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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Vanis am 19.06.2002 | 14:13

Titel: Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Vanis am 19.06.2002 | 14:13
Hallo erstmal an alle und insbersondere an Dorin, der mich auf dieses Forum aufmerksam gemacht hat und in seiner netten Art mich genötigt hat doch mal vorbeizuschauen  ;) !!!

Ein leidiges Thema, das mich durch meine gesamte Spielleiterkarriere immer wieder beschäftigt: Lasse ich Chars sterben, wenn es die Würfel verlangen?

Eigentlich sollte es keine Frage sein. Es ist nur ein Spiel, in dem vorgesehen ist, dass die Rolle, die man übernommen hat, auch sterben kann. Nur gibt es da ja noch leidige andere Faktoren.

Vielleicht ist es einfach schade, wenn ein Spieler, der sich gerade in eine Rolle eingelebt hat, seinen Char verliert.
Es ist auch nervig am Anfang der Spielrunde draufzugehen und dann die ganze Zeit daneben zu sitzen.
Und schlussendlich soll es Systeme geben, in denen man nach den Regeln quasi in jedem Kampf Verluste hat (Gerüchten zu Folge ist das auch so in Realität). Macht es Sinn jede Spielrunde neue Chars einzubauen?
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Samael am 19.06.2002 | 14:19

Macht es Sinn jede Spielrunde neue Chars einzubauen?


mE nicht. Wenn die Würfel sagen, dass ein Char tot ist, dann wird halt dran gedreht, bzw. die Sache etwas abgemildert (Bewußtlosigkeit, Verlust von Gliedmaßen oder Attributsstufen etc.). Wenn jedoch ein Kampf völlig falsch eingeschätzt (die Charaktere greifen einen übermächtigen Gegner an, vor dem sie besser hätten fliehen sollen) oder sinnlos begonnen wurde, dann wird zunächst (im Spiel) gewarnt, und dann gestorben ;).
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Sara Pink [DA] am 19.06.2002 | 14:33
Hmm... ich denke, wenn ein Char wirklich immer stribt und man immer wieder einen neuen machen muss, ist das wirklich nervig und auch nicht sinnvoll !!
Da sollte man wirklich irgendwie die Würfel umgehen und sagen, dass man bewusstlos ist, oder irgendetwas Amputiert wird, mand auerhaften Schaden bekommt, was weiss ich ... da gibts viele Möglichkeiten ...
Wenn allerdings der Char schon lange genug dabei ist und er nach einem guten kampf getroffen ist und dann die Würfelprobe versemmelt, sollte man schon konsequent sein und den Char sterben lassen ... auch wenn das immer sehr schwer ist.
Die Würfel stehen nunmal für das unsagbare, das Schicksal, das wir nicht bestimmen können!
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Vanis am 19.06.2002 | 14:33
@Samuel

Dazu muss ich zwei Sachen anmerken:
1.) Irgendwann könnte es den Spielern auf den Geist gehen mit Verstümmelungen durch die Weltgeschichte zu laufen und die bleiben bei tödlichen Wunden nie aus. In einer Fantasy- oder Science-Fictionwelt mag man das ja noch beheben können.

2.) Wenn tödliche Wunden in normalen Kämpfen, in denen die Spieler sich nicht mit Göttern anlegen, abgeschwächt werden, dann habe ich schon bei einigen Spielern erlebt, dass sie garnichts dagegen hatten, wenn ihr Char sterben würde. Ein paarmal zu oft vom SL gerettet und man verliert den Spielspaß, zumindest einige Spieler.

Ich denke ein gesunder Mittelweg sollte reichen: Bei wichtigen Kämpfen sollte durchaus die Möglichkeit bestehen draufzugehen. Wozu heißt der Oberfiesling wohl so, wenn die Chars nicht auch das Risiko eingehen müssen zu sterben.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 19.06.2002 | 14:41
Der Tod von Charakteren sollte absolut tabu sein,  auch wenn es in vielen Systemen die Möglichkeit zum Wiederbeleben gibt. Es macht keinen Sinn, wenn ein Spieler sich viel Mühe beim Erstellen eines Chars gemacht hat, ihn über Jahre weiterentwickelt und ihn dann wegen eines verbockten Wurfs verliert. Das hat nur enttäuschte Spieler zur Folge.
Der SL sollte Kämpfe so ausbalancieren, dass die SC sie in der Regel überleben. Notfalls muss er eben zu ihren Gunsten schummeln oder sich irgendwelche spektakuläre Rettungen in letzter Sekunde überlegen.
Andererseits sollten die Spieler soviel Verantwortung und Selbstdisziplin aufbringen, sich nicht darauf zu verlassen, dass der SL die Chars schon nicht sterben lässt. Das würde dazu führen, dass sie blind in alle Gefahren stürzen, was nicht meiner Auffassung von Rollenspiel entspricht. Blindwütige und dämliche Aktionen sollten nicht mit dem Tod, sondern mit anderen empfindlichen Folgen bestraft werden. Wenn ein Ritter so doof ist, einen schwarzen Drachen frontal anzugreifen, dann kann der SL die Schadenswürfel beim Odem so hinschummeln (dafür gibts ja Sichtschirme), dass der Char mit einem TP rauskommt, die Säure aber seine wertvolle magische Rüstung zerstört.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 19.06.2002 | 14:45
Und um so etwas zu vermeiden,wie Tod durch Würfelpech haben viele Systeme Schicksalspunkte,Karma,Heropoints,Glückspunkte oder wie man es auch immer nennen mag.
So schnell stirbt man also nicht unbedingt und wenn ein Spiell diese Punkte nicht hat,dann führt man es einfach ein.Das ist doch kein Problem.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 19.06.2002 | 14:50
Ja, kenne ich von Shadowrun. Ist ne gute Sache. Verlust von Karmapoolwürfeln tut wehm, rettet aber den Char.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Jestocost am 19.06.2002 | 14:51
Ich glaube, die Sterblichkeitsrate hängt sehr vom gespielten Genre ab.

In einer typischen D&D Runde sollte die Gefahr auch immer vorhanden sein, dass ein Charakter stirbt - aber dafür gibt es schließlich ja auch Wiederbelebungssprüche.

By SF und Cyberpunk gibt es auch oft sowas wie das Trauma- oder Karma-Team, das tödlich verletzte Charaktere nochmal von der Schippe springen lässt.

Und bei typischen Horrorkampagnen (Cthulhu, Unknown Armies) gehört der mögliche Tod einfach zu einem spannenden Spiel dazu...

In einem gebe ich aber trotzdem Drizzt recht: Charaktere sollten nicht durch einen blöden Wurf sterben oder durch eine Zufallsbegegnung (Naja, wenn die Würfel es sagen, dann trifft meine erste Stufe Gruppe halt auf die Tarrasque... Pech gehabt...)

Der Tod eines Charakters muss ein Teil der zusammen geschaffenen Geschichte sein - nur dann macht er Sinn und hat auch eine ästhetisch befriedigende Wirkung - und führt dann auch nicht zu verärgerten Spielern.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Selganor [n/a] am 19.06.2002 | 14:56
Fuer gewoehnlich sterben bei mir recht selten Charaktere (Ausnahmen: Systeme die darauf ausgelegt sind: Paranoia, Kobolds Ate My Baby, Ninja Burger, ...)

Sollte es allerdings zu idiotischen Handlungen des SPIELERS kommen, so kann der Charakter schon mal sterben... Beispiele die (durch grosses Glueck des Spielers) nur in einem Fall toedlich endeten:
Auch schonmal in "Toedlicher Ritt" zitiert:
- Rappan Athuk (Moench Stufe 3): Ein Oger haut ihn einmal und er kommt von 20+x auf 9 Hitpoints. Der naechste Treffer wuerde ihn wohl mindestens umhauen wenn nicht gar gleich toeten... Er steht als einziger im Raum der Rest der Gruppe feuert von draussen (die Oger koennen nicht so gut raus) aber er haelt es nicht mal fuer noetig einem der Heiler (sie hatten mindestens zwei) ein "Ich bin SEHR schwer verletzt" zukommen zu lassen...
- Mystara (Zwergenbarbar Stufe 4): Ein Troll taucht auf und macht Drohgebaerden, da er nicht wirklich Lust zum Kaempfen hat... Der Zwerg hat gute Chancen einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen, aber er macht einen Charge... (Achja, er hatte weder magische Waffen noch sonstige magischen Gegenstaende die ihm haetten weiterhelfen koennen und von der Gruppe wusste NIEMAND wo er zu dem Zeitpunkt war...)
- Rappan Athuk (Paladin Stufe 4): Die Gruppe oeffnet eine versiegelte Tuer mit Warnungen in infernaler Schrift und stoesst auf einen untoten Blackguard. Kaum jemand ist in der Lage den Blackguard ueberhaupt zu verletzen (der meiste Schaden wurde mit einem Wand of Cure Light Wounds gemacht) aber der Paladin stuermt vor und greift den Blackguard an, trifft in 3 Runden nicht einmal, wird 2-3 mal getroffen (und das waren eher "geh weg, du stoerst" als ernsthafte Schlaege, worauf er mittlerweile aus 2-3 blutenden Wunden (2-3 hp/Runde) blutet... Der Rest der Gruppe hat eingesehen, dass der Kerl zu maechtig fuer sie ist und er bleibt alleine stehen...
- Kalamar (anderer Moench Stufe 3): Eine berobte Gestalt feuert 5(!) flammende Pfeile (Magische Geschosse) auf ihn ab (und das in Runde 1 des Kampfs) und reduziert ihn auf 1-2 Hit Points... Was macht er... er bleibt stehen...

Bei SOLCHEN Aktionen habe ich als Spielleiter KEINE Skrupel den Charakter (wenn's die Wuerfel sagen) auch sterben zu lassen...
Aber eine Aussage zu machen wie "Der Tod von Charakteren sollte absolut tabu sein" ist eine Aufforderung an die Spieler zu versuchen wie dreist sie sein koennen und es DOCH ueberleben...

Naja.. evtl. wird mein naechstes Abenteuer fuer die Mystara-Runde ja doch heftig(er)... Es koennte sein, dass mit dem (oder dem naechsten) die Runde beendet wird...
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: 6 am 19.06.2002 | 15:00
@Selganor: Echt? So ein richtiges Massensterben? Cool! :D
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Sara Pink [DA] am 19.06.2002 | 15:01
Zitat

Dazu muss ich zwei Sachen anmerken:
1.) Irgendwann könnte es den Spielern auf den Geist gehen mit Verstümmelungen durch die Weltgeschichte zu laufen und die bleiben bei tödlichen Wunden nie aus. In einer Fantasy- oder Science-Fictionwelt mag man das ja noch beheben können.


Ja, irgendwann könnte es den Spielern auf den Geist gehen, da hast du recht. Aber ich glaube, es ging ja erstmal darum, dass man den Char überleben lässt, damit er nicht jede Runde stirbt und man nicht immer einen neuen basteln muss ... das hindert nämlich die Gruppe an einer echten Gemeinschaft und ich denke, es hindert auch den Spielfluss ... wenn der char schon länger dabei ist, ist das kein Thema, dann nimmt man ihn unter Umständen ja auch lieber freiwillig raus ... aber am Anfang geht es hier ja nur um die Chance, ihn am leben zu lassen ...

Zitat
2.) Wenn tödliche Wunden in normalen Kämpfen, in denen die Spieler sich nicht mit Göttern anlegen, abgeschwächt werden, dann habe ich schon bei einigen Spielern erlebt, dass sie garnichts dagegen hatten, wenn ihr Char sterben würde. Ein paarmal zu oft vom SL gerettet und man verliert den Spielspaß, zumindest einige Spieler.


Das stimmt... du hast Recht. Aber wenn der Char immer in jedem Spiel stribt, ist man doch ganz glücklich, wenn der SL den Char mal rettet, oder? Und wenn man gegen Götter kämpft, oder besonders starke Gegener hat, sollte auch der SL mal durchgreifen, bzw. meistens durchgreifen, damit es realistisch bleibt... sofern man beim RPG vom Realismus reden kann

Zitat

Ich denke ein gesunder Mittelweg sollte reichen: Bei wichtigen Kämpfen sollte durchaus die Möglichkeit bestehen draufzugehen. Wozu heißt der Oberfiesling wohl so, wenn die Chars nicht auch das Risiko eingehen müssen zu sterben.

Geb ich dir Recht ohne was dazu zu fügen  ;D
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 19.06.2002 | 15:02
Zitat
Aber eine Aussage zu machen wie "Der Tod von Charakteren sollte absolut tabu sein" ist eine Aufforderung an die Spieler zu versuchen wie dreist sie sein koennen und es DOCH ueberleben...


Es kommt darauf an, mit welchen Spielern man es zu tun hat. Wenn sie spielen, um die Charaktere zu verkörpern und nicht um möglichst viele Punkte zu sammeln, dann verhalten sie sich vorsichtig, auch wenn sie wissen, dass den Chars das Schlimmste eigentlich nicht passieren kann.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Sara Pink [DA] am 19.06.2002 | 15:06
Boah nee...
Wenn man keine Schicksalspunkte mehr hat und dann das Würfelglück versagt, dann ist es nunmal vorbei .. ich finde, daran sollte man sich schon halten ...
Dann trauert der Spieler halt und baut sich einen neuen ... aber wenn man immer überlebt, dann geht für mich der Spaß acuh verloren!

