englischen Raum.
Wir (Ulisses) sitzen gerade daran das schöne System Dieseldrachen von Marc Söker auf den Markt zu bringen, vielleicht wird das ja der nächste Hit ;D
aber selbst wenn wir die Diskrepanz zwischen englische und deutsche Spielerzahlen berücksichtigen möchte ich meinen, dass wir einfach nicht viele Rollenspiele produzieren, die genauso Fuß fassen wie im englischen Raum.
Die Zeit, dass man Rollenspiele im Spieleladen gekauft hat, ist doch leider vorbei.
Heute kauft man im Internet. Und das bedeutet: "unbeteiligte" finden nicht über das Warenangebot zum Spiel.
Wir (Ulisses) sitzen gerade dran, das schöne System Dieseldrachen von Marc Söker auf den Markt zu bringen, vielleicht wird das ja der nächste Hit ;D
Ihr wollt wirklich wissen, was Dieseldrachen ist? Soll ich einen Thread dazu eröffnen?YES
Das wäre aber "Werbung", da ich der zuständige Redakteur bin. Ist das gewünscht?
Ja. Das internett hat aber eine sehr extreme "blasenbildungsfunktion" - in jeder hinsicht. Personalisierte Werbung kommt da dann noch erschwerend hinzu und macht das über den Tellerrand schauen noch sehr viel schwerer,... exemplarisch:
Was genau bedeutet das?
englischsprachige Rollenspiele erreichen viel mehr Menschen als deutschsprachige.
"Wie kommt man heute als unbeteiligter Mensch zum Rollenspielen?"
Dass diejenigen, die es betreiben, im Mittel ein überdurchschnittliches Bildungsniveau haben. Das ist für die Diskussion aber nebensächlich. Wenn dich der Satz stört, ignoriere ihn und nimm den Rest meines Posts. Da steckt der eigentliche Inhalt drin.
Was schon irgendwie schräg ist, dafür das es ja doch ein Hobby ist, wo es sehr stark um Kommunikation geht.
Ich bin eigentlich positiv überrascht dass wir mehrere deutsche Rollenspielverlage haben wo Leute davon leben können Nischenspiele wie Dungeon World einzudeutschen.
Gutes Marketing würde genau in angrenzenden Blasen Werbung schalten, z.B. bei Computer-Rollenspielern. Ob das geschieht weiß ich leider nicht, weil ich direkt in der PnP-Bubble lebe. Bei Instagram kriege ich z.B. fast nur PnP- und Geeky-T-Shirts-Werbung zu sehen...
Als Datenpunkt: Als DNDBeyond noch zu Fandom gehörte, gab es regelmäßig bei "Honest Trailers" von ScreenJunkies auf YouTube Werbung für DNDBeyond.
Bei Youtube kriege ich übrigens viel Roll20-Werbung. Lebe aber nicht im deutschen Sprachraum und habe eigentlich auch alles auf Englisch konfiguriert. Ich bin bei meinen Österreich-Urlauben immer schockiert wieviel Get-Rich-Fast-Schrott-Spam-Werbung euer Youtube hat.
Rollenspiel ist Gespräch mit Stützrädern. >;D
Die Zeit, dass man Rollenspiele im Spieleladen gekauft hat, ist doch leider vorbei.In der Schweiz werden Rollenspiele primär über kleinere Spieleläden verkauft. Im Buchhandel hingegen sieht man kaum Rollenspiele.
Heute kauft man im Internet. Und das bedeutet: "unbeteiligte" finden nicht über das Warenangebot zum Spiel.
Naja. Rollenspiel strukturiert zwischenmenschliche Kommunikation mit übersichtlichen und deutlich sichtbaren Regeln. Das ist natürlich gerade für Leute hilfreich, die sich sonst mit dem Zwischenmenschlichen schwer tun.
Rollenspiel ist Gespräch mit Stützrädern. >;D
Habt ihr denn das Gefühl, dass es rein an der Masse der englischsprachigen Menschen liegt? Was ist denn mit neuen deutschen Rollenspielen? Wieso können sie sich nicht so gut etablieren wie früher? (Reines Gefühl, ich kann das nicht belegen.) Die letzte große Rollenspiele waren doch SpliMo und Hexxer. Auch wenn viele mit D&D beginnen und nur dabei bleiben, wo ist denn die etablierte Masse an Rollenspielern, die das "neue" unterstützt, fördert oder kreiert?
