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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Ikarus am 30.03.2023 | 08:55

Titel: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Ikarus am 30.03.2023 | 08:55
Rant: Ich bin damals mit dem Begriff Rollenspiel aufgewachsen