Naja und auf die Systeme kommt es wirklich auch an... stimmt... bei dark Conspiracy gehe ich immer gleich mit 2 Chars an den Start ...
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 19.06.2002 | 15:10
Es kommt vielleicht auch auf das System an und auf die Dauer, auf die die Kampagne ausgelegt ist. Mein D&D-Kleriker begleitet mich jetzt schon seit fast zehn Jahren, und da erwarte ich vom SL, dass er gefälligst dafür sorgt, dass er jetzt nicht einfach so verendet.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: 6 am 19.06.2002 | 15:14
@Drizzt:
Charaktere sollten sich nur dann vorsichtig verhalten, wenn es zur Rolle passt, nicht weil einem der Charakter liebgeworden ist. Mich persönlich kotzt es immer an, wenn der Charakter sich plötzlich ultravernünftig verhält, nur weil der Spieler merkt, dass es sehr brenzlig für den Charakter werden könnte.
Übrigens verhalten sich meine Charaktere nur selten wirklich vorsichtig und ich musste letztens überredet werden, damit ich einer meiner Charaktere nicht draufging.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Sara Pink [DA] am 19.06.2002 | 15:15
Hmm... ich hab mit meiner Sara Pink ungefähr 30 Runden gespielt... nun ist sie tot...
ich sehe das als Herausforderung mir einen neuen Char zu machen, mit der Gruppe mithalten zu können (auch wenn ich "nur" ein gewöhnlicher Mensch sein werde und noch lange nicht so gut) und mir einen neuen Hintergrund zu basteln ...
10 jahre wollt ich die net spielen, dazu würde mir zu sehr die Abwechslung fehlen, das Neue ...
ich habe auch von meinem SL erwartet, mich da irgendwie raus zu hauen, aber wenn man nun einmal einen starken gegner hat und absolut kein würfelglück ...
auf die dauer sollte der SL da nicht schummeln
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Selganor [n/a] am 19.06.2002 | 15:16

@Selganor: Echt? So ein richtiges Massensterben? Cool! :D

Das ist kein Versprechen und nicht so eine "versteckte" Drohung wie wir sie schon oefter von Petra gehoert haben, aber gerade bei WEL dem uebernaechsten weis ich ECHT nicht, wie's ausgeht...
Und bei WMD kann ich noch nichts konkretes sagen, ich hab' das Abenteuer noch nicht ganz durch... Aber alleine die Liste der Gegner ist recht imposant.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 19.06.2002 | 15:19
@Christian: Ich denke mal, dass sich jeder Char (übrigens auch jeder NSC und jedes Monster) grundsätzlich vorsichtig verhält. Das ist nun mal der Selbsterhaltungstrieb. Keiner bringt sich unnötig in Gefahr. Bei einem Berserker ist das vielleicht anders, aber der "normale" Abenteurer will schon noch den nächsten Tag erleben. Ich habe auch keine Probleme damit, ein Abenteuer abzubrechen, aufzugeben und den Drachen halt die Prinzessin fressen zu lassen, wenn der Kampf für meinen Char zu gefährlich erscheint.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: 6 am 19.06.2002 | 15:19
@Selganor: Oh Mann! Ich habe mich schon richtig drauf gefreut!  :-\ Naja. So wie ich unseren Chaoshaufen kenne, schaffen wir des Massensterben auch ohne Deine Hilfe.  ;)
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Sara Pink [DA] am 19.06.2002 | 15:22
@Christian
;D und deswegen ist Sara Pink drauf gegangen
Es ist schon wichtig, seinen Char immer gleich zu spielen ... deswegen darf der SL ja auch nicht immer schummeln um einem am Leben zu lassen ....
Wenn er das mal tut, finde ich das in Ordnung, aber immer geht das nicht, weil man sonst auch nirgendswo mehr ein Risiko sieht, bzw. eine Gefahr
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: 6 am 19.06.2002 | 15:27
@Drizzt: Sobald der Charakter die Gefahr sieht und als solche erkennt, dann ist das in Ordnung. Sehr häufig ist das aber nicht der Fall (Falls Du den Darwin Award kennst, dann weisst Du was ich meine ;) ). Mir ist es schon häufiger passiert, dass ich als Spieler sehr genau wusste, das die nächste Aktion meines Charakters sehr wahrscheinlich ins Verderben führen wird. Trotzdem habe ich sie ausgeführt, weil mein Charakter so reagiert hätte. Viele Spieler machen aber dann einen Rückzieher und freuen sich später über ihre "super" Darstellung des eigenen Charakters.  :-X
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Sara Pink [DA] am 19.06.2002 | 15:27
@Drizzt:
Hmm... aber es gibt auch Chars, die das Risiko lieben und die Gefahr und die somit ihr Leben aufs Spiel setzten und das gewollt... ich denke nicht, dass jeder Mensch, NSC, SC, Monster und wer auch immer den Selbsterhaltungstrieb so auslebt, dass er dann vorsichtig wird....
Manche verspüren ihn auch erst in letzter Sekunde, kurz vor dem Tod und retten sich so das leben ...
das ist wirklich extrem unterschiedlich
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 19.06.2002 | 15:34
Spieler- und Charakterenwissen muss man schon trennen. Aber unvorhersehbare tödliche Gefahren wären ja wieder so eine Art "Todesfalle", die der SL für den Char legt. Und das finde ich nicht besonders fair.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Sara Pink [DA] am 19.06.2002 | 15:41
Aber der SL kann dir doch nicht alles zu Füssen legen und nur so leiten, dass ihr immer eine Chance habt und immer überleben könnt ...
Mal abgesehen davon, dass mir das keinen Spaß macht, ist es extrem realitätsfremd
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 19.06.2002 | 15:44
Klar macht das dann auch Spaß. Man darf sich nur im Spielen der Chars davon nicht beeinflussen lassen, weil man es nur als Spieler und nicht als Char weiß. Das ist ja eben die Kunst beim Rollenspiel. (s. o.)
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Sara Pink [DA] am 19.06.2002 | 15:48
aber verlangst du nicht von deinem SL dir das Spiel in so fern zu erleichtern, als das er dich immer aus tödlichen Situationen heraus schummeln soll?
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Jestocost am 19.06.2002 | 15:54
An dieser Stelle passt eine ziemlich einfache und sehr interessante Hit Point Regel aus Unknown Armies:

Verdeckte Hit Points
Der Spielleiter verwaltet die Hit Points der Charaktere. Wird ein Charakter getroffen, beschreibt der SL nur die Verletzung. Das bedeutet, dass die Spieler nie genau wissen, wie schwer ihre Charaktere nun wirklich verwundet sind - das bedeutet aber auch, dass die Spieler sehr viel mehr Acht auf ihre Charaktere geben. Wird ein Spieler jetzt durch ein Messer ihm Gesicht verletzt (was vielleicht wirklich nur 4 Punkte Schaden gemacht hat), beschreibt der SL die Wunde detailliert: "

Das Messer zuckt knapp an deinem Auge vorbei, du spürst einen brennenden Schmerz und dein Blut rinnt dir die Wange herunter..."

Außerdem hat hier der SL auch die Möglichkeit gut für die Spieler zu bescheissen, weil er einfach den Schaden so verkleinern kann, dass der Charakter wirklich gerade nur einen Hit Point übrig hat. Natürlich setzt eine solche Regel voraus, dass dem SL vertraut wird, aber das sollte eh klar sein...
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 19.06.2002 | 15:57
Ersten verlange ich vom SL, dass er sich Gedanken macht und das Abenteuer, vor allem die Kämpfe, so ausrichtet, dass die Charaktere im Normalfall von selbst überleben. Wenn das nicht reicht, dann muss er halt dafür sorgen, notfalls auch mit Schummeln beim Würfeln. Aber das erste Mittel der Wahl sollten Aktionen sein, die man ohne Regelverbiegen hinbekommt (ohnmächtigschlagen, ausrauben, von Riesen weit in den Wald geschleudert werden, plötzlich auftauchende Hilfe). Daraus können sich dann auch interessante neue Siuationen entwickeln. (Erst mal die Räuber der Ausrüstung verfolgen und sie dann geschickt überfallen.)
Wie ich schon oben geschrieben habe, erwarte ich im Gegenzug von den Spielern, dass sie das nicht ausnutzen. Natürlich sollten Schwachsinnsaktionen der Spieler bestraft werden, aber nicht durch das Töten der Chars.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Sara Pink [DA] am 19.06.2002 | 16:10
@Jestocost:
hört sich sehr interesant an ... das könnte man wirklich mal einführen  ;D

@Drizzt:
Hmm... irgendwie gehe unsere Meinungen da weit auseinandern  ;) Ich denke, es sollte auch mal Kämpfe geben, wo die Spieler nur schwer überleben können und es wirklich hart haben. Oder Situationen wo sie alleine raus kommen müssen, ohne Hilfe von SCs oder vom SL, weil sie sich manchmal auch einfach selber darein buchsiert haben ...
Naja und eigentlich nutz man das immer aus, wenn man ins Spiel geht... weil man einfach weiss, wie "gutmütig" der SL ist ...
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 19.06.2002 | 16:14
@Drizzt

Erwartest Du von einem hungrigen Tier oder Monster,dass es Deinen Charakter nicht angreift um ihn zu töten und zu fressen?Im Reallife würden Dich die hungrigen Piranhas oder Treiberameisen auch nicht verschonen nur weil Du Würfelpech hattest.Sorry aber wenn man sich in Gefahr begibt,muss man auch damit rechnen,dass es das Ende sein könnte.Oder nehmen wir ein anderes Beispiel.Du stürzt die Klippen runter,aber da ist nunmal kein Polsterkissen wie es Stuntmen benutzen.Wenn mein SL mich in jeder Situation schonen würde,nur damit mein Charakter am Leben bleibt,würde ich ihn treten.
Ich erwarte nur eine faire Behandlung und mehr nicht.Wenn mein Charakter stirbt,hab ich halt mal Pech gehabt,dass kann immer passieren.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 19.06.2002 | 16:29
@Incubus

Das mit den Zufallsbegegnungen hinkt aber. Wenn ich zwei Abenteuer im selben Gebiet habe, eines für niedrigstufige, eines für erfahrene Helden, dann arbeite ich mit Sicherheit mit zwei verschiedenen Begegnungstabellen, einer mit Monstern, die für die Anfänger angemessen sind und einer, die für die "Alten Hasen" geeignet ist. Es geht ja nicht um die Abbildung der Realität, sondern um eine möglichst passende Herausforderung für die Spieler. Und da macht es ebensowenig Sinn, die Anfänger mit Lindwürmern zu jagen  (außer man gibt ihnen die Möglichkeit, sich zu verstecken, was dann wieder interessant wird, aber auch bedeutet, dass der SL die Chars nicht ernsthaft mit den übermächtigen Monstern angreift), wie den Champions mit zwei hungrigen Wölfen Angst einjagen zu wollen.
Auch beim Klippensturz habe ich keine Skrupel, bei niedrigstufigen Chars weniger Schadenswürfel anzusetzen als bei hochstufigen. Ich kann auch einfach sagen, dass der Char bei dem Fall alle bis auf 1W4 TP verliert und eventuell Ausrüstung zu Bruch geht. Das ist Strafe genug und macht den Sturz ausreichend unangenehm, so dass man ihn als Spieler lieber vermeidet.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Sara Pink [DA] am 19.06.2002 | 16:43

@Incubus

Das mit den Zufallsbegegnungen hinkt aber. Wenn ich zwei Abenteuer im selben Gebiet habe, eines für niedrigstufige, eines für erfahrene Helden, dann arbeite ich mit Sicherheit mit zwei verschiedenen Begegnungstabellen, einer mit Monstern, die für die Anfänger angemessen sind und einer, die für die "Alten Hasen" geeignet ist. Es geht ja nicht um die Abbildung der Realität, sondern um eine möglichst passende Herausforderung für die Spieler. Und da macht es ebensowenig Sinn, die Anfänger mit Lindwürmern zu jagen  (außer man gibt ihnen die Möglichkeit, sich zu verstecken, was dann wieder interessant wird, aber auch bedeutet, dass der SL die Chars nicht ernsthaft mit den übermächtigen Monstern angreift), wie den Champions mit zwei hungrigen Wölfen Angst einjagen zu wollen.
Auch beim Klippensturz habe ich keine Skrupel, bei niedrigstufigen Chars weniger Schadenswürfel anzusetzen als bei hochstufigen. Ich kann auch einfach sagen, dass der Char bei dem Fall alle bis auf 1W4 TP verliert und eventuell Ausrüstung zu Bruch geht. Das ist Strafe genug und macht den Sturz ausreichend unangenehm, so dass man ihn als Spieler lieber vermeidet.