Und naja, mehr als alle vier Jahre ein richtiger Durchbruch wäre mein Anspruch.
In der Schweiz werden Rollenspiele primär über kleinere Spieleläden verkauft.
Man denke mal an die Texte zur goldenen Zeit von DSA, dein Nick legt nahe, dass du die kennst, wenn die Momo Evers was über den aventurischen Dschungel geschrieben hat, mein lieber Herr Gesangsverein.Ich kenne jeden DSA-Hintergrundband von 1 bis 4.1 und die meisten von 5. Im Laufe der Zeit habe ich den Schreibstil allerdings als immer mühsamer und schwafeliger empfunden (das gilt übrigens auch für Splittermond) und bevorzuge inzwischen knackige Beschreibungen, die genau das liefern, was mich zu Abenteuern inspiriert. Aber das ist mein persönlicher Geschmack.
Gilt ja anders herum auch, weswegen man Texte oft lieber im englischen Original liest als in der Übersetzung.Ich nicht. Ich lese Englisch problemlos, wenn ich es nicht auf Deutsch kriege. Wenn eine deutsche Übersetzung vorhanden ist, werde ich immer die nehmen. Aber das ist wiederum persönlicher Geschmack und ich kann leider auch nicht einschätzen, welche Einstellung am Markt verbreiteter ist.
Dazu noch eine Frage:
Die englischsprachigen Rollenspiele gehen inzwischen in die zig Tausende. Praktisch jede denkbare Variante wurde gemacht oder kommt in unglaublichem Takt raus. Übersetzungen sind deutlich günstiger und damit wohl auch profitabler als Eigenarbeiten.
Abgesehen von Nationalstolz und persönlichen Lieblingsprojekten von Autoren - Was hat ein deutscher Verlag und die deutsche Rollenspielszene eigentlich von originär deutschen Rollenspielen? Mir persönlich ist es völlig egal, ob ein tolles neues Rollenspiel aus Deutschland kommt oder eine Übersetzung ist, solange die Übersetzung gut gemacht ist. Was hätte das Label "RPG Made in Germany" für euch für eine Bedeutung, dass der Erscheinungstakt/Anteil solcher Systeme überhaupt relevant ist?
Borbarad Kampagne statt Wheeloftime. Wenn selbstbewusste weibliche Kämpferinnen der Fokus werden soll, dann halt aus der Perspektive der Amazonen, welche ja gleich zu Beginn der Invasion der Verdammten mitten im Geschehen waren.Ja klar, und dann hast du den Jugendschutz am Hals, wenn das originalgetreu umgesetzt wird. Im Vergleich zur Borbarad-Kampagne ist vieles, das zur Zeit in den Medien läuft, Kinderkram.
Deutschsprachig:Laut bpb (https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/globalisierung/52515/weltsprache/) ist Englisch Erst- oder Zweitsprache von rund “940 Millionen Menschen”. Gerade bei Kickstartern gehe ich davon aus, das der Unterschied zwischen Erst- und Zweitsprache klein ist. Daher sind wir eher bei:
Schweiz: 8,6 Mio Östereich: 8,9 Deutschland: 83,1
Englischsprachig:
Vereiniges Königreich: 67,2 Australien: 25,8 USA: 331,4
Ich hab alle Einwoherzahlen genommen, wohl wissend das es etwa in der Schweiz vieleicht nur 1/3 ausmacht.
Wikipedia sagt auch Englischsprachig sind etwa 340 Mio Deutsch etwa 90 - 105 Mio Das passt soweit mit den Ausgesuchten Ländern in etwa.
Anzahl der Backer in PPM (PeoplePerMillion)
D: 244 / 100 = 2,4
E: 8152 / 340 = 23,9
Geld:
D: 178,2 €PM
E: 878,1 $PM
Bei SpliMo hatte ich Anfangs das Gefühl, dass da ganz ordentlich hype drum entstanden ist und es kamen ja auch ziemlich schnell neue Produkte hinzu. Inzwischen wirkte es auf mich so, als wäre das ziemlich eingeschlafen.Ein Freund, der lange SpliMo gespielt hat, meinte dazu, dass die Regeln anfangs eingängig sind, aber bei langem Spiel durch Interaktion zwischen den Regeln immer komplexer werden, bis sie kaum mehr zu überblicken sind.
