Tanelorn.net

Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => Thema gestartet von: Megavolt am 22.09.2022 | 20:40

Titel: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 22.09.2022 | 20:40
Und zu Recht, denn DnD ist international, es ist zugänglich, es ist easy und simpel. Die Würfelkämpfe machen erst mal voll Bock. Man kann sehr leicht an Communities andocken. Es ist modern.

Gleichzeitig hat DnD ein paar große Problemzonen, unter anderem:
 
- die Welt ist uninteressant oder nicht relevant*
- die Abenteuer haben erhebliche Präsentationsprobleme
- die Überfokussierung auf den Kampf führt zu einer Ausblendung von anderen, sehr reizvollen Dimensionen des Rollenspiels   
- alles bleibt immer so augenscheinlich und schmerzlich unter seinen Möglichkeiten
- ...

Was glaubt ihr denn, wie das mit DnD weitergeht, wenn ihr mal 5 oder 10 Jahre in die Zukunft blickt?

Hat DnD so viel inhärente, unerschöpfliche, rohe Kraft (vielleicht durch seinen oberflächlichen Minimalismus oder durch andere Aspekte), dass der Zauber von DnD eine neue Rollenspielgeneration prägen wird (und dann noch eine usw.)? Die an der AC herumtüftelt und für die Rollenspiel = Dauerkampf zutrifft?
Wird DnD seine Macken wahrnehmen und vielleicht irgendwie anzugehen versuchen?
Werden die Macken von DnD das Aufkommen von Konkurrenz befeuern? Gibts ne Erzählonkelwelle oder sowas?
Liegt die Stärke von DnD vielleicht vor allem  in seiner medialen Dominanz, und egal, was DnD macht, es wird immer die Sonne am Himmel bleiben, solange es nur dauerpräsent bleibt?

Ich freue mich auch über andere Ideen.

*Nachtrag: Diese Aussage wurde mittlerweile relativiert, no offfense.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: aikar am 22.09.2022 | 20:51
- die Welt ist uninteressant oder nicht relevant
Welche der vielen D&D-Welten, von Wizards, von Drittanbietern oder im begeisterten Eigenbau der Spielleitungen sollte das denn genau sein? Wenn du D&D nur in langweiligen Welten erlebst, bist du selber schuld.

- die Überfokussierung auf den Kampf führt zu einer Ausblendung von anderen, sehr reizvollen Dimensionen des Rollenspiels
Klar ist D&D ein kampflastiges Spiel. Wie kampflastig man es haben will, ist aber wiederum eine Eigenentscheidung.

- alles bleibt immer so schmerzlich unter seinen Möglichkeiten
Kommt darauf an, was man erwartet. Für mich und offenbar viele andere macht es genau das, was es soll.

Hat DnD durch seinen oberflächlichen Minimalismus so viel inhärente rohe Kraft, dass der Zauber von DnD eine Rollenspielgeneration prägen wird?
Ja. Und das mit Recht. Du nennst es oberflächlichen Minimalismus, ich nenne es Zugänglichkeit (die du ja selbst im Eingangssatz auch ansprichst).

Die an der AC herumtüfteln und für die Rollenspiel = Dauerkampf zutrifft?
Kaum eine D&D5-Runde, die ich kenne, sieht das so. Für die Detail-Powergamer und Kampftaktiker ist es dann meist doch zu grob, die finden wohl eher mit Pathfinder ihr Glück.

Wird DnD seine Macken wahrnehmen und vielleicht irgendwie anzugehen versuchen?
Werden die Macken von DnD das Aufkommen von Konkurrenz befeuern? Gibts ne DSA-Erzählonkelwelle oder sowas?
Momentan scheint ja kein Konkurrenzprodukt Macken an D&D5 zu finden, die stark genug wären um die Vormachtstellung, die ja nicht von irgendwoher kommt, ernsthaft zu bedrohen. Das was als Macken herausgestellt wird, sind dann oft doch nur Geschmacksfragen.

Liegt die Stärke von DnD vielleicht in seiner medialen Dominanz
Zum Teil, sicherlich. Aber ist auch einfach ein hervorragender gemeinsamer Nenner, mit dem sehr viele Rollenspieler:innen gut können. Und Wizards versteht es, im Gegensatz zu vielen anderen Verlagen, offen und aktiv auf Neueinsteiger zu zu gehen und sie zu gewinnen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 22.09.2022 | 20:56
Also ich fasse zusammen, DnD hat keine Macken, check.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Camo am 22.09.2022 | 20:59
Geh doch einfach auf die Fragen ein... von welcher "Welt" redest du bei D&D? Da gibt es ECHT viele...
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: aikar am 22.09.2022 | 21:00
Also ich fasse zusammen, DnD hat keine Macken, check.
Offenbar keine, die groß genug sind, dass es die Vormachtstellung als überlegen beliebtestes System erschüttern würde. d.h. ich glaube auch, dass es auf absehbare Zeit das erfolgreichste System sein wird.
Was natürlich nicht heißt, dass es jedem gefallen muss. Geschmäcker sind verschieden. Aber den Geschmack der größten und am stärksten wachsenden Gruppe von Rollenspieler:innen trifft nun mal offenbar D&D5 am Besten.

Aber was genau hast du bei deinen doch sehr suggestiven Fragen denn als Reaktion erwartet?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 22.09.2022 | 21:01
Geh doch einfach auf die Fragen ein... von welcher "Welt" redest du bei D&D? Da gibt es ECHT viele...

Ich war gedanklich bei der Schwertküste, aber gut, dann streichen wir die Kritik an "der Welt", ich konzediere, die DnD Welten sind zahlreich und großartig und relevant.

Was ist denn in 10 Jaren mit DnD?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: aikar am 22.09.2022 | 21:05
Was ist denn in 10 Jaren mit DnD?
Ich würde mal sagen in 5 Jahren wird D&D immer noch den Markt dominieren, wahrscheinlich sogar stärker als heute. Einfach weil die Verschiebung der Rollenspielszene in Richtung D&D immer noch andauert und der Zuwachs von Neuspielern immer noch zunimmt und das fast ausschließlich bei D&D während andere Verlage um's Überleben kämpfen (Siehe die letzte Keynote von Ulisses).
10 Jahre ist ein ziemlich langer Zeitraum, da kann man glaub ich keine wirklich plausiblen Schätzungen abgeben. Ich sehe aber nur zwei Szenarien, bei denen D&D abstürzt: Pen & Paper allgemein stürzt wieder komplett ab oder es kommt ein wirklich großer neuer Konkurrent auf, der mit massiver Werbemacht in den Markt drückt.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Kreggen am 22.09.2022 | 21:06
Ich spiele seit über 30 Jahren gerne Rollenspiel. Und D&D und seine Klone fasse ich nicht mit der Kneifzange an. Nur Fokus auf Kampf Kampf Kampf. Schrecklich. Und die 5E soll einsteigerfreundlich sein, naja, Ansichtssache. Wie gut, dass es Alternativen gibt und nicht alle 5E inhalieren müssen. Wie gut, dass das Hobby Rollenspiel für viele Geschmäcker Systeme parat hat.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: diogenes am 22.09.2022 | 21:07
Wenn Rollenspiel in 10 Jahren noch ein Markt ist, ist höchstwahrscheinlich D&D immer noch *die* Marke. Sonst ist es eine andere.

Ich verstehe diese ganzen Diskussionen um "D&D hat die und die Macken" oder "D&D ist so oder so in diesem und jenem Rollenspietheoriekonstrukt unterzubringen" mit dem Fokus auf "warum ist es trotzdem/deswegen der Hecht im Teich?". Die Antwort ist einfach. D&D ist "the world's greatest roleplaying game". Rollenspiele sind D&D, D&D ist Rollenspiel.

Es wäre zugegebenermaßen vermutlich hinderlich für diese Position, wenn D&D unglaublich komplex wäre oder eine ganz bestimmte Genre-Nische bedienen würde, aber im großen Spielraum der, im Guten wie im Schlechten, Mittelmäßigkeit kann D&D *als System* machen, was es will, solange das Marketing weiter stimmt.

Edit: Die interessantere Frage wäre mMn, was machen diese Macken/Probleme/Leerstellen von D&D mit der Ausrichtung kleinerer Nischenprodukte, wo kann man sich erfolgreich im Schatten oder im strahlenden Sonnenlicht des Platzhirschs positionieren.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: aikar am 22.09.2022 | 21:09
Wie gut, dass das Hobby Rollenspiel für viele Geschmäcker Systeme parat hat.
100% Zustimmung. Und das ist tatsächlich das größte Problem, das ich mit dem Wachstum von D&D5, das ich sonst sehr schätze (Weil es wirklich viele Neuspieler:innen gewinnt), habe. Der Markt für Alternativen wird immer kleiner und härter umkämpft.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Arldwulf am 22.09.2022 | 21:09
D&D selbst ist so vielfältig und deckt so breite Spielweisen und Herangehensweisen ab, hat so viele verschiedene Spielwelten das es eben als "Mainstream" prädestiniert ist.

Ob das in 10 Jahren noch so ist? Wird sich zeigen, sowas kann extrem schnell kippen. Momentan geht die Entwicklung eher zu einem "casual, möglichst auf einen Spielstil ausgerichteten" D&D mit der 5E - die damit aber unglaublich erfolgreich ist und viele genau damit anspricht.

Ob die nächste und übernächste Edition das auch so machen? Unwahrscheinlich, aber ganz unabhängig davon gibt es halt im D&D Kontext extrem viele Möglichkeiten das passende Regelwerk für den gewünschten Spielstil zu bekommen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Ma tetz am 22.09.2022 | 21:15
DnD ist wie Coca Cola im Kern seit Jahrzehnten Gleich. Nur die Verpackung hat sich geändert  :D

Und es ist einfach eine starke Marke.

DnD hat den Massenmarkt ist genau darauf ausgerichtet. Bestimmte speziellere Bedürfnisse (Nieschen) befriedigen andere Systeme besser. Aber DnD spricht bietet Allen wenigstens etwas.

Und es ist Vanilla (Regeln und viele der Spielwelten). Ich mag es nicht besonders aber von allen meinen Rollenspielen ist es das, mit dem ich meine Kinder an das Hobby heranführen werde. Es wird nicht die 5e sein aber ein vereinfachtes DnD.

Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zed am 22.09.2022 | 21:22
D&D selbst ist so vielfältig und deckt so breite Spielweisen und Herangehensweisen ab, hat so viele verschiedene Spielwelten das es eben als "Mainstream" prädestiniert ist.
Da kann ich nur zustimmen. In unserer 3.5-Kampagne teilt sich die Spielzeit in etwa 2 Teile strategische Planung, "Rätselei", Verwaltung, 3 Teile Diplomatie und 4 Teile Kämpfe auf. Nicht nur Kämpfe, langjährige Kampagnen: Das geht mit DnD hervorragend.

Ich denke, dass in 5-10 Jahren irgendeine Subvariante von DnD die Führung übernommen hat, vielleicht Exandria (https://criticalrole.fandom.com/wiki/Exandria).
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Kreggen am 22.09.2022 | 21:23
D&D selbst ist so vielfältig und deckt so breite Spielweisen und Herangehensweisen ab, hat so viele verschiedene Spielwelten das es eben als "Mainstream" prädestiniert ist.

Das D&D "vielfältig" ist, sehe ich persönlich halt überhaupt nicht. Ich sehe immer nur Monster kloppen & Schätze raffen. Nur die Tapete wechselt. Die aktuelle Vormachtstellung wurde von Serien wie BBT oder Stranger Things und durch die US-Strems von zB Critical Role untermauert bzw. erzeugt. Ich treffe immer noch Leute, die glauben, es gäbe nur D&D und die sind extrem erstaunt, wenn man ihnen man andere Systeme zeigt  ;D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: nobody@home am 22.09.2022 | 21:23
...also, mich dominiert es schon mal nicht. ;) Ich halte D&D auch weder für besonders flexibel (letztendlich spielt es doch immer nur seine ganz spezielle Dungeon-EDO+-Zero-to-Hero-Fantasy-Unterart an) noch unbedingt für qualitativ hochwertig, auch wenn zu Letzterem beitragen mag, daß ich einfach schon genügend Editionen hinter mir habe und mit echtem Mut zu Neuem nach dem ganzen Hickhack um die 4. in den nächsten fünf bis zehn Jahren auch nicht mehr rechne.

Nur: D&D hat insbesondere dieser Tage halt die Marktmacht von Hasbro hinter sich. Damit kann man gegen "kleinere" Konkurrenz natürlich schon eine Menge durchdrücken.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 22.09.2022 | 21:29
immer nur Monster kloppen & Schätze raffen.

Schätze raffen - also immerhin 50% deiner Zusammenfassung - bringts halt schon mal nicht, denn man kann nichts Sinnvolles davon kaufen.  ~;D

Ich könnte mir vorstellen, dass DnD auffächert, und zwar nicht irgendwie unterschwellig, sondern relativ prononciert.

So wie es Shadowrun und Shadowrun Anarchy gibt, könnte es doch locker auch "DnD classic", "DnD Freeform" und "DnD Kingdoms" geben oder so, und zwar so richtig als starke Linien mit Dampf dahinter, ganz im Sinne einer Ausdifferenzierung und immer perfekteren Bedienung des Marktes und um der Konkurrenz zuvor zu kommen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Arldwulf am 22.09.2022 | 21:37
Das D&D "vielfältig" ist, sehe ich persönlich halt überhaupt nicht. Ich sehe immer nur Monster kloppen & Schätze raffen. Nur die Tapete wechselt. Die aktuelle Vormachtstellung wurde von Serien wie BBT oder Stranger Things und durch die US-Strems von zB Critical Role untermauert bzw. erzeugt. Ich treffe immer noch Leute, die glauben, es gäbe nur D&D und die sind extrem erstaunt, wenn man ihnen man andere Systeme zeigt  ;D

Das bezieht sich halt auf D&D aufs ganzes. Und da gibt es eben noch sehr viel mehr als nur Monster kloppen und Schätze raffen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Kreggen am 22.09.2022 | 21:40
Das bezieht sich halt auf D&D aufs ganzes. Und da gibt es eben noch sehr viel mehr als nur Monster kloppen und Schätze raffen.

Nunja. Ist mir noch nicht begegnet  ;D
Beispiele?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Samael am 22.09.2022 | 21:41
Schätze raffen - also immerhin 50% deiner Zusammenfassung - bringts halt schon mal nicht, denn man kann nichts Sinnvolles davon kaufen.  ~;D

Doch, XP!
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 22.09.2022 | 21:42
Doch, XP!

Was, in DnD? Hilf mir auf die Sprünge, wie geht das?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: diogenes am 22.09.2022 | 21:45
Nunja. Ist mir noch nicht begegnet  ;D
Beispiele?

Also seit ich angefangen hab, D&D (und ich bin mal so frei und zieh Pathfinder 1E da mit rein) zu spielen, so um 2005 herum, hab ich glaube ich noch kein einziges mal so etwas wie einen stumpfen Dungeon Crawl oder reines Kloppen und Raffen gespielt. Ich hatte mir ein paar Mal vorgenommen, so was aus Jux zu machen, aber dann iirc doch nur einmal mit Dungeonslayers gemacht.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Kreggen am 22.09.2022 | 21:49
Also seit ich angefangen hab, D&D (und ich bin mal so frei und zieh Pathfinder 1E da mit rein) zu spielen, so um 2005 herum, hab ich glaube ich noch kein einziges mal so etwas wie einen stumpfen Dungeon Crawl oder reines Kloppen und Raffen gespielt. Ich hatte mir ein paar Mal vorgenommen, so was aus Jux zu machen, aber dann iirc doch nur einmal mit Dungeonslayers gemacht.

Tja nun. Da hab ich seit 3.5 incl. Eberron ausschließlich gegenteilige Erfahrungen gemacht.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: nobody@home am 22.09.2022 | 21:49
Was, in DnD? Hilf mir auf die Sprünge, wie geht das?

Spiel eine hinreichend alte Edition (ich glaube, AD&D2 war davon schon abgekommen, aber für AD&D1 und eigentlich alle "Basic D&D"-Varianten müßte es noch stimmen), dann gilt einfach "1 gp = 1 XP" für jeden Schatz, den man aus dem Dungeon befreit und in die sichere Zivilisation zurücktransportiert bekommen hat.

(Wer hat da "Es gehört in ein Museum!" gerufen?!? ~;D)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 22.09.2022 | 21:51
Ich hatte mir ein paar Mal vorgenommen, so was aus Jux zu machen, aber dann iirc doch nur einmal mit Dungeonslayers gemacht.

Das ist jetzt nicht schnippisch oder naseweis gemeint oder so, sondern wirklich die wahre Wahrheit: Wir haben mal gründlich Dungeonslayers analysiert und sind irgendwie auf der Aussage hängen geblieben "Dungeonslayers ist ein gutes System für Dungeoncrawls" (oder etwas in der Art, es ist schon viele Jahre her), und dann war die Antwort von Fans (vielleicht sogar vom sehr geschätzten CK selbst): "Aber man kann mit Dungeonslayers nicht nur kämpfen und Dungeons clearen, sondern man kann damit ALLES spielen!"  ~;D

Ich sehe hier gewisse Parallelen zur Verteidigung von  DUNGEONS & DRAGONS.

Sachlich ist die Aussage freilich korrekt, ich kann ohne Weiteres emotionales storylastiges DnD spielen und in einer Kampagne über vier Jahre lang nicht kämpfen, klar.

Spiel eine hinreichend alte Edition (ich glaube, AD&D2 war davon schon abgekommen, aber für AD&D1 und eigentlich alle "Basic D&D"-Varianten müßte es noch stimmen), dann gilt einfach "1 gp = 1 XP" für jeden Schatz, den man aus dem Dungeon befreit und in die sichere Zivilisation zurücktransportiert bekommen hat.

Gefällt mir sehr gut. Ich bin leider nicht DnD-sozialisiert, da habe ich eine schlimme Bildungslücke.

Bei uns sind die Heiltränke absurd teuer, das hat in etwa den gleichen Effekt, ist aber clunkier.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Arldwulf am 22.09.2022 | 21:55
Nunja. Ist mir noch nicht begegnet  ;D
Beispiele?

https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122457.0.html

Hier zum Beispiel. Gibt aber natürlich auch noch jede Menge andere. Um mal ein weiteres zu nennen: Wenn ich z.B. in den Vergessenen Reichen spiele so habe ich dort eine Welt welche über mehrere Jahrhunderte sich entwickelt haben, voller Geschichten und Entwicklungen. Und dementsprechend große Fundgruben für Abenteuer.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 22.09.2022 | 21:58
Schätze raffen - also immerhin 50% deiner Zusammenfassung - bringts halt schon mal nicht, denn man kann nichts Sinnvolles davon kaufen.  ~;D

Ich könnte mir vorstellen, dass DnD auffächert, und zwar nicht irgendwie unterschwellig, sondern relativ prononciert.

So wie es Shadowrun und Shadowrun Anarchy gibt, könnte es doch locker auch "DnD classic", "DnD Freeform" und "DnD Kingdoms" geben oder so, und zwar so richtig als starke Linien mit Dampf dahinter, ganz im Sinne einer Ausdifferenzierung und immer perfekteren Bedienung des Marktes und um der Konkurrenz zuvor zu kommen.
WotC hat D&D schon "aufgefächert". Nahezu jedes erschienene D&D-Buch ist mittlerweile als pdf zu kaufen auf ihrer Plattform. Und Ja, in 10 Jahren sind es nur Nostalgiker wie ich, die sich noch den Keller zuplundern mit Regalmeter um Regalmeter.

Wenn sie diese noch in digitale Plattformen einbinden (lassen, was ja auch schon geschieht), haben sie die komplette Bandbreite abgedeckt.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zed am 22.09.2022 | 21:59
Nunja. Ist mir noch nicht begegnet  ;D
Beispiele?

In unserer über 20jährigen 3.5-Kampagne teilt sich die Spielzeit in etwa 2 Teile strategische Planung, "Rätselei", Verwaltung, 3 Teile Diplomatie und 4 Teile Kämpfe auf. Nicht nur Kämpfe, langjährige Kampagnen: Das geht mit DnD hervorragend.

XP für Gold und Monster? Neben Milestones gibt es andere Möglichkeiten. (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,123573.msg135097014.html#msg135097014)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: haste nicht gesehen am 22.09.2022 | 22:02
Mit Blick auf 3.5, 4 und Pathfinder 1E hat die 5e sicher vieles zur rechten Zeit einfach richtig gemacht. Die Regeln vereinfacht, eine gute Vermarktung auf allen Kanälen und dazu mit D&D Beyond einen Charaktereditor mit integrierter SRD, die sich gegen Aufpreis auch noch um alles erweitern lässt, was es an Regelwerken so gibt.
Ich spiele selbst derzeit kein D&D mehr, aber davor ziehe ich anerkennend meinen Hut.

Wenn sie keinen wirklich großen Fehler machen, dann wird D&D in 5 und vermutlich auch in 10 Jahren noch das dominierende System sein. Wobei man zur 3.5er Zeit mit Pathfinder gesehen hat, wie schnell sich das ändern kann.

Ich persönlich finde ja, das Rollenspiel eine große Renaissance erlebt hat und heute so vielfältig dastehen wie noch nie zuvor. Gefühlt werden jeden Tag neue Systeme auf den Markt geschmissen. Obwohl mich das freut, sehe ich darin aber auch eine gewisse Problematik. Die Spielerschaft zu einem System wird immer kleiner. Es gibt eine gewisse Tendenz immer gerade dem neuesten Schrei hinterherzulaufen. Das sich ein System längerfristig etablieren kann, wird dadurch deutlich erschwert. Davon profitiert D&D langfristig.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 22.09.2022 | 22:07
Andersherum profitieren natürlich auch andere Verlage von dem Erfolg D&D/Rollenspiel.

3PP nämlich (wobei man gucken muss, wie sich das mit Ine D&D entwickelt) und auch andere Spiele, einfach, weil Rollenspiel präsenter wird. Der Trend zum "Zweitsystem" ist ja durchaus da.  ;)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: sma am 22.09.2022 | 22:23
Andersherum profitieren natürlich auch andere Verlage von dem Erfolg D&D/Rollenspiel.
Interessanterweise haben sich Niko (Orkenspalter) und Patric (Uhrwerk) gerade eben auf Twitch darüber unterhalten: Tatsächlich ist es genau der gegenteilige Effekt.

Alle deutschen Verlage von denen Patric wusste, leiden darunter, dass vermehrt D&D gespielt wird, weil dann eben keine Zeit für andere Systeme bleibt und damit auch keine Notwendigkeit, diese zu kaufen. In Kombination mit der aktuellen Lage (Explosion der Produktionskosten, Zurückhaltung der Käufer)  und (ergänze ich mal als eigenen Punkt) der Tatsache, dass Regeln als eigenständiger Spielbestandteil nicht mehr so wertgeschätzt werden wie früher und der Wunsch, unkompliziert eine Geschichte zu erzählen dominiert, haben es alternative Systeme schwer.

Niko berichtete zudem, dass es bei ihnen nicht funktioniert Leute, die mit D&D in Kontakt gekommen sind, danach auch für andere Spiele zu begeistern, weil diese Leute einfach bei den selben D&D-Regeln bleiben wollen, da sie keinen Vorteil in alternativen Regeln sehen. Sie möchten lieber Horror-D&D als z.B. Cthulhu (die Nummer 2 in Deutschland) spielen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 22.09.2022 | 22:29
lieber Horror-D&D

Muss ... hundert naheliegende Gags ... unterdrücken ... * keuch *  ~;D

Vielen Dank für die Zusammenfassung, sna! Sehr interessant!
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 22.09.2022 | 22:32
Gegenbeispiele wären dann die 2D20 Systeme oder auch Fria Ligan, die gerade 780.000 € bei einem weiteren Kickstarter für ein "neues" Spiel aufgebracht haben.

Deutschland (und damit: auf Deutsch) sind ein kleiner Teil der Rollenspiellandschaft.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Koruun am 22.09.2022 | 22:37
Spiel eine hinreichend alte Edition (ich glaube, AD&D2 war davon schon abgekommen, aber für AD&D1 und eigentlich alle "Basic D&D"-Varianten müßte es noch stimmen), dann gilt einfach "1 gp = 1 XP" für jeden Schatz, den man aus dem Dungeon befreit und in die sichere Zivilisation zurücktransportiert bekommen hat.
Gefällt mir sehr gut. Ich bin leider nicht DnD-sozialisiert, da habe ich eine schlimme Bildungslücke.

Bei uns sind die Heiltränke absurd teuer, das hat in etwa den gleichen Effekt, ist aber clunkier.

Für einen Einstieg in AD&D 1E oder B/X brauchst du keinen Kurs in D&D-Geschichte. Ist recht simpel.

Schaust dir die kostenlosen Regeln eines Klons wie z.B. OSRIC hier an:
https://osricwiki.presgas.name/doku.php

edit: oh, oder gleich auf deutsch:
https://alrik.snafu.zone/wiki/Alrik

Oder als kostenloser PDF-Download bei Lulu (die Print on Demands gibts da für die Seitenzahl auch sehr günstig, falls es das System mal bei dir an den Tisch schafft):
https://www.lulu.com/shop/stuart-marshall/osric-22-hc/ebook/product-1nq456wz.html?q=osric&page=1&pageSize=4

Das PDF enthält alles zum Spielen, ist also Spielerhandbuch, Spielleiterhandbuch und Monstermanual in einem.

Dann fehlt nur noch ein Abenteuer. Die Auswahl an kaufbarem Material ist riesig, gerade die alten TSR-Klassiker sind gefragt, aber auch ein paar OSE Dungeons wie "The Hole in the Oak" oder "Winters Daughter" sind recht beliebt.
Kostenlos gäbe es z.B. Abenteuer von dragonsfoot wie dieses hier für den Einstieg (ist rudimentär und vermutlich in 2 Sessions durch, aber für den Einstieg nicht verkehrt):
https://www.dragonsfoot.org/php4/archive.php?sectioninit=AD&fileid=152

Ich glaube ich sollte mal irgendwann einen AD&D Starter Guide / Buyers Guide schreiben.  ~;D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Kreggen am 22.09.2022 | 22:39
Deutschland (und damit: auf Deutsch) sind ein kleiner Teil der Rollenspiellandschaft.

Was es für die deutschen Verlage umso schwerer macht. Ich zB verzichte möglichst auf englischsprachige Systeme, weil ich kein Englisch flüssig lesen und verstehen kann. Ich muss mir immer alles englische mit Google, DeepL oder  Leo übersetzen. Zb Broken Compass, Household oder (sehr ärgerlich, City of Mist in kleinen Teilen udn Tales from the Loop, was ich dann beides auf Deutsch gespielt habe, als eine Übersetzugn noch in den Sternen stand). Viele Rollenspielende greifen zum Original und haben keinen Bedarf an deutschen Übersetzungen. Das macht die Zielgruppe daher noch kleiner.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 22.09.2022 | 22:42
Für einen Einstieg in AD&D 1E oder B/X brauchst du keinen Kurs in D&D-Geschichte. Ist recht simpel.


Vielen Dank für die Hilfe, aber bevor das jetzt ausufert: Der gedankliche Impuls geht ja leider etwas an der Idee des Threads vorbei. DnD5 dominiert alles, nicht DnD anno Tobak. Und bei DnD5 kannste mit dem ganzen Gold leider nix Sinnvolles anfangen.

Bitte keine Gold-Debatte nördlich von 15 Beiträgen jetzt, das wäre lieb, mich interessiert wirklich eher eure Einschätzung, wie sich DnD weiterentwickelt oder auch nicht.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Prisma am 22.09.2022 | 22:47
DnD ist wie Coca Cola im Kern seit Jahrzehnten Gleich. [...]

Und es ist einfach eine starke Marke.
Das.

D&D war zuerst da und hat so viele andere Spiele plattformübergreifend beeinflusst. Und D&D ist oft auch irgendwie der kleinste gemeinsame Nenner. Gott sei Dank gibt es auch andere RPGs.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 22.09.2022 | 22:49
Was es für die deutschen Verlage umso schwerer macht. Ich zB verzichte möglichst auf englischsprachige Systeme, weil ich kein Englisch flüssig lesen und verstehen kann. Ich muss mir immer alles englische mit Google, DeepL oder  Leo übersetzen. Zb Broken Compass, Household oder (sehr ärgerlich, City of Mist in kleinen Teilen udn Tales from the Loop, was ich dann beides auf Deutsch gespielt habe, als eine Übersetzugn noch in den Sternen stand). Viele Rollenspielende greifen zum Original und haben keinen Bedarf an deutschen Übersetzungen. Das macht die Zielgruppe daher noch kleiner.
Interessant war letztens folgende Begebenheit:
Beim Austausch mit amerikanischen Rollenspielern wurden die auf meine "Splittermond"-Bücher aufmerksam. Sie waren ernsthaft interessiert (hatten nur mal vage was gehört), was mich schon erstaunte. Vielleicht wäre da ein Markt...aber es wäre natürlich mit erheblichen Risiken verbunden.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: sma am 22.09.2022 | 22:49
Gegenbeispiele wären dann die 2D20 Systeme oder auch Fria Ligan, die gerade 780.000 € bei einem weiteren Kickstarter für ein "neues" Spiel aufgebracht haben.

Deutschland (und damit: auf Deutsch) sind ein kleiner Teil der Rollenspiellandschaft.
Der Jahresumsatz 2021 von WotC mit D&D lag vorsichtig geschätzt bei $200 Mio. Da sind $0,7 Mio eine winzige Nische mit 0,3% Marktanteil. Und während D&D im Mainstream angekommen wahrscheinlich eher von Leuten gekauft wird, die das spielen wollen, fährt Drakar och Demoner auf der Nostalgie-Schiene und knapp 4000 Schweden haben sich das wahrscheinlich deswegen gekauft, weil sie das in ihrer Jugend gespielt haben. Ob DoD wirklich gespielt werden wird oder im Regal neben Börg Mork, Dead in Space und anderen Spielen stehen wird, bleibt abzuwarten ;)

Ziehen wir die Schweden ab, bleiben aber immer noch beeindruckende 7000 Unterstützer, davon 6% aus Deutschland. Wäre das wiederum ein repräsentativer Marktanteil am Rollenspielweltmarkt, würde WotC mit D&D in Deutschland $12 Mio Umsatz gemacht haben, was 5-10x so viel ist, wie alle deutschen Verlage zusammen umsetzen. Da verstehe ich, dass man sich als Verlag an die Wand gedrückt fühlt.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 22.09.2022 | 22:52
Vielen Dank für die Hilfe, aber bevor das jetzt ausufert: Der gedankliche Impuls geht ja leider etwas an der Idee des Threads vorbei. DnD5 dominiert alles, nicht DnD anno Tobak. Und bei DnD5 kannste mit dem ganzen Gold leider nix Sinnvolles anfangen.

Bitte keine Gold-Debatte nördlich von 15 Beiträgen jetzt, das wäre lieb, mich interessiert wirklich eher eure Einschätzung, wie sich DnD weiterentwickelt oder auch nicht.
Fragen muss ich trotzdem: Warum nicht? Also mit dem Gold?

Und zum Dominieren:
Klar, Coca Cola ist überalle, trinke ich auch. Aber wenn Fritz, Sinalco oder Afri da ist, nehme ich es auch...und manchmal sogar lieber.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Koruun am 22.09.2022 | 22:55
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 22.09.2022 | 22:55
Der Jahresumsatz 2021 von WotC mit D&D lag vorsichtig geschätzt bei $200 Mio. Da sind $0,7 Mio eine winzige Nische mit 0,3% Marktanteil. Und während D&D im Mainstream angekommen wahrscheinlich eher von Leuten gekauft wird, die das spielen wollen, fährt Drakar och Demoner auf der Nostalgie-Schiene und knapp 4000 Schweden haben sich das wahrscheinlich deswegen gekauft, weil sie das in ihrer Jugend gespielt haben. Ob DoD wirklich gespielt werden wird oder im Regal neben Börg Mork, Dead in Space und anderen Spielen stehen wird, bleibt abzuwarten ;)

Ziehen wir die Schweden ab, bleiben aber immer noch beeindruckende 7000 Unterstützer, davon 6% aus Deutschland. Wäre das wiederum ein repräsentativer Marktanteil am Rollenspielweltmarkt, würde WotC mit D&D in Deutschland $12 Mio Umsatz gemacht haben, was 5-10x so viel ist, wie alle deutschen Verlage zusammen umsetzen. Da verstehe ich, dass man sich als Verlag an die Wand gedrückt fühlt.
Es geht nicht darum, ob WotC dominiert. Es geht darum, ob andere daneben bestehen. Und Ja, ein englisches Regelwerk hat nun mal auch mehr Reichweite als ein reindeutsches.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: schneeland am 22.09.2022 | 22:56
Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: WotC/Hasbro hat so ein massiv großes Marketingbudget und Präsenz im Markt - wenn sie's nicht verstolpern und eine weitere kontroverse Edition bringen, sitzt die Made da auf absehbare Zeit im Speck. Ein bisschen so wie Games Workshop im Tabletop-Markt.
Gefällt mir jetzt persönlich nicht so wahnsinnig gut, weil die 5e für mich ihren Reiz schneller aufgebraucht hat als frühere Editionen, und weil es m.E. weder D&D noch dem Rest des Marktes wirklich gut tut, wenn es einen so dominanten Spieler gibt. Aber am Ende funktioniert das Spiel für die meisten Spieler eben gut genug und dem Problem, dass die Edition nicht genug für SLs tut, wirkt im Zweifelsfall der neue Trend zum Bezahl-SL entgegen. Einzig die Frage, ob sie es schaffen, weiter zu wachsen und den Leuten mit One D&D/5.5e nochmal einen Satz neue Regeln anzudrehen, ist für mich offen. Wenn das floppt, könnte es auch sein, dass die Begeisterung einfach langsam ausläuft, weil sich der Zeitgeist irgendwann wieder woanders hinbewegt.
Für die zweite Reihe der Verlage ist das m.E. aber erstmal egal - auf niedrigerem Niveau finden ja die von Ryhlthar erwähnten Free Leagues, Modiphiusse und Co. weiterhin solide ihre Kunden und müssen nur im Zweifelsfall ebenfalls damit leben, dass wir alten Säcke, die zu viel Kickstarter-Kram kaufen irgendwann nur noch mit Unterstützung vom Zivi/FSJler spielen können und weniger Kohle in den Markt pumpen, weil das Pflegeheim zu teuer wird.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 22.09.2022 | 22:57
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 22.09.2022 | 22:59
Für die zweite Reihe der Verlage ist das m.E. aber erstmal egal - auf niedrigerem Niveau finden ja die von Ryhlthar erwähnten Free Leagues, Modiphiusse und Co. weiterhin solide ihre Kunden und müssen nur im Zweifelsfall ebenfalls damit leben, dass wir alten Säcke, die zu viel Kickstarter-Kram kaufen irgendwann nur noch mit Unterstützung vom Zivi/FSJler spielen können und weniger Kohle in den Markt pumpen, weil das Pflegeheim zu teuer wird.
Ich arbeite am Nachwuchs. Verbotene Lande ist schon angedacht, bei Cthulhu dürfte die Mutter noch Einspruch erheben.  :-X
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Guennarr am 22.09.2022 | 22:59
Ähnliche Diskussionen wurden zu Zeiten von D&D 3e vor 20 Jahren geführt.
Und dann kam 4e und machte vieles falsch und verlor viel Marktanteil in den USA.
Hier war das sogar eine Weile lang eine D&D-lose Zeit (also ohne deutsche Version).

In ein paar Jahren könnte also wieder ein ganz anderes Spiel dominant sein.
Aber WotC schaut aufmerksamer auf seine Kundschaft und wird sie sicherlich nicht mehr so wie mit 4e verprellen.

Und irgendwie finde ich die Diskussion etwas unspannend:
Du musst deinen persönlichen Geschmack ja nicht an die Marktanteile anpassen.
Ich habe immer wieder mit 5e zu tun, alle kennen es, überall findest du es. Klingt irgendwie nach Mc Donald's.
Deshalb ernähere ich mich aber nicht nur von Hamburgern. ;-) Die Vielfalt macht's.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Ma tetz am 22.09.2022 | 23:06
Naja in der DnD-Schwächephase war Pathfinder der Platzhirsch und da war nun wirklich nur das Etikett ein anderes.

DnDartiges war global schon immer der Platzhirsch.

In Deutschland gab es eben diese DSA-Anomalie. Das hat erstaunlich lange gehalten, aber so langsam scheint da die Luft raus.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: diogenes am 22.09.2022 | 23:08
So viel Marktanteil hat D&D nie verloren, iirc. Auch die 4E war erfolgreich, am Anfang sogar so erfolgreich, dass WotC überrascht war. Hat dann nachgelassen, PF hat einen im Vergleich mit anderen Mitbewerbern gigantischen Anteil errungen, aber D&D hat bis heute keiner erreicht. Coca Cola ist schon ein angemessener Vergleich, klar gibt's Pepsi (und all die kleinen unbedeutenden Brausen), aber gefährlich wird für Coke so schnell nix.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 22.09.2022 | 23:11
So viel Marktanteil hat D&D nie verloren, iirc. Auch die 4E war erfolgreich, am Anfang sogar so erfolgreich, dass WotC überrascht war. Hat dann nachgelassen, PF hat einen im Vergleich mit anderen Mitbewerbern gigantischen Anteil errungen, aber D&D hat bis heute keiner erreicht. Coca Cola ist schon ein angemessener Vergleich, klar gibt's Pepsi (und all die kleinen unbedeutenden Brausen), aber gefährlich wird für Coke so schnell nix.
Gefährlich nicht...aber Fritz Cola weckte dann doch das Interesse des "Riesen".  ;)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: KhornedBeef am 22.09.2022 | 23:12
Ähnliche Diskussionen wurden zu Zeiten von D&D 3e vor 20 Jahren geführt.
Und dann kam 4e und machte vieles falsch und verlor viel Marktanteil in den USA.
Hier war das sogar eine Weile lang eine D&D-lose Zeit (also ohne deutsche Version).