Ich denke, dass man nicht immer auf alles abstimmen kann... Wenn man mit einer Gruppe einem Drachen begegnet, wird der ja nicht schwächer, weil man schwächere Spieler in der Gruppe hat ...
Da muss man halt den besseren auch stärkere Gegner geben ... niemand lebt ewig und die Gefahr sollte man den Spielern auch zu verstehen geben.
Ich verlange starke Gegner von meinem SL, auch damit ich einfach ein Glücksgefühl hab, wenn ich es denn überlebe ... sonst fehlt mir die Herausforderung
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 19.06.2002 | 16:47
Aber komisch ist es auch, wenn einem in jeder session 5 hände 3 beine 4 ohren abfallen, wenn die lebenspunkte mal wieder alle sind, nur weil sich der meister wieder einmal total verschätzt hat.
ich bevorzuge da schon eher gegner, die man dann doch besiegen kann.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 19.06.2002 | 16:51
@Drizzt

Wieso Zufallsbegegnung,da habe ich gar nicht von gesprochen,es war nur ein Beispiel.
Und das ein niedrigstufiger Charakter bei nem Sturz weniger Schaden kriegt,ist nicht das Wahre,unsere Gruppe sieht das jedenfalls so und beim Ausarbeiten eines Abenteuers sucht sich der entsprechende SL das raus,was paßt.
Zufallsbegegnungen gibt es bei uns nicht,wenn der Gruppe ein Tier,Wesen,Monster,egal was begegnet,dann ist das geplant,ich weiß sowieso nicht,was diese Zufallsbegegnungen bringen sollen.Es ist mal in einer anderen Gruppe vorgekommen,dass eine Zufallsbegegnung härter und tödlicher war als der Oberbösewicht,Ende vom Lied,ganze Gruppe tot.Sowas ist mit Verlaub einfach nur Scheiße und darf einem SL nicht passieren.Bei solchen Aktionen würd ich auf die Barrikaden gehen,aber alles Andere ist Karma.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 19.06.2002 | 16:55
Zur Klarstellung: Zufallsbegegnungen heißt zumindest bei mir nicht, dass sie während der Spielsitzung ausgewürfelt werden. Beim Erstellen des Abenteuers ziehe ich schon die Tabellen zu Rate, arbeite die Begegnungen dann aber so aus, dass sie Sinn machen. Zufallsbegegnungen sind für mich einfach alle Begegnungen, die nichts mit dem inhaltlichen Fortgang der Abenteuergeschichte zu tun haben.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Sara Pink [DA] am 19.06.2002 | 17:04
Nee, der Tod ist nicht planbar... weder im Leben noch im Spiel ...
Ich finde, der SL sollte da so wenig schummeln wie möglich und seine Planung sollte auch mal etwas härter sein!
Naja, durch Zufallsgegner zu sterben ist schon, ähh... beschissen, weil das wie Drizzt schon gesagt hat, nicht zum Plot gehört ...
Aber ansonsten gehört er zum Spiel dazu, als ständige Bedrohung, damit es sich überhaupt erst lohnt, ins Abenteuer zu ziehen
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 19.06.2002 | 17:07
Jedenfalls gibt es bei diesem Thema unterschiedliche Auffassungen.Ich möchte nicht geschont werden beim Spielen und ich schone meine Spieler auch nicht.Man soll sich seine Erfolge erkämpfen ob nun mit Rollenspiel oder bei nem Kampf mit Gewalt,List und Tücke,dass ist halt meine Auffassung. ;)
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Sara Pink [DA] am 19.06.2002 | 17:12
meine Rede  ;D

Aber ich stimme dir da auf jeden fall zu!
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: 6 am 19.06.2002 | 17:13
Abgesehen davon hat jeder Charakter noch ne Menge Verwandte und vielleicht eine/ein Freundin/Frau/Freund/Mann. Also jede Menge Leute, die man an heldenstatt über die Klinge springen lassen kann. ;D
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Sara Pink [DA] am 19.06.2002 | 17:16
Aber darum geht es doch gerade, dass man eben nicht immer eine andere Lösung findet, sondern der Char stirbt ...
Natürlich ist es schön Rachegefühle zu wecken und so weiter und so fort ... aber ich finde, dass kann man mal machen, aber net immer .... sonst bringt sich der Char aus lauter Verzweiflung noch selber um  :o
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: 6 am 19.06.2002 | 17:20
Na siehste! Dann war es der Master wenigstens nicht gewesen! ;D
Aber Spass beiseite. Du glaubst gar nicht, wieviel rollenspieltechnisches Potential in solchen Niederlagen steckt. Besonders interessant wird es, wenn der Charakter die Schuld für das Ableben eines Verwandten nicht bei Anderen, sondern bei sich sucht!
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Sara Pink [DA] am 19.06.2002 | 18:06
Ja natürlich .. damit kann man eine Menge starten, besonders sehr intrigendreiches und emotionelles Rollenspiel... aber darum geht es ja hier net  ;)
Nur, wenn jedesmal ein Verwandter oder Freund von mir stirbt, wenn ich sterben soll, dann frag ich mich, ob das sinnvoll ist....
Wenn man das gut in die Story einarbeitet und der Bösewicht meinetwegen flieht und jemanden aus meiner Familie umbringt, um mir einen anderen, viel schlimmeren "Gnadenstoß" zu geben, dann erweitert es das Spiel schon sehr und bringt auch viel Spaß, aber andauernd ist das auch keine Lösung ... ich glaube, irgendwann kommt dann nur noch ein gequältest Stöhnen á la "Ok, wer ist nun wieder tot?"  ;)
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Dash Bannon am 19.06.2002 | 21:12
ich halte es da so wie die Meisten hier, wenn ein Char sich in Gefahr begibt sollte auch die Möglichkeit bestehen draufzugehen, das Abenteurerleben ist ja schliesslich kein Kindergeburtstag ;)
es ist zwar gelegentlich ganz nett, den Tot von Familien einzubauen, aber immer nur auf die Sippe des Chars loszustürmen..naja und vor allem im Fantasygenre führen Verstümmelungen auch mal zum Tot(wundbrand lässt grüssen)
Natürlich  sollte der Char nicht alle zwei Sitzungen krepieren, aber wenns halt passiert,passierts halt. Von Schicksals und Karmapunkten halte ich nur dann was, wenn sie begrenzt sind, bzw. nicht zurückgewonnen werden können(wie Glückspunkte bei Space-Gothic). Sterben sollte drin sein auch weil ich keinen Char sehr lange spielen möchte(mein alter-Ego Dorin hat sich halt zur Ruhe gesetzt)
was wollt ich noch sagen ??? ???..keine Ahnung :P
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 20.06.2002 | 11:25
Ob ich das Blatt zugunsten des Spielers wende hängt für mich von der Situation ab, so lasse ich den Meisterdieb bestimmt nicht verrecken, weil er beim Wand erklimmen nicht gut gewürfelt hat.

Was Kämpfe angeht: Es gibt keine Zufallskämpfe. Ich als SL habe für jeden einzelnen Kampf einen Grund, jeder Kampf ist für mich Teil der Geschichte ob es nun der Endkampf ist oder ob er "nur" das Erzähltempo verändern soll und so weiß ich meistens auch wieviele (und oft sogar welche...) Charaktere den Kampf überleben. Das hängt natürlich von der Art des Kampfes, wenn z.Bsp. drei Goblins aus dem Unterholz springen, welche die Gruppe nur aufhalten sollen, damit der gejagte Dieb entkommen kann, dann werden die mit Sicherheit keine Todesopfer fordern, sondern nur ihren Zweck erfüllen und die Charaktere etwas Zeit kosten.
Wenn ich schreibe, dass ich oft sogar weiß, welche Charaktere überleben, dann meine ich es sterben diejenigen, deren Tod für Story an Qualität gewinnen lässt, man sollte dazu aber auch sagen kein Charakter stirbt klamheimlich vor sich hin, eine schönen Abschluss a la Boromir kriegt natürlich jeder noch geboten.
Damit die Spieler auch nichts von meiner Willkür bemerken würfel ich natürlich verdeckt und kann so bis zu einem gewissen Grad das Ergebnis bestimmen, was die Spieler aber nicht wissen. Sicher läuft mir die Sache bei langen und harten Kämpfen auch mal aus dem Ruder und macht mir die Planung etwas zunichte, wenn z. B. ein Charakter, der eigentlich hätte sterben sollen nur Sonntagswürfe hinlegt, da wäre es schon sehr unfair ihn dennoch umzubringen umgekehrt gilt natürlich, dass ein SC, welchen gerne lebend gesehen hätte auch ins Graß beißt, wenn er wiederholt patzt. Das ist dann zwar wieder Würfelpech, aber man soll sich das mal bildhaft vorstellen:
Der Krieger torkelt wie ein Besoffener vor dem Drachen hin und her, fällt beim heben des Schwertes hinten über und soll den Kampf überleben? Damit würde ich meine eigene Geschichte ja ins lächerliche ziehen, JarJar Binks lässt grüßen!

Wenn die Charaktere etwas Dummes tun, werden sie immer angemessen, im Rahmen der Geschichte und der Art des Charakters bestraft, das kann der Tod sein, muss aber nicht, wenn man sich bewusst mit einem mächtigen NSC anlegt, der den Spielern überhaupt nichts getan hat, sondern sie einfach nur stört, weil er eben mächtig ist, dann muss er nicht gleich ein Killerkommando vor die Tür schicken, er kann die Guten auch höflich "bitten" doch das Land zu verlassen oder seinen Einfluss geltend machen, um ihnen das Leben so schwer wie möglich zu machen. Das gibt die schönere Geschichte und macht mir auch mehr Spass, als einfach alle umzubringen.
Wenn sich die Charaktere natürlich mit einer Armee anlegen, ist das Ergebnis mit recht hoher Wahrscheinlichkeit der Eintritt in eine bessere Welt.

Besonders schön ist es natürlich, wenn die Spieler den Tod ihrer Charaktere selber planen, wie in unserer Cthulhu-Kampagne passiert. Da haben zwei Spieler an Stellen wo es passte und der Geschichte förderlich war den Tod ihrer Charaktere inszeniert, was der Kampagne beide Male deutlichen Auftrieb gab.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 20.06.2002 | 13:07
Na gut, ich spiele Fantasy Rollenspiel und habe in meiner Gruppe einen äußerst überheblichen Magier(was wohl eher vom Spieler als vom Char kommt). Naja, dieser Magier (bzw. Spieler) ist auf nem Machttrip und leider schon sehr hochstufig, also nicht durch nen Windhauch vom Pferd zu fegen. Ein weiteres Problem ist die tatsache dass dieser Held schon Jahrelang besteht, und auch wenn ich die größte Lust dazu habe finde ich es einfach nur Spielzerstörend wenn ich in Meuchel, andererseit bringt es nix dass er einen Arm verliert, hatten wir schon, das Komentar Lautete:"Da ich keinen Chirurg dabei habe muss ich wohl den Freizauberischen Dampfhammer einsetzen!"
Also was bitte soll ich mit so einem machen?
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Suro am 20.06.2002 | 13:17
Mhh einer der wenigen Charaktere die bei mir schon gestorben sind (was bei uns daher kommt das wir immer die Systeme wechseln und wir nie zu einer wirklich langen Kampagne kommen) war der Drow in der Gruppe, der meinte er müsse den Tempel eines Naturgottes anzuzünden.Ich kann sagen das hat dem Tempelwächter von Baumhierte garnicht gefallen.War Pech, aber der Treant war zu stark.Machte aber nix..war die erste Spielrunde, danach gabs nen neuen Char.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 20.06.2002 | 14:19
@Geplageter Geist

Versuche mit dem Spieler zu reden und erzkläre ihm, dass sein Tier das Spielgleichgewicht stört und den anderen beteiligten auch den Spielspass nimmt. Wenn er uneinsichtig ist musst du ihm wohl die Pistole auf die Brust setzen: Entweder ER zieht ihn aus dem Verkehr oder DU machst es, letzteres könnte sich natürlich für den Char als unangenehmer erweisen...
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 20.06.2002 | 14:44
@geplagter Geist:

Mit dem Spieler reden ist natürlich die erste Maßnahme. Da hat Marcel auf jeden Fall Recht.