Ich nicht. Ich lese Englisch problemlos, wenn ich es nicht auf Deutsch kriege. Wenn eine deutsche Übersetzung vorhanden ist, werde ich immer die nehmen. Aber das ist wiederum persönlicher Geschmack und ich kann leider auch nicht einschätzen, welche Einstellung am Markt verbreiteter ist.Demnach die Qualität von Übersetzungen allgemein abnimmt (man betrachte mal die Synchro von Filmen und Serien - was da in der Übersetzung verbockt wird, ist oft haarsträubend), ist mein Eindruck, dass deren Bedeutung eben weniger wird. Allerdings scheint es eine Schere zu geben - die Gruppe derer, die das Original bevorzugt wächst, gleichzeitig aber auch die Gruppe derer, für die Englisch abschreckend ist. Das mag durchaus demographische Gründe haben.
Deutschsprachig:Wieder mal Südtirol vergessen. Danke. >:( ;)
Schweiz: 8,6 Mio Östereich: 8,9 Deutschland: 83,1
Dazu noch eine Frage:
Die englischsprachigen Rollenspiele gehen inzwischen in die zig Tausende. Praktisch jede denkbare Variante wurde gemacht oder kommt in unglaublichem Takt raus. Übersetzungen sind deutlich günstiger und damit wohl auch profitabler als Eigenarbeiten.
Abgesehen von Nationalstolz und persönlichen Lieblingsprojekten von Autoren - Was hat ein deutscher Verlag und die deutsche Rollenspielszene eigentlich von originär deutschen Rollenspielen? Mir persönlich ist es völlig egal, ob ein tolles neues Rollenspiel aus Deutschland kommt oder eine Übersetzung ist, solange die Übersetzung gut gemacht ist. Was hätte das Label "RPG Made in Germany" für euch für eine Bedeutung, dass der Erscheinungstakt/Anteil solcher Systeme überhaupt relevant ist?
...eventuell hätte und sollte es nur Einen Verlag geben. Dann wäre auch ein Umsatz möglich der auf Lange sicht für den Rollenspielmarkt gelohnt hätte.Ironie?
Ironie?
"Übersetzungen sind deutlich günstiger" ... ähm... eine GUTE Übersetzung ist mehr als "nimm einen englischen text und übersetze diesen wörtlich ins Deutsche" daher kostet das schon einiges. Dazu hast du immer noch Lizensgebühr und Druckkosten.Übersetzungen sind sicherer: Da ist schon erwiesen, dass es (vermutlich) Interesse gibt.
Laut bpb (https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/globalisierung/52515/weltsprache/) ist Englisch Erst- oder Zweitsprache von rund “940 Millionen Menschen”. Gerade bei Kickstartern gehe ich davon aus, das der Unterschied zwischen Erst- und Zweitsprache klein ist. Daher sind wir eher bei:Nachtrag, gleiche Quelle (hätte ich mal zuende lesen sollen): „Der British Council schätzt, dass weltweit rund 1,75 Milliarden Menschen Englisch "auf einem alltagstauglichen Niveau" sprechen.“
E: 8152 / 940 = 8.7
Das ist immernoch das dreieinhalb-fache von Deutschland,, aber deutlich näher dran.
Wenn du jetzt noch einrechnest, dass Innovative Produkte in größerer Zahl (um besondere Umstände auszulassen) eher dort finanziert werden, wo Leute davon leben können, passt das schon zusammen.
Übersetzungen sind sicherer: Da ist schon erwiesen, dass es (vermutlich) Interesse gibt.
Nein. Wenn man als Einziger Verlag die Lizenzen Kauft. Dann kannst du dich damit Beschäftigen. Weißt wann du Leute brauchst wann nicht. Langsam ran gehen, dann welche zukaufen und neue Produkte hinein nehmen. Usw...Monopole sind nie gut.
Für mich ist die Frage umgekehrt. Wieso sollte es reguläre made-in-Germany RPGs nicht geben?Es gibt keinen Grund, warum sie es nicht geben sollte. Aber ob sie nötig sind, ist halt für mich fraglich.