In ein paar Jahren könnte also wieder ein ganz anderes Spiel dominant sein.
Aber WotC schaut aufmerksamer auf seine Kundschaft und wird sie sicherlich nicht mehr so wie mit 4e verprellen.

Und irgendwie finde ich die Diskussion etwas unspannend:
Du musst deinen persönlichen Geschmack ja nicht an die Marktanteile anpassen.
Ich habe immer wieder mit 5e zu tun, alle kennen es, überall findest du es. Klingt irgendwie nach Mc Donald's.
Deshalb ernähere ich mich aber nicht nur von Hamburgern. ;-) Die Vielfalt macht's.
Vielleicht ist das wirklich nur bedingt mit der Phase von 3E vergleichbar, weil die medialen Kanäle und Präsenz von Spielrunden auf der einen Seite neu sind, und auf der andere Seite die Veröffentlichung von RPG-Produkten andere Wege (KS, VTT-Angebote) genommen hat. DnD, alles eine Soße, hätte ich ja damals unterschrieben, aber jetzt habe ich schon mehrfach öffentlich bejammert, dass ich ja eigentlich kein DnD mache, aber wieder irgendwer ein tolles Setting dafür crowdfundet.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: diogenes am 22.09.2022 | 23:16
Gefährlich nicht...aber Fritz Cola weckte dann doch das Interesse des "Riesen".  ;)

Das wäre tatsächlich eine der möglichen Entwicklungen für die nächsten zehn Jahre, dass der Riese sich den einen oder anderen Zwerg einfach einverleibt oder anderweitig vom Markt drängt, bevor er zum Ansatz eines Riesentöters werden kann. Wäre das logische Vorgehen, für einen quasi-Monopolisten. Diesbezüglich wird es sicher interessant, wie sich das weiterentwickelt, dass DnDBeyond jetzt zu WotC gehört und was das mit anderen Marktplätzen/VTTs macht.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 22.09.2022 | 23:19
Das wäre tatsächlich eine der möglichen Entwicklungen für die nächsten zehn Jahre, dass der Riese sich den einen oder anderen Zwerg einfach einverleibt oder anderweitig vom Markt drängt, bevor er zum Ansatz eines Riesentöters werden kann. Wäre das logische Vorgehen, für einen quasi-Monopolisten. Diesbezüglich wird es sicher interessant, wie sich das weiterentwickelt, dass DnDBeyond jetzt zu WotC gehört und was das mit anderen Marktplätzen/VTTs macht.
Klar kann WotC das Nestlé des RPG-Marktes werden. Idealismus hört manchmal auch schnell beim Geld auf. Oder eben auch nicht. Oder man diversifiziert seine Palette. "A Roleplaying Game from the company of D&D 6".
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Koruun am 22.09.2022 | 23:25
Die Richtung, in die WotC mit "One D&D" geht, klingt ja eher nach Schahada als nach Diversivizierung des Portfolios. D&D soll ein Lifestyle werden.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 22.09.2022 | 23:30
Die Richtung, in die WotC mit "One D&D" geht, klingt ja eher nach Schahada als nach Diversivizierung des Portfolios. D&D soll ein Lifestyle werden.
Ja, es würde ja immer noch "D&D" draufstehen...nur nicht ganz so...drin sein.  :D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: aikar am 23.09.2022 | 08:03
Viele Klein-Verlage haben sich ja mehr und mehr auf Crowdfunding eingeschossen, mit dem Argument der besseren Bewerbung.
Ich werfe mal eine Theorie in den Raum:

Mit Crowdfundings erreicht man nur die Alt-Spieler:innen. Viele Crowdfundings schwimmen ja auch auf der Nostalgie-Welle, aber allgemein werden auf diese Crowdfundings ja nur solche Rollenspieler:innen aufmerksam, die schon recht gut in der jeweiligen Szene vernetzt und interessiert sind.
Wizards tut das nicht. Sie fokussieren ihre ganze Marktmacht darauf, neue Spieler:innen zu erreichen. Dadurch wächst D&D während der Rest im eigenen Saft schmort, also nur die begrenzte und tendenziell schrumpfende Alt-Community wieder und wieder melkt.

Haltet ihr das für plausibel? Oder unsinnig?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Jens am 23.09.2022 | 08:06
Klingt für mich sehr plausibel. Wizards hat halt so wie Schmidt-Spiele damals in den DSA1-Zeiten deutlich mehr Budget und Reichweite, das scheint heute bei den kleinen Verlagen gar nicht mehr vorhanden zu sein.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 23.09.2022 | 08:35
Viele Klein-Verlage haben sich ja mehr und mehr auf Crowdfunding eingeschossen, mit dem Argument der besseren Bewerbung.
Ich werfe mal eine Theorie in den Raum:

Mit Crowdfundings erreicht man nur die Alt-Spieler:innen. Viele Crowdfundings schwimmen ja auch auf der Nostalgie-Welle, aber allgemein werden auf diese Crowdfundings ja nur solche Rollenspieler:innen aufmerksam, die schon recht gut in der jeweiligen Szene vernetzt und interessiert sind.
Wizards tut das nicht. Sie fokussieren ihre ganze Marktmacht darauf, neue Spieler:innen zu erreichen. Dadurch wächst D&D während der Rest im eigenen Saft schmort, also nur die begrenzte und tendenziell schrumpfende Alt-Community wieder und wieder melkt.

Haltet ihr das für plausibel? Oder unsinnig?
Ja und Nein.

Definitiv Ja, wenn die Crowdfundings das "One Trick Pony" bleiben. Eher auch Richtung Nein, wenn (auch durch das Crowdfunding) die Produkte im regulären Handel erscheinen. Bzw. der Multiplikator, dass man bei jedem neuen Kickstarter auch die Produkte älterer dazubestellen kann, wenn man will (Bsp.: Fria Ligan).
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Ma tetz am 23.09.2022 | 08:45
Unter dem Strich wird immer Platz für Nischensysteme bleiben, weil es mittlerweile vergleichsweise einfach ist Kunden zu erreichen und digitale bzw. Printprodukte herstellen zu lassen. Das war imho noch nie so einfach wie jetzt.

Die Frage ist, ob die heutigen Mittelgewichte (Verlage mit 2-xx Angestellten) überleben.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Raven Nash am 23.09.2022 | 08:46
Jedes (klassische) RPG ist D&D. Ich hab zumindest noch keines gefunden, dass in seinem Kern (und am Tisch) wirklich etwas anderes gewesen wäre.
Kampf ist, wenn man nach dem Regelumfang geht, bei den meisten RPGs sogar deutlich wichtiger - die Kampfregeln in der 5e sind ein paar Seiten lang. Sogar TOR hat mehr Seiten für den Kampf zu bieten.
Freie Charaktererschaffung erzeugt am Ende des Tages auch wieder Krieger, Magier, Waldläufer und Diebe. Einfach weil es Archetypen sind, deren Aufgaben jeder kennt und mit denen man zurecht kommt. FFG StarWars bietet theoretisch die Möglichkeit, sich extrem breit aufzustellen - aber im Endeffekt ist es doch wieder sinnvoller, Spezialisten zu bauen.
Soziale Fähigkeiten? Tja, sowohl Genesys als auch TOR setzen da stark drauf. Unterscheidet es sich am Tisch von 5e? Ja - bei 5e wird weniger gewürfelt und mehr gespielt. Wenn ein Gespräch als Kampf geführt wird (wie bei Genesys) oder man würfeln muss, wie die Stimmung des Gesprächspartners ist (TOR), schiebt sich das Gespräch in den Hintergrund. Bei 5e kann ich das vorne behalten und Würfe z.B. mit Vor- oder Nachteil belegen, wenn ich denn überhaupt einen brauche.

Haltet ihr das für plausibel? Oder unsinnig?
Neben 5e-Versionen von Settings, sehe ich vor allem Neuauflagen alter Sachen (Ruinmasters, Drakkar och Demoner, z.B.). Das angeblich Neue enpuppt sich bei näherer Betrachtung zumeist als alter Wein in neuen Schläuchen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: aikar am 23.09.2022 | 09:39
Da ich per PM dazu gefragt wurde:

Hier die Aussagen zur Veränderung des Rollenspielmarktes von Markus Plötz während der Ulisses Keynote: https://youtu.be/rOeQLz_E1O8?t=5418

Hier noch eine von Michael Mingers (der ja auch bei Ulisses tätig ist) hier im Tanelorn:
Ihr könnt inzwischen davon ausgehen, dass D&D5 im Rollenspielmarkt international eine ähnliche Stellung einnimmt, die Warhammer 40.000 im Tabletopmarkt hat. Wenn es aktuell auch noch nicht so extrem ist, wird der Rest des Marktes sich wohl gerade im Segment "mittlerer Größe und Spiele" in den nächsten zwei Jahren so verkleinern, dass es nur noch D&D gibt und der Rest nur noch Fans erreichen dürfte.

Ist alles vom Standpunkt der deutschen Verlage ziemlich düster. Und halt insofern irgendwie surreal, weil ich den Eindruck habe, dass wir gerade einen extremen Boom im Rollenspiel erleben. In unserem örtlichen Verein können wir uns aktuell vor Neulingen gar nicht retten. Aber es dreht sich halt, wenn nicht ein Älterer was anbietet (das wird dann schon angenommen) alles um D&D.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 23.09.2022 | 10:04
Anfang der 2000er, als D&D 3e scheinbar den Markt beherrschte, hatten viele auch geglaubt, dass D&D alle anderen Rollenspielregelwekre vom Markt verdrängen würde, aber schon damals (also noch vor D&D 4e) setzte eine Trendwende ein und neue Rollenspiele mit ganz anderen Regelwerken kamen heraus.was wir heute erleben ist ähnlcih, nur dass wir es eher mit einem Revival alter Rollenspiele zu tun haben.

Die Situation in Deutschland ist in soweit einzigartig, da sowohl DSA5 als D&D 5e hier lange vom gleichen Verlag vertrieben wurden. Da wurden schon mal für DSA benötigte Ressourcen in D&D gesteckt. Un dank einer besser Bewerbung im Internet, konnte D&D hierzulande DSA Marktanteile rauben, wohl weil es doch einige DSA-Spieler gibt, die mit DSA5 unzufrieden waren und deshalb zu anderen Rollenspielen wechselten.

Domminiert D&D alles? Nein, obwohl es häufig danach aussah, zeichnete sich aber dann früher oder später auch immer ein Trend weg von D&D ab. (Dieses Trends gab es übrigens schon in den 1970ern, sonst hätte es damals schon nicht soviele Rollenspiele gegeben.) Es ist eher ein beständiges hin und her, bei dem D&D nur zweimal wirklich in Gefahr war, unterzugehen, nach der TSR-Pleite und mit D&D 4e, aber auch zweimal so gut wie kurz davor stand, den Markt komplett zu übernehmen, dmals mit D&D 3e und heute mit D&D 5e.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Bilwiss am 23.09.2022 | 10:49
Die Situation in Deutschland ist in soweit einzigartig, da sowohl DSA5 als D&D 5e hier lange vom gleichen Verlag vertrieben wurden. Da wurden schon mal für DSA benötigte Ressourcen in D&D gesteckt.
Wenn ich mir die Anzahl der Produkte die für DSA  erschienen sind mit der von Ullisses übersetzten D&D Produkten vergleiche muss ich diese These doch sehr bezweifeln.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Grubentroll am 23.09.2022 | 10:55
100% Zustimmung. Und das ist tatsächlich das größte Problem, das ich mit dem Wachstum von D&D5, das ich sonst sehr schätze (Weil es wirklich viele Neuspieler:innen gewinnt), habe. Der Markt für Alternativen wird immer kleiner und härter umkämpft.

Wobei ich mich dann immer frage, wieso mich "der Markt" interessieren sollen.
Es gibt 40 Jahre Rollenspielprodukte, hunderte Systeme, viele tausende Bücher.

Das krieg ich in meinem Leben nicht gelesen, und hundertmal weniger bespielt.

Und Leute die durch D&D angefixt wurden kriegt man dann auch sicher mal dahin ne Runde "was anderes" (tm) mal mitzuspielen.

Und die Leute die D&D generiert sind doch eh Neuzugänge dann. Denke nicht, dass Leute die vorher bei System Matters eingekauft haben nun nur noch D&D konsumieren weil Critical Role so toll wäre.

Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 23.09.2022 | 11:02
Wenn ich mir die Anzahl der Produkte die für DSA  erschienen sind mit der von Ullisses übersetzten D&D Produkten vergleiche muss ich diese These doch sehr bezweifeln.
Man konnte aber während der D&D 5e-Jahre einen deutlichen Rückgang in der DSA5-Produktion sehen. Auch konnte man einen Rückgang bei den DSA-Verkaufszahlen beobachten.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Tudor the Traveller am 23.09.2022 | 11:09
Zum Markt und den schrumpfenden Anteilen anderer Systeme: da sollte man vorsichtig sein mit Scheinkorrelation und Kausalität. Ich postuliere, dass die wesentlichen Faktoren für das Schrumpfen außerhalb des RPG Markts liegen und der Markt für die anderen Systeme ohne die starke D&D Marke um einiges stärker schrumpfen würde. Relativ gesehen wären die Anteile vielleicht größer,  aber absolut deutlich kleiner. D&D stabilisiert den ganzen RPG Markt, so meine Vermutung.

In 5 Jahren ist die Verzahnung zwischen RPG und Multimedia weit fortgeschritten. P&P wird ersetzt durch VTT oder andere digitale Unterstützung. In 10 Jahren ist D&D im Kern ein digitales Produkt.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Bilwiss am 23.09.2022 | 11:11
Man konnte aber während der D&D 5e-Jahre einen deutlichen Rückgang in der DSA5-Produktion sehen. Auch konnte man einen Rückgang bei den DSA-Verkaufszahlen beobachten.
Ich werde da jetzt keine detaillierte Analyse machen aber im Vergleich zu D&D war der DSA 5 Produktaustoss schon sehr hoch. Selbst wenn es bei den Ressourcen dann mal knapp geworden wäre (nebenbei dass einzige was mir da einfällt ist das Layout) wäre sicherlich als erstes irgendein anderes System zuerst ein Opfer dieses Mangels geworden und nicht die eigene Hausmarke.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 23.09.2022 | 11:20
Ich werde da jetzt keine detaillierte Analyse machen aber im Vergleich zu D&D war der DSA 5 Produktaustoss schon sehr hoch. Selbst wenn es bei den Ressourcen dann mal knapp geworden wäre (nebenbei dass einzige was mir da einfällt ist das Layout) wäre sicherlich als erstes irgendein anderes System zuerst ein Opfer dieses Mangels geworden und nicht die eigene Hausmarke.
Aber genau das ist damals passiert. Die DSA-Produktion wurde zu gunsten der D&D-Produktion verringert.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Skarabäus am 23.09.2022 | 11:28
Und D&D ist oft auch irgendwie der kleinste gemeinsame Nenner. Gott sei Dank gibt es auch andere RPGs.

Das unterschreibe ich aus meiner ganz persönlichen Erfahrung. Wenn man jemanden sucht, der mit einem eine Runde zockt, sind die Chancen, dass man sich am Ende auf D&D einigen kann recht hoch. Ich glaube, dass das auch in 10 Jahren noch der Fall sein wird.

Und die Leute die D&D generiert sind doch eh Neuzugänge dann. Denke nicht, dass Leute die vorher bei System Matters eingekauft haben nun nur noch D&D konsumieren weil Critical Role so toll wäre.

Auch das deckt sich mit meinen persönlichen Erfahrungen. Bei uns hat sich in der Arbeit eine Gruppe junger D&D-Begeisterter gefunden, die von Critical Role angefixt wurde. Ich weiß nicht genau warum, aber die lassen mich als alten Sack mitspielen (vermutlich wegen meiner würdevollen, respekteinflößenden Ausstrahlung ;D) und immer wenn ein DM fehlt, spinge ich ein und erlaube mir ein alternatives System vorzustellen, bislang stets mit sehr positiver Resonanz und ich stoße dabei stets auf große Offenheit und Interesse. Wobei ich ehrlicherweise zugeben muss, dass ich niemanden vom "rechten D&D-Pfad" abgebracht habe.  ;)   Immerhin wissen sie jetzt, dass man auch mit anderen Systemen Spaß haben kann.

Fazit: Ja, D&D dominiert alles und so wird es mMn die nächsten Jahre auch bleiben. Aber D&D kann auch ein Wegbereiter sein für andere Systeme.

Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: takti der blonde? am 23.09.2022 | 11:43
Wobei ich mich dann immer frage, wieso mich "der Markt" interessieren sollen.

Das.

Ich würde mir wünschen, dass jede Person mit ihrer Passion Geld verdienen kann. Aber selbst wenn sie es nicht tun, wird mich das ja nicht hindern, eine Traveller oder D&D-Kampagne zu spielen. Wenn heute auf morgen alle Rollenspielverlage der Welt verschwinden würden, hätte das nur einen sehr geringen Einfluss auf meine Rollozockpraxis.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Ma tetz am 23.09.2022 | 12:17
Auf meine Spielpraxis schon weil

A Ich alle paar Jahre gerne mal ein neues System bzw. ein neues Setting ausprobiere. Und ich eben nicht finde, dass die Alle gleich sind, obwohl ich überwiegend Fantasy spiele.

C Ich eben gerne auf Kaufmodule/Abenteuer mit guten Illustrationen und Karten etc. zurückgreifen.

B Vieles von dem alten Content dann sehr wahrscheinlich auch nicht mehr legal verfügbar wäre.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zanji123 am 23.09.2022 | 12:18
ich würde auch behaupten das Wizards einfach glück hatten das D&D im Fernsehen öfter mal bei Big Band Theory angesprochen worden ist und Nerd Kultur auf einmal "in" oder "normal" war

Das dann CR auf D&D aufgesprungen ist boosterte dann natürlcih nochmal.

Wäre aber ein nettes Gedankenspiel: Was wäre wenn Critical Role anstatt D&D 5e vielleicht Pathfinder 2nd Edition genommen hätte. Oder Mercer gleich ein eigenes System genommen hätte.

Dank CR ist ja erst das Thema "online Rollenspiel Streams" bekannt geworden (also außerhalb der Fan Community)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 23.09.2022 | 12:31
Wäre aber ein nettes Gedankenspiel: Was wäre wenn Critical Role anstatt D&D 5e vielleicht Pathfinder 2nd Edition genommen hätte. Oder Mercer gleich ein eigenes System genommen hätte.
Oder aber bei Pathfinder 1e geblieben wäre. Wahrscheinlich hätte Paizo in diesem Fall wohl ein anderes Pathfinder 2e herausgebracht. Und wahrscheinlich wäre D&D 5e nicht so populär geworden. Man sollte den Einfluss eines populären Streams nicht unterschätzen.

Aber das sind alles Spekulationen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Boba Fett am 23.09.2022 | 12:32
Ich würde mir wünschen, dass jede Person mit ihrer Passion Geld verdienen kann. Aber selbst wenn sie es nicht tun, wird mich das ja nicht hindern, eine Traveller oder D&D-Kampagne zu spielen. Wenn heute auf morgen alle Rollenspielverlage der Welt verschwinden würden, hätte das nur einen sehr geringen Einfluss auf meine Rollozockpraxis.

Naja, das kannst du aber nur schreiben, weil früher mal „jeder“ mit Rollenspiel sein Geld verdienen ‚konnte‘.
Und aus den daraus entstandenen Möglichkeiten prosperisiert dein Rollenspiel eben noch heute.
Insofern stimmt das natürlich, ist aber eben ausschließlich auf deine Perspektive geeicht.

Auf den Starter Beitrag: Für mich ist D&D „Hamburger & Pommes“. Und zwar vom großen Goldenen M.
Ich mag Hamburger & Pommes ab und zu, aber nicht als „daily meal“. Und auch nicht unbedingt vom großem M.

Und hätte Mercer & Co. ihren Mediendurchmarsch mit Pathfinder begonnen, würde ich jetzt vielleicht hier über Burger King schreiben.
Und natürlich gilt dafür das gleiche.

Traveller hingegen ist meine eigene Küche. Da kann man eine Menge herauszaubern, auch Burger und Pommes.
Aber eben auch noch vieles anderes. Und manchmal kochtbman nach Rezept, manchmal entscheidet der Zufall wie es schmeckt und nicht selten am besten, was man auf Hunger aus Resten zusammenzaubern kann. Weil man eben hungrig ist.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: takti der blonde? am 23.09.2022 | 12:35
Naja, das kannst du aber nur schreiben, weil früher mal „jeder“ mit Rollenspiel sein Geld verdienen ‚konnte‘.
Und aus den daraus entstandenen Möglichkeiten prosperisiert dein Rollenspiel eben noch heute.
Insofern stimmt das natürlich, ist aber eben ausschließlich auf deine Perspektive geeicht.

Auf den Starter Beitrag: Für mich ist D&D „Hamburger & Pommes“. Und zwar vom großen Goldenen M.
Ich mag Hamburger & Pommes ab und zu, aber nicht als „daily meal“. Und auch nicht unbedingt vom großem M.

Und hätte Mercer & Co. ihren Mediendurchmarsch mit Pathfinder begonnen, würde ich jetzt vielleicht hier über Burger King schreiben.
Und natürlich gilt dafür das gleiche.

Das ist ja kontrafaktisch. Deshalb schreibe ich, wenn sie JETZT alle wegfallen würden, würde das meine Praxis wenig beeinflussen. Gibt ja auch jenseits der Verlage Möglichkeiten Ideen, Abenteuer, Prozeduren etc zu teilen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Koruun am 23.09.2022 | 12:38
ich würde auch behaupten das Wizards einfach glück hatten das D&D im Fernsehen öfter mal bei Big Band Theory angesprochen worden ist und Nerd Kultur auf einmal "in" oder "normal" war

Das dann CR auf D&D aufgesprungen ist boosterte dann natürlcih nochmal.

Wäre aber ein nettes Gedankenspiel: Was wäre wenn Critical Role anstatt D&D 5e vielleicht Pathfinder 2nd Edition genommen hätte. Oder Mercer gleich ein eigenes System genommen hätte.

Dank CR ist ja erst das Thema "online Rollenspiel Streams" bekannt geworden (also außerhalb der Fan Community)

Immer wenn ich lese, dass CR einen großen Anteil am Aufstieg der 5E hat, frage ich mich ob es dazu auch belastbare Zahlen gibt.
Bspw. hat hier ein D&D-Youtuber anhand von Googlesuchdaten steigendes Interesse an D&D in Korrelation zu dem Veröffentlichungszeitpunkt der unterschiedlichen Stranger Things Staffeln aufgezeigt:
https://www.youtube.com/watch?v=q4lrBG8-rkw
Das hätte man natürlich auch ohne diese Zahlen annehmen können, da TBBT und Stranger Things ein vielfach größeres Publikum haben. Bei TBBT wurde D&D ein paar mal erwähnt oder es wurde mal oberflächlich gespielt (so weit ich mich erinnere), aber dass es auch Spaß macht hat mMn Stranger Things besser rüber gebracht, gerade natürlich in der Inszenierung der letzten Staffel (Basketballmatch vs. AD&D).
Für eine Erweiterung der Spielerschaft haben diese Serien m.E. für Nicht-Rollenspieler eine vielfach höhere Reichweite, als ein D&D-Actual-Play-Stream. Diese Serien haben ein weltweites Millionenpublikum, während D&D-Streams von Leuten geschaut werden, die entweder D&D bereits kennen, oder sowieso viel auf Twitch abhängen und so zufällig mal drauf stoßen.

Daher denke ich, wäre CR bei PF1 geblieben, hätte das dem Aufstieg der 5E keinen merklichen Abbruch getan. Aber das lässt sich ja aus Ermangelung an Belegen weder in die eine, noch in die andere Richtung beweisen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Samael am 23.09.2022 | 12:39
ich würde auch behaupten das Wizards einfach glück hatten das D&D im Fernsehen öfter mal bei Big Band Theory angesprochen worden ist und Nerd Kultur auf einmal "in" oder "normal" war

Das dann CR auf D&D aufgesprungen ist boosterte dann natürlcih nochmal.

Wäre aber ein nettes Gedankenspiel: Was wäre wenn Critical Role anstatt D&D 5e vielleicht Pathfinder 2nd Edition genommen hätte. Oder Mercer gleich ein eigenes System genommen hätte.

Dank CR ist ja erst das Thema "online Rollenspiel Streams" bekannt geworden (also außerhalb der Fan Community)

Soweit ich weiß hat CR eigentlich Pathfinder gespielt, die sind aber auf 5E umgestiegen weil ihnen Pathfinder als zu komplex für einen Stream erschien.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Mouncy am 23.09.2022 | 12:39
Der Einfluss von CR wird m.M.n. sehr überschätzt. Epische fantasy ist medial einfach präsent. Alleine schon LoL als größter E-Sport Titel hat ja schon extrem viel D&D DNA. Ein WoW Spieler kennt Klassen und epische over the top fantasy genauso wie ein PoE Spieler. Potter mit seinen schrulligen Magiern, Kreaturen, wedeln und wutschen (somatic), Materialkomponenten, Tränke brauen, sprechende Hüte usw. hat eine ganze Generation an Fantasy Fans geprägt. Voldemort ist literaly ein Lich, nur halt mit mehr als einem Seelengefäß (Hukrox oder wie die dinger heißen). AGOT Serie, da reiten die auf Drachen, es gibt magic items und White Walker Monster, die man nur mit magic items verwunden kann. Es gibt einfach so viel in der Film, Serien und Gaming Welt das im Kern ein D&D ist. In God of War verkloppt man griechische Götter und Saagenfiguren. D&D hat Statblocks für griechisch anmutende Satyren, Titanen, Hydras, Götter usw. in Monster Manuals. Andere Spiele bringen das nicht. Besser gesagt: Bringen das nicht in dem epischen Ausmaß. Da legt man sich höchstens mal mit nem wild gewordenen Wildschwein an, das wars. D&D ist halt Tesla, die Jugend hat kein Bock auf Trabi fahren.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: takti der blonde? am 23.09.2022 | 12:42
Ein anderer wichtiger Stream, den ich wichtig für die Durchdringung von 5e halte: Acquisitions Incorporated! Immerhin hat das Spiel immer einen wichtigen d&d Designer als SL gehabt. Ich vermute, AI ist im Vergleich zu CR "underdescribed" bzgl. des Einflusses auf die Vermarktung von D&D 5e.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zanji123 am 23.09.2022 | 12:45
Oder aber bei Pathfinder 1e geblieben wäre. Wahrscheinlich hätte Paizo in diesem Fall wohl ein anderes Pathfinder 2e herausgebracht. Und wahrscheinlich wäre D&D 5e nicht so populär geworden. Man sollte den Einfluss eines populären Streams nicht unterschätzen.

Aber das sind alles Spekulationen.

daher schreibe ich ja "Gedankenspiel"

die "Marktmacht" von D&D wird jetzt klar einige Jahre erstmal halten... bis dann einige anfangen werden wieder etwas "mehr" zu wollen also im Sinne von "mehr Details" und "detailiertere Regeln". Im Moment ist es ja eher gewollt das diese Mega Wulst an Regeln nicht mehr so gern gesehen wird und man will schlankere Systeme.

Ich kann mir daher gut vorstellen das dies auch mal wieder in die andere Richtung schwingt.

(für mich auch DER Grund warum DSA 5 nicht groß expandiert, man wünschte sich schlankere Regeln die man irgendwie zwar geschaffen hat aber dann weitere Regeln über X Bücher verteilt hat während man sich nicht getraut hat mal den alten Balast abzuwerfen. Evtl. ist das in ein paar Jahren wieder anders und man will cruny Systeme)



Der Einfluss von CR wird m.M.n. sehr überschätzt. Epische fantasy ist medial einfach präsent. Alleine schon LoL als größter E-Sport Titel hat ja schon extrem viel D&D DNA. Ein WoW Spieler kennt Klassen und epische over the top fantasy genauso wie ein PoE Spieler. Potter mit seinen schrulligen Magiern, Kreaturen, wedeln und wutschen (somatic), Materialkomponenten, Tränke brauen, sprechende Hüte usw. hat eine ganze Generation an Fantasy Fans geprägt. Voldemort ist literaly ein Lich, nur halt mit mehr als einem Seelengefäß (Hukrox oder wie die dinger heißen). AGOT Serie, da reiten die auf Drachen, es gibt magic items und White Walker Monster, die man nur mit magic items verwunden kann. Es gibt einfach so viel in der Film, Serien und Gaming Welt das im Kern ein D&D ist. In God of War verkloppt man griechische Götter und Saagenfiguren. D&D hat Statblocks für griechisch anmutende Satyren, Titanen, Hydras, Götter usw. in Monster Manuals. Andere Spiele bringen das nicht. Besser gesagt: Bringen das nicht in dem epischen Ausmaß. Da legt man sich höchstens mal mit nem wild gewordenen Wildschwein an, das wars. D&D ist halt Tesla, die Jugend hat kein Bock auf Trabi fahren.

sorry das ist meines Empfindens nach ziemlicher Mist.

Ich kenne genug Leute die zwar Fantasy Spiele und Bücher mögen aber mit Pen and Paper ÜBERHAUBT nix zu tun hatten. Für die waren Rollenspiele nur am PC / Konsole möglich die KANNTEN das Prinzip des Pen and paper nicht.

Beispiel: In meiner aktuellen Gruppe spielt seit ca 4 Jahren ein "Neuling" mit den ich durch meine ehemalige Yugioh Gruppe kennengelernt habe. Er kennt logischerweise Harry Potter, ist Final Fantasy fanboy, usw... hatte aber mit Pen and Paper nichts am Hut und kannte es nicht. Erst als wir permanent davon geredet haben das wir dies nach den Turnieren spielten wollte er es mal ausprobieren (und ja er guckte unregelmässig Critical Role). Er wiederum hat dann mittlerweile ebenfalls ein paar Arbeitskollegen und Freunde für die er mittlerweile den SL macht -> auch hier: Fans von Assasins Creed über PoE und LoL Spieler -> aber keinen Berühungspunkt mti Pen and Paper. Erst dank Critical Role (und jetzt Vox Machina) sind einige auch in seine Gruppe gekommen.

Klar gab es schon vorher Pen and paper Streams aber wenige Leute "außerhalb der Fan Bubble" sind darauf aufmerksam geworden.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Koruun am 23.09.2022 | 12:48
Zitat
Beispiel: In meiner aktuellen Gruppe spielt seit ca 4 Jahren ein "Neuling" mit den ich durch meine ehemalige Yugioh Gruppe kennengelernt habe. Er kennt logischerweise Harry Potter, ist Final Fantasy fanboy, usw... hatte aber mit Pen and Paper nichts am Hut und kannte es nicht. Erst als wir permanent davon geredet haben das wir dies nach den Turnieren spielten wollte er es mal ausprobieren (und ja er guckte unregelmässig Critical Role). Er wiederum hat dann mittlerweile ebenfalls ein paar Arbeitskollegen und Freunde für die er mittlerweile den SL macht -> auch hier: Fans von Assasins Creed über PoE und LoL Spieler -> aber keinen Berühungspunkt mti Pen and Paper. Erst dank Critical Role (und jetzt Vox Machina) sind einige auch in seine Gruppe gekommen.

Und wie viele von den genannten Personen haben Stranger Things gesehen? ;) siehe auch meinen letzten Post dazu.

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass in der Frage welchen Anteil CR am Erfolg der 5E hat keine objektiven Daten vorliegen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zanji123 am 23.09.2022 | 12:53
Und wie viele von den genannten Personen haben Stranger Things gesehen? ;) siehe auch meinen letzten Post dazu.

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass in der Frage welchen Anteil CR am Erfolg der 5E hat keine objektiven Daten vorliegen.

ok kombinieren wir Stranger Things UND Critical Role :-P
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Tomas Wanderer am 23.09.2022 | 12:55
Vergesst nicht Community S2E14, sehr bedeutend, bin ich mir ganz sicher.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zed am 23.09.2022 | 13:06
Bekanntheit von DnD: Nicht unterschätzen würde ich zudem den Late-Talk Moderator Stephen Colbert, der regelmäßig vor einem Millionenpublikum von seiner DnD-Erfahrung spricht und sein herausragendes Mittelerdewissen zum Besten gibt. Und Vin Diesel und die vielen anderen geouteten Promi-DnD-Spielenden.

Spekulation: Mich würde zudem nicht wundern, dass Hasbro um sein Zugpferd Critical Role weiß und - ohne dass die Öffentlichkeit darüber Details kennt - Mercer und Co bei Laune und exklusiv bei One DnD hält. Warum sollte im PnP-Bereich nicht funktionieren, was im Streamingbereich üblich ist (https://www.esports.com/de/eligella-erhaelt-exklusivvertrag-von-twitch-was-das-bedeutet-268473)? (Dort natürlich öffentlich, weil die Plattformen ihre Konkurrenz auch öffentlich austragen…)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: takti der blonde? am 23.09.2022 | 13:12
Vergesst nicht Community S2E14, sehr bedeutend, bin ich mir ganz sicher.

Mit oder ohne Cheng als Drow? ;)

Aber im Ernst, wenn man sich anschauen will, wie sich WotC D&D vorstellt, empfehle ich Acquisitions Incorporated: momentan wird es von Crawford geleitet, früher von Perkins und es werden auch immer wieder neue WotC Produkte "gepushed".
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Koruun am 23.09.2022 | 13:16
Ich habe mal die Google Trends der letzten 5 Jahre von Critical Role, Vecna und dnd (sowie vox machina, da das hier auch erwähnt wurde) nebeneinander gelegt, um ein bisschen besser ein quantitatives Bild zumindest darüber zu haben, was wie häufig gegoogled wurde:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ich interpretiere das so, dass CR sicher auch ein Stützpfeiler von vielen ist der zur Marke D&D beiträgt, sehe darin aber keine Bestätigung, dass CR einen so großen Anteil hat, wie sich das in manchen Posts so liest.


Wenn zusätzlich noch der Suchbegriff "stranger things" dazu genommen wird, zeigt sich ganz gut was ich auf der letzten Seite meinte mit "vielfach höhere Reichweite":
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ich denke die Zahlen erden ein wenig, wenn es um die Reichweite zumindest dieser beiden Faktoren angeht.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Tomas Wanderer am 23.09.2022 | 13:23
Mit oder ohne Cheng als Drow? ;)
lol, ich hatte keine Ahnung, dass es da ne Kontroverse gab. Original natürlich.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: takti der blonde? am 23.09.2022 | 13:29
@Koruun

Voll gut, danke! Wenn ich Zeit habe, lege ich mal aus Interesse die Suche nach Acquisitions Incorporated drüber. :)

@Tomas

Ja, es gab eine Diskussion darum, ob Chen als Drow irgendeine Form von "ismus" darstellt. Ich meine, Netflix hatte daraufhin die Folge offline genommen IIRC. Ganz im Sinne der satanic panic gilt aber vermutlich auch hier: no publicity is bad publicity.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zed am 23.09.2022 | 13:36
@Koruun Interessanter Ansatz! Um zu beurteilen, wie sehr DnD die FRPG-Welt prägt, wäre ein Vergleich zu Suchen von Systemen auf Platz 2 und 3 aussagekräftig.

Welche Systeme könnten das sein?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 23.09.2022 | 13:38
Late-Talk Moderator Stephen Colbert, der regelmäßig vor einem Millionenpublikum von seiner DnD-Erfahrung spricht

Bei aller Bruderschaft unter uns Nerds, aber der Typ ist ja echt zum Abgewöhnen. Schlagartig sehe ich für DSA wieder eine Chance.  ~;D Trotzdem sehr interessante Info, vielen Dank!

Das wäre noch eine Frage, ob DnD sich auch weiterhin in der allgemeinen Popkultur gut platzieren kann. Offenbar sind sie ja erfolgreich damit.

Wiewohl ich da ehrlich gesagt auch ein bisschen skeptisch bin. Früher hieß es immer, die 5 Folgen, wo sie bei Big Bang Theory mal am Rande DnD gespielt haben, das hätte das Hobby revitalisiert. Mir scheint diese Einschätzung übertrieben.

Und ihr schaut wohl alle den Matt Mercer an oder welchen Impact hat der hierzulande? Sympathisch ist er ja auf alle Fälle.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Grubentroll am 23.09.2022 | 13:44
Wiewohl ich da ehrlich gesagt auch ein bisschen skeptisch bin. Früher hieß es immer, die 5 Folgen, wo sie bei Big Bang Theory mal am Rande DnD gespielt haben, das hätte das Hobby revitalisiert. Mir scheint diese Einschätzung übertrieben.
Ist zwar "anecdotal evidence", aber ich hab durchaus bemerkt dass das auf einmal dann ein Thema war bei den jüngeren Nerds in der Arbeit damals, die das vorher gar nicht kannten, aber dann unbedingt mal ausprobieren wollten.

Man mag die Serie ja doof finden wie man will, aber sie hat schon durchaus ne Lanze gebrochen für viele nerdige Dinge und diese in den Mainstream befördert.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Antariuk am 23.09.2022 | 13:47
Und ihr schaut wohl alle den Matt Mercer an oder welchen Impact hat der hierzulande? Sympathisch ist er ja auf alle Fälle.