Falls das nicht hilft, muss man versuchen, den Char zu treffen, wo es wehtut. Bei Magiern bietet sich als Angriffspunkt vor allem die Magiebücher an, zumindest bei AD&D. Sie könnten gestohlen werden, mit dem gesamten Turm des Magiers verbrennen, von Bücherwürmern gefressen werden. Wenn man auf diese Art die mächtigsten Zauber ausgeräumt hat, wird auch der mächtigste Magier handzahm.
Je nachdem wie Magie in der Kampagne organisiert ist, könnte man eine Intrige spinnen, damit der Magier aus seiner Schule/Gilde ausgeschlossen und damit zum Outlaw wird, der trotz seiner Macht ständig in Konflikt mit dem "Staat" gerät. Gegen eine komplette Konklave seiner Gilde dürfte auch der mächtigste Magier nicht ankommen.
Einzelne magische Gegenstände eignen sich besonders dafür, gestohlen, durch Zauber, Drachenodem oder Kämpfe zerstört zu werden. Ähnliches gilt auch für den Turm oder das Labor des Magiers, das vom Blitz getroffen oder von einem Dämon bei einer missglückten Beschwörung zerlegt werden könnte.
Alle diese Maßnahmen zum Zurückstutzen beeinhalten natürlich die Gefahr, dass der Spieler frustriert ist und dann die Brocken hinschmeißt, weil er der Meinugn ist, dass er den Char so wie er ihn spielt gut spielt. Ohne wenigstens ein bisschen Einsicht des Spielers wird das wohl kaum klappen.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Suro am 20.06.2002 | 21:41
Mhhhhh......jetzt meinte ich ja wir hätten sowas selten.doch heute ist leider ein kleines Problem aufgetreten.Ich hab einen recht guten Gegner gebracht(einen Guten Elfen-Assasinen(Nicht Klasse sondern der BEruf))der mit allerlei magischen Hilfsmitteln gearbeitet hat.Zuerst hat er der Gruppe mit einem Explosionstrank ziemlich reingehauen....doch das ging ja noch.Schlimm wurde es als er eine Nbelkapsel warf.Da die Spieler aus einem mir unerfindlichen Grund nicht aus dem Nebel rauswollten..traf der Assasine(der gegen den Nebel geschützt war) den Kämpfer und meinen Priester SLC recht gut-ZU ihrem PEch wurde selbiger Priester dann durch einen PAtzer des Kämpfers erwischt und ist nun bewußtlos.Dummerweise waren sie nun verletzt und Untote kamen.(Nachdem der Assasine vernichtet war)
Mit dem Priester wäre das kein Problem gewese-aber Pech.So kämpften sie sich durch, und als wir aufhörten stand noch ein MAgierskelett bevor, und der Kämpfer besaß sagenhafte 2/42 LP der MAgier 9/20 LP und der Dieb 13/24 LP.Ich bin nun wirklich am überlegen ob der Friedhofspriester nach 5 Runden eingreifen soll oder ob ichs aufs Risiko ankommen lasse...
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 20.06.2002 | 21:53
Würfelst Du verdeckt? Dann würde ich's drauf ankommen lassen und es eventuell so hinbasteln, dass der Kämpfer ohnmächtig gehauen wird. Der Dieb hat ja noch ein paar Punkte und steht sicher ein oder zwei Runden durch. Wenn der Magier noch Zauber hat, dann müsste es eigentlich zu schaffen sein. (Darauf deuten seine vielen TPs hin. Er scheint ja mindestens Stufe 7 oder 8 zu haben.) Und wenn's wirklich nicht klappt, dann kannst Du dank verdecktem Würfeln den Friedhofspriester genau im letzten Moment auftauchen lassen.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Suro am 20.06.2002 | 22:00
Hmm.leider geirrt.MAgier hatte 15, nicht 20 Tp.Und as nur wgen außergewöhnlicher Konst.Wir sind erst Stufe 4.
Und verdeckt würfeln tu ich leider auch nich.Dazu sind meine Spieler viel zu misstrauisch.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 20.06.2002 | 22:06
Das ist aber dumm von ihnen. So kannst Du ja auch nicht zu ihren Gunsten bescheißen. Schick halt den Friedhofspriester.
Aber das ist wirklich ein Fall von Dummheit (nicht aus dem Nebel verschwinden) und Pech (Patzer). Falls es für das Besiegen des Elfen einen speziellen EP-Bonus gibt, würde ich den deutlich zusammenstreichen. Brauchen die Spieler ja nicht zu wissen.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Selganor [n/a] am 21.06.2002 | 08:03
Ich habe es Christian auch abgewoehnt offen zu wuerfeln...

Es ist schon uebel genug zu wissen, dass man gerade angegriffen wird und eh' nur noch 2-3 Hitpoints hat, aber wenn man dann noch sieht dass der DM eine 20 wuerfelt.. Und danach nochmal eine 19-20, dann kann man sich sicher sein im negativen Hitpoint-Bereich zu sein...

Ich halte mich in den meisten Faellen zwar an die Wuerfel, aber es gibt Situationen da verlangt das "Law of Drama" einfach das es ein anderes Ergebnis gibt...
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Dash Bannon am 23.06.2002 | 13:23
Meister würfeln nicht offen, alleine um nach einem Wurf ein fieses Grinsen/trauriges Gesicht aufzusetzen und sich mit den Worten Oje/Naja dem betreffenden Spieler zuzuwenden..der immer das Schlimmste animmt
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Arkam am 24.06.2002 | 16:11
Hallo Vanis,

Hallo erstmal an alle
Ein leidiges Thema, das mich durch meine gesamte Spielleiterkarriere immer wieder beschäftigt: Lasse ich Chars sterben, wenn es die Würfel verlangen?


meiner Ansicht nach kommt das auf verschiedene Faktoren an.

Das System
Da lassen sich meiner Ansicht nach die Extreme zwischen Paranoia, D&D, 7th Sea und Leading Edge RPGs abstecken.
Paranoia ist ein satirisches Rollenspiel. Jeder Spieler hat 5 identische Klone seines Charakters. Das System und die Abenteuer gehen von einer hohen Sterblichkeit der Charaktere aus.
D&D viel mir persönlich auf weil ich in einem Abenteuer den Hinweis fand das man doch bitte mindestens einen Kleriker in der Gruppe haben sollte der Tote wiederbeleben beherrschen sollte. Hier ist ja ganz offensichtlich das die Charaktere nicht sterben sollten. Ich hab nur die Pläne dieses Abenteuers verwendet aber wahrscheinlich waren die Gefahren ja so das man mit toten Charakteren rechnen mußte.
Bei 7th Sea sagen die Regeln aus das ein Charakter eigentlich erst dann stirbt wenn er seine Lebensaufgabe erfüllt sieht. Dazu soll der Spielleiter den Spieler anregen über einen heroischen Tod für seinen Charakter nach zu denken. Irgendwann im Laufe der kampagne kann der Tod dann in gegenseitiger Absprache zwischen Spielleiter und Spieler den Charakter ereilen.
Die Leading Edge RPGs (Aliens, Dracula und Living Steel zum Beispiel) sind sehr auf Realismus getrimmt. Bei einem solchen System muß ich ohne eine gute Planung, und selbst mit einer solchen, mit dem Tod des Charakters rechnen.
Das Abenteuer
Bei einem Einzelabenteuer stört mich ein toter Charakter weniger als in einer größeren Kampange. Von da aus lasse ich bei Kampagnen eher schon mal 5 gerade sein.
Die Spieler
Es gibt Spieler die wechseln ihre Charaktere häufiger als ihre Unterwäsche da schmerzt der verlust nicht so. Und es gibt Spieler bei denen ist der Charakter ein mühsam geschaffenes über Jahre gepflegtes Kunstwerk. Klar das der letzte Typ von Spieler mehr Probleme mit einem gestorbenen Charakter hat.

Ich persönlich lasse Charaktere nicht sterben weil das die Würfel so anzeigen oder es so im Abenteuer steht.
Charaktere die Fehler machen oder sich in einen Kampf begeben müssen mit ihrem Ableben rechnen.
Zur Zeit spiele ich mit wachsender Begeisterung das Warhammer RPG in diesem gibt es so genannte fate points. Wenn ein Charakter stirbt und noch einen fate point hat so überlebt er auch eigentlich aussichtslose Situationen. Auf diese Weise hat man das beste aus zwei Welten. Das System ist relativ hart aber die Charaktere können heroisch handeln da ihre Spieler nicht stets den Exitus vor Augen haben. Stirbt ein Charakter schließlich doch ist es ihm normalerweise gelungen wenigstens unter seinen Gefährten eine Legende zu werden.
Wenn Charaktere sterben oder die Würfel das anzeigen weil ich mich als Spielleiter verschätzt habe bin ich auch schon mal bereit ergebnisse zu ändern.

Gruß Jochen
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 24.06.2002 | 19:33
dummerweise mag Ich die charaktere meiner spieler viel zu sehr, um sie einfach umzubringen. lediglich ein charakterwechsel wird hemmungslos inszeniert..... dabei sterben selten weniger als einer und meistens auch ein paar unschuldige  ;D

das ganze geht so weit, dass es mich schon fast selber nervt. allerdings rührt das auch zum grossen teil daher, dass meine spieler (mittlerweile) nicht mehr allzu unsensibel mit ihren helden umgehen, und dass die helden selber auch keine deppen mehr sind. Ich denke, dass der tod von charakteren in unteren stufen öfter "richtig" oder "vernünftig" ist, als das sterben von hochstufigen helden.

prinzipiell ist imho das töten von charakteren auch eine gute methode um spielern klar zu machen, dass ihr rollenspiel für den allerbesten ist. bei mir hat sich beispielsweise die schote erlaubt, in einen verlorenen kampf zurück zu laufen, nachdem ihm klar wurde, dass dort seine langschwerter lagen. da gab es für mich keine diskussion mehr. dieser tod wurde noch nicht einmal richtig ausgespielt!

sonstiges sterbenlassen von charakteren halte Ich allerdings für extrem heikel. selbst wenn die ringfahrt einen boromir gebraucht hat - im rollenspiel sollte es auch immer von den spielern abhängen, ob der charakter in brenzligen situationen stirbt oder davon kommt. in gefährlichen kämpfen sollten alle möglichkeiten auch möglich sein. jedoch sollte es sich der spielleiter zweimal überlegen, ob er so gefährliche zufallsbegegnungen einbaut oder überhaupt in jeder spielsitzung solche kämpfe haben will. wenn dann allerdings die spieler im laufe der zeit merken, dass die handlungen ihrer charaktere mit allen konsequenzen ausgespielt werden, und bereits der eine oder andere (niedrigstufige) gruppengefährte über den jordan gegangen ist, wird sich bei Ihnen vermutlich doch ein überlebenswillen entwickeln und die helden ihr verhalten ändern. lernen gehört zu charakteren dazu, das ist kein schlechtes rollenspiel.

wie gesagt spielte Ich bislang aber selbst nicht so.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Bad Horse am 25.06.2002 | 18:49
Ein nettes Beispiel von einem Midgard-Con vor X Jahren: Am Anfang des Abenteuers wird die Gruppe von Räubern überfallen. Das diente eigentlich nur zur Einstimmung, und der Spielleiter hat die kritischen Treffer der Gegner ignoriert, sonst wäre die halbe Gruppe gestorben. Irgendwann später rannte dann der Arzt (Grad 1) alleine hinter den NSCs her und stellte sich heldenmütig zum Kampf - er starb durch einen kritischen Treffer... Fand ich alles völlig korrekt.
Die Spieler sollten durchaus wissen, daß ihre Charaktere sterben können, daher muß bei einer besonders blöden oder unachtsamen Aktion auch gelegentlich mal einer draufgehen... wenn immer nur die NSCs sterben - egal wie heißgeliebt und nahverwandt sie sind - hab ich immer so ein Red-Shirt-Gefühl...
Aber wenn ein Charakter durch blödes Würfeln stirbt, dann ist das langweilig. Obwohl der SL teilweise nicht viel machen kann. Beispiel: Mein Krieger steht auf der seeehr schmalen Brücke über einem Lavasee und will nach einem Flugdämon schlagen. Mein SL war leicht entsetzt und erklärte mir, daß er wohl fallen würde, wenn er seinen Balance-Wurf nicht schafft, und dann wäre er tot. Naja, er hat den Wurf geschafft.... aber ich hätte es akzeptiert, wenn er gestorben wäre. Tote SCs durch Maximalschaden von herunterfallenden Steindecken sind dagegen eher doof, vor allem, wenn die toten Cs gar nichts dafür können, daß die Decke eingestürzt ist....

Naja, außerdem hängt es wohl davon ab, wo und was man spielt. Auf Cons, wo die Cs häufig One-Shots sind, finde ich es nicht arg schlimm, wenn sie sterben. Einen langjährig etablierten Char in einer Kampagne umzubringen ist da noch etwas anderes, vor allem, wenn an dem noch Plot-Fäden dranhängen.

Fazit: Char sterben durch blöde Aktionen, nicht durch blöde Würfe!!
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 26.06.2002 | 09:57
Wenn ein Charakter stirbt hat jemand etwas falsch gemacht. Und meist ist es der Meister. Wenn ich mir so durchlese was hier geschrieben wird, frage ich mich ob denn wirklich 95% der Rollenspieler nichtmal wissen was eine richtige Storyline ist.

