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Pen & Paper - Spielsysteme => DSA - Das schwarze Auge => Thema gestartet von: Darkling am 14.12.2022 | 23:00

Titel: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Darkling am 14.12.2022 | 23:00
Wie kommen Phileasson und G7 eigentlich da immer rein? [In einen Thread über die besten (Kauf-)Kampagnen im Rollenspiel. - Amn. von mir] Die sind ja nun mal objektiv nicht gut. Ist die DSA-Prägung so stark?
Warum G7 dort landet? Nur die Hauptlinie ist das epischste was es gibt. Und wenn du die Nebenlinien mitnimmst, dann hast du Jahre (eher ein Jahrzehnt) einer sich aufbauende Eskalation und spannenden Nebenplots in einer konsistenten Welt mit interessanten NSCs. Benutzt noch den Aventurischen Boten hast du eine rundum Versorgung mit Material.

Sagt dir das Railroading nicht zu, ist dies mit wenig Aufwand zu beheben.

Es gibt nichts auf dem Markt, das so viel Material und einen so dichten Plot liefert, der am Ende die Spielwelt umkrempelt.

Der Beißreflex aus ist keine Sandbox, kein Playerempowerment etc. verkennt, dass G7 das liefert, weswegen viele RPGs zocken: du bist der Held in einer epischen Kampagne, die eine lange Heldenreise beinhaltet, beladen mit einer Bürde und die ganze Welt umkrempelt.
Eigentlich bist du nur der protagonistische Zuschauer der Ereignisse. Aber kann man auch mögen.

Also, ist die G7 das Rollenspielequivalent zu "Jäger des verlorenen Schatzes":
An sich begeistert es die breite Masse, aber es hält sich doch der Glaube, dass Indy die SCs im Kern überflüssig sind?

Hat die G7 ihren Ruf - den Guten wie den Schlechten - zu Recht oder Unrecht? Kann nur eins von Beidem stimmen oder vielleicht doch Beides?
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Oasenseppel am 14.12.2022 | 23:12
Der schlechte Ruf ist sachlich begründbar, der positive nostalgieverklärt. Man hatte ja nichts anderes, damals... ^^
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Jens am 14.12.2022 | 23:30
Nostalgie trifft es nicht unbedingt. Das Ding gespielt zu haben ist schon ein gewisses Achievement. Also komplett durch, das ist eine Sache, die begleitet einen wirklich eine gefühlte Ewigkeit. Und wenn man es mit einer Gruppe tatsächlich schafft, dann war die Gruppe großartig und die Kampagne das, was einen lange Jahre verbunden hat.

Jetzt kann man natürlich unken, dass das nicht wegen, sondern trotz der Kampagne so ist aber das Material ist so schlecht nicht. Als Ideensteinbruch super geeignet und ich kenne sogar zwei Gruppen die spielen das so wie es geschrieben steht und feiern das total.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Kurna am 15.12.2022 | 00:05
Ich habe die Kampagne nur gelesen, nicht geleitet, da ich ca. 2000 von DSA weggegangen bin, bevor es dazu gekommen wäre.

Was mir beim Lesen so gut gefiel, war der Eindruck, dass man dafür echte aventurische Charaktere braucht, die wirklich hochgespielt wurden. Einfach nur mächtig sein würde nicht reichen, man bräuchte auch die ganzen erspielten Connections und Hintergrundinfos, um dabei brillieren zu können. (Was mit der Grund war, warum ich sie nie geleitet habe, weil meine Runden da erst etwa vier oder fünf Jahre liefen, also nicht lang genug für solch eine Gruppe.)
Klar hatte ich damals auch gesehen, dass es da drin Probleme gab (Railroadingengpässe etc.), aber solche technischen Probleme bekomme ich im Zweifelsfall dann leichter geradegebogen als mir eine vergleichbar starke Geschichte auszudenken.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Achamanian am 15.12.2022 | 00:49
Ich habe die G7 zweimal gespielt, einmal nur als Spieler, dann die meiste Zeit als Spieler/Spielleiter. Beim ersten Mal haben wir sie (auch noch in der ersten Auflage) recht straight Abenteuer für Abenteuer gespielt, bei der zweiten Runde ist sie im Prinzip zur Rahmenhandlung geworden, in die wir alle anderen Abenteuer, die wir auch noch spielen wollten, eingebaut haben.

Ich finde sie echt gut.

Ja, viele der Abenteuer sind für sich klassische DSA-Märchenonkelei – hier ist euer Prophezeiungs-Hook, jetzt geht los, murkst ein bisschen im Umfeld des Geschehens herum und nehmt dann, was das Schicksal für euch bereithält. Kann man blöd finden, SOLLTE man sogar blöd finden.

Jetzt das große Aber:
Hintergrund und Storybogen sind der Hammer. Ja, Prophezeiungen sind eine billige Nummer, um Bedeutungsschwere zu erzeugen aber da ist noch so viel mehr an historischer Tiefe, an Verästelungen, in die man (auch unter Einsatz anderer Abenteuer reingehen kann), und der Konflikt Borbarad/Rohal hat auch eine echte philosophische Fundierung, also nicht nur: Einer ist böse, sondern es geht schon auch ein bisschen um das jeweilige Menschen- (Ähm, MenschenZwergeElfenOrksAchazEtc-)Bild dieser beiden. Ich kenne keinen anderen Rollenspieltext, der eine so dichte und konsistente Verknüpfung von Geschichte, Kosmologie, In-Game-Philosophie, Sightseeing und Meeting Famous People liefert.

Ja, es ist ein Text, um den spielbar zu machen, muss man noch Gestaltungsarbeit reinstecken und darf nicht zu viel Respekt vor dem Material haben. Aber das Material gibt es her, da nicht nur auf Schienen durchzufahren. Es gibt gerade am Anfang ein paar Flaschenhälse, die genommen werden müssen, aber gerade später, wenn es beispielsweise um Missionen geht wie die Trolle zu mobilisieren, darf auch vieles anders laufen, ohne, dass irgendwas an der Kampagne dadurch in die Brüche geht.

Zu den Abenteuern der Reihe, die ich geleitet habe: Unsterbliche Gier kommt sogar tendenziell als Sandbox (bzw. Snowbox) daher, da können die Charaktere ja nach Lust und Laune als Vampirjäger:innen durch Weiden gondeln, nur am Ende muss das davon weitgehend unabhängige Finale halt genau so laufen, damit die Kampagne nicht geschrottet ist. Wieder mal: Kann man doof finden, aber eigentlich hat das Abenteuer echt Spaß gemacht, wenn man akzeptiert, dass das Ende halt eine Cut-Scene ist.

Dann habe ich noch Goldene Blüten auf Blauem Grund geleitet, und ja: Lena Falkenhagen ist doch eher Romanautorin (und zwar eine sehr gute!), das merkt man dem Text an. Aber ich habe den mit verhältnismäßig geringem Aufwand massiv gehackt, und siehe da, es ist zu einem schön apokalyptischen Kriegsabenteuer geworden, in dem die Charaktere sich ziemlich frei bewegt haben. Das Material ist da, wenn man das einfach hernimmt und was draus macht, anstatt sich künstlich über den DSA-Abenteuerstil aufregt, den man doch längst kennt, dann bekommt man echt was geboten.

Das größte Problem der Neuauflage unter der 4E ist wahrscheinlich, dass es einfach so unglaubliche Mengen von Text sind. Die Anhänge sind gut und machen die Sache halbwegs übersichtlich, aber trotzdem – heutzutage würde ich das nicht mehr durchlesen, und damals habe ich es auch nie ganz durchgelesen … Das ist halt der Preis des Komplettismus. Aber trotzdem ist das, was die damalige Redaktion da abgeliefert hat, einfach ein erschlagendes Meisterwerk, dass, wenn man die Arbeit reinsteckt, sicher zu den besten epischen Kampagnenframeworks gehört, die je entwickelt wurden. Da können Dragonlance und irgendwelche Pathfinder-Abenteuerpfade gleich zurück ins Planschbecken hüpfen.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: aikar am 15.12.2022 | 08:20
Ich habe die Kampagne geleitet. Die komplette Hauptlinie+Nebenabenteuern+freies Spiel über insgesamt etwa 4 Jahre, mit 2 Jahren "Aufbauabenteuer" davor, um wie Kurna sagt, die Gruppe in Aventurien zu verankern.
Natürlich lässt sich nach vielen Jahren nur schwer sagen, was wirklich gut war und was nostalgisch verklärt.

Aber ich denke was Tele und Rumpel schreiben trifft es sehr gut.
Es ist eine unglaublich epische Kampagne, die viele der heutigen Setzungen von Aventurien begründet hat, bis heute wahrscheinlich der Höhepunkt des Metaplots und fühlt sich in ihrem Detailgrad unglaublich lebendig an. Es gibt sowohl Railroadige (das damals und bis heute keine:r meiner Spieler:innen negativ angemerkt hätte) als auch sehr freie, schon sandboxartige Abenteuer/Szenen + die Option, abseits der Hauptlinie so viel und offen zu ergänzen wie man möchte. Meine Gruppe hat "nebenher" diplomatische Missionen durch verschiedene Länder durchgeführt, alte Elfenartefakte gesucht,... um ihren Kampf um das Schicksal der Welt zu unterstützen.

An sich begeistert es die breite Masse, aber es hält sich doch der Glaube, dass Indy die SCs im Kern überflüssig sind?
Dem will ich vehement widersprechen. Die Gezeichneten sind ganz klar im Zentrum der Geschichte. Sie sind die Mover & Shaker und das fühlt sich auch so an. Klar gibt es auch mächtige und bedeutende NSC auf beiden Seiten. Alles andere wäre bei einer Kamapagne, die eine einen ganzen Kontinent umspannt aber auch lächerlich und unlogisch. Die Gezeichneten sind mächtig, können aber auch nicht überall sein. Und ja, es gibt Ereignisse (aber deutlich weniger als oft getan wird), bei denen die SC zu diesem Zeitpunkt nichts machen können (außer die Schäden zu minimieren), weil sie den Mächten, mit den sie es zu tun haben, zu diesem Zeitpunkt (noch) nicht gewachsen sind. Aber nur so fühlen sich diese Mächte auch mächtig an. Und der schlussendliche Sieg umso süßer.

Der schlechte Ruf ist sachlich begründbar, der positive nostalgieverklärt. Man hatte ja nichts anderes, damals... ^^
Das ist Unsinn. Wir hatten schon Jahre davor Rollenspiele gespielt, und viele Kampagnen, gekaufte wie eigene, sowohl davor wie danach. Und es ist schon auffällig, das gerade Szenen und Abenteuer aus den 7G auch heute immer wieder noch Gesprächsthema bei uns werden. Ja, die Kampagne ist nostalgisch verklärt. Aber nicht "einfach so", sondern weil sie eben einprägsame Erinnerungen geschaffen hat. Und in ihrer Größenordnung gibt es auch nicht nur "damals" sondern auch heute wenig vergleichbares.

Schlussendlich ist es natürlich wie immer eine Sache der Gruppe, der SL und der persönlichen Vorlieben. Überzeugte Anhänger von absolut freiem Original-Traveller-Spiel werden an der Kampagne verzweifeln. Das ist sie nicht und will sie nicht sein. Sie ist aber auch keine endlose Folge von Schienen, wie oft getan wird. Sie ist eine Story-Kampagne vom Epik-Grad eines Herrn der Ringe mit einigen wichtigen Eckpunkten um die sich freies Spiel gestalten lässt. Die "gescripteten" Eckpunkte wiederum sind extrem episch und dramatisch und vielen Spieler:innen macht gerade das auch Spaß und bleibt in Erinnerung.
Meine Gruppe hat z.B. mit großer Begeisterung daran gearbeitet, die verschiedenen Prophezeiungen zu entschlüsseln. Was ist schon passiert, was könnte noch passieren, wie können wir uns darauf vorbereiten? So was ist nur mit gewissen Fixpunkten überhaupt machbar.
Das ist sicher nicht für jede:n so, aber die "schlechten" Seiten sind genauso subjektiv wie die guten. Es ist nur eine oftmals beliebte Tendenz, die eigenen Vorlieben als objektiver hinzustellen.

