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Pen & Paper - Spielsysteme => Systemübergreifende Themen => Pen&Paper-Rollenspiel mit Kindern => Thema gestartet von: Metamorphose am 25.01.2023 | 10:19

Titel: Kinderrollenspiele - Welche Altersgrenze(n)?
Beitrag von: Metamorphose am 25.01.2023 | 10:19
Die nachfolgende Diskussion ergab sich ursprünglich aus dem Thread: Pen&Paper-Rollenspiele für Kinder - die Übersicht (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,124884.0.html). schneeland

Vorschlag: Ich denke das einfachste wäre, eine Altersobergrenze zu nehmen. 11 ist für mich der Breaker, da des Alter vom mittleren Kindheitsalter ins späte übergeht.

Hier mal Wikipedia:
In der Entwicklungspsychologie folgt die Kindheit auf das Kleinkindalter (2. und 3. Lebensjahr) und gliedert sich in die frühe Kindheit (4. bis 6. Lebensjahr), die mittlere Kindheit (7. bis 10. Lebensjahr) und die späte Kindheit (11. bis 14. Lebensjahr).
Titel: Re: Kinderrollenspiele - Welche Altersgrenze(n)?
Beitrag von: Lichtbringer am 25.01.2023 | 22:40
Vorschlag: Ich denke das einfachste wäre, eine Altersobergrenze zu nehmen. 11 ist für mich der Breaker, da des Alter vom mittleren Kindheitsalter ins späte übergeht.

Hier mal Wikipedia:
In der Entwicklungspsychologie folgt die Kindheit auf das Kleinkindalter (2. und 3. Lebensjahr) und gliedert sich in die frühe Kindheit (4. bis 6. Lebensjahr), die mittlere Kindheit (7. bis 10. Lebensjahr) und die späte Kindheit (11. bis 14. Lebensjahr).

Für meinen Vortrag zu "Rollenspiel mit Kindern" auf dem Ratcon habe ich drei Altersklasse eingeführt:
1) ca. 3 bis 7 (Hier können die Kinder noch nicht lesen. => große Hürde)
2) ca. 7 bis ca. 12/13 (Schulzeit bis Frühpubertät)
3) 12/13 bis ca. 15 frühe Pubertät

Kinder ab 10 funktioniert 1W6 Freunde sehr gut. Heutige Kinder verstehen die 80er, weil durch moderne Speichermedien die Sachen nicht mehr weggehen. Meine Tochter kennt die allerersten Bibi-Blocksberg-Folgen.
Titel: Re: Kinderrollenspiele - Welche Altersgrenze(n)?
Beitrag von: tartex am 25.01.2023 | 23:01
Kinder ab 10 funktioniert 1W6 Freunde sehr gut. Heutige Kinder verstehen die 80er, weil durch moderne Speichermedien die Sachen nicht mehr weggehen. Meine Tochter kennt die allerersten Bibi-Blocksberg-Folgen.

Ab 10 funktionieren halt sowieso die meisten Rollenspiele. Auch thematisch wollen Kinder dieses Alters ja oft gerne schon einen auf Erwachsen machen.
Titel: Re: Kinderrollenspiele - Welche Altersgrenze(n)?
Beitrag von: Lichtbringer am 26.01.2023 | 12:59
Ab 10 funktionieren halt sowieso die meisten Rollenspiele. Auch thematisch wollen Kinder dieses Alters ja oft gerne schon einen auf Erwachsen machen.

Jein. Also erstes zöge ich die Grenze je nach Komplexität des Systems eher bei 12/13. Ab dem Alter können auch die Kinder 400 Seiten Regelwerk lesen und verstehen - oft besser als die Erwachsenen, weil sie mehr Freizeit dafür haben.
Dafür müssen sie das aber auch wollen.

Denn zweitens sind Jugendliche in diesem Alter oft thematisch sehr stark fokussiert. (Nicht umsonst findet man mit 13 die strammsten Kommunisten.) Diese Altersklasse ist daher eben nicht wie bei Erwachsenen, sondern ich muss noch viel mehr darauf achten, was die Interessensfelder sind.
Simples Beispiel: Auch wenn das Franchise wegen der Autorin in Kritik geraten ist, mit keinem Mittel brachte ich bisher mehr junge Leute ins Rollenspiel als Harry Potter mit Turbo-Fate. Jugendliche in diesem Fandom waren sofort Feuer und Flamme.
Auch heute sind noch viele Jugendliche das, was man früher Kassettenkinder nannte. Und deshalb ließe ich 1W6 Freunde eben durchaus gelten und in der Liste.
Titel: Re: Kinderrollenspiele - Welche Altersgrenze(n)?
Beitrag von: tartex am 26.01.2023 | 14:41
Jein.