Mal als erklärung. Die Charaktäre sind in einer Kampngne die Hauptrollen. UNd die sterben nicht einfach so. In den Charakteren steckt unter Umständen etliche Sunden Arbeit von Seiten des Spielers schon vor dem ersten Spiel. Und Sie werden die Story eingearbeitet. Wie kann ich so dumm sein, und meine und die arbeit des Spielers so mit den Füßen zu treten, bevor der Char arusgereitzt ist, und seine Zeit gekommen ist. Und ein guter Spieler weiß wann das ist. Ich töte doch niemanden weil die Würfel es sagen oder er nach 40 Spielen mal nen schlechten Tag hat und scheiße baut. Klar bestrafe ich ihn. Aber ich töte ihn nicht. Das ist Verschwendung. Um mal auf genannte Beispiele einzugehen. Die Gruppe schaft es tatsächlich auf nen Übermächtigen Gegner zu rennen. Den oben gennannten Drachen zum Beispiel. Entweder (>99%) das war vorhergesehen, und ich weiß wie sie mit eingezogenem Schwanz entkommen können. Oder (<1%) ich hatte es nicht gewollt (da hab ich aber Mist gebaut) Ich sehe zu das sie einen Weg finden mit eingezogenem Schwanz zu fliehen.
Was Zufallsbegegnungstabellen und sowas angeht. Da hab ich ne gute Lösung gefunden. Ignorieren. Ich erzähle zusammen mit meinen Spielern ne Geschichte, da entscheidet bestimmt kein würfel wer als nächstes auftaucht.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Selganor [n/a] am 26.06.2002 | 10:50
Alles gut und schoen was Harbringer sagt, aber was macht ein vorbereiteter Spielleiter wenn ein Spieler eine "Selbstmordaktion" durchfuehrt, also mit 2-3 Hitpoints auf ein Monster losstuermt das mindestens 5-10 Schaden macht, trotz Vorwarnungen (zwei Tueren, eine mit einer Aufschrift in der Art "Hier was sehr positives" die andere mit "Hier lauert der Tod", die Positive Tuer stellt sich als Zugang zu einer Heilquelle raus. Ein Spieler geht TROTZDEM durch die "Todestuer" seine Begruendung war "Es haette ja gelogen sein koennen um was NOCH BESSERES zu "verstecken")

Wenn man ihm das irgendwie durchgehen laesst (da man ja geplant hat, dass dieser Charakter an einem spaeteren Zeitpunkt im geplanten Abenteuer ja noch seine Faehigkeiten verwenden muss, damit die Gruppe weiterkommt) dann setzt das fuer meine Begriffe das falsche Zeichen. Wenn man den Charakter extrem einschraenkt (ihm also die Dinge laesst, die noch noetig sind, aber ansonsten "beschneidet" indem man ihm beispielsweise wertvolle Gegenstaende "stiehlt" oder bestimmte Faehigkeiten nicht mehr (oder extrem schwer) funktionieren laesst) dann kann es passieren, dass der Spieler nicht mehr den Sinn sieht diesen Charakter (der evtl. fuer ihn nur auf eben dieser Faehigkeit oder diesem Gegenstand "aufgebaut" war) weiterzuspielen. Entweder wird er dann nicht mehr sonderlich motiviert spielen (und damit evtl. die Stimmung der Gruppe runterziehen) oder er wird im schlimmsten Fall gar nicht mehr mitspielen. Dann hat man auf einmal einen Spieler weniger...
Und damit ist die ganze schoene Planung dahin.

Meine Empfehlung waere es nicht ZUU starre Planungen zu setzen. Also nicht damit rechnen das Charakter A (ein Kleriker) zu einem bestimmten Zeitpunkt einen Segen gelernt hat und das "verfluchte" Schwert segnet. Denn wenn er vor dieser Situation viel heilen musste und den Segen "verheilt" hat dann steht man auf einmal in einer Sackgasse...
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 26.06.2002 | 11:11
Charaktere begehen keinen Selbstmord auser sie sind ausgereizt und ihre Zeit ist gekommen. Selbstmordaktionen werden von Spielern durchgeführt die destruktiv sind. Damit zieht das ein, zwei mal ne Warnung nach sich, und danach sehe ich sie nichtmehr als Charaktere an. Wenn die Charaktere fast tot erwarte ich das sie versuchen nicht in Kämpfe zu geraten, und wenn sie es doch tun, dann sollten sie besser den Rückzug antreten. Darum geht es doch. Kein Mensch hat im Normalfall einen Todeswunsch. Also sollten die Spieler das auch beherzigen.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Samael am 26.06.2002 | 11:36
Ich bin im Großen und Ganzen Harbingers Meinung.
:)
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Selganor [n/a] am 26.06.2002 | 12:09
Dann hast du wohl genuegend Storyteller in deiner Gruppe.
Solltest du aber einen Method Actor dabei haben, dann koennen schon mal "unlogische" Entscheidungen kommen.
Ein Paladin wird eher in den Tod gehen (und damit dem Rest der Gruppe damit Zeit kaufen fliehen zu koennen) als sich bloss weil er schwer verletzt ist zurueckzuziehen (schon gar nicht gegen "Boese" Gegner). Jemand der einen unbaendigen hass auf Orks und Goblins hat, der wird sich nicht (bloss weil ein Gruppenmitglied sagt dass es so was wie einen Nichtangriffspakt (pah, doch nicht mit Goblins) gibt aufhoeren auf diese Kreaturen einschlagen.
Oder ich denke da an meinen Monsterjaeger. Der Charakter war daruf ausgelegt wo auch immer ihm Monster begegnen diese zu toeten. Wir trafen auf eine Frau die uns einen seltsamen Gegenstand gab. Neugierig wie Charaktere sind fanden wir raus, dass dies wohl eine "Ueberwachung" von Dracheneiern war.
Bei naechster Gelegenheit habe ich diese Eier zerschlagen bevor diese ansschluepfen und die Welt terrorisieren koennen...
Nicht mal eine Woche spaeter (wir waren aus der Gegend geflohen) ereilte uns die Rache der Mutter...

Alles Beispiele fuer "legitimen" Selbstmord.
Allerdings laufen alle diese Aktionen wahrscheinlich entgegen dem was der SL fuer das Abenteuer geplant hat.
Was ist jetzt besser: Wenn sich die Charaktere an dem vom SL geplanten "Abenteuerablaufplan" entlangbewegen egal ob es den Spielern Spass macht die Charaktere in diesen Bahnen zu fuehren oder nicht. Oder die Charaktere tun zu lassen was die Charaktere tun wuerden, auch auf die Gefahr hin das es nicht ganz so laeuft wie es sich der SL gedacht hat, dafuer stehen die Charaktere aber auch zu ihren Aktionen.

Es kann sein, dass ich durch gewisses "Railroading" von DSA-Abenteuern ein "gebranntes Kind" bin...
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 26.06.2002 | 16:10
Zum Paladin. Doch. Ein Paladin ist nicht gleichbedeutend mit doof. Ich Spiele seit ewigkeiten meinen. Klar ein Paladin wird sich aufopfern um die anderen zu retten. Das heißt aber nicht, das er in einer Aussichtslosen Situation sein Leben opfern muß wenn es nicht nötig ist. Er ist ein denkendes Wesen. Damit ist er in der Lage zu kapieren das man besser heute Lebt um an einem anderen Tag zurück zu Kämpfen. Und wenn er sich dann doch aufopfert, weil der Spieler es (in einer Verständlichen Situation) für angemessen hielt, dann werde ich ihn für gutes Rollenspiel bestimmt nicht killen. Gerade bei Übermachten, kann man einen Char einfach überrennen und gefangen nehmen lassen. Oder ähnliches.

Der Herr mit Haß auf Orks und Goblins, Du sprichst von dem Typischen Waldläufer Fall. Ist an sich schon Unsinn. Ein inteligenzbegabtes Wesen kann Entscheidungen treffen und wenn es in einem Char liegt sich unnütz zu killen und damit den Rest seiner Freunde in Gefahr zu bringen ist das echt ein toller Kumpel. Ach und selbst für unbändigen Haß kann man andere Strafen finden. Mein Paladin hatte in seiner Orginalform (lange Geschichte) einen unbändigen Haß auf einen Bösen Glauben. Als wir nach einigen Geschehnissen in das Dorf in dem wir unser Lager aufgeschlagen hatten zurück kehrten mußen wir feststellen, das Jahre vergangen waren und das Dorf unter der Knute der Anhänger dieses bösen Glaubens stand. Sie hatten den Tempel meines Glaubens geschändet und die Einwohner versklavt und verstümmelt etc. Da ich es als in meinem Char erachtete nahm ich die Kapitulation der Redelsführer nicht ann und richtete die letzten beiden regelrecht hin. Daraufhin stapfte ich zu dem nun dem Bösen geweihten Tempel wo ich dann auch prommt keine Chance mehr hatte. Wolte ja nicht auf die anderen warten. Klar hätte mich mein SL töten können. Dann hätte ich nen neuen Char angefangen der nix mit der Story bisher zu tun hatte und alles wäre weiter glaufen. Statt dessen hat der Priester mich gefangen gesetzt und wollte mich Opfern. Meine Freunde konnten mich gerade noch retten, nicht aber bevor ich meine Zunge Verlohren hatte. Die erhielt ich erst 2 Stufen später wieder, da mein Gott etwas stinkig auf mich war und diese Wunde nicht heilen ließ, egal durch welche Mittel und meinen Paladinstatus erhielt ich erst 4 oder 5 Stufen später wieder zurück.

Was die Dracheneier angeht. Geile Ausgangssituation. Die Charaktere werden von einem Drachen gejagt. Daraus kann man etliche Sitzungen basteln wenn die Chars wissen das sie unterlegen sind. Las sie schweitzen und gebe ihnen irgedwie einen Weg doch aus dem Dreck zu kommen.

Man kann immer etwas tun als SL und dabei muß man die Spieler nicht Stoßen und stubsen. Man kann ganz im Gegenteil je nach Setting irgendwann bei guten Spielern aufhören sich selber alles ausdenken zu müssen. Die Spieler werden, wenn sie Ziele und Beweggründe haben selber Aktiv werden und als SL kann man sich zurücklehnen und seine NSCs reagieren lassen.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Samael am 26.06.2002 | 19:33
Noch einmal Applaus für Harbinger!

Nichts ist nerviger als Leute, die die Story regelmäßig ihrer Dickköpfigkeit (und oft genug ihrem fantasielosen Rollenspiel) opfern, und dann noch denken, sie wären Superrollenspieler.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Selganor [n/a] am 26.06.2002 | 21:52

Was die Dracheneier angeht. Geile Ausgangssituation. Die Charaktere werden von einem Drachen gejagt. Daraus kann man etliche Sitzungen basteln wenn die Chars wissen das sie unterlegen sind. Las sie schweitzen und gebe ihnen irgedwie einen Weg doch aus dem Dreck zu kommen.

In einer regulaeren Runde haette so was auch passieren koennen, aber das war eine Runde auf einem Con.
Die anderen Charaktere der Gruppe hatten keine Ahnung das ich die Eier zerstoert hatte und der Drache war auch nie vorgesehen von uns besiegt zu werden.
Es sollte wohl einfach ein ungewoehnlicher "Babysitterjob" werden bei dem wohl eine Gefahr nach der anderen die Eier gefaehrdet haette...
So wurde das Abenteuer dann doch etwas toedlicher als urspruenglich geplant, ide racheerfuellte Drachenmutter (die weder sich noch uns Zeit gelassen hatte sich auf diese Konfrontation vorzubereiten) hatte zumindest mich (ich weiss nicht mehr was mit dem Rest der Gruppe passiert ist) erledigt ohne das ich eine Chance hatte, aber das war mir zu dem Zeitpunkt egal...
Haette ich den (IMO unbelehrbaren, das hatte ich vorher mit dem DM geklaert) Nachwuchs eines mordenden Monsters am Leben gelassen haette ich mich nicht mehr im Spiegel ansehen koennen...
OK war vom Spielleiter evtl. etwas ungluecklich den Charakter in diesem Abenteuer zuzulassen, aber Spass gemacht hat's trotzdem.
Zitat
Man kann immer etwas tun als SL und dabei muß man die Spieler nicht Stoßen und stubsen. Man kann ganz im Gegenteil je nach Setting irgendwann bei guten Spielern aufhören sich selber alles ausdenken zu müssen. Die Spieler werden, wenn sie Ziele und Beweggründe haben selber Aktiv werden und als SL kann man sich zurücklehnen und seine NSCs reagieren lassen.

Das Problem ist, dass DANN wenn sie Spieler eigene Motivationen und Ziele haben es recht einfach passieren kann, dass die in eine GANZ andere Richtung gehen als man es anfangs geplant hat. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, aber man kann ziemliche Ueberraschungen erleben und evtl. auch auf einmal in einer Situation ist die man vorher NIE fuer moeglich gehalten haette...
Als ich vor Jahren noch eine aktive Chicago-Runde (VtM) hatte passierte es mir auf einmal, dass meine NPCs auf einmal Dinge getan haben die ich SOO nie geplant hatte. Aber SO und nicht anders haetten sie sich verhalten...
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 26.06.2002 | 22:13

In einer regulaeren Runde haette so was auch passieren koennen, aber das war eine Runde auf einem Con.

Nase, ich spreche grundsätzlich nur von Kampangnen. Bei einzelspielen kann man natürlich andere Dinge machen. Dazu muß man aber bei mir auch wissen, das bei mir Charaktere eh fest zu einer Story gehören. Ein Charakter, eine Runde, ein Spielleiter. Chars für einmalsachen sind Probeobjekte und da kann man schon mal was anderes machen.


Zitat
Das Problem ist, dass DANN wenn sie Spieler eigene Motivationen und Ziele haben es recht einfach passieren kann, dass die in eine GANZ andere Richtung gehen als man es anfangs geplant hat.