"Übersetzungen sind deutlich günstiger" ... ähm... eine GUTE Übersetzung ist mehr als "nimm einen englischen text und übersetze diesen wörtlich ins Deutsche" daher kostet das schon einiges. Dazu hast du immer noch Lizensgebühr und Druckkosten.Das ist schon klar. Aber insgesamt ist es immer noch günstiger und weniger Risiko als Eigenarbeiten. Und das kommt nicht von mir, sondern von Aussagen mehrerer deutscher Verlage in den letzten Jahren.
Es gibt keinen Grund, warum sie es nicht geben sollte. Aber ob sie nötig sind, ist halt für mich fraglich.Ich denke, sie sind wichtig.
Monopole sind nie gut.
Ich sage nicht, dass es keine deutschen Eigenproduktionen geben sollte. Aber ich sehe es auch nicht als Katastrophe, wenn es keine oder nicht so viele oder zumindest keine neue Riesenlinie alle 2 Jahre gibt, so lange Spielmaterial auf Deutsch (auch als Übersetzung) verfügbar ist.
Als offensichtlichstes Beispiel: Könnt ihr euch vorstellen, wie Deutschland in den Schatten (SR) geworden wäre, wenn es von einer Gruppe in den USA geschrieben worden wäre?Da würde ich nicht verallgemeinern. Cthulhu: Berlin ist eine amerikanische Produktion und hat eigentlich ziemlich gute Kritiken im deutschen Raum. Und bei reinen Fantasy-Settings ist das sowieso nicht relevant.
Wie gesagt, kommt Gutes Zusatz Material kann man sich auf dieses und, weil man einen Verlag ist, auf andere Systeme ein Fließen lassen. Aber auf Betracht, wenn neue Systeme kommen, ein Blick nach hinten nehmen. Von älteren Systeme könne man den Text abschreiben. Aber System gebunden Einfließen.Tut mir leid, das verstehe ich textuell nicht.
Als offensichtlichstes Beispiel: Könnt ihr euch vorstellen, wie Deutschland in den Schatten (SR) geworden wäre, wenn es von einer Gruppe in den USA geschrieben worden wäre?
Tut mir leid, das verstehe ich textuell nicht.
(Ich habe deutsche/österreichische Fantasy gelesen, aber nicht reproduzierbar einen Unterschied wahrgenommen, der mir positiv hervorgestochen wäre).Ich habe auch Jahre gebraucht, bis ich was gefunden habe. Es reicht ja nicht, Muttersprachler zu sein, die Schreibenden müssen so gut sein, dass sie die Sprache wirklich in all ihren Möglichkeiten nutzen, und das ist selten. Meiner Ansicht nach noch seltener in Bereichen, in denen Leute es gewohnt sind, Übersetzungen zu lesen. Damit wissen sie gar nicht, was sie verpassen und neue Schreibende wissen gar nicht, was sie erreichen könnten.
Ich habe auch Jahre gebraucht, bis ich was gefunden habe. Es reicht ja nicht, Muttersprachler zu sein, die Schreibenden müssen so gut sein, dass sie die Sprache wirklich in all ihren Möglichkeiten nutzen, und das ist selten. Meiner Ansicht nach noch seltener in Bereichen, in denen Leute es gewohnt sind, Übersetzungen zu lesen. Damit wissen sie gar nicht, was sie verpassen und neue Schreibende wissen gar nicht, was sie erreichen könnten.d.h. dein Argument ist, dass mehr deutsche Eigenproduktionen zu mehr deutschsprachigen Perlen und der Entwicklung einer besseren Sprache und Schreibstil in der Rollenspielszene führen (würde), als es Übersetzungen liefern (können)? Verstehe ich dich da richtig?
Auch im Englischen gibt es viel, das durch eine Übersetzung wenig verliert. Ich bin ja nur durch eine Englische Perle darauf aufmerksam geworden, wie viel ich verpasse.
Schon Okay.War keine Anklage, sondern die Hoffnung auf Erklärung/Umformulierung ;). Würde es ja gerne verstehen.
Ein Freund, der lange SpliMo gespielt hat, meinte dazu, dass die Regeln anfangs eingängig sind, aber bei langem Spiel durch Interaktion zwischen den Regeln immer komplexer werden, bis sie kaum mehr zu überblicken sind.
Es gibt ja ein paar Ausnahmen, siehe z.B. HeXXen, was ja wirklich auch mal über das GRW hinausgeht, aber sonst?Wieviel Prozent der nicht-deutsprachigen Linien gehen denn über 1-3 Bücher raus? Und wie viele sind wirklich große Reihen mit mehr als 10 Büchern?