Nope, aber man kommt nicht umhin, ihn wahrzunehmen - nicht zuletzt anhand der offiziellen 5E-Produktpalette mittlerweile. Aktiv gucken tue ich den anderen Matt (Colville), der meinen Spielstil sehr anspricht. Der hat sicher nicht ansatzweise so viel Reichweite außerhalb der Szene wie Mercer, aber ist inhaltlich eine angenehme Alternative.

Spannender als die Frage, ob und wie lange D&D dominiert, fände ich aber eher die Frage, wen D&D denn aktuell dominiert. Weil die eine Szene, wenn es sie je gab, sehe ich zumindest heutzutage schon lange nicht mehr, weil die großen Foren nur von den Hardcore-Rollos frequentiert werden und sich extrem viel in eigenen Disordservern o.ä. abspielt, ohne dass es da große Berührungspunkte untereinander geben muss. Und da tummeln sich manchmal hunderte Spieler, die ggf. nur das eine Spiel kennen, was sie dorthin gebracht hat, und wenig bis nichts außerhalb davon. Für die ist die aktuelle D&D-Edition maximal ein entferntes Hintergrundrauschen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 23.09.2022 | 13:48
Ist zwar "anecdotal evidence", aber ich hab durchaus bemerkt dass das auf einmal dann ein Thema war bei den jüngeren Nerds in der Arbeit damals, die das vorher gar nicht kannten, aber dann unbedingt mal ausprobieren wollten.

Man mag die Serie ja doof finden wie man will, aber sie hat schon durchaus ne Lanze gebrochen für viele nerdige Dinge und diese in den Mainstream befördert.

Ich fand die Serie in den ersten paar Staffeln durchaus ganz nice, aber es ging mMn eher über Nerdiness an sich und ich empfand das DnD als pflichtschuldig mit angepappt. Viel prominenter platziert war doch zB das fiktive Magic the Gathering mit dem Namen Gals of Kaplaah oder so (ich rate hier nur phonetisch  ~;D *).

Aber hey, ich kann mich irren.

DnD auf YouTube ist auf jeden Fall eine Macht, die Energie, die Begeisterung, das Commitment der Leute, die schiere Masse, die postmodernen Formate - das wünscht man jedem Rollenspiel.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: takti der blonde? am 23.09.2022 | 13:49
Bei aller Bruderschaft unter uns Nerds, aber der Typ ist ja echt zum Abgewöhnen. Schlagartig sehe ich für DSA wieder eine Chance.  ~;D Trotzdem sehr interessante Info, vielen Dank!

Das wäre noch eine Frage, ob DnD sich auch weiterhin in der allgemeinen Popkultur gut platzieren kann. Offenbar sind sie ja erfolgreich damit.

Wiewohl ich da ehrlich gesagt auch ein bisschen skeptisch bin. Früher hieß es immer, die 5 Folgen, wo sie bei Big Bang Theory mal am Rande DnD gespielt haben, das hätte das Hobby revitalisiert. Mir scheint diese Einschätzung übertrieben.

Und ihr schaut wohl alle den Matt Mercer an oder welchen Impact hat der hierzulande? Sympathisch ist er ja auf alle Fälle.

Colbert haben wir den Colbert Report mitzuverdanken. Wer das nicht zu schätzen weiß, ist ein schlechter Mensch!

Generell lässt sich übrigens beobachten, dass immer wieder showrunner und Autoren D&D-sozialisiert sind (siehe z.B. GoT). Das hat bestimmt auch komische Rückkopplungseffekte, die jemand schlauere auseinander nehmen soll.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: unicum am 23.09.2022 | 13:53
Liegt die Stärke von DnD vielleicht vor allem  in seiner medialen Dominanz, und egal, was DnD macht, es wird immer die Sonne am Himmel bleiben, solange es nur dauerpräsent bleibt?

Wenn der Konzern darüber nicht einen gewaltigen Bockmist macht sehe ich den Stern von D&D nicht untergehen und selbst im fraglichen Fall denke ich wird die Lizenz eben bei einem anderen Unternehmen landen. RPG ist jezt nicht das wo man wirklich einfach Geld drucken kann (anderst als Trading Card game etwa war/oder noch ist (?) ) aber die Einkünfte sind vorhanden, also werden sie in der Regel auch abgeschöpft.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: schneeland am 23.09.2022 | 13:55
Und ihr schaut wohl alle den Matt Mercer an oder welchen Impact hat der hierzulande? Sympathisch ist er ja auf alle Fälle.

Ich hatte damals als die Show anfing gerade etwas die Lust an D&D und Rollenspiel verloren und hab' mir dann doch mal so einen Satz D&D5-Bücher gekauft - als Marketingvehikel hat das schon ganz gut funktioniert.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: unicum am 23.09.2022 | 14:00
Interessanterweise haben sich Niko (Orkenspalter) und Patric (Uhrwerk) gerade eben auf Twitch darüber unterhalten: Tatsächlich ist es genau der gegenteilige Effekt.

hats du das irgendwo als Link?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zed am 23.09.2022 | 14:03
Bevor die Frage von mir oben untergeht, jetzt nochmal explizit und ausdifferenziert:

Was ist hinter DnD wahrscheinlich das zweit- und dritthäufigste Nicht-DnD-System

- im Rollenspielbereich allgemein und weltweit betrachtet
- im Fantasyrollenspielbereich, weltweit betrachtet
(Dasselbe für Deutschland, da scheint mir Platz 2 leichter)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 23.09.2022 | 14:03
Cthulhu ist das nächste eigenständige auf Platz zwei.

Wir hatten mal eine Folge über das Ranking gemacht, "Das beste Rollenspiel aller Zeiten" oder so, da dürfte sich nix Weltbewegendes geändert haben.

Es gab drei-vier große Player, danach eine respektable zweite Liga, die aber schon unerreichbar weit abgeschlagen war, danach kam eine Endlosigkeit an kleinen Kroppzeug-Systemen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zed am 23.09.2022 | 14:04
Cthulhu ist das nächste eigenständige auf Platz zwei.
Sowohl in Deutschland als auch weltweit?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 23.09.2022 | 14:05
Sowohl in Deutschland als auch weltweit?

Ich meine ja, aber ich ich spreche aus einer Mischung von Bauchgefühl und veralteten Daten heraus, ich kann mich irren.

In Deutschland hast du DSA halt noch vorne mit drin bei den großen Playern.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: unicum am 23.09.2022 | 14:07
Kann man doch in Roll20 zumindest abschätzen - da gibt es ja echte Zahlen dafür.
Bildet natürlich nicht einen wirklich representativen Schnitt ab, aber ich denke es ist das beste was man an Zahlenwerten bekommen kann.

Dahingehend ist die "Rollenspielrundenliste" in meinem Verein sicherlich NICHT representativ.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zed am 23.09.2022 | 14:09
Ich meine ja, aber ich ich spreche aus einer Mischung von Bauchgefühl und veralteten Daten heraus, ich kann mich irren.
Und auf Platz 3 in Deutschland DSA, richtig? Und weltweit?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Gambit am 23.09.2022 | 14:09
Und ihr schaut wohl alle den Matt Mercer an oder welchen Impact hat der hierzulande? Sympathisch ist er ja auf alle Fälle.

Criitical Role und Relics & Rarities von Deborah Ann Woll waren tatsächlich die beiden Video Runden, die unsere Gruppe vor knapp 2 Jahren zu D&D5 gebracht haben und uns einen großen Teil der Vorurteile genommen haben :)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: unicum am 23.09.2022 | 14:10
Alternativ dazu hätte man hier auch Zahlen etwa wenn man die Posts zu verschiedenen Rollenspielen zählt.

D&D 21 Seiten,...
DSA 7 Seiten,...

 ~;D

Aber auch nicht representativ,....
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 23.09.2022 | 14:10
Und auf Platz 3 in Deutschland DSA, richtig? Und weltweit?

Ich schau gerne noch einmal nach, aber aus dem Gedächtnis: DSA war weltweit irgendwo anständig platziert. Unteres Drittel in der zweiten Liga oder so, also keine total Marginalie oder so.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: tartex am 23.09.2022 | 14:13
Und Leute die durch D&D angefixt wurden kriegt man dann auch sicher mal dahin ne Runde "was anderes" (tm) mal mitzuspielen.

Ich habe einen neuen unlauteren Trick entwickelt, wenn man neue Leute rekrutiert, die eigentlich D&D5 spielen wollen.  >;D

Man braucht allerdings 2 Eingeweihte in der Gruppe. Einer davon schreibt eine D&D5-Runde aus und beginnt zu leiten. Nach 2 Sessions oder so muss er aber mit dem Leiten eine Pause machen und der zweite Eingeweihte bietet was als Ersatz an. Das spielt sich dann so viel besser, dass alle gerne dabei bleiben, und der D&D5-GM hat eh fürs erste keine Zeit zum Vorbereiten mehr. Happy End!
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Kurna am 23.09.2022 | 14:23
Ich habe einen neuen unlauteren Trick entwickelt, wenn man neue Leute rekrutiert, die eigentlich D&D5 spielen wollen.  >;D

Man braucht allerdings 2 Eingeweihte in der Gruppe. Einer davon schreibt eine D&D5-Runde aus und beginnt zu leiten. Nach 2 Sessions oder so muss er aber mit dem Leiten eine Pause machen und der zweite Eingeweihte bietet was als Ersatz an. Das spielt sich dann so viel besser, dass alle gerne dabei bleiben, und der D&D5-GM hat eh fürs erste keine Zeit zum Vorbereiten mehr. Happy End!

Und wenn man die Rollen der beiden überkreuzt, kann man so sogar zwei Nicht-D&D-Runden bekommen. Man muss nur aufpassen, dass sich die anderen Spieler nicht kennen.  ~;D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zanji123 am 23.09.2022 | 15:13
Cthulhu ist ja auch in Asien (vor allem Japan witzigerweise) übelst beliebt daher denke ich schon das nach D&D erstmal Cthulhu kommt

https://www.dramadice.com/blog/the-most-played-tabletop-rpgs-in-2021/

hier gibt's aber auch mal eine "kleine" Auswertung natürlich absolut nicht fix und aussagekräftig
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Undwiederda am 23.09.2022 | 15:19
Cthulhu ist ja auch in Asien (vor allem Japan witzigerweise) übelst beliebt daher denke ich schon das nach D&D erstmal Cthulhu kommt

https://www.dramadice.com/blog/the-most-played-tabletop-rpgs-in-2021/

hier gibt's aber auch mal eine "kleine" Auswertung natürlich absolut nicht fix und aussagekräftig

Habe gehört in Japan und Korea wird quasi fast nur cthulhu gespielt, sicher ganz anders als bei uns aber ist schon interessant
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zed am 23.09.2022 | 15:19
Analog zu Koruuns Suche, hier zuerst die Trends der Google-Suche nach DnD, Cthulhu und DSA in Deutschland ab 2004:

(https://www.tanelorn.net/index.php?action=dlattach;topic=123716.0;attach=33624)

Interessant die Cthulhu-Spitze in 2006 (was das wohl war?); die Rangfolge: DnD-DSA-Cthulhu und die relative Stabilität von DSA bei gleichzeitigem Emporschwingen von DnD seit 2017 (Stranger Things?).

(https://www.tanelorn.net/index.php?action=dlattach;topic=123716.0;attach=33626)

Verrückt, wie DSA sogar im weltweiten Vergleich standhält. EDIT: Moment: DSA kann in verschiedenen Sprachen natürlich etwas anderes bedeuten als Das Schwarze Auge!
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zed am 23.09.2022 | 15:23
Habe gehört in Japan und Korea wird quasi fast nur cthulhu gespielt, sicher ganz anders als bei uns aber ist schon interessant
Japan: Schnell nachgeschaut:

(https://www.tanelorn.net/index.php?action=dlattach;topic=123716.0;attach=33628)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zanji123 am 23.09.2022 | 15:25
sieht eher für mich aus als ob DSA seit release von DSA 4 (2004) ordentlich Federn gelassen hat
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zed am 23.09.2022 | 15:26
sieht eher für mich aus als ob DSA seit release von DSA 4 (2004) ordentlich Federn gelassen hat
Stimmt, bleibt aber seit 2010 einigermaßen stabil...
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zanji123 am 23.09.2022 | 15:27
Stimmt, bleibt aber seit 2010 einigermaßen stabil...

um dann weiter hinten hinaus wieder zu sinken. Aber ja es hält sich konstant weil "gabs schon immer und wir mögen es so" vermutlich :-D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Gambit am 23.09.2022 | 15:43
Japan: Schnell nachgeschaut:

(https://www.tanelorn.net/index.php?action=dlattach;topic=123716.0;attach=33628)

Vielleicht ist dazu auch dieser Artikel: https://www.dicebreaker.com/games/call-of-cthulhu-rpg/news/call-of-cthulhu-dnd-japan-rpg
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 23.09.2022 | 15:54
Man sollte nicht vergessen, dass in Japan T&T auch ziemlich bedeutend ist.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 23.09.2022 | 15:59
Aber genau das ist damals passiert. Die DSA-Produktion wurde zu gunsten der D&D-Produktion verringert.

Hast du dazu eine Quelle?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Scorpio am 23.09.2022 | 16:12
Hast du dazu eine Quelle?

Würde mich sehr wundern, da es falsch ist. D&D und DSA5 waren getrennte Redaktionen ohne personelle Überschneidungen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Boba Fett am 23.09.2022 | 16:27
Zed: :d

Mich würde mal der Vergleich D&D und Pathfinder interessieren, wobei man da vielleicht noch einen Begleitbegriff (RPG ?) einbeziehen muss, weil Pathfinder ja auhc mehrdeutig ist. Unter anderem ja sogar im gleichnamigen Movie.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: diogenes am 23.09.2022 | 16:38
Man kann bei Google Trends auswählen, dass man das Spiel bzw. Rollenspiel meint. Wie das dann ausgewertet wird ist freilich nicht ohne weiteres zu sehen. Aber das deckt sich durchaus mit meiner Erwartung

(https://i.imgur.com/cBOeEDF.png)

Edit: Letzte 5 Jahre ist vllt etwas unfair..

(https://i.imgur.com/Pr6mzVU.png)

Edit 2: Und das wieder kann ja gar nicht wirklich stimmen, PF1 ist ja erst 2009 erschienen...
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: diogenes am 23.09.2022 | 16:49
Vielleicht ist das am nächsten an der Realität, reine Suchbegriffe, eingeschränkt auf die Kategorie "Spiele".
(https://i.imgur.com/5UJSVum.png)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Boba Fett am 23.09.2022 | 17:39
Danke!

Was ich daran interessant finde, ist, dass auch in der heißen Pathfinder 1 Phase, als D&D4 ja ach so schröckelich und gar kein echtes Rollenspiel (Ironie) war, das Interesse an D&D trotzdem größer war, als das von PF. Erst am Ende von D&D4 waren beide gleichwertig. Und kaum das D&D Next kam, stieg das Interesse wieder an. Ab Release D&D5 ging dann die Kurve steil bergauf.

Ist aber ein anderes Thema und wurde in anderen Themen bereits debattiert…
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Maarzan am 23.09.2022 | 17:47
Danke!

Was ich daran interessant finde, ist, dass auch in der heißen Pathfinder 1 Phase, als D&D4 ja ach so schröckelich und gar kein echtes Rollenspiel (Ironie) war, das Interesse an D&D trotzdem größer war, als das von PF. Erst am Ende von D&D4 waren beide gleichwertig. Und kaum das D&D Next kam, stieg das Interesse wieder an. Ab Release D&D5 ging dann die Kurve steil bergauf.

Nerd rages erzeugen auch Traffic.  >;D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 23.09.2022 | 17:49
Nerd rages erzeugen auch Traffic.  >;D

Und den Traffic zu checken erzeugt auch wieder Traffic, das ist halt voll Schrödingers Traffic eigentlich.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Nodens Sohn am 23.09.2022 | 18:27
Und zu Recht, denn DnD ist international, es ist zugänglich, es ist easy und simpel. Die Würfelkämpfe machen erst mal voll Bock. Man kann sehr leicht an Communities andocken. Es ist modern.

 Da kann man wirklich nichts dagegen sagen. Die Regeln sind derzeit mit der 5e für den Einstieg noch simpler als damals mit der "roten Box".

Gleichzeitig hat DnD ein paar große Problemzonen, unter anderem:
 
- die Welt ist uninteressant oder nicht relevant*

Ich glaube das Thema Welt wird überbewertet. Wenn jemand mit dem Rollenspiel beginnt spielt er ein Abenteuer und Punkt. Ihm/ihr ist es es doch ziemlich egal wie die Welt außen herum aussieht. Da die meisten Abenteuer ja eh kleine Kampagnen sind bei denen man von der ersten bis zur letzten Stufe aufsteigt, verwendet man stets neue Charaktere. Da ist doch die Welt ziemlich egal.

Oder anders: Wann spielt man denn am häufigsten D&D? Während der Ausbildung bzw. dem Studium? Danach ist für die meisten doch eh Pause wegen Familienplanung usw. In der Zeit hat man dann so zwei bis drei Kampagnen durchgespielt und braucht ebenfalls keine Welt. Die Welt ist nur etwas für Dauer- und Langzeitspieler.
Und wer eine tolle Welt braucht hat genug Auswahl bei den 5e-Produkten.

- die Überfokussierung auf den Kampf führt zu einer Ausblendung von anderen, sehr reizvollen Dimensionen des Rollenspiels   

Das kommt auf die Herangehensweise an. Das mag bei den offiziellen Abenteuern so sein, kann ich jedoch nicht beurteilen, da ich die von Splittermond adaptiert habe. Ich glaube auch, dass dieses Kämpfen durchaus von einigen als kurzweilig empfunden wird. Nicht jeder mag immersives Rollenspiel mit viel Drama.

Was glaubt ihr denn, wie das mit DnD weitergeht, wenn ihr mal 5 oder 10 Jahre in die Zukunft blickt?

Hat DnD so viel inhärente, unerschöpfliche, rohe Kraft (vielleicht durch seinen oberflächlichen Minimalismus oder durch andere Aspekte), dass der Zauber von DnD eine neue Rollenspielgeneration prägen wird (und dann noch eine usw.)? Die an der AC herumtüftelt und für die Rollenspiel = Dauerkampf zutrifft?
Wird DnD seine Macken wahrnehmen und vielleicht irgendwie anzugehen versuchen?
Werden die Macken von DnD das Aufkommen von Konkurrenz befeuern? Gibts ne Erzählonkelwelle oder sowas?
Liegt die Stärke von DnD vielleicht vor allem  in seiner medialen Dominanz, und egal, was DnD macht, es wird immer die Sonne am Himmel bleiben, solange es nur dauerpräsent bleibt?

Da im kommenden Jahr ein D&D-Kinofilm herauskommen wird, sehe ich voraus, dass sich die Popularität von D&D noch weiter immens steigern wird. Es wird viele Wieder-Einsteiger geben, die dem D&D-Wahn verfallen. Es werden viele sonstige Rollenspiel-Wellen kommen und gehen, aber letztendlich werden die Meisten nicht Rollenspiel, sondern D&D spielen.

Um das ganze mal zu untermauern. Mein Sohn wollte das erste Mal mit seinen Kumpels Rollenspiel leiten. Die Kumpels hatten noch nie Rollenspiel zuvor gespielt. Er schlug vor:
Sohn: "Ich kenne da richtig coole Rollenspiele - Lasst uns XY(weiß nicht mehr welches er genannt hatte) spielen!
KUMPELS: "Och nö - lass uns doch das Original spielen, das welches in The Big Bang Theory gespielt wird"

Er hatte keine Chance es musste D&D sein. WOC hat seine Marke sehr geschickt plaziert.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Bospa am 23.09.2022 | 19:07
Die Regeln sind derzeit mit der 5e für den Einstieg noch simpler als damals mit der "roten Box".

Ich finde gerade die neue Box (D&D Basisset) extrem gut gemacht und hervorragend zum Einstieg geeignet, aber im Punkt Einstieg in das Thema Rollenspiel kommt sie aus meiner Sicht in keiner Weise an die rote Box ran.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Nodens Sohn am 23.09.2022 | 22:28
Ich finde gerade die neue Box (D&D Basisset) extrem gut gemacht und hervorragend zum Einstieg geeignet, aber im Punkt Einstieg in das Thema Rollenspiel kommt sie aus meiner Sicht in keiner Weise an die rote Box ran.
Gut - dann muss ich das ein wenig präzisieren. Ich finde auch, die rote Box von damals war pädagogisch sehr gut aufgebaut. Man wurde gut an die Hand genommen. Es gab ausführliche Beispiele uvm. Das war Klasse und da kommen die neuen Boxen nicht ran.

Ich meinte einfach nur die Regeln. Die Regeln waren damals eigentlich nicht kompliziert, aber man musste sich merken, wan man etwas unterwürfelt, etwas überwürfelt oder einen bestimmten Wert auf einer Tabelle überwürfelt (z.B. im Kampf) wenn man, bezogen auf die Klasse, auf einer bestimmten Stufe ist.

Die einzige Regel mit der sich heutzutage Einsteiger auseinandersetzen müssen ist: Würfle einen W20 addiere deinen Bonus/Malus und erreiche einen Schwierigkeitsgrad. Fertig!
Die Kernregel ist einfacher und klar! Ich meinte nur die Regeln - nicht der Aufbau und die Struktur des Heranführens an die Regeln. Meist kennt ja (meist die SL) schon die Regeln und erklärt dir die einzige Regel die du kennen musst und los gehts.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: General Kong am 23.09.2022 | 23:02
Die D&D Basisregeln (Rote Box) sind einfach und sehr leicht verständlich.

Beweis: Ich habe mit Labyrinth Lord (ja, basiert nicht auf Mentzers Rote Box, sondern auf Moldvays - also: praktisch gleich) vor ca. 10 Jahren eine Projektwoche gemacht.
Am ersten Tag habe ich meine Hauptschüler (Klasse 7 bis 10 - also 13-16 Jahre) durch ein Abenteuer geleitet. Am zweiten Tag sollten die dann was selber leiten und ich hatte denen Kurzabenteuer ausgedruckt.

Wollte keiner der neuen SL haben! Ne, lieber was selber machen!

Also nochmal: Hauptschüler, die sonst nur mit der Bedrohung von einer Tracht Prügel und einer enormen Geldentschädigung zum Lesen zu bringen waren, schoben sich nicht nur von einem Tag auf den anderen ca. 60 Seiten Regel rein (ja, sind eigentlich noch mehr, aber man braucht ja nun nicht alle Monster und alle Sprüche), damit sie ein Abenteuer leiten konnten, nein: Sie machten das FREIWILLIG und wollten auch selbst noch ein Abenteuer entwerfen!

Machten die dann in der Woche mehrfach hintereinander. Und wurden immer besser.

Okay, waren "nur" Verliese mit Monstern drin - aber das ging ab wie die Bundesliga auf Koks. Und mein eigenes Abenteuer "Das Grabmal des Hamar" haben sie auch noch spielgetestet.  :d

Wenn lesemüde Hauptschüler die Regeln von einem Tag auf den anderen regelsicher verstehen und Abenteuer entwerfen können, dann sind die Regeln einfach, gut verständlich und robust!
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 23.09.2022 | 23:10
Sau cool  :d
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 23.09.2022 | 23:23
Das ist wirklich interessant. Es gibt Einsteigerboxen, bei denen Pädagogen mitgearbeitet haben, mit allen möglichen Schnickschnack, aber am Ende ist der Klassiker, der Anfang der 1980er erschien doch immer noch der Beste.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Kreggen am 23.09.2022 | 23:54
Ich finde das immer ulkig zu lesen, dass die D&D5E Regeln einsteigerfreundlich wären. Dann hab ich immer das Gefühl, ich hab wohl die Version für Mathematiker, Statistiker und Freizeit-Kämpfer gekauft  ;D - ich finde jedenfalls keinen Zugang zu den Regeln und der Regelphilosophie. Aber wie ich an anderer Stelle sagte, wie gut, dass unser gemeinsames Hobby so viele verschiedene Möglichkeiten bietet. Fußball ist Fußball, Rollenspiel ist vielfältig  :D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: General Kong am 24.09.2022 | 00:02
Als Lehrer kann ich nur sagen: Die Rote Box ist, was die Einführung ins Rollenspiel angeht, DAS VORBILD und UNGESCHLAGEN.

Es beginnt in dem Spielerhandbuch mit einer Einführung in das, was Rollenspiel ist.
Dann geht die Geschichte weiter und man kann in Form eines Rudimentärsoloabenteuers eine Geschichte durchspieln und zwei, drei Entscheidungen treffen - die aber durchaus die Geschichte beeinflussen.
Dann rüstet man sich aus - für ein echtes Solo-Abenteuer.
Dann werden die Charakterklassen, die Sprüche und ei kmapfregel erklärt (die kennt man dann schon ganz gut).

Dann geht es ins Buch für Dungeon Master! - Wichtig, wichtig! (Das IST wichtig für Kinder! Es erkennt den Lernerfolg an - hier gibt es Spezialwissen! - ALSO PASS AUF!)
Hier finden wir das SL-Gruppen-Abenteuer.
Zunächst mit Vorlesetexten und "Wenn die Spileer das machen, dann weiter bei a). Wenn aber anders, dann zu b)."
Dann werden die Texte kürzer. Es gibt nur noch generelle SL-Beschreibungen. Man muss nun selber kreativ werden und den "Vorlesetext" selbst sprechen und gestalten.
Dann geht es in den zweiten Level. Da gibt es nur noch eine Karte und Vorschläge für Monster.
Für den 3. Level muss man die Karte selber machen und Monster werden nur noch empfohlen.

Dann folgen die Regel für SL mit Monstern, Schätzen, Fallen und einer Legende zum Kartenzeichnen und Tipps und Tricks zum Gestalten von Abenteuern.

Das ist GANZ, GANZ GROßES KINO! So konnte ich damals als 13jähriger meinen Freunden das Spiel beibringen.

Da können heutige Einsteigerboxen nur von Lernen.

Der einzige Fehler der Box:
Stufe 1-3 ist zu kurz gefasst.
Die Regeln hätten bis Stufe 5 gehen sollen, da man die Stufe 3 zu schnell erreicht. Aber man hatte ein vollständiges (wenn auch etwas limitiertes) Regelwerk und mit den Expertenregen (Stufe 4-14) konnte man dann schon jahrelang spielen.
Companion und Masterregeln waren eher "nett zu haben" mit ein paar Zusatzsprüchen, aber mit Roter und blauer Box waren die Regeln praktisch vollständig.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Auribiel am 24.09.2022 | 01:25
Zu D&D vs. DSA:

Nach langer Abstinenz juckt es mich doch hin und wieder mal in DSA reinzuschauen.

Wenn ich es dann aber mache, Schrecken mich die immer noch unnötig komplizierten Regel(-beschreibungen) und mittlerweile die Fülle an Bänden zum Hintergrund ab.

Vor 28 Jahren hatte ich die Wahl zwischen DSA und AD&D, viel damals klar zugunsten DSA aus.
Würde ich heute ins Hobby Rollenspiel einsteigen, würde ich dank des besseren Zugangs D&D wählen.

Entsprechend würde ich als System Neulingen auch D&D empfehlen. (Oder einfach Savage World).

Bei den Abenteuern (kenne kaum neue von DSA) könnte das anders aussehen. Die D&D-Abenteuer, die ich bisher gesehen habe waren mäh. Aber das lässt sich schnell auf D&D-Regeln anpassen.

Ich denke, D&D wird daher Marktführer bleiben.
Würde mir aber wünschen, dass entweder einige alte Klassiker (Shadowrun, WoD) wieder anziehen oder sich doch noch ein neuer Konkurrent gut platzieren kann.
Meine Hoffnung auf Star Wars wurde ob der Produktionspolitik zerschlagen. Aber vielleicht hat ja Star Trek eine Chance (wäre auch das System in das ich als nächstes reinspielen möchte).
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Eismann am 24.09.2022 | 02:14
Die Frage, die sich mir da stellt, ist die nach dem Zweitsystem. Wenn man als reiner D&D5-Spieler dann doch mal Lust auf was anderes hat, wozu greift man dann vermutlich? Vermutlich nicht nochmal EDO-Fantasy? Entweder was crunchigeres oder was narratives? Womit könnte man also D&D5-Spieler auf Abwegen am ehesten mit abholen?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: melkvie am 24.09.2022 | 07:41
Es gibt doch für DnD 5e auch genug Nicht-EDO-Settings meine ich. Und wenn es andere Regeln sein sollen, kommt es wirklich einfach auf die persönliche Präferenz an.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 24.09.2022 | 07:59
Die Frage, die sich mir da stellt, ist die nach dem Zweitsystem. Wenn man als reiner D&D5-Spieler dann doch mal Lust auf was anderes hat, wozu greift man dann vermutlich? Vermutlich nicht nochmal EDO-Fantasy? Entweder was crunchigeres oder was narratives? Womit könnte man also D&D5-Spieler auf Abwegen am ehesten mit abholen?

Für mich macht Shadowrun am meisten Sinn als "logisches" Zweitsystem. Es hat diese no-bullshit-Kampforientierung und ähnelt dadurch DnD, und der Genrebruch müsste doch sehr reizvoll sein. Autos statt Pferde, Granaten statt Dolchfächer, Computerabwehrsysteme statt Speerfallen. Geballer statt Gehacke. Und Shadowrun ist unter guten Umständen halt sehr viel stylischer als DnD, das hat auch so seinen Zauber.

Dass jemand sich von  (fiktiven) DSA-Vorleseabenteuern abholen lässt, das sehe ich nicht so.

Kann man Shadowrun mit 5e Regeln unkompliziert emulieren? Eher nicht, oder? Der Straßensamurai mit Barbarenregeln, der Hacker mit Magierregeln, das rumpelt ziemlich.

Der Gedanke liegt nahe: Wenn sich Shadowrun einfach ein ähnlich schlankes Regelsystem wie DnD5e trauen würde, die große weite Welt stünde ihm offen. Jeder erdenkliche Erfolg wäre möglich.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: 6 am 24.09.2022 | 08:08
Naja. Das Hackersystem, das ich bei Shadowrun kennen gelernt habe, rumpelt selber schon allein vor sich rum. Da irgendein Zusatzsystem für DnD anzuflanschen, sollte nicht zu schwierig sein.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 24.09.2022 | 08:16
Naja. Das Hackersystem, das ich bei Shadowrun kennen gelernt habe, rumpelt selber schon allein vor sich rum. Da irgendein Zusatzsystem für DnD anzuflanschen, sollte nicht zu schwierig sein.

Dass die das mit ihrem Fubar-Regelsystem bis in die sechste Edition geschafft haben, ist einfach nur skurril, ja. Der ganze Feuermodus & Magazin - Simulationismus bzw. der "welches-Programm-läuft-auf-meinem-Deck" - Simulationismus, das sind Blinddärme, evolutionäre Irrläufer.

Aber man kann auch schön sehen, wie unendlich kraftvoll und unschlagbar ikonisch das zugrunde liegende Genre ist, so dass es sogar dieses Kreuz tragen kann.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 24.09.2022 | 08:44
Die Frage, die sich mir da stellt, ist die nach dem Zweitsystem. Wenn man als reiner D&D5-Spieler dann doch mal Lust auf was anderes hat, wozu greift man dann vermutlich? Vermutlich nicht nochmal EDO-Fantasy? Entweder was crunchigeres oder was narratives? Womit könnte man also D&D5-Spieler auf Abwegen am ehesten mit abholen?
Ist ja schwierig zu sagen, weil es auf die individuelle Interessenlage ankommt. Geht es um regelseitige Änderungen oder um einen Wechsel des Genre?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: YY am 24.09.2022 | 08:48
Womit könnte man also D&D5-Spieler auf Abwegen am ehesten mit abholen?

Das lässt sich so pauschal wohl kaum beantworten - man schaue nur mal, was die Leute ausgehend von D&D damals alles gebaut haben, weil ihnen irgendwas an D&D nicht gepasst hat.

Ohne die Antwort auf die Frage, was einem bei 5e fehlt, weiß man auch nicht, wo man hin will.
Und die Antwort ist eben für jeden anders.

Dass die das mit ihrem Fubar-Regelsystem bis in die sechste Edition geschafft haben, ist einfach nur skurril, ja. Der ganze Feuermodus & Magazin - Simulationismus bzw. der "welches-Programm-läuft-auf-meinem-Deck - Simulationismus, das sind Blinddärme, evolutionäre Irrläufer.

Shadowrun hat mittlerweile fünf verschiedene Regelsysteme am Start; bei konservativer Einordnung (also SR1-3 als ein System betrachtend) vier. 

Da gibt es längst keinen roten Faden mehr, auf den man zeigen und sagen könnte: warum ist denn dieses Regelelement noch da?
Höchstens gibt es Sachen, die das alte Spielgefühl unbeholfen nachbilden wollen - was ich deswegen kurios finde, weil ich mich frage, wen man damit genau ansprechen will :think:
Die Altspieler waren auch mit dem alten System zufrieden und die neuen Spieler haben keine Nostalgie, die man ansprechen könnte.



Wenn man dem regelseitigen Fuddelkram der alten SR-Editionen eins vorwerfen kann, dann höchstens seine Umständlichkeit und nicht seine Grundausrichtung.
Freilich ist es schwer zu vergleichen, weil die Zeiten so andere waren - aber weder SR Anarchy noch SR6 waren der große Durchbruch, weil man sich endlich, endlich von dem Simulationskram verabschiedet hat (und man sehe auch, wie unglaublich hartnäckig CP2020 sich "im Untergrund" gehalten hat; da gibt es schon eine nennenswerte Zielgruppe, die allerdings kaum ein System bedient).

Man bedenke zudem, dass SR eines der meistkonvertierten Settings ist - ich behaupte einfach mal, es ist das meistkonvertierte.
Ja, so kraftvoll und ikonisch ist das Ding im Kern. Aber wenn man schaut, wer da wie wohin konvertiert oder Äquivalente mit abgefeilten Seriennummern raushaut, geht es schon wieder sehr weit auseinander.
Da gibt es genau so minimalistische, narrative Ansätze wie "richtig gemachten" Simulationismus und alles dazwischen.


Der Gedanke liegt nahe: Wenn sich Shadowrun einfach ein ähnlich schlankes Regelsystem wie DnD5e trauen würde, die große weite Welt stünde ihm offen. Jeder erdenkliche Erfolg wäre möglich.

Siehe oben: Den Erfolg an den Spieltischen hat SR bereits. Nur hat CGL mit diesem Erfolg nichts zu tun und hat kommerziell nichts davon.

Und ein "eins für alle"-Shadowrun mit einer schlanken Regelgrundlage und quasi zuschaltbarem Crunch* für jene, die das gerne haben - das traue ich CGL beim besten Willen nicht zu. Nicht mal, weil sie nicht wollen, sondern schlicht, weil sie nicht können.


*Wobei das dann schnell wieder ein buckliger Frankenstein von einem System wird. Spätestens, wenn ich eine Erweiterung für cinematische Heists und eine für herausforderungsorientierte gemacht habe, muss ja klar sein, dass hier nicht alle das grundsätzlich gleiche Spiel spielen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Kaskantor am 24.09.2022 | 08:49
Ich leite zwar Pathfinder und nicht DnD, aber die Systeme sind ja recht ähnlich.
Als 2. System bevorzuge ich derzeit Fate, weil es ziemlich genau das Gegenteil zu PF für mich darstellt und ich die Regeln gerade für kürzere Spielabende unter der Woche bevorzuge :)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: nobody@home am 24.09.2022 | 10:46
Höchstens gibt es Sachen, die das alte Spielgefühl unbeholfen nachbilden wollen - was ich deswegen kurios finde, weil ich mich frage, wen man damit genau ansprechen will :think:

Also, bei D&D5 hat genau das ja anscheinend geklappt... ;)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: YY am 24.09.2022 | 10:51
Vielleicht weil man da keine X Affen an eine Schreibmaschine gesetzt hat :P
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: aikar am 24.09.2022 | 12:10
Cthulhu ist das nächste eigenständige auf Platz zwei.
Würde ich auch sagen, taucht zumindest in vielen Statistiken und Berichten in dieser Position auf.

Spannender als die Frage, ob und wie lange D&D dominiert, fände ich aber eher die Frage, wen D&D denn aktuell dominiert. Weil die eine Szene, wenn es sie je gab, sehe ich zumindest heutzutage schon lange nicht mehr, weil die großen Foren nur von den Hardcore-Rollos frequentiert werden und sich extrem viel in eigenen Disordservern o.ä. abspielt, ohne dass es da große Berührungspunkte untereinander geben muss. Und da tummeln sich manchmal hunderte Spieler, die ggf. nur das eine Spiel kennen, was sie dorthin gebracht hat, und wenig bis nichts außerhalb davon. Für die ist die aktuelle D&D-Edition maximal ein entferntes Hintergrundrauschen.
D&D dominiert die Verkaufszahlen. Und damit wohl genau die schweigende und wachsende Mehrheit, die sich eben nicht in den Spezialisten-Foren und -Servern herumtreibt.