Darum gehts doch. Man benutzt die Ersten x Sitzungen um die Hauptcharaktere SC und NCS zu etablieren. Ab hier kann man dann das Ruder langsam abgeben und greift nur etwas korrigierend ein. So können die Spieler richtig inovativ werden. Voraussätzung ist aber das man seine NSCs sehr gut kennt.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Selganor [n/a] am 27.06.2002 | 09:32

Darum gehts doch. Man benutzt die Ersten x Sitzungen um die Hauptcharaktere SC und NCS zu etablieren. Ab hier kann man dann das Ruder langsam abgeben und greift nur etwas korrigierend ein. So können die Spieler richtig inovativ werden. Voraussätzung ist aber das man seine NSCs sehr gut kennt.

Das Problem das du dann aber haben kannst waere dass die Charaktere dann auf die Idee kommen koennten unerwartete Dinge zu tun.
Beispiel: Eine Vampire-Runde von 11xx bis in die Neuzeit geplant.
Die Gruppe hat einen Lasombra der alle Childes seines Sires getoetet hatte. Was dieser Charakter nicht wusste, war das dieser Sire noch zwei Childes hatte und diese strategisch guenstig bei der Gruppe "untergebracht" hatte...
Die Runde war zwar bis in die Neuzeit geplant, aber als die Gruppe auf die Idee kam den Sire (den ich in dieser Zeit fast "mitgespielt" hatte) ueberfallen und toeten. Diese Aktion hat dann die ganze Gruppe das (Un-)Leben  gekostet.

Da der Spielleiter meinte seine Spieler wuerden ihn zu gut kennen und alle seine "boesen Plaene" schon im Vorhinein wissen, deshalb hat er jemanden gesucht der ihm beim Fuehren eines Chronic-Villain (alte Lasombra noch aus dem alten Rom) hilft. Also habe ich geholfen ;)
Sie haben einen Brief geschickt in dem das Childe reumuetig zum Sire zukueckkommen wollte und ihr anbieten wollte "als Entschuldigung" den Rest der Gruppe zu opfern, sie muesste nur von Wien nach Transsylvanien kommen um sie abzuholen. Meine Spione mussten mir gar nicht sagen dass das eine Falle ist, als alter Vampir ist man paranoid genug um das immer anzunehmen (besonders in einem so berechtigten Fall).
Also schrieb ich freundlcih zurueck, dass es mir meine momentanen Geschaefte nicht erlauben eine derart grosse Reise zu unternehmen (man denke es ist 11XX), aber ich lade ihn gerne ein mit seinen "Geschenken" nach Wien zu kommen, er solle mir doch Bescheid geben, damit ich ihm ein Gaestehaus organisieren kann.
Und was macht die Gruppe ? Kommt vorbei und geht in das von mir (ihrem Feind den sie toeten wollen) gestellten Haus (mit Personal das nur aus meinen Ghoulen besteht und genuegend anderen "Ueberraschungen") und rechnet damit mich (auf meinem Grund und Boden in der Gegend in der ich die letzten Jahrzehnte verbracht habe) ueberwaeltigen zu koennen.
Natuerlich haette ich die Gruppe auch kuenstlich am Leben halten koennen, ABER man wird nicht so alt (immerhin schon so um ein Jahrtausend) wenn man Fehler macht. Und sie dann noch am Leben zu lassen waere ein Fehler gewesen, denn dann haetten sie irgendwann spaeter wiederkommen koennen und mich toeten koennen. (und nebenbei haette ich wohl einige Punkte  aus der Evil Overlord (http://www.eviloverlord.com/lists/overlord.html)-Liste misachtet). ja, auch NPCs sind Personen und auch diese haben einen Selbsterhaltungstrieb. (Bevor jemand fragt, ja, Mord war durchaus ein Mittel das diese Vampirin eingesetzt hat...)

Die Charaktere waren zwar tot, aber die Gruppe hat AFAIK weitergespielt jetzt halt mit "schwaecheren" Charakteren (den Childes ihrer toten Charaktere) und mit einem deutlich groesseren Respekt vor der Bedrohung durch ihren "Feind"...
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Dash Bannon am 27.06.2002 | 11:02
ein entscheidender Faktor ist denke ich auch in welche Richtung das ganze geht, das Abenteuer, die Kampange meine ich.
Spielt der Kampf ein vorrangige Rolle fände ich es mehr als langweilig(auch als SC) wenn ich nie in Gefahr wäre draufzugehen. Ist es aber eher ein Spiel, das in erster Linie auf die Interaktion mit NSCs setzt, oder wo es eher um das Anstellen von Nachforschungen geht und der Kampf nur eine Nebenerscheinung ist, kann der SL durchaus mal ein Auge zudrücken. Von einem 'ewigen'-Char halte ich allerdings auch nichts, einen Char mehr als ein-zwei Jahre lange zu spielen finde ich eher langweilig
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Nightsky am 27.06.2002 | 11:39
(ohne alles gelesen zu haben)

Es kommt darauf an, bei mir zumindest.
In einem normalen Fantasy RPG, vor allen Kampangnen ist es schwer zu sterben aber nicht unmöglich, bei kleineren Abenteuern ist die Gefahr gegen Ende schon etwas größer.

In dem 7te See System ist es schon allein von den Regeln her sehr schwer zu sterben.
Ich lasse zwar meine Spieler die Sterblichkeit ihrer Charaktere spüren aber die Möglichkeit, daß sie sterben ist sehr gering, dafür ist es das falsche Spielprinzip.

In SciFi Systemen hingegen und ich meine jetzt vor allem Space Gothic, ist es sehr leicht zu sterben, da müssen sich die Spieler immer genau überlegen, was sie tun. Ein Fehler kann sofort tödlich enden.

Im Prinzip geht es bei mir aber um einen schönen Rollenspiel Abend, ich lege mehr Wert auf eine schöne Atmosphäre und Spaß, als den Spielern tödliche Herausforderungen abzuverlangen.
Aber im Prinzip kann jeder Kampf tödlich enden.
Manchmal vergessen sie es aber, dann muß ich ihnen das halt wieder zeigen.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 28.06.2002 | 09:53

Spielt der Kampf ein vorrangige Rolle fände ich es mehr als langweilig(auch als SC) wenn ich nie in Gefahr wäre draufzugehen.


Kann ich akzeptieren, aber wenn Kampf die entscheidende Rolle spielen würde fände ich es eh sehr langweilig.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Bad Horse am 1.07.2002 | 18:14
Tut mir leid, aber ich bin nicht der Meinung, daß ein Spielleiter dumm sein muß, um Chars zu töten...  ;)
Manchmal muß man die interne Logik der Spielwelt eben aufrecht erhalten, auch wenn das einen SC das Leben kostet. In einem Buch oder einem Film ärgere ich mich ja auch darüber, wenn die Protagonisten auf irgendeine fadenscheinige Art und Weise überleben, ganz offensichtlich eben deshalb, weil sie die Protagonisten sind.
Schönes Beispiel: Die Romanserie "Lied von Eis & Feuer". Da stirbt schon im ersten Band jemand, den man für den Haupthelden hält. Das macht die Todesgefahr für die anderen Leute viel spannender, denn man weiß genau: Ja, sie könnten tatsächlich sterben!!! In den meisten Fantasyserien mache ich mir keine ernsthaften Sorgen, ob der "Held" weiterlebt - da schon. Und das ist ein Effekt, den ich auch bei meinen SCs haben will - schließlich plätte ich sie nicht willkürlich vor mich hin (in unserer Kampagne sind in 9 Jahren wohl ungefähr ein halbes Dutzend SCs gestorben, und das war ArsMagica, wo jeder drei Charaktere hat - die toten SCs von Spielern, die nicht mehr mitspielen, zähle ich jetzt nicht dazu...).
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 3.07.2002 | 09:12

Charaktere begehen keinen Selbstmord auser sie sind ausgereizt und ihre Zeit ist gekommen. Selbstmordaktionen werden von Spielern durchgeführt die destruktiv sind.


Dem kann ich nur bedingt zustimmen.

Ich möchte noch einmal das Beispiel des Kriegers anbringen, der den Rückzug seiner Kameraden deckt, dabei aber leider selber sein Leben verliert. Ihm den Heldentod, den er in einer solchen Situation eingeplant hat, nicht zu gewähren ist definitiv nicht korrekt.

Zum anderen gibt es tatsächlich Spieler, welche Selbstmordaktionen durchführen. Oft sind es Spieler, die entweder gewohnt sind, Hack & Slay zu spielen oder Rollenspielanfänger sind. Dann gilt es schon, die richtigen Zeichen zu setzen.

Einen Anfänger müßte man nicht töten. Es würde vielleicht reichen, wenn man ihn schwerverwundet aus der Situation entkommen läßt mit der Warnung, daß der nächste Gegner vielleicht darauf aus ist, den Char zu töten und nicht nur Kampfunfähig zu machen.

Einen Hack & Slay Spieler würde man höflich bitten, sich dem Stil der Gruppe anzupassen (falls nicht Hack & Slay der Stil der Gruppe ist, was vielen ja offensichtlich auch Spaß macht) oder sich eine andere Gruppe zu suchen.

Grunsätzlich finde ich schon, daß Charaktere sterben dürfen und schließe mich dem Tenor der meisten an: der Tod sollte nicht durch unglückliche Zufälle, Zufallsbegegnungen etc. herbeigeführt werden (es sei denn die Spieler wünschen dies ausdrücklich). In für das Abenteuer (die Kampagne) kritischen Situationen (Endkampf, Zwischenbegegnungen mit dem/n Hauptgegner/n) darf es auch auf Seiten der Spieler Tote geben, wenn sie sich nicht entsprechend verhalten.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Nachtalp am 3.07.2002 | 11:34
Was bedeuted denn Hack&Slay???

Ich denke mal dass man das vielleicht mit dem Beispiel der Filme festmachen kann... ich meine dass kein Arnold Schwarzenegger durch den ersten umfallenden Reissack zu tode kommt, sondern im heroischen Zweikampf mit dem Drogenboss, oder das der SC "Guy" nicht umkommen sollte um zu zeigen dass die Situation gefährlich ist, dafür gibt es NSC´s!
Ich denke ein Held sollte immer einen Tod bekommen der einem Held würdig ist und von dem man erzählen kann... so dass man weiss wofür ein Held sein Leben gelassen hat und auch in gewisser weise Stolz drazf sein kann...
Und nicht:"Jaaa, mein Held? der starb beim Feuermachen...[...]"
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: 6 am 3.07.2002 | 13:02
"Hack&Slay" ist ein Rollenspielstil, bei dem es vornehmlich darum geht ein Gegner nach dem anderen zu plätten (Also: nächster Raum, Monster darin plätten, nächster Raum, nächstes Monster plätten, usw.). Meistens ist der Hintergrund nur schmückendes Beiwerk.
Das Computerrollenspiel "Diablo 2" ist dafür ein sehr gutes Beispiel.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Selganor [n/a] am 3.07.2002 | 13:35
Dazu sollte man noch anmerken dass "Dungeoncrawl" also man geht durch ein Dungeon und tut was man tun muss recht haeufig (aber gleucklicherweise nicht immer) als "Hack&Slay" durchgezogen wird.
Diese beiden Spielarten haben eine ziemlich grosse Schnittmenge haben aber auch "Rausreisser" (H&S ohne Dungeoncrawl duerfte "Rune" sein, Dungeoncrawl ohne (pures) H&S kann man "Castle Greyhawk" oder (bedingt) "Rappan Athuk" nennen)
Jetzt keine Diskussionen, ob RA pures H&S ist. IMHO ist es nicht nur H&S da man mit der puren "Gewaltloesung" recht schnell tot ist...
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 3.07.2002 | 16:05

"Hack&Slay" ist ein Rollenspielstil,...


Hack&Slay ist gar kein Rollenspiel stiel. Das ist ein Würfelspiel. Mit Rollenspiel hat das jawohl nix mehr zu tun.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Bad Horse am 3.07.2002 | 16:20
Zitat
Zitat
Hack&Slay ist gar kein Rollenspiel stiel. Das ist ein Würfelspiel. Mit Rollenspiel hat das jawohl nix mehr zu tun.