Ich denke das gehört alles in den Smalltalk und mache dort weiter. (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,124890.0.html)
Titel: Re: Kinderrollenspiele - Welche Altersgrenze(n)?
Beitrag von: Sphyxis am 26.01.2023 | 14:50
Also, ich hab mit 9 schon SAGALAND gelesen und gespielt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sagaland_(Spielb%C3%BCcher) (https://de.wikipedia.org/wiki/Sagaland_(Spielb%C3%BCcher))

Das waren großformatige Bücher mit vielen Illustrationen, die ich heute eher grottig fände, dafür Hammereinbände und supertolle bunte Karten.

Das war schon wie Solorollenspielen!
Titel: Re: Kinderrollenspiele - Welche Altersgrenze(n)?
Beitrag von: Zauberlehrling am 2.03.2023 | 14:45
Ich versuche mich hier noch zurecht zu finden, muss aber anmerken:

Meine zwei Kinder (8 und 10) sind Fans der "Drei !!!" und ich spiele nun schon seit ner Weile sehr erfolgreich 1W6 Freunde mit ihnen. Wobei ich vor allem das Regelwerk hernehme und eigene Sachen stricke - und nicht das Pseudo-80er-Jugendbanden-Setting (ist wohl eher für Spieler jenseits der 40 ansprechend).

Worauf ich aber hinauswill: Die beiden spielen mit "normalen" Regeln (also nichts vereinfachtes) - verstehe also die Altersempfehlung nicht wirklich.
Titel: Re: Kinderrollenspiele - Welche Altersgrenze(n)?
Beitrag von: Hotzenplot am 2.03.2023 | 15:05
Ich versuche mich hier noch zurecht zu finden, muss aber anmerken:

Meine zwei Kinder (8 und 10) sind Fans der "Drei !!!" und ich spiele nun schon seit ner Weile sehr erfolgreich 1W6 Freunde mit ihnen. Wobei ich vor allem das Regelwerk hernehme und eigene Sachen stricke - und nicht das Pseudo-80er-Jugendbanden-Setting (ist wohl eher für Spieler jenseits der 40 ansprechend).

Worauf ich aber hinauswill: Die beiden spielen mit "normalen" Regeln (also nichts vereinfachtes) - verstehe also die Altersempfehlung nicht wirklich.

Hallo und willkommen im Tanelorn :)

Ich wusste bisher nicht einmal, dass es Die drei Ausrufezeichen gibt und musste googeln.  ;D

Altersempfehlungen sind auch in diesem Bereich sehr vage, schätze ich. Gerade das erträgliche Maß an Spannung und die Dauer der Aufmerksamkeitsspanne schwanken glaube ich erheblich, wenn ich die hier dargestellten Erfahrungen so sehe.
Aber wenn das für euch funktioniert ist, doch super.  :d
Titel: Re: Kinderrollenspiele - Welche Altersgrenze(n)?
Beitrag von: Zauberlehrling am 2.03.2023 | 16:30
Danke für das nette Willkommen. Mit ist klar, dass das individuell unterschiedlich ist - wollte das dem Themenstarteer aber eben mitgeben, dass (wenn angepasst) das sehr gut mit jüngeren auch klappt.

Die Runden dauern übrigens jeweils so 60-90 Minuten und wir schaffen meist einen "Fall" - mit 2-3 Hinweisen und 1-2 roten Heringen kommen wir da ganz gut zurande.
Titel: Re: Kinderrollenspiele - Welche Altersgrenze(n)?
Beitrag von: Metamorphose am 2.03.2023 | 16:52
Salü Zauberlehrling.

Danke für die Ergänzung! Ich habe mich bei der Auflistung an die offiziellen Angaben gehalten. Das beispielsweise "1W6 Freunde" nicht vergessen geht, habe ichs untendrunter noch eingeschrieben. Aber es stimmt absolut, mit ein paar Anpassungen kann man verschiedene P&P Rollenspiele mit Kindern spielen. Mich würde in dem Zusammenhang deine Anpassungen interessieren und eventuell ein Spielbericht? Würde super ins Kinderrollenspiel-Unterforum passen :D
Titel: Re: Kinderrollenspiele - Welche Altersgrenze(n)?
Beitrag von: Zauberlehrling am 3.03.2023 | 07:54
Hallo Metamorphose.