Zu der Frage ob und wie D&D-angefixte Neulinge zu anderen Systemen kommen und welche Rolle Critical Roll wirklich spielt (die sich ja schon aus dem OTT ergeben hatte) hab ich vor kurzem zu einer Diskussionsrunde in unserem Verein eingeladen, die mit 25 Personen ganz gut besucht war. Natürlich immer noch weit von repräsentativ aber sehr unterschiedlich besetzt und ungefähr 50:50 zwischen Alten und Jungen (Der "älteste" war seit den 70ern dabei, der "jüngste" erst seit ein paar Wochen) auf geteilt. War ein spannender Abend.
Fazit (Wie gesagt, sicher nicht repräsentativ, aber evtl. eine Tendenz):
Die neuen kamen etwa zu 50% über Online-Streaming zum Hobby, und das war praktisch ausschließlich Critical Roll und Rocket Beans. Stranger Things war bekannt, spielte aber kaum eine Rolle, Big Bang Theorie war gerade mal für einen der jüngeren ein Begriff. Die anderen sind großteils über unsere Vereinevents, für die wir aktiv Werbung in Schulen und Uni machen und über unsere Vereinsrunden auf der örtlichen Manga-Con zum Hobby gekommen und in ein paar Fällen von Freunden, für die das bisherige gilt, mitgezogen worden.
Alle sind mit D&D eingestiegen. Einige haben auch kein Interesse, das auszuweiten. Viele nutzen aber gerne die Angebote in unserem Verein (Womit dann vor allem die Systeme zum Zug kommen, die angeboten werden, unabhängig von der europäischen oder globalen Verbreitung) und spielen diese Systeme dann auch weiter.
Einige haben auch nach dem Einstieg einfach im Netz nach frei verfügbaren Rollenspielen gesucht und damit kamen (für mich überraschend) so Systeme wie Ratten! und Los Muertos zum Zug. Ich hätte nicht gedacht, dass die für Neulinge irgendeine Rolle spielen.

Nebenbemerkung: Zumindest bei uns kommen inzwischen tatsächlich (etwas) mehr Spielerinnen zum Hobby als Spieler. Ich vermute aber, da sind wir immer noch ein statistischer Ausreißer. Oder?

Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Bospa am 24.09.2022 | 12:23
Die einzige Regel mit der sich heutzutage Einsteiger auseinandersetzen müssen ist: Würfle einen W20 addiere deinen Bonus/Malus und erreiche einen Schwierigkeitsgrad. Fertig!
Die Kernregel ist einfacher und klar! Ich meinte nur die Regeln - nicht der Aufbau und die Struktur des Heranführens an die Regeln.

Das gefällt mir bei den neuen Regeln auch am besten, es ist immer die gleiche Mechanik: Würfle hoch :d

Als Lehrer kann ich nur sagen: Die Rote Box ist, was die Einführung ins Rollenspiel angeht, DAS VORBILD und UNGESCHLAGEN.
...
Der einzige Fehler der Box:
Stufe 1-3 ist zu kurz gefasst.
Die Regeln hätten bis Stufe 5 gehen sollen, da man die Stufe 3 zu schnell erreicht. Aber man hatte ein vollständiges (wenn auch etwas limitiertes) Regelwerk und mit den Expertenregen (Stufe 4-14) konnte man dann schon jahrelang spielen.
Companion und Masterregeln waren eher "nett zu haben" mit ein paar Zusatzsprüchen, aber mit Roter und blauer Box waren die Regeln praktisch vollständig.

Da bin ich voll bei Dir! Zumindest im neuen Basisset geht's ja bis Stufe 6. Sie hätten sich einfach nur die Einführung in das Rollenspiel aus der roten Box "klauen" müssen und es wäre aus meiner Sicht die perfekte Box gewesen  :)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: tartex am 24.09.2022 | 14:16
Die Frage, die sich mir da stellt, ist die nach dem Zweitsystem. Wenn man als reiner D&D5-Spieler dann doch mal Lust auf was anderes hat, wozu greift man dann vermutlich? Vermutlich nicht nochmal EDO-Fantasy? Entweder was crunchigeres oder was narratives? Womit könnte man also D&D5-Spieler auf Abwegen am ehesten mit abholen?

Mit dem entsprechenden powered-by-the-Apocalypse-System je nach Setting-Vorlieben. Dungeon World natürlich ausgenommen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Eismann am 24.09.2022 | 14:48
Für mich macht Shadowrun am meisten Sinn als "logisches" Zweitsystem. Es hat diese no-bullshit-Kampforientierung und ähnelt dadurch DnD, und der Genrebruch müsste doch sehr reizvoll sein. Autos statt Pferde, Granaten statt Dolchfächer, Computerabwehrsysteme statt Speerfallen. Geballer statt Gehacke. Und Shadowrun ist unter guten Umständen halt sehr viel stylischer als DnD, das hat auch so seinen Zauber.

Meiner Beobachtung nach sehe ich da mehrere Möglichkeiten.
1. Ich würde davon ausgehen, dass man sich auf Seite des Genres "was neues" sucht. Da wären Horror, Cyberpunk, SciFi etc. sicher eine gute Wahl.
2. Man nimmt vermutlich etwas, was bereits eine gute Sichtbarkeit hat, also schon relativ bekannt ist oder über die entsprechenden Kanäle an die neuen Spieler rangetragen wird. CoC, SR, vielleicht Traveller (und sicher auch viele andere Alternativen) auf der einen Seite, aber auch die, die junge D&D-Spieler erreichen können, über welche Kanäle sie auch immer verwenden (Streaming, Tiktok, watt weiß ich?).
3. Entweder suchen die Spieler "mehr von allem", was meist in eine sehr crunchige und simulationistische Ecke geht. Da wäre beispielsweise  ein gut gepflegtes, modernes und rund laufendes SR sicher eine gute Wahl. Oder man möchte weg vom Hauen und Stechen und wandert eher in Richtung Story ab. Da gibt es wiederum auch entsprechende Angebote.

Die Frage dabei ist dann, was die Altersgruppe, ich sage mal in die hohle Hand gesprochen so 15 bis 25, genremäßig besonders interessant findet und was für Themen das Spiel aufgreifen sollte. Und natürlich über welche Kanäle man sie erreichen kann. Ich könnte da jetzt zwar spekulieren, aber ich bin zu alt, um da definitive Antworten liefenr zu können.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Nodens Sohn am 24.09.2022 | 17:28
Die Frage, die sich mir da stellt, ist die nach dem Zweitsystem.

Ich postuliere mal, dass D&D für viele das Zweitsystem ist. Die meisten haben ihr Lieblingsrollenspiel und wenn sie mal Fantasy zwischen durch spielen wollen, spielen sie halt D&D - einfach und unspäktakulär. So kann man auch die meisten Regelbücher verkaufen und in der Statistik ganz oben landen. Wer sagt denn, dass D&D von allen das Erst-System ist? ;)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Tudor the Traveller am 24.09.2022 | 18:28
Ich postuliere mal, dass D&D für viele das Zweitsystem ist. Die meisten haben ihr Lieblingsrollenspiel...

Das wird maximal auf alte Hasen zutreffen. Wenn ich die Gruppensuchen in meinem Radius bzgl. Neueinsteiger betrachte, ist das zu 2/3 klar D&D. Der Rest ist nicht festgelegt und will einfach RPG ausprobieren. Was dann wieder dazu führt, dass letztere mit ersteren ne D&D Gruppe gründen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Koenn am 24.09.2022 | 19:51
Und zu Recht, denn DnD ist international, es ist zugänglich, es ist easy und simpel. Die Würfelkämpfe machen erst mal voll Bock. Man kann sehr leicht an Communities andocken. Es ist modern.

Mal meine Ansicht, beurteilend, dass ich ca. 4 Dutzend Rollenspieler gut kenne, und was ich aus meinen und deren Gruppen ableiten kann:
DnD ist international - stimmt
Es ist zugänglich, easy und simpel - das Gegenteil, zu viel Regelwulst, zu viele Bücher. Savage Worlds ist easy und simpel.
Die Würfelkämpfe - wer auf sowas steht. Aber sie sind vor allem klar definiert, werden aber bei höherem Level zäh.
Communities - jein. Es gibt sehr viele Rollenspielerblasen, die nichts mit DnD zu tun haben. Aber es ist bekannt
Es ist modern - wieder das Gegenteil, Level und Klassen sind unfluide altbacken und produzieren viele Klischees, die seit 40 Jahren gepflegt werden

Aber ja, DnD ist umsatzgewaltig, weil WotC zusätzlich zum Schlachtschiff-Status unter den Rollenspielen z. B. endlich auch Synergien mit MtG und PC Spiele wie Neverwinter Nights nutzt und mehr Jugend zum Einstieg verhilft.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 24.09.2022 | 20:08
man sollte nicht vergessen, dass der "Regelwulst" nicht so groß ist, wie hier einige glauben. es gibt zwar für 5e viele Bücher, aber zum Spielen benötigt man eigentlich nur die kostenlosen Basisregeln, die in gedruckter Form im Essential Kit enthalten sind. Und im organisierten Spiel, Adventurers' League, gilt die PHB+1-Regeln, dass heißt, dass nur Charaktere zugelassen sind, die mit dem PHB un einem einzigen Zusatzband erstellt wurden. Dadurch ist der DM nicht gezwungen alle Zusatzbände zu kennen.

Auch wenn einige dies hier anders sehen, ist D&D in der aktuellen Version genau das, was die überwältigende Mehrheit der Rollenspieler will. Wäre es anders, würde D&D entweder anders aussehen oder schon längst von einem anderen Rollenspiel als weltweiter Marktführer abgelöst worden.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: YY am 24.09.2022 | 20:38
Es ist modern - wieder das Gegenteil, Level und Klassen sind unfluide altbacken und produzieren viele Klischees, die seit 40 Jahren gepflegt werden

"Modern" ist ja nun auch ein schwammiger Begriff, aber das zielt doch viel eher auf Präsentation u.Ä. ab als auf Regelelemente - dort gibt es nämlich nichts, was ich als neuen heißen Scheiß bezeichnen würde.

Ansonsten sind Level und Klassen sicherlich nicht neu und auch mMn querschnittlich nicht sonderlich tolle Elemente, aber sie sind gerade wegen zugehörigen Klischees usw. sehr zugänglich. Auch deswegen ist der Kram von Anfang an nicht totzukriegen ;)

Und im organisierten Spiel, Adventurers' League, gilt die PHB+1-Regeln, dass heißt, dass nur Charaktere zugelassen sind, die mit dem PHB un einem einzigen Zusatzband erstellt wurden. Dadurch ist der DM nicht gezwungen alle Zusatzbände zu kennen.

Also muss er höchstens [Anzahl Charaktere] zufällig bestimmter Zusatzbände kennen? :think:
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: tartex am 24.09.2022 | 20:54
Also muss er höchstens [Anzahl Charaktere] zufällig bestimmter Zusatzbände kennen? :think:

Ich glaube es geht darum nicht alle Synergien zwischen Charakteroptionen den ganzen Bänden überblicken zu müssen.

Jeder Designer eines Zusatzbandes wird hoffentlich das Grundregelwerk kennen und berücksichtigen, aber zwei Optionen aus Band Y und Band Z kombiniert, mögen eine superkrasse Combo ermöglichen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Koenn am 24.09.2022 | 20:55
Auch wenn einige dies hier anders sehen, ist D&D in der aktuellen Version genau das, was die überwältigende Mehrheit der Rollenspieler will. Wäre es anders, würde D&D entweder anders aussehen oder schon längst von einem anderen Rollenspiel als weltweiter Marktführer abgelöst worden.

Hasbro & WotC sind im Vergleich zu anderen Verlagen oder Vertrieben so groß, dass sie auch telepathiefähige Seegurken in Space als Rollenspiel verkaufen könnten. Es gibt keine anderen, die ansatzweise am Knie von Hasbro/WotC rütteln könnten. Wie Google bei Suchmaschinen. Andere Verlage wären bei sowas wie D&D4 untergegangen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: tartex am 24.09.2022 | 20:57
Hasbro & WotC sind im Vergleich zu anderen Verlagen oder Vertrieben so groß, dass sie auch telepathiefähige Seegurken in Space als Rollenspiel verkaufen könnten. Es gibt keine anderen, die ansatzweise am Knie von Hasbro/WotC rütteln könnten. Wie Google bei Suchmaschinen. Andere Verlage wären bei sowas wie D&D4 untergegangen.

Pathfinder hat doch deutlich gerüttelt.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 24.09.2022 | 21:03
Hasbro & WotC sind im Vergleich zu anderen Verlagen oder Vertrieben so groß, dass sie auch telepathiefähige Seegurken in Space als Rollenspiel verkaufen könnten. Es gibt keine anderen, die ansatzweise am Knie von Hasbro/WotC rütteln könnten. Wie Google bei Suchmaschinen. Andere Verlage wären bei sowas wie D&D4 untergegangen.
Es sah kurzzeitig wirklich so aus, ob Hasbro WotC zwingen würde, D&D komplett einzustellen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: nobody@home am 24.09.2022 | 21:06
Pathfinder hat doch deutlich gerüttelt.

Aber auch das nicht wirklich von sich heraus als zugkräftiges neues System mit eigenständigen Tugenden und Tücken, sondern nur als "bessere" Kopie von...genau, wieder D&D, als die gerade gefragt war. Da haben Wizards und Haus Hasbronnen einfach aus Versehen kräftig mit Starthilfe geleistet, sonst wäre es mit dem Rütteleffekt Essig gewesen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Koenn am 24.09.2022 | 21:08
Ja, weil D&D4 halt nicht überzeugt hat, aber Paizo hat trotzdem nicht mal 1% der Mitarbeiter, die Hasbro/WotC hat.  ~;D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: tartex am 24.09.2022 | 21:25
Ja, weil D&D4 halt nicht überzeugt hat, aber Paizo hat trotzdem nicht mal 1% der Mitarbeiter, die Hasbro/WotC hat.  ~;D

Hasbro ist aber ganz ein anderes Kaliber als "der D&D-Hersteller". D&D ist für die die Nische von der Nische.

Quizfrage: wieviel Prozent der Hasbro-Mitarbeiter arbeiten an D&D?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 24.09.2022 | 21:31
Hasbro ist aber ganz ein anderes Kaliber als "der D&D-Hersteller". D&D ist für die die Nische von der Nische.

Quizfrage: wieviel Prozent der Hasbro-Mitarbeiter arbeiten an D&D?
Wahrscheinlich weniger als Paizo ... ;)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: aikar am 24.09.2022 | 21:47
Aber auch das nicht wirklich von sich heraus als zugkräftiges neues System mit eigenständigen Tugenden und Tücken, sondern nur als "bessere" Kopie von...genau, wieder D&D, als die gerade gefragt war. Da haben Wizards und Haus Hasbronnen einfach aus Versehen kräftig mit Starthilfe geleistet, sonst wäre es mit dem Rütteleffekt Essig gewesen.
Jup, Pathfinder hat primär mit D&D4 unzufriedene D&D3(.5)-Bestandskunden mit einem "D&D3A" aufgefangen. Das war also auch nicht wirklich ein anderes Rollenspiel, das D&D Konkurrenz gemacht hätte.
So betrachtet hat sich an der Dominanz von D&D seit den 70ern eigentlich nichts geändert, nur die Firma, die das gerade erfolgreichste D&D am Markt hatte, war eine Zeit lang eine andere. Und das auch nur, weil die Hauptlinie mal radikal experimentiert hat, was sie jetzt ja explizit vermeiden wollen.

Das wird maximal auf alte Hasen zutreffen. Wenn ich die Gruppensuchen in meinem Radius bzgl. Neueinsteiger betrachte, ist das zu 2/3 klar D&D. Der Rest ist nicht festgelegt und will einfach RPG ausprobieren. Was dann wieder dazu führt, dass letztere mit ersteren ne D&D Gruppe gründen.
Zustimmung. Ausnahmen gibt es eigentlich fast nur, wenn jemand aus Gruppe 2 auf einen alten Hasen trifft, der für sein/ihr Lieblingssystem missioniert.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: YY am 25.09.2022 | 10:51
Und Ja, in 10 Jahren sind es nur Nostalgiker wie ich, die sich noch den Keller zuplundern mit Regalmeter um Regalmeter.

Irgendwie übersehen...

Das hat man vom "normalen" Buch auch über mittlerweile Jahrzehnte behauptet und eingetreten ist es nicht - auch in der Form nicht, dass nur die alten Säcke den Markt für physische Produkte noch eine Weile am Leben halten.

Edit:
Und man schaue sich den Brettspielmarkt inklusive seiner Alterszusammensetzung an.
Da halte ich eine weitgehende Digitalisierung im P&P-Sektor für eine ziemlich steile Behauptung.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 25.09.2022 | 11:07
Irgendwie übersehen...

Das hat man vom "normalen" Buch auch über mittlerweile Jahrzehnte behauptet und eingetreten ist es nicht - auch in der Form nicht, dass nur die alten Säcke den Markt für physische Produkte noch eine Weile am Leben halten.

Edit:
Und man schaue sich den Brettspielmarkt inklusive seiner Alterszusammensetzung an.
Da halte ich eine weitgehende Digitalisierung im P&P-Sektor für eine ziemlich steile Behauptung.
Kommt drauf an, wie sich die Digitalisierung gestaltet. Eigenständige pdf-Verwaltung? Vielleicht nicht.

Aber D&D Beyond geht da noch einen ganz anderen Weg, der es eben ermöglicht, wirklich seine "Bücher" optimal zu nutzen. Und da sehe ich doch ein gehöriges Potential, dass dies eben mehr wird.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: nobody@home am 25.09.2022 | 11:09
Na ja, die Digitalisierung wird schon da ihren Weg machen, wo sie den Leuten tatsächlich ihrer Meinung nach konkrete Vorteile bietet.

Völlig ablösen wird sie das gedruckte Wort aber frühestens dann, wenn unsere Nachkommen alle schon cyberpunkmäßig mit WLAN-Implantat in der Birne herumlaufen. ;)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: tartex am 25.09.2022 | 11:20
Tja, ein paar Regelmeter 3.X-Bände voll mit Prestige-Klassen und Feats sind heute halt eher so nützlich wie meine Regelmeter C=64- und Windows95-Türstopper und nicht wirklich vergleichbar mit einer Romansammlung.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 25.09.2022 | 11:26
Tja, ein paar Regelmeter 3.X-Bände voll mit Prestige-Klassen und Feats sind heute halt eher so nützlich wie meine Regelmeter C=64- und Windows95-Türstopper und nicht wirklich vergleichbar mit einer Romansammlung.
So viel ist es gar nicht. Trust me. ;)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: YY am 25.09.2022 | 11:30
Es ist das eine, ob ich den Kram nicht mehr spielen will und etwas ganz anderes, ob ich ihn nicht mehr spielen kann.
Und bei letzterem steht die digitale Form auf längere Sicht deutlich schlechter da als die physische.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Kaskantor am 25.09.2022 | 11:37
Der digitalen Form fallen wenigstens nicht die Seiten aus, weil man mal wieder versucht hat, an allen Ecken und kannten zu sparen. In meinem 2014er PHB fallen fast Kapitelweise die Seiten raus!

Ach ja und der Druck war stellenweise auch nicht der beste.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: YY am 25.09.2022 | 11:40
Das ist dann wie beim Digitalen die Frage nach der Umsetzung, nicht nach dem Prinzip.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 25.09.2022 | 12:33
Völlig ablösen wird sie das gedruckte Wort aber frühestens dann, wenn unsere Nachkommen alle schon cyberpunkmäßig mit WLAN-Implantat in der Birne herumlaufen. ;)

Wie lange muss man täglich auf sein Smartphone starren, bis es unter funktionalen Gesichtspunkten als Implantat gilt?  ~;D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: sma am 25.09.2022 | 12:33
Es ist das eine, ob ich den Kram nicht mehr spielen will und etwas ganz anderes, ob ich ihn nicht mehr spielen kann.
Und bei letzterem steht die digitale Form auf längere Sicht deutlich schlechter da als die physische.
Naja. Computer werden nicht mehr verschwinden. Den PDF-Standard gibt es nun seit 25 Jahren und man kann davon ausgehen, dass er daher auch noch 25 Jahre weiter bestand haben wird.

Und jetzt wird's off topic…
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Solange das PDF kein DRM hat (was nochmal ein Standard mit vielen hundert Seiten ist – ich habe ihn mal berufsbedingt gelesen – der eine Server-Infrastruktur erfordert) habe ich kein Angst, dass solange auch nutzen zu können, wie ich noch lebe.

Problematischer wird, wenn ich auf Inhalte nur über einen Service zugreifen kann, der jederzeit abgeschaltet werden könnte. Ich habe z.B. wenig Angst, dass Apple mir mein Musik-Abo morgen abschalten wird, aber Content Provider (und da würde ich WotC mit etwas wie Beyond auch zu zählen) wollen natürlich dauerhafte Kosten durch den Betrieb einer Server-Infrastruktur auch irgendwie auf die Nutzer umlegen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 25.09.2022 | 12:36
Das ist dann wie beim Digitalen die Frage nach der Umsetzung, nicht nach dem Prinzip.
Jap. Das wird ein zu lösendes Problem sein. Nicht das deutsche Problem ("Ich bin gerade in Haswewinkel...sorry, mein Handy hat einen Balken und WLAN-Empfang ist nicht..."), sondern die Offline-Nutzung bezahlter Inhalte und das "Behalten" nach dem Ablauf eines Abos oder sonstigem. Vom Wiederverkauf mal abgesehen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: YY am 25.09.2022 | 12:45
Problematischer wird, wenn ich auf Inhalte nur über einen Service zugreifen kann, der jederzeit abgeschaltet werden könnte.

Das und die verwandten Sachen sind der Knackpunkt, ja.

PDFs wird man wohl "immer" lesen können, aber das ist auch mal so gar nicht mehr das Digitalisierungsniveau, das WotC gerade anpeilt. Da ist dann eher die Frage, wie anpassbar und gut bedienbar der digitale Spieltisch in der Praxis ist und wie Regel- und sonstige Änderungen implementiert werden - und wie schnell Sachen, die man eigentlich weiter so machen möchte, nicht mehr kompatibel und einfach zugänglich sind, obwohl sie grundsätzlich noch irgendwo existieren.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: 6 am 25.09.2022 | 12:57
Naja. Computer werden nicht mehr verschwinden. Den PDF-Standard gibt es nun seit 25 Jahren und man kann davon ausgehen, dass er daher auch noch 25 Jahre weiter bestand haben wird.
Kommt halt drauf an, ob Dein Speichermedium, auf dass Du Deine PDFS seit 10+ Jahren gespeichert hast, auch noch in 25 Jahren lesbar sind...
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: 6 am 25.09.2022 | 13:01
Das und die verwandten Sachen sind der Knackpunkt, ja.

PDFs wird man wohl "immer" lesen können, aber das ist auch mal so gar nicht mehr das Digitalisierungsniveau, das WotC gerade anpeilt. Da ist dann eher die Frage, wie anpassbar und gut bedienbar der digitale Spieltisch in der Praxis ist und wie Regel- und sonstige Änderungen implementiert werden - und wie schnell Sachen, die man eigentlich weiter so machen möchte, nicht mehr kompatibel und einfach zugänglich sind, obwohl sie grundsätzlich noch irgendwo existieren.
Siehe D&D4. Für mich persönlich nur noch schwer spielbar ohne offiziell zugängliche Zusatzprogramme.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Arldwulf am 25.09.2022 | 13:39
Find ich lustig. Inzwischen bin ich wieder komplett weg gekommen davon in meinen Runden irgendetwas digitales zu nutzen, zumindest während des eigentlichen Spielabends.

Es kostet einfach zu viel Zeit dort Sachen hin und herzuschieben und ein Bildschirm würde mir nicht reichen um die Infos welche ich brauche auf einen Blick zu haben. Ich bin da gar nicht wirklich ein Traditionalist oder dergleichen und wenn mir mein Tablet am Tisch ausreichen würde fände ich das sogar besser als Papier. Aber als Spielleiter finde ich inzwischen verliert man sehr viel an Spieltempo wenn man versucht alle Monster, Spielercharaktere, Story- und Umgebungsinfos und dergleichen auf einem Blick zu behalten. Es ist altmodisch und eigentlich sollte es nicht so sein, aber mit einer simplen Kladde und Blättern bin ich besser und schneller.

Gilt eigentlich aber auch als Spieler. Es ist einfach viel leichter mit ausgedruckten oder aufgeschriebenen Charakteren zu arbeiten, weil für die gleiche Übersichtlichkeit eigentlich jeder ein paar Monitore vor sich haben müsste. Natürlich gibt es eine Menge digitale Hilfsmittel. Im VTT kann man sich ja Knöpfe belegen für einzelne Fähigkeiten und dergleichen.

Aber gefühlt zu schnell kommt dies an seine Grenzen, verliert gegenüber dem "realen" Ansatz an Übersichtlichkeit. Wenn ich online mit Leuten spiele werden schlichtweg sehr viel mehr Dinge vergessen und etwas nachzuschauen dauert schlichtweg länger als wenn es direkt vor einem liegt.

Man kann es auch ganz plakativ sagen: Mein Tisch ist größer als mein Monitor.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: CAA am 25.09.2022 | 13:59
Kommt halt drauf an, ob Dein Speichermedium, auf dass Du Deine PDFS seit 10+ Jahren gespeichert hast, auch noch in 25 Jahren lesbar sind...

Klar, keiner weiß was sich in den nächsten 25 Jahren technologisch noch alles ändern wird. Ich hab seit ca. 20 Jahren kein Diskettenlaufwerk und seit gut 10 Jahren kein optisches Laufwerk im Haushalt... unabhängig von der Frage der Lebensdauer dieser Medien, müsste ich erstmal extra Hardware dafür kaufen....

Aber dem kann man ja entgegen wirken. Hier ist wie ich das mit einfachsten Mitteln und einem Einsatz von unter 100€ gelöst habe:

Sollten mal weder USB Sticks noch Festplatten aufgrund des technologischen Fortschritts nichtmehr lesbar sein, werde ich das schon mitbekommen.

Wenn beide Platten, beide USB-Sticks und die Microsoft Cloud gleichzeitig den Geist aufgeben, habe ich vermutlich größere Probleme als dass ich meine PDF Dateien verloren habe  ~;D

Wie immer im Leben: Kein Backup -> Kein Mitleid   :ctlu:
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 25.09.2022 | 14:02
Denkt ihr denn, dass die neue Rollenspielergeneration, die jetzt DnD inhaliert, beim Hobby bleiben wird?

Für uns alle hier war die Rollenspielerei ja wohl irgendwann mal ein Funke, der größere Sachen in Bewegung gesetzt hat.

Hat DnD eurer Meinung nach ein ausreichend drängendes Inspirationspotenzial oder ist es z.B. zu nah an Computerspielen, so dass man ab einem bestimmten Punkt eher sagt "Meine Würfelkampf-Serenaden kann ich mit meinen Kumpels auch sehr viel komfortabler bei Diablo 4 erleben" und eher nicht "Ich mache jetzt meinen eigenen Heartbreaker, stört mich bitte die nächsten drei Jahre nicht, und außerdem schreibe ich mich ein für Geschichte, Game Design, grafisches Gestalten und Literatur"?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 25.09.2022 | 14:06
  • Im Bankschließfach liegen 2 USB Sticks von unterschiedlichen Herstellern. Immer wenn ich ans Bankschließfach gehe (1-2x pro Jahr) wird der USB Stick der links im Fach liegt entnommen, der der rechts liegt wird nach links geschoben - und der entnommene wird mit dem aktuellen Stand beschrieben und wenn man das nächste mal an der Bank vorbei kommt auf den rechten Slot gelegt.
    Auf Amazon gibts USB Sticks mit 128GB für unter 20€
[/list]

Ich, äh ...
... was bitte?

Das ist kein Witz, du machst das echt?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 25.09.2022 | 14:08
Ist ebenfalls von der Gesamtentwicklung abhängig meiner Meinung nach.

Diablo 5 - 6, WoW Shadowlands Classic, etc. sind ja kein klassisches Ausschluskriterium für DnD. Insbesondere dann nicht, wenn vermehrt online gespielt wird. Es ist ein anderes Spiel, aber es findet am selben "Ort" statt: Am PC.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Eismann am 25.09.2022 | 14:08
Vermutlich hat er da nicht nur seine Rollenspiel-PDFs drauf.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: CAA am 25.09.2022 | 14:21
    Ich, äh ...
    ... was bitte?

Im Fach liegen 2 Sticks. Ich habe keine Lust mir zu merken ob der blaue oder der rote aktueller ist. Daher: Einer liegt links, der andere rechts.

Wenn ich ans Fach gehe, stecke ich den Stick der links liegt in die Hosentasche. Der der rechts liegt, wird nach links geschoben.

Zuhause wird der mitgenommene Stick mit der neuesten Version der Daten bespielt.

Bei Gelegenheit wird der Stick, der jetzt ja die neueste Version der Daten hat, zurück ins Bankschließfach gelegt. Auf den rechten Slot.


Auf diese Weise:

Vermutlich hat er da nicht nur seine Rollenspiel-PDFs drauf.

Genau so schauts aus. Sonst währen die USB Sticks vermutlich nur einer und dieser währe nicht in nem Bankschließfach, sondern in guter Geocacher-Manier in nem PET-ling (Wasserdicht) irgendwo außerhalb meiner Bude "versteckt", für den Fall dass die Bude abbrennt.

edit: Das mit dem PETling würde so aussehen: https://i.imgur.com/f2PHiej.jpg  :headbang:
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: 6 am 25.09.2022 | 14:25
@CAA: Alles richtig. Aber aus eigener Berufserfahrung habe ich gelernt, das schon Kleinfirmen das mit der Datensicherung ... äh ... selten auf dem Schirm haben (trotz mehrmaligen ausdrücklichen Hinweisen) und im privaten Bereich das noch seltener bis gar nichts machen.
Klar kein Mitleid, aber trotzdem in meiner Erfahrung der Normalzustand.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: schneeland am 25.09.2022 | 14:49
Man kann es auch ganz plakativ sagen: Mein Tisch ist größer als mein Monitor.

Das würde ich so unterschreiben, aber da ist dann halt die Frage, wie viel man wirklich am Tisch spielt. Bei mir persönlich ist der Anteil seit ein paar Jahren 0% (trotz insgesamt höherer Spielfrequenz).
Insofern lohnt es sich allein wegen des gestiegenen Anteils der Onlinespieler für WotC schon, im VTT-Markt stärker präsent zu sein. Und wenn dann noch ein paar Leute das Zeug auch am Tisch benutzen, umso besser.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: tartex am 25.09.2022 | 14:55
Aber gefühlt zu schnell kommt dies an seine Grenzen, verliert gegenüber dem "realen" Ansatz an Übersichtlichkeit. Wenn ich online mit Leuten spiele werden schlichtweg sehr viel mehr Dinge vergessen und etwas nachzuschauen dauert schlichtweg länger als wenn es direkt vor einem liegt.

Bewunderung! Meine Nachschlaggeschschwindigkeit hält bei weitem nicht mit Volltextsuche mit.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Arldwulf am 25.09.2022 | 15:01
Bewunderung! Meine Nachschlaggeschschwindigkeit hält bei weitem nicht mit Volltextsuche mit.

Meine natürlich genauso wenig. Aber ich denke das ist in erster Linie eine Frage wie viel man nachschlagen muss. Ich spiel ja sehr viel AD&D und D&D 4e, und gerade bei letzterem hat man ohnehin meist alle benötigten Infos auf dem Charakterbogen / Spielleiterschirm und braucht wenig nachschlagen und hat gute Hilfsmittel wenn mal was improvisiert werden muss. Spart auch das Bücherschleppen ;)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Raven Nash am 25.09.2022 | 15:13
Bewunderung! Meine Nachschlaggeschschwindigkeit hält bei weitem nicht mit Volltextsuche mit.
Bis ich das Suchfeld offen und den Begriff eingetippt hab (vielleicht noch auf einem Tablet, wo meine Finger eh keinen Buchstaben finden), hab ich meistens im Buch schon alles gefunden - einfach weil ich weiß, WO ungefähr ich das Buch aufschlagen muss. Setzt allerdings ein halbwegs logisch geordnetes Buch voraus - bei den FFG-Büchern wäre ich mit nem PDF deutlich schneller gewesen (aber von StarWars darfs ja keine geben).
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: tartex am 25.09.2022 | 16:17
Bis ich das Suchfeld offen und den Begriff eingetippt hab (vielleicht noch auf einem Tablet, wo meine Finger eh keinen Buchstaben finden)

Ja, ohne Laptop ist mühsam. Mein Tablet ist auch zu langsam und ich kann auch gar nicht viele PDFs parallel offen haben.

Tablet ist fürs ruhige Lesen alleine.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: YY am 25.09.2022 | 16:43
Denkt ihr denn, dass die neue Rollenspielergeneration, die jetzt DnD inhaliert, beim Hobby bleiben wird?

Für uns alle hier war die Rollenspielerei ja wohl irgendwann mal ein Funke, der größere Sachen in Bewegung gesetzt hat.

Warum sollte es anders sein?
Ein Teil hört einfach auf, ein Teil wandert zur nahen Verwandtschaft ab, ein Teil bleibt einfach dabei und eine kleine Minderheit übertreibt es total :P ;D

Die Alleinstellungsmerkmale Handlungs- sowie Gestaltungsfreiheit hat Rollenspiel nach wie vor gegenüber Brett- und Computerspielen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: postkarte am 25.09.2022 | 17:04
Ich möchte doch noch mal kurz einen Beitrag herausheben, der etwas untergegangen war.

Der Jahresumsatz 2021 von WotC mit D&D lag vorsichtig geschätzt bei $200 Mio. Da sind $0,7 Mio eine winzige Nische mit 0,3% Marktanteil. Und während D&D im Mainstream angekommen wahrscheinlich eher von Leuten gekauft wird, die das spielen wollen, fährt Drakar och Demoner auf der Nostalgie-Schiene und knapp 4000 Schweden haben sich das wahrscheinlich deswegen gekauft, weil sie das in ihrer Jugend gespielt haben. Ob DoD wirklich gespielt werden wird oder im Regal neben Börg Mork, Dead in Space und anderen Spielen stehen wird, bleibt abzuwarten ;)

Ziehen wir die Schweden ab, bleiben aber immer noch beeindruckende 7000 Unterstützer, davon 6% aus Deutschland. Wäre das wiederum ein repräsentativer Marktanteil am Rollenspielweltmarkt, würde WotC mit D&D in Deutschland $12 Mio Umsatz gemacht haben, was 5-10x so viel ist, wie alle deutschen Verlage zusammen umsetzen. Da verstehe ich, dass man sich als Verlag an die Wand gedrückt fühlt.

Davon abgesehen, dass ich die letzte Zahl nicht glaube, sondern es wahrscheinlich eher 2-3x so viel ist, wie alle anderen deutschen Verlag zusammen umsetzen, ist Fakt, dass D&D 5e sicherlich den Markt auch in Deutschland inzwischen beherrscht. Für die Leute, die spielen wollen, ist das jetzt erst mal gar kein Problem, denn der Rest ist sicher noch groß genug für ein paar andere Rollenspiele.

Laut dieser großen Umfrage, die dann ja auch besser die Vielspieler erreichte, spielen die meisten eher 1-2 mal pro Monat. Das ist die Hauptzielgruppe von D&D 5e und dafür wäre das System in meinen Augen auch noch auf Jahre gut und es ist überhaupt kein Problem, wenn es für diese Spieler das einzige System ist und vielleicht auch bleibt. Wenn die Leute damit Spaß haben, dann ist das prima und gut.

Wer anderen vorzuschreiben will, dass man aber NUR mit Edition x.y Spaß haben kann, der sollte einfach das Rollenspiel als Hobby ganz sein lassen, denn es ist keine Religion.

Was jetzt irgendwo da oben im Thread stand, dass es Verdrängungseffekte gibt, mag ja stimmen, aber ich zweifele daran, dass die nur an D&D 5e liegen. Es gibt schlicht und einfach so viele Rollenspielsysteme wie noch nie und niemand kann die alle spielen. Man hat sich in gewisser Weise zugrunde diversifiziert, was die Anzahl der Spiele angeht. Deswegen werden und wurden in letzter Zeit viele Systeme auf deutsch eingestellt, weil einfach nicht mehr genug kritische Masse dafür da ist.

Es wird aber trotzdem immer wieder Neues geben und die Dominanz von D&D nimmt ja nicht ewig zu, sondern irgendwann sind halt die ersten Vielspieler gelangweilt und kaufen etwas Anderes. Ganz im Gegenteil, Rollenspiel wird sich einfach mit der Zeit immer wieder neu entwickeln und deswegen ist die "Finale Edition" von D&D natürlich auch nur ein Marketingtitel. Mein Lob gilt jedenfalls Ulisses, die mit HeXXen ganz schön gezeigt haben, wie man eben doch eine neue Reihe auf Deutsch etablieren kann, die eben nicht D&D oder D&D-artig ist. 

Im Augenblick gibt es aber trotzdem einfach zu viele Leute im Alter 40-50 mit zu viel Geld, die alle möglichen Dinge per Crowdfunding kaufen. Ich bin bekennenderweise einer davon. Dass diese Event- und Hype-basierten Einmalkäufe nicht automatisch eine langfristige Reihe erzeugen, sollte doch keine überraschende Sache sein. Wenn jetzt noch eine gesamtgesellschaftlich unsichere Situation dazukommt, dann geraten die Verlage natürlich unter Druck, wie übrigens ganz viele andere Firmen und Menschen auch. Aber daraus leite ich keine Probleme des Marktmonopols oder so etwas ab.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 25.09.2022 | 17:37
Es ist halt ein Faktorenbündel:

- allgemeine Großtrends für oder gegen üppige Freizeitbudgets ("Boom" vs. "Bust")
- allgemeine Großtrends für oder gegen das Rollenspiel ("Big Bang theory macht Nerdyness cool" vs. "WoW macht klassisches Pen and Paper unattraktiv" (oder whatever))
- allgemeine Großtrends für bestimmte Tropen ("Zombiewelle der frühen 2010er" vs. "Wikingerwelle der frühen 2020er")
- hohe oder niedrige Präsenz einzelner Produkte ("YouTube ist voller DnD" vs. "Niemand spricht über Splittermond")
- unproblematische oder problematische Zugänglichkeit einzelner Produkte ("Jeder kapiert DnD" vs. "Niemand kapiert Fate")

usw.  Verfügbarkeit, Preis, charmante Promotion, Influenzer, hardcore Spielleitergilde, Glück, was weiß ich.