Sei doch nicht so intolerant!! Wir sind auch schon mit unseren Chars durch ein Dungeon gecrawlt und haben nichts gemacht als "Falle suchen, Tür auf, Monster plätten, Schatz finden, weiter mit der nächsten Falle" und hatten trotzdem a) Spaß und b) das kleine Problem, das keiner unserer Chars irgendwas mit Geld anfangen konnte und wir die gefundenen Schätze dann im Wald vergraben haben...  ;)

Hack & Slay ist auch nicht grad mein Lieblingsstil, aber wenn´s jemandem Spaß macht, dann ist der trotdem ein Rollenspieler!
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 3.07.2002 | 19:38
Wenn jemand seinen Charakter als eine Auflistung von Werten ansieht, und nur von Kampf zu Kampf und Falle zu Falle geht, dann hat das nichts mit Rollenspiel zu tun. Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle. Eine Persönlichkeit. Da redet man auch mal miteinander. Ich sag ja nicht, das ich nicht auch schon solche Sitzungen hatte. Aber das waren dann einzelne Sitzungen, die nebeinbei auch nicht gerade toll waren. Oh der dritte Dämon heute. Beim nächsten mal waren wir dann wieder normal am Spielen. Ich rede auch keinem ab das das ihm Spaß macht, aber es hat per definition nix mit Rollenspiel zu tun.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Samael am 3.07.2002 | 23:42

Wenn jemand seinen Charakter als eine Auflistung von Werten ansieht, und nur von Kampf zu Kampf und Falle zu Falle geht, dann hat das nichts mit Rollenspiel zu tun. Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle. Eine Persönlichkeit. Da redet man auch mal miteinander. Ich sag ja nicht, das ich nicht auch schon solche Sitzungen hatte. Aber das waren dann einzelne Sitzungen, die nebeinbei auch nicht gerade toll waren. Oh der dritte Dämon heute. Beim nächsten mal waren wir dann wieder normal am Spielen. Ich rede auch keinem ab das das ihm Spaß macht, aber es hat per definition nix mit Rollenspiel zu tun.


Da muß ich widersprechen.
Die Definition von Rollenspiel ist sehr weit und bezieht reines Dungeoncrawl / Hack and Slay ausdrücklich mit ein. Von daher ist sogar zuerst die Definition von Rollenspiel in andere Richtungen ausgeweitet worden...  
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 4.07.2002 | 20:10
du darfst charaktere NIE sterben lassen, ausser in 2 fällen:

1) sie verhalten sich dauernd strohblöd, sie verstehen deine winke mit dem zaunpfahl nicht

2) sie MÜSSEN sterben oder zumindest verrückt werden, wie zum beispiel im cthulhu, dort macht es nichts.

gruss
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 4.07.2002 | 23:16
Oh man, das erinnert mich an meinen Lieblingscharakter:
Es war damals bei AD&D, da spielte ich einen großen dummen wilden aber kinderlieben Oger, den die Gruppe auch schon ins Herz geschlossen hatte.
Ich ging in der Rolle richtig auf.
Tja und dann eines Tages, als er alleine im Wald spazierengeht, da trifft er auf so ein eigenartiges Vieh, welches er dachte, wäre doch ein leckers Fressen und das Fell macht sich recht gut (Sagt hier jemand Aurumvorax was? So gefährlich sehen die Dinger nicht aus).

Das Ende vom Lied war, daß man Oger nach einer verpatzten 1:2 Chance den Löffel wegen einer elenden Zufallsbegegnung abgegeben hatte.
Statt eines ruhmreichen Endes, ist er im Wald durch irgendsoein xbeliebiges Vieh draufgegangen.

Ihr könnt euch sicher vorstellen, daß ich nicht sonderlich begeistert war.
Der Höhepunkt kam aber, als der Magier der Gruppe, den Zauber Wiedergeburt (nach Rat des SL) auf den Oger wirkte, woraufhin sein Gedächtnis irgendwie in einen Waldläufer transferiert wurde (Irgendsowas war das jedenfalls), den ich von da ab spielen wollte, was ich aber
a) nicht konnte (Wie spiel ich einen vollkommen neuen Charakter, der zwar weiß, was mein voriger Charakter wußte, aber absolut nicht seine Eigenschaften hatte)
und
b) nicht wollte (Zum einen hat mich die Charakterklasse Waldläufer nie sonderlich angesprochen und zum anderen ist da gerade mein Lieblingscharakter draufgegangen).

Als ich nach der Runde erstmal draußen stand und den Mond und die Sterne mit einem lauten "Scheiße" begrüßte, welches in der gesamten Nachbarschaft widerhallte, war ich erstmal geknickt.

Mein nächster Charakter wirkte fad und stumpf und ich sehnte mich nach meinem alten Charakter, den ich aber auch nicht mehr spielen wollte, da Tod für mich Tod bedeutet.

Kurz darauf merkte ich, daß ich den Spaß an dem System verloren hatte und so ging ich denn erstmal fort von der Runde und widmete mich anderen Systemen.

Tja, nun leite ich selber und zumindest bei 7te See, laß ich Charaktere nur unter 2 Bedingungen sterben:
Der SL will es.
Der Spieler will es.

Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Nachtalp am 5.07.2002 | 22:18
Das ist genau das was ich meinte, ein char sollte nen Tod bekommen an den man denken kann, und nicht... tja ne zufallsbegegnung eben, denn ich denke mal dass du dich noch hättest fangen können wenn er am ende eines Abenteuers im Endkampf gegen nen Vampirmeister gestorben wäre, ne?
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 7.07.2002 | 22:50
Nun, das hängt immer ganz von der Runde ab.
Ich hatte da mal ´ne Runde, die waren überwiegend der Meinung ein Kampf ist nur dann ein guter Kampf, wenn mindestens die Hälfte der SCs bewustlos oder tod endet  :P
Ich als SL vermeide es Spieler-Charaktere sterben zu lassen, das schadet normalerweise nur der Atmosphäre.
Ausnahmen:
1. Spieler oder Party-Blödheit. Dies faßt alle Situationen, die den Tod eines SCs zur Folge haben, zusammen die der/die Spieler selbst herbeigeführt haben.
2. Wenn es sich aufgrund der Handlung zu dem Zeitpunkt nicht vermeiden läßt (muß aber wirklich ein Extremfall sein)
3. Ich mastere AD&D-Undermountain. Das ist ein Dungeon-Szenario, bei dem die Abkack-Quote schon vom Szenario sehr hoch ist. (Man sollte das nicht mit seinen Lieblings-Chrs spielen)
Ansonsten halte ich es für mehr als Unangebracht einen SC auf Grund eines einzelnen Würfelwurfes oder verpatzten Rettungswurfes sterben zu lassen.

Denn die Atmosphäre und das Rollenspiel steigt im Laufe einer Campaign, wenn sich die Charaktere entwickeln und ihre Geschichte entwickeln, sich vermutlich in den Ländern und Tavernen einen Namen machen.
(Obwohl meine Runde regelmäßig wieder kurz davor ist den jeweiligen Barden zu knebeln, der während  ihrer Anwesenheit in einer Taverne gewisse Heldensagas über die ´Gefährten des Lichts´ zu singen)
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Bad Horse am 11.07.2002 | 15:27
Wo ich in dieser Hinsicht immer Probleme habe: Wenn sich nicht nur ein Spieler, sondern die ganze Gruppe saublöd anstellt.
Was mach ich als SL, wenn die ganze doofe Gruppe dem Gegner in die Falle läuft, von der sie wirklich hätten wissen können, daß sie da ist? Und wenn der Gegner nun mal als ein ziemlich effizienter Kerl beschrieben wurde, der die Chars eben nicht öffentlich in einer Arena hinrichtet??? Auf einem Con ist das zwar kein Problem, aber in einer Kampagne, die auf die Chars ein bißchen ausgelegt ist, kommt es ein bißchen schlecht, sie alle zu töten...
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Boba Fett am 12.07.2002 | 10:28

Wo ich in dieser Hinsicht immer Probleme habe: Wenn sich nicht nur ein Spieler, sondern die ganze Gruppe saublöd anstellt.


Ist natürlich eine Frage, die jeder Spielleiter (SL) für sich beantworten muss.
Ich würde in diesem Fall den Spielern nicht den scheinbaren Gefallen tun, und sie gleich davor bewahren, es sei denn ich hätte den Eindruck, daß der von ihnen gebaute Bockmist durch eine Fehleinschätzung resultieren könnte, die ich als SL zu verantworten hätte.

Das muß klar sein: Wenn der SL etwas mißverständlich beschreibt, sollte die Gruppe nicht darunter leiden.
Kann das ausgeschlossen werden, dann würde ich dir SpielerCharaktere (SC) für den Unsinn ihrer Spieler die Konsequenzen tragen lassen.
Auch wenn dabei ein oder mehrere SC sterben.

Alle gleich umzubringen ist natürlich hart, aber meistens auch gar nicht nötig. Klar ist, wenn eine Runde Shadowrunner auf die SpaceNeedle in Seattle klettern und im Kollektiv runterspringen, sollten sie unten ankommen und ziemlich tot sein, sofern nicht einer fliegen kann. Aber ansonsten läßt sich meistens noch ein Weg finden, die Runde irgendwie am Leben zu erhalten.
In diesem Fall würde ich die Charaktere zum Ausgleich für diese Rettung aber einen Nachteil eingehen lassen, der sich gewaschen hat.
Das kann von Gefangennahme, Verlust der Ausrüstung über einen neuen Feind bis zu wirklich derben Schulden reichen.
Das lenkt die Runde von der Tatsache, ab, daß der SL mal wieder gnädig war, und bereichert das Rollenspiel erheblich.

Gefangennahme ist sehr schön, aufwachen und in ketten liegen... A'la James Bond, mit der Lizenz zum Befreien...

Einen Gönner auftauchen zu lassen, der die tödliche Bedrohung aus dem Weg räumt, aber hey, das Kostet Euch jetzt einen großen Gefallen ist auch sehr geschickt.

Aus dem Koma aufwachen, im Tempel (Krankenhaus) zu liegen, und festzustellen: "Irgendwer hat mich hier reingebracht... Upsi, die Kosten werden mal wieder deftig sein... Wo ist meine Kleidung?" ist auch spaßig.
Dann sind alle magischen Utensilien weg und zwar unwiederbringlich, es sei denn der Charakter sucht danach, was wieder Abenteuermöglichkeiten mit sich bringt.

Solche Reaktionen auf tödliche Gefahren bringen einem Spielleiter meistens Respekt ein, denn die Spieler merken, daß Dusseligkeit bestraft wird, aber nicht gleich mit dem Tode der Charakteren.

In diesem Sinne:

Guten Abend.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 18.09.2002 | 15:38
Hm, also was vieles angeht, denke ich das wir hier Äpfel und Birnen vergleichen.

Die meisten Rollenspiele lassen sich in 2 Kategorieren aufteilen.
Systeme mit recht starken Charakteren, wie z.B. Shadowrun oder Systeme mit schwachen Charakteren wie z.B. Earthdawn.

Ein ED Char wird sich innerhalb seiner Vorgaben sehr weit von dem, wie er angefangen hat, weiterentwickeln.
Kreise und Talente lassen sich leicht und schnell steigern, so das man noch viel anpassen kann.
Die Chars sind auch von der Story noch unwissend und unbedeutend.

Bei SR fanden die Chars mit einer vollen Hintergrundgeschichte an, die meist schon eine (große oder kleine) "Laufbahn" hinter sich haben.
Diese Charaktere werden sich nur langsam vom anfangsstadium weiterentwickeln.

Wer dem nicht so folgen kann, kann sich ja einfach überlegen, was man mit der gewonnen Erfahrung eines ED oder SR Wochenendes machen kann.
Also mit den Punkten, die 2 Tage spielen ergeben würden.

Durch diese Beschaffenheit sind Chars aus ED (oder D&D, etc) dazu gemacht, ewig gespielt zu werden.
Jeder Kreis (Level) bietet neue Optionen, Skills, etc. die es zu erforschen und zu testen gilt.

Durch die hohe Verfügbarkeit aller Skills und fast aller Items, ist ein SR eher auf Facettenreichtum bei neuen Chars ausgelegt und somit eher auf kurzes Spiel ausgelegt.

Auf die Sterblichkeit der Chars übersetzt:
Der (zukünftige) Held wird schwerer sterben, da er ja erst noch Held werden muß und es SL und Spieler ja so wollen.
Der Runner hingegen ist viel anfälliger, was die Alltagsgefahren (Unfall, random Drive by Shooting, Pech, etc.) angeht. Ersatz für ihn ist ja auch schnell gefunden.


An sich teile ich die allgemeine Meinung, das Chars nicht wegen Würfelpech sterben sollten, aber es kann passieren.
Ich selber hätte am Wochenende fast meinen ED Char durch die Axt unseres besten Kämpfers verloren, der unter den Einfluß eines Geistes geraten ist.
Alle Würfel hat der Spieler selber getätigt und ein Punkt mehr und es wäre vorbei gewesen.

Wie es immer so schön heißt:
Wer sich in Gefahr begiebt, kann (wird) darin umkommen.

Hin und wieder kommt die Gefahr aber auch zu einem, und damit muß halt jeder umgehen können.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Boba Fett am 19.09.2002 | 11:16
Also ich würde die Sterblichkeit eines Charakters nicht von dem Verlust den er für den Spieler darstellt abhängig machen. Wenn ich dann eine 2 jährige Kampagne mache und am Ende des zweiten Drittels bin, kann ich keinen mehr umbringen?

Wenn jemand stirbt, stirbt er.
Wenn sich jemand dusselig verhält, ich keine Möglichkeit sehe, den Charakter noch in eine andere Situation zu bringen, aus der er sich noch retten kann, stirbt er.
Wenn einer alle Rettungswürfe versiebt und ich den Schaden so hoch auswürfel, daß es nicht zum überleben reicht, stirbt er.
Wenn der Charakter damit aus der Kampagne geht, muss sich der Spieler einen neuen machen. Meine Spieler würden sich beschweren (haben sie schon getan, bei einem anderen Spielleiter), wenn ich die Umwelt nicht realistisch und konsequent nachvollziehbar ausspielen würde.

