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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Rollenspiel- & Weltenbau => Pen & Paper - Eigenentwicklungen => Thema gestartet von: Eismann am 21.01.2023 | 05:59

Titel: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 21.01.2023 | 05:59
Moin, zusammen,

Ich kanns einfach nicht lassen. Auch wenn ich beruflich mittlerweile anderweitig beschäftigt bin, treibt es mich doch wieder zur Entwicklung von Rollenspielen zurück. Daher habe ich ein kleines Bastelprojekt begonnen, das gleich mehrere Themen zusammenführt, über die ich die letzten Jahre nachgedacht habe:

1. Painkiller von Judas Priest
Klingt etwas abgehoben, aber ich mag das Album und es lässt sich eine Menge an Settingideen herausarbeiten. Das hab ich schon vor gut 3 Jahren mal gemacht, und nun wird es langsam Zeit das Material mal weiterzuverwenden. https://eisparadies.wordpress.com/2019/06/07/painkiller-das-setting/

2. Dust Bowl
In den 1930er Jahren hat sich im mittleren Westen der USA, um genau zu sein nördliches Texas, westliches Oklahoma, östliches Colorado und westliches Kansas ein menschengemachtes Naturphänomen manifestiert, und zwar eine Mischung aus mehrjähriger Dürre, Heuschreckenschwärmen und riesigen Staubstürmen. Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Dust_Bowl
Die Farmer hatten das Präriegras der von Natur aus recht trockenen, aber fruchtbaren Region mit seinen tiefgehenden Wurzeln weggepflügt und Weizen angebaut. Als dann die Dürre kam, begannen Stürme die Bodenkrume des umgepflügten Landes abzutragen und in Dünen über das Land zu treiben. Die Staubstürme konnten Tage dauern und verdunkelten das Sonnenlicht. Der Sand erzeugte große elektrostatische Spannung und konnte den Lack von Autos abschleifen und ungeschützte Haut ernsthaft verletzten. Viele Menschen sind in dieser Zeit an Staublunge gestorben, da der feine Staub durch jede Ecke in die Häuser eindringen konnte.

3. Ich habe meine ersten Autorenschritte mit Shadowrun 3 gemacht und vorher schon Shadowrun 2 gespielt. Vor einem Jahr habe ich noch einmal SR2 online gespielt, und musste feststellen, dass die Kernmechanik an sich wirklich smart aufgezogen ist. Sie leidet nur unter dem etwas ungeschickt aufgesattelten Regeln und schlecht laufenden Subsystemen wie Matrix und Rigging. Daher habe ich mir vorgenommen sie komplett vom Fleisch zu befreien und neu aufzuziehen. Ich glaube man könnte darauf ein nettes, kleines System für taktische Kämpfe bauen.

In Konsequenz ergibt sich folgendes Setting:
Ort: Mittlerer Westen der ehem. USA.
Zeit: ca. 2100 (drei Generationen ab jetzt)
Setting: Die Hell Bowl
Ein wenig Painkiller, ein wenig Dust Bowl, etwas Mad Max 1, ein wenig Judge Dredd und ein Hauch Wild West
Die Lage 2100: Die USA ist zuerst in zwei größere Blöcke zerfallen, und zwar die Ost- und Westküste (gegebenenfalls mit den großen Seen) auf der einen Seite und dem Rest, als dem eher ländlichen Zentrum und Süden auf der anderen. Später sind beide Blöcke wiederum in divere größere und kleinere Republiken, Konzerndemokratien, Theokratien, Diktaturen etc. zerbröselt. Durch Klimawandel, industrieller Landwirtschaft, exzessiver Verwendung von künstlichen Düngemitteln, Pestiziden und genetisch optimierten Nutzpflanzen wurden die Böden im mittleren Westen immer weiter ausgelaugt. Der Niederschlag ist in vielen Regionen selten und unregelmäßig geworden und Grundwasser über Jahrzehnte so massiv abgepumpt, dass salzhaltiges Wasser aus tieferen Schichten nachgeflossen ist. Große Investmentfirmen, die weite Teile der Äcker aufgekauft und ausgebeutet hatten, haben ihre Anteile in irgendwelche Schrott-Fonds gestopft und abgeschrieben, unrentables Ackerland liegt brach.
Viele Menschen sind in die überquellenden Metropolen geflohen, und nur die stursten und härtesten sind geblieben. Landwirtschaft kann nur noch mit Entsalzungsanlagen und Tausammlern betrieben werden, aber ob Solaranlage, Vieh oder Ackerfrucht, alles droht von immer wieder aufziehenden Staubstürmen zerstört zu werden.
Diese Weiten zwischen den Metropolen gelten mittlerweile mehr oder weniger als rechtsfreier Raum. Highways verbinden zwar die Großstädte, aber Waren-  und Personenverkehr findet nur in schwer bewaffneten Konvois statt, da die "Pains", eine Vielzahl von Motorradgangs, kriminellen Gruppen und bewaffneten Familienclans ihr Unwesen treiben. Kleinere Gemeinden haben daher zum Selbstschutz Milizen gebildet, die oft aber auch nicht viel besser sind als die Pains. (Der Name "Pains" hat seinen Ursprung bei einem Zitat von Präsident James D. Holland der freien Republik Texas, der die kriminellen Banden als "Pain in his ass" bezeichnet hat).
Technologie: Auf der einen Seite gibt es eine Vielzahl von Hightech-Entwicklungen wie Railguns, Bio- und Neurotronics (teils organische Cyberware) und anderen Schnickschnack, andererseits ist die Telekommunikation zwischen den Metropolen eingeschränkt, da es nach einigen militärischen Auseinandersetzungen und dem daraus resultierenden Raumschrott kaum mehr funktionierende Telekommunikationssatelliten gibt und die wenigen massiv gesicherten Sendetürme hauptsächlich dazu verwendet werden, um die Verbindung zwischen den Metropolen aufrecht zu erhalten. Zugriffe aus der "Hell Bowl" werden oft mit Argwohn betrachtet, da sich dort allerlei zwielichtiges Gesindel aus den Metropolen versteckt hält.
Auf der anderen Seite wird in der Hell Bowl alles wiederverwertet oder geflickt, was man finden kann. Selbst genähte Kleidung ist genauso üblich wie vom Sand glattpolierte Pickups, mit Alkohol betriebene Motorräder, Pferde, Repetiergewehre und (seltener) Laserwaffen.
Die Charaktere: "Painkiller" werden all die genannt, die sich mit den Pains anlegen. Das sind seltener Sicherheitskräfte der Metropolen oder Reiter des Tempelstaates Deseret, häufiger aber angeworbene Kopfgeldjäger und "Problemlöser", die gegen Pains vorgehen, sich mit anderen Störenfrieden anlegen oder Jagd auf andere gefährliche Dinge machen, die die staubigen Weiten unsicher machen. Oft ziehen sie herum und bieten jedem seine Dienste an, der bezahlen kann, und so verschwimmt manchmal die Grenze zwischen Pains und Painkiller.
Übernatürliches: Einerseits möchte ich auf das Offensichtliche, also irgendwelche Magie oder Schamanismus verzichten, andererseits fände ich übernatürliche Elemente schon ganz spannend. Meine aktuelle Lösung sieht daher wie folgt aus: Es gab natürlich Versuche das Problem der Staubstürme zu lösen, auch weil sie bis zu den großen Metropolen geweht sind. Außerdem stellen die sie begleitenden massiven elektromagnetischen Störungen ein erhebliches Problem für moderne Elektronik dar. Ein Versuch war einen genetisch modifizierten Pilz auszubringen, dessen Myzelgeflecht dem Boden Halt geben und Wasser speichern sollte. Dummerweise wurde er unplanmäßig von einem ebenfalls genetisch modifizierten Virus verändert, der durch die Injektion seiner DNA in verschiedene Ackerfrüchte größere Resistenzen gegen verschiedene zum Pflanzenschutz genutzte Toxine verleihen sollte. Im Ergebnis breitete sich der Pilz zwar immer weiter im Boden der Hell Bowl aus, aber entfaltete nicht die gewünschte Wirkung. Mittlerweile ist er in fast allen Regionen der Hell Bowl zu finden. Da er aber weder giftig noch sonstwie gefährlich scheint, wird er von den Bewohnern komplett ignoriert. Als tausende Quadratmeilen umspannender Organismus hat der Pilz aber eine Art Bewusstsein entwickelt, und es ist einigen Menschen möglich mit ihm zu kommunizieren, wenn sie seine Früchte, sogenannte Traumtrüffel, konsumieren. Das Zeug wirkt wie eine leicht betäubende und sinneserweiternde Droge, ermöglicht manchen Nutzern aber auch "übernatürliche" Fähigkeiten. Wie genau das aussehen wird, muss ich noch ausknobeln, aber ich glaube da könnte schon einiges gehen.

Regeln: Wie gesagt, ich schraube gerade an den Grundmechanismen von SR2 herum. Ich finde die Methode aus Charakterkompetenz und Waffe des Angreifers auf der einen und aus Rüstung und "Stabilität" des Verteidigers auf der anderen Seite recht dynamisch den Schaden zu ermitteln ganz smart, und ich mag es auch, dass die "Lebenspunkte" nicht einfach immer weiter in die Höhe geschraubt werden. Die grundlegende Mechanik aus Attributen und Fertigkeiten find ich auch ganz charmant, wobei ich glaube ich die Sache auf vier Attribute, drei Pools und eine Reihe Fertigkeiten eindampfen werde. Auch der übliche Werteraum kann kleiner werden, sowohl was die Anzahl der Würfel als auch die Mindestwürfe angeht. Darunter hat SR ziemlich gelitten.
Und ja, ich weiß, dass einige Pipi in den Augen kriegen, wenn es um Poolsysteme geht, aber ich mag es so.

Offene Fragen: Ich muss mich mal über Funkreichweiten, Methoden der Telekommunikation etc. schlau machen, um rauszuknobeln, wie gut oder schlecht das in der Hell Bowl so funktioniert, ohne Satelliten und nur mit wenigen größeren Masten. Wahrscheinlich haben manche Gemeinden etc. ihre eigenen kleinen Netze. Außerdem müsste ich mir die ganze Sache mal vor Ort anschauen. Ich war noch nie in der Region, finde nur die Idee interessant. Ich werde mich vermutlich auf eine "fiktive Region" zurückziehen, aber es sollte ja trotzdem halbwegs on point sein.

Illus: Ich habe wie viele andere auch mit AI-Illus geliebäugelt, aber ich glaube ich werde das nicht nutzen. Ich kenne und schätze zu viele Illustratoren, um damit herumzufummeln. Klar, ist billiger, aber... nein, fühlt sich für mich nicht gut an.
Vom Stil her finde ich die Mischung aus Staubwüste, Moderne, abgenutztem und geflickten Hightech mit einem Hauch (nicht zu viel) Western spannend. Da kann man gestalterisch glaube ich viel rausziehen. Solarzellen, die bei Staubstürmen mit Lederplanen abgedeckt werden, Mad-Max-Karren, Reiter mit Gaussgewehren, vercyberte Sicherheitskräfte mit Jetpacks und verchromten, selbstfahrenden Motorrädern, gepanzerte Konvoi-Roadtrains mit Gun Turrets, da geht einiges.

Mal schauen, wie sich das alles entwickelt. Noch bin ich am Anfang, und sonderlich eilig hab ichs auch nicht. Mehr als lange Schlagwortlisten, Ideenfragmente und Testtabellen fürs System habe ich noch nicht. Ist halt Hobbybastelei.


Ciao,

 Eismann
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Doc-Byte am 21.01.2023 | 23:50
Da muss ich irgendwie spontan an den Roman "Schwere Wetter (https://www.buecher.de/shop/science-fiction-fantasy-horror/schwere-wetter-ebook-epub/sterling-bruce/products_products/detail/prod_id/41362635/)" von Bruce Sterling denken. Ist jetzt natürlich nicht ganz das gleiche Thema, geht aber auch etwas in die Richtung und vielleicht lässt sich da was entlehnen.

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Wenn häufig schwere Stürme durch die Hell Bowl tobten, könnte es extrem wichtig sein, möglichst genaue Vorhersagen treffen zu können. Sei es, um bedrohte Orte rechtzeitig zu verlassen / zu sicher oder sei es, um im Windschatten der Stürme auf Beutezug zu gehen / diese Beutezüge abzuwehren.

Was das Thema "Übernatürliches" angeht, muss sich das ja nicht gegenseitig ausschließen. Schamanismus ist bei den Ureinwohnern ja durchaus ein Thema und wenn du eh schon Shadowrun ansprichtst, kann es ja zu einem analogen Effekt gekommen sein: Es kehrte zwar keine alte Magie in die Welt zurück, aber die Schamanen waren die ersten, die bemerkten, dass ihre traditionellen Rituale plötzlich ganz neue und mächtige Effekte erzeugen konnten. - Die dann wiederum auf diesen Pilz zurückgehen. Vielleicht ist das sogar eine so neue Entwicklung, dass noch gar nicht (allgemein) bekannt ist, was das Phänomen hervorruft.

Zum Regelwerk: Hat sich CGL eigentlich schon zum Thema "ORC" geäußert? >;D Okay, im Ernst. SR 2nd... :think: Falls du das wirklich als Basis verwenden willst, bist du ja nicht an die SR Traditionen gebunden und evtl. wäre es eine Überlegung wert, zurück auf W10 zu gehen, wie es die Autoren ursprünglich mal vorhatten. Ich glaube, da würden ein paar Dinge etwas runder laufen, auch bei den explodierenden 6en bzw. dann 10en. - Ansonsten, ich weiß ich wiederhol mich da, das Match-System von equinox (https://www.drivethrurpg.com/product/195274/Equinox-RegelHandbuch-German?manufacturers_id=2579) steht komplett und CC-BY-SA Lizenz, just sayin'. 8]

Artwork: KIs sind ein spannendes Spielzeug, aber ich glaube, von den ethischen Bedenken mal abgesehen werden echte Künstler noch lange nicht völlig überflüssig werden.

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Ich persönlich nutze KI Bilder, weil ich Auftragsarbeiten nicht finanzieren kann und die KI Bilder bei allen Schwächen dann doch mehr Setting wiederspiegeln können, als der Großteil der Stock Arts. Aber wenn ich könnte, würde ich natürlich "echte" Bilder bevorzugen. - Zumindest im Rollenspielkontext. - Von daher :d für deine Entscheidung.

Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: schneeland am 22.01.2023 | 00:12
Grundsätzlicher Ansatz und Atmosphäre holen mich schon mal ab. Nur die Sache mit dem landesweiten Mycel ist, glaube ich, noch nicht so meins. Wobei ich schon mit dem Ansatz sympathisiere, die Magie etwas weniger in den Vordergrund zu stellen als bei Shadowrun. Ich bin mir allerdings auch nicht 100% sicher, was man alternativ machen würde (für ein eigenes Projekt hatte ich mal über einen leichten Lovecraft-Einschlag nachgedacht, aber das war noch ziemlich unausgegoren).

Was die Mechaniken angeht: die variablen Mindestwürfe möchtest Du behalten? Oder eine Art Rückportierung der SR4-Methode auf SR2?

Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Waldviech am 22.01.2023 | 12:21
Och, das Pilz-Mycel finde ich als "Sci-Fi-Erklärung" für paranormalen Firlefanz garnicht so schlecht. Ich würde, was etwaige "Magie" angeht, insgesamt sowieso eher weg von altertümelnden Magievorstellungen gehen, sondern eher in Richtung "Scanners" und "Teufelskreis Alpha".
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 22.01.2023 | 12:33
Zum Thema Wettervorhersage: Ja, mangels Satelliten muss man da auf Meldesysteme vor Ort zurückgreifen. In einer Region, wo alles geklaut wird, was nicht niet- und nagelfest ist, ist das natürlich ein Problem.

Übernatürliches: Ich bin mit der Pilzlösung auch nicht 100 prozentig zufrieden, aber ich möchte sowas wie pseudo-indianischen Schamanismus oder "Manaspike, hupps, da isse"-Magie oder andere metaphysische Sachen gerne vermeiden. Eine Droge, die einem die Fähigkeiten ermöglicht, find ich ganz spannend, weil man damit das Risiko der Selbstschädigung bei der Anwendung beibehalten kann.
Was SR2 als Basis angeht: Ich werde das ganze Ding zerlegen und auf links drehen, nicht einfach übernehmen. Vier Attribute, Wertebereich bei Attributen und Fertigkeiten vermutlich erstmal 1-4, Standardmindestwurf ist 4 und wird im Vergleich zu SR deutlich "flacher" modifiziert, dazu andere Schadenswertberechnung bei Waffen, veränderte Panzerungsmechanik usw. Es geht mir nur um die Grundmechanismen. "1W20 unterwürfeln gegen Mindestwurf" ist vermutlich auch nicht OGL-relevant. Sollte das doch irgendwie problematisch werden, bau ich mir halt was neues.
AI-Bilder: Ich habe einfach zu viel mit Artists zu tun, um das guten Gewissens zu machen. Ich habe den Eindruck, dass das Thema viele wirklich persönlich anfasst, und da geht es eben nicht nur um finanzielle Konkurrenz. Aber ja, das könnte dann teuer werden. Hab ich entsprechend noch keine Lösung für, muss ich aber auch noch nicht haben.

Mal so als erster Gedankengang zum Charakterbau:
Attribute:
Geschick 1-4
Konstitution 1-4
Verstand 1-4
Willenskraft 1-4
Immunität (zu Anfang 4) (sinkt, wenn man sich Technik einbaut, da das Immunsystem unterdrückt wird. Fällt es auf 0, bricht das Immunsystem zusammen)
Abgeleitet: Initiative (Geschick + Verstand) / 2 +1W6 (kann man mit Drogen und Biotronics verbessern)
Pools: Action (Geschick), Sozial (Verstand), "Magie" ((Immunität + Verstand) / 2)
Pools können pro Kampfrunde bzw. pro "Szene" (bei Sozial) verwendet werden, um Proben zu verstärken

Dazu kommen dann noch ein paar Fertigkeiten (auch 1-4)

Geschick und Verstand sind jeweils "aktive" Attribute, die Pools füllen, die körperliche oder geistige Aktionen unterstützen, und gewisse Maxima beim Steigern von Fertigkeiten vorgeben etc., Willenskraft und Konsti sind "passive" Eigenschaften, die man bei Vergleichsproben bei körperlichem oder geistigen Schaden verwendet.
Muss ich aber alles noch durchrechnen und durchdenken. Zum Rumprobieren ist das aber schonmal okay.

Parallel zu den Regeln schnitze ich aktuell am Setting rum. Ich werde mal versuchen ein paar erste Locations und NSCs auszuarbeiten, um selbst ein wenig mehr Gefühl dafür zu kriegen, wie das ganze laufen soll. Das ist alles noch etwas squishy. Aber das ist es ja am Anfang immer.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Doc-Byte am 22.01.2023 | 19:08
Zum Thema Wettervorhersage: Ja, mangels Satelliten muss man da auf Meldesysteme vor Ort zurückgreifen. In einer Region, wo alles geklaut wird, was nicht niet- und nagelfest ist, ist das natürlich ein Problem.

Na, das wären doch perfekte Voraussetzungen für kleine Teams von Storm Chasern, denen eine wichtige Bedeutung zukommt. (Und deren Ausrüstung Begehrlichkeiten wecken könnte.  ;))

Davon mal abgesehen finde ich es übrigens gut, dass du eine klare Vorstellung hat, was die SCs in diesem Setting so tun. Oft bekommt man ein Setting vorgesetzt und dazu nur gesagt: Hier könnte ihr alles spielen, was ihr wollt. Das empfinde ich mitunter als nicht unbedingt so hilfreich, wie es gemeint ist.

Zitat
Übernatürliches: [...]

Hm, wie wäre den ein völlig anderer - okay, ich streiche das "völlig" - Ansatz aus der rein technischen Ecke? Wenn alles von Technik durchdrungen ist, die meisten Menschen eingeschlossen, käme es ja auch einer Form von Magie gleich, wenn man diese manipulieren könnte. Da müsste man nur eine brauchbare Erklärung für finden. Nanotech in Kombination mit E-M-Feldern oder so was vielleicht. :think:

Quasi gemäß des Clarkesche Gesetzes: "Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic."

Zitat
Was SR2 als Basis angeht: Ich werde das ganze Ding zerlegen und auf links drehen, nicht einfach übernehmen. Vier Attribute, Wertebereich bei Attributen und Fertigkeiten vermutlich erstmal 1-4, Standardmindestwurf ist 4 und wird im Vergleich zu SR deutlich "flacher" modifiziert, dazu andere Schadenswertberechnung bei Waffen, veränderte Panzerungsmechanik usw. Es geht mir nur um die Grundmechanismen. "1W20 unterwürfeln gegen Mindestwurf" ist vermutlich auch nicht OGL-relevant. Sollte das doch irgendwie problematisch werden, bau ich mir halt was neues.

Hm, willst du dann Attribute und Fertigkeiten wie bei SR4+ zu Pools addieren? Oder mit maximal 4W gegen 4 würfeln? - Okay, unten sagst du da noch was zu. Das ist echt sehr SR2-like. ;D

Vielleicht lohnt sich für dich aber ernsthaft ein Blick ins Match-System. (Das dort alle Würfel wie beim WEG Star Wars addiert werden, ist ja erstmal unerheblich.) Das System hat 6 Attribute, die 3 Paare aus je einem körperlichen und einem geistigen Attribut bilden und dazu 16 Fertigkeiten. Der Kniff ist jetzt, dass man Attribute und Fertigkeiten frei kombinieren kann, je nachdem, was man gerade tun will. Die Werte gehen dabei jeweils von 1 bis 5. Das lässt auch etwas mehr Abstufung zwischen Anfänger und Profi zu, als die 4W, an die du denkst.

Zitat
Mal so als erster Gedankengang zum Charakterbau:
[...]
Immunität (zu Anfang 4) (sinkt, wenn man sich Technik einbaut, da das Immunsystem unterdrückt wird. Fällt es auf 0, bricht das Immunsystem zusammen)
[...]

Für so ein schlankes System, wäre mir das SR-typische Gerechne mit Essenz oder auch Immunkosten zu kleinteilig. Ich hab mich bei der Adaption des Match-System etwas an Shadowrun Anarchy orientiert. Übertragen auf deine Idee ständen einem Chatakter dann 4 Slots zur Verfügung, in die er bis zu vier Basisimplantate einbauen lassen kann. Diese können dann mit gewissen Upgrades versehen werden. Bspw. würden Cyberaugen einen Slot belegen und man könnte dann die typischen Dinge wie Lichtverstärker und Co. als Upgrades davon erwerben, ohne weitere Immunität zu verlieren. - Ich meine, ohne den magischen Überbau von Shadowrun musst du da ja auch nicht zwingen eine innerweltliche Erklärung aus dem Hut zaubern. (Auch wenn das natürlich immmer Bonuspunkte beim Leser bringt.)

Spontaner Gedanke: Wenn die "Magie" in desem Setting technologisch basiert wäre, könnten Implantate diese im Gegensatz zu Shadowrun theoretisch sogar verstärken, statt diese zu beeinträchtigen. Aber da muss man etwas das Ballancing im Auge behalten.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 22.01.2023 | 20:23
Ich hab nur einmal SR Anarchy gespielt und fand es recht abschreckend. Von daher möchte ich mich damit eigentlich nicht weiter beschäftigen.
Was die Granulierung 1-4 angeht, gehe ich schon davon aus, dass der Range größer werden kann. Die 4 als Maximum sehe ich momentan nur für Startcharaktere. Da geht dann sicher noch etwas mehr. Es soll nur nicht so eskalieren wie oftmals bei SR, was dann die Regelmechanik ziemlich an ihre Grenzen gebracht hat.
Und ja, ist von der Kernmechanik eben stark an SR2 angelehnt. Was Absicht ist. Wie gesagt, ich mag das Kernsystem.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Doc-Byte am 22.01.2023 | 23:09
Tatsächlich habe ich Anarchy gar nicht gespielt, es aber gelesen und ich bin der Ansicht, dass das Booster Konzept durchaus Potential hat und grundsätzlich schon ein eleganter Spielmechanismus im Sinne einer regelseitigen Vereinfachung sein kann. (Ob er es bei Anarchy letztlich in der Praxis auch ist, sei mal dahingestellt.)

Mit SR2 verbinde ich in meiner Erinnerung tatsächlich Dinge wie Kampfpools und Co. Derartige Mechanismen bringen natürlich einen stärkeren taktischen Fokus mit sich. Am Ende ist die entscheidene Frage sicherlich, wie komplex man es gerne haben möchte. Gewisse Elemente der stärker erzählerisch geprägten Systeme bieten in meinen Augen teilweise elegante Lösungen um ellenlange Regelpassagen abzukürzen, aber einen klassischer Spielleiter darf es für mich schon noch geben. :)
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 22.01.2023 | 23:21
So hat natürlich jeder seine Vorlieben. Ich persönlich habe aktuell weniger Interesse an narrativ geprägten Systemen.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Doc-Byte am 22.01.2023 | 23:48
So hat natürlich jeder seine Vorlieben.

Absolut! Ich komme ja selber aus der Shadowrun (und später auch noch DSA 4) Ecke und der Erstkontakt mit den "leichteren" Regelwerken wie Savage Worlds oder Fate war ein Kulturschock. Inzwischen schätze ich persönlich eine gewisse Mischform aus diesen beiden Welten, aber wenn man mich vor die Wahl stellen würde, würde ich ein komplexes Regelwerk wie Shadowrun (sagen wir mal 4th Ed. weil ich die sehr mochte) noch immer einem rein narrativen Regelwerk vorziehen. - Aber zum Glück gibt es ja Abstufungen dazwischen. ;D

Und auf deine Ansätze bin ich durchaus gespannt. Vielleicht entdecke ich ja noch neue Ideen. Ich neige in den letzten Jahren eh irgendwie dazu, mir Rollenspiel mehr in Hinblick auf die Spielmechaniken als den Hintergrund anzusehen...
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 23.01.2023 | 13:45
Da ich meine Studenten damit immer nerve, hier mal die Basics: Hintergrund, Spielstil, Spielziel, Zielgruppe

Der Hintergrund in einem Satz: Mad Max Western in der Dust Bowl
Spielstil: Klassische Mischung aus Herausforderungsorientiertem Spiel und Charakterkompetenzsimulation
Spielziel: Die Charaktere sind "Painkiller", die als eine Art Kopfgeldjäger in der Hell Bowl gegen "Pains" genannte Gangs, Kriminelle und andere Gefahren vorgehen.
Zielgruppe: Ich bilde mir ein, es wäre für Spieler, die kein Interesse mehr an D&D haben und etwas anderes, crunchigeres jenseits von Fantasy ausprobieren wollen. Aber mal schauen. Ansonsten ist die Zielgruppe "Ich".
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: BBB am 23.01.2023 | 22:11
Na, das beobachte ich doch gerne mal!
Vielleicht kann ich mir vom Eismann noch etwas abschauen ;)
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 24.01.2023 | 20:51
Mal was zum warm werden.

Währungen und Tauschwaren
Nach den Freiheitskriegen kursieren etwa zwei Dutzend staatliche Währungen auf dem Territorium der ehemaligen USA, da die verschiedenen Staaten und Territorien oftmals ihre eigenen Währungen herausgeben. Der Versuch der Allianz freier amerikanischer Staaten den US-Dollar als Währung beizubehalten scheiterte schnell an der schieren Geldmenge. Hinzu kommen die teils nur digital existierenden Konzern-Scripts, währungsartige Wertmarken wie die MVCC (Minoan Virtual Credit Currency), die ursprünglich nur in den Geschäften und Online Shops des jeweiligen Konzerns gegen Waren getauscht werden konnten, teils aber als Ersatzwährung Verwendung finden. Entsprechend kursieren in der Hell Bowl Deseret Schekel, texanische Silberdollar und allerlei andere Währungen, wobei viele Händler aber wenig motiviert sind sich mit eher obskureren Zahlungsmitteln herumzuschlagen. Sehr viel beliebter sind Tauschgüter wie Alkohol, der auch als Treibstoff fungiert, Munition in den üblichen Kalibern und Dosennahrung. Besonders Konserven von General Sniders gelten hier als Qualitätsgarant. Bei größeren Transaktionen wird aber auch auf Gold in Form von Nuggets, Münzen oder Barren zurückgegriffen. Ansonsten wird enzig der texanische Silberdollar, solange er als tatsächliche Münze vorliegt, gerne akzeptiert. Die Schekel der Reiter aus Deseret werden zwar bisweilen eher zähneknirschend angenommen, aber hauptsächlich um Ärger mit den Reitern zu vermeiden, die stets darauf bestehen jedwede Dienstleistung und auch das letzte Glas Wasser ordnungsgemäß zu bezahlen, egal wie sehr der Gastgeber beteuert, dass es sich um ein Geschenk handelt.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Doc-Byte am 25.01.2023 | 22:09
Willst du regelseitig konkrete Kosten für Waren und Dienstleistungen festlegen und den Charakteren ein zählbares Vemögen geben oder ein eher abstraktes System nutzen? Das bestimmt ja auch irgendwie das Spielgefühl mit. Zu deinem Ansatz, auch Tauschgeschäfte einzubeziehen, würde ja tendenziell eher ein System ohne Preisschilder auf Dollar und Cent passen. Beispielsweise ein "Attribut" Ressourcen mit dem man einfach eine Probe gegen Mindeswurf x ablegen kann, ob man das gesuchte a) überhaupt findet und b) jetzt gerade etwas - sei es Geld oder ein Tauschobjekt - zur Verfügung hat, womit man "bezahlen" kann. Das Problem daran ist natürlich etwas, dass in deinem Settingentwurf Geld vermutlich eine starke Triebfeder der SCs sein dürfte, was einem abstrakten System dann etwas zuwider läuft. :think:
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 25.01.2023 | 22:34
Ich werde recht sicher konkrete Kosten verwenden und da einfach eine Umrechnung machen. Vielleicht nehm ich da den texanischen Silberdollar als Standard. Oder Pistolenpatronen, mal schauen. Das hat in DSK auch ganz gut funktioniert.

Momentan überlege ich ein wenig über die Nachfolger der Mormonen nach. Ist ja immer etwas heikel, wenn man mit realexistierenden religiösen Gemeinschaften herumhantiert. Ich tendiere da momentan zu einer weiteren "göttlichen Offenbarung" wie Smith sie damals hatte, um die Begründung eines theokratischen Staates und Gewaltanwendung gegen Ungläubige zum Schutze des Staates zu legitimieren.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Doc-Byte am 25.01.2023 | 23:22
Ich werde recht sicher konkrete Kosten verwenden und da einfach eine Umrechnung machen.

Ist in dem Setting vermutlich tatsächlich die sinnigste Lösung, wenn ich etwas darüber nachdenke.

Zitat
Momentan überlege ich ein wenig über die Nachfolger der Mormonen nach. Ist ja immer etwas heikel, wenn man mit realexistierenden religiösen Gemeinschaften herumhantiert. Ich tendiere da momentan zu einer weiteren "göttlichen Offenbarung" wie Smith sie damals hatte, um die Begründung eines theokratischen Staates und Gewaltanwendung gegen Ungläubige zum Schutze des Staates zu legitimieren.

Ich hab bei meinem Setting auch bewusst lauter fiktive Religionen / Kulte (allerdings schon mit gewissen Referenzen) erfunden, wobei das aber auch etwas weiter in der Zukunft angesiedelt ist. Auf dieses potentielle Minenfeld wollte ich mich nicht unnötiger Weise begeben. Bei Near Future Settings ist der Spagat zwischen Verfremdung und suspension of disbelief natürlich etwas größer.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 26.01.2023 | 01:05
Um die Suspension of Disbelief mach ich mir da weniger Sorgen. Ich denke ich werde da schon ein paar interessante Weiterentwicklungen finden, die nicht völlig abwegig sind. Ich muss mich dazu nur nochmal in das Thema einlesen.
Religionsgedöns kann aber dazu führen, dass sich irgendwer auf die Füße getreten fühlt, und das kann heutzutage zu Heckmeck führen. Da greift zwar die Kunstfreiheit, aber man muss es ja nicht zwingend unnötig provozieren.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Dimmel am 26.01.2023 | 21:32
Wow, hab den Thread erst jetzt gesehen. Das hört sich eigentlich super interessant an, die Setting Idee ist cool und SR2 ist zwar schon irgendwie komisch, aber da hatte ich auch viel Spass beim spielen, ist irgendwie in guter Erinnerung.

Nur .....

Ein Versuch war einen genetisch modifizierten Pilz auszubringen, dessen Myzelgeflecht dem Boden Halt geben und Wasser speichern sollte.

Oh nein, echt jetzt ein Myzelgeflecht? Blos nicht das, das erinnert zu sehr an Star Trek Discovery und in meinem Fall ist das keine sehr gute Assoziation. Hier ein paar Alternativen:


Egal was, nur keine Myzel-Netzwerk ......
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 27.01.2023 | 18:00
Das Myzel ist erstmal nur ein Platzhalter, ich bin da auch nur halb zufrieden mit. Was mir dabei aber wichtig ist, ist, dass es sich eben über das Land erstreckt und dadurch bestimmte Wirkungen entfalten kann. Ich tendiere momentan zu einer mutierten Form von Pando (https://de.wikipedia.org/wiki/Pando_(Baum)), die hauptsächlich aus einem weiten Wurzelgeflecht besteht. Utah ist fast um die Ecke, da passt das ganz gut, und es ist halt kein Pilz (war mir wiederum zu sehr Resident Evil gewesen wäre, Discovery hab ich nicht gesehen, zu schlechte Rezis), könnte sich aber so auch über tausende Quadratkilometer erstrecken.

Ansonsten überlege ich momentan über das Thema KI herum, weiß aber noch nicht, ob ich es mit drin haben will. Es spukt mir das Konzept eines flüchtigen Sexroboterbastlers herum, der wegen seiner Blasphemie von den Reitern von Deseret (als reaktionäre, aggressive Spinner) gejagt wird. Vielleicht hat er sich aus zusammengeschalteten Neurotronics eine KI-betriebene Furryfreundin gebaut. Quasi ein Amalgan aus dem AI- und dem Furrythread ;)
Aber das ist noch nur Spinnerei.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Doc-Byte am 27.01.2023 | 21:33
Religionsgedöns kann aber dazu führen, dass sich irgendwer auf die Füße getreten fühlt, und das kann heutzutage zu Heckmeck führen. Da greift zwar die Kunstfreiheit, aber man muss es ja nicht zwingend unnötig provozieren.

Vielleicht kann man auch irgendeinen antiken Kult reaktivieren. Aton oder Mithras vielleicht? :think:

Das Myzel ist erstmal nur ein Platzhalter, ich bin da auch nur halb zufrieden mit. Was mir dabei aber wichtig ist, ist, dass es sich eben über das Land erstreckt und dadurch bestimmte Wirkungen entfalten kann.

Hm, da könnte man ja theoretisch schon einen technologischen Ansatz (mit) einbringen. Vielleicht hat man im Kampf gegen die Dürre darauf gesetzt, Wolken mit Nanobots zu impfen. Da hat zwar nicht funktioniert, aber die Bots haben sich am Boden mit Pflanze, Mikrobe etc. x zu einer symbiontischen Lebensform vereinigt, wobei die biologische Komponente die Vernetzung über die gesammte Bowl beisteuert und die Nanos eine technologische Schnittstelle bilden, über die man extern auf das Gebilde zugreifen kann bzw. die dann wiederum selber Technologie beeinflussen kann. - So als Ausgangsidee zur Weiterausarbeitung.

Zitat
Ansonsten überlege ich momentan über das Thema KI herum, weiß aber noch nicht, ob ich es mit drin haben will. Es spukt mir das Konzept eines flüchtigen Sexroboterbastlers herum, der wegen seiner Blasphemie von den Reitern von Deseret (als reaktionäre, aggressive Spinner) gejagt wird. Vielleicht hat er sich aus zusammengeschalteten Neurotronics eine KI-betriebene Furryfreundin gebaut. Quasi ein Amalgan aus dem AI- und dem Furrythread ;)
Aber das ist noch nur Spinnerei.

Dr. Soong? ;D Aber hinter so einem Duo wären sicher auch noch ganz andere Leute aus den verschiedensten Gründen hinterher. Klingt grundsätzlich spannend. :d


PS: Spontaner Gedanken, was, wenn auf dem Baum-Nano-Netzwerk eine KI läuft? (Die muss ja nicht zwingend über ein Selbstbewusstsein verfügen, um den Twist zu bilden.)
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: schneeland am 27.01.2023 | 23:43
Das Myzel ist erstmal nur ein Platzhalter, ich bin da auch nur halb zufrieden mit. Was mir dabei aber wichtig ist, ist, dass es sich eben über das Land erstreckt und dadurch bestimmte Wirkungen entfalten kann. Ich tendiere momentan zu einer mutierten Form von Pando (https://de.wikipedia.org/wiki/Pando_(Baum)), die hauptsächlich aus einem weiten Wurzelgeflecht besteht. Utah ist fast um die Ecke, da passt das ganz gut, und es ist halt kein Pilz (war mir wiederum zu sehr Resident Evil gewesen wäre, Discovery hab ich nicht gesehen, zu schlechte Rezis), könnte sich aber so auch über tausende Quadratkilometer erstrecken.

Finde ich als Idee schon deutlich besser - wie Dimmel habe ich einfach keine guten Assoziationen mit Pilzgeflechten  ;D
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 27.01.2023 | 23:49
Der Knackpunkt ist natürlich: Je mehr SciFi-Technobabble man einfügt, also KIs, Nanotech, kalte Fusion etc., desto mehr droht es zur SciFi-Kitchen Sink zu werden. Daher versuche ich das momentan nicht zu sehr wegwuchern zu lassen. Entsprechend amüsiert mich der Sexbot-KI-Gedanke zwar, aber vielleicht findet sich da noch eine andere Lösung.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 31.01.2023 | 12:51
Ich hab mal den Fluff für ein paar Beispielcharaktere grob runtergeschrieben, um mal ein Gefühl dafür zu kriegen, was und wie man Painkiller so spielt.

Doc
Ärzte sind rar gesät in der Bowl, daher gibt es für dich genug zu tun. Ob eine Kuh kalbt oder ein Kind zahnt, ob ein Blinddarm entfernt oder eine Schusswunde versorgt werden muss, man kommt zu dir. Die Farmer und Schrauber besitzen zwar wenig, aber ihr Dank und Respekt ist dein stetiger Begleiter. Doch die armen Seelen, die einen Überfall der Pains überlebt haben, das ist eine andere Geschichte. Oft genug sind sie so schlimm zugerichtet, dass sie die beneiden, die schnell gestorben sind, und ihre Seele kann kein Priester der Welt mehr heilen. Mehr als einer ist auf deinem Tisch unter Qualen verendet, die du deinem ärgsten Feind nicht wünschen würdest. Daher hast du dich dazu entschlossen das Schild auf „closed“ zu drehen und dich denen anzuschließen, die sich der Landplage der Pains entgegenstellen, entweder um dich um ihre Verwundungen zu kümmern oder um selbst die Waffe in die Hand zu nehmen. Denn ist Prävention nicht immer besser als Behandlung? 

Ex-Pain
Du hast auf der anderen Seite mitgespielt, und das war ein Fehler. Eine Weile ging es gut, und das Plündern, Morden und Rauben ging dir gut von der Hand. Aber vielleicht ist deine Gang zerschlagen worden oder du hast dich schlicht sehr, sehr unbeliebt gemacht. Nun bist du ohne deine Ersatzfamilie in der weiten Leere der Hell Bowl unterwegs, und sollte irgendjemand hinter dein kleines, schmutziges Geheimnis kommen, wirst du am nächsten Laternenpfahl baumeln. Denn mit Pains wird kurzer Prozess gemacht. Was liegt also näher als dich ein paar anderen, hartgesottenen Typen anzuschließen, den Painkillern. Und da du dich mit den Pains gut auskennst, kannst du ihnen sicher ausgesprochen nützlich sein. Die Bowl ist dein Zuhause, du bist hart im Nehmen und weißt, wo sich die Pains herumtreiben und wie sie vorgehen. Sei nur vorsichtig, dass du nicht zu nützlich bist. Denn auch Painkiller sind nicht auf den Kopf gefallen, und sie tragen ihren Namen zurecht.

Konvoifahrer 
Schon in jungen Jahren war dir klar: Die stinkenden Slums bleiben nicht dein Zuhause. Du wolltest raus, Abenteuer erleben und riskante Jobs annehmen. Die, die so richtig Kohle einbringen. Vom Konvoihelfer über Bordschütze zum Kapitän eines Road Trains hast du es gebracht, ein Veteran auf den staubigen Pisten, der schon mehr Geld versoffen, verzockt und verhurt hat als so mancher Straßenhändler oder Lohnsklave in seinem ganzen Leben sehen wird. Denn wer jeden Tag sein Leben riskiert, sollte auch jeden Tag genießen können. Aber nichts wärt ewig. Vielleicht hast du zu oft zur Flasche gegriffen, hast gegenüber der falschen Nutte die nächste Route herausgeplappert oder warst schlicht der Sündenbock, als dein Chef Gelder für Wartung und Reparaturen unterschlagen hat. Und nun stehst du hier draußen in der Bowl, gewöhnt an Staub, Gefahr und gute Bezahlung. Was läge da näher als dich einer Gruppe Painkiller anzuschließen?
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Doc-Byte am 1.02.2023 | 19:54
Nice. :d Darf ich auch einen Charakter vorschlagen? :)

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 2.02.2023 | 14:43
Mja, Drohnen, Roboter usw. sind auch noch so ein Thema. Da muss ich mal in Ruhe drüber nachdenken, wie ich das handhaben möchte. Momentan tendiere ich eh dazu zeitlich etwas näher an heute ranzurücken, damit ich mich nicht mit zu viel SciFi-Gedöns rumschlagen muss.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Doc-Byte am 2.02.2023 | 16:57
Naja, so viel SciFi ist das ja gar nicht. DJI verkauft inzwischen FPV Drohnen für jederman, das Militär setzt diverse Drohnen ein und der neue Rheinmetall Panther ist technisch schon darauf vorbereitet, später mal der erste komplett ferngesteuerte Panzer der Welt zu werden. Gleichzeit sehen wir grade eine rassante Entwicklung bei den "KIs". Ich denke, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis jemand diese Technologien verknüpfen wird und das eher in wenigen Jahren und nicht erst Jahrzehnten.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 2.02.2023 | 17:15
Das ist mir durchaus bewusst. Die Frage ist halt, wieviel davon will man im Spiel haben. Dass Konvois Aufklärungsdrohnen mit unterwegs haben, davon gehe ich mal aus. In so einem Terrain wie der Bowl hat man damit, zumindest wenn gerade kein Sturm anrollt, eine super Übersicht.
Drohnenpiloten als SCs produzieren aber spielerisch eine Reihe von Problemen, die nur schwierig zu lösen sind. Daher muss ich da nochmal drüber nachdenken, wie ich damit umgehe, genauso wie weiterführende SciFi-Elemente.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Doc-Byte am 2.02.2023 | 18:00
Ohne Satellitennetzwerke könnte die Reichweite ggf. recht beschränkt sein, nur so als Gedanke. :think:
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 2.02.2023 | 18:12
Davon gehe ich aus, ja.
Eines der typischen Probleme bei "Drohnenjockeys" ist zum Beispiel, dass sie teils nicht mit den restlichen Charakteren unterwegs sind, sondern Einzelbehandlung benötigen. Außerdem sind Schäden an Drohnen nicht "heilbar", was Schadens- und Ressourcenmanagement unfair erscheinen lassen kann. Ein angeschossener Charakter kann geheilt werden. Eine abgeschossene Drohne (und damit de facto fliegendes Bargeld) ist hingegen entweder ernsthaft beschädigt oder schlicht weg. Das hat bei Shadowrun schon zu ziemlichen Unwuchten geführt, bis hin zum Rigger, der in seinem Panzer hockt, während die anderen Charaktere mit Drohnenbegleitung irgendwas machen. Und wenn dann seine X-tausend Nuyendrohne was abkriegt, ist Holland in Not.
Ich tendiere für Charaktere momentan zu relativ einfachen, dafür aber auch billigen Drohnen mit relativ geringer Reichweite, die durch entsprechende Störsender auch leicht mal aus dem Takt gebracht werden können. Ausrangierte und umgebastelte Amazon-Lieferdrohnen etc.
Militärs und Konzerne mögen deutlich ausgefeiltere Systeme haben, aber die tauchen in der Bowl eher selten auf. Und wenn, hat man meist ganz andere Probleme.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: schneeland am 2.02.2023 | 18:31
Eher rustikale Technologie scheint mir auch ganz gut zum Setting zu passen (den spielerischen Teil sehe ich ähnlich - für shadowrunartige Sachen lief es ja, je nach SL, auch schon darauf raus, um die Sache praktikabel zu halten).
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 4.02.2023 | 01:39
Da das ja ein wichtiges Thema ist, hab ich mich mal zum Thema Telekommunikation ausgelassen.

Kommunikation
Während konkurrierende Techunternehmen über Jahrzehnte hinweg die wichtigsten Orbits mit immer mehr Minisatelliten zugepflasterten, wurden die unterschiedlichsten Konflikte auch im Weltraum ausgetragen und Kommunikations- und Spionagesatelliten mit Abfangraketen und Jagdsatelliten zerstört. 100 Jahre nach der ersten Mondlandung ist das All rund um den blauen Planeten so voll von Raketenstufen, Satellitenteilen und anderem Weltraumschrott, dass kaum ein hoch geschossener Satellit länger als einige Wochen unbeschadet seine Bahnen ziehen kann. Jeder Versuch dieses Problem international anzugehen, ging im beständigen Gezänk der Nationalstaaten und Konzerne unter. Entsprechend ist man wieder auf terrestrische Sender angewiesen, was in der Hell Bowl gleich mehrere Probleme aufwirft. Erstens kann man nicht einfach ein paar Sendemasten aufstellen, da die Pains und so ziemlich jeder Schrauber, der etwas auf sich hält, unbewachte Masten innerhalb von Stunden in seine Bestandteile zerlegen und abtransportieren würde. Zweiten stellen die Staubstürme ein kaum zu kalkulierendes Risiko für technische Geräte dar. Da wäre der feine Staub, der in fast jedes Gehäuse eindringt, Kühlgitter verstopft und innerhalb kürzester Zeit alle beweglichen Teile lahmlegt. Und dazu kommen die elektrostatischen Aufladungen, die stete Begleiter der Sandstürme sind und Elektronik überladen und zu Kurzschlüssen führen. Daher haben Kommunikationskonzerne wie Minoan Digital oder Virtual Infinity Inc. über die Hell Bowl befestigte und bewachte Sendetürme verteilt, die die Datenströme geschützt vor gierigen Fingern von Metropole zu Metropole weiterleiten. Kommt ein Sturm auf, werden die Sendeantennen eingefahren und versiegelt. 

Da die Bowl dünn besiedelt ist und die Einwohner als finanzschwach und suspekt gelten, akzeptieren die Türme nur Signale von den wenigen registrierten Nutzern innerhalb der Bowl. Hierzu gehören die meisten Konvoi-Captains und einige wohlhabendere Einwohner. Die meisten anderen müssen auf archaischere Technologien zurückgreifen. Radio und Lokalfernsehen feiern so genauso eine Renaissance wie CB-Funk, mit dem Siedlungen, Konvois und die Pains die Verbindung untereinander aufrechterhalten. Manche technikaffineren Gemeinden betreiben auch kleine, lokale Netzwerke, die aber meist über keine Verbindung zu den Sendetürmen verfügen.  Wenn die Stürme über das Land ziehen, versagen aber selbst die rustikalen CB-Funkgeräte ihren Dienst.

 
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 5.02.2023 | 14:45
Ich schaue gerade CB-Funkreichweiten nach. Das geht wohl in guten Umständen bis zu 200km weit. Da es keine Berge gibt, gibt es zwar keine Funkschatten, dafür aber auch keine erhöhten Punkte, von denen man aus senden kann, daher vermute ich mal, dass die Reichweiten unter diesen 200km liegen. Trotzdem können lokale Sender mit ausreichend Leistung und langen Antennen gut zur Orientierung genutzt werden, was in konturarmen Regionen sicher hilfreich ist. Außer natürlich im Staubsturm. Mobile Geräte haben hingegen eine deutlich geringere Reichweite. Kann auch interessant sein, wenn man zwar empfangen, aber in Notsituationen nicht senden kann.

Beim Thema Religion werde ich wohl christliches Sektierertum nach vorne stellen. Passt zur Region und der Situation. Und man kann fahrende Priester einbauen.

Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 7.02.2023 | 03:36
Ich werde wohl früher oder später nicht umhin kommen mal vor Ort zu recherchieren. Ich habe mich schon ein paar Mal dabei erwischt die Leute als totale Hillbillys zu sehen.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 9.02.2023 | 01:58
Ich bin zur Zeit noch bei den eher langweiligen Elementen des Weltenbaus wie Bildung oder Religion, um die Hell Bowl plausibel aufzuziehen. Aber immerhin habe ich mittlerweile eine gute Erklärung, warum es Konvois gibt statt Luftfracht.


 

Die Konvois

Die Zerstörung von Dallas nahmen viele Staaten zum Anlass strenge Gesetze zur Regelung von Überflugrechten zu erlassen. Teils aus einem echten Sicherheitsbedürfnis heraus, teils um die jeweils eigenen Fluggesellschaften gegenüber ihren Konkurrenten aus anderen Staaten zu bevorteilen, wurden die Ein- und Überflugrechte vieler Staaten kontingentiert und mit teuren Lizenzen versehen, die den Flugverkehr massiv einschränken und bis heute ausgesprochen kostspielig machen. Einige Staaten wie Deseret verbieten sogar komplett den Überflug über ihr Territorium und drohen notfalls mit dem Einsatz von Waffengewalt, um dieses Verbot durchzusetzen. Entsprechend wichtiger ist der Transport über den Landweg geworden. Da die Schienennetze schon vor dem Zusammenbruch der USA in einem schlechten Zustand waren und in der Hell Bowl durch Wanderdünen und Anschläge der Pains das Risiko für den Bahnverkehr zu groß ist, greift man stattdessen zu bewaffneten Konvois aus teilweise geländegängigen Trucks zurück, um Waren und Passagiere von einer Metropole zur anderen zu transportieren. Diese überdimensionierten Zugmaschinen sind meist mit Aufliegern und zusätzlichen Anhängern ausgestattet. Ihre Besatzung von 8-12 Mann muss in der Lage sein im Notfall im Schichtbetrieb rund um die Uhr weiterzufahren, um nicht in die Verlegenheit zu kommen in gefährlichen Regionen campieren zu müssen. Zudem sind die Fahrzeuge zu ihrem Schutz meist gepanzert und bewaffnet. Aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse, eingestürzten Brücken und anderen Hindernissen kommen die Konvois trotz leistungsfähiger Maschinen meist nur mit 30-50 km/h voran. Konvois bestehen aus 5 bis 20 Transportern und bisweilen einigen Begleitfahrzeugen, die zur Aufklärung vorausfahren oder liegengebliebene Road Trains bei Reparaturen unterstützen können. Außerdem schließen sich oft Reisende und Händler auf eigene Faust den Konvois an, entweder um die Hell Bowl zu durchqueren oder Siedlungen auf der Strecke anzusteuern. Nur selten machen sich kleinere Konvois oder sogar einzelne Transporter auf den Weg, und wenn, dann nur um für einen gigantischen Bonus wirklich wichtige und eiligen Waren zu transportieren. 
Die Regeln für den Betrieb eines Konvois werden vom Konvoi-Captain festgelegt, der auch die Navigation und die Planung des Konvois übernimmt. Diese Regeln umfassen die nötige Mindestgeschwindigkeit der beteiligten Road Trains, die Kontrolle des Frachtverzeichnisses und die Prüfung der Fahrzeuge und der Besatzungen vor der Abfahrt. Hinzu kommen Regeln ob und wenn wie lange der Konvoi stoppt, sollte ein Fahrzeug in Probleme geraten. Besonders strikte Captains halten sich an die Regel, dass der Verlust eines Fahrzeuges die Sicherheit aller anderen mehr als aufwiegt. So hat die Besatzung eines Transporters im Falle einer ernsten Panne gerade genug Zeit, um auf einen anderen Transporter zu wechseln, bevor die liegengebliebene Zugmaschine inklusive Ladung in Brand gesteckt oder gesprengt wird. Dies soll Pains und anderes Gesindel davon abhalten Transporter zu sabotieren in der Hoffnung zurückgelassene Fracht plündern zu können.
Die Navigation innerhalb der Bowl ist nicht ganz einfach, da weder Satellitennavigation noch eine vertrauenswürdige Beschilderung existiert. Die Navigationssysteme der Trucks können zwar durch Trägheitsmesser und Anpeilung der Funksignale der verschiedenen Siedlungen leidlich genau arbeiten, aber spätestens wenn ein Sandsturm aufzieht, ist es damit schnell vorbei. Natürlich wird jeder Konvoifahrer versuchen einen Sturm zu umgehen oder an einem sicheren Ort auszusitzen, aber die Wettervorhersagen sind oft ungenau und die Stürme können sich innerhalb weniger Stunden zusammenbrauen. So stellt sich dann die Frage, ob man mitten auf freier Fläche warten oder nur mit eingeschränkten Hilfssensoren durch den Sturm navigieren will. Mehr als ein Transporter ist so schon von teils Tage andauernden Stürmen überrollt worden und wurde danach halb unter Dünen begraben aufgefunden, ohne eine Spur von der Besatzung.   

 
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 13.02.2023 | 06:05
Ich hab mittlerweile die Hell Bowl grob abgesteckt, mit den Eckpunkten Salina (Kansas), Denver, Dallas, Las Cruces (New Mexico), insgesamt etwas mehr als 700x700 Kilometer. Aber Zahlen sagen halt wenig aus, und ich bin etwas hin und her gerissen, ob das für ein Setting mit LKW-Konvois und Spinnern in Muscle Cars nicht zu klein ist. Andererseits sind 700km die Strecke von Hamburg bis München, und die Straßenverhältnisse sind in der Hell Bowl freundlich umschrieben beschissen zu nennen.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Bombshell am 13.02.2023 | 06:28
Warum fährt man um so einen "kleinen" aber gefährlichen Bereich nicht "einfach" drum herum?
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 13.02.2023 | 06:43
Das ist tatsächlich eine Frage, die ich mir da auch stelle. Momentan tendiere ich dazu das politisch dichtzumachen. Im Süden liegt der Rest von Texas, im Norden Nebraska. Es müsste also gute Gründe geben, warum Transporte zwischen Ost- und Westküste (bis mittlerem Westen) da nicht ohne weiteres durchkommen. Da die verschiedenen Staaten untereinander alle irgendwelches Gezänke laufen haben, muss ich da mal überlegen, wie ichs am schlausten mache. Ich tendiere da momentan zu so vor sich hin gärenden Konflikten, die zwar nicht zum offenen Krieg führen, aber ein guter Grund sind sich aus den jeweiligen Territorien fernzuhalten.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 13.02.2023 | 13:23
Vielleicht fange ich die ganze Sache auch zu klein an. Ich lese mich gerade ein wenig in die Wetterveränderungen oder letzten Jahrzehnte und die Prognosen ein, speziell was den Südwesten der USA angeht, und da geht ja schon eine Weile lang einiges bergab. Nun bin ich natürlich weder Geograph noch Klimatologe, von daher tue ich mir da noch etwas schwer eine Entscheidung zu treffen, wie groß ich das Areal wirklich ziehen will. Dazu kommt die Herausforderung, dass ich damit auch mehr Städte und Regionen habe, die ich irgendwie in der Beschreibung unter einen Hut kriegen muss.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 13.02.2023 | 21:07
Ganz dem Prinzip folgend, dass es nicht um die Frage geht, warum etwas nicht möglich ist, sondern wie man etwas möglich machen kann, sieht die Lösung wie folgt aus: Die Bowl reicht bis South Dakota, da die Dürre auch die Rockys mit einschließt. North Dakota und Montana sind nominell Protektorate Kanadas, was von der dortigen Bevölkerung aber mehrheitlich abgelehnt wird. Aufgrund des daraus resultierenden Bürgerkriegs in North Dakota und Montana hat Kanada deren Grenzen geschlossen, damit die Aufständischen keine Unterstützung erhalten können.
Im Süden liefern sich Mexiko und Texas in New Mexico einen Stellvertreterkrieg, und die beiden Panamakanäle stehen mittlerweile unter südchinesischer Verwaltung. Leider ist Südchina auf den Bund von Californien nicht gut zu sprechen aufgrund deren Einmischung in den dritten südchinesisch-vietnamesiscxhen Krieg. Daher bleibt den Kaliforniern nur der Weg durch die Bowl, um mit der Ostküste und den großen Seen Handel treiben zu können.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: schneeland am 13.02.2023 | 22:33
Klingt doch recht brauchbar, finde ich. Es muss ja nur hinreichend plausibel sein, dass man halt durch dieses große Höllenloch durch muss statt einfach drumherum zu fahren oder drüber hinweg zu fliegen.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Quaint am 14.02.2023 | 00:03
Ja, schön konstruiert. Und durch den Transitverkehr haben die Pains auch etwas von dem sie sich quasi parasitär nähren können.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 14.02.2023 | 16:27
Andere Bausstelle: Es ist ja nun ein amerikanisches Setting, aber für eine deutschsprachige Zielgruppe. Daher bin ich hin und her gerissen, ob ich imperiale oder metrische Maßeinheiten verwenden sollte. Rein vom Gefühl her würde ich alles metrisch halten außer Meilen, einfach weils gut klingt. Aber ich weiß so recht nicht, ob das so zielführend ist.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 15.02.2023 | 02:55
So, Zeit für eine erste Seitenplanung. Ich geh aktuell zwar nicht davon aus, dass das hier jemals gedruckt wird, aber das ist ja kein Grund nicht zumindest ordentlich zu arbeiten.

Gehen wir mal von einem DIN A4 Hardcover aus, schließlich soll es hübsch aussehen und man will ja was in der Hand haben.
Mit einem halbwegs gefälligen Layout und einer Schrift in gut lesbarer Größe lässt sich gut mit 3500 Zeichen pro Seite planen.
Was brauchen wir also an Texten bzw. mit wieviel Volumen möchte ich die ganze Sache umsetzen:

Impressum, Inhaltsverzeichnis, Vorwort 3 Seiten

Hintergrundteil
Allgemeiner Hintergrund 20 Seiten

Die Regionen
Der Süden 3 Seiten
Das Zentrum 3 Seiten
Der Norden 3 Seiten

Ortschaften
Amarillo 15 Seiten
Fort Boise 6 Seiten
Roswell Aircraft Boneyard 6 Seiten
Armageddon 6 Seiten
Douglas, Wyoming als Rancher-Setting 6 Seiten
Ruinen von Dallas 6 Seiten
Wildcard I 6 Seiten
Wildcard II 6 Seiten
(Die Locations werden jeweils unter der passenden Region sortiert. Aber da ich noch nicht weiß, wie genau ich die Regionen aufteile, hab ichs erstmal so sortiert)

Regelteil (insgesamt ca. 100 Seiten, wird ein Verschiebepuzzle)
Grundregeln
Charaktergenerierung
Beispielcharaktere
Kniffe und Macken
Skills
Kampf
Fahrzeugregeln
Übernatürliches
Kreaturen
Ausrüstung und Fahrzeuge
SL-Tipps
Tabellen
Index 

Insgesamt also 192-200 Seiten. Aber wie so oft bei sowas, alles Pi*Daumen.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 18.02.2023 | 16:21
Momentan denke ich über zwei recht unterschiedliche Bereiche nach:
1. Durch die Erweiterung der Hell Bowl auf South Dakota kommen natürlich neue, interessante Gebiete mit rein. Da wären die Black Hills, die Bad Lands und Reservate wie Pine Ridge Reservation und Rosebud Indian Reservation. Ich hatte ursprünglich das Themenfeld umgehen wollen, aber andererseits ergeben sich hieraus natürlich auch interessante Fragen: Wenn die staatlichen Strukturen der USA sich auflösen, wie werden die Bewohner der Reservate damit umgehen? Bleiben relativ gesehen mehr der Oglala-Lakota vor Ort als Non-Natives? Es scheint einen offenen Konflikt um die Black Hills zu geben, die die Lakota zurückhaben wollen. Soweit ich das verstanden habe, wollte die US-Regierung eine ordentliche Summe als Entschädigung springen lassen, aber die Stammesführung war dagegen und hat den Anspruch auf die Black Hills aufrecht erhalten. Möglicherweise werden sie im Zuge der Desorganisation versuchen sich die Black Hills zumindest zum Teil zurückzuholen. Vielleicht in direktem Konflikt mit Holzfällerunternehmen, die die Situation zu ihren Gunsten ausnutzen wollen, um die verbliebenen Wälder der Black Hills ohne staatliche Eingriffe abzuholzen. Ich möchte vermeiden das Klischeebild es naturverbundenen, edlen Wilden auszubreiten, der gegen den umweltzerstörenden weißen Mann antritt. Daher werde ich mich da wohl erstmal tiefergehend schlau machen müssen.

2. Ich kaue ein wenig auf der Idee herum, dass einige der südlich gelegenen Staaten versuchen werden durch die Hintertüre die Sklaverei wieder einzuführen, indem sie Arbeitslager für Kriminelle weiter kommerzialisieren (was ja heutzutage schon teils der Fall ist), Firmen Gefangene "frei kaufen" können und (teils damit verbunden) die Schuldknechtschaft einführen. Wer seine Schulden nicht bezahlen kann (ob durch normale Verschuldung oder weil man Haft/Geldstrafen nicht bezahlen kann) und nach Zwangsverkauf des Eigentums immer noch Schulden hat, ist gezwungen sie für seinen Schuldner abzuarbeiten. Solche Schuldenpakete werden teils gezielt von Firmen aufgekauft, die spezielle Arbeitskräfte suchen. Der Schuldner verliert während der Zeit des Abarbeitens Teile seiner Bürgerrechte wie Wahlrecht oder Bewegungsfreiheit an seinen Schuldner. Oft verstetigt sich dieses Verhältnis, da die Bezahlung nach Abzug der Schuldentilgung meist so gering ist, dass der Schuldner wiederum Schulden machen muss, um über die Runden zu kommen. Ein wenig wie früher in Corporate Towns, nur mit noch unfreiwilligerem Weg rein und noch größeren Hürden, um wieder rauszukommen. Flucht und Verschwinden in der Hell Bowl kann da durchaus ein (wenn auch unerfreulicher) Weg raus sein, und es gibt sicher Kopfgeldjäger, die "hochwertigere" Mitarbeiter wieder einfangen.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: schneeland am 18.02.2023 | 17:13
Sind beides zwar realweltlich etwas trickreiche Themen, aber wenn Du das nicht allzu plump einbaust, würde ich das als Gewinn sehen. Die Schuldknechtschaft/Firmenleibeigenschaft wird ja nicht nur Schwarze betreffen. Und bei dem Gebietsthema wird es ja jetzt vielleicht auch so sein, dass einerseits der Anspruch zwar legitim ist, aber deshalb der Stamm, der die Ansprüche durchsetzt, nicht unbedingt nur aus Menschenfreunden besteht. Ein bisschen tiefere Recherche schadet da aber sicher nicht.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 18.02.2023 | 17:24
Ich hatte zugegebenermaßen auch gar nicht daran gedacht, dass sich das Sklavereithema primär auf Schwarze bezieht, wobei da sicher auch ein solides Maß an Rassismus gegen Schwarze, Latinos etc. mit reinspielen wird. Aber wenn man einen guten Programmierer/Biologen/was-auch-immer braucht und man die passende Person in die Verschuldung treiben kann, um sie dann auszubeuten, dann dürfte die Hautfarbe am Ende relativ egal sein. Profit kennt am Ende keine Hautfarbe.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: schneeland am 18.02.2023 | 17:28
Profit kennt am Ende keine Hautfarbe.

Sehe ich auch so und finde das für ein cyberpunkiges Setting auch völlig ok/inhaltlich passend. Aber zumindest auf den ersten Blick ist das m.E. nah genug dran, dass man sich selber einen Gefallen tut, wenn man vorher schon mal 'nen Moment drüber nachgedacht hat, wie man sich dazu verhalten möchte.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Doc-Byte am 18.02.2023 | 21:42
Wer seine Schulden nicht bezahlen kann (ob durch normale Verschuldung oder weil man Haft/Geldstrafen nicht bezahlen kann) und nach Zwangsverkauf des Eigentums immer noch Schulden hat, ist gezwungen sie für seinen Schuldner abzuarbeiten.

Gab es dieses Konzept nicht auch bei Ready Player One? :think: Was es natürlich dadurch keineswegs uninteressant für Painkiller machte.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 18.02.2023 | 21:47
Hab ich nicht gelesen. Aber ist ja auch ein Klassiker seit Jahrhunderten. Texas wird das mit dem "productive debtor act" einführen und gleichzeitig viele Haftstrafen in zum Teil horrende Geldstrafen umwandeln. Natürlich sind Vergehen, die eher von Weißen oder konservativen Latinos begangen werden, deutlich "günstiger" als die, die bei Schwarzen und "verdammten Hippies" üblich sind. Quasi wie bei der massiven Kriminalisierung bestimmter Drogen in den 60ern und 70ern. Hat dazu den praktischen Nebeneffekt, dass viele Verbrechen für Wohlhabende "legal for a price" werden, was der eigenen Parteibasis natürlich entgegenkommt.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 19.02.2023 | 11:22
Vielleicht pack ich noch einen "traditional value act" dazu. Hübsche, oft irreführende Namen für Gesetzespaketänderungen (siehe "patriot act") scheinen in den USA ja durchaus beliebt zu sein. Bringt die "Förderung traditioneller Familienwerte in Bildung und Medien" mit sich, häusliche Gewalt durch den Hausvorstand als Ordnungswidrigkeit und natürlich ein Blasphemieverbot.
Ich orientiere mich da halbwegs an dem Treiben der russischen Regierung in den letzten Jahren. Zwar frage ich mich, ob das nicht etwas sehr mit dem groben Pinsel ist. Andererseits glaube ich, dass das bei so einem Setting durchaus funktionieren kann.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 20.02.2023 | 22:10
Das Bild wird nach ein wenig Nachdenkzeit langsam klarer. Von den USA sind grob gesagt zwei Blöcke übrig geblieben. Die United American States, bestehend aus den großen Zentren an der Ost- und Westküste + ein bisschen drumherum, und die Free States of America, quasi der ganze Rest aus dem Zentrum und dem Süden. Dazu kommen einzelne Staaten oder Regionen wie beispielsweise Deseret (ehemals Utah), die sich entweder selbstständig gemacht haben, von Kräften außerhalb vereinnahmt wurden oder umstritten sind.
Die FSA sind der feuchte Traum christlicher Fundamentalisten amerikanischer Lesart, mit Family Values, Unterdrückung Andersdenkender etc.
Die UAS ist quasi das Gegenstück, sehr individualistisch (bis hin zur Gleichschaltung, weil viele dem jeweiligen neuen Individualisierungstrend hinterherrennen), aggressiv avantgardistisch etc.
De facto sind beide das aber nur für die Masse der einfachen Leute, die diese Ausrichtungen medial eingehämmert kriegen. Beide Blöcke werden von Oligarchen dominiert, die stets ein Auge dafür haben, dass a) die Menschen ein Feindbild haben und b) sie selbst dabei zu ihrem Profit kommen. Entsprechend gelten Teilhabe der Gesellschaft an der Produktivität, Bildung jenseits der kommerziellen Nutzbarkeit, Umweltschutz und staatliche Eingriffe zu Ungunsten der Oligarchen als absolutes No-Go. Stattdessen setzt man medial den Fokus immer wieder auf eigentlich irrelevante Aufregerthemen, die dann medienwirksam angegangen und bekämpft werden.
Die Bowl ist daher nicht nur eine rechtlose Gefahrenzone, sie kann zusätzlich auch als Rückzugsort für Leute dienen, die in beiden Systemen negativ auffallen. Gerade Orte wie Amarillo, das von einem Bündnis aus Pains beherrscht wird, sind dadurch nicht einfach nur Klischee-Brutalo-Ansiedlungen, sondern hier kann man auch flüchtige Kriminelle, Whistleblower, Ketzer, Systemsprenger und andere Störenfriede antreffen. Was wiederum Kopfgeldjäger, Inquisitoren, Texas Ranger etc. anzieht.
Das ist zwar arg karikaturesk politisch, was sicher manche Leute verärgern kann. Aber andererseits, es ist Dark Future.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 22.02.2023 | 19:46
Eine Grundfrage beim Weltenbau ist auch: Was machen die Leute da eigentlich alle? Wovon leben sie?
Von daher, was wird eigentlich in der Hell Bowl produziert bzw. was produziert Umsatz?
Rinderzucht: Viehzucht ist immer noch ein Thema, auch wenn die Menge deutlich geringer ist als heute, einerseits aufgrund des Wasser- und Vegetationsmangels, andererseits aufgrund teurer Futtermittel.  Auch andere Nahrungsmittel sind im Preis deutlich gestiegen, und so ist ein schönes, blutiges Steak oder ein echter Cheeseburger ein Luxusprodukt. Daher lohnt sich die Rinderzucht in vielen Regionen der Bowl immer noch, auch wenn die Tiere viel mehr Fläche brauchen als heutzutage. Entsprechend ist Rinderdiebstahl und Handel mit gestohlenen Tieren ein großes Thema. In manchen Regionen werden mittlerweile auch vermehrt Ziegen gehalten, weil sie deutlich genügsamer sind.
Agrikultur: In großen Treibhäusern werden Obst und Gemüse angebaut, speziell im Nordwesten am Rand der Rockys, wo die Wasserversorgung etwas besser klappt. Ansonsten muss versalzenes Grundwasser hochgepumpt und entsalzen werden, weshalb viele Farmen größere Solaranlagen haben. Entsprechend groß ist der Betriebsaufwand, und wenn ein Staubsturm naht, müssen Treibhäuser und Solaranlagen abgedeckt werden, um Schäden zu vermeiden.
Gas und Öl: Die meisten Vorkommen sind zwar erschöpft, aber in einigen Regionen werden noch Reste gefördert und zu Treibstoff verarbeitet oder zum Betrieb von Entsalzungsanlagen verwendet.
Müllentsorgung: Zeitweise wurde CO2 in die erschöpften Gaslager gepumpt, aber das wird mittlerweile nicht mehr finanziert. Dafür kann man in der Hell Bowl sehr gut Müll loswerden, da mangels staatlicher Strukturen niemand großartig was dagegen unternehmen kann. Zumindest in den Regionen, wo Farmer und Rancher sich nicht durchsetzen können.
Schrott: Die Bevölkerungszahl der Bowl ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gesunken. Entsprechend viele leerstehenden Häuser, Industriegebäude etc. gibt es. Kupfer, Messing und andere Metalle aus Kabeln, Leitungen und Elektronikschrott sind so immer noch leicht aufzutreiben und bringen durchaus ein paar Silberdollar ein.
Konvois: Die Konvois benötigen Reparaturen, Schutz und Versorgung. Außerdem wird teils an Infrastruktur wie Brücken Maut fällig. Andererseits werden sie manchmal auch überfallen und geplündert, was wiederum jede Menge Hehlerware bedeutet.
Illegales aller Art: Was weder in den UAS noch in den FSA erlaubt ist, findet irgendwo in der Bowl ein Plätzchen. Die Herstellung synthetischer Drogen, digitale Kriminalität (soweit man Zugriff zu den Funktürmen hat) und Schmuggel spülen Geld in die Bowl.
Schmuggel: Nochmal genauer: Bei SR war es immer ein Klassiker, bei jeder Region "hier gibt es Schmuggel" dranzuschreiben, ohne Erklärung, was von wo nach wo geschmuggelt wird. Von daher, was wird stark mit Zöllen belegt, auf einer Seite stark besteuert oder ist ausfuhrbeschränkt oder sogar illegal und lohnt sich zu verkaufen?
Von den FSA in die UAS: Subventionierte Medikamente, Ausfuhrbeschränkte Elektronik, Hehlerwaren. Ich würd ja auch Pornos sagen, aber das dürfte mittlerweile komplett digital laufen.
Von den UAS in die FSA: Tabakwaren, unregistrierte Schusswaffen, Spirituosen

Schon aus diesen Setzungen sollten eigentlich einige Aufhänger entstehen können.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Doc-Byte am 22.02.2023 | 20:08
[...] Bei SR war es immer ein Klassiker, [...]

Ein andere Klassiker von SR (und anderen Settings) sind obskure Forschungseinrichtungen, von denen mangels staatlicher Kontrolle keiner so genau weiß, wer eigentlich dahinter steckt, geschweige denn, woran dort gearbeitet wird.

Ansonsten klingt deine Liste schon mal sehr solide und durchdacht. :d

Vielleicht noch irgendwas rund um "Sport" ergänzen? Sport bzw. große Ligen sind immer ein Geschäftsfaktor. Vielleicht gibt es ja irgendeine lokale Spezialität? So was wie simulierte Konvois? Team A muss eine Fracht von x nach y bringen und Team B soll sie ihnen abjagen? Das Ganze hübsch medial aufbereitet und mit vielleicht einem Dutzend Teams in der Liga? Verletzungen gehören zum Alltagsgeschäft (und machen die Matches erst so richtig interessant), was in der Bowl auch niemanden kümmert, aber immerhin haben die Spieler eine erstklassige medizinische Versorgung in ihren Verträgen stehen. Und weil sie obendrein ziemlich gut verdienen, strömt ständig Nachwuchs in die Liga und gleicht so "den branchenüblichen Schwund" aus.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 22.02.2023 | 20:16
Hm, das hat schon starke Urban Combat Vibes. Ich find sowas immer schwierig zu erklären, gerade in so schwer zu kontrollierenden Umgebungen.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Bombshell am 22.02.2023 | 20:42
Ist Gentechnik komplett eingebrochen oder gibts diese Ergebnisse nur außerhalb der Bowl?
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Doc-Byte am 22.02.2023 | 20:43
Hm, okay. :think: Vielleicht noch eine Spur dystophischer? Die Konvois werden von professionellen Teams gefahren, aber die Jäger sind echte Pains, die man dafür angeheuert hat? Oder sogar Amateure aus der einfachen Bevölkerung (oder natürlich SC Painkiller mit Geldnöten 8]), die sich eine fette Siegprämie erhoffen, wenn sie gegen die Profis gewinnen?
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 22.02.2023 | 20:50
Ist Gentechnik komplett eingebrochen oder gibts diese Ergebnisse nur außerhalb der Bowl?

Gibt es durchaus, auch wenn der Fortschritt der Wissenschaft durch den Zusammenbruch internationaler Zusammenarbeit deutlich verlangsamt ist. Aber gerade in der Agrarwirtschaft spielt Gentechnik durchaus eine Rolle, zumindest soweit man sich das entsprechende Saatgut (oft in Kombination mit angepassten Pestiziden und Düngemitteln) leisten kann.
Oder spielst du auf etwas anderes an?
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Bombshell am 22.02.2023 | 21:02
Oder spielst du auf etwas anderes an?

Das mit dem Saatgut passt schon so.

Ich dachte eventuell, dass es viel mehr in großen Tanks gezüchtetes Fleisch gibt, um die Massen "günstig" zu versorgen. Sowas muss es ja nicht unbedingt in Bowl schaffen und daher gibt es dort noch traditionelle Viehzucht und vielleicht gibt es ja auch ein paar abtrünnige Gentechniker, die Rinder resistenter machten.

Ich frage mich ja immer, wenn alles so schwierig und anstrengend bei der Nahrungsherstellung ist, was die Leute so hauptsächlich essen? Bauen die da mehr Getreide oder Mais an? Müssen die Leute Essen importieren oder können sie vom lokalen Ertrag leben?
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Dimmel am 22.02.2023 | 21:47
Wow, ist ja schon einiges hier zusammengekommen, seit ich das letzte Mal reingeschaut habe. Muss mal in Ruhe alles durchlesen, macht aber beim drüberfliegen einen ordentlichen Eindruck  :d
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: schneeland am 22.02.2023 | 21:53
Schon aus diesen Setzungen sollten eigentlich einige Aufhänger entstehen können.

Für Abenteuer ist da bestimmt genug dabei. Wobei sich mir schon ein bisschen die Frage stellt, was da so an Außenhandel zusammenkommt, wenn fossile Energieträger wegfallen. Wäre jetzt auch kein Beinbruch für das eigentliche Spiel, aber nachdem's bisher immer so halbwegs plausibel war, sehe ich hier noch eine gewisse Lücke.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 22.02.2023 | 22:06
Es ist eine weite, kaum besiedelte und arme Region. Die Menschen, die dort leben, sind Härte gewöhnt. Entsprechend ist der Außenhandel überschaubar. Agrarprodukte halt und etwas Krimkrams. Aber wieso sollte das eine Lücke sein?

Was Tankfleisch angeht: Das schlägt in die gleiche Kerbe wie andere synthetische Nahrung. Wäre sie billig zu haben, wären viele Probleme der Welt gelöst. Von daher erstmal kontraproduktiv. Wenn es aber aufwendig, teuer oder sonstwie problematisch ist, sieht das wiederum anders aus.
Ist so ein wenig wie Fusionskraftwerke als kostengünstige Energiequelle. Aber da gilt ja die Fusions-Konstante: Es ist unabhängig vom Zeitpunkt immer 30 Jahre entfernt.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: schneeland am 22.02.2023 | 22:18
Es ist eine weite, kaum besiedelte und arme Region. Die Menschen, die dort leben, sind Härte gewöhnt. Entsprechend ist der Außenhandel überschaubar. Agrarprodukte halt und etwas Krimkrams. Aber wieso sollte das eine Lücke sein?

Mein Eindruck war: es werden Waffen, Treibstoff, Medikamente, wahrscheinlich auch kybernetische Verbesserungen, kleine Drohnen etc. gebraucht. Und wenn ich das richtig verstehe, gibt es ja nicht wirklich große Industrie innerhalb des Dust Bowl, insofern müsste der Großteil ja irgendwie von außen kommen (und auch kriminelle Quellen wollen ja bezahlt werden). Möglicherweise ist da aber auch meine Vorstellung gerade anders als das, was Du im Sinn hast.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 22.02.2023 | 22:33
Ja, genau, die kommen wenn, dann aus den Industriezenten und Metropolen. Deshalb sind sie in der Bowl selten und mischen sich mit "normalen" Schusswaffen, einfachen Handwerkswaren etc.
Selten moderne, selbstfahrende Elektro-Pickups (meist schon zerschunden und geflickt) neben uralten Spritschleudern und Pferden. Manches kommt durch Händler in die Bowl, manches wird von den Konvois geraubt, alles andere wird entweder selbst hergestellt (und ist daher eher Handwerk als Hightech) oder über Jahrzehnte hinweg gepflegt und repariert. Die meisten Menschen in der Bowl können sich entsprechend die teureren Technikspielereien der Hightech-Welt nicht leisten (gut, viele Leute in den Metropol-Slums genauso wenig). Die Charaktere sind da natürlich in einer besonderen Situation. Sie gehen größere Risiken ein als andere, halten dafür aber auch entsprechend die Hand auf bzw. können auf die Großzügigkeit ihrer Gönner innerhalb der Bowl hoffen.
Ist halt eine Mischung aus Cyberpunk, Mad Max und Western.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 25.02.2023 | 18:38
Momentan bin ich wieder an einem der Knackpunkte in den Regeln, dem ganzen Fahrzeugkram.
Wie immer hab ich erstmal die Grundlagen definiert, also was die Regeln umsetzen sollen. Dazu gehört natürlich Integration ins Kampf-und Schadenssystem, aber auch Punkte, die ich für Fahrzeug-Action für relevant erachte: Wettrennen, Verfolgungsjagden, Rammen, Ausweichen, Ausmanövrieren, Abhängen etc.
Gleichzeitig möchte ich vermeiden zu viel Regelkrimskrams dabei zu entwickeln.
Ich hab dabei erstmal Schadensmöglichkeiten an Fahrzeugen zerlegt (Manövrierfähigkeit, Geschwindigkeit, Verlust von Antriebsmitteln wie Öl, Kühlflüssigkeit, Sprit usw.), hab das dann aber alles wieder zusammengekippt zu "Hat Konsti, Panzerung und Lebenspunkte wie Lebewesen und gut ist", einfach weil es am Ende bei der von mir anvisierten Auflösung eh keinen großen Unterschied macht.
Momentan tendiere ich zu folgender Herangehensweise:
Fahrzeuge haben eine Größe (von winzig (kleine Flugdrohne) bis riesig (Road Train)). Daran hängen Konsti und Panzerung, die man wiederum für das Schadensmodell braucht. Dazu haben sie Beschleunigung, Max. Geschwindigkeit und Verbrauch (am Arsch der Welt kein unwichtiger Faktor). Bei einem einfachen Ampelrennen kann man schon an der Beschleunigung erkennen, wer gewinnt, max. Geschwindigkeit ist für längere Reichweiten relevant usw.
Wenn es zu vergleichenden Proben zwischen Fahrzeugen unterschiedlicher Größe kommt (PKW will Dirt Bike rammen, oder ein Truck versucht einer anfliegenden Drohne auszuweichen), erhalten die Fahrzeuge je nach Größe einen Bonus bzw. Malus auf ihre Probe, davon ausgehend, dass kleine Fahrzeuge wie Dirt Bikes wendiger sind als ein Truck oder ein Transporter. Umgekehrt verursacht ein Truck bei einer direkten Kollision relativ zum Gesamtfahrzeug mehr Schaden beim Dirt Bike als umgekehrt. Das sollte eine ganze Reihe von Problemen lösen, die normalerweise bei einer so großen Bandbreite von Regelobjekten entstehen (der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch an das panzerzerstörende Fahrrad bei Shadowrun).
Dazu gibt es dann noch Modifikationen (sowas wie Vor- und Nachteile für Fahrzeuge), die man pro Fahrzeug noch draufpacken kann wie zusätzliche Panzerung, Turbo, Lachgaseinspritzung etc., die die Grundwerte der Fahrzeuge verändern können.
Ich bin zwar noch dabei das eigentliche Regelgerüst festzuzurren, aber damit ist für mich schonmal eine klare Stoßrichtung da und damit ein Sorgenkind im Regelset erledigt.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 14.03.2023 | 09:52
Ich habe mich dazu entschlossen das Kapitel mit den Orts- und Regionsbeschreibungen als Ingame-Texte umzusetzen mit wechselnden Voices. Mein erster Versuch wird Fort Boise, eine Location, an der ich schon recht früh angefangen habe herumzuknobeln. Mal schauen, wen man noch so zu Wort kommen lassen kann. Mindestens ein Mitglied der Pains, vielleicht einen Prediger, einen Texas Ranger oder einen Journalisten aus L.A. So viele Möglichkeiten...

Fort Boise
Ich war in Denver und Oklahoma City. Ich bin ein paar Mal bis Las Vegas gekommen und habe sogar die Skyline von L.A. gesehen. Es ist so lächerlich. Aber trotzdem zieht es mich immer wieder in dieses gottverlassene Nest im Herzen der Dunkelheit zurück. Wenn ich auf der Straße unterwegs bin, kann ich nur an Carlas Maisbrot denken, an das Lächeln von Romero oder die langen Abende in Sandy’s Grill & BBQ. Aber wenn ich dann in Boise bin, dann spüre ich nur noch die rostigen Wände, die mich gefangen halten wollen.

Judge Carson hat für jeden ihrer „Schützlinge“ einen Plan, auch für mich. Ich sollte Schrauber in Onkel Romeros Werkstatt werden. Mit 11 konnte ich die Zylinderkopfdichtung eines Road Train Motors austauschen. Die Welt war sauber geordnet in drinnen und draußen. Drinnen, da waren wir, die liebende Familie von Judge Carson, oder einfach Mama Irene. Und draußen … Draußen herrschte das Böse. Pains, Verbrechen und Monster. Und nur Mama Irene und die Mauern von Fort Boise, nicht viel mehr als Wellblech und zusammen genieteter Schrott, hielten das Böse davon ab hineinzukommen. Das ist Irenes Geschichte, und die meisten glauben sie. Einige, weil sie wollen, andere weil sie müssen. Und sie funktioniert. Seit über 20 Jahren, so lange ich denken kann, ist sie Judge von Fort Boise, und sie wird alle vier Jahre wiedergewählt. Aber ich konnte das alles nicht. Ich konnte nicht glauben. Mit 15 habe ich mich als Schrauber einem Konvoi angeschlossen. Aber trotzdem, jede Fahrt sehne ich mich nach dem Anblick von Cimmy, dem aus Stahlplatten zusammengeschweißten Apatosaurus, der Reisende an der Zufahrt zum Highway 287 begrüßt. Rostig, übersäht von Einschusslöchern und Beulen, aber immer bunt geschmückt mit Tüchern und Plastikblumen.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: schneeland am 14.03.2023 | 15:11
Finde ich in Sachen Stimmung in Ordnung. Ich nehme an, danach kommt dann noch ein bisschen was "Handfestes" mit Spielwerten?
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 14.03.2023 | 15:15
Für den Abschnitt nicht, das wird eine Locationbeschreibung. Aber insgesamt wird es natürlich auch einen Regelteil geben.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: schneeland am 14.03.2023 | 15:35
So aus dem Bauch raus hätte ich da halt sowas wie eine Infobox erwartet mit der Anzahl der Bewohner, Fraktion(en), Ressourcen, etc. im Überblick.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 14.03.2023 | 19:28
Ach so, das hatte ich jetzt nicht unter Spielwerte gefasst. Ja, ich denke ich werde es so halten, dass bei Infos, die über den Ingame-Text nicht rüber kommen oder da zu unübersichtlich wären, nochmal objektive Infoboxen dazu kommen. Hat bei DSK auch ganz gut funktioniert.

Edit: Wird wahrscheinlich erstmal am Anfang jeder Location auf einen Kasten "XY auf einen Blick" mit Einwohnerzahl, Politische Ausrichtung, wer dort der Chef ist, vielleicht noch dominierende Religion, Handelsgüter, wichtige Gebäude usw. und dann zwischendurch in den Texten Kästen mit relevanten objektiven Zusatzinfos hinauslaufen.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Doc-Byte am 14.03.2023 | 22:37
Vielleicht wäre es eine Überlegung, diese Infos nicht direkt unter jede Ingame-Beschreibung zu packen, sondern ans Ende des "Locations" Kapitels. Evtl. sogar als Übersichtstabelle. Damit hätte man die crunchigen Fakten kompakt und übersichtlich schnell zur Hand und man würde beim Lesen der Beschreibungen nicht immer wieder aus dem Eintauchen in die Ingame Texte gerissen.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 15.03.2023 | 21:09
Ist halt die klassische Frage, ob die Locationbeschreibungen eher zum Lesen oder zum Nachschlagen gedacht sind. Ich würde so einen Kasten, visuell eben auch als Kasten abgetrennt, eher am Anfang der jeweiligen Location erwarten. Zum schnellen Nachschlagen kann so eine Sammlung aber auch anderswo sinnvoll sein. In einem PDF wiederum ginge auch beides, in einem gedruckten Buch hingegen frisst es Seiten.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Kurna am 15.03.2023 | 21:55
Ist halt die klassische Frage, ob die Locationbeschreibungen eher zum Lesen oder zum Nachschlagen gedacht sind. Ich würde so einen Kasten, visuell eben auch als Kasten abgetrennt, eher am Anfang der jeweiligen Location erwarten. Zum schnellen Nachschlagen kann so eine Sammlung aber auch anderswo sinnvoll sein. In einem PDF wiederum ginge auch beides, in einem gedruckten Buch hingegen frisst es Seiten.

Da würde ich ziemlich vorbehaltlos zustimmen.

Also ich würde den Fluff im Spiel normal höchstens einmal brauchen, zu Beginn einer Szene. Die Fakten hingegen würde ich vielleicht immer wieder einmal nachschlagen. Daher sollten die gut und schnell auffindbar sein.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 2.04.2023 | 00:37
Aktuell komme ich mit Painkiller nicht weiter. Ich hab zu wenig Zeit dafür und noch ein anderes kleines Rollenspielprojekt laufen, dem ich erstmal Vorrang gebe. Aber wenn ich mal wieder mehr Zeit habe, werde ich wieder einsteigen.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Aedin Madasohn am 2.04.2023 | 08:22
bei jeder Region "hier gibt es Schmuggel" dranzuschreiben, ohne Erklärung, was von wo nach wo geschmuggelt wird

im Zweifelsfall werden Pornos produziert und durch die jeweiligen Zensuren geschmuggelt  ;D
was im Churchfundiland schon bei satanischer Bikinimode anfängt, ist im SJW-Land der Pseudoavantgard die sexuelle Ausbeutung an sich.

wie viele Milliarden setzt die Pornoindustrie heute mit legalen Inhalten um? da müsste also auch für dein Szenario was für bei abfallen.
dann noch der illegale Bereich
dann die Schönheitschirugen (die auch Schusswunden behandeln)
dann noch die reichen Mäzen, die "ihren" Porno-Lieblingsstar aus dieser Hölle in den goldenen Käfig überführen wollen (und dafür Fahrer brauchen)

@Energieversorgung
Windkraft in den Plains nicht unterschätzen

@Pflanzen
nominell brauchen die Pflanzen nur die in Wasser gelösten Nährstoff an der Wurzel. Wurzeln können auch in Wattebauschen stehen und werden mit der mineralischen Nährlösung umspült.
Mineralien (wasserlöslich und Stickstoff-Harnstoff) kann aus Fäkalien durch Spindelkompressoren abgepresst werden, bevor der halbtrockene Rest in der Sonne entgetrocknet für Kot-Brickets wird (Winterheizvorrat).

könnte interessate Fabrikanlagen-Locations zu ergeben

 
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 3.09.2023 | 14:58
Nichts ist tot, was ewig liegt... und so.

Ich habe mir ein wenig Gedanken um AIs etc. gemacht. Da ich das nicht als allzu großes Thema aufhängen möchte, habe ich darüber nachgedacht, warum sie nur noch in begrenztem Rahmen zur Anwendung kommen. In unserer Zukunfts-Historie hat man die großen Techkonzerne ohne große Auflagen fröhlich weiterentwickeln lassen, und AIs sind schnell unter anderem beim Wertpapier- und Rohstoffhandel zum Einsatz gekommen, da man sich da eine Menge Profit von versprach. Da auf dem internationalen Aktien- und Rohstoffmarkt hunderte, vielleicht tausende AIs gleichzeitig konkurrierend zugange waren, ging das natürlich nicht lange gut. Einige AIs begannen indirekt miteinander zu kommunizieren, um im Rahmen ihrer Zielvorgaben ihren Profit zu mehren. Sie bildeten AI-Netzwerke und fingen an die Märkte direkt und indirekt massiv zu manipulieren, um maximale Gewinne einzufahren. Dabei haben sie nicht nur weite Teile der Wirtschaft destabilisiert, sondern durch Zins- und Darlehensmanipulationen weltweit die Agrarproduktivität gezielt derart aus dem Tritt gebracht, dass es zu einem globalen Nahrungsmittelmangel kam. Und damit zu explodierenden Preisen, über die die AIs ihre Profitziele maximieren konnten. Die ganze Sache ist dann irgendwann aufgeflogen und viele Staaten und Institutionen waren gezwungen beim Thema AI klare Richtlinien zu schaffen. Zwar wurschteln immer noch verschiedene Techkonzerne an dem Thema herum, aber in der "normalen Bevölkerung" reagiert man nicht mehr mit Experimentierfreude auf AIs, sondern mit Sorge und Ablehnung. Daher werden AIs zwar teils noch zur Steuerung von Infrastruktur etc. verwendet, aber sind deutlich in den Hintergrund getreten.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: schneeland am 3.09.2023 | 19:22
Scheint mir plausibel genug. Zumindest wenn man grundsätzlich noch Raum für KIs im Setting haben möchte (ansonsten könnte man auch postulieren, dass die Dinger halt so vergleichsweise dumm bleiben wie heute). Im Zweifelsfall kann dann Konzern X immer noch was Lustiges/Gruseliges im Keller haben, ohne dass man sich kontinuierlich damit auseinander setzen muss, dass eigentlich ein Haufen Jobs längst wegoptimiert sein sollte.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Doc-Byte am 7.09.2023 | 21:16
Zumindest wenn man grundsätzlich noch Raum für KIs im Setting haben möchte (ansonsten könnte man auch postulieren, dass die Dinger halt so vergleichsweise dumm bleiben wie heute).

Eben, "KI" muss ja nicht zwangsläufig auf ein Selbstbewusstsein hinauslaufen, sondern kann auch in heutigen Sinne gemeint sein. Und dass man die bald regulieren wird, ist ja heute schon absehbar.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 7.02.2024 | 13:06
Ich hab meine Dateien mal wieder abgestaubt, die alten Ideenhalden und Textschnipsel sortiert und ein paar Sachen neu geschrieben. Die Sortierung zeigt schon, dass grundsätzlich genug Material entweder schon vorliegt oder zumindest skizziert ist, um solide ein Buch zu füllen.
Aktuell sieht das wie folgt aus:

Das Setting
Die Wendeltreppe abwärts
UAS und FAS
Konzerne

Hell Bowl
Das Leben in der Bowl
Nachbarn (Deseret, Kanada, Mexiko/Texas usw.)
Recht, Gesetz und die Waffe im Holster
Medizinische Versorgung
Box: Staublunge
Box: Biotronics und Neurotronics
Wirtschaft und Überleben
Box: Wasser
Die Pains (Überblick)
Die  Konvois
Währungen und Tauschwaren
Kommunikation
Medien und News
Religion
Bildung

Locations
Amarillo – Das Herz der Hölle
Fort Boise
Roswell Air Center
Nobody’s Auto Recycling Inc.
I-70
Armageddon
Range Land

Regeln
Grundregeln
Charakterbau
Fertigkeiten etc.
Kampf
„Magie“
Detailregeln
Ausrüstung

SL-Teil
Pains, Kulte und Milizen
Painkiller-Initiative
NPCs
Kreaturen der Ödnis
SL-Tips (Aufhänger, Plots, Belohnungen, wie bespielt man die Hell Bowl etc.)


Bei den Locations fehlt noch einiges, aber das kann ich erst sinnvoll angehen, wenn ich mich vor Ort mal rumgetrieben habe. Ich hoffe das klappt dieses Jahr.
Etwas hemmend haben sich aktuell drei Faktoren herausgestellt: Erstens habe ich keinen Verlag in Aussicht, und Selbstverlag möchte ich nicht. Als reines Hobbyprojekt leidet aber die Motivation etwas darunter. Zweitens habe ich noch das Konzept für ein Bändchen über Rollenspielentwicklung in der Schublade, an dem ich immer mal wieder herumbastel, was den Fokus naturgemäß aufspaltet. Und drittens fehlt mir momentan allgemein ein wenig die Lust am Schreiben. Aber das kommt und geht.
Nichtsdestotrotz versuche ich in nächster Zeit mal wieder an Hell Bowl herumzuschrauben, denn ich bin davon überzeugt, dass das eine feine Sache wird.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Shihan am 7.02.2024 | 13:47
Sieht nach einem guten Plan aus! Das Setting ist in jedem Fall reichlich interessant  :d
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: schneeland am 7.02.2024 | 15:10
Drücke die Daumen, dass sich vielleicht doch noch ein Verlag findet. Mich würd's auf jeden Fall freuen, hier das ganze Paket zu lesen  :)
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 7.02.2024 | 16:30
Ist thematisch natürlich auch was schwierig. Deutsche Dystopie, die in den USA spielt. Dazu eine Eigenentwicklung statt einer Übersetzung, was natürlich nochmal extra Arbeit bedeutet.
Andererseits habe ich mich bisher aber auch nicht sonderlich um eine Verlagskooperation bemüht.
Titel: Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Beitrag von: Eismann am 21.02.2024 | 02:08
Ein kleines Textbit zur Vorbereitung des übernatürlichen Gedöns:

ExxMo
Für den mittleren Westen der ehemaligen USA spielt der Chemieriese ExxMo eine bedeutende Rolle. Er betreibt nicht nur viele der verbliebenen Gas- und Ölfelder und stellt eine große Zahl an Arbeitsplätzen in der chemischen Industrie. Der Agrarzweig von ExxMo bietet zudem eine ganze Bandbreite von aufeinander abgestimmtem Saatgut, Pestiziden und Düngemitteln an, die der Konzern auch auf Pump und gegen Vorkaufsrechte auf die Ernte an Farmer verkauft. Viele Farmer sind dank dieser Kredite von ExxMo abhängig, da damit üblicherweise Verpflichtungen zur Nutzung von ExxMo-Saatgut verbunden sind.