Und es ist halt auch kein Nullsummenspiel, das darf man nicht vergessen. Nur weil DnD gut läuft, heißt das nicht, dass andere Rollenspiele schlecht laufen müssen. Es gibt immer noch "wenige" Rollenspieler, zum Beispiel im Vergleich zu den Brettspielern, Wachstumsmöglichkeiten sind absolut da. Und man spielt ja auch W20 Rollenspiele, nicht nur eines.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: YY am 25.09.2022 | 17:42
Es gibt immer noch "wenige" Rollenspieler, zum Beispiel im Vergleich zu den Brettspielern, Wachstumsmöglichkeiten sind absolut da.

Nur weil es wenige gibt, müssen die Wachstumspotentiale nicht groß sein.
Gibt ja auch ein paar Faktoren, die dem Rollenspiel im Vergleich zur nahen "Verwandtschaft" den Nachwuchs...na ja, nicht vergraulen, aber eben doch gewisse Hindernisse darstellen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 25.09.2022 | 17:46
Nur weil es wenige gibt, müssen die Wachstumspotentiale nicht groß sein.

Ich komme frisch von einem "offenen" Brettspieletreff und ich war begeistert, wie vollkommen durchmischt und barrierefrei das war. Ich habe, jetzt nur als situatives Schlaglicht, mit einem gebrechlichen Mütterlein, bei der Gevatter Hein schon hörbar laut angeklopft hat, und einem Schüler (?) eine Runde Codenames gerockt gegen zwei Studentinnen und einen erwachsenen Anwaltsgehilfen oder so. Danach Skull, und danach irgendwas, wo ich den Namen nicht mehr weiß.

Und ich hatte mir die ganze Zeit überlegt, die könnten locker und leicht auch allesamt, so wie sie da herumsitzen und sich amüsieren, als Rollenspielgruppe ausziehen, um dem König der Riesen im Schauerwald die Krone zu mopsen oder was auch immer.

Wir sind halt noch nicht so weit, die Brettspiele sinds definitiv.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: YY am 25.09.2022 | 17:50
Wir sind halt noch nicht so weit, die Brettspiele sinds definitiv.

Genau das meine ich: Warum sind "wir" denn noch nicht so weit?

Ich behaupte, dass Rollenspiel grundsätzlich nie so groß werden kann wie (das extrem weite Feld) Brettspiele, weil einige konstituierende Elemente einen Teil der Leute vom Rollenspiel fernhalten, die sich im Brettspielsektor trotzdem zuhause fühlen können. Eben weil sie diesen Elementen dort durch die enorm breite Auswahl quasi ausweichen können.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: sma am 25.09.2022 | 19:22
Davon abgesehen, dass ich die letzte Zahl nicht glaube, sondern es wahrscheinlich eher 2-3x so viel ist, wie alle anderen deutschen Verlag zusammen umsetzen, ist Fakt, dass D&D 5e sicherlich den Markt auch in Deutschland inzwischen beherrscht.
Da wirst du Recht haben.

Ich habe mir gestern auch noch mal die Bilanz von Pegasus angeschaut. Die haben letztes Geschäftsjahr (endete am Juni 2021) einen Umsatz von 26 Mio € gehabt und hofften da auf 35 Mio € im nächsten Geschäftsjahr (endete am Juni 2022). Das ist … viel. Natürlich kommt der von Brett- und Kartenspielen (in dem umfangreichen Erläuterungen sagen sie z.B. dass Spiel des Jahres zu verkaufen ein Umsatzplus von 10 Mio € bedeutet) und leider erwähnen sie Rollenspiele mit keinem Wort. Das bedeutet IMHO leider, dass sie aus finanzieller Sicht für das Unternehmen kaum eine Rolle spielen.

Aber vielleicht liegt deren Anteil bei 6% (um mal eine "kaum eine Rolle spielen" Zahl zu raten). Das wären dann dann auch immer noch 2 Mio €.  Und zusammen mit was immer auch Ulisses jenseits der 3 Mio € umgesetzt hat (das Umlaufvermögen von 3 Mio € aus der Bilanz ist ja eine untere Grenze), liegen wir dann bei 5-6 Mio €, weil ich nicht denke, dass die anderen deutschen Rollenspielverlage zusammen auch nur auf eine Mio kommen.

Daher korrigiere ich mich auf WotC liegt wahrscheinlich eher beim doppelten von allen deutschen Rollenspielverlagen zusammen. Aber auch das ist eine deutliche Dominanz.

Und wie du ja richtig sagst, ist dies für die Spielenden überhaupt nicht relevant. Aber es ist der Versuch, die ursprüngliche Frage, ob D&D (in Deutschland) dominiert, mit (spärlichen) Zahlen zu untermauern und nicht einfach nur die persönlichen Erfahrungen zu verallgemeinern. In meinem Umfeld spielt nämlich kaum einer D&D :-)

Was jetzt irgendwo da oben im Thread stand, dass es Verdrängungseffekte gibt, mag ja stimmen, aber ich zweifele daran, dass die nur an D&D 5e liegen. Es gibt schlicht und einfach so viele Rollenspielsysteme wie noch nie und niemand kann die alle spielen. Man hat sich in gewisser Weise zugrunde diversifiziert, was die Anzahl der Spiele angeht. Deswegen werden und wurden in letzter Zeit viele Systeme auf deutsch eingestellt, weil einfach nicht mehr genug kritische Masse dafür da ist.
Ganz genau. In den vergangenen Jahren hat es sich für Verlage gelohnt dank sehr günstiger Produktionskosten von Büchern und der eigenen Selbstausbeutung und der von Fans, die sehr billig Übersetzungen gemacht haben, selbst bei einer Auflage von 200 Büchern eine deutsche Version zu produzieren. Das hat zu eine Schwemme von Systemen geführt, denen die kritische Masse fehlt.

Und dann ist D&D ein guter kleinster gemeinsamer Nenner, auf den sich alle einigen können.

Früher war das mal DSA, doch das haben seine Fans dermaßen über die Jahre komplifiziert, dass es IMHO keine Chance mehr hat auf einem Markt, wo ein Spiel auf Youtube und Twitch in einem _Actual Play_ gut funktionieren muss, damit es erfolgreich ist.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: HarbinWester am 25.09.2022 | 19:36
Kommt halt drauf an, ob Dein Speichermedium, auf dass Du Deine PDFS seit 10+ Jahren gespeichert hast, auch noch in 25 Jahren lesbar sind...

Seiteneinwurf: Ich weiß ja nicht,wie Du ITseitig aufgestellt bist, aber ich habe meine PDFs multicloud redundant abgelegt, so dass ich mir um "Speichermedien" keine Sorgen mache - den Fall eines kompletten zivilisatorischen Meltdown mal ausgenommen. Aber sollte der eintreffen, sind die PDFs mein kleinstes Problem 😉
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: HarbinWester am 25.09.2022 | 19:51
Mich würde ja mal interessieren - wenn man das ganze Mimimi vom bösen Big Player WotC  mal beiseite lässt und eine Sekunde mal so tut als gäbe es kein DnD mehr - welches deutsche Rollenspiel könnte (wenn man genügend Geld drauf wirft) global dominieren, resp. welche Produkteigenschaften prädestinieren es dazu?

Ergänzende Fragestellung: Was wäre das deutsche Gegenstück?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Gunthar am 25.09.2022 | 19:59
Mich würde ja mal interessieren - wenn man das ganze Mimimi vom bösen Big Player WotC  mal beiseite lässt und eine Sekunde mal so tut als gäbe es kein DnD mehr - welches deutsche Rollenspiel könnte (wenn man genügend Geld drauf wirft) global dominieren, resp. welche Produkteigenschaften prädestinieren es dazu?

Ergänzende Fragestellung: Was wäre das deutsche Gegenstück?
Ich würde sagen Midgard. Das hat von dem Probenmechanismus einen ähnlichen Aufbau wie D&D: 1W20+Fertigkeitsbonus>=20 geschafft.
DSA könnte es auch wieder schaffen, wenn die die Proben auf einen einzelnen W20 reduzieren könnten. Die Charakterentwicklungsmöglichkeiten sind nämlich schön.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: nobody@home am 25.09.2022 | 20:03
Mich würde ja mal interessieren - wenn man das ganze Mimimi vom bösen Big Player WotC  mal beiseite lässt und eine Sekunde mal so tut als gäbe es kein DnD mehr - welches deutsche Rollenspiel könnte (wenn man genügend Geld drauf wirft) global dominieren, resp. welche Produkteigenschaften prädestinieren es dazu?

Ergänzende Fragestellung: Was wäre das deutsche Gegenstück?

"Deutsches Rollenspiel" und "global dominieren"? Das sehe ich irgendwie nicht zusammen ;) -- selbst ohne D&D kriegen wir immer noch wesentlich mehr Rollenspiel aus dem Ausland rein als wir umgekehrt in die weite Welt exportieren, und wahrscheinlich würde dann einfach eins von denen diesen Platz einnehmen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 25.09.2022 | 20:10
DSA hat ein sau hohes production value, von dem auch die Amis oft schwärmen. Die Bücher liegen gut in der Hand, sehen klasse aus und machen was her, je nach Produkt wirkt DSA romantisch-charmant oder energetisch-fetzig, ist beides nicht verkehrt.

Also direkt verstecken bräuchte sich DSA nicht, Fantasy ist gut, klassische Rollenspielkonzeptionierung mit Spielleiter und Heldengruppe und so ist auch gut, viel Fan Tinnef gibts auch, ne Masse an Produkten zB zur Abenteuerauswahl ist da.

Es würde halt failen wegen dem Bloat und den Regeln und so, aber hey. Irgendwas ist ja immer.  ~;D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 25.09.2022 | 20:12
Mich würde ja mal interessieren - wenn man das ganze Mimimi vom bösen Big Player WotC  mal beiseite lässt und eine Sekunde mal so tut als gäbe es kein DnD mehr - welches deutsche Rollenspiel könnte (wenn man genügend Geld drauf wirft) global dominieren, resp. welche Produkteigenschaften prädestinieren es dazu?

Ergänzende Fragestellung: Was wäre das deutsche Gegenstück?
Das liegt vielleicht daran, dass zum einen TSR damals schon keinen guten Ruf hatte (wie die Bezeichnung T$R andeutet) und zum anderen, WotC von Hasbro aufgekauft wurde und es seit dem doch einige fragtwürdige Entscheidungen gab.

Das deutsche Gegenstück ist und bleibt DSA. Es gibt Ausgaben in anderen Sprachen, die auch relativ erfolgreich sind. Wäre Sschmidt Spiele damals nicht Pleite gegangen oder hätte FanPro sich nicht aufgelöst, dann hätte DSA viellicht international wirklich erfolgreich werden können.

Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: postkarte am 25.09.2022 | 20:47
Das Rollenspiel mit den besten Exportchancen bleibt für mich Die Schwarze Katze. Das passt mit Artwork, Regeln und Cuteness-Faktor. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Internationale Ausgabe wirklich gut angenommen wird. Das Crowdfunding dafür kommt ja.

Es wird aber einfach gar nichts auf die nächsten paar Jahre D&D von der Spitze verdrängen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 25.09.2022 | 20:49
Ja, da hast du Recht. An die Katze habe ich nicht gedacht.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: 6 am 25.09.2022 | 20:54
Seiteneinwurf: Ich weiß ja nicht,wie Du ITseitig aufgestellt bist, aber ich habe meine PDFs multicloud redundant abgelegt, so dass ich mir um "Speichermedien" keine Sorgen mache - den Fall eines kompletten zivilisatorischen Meltdown mal ausgenommen. Aber sollte der eintreffen, sind die PDFs mein kleinstes Problem 😉
Auch hier. Das glaube ich sofort.
Meine professionelle Erfahrung hat mir aber gelehrt, das Kleinfirmen... äh... Datensicherung eher nicht auf dem Schirm haben. Und bei Privatpersonen ist das eher der Normalfall.
D. h. Du hast sicher ne Kopie von allem. Sehr viele Gruppen nach 25 Jahren eher nicht.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: sma am 25.09.2022 | 21:07
D. h. Du hast sicher ne Kopie von allem. Sehr viele Gruppen nach 25 Jahren eher nicht.
Ich habe übrigens in den letzten 40 Jahren schon mehr Papier-Rollenspielbücher verloren als virtuelle. Irgendwann war mein GURPS Vikings einfach weg, ein Midgard-Abenteuer hatte ich mal irgendwo auf einer Con liegen lassen, einige Bücher hatte ich verliehen und dann nie wieder zurück bekommen, entweder weil beide Seiten sich nicht mehr erinnerten, oder weil man sich aus den Augen verloren hat. Und verlegen von Büchern klappt aber einer gewissen Menge auch. Andererseits findet sich in meiner Sammlung auch ein Buch, wo ich sicher bin, dass ich mir das nie gekauft habe, ich aber auch nicht mehr weiß, von wem ich das mal geliehen bekam.


PS: Und ich, ich denke auch, die schwarze Katze (https://ulisses-us.com/what-is-the-black-cat-black-cats-bring-bad-luck/) könnte mit entsprechender Actual Play Begleitung international funktionieren. Und dann ist da natürlich noch Hexxen (https://ulisses-us.com/may-i-introduce-you-hexxen-1733/). Das wird das Artwork ausreichen, damit sich das verkauft.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Gunthar am 25.09.2022 | 21:23
Bei mir ging in all den Umzügen auch einiges verloren oder ist nicht mehr komplett.
Was mich vor allem fuchst sind folgende Verluste: Deutsche D&D 1e Mentzerbox rot, Sternengarde (wurde von einem Kollegen geklaut >:( ) und Schwerter & Dämonen von ca. 1986. Auch die Werkzeuge des Meisters von DSA 1 habe ich nicht mehr komplett und von Dragonlance 5th Age SAGA fehlen mir die Karten. Und die Wiederbeschaffung von letzterem ist extrem mühsam.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Eismann am 25.09.2022 | 21:36
Ich seh bei "Die Schwarze Katze" auch große Potentiale (wie überraschend), man muss aber natürlich sehen, wie man es auf dem amerikanischen Markt positioniert. Da muss man schon wissen, was man tut, und ordentlich Arbeit reinstecken. Dann aber ist da einiges zu holen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Murphy am 25.09.2022 | 22:11
Ich kann die Gedankengänge und die einzelnen Punkte des Originalposts von Megavolt nachvollziehen und teile das Gefühl für D&D.

Ich finde D&D auch toll, aber nicht über alle Zweifel erhaben. Und was mich wirklich, wirklich stört ist, dass es bei jeder Kritik daran immer heisst: „D&D ist was du draus machst! Das musst du nicht so machen, das kannst du auch anders spielen!“

Ja, ist mir klar, aber es gibt viele Abenteuer von WotC für D&D und die haben ein Setting und sind Fantasy und eher stumpf und kampflastig und leveln und looten. Und ja, ich kann auch Homebrew draus machen und Regeln ändern und nicht kämpfen, aber das ist doch nicht der Punkt. Sonst kann ich auch mit Cthulhu einfach My Little Pony spielen, den Sanity Loss weglassen und behaupten, Cthulhu ist eigentlich weder Horror, noch besonders tödlich.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: HarbinWester am 25.09.2022 | 22:33
DSA hat ein sau hohes production value, von dem auch die Amis oft schwärmen. Die Bücher liegen gut in der Hand, sehen klasse aus und machen was her, je nach Produkt wirkt DSA romantisch-charmant oder energetisch-fetzig, ist beides nicht verkehrt.

Also direkt verstecken bräuchte sich DSA nicht, Fantasy ist gut, klassische Rollenspielkonzeptionierung mit Spielleiter und Heldengruppe und so ist auch gut, viel Fan Tinnef gibts auch, ne Masse an Produkten zB zur Abenteuerauswahl ist da.

Es würde halt failen wegen dem Bloat und den Regeln und so, aber hey. Irgendwas ist ja immer.  ~;D

Naja - ohne jemandem zu nahe treten zu wollen - Faerûn ist nicht weniger bloatig (man bespielt aktuell leider nur einen geringen Teil), woran sich weltweit niemand zu beschweren scheint.

Aber ich denke auch, dass die Regeln das Ding abwürgen werden.
Wie sagt man so schön: Das ist historisch gewachsen.

Aber genau das ist der Punkt: DnD rennt hier IMHO offene Türen ein.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: aikar am 26.09.2022 | 07:24
Ich finde D&D auch toll, aber nicht über alle Zweifel erhaben. Und was mich wirklich, wirklich stört ist, dass es bei jeder Kritik daran immer heisst: „D&D ist was du draus machst! Das musst du nicht so machen, das kannst du auch anders spielen!“
Falls sich das auf meine erste Reaktion bezieht: Damit wollte ich nicht D&D als unfehlbar verteidigen (das ist es sicher nicht, das ist kein Rollenspiel) sondern die Frage beantworten, warum DnD alles dominiert. Natürlich kann und wird es Leute geben, denen D&D5 einfach nichts gibt, weil es genau zu komplex, zu wenig komplex, zu kampflastig, zu wenig taktisch, zu EDO, .... ist, verstehe ich absolut. Ich habe auch selbst z.B. bei meiner Aventurien-Conversion reine Nichtkämpfer-Charaktere explizit ausgeklammert und würde z.B. Vaesen nicht mit D&D5 spielen wollen.
Aber offenbar ist es für sehr viele Leute (mehr als für jedes andere RP) genau das, was sie wollen bzw. gut genug für das, was sie wollen (+natürlich die sonstigen angesprochenen Punkte bzgl. Bewerbung, Medienpräsenz, bzw. "kennt gar nichts anderes").
Und das ist außerhalb von Plattformen wie dem Tanelorn, wo sich schon viele Spezialisten mit viel Erfahrung in verschiedenen Systemen sammeln, tendenziell eher noch stärker gegeben.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zanji123 am 26.09.2022 | 11:11
Naja - ohne jemandem zu nahe treten zu wollen - Faerûn ist nicht weniger bloatig (man bespielt aktuell leider nur einen geringen Teil), woran sich weltweit niemand zu beschweren scheint.

Aber ich denke auch, dass die Regeln das Ding abwürgen werden.
Wie sagt man so schön: Das ist historisch gewachsen.

Aber genau das ist der Punkt: DnD rennt hier IMHO offene Türen ein.

ich bezweifle das die Lore von Faerûn ansatzweise so fucking detailliert ist wie die von Aventurien wo jedes hinterweltskaff und mini Graf offiziell in irgend einem Buch benannt und genau beschrieben worden ist.

(Mal davon abgesehen das man alle Veränderungen von D&D 4 wohl jetzt igorniert / rückgängig macht... was es in Aventurien nicht so krass in der Art gab)



zum Thema: welches dt. System fürs Ausland -> ja DSK weil ... Cat content und Internet gehen immer.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: HarbinWester am 26.09.2022 | 14:18
ich bezweifle das die Lore von Faerûn ansatzweise so fucking detailliert ist wie die von Aventurien wo jedes hinterweltskaff und mini Graf offiziell in irgend einem Buch benannt und genau beschrieben worden ist.

(Mal davon abgesehen das man alle Veränderungen von D&D 4 wohl jetzt igorniert / rückgängig macht... was es in Aventurien nicht so krass in der Art gab)



zum Thema: welches dt. System fürs Ausland -> ja DSK weil ... Cat content und Internet gehen immer.

Ich habe mich etwas missverständlich ausgedrückt... Ich meinte:

Wenn man Faerun betrachtet, ist das IMHO Bloat-Faktor 10/10

DSA dreht das auf 11 hoch ^^
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 26.09.2022 | 14:33
Ich kann die Gedankengänge und die einzelnen Punkte des Originalposts von Megavolt nachvollziehen und teile das Gefühl für D&D.

Ich finde D&D auch toll, aber nicht über alle Zweifel erhaben. Und was mich wirklich, wirklich stört ist, dass es bei jeder Kritik daran immer heisst: „D&D ist was du draus machst! Das musst du nicht so machen, das kannst du auch anders spielen!“

Ja, ist mir klar, aber es gibt viele Abenteuer von WotC für D&D und die haben ein Setting und sind Fantasy und eher stumpf und kampflastig und leveln und looten. Und ja, ich kann auch Homebrew draus machen und Regeln ändern und nicht kämpfen, aber das ist doch nicht der Punkt. Sonst kann ich auch mit Cthulhu einfach My Little Pony spielen, den Sanity Loss weglassen und behaupten, Cthulhu ist eigentlich weder Horror, noch besonders tödlich.

<3 <3 <3

Ich seh bei "Die Schwarze Katze" auch große Potentiale (wie überraschend), man muss aber natürlich sehen, wie man es auf dem amerikanischen Markt positioniert. Da muss man schon wissen, was man tut, und ordentlich Arbeit reinstecken. Dann aber ist da einiges zu holen.

Die logische Synthese aller Gedankengänge ergibt als Idealprodukt für den Weltmarkt: "Die Schwarze Katze 5e".

Ka-Tsching!

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: unicum am 26.09.2022 | 15:19
Ja, ist mir klar, aber es gibt viele Abenteuer von WotC für D&D und die haben ein Setting und sind Fantasy und eher stumpf und kampflastig und leveln und looten. Und ja, ich kann auch Homebrew draus machen und Regeln ändern und nicht kämpfen, aber das ist doch nicht der Punkt. Sonst kann ich auch mit Cthulhu einfach My Little Pony spielen, den Sanity Loss weglassen und behaupten, Cthulhu ist eigentlich weder Horror, noch besonders tödlich.

<ironie ein>
Was passiert wenn man "hardcore" D&D Spieler in das Cthulhu Settin reinlässt?
.
..
...
"und dann haben wir Cthulhu getötet"
<ironie aus>
und ja - den satz hab ich so mal gehört auf einem Con im lezten jahrtausend von Rollenspielenden Tenagern. (*)

Im übrigen - wenn ich DnD spiele, erwarte ich eben auch das da massenweise Monser aufgetischt werden und der Fokus auf Kampf ist.
Bei Cthulhu ist eben der Fokus nicht Kampf, es ist auch das System wo ich es auf Cons am häufigsten erlebt habe das Spieler den Plot gegen die Wand fahren weil sie als "einzigste" Option im Rollenspielen Kampf kennengerlernt haben - oder anderst formuliert "Ein Spieleabend ohne Kampf ist ... doof"

Ich finde DnD als "generisches" System passt eben nicht wirklich, auch wenn es immer wieder versucht wird. D&D ist eben ein Rollenspiel zum "Dampf ablassen". "generisch" nicht unbedingt so gesehen das man damit nicht jedes Setting bespielen könnte, sondern eher das man damit jeden Spieltypus bespielen könnte.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Eismann am 26.09.2022 | 15:22
<3 <3 <3

Die logische Synthese aller Gedankengänge ergibt als Idealprodukt für den Weltmarkt: "Die Schwarze Katze 5e".

Ka-Tsching!

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ja, hab ich schon drüber nachgedacht und würd ich für den amerikanischen Markt zumindest optional für eine gute Sache halten. Macht man halt ein Zusatzheft für 5e-Regeln zu. Vielleicht so 32-64 Seiten, das sollte dicke reichen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zanji123 am 26.09.2022 | 15:25
<3 <3 <3

Die logische Synthese aller Gedankengänge ergibt als Idealprodukt für den Weltmarkt: "Die Schwarze Katze 5e".

Ka-Tsching!

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

pff das müsste "Die 9e Katze" sein :D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: nobody@home am 26.09.2022 | 15:30
<ironie ein>
Was passiert wenn man "hardcore" D&D Spieler in das Cthulhu Settin reinlässt?
.
..
...
"und dann haben wir Cthulhu getötet"
<ironie aus>
und ja - den satz hab ich so mal gehört auf einem Con im lezten jahrtausend von Rollenspielenden Tenagern. (*)

Im übrigen - wenn ich DnD spiele, erwarte ich eben auch das da massenweise Monser aufgetischt werden und der Fokus auf Kampf ist.
Bei Cthulhu ist eben der Fokus nicht Kampf, es ist auch das System wo ich es auf Cons am häufigsten erlebt habe das Spieler den Plot gegen die Wand fahren weil sie als "einzigste" Option im Rollenspielen Kampf kennengerlernt haben - oder anderst formuliert "Ein Spieleabend ohne Kampf ist ... doof"

Ich finde DnD als "generisches" System passt eben nicht wirklich, auch wenn es immer wieder versucht wird. D&D ist eben ein Rollenspiel zum "Dampf ablassen". "generisch" nicht unbedingt so gesehen das man damit nicht jedes Setting bespielen könnte, sondern eher das man damit jeden Spieltypus bespielen könnte.

Na ja, so, wie ich Lovecrafts Universum einschätze, wird das auch Cthulhu keine Träne nachweinen, wenn er doch mal ins Gras beißen sollte. ;)

Ich vermute allerdings auch, daß sich D&D teilweise wegen seiner Kampflastigkeit so hält -- da finden die Neueinsteiger ins Hobby halt im Wesentlichen das wieder, was sie aus ihren diversen (ihrerseits ursprünglich mal von D&D inspirierten) Computerspielen um Hack & Slay & Loot & Leveln schon kennen und müssen sich höchstens daran gewöhnen, daß sie den Spielstand nicht einfach nach Belieben abspeichern und neu laden können. Und so dreht sich der Kreis dann natürlich weiter.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Tudor the Traveller am 26.09.2022 | 15:33

Ja, ist mir klar, aber es gibt viele Abenteuer von WotC für D&D und die haben ein Setting und sind Fantasy und eher stumpf und kampflastig und leveln und looten.

Njjjaa neee. Stumpf finde ich die weitgehend auch. Leveln und Looten gehört für mich auch definitiv zum D&D Kern, wofür hat man sonst die ganzen Regeln dazu? Das "kampflastig" ist halt relativ. Wann ist eine Story mit Kämpfen kampflastig? Die Star Wars Filme sind so gesehen auch kampflastig aber bis Starship Troopers ist da noch ein ziemlicher Abstand. Ich würde eher sagen, D&D ist tendenziell Action Genre und eben nicht Drama oder Thriller. Horror gibbet ja auch kampflastig, das ist kein Gegensatz.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Raven Nash am 26.09.2022 | 15:38
Ich finde DnD als "generisches" System passt eben nicht wirklich, auch wenn es immer wieder versucht wird. D&D ist eben ein Rollenspiel zum "Dampf ablassen". "generisch" nicht unbedingt so gesehen das man damit nicht jedes Setting bespielen könnte, sondern eher das man damit jeden Spieltypus bespielen könnte.
Mal davon abgesehen, dass ich auch ne Gruppe kenne, die bei MERP den Balrog von Moria gekillt hat (96,98, 97, 99, 85... Krit 100 - upsi! >;D), zeigt doch sowohl CR als auch z.B. Dice Actors sehr gut, dass Kampf nicht unbedingt das zentrale Element jedes Spieleabends sein muss.

Mein (klarerweise subjektiver) Eindruck ist, dass die Altspieler D&D eben als Dungeoncrawl kennen (und wohl auch lieben-) gelernt haben und nun seit Jahrzehnten diese Einstellung mitschleppen. "Und wenn ich was anderes spielen will, wechsle ich das System."
Ich verorte das "Problem" aber in der verknüpften Spielweise. "Bei D&D müssen Monster her, Kämpfe und Schätze!"
Nö, müssen sie ursächlich gar nicht. Die Regeln unterstützen das zwar - sie behindern aber auch nicht, wenn man das ganze Gedöns runterschraubt. Trudvang Adventures zeigt das sehr schön, z.B.

Klar, wenn ich keine Klassen und Stufen will, bin ich bei D&D falsch. Ansonsten hängt IMHO mehr an der Spielweise als am System selbst.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Bilwiss am 26.09.2022 | 15:52
Zitat
D&D ist eben ein Rollenspiel zum "Dampf ablassen
Ein Rollenspiel mit Eskapismus also  :o

Und wer ernsthaft denkt die Kampflastigkeit von D&D wär irgendein Argument gegen seine Dominanz sollte vielleicht mal ein Blick in die Blockbuster Charts im Film oder Videospielbereich werfen.
Da verkauft sich Action anscheinend sehr gut.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zanji123 am 26.09.2022 | 16:15

:-) die Diskussion das D&D sehr Kampflastig ist... find ich immer witzig wenn man bedenkt wie viele Seiten an Regeln andere Systeme für den Kampf haben.

DSA ist eigentlich DAS Kampfsystem (für Duelle und kleinere Skirmishes) da du hier übelst detailiert kämpfst aber dennoch heisst es immer "ja in DSA da spielt man keine reinen Kämpfe" :-P   
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Eismann am 26.09.2022 | 16:20
Bei DSA5 wird aber auch übelst detailliert gebadet und gebacken.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: schneeland am 26.09.2022 | 16:23
Eben. Bei D&D ist halt der kampfbezogene Teil der Regeln umfangreich und der Rest ziemlich schmal. Das muss einen nicht stören (und es gibt ja offensichtlich auch genug Leute, die Spaß daran haben), aber wenn man anfängt, daran rumzuschrauben und effektiv am Ende ein anderes Spiel bekommt, dann kann man halt auch gleich zu was anderem greifen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Fillus am 26.09.2022 | 16:28
Das D&D und Pathfinder (Savage World und noch so einige andere) als Kampflastig angesehen werden, liegt allem voran an den Kaufabenteuern. Das sind die Aushängeschilder für ein System. Ich möchte DSA hier nicht in Schutz nehmen, aber die Kämpfe sind dort einfach weniger (dafür mit dem ganzen Regelwulst deutlich länger). Man könnte jetzt auch sagen, viel Fülltext oder Geschwafel, aber ebenso, das dort ausführlicher Beschrieben steht, was alles zwischen den Kämpfen ablaufen soll.

Bei D&D drängen sie sich auch durch das Konzept in diese Ecke, dass es Encounter braucht um die "Helden" für den Endkampf zu schwächen (Ressourcen), weil er sonst zu leicht wird. Bei aller Liebe, das ist in meinen Augen nicht gerade klug gelöst. ;)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Raven Nash am 26.09.2022 | 16:32
Eben. Bei D&D ist halt der kampfbezogene Teil der Regeln umfangreich und der Rest ziemlich schmal.
Das stimmt für die 5e aber nunmal nicht. Rechnet man die Illustrationen weg, bleiben knappe 8 (!) Seiten im PHB, die das Kapitel "Combat" ausmachen.
Da dürften die meisten anderen System deutlich mehr Bäume töten dafür...
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 26.09.2022 | 16:35
Ich halte das für ein großes Qualitätsmerkmal der 5e, dass der Kampf auf wenige Seiten passt.

Aber zum Beispiel die Abenteuer, mein lieber Herr Gesangsverein. Kampfkampfkampfkampfkampf! Und die Heldenentwicklung erst. Kampf-Skill, Kampf-Skill, Kampf-Skill!

In meinen Threads kann gerne krumm und quer das Thema verzerrt werden, kein Problem. Aber die Aussage: "DnD ist nicht kampflastig", da würde sich doch aus operativen Gründen eine Ausgliederung fast anbieten, oder?

Hier gehts ja eigentlich eher um "Was ist mit DnD in 5-10 Jahren?"
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Ma tetz am 26.09.2022 | 16:36
Große Teile der Klassenbeschreibungen und Zauber haben doch engeren Kampfbezug. Da kommen wir schon auf mehr als 8 Seiten , denke ich :)

Ich glaube auch, dass die Abenteuer und Module diese Bild stark prägen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: schneeland am 26.09.2022 | 16:37
Das stimmt für die 5e aber nunmal nicht. Rechnet man die Illustrationen weg, bleiben knappe 8 (!) Seiten im PHB, die das Kapitel "Combat" ausmachen.
Da dürften die meisten anderen System deutlich mehr Bäume töten dafür...

Das ist aber doch nur die halbe Wahrheit: ein Großteil der Charakterfähigkeiten, Zauber, etc. ist darauf ausgelegt, im Kampf einsetzbar zu sein. Und die Monsterbeschreibungen befassen sich auch nicht schwerpunktmäßig damit, über welche Themen die Kameraden gern schnacken wollen, wenn sie auf ein Bier vorbeikommen.

Es geht mir auch gar nicht darum, dass wirklich der Großteil der Spielzeit Kampf sein muss (ist er in den meisten D&D-Runden, in denen ich in den letzten 20 Jahren gespielt habe, nicht der Fall - viel Gekloppe da eigentlich nur in den Anfangsjahren). Aber der Schwerpunkt der Regeln liegt m.E. schon auf kampfbezogenen Dingen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Medizinmann am 26.09.2022 | 16:47
Das stimmt für die 5e aber nunmal nicht. Rechnet man die Illustrationen weg, bleiben knappe 8 (!) Seiten im PHB, die das Kapitel "Combat" ausmachen.
Da dürften die meisten anderen System deutlich mehr Bäume töten dafür...

Sorry ,das ist zu Einseitig betrachtet .
Ein Großteil der Zauber und Special Abilities der Chars dreht sich um den Kampf, ein Großteil der Monsterbeschreibungen sind Kampfbezogen ,
die meisten der magischen Gegenstände haben einen Kampfbezug oder sind Spell-like-Abilities (und Spells sind auch extrem Kampfzentriert) .

Kein RPG das ich in den Jahren,Jahrzehnten bespielte war so Kampfzentriert/Kampflastig wie D&D

mit Kampftanz
Medizinmann
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: unicum am 26.09.2022 | 16:47
Na ja, so, wie ich Lovecrafts Universum einschätze, wird das auch Cthulhu keine Träne nachweinen, wenn er doch mal ins Gras beißen sollte. ;)

Ich vermute allerdings auch, daß sich D&D teilweise wegen seiner Kampflastigkeit so hält -- da finden die Neueinsteiger ins Hobby halt im Wesentlichen das wieder, was sie aus ihren diversen (ihrerseits ursprünglich mal von D&D inspirierten) Computerspielen um Hack & Slay & Loot & Leveln schon kennen und müssen sich höchstens daran gewöhnen, daß sie den Spielstand nicht einfach nach Belieben abspeichern und neu laden können. Und so dreht sich der Kreis dann natürlich weiter.

Ich denke das sich das Universum in ein rosafarbenes Logikwölckchen auflösen würde wenn Cthulhu stirbt,... einerlei "It is not death what can ethernal lie but in strange eons even death may die" (oder so ähnlich).

Bezüglich D&D sehe ich die Kompetenz des Spieles darin das sich Spielerfiguren durch Gegnerhorden metzel können - "hat es Hitpoints kann man es auch umhauen" (hat Chthulu Hitpoints? In "meiner welt" hat er jedenfalls keine, was den gegenschluss interessant macht) - und es eben eine ... aberwitzige ... anzahl von Monstern (und magischen itemes) gibt. Der allerwichtigste Punkt dürfte aber eben sein - es ist auf englisch geschrieben und vieleicht auf den USA Markt optimiert. Das macht es eben dem größten Markt dafür leichter zugänglich. Sicher China oder Indien wären auch große Märkte aber die haben ggf andere Probleme,... (ich kenne jedenfalls ausser Japan nichts was "rollenspielaffin" ist - usa/kanada, euopa und japan - die "westliche welt" eben.)

Kommt man wirklich vom Computerrollenspiel zum Pen & Paper? Ist das mittlerweile (unter anderem) so? Ich hab das noch nie erlebt bzw aus 1 oder 2 hand davon gehört.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: unicum am 26.09.2022 | 16:51
Das stimmt für die 5e aber nunmal nicht. Rechnet man die Illustrationen weg, bleiben knappe 8 (!) Seiten im PHB, die das Kapitel "Combat" ausmachen.
Da dürften die meisten anderen System deutlich mehr Bäume töten dafür...

Wie Medizinman schrieb - es ist eine Sache wie lange die Kampfregeln wirklich sind es ist eine andere Sache wie der rest des Regelwerkes dazu steht diese paar Seiten zu unterstützen.
Ich würde ggf auch einfach mal raten sich anzuschauen wieviele der zaubersprüche darauf ausgelegt sind im Kamp gezaubert zu werden, ich denke das ist echt "überwiegend".
Aber auch ja - das machen andere Rollenspiele auch so, nur ist es in D&D eben mehr als in anderen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Arldwulf am 26.09.2022 | 16:56
D&D 5E ist nicht deshalb "kampflastig" weil irgendwo erklärt wird wie Bewegung, Flächenzauber und Kampfrunden funktionieren. Solche Dinge gibt es praktisch gesehen überall.

Nein, es ist eher kampflastig weil einige der Hilfsmittel gestrichen wurden welche zuvor existierten um Probleme ohne Kampf anzugehen und Herausforderungen zu schaffen bei denen Kämpfe keine Rolle spielen.

Oder besser gesagt: Es ist dann kampflastig wenn man nicht aktiv diese Elemente wieder ins Spiel hinzufügt, entweder als Hausregeln oder halt nach dem guten alten "wofür braucht man denn Regeln dafür, das kann man doch handwedeln" welches immer und überall geht.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: unicum am 26.09.2022 | 17:35
Also derzeit dominiert DnD wirklich alles im :t: - ich hatte gerade hier in der Übersicht nur noch DnD
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: dicemice am 26.09.2022 | 17:42
Hier gehts ja eigentlich eher um "Was ist mit DnD in 5-10 Jahren?"