Was sie auf jeden Fall ist: Viel Arbeit für die SL. Nicht weil sie schlecht aufbereitet wäre, sondern weil sie extrem umfangreich und detailliert ist. Und das muss einem auch von Anfang an klar sein.

P.S.: Wir haben ganz bewusst parallel noch eine zweite Gruppe mit "bodenständigen" Charakteren der selben Spieler:innen gestartet. Dadurch konnten wir die abgehoben-epischen Sachen mit den mächtigen Gezeichneten machen und die harte Realität dieses Krieges (Aventurien erlebt während der 7G im Grunde sein Äquivalent zum ersten Weltkrieg mit ersten Anzeichen moderner Kriegsführung und Dämonen und Magie anstatt Giftgas und Artillerie) aus einer anderen Perspektive erleben, was sehr viel zur Stimmung beigetragen hat.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Crimson King am 15.12.2022 | 08:53
Ich selbst habe 0 eigene Berührungspunkte mit der G7, kenne aber einige Spieler außerhalb des Tanelorn, die die Kampagne gespielt haben und vom Spielerlebnis auch Jahre später noch schwärmen. Allerdings wurde die wohl auch nirgends by the book einfach durchgerailroadet. Wenn aber viele Spieler von dieser Kampagne emotional bewegt wurden und sich Jahre später noch stark positiv daran erinnern, kann sie objektiv garnicht so scheiße sein. Das hängt dann aber daran welche objektiven Kriterien man anwenden möchte.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Marduk am 15.12.2022 | 09:02
Ich würde ja gerne einmal die sachlichen und objektiven Gründe erfahren, warum diese Kampagne schlecht ist…
Meiner Meinung nach, werden diese Begriffe sehr gerne benutzt um einer subjektiven Meinung mehr Gewicht zu verleihen.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Tele am 15.12.2022 | 09:03
Ich habe vorher den Khom-Krieg und die Orkinvasion mit der Gruppe gespielt und so begann es sich, dass die Helden wenige Tage vor Beginn des Kriegszuges gegen Borbarad ins Feldherrenzelt kamen. Die jungen Adeligen blicken den abgerissenen, inzwischen alten und z.T. verstümmelten Helden mit Ablehnung entgegen.

Leomer vom Berg, einer der größten Befehlshaber des Mittelreiches kommt lachend auf sie zu und gibt ihnen einen Flasche Arrak. "Das schulde ich euch seit 10 Jahren für die Karawane. Wo sind Svetlana und Roderick?" - "Svetlana fiel vor Kurkum und Roderick wurde von einem Vampir in Weiden zerrissen." Da mischt sich der Herzog von Weiden ein: "Svetlana war eine tolle Frau, sie konnte so schön singen." - "Stimmt es, dass Helme die Seite gewechselt hat?" Leomer nickt traurig. Da betritt der Regent das Zelt und begrüßt nur die Helden mit einem Kopfnicken, was unter den jungen Adeligen für Gemurmel sorgt.

Im weiteren Verlauf machen die Helden einen verwegenen Vorschlag, was einen jungen Adeligen dazu verleitet, zu sagen, sie seien für solche Ansinnen von zu niedrigem Geblüt. Woraufhin Leomer, der Reichserzmarschall verkündet, dass er mit den Helden in der Khom gefochten hätte und ihrem Urteil vertraut. Das Schwert der Schwerter erklärt, dass die Fähigkeiten der Helden die der meisten in diesem Zelt übertreffen. Und der Herzog von Weiden scheint den Adeligen verprügeln zu wollen. Zuletzt erklärt der Regent, dass die Helden ihm auf den Silkwiesen das Leben gerettet haben, als der Adelige noch mit der Trommel um den Baum gerannt ist.

Genaues sowas ist der Punkt. Die Helden wachsen und entwickeln sich in einer riesigen Welt parallel zu den NSC. Die Helden sind am Ende wer. Sie haben Bedeutung. Und das ist so gewollt. Das ist wie Aragon in Bruchtal...die Helden kennen jeden und ihr Wort zählt. Und ich muss als SL das nicht herbei "künsteln" oder groß planen/ausarbeiten. Es ergibt sich. Das lieben die Spieler. Konsistente Erzählung mit wiederkehrenden Charakteren. Der Herzog von Weiden war eine Woche später tot und die Helden trinken den Arrak an seinem Grab mit Leomer....wer das nicht cool findet, der sucht echt was anderes im RPG als ich.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: aikar am 15.12.2022 | 09:33
Sehr schön geschrieben Tele.

Was man auch (wieder) mal erwähnen sollte: Die 7G gab es ja in zwei Versionen.

Die DSA3-Version, bei der die Teile der Hauptreihe episodenhaft erschienen und durch ein paar (z.T. sehr mäßige) Nebenabenteuer und die Aventurischen Boten ergänzt wurden.
Und die überarbeitete DSA4-Version, die deutlich erweitert (knapp doppelter Umfang), strukturiert/verbunden und mit neuen Szenarien und unzähligen zusätzlichen Details in und um die Abenteuer ergänzt wurde.

Ich habe die DSA4-Version geleitet und beziehe mich immer auf diese (die DSA3-Version habe ich zwar in der Sammlung und überflogen, aber nie geleitet).

Viel von den unterschiedlichen Meinungen zu der Kampagne kann (zusätzlich zu Geschmacksfragen zu Storykampagnen allgemein und dem persönlichen Erleben der Gruppe/SL) auch daraus resultieren, dass nicht jede:r die selbe Version bespielt hat, was aber oft nicht gesondert erwähnt wird.

Ein guter Vergleich sind hier wahrscheinlich die Kino- und Snyder Cut-Fassungen der Justice League. Wer allgemein nichts mit Superheldenfilmen oder DC anfangen kann, wird mit beiden keine Freude haben. Aber auch wenn sich Fans des Genres darüber unterhalten und die einen haben nur die Kinofassung und die anderen nur den Snyder Cut gesehen, werden sie ein sehr unterschiedliches Bild haben, obwohl die grundlegende Story die gleiche ist.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: dicemice am 15.12.2022 | 10:23
Schön eure Erfahrungen zu lesen  :d
Ich hatte nur einmal die Chance die G7 zu spielen, angefangen mit den Spielstein-Abenteuern und da habe ich dann sehr schnell aufgehört. War einfach zu railroadig für mich und dann passte es mit dem SL und der Gruppe nicht so wirklich, also viele Faktoren die zusammengekommen sind und dann das Angebot doch bei Runequest mitzuspielen und das hat dann mein mir auferlegtes Durchaltevermögen gekillt. Zudem habe ich ein mal zwischendurch reinschnuppern dürfen in die Kampagne, war auch nett, aber ohne die Zusammenhänge ist das dann auch schwer. Mein Bestreben die überhaupt zu spielen war auch eher 'die Kampagne kennt jeder Rollenspieler/jede Rollenspielerin im deutschsprachigen Raum und man ist eine Außenseiterin unter Außenseitern, wenn man die nie gespielt hat' also jetzt auch keine wirklich solide Motivation für so eine Kampagne.
Ich glaube daher auch die Kampagne lebt einfach sehr davon, dass sie so groß und dadurch zeitintensiv ist, dadurch entsteht eben eine enge Bindung an die Mitspielenden, die Charaktere und die Geschichte selbst. Zu Inhalten kann ich eben wenig bis nichts sagen, außer, dass es episch wird definitiv, aber das bekomme ich eben auch mit Systemen wie Runequest hin, also für mich ist das Projekt eigentlich adacta gelegt, mal sehen was ihr noch so berichtet.  :)
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Faras Damion am 15.12.2022 | 10:59
Ich mochte die G7 sehr und in meiner Filterblase gibt es auch viele begeisterte Spielerinnen. :)

Es ist erstaunlich, wie häufig mir schon erzählt wurde, dass meine Freude falsch sei und man mit solch einer schrecklichen Kampagne keine Spass haben darf. ^-^

Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Megavolt am 15.12.2022 | 11:44
Das Einzigartige an der G7 sind vor allem die Verzahnung in der Spielwelt, die lange Dauer, die Dimensionen und die Wellen, die sie schlägt. Wie mega, mega cool das ist, z.B. am Ende von Straßenballade einen kleinen (sinnlosen) Spoiler hingelegt zu bekommen, wo man ihn nie erwarten würde.

Weiterhin ist die Borbaradkampagne zu einer Zeit entstanden, als die beteiligten Leute über lange Jahre ausgesiebte Rollenspielgenies mit einem unglaublichen Commitment waren. Sie war ein Banner, ein Magnet, um das sich unglaublich viel Qualität geschart hat. In der Gesamtsumme, inklusive dem ganzen Kranzmaterial und vielen weiteren großartigen oder glücklichen Umständen, ist sie ein absolutes Magnum Opus, das so vielleicht gar nicht mehr reproduzierbar ist.

Spielen wollen würde ich die Kampagne nicht.  ~;D Zu lang, zu geskriptet, zu verdüddelt. Halt irgendwo auch einfach ein Kind ihrer Zeit. Ich freue mich aber sehr, dass sie ihre Fans gefunden hat und immer noch findet.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Zanji123 am 15.12.2022 | 12:15
was ich immer witzig finde: man redet bei DSA immer von Railroad... was aber (sind wir ehrlich) ALLE Abenteuer sind. Auch die viel geliebte Enemy Within Kampagne. Die versteckt das nur besser (auch Death on the Reik)

Ich habe die G7 nur teilweise gespielt und da war ich 20 also ... sehr dunkle Erinnerung. Problem ist halt bei solchen Kampagnen: Der Ausgang ist klar, gewisse NPCs MÜSSEN überleben by the book

Etwas das ich z.b. auch bei der Jahr des Feuers Kampagne (gelesen nie geleitet) bemerkt habe. Den coolen Shit machen teilweise die NPCs...dann hat du ne komplette Szene in der du quasi als SL vorliest da sich mehrere Grafen zusammenhocken und beraten in der NIX passiert ....
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: aikar am 15.12.2022 | 12:52
Das Einzigartige an der G7 sind vor allem die Verzahnung in der Spielwelt, die lange Dauer, die Dimensionen und die Wellen, die sie schlägt. Wie mega, mega cool das ist, z.B. am Ende von Straßenballade einen kleinen (sinnlosen) Spoiler hingelegt zu bekommen, wo man ihn nie erwarten würde.

Weiterhin ist die Borbaradkampagne zu einer Zeit entstanden, als die beteiligten Leute über lange Jahre ausgesiebte Rollenspielgenies mit einem unglaublichen Commitment waren. Sie war ein Banner, ein Magnet, um das sich unglaublich viel Qualität geschart hat. In der Gesamtsumme, inklusive dem ganzen Kranzmaterial und vielen weiteren großartigen oder glücklichen Umständen, ist sie ein absolutes Magnum Opus, das so vielleicht gar nicht mehr reproduzierbar ist.

Spielen wollen würde ich die Kampagne nicht.  ~;D Zu lang, zu geskriptet, zu verdüddelt. Halt irgendwo auch einfach ein Kind ihrer Zeit. Ich freue mich aber sehr, dass sie ihre Fans gefunden hat und immer noch findet.
Schön gesagt  :d

Ob sie reproduzierbar ist? Wahrscheinlich sehr schwierig. Ich würde sagen die 7G waren nicht (nur) ein Kind ihrer Zeit, sondern vor allem ein Kind sehr besonderer Umstände.