Wenn ich Zeit hab mach ich gerne mal einen Erfahrungsbericht dazu. Wie gesagt - die Regeln müssen für 1w6 Freunde gar nicht angepasst werden ( die Probenmechanik :w6: + Bonus >=6 schafft schnell mal ein Grundschüler) - eher der Inhalt und die Länge der Fälle.
Titel: Re: Kinderrollenspiele - Welche Altersgrenze(n)?
Beitrag von: herrlittelmann am 12.03.2023 | 11:03
Ich denke auch, dass Detektivrollenspiele auch für heutige Kinder gut funktionieren. Mein Großer (8) liest auch Kalle Blomquist (Gut, ist auch schon ein Zeitl älter) und Kommissar Kugelblitz. Nehmen wir ein aktuelles Setting, Smartphones und den eigenen Wohnort und schon kann man hervorragende Detektivgeschichten spielen.

Da würde mich allerdings von @Zauberlehrling interessieren, wie du den Schwierigkeitsgrad anpasst. Schließlich sind Detektivabenteuer auch für Erwachsene sehr schwierig zu leiten, weil Hinweise ja trotzdem gefunden und die richtigen Schlüsse gezogen werden müssen. Ich stelle mir das bei Kindern, auch bei Älteren, schwierig vor, weil man sich ja in den Dieb/Verbrecher hineinversetzen muss.

Spannende Themen, weiter so! :)
Titel: Re: Kinderrollenspiele - Welche Altersgrenze(n)?
Beitrag von: Zauberlehrling am 14.03.2023 | 11:47
Gute Frage - wie mach ich es?

1) Die Fälle waren bislang nicht sehr komplex (es gibt weder versteckte "Ebenen" noch super-komplexe Motive/Pläne):
- Ein gestohlener Pokal (hier hat der Täter sehr verdächtige Fingerabrücke hinterlassen, und Motiv war auch sehr bald klar)
- Entführte Hunde (hier konnten die Detektivinnen sich auf die Lauer legen und eine weitere Entführung mehr oder weniger live sehen - inklusive Transporter einer Blumenhandlung)
- Eine entwendete Kette (hier dachten sie zuerst ans Nachbarsmädchen, das war aber ein roter Hering hat ihnen dann aber letztendlich den entscheidenden Hinweis auf eine Elster im Baum gegeben)
- Diebe in der Theater-Garderobe (sie haben gleich gefragt obs da Kameras gibt) - aber der Fall war eher gedacht, dass eine neue Detektivin der Runde beigetreten ist - da gings viel ums einander kennenlernen (weniger um den Fall)

2) Jede (halbwegs passende) Idee der Kinder führt zu einer Spur (suchen sie nach Fingerabdrücken - finden sie einen, suchen sie nach Fußspuren - finden sie welche). Manchmal hab ich ein paar rote Heringe eingestreut - aber die führen dann trotzdem (indirekt) zu einer Spur.

3) Die Täter (wenn man sie konfrontiert) knicken gleich ein - da braucht es keine wasserdichten Beweise. Im Kreuzverhör (und wenn die Detektivinnen sich auch noch die befreundeten Polizisten dazu holen), "singt" jeder mehr oder weniger sofort.

4) Es gibt oft Zeugen. So muss man nur Zeugen finden.

So (glaube ich) mache ich es.
Titel: Re: Kinderrollenspiele - Welche Altersgrenze(n)?
Beitrag von: Lord Verminaard am 14.03.2023 | 15:22
Ich selber habe mit 11/12 mit der Red Box angefangen. Ich weiß noch, wie blöd ich es fand, dass in der Projektwoche das Rollenspielprojekt erst ab 7. Klasse ausgeschrieben war, da war ich in der 6. Klasse. Und auch, wenn ich mir heute meine Große so angucke, die spielt mit 11 Jahren problemlos Brettspiele auf "Spiel des Jahres" Niveau, "Kennerspiel des Jahres" ist dann vielleicht etwas zu viel, aber mit dem "Kinderspiel des Jahres" brauchste da nicht mehr kommen. Die hat Naruto komplett durch und liegt mir in den Ohren, dass sie endlich Demonslayer sehen will.

Also für dezidierte "Kinderrollenspiele" würde ich eher so die 8-10-jährigen als Zielgruppe sehen. Darunter kommst du in den Bereich, wo erstens, wie schon gesagt wurde, Lesen und Rechnen zum Hindernis wird, und zweitens, Pen & Paper sowieso viel zu viel und unnötig Struktur ist. 6-jährige brauchen für Rollenspiel keine Regelwerke oder Spielleiter, die können das auch so. Da will ich als Erwachsener dann aber auch nicht länger als 15 Minuten mitspielen, da bin ich ehrlich, dafür fehlt mir der Nerv. Deswegen hab ich ja auch zwei Kinder. ;D