Ich denke DnD wird sich immer wie eine Art Einstiegsdroge halten, eben ein System, mit dem man seine Rollenspielkarriere beginnt. Durch die einschlägigen Serien, Podcasts usw. ist der Bekanntheitsgrad ja nochmal gestiegen und ich denke das wird auch durch deren Publikationsstrategie weiter angestachelt (sowas z.B. https://www.dicebreaker.com/games/doctors-and-daleks/news/doctors-and-daleks-rpg (https://www.dicebreaker.com/games/doctors-and-daleks/news/doctors-and-daleks-rpg)).

Ob man dann für immer dabei bleibt ist die Frage, aber den Hang zur Nostalgie verspüren ja dann doch ein paar Spielende, kenne ich von mir jedenfalls auch, DSA mag Schwächen haben, ich spiele trotzdem sehr gerne in Aventurien und freu mich über die 3w20 Würfelproben und auch wenn es Systeme gibt die mir mechanisch mittlerweile einfach besser gefallen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 26.09.2022 | 17:50
Es müsste schon etwas wirklich unvorhersehbares passieren, damit D&D seine vormachtstellung verliert. Aber das ist eher unwahrscheinlich, den Hasbro hat die Lektion aus D&D 4e gelernt und wird sich wahrscheinlich nicht noch mal so in die Entwicklung von D&D einmischen.

Es ist aber wahrscheinlicher, dass der Trend hin zu auf 5e basierenden Rollenspielen sich in den nächsten Jahren wieder umkehren wird.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: aikar am 26.09.2022 | 17:51
hat Chthulu Hitpoints?
In Sandy Petersen's Cthulhu Mythos für 5e je nach Version 304 (21d20 + 84) bis 449 (29d20 + 145)  ~;D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 26.09.2022 | 17:58
Es müsste schon etwas wirklich unvorhersehbares passieren, damit D&D seine vormachtstellung verliert. Aber das ist eher unwahrscheinlich, den Hasbro hat die Lektion aus D&D 4e gelernt und wird sich wahrscheinlich nicht noch mal so in die Entwicklung von D&D einmischen.

Glaubt ihr denn, die machen NOCH einen Abenteueraufguss für DnD 6/7/8?

Ich muss gestehen, bei manchen Sachen war ich echt dankbar, dass sie modernisiert wurden, aber in der Mehrheit der Fälle wirkts auch ganz schön panne.

Man stelle sich mal vor, DSA würde die ganzen alten Abenteuer einfach nochmal rausbringen mit neuen Statblocks.

Boah, nicht dass wir die noch auf Ideen bringen, ey.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 26.09.2022 | 18:08
Glaubt ihr denn, die machen NOCH einen Abenteueraufguss für DnD 6/7/8?

Ich muss gestehen, bei manchen Sachen war ich echt dankbar, dass sie modernisiert wurden, aber in der Mehrheit der Fälle wirkts auch ganz schön panne.

Man stelle sich mal vor, DSA würde die ganzen alten Abenteuer einfach nochmal rausbringen mit neuen Statblocks.

Boah, nicht dass wir die noch auf Ideen bringen, ey.
Hm?

Was sind denn alles "Aufgüsse"? Die Abenteursammlungen TftYP und GoSM mal außen vor...sind noch PotA, W:DotMM und CoS. Rest sind keine reinen Aufgüsse.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 26.09.2022 | 18:10
Hm?

Machen die noch einen Aufguss der bereits aufgegossenen Abenteuer, das ist die Frage.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: CAA am 26.09.2022 | 18:15
Man stelle sich mal vor, DSA würde die ganzen alten Abenteuer einfach nochmal rausbringen mit neuen Statblocks.

Sowas wie Kaiser Retros größte Abenteuer (https://www.youtube.com/watch?v=-O3pbYoAA7E&t=1464s)? ~;D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Ma tetz am 26.09.2022 | 18:17
Zumindest bei DSA4 gab es ja sowas (Borbarad, Jahr des Greifen, Simyala).

Bei Warhammer wurde The Enemy Within doch auch für jede Edition neurausgebracht oder  :think:

Also abwegig ist das nicht und Curse of Strahd gibt es ja nun auch schon in mehreren Aufgüssen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 26.09.2022 | 18:18
Hm?

Machen die noch einen Aufguss der bereits aufgegossenen Abenteuer, das ist die Frage.
Einen Teebeutel 2x zu nutzen, ist schon grenzwertig. 3x macht man quasi nie.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: YY am 26.09.2022 | 18:28
Es geht mir auch gar nicht darum, dass wirklich der Großteil der Spielzeit Kampf sein muss

Scheint mir trotzdem zumindest ein wichtiger Teil der Betrachtung zu sein.
Mit dem reinen Blick auf den Kampfregelumfang würde man wohl kaum ableiten können, wie viel dann in der Praxis tatsächlich gekämpft wird.

Andersrum gibt es Systeme mit ausufernden Kampfregeln, in denen sehr wenig Spielzeit für die Kämpfe aufgewendet wird, weil es schlicht so schnell verheerende Ergebnisse gibt.


Kurz: Der Blick bzw. Verweis auf den Kampfregelumfang verkürzt das Ganze zu weit und je nach Formulierung geht das mMn schon hart auf die Verweigerung der Realität an den Spieltischen zu.

Glaubt ihr denn, die machen NOCH einen Abenteueraufguss für DnD 6/7/8?

Warum denn nicht?

Schau dir mal GW an - die denken und agieren seit einer kleinen Ewigkeit in Spielergenerationen und fahren damit finanziell sehr gut.

Dass irgendein Tabellenmasseur bei Hasbro darauf kommt, das für D&D ähnlich zu machen, ist naheliegend (zumal es das an anderer Stelle im Haus H schon längst gibt).

Ist ja nicht so, als wäre die große Spielerschaft statisch und es gäbe da gar keine Fluktuation.
Da täuscht die Perspektive des individuellen alten Sacks eben, was den Gesamterfolg der Methode angeht.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Bei Warhammer wurde The Enemy Within doch auch für jede Edition neurausgebracht oder  :think:

Da gehört das ja quasi zum erweiterten Grundbestand :D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: nobody@home am 26.09.2022 | 18:33
In Sandy Petersen's Cthulhu Mythos für 5e je nach Version 304 (21d20 + 84) bis 449 (29d20 + 145)  ~;D

Und in Call of Cthulhu 7. Edition sogar "nur" 160 -- zwar hinter 'ner dicken Schutzschicht und mit Regeneration, aber immerhin. ;)

In der Praxis, klar, bringt man Cthulhu mit normalen tragbaren Menschenwaffen nicht mal so eben um die Ecke, selbst wenn man beim SAN-Check toll gewürfelt hat und also überhaupt noch handlungsfähig ist. Komplette, absolute NSC-Plotimmunität von Spielleiters Gnaden ist andererseits aber auch nicht mein Ding (und wird ja anderweitig, beispielsweise im Rahmen diverser "Metaplots", auch gerne kritisiert...), also gäbe es in einer hypothetischen Kampagne meiner Wenigkeit tatsächlich Möglichkeiten, ihn auszuschalten, wenn man sie nur finden und zur rechten Zeit am rechten Ort zum Einsatz bringen kann -- halt nicht trivial oder billig, und selbst im Fall eines kompletten Erfolgs mit angemessenen Risiken und Nebenwirkungen verbunden, aber immerhin prinzipiell denkbar.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 26.09.2022 | 18:47
Es ist so schön, dass du immer feststellst, dass 4E alles richtig gemacht hat. <3 (@Ardlwulf)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: schneeland am 26.09.2022 | 19:01
Kurz: Der Blick bzw. Verweis auf den Kampfregelumfang verkürzt das Ganze zu weit und je nach Formulierung geht das mMn schon hart auf die Verweigerung der Realität an den Spieltischen zu.

Ja und nein. Es ist richtig, dass der reine Blick auf den Umfang keinen Rückschluss auf die entsprechende Spielzeit zulässt. Ich würde aber schon behaupten (speziell bei einem Trad Game), dass das Konglomerat aus Umfang, Verhältnis von kampf-relevanten zu nicht-kampf-relevanten Regelelementen und Risikofaktor/Tödlichkeit des Kampfes einen Rückschluss darauf zulässt, welche Wichtigkeit Kampf im Regeldesign einnimmt.
Bei D&D (v.a. den neueren Versionen) kommt dann noch dazu, dass der relevante Regelanteil ja über die Stufen nicht statisch ist. Man sieht das m.E. sogar bei dem relativ tavernenspiellastigen Critical Role ganz gut, dass spätestens ab zweistelligen Stufen ein Kampf signifikant Zeit in Anspruch nimmt - quasi: wenn schon gekloppt wird, dann auch richtig/ausgiebig.

Im Endeffekt würde ich aber ohnehin sagen, dass die Einschätzung auch im Vergleich zu anderen Systemen entsteht - nehme ich z.B. Forbidden Lands her, dann laufen die Kämpfe einerseits schneller (nicht nur, aber auch, weil tödlicher) und es gibt andererseits spezifische Explorationsmechaniken (ja, im D&D5 DMG stehen dazu auch ein paar Ideen, aber a) ließt niemand den DMG, vor allem nicht die Spieler, und wenn es doch jemand tut, dann sorgt b) die schlechte Strukturierung dafür, dass man die Regeloptionen im Zweifelsfall nicht wiederfindet).
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: YY am 26.09.2022 | 19:11
dann sorgt b) die schlechte Strukturierung dafür, dass man die Regeloptionen im Zweifelsfall nicht wiederfindet).

Die Kampfregeln sind also nicht unbedingt umfangreicher, aber spürbar qualitativ hochwertiger als andere Regelbereiche?  :think: ;)


Spaß beiseite:
Viel relevanter ist doch, welche Spielweise vorgeschlagen (durch Beschreibungen und Tipps im GRW sowie durch konkrete Inhalte in Abenteuern) und mittlerweile auch durch actual play & Co. vorgelebt wird.
Spätestens da kommt man doch an der Kampflastigkeit nicht mehr vorbei.
Und ja, die großen Zeitanteile entstehen zum Teil nur dadurch, dass die Kämpfe einfach elend bis irrsinnig lange dauern.
Ändert aber nix :-X
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: takti der blonde? am 26.09.2022 | 19:17
Zum Verhältnis altes D&D und Kampfregeln hat Pat Stuart mal klug beobachtet: die Regeln sind so wie sie sind, nicht, weil Kampf besonders wichtig ist, sondern weil das ein sehr sensibler Bereich ist, der schnell zum Tod der Personnagen führt und es deshalb für alle zwischenmenschlich sinnvoll ist, das möglichst fair zu gestalten und mehr zu modellieren als in anderen Bereichen.

Scheint mir vor dem Hintergrund der tatsächlichen Spielpraxis in Lake Geneva/Twin Cities plausibel. Zumindest zeigt es, dass "viel Regeln=wichtiger Spielbereich" nicht zwingend ist. Rollenspielwerke sind in meinen Augen "ethnographische" Texte und brauchen den tatsächlichen Spielkontext, um vollumfänglich verstanden werden.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: YY am 26.09.2022 | 19:25
sondern weil das ein sehr sensibler Bereich ist, der schnell zum Tod der Personnagen führt und es deshalb für alle zwischenmenschlich sinnvoll ist, das möglichst fair zu gestalten und mehr zu modellieren als in anderen Bereichen.

Ja, das fiel allgemein (also auch jenseits des engeren D&D-Kontextes) hier im Forum über die Jahre auch immer wieder, wenn die Frage aufkam, warum man eigentlich explizite Kampfregeln hat.


Im Umkehrschluss braucht man diese da nicht, wo die zugrundeliegenden Konsequenzen nicht gegeben sind - und das ist dann auch in entsprechenden Systemen recht konsistent beobachtbar. Da gibt es dann Kampfregeln nur, wenn sie andere Zwecke erfüllen und wo sie das nicht sollen, gibt es eben keine.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 26.09.2022 | 19:26
Übrigens kleiner Einwurf noch bzgl. Cthulhu:

Schon zu 3.X-Zeiten war dies mit der damaligen D&D-Engine möglich (D20 Cthulhu). Auch die 5E-Engine gibt es imho her (Whispers in the Dark).
Und: Wie spiel man Cthulhu richtig? Rein investigativ oder doch auch gerne mal pulpig?  ;)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: YY am 26.09.2022 | 19:29
Und: Wie spiel man Cthulhu richtig?

Das bemisst sich einzig und allein an Vorhandensein und Nützlichkeit von Tommyguns ;D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: nobody@home am 26.09.2022 | 19:35
Und: Wie spiel man Cthulhu richtig? Rein investigativ oder doch auch gerne mal pulpig?  ;)

Von mir aus ruhig pulpig. Horror, der nur mit 08/15-Normalocharakteren überhaupt funktioniert, ist doch Etikettenschwindel... ;)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 26.09.2022 | 19:38
Von mir aus ruhig pulpig. Horror, der nur mit 08/15-Normalocharakteren überhaupt funktioniert, ist doch Etikettenschwindel... ;)
Ich bin ja prinzipiell offen für beide Geschichten. Aber zwischen Gumshoe zu CoC (und auch da gibt es schon Unterschiede) über Cthulhu Britannica/WorldWar Cthulhu bis hin zu Achtung! Cthulhu/Pulp Cthulhu ist halt schon eine Spannbreite.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 26.09.2022 | 19:39
Das bemisst sich einzig und allein an Vorhandensein und Nützlichkeit von Tommyguns ;D
Ich glaube, hier passt jedes "Mic Drop" Meme.  ~;D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 27.09.2022 | 08:12
Übrigens kleiner Einwurf noch bzgl. Cthulhu:

Schon zu 3.X-Zeiten war dies mit der damaligen D&D-Engine möglich (D20 Cthulhu). Auch die 5E-Engine gibt es imho her (Whispers in the Dark).
Und: Wie spiel man Cthulhu richtig? Rein investigativ oder doch auch gerne mal pulpig?  ;)
Es gab schon für AD&D Werte für die Kreaturen des Cthulhu-Mythos, leider hat man sich bei der zweiten Auflage von Deities & Demigods entschlossen, diese wieder zu entfernen, weil Chaosium in der Zwischenzeit CoC herausgebracht hat.

Es ist zwar möglich Cthulhu (oder einen anderen Großen Alten) zu töten, aber er bleibt nicht tot.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 27.09.2022 | 09:23
Es gab schon für AD&D Werte für die Kreaturen des Cthulhu-Mythos, leider hat man sich bei der zweiten Auflage von Deities & Demigods entschlossen, diese wieder zu entfernen, weil Chaosium in der Zwischenzeit CoC herausgebracht hat.

Es ist zwar möglich Cthulhu (oder einen anderen Großen Alten) zu töten, aber er bleibt nicht tot.
Davon ausgehend denke ich, dass "skill-basierte" Spiele durchaus immer eine Daseinsberechtigung haben und auch AnhängerInnen finden werden.

Habe mir (als Beispiel) nochmal "Whispers in the Dark" angeschaut, das ja auch auf der 5E-Engine beruht und zumindest in die Richtung "Investigation" und Cthulhu geht. Sie haben zwar einige Dinge "ge-tweaked", aber die 5E-Engine ist halt limitiert bei der Verwendung von Skills (im Vergleich zu z. B. CoC).
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: unicum am 27.09.2022 | 09:30
Von mir aus ruhig pulpig. Horror, der nur mit 08/15-Normalocharakteren überhaupt funktioniert, ist doch Etikettenschwindel... ;)

Ich halte Horror für das am schwersten umzusetzende im Rollenspiel, was mit ein Grund ist warum ich es nur den wenigsten SLs wirklich zutraue (mich selbst übrigens ziemlich ausgeschlossen) trozdem komme ich zu dem punkt wo ich dir wiedersprechen muss - es ist kein Etikettenschwindel. Treffe ich mich - etwa auf Cons - mit meinem "weltbesten Chthulu Rollenspielleiter" steht die frage auch schon immer im raum "bietest du was an?"

Und - ich halte D&D dafür völlig ungeeignet, schon alleine weil das Mindset von D&D eben so ist "ach das hauen wir schon irgendwie um".

Es ist zwar möglich Cthulhu (oder einen anderen Großen Alten) zu töten, aber er bleibt nicht tot.

Über sowas kann ich nur den Kopf schütteln.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 27.09.2022 | 09:39
Zitat
Und - ich halte D&D dafür völlig ungeeignet, schon alleine weil das Mindset von D&D eben so ist "ach das hauen wir schon irgendwie um".
Andersherum: Das Mindset für Cthulhu (in Deutschland?) ist: Wir sind eigentlich zu schwach für alles und können nur hoffen, dass wir irgendwie überleben und den Wahnsinn hinauszögern.

Ist das die einzige Cthulhu-Spielweise?

Zitat
This is a Pulp Cthulhu adventure, so expect high action and create your heroes appropriately.

Das Abenteuer, aus dem dieser Satz stammt, beginnt im bolivianischen Dschungel mit dem Kopfschuss eines Expeditionsmitglieds. Kämpfe und andere "pulpigen" Dinge (wie u. U. das Reisen über die Welt in einer Mi-Go-Maschine) sind wichtige Bestandteile.

Kann D&D dies abbilden? Die Teile imho auf jeden Fall. War auch schon mit Cthulhu d20 möglich (auch damals gab es schon die Diskussion), jetzt eben mit D&D 5E.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 27.09.2022 | 09:45
Über sowas kann ich nur den Kopf schütteln.
Das hat mit dem Cthulhu-Mythos zu tun. Ich glaube, dass es Sandy Petersen selbst war, der der irgendwo mal geschrieben hat, dass man Cthulhu mit einer Atombombe "töten" könnte, aber dass dies ihn nicht endgültig vernichten würde, sondern im Endeffekt nur noch gefährlicher machen würde, weil er jetzt auch noch radioaktiv verstrahlt sei. Man kann es fast mit der Tarrasque vergleichen, man kann sie zwar "töten", aber sie kommt irgendwann wieder...

In meinen Augen ist D&D gut für Cthulhu-Mythos-Kampagnen geeignet. Es gibt nicht umsonst dazu ein 5e-Quellenbuch von Sandy Petersen persönlich.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: takti der blonde? am 27.09.2022 | 09:47
Natürlich ist D&D für bestimmte Lovecraftsche Abenteuer geeignet. Im Appendix N scheint mir ausreichend viel eldritch horror drin zu sein...
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 27.09.2022 | 09:49
In meinen Augen ist D&D gut für Cthulhu-Mythos-Kampagnen geeignet. Es gibt nicht umsonst dazu ein 5e-Quellenbuch von Sandy Petersen persönlich.
Hier muss man ein wenig differenzieren. Das Buch und die daran anschließenden Abenteuer-Reihen sind "Cthulhu meets Fantasy", weniger das, was man sonst mit Cthulhu (realweltlich) in Verbindung bringt.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: melkvie am 27.09.2022 | 09:54
Rein mechanisch finde ich DnD nicht ungeeignet für Cthluhu (bzw. Horror-Rollenspiel), aber mir fällt es einfach leichter gewisse Mindsets an bestimmte Regelwerke zubinden. Wenn ich als Spieler in der einen Woche DnD spiele und nächste Woche dann CoC (oder Fadind Suns oder oder oder), fällt mir der Wechsel mit einem anderen Charakterbogen vor mir einfach leichter.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: nobody@home am 27.09.2022 | 09:55
Es ist zwar möglich Cthulhu (oder einen anderen Großen Alten) zu töten, aber er bleibt nicht tot.

Demnach sind D&D-Spielercharaktere also auch Große Alte, wenn auch vielleicht nur erst im Larvenstadium? Hm, das könnte einiges erklären... <Aluhut aufsetz> Zeit für eine neue Verschwörungstheorie über die Küstenzauberer! ~;D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 27.09.2022 | 09:55
Rein mechanisch finde ich DnD nicht ungeeignet für Cthluhu (bzw. Horror-Rollenspiel), aber mir fällt es einfach leichter gewisse Mindsets an bestimmte Regelwerke zubinden. Wenn ich als Spieler in der einen Woche DnD spiele und nächste Woche dann CoC (oder Fadind Suns oder oder oder), fällt mir der Wechsel mit einem anderen Charakterbogen vor mir einfach leichter.
Das kann ich so bestätigen. Vor allem, wenn ich ja wirklich Abwechslung will. :)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 27.09.2022 | 19:23
Vor allem, wenn ich ja wirklich Abwechslung will. :)
Was für Abwechslung will man denn? Abwechslung der Regeln? Oder Abwechslung in der Art der Abenteuer?

Es gibt erschreckend viele, die ersteres nicht wollen, aber sehr offen für letzteres sind. Das erklärt auch den Erfolg von von den vielen damals auf 3e oder jetzt auf 5e basierenden Rollenspielen. Die Regel sind weitgehend die gleichen, aber die Welt und damit fast auch immer die Art der Abenteuer sind anders.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 27.09.2022 | 19:26
Was für Abwechslung will man denn? Abwechslung der Regeln? Oder Abwechslung in der Art der Abenteuer?

Es gibt erschreckend viele, die ersteres nicht wollen, aber sehr offen für letzteres sind. Das erklärt auch den Erfolg von von den vielen damals auf 3e oder jetzt auf 5e basierenden Rollenspielen. Die Regel sind weitgehend die gleichen, aber die Welt und damit fast auch immer die Art der Abenteuer sind anders.
Das geht ein wenig Hand in Hand. Wenn ich einen wirklichen Bruch will, sind neue Regeln auch gerne gesehen. Weil ich mich dann auch gedanklich umstelle.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: tartex am 27.09.2022 | 19:30
In meinen Augen ist D&Djede Cash-Cow gut für Cthulhu-Mythos-Kampagnen geeignet. Es gibt nicht umsonst dazu ein 5e-Quellenbuch von Sandy Petersen persönlich.

Fixed that for you.  >;D

Finde aber auch, dass Cthulhu für D&D mehr Sinn macht als kohärente Fantasy-Welten. Da sind die riesigen Sprünge zwischen Low- und High-Level noch halbwegs zu erklären.

Und Sandy Peterson mag mit CoC das zweiterfolgreiches Rollenspiel aller Zeiten designt haben, von Lovecraft hat er aber nicht sooo viel Ahnung.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 27.09.2022 | 19:35
Das geht ein wenig Hand in Hand. Wenn ich einen wirklichen Bruch will, sind neue Regeln auch gerne gesehen. Weil ich mich dann auch gedanklich umstelle.
Das gilt vielleicht für Dich, aber es gibt wie gesagt, viele die das ganz anders sehen. Ich rede jetzt hier nicht nur von D&D, es gibt schließlich noch Fate und Savage Worlds und andere Rollenspielsysteme, die benutzt werden, um damit wirklich alles zu spielen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 27.09.2022 | 20:25
Das gilt vielleicht für Dich, aber es gibt wie gesagt, viele die das ganz anders sehen. Ich rede jetzt hier nicht nur von D&D, es gibt schließlich noch Fate und Savage Worlds und andere Rollenspielsysteme, die benutzt werden, um damit wirklich alles zu spielen.
Joah, auch GURPS.

Ich bestreite auch nicht, dass es Leute gibt, die "One Size fits all" haben wollen. Aber eben auch andere, womit eine Nische für andere Systeme imho bleiben wird.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: nobody@home am 27.09.2022 | 21:09
Joah, auch GURPS.

Ich bestreite auch nicht, dass es Leute gibt, die "One Size fits all" haben wollen. Aber eben auch andere, womit eine Nische für andere Systeme imho bleiben wird.

Abgesehen davon, daß auch nicht alle, die das wollen, längerfristig ausgerechnet bei D&D bleiben werden. Gerade für diesen Zweck taugt das System dann je nach individueller Geduld und Hausregeleifer früher oder später doch nicht mehr -- jedenfalls nicht, ohne es so weit umzuschreiben, daß man am Ende auch wieder nicht mehr mit "D&D" dasteht. :)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 27.09.2022 | 21:28
Man sollte nicht vergessen, dass die verschiedenen Universalsysteme (Fate, GURPS, Hero System, Savage Worlds usw.) doch ziemlich erfolgreich sind. dazu kommen dann noch Verlage, die ihr eigenes Regelsystem für alle möglichen Rollenspiel-Genres verwenden. Ich denke da z.B. an Chaosium, Modiphius, GDW (auch wenn dies am Ende doch scheiterte) usw. Und man sollte auch nicht vergessen, dass in den 2000ern, sehr viele doch recht unterschiedliche Rollenspiele auf 3e-Basis erschienen sind. Und seit einigen Jahren wiederholt sich die Geschichte.

Um es mal so zu sagen. Es wird zwar Spieler geben, die für ein anderes Genre (oder sogar nur eine andere Welt) ein anderes Rollenspiel benutzen, es gibt aber auch Spieler, die bei einen Rollenspiel bleiben und damit andere Genre spielen. wir können aber jetzt nicht abschätzen, wieviele bei D&D bleiben und nur D&D spielen, wieviele sich auf kein bestimmtes Rollenspiel festlegen und wieviele von D&D weggehen  um exklusiv ein anderes Rollenspiel zu spielen. Wir können nur Trends beobachten. Und einer der wichtigen Trends ist halt die Veröffentlichung von Rollenspielen auf 5e-Basis.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: YY am 27.09.2022 | 21:42
Und einer der wichtigen Trends ist halt die Veröffentlichung von Rollenspielen auf 5e-Basis.

Dem prophezeie ich allerdings einen ähnlichen Verlauf wie der d20-Schwemme/-Blase.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 27.09.2022 | 21:43
Dem prophezeie ich allerdings einen ähnlichen Verlauf wie der d20-Schwemme/-Blase.
und das wird auch früher oder später passieren.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: aikar am 28.09.2022 | 07:40
Man sollte nicht vergessen, dass die verschiedenen Universalsysteme (Fate, GURPS, Hero System, Savage Worlds usw.) doch ziemlich erfolgreich sind.
Sind sie das aktuell wirklich noch oder waren sie das nur? Evil Hat (Fate) ist massiv finanziell ins Schleudern geraten, bei GURPSs wird offen diskutiert, wie man sich neu erfinden könnte, weil die Spielerschaft nur mehr schrumpft, von Hero System und Savage Worlds hört man auch nicht mehr so viel. Auch das Cypher System, das mir noch als Universalsystem einfällt, führt eher ein Nischendarsein.

dazu kommen dann noch Verlage, die ihr eigenes Regelsystem für alle möglichen Rollenspiel-Genres verwenden. Ich denke da z.B. an Chaosium, Modiphius, GDW (auch wenn dies am Ende doch scheiterte) usw.
Das scheint aktuell eher der Trend zu sein. Ein Verlag, ein Basis-System für alle Rollenspiele des Verlags. Im Grunde ist 5e auch eher das als ein Universalsystem.

Um es mal so zu sagen. Es wird zwar Spieler geben, die für ein anderes Genre (oder sogar nur eine andere Welt) ein anderes Rollenspiel benutzen, es gibt aber auch Spieler, die bei einen Rollenspiel bleiben und damit andere Genre spielen. wir können aber jetzt nicht abschätzen
+Es gibt auch sehr viele Spieler:innen, die gar keine anderen Genres bespielen wollen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 28.09.2022 | 08:35
Sind sie das aktuell wirklich noch oder waren sie das nur? Evil Hat (Fate) ist massiv finanziell ins Schleudern geraten, bei GURPSs wird offen diskutiert, wie man sich neu erfinden könnte, weil die Spielerschaft nur mehr schrumpft, von Hero System und Savage Worlds hört man auch nicht mehr so viel. Auch das Cypher System, das mir noch als Universalsystem einfällt, führt eher ein Nischendarsein.
Das waren ja nur die Beispiele, die mir eingefallen sind. Es gibt ja noch viel mehr.
Das scheint aktuell eher der Trend zu sein. Ein Verlag, ein Basis-System für alle Rollenspiele des Verlags. Im Grunde ist 5e auch eher das als ein Universalsystem.
5e ist genau genommen KEIN Universalrollenspiel, da die offiziellen regelbücher vollständig auf Fantasy ausgelegt sind. Aber in einem hast Du schon recht. Der Trend geht hin zu Basisregeln für (fast) alle Rollenspiele eines Verlags, die mehr oder weniger miteinander kompatibel sind und weg von Universalsystemen, obwohl manche Verlag die Basisregeln als Universalsystem veröffentlichen.

Und es gibt vielleicht noch andere Trends, die ich jetzt nicht auf dem Schirm habe.

Was die Spieler an geht, natürlich gibt es auch jene, die nur ein Genre spielen und dann auch nur bei einem Rollenspiel bleiben. Aber jene Gruppe ist für die Betrachtung, ob man für ein anderes Genre das Regelwerk wechselt oder nicht, uninteressant.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Raven Nash am 28.09.2022 | 09:14
Dem prophezeie ich allerdings einen ähnlichen Verlauf wie der d20-Schwemme/-Blase.
Dazu ist der Zenith schon überschritten. Die "Blase" wächst hier zu langsam und stetig, das System ist zu lange aktuell. Und so wie es im Moment aussieht, wird auch mit 5.5 kaum mehr nötig sein, als ein paar Seiten Konvertierungshilfen, um die Settings anzupassen.

Generell klingt hier ja vieles nach Angst. Angst davor, dass es irgendwann nur noch D&D gibt. Angst davor, dass es das eigene Lieblingssystem nicht mehr geben wird.
Letztere mag durchaus berechtigt sein - hat aber mit D&D nur am Rande zu tun. Schlechte Verkaufszahlen und schlechtes Management sind da eher die Gefahr. Ich sage nur FFG. Geben wir mal eben alle RPG-Produkte an eine französische Klitsche ab, die packen das schon.  ~;D
Die andere Angst halte ich für unberechtigt. Es gibt zu viele Systeme, und ständig kommen und gehen welche. D&D ist eine stetige Größe, mehr aber auch nicht.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 28.09.2022 | 09:24
Sind sie das aktuell wirklich noch oder waren sie das nur? Evil Hat (Fate) ist massiv finanziell ins Schleudern geraten, bei GURPSs wird offen diskutiert, wie man sich neu erfinden könnte, weil die Spielerschaft nur mehr schrumpft, von Hero System und Savage Worlds hört man auch nicht mehr so viel. Auch das Cypher System, das mir noch als Universalsystem einfällt, führt eher ein Nischendarsein.
Das scheint aktuell eher der Trend zu sein. Ein Verlag, ein Basis-System für alle Rollenspiele des Verlags. Im Grunde ist 5e auch eher das als ein Universalsystem.
+Es gibt auch sehr viele Spieler:innen, die gar keine anderen Genres bespielen wollen.

Das waren ja nur die Beispiele, die mir eingefallen sind. Es gibt ja noch viel mehr.

Und die sind noch unbedeutender nischiger.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 28.09.2022 | 09:25
Die Dominanz von D&D hat bisher kein anderes Rollenspiel vom Markt verdrängt. Es waren bisher immer Fehlentscheidungen seitens der Entwickler und der Verlage, die das Ende eines Rollenspiels bedeuteten.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 28.09.2022 | 09:32
Klar, würde ich unterschreiben.

Mir ging es um die Idee, dass es neben den "großen" Universalsystemen (Fate, GURPS, SW) noch weitere gäbe und diese weiteren tatsächlich irgendwie relevant wären in Sachen Verkaufszahlen oder Präsenz an Spieltischen. Klar wird irgendwo irgendeine Runde obskures Universalsystem XA spielen, um Dragonlance-Abenteuer D3 zu konvertieren, aber das ist dann schon ziemlich Nische. ;D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: unicum am 28.09.2022 | 09:33
In meinen Augen ist D&D gut für Cthulhu-Mythos-Kampagnen geeignet. Es gibt nicht umsonst dazu ein 5e-Quellenbuch von Sandy Petersen persönlich.

In meinen Augen nicht.

Und daran könnte wohl nicht mal jemand wie Lovecraft etwas ändern, wenn er neue Publikationen herausbringt. Da dieser Fall ziemlich sicher ausgeschlossen ist, wird es dabei bleiben. Daran ändert auch Sany Petersen nichts, der verdient sein Geld damit so etwas zu schreiben.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 28.09.2022 | 09:58
Klar, würde ich unterschreiben.

Mir ging es um die Idee, dass es neben den "großen" Universalsystemen (Fate, GURPS, SW) noch weitere gäbe und diese weiteren tatsächlich irgendwie relevant wären in Sachen Verkaufszahlen oder Präsenz an Spieltischen. Klar wird irgendwo irgendeine Runde obskures Universalsystem XA spielen, um Dragonlance-Abenteuer D3 zu konvertieren, aber das ist dann schon ziemlich Nische. ;D
Darum ging es doch garnicht nicht. Ich bezog mich mit meiner Aussage auf jene von Raven Nash.

Außerdem, nur weil Du ein Rollenspiel als "nischig" ansiehst, muss es dass noch lange nicht wirklich sein. Neben D&D ist doch alles "nischig".
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: unicum am 28.09.2022 | 10:14
Die Dominanz von D&D hat bisher kein anderes Rollenspiel vom Markt verdrängt. Es waren bisher immer Fehlentscheidungen seitens der Entwickler und der Verlage, die das Ende eines Rollenspiels bedeuteten.

Hast du eine Kristallkugel oder eine supertolle Marktanalyse? Die These hier war doch "DnD dominiert alles" - und oben schreist du das auch Sandy Petersen schon zu Kreuze gekrochen ist und statt "sein" Runequest basiertes CoC auch ein DnD Werk dazu geschrieben hat das in deinen Augen super passt.

Siehst du da etwa keine Verdränungstendezen?

Ich meine du vergleichst da gerade einen Marktriesen - der, nebenbei bemerkt noch einen "riesigen" Konzern im Hintergrund hat der - zumindest von den kleineren Verlagen gesehen - Geld ohne Ende hat.

Ich könnte auch das böse Wort Monopolist benutzen, das stimmt zwar bezüglich des Rollenspielmarktes (noch) nicht ganz aber die Tendenz erkenne ich schon. Ich sah auch die "open Gaming Licency" als ein Tool dahingehend. Sicher auf dem Spielemarkt wird so etwas schwerlich bis unmöglich durchsetzbar sein, schließlich kannst du auf "Spielregeln" keine Weltweiten patente anmelden.

Ich könnte mir vorstellen dass, wenn DnD nicht so dominant wäre - es auf dem Rollenspielmarkt etwas heterogener wäre. Ich denke aber auch das es wohl dann ein anderes System eine dominante Position herausbringen würde. Warum? Weil es eben "da draußen" viele Leute gibt die ihre eigene Kreativität unterschätzen und Abenteuer eben nur aus dem Abenteuerbuch spielen und es einfacher sehen sich die Idee eines Autors zu kaufen und da was "nachzuspielen" anstatt selbst kreativ zu werden.

Schlussendlich wird beim Scheitern eines Produktes/Verlages immer solche Dinge im Raum stehen wie "hättest du mal A gemacht oder nicht gemacht" im Raume stehen. Aber es ist auch immer eine Frage des Rahmens. Diesen hat man ggf. nicht in der Hand und ein Teil des Rahmens ist eben auch der Markt und die Mitkonkurrenten. Aus meinem Bekanntenkreis haben 3 versucht im Rollen/Spielesektor etwas aufzubauen - 2 sind gescheitert einer ist noch aktiv. (Und ich glaub das ist eine sehr hohe erfolgsquote).

Sagen wir mal wir haben 100.000 Rollenspieler in einem Land X. jeder hat im Schnitt 100$ im Jahr für Rollenspiele zur Verfügung, manche eben nur 10$ und andere 1000$ (das sind die welche dann im Keller eine Regalwand haben mit diversen Systemen). und es gibt einen Riesen im Land der 66% dominiert, dann fehlt da schon mal optionales Kapital, wenn du was Neues auf den Markt bringen willst. "Die Leute" haben nicht mehr Geld nur weil da ein neues System erscheint (*). Er teilt sich dann die restlichen 34% mit anderen Mitbewerbern und muss schauen das da genügend davon abfällt.
Sicher ist es potenziell auch interessant den Grundwert zu erhöhen - also aus den 100k Rollenspielern 101k zu machen, das ist aber schwer und als kleiner Verlag in signifikanter Anzahl kaum zu stemmen.
Aber - das sind Rahmenbedingungen, die kann man nicht ändern - aber wenn sie anders wären, wäre es eben anders (sogenannte Binsenweisheit) und ggf. eben besser.
(In Simulationen von physikalischen Dingen habe ich da tatsächlich die Möglichkeiten Rahmenbedingungen zu ändern und sage deswegen "das sollte man NIE unterschätzen")

(*) Exemplarisch - du hast einen kleinen Ort mit 2 Bäckereien und 3 tante Emma Läden. Da macht ein Supermarkt mit Backstation auf der grünen Wiese vor dem Ort auf, die Menschen im Ort haben aber deswegen nicht "mehr Geld und mehr Zeit", was wird kurz-mittel und langfristig passieren? Selbst wenn die Bäckereien und die 3 Läden alles richtig machen was man richtig machen kann, werden sie schlussendlich scheitern,... an der Dominanz des DnD Supermarktes.
Solche Dinge kannst du überall auf der Welt sehen, sicher der Rollenspielmarkt ist spezieller als der Lebensmittelmarkt aber deswegen sind die Grundelemente trozdem die gleichen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 28.09.2022 | 10:24
Ich sehe in den auf 5e basierenden Rollenspielen kein Einknicken vor D&D, sondern eher den Versuch, darüber Spieler für die eigenen Systeme zu gewinnen, den bei einigen dieser Rollenspiele handelt es sich nur um Ableger von Rollenspielen mit einem anderen Regelwerk, die meist einen deutlich besseren Support haben.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zanji123 am 28.09.2022 | 10:59
Mythos und D&D is jetzt nicht so krass was neues.