Ich denke das Übersetzen einfacher ist, als was eigenes zu entwickeln und da vermutlich auch das wirtschaftliche Risiko höher ist.
Nur warum bekommen das andere Länder gebacken und ich glaube nicht, das Frian Ligan tausend Mitarbeiter haben.
Ohne das jetzt böse zu meinen, aber wer aus den Verlagen ist denn wirklich ausgebildeter Redakteur und/ oder professioneller Übersetzer?
Trotzdem sagen sich wohl viele, ok etwas aus dem Englischen zu übersetzen, bekommen wir schon irgendwie hin.
Und jetzt fragt euch mal, wieviele aus der deutschen Rollenspielszene tatsächlich Gamedesign u.ä. studiert haben.
d.h. dein Argument ist, dass mehr deutsche Eigenproduktionen zu mehr deutschsprachigen Perlen und der Entwicklung einer besseren Sprache und Schreibstil in der Rollenspielszene führen (würde), als es Übersetzungen liefern (können)? Verstehe ich dich da richtig?
Und warum entwickeln wir dann so verhältnismäßig wenige Spiele und versuchen so viele zu übersetzen?
Salopp gesagt: es ist ja schon so gut wie alles da, warum also das Rad krampfhaft neu erfinden wollen? ;)
Als offensichtlichstes Beispiel: Könnt ihr euch vorstellen, wie Deutschland in den Schatten (SR) geworden wäre, wenn es von einer Gruppe in den USA geschrieben worden wäre?
Als offensichtlichstes Beispiel: Könnt ihr euch vorstellen, wie Deutschland in den Schatten (SR) geworden wäre, wenn es von einer Gruppe in den USA geschrieben worden wäre?Echt? Diese Klischee-Sammlung hätte doch auch aus den USA stammen können. Da war ja 7th Sea nuancierter.
Laut bpb (https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/globalisierung/52515/weltsprache/) ist Englisch Erst- oder Zweitsprache von rund “940 Millionen Menschen”. Gerade bei Kickstartern gehe ich davon aus, das der Unterschied zwischen Erst- und Zweitsprache klein ist. Daher sind wir eher bei:
E: 8152 / 940 = 8.7
Das ist immernoch das dreieinhalb-fache von Deutschland,, aber deutlich näher dran.
Wenn du jetzt noch einrechnest, dass Innovative Produkte in größerer Zahl (um besondere Umstände auszulassen) eher dort finanziert werden, wo Leute davon leben können, passt das schon zusammen.
Echt? Diese Klischee-Sammlung hätte doch auch aus den USA stammen können. Da war ja 7th Sea nuancierter.Sehe ich anders. Ich komme aus Karlsruhe, und zumindest hier, wo ich es einschätzen kann, passt das echt gut und liefert spannendes Abenteuermaterial. Dass du es als Klischees siehst, mag daran liegen, dass du aus Deutschland kommst und dir vieles davon geläufig ist. Zumindest in Karlsruhe wurden Themen aufgegriffen und zu spannendem Abenteuermaterial gemacht, die eben nicht mal kurz in fremdsprachlicher Recherche auftauchen.
d.h. dein Argument ist, dass mehr deutsche Eigenproduktionen zu mehr deutschsprachigen Perlen und der Entwicklung einer besseren Sprache und Schreibstil in der Rollenspielszene führen (würde), als es Übersetzungen liefern (können)? Verstehe ich dich da richtig?Ja.
Und warum entwickeln wir dann so verhältnismäßig wenige Spiele ...
Das kann man schon so sehen. Vielen Leuten ist aber im Rollenspielbereich der Stil eher egal, weil die Bücher doch eher Gebrauchsansweisungen sind, die sich vielleicht mit der sprachlichen Qualität von MMORPGs messen müssen es und wenn die Autoren glauben sie wären literarisch unterwegs wird es im besten Fall "panthergleich". ~;DLiterarisch und Schreibqualität sind ja gerade nicht gleichbedeutend. Schreib ein Rollenspiel, das gleichzeitig Leute beim Lesen packt, damit sie erst auf der letzten Seite merken, dass ein Tag vorbei ist, das leicht am Spieltisch nutzbar ist, einen klasse Steinbruch für Abenteuer liefert, beim ersten Lesen verständlich ist, und gleichzeitig einen sofortigen Einstieg in die Charaktererschaffung liefert. Und ein Thema liefert, das Leute ausprobieren wollen. Habe ich was vergessen? Das alles zusammen hinzubekommen, ist Schreibqualität.