Es braucht wohl zumindest ein Setting mit Metaplot und hoher Beschreibungsdichte und Verbreitung, einer aktiven vernetzten Community und einen Verlag/System mit hohem Produktausstoß. Da bleiben schon nicht mehr viel.
Auf die Schnelle würden mir (wieder) DSA, Shadowrun, Pathfinder/Golarion, Splittermond, die World of Darkness und evtl. Midgard und die Vergessenen Reiche einfallen.

Dazu braucht es die Bereitschaft, das Setting oder zumindest spürbare Teile davon gravierend zu verändern. Etwas, woran es den meisten mit ihren Rollenspielen erfolgreichen Verlagen mangelt (was ich bis zu einem gewissen Grad auch verstehe, weil das Risiko einen großen Teil seiner Community zu vergraulen nicht von der Hand zu weisen ist). Nur mit diesen langfristigen Veränderungen bleibt so eine Kampagne wirklich lange im Gedächtnis, weil man auch immer wieder mit ihren Folgen konfrontiert wird.
Zuletzt waren da wohl das Jahr des Feuers (und evtl. die Wildermark-Kampagne) bei DSA und Systemausfall bei Shadowrun zu nennen (Und natürlich die verschiedenen Weltenden bei der WoD, die aber schon nochmal ein Sonderfall sind), die aber einfach nicht den Umfang der 7G hatten.
Die letzten Großkampagnen waren immer ein Sturm ohne Konsequenzen, seien es die Drachenchronik oder die Theaterritter-Kampagne bei DSA oder die Fragmentierten-Bedrohung bei Shadowrun. Episch ja, aber letztendlich für den Großteil der Welt folgenlos.
Der entsprechende Versuch eines großen Umbruchs in den Vergessenen Reichen (Time of Troubles beim Übergang von D&D3 auf D&D4) kam ja nicht gut an und wurde auch kaum mit Abenteuern unterfüttert (und großteils rückgängig gemacht).
Bei D&D5 hat Wizards sich ja allgemein entschieden, selbst die heftigsten Ergebnisse ihrer D&D5-Kampagnen nicht als kanonisch anzusehen. Jede Kampagne startet dort wieder bei 0.
Bei Cthulhu (z.B. Masken den Nyarlathotep) ist die Konsequenzlosigkeit ja schon fix eingebaut, weil die Konsequenz gerade bei den großen Kampagnen üblicherweise das Ende von Allem wäre.
Die großen Kampagnen für Coriolis und Symbaroum würden den Anforderungen an Epik und Umbruch entsprechen, aber die Community ist wohl nicht groß und gut vernetzt genug. Und gerade bei Coriolis bleibt abzuwarten, wie sich das Setting weiter entwickelt und mit Material unterstützt wird.

Die beste aktuelle Chance für eine neue 7G hätte wohl jetzt beim Übergang zu Midgard 6 bestanden. Aber ich hätte zumindest nichts in die Richtung gehört. Und es würde auch dem Ansatz von Pegasus zuwiderlaufen, notwendige Recherchen im vorhandenen Midgard-Material zu reduzieren. Für eine Übergangs-Kampagne wäre das wohl notwendig.
Bei Golarion gab es wohl ein paar Änderungen beim Übergang zu Pathfinder 2, aber da bin ich nicht tief genug drin, vielleicht kann da ja jemand anderes was dazu sagen.

Mein heißester mittel- bis langfristiger Kandidat für eine neue 7G wäre tatsächlich Splittermond, weil es die meisten der notwendigen Punkte erfüllt. Es bräuchte nur die Bereitschaft, das Risiko eines langfristig weltverändernden Handlungsbogens einzugehen. Angesichts der Probleme von Uhrwerk in den letzten Jahren ist es aber sehr fraglich, ob sie dieses Risiko eingehen wollen.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: takti der blonde? am 15.12.2022 | 13:06
Eine Frage an die Spielleitungen bei der G7: Wie ergebniss-offen ist die Kampagne angelegt? Kann mein Abenteurer an Stelle von Haffax über Maraskan herrschen?
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: aikar am 15.12.2022 | 13:17
Eine Frage an die Spielleitungen bei der G7: Wie ergebniss-offen ist die Kampagne angelegt? Kann mein Abenteurer an Stelle von Haffax über Maraskan herrschen?
Die Etablierung der Heptarchen (z.B. eben Haffax auf Maraskan) sind ja eigentlich schon Teil der "Nachwehen" und nicht der eigentlichen 7G-Kampagne. Die endet mit dem Fall Borbarads. Der neue Status Quo wurde dann in "Borbarads Erben" beschrieben, zur Übergangsphase gab es meines Wissens keine Abenteuer.
Wie ergebnisoffen man es haben will, hängt davon ab, wie sehr man danach im "offiziellen" Aventurien weitermachen will. Ich würde sagen, Borbarads finale Niederlage ist wahrscheinlich der wichtigste Fixpunkt, weil ohne das die Welt eine wirklich gänzlich andere wäre. Ansonsten könnte man natürlich diese Übergangsphase ergebnisoffen spielen, der Stand entspricht dann halt nicht mehr dem offiziellen, aber das ist bei ergebnisoffen ja eh logisch.

Und die Abenteuer in der Kampagne gehen halt auch davon aus, dass die Gezeichneten auf Seite der Guten streiten. Wenn du SC haben willst, die im Schatten Borbarads zu Macht gelangen wollen, ist das ganze wohl nur mehr als Steinbruch und Richtlinie zu gebrauchen. Dann wäre es eine Rahmenhandlung ähnlich Systemausfall oder Emergenz bei Shadowrun.
Ich persönlich würde auch nach dem Finale nicht mehr mit den Gezeichneten-SC weiterspielen wollen. Die haben einfach den Gipfel erreicht. Unsere sind z.T. gestorben, zum Teil ins Exil gegangen, "bis die Welt sie wieder braucht", aber auf jeden Fall nicht mehr als SC weitergeführt worden.
Das kann man aber natürlich anders sehen.

Wir haben aber wie geschrieben noch Zweitcharaktere während der Kampagne aufgebaut und mit denen dann auch weitergespielt (uns dann allerdings Richtung Myranor orientiert).

Aber wie schon geschrieben wurde: Die Stärke der 7G ist dramatisch und episch erlebte Geschichte. Das sollte man halt mögen. Wenn man die Geschichte auf Teufel komm raus massiv verändern will, gibt es wahrscheinlich deutlich bessere Kampagnen für diesen Spielstil. Für DSA/Aventurien würde ich da z.B. die Wildermark-Kampagne (Von eigenen Gnaden, Mit wehenden Bannern) empfehlen.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Jiba am 15.12.2022 | 13:39
Zitat
Wenn du SC haben willst, die im Schatten Borbarads zu Macht gelangen wollen...

...spielst du nicht mehr DSA. DSAs Grundprämisse ist, dass die SCs edel, hilfsbereit und selbstlos sind.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Tele am 15.12.2022 | 13:43
Eine Frage an die Spielleitungen bei der G7: Wie ergebniss-offen ist die Kampagne angelegt? Kann mein Abenteurer an Stelle von Haffax über Maraskan herrschen?

Rausch der Ewigkeit Seite 47 unten. Ich zitiere:

"Sollten die Helden es geschafft haben Reichserzmarschall zu werden und nach Jahrzehnten der Demütigung durch Adelige den Einflüsterungen der dunklen Mächte erliegen, können sie ihren gekränkten Stolz als dämonischer Heptarch und Herrscher Maraskans ausleben."
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Megavolt am 15.12.2022 | 13:44
Rausch der Ewigkeit Seite 47 unten. Ich zitiere:

Jemand mit Textsicherheit, nice!  :d
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Eliane am 15.12.2022 | 13:47
...spielst du nicht mehr DSA. DSAs Grundprämisse ist, dass die SCs edel, hilfsbereit und selbstlos sind.
Du hast das lange nicht mehr gespielt, oder? Sowas ist mir nicht mal in den 90ern untergekommen :-)
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: takti der blonde? am 15.12.2022 | 13:56
...spielst du nicht mehr DSA. DSAs Grundprämisse ist, dass die SCs edel, hilfsbereit und selbstlos sind.

Wie ich mein DSA2 spiele darfst du gerne mir überlassen (https://d6ideas.com/deutsch-der-grabrauber-ein-heldentyp-fur-dsa-2/). ;)

@aikar

Danke für die Antwort.

Rausch der Ewigkeit Seite 47 unten. Ich zitiere:

"Sollten die Helden es geschafft haben Reichserzmarschall zu werden und nach Jahrzehnten der Demütigung durch Adelige den Einflüsterungen der dunklen Mächte erliegen, können sie ihren gekränkten Stolz als dämonischer Heptarch und Herrscher Maraskans ausleben."

Hervorragend!
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: aikar am 15.12.2022 | 14:13
...spielst du nicht mehr DSA. DSAs Grundprämisse ist, dass die SCs edel, hilfsbereit und selbstlos sind.
Unser Träger des Almadinen Auges war ein Mirhamer Schwarzmagier.

Ich sollte vielleicht präzisieren: Die Charaktere müssen nicht klassisch gut sein. Aber sie sollten gegen Borbarad sein, damit die Kampagne einigermaßen Sinn macht.

Die einzigen Zeichen die wirklich "gut" sind, sind das Bildnis (Vermittlung), die Stählerne Stirn (Wobei sich die leicht ersetzen lässt) und Siebenstreich (das ohnehin nur in Ausnahmefällen an SC geht).

Das Auge, die Krötenhaut, die Firnglänzenden Finger und das geflügelte Geschoss sind schon grundlegend eher (dunkel)grau.

Die einzigen Abenteuer, die wirklich von heroisch-strahlendguten Charakteren ausgehen sind Siebenstreich und das abschließende Finale in Rausch der Ewigkeit (Dritte Dämonenschlacht). Die anderen sind dahingehend eigentlich neutral. Eines spielt man sogar aktiv an der Seite der schwarzen Gilde.
Mit ein bisschen Anpassung (z.B. gewissen Auftraggebern und eben das Finale) sehe ich auf die Schnelle keinen wirklichen Grund, die Kampagne nicht z.B. mit einer Gruppe von Halsabschneidern und Schwarzmagiern zu spielen, die abschließend Borbarad stürzen um als Heptarchen über sein Erbe zu herrschen.

Einzig das diplomatische Spiel drum herum, das bei uns halt einen interessanten Teil ausmachte, wird wohl wegfallen bzw. stark anders.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Jiba am 15.12.2022 | 15:23
Wie ich mein DSA2 spiele darfst du gerne mir überlassen (https://d6ideas.com/deutsch-der-grabrauber-ein-heldentyp-fur-dsa-2/). ;)

Ich mache dir da keine Vorschriften, weischt.  ;)

Ich war nur tatsächlich der Ansicht, dass die SCs nicht ohne Grund in den Regelbüchern als "Helden" bezeichnet werden.  :)

Klar, sollte in einem Spieltisch-DSA die Gruppe das Spiel so spielen, wie sie möchte.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: tartex am 15.12.2022 | 15:31
Ich war nur tatsächlich der Ansicht, dass die SCs nicht ohne Grund in den Regelbüchern als "Helden" bezeichnet werden.  :)

Alles Retcons!