Freeport Trilogie (aus den 2000ern)-> SCs halten einen Kult auf der Hastur in die Welt holen will

And Madness followed (ausm Dragon magazine): Spieler halten eine Aufführung von "The King in Yellow" auf

(generell scheint Hastur ziemlich beliebt zu sein)


D&D kennt nur keinen "Wahnsinn" bzw. es gibt as written nicht wirklich eine Mechanik afaik die dir sagt "ok der Charakter hat Angst daher jetzt -X" (etwas das SdDf ja hat... und was ich liebend gerne nutzen werde da ich die Spieler grad durch Freeport jage *muahrharhar*)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: nobody@home am 28.09.2022 | 11:12
Mythos und D&D is jetzt nicht so krass was neues.

Nicht wirklich, nein. Wie weiter oben im Faden schon angesprochen -- Erstausgabe von Deities & Demigods, komplett mit Werten für die Mythos-"Götter". Und die Idee von Genre-Crossovern war in den Anfangstagen von D&D bei den Machern sowieso populärer als heutzutage.

(Zum Geier, ersetz' das fädenziehende Monster in "Against the Cult of the Reptile God" durch eine "richtige" Mythoskreatur und am Abenteuer ändert sich dadurch eigentlich so gut wie nichts. Kultaktivitäten nachspüren und herausfinden und abstellen, was dahintersteckt, ist doch geradezu schon CoC Classic.)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: felixs am 28.09.2022 | 11:48
(*) Exemplarisch - du hast einen kleinen Ort mit 2 Bäckereien und 3 tante Emma Läden. Da macht ein Supermarkt mit Backstation auf der grünen Wiese vor dem Ort auf, die Menschen im Ort haben aber deswegen nicht "mehr Geld und mehr Zeit", was wird kurz-mittel und langfristig passieren? Selbst wenn die Bäckereien und die 3 Läden alles richtig machen was man richtig machen kann, werden sie schlussendlich scheitern,... an der Dominanz des DnD Supermarktes.
Solche Dinge kannst du überall auf der Welt sehen, sicher der Rollenspielmarkt ist spezieller als der Lebensmittelmarkt aber deswegen sind die Grundelemente trozdem die gleichen.

Ich denke, die grundlegenden Variablen (="Grundelemente") sind nicht dieselben und auch nicht die gleichen.
Begründung: Die Vielfalt des Angebots beim Rollenspiel ist viel größer. DnD ist im Bereich Fantasy sehr stark; in Deutschland ist DSA eine ernste Konkurrenz. Alle anderen Fantasy-Systeme sind Nischen. Aber das kann sehr gut funktionieren (Midgard, Glorantha, Hârnmaster) wenn die Sachen eben darauf ausgelegt sind, Nischen zu sein. Und tatsächlich tut es das. Es gibt, in diesem Sinn, überhaupt keine Konkurrenzsituation.
Soviel zu Fantasy-Systemen. Jenseits davon wird es dann wirklich bunt und hat mit DnD fast nichts mehr zu tun. Cthulhu funktioniert super und ist sogar kommerziell interessant, Traveller hält sich schon sehr lange, Star Wars ist ein anderes offensichtliches Beispiel.

Es ist ein bisschen wie bei Tabletops, wo der Fall jahrelang viel extremer war: Games Workshops Warhammer und 40K haben das Geschehen sehr stark dominiert. Trotzdem gab es immer auch andere Sachen und es war immer möglich, aus einer Vielzahl von Systemen zu wählen. Ich habe die letzen 25 Jahre kaum GW-Sachen und jede Menge anderes Zeug gespielt. Es ist halt Nische, aber das ist OK. Vielleicht ist das sogar gewollt.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 28.09.2022 | 12:35
Zitat
Die These hier war doch "DnD dominiert alles" - und oben schreist du das auch Sandy Petersen schon zu Kreuze gekrochen ist und statt "sein" Runequest basiertes CoC auch ein DnD Werk dazu geschrieben hat das in deinen Augen super passt.
Du scheinst da etwas zu verwechseln.

Sandy Petersen´s Cthulhu Mythos hat nichts, aber auch gar nichts, mit klassischem CoC zu tun. Er hat es auch rausgebracht mit Petersen Games, nicht Chaosium. Worum geht es in dem Buch?

Zitat
This book provides rules for both players and game
masters (GMs) to incorporate elements of the venerable
Cthulhu Mythos into the fifth edition of the world’s most
famous classic fantasy roleplaying game. Inside, you will
find tips on how to run fantasy horror games, rules for
new playable races, options to customize player characters’
class features for cosmic horror games, new rules
for dread and insanity in the cosmic horror tradition, new
spells, including a new subtype of spells called formulas
that even non-spellcasters can cast with some risk, new
items and artifacts, and more.

Es geht um Fantasy Horror und genau dazu passt es. Es ist mitnichten eine Möglichkeit, klassiches CoC zu spielen...das machen auch die 5 Abenteuerreihen für dieses Werk sehr deutlich.

Klassisches, auf CoC 7(?) basierende Werke werden/wurden weiterhin herausgebracht. Von Chaosium selber, hier in Deutschland von Pegasus (mit Eigenproduktionen) und diversen anderen Anbietern inkl. Kickstartern.
Cthulhu wird auch mit 2d20 bespielt, Savage Worlds oder Gumshoe (bei Achtung! Cthulhu gab es zu Beginn sogar den Konvertierungsband für Fate).

Wie schon im Thread erwähnt, ist Asien ein großer Abnehmermarkt für Cthulhu-Produkte. Deutschland funktioniert offensichtlich auch.

Die Wahrscheinlichkeit, dass nochmal sowas wie Cthulhu d20 herauskommt und sich durchsetzt, schätze ich als sehr gering ein. Cthulhu d20 war ein sehr unterbewertetes Buch mMn, aber WotC hat damals wohl eingesehen, dass es nicht viele AbnehmerInnen dafür zukünftig finden würde.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: unicum am 28.09.2022 | 12:42
Ich denke, die grundlegenden Variablen (="Grundelemente") sind nicht dieselben und auch nicht die gleichen.

Das habe ich auch nicht behauptet, ich denke nur das in extremen Situationen, wie in dem beispiel das deutlicher ist wie in einem bunten blätterwald.
So sind beispiele eben, sie stellen einen extrem komplexen Sachverhalt sehr vereinfacht dar, das hat vorteile.
Trozdem ist das eine ein "Markt" und das andere auch. Gehandelt wird mit Geld und es gibt Angebot und Nachfrage.

Da niemand diesen Markt überblicken kann, ich nicht, du nicht und caranfang auch nicht, sehe ich keinen weiteren Sinn darin da ins Detail gehen zu wollen. Solange mir aber niemand einen Grund dafür geben kann warum sich der Rollenspielmarkt nicht nach den gleichen Gesetzmäsigkeiten (Grundlegend: Man kann jeden € nur einmal ausgeben und der Tag hat nur 24h) wie der normale Markt verhalten soll sehe ich das beispiel als durchaus  legitim an.

Im übrigen kann man in mein Beispiel auch "Nieschen" einbauen - aber warum sollte man das?

Alle anderen Fantasy-Systeme sind Nischen. Aber das kann sehr gut funktionieren (Midgard, Glorantha, Hârnmaster) wenn die Sachen eben darauf ausgelegt sind, Nischen zu sein. Und tatsächlich tut es das. Es gibt, in diesem Sinn, überhaupt keine Konkurrenzsituation.

Das ändert nichts an der aussage - der Markt ist begrenzt und jedes neue System, das nicht irgendwoher seinen eigenen neuen Markt (also "Kunden") herzaubert löst eine gewisse Verdrängung aus.

Es geht mir darum zu wiederlegen das die Marktmacht von DnD "kein anderes Rollenspiel verdrängt haben soll" was ich, gelinde gesagt für eine sehr, sehr gewagte These halte. Und natürlich gibt es eine Konkurrenzsituation, oder kannst du dir alle Regelwerke leisten und hast - um noch eine zweite Resource neben Geld zu nennen - auch die Zeit sie alle mal durchzulesen?

Und - zurück zum Rollenspiel - ja klar gibt es Nieschen. Nur, um mal ein System herauszupicken das du genannt hast - Midgard, das ist sicherlich eine Niesche aber es war die ganzen Jahre so eine Publikation musste die nächste Finanzieren. Nebenbei hatte der Spieleentwickler einen lukrativen Hauptjob. Umkehrschluss: Hast du ein Nieschensystem und ist deine Niesche sehr klein - wirst du es nicht schaffen irgendwie finanziell da etwas zu reissen. Und schlussendlich musst du die ganze Entwicklungszeit da mit reininvestieren.

Hab ich geschrieben das es keine erfolgreichen Systeme neben DnD gibt? Nein hab ich nicht, was ich schrieb ist das ich "postuliere" das es ggf mehr erfolgreiche (*) Systeme geben könnte wenn die Marktmacht von DnD nicht gar so groß wäre.

(*) also so erfolgreich das ein paar Leute Hauptberuflich davon leben könnten
Aber auch da - ich glaube der Markt kann nur eine gewisse Anzahl an Hauptberuflichen Spieleentwicklern "bezahlen" und die sitzen derzeit eben zum großteil auf der DnD Seite.

Und da beist sich der Hund in den Schwanz. Viele machen eine ungenügende Marktanalsyse (was superschwer ist ich sehe immer wie weit daneben man manchmal in der Industier liegt) wenn sie mit einem neuen Regelwerk auf den Markt kommen wollen, da wird dann Geld reingesteckt welches dann am Ende irgendwann einfach "weg" ist. Dann einfach zu sagen "Naja liegt nur an deiner Marktanalyse (oder an einem anderen Fehler, vieleicht falscher Steuerberater oder sonst was doofes) und 'selbst schuld'" ist imho etwas zu kurzsichtig.

DnD ist doch marktbeherschend, oder? Was war nochmal der Strangtitel hier?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: unicum am 28.09.2022 | 12:53
Du scheinst da etwas zu verwechseln.
Zitat
Die These hier war doch "DnD dominiert alles" - und oben schreibst du das auch Sandy Petersen schon zu Kreuze gekrochen ist und statt "sein" Runequest basiertes CoC auch ein DnD Werk dazu geschrieben hat das in deinen Augen super passt.

Sandy Petersen´s Cthulhu Mythos hat nichts, aber auch gar nichts, mit klassischem CoC zu tun. Er hat es auch rausgebracht mit Petersen Games, nicht Chaosium. Worum geht es in dem Buch?


Ich glaube du hast mich an der Stelle missverstanden, es ist mir sehr wohl klar das Sandy Petersen ein Cthulu auf 5E basis geschrieben hat, war das in dem von dir zitierten Satz nicht zu verstehen? Aber CoC auf RQ basis ist auch aus seiner Feder.

Also insofern - es hat sehr wohl etwas miteinander zu tun - es hat den gleichen Autor
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Maarzan am 28.09.2022 | 12:56
Mein Eindruck ist, dass es gar nicht der Gesamtmarkt Rollenspiel ist, den D&D dominiert - jetzt nicht am Rollenspiel sondern dem Markt aufgehängt - sondern D&D kraft Markteigenschaften ein eigener Markt ist und der Rest der Anbieter eigentlich sich um den Markt "Restrollenspiel" erst einmal zu balgen hat. Und dieser Restmarkt gibt halt nicht genug her für all zu viele, die selbst wenigstens "mittelgroß" sein wollen.
Damit wäre die Frage realistisch wohl eher nicht, wie kann man D&D besiegen, sondern wo kann man in deren Windschatten Krümmel aufpicken und damit zumindest diesen kleinen Restmarkt durch von D&D meist gar nicht verspürbare Verluste vergrößern.

Ansonsten geht D&D mit der rapiden Veronlinung ja sogar (zumindest hierzulande) den Weg der Dinosaurier: Wenn die Stromausfälle kommen will man vielleicht doch wieder etwas lokales, was man auch im Dunkel mit manuellen (leuchtenden?) Würfeln spielen kann ...  :gasmaskerly:
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: schneeland am 28.09.2022 | 13:04
Trozdem ist das eine ein "Markt" und das andere auch. Gehandelt wird mit Geld und es gibt Angebot und Nachfrage.

Die entscheidende Frage wäre: sorgt D&D dafür, dass der Markt insgesamt wächst? Oder wächst nur D&D allein und es bleibt für andere Rollenspiele irgendwas zwischen ein paar Brotkrumen übrig? Oder, und das war ja, wenn ich's richtig verstanden habe, Dein zentraler Punkt: kommt es vielleicht sogar eher zum Verlust von Markt-/Spieleranteilen durch Abwanderung? Grundsätzlich muss das ja kein Nullsummenspiel sein, aber ob es für andere Rollenspiele wirklich gut ausgeht, ist eben (m.E.) nicht klar.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 28.09.2022 | 13:05
Sandy Petersen´s Cthulhu Mythos hat nichts, aber auch gar nichts, mit klassischem CoC zu tun. Er hat es auch rausgebracht mit Petersen Games, nicht Chaosium. Worum geht es in dem Buch?



Ich glaube du hast mich an der Stelle missverstanden, es ist mir sehr wohl klar das Sandy Petersen ein Cthulu auf 5E basis geschrieben hat, war das in dem von dir zitierten Satz nicht zu verstehen? Aber CoC auf RQ basis ist auch aus seiner Feder.

Also insofern - es hat sehr wohl etwas miteinander zu tun - es hat den gleichen Autor
Nein, Du missverstehst es immer noch. Es ist kein "Cthulhu" auf 5E-Basis. Es hat lediglich den Namen im Titel.

Chaosiums Cthulhu und die Werke, die sie veröffentlichen (wie auch Pegasus) sind etwas vollkommen anderes. Deswegen ist das "zu Kreuze gekrochen" nicht richtig, denn die Bücher für die 5E würden mit Runequest überhaupt keinen Sinn ergeben.
Hat Chaosium/Pegasus deswegen "leiden" müssen? Wohl kaum, wenn ich mir angucke, was ich z. B. in der gleichen Zeit von ihnen gekauft habe (bzw. von ihnen lizensierte Produkte).
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: felixs am 28.09.2022 | 13:36
DnD ist doch marktbeherschend, oder? Was war nochmal der Strangtitel hier?

Das kann man sicherlich so sagen.

Widersprochen habe ich dem konkreten Beispiel. Es ist eben nicht hilfreich, "Marktgesetze" der von Dir beschriebenen Art vergleichen zu wollen (zumal ich bezweifle, dass "Man kann jeden € nur einmal ausgeben und der Tag hat nur 24h" Marktgesetze sind. Das sind eher Naturgesetze.) Rollenspiele haben einen sehr großen Raum für Geschehen, welches eben nicht den Zwängen gewinnorientierten Wirtschaftens unterworfen sind. Entsprechend führt das "Verdrängen" von Rollenspielen, die ähnliche Bereiche bedienen wie DnD, nicht notwendig zu deren Verschwinden, sondern zur Nischenbildung. Da hakt der Vergleich mit den Supermärkten.

Das nur als kleiner Beitrag zu einem Detail. Den großen Zusammenhang dieser Diskussion verstehe ich nicht und bin auch nicht sicher, ob sie mich interessiert, bzw. ob ich das für relevant halte. (Ist nicht abwertend gemeint, nur eine Positionseinordnung meinerseits, um allfälligen Streitgelüsten zuvorzukommen - ich bin da weitgehend raus.)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Raven Nash am 28.09.2022 | 15:20
Nein, Du missverstehst es immer noch. Es ist kein "Cthulhu" auf 5E-Basis. Es hat lediglich den Namen im Titel.
Mythos 5e spielt in einer (nicht näher beschriebenen) Fantasy-Welt, und ist dazu gedacht, in z.B. die Realms implementiert zu werden. Die SCs sind "normale" D&D Helden.
CoC spielt in der realen Welt zu verschiedenen Zeiten. Die SCs sind Normalbürger, die etwas auf die Spur kommen.

Viel unterschiedlicher kann man mit dem Mythos eigentlich nicht umgehen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 28.09.2022 | 15:31
ebd.

Nur sind es z. T.  nicht mal "normale" D&D-Helden.  ;D :ctlu:
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Raven Nash am 28.09.2022 | 16:18
Nur sind es z. T.  nicht mal "normale" D&D-Helden.  ;D :ctlu:
Anfangs schon.  ~;D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 28.09.2022 | 16:23
Anfangs schon.  ~;D
Ach, Du findest Dreamland Cats, Gnorri und Zoogs "normal"? Ach ja, Du spielst Humblewood, da kennst Dich ja mit Viehzeug aus.  ~;D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Eismann am 28.09.2022 | 17:28
Ich habe in den letzten Tagen mit einigen Händlern in Süddeutschland gesprochen, und bisher schält es sich von deren Seite wie folgt heraus: Junge Leute, die mit Rollenspielen anfangen wollen, greifen gezielt nach D&D. Andere Systeme gehen an Liebhaber, die sie schon länger spielen oder werden "in die Ecke gedrängt".
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 28.09.2022 | 17:35
Ich habe in den letzten Tagen mit einigen Händlern in Süddeutschland gesprochen, und bisher schält es sich von deren Seite wie folgt heraus: Junge Leute, die mit Rollenspielen anfangen wollen, greifen gezielt nach D&D. Andere Systeme gehen an Liebhaber, die sie schon länger spielen oder werden "in die Ecke gedrängt".
Und da sind wir wieder am Anfang:
Werden diese jungen Leute, so denn sie denn beim Hobby bleiben, auch mal nach links und rechts gucken?

Ist ein wenig so, wie:
Klar sind Fischstäbchen mit Spinat geil, aber mein Sohn hat irgendwann auch angefangen, mal Spaghetti Carbonara zu essen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Megavolt am 28.09.2022 | 17:36
Im Dschugel würde man sagen: wenn mal ein fettes Großfeuer alles gründlich niederbrennt und nur rauchende Asche hinterlässt, das ist unterm Strich etwas Positives.  ~;D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Eismann am 28.09.2022 | 17:38
Und da sind wir wieder am Anfang:
Werden diese jungen Leute, so denn sie denn beim Hobby bleiben, auch mal nach links und rechts gucken?

Ist ein wenig so, wie:
Klar sind Fischstäbchen mit Spinat geil, aber mein Sohn hat irgendwann auch angefangen, mal Spaghetti Carbonara zu essen.
Leider hat die Glaskugel einen Sprung, daher lässt sich da bisher nur der Stand jetzt feststellen. Und der besagt: Neue Spieler spielen zum großen Teil D&D.

Und das mit dem Großfeuer mag vielleicht was positives sein, wenn man nicht in eben diesem Dschungel wohnt.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Rhylthar am 28.09.2022 | 17:46
Leider hat die Glaskugel einen Sprung, daher lässt sich da bisher nur der Stand jetzt feststellen. Und der besagt: Neue Spieler spielen zum großen Teil D&D.

Und das mit dem Großfeuer mag vielleicht was positives sein, wenn man nicht in eben diesem Dschungel wohnt.
Ist richtig.

Aber ich erwähne da gerne die d20-Welle. Da hatte man allerdings noch den Vorteil als Verlag/Händler, dass es nur wenig auf Deutsch gab. Und natürlich die Marketingwelle nicht so lief.
Interessieren würden mich allerdings auch die Umsatzzahlen: Kaufen junge Leute denn auch für mehr Geld ein oder sind es noch Deppen wie ich, die hunderte Euro in die Läden schleppen und damit einen guten Teil zum Umsatz beitragen?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: felixs am 28.09.2022 | 17:47
Neue Spieler spielen zum großen Teil D&D.

Ist vermutlich so. (DSA hat vermutlich weiterhin einen recht bedeutenden Anteil?)

Aber bleiben die dann dauerhaft bei nur DnD, oder ist DnD auch das Sprungbrett zu anderen Systemen. Man könnte ja auch gerade umgekehrt argumentieren, dass andere Systeme hauptsächlich deshalb überhaupt Aufmerksamkeit bekommen, weil Leute über DnD auf Rollenspiel aufmerksam werden. Also, das was Rhylthar geschrieben hat (und was vermutlich auch vorher schon geschrieben wurde, es wird allmählich unübersichtlich hier).

Ich lasse mal die Glaskugel links liegen und wende mich dem Kaffesatz zu. Dort lese ich: Ein gewisser Teil der Leute, die sich für DnD interessieren, werden darüber auch mit anderen Rollenspielen in Kontakt kommen. Darüber hinaus (geldökonomische Bedeutung, Intensität der Ausflüge in andere Systeme, Auswirkung auf das Ökosystem Rollenspiel etc.) kann man auch spekulieren - ist aber dann schon Spekulation in zweiter Ordnung. Möchte man das?

Fakt ist jedenfalls, dass es einen harten Kern von intensiv Rollenspielinteressieren gibt, der sehr viel anderes als DnD rezipiert und manchmal vielleicht auch spielt.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 28.09.2022 | 17:50
Leider hat die Glaskugel einen Sprung, daher lässt sich da bisher nur der Stand jetzt feststellen. Und der besagt: Neue Spieler spielen zum großen Teil D&D.
Weil D&D halt aus verschiedenen Gründen besser beworben wird, was aber nicht daran liegt, dass Hasbro explizit Geld in die werrbung steckt. Es liegt eher daran, dass man in den Sozialen Medien eher auf D&D stößt. Auf Youtube gibt es mehr Videos von D&D-Runden als Videos von Runden von anderen Rollenspielen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: felixs am 28.09.2022 | 17:54
Es liegt eher daran, dass man in den Sozialen Medien eher auf D&D stößt. Auf Youtube gibt es mehr Videos von D&D-Runden als Videos von Runden von anderen Rollenspielen.

Ich glaube ja, dass es primär an Big Bang Theory liegt. Das, was Du schreibst, stimmt auch alles, ist aber schon der zweite Schritt - die Leute haben dann nämlich nach "DnD" gesucht, nicht nach "Rollenspiel".

DnD ist gewissermaßen ein Deonym.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Maarzan am 28.09.2022 | 18:09
Kaufen junge Leute denn auch für mehr Geld ein oder sind es noch Deppen wie ich, die hunderte Euro in die Läden schleppen und damit einen guten Teil zum Umsatz beitragen?

Meine unbelegte Meinung: Ohne Nachhelfen nicht.
Als DSA noch alleine im Kaufhaus zu finden war, haben auch zahlreiche Runden das eigene Heim und System nicht verlassen - nicht weil besser, sondern weil nichts anderes bekannt.
Zu anderen Spielen und den Spezialläden musste man erst einmal von Eingeweihten gebracht werden . (Und plattes "wir machen dasselbe aber besser" ist gar nicht gut angekommen) 

Wenn müsste die schon wer extra und für diese sichtbar mit der Option auf D&D ködern (Cons,  Schul-AGs etc) und dann dort schonend mit alternativen Eindrücken versorgen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: felixs am 28.09.2022 | 18:23
Zu anderen Spielen und den Spezialläden musste man erst einmal von Eingeweihten gebracht werden . (Und plattes "wir machen dasselbe aber besser" ist gar nicht gut angekommen) 

Vielleicht nicht "dasselbe aber besser", aber durchaus "anderes Genre". Shadowrun, Cthulhu sind zwei Beispiele, über die man leicht mal stolpert, wenn man ein wenig links und rechts schaut und die durch völlig andere Settings eine andere Zielgruppe ansprechen als DnD.

Leute, die nicht links und rechts schauen, sind naturgemäß ohnehin eher schwer zu erreichen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Maarzan am 28.09.2022 | 18:39
Vielleicht nicht "dasselbe aber besser", aber durchaus "anderes Genre". Shadowrun, Cthulhu sind zwei Beispiele, über die man leicht mal stolpert, wenn man ein wenig links und rechts schaut und die durch völlig andere Settings eine andere Zielgruppe ansprechen als DnD.

Leute, die nicht links und rechts schauen, sind naturgemäß ohnehin eher schwer zu erreichen.
Das es Sinn machen könnte nach links und rechts zu schauen muss Leuten, die bisher isoliert zu D&D gekommen sind erst einmal nahe gebracht werden.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zanji123 am 28.09.2022 | 21:21
Vielleicht nicht "dasselbe aber besser", aber durchaus "anderes Genre". Shadowrun, Cthulhu sind zwei Beispiele, über die man leicht mal stolpert, wenn man ein wenig links und rechts schaut und die durch völlig andere Settings eine andere Zielgruppe ansprechen als DnD.

Leute, die nicht links und rechts schauen, sind naturgemäß ohnehin eher schwer zu erreichen.

als jemand der in den 00er Jahren angefangen hat.... und ausm Kaff kommt.... muss ich sagen sorry das ist gar nicht so einfach Bei uns "gabs halt nur" DSA. D&D kannte ich durch Baldurs Gate wusste aber nicht das es das System überhaubt auf deutsch gab noch wo ich das finden könnte. Shadowrun kannte ich lange zeit gar nicht. Wenn du nicht direkt in einen Nerd laden gehst findest du einfach keine weiteren Systeme und die heutigen Anfänger werden daher (sollten die keinen Nerd laden haben) einfach D&D bei Amazon eingeben weil die anderen Spiele dir absolut unbekantn sind

D&D macht es halt mit Werbung / Social Media / Product Placments grad einfach. Des weiteren haben die echt toll gemachte Starter Boxen von denen andere Systeme ich ordentlich was abschneiden könnte. Wäre aber mal interessant herauszufinden wie gut sich z.b. Das Einsteigerset von DSA 5 verkauft. Wenn ich in meinem Nerd Laden bin sehe ich kaum "Einsteiger" die an die DSA Seite gehen aber bei D&D oder Pathfinder stehen. Das Alter der DSA Käufer scheint irgendwie älter
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: felixs am 28.09.2022 | 23:30
Ich verstehe das Lamento nicht recht.
Klar - man muss irgendwie mal aufgeschnappt haben, dass es noch andere Sachen gibt als DnD. Das ist aber nicht sooo schwer und irgendwie auch gesunder Menschenverstand.
Und dass man dann willens und in der Lage ist, sich Informationen zu beschaffen und diese hoffentlich zu verstehen, das würde ich geradezu für die notwendige Folgerung aus einem ernsten Interesse an der Sache halten.
Ist es nötig, dass die Sachen von selbst zu einem nach Hause kommen und dann noch mit dem Löffel gefüttert werden?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Kurna am 28.09.2022 | 23:44
Naja, das ist halt die heutige Welt.
Die hören auf Instagramm oder Youtube von 'nem geilen Scheiß, kaufen den bei Amazon und lassen sich den nach Hause liefern (so wie fast alles andere, was sie kaufen, auch).
Von etwas anderem bekommen sie nur etwas mit, wenn ein älterer verwandter (oder sonstige Bezugsperson) da ist, die da explizit drauf hinweist. Nur einer von hundert vielleicht wird so neugierig, selbst zu schauen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Undwiederda am 28.09.2022 | 23:45
Ich verstehe das Lamento nicht recht.
Klar - man muss irgendwie mal aufgeschnappt haben, dass es noch andere Sachen gibt als DnD. Das ist aber nicht sooo schwer und irgendwie auch gesunder Menschenverstand.
Und dass man dann willens und in der Lage ist, sich Informationen zu beschaffen und diese hoffentlich zu verstehen, das würde ich geradezu für die notwendige Folgerung aus einem ernsten Interesse an der Sache halten.
Ist es nötig, dass die Sachen von selbst zu einem nach Hause kommen und dann noch mit dem Löffel gefüttert werden?

Aber warum sollten sie wechseln?
5e bietet eine Menge an settings und Genre an und die einige der anderen Systeme bringen ja auch Material dafür heraus. Gerade im englischen habe ich gefühlt unendlich Bücher im alles abzudecken was ich suche
Ich brauche Tipps oder Ideen. YouTube spricht dnd und finde ewig viele Leute die mir Tipps, Anregungen, SL Tipps oder auch actual plays anbieten.
Ich finde mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Gruppe, weil es eben so viele spielen.
Ich kann die Leute verstehen, die dabei bleiben. Würde ich wahrscheinlich auch.
Aber die Frage ist was nach dem 5e hypetrain kommt, kann oned&d noch fesseln oder zerfasert es sich wieder aber jetzt sind noch die goldenen 5E Jahre
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Tudor the Traveller am 29.09.2022 | 06:37
Aber warum sollten sie wechseln?

Schlichte Neugier. Es ist ja auch nicht so, dass man sich für ein System dauerhaft entscheiden muss. Insofern ist "wechseln" eine falsche Sichtweise. Es ist "auch", nicht "oder".
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Nodens Sohn am 29.09.2022 | 06:46
Aber warum sollten sie wechseln?

Das ist genau der Punkt. Wenn ich mich zurückerinnere an die Zeit der roten Box von D&D, da gab es gefühlt nur zwei bis drei Rollenspiele zwischen denen du dich entscheiden konntest. Du konntest sie auch in ganz normalen Spieleläden kaufen. Und dennoch waren wir mit unserem System zufrieden genug. Es gab überhaupt keinen Grund neugierig zu sein. Wir waren in unserer Freundeskreisblase für uns und die anderen waren halt die anderen.

Wenn ich heute ein Regelbuch, als Rollenspielneuling, für D&D kaufe, lege ich so 40-120€ hin. Da muss meine Neugierde schon besonders groß sein um mal das System zu wechseln und danach die selben Geschichten wie zuvor zu spielen, nur halt mit einem anderen System.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Tudor the Traveller am 29.09.2022 | 07:42
Es gab überhaupt keinen Grund neugierig zu sein.

Menschen sind verschieden. Einige sind neugieriger, progressiver als andere. Neues ist da oft attraktiver als Bekanntes. Menschen sind ja keine Maschinen, wo man einfach nur äußere Reize setzen muss, um eine bestimmte Reaktion zu bekommen. Insofern wirst du imo einen Anteil Leute haben, der gar nicht viel braucht, um über den Tellerrand zu schauen.

Und du musst das Buch heutzutage nicht gleich kaufen, um dich darüber zu informieren. Internet und so...
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zanji123 am 29.09.2022 | 08:58
Menschen sind verschieden. Einige sind neugieriger, progressiver als andere. Neues ist da oft attraktiver als Bekanntes. Menschen sind ja keine Maschinen, wo man einfach nur äußere Reize setzen muss, um eine bestimmte Reaktion zu bekommen. Insofern wirst du imo einen Anteil Leute haben, der gar nicht viel braucht, um über den Tellerrand zu schauen.

Und du musst das Buch heutzutage nicht gleich kaufen, um dich darüber zu informieren. Internet und so...


und nochmal: Stell dir vor du bist kompletter Neuling und hast KEINEN Gaming Laden "um die Ecke". Du siehst die Werbung von D&D, siehst das es bei Orkenspalter TV usw gestreamt wird, überall bekommst du Werbung reingeknallt.

Jetzt ohne groß das du jemanden hat der sich auskennt findest du evtl. die Starterbox von Warhammer Fantasy, D&D und DSA (da doch sehr verbreitet) und stehst jetzt erstmal und denkst dir: "und nu?"

Googel zeigt dir halt erstmal mehr zeug über D&D und DSA weniger über Warhammer

das Argument "ja früher waren WIR anders" zieht nicht da "Früher" die Boxen in Spielwarenläden oder in jedem Kaufhaus drin waren. Ich konnte DSA Abenteuer in praktisch jedem Spielzeugladen finden, oder sogar ein Laden der irgendwie lauter Krimskrams hatte. D&D Zeug aber.... nicht. Nicht mal in Bamberg am Bahnhof "damals" (das Bamberg einen nerd laden hatte wusste ich zu der Zeit nicht)

Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: aikar am 29.09.2022 | 09:12
das Argument "ja früher waren WIR anders" zieht nicht da "Früher" die Boxen in Spielwarenläden oder in jedem Kaufhaus drin waren. Ich konnte DSA Abenteuer in praktisch jedem Spielzeugladen finden, oder sogar ein Laden der irgendwie lauter Krimskrams hatte. D&D Zeug aber.... nicht. Nicht mal in Bamberg am Bahnhof "damals" (das Bamberg einen nerd laden hatte wusste ich zu der Zeit nicht)
Da sollte man noch dazu anmerken, dass D&D aktuell tatsächlich sogar in normalen Buchhandlungen (Thalia) auftaucht, andere Rollenspiele nicht.

Insofern wirst du imo einen Anteil Leute haben, der gar nicht viel braucht, um über den Tellerrand zu schauen.
Den Anteil gibt es. Auch bei Neulingen. Es ist aber sicher nicht die Mehrheit. Und vor allem nicht kurzfristig. Die meisten bleiben zumindest mal ein paar Jahre bei ihrem Einstiegssystem, wenn sie nicht gerade explizites Angebot durch Alt-Spielleiter:innen oder Vereine vor Ort haben.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: ScarSacul am 29.09.2022 | 09:14
Ein regulärer kleiner Spielwarenhandel in Herrenberg (BaWü) hatte Mitte der 90er sowohl die DSA3 Schmidt Spiele Boxen und einen Aufsteller mit Abenteuern, als auch die AD&D Red Box + Abenteuer. Dennoch wurde in meinem Freundeskreis primär DSA gespielt, ein paar Vereinzelte D&D...und ein Exot bezog aus Übersee andere englischsprachige Rollenspiele.

D&D ist popkulturell stark. DSA hat es ja immer wieder versucht (Brettspiele, Computerspiele), doch im Zuge der globalisierten Welt ist die Macht von D&D erdrückend.

Dennoch..es hatte und hat immer Platz für die Nische, z.T. mit beachtlicher Fanbase. Was aus meiner Sicht "neu" ist ist die Flut an Indie Rollenspielen von Kleinstverlagen und Individuen. DriveThru RPG und itch.io sind rappelvoll damit und es kommt täglich mehr dazu...
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Tudor the Traveller am 29.09.2022 | 09:22
@Zanji: ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst? Wenn ich schon auf 3 Systeme gestoßen bin, dann weiß ich ja, dass es mehr als nur D&D gibt. Dann kann ich mich gezielt über Internet oder andere Quellen informieren und ggf. auch erstmal DSA oder WH probieren. Natürlich zieht D&D da im Moment besser.

@aikar: es muss ja nicht die Mehrheit sein. Die Behauptung war, dass die Situation den Blick von D&D weg kaum ermöglichen würde, und das stimmt so nicht  imo. D&D ist ein Leuchtturm, ganz klar. Aber gerade das beleuchtet imo auch den Rest der RPG Welt mehr als bisher.

Ansonsten weiß ich nicht, warum man das so sehr am physischen Laden festmachen sollte. Die spielen in meiner Wahrnehmung nur noch eine unbedeutende Rolle.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: felixs am 29.09.2022 | 09:26
Nur einer von hundert vielleicht wird so neugierig, selbst zu schauen.

Schätze ich auch ungefähr so ein. Und ich habe den Verdacht, dass das schon immer so ähnlich war. Der Anteil von Rollenspielern unter diesem einen Prozent der Bevölkerung ist aber vermutlich recht hoch.

Schlichte Neugier. Es ist ja auch nicht so, dass man sich für ein System dauerhaft entscheiden muss. Insofern ist "wechseln" eine falsche Sichtweise. Es ist "auch", nicht "oder".

Genau das.
Letztlich "sollen" die Leute ja auch nicht wechseln. Erfreulich ist, wenn man möglichst viel kennt und sich daraus kompetent die guten, geeigneten Sachen heraussucht.

Googel zeigt dir halt erstmal mehr zeug über D&D und DSA weniger über Warhammer

Klar - irgendwie muss man auf die Idee kommen. Wenn die Medienkompetenz dann nicht ausreicht, um aus dem Internet geeignete Suchergebnisse heraussuchen zu lassen, dann ist ohnehin irgendwas grundlegend schief gelaufen. (Ein Grundthema der Menschheit, das mit dem grundlegenden Schieflaufen).

Ich denke, wir sind uns alle einig, dass Rollenspiel recht nischig ist, und zwar inklusive DnD. Und unterhalb von DnD gibt es dann eine relative Abstufung von Nischigkeit.

Mal als Beispiel: Ich interessiere mich für Lenkdrachen. Das ist ein eigener Kosmos mit vielen Nischen. Meine Nische ist dann wiederum das Genre der zweileinigen Trickdrachen. Das habe ich alles "ganz allein" mithilfe des Internets herausgefunden (jaja, ein Widerspruch, ich weiß. Ihr versteht, was ich meine). Weil es mich interessiert.
Rollenspiel ist erheblich leichter zu finden und erheblich besser beschrieben.
Ergebnis: Ich verstehe das Problem, kann das aber als Hindernis nicht ernst nehmen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 29.09.2022 | 09:39
Was aus meiner Sicht "neu" ist ist die Flut an Indie Rollenspielen von Kleinstverlagen und Individuen. DriveThru RPG und itch.io sind rappelvoll damit und es kommt täglich mehr dazu...
Das habe ich auch beobachtet.
Aber die findet man nur, wenn man weiß, dass es entsprechende Online-Shops gibt...
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: takti der blonde? am 29.09.2022 | 09:43
Schätze ich auch ungefähr so ein. Und ich habe den Verdacht, dass das schon immer so ähnlich war. Der Anteil von Rollenspielern unter diesem einen Prozent der Bevölkerung ist aber vermutlich recht hoch.

Genau das.
Letztlich "sollen" die Leute ja auch nicht wechseln. Erfreulich ist, wenn man möglichst viel kennt und sich daraus kompetent die guten, geeigneten Sachen heraussucht.

Klar - irgendwie muss man auf die Idee kommen. Wenn die Medienkompetenz dann nicht ausreicht, um aus dem Internet geeignete Suchergebnisse heraussuchen zu lassen, dann ist ohnehin irgendwas grundlegend schief gelaufen. (Ein Grundthema der Menschheit, das mit dem grundlegenden Schieflaufen).