Ich komme aus Karlsruhe,...
Das hört man ja öfters in Interviews mit deutschen Rollenspiel-Autoren: "Ich komme leider viel zu selten zum Spielen." oder "Für eine regelmäßige Runde fehlt mir leider die Zeit".Übersetzt: Ich verdiene so wenig pro Stunde, dass ich keine Zeit zum Spielen habe, wenn ich am Ende des Monats noch genug zu essen haben will.
Übersetzt: Ich verdiene so wenig pro Stunde, dass ich keine Zeit zum Spielen habe, wenn ich am Ende des Monats noch genug zu essen haben will.
Und jetzt fragt euch mal, wieviele aus der deutschen Rollenspielszene tatsächlich Gamedesign u.ä. studiert haben.
Übersetzt: Ich verdiene so wenig pro Stunde, dass ich keine Zeit zum Spielen habe, wenn ich am Ende des Monats noch genug zu essen haben will.
EDIT: Das Spielen sollte eigentlich ein bezahlter Teil des Jobs sein.
Wieso ist die Größe des Marktes wichtig?
Schon allein von der Masse an bestehenden Produkten die in über 45 Jahren gedruckt worden sind ist doch schon mehr da, als irgendwer lesen oder gar spielen könnte.
Übersetzt: Ich verdiene so wenig pro Stunde, dass ich keine Zeit zum Spielen habe, wenn ich am Ende des Monats noch genug zu essen haben will.
EDIT: Das Spielen sollte eigentlich ein bezahlter Teil des Jobs sein.
Die meisten welche (Rollen-) Spiele Entwickeln die ich kenne haben aber einen Hauptjob der nichts (oder wenig) mit dem Spielen zu tun hat. Gut bei einem kann ich es nicht einschätzen. Am Hungertuch nagt aber keiner und spielen tun alle.Ich meine die Vollzeit-Leute. Als Nebenspaß mach ich das auch und nag' auch nicht am Hungertuch, aber das ist nicht das gleiche.
Ich meine die Vollzeit-Leute.Die Vollzeit-Leute in der deutschen Rollenspielbranche kann man an 1-2 Händen abzählen.
Ich meine die Vollzeit-Leute. Als Nebenspaß mach ich das auch und nag' auch nicht am Hungertuch, aber das ist nicht das gleiche.
Die Vollzeit-Leute in der deutschen Rollenspielbranche kann man an 1-2 Händen abzählen.
Hauptberuflich und hab hier keine hungernden TücherHast du Zeit zum Spielen?
Sind wir jetzt echt bei "ham die das überhaupt gelernt"? Klein mag er ja sein, aber wohl sehr deutsch ;)
Ich meine die Vollzeit-Leute. Als Nebenspaß mach ich das auch und nag' auch nicht am Hungertuch, aber das ist nicht das gleiche.
Hast du Zeit zum Spielen?Ich möchte die Frage ergänzen, wenn das erlaubt ist, und zwar darum, ob sich gegebenenfalls die Art des Spielens durch die Professionalisierung verändert hat. Man sagt ja manchmal, man könne "sein Hobby nicht zum Beruf machen".
(danke für die Antwort!)
Ich habe zwei Gruppen, mit denen ich jeweils dienstags und sonntags alle 14 Tage (2-5 Stunden) digital spiele. Dabei kommt auf den Tisch, wozu wir Bock haben (auch nicht Ulisses-Sachen ;)). Mit den Gruppen teste ich auch Abenteuer, die publiziert werden sollen (ja, wir testen alle Abenteuer). Dann spiele ich einmal im Monat am Tisch (8-10 Stunden). Ab nächsten Monat biete ich monatlich One-Shots für Autoren von Die Schwarze Katze an. Das werden z.T. Tests, zum Teil einfach so. Wenn Termindruck bei einem Produkt ist, finden auch außer der Reihe Tests statt. Ich habe zwar einen kleinen, aber sehr aktiven Spielerpool.Danke für den Einblick!
Wenn wir "zum Spaß" spielen, spiele ich wie jeder. Tests sind was anderes. Das ist Arbeit, da ich mir viele Notizen machen muss und das Spiel unterbrochen wird, wenn bei den Spielern oder mir Unklarheiten herrschen. Außerdem sind die Kämpfe meist noch nicht gut gebalanced, sodass Kämpfe oftmals im ersten Anlauf nicht zu Ende gekämpft werden.
Wenn wir "zum Spaß" spielen, spiele ich wie jeder. Tests sind was anderes. Das ist Arbeit, da ich mir viele Notizen machen muss und das Spiel unterbrochen wird, wenn bei den Spielern oder mir Unklarheiten herrschen. Außerdem sind die Kämpfe meist noch nicht gut gebalanced, sodass Kämpfe oftmals im ersten Anlauf nicht zu Ende gekämpft werden.
Ja, weiß nicht. Bestimmt, aber da bin ich zu oldschool und konservativ. Es muss am Tisch klappen, ich traue diesem neumodischen Kram nicht....
Ulisses hat da schon mehr.
Aber ich denke nach den großen Zwei (Ulisses und Pegasus) ist die Luft dünn und wird das Potenzial knapp.
Ja, weiß nicht. Bestimmt, aber da bin ich zu oldschool und konservativ. Es muss am Tisch klappen, ich traue diesem neumodischen Kram nicht....Außerdem kannst du das am Computer machen, aber dann kommt jemand auf die Idee, dass die Hügellandschaft (Flufftext) sich toll für einen Hinterhalt eignen würde und das ganze Balancing ist für die Katz :-)
Außerdem kannst du das am Computer machen, aber dann kommt jemand auf die Idee, dass die Hügellandschaft (Flufftext) sich toll für einen Hinterhalt eignen würde und das ganze Balancing ist für die Katz :-)
Ich würde an der Stelle nochmal hinterfragen was ein Hauptberuflicher Rollenspielentwickler ist,...
Sicher haben Ulisses und Pegasus mehr Mitarbeiter als 10 aber nicht alle von denen werden Rollenspielentwickler in Vollzeit sein.
Wieviel % der Arbeitzszeit wird wirklich "Rollenspielentwicklung" sein? Was beinhaltet das? Spieltesten? (sicher) Abenteuer dafür schreiben? (würde ich nicht so sehen) Das Regelwerk Layouten? (Nein) Eine Druckerei suchen? (auch nicht) Kommunikation mit der Community? (auch nein).
Ich würde an der Stelle nochmal hinterfragen was ein Hauptberuflicher Rollenspielentwickler ist,...
Sicher haben Ulisses und Pegasus mehr Mitarbeiter als 10 aber nicht alle von denen werden Rollenspielentwickler in Vollzeit sein.
Wieviel % der Arbeitzszeit wird wirklich "Rollenspielentwicklung" sein? Was beinhaltet das? Spieltesten? (sicher) Abenteuer dafür schreiben? (würde ich nicht so sehen) Das Regelwerk Layouten? (Nein) Eine Druckerei suchen? (auch nicht) Kommunikation mit der Community? (auch nein).
Beim Bundesanzeiger listet Ulisses ihr Vermögen (Aktiva und Passiva) nach Ablauf des Geschäftsjahres 2021 bei 4,3 Millionen Euro. Nur um mal eine Zahl in den Raum zu werfen.Das wirkt knapp für eine Kreativfirma. Etwa ein Jahr Puffer für Personalkosten, wenn mal ein Projekt nicht läuft.
Das wirkt knapp für eine Kreativfirma. Etwa ein Jahr Puffer für Personalkosten, wenn mal ein Projekt nicht läuft.
Der US-Zweig ist beim Bundesanzeiger, zumindest soweit ich weiß, nicht berücksichtigt.
Das sieht bei ihnen aber so nicht aus. Ulisses wächst seit Jahren beständig.Das ist toll, hat aber nicht damit zu tun, wie viele Reserven sie haben.
Das ist toll, hat aber nicht damit zu tun, wie viele Reserven sie haben.
Wobei ich nicht BWL’er genug bin (sprich: gar nicht), um sagen zu können, ob das im Vergleich zu anderen Firmen viel oder wenig ist. Ich sehe nur, dass ich es gefährlich knapp finde. Vielleicht ist es für eine Firma sogar ungewöhnlich gut, einen Jahreslohn an Sicherheiten zu haben.