Das Buch der Regeln für DSA1 beginnt folgend:

Zitat
Um in einem Abenteuer des Schwarzen Auges
mitspielen zu können, brauchen Sie einen oder
mehrere Helden. Das Wort ›Held‹ ist im Sinne von
Romanheld zu verstehen. Die ›Helden‹ Aventuriens
sind einfach die Hauptfiguren in einer Fantasie-
Geschichte. In diesem Sinne kann es gute und böse
Helden geben, mutige und ängstliche. Mit der
Spielfigur eines klassischen Brettspiels haben unsere
Helden wenig gemeinsam, sie sind vielmehr echte
Persönlichkeiten mit eigenen Stärken, Schwächen
und Begabungen.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Jiba am 15.12.2022 | 15:59
Oh, jetzt wird mir Einiges klar. Mein Irrtum also, sorry. Gut zu wissen.  :)
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Weltengeist am 15.12.2022 | 17:10
Naja, da hat sich der Herr Kiesow in verschiedenen Nachfolgepublikationen aber teilweise auch ganz anders geäußert... ;)
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Achamanian am 15.12.2022 | 17:12
Naja, da hat sich der Herr Kiesow in verschiedenen Nachfolgepublikationen aber teilweise auch ganz anders geäußert... ;)

Auch Gary Kiesow konnte mich nicht daran hindern, Abrichten auf 17 zu steigen. Dieses Krokodil folgt mir überall hin.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: tartex am 15.12.2022 | 17:18
Naja, da hat sich der Herr Kiesow in verschiedenen Nachfolgepublikationen aber teilweise auch ganz anders geäußert... ;)

Klar, anfangs hat er einfach einen D&D-Klon in 2 Monaten runtergeklopft und irgendwann halt bemerkt, dass das wohl jetzt sein Lebenswerk und Vermächtnis ist. Und natürlich, dass der durchschnittliche Spieler 11 bis 14 Jahre alt ist. Das konnte sein Pädagogen-Herz dann nicht mehr so stehen lassen.

Er war jetzt nicht mehr Ulrich Kiesow, er war jetzt der Meister von Deutschland! :o
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Jiba am 15.12.2022 | 17:24
Er war jetzt nicht mehr Ulrich Kiesow, er war jetzt der Meister von Deutschland! :o

Das alles,
Und noch viel meeeeeehr...
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Megavolt am 15.12.2022 | 17:37
Auch Gary Kiesow konnte mich nicht daran hindern, Abrichten auf 17 zu steigen. Dieses Krokodil folgt mir überall hin.

17 ist völlig übertrieben, ein Krokodil abrichten ist doch Kinderkram (https://dangerousminds.net/content/uploads/images/_framed/socialridingall1sdfsdfsdfsdfsdf-original-762-430.jpg).
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Gondalf am 15.12.2022 | 17:58
Unser Träger des Almadinen Auges war ein Mirhamer Schwarzmagier.

Ich sollte vielleicht präzisieren: Die Charaktere müssen nicht klassisch gut sein. Aber sie sollten gegen Borbarad sein, damit die Kampagne einigermaßen Sinn macht.

Die einzigen Zeichen die wirklich "gut" sind, sind das Bildnis (Vermittlung), die Stählerne Stirn (Wobei sich die leicht ersetzen lässt) und Siebenstreich (das ohnehin nur in Ausnahmefällen an SC geht).

Das Auge, die Krötenhaut, die Firnglänzenden Finger und das geflügelte Geschoss sind schon grundlegend eher (dunkel)grau.

Die einzigen Abenteuer, die wirklich von heroisch-strahlendguten Charakteren ausgehen sind Siebenstreich und das abschließende Finale in Rausch der Ewigkeit (Dritte Dämonenschlacht). Die anderen sind dahingehend eigentlich neutral. Eines spielt man sogar aktiv an der Seite der schwarzen Gilde.
Mit ein bisschen Anpassung (z.B. gewissen Auftraggebern und eben das Finale) sehe ich auf die Schnelle keinen wirklichen Grund, die Kampagne nicht z.B. mit einer Gruppe von Halsabschneidern und Schwarzmagiern zu spielen, die abschließend Borbarad stürzen um als Heptarchen über sein Erbe zu herrschen.

Einzig das diplomatische Spiel drum herum, das bei uns halt einen interessanten Teil ausmachte, wird wohl wegfallen bzw. stark anders.

Die schwarze Gilde ist auch nicht, die Gilde des Bösen, sie lehnt es nur ab sich in Ihrer Forschung durch beispielsweise moralische Vorbehalte einschränken zu lassen. Denkverbote werden ebenfalls abgelehnt. Man muss ja nicht böse sein, weil man glaubt, Wissen sollte unbeschränkt sein. Genau das ist ja das coole an Borbarad, dass er in diese Lücke stößt..

Der Schwarzmagier könnte (um in D&D Jargon zu wechseln) chaotisch gut sein.

Dadurch entsteht ja auch ein Konflikt. Borbarad! Der verspricht, dass die Magie eben nicht unnatürlich, sondern gegen den Willen der (aus seiner Sicht unterdrückerischen) Götter ist, sondern ein Recht, das jedem Aventurierer zusteht! Und Borbarad stellt sich selbst gegen die Götter, um für dieses also DEIN Recht einzustehen.

Ich habe in DSA auch immer deutlich gelesen, dass man Helden spielt, seit DSA 2 zumindest. Allerdings hat das Spiel einem alles an die Hand gegeben, was nötig wäre, wenn man mal die andere Seite spielen will. (Orks oder Dämonenbeschwörer, wobei Orks auch nicht grundsätzlich böse, sondern anders sind ) Die Prämisse der Helden mag ab DSA 4(?) auch wieder geschwunden sein.. DSA 5 kann ich nicht beurteilen.

Ich habe in DSA immer gerne den moralischen Konflikt herausspielen wollen, wäre spannend, was passiert eigentlich, wenn die Helden die Seiten wechseln und Borbarad gewinnt…Ist das schon irgendwo passiert?




Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Achamanian am 15.12.2022 | 18:02
17 ist völlig übertrieben, ein Krokodil abrichten ist doch Kinderkram (https://dangerousminds.net/content/uploads/images/_framed/socialridingall1sdfsdfsdfsdfsdf-original-762-430.jpg).

Ich hab halt nicht so nen Softie-Meister, der alles einfach so gelingen lässt.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: aikar am 15.12.2022 | 18:08
wäre spannend, was passiert eigentlich, wenn die Helden die Seiten wechseln und Borbarad gewinnt…Ist das schon irgendwo passiert?
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Gondalf am 15.12.2022 | 18:10
Ich hab halt nicht so nen Softie-Meister, der alles einfach so gelingen lässt.

Naja, wie viele Helden sind auf Westwinddrachen durch Aventurien gesegelt..?

Aber so ein Jagdkrokodil… Da muss man echt viel Geduld mitbringen.. ~;D
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Zanji123 am 15.12.2022 | 18:19
Naja, da hat sich der Herr Kiesow in verschiedenen Nachfolgepublikationen aber teilweise auch ganz anders geäußert... ;)

erinnert mich an "Die Höhlen des Seeogers" wo es sinngemäß heisst: wenn die Spieler auf den Plothook nicht anspringen sollte man ein ernstes Gespräch mit denen führen was es heisst ein Held zu sein (könnte aber auch "schwarzer Turm" gewesen sein)
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: tartex am 15.12.2022 | 18:26
erinnert mich an "Die Höhlen des Seeogers" wo es sinngemäß heisst: wenn die Spieler auf den Plothook nicht anspringen sollte man ein ernstes Gespräch mit denen führen was es heisst ein Held zu sein (könnte aber auch "schwarzer Turm" gewesen sein)

Wir wollen ihm doch nichts in den Mund legen. Lassen wir den Meister selbst sprechen:

Zitat
Wir wollen hier noch einmal auf die häßliche Möglichkeit eingehen, dass ihre Spielrunde es wahnsinnig originell findet, sich tatsächlich mit Sinvey zu verbünden, um das Lösegeld zu stehlen: In diesem Fall sollten Sie das Abenteuer stark beschleunigen: Noch am selben Abend bricht der Zug auf. Hinter der ersten Wegbiegung schlägt Sinvey Frau Kupferfeld nieder. Die Beute wird geteilt, und Sie verkünden: "Damit ist das Abenteuer beendet. Nächste Woche spielen wir die Fortsetzung: Die Helden ziehen nach Gareth und klauen dort einem Achtjährigen seine Zuckerstange. Das wird sicher auch wieder sehr spannend." Damit dürfte den Spielern klar geworden sein, dass man in Aventurien als Fiesling zwar schnell reich werden kann, aber wohl kaum spannende Abenteuer erleben wird.

Ulrich Kiesow, Die Höhlen des Seeogers (1994)
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Achamanian am 15.12.2022 | 18:27
erinnert mich an "Die Höhlen des Seeogers" wo es sinngemäß heisst: wenn die Spieler auf den Plothook nicht anspringen sollte man ein ernstes Gespräch mit denen führen was es heisst ein Held zu sein (könnte aber auch "schwarzer Turm" gewesen sein)

Ja, ich glaube, das war die "Höhlen des Seeogers" mit "So, und wenn ihr so blöd sein wollt, dann spielen wir nächstes Mal, wie ihr einem kleinen Kind den Lolli klaut."
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Achamanian am 15.12.2022 | 18:29

Ulrich Kiesow, Die Höhlen des Seeogers (1994)

Wenn ich es richtig verstehe, lautet Kiesows Botschaft hier also: "Verbrechen zahlt sich aus!"  :think:
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Eismann am 15.12.2022 | 18:31
Ich hatte so den Eindruck, dass der Borbarad-Konflikt, also quasi die Befreiung der Menschheit von der Kontrolle durch die Götter, nach und nach "schwärzer" geschrieben wurde, indem später definiert wurde, dass Borbarad von Amazeroth quasi dazu verführt oder fehlgeleitet wurde und daher halt doch der Bad Guy ist. Aber das mag ich auch falsch verstanden haben. Ich steck da nicht sooo tief drin.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Gondalf am 15.12.2022 | 18:37
Ich hatte so den Eindruck, dass der Borbarad-Konflikt, also quasi die Befreiung der Menschheit von der Kontrolle durch die Götter, nach und nach "schwärzer" geschrieben wurde, indem später definiert wurde, dass Borbarad von Amazeroth quasi dazu verführt oder fehlgeleitet wurde und daher halt doch der Bad Guy ist. Aber das mag ich auch falsch verstanden haben. Ich steck da nicht sooo tief drin.

Genauso war es.. wobei sich das etwas mit der 13 Pakte, die sich gegenseitig aufheben Story beißt.. 
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Oasenseppel am 15.12.2022 | 18:40
Kiesow ist wirklich der schlimmste Geburtshelfer, den ein Hobby haben kann... Es ist so grauslig, wenn man mal überlegt, wie weit Rollenspieldeutschland sein könnte, ohne solch glorifizierte Erblasten.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Settembrini am 15.12.2022 | 18:48
 :d
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Germon am 15.12.2022 | 19:15
Der Kiesow hat Rollenspieldeutschland ins Mittelalter gebombt.  ::)  8)
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: aikar am 15.12.2022 | 19:29
Kann man das Kiesow-Bashing, wenn es denn schon nötig ist, evtl. auslagern? Hat doch eher nichts mit dem Thema zu tun.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: tartex am 15.12.2022 | 19:30
Kiesow ist wirklich der schlimmste Geburtshelfer, den ein Hobby haben kann... Es ist so grauslig, wenn man mal überlegt, wie weit Rollenspieldeutschland sein könnte, ohne solch glorifizierte Erblasten.

Tja, dann könnte man so total anders spielen wie in anderen Ländern...  ~;D Ehrlich gesagt: die vielen internationalem D&D-Spielleiter um die 40 bis 50 (also in der DSA-Hochzeit sozialisiert), mit denen ich so gespielt habe, und die natürlich nie DSA gesehen haben, waren genauso elendigliche Railroader oder tolle DungeonMaster-Stars wie die deutschsprachigen. Das Verteilung weicht nicht wirklich ab. Kiesow war auch nicht so wirkungsstark wie manche denken.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: takti der blonde? am 15.12.2022 | 19:32
Kann man das Kiesow-Bashing, wenn es denn schon nötig ist, evtl. auslagern? Hat doch eher nichts mit dem Thema zu tun.

Es ging um die Frage, inwieweit DSA strukturell moralische Anforderungen an Spieler und Figuren stellt, speziell in Bezug auf die G7-Kampagne. Kiesow spielt in dem Zusammenhang leider eine wichtige Rolle.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Ma tetz am 15.12.2022 | 19:41
Nicht mehr als Pathfinder  Adventure Path's und so ziemlich alles, was ich seit den späten 90ern bei DnD oder Earthdawn gesehen habe.

Ich bin da bei Tartex. Der Einfluss von Kiesow wird völlig aufgeblasen, auch wenn er zu einer bestimmten Zeit und in der DSA-Community sicherlich Mal groß war (Mitte 80er bis Mitte 90er vielleicht).
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Kurna am 15.12.2022 | 19:52
Genauso war es.. wobei sich das etwas mit der 13 Pakte, die sich gegenseitig aufheben Story beißt..

7 Pakte, wenn ich mich Recht entsinne. Deshalb ja auch die siebenstrahlige Dämonenkrone.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: tartex am 15.12.2022 | 19:56
Es ging um die Frage, inwieweit DSA strukturell moralische Anforderungen an Spieler und Figuren stellt, speziell in Bezug auf die G7-Kampagne. Kiesow spielt in dem Zusammenhang leider eine wichtige Rolle.

Tja, dann lesen wir mal nach, was die zeitgleich am Markt domierende 2nd Edition AD&D im Player's Handbook dazu zu sagen hatte:

Zitat
Third, some people choose to play evil alignments. Although there is no specific
prohibition against this, there are several reasons why it is not a good idea. First, the
AD&D game is a game of heroic fantasy. What is heroic about being a villain? If an
evilly aligned group plays its alignment correctly, it is as much a battle for the characters
to work together as it is to take on the outside world. Neutral evil individuals would be
paranoid (with some justification) that the others would betray them for profit or self
aggrandizement. Chaotic evil characters would try to get someone else to take all the
risks so that they could become (or remain) strong and take over. Although lawful evil
characters might have some code of conduct that governed their party, each member
would look for ways to twist the rules to his own favor. A group of players who play a
harmonious party of evil characters simply are not playing their alignments correctly. By
its nature, evil alignments call for disharmony and squabbling, which destroys the fun.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: takti der blonde? am 15.12.2022 | 19:57
Tja, dann lesen wir mal nach, was die zeitgleich am Markt domierende 2nd Edition AD&D im Player's Handbook dazu zu sagen hatte:

Non-sequitur, setzen.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Eismann am 15.12.2022 | 19:58
Die Grundidee war ja, das Borbarad so derart geistig überlegen ist, dass er die Erzdämonen gegeneinander ausspielt. Denn mehrere Pakte gleichzeitig kann ein Sterblicher eigentlich gar nicht eingehen, schlicht  weil er nur eine Seele zu verkaufen hat. Er hat also quasi sieben Mal Mephisto übers Ohr gehauen.
Mir persönlich stellt sich da die Frage, warum er später dann quasi "böse geschrieben" wurde. Ich fand die Grundidee rund um Borbarad eigentlich ganz spannend.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: tartex am 15.12.2022 | 19:59
Non-sequitur, setzen.

Bist du Lehrer wie Kiesow?  ~;D

 :btt:
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Kurna am 15.12.2022 | 20:01
Kiesow ist wirklich der schlimmste Geburtshelfer, den ein Hobby haben kann... Es ist so grauslig, wenn man mal überlegt, wie weit Rollenspieldeutschland sein könnte, ohne solch glorifizierte Erblasten.

DSA ist nicht perfekt und war es auch nie. Aber es hat dem Rollenspiel in Deutschland viele gute Impulse gegeben und insgesamt einen eindeutig positiv Einfluss gehabt. Und da hatte der Kiesow durchaus seinen Anteil dran.

Und wer das nicht so sieht, hat wohl einen anderen Geschmack.  ;)
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Megavolt am 15.12.2022 | 20:11
Was ist das denn für ein großartiger Thread bitte? Tartex, du bist ja on fire!  ~;D

De mortuis nil nisi bene, ihr Knallvögel!
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Gondalf am 15.12.2022 | 20:52
7 Pakte, wenn ich mich Recht entsinne. Deshalb ja auch die siebenstrahlige Dämonenkrone.

Richtig, ist alles zu lange her. 13 war der Namenlose..

Die Grundidee war ja, das Borbarad so derart geistig überlegen ist, dass er die Erzdämonen gegeneinander ausspielt. Denn mehrere Pakte gleichzeitig kann ein Sterblicher eigentlich gar nicht eingehen, schlicht  weil er nur eine Seele zu verkaufen hat. Er hat also quasi sieben Mal Mephisto übers Ohr gehauen.
Mir persönlich stellt sich da die Frage, warum er später dann quasi "böse geschrieben" wurde. Ich fand die Grundidee rund um Borbarad eigentlich ganz spannend.

Gut, böse.. ist ja eh so eine Sache, eigentlich waren die wohl mal einer. Was das verbotene Wissen angeht, gibt es ja sogar eine Schnittmenge zu Amazeroth.
Es ist wohl doch nicht selbstverständlich, dass einfach jeder Magie verwenden kann und auch nicht, dass jedem der Weg zur Göttlichkeit offen steht.. zumindest nicht über Borbarad, vermutlich haben er und sein Meister viele getäuscht. Darum war es (meiner Ansicht nach) aus sehr gut durchdacht, das man Phex brauchte.. (der ja auch wieder Verknüpfungen zu Mada hat, Mond und so)

https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Alveraniar_des_verbotenen_Wissens
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Achamanian am 16.12.2022 | 16:33
Tja, dann lesen wir mal nach, was die zeitgleich am Markt domierende 2nd Edition AD&D im Player's Handbook dazu zu sagen hatte:

OT:
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Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Horadan am 17.12.2022 | 15:49


Ich habe die G7 zweimal gespielt, einmal nur als Spieler, dann die meiste Zeit als Spieler/Spielleiter. Beim ersten Mal haben wir sie (auch noch in der ersten Auflage) recht straight Abenteuer für Abenteuer gespielt, bei der zweiten Runde ist sie im Prinzip zur Rahmenhandlung geworden, in die wir alle anderen Abenteuer, die wir auch noch spielen wollten, eingebaut haben.

Ich finde sie echt gut.

Ja, viele der Abenteuer sind für sich klassische DSA-Märchenonkelei – hier ist euer Prophezeiungs-Hook, jetzt geht los, murkst ein bisschen im Umfeld des Geschehens herum und nehmt dann, was das Schicksal für euch bereithält. Kann man blöd finden, SOLLTE man sogar blöd finden.

Jetzt das große Aber:
Hintergrund und Storybogen sind der Hammer. Ja, Prophezeiungen sind eine billige Nummer, um Bedeutungsschwere zu erzeugen aber da ist noch so viel mehr an historischer Tiefe, an Verästelungen, in die man (auch unter Einsatz anderer Abenteuer reingehen kann), und der Konflikt Borbarad/Rohal hat auch eine echte philosophische Fundierung, also nicht nur: Einer ist böse, sondern es geht schon auch ein bisschen um das jeweilige Menschen- (Ähm, MenschenZwergeElfenOrksAchazEtc-)Bild dieser beiden. Ich kenne keinen anderen Rollenspieltext, der eine so dichte und konsistente Verknüpfung von Geschichte, Kosmologie, In-Game-Philosophie, Sightseeing und Meeting Famous People liefert.

Ja, es ist ein Text, um den spielbar zu machen, muss man noch Gestaltungsarbeit reinstecken und darf nicht zu viel Respekt vor dem Material haben. Aber das Material gibt es her, da nicht nur auf Schienen durchzufahren. Es gibt gerade am Anfang ein paar Flaschenhälse, die genommen werden müssen, aber gerade später, wenn es beispielsweise um Missionen geht wie die Trolle zu mobilisieren, darf auch vieles anders laufen, ohne, dass irgendwas an der Kampagne dadurch in die Brüche geht.

Zu den Abenteuern der Reihe, die ich geleitet habe: Unsterbliche Gier kommt sogar tendenziell als Sandbox (bzw. Snowbox) daher, da können die Charaktere ja nach Lust und Laune als Vampirjäger:innen durch Weiden gondeln, nur am Ende muss das davon weitgehend unabhängige Finale halt genau so laufen, damit die Kampagne nicht geschrottet ist. Wieder mal: Kann man doof finden, aber eigentlich hat das Abenteuer echt Spaß gemacht, wenn man akzeptiert, dass das Ende halt eine Cut-Scene ist.

Dann habe ich noch Goldene Blüten auf Blauem Grund geleitet, und ja: Lena Falkenhagen ist doch eher Romanautorin (und zwar eine sehr gute!), das merkt man dem Text an. Aber ich habe den mit verhältnismäßig geringem Aufwand massiv gehackt, und siehe da, es ist zu einem schön apokalyptischen Kriegsabenteuer geworden, in dem die Charaktere sich ziemlich frei bewegt haben. Das Material ist da, wenn man das einfach hernimmt und was draus macht, anstatt sich künstlich über den DSA-Abenteuerstil aufregt, den man doch längst kennt, dann bekommt man echt was geboten.

Das größte Problem der Neuauflage unter der 4E ist wahrscheinlich, dass es einfach so unglaubliche Mengen von Text sind. Die Anhänge sind gut und machen die Sache halbwegs übersichtlich, aber trotzdem – heutzutage würde ich das nicht mehr durchlesen, und damals habe ich es auch nie ganz durchgelesen … Das ist halt der Preis des Komplettismus. Aber trotzdem ist das, was die damalige Redaktion da abgeliefert hat, einfach ein erschlagendes Meisterwerk, dass, wenn man die Arbeit reinsteckt, sicher zu den besten epischen Kampagnenframeworks gehört, die je entwickelt wurden. Da können Dragonlance und irgendwelche Pathfinder-Abenteuerpfade gleich zurück ins Planschbecken hüpfen.
qft

Es ging um die Frage, inwieweit DSA strukturell moralische Anforderungen an Spieler und Figuren stellt, speziell in Bezug auf die G7-Kampagne. Kiesow spielt in dem Zusammenhang leider eine wichtige Rolle.
Das erscheint mir ein Fehlschluss zu sein. Denn inwieweit die G7 moralische Anforderungen stellt ergibt sich aus deren Text(en). Und da hat Kiesow vielleicht gewisse Anteile, aber seine anderen Texte (und deren Bewertungen) braucht man hier nicht.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Achamanian am 17.12.2022 | 15:53
Das erscheint mir ein Fehlschluss zu sein. Denn inwieweit die G7 moralische Anforderungen stellt ergibt sich aus deren Text(en). Und da hat Kiesow vielleicht gewisse Anteile, aber seine anderen Texte (und deren Bewertungen) braucht man hier nicht.

War Kiesow eigentlich als Abenteuerautor an der G7 beteiligt? Ich finde hier:

https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Borbaradkampagne (https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Borbaradkampagne)

Genau einen Credit für ihn, als Illustrator. Die Hauptautor:innen waren wohl Thomas Römer, Hadmar Wieser, Jörg Raddatz, Gun-Britt Tödter und Lena Falkenhagen.

"Das zerbrochene Rad" spielt zwar im Umfeld der Borbaradkampagne, ist aber kein Abenteuer ...
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: takti der blonde? am 17.12.2022 | 16:01
qft
Das erscheint mir ein Fehlschluss zu sein. Denn inwieweit die G7 moralische Anforderungen stellt ergibt sich aus deren Text(en). Und da hat Kiesow vielleicht gewisse Anteile, aber seine anderen Texte (und deren Bewertungen) braucht man hier nicht.

Deine Hypothese ist also, dass die Autoren um Kiesow herum nicht geprägt sind von seinen Ansichten zum Rollozock? Mein Vorschlag ist, dass auch die G7 im Kontext und als Ausdruck einer gewissen Spielkultur zu betrachten ist, die sich in den Texten wiederfindet. Gerne auch semiotisch im Eco'schen Sinne.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Horadan am 17.12.2022 | 16:08


Deine Hypothese ist also, dass die Autoren um Kiesow herum nicht geprägt sind von seinen Ansichten zum Rollozock? Mein Vorschlag ist, dass auch die G7 im Kontext und als Ausdruck einer gewissen Spielkultur zu betrachten ist, die sich in den Texten wiederfindet. Gerne auch semiotisch im Eco'schen Sinne.

Nö, ich denke nur, dass diese Prägung nur dann eine Rolle für die Bewertung der G7 spielt, wenn sie sich auch in deren Texten findet. Dafür muss man aber auch nur die G7-Texte anschauen und nicht das Drumherum. Das braucht man nur wenn man die G7 unter gewissen Gesichtspunkten in einem Kontext analysieren will. Aber darum geht es hier mMn nicht.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Achamanian am 17.12.2022 | 16:12
Deine Hypothese ist also, dass die Autoren um Kiesow herum nicht geprägt sind von seinen Ansichten zum Rollozock? Mein Vorschlag ist, dass auch die G7 im Kontext und als Ausdruck einer gewissen Spielkultur zu betrachten ist, die sich in den Texten wiederfindet. Gerne auch semiotisch im Eco'schen Sinne.

Ich hatte allerdings immer den Eindruck, dass Gerade Thomas Römer, Jörg Raddatz und Tom Finn sich da nicht nur an Kiesow als Vorbild abgearbeitet haben, sondern durchaus auch "rebelliert" haben - nicht in einem stark konfrontativen Sinne, aber die haben m.E. schon deutlich anders Material geliefert als Kiesow, und gerade diese "Auf ein Wort" und "Sie als Meister kennen ja Ihre Pappenheimer"-Passagen Kiesows waren so bei anderen DSA-Autor:innen nicht üblich.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: takti der blonde? am 17.12.2022 | 16:15

Nö, ich denke nur, dass diese Prägung nur dann eine Rolle für die Bewertung der G7 spielt, wenn sie sich auch in deren Texten findet. Dafür muss man aber auch nur die G7-Texte anschauen und nicht das Drumherum. Das braucht man nur wenn man die G7 unter gewissen Gesichtspunkten in einem Kontext analysieren will. Aber darum geht es hier mMn nicht.

Ich sehe im OP keinen Hinweis darauf, dass der Entstehungskontext der Kampagne außen vor sein muss.

@Rumpel

In der Sache habe ich gar keine so starke Meinung jenseits dessen was ich andernorts bereits ventiliert habe. Mir geht es darum, dass diese diskursive Perspektive zum Thema gehört.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Achamanian am 17.12.2022 | 16:22

@Rumpel

In der Sache habe ich gar keine so starke Meinung jenseits dessen was ich andernorts bereits ventiliert habe. Mir geht es darum, dass diese diskursive Perspektive zum Thema gehört.

Ja, da hast du Recht, natürlich steckt der Kiesow-Einfluss sicher irgendwie in der G7-drin. Von der Art der Abenteuer finde ich aber, dass die G7 für mich eher eine zunehmende Abkehr von vielem markiert haben, was ich als Kiesow-Typisch empfand. Verschwörung von Gareth, Die Attentäter, Storm des Verderbens - das sind so die Abenteuer die ich als Kiesow-Typisch in Erinnerung habe und die mir irgendwie das Gefühl gegeben haben, dass Kiesow vor allem seine eigenen (oft etwas schrägen, manchmal missglückten, stellenweise auch tollen) Abenteuerideen mochte und sich gar nicht so sehr um das "Projekt Aventurien" mit seinen großen Kontinuitätslinien geschert hat.
Der ganze Kosmos- und Historienbau, der in der Borbarad-Kampagne kulminiert ist, war doch glaube ich mehr so ein Ding von Hadmar von Wieser, Bernhard Hennen und der anderen oben genannten - und da kam dann vom Flair und auch von der Art der Abenteuer was ganz anderes raus. Das ging dann von "noch Romanhafter" (Hennen und Falkenhagen) über die ganzen Eastereggs bis hin zu offeneren Ansätzen - wie eben z.B. Hadmar Wiesers "Unsterbliche Gier", das sich auf ne Art als Sandbox versucht hat und zwar in der Beziehung nicht ganz erfolgreich war, aber auf angenehme Art untypisch für DSA.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Horadan am 17.12.2022 | 16:33
War Kiesow eigentlich als Abenteuerautor an der G7 beteiligt?
Als Autor wohl nicht. Zumindest die ersten Bände der Kampagne gingen aber über seinen Schreibtisch.

Ich sehe im OP keinen Hinweis darauf, dass der Entstehungskontext der Kampagne außen vor sein muss.

@Rumpel

In der Sache habe ich gar keine so starke Meinung jenseits dessen was ich andernorts bereits ventiliert habe. Mir geht es darum, dass diese diskursive Perspektive zum Thema gehört.
Man kann das sicherlich diskutieren, auch wenn es (und insbesondere auch Kiesow-Bashing) für die Beantwortung der im OP aufgeworfenen Fragestellungen nichts zur Sache tut.

Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Saffron am 17.12.2022 | 16:38
Ich bin bestimmt nicht repräsentativ, aber ich versuche mal meine persönliche Sicht zu schildern. Also eine ganz subjektive Meinung, ohne Anspruch auf die einzige Wahrheit...

Als meine Freunde damals (irgendwann im letzten Jahrtausend) mit der Borbarad-Kampagne anfingen, waren wir eine Gruppe, die sich aus D&D- und DSA-Spielern zusammensetzte. Weil beide Griuppen zuwenig Mitglieder hatten und wir uns kannten, hatten wir uns zusammengetan. Ich selbst hatte aber so gut wie keine Kenntnis von Aventurien oder dem Metaplot, und weil mir das Spielsystem und die Philosophie der meisten DSAler auch nicht unbedingt zusagte, hatte ich auch wenig Lust, mich da tiefer einzuarbeiten.

Vielleicht lag es daran, dass ich die ganze Kampagne lang das Gefühl hatte, wir waren nur Nebenfiguren, die eine vorgefertigte Geschichte miterleben durften. Manchmal tauchten irgendwelche VIP's auf, und alle DSAler waren total begeistert, dass sie so wichtige Menschen kennenlernen durften. Da ich selbst aber keine Ahnung davon hatte, war es für mich eben nur irgendein Herzog, der uns empfing, und nichts wirklich weltbewegendes.

Der Höhepunkt war dann natürlich die letzte Schlacht, in der das Ergebnis schon vorher gesetzt war: alle unsere Charaktere hatten gefälligst draufzugehen, es war also total egal, was wir tun würden. Dazu kam noch, dass die Spielleiterin für jeden der Charaktere eine Belohnung im Leben nach dem Tod vorbereitet hatte, die uns Spielern aber überhaupt nicht in den Kram passte. (Ich glaube, das war im Abenteuer so nicht vorgesehen, insofern also ggf. nicht den Autoren anzulasten.) Zum Beispiel hatte ich einen Gaukler mit sozialen Fähigkeiten gespielt, und nach seinem Tod sollte er als Stern auf die Erde schauen. Ganz einsam und allein, ohne Kontakt zu irgendwem... 

Ich kann verstehen, dass manche Gruppen diese Kampagne total super fanden, aber für mich persönlich war da nichts dabei, was super episch gewesen wäre. Aber wie gesagt, just my 2 cents.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: takti der blonde? am 17.12.2022 | 16:54

Man kann das sicherlich diskutieren, auch wenn es (und insbesondere auch Kiesow-Bashing) für die Beantwortung der im OP aufgeworfenen Fragestellungen nichts zur Sache tut.

Ich bin nicht bereit diese künstliche diskursive Verengung mitzugehen und schon gar nicht das Framing als "Kiesow-Bashing".
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Hotzenplot am 17.12.2022 | 16:59
Ich habe die G7 zwei Mal als Spieler erlebt, leider nicht bis zum Ende. Einmal irgendwo in Maraskan beendet, einmal waren wir schon bei Band 6 angekommen, wenn ich mich nicht täusche (dieses eine Mal ist aber schon 20 Jahre her).
Aktuell leite ich die Borbarad-Kampagne. Sie ist bei uns Teil einer langjährigen Aventurien-Kampagne und sozusagen deren Abschluss. Nicht nur dadurch ergeben sich einige Änderungen. Ich weiß nicht genau, wie es sich entwickelt, der Anfang ist noch einigermaßen originalgetreu gelaufen (edit: oder auch nicht, Borbarad hat auch nach UG keinen Körper  ;D). Wir beginnen bald mit "Grenzenlose Macht", das ich relativ stark abkürzen werde (aufgrund der bisherigen Erlebnisse und des Erfahrungsgrades der Helden). Ich nehme an, dass die anderen Abenteuer auch relativ stark verändert und meistens verkürzt werden (zumindest im Vergleich zur Neuauflage, in die ja viel Zusatzmaterial geflossen ist, das die Kampagne enger mit den Figuren verzahnt - diese Verzahnung ist bei uns aber nicht nötig, da sie organisch gewachsen ist).

Eine neutrale Bewertung der ganzen G7 erscheint mir unmöglich (und unsinnig). Die G7 besteht aus vielen bisweilen sehr unterschiedlichen Teilen. Die G7 ist - wie Hadmar Wieser und Tom Finn auch immer wieder betonen - nur halb so organisch gewachsen, wie viele gerne glauben möchten. Es macht mehr Sinn, sich einzelne Abenteuer und Szenarios daraus anzuschauen und sie zu bewerten (was ja auch anderswo schon reichlich passiert ist, siehe z. B. die Bewertungen im DSA-Forum).

Über Jahre hat sich sicher auch der Umgang mit der Vorlage geändert. Ich selbst habe die G7 in unterschiedlicher Art und Weise erlebt. Wir haben um den Jahrtausendwechsel anders gespielt als ca. 2010, als ich erneut als Spieler in einer anderen Runde die Kampagne begann. Seit 2012 leite ich meine "Großkampagne" mit G7-Abschluss. Allein in den letzten 10 Jahren hat sich der Stil unserer Gruppe mehrfach geändert (nicht nur, aber auch durch Ab- und Zugänge von Spieler*innen).
Auf den social media Kanälen von DSA tummeln sich auch heutzutage zahlreiche Leute, die die Kampagne (erneut) spielen oder leiten. Das sind ja nur zu einem kleinen Teil die gleichen Leute wie vor 20 Jahren. Auch die spielen wieder anders.

Zur Betrachtung der Gesamtlage gehört auch, dass die Entstehung der Kampagne in eine Zeit fiel, als gerade ein gewisser Paradigmenwechsel in der Rollenspielwelt stattfand. Dadurch wurde die G7 sozusagen ein Paradebeispiel für die eine oder andere Seite.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Horadan am 17.12.2022 | 17:43


Ich bin bestimmt nicht repräsentativ, aber ich versuche mal meine persönliche Sicht zu schildern. Also eine ganz subjektive Meinung, ohne Anspruch auf die einzige Wahrheit...

Als meine Freunde damals (irgendwann im letzten Jahrtausend) mit der Borbarad-Kampagne anfingen, waren wir eine Gruppe, die sich aus D&D- und DSA-Spielern zusammensetzte. Weil beide Griuppen zuwenig Mitglieder hatten und wir uns kannten, hatten wir uns zusammengetan. Ich selbst hatte aber so gut wie keine Kenntnis von Aventurien oder dem Metaplot, und weil mir das Spielsystem und die Philosophie der meisten DSAler auch nicht unbedingt zusagte, hatte ich auch wenig Lust, mich da tiefer einzuarbeiten.

Vielleicht lag es daran, dass ich die ganze Kampagne lang das Gefühl hatte, wir waren nur Nebenfiguren, die eine vorgefertigte Geschichte miterleben durften. Manchmal tauchten irgendwelche VIP's auf, und alle DSAler waren total begeistert, dass sie so wichtige Menschen kennenlernen durften. Da ich selbst aber keine Ahnung davon hatte, war es für mich eben nur irgendein Herzog, der uns empfing, und nichts wirklich weltbewegendes.

Der Höhepunkt war dann natürlich die letzte Schlacht, in der das Ergebnis schon vorher gesetzt war: alle unsere Charaktere hatten gefälligst draufzugehen, es war also total egal, was wir tun würden. Dazu kam noch, dass die Spielleiterin für jeden der Charaktere eine Belohnung im Leben nach dem Tod vorbereitet hatte, die uns Spielern aber überhaupt nicht in den Kram passte. (Ich glaube, das war im Abenteuer so nicht vorgesehen, insofern also ggf. nicht den Autoren anzulasten.) Zum Beispiel hatte ich einen Gaukler mit sozialen Fähigkeiten gespielt, und nach seinem Tod sollte er als Stern auf die Erde schauen. Ganz einsam und allein, ohne Kontakt zu irgendwem... 

Ich kann verstehen, dass manche Gruppen diese Kampagne total super fanden, aber für mich persönlich war da nichts dabei, was super episch gewesen wäre. Aber wie gesagt, just my 2 cents.

Das beschreibt sicherlich eines der großen Probleme der Kampagne, insbesondere der Urversion:
Ohne eine Verknüpfung der Helden mit der Welt fehlen sicherlich etliche Anreize. Und insbesondere die Urversion ist auch nicht sonderlich gut darin diese her- bzw. hervorzustellen, sondern setzt darauf (auf), dass eine langjährige Heldengruppe mit den  Geschehnisse konfrontiert wird. Und dadurch, dass sie schon mit Aventurien verbunden ist, auch emotional involviert und auf zusätzliches "Bauchpinseln" nicht angewiesen ist.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Gondalf am 17.12.2022 | 20:06

Das beschreibt sicherlich eines der großen Probleme der Kampagne, insbesondere der Urversion:
Ohne eine Verknüpfung der Helden mit der Welt fehlen sicherlich etliche Anreize. Und insbesondere die Urversion ist auch nicht sonderlich gut darin diese her- bzw. hervorzustellen, sondern setzt darauf (auf), dass eine langjährige Heldengruppe mit den  Geschehnisse konfrontiert wird. Und dadurch, dass sie schon mit Aventurien verbunden ist, auch emotional involviert und auf zusätzliches "Bauchpinseln" nicht angewiesen ist.

Naja, die Kampagne ist halt für hochstufige Helden, heißt im Normalfall sollten die ja irgendwas mit der Welt zu tun haben. Man kann sich natürlich eine Truppe hochstufiger Helden aus dem Nichts erschaffen, dann geht halt vieles davon verloren.

Die große Stärke von DSA ist, der extrem Dichte und verwobene Hintergrund, das Problem dabei ist halt seine größte Schwäche , der extrem Dichte und verwobene Hintergrund…

Ich habe es auch (sehr subjektiv) so empfunden, dass DSA (besonders im Vergleich zu AD&D) immer etwas unspektakulär wirkte, bei der G7 kam dann ein spektakuläres Superlativ nach dem nächsten..
aber viel vom Spaß mag am persönlichen Bezug und/oder daran hängen, wie der SL es schafft diesen und die Atmosphäre herzustellen… Peggy Sue im Star Wars Universum greift für den reinen Star Trek Fan auch eher schlecht. :-D
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Ma tetz am 17.12.2022 | 21:14
Wir haben nach 10 Jahren Pause wieder angefangen die Kampagne zu spielen (DSA 4 Version), weil es uns gewurmt hat, dass wir sie damals abgebrochen haben.

Und Rohals Versprechen war kein guter Wiedereinstieg. Hier tragen die SC wirklich 0 zur Handlung bei und dürfen sich im Finale auch noch von NSC auf absurde Weise die Show stehlen lassen. Und nach jahrelanger Aventurienabstinenz sind wir alle ziemlich raus aus dem Hintergrund, so dass viel von dem Sightseeing nicht mehr zieht.

Wir werden es zuende spielen, aber mein Eindruck ist eher gemischt.

Trotzdem muss ja was dran sein, sonst gäbe es sowas, wie das Borbaradprojekt nicht.
Ich glaube der Reiz ist, das die Geschichte weitergeschrieben wurde. Ich bin Anfang der 2000er bei DSA eingestiegen und kannte nur die Folgen der Borbaradkampagne.
Das gibt dem Ganzen für mich Gravitas, auch wenn die Kampagne nicht ergebnisoffen ist.

Und einige Abenteuer z.B. unsterbliche Gier fand ich wirklich gut.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Flamebeard am 17.12.2022 | 21:21
Ich habe die G7 dreimal (viermal?) in Angriff genommen:

Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Colgrevance am 17.12.2022 | 23:23
Nachdem aber der Eigentümer der Spiellocation mitbekam, was ich da leite (Bäh! DSA-Material!), war das Thema dann auch kurz nach 'Unsterbliche Gier' durch.

Wut?  :o Dinge gibt's, die gibt's gar nicht...
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: tartex am 18.12.2022 | 01:51
Deine Hypothese ist also, dass die Autoren um Kiesow herum nicht geprägt sind von seinen Ansichten zum Rollozock? Mein Vorschlag ist, dass auch die G7 im Kontext und als Ausdruck einer gewissen Spielkultur zu betrachten ist, die sich in den Texten wiederfindet. Gerne auch semiotisch im Eco'schen Sinne.

Mein Eindruck ist dass Kiesows Einfluß doch stark überbewertet wird. Er hat einfach den jeweiligen Zeitgeist von AD&D(2) zu DSA übernommen. Der Zeitgeist war ab den späten 80igern ja auch gar nicht mehr so stark an AD&D gebunden, sondern AD&D ist einfach anderen Einflüssen gefolgt, die durch den Erfolg von Dragonlance doch noch auf dem eigenen Mist gewachsen sind.

Trotzdem ist es ziemlich vermessen da einen deutschen (meinetwegen toxischen) Weg des Rollenspiels zu proklamieren als hätte in den USA nach 1985 noch irgendwer das ursprüngliche (A)D&D als erstrebenswerten Goldstandard hochgehalten. Selbst Gygax hat - wie sämtliche Publikationen nach TSR beweisen - auf gänzlich andere Pferde gesetzt.

Wenn DSA railroadige, metaplotfokusierte Kampagnen wie G7 geliefert hat, dann einfach weil das zu der Zeit der letzte Schrei am internationalen (sprich amerikanischen) Rollenspielmarkt war.

Pakt einfach mal wieder eure Frühneunziger-Dragon-Magazine-Sammlung aus und lest ein paar der Editorials und der unzähligen Artikel zu dramaturgisch tollen Storytelling, etc., falls ihr das verdrängt habt. Falls ihr den frühen 90igern gar nicht Dragon gelesen habt, würde ich empfehlen da einiges nachzuholen! Denn die haben sicher nicht von Kiesow abgeschrieben.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Fezzik am 18.12.2022 | 11:10
Ich habs erlebt als Spieler, im original (keine Sammelbände oder sowas).
Ich fands teils sehr verwirrend, obwohl ich damals DSA geleitet und jahrelang gespielt hab ( 1.,2. und 3. Ed.).
Alles in allem empfand ich es als gemischt.
"Unsterbliche Gier" fand ich am besten. Vielleicht aber auch weil wir Pardona in "Unter dem Nordlicht" begegnet waren.
Am Ende hab ich vor lauter Vorlese Geschwafel dann den Überblick verloren. War aber ziemlich angesäuert über diese Zuschauer Rolle in die man irgendwie gedrängt wird.
Aber das ist alles gut 20 Jahre her und ich erinner mich nur noch gut an Weiden und unsterbliche Gier.

Edit. Ja, ich hab da einen Stufe 1 Auelfen hin gespielt bis Stufe 17. Die Weltverknüpfungen der Gruppe waren schon krass, das merkt man halt.


Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 18.12.2022 | 13:00
Die 7 G wird hier für das positiv empfunden was manche daraus machten, dafür war sie aber nicht geschrieben.

Die Szene mit Primär ist offiziellen Szenen genau entgegensetzt.
Die Warnung nach AoE von Phileasonfahfern und Greifenfurtrettern wird so ziemlz von jedem ignoriert.
Da steht vor einer Akademieleitung die aventurische Koryphäe für Elfenmagie und wird nicht für voll genommen.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Horadan am 18.12.2022 | 22:19
Die 7 G wird hier für das positiv empfunden was manche daraus machten, dafür war sie aber nicht geschrieben.

Die Szene mit Primär ist offiziellen Szenen genau entgegensetzt.
Die Warnung nach AoE von Phileasonfahfern und Greifenfurtrettern wird so ziemlz von jedem ignoriert.
Da steht vor einer Akademieleitung die aventurische Koryphäe für Elfenmagie und wird nicht für voll genommen.
Und jetzt nochmal in verständlich?

Und die Warnungen werden nicht ignoriert, nur glaubt (erstmal nach AoE) noch niemand an eine Rückkehr Borbarads (RdE92):

"Aufgrund der Wüstenei, Liscoms Zeitritual und der Alterung können die Helden nach Alptraum ohne Ende wichtige Institutionen aufsuchen um dort Bericht zu erstatten oder nach Unterstützung fragen.
Allerdings dauert es noch Monate, bis nach und nach die Ausmaße der Ereignisse realisiert wurden, so dass die Helden bis dahin nur an wenigen Stellen interessiert aufgenommen werden.
Mit Ausnahme des an sich selbst zweifelnden Ersten Gezeichneten weiß niemand etwas von der Rückkehr Borbarads, und selbst er hat keinerlei Beweise für diese Behauptung, die fast überall auf Unglauben stößt."


Und im Anschluss diverse Reaktionen verschiedenster Stellen auf die Berichte der Helden - und Ignorieren ist da nicht dabei (aber Nicht-Wahrhaben-Wollen, "Wir können aufgrund diverser anderer Probleme uns gerade nicht wirklich kümmern" o.ä,, also ganz ähnlich wie Reaktionen "offizieller Stellen der Erde" in Bezug auf den "Klimawandel").

Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: gilborn am 13.03.2024 | 00:14
Auch wenn es lange her ist, dass hier was geschrieben worden ist, aus gegebenen Anlass:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ich halte die Kampagne für zu Recht gehyped.

Die Story ist auch nach heutigen Maßstab Benchmark: vielschichtig, vielseitig, interessant und episch. 
Die umständliche Präsentation von dem Ganzen ist leider nicht mehr Zeitgemäß, der Inhalt ist für den, der sich die Mühe macht ihn zu erschließen, jedoch Rollenspiel Gold.
Es gab öfters Railroading, jedoch hat es nie jemanden gestört.
Auch Logiklöcher konnte man in fast jedem Abenteuer finden, das Gesamtbild jedoch ist Rund, das Finale hat mich immer noch im Bann, ich fand es Originell, weit Weg vom 08/15 eines Videospielartigem Bosskampf und wurde rein Rollenspielerisch abgehandelt.

Ich bin begeistert, und kann es jedem empfehlen der das Durchhaltevermögen für große, lange Kampagnen hat.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Weltengeist am 13.03.2024 | 06:35
Ich habe ja großen Respekt vor jede Gruppe, die es schafft, in unveränderter Konstellation eine Über-100-Sitzungen-Kampagne durchzuziehen... :pray:
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: tartex am 13.03.2024 | 08:51
Ich habe ja großen Respekt vor jede Gruppe, die es schafft, in unveränderter Konstellation eine Über-100-Sitzungen-Kampagne durchzuziehen... :pray:

Aber natürlich noch mehr Respekt für alle, die es in 10 Sessions schaffen!!

Hotzes G7 Speedrun (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,102339.0.html)
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Dreamdealer am 13.03.2024 | 09:06
Aber natürlich noch mehr Respekt für alle, die es in 10 Sessions schaffen!!

Hotzes G7 Speedrun (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,102339.0.html)

10 (in Worten zehn) Stunden bitte!  8)
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Jiba am 13.03.2024 | 09:14
Ich habe ja großen Respekt vor jede Gruppe, die es schafft, in unveränderter Konstellation eine Über-100-Sitzungen-Kampagne durchzuziehen... :pray:
Da ist eine Menge Glück dabei, würde ich sagen...
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: gilborn am 13.03.2024 | 10:01
Ich habe ja großen Respekt vor jede Gruppe, die es schafft, in unveränderter Konstellation eine Über-100-Sitzungen-Kampagne durchzuziehen... :pray:
Danke für die Blumen  :)

Da ist eine Menge Glück dabei, würde ich sagen...

Da würde ich deutlich wiedersprechen. Ich mache vor allem 2 Sachen aus die nötig sind damit es klappt (Glück ist nicht dabei):
Es ist nicht die Erste lange Kampgane die ich mit den Stammspielern und Anderen bestreite, insgesamt haben wir 4 in dieser Größenordnung (2x Shadowrun, 1x DnD, jetzt 1x DSA) bei denen ich SL war.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Jiba am 13.03.2024 | 10:12
Zitat
Man braucht ein Minimum von 2 absolut zuverlässigen Stammspielern. Die beiden die von Anfang bis Ende dabei waren, teilen sich folgende Eigenschaften:
Die Fähigkeit und den Willen, jeden Mittwoch gerne zu Blocken und mit hoher Prio zu besetzen
Man muss sich so grün sein, dass man, wenn man lange genug spielt, zu Freunden wird. Das schließt auch ein, dass man in etwa die gleichen Werte teilt. Man muss Konflikte mit ihnen Aussprechen, Aushalten und Lösen können.
Sie müssen es am Spieltisch bringen. Sie sind aktiv, bringen sich ein, Spielen ihre Rolle aus etc.

Sag ich ja: Glück.  ;)
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Carus am 13.03.2024 | 10:17
Ich habe ja großen Respekt vor jede Gruppe, die es schafft, in unveränderter Konstellation eine Über-100-Sitzungen-Kampagne durchzuziehen... :pray:

Sind über 100 Sitzungen nicht recht normal für eine Kampagne? Wir spielen die DSA5-Theaterritter-Kampagne und sind bei Abenteuer 5/6, plus zwei Vorabenteuer. Für Nr. 4 habe ich mal gezählt und bin auf 24 Sitzungen gekommen. Das war bei uns sicher das längste Abenteuer aber wir kommen für diese Kampagne mit Sicherheit auf deutlich über 100 Sitzungen und ich denke vom Umfang her ist die Kampagne kein Vergleich zur G7 (die ich nur vom Hörensagen kenne). Konstellation ist auch seit Anfang unverändert.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Jens am 13.03.2024 | 10:23
Kommt halt drauf an, was man in den Sitzungen macht.

Killerinstinkt find ich witzig ;D
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Jiba am 13.03.2024 | 10:26
Zitat
Sind über 100 Sitzungen nicht recht normal für eine Kampagne?

Glaube ich nicht. Ich habe schon Kampagnen gespielt, die gingen maximal ein Jahr. Und ich glaube dieser kleineren Zeitfenster sind auch die Regel.  wtf?
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Zanji123 am 13.03.2024 | 11:50
Sind über 100 Sitzungen nicht recht normal für eine Kampagne? Wir spielen die DSA5-Theaterritter-Kampagne und sind bei Abenteuer 5/6, plus zwei Vorabenteuer. Für Nr. 4 habe ich mal gezählt und bin auf 24 Sitzungen gekommen. Das war bei uns sicher das längste Abenteuer aber wir kommen für diese Kampagne mit Sicherheit auf deutlich über 100 Sitzungen und ich denke vom Umfang her ist die Kampagne kein Vergleich zur G7 (die ich nur vom Hörensagen kenne). Konstellation ist auch seit Anfang unverändert.

nicht unbedingt. Kommt auch immer darauf an wie LANGE man pro Session spielen kann. Von 2-3 Stunden zu 4-8 und wie ausgespielt alles wird oder ob man einiges auch abkürzt.

*grübel* ich müsste mal meine Spieler nachfragen wie lange wir für die Geschichten aus den Schatten Kampagne gebraucht haben und wie lange wir jetzt schon wieder in Freeport sind (Freeport Trilogie, Crisis in Freeport, Vengence in Freeport dazu noch And Madness followed ausm Dungeon magazine und The crucible of Chaos von pathfinder)... dürfte aber auch schon wieder n Jahr sein mit 2x pro Monat spielen jeweils so 4 Stunden.

Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Silvanas Befreier am 13.03.2024 | 11:57
Dann erstmal Glückwunsch zur konstanten Truppe!

Ich hoffe ja immer noch, dass die "Ära des goldenen Kaisers" die Grundlagen für eine Neuauflage der Brobadad-Kampagne für DSA5 darstellt.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: gilborn am 13.03.2024 | 12:00
Sag ich ja: Glück.  ;)
Ok  ;D
 :d
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Ma tetz am 13.03.2024 | 12:26
Also 100 Sitzungen bei wöchentlichem Spiel wären schon 2 Jahre. Standard ist das sicher nicht.

@ Topic

Wir haben nach jahrelanger Pause die Borbaradkampagne wieder aufgenommen. Einstieg war Siebenstreich. Die ersten Abenteuer habe ich in sehr guter Erinnerung, aber Siebenstreich hat mir nicht gefallen. Der ganze Plot wäre 1:1 auch ohne die SC so abgelaufen. Alle entscheidenden Momente wurden letztlich durch NSC gerissen. Ich habe kein grundsätzliches Problem mit Railroading, aber es sollte doch wenigstens die Illusion drinn sein Protagonist und nicht Statist zu sein. Das Abenteuer bedient Imho viele negativen Vorurteile gegenüber DSA-Abenteuern.
Als nächstes geht es zu Rausch der Ewigkeit. Mal schauen, ob das Besser wird. Danach kann ich mir auf jeden Fall mein Borbaraddiplom an die Wand hängen  ;D

Nicht falsch verstehen. Ich will es mögen.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Jiba am 13.03.2024 | 13:03
Könnte man das Abenteuer denn so anpassen, dass die SC zumindest einige der Sachen machen, die die NSCs tun?
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: tartex am 13.03.2024 | 13:12
Sind über 100 Sitzungen nicht recht normal für eine Kampagne? Wir spielen die DSA5-Theaterritter-Kampagne und sind bei Abenteuer 5/6, plus zwei Vorabenteuer. Für Nr. 4 habe ich mal gezählt und bin auf 24 Sitzungen gekommen. Das war bei uns sicher das längste Abenteuer aber wir kommen für diese Kampagne mit Sicherheit auf deutlich über 100 Sitzungen und ich denke vom Umfang her ist die Kampagne kein Vergleich zur G7 (die ich nur vom Hörensagen kenne). Konstellation ist auch seit Anfang unverändert.

Das besprichst du am besten hier: Kampagnenvergleich: wie lang ist eure Kampagne? (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,127829.25/topicseen.html)
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: First Orko am 13.03.2024 | 13:22
@Durchhalten: Ich habe ja auch eine G7-Kampagne als Spieler hinter mir, dürfte in etwa der Umfang von gilborn sein. Und ja, zum Einen braucht man Glück, das bei nicht zu vielen Teilnehmenden sich die Lebensumstände so verändern, dass die Gruppe bricht - neben den sozialen Faktoren, auch die man nur bedingt Einfluss hat. Eine Stammgruppe wo alle sich kennen, erleichtert natürlich Letzteres.

Ich glaube aber auch, dass gerade der Hype um große Kampagnen (Sei es G7, Innerer Feind o.ä.) einen höheren Grad an Engagement und Zuverlässigkeit mit sich bringt, als eine freie Kampagne in einem beliebigen System, wo man eben keine Ahnung hat, wie es noch werden wird. Bei bekannten Kampagnen mit einem gewissen "Ruf" hat man zumindest den Eindruck, dass es bis zum Ende gut bleibt (bleiben müsste) - ob das dann stimmt, steht auf nem anderen Blatt.

Die G7 hat ihre Längen und Schwächen... es bleibt unterm Strich aber eine imho immer noch ziemlich gute Kampagne die gerade für Aventurien-Fans viel zu bieten hat.
Dementgegen stehen einige Anfänge bemühter, hausgeschriebener Kampagnen von SL in "ihrer" Welt, die eben nicht so gut waren und wo auch sehr schnell die Luft raus war. Zwei bis drei schwache Sitzungen G7 hält man noch aus, weil dann doch noch ein paar Brecher kommen, die es wieder wettmachen. Aber wie lange will man in einer Runde warten, wo man der SL letztlich einen Vertrauensvorschuss geben muss...? Da muss ich sehr ehrlich antworten: Nicht so lang - für dauerhaft(!) langweilige Runden ist mir meine Zeit einfach zu schade.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Weltengeist am 13.03.2024 | 21:08
Sag ich ja: Glück.  ;)

Luck favors the prepared. ;)

Klar braucht man Glück, wie bei allem im Leben. Aber man kann trotzdem Dinge tun, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, Glück zu haben. Gilborn hat einige davon genannt.
Titel: Re: G7 - wirklich gut oder nur overhyped?
Beitrag von: Carus am 13.03.2024 | 23:21
nicht unbedingt. Kommt auch immer darauf an wie LANGE man pro Session spielen kann. Von 2-3 Stunden zu 4-8 und wie ausgespielt alles wird oder ob man einiges auch abkürzt.

Das stimmt natürlich. 4 Stunden ist allerdings das Minimum an Zeit, das wir für eine Session einplanen. Darunter lohnt es sich meiner Meinung nach kaum, sobalds richtig losgeht, muss wieder abegebrochen werden. Das hat aber auch mit dem von dir angesprochenen Spielstil zu tun. Wir spielen das Meiste ziemlich ausführlich aus. Ich denke gewisse Reisen, die andere Gruppen vlt in wenigen Sätzen oder Proben abhandeln, dauern bei uns mehrere Sitzungen.

Das besprichst du am besten hier: Kampagnenvergleich: wie lang ist eure Kampagne? (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,127829.25/topicseen.html)

Danke, bin erst nach meinem Beitrag hier auf den Thread gestossen. Jetzt muss ich nur noch darauf warten, dass mir ein Spieler mittels Notizen mitteilt, wieviele Sitzungen es denn nun genau sind  :)