Ich denke, wir sind uns alle einig, dass Rollenspiel recht nischig ist, und zwar inklusive DnD. Und unterhalb von DnD gibt es dann eine relative Abstufung von Nischigkeit.

Mal als Beispiel: Ich interessiere mich für Lenkdrachen. Das ist ein eigener Kosmos mit vielen Nischen. Meine Nische ist dann wiederum das Genre der zweileinigen Trickdrachen. Das habe ich alles "ganz allein" mithilfe des Internets herausgefunden (jaja, ein Widerspruch, ich weiß. Ihr versteht, was ich meine). Weil es mich interessiert.
Rollenspiel ist erheblich leichter zu finden und erheblich besser beschrieben.
Ergebnis: Ich verstehe das Problem, kann das aber als Hindernis nicht ernst nehmen.

Ein wichtiger Punkt ist, dass es gar nicht so einfach ist, im Internet das zu finden, was man will, wenn man nicht genau weiß, was es ist. Search Engine "Optimization" halte ich für eine sehr Kunden-feindliche Praxis in vielerlei Hinsicht.

Vergleiche auch das Genre der "rope hero games" :
https://youtu.be/x06zRlP5TRI

Möchte sagen: Es gibt viele "Marktteilnehmer", die nicht wenig Geld dafür ausgeben, damit es Kunden möglichst schwer gemacht wird eine gute Kaufentscheidung zu treffen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: felixs am 29.09.2022 | 10:11
Möchte sagen: Es gibt viele "Marktteilnehmer", die nicht wenig Geld dafür ausgeben, damit es Kunden möglichst schwer gemacht wird eine gute Kaufentscheidung zu treffen.

Stimmt. Und es stimmt auch, dass man erstmal wissen muss, wonach man sucht (wie Du schriebst, wie ich auch schon schrieb). Und dass es einfacher sein könnte, bestreite ich nicht.
Dennoch: Wer wirklich will, der findet.

Letztlich mündet das vermutlich in einer anderen Diskussion, nämlich ungefähr so: Wie verbreitet ist Rollenspiel, wie verbreitet sollte es sein und was soll/kann wer dafür tun?
(Ich bin da, zugegebenermaßen, relativ leidenschaftslos und sollte entsprechend an einer Diskussion mit dieser Agenda nicht teilnehmen.)

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: takti der blonde? am 29.09.2022 | 10:22
Stimmt. Und es stimmt auch, dass man erstmal wissen muss, wonach man sucht (wie Du schriebst, wie ich auch schon schrieb). Und dass es einfacher sein könnte, bestreite ich nicht.
Dennoch: Wer wirklich will, der findet.

Letztlich mündet das vermutlich in einer anderen Diskussion, nämlich ungefähr so: Wie verbreitet ist Rollenspiel, wie verbreitet sollte es sein und was soll/kann wer dafür tun?
(Ich bin da, zugegebenermaßen, relativ leidenschaftslos und sollte entsprechend an einer Diskussion mit dieser Agenda nicht teilnehmen.)

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ich wollte auch nicht widersprechen, sondern nur betonen, dass es für einzelne Menschen ein überwältigender Aufwand sein kann, sich gegen "Marketing" Methoden zu stellen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Maarzan am 29.09.2022 | 13:12
Zum selber Nachschauen wollen gehört halt vorher ein ausreichender Reiz, damit der Gedanke zu wollen überhaupt geweckt wird.
Und aus der Sicht des alten Hasen  ist natürlich massenweise zu finden.
Aber aus er Sicht des Neuen fehlen da halt die entsprechenden Schlagwortkenntnisse bzw. das Hintergrundwissen was sich wohinter verbergen könnte.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Ma tetz am 29.09.2022 | 13:47
Das einzige Wort das man kennen muss ist Rollenspiel. Und das steht im DnD-Regelwerk. Wir haben uns unter viel größeren Schwierigkeiten neue Systeme erschlossen. Warum sollten das die digital Natives nicht hinbekommen?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: tartex am 29.09.2022 | 13:55
Das einzige Wort das man kennen muss ist Rollenspiel. Und das steht im DnD-Regelwerk. Wir haben uns unter viel größeren Schwierigkeiten neue Systeme erschlossen. Warum sollten das die digital Natives nicht hinbekommen?

Weil sonst ja alle mein Lieblingssystem spielen würden. Dass dem nicht so ist, und dass ich alleine auf weiter Flur stehe, kann nur daran liegen, dass dunkle Mächte im Hintergrund walten.  >:(
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Ma tetz am 29.09.2022 | 14:23
Nein, aber hier wird ja so getan, als wäre die aktuelle Generation gehirnamputiert.

Ich kenne jetzt auch nicht jedes mögliche Rollenspiel, obwohl ich mich recht weitläufig interessiere.

Aber über DnD kommt man schon recht schnell hinaus. Darum ging es mir.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Kurna am 29.09.2022 | 14:29
Vielleicht ganz interessant zum Thema: Ein Artikel im Guardian (in Englisch).
https://www.theguardian.com/film/2022/sep/29/dungeons-and-dragons-dnd-film-satanic-panic-to-conquered-world-chris-pine
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: tartex am 29.09.2022 | 17:32
Elon Musk war Rollenspieler? Also so wurde mir das bis jetzt noch von nichts verdorben.  :bang:
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Maarzan am 29.09.2022 | 17:36
Das einzige Wort das man kennen muss ist Rollenspiel. Und das steht im DnD-Regelwerk. Wir haben uns unter viel größeren Schwierigkeiten neue Systeme erschlossen. Warum sollten das die digital Natives nicht hinbekommen?

Auch mit Rollenspielnach Google rein kommt nicht viel, was jemandem, der nicht schon gezielt sucht, irgendeinen Anreiz gäbe in ein anderes System reinzuschauen.
Klar, google zeigt nicht jedem dasselbe, aber bei mir kommt zuerst jede Menge nichtrollenspielerische oder abstrakte Einträge, kurz danach zwar auch ein paar Händler oder Buchhändler, aber dann mit aussagearmen Listen und reichlich anderem Kram (Thalia).
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Ma tetz am 29.09.2022 | 18:04
Also allein der Wikipediaeintrag "Rollenspiel" (erster Treffer) enthält eine lange nach Genres sortierte Liste von Rollenspielen  ;)

edit:
Hab nicht genau hingeschaut es war folgender Eintrag:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Pen-%26-Paper-Rollenspielen
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zanji123 am 30.09.2022 | 08:30
Nein, aber hier wird ja so getan, als wäre die aktuelle Generation gehirnamputiert.

Ich kenne jetzt auch nicht jedes mögliche Rollenspiel, obwohl ich mich recht weitläufig interessiere.

Aber über DnD kommt man schon recht schnell hinaus. Darum ging es mir.

die Frage ist nur: Warum sollte ein Neueinstiger sich für ein anderes System interessieren außer D&D das einfach Medial ÜBERALL ist.

Das ist der gleiche Grund warum in den 90ern wohl keiner in meiner Region D&D gespielt hat weil DSA einfach ÜBERALL einfach zu haben war und dir das Logo in jedem Laden ins Gesicht geleuchtet hat.

Wird das für Ewigkeiten so bleiben? Bezweifel ich... während jetzt der Großteil "einfache Systeme" will wirds garantiert wieder eine zeit geben in der Crunch Heavy Regelwerke der neuste Shit werden
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: takti der blonde? am 30.09.2022 | 08:38
Das einzige Wort das man kennen muss ist Rollenspiel. Und das steht im DnD-Regelwerk. Wir haben uns unter viel größeren Schwierigkeiten neue Systeme erschlossen. Warum sollten das die digital Natives nicht hinbekommen?

Dann gib doch mal "Rollenspiel" bei Google oder im Apple Play Store ein und berichte!

Aber um deine Frage zu beantworten: das Internet ist Mist und voller Abzocker mit mehr Geld und Motivation als die meisten Leute "Medienkompetent" sind. Das sind keine dunklen Mächte und niemand ist hirnamputiert, sondern "marketing" ist ein exploit der menschlichen software. ;)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Jiba am 30.09.2022 | 08:41
die Frage ist nur: Warum sollte ein Neueinstiger sich für ein anderes System interessieren außer D&D das einfach Medial ÜBERALL ist.

Vielleicht, weil Leute sich typischerweise auch nicht nur für ein einziges Videospiel oder eine einzige Musikband interessieren. Wenn sie eine Sache wirklich interessiert, dann kommen sie, zumindest in freien Gesellschaften, früher oder später mit Alternativen in Berührung.

Also ich sehe das deutlich entspannter. D&D wird das Größte bleiben. Aber es wird nie das Einzige sein.

(Und letztlich bräuchte man "nur" ein paar gute, rollenspielende Schauspieler:innen oder Sprecher:innen, die andere Systeme thematisch aufarbeiten. Das macht ja sogar Critical Role zum Teil schon.)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: takti der blonde? am 30.09.2022 | 08:44

(Und letztlich bräuchte man "nur" ein paar gute, rollenspielende Schauspieler:innen oder Sprecher:innen, die andere Systeme thematisch aufarbeiten. Das macht ja sogar Critical Role zum Teil schon.)

Wer braucht das und wieso?
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zanji123 am 30.09.2022 | 08:49
Vielleicht, weil Leute sich typischerweise auch nicht nur für ein einziges Videospiel oder eine einzige Musikband interessieren. Wenn sie eine Sache wirklich interessiert, dann kommen sie, zumindest in freien Gesellschaften, früher oder später mit Alternativen in Berührung.

Also ich sehe das deutlich entspannter. D&D wird das Größte bleiben. Aber es wird nie das Einzige sein.

(Und letztlich bräuchte man "nur" ein paar gute, rollenspielende Schauspieler:innen oder Sprecher:innen, die andere Systeme thematisch aufarbeiten. Das macht ja sogar Critical Role zum Teil schon.)

der vergleich mit Videospielen hinkt hier etwas. Wenn dann müsstest du von Spielen mit ähnlicher Tech dahinter (Unity oder so) nehmen. Das Genre (Fantasy) ist ja damit schonmal gesteckt.

Generell sehe ich das aber auch wie du... die "Neueinsteiger" nehmen erstmal das was "medial überall" ist (was wohl noch krasser wird wenn der D&D Film draußen ist). Wer das Hobby dann nur so locker betreibt wird weiterhin bei D&D bleiben... andere werden tiefer gehen wollen und suchen sich andere Systeme
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Jiba am 30.09.2022 | 08:57
Wer braucht das und wieso?

Na, wir haben ja schon festgestellt, dass es ein gutes Marketinginstrument für Rollenspielschaffende ist, um ihre Spiele zu promoten. Das meine ich.

der vergleich mit Videospielen hinkt hier etwas. Wenn dann müsstest du von Spielen mit ähnlicher Tech dahinter (Unity oder so) nehmen. Das Genre (Fantasy) ist ja damit schonmal gesteckt.
Okay, fair. Aber die wenigsten spielen ja ein Spiel, weil es mit Unity gemacht wurde.  ;)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Ma tetz am 30.09.2022 | 08:59
Dann gib doch mal "Rollenspiel" bei Google oder im Apple Play Store ein und berichte!

Aber um deine Frage zu beantworten: das Internet ist Mist und voller Abzocker mit mehr Geld und Motivation als die meisten Leute "Medienkompetent" sind. Das sind keine dunklen Mächte und niemand ist hirnamputiert, sondern "marketing" ist ein exploit der menschlichen software. ;)

siehe #330 :)

@Zanji:
Weil Leute die sich für ein Hobby interessieren, sich auch damit beschäftigen wollen. Klar machen das nicht alle Spieler. Aber einer pro Gruppe reicht ja. Rein annektotisch: Mein jüngeres ich hatte nach 3 Jahren DnD 3 keine Lust mehr auf diese Geschmacksrichtung und hat dezidiert nach Systemen mit anderen Spielmechanismen gesucht und auch gefunden. Das war während der D20-Schwemme. Ein reiner Settingwechsel war also nicht mein Antrieb.

Und DnD bzw. Dnd-artige hatten schon immer einen übergroßen Marktanteil (weltweit). In Deutschland hatte diese Rolle lange Zeit DSA. Und trotzdem gab es immer einen Markt für andere Systeme.

Ja ich sehe, dass WotC versucht die Lock-in-Effekte zu verstärken. Und Onlinespiel wird auch weiter zunehmen. Trotzdem sind Mensch soziale Wesen, die sich gerne Begegnen (zumindest die Meisten :)) Also werden Gesellschaftsspiele , zu denen Rollenspiele gehören, immer einen Platz haben.

Ein weiterer Punkt ist, dass die notwendigen Produktionsmittel zur Erstellung eines Rollenspiels relativ frei verfügbar sind. Es ist heute viel Einfacher selbst zu Publizieren, als noch vor 30-40 Jahren.
Deshalb gibt es ja gerade so eine Fülle an Mini-, Micro- und Nanopublikationen.

Und Seiten wie Drivethrough rpg sind nun auch kein besonders gut gehütetes Geheimnis, dass nur Eingweihte finden können.

Alles in Allem könnt Ihr das ja alles gerne dystopisch fatalistisch sehen. Aber ich habe dazu einfach eine andere Sicht  :)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Gruftengel am 30.09.2022 | 09:02
Dieser Thread dominiert alles.

Aber zum Theama.

Ja, D&D dominiert das Rollenspielgeschehen. Das ist aber nicht schlimm. Sich darüber aufregen können und tun eigentlich nur Nicht-D&D-Spieler, was wieder einmal menschlich ist, da jeder sein System für den heiligen Gral hält. Klingt provokativ, ist aber nunmal so. D&D bedient nun einmal das, was uns in Fantasyfilmen gezeigt wird. Eine typische D&D-Welt ist nun einmal Mittelerde nicht unähnlich (Eberron jetzt mal außenvor gelassen und vielleicht das düstere Ravenloft). Wenn ich jemand ohne Vorkenntnisse Rollenspiel beschreiben soll, sage ich immer, stell dir Mittelerde, bzw. Herr der Ringe vor. Da gibt es Halblinge, Zwerge, Elfen, Orks, Trolle - "Diebe", "Magier", "Waldläufer", "Kämpfer", ...und Zack, die Leute haben sofort eine Vorstellung.

Es ist also nur logisch, dass ein System, welches unsere Vorstellungen an eine Fantasywelt so widerspiegelt, eine gewisse Vormachtstellung hat. Es gibt noch unzählige andere Famtasyfilme mit eben diesen Völkern und Klassen, nur könnte man da auch sagen, Herr der Ringe dominiert alles.

Habt einfach Spass am Rollenspiel, welches Systen auch immer.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: takti der blonde? am 30.09.2022 | 09:04
siehe #330 :)

@Zanji:
Weil Leute die sich für ein Hobby interessieren, sich auch damit beschäftigen wollen. Klar machen das nicht alle Spieler. Aber einer pro Gruppe reicht ja. Rein annektotisch: Mein jüngeres ich hatte nach 3 Jahren DnD 3 keine Lust mehr auf diese Geschmacksrichtung und hat dezidiert nach Systemen mit anderen Spielmechanismen gesucht und auch gefunden. Das war während der D20-Schwemme. Ein reiner Settingwechsel war also nicht mein Antrieb.

Und DnD bzw. Dnd-artige hatten schon immer einen übergroßen Marktanteil (weltweit). In Deutschland hatte diese Rolle lange Zeit DSA. Und trotzdem gab es immer einen Markt für andere Systeme.

Ja ich sehe, dass WotC versucht die Lock-in-Effekte zu verstärken. Und Onlinespiel wird auch weiter zunehmen. Trotzdem sind Mensch soziale Wesen, die sich gerne Begegnen (zumindest die Meisten :)) Also werden Gesellschaftsspiele , zu denen Rollenspiele gehören, immer einen Platz haben.

Ein weiterer Punkt ist, dass die notwendigen Produktionsmittel zur Erstellung eines Rollenspiels relativ frei verfügbar sind. Es ist heute viel Einfacher selbst zu Publizieren, als noch vor 30-40 Jahren.
Deshalb gibt es ja gerade so eine Fülle an Mini-, Micro- und Nanopublikationen.

Und Seiten wie Drivethrough rpg sind nun auch kein besonders gut gehütetes Geheimnis, dass nur Eingweihte finden können.

Alles in Allem könnt Ihr das ja alles gerne dystopisch fatalistisch sehen. Aber ich habe dazu einfach eine andere Sicht  :)

Du unterstellst jemandem (mir? felixs?) eine dystopisch fatalistische Perspektive. Aber dass Unternehmen sehr viel Geld in "Marketing" stecken ist nun mal Fakt. Eine Analyse, die das nicht berücksichtigt, ist unterkomplex.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zanji123 am 30.09.2022 | 09:08
von dem Marketing Budget das Hasbro/WotC hat würden andere Verlage nur träumen

und ja das ist auch der Grund warum D&D grad so durch die Decke geht.... richtig gutes Marketing
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Ma tetz am 30.09.2022 | 09:15
Ich berücksichtige das sehr wohl (siehe Lock-in-Effekte) aber ich gestehe Ihnen nicht so eine große Macht zu, wie zum Beispiel Du Sie in meiner Wahrnehmung einschätzt.

Mehr als ein Agree-to-Disagree wird da kaum rauskommen, weil wir die "Machtfaktoren" einfach unterschiedlich gewichten.
Wer recht behält wird sich zeigen  :)



Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: takti der blonde? am 30.09.2022 | 09:26
Ich berücksichtige das sehr wohl (siehe Lock-in-Effekte) aber ich gestehe Ihnen nicht so eine große Macht zu, wie zum Beispiel Du Sie in meiner Wahrnehmung einschätzt.

Mehr als ein Agree-to-Disagree wird da kaum rauskommen, weil wir die "Machtfaktoren" einfach unterschiedlich gewichten.
Wer recht behält wird sich zeigen  :)

Ich habe auch nicht gesagt, du würdest es nicht berücksichtigen. ;)

Aber du hast Recht, die Zeit wird es zeigen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Ma tetz am 30.09.2022 | 09:32
Zitat
    Eine Analyse, die das nicht berücksichtigt, ist unterkomplex

Das las sich für mich schon genau, wie eine solche Unterstellung. Aber nichts für ungut. War dann doch nicht so gemeint, fein :)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: felixs am 30.09.2022 | 09:59
Na, wir haben ja schon festgestellt, dass es ein gutes Marketinginstrument für Rollenspielschaffende ist, um ihre Spiele zu promoten. Das meine ich.

Ich bin da skeptisch. Meine Vermutung ist, dass das nur funktioniert nachdem DnD bereits über Big Bang Theory bekannt wurde. Und natürlich gehört auch eine sozio-mediale Grundstimmung dazu, die eine bestimmte Interpretation von "Nerdigkeit" begünstigt.

Aber eigentlich ist das auch egal - der Punkt ist eher der, dass jenseits von DnD hauptsächlich Sachen in Nischen existieren, bei denen sich die massenhafte Vermarktung ohnehin ausschließt und in denen das auch nicht beabsichtigt ist. Es geht dann halt um das Wachstum in Nischen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Jiba am 30.09.2022 | 10:04
Ich bin da skeptisch. Meine Vermutung ist, dass das nur funktioniert nachdem DnD bereits über Big Bang Theory bekannt wurde. Und natürlich gehört auch eine sozio-mediale Grundstimmung dazu, die eine bestimmte Interpretation von "Nerdigkeit" begünstigt.

"Cyberpunk 2070" und "Der Eine Ring" ginge jetzt also? Vielleicht wohl auch "Vampire"?  :)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: aikar am 30.09.2022 | 10:07
Ich bin da skeptisch. Meine Vermutung ist, dass das nur funktioniert nachdem DnD bereits über Big Bang Theory bekannt wurde.
BBT hat sicher geholfen, rein zeitlich hatten Critical Roll und Stranger Things wohl den stärkeren Einfluss.
Big Bang Theorie lief schon sehr lange bevor D&D den großen Schub in der Öffentlichkeit hatte. Laut BBT-Wiki (https://bigbangtheory.fandom.com/wiki/Dungeons_and_Dragons) hält sich die Anzahl der Nennungen in der Serie auch in Grenzen.

Und natürlich gehört auch eine sozio-mediale Grundstimmung dazu, die eine bestimmte Interpretation von "Nerdigkeit" begünstigt.
Da stimme ich zu. Allein dadurch, dass Computerspiele und Superhelden (MCU) inzwischen Mainstream sind, hat sicher geholfen, "Nerdigkeit" etwas aus den Schatten zu ziehen.

"Cyberpunk 2070" und "Der Eine Ring" ginge jetzt also? Vielleicht wohl auch "Vampire"?  :)
Wir versuchen morgen mal (u.A.) bei einem lokalen kleinen GRT mit dem Lied von Eis und Feuer-Rollenspiel an "House of the Dragon" anzudocken. Mal schauen, ob es funktioniert.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: nobody@home am 30.09.2022 | 10:31
BBT hat sicher geholfen, rein zeitlich hatten Critical Roll und Stranger Things wohl den stärkeren Einfluss.
Big Bang Theorie lief schon sehr lange bevor D&D den großen Schub in der Öffentlichkeit hatte. Laut BBT-Wiki (https://bigbangtheory.fandom.com/wiki/Dungeons_and_Dragons) hält sich die Anzahl der Nennungen in der Serie auch in Grenzen.

Wenn man weit genug zurückschaut, hat sicher auch schon "E.T." geholfen. Wer in den Film gegangen ist, hat ja schon 1982 Kids etwas spielen gesehen, was zumindest D&D genannt wurde...
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zed am 30.09.2022 | 10:37
Hier nochmal der Google-Suchen-Überblick, der weltweit 2016 das Durchstartjahr für DnD ausweist, dem Jahr, in dem Stranger Things startete:

(https://www.tanelorn.net/index.php?action=dlattach;topic=123716.0;attach=33626)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: felixs am 30.09.2022 | 10:44
"Cyberpunk 2070" und "Der Eine Ring" ginge jetzt also? Vielleicht wohl auch "Vampire"?  :)

Geht das aus dem, was ich geschrieben habe hervor?
Wollte ich jedenfalls nicht sagen. Was ich meinte ist, dass nicht Rollenspiel allgemein oder Nerdigkeit allgemein einen Schub bekommen hat, sondern bestimmte Ausprägungen. Letzlich geht es, meinem Eindruch nach, um die Emulation von bestimmten Konsummustern und um die Simulation Rollenspiel als Teil eines Nerd-Lifestyles. Gewissermaßen Rollenspiel-Cosplay, wenn das Sinn ergibt.
Bourdieus "Habitus" hilft möglicherweise das zu verstehen. Kurz gesagt: Dinge die man tut, weil man Teil einer sozialen Gruppe sein möchte und an deren Lebensentwurf (tatsächlich oder imaginär) teilhaben möchte.

Zur konkreten Frage: Nein, ich glaube nicht dass diese Dinge funktionieren. Außer natürlich, im kanonischen Umfeld dieser Fanpeople-Komplexe etabliert jemand Rollenspiel als Teil des Habitus.

BBT hat sicher geholfen, rein zeitlich hatten Critical Roll und Stranger Things wohl den stärkeren Einfluss.
Big Bang Theorie lief schon sehr lange bevor D&D den großen Schub in der Öffentlichkeit hatte. Laut BBT-Wiki (https://bigbangtheory.fandom.com/wiki/Dungeons_and_Dragons) hält sich die Anzahl der Nennungen in der Serie auch in Grenzen.

Interessant - danke  :)
(Ich kenne nichts davon und habe die ganze Zeit nur von Eindrücken aus Sekundärquellen geschrieben. Hätte ich vielleicht kenntlich machen sollen.)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 30.09.2022 | 10:51
Bei Cyberpunk 2077 war man so schlau und hat die Rollenspielvorlage, nämlich Cyberpunk 2.0.2.0., als PDF hinzugefügt.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: sma am 30.09.2022 | 10:52
Der enworld-Morrius sagte gestern in einer Diskussion, dass D&D-Artikel der Frontseite 100 bis 1000 mal mehr angeklickt werden als Nicht-D&D-Artikel, also 2 bis 3 Größenordnungen mehr Traffic erzeugen. Krass.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Scorpio am 30.09.2022 | 11:29
Bei Cyberpunk 2077 war man so schlau und hat die Rollenspielvorlage, nämlich Cyberpunk 2.0.2.0., als PDF hinzugefügt.

Beim Drakensang-Videospiel lag auch das DSA4-Regelwerk bei. Und als die PC Games über Drakensang berichtet, gab es eine Aventurien-Karte. Und es spezielle Drakensang-Einsteigerprodukte für DSA4, die als erste Produkte für die Reihe farbig waren, um noch wertiger zu wirken.

Das waren die mit Abstand am schlechtesten verkauften Produkte für DSA4. Bestandsspieler haben es liegen lassen, Leute die vom Videospiel kamen gab es so gut wie nicht.

Andere Projekte in dieser Hinsicht liefen ähnlich. Aus Verlegerperspektive mit konkreter Erfahrung kann ich zumindest sagen, dass die Transferleistung vom Videospieler, der direkt mit Material ausgestattet wird, hin zum Rollenspieler extrem klein ist.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 30.09.2022 | 11:45
Das liegt vielleicht daran, dass ihr damals übertrieben habt, in dem ihr auch noch spezielle Einsteiger-Produkte auf den Markt geworfen habt. Die Spieler hatten doch schon das Grundregelwerk, wozu brauchen sie dann noch extra Einsteigermaterial?

Man müsste man bei RTG und CDPR nach fragen, wieviele Spieler über Cyberpunk 2077 zu Cyberpunk RED gekommen sind.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Nodens Sohn am 30.09.2022 | 12:37
von dem Marketing Budget das Hasbro/WotC hat würden andere Verlage nur träumen

und ja das ist auch der Grund warum D&D grad so durch die Decke geht.... richtig gutes Marketing

Ich finde auch, das Marketing macht derzeit seine Arbeit recht gut. Gestern habe ich eine Folge der neuesten Staffel von "Lower Decks" (Star Trek) gesehen, in der die Crew ein Rollenspiel gespielt hat. Und der Schriftzug und besonders das "&" erinnerte doch stark an D&D. Es ist zwar nicht der Name D&D gefallen, aber die Referenz war doch eindeutig.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Scorpio am 30.09.2022 | 12:43
Das liegt vielleicht daran, dass ihr damals übertrieben habt, in dem ihr auch noch spezielle Einsteiger-Produkte auf den Markt geworfen habt. Die Spieler hatten doch schon das Grundregelwerk, wozu brauchen sie dann noch extra Einsteigermaterial?


Genau, was sollten Einsteiger aus dem Videospielbereich auch mit Abenteuern, die Elemente aus dem Videospiel aufgreifen?  ::)

Deiner These, dass das Grundregelwerk etwas gebracht oder neue Spieler rekrutiert hätte, möchte ich halt mit Bezug auf konkrete Erfahrungen eines Produzenten widersprechen. Vielleicht hat Cyberpunk da andere Erfahrungen gemacht, aber die Spielerschaft von Cyberpunk spielt halt auch in ganz anderen Dimensionen als Drakensang damals. Selbst Promilzahlen an Spielenden des Videospiels, die dann auch mal ins Rollenspiel schauen, machen bei den Auflagen in unserer Branche einen Unterschied.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: felixs am 30.09.2022 | 12:49
Genau, was sollten Einsteiger aus dem Videospielbereich auch mit Abenteuern, die Elemente aus dem Videospiel aufgreifen?  ::)

Verstehe zwar nicht genau, was Du meinst.
Aber: Das Diablo-DnD war damals auch ein Flopp, meine ich.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: diogenes am 30.09.2022 | 13:01
Es war einfach nicht die Zeit, denke ich. Wenn heute ein neues DSA-Videospiel herauskäme und man dazu entsprechende TTRPG-Tie-Ins machen würde, würde das mutmaßlich viel besser funktionieren, weil die (Video-)Spielerschaft viel mehr Kontakt zum Thema Rollenspiel hat, das Theme medial ohnehin schon breiter da ist.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: tartex am 30.09.2022 | 13:04
Es war einfach nicht die Zeit, denke ich. Wenn heute ein neues DSA-Videospiel herauskäme und man dazu entsprechende TTRPG-Tie-Ins machen würde, würde das mutmaßlich viel besser funktionieren, weil die (Video-)Spielerschaft viel mehr Kontakt zum Thema Rollenspiel hat, das Theme medial ohnehin schon breiter da ist.

Klar, nichts bereitet einen besser auf 3W20-Proben und Spezialregeln Stufe 2 vor als ein Computerspiel.  ~;D
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: caranfang am 30.09.2022 | 13:05
Verstehe zwar nicht genau, was Du meinst.
Aber: Das Diablo-DnD war damals auch ein Flopp, meine ich.
Da hat man viele fehler gemacht. Erstens verwendet Diablo ganz andere Regeln und hat auch eine ganz andere Spielwelt. Und zweitens sind die Diable-D&D-Produkte nicht zusammen mit dem Computerspiel erschienen, sondern als eigenständige Produkte, und drittens passierte das ganze zum Zeitpunkt des Wechselsn von AD&D 2e zu D&D 3e. Und abschließend erschienen die Produkte für insgesamt drei Regelversionen (BECMI-D&D, AD&D 2e, D&D 3e).
Es war einfach nicht die Zeit, denke ich. Wenn heute ein neues DSA-Videospiel herauskäme und man dazu entsprechende TTRPG-Tie-Ins machen würde, würde das mutmaßlich viel besser funktionieren, weil die (Video-)Spielerschaft viel mehr Kontakt zum Thema Rollenspiel hat, das Theme medial ohnehin schon breiter da ist.
Das ist auch meine Meinung. Damals war dafür einfach die Zeit noch nicht wirklich reif dafür. Heute sieht es hingegen deutlich besser aus.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: diogenes am 30.09.2022 | 13:06
Klar, nichts bereitet einen besser auf 3W20-Proben und Spezialregeln Stufe 2 vor als ein Computerspiel.  ~;D

Deswegen entsprechende Tie-ins.  ;)

(Wobei ich aber tatsächlich nicht glaube, dass Regelkomplexität, Universalität vs. starkes Setting etc. pp. einen allzugroßen Einfluss darauf haben, ob sich Neueinsteiger für ein Spiel interessieren oder nicht. Bis zu einem gewissen Grad, versteht sich, aber DSA 5 in der Grundregelwerk-Basisvariante ist imo nicht grundsätzlich abschreckender als DnD5)
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Maarzan am 30.09.2022 | 13:18
Also allein der Wikipediaeintrag "Rollenspiel" (erster Treffer) enthält eine lange nach Genres sortierte Liste von Rollenspielen  ;)

edit:
Hab nicht genau hingeschaut es war folgender Eintrag:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Pen-%26-Paper-Rollenspielen

Genau (irgendwann unten auf der dritten Seite unten als Verweis bei mir) , und ich halte das für unzureichend um bei Leuten, die nicht schon vorher eine Ahnung haben was sie suchen bzw. dringend was neues suchen dann auch zum aktiven Ausprobieren zu animieren.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Ma tetz am 30.09.2022 | 13:35
Genau (irgendwann unten auf der dritten Seite unten als Verweis bei mir) , und ich halte das für unzureichend um bei Leuten, die nicht schon vorher eine Ahnung haben was sie suchen bzw. dringend was neues suchen dann auch zum aktiven Ausprobieren zu animieren.

Als Stichwortgeber und um zu erkennen, dass da eine große Welt auf einen wartet taugt das allemal.
Und gut vielleicht benötigt es noch ein zweites Suchwort wie fantasy, science, fiction oder Wikipedia, aber es ist nicht so, das man mehr als ein paar Minuten benötigt, um fündig zu werden.
Und wahrscheinlich nutze ich Wikipedia öfter, deshalb tauchen solche Treffer bei mir weiter oben auf. Aber die größte frei zugängliche Enzyklopädie zu nutzen ist auch keine Raketenwissenschaft.

Außerdem hebst Du den Anspruch gerade. In der Diskussion auf die ich mich bezog ging es darum, ob DnD-Spieler erkennen können, dass es da draußen noch viel mehr Rollenspiele gibt. Es ging nicht darum, ob jemand der Rollenspiel nicht kennt schnell an Infos kommt. Und mit den dort gefundenen Stichworten kann man allemal weitersuchen. So funktioniert eine Recherche nunmal.  :)

Ich setzte vorraus, dass jemand irgendwann anfängt zu suchen und der wird dann auch fündig. Und der begeistert im besten Fall seine Mitspielenden. So war das in meinem Umfeld immer. Ich hatte nie Anschluss an irgendeinen Rollenspielladen, Verein oder dergleichen. Ich musste immer alleine suchen. Und das ich da jetzt die totale Ausnahme sein soll kann ich mir schlicht nicht vorstellen.

Aber ist o.k. ich möchte hier nur meinen Standpunkt darstellen. Und nicht Deinen angreifen.
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Maarzan am 30.09.2022 | 13:42
Als Stichwortgeber und um zu erkennen, dass da eine große Welt auf einen wartet taugt das allemal.
Und gut vielleicht benötigt es noch ein zweites Suchwort wie fantasy, science, fiction oder Wikipedia, aber es ist nicht so, das man mehr als ein paar Minuten benötigt, um fündig zu werden.
Und wahrscheinlich nutze ich Wikipedia öfter, deshalb tauchen solche Treffer bei mir weiter oben auf. Aber die größte frei zugängliche Enzyklopädie zu nutzen ist auch keine Raketenwissenschaft.

Außerdem hebst den Anspruch gerade. In der Diskussion auf die ich mich bezog ging es darum, ob DnD-Spieler erkennen können, dass es da draußen noch viel mehr Rollenspiele gibt. Es ging nicht darum, ob jemand der Rollenspiel nicht kennt schnell an Infos kommt. Und mit den dort gefundenen Stichworten kann man allemal weitersuchen. So funktioniert eine Recherche nunmal.  :)

Ich setzte vorraus, dass jemand irgendwann anfängt zu suchen und der wird dann auch fündig. Und der begeistert im besten Fall seine Mitspielenden. So war das in meinem Umfeld immer. Ich hatte nie Anschluss an irgendeinen Rollenspielladen, Verein oder dergleichen. Ich musste immer alleine suchen. Und das ich da jetzt die totale Ausnahme sein soll kann ich mir schlicht nicht vorstellen.

Aber ist o.k. ich möchte hier nur meinen Standpunkt darstellen. Und nicht Deinen angreifen.

OK, ich bin von der Frage ausgegangen, warum sollte einer beim Spielen "diversifizieren"?
Darum Wissen ist dann natürlich der erste Schritt.
Und dann reicht "Habe ich irgendwo mal abstrakt mitbekommen" nicht aus.

Wobei ich auch schon für das dann ja doch schon eher gezielte Durchklicken auf die Liste als einen entsprechenden Startwissensstand wie Startreiz erfordernd ansehen würde.
Wer bis dato D&D für quasi synonym mit Rollenspiel hält, wird eher nicht auf die Suche nach weiterem gehen, doppelt, wenn er eh dasselbe erwarten dürfte.

 
Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Ma tetz am 30.09.2022 | 13:57
Neugier

Wie schon oben geschrieben, ist auch Rollenspiel nur theoretisch unendlich spielbar.
Ich bin immer nach ein paar Jahren systemsatt gewesen und habe mir ein Neues System gesucht.
So ticken natürlich nicht alle, wahrscheinlich sogar die wenigsten. Aber imho gibt es eine Ausreichend große kritische Masse die dann als Multiplikatoren wirken.
Und für mich gibt es keinen Anhaltspunkt dafür, dass sich das ändert. Dafür ist der Zugriff zu leicht.

Titel: Re: DnD dominiert alles
Beitrag von: Zanji123 am 2.10.2022 | 17:44
Beim Drakensang-Videospiel lag auch das DSA4-Regelwerk bei. Und als die PC Games über Drakensang berichtet, gab es eine Aventurien-Karte. Und es spezielle Drakensang-Einsteigerprodukte für DSA4, die als erste Produkte für die Reihe farbig waren, um noch wertiger zu wirken.

Das waren die mit Abstand am schlechtesten verkauften Produkte für DSA4. Bestandsspieler haben es liegen lassen, Leute die vom Videospiel kamen gab es so gut wie nicht.

Andere Projekte in dieser Hinsicht liefen ähnlich. Aus Verlegerperspektive mit konkreter Erfahrung kann ich zumindest sagen, dass die Transferleistung vom Videospieler, der direkt mit Material ausgestattet wird, hin zum Rollenspieler extrem klein ist.

naja es ist womöglich das Problem, dass das DSA 4 Regelwerk einfach ein heavy hitter war und man anstatt das vollständige Regelwerk eher ein "schnellstarter" oder "abgespecktes" Regelwerk genommen hätte und dann das mit Einsteigerprodukten weitergeführt hätte. ... sowas wie ne Einsteigerbox halt.

Wenn ich als PC Rollenspieler Drakensang mag und mir dann die PDF angucke denke ich mir wohl auch erstmal "oookay es ist bedeutend einfacher am PC"


zu D&D Diablo:
- zuerst brachten die eins auf AD&D 2 basierendes System raus das irgendwie das erste Diablo als Dungeon enthielt also ... geh da in die Kirche und kill alles
- dann brachte man ein zusatzheft raus um das dann D&D 3 Regeln hatte
- Problem: das Charaktere in Diablo Mana hatten... ignorierte man und nahm die Regeln halt 1:1 aus dem PHB ... was halt zu Diablo nicht passt

Was auch n bisschen das Problem des Diablo 2 Brettspiels war.