Als Spielleiter hat man fair zu sein. Fair heisst aber nicht, daß man den Spielern um keinen Preis ihre Charaktere töten lassen darf. Fair heisst, daß die Hintergrundswelt konsequent und nachvollziehbar reagiert. Und wenn dabei jemand stirbt, ist er tot.
Egal wie alt er ist.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Bad Horse am 19.09.2002 | 14:02
@Boba: Richtig so. Kann ich nur zustimmen.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Althalus am 19.09.2002 | 21:48
Also wirklich gestorben sind bei mir noch keine Chars. Allerdings gab´s schon den Verlust diverser Körperteile (und wie zum Teufel füge ich ein Bein mitten in der Wildnis ohne Heiler oder Priester wieder an?), und auch das Koma.
Ersteren Fall konnte ein besonders verformter Zauber in einem Fall lösen - und eine zweitägige Zwangsrast, da der Kriegszauberervöllig ausgepumpt war. In einem anderen Fall war göttliche Intervention nötig, die dem Spieler aber wirklich zeitgerecht einfiel, und daher gestattet wurde.
Das Koma war recht witzig, da der Waldläufer beim Pferdekauf das Pferd "probereiten" wollte - und dreimal abgeworfen wurde. War ja nur bewußtlos, wurde zum Heiler gebracht - und der PATZTE beim Zauberwurf.  ;D
Char im Koma, an der Grenze zum Tod, aber mit letzter Kraft des Heilers noch gerettet.

Selbstüberschätzung war auch der Waldläufer. Legt sich mit seiner Axt mit einem Typen an, vor den ihn schon alle gewarnt hatten (Heftiger Elitekrieger). Der weicht seiner Axt locker aus, und schlitzt ihn beiläufig mit seinem Säbel auf - Tod.
Zum Glück wollte ein übler Priester die Gruppe opfern, und belebte ihn kurzerhand wieder. Allerdings unter solchen Schmerzen, daß der Char sich dabei in die Hosen gepisst hat - und DAS war dem Spieler eine schmerzhaftere Lehre, als der Tod es gewesen wäre.  ;D
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 19.09.2002 | 23:06
ehre wem ehre gebührt!
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Teclador am 25.09.2002 | 15:36
Okey Boba man sollte es vielleicht nicht von der entwicklung abhängig machen, aber es ist schon starker tobak wenn ein charakter der gern gespielt wird einfach ins grass beisst....ich meine die frage is doch was hat das für positive auswirkungen aufs spiel????
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Dash Bannon am 25.09.2002 | 23:18
@Boba: Stimmt auch wenns immer ärgerlich ist. Aber wenn die Chars immer Wiederbelebt werden oder einfach nicht draufgehen können wirds halt langweilig
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: 8t88 am 26.09.2002 | 08:01
Ich muss zugeben, dass in meinen 8 Jahren, wovon ich eine Menge geleitet habe, nur 2 Chars gestorben sind.

Habe ich zu viele Hemmungen, imaginäre Wesen zu töen, muss ich als Spielleiter angst vor Psychosen haben?  ;)

Nein, um ehrlich zu sein, habe ich eigentlich sehr selten den realistischen, tötlichen Spielstil gewählt, und es hat sich bisher keiner beschwert. Die Charaktere konnten bei mir eigentlich immer sterben. NUr hat sich einfach keiner dazu überreden lassen.  ;D
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Gast am 26.09.2002 | 08:40
Ich muß zugeben, daß ich in Sachen Tod eines Characters erst kürzlich vor diesem Problem stand bzw. unser GM. Da muß mein Alter Ego, Gregory L. (Barde 5) doch ganz alleine vor einem Drachen stehen (alle anderen haben sich natürlich versteckt) und der grillt mich dann, als würde man gleichzeit mit einem Fuß auf der Schiene der Tram stehen und mit dem anderen in die Oberleitung gelangen  ;). Schon war ich auf -17 HP.
Da sich aber die Sterblichkeitsrate in unseren Spiele bei einem Prozentsatz weit unter 0 befindet, hat sich unser GM was einfallen lassen. Puh!

Auch hatten wir schon Abenteuer (noch aus AD&D Zeiten), da war das Sterben der Charaktere ein gravierender Bestandteil des Abenteuers. Ich denke da mal ein eine Headless Horseman, der uns mit seiner Sense allensamt die Rübe von den Schultern gehauen hat.
Oder ein anderes Abenteuer, in dem sich die Charaktere gegenseitig abgemurkst haben und durch Doppelgänger ersetzt wurden. War das ein Spaß, als nur mehr einer übrig war und die bereits ersetzten sich genau überlegt haben, wie sie ihn um die Ecke bringen.

Aber Spaß beiseite. Auch in meinen Abenteuern, die ich leite wird nur gestorben, wenn sich die Spieler dumm, dümmer, am dümmsten anstellen und durch irgendwelche haarsträubenden Dinge das Unvermeidliche herausfordern. Es ist verdammt öde, mitten in einem Abenteuer zu stecken und dann stundenlang nur dazusitzen und sinnbildlich in der Nase zu bohren, da der Charakter das Zeitliche gesegnet hat. Da ändere ich als GM dann schon lieber die Würfelergebnisse ein wenig ab und lasse die Gruppe bis nahe an die Kante kommen. Es ist immer wieder interessant zu beobachten, wie Stress aufkommt, wenn sich der Durchschnittswert in Sachen Trefferpunkte der Zahl 0 nähert.

Außerdem: Sterben ist eine Sache des natürlichen Kreislaufes. Die Gründe, die einem Kleriker dargelegt werden müssen, warum in diesen Kreislauf regulierend eingegrifften werden sollte, müssen schon sehr gut überlegt werden. Warum sollte er sonst einen Wildfremden wiederbeleben ?
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Corcoran am 26.09.2002 | 09:01
Da hier keine meiner Spieler liest, sage ich es mal so.
In meiner Hauptrunde die seit 15+ Jahren läuft ist vor 6 Jahren der erste und einzige Char für immer gestorben.
Wenn ich da heute wieder einen töten würde, würde ich mir eine Campaign kaputtmachen, die ich nie wieder so erschaffen kann. Irgendwann ist es einfach vorbei mit dem Töten, solange die Spieler das nicht wissen und benutzen ist es o.k.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Bad Horse am 30.09.2002 | 18:54
Da hat Ars Magica einfach einen Vorteil: 3 Charaktere... Selbst wenn mal einer stirbt, sind immer noch welche da, die von den Vorgängen wissen und nicht mühsam eingeführt werden müssen.

Aber ganz ehrlich, es gibt bei mir auch einen oder zwei Charaktere, die nicht sterben dürfen (bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Kampagne jedenfalls). Aber das wissen die Spieler nicht... öh, zumindest wissen sie nicht, um welche Chars es sich handelt...
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Lord Verminaard am 12.11.2002 | 13:45
Bin ein bisschen spät dran für dieses Thema, aber da muss ich doch noch mal meinen Senf dazugeben.

Ich würde mich generell der Meinung von Leonie anschließen: wenn man weiß, dass ein SC sterben kann, ist's spannender. Ha-hm, wenn man denkt, dass ein SC sterben kann, reicht's auch... ist halt die Kunst der Manipulation, gell?

Was den Tod durch schlechte Würfe angeht, so schließe ich mich ebenfalls Leonie an: Nur, wenn der Spieler die Chancen kannte und sich darauf eingelassen hat, sollte er bei verkacktem Wurf auch draufgehen. Um Patzer auszugleichen gibt's in der Tat Glückspunkte, wie immer das System sie denn auch nennt.

Auch im Übrigen gilt: wenn ich den Spieler gewarnt habe und er bewusst das Risiko seines Todes eingeht, dann muss er auch sterben können. Der SL sollte die SCs jedoch nicht mutwillig in eine solche Situation bringen, wo ihr Überleben dann vom Zufall abhängt.

Die hohe Schule ist dann Folgendes: die SCs, von denen die Spieler ja wissen oder zu wissen glauben, dass sie sterben können, mutwillig in eine lebensgefährliche Situation zu bringen, von der die Spieler aber denken, dass sie sich durch eigenes Verschulden hineinmanövriert haben, auf ihre ganzen Diskussionsversuche genervt und unerbittlich reagieren, finster und nachdenklich dreinblicken - um dann den Indiana-Jones-Soundtrack einzuschalten und einen längst vergessenen NSC zur glorreichen Rettung auftauchen zu lassen!
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Boba Fett am 12.11.2002 | 16:19
Eine zu Hohe Wahrnehmung der eigenen Sterblichkeit bei SC's der Spieler erzeugt aber sehr leicht Paranoia. Das mag bei Cyberpunk oder CThulu ja gewollt sein, bei anderen Systemen ist es eher störend.
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Bad Horse am 13.11.2002 | 13:15
So etwas muß man eben ausbalancieren... Klar, es ist doof, wenn die Chars zu paranoid werden oder aufgeben wollen, wenn sie sich der Gefahr bewußt werden. Aber andererseits ist es ebenso doof, wenn sie unsinnige Risiken eingehen (außer vielleicht bei 7th Sea... aber da gehört das zum System...), weil die Spieler denken, daß ihren Chars schon nix passieren wird.

Problematisch wird es, wenn zwei Spieler auf dieselbe Situation hin in zwei völlig unterschiedliche Richtungen tendieren: Der eine will nur noch nach Hause, und der andere denkt sich: Jetzt erst recht!!
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Boba Fett am 14.11.2002 | 16:47
Kommt bei uns öfter vor.
Das muss dann eben ausgespielt werden!
Titel: Re:Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Asdrubael am 20.11.2002 | 12:12
Ich glaube, dass es beim Sterben lassen von Charakteren (ungeschriebene) Regeln gibt.
Für mich sind die Charaktere die Helden der gerade gespielten Kampagne. und genau so muss finde ich dann auch der Abgang sein.
und bitte nicht folgendes:
Sage keinem schwer verletzten Charakter einfach mal so unvermittelt "hey, kannst du 11 Schadensstufen Schwer heilbarne Schaden absorbieren?"
Das hinterläßt ein Gefühl, dass der SL die Sachen nicht wirklich im Griff und den Überblick komplett verloren hat. Oder schlimmer noch: dass ihm die Charaktere unwichtig sind. Das finde ich darf nie passieren.

Wichtig ist, dass den Spielern klar ist, dass etwas passieren kann und wie die SL die Begenungen ausarbeitet. Im D&D 3rd Ed. gibt es darüber einen guten Absatz. Entweder ich schneide die Begegnung auf die Fähigkeiten der Gruppe zu oder auf die In-Play Logik. Bei letzerem sollte man drauf achten, dass die Gruppe leichte Hinweise erhält, damit sie die Gegner einschätzen kann.

ich bevorzuge die erste Variante mit leichten Abweichungen.
Alle in meinen Abenteuern vorkommende Begenungen sind eher auf die Fertigkeiten der Gruppe zugeschnitten (ist motivierende und mach so mehr Spass).
Sollten die SCs Amok laufen oder unsinnig Leute und NSCs, die ich vielleicht später noch mal brauche, schnetzeln wollen, benutze ich die zweite Variante.

Ich habe meine Spieler auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ihre Charaktere sterben können und ich keine Würfelwürfe zu ihren Gunsten modifiziere. Im Gegenzug haben sie einen Schicksalspunkt bekommen. Damit können sie eben einmal das Schicksal zu ihren Gunsten ändern.

Wenn ein SC stirbt, dann meine ich dass es so passieren soll, dass es seiner Rolle gerecht wird und eben heldenhaft ist. Wenn ein Kämpfer wie Boromir stirbt und rundherum erschlagene Gegner liegen, dann ist eigentlich auch kein Spieler böse drum. Er hat tapfer gekämpft, ist seinem Ehrencodex treu geblieben, hat ein Ziel erreicht (zum Beispiel seiner Gruppe Zeit zu erkaufen) und es bleibt trotz seines Todes ein kleines Gefühl von Erfolg und eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden.
Titel: Re: Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Dash Bannon am 26.04.2004 | 17:47
dieser Thread ist zwar schon sehr alt, aber da dieses Thema immer mal wieder hochkommt, habe ich es einfach mal gepinnt.
in den Spielleiterfragen ist es denke ich auch gut aufgehoben, da es letztednlich immer der SL ist, der dem Tode des Chars zustimmt oder diesen eben verhindert.
Titel: Re: Sterblichkeit von Charakteren
Beitrag von: Plautzbär am 4.05.2004 | 22:39
Ich hab ebenfalls ein Problem damit Helden auszulöschen bzw. zu töten! Bis jetzt sah es immer so aus dass immer ein kleriker zu Stelle war, der notfalls den helden von den Toten erweckt hat. Inzwischen bin ich auf dem Standpunkt, dass die Helden zusehen müssen, woher sie diesen Kleriker bekommen, da Stufe 16 Kleriker mit Wiederausferstehenspeels nicht auf Bäumen wachsen (Wäre mal aber eine intressante Idee für eine Welt...)

Gruss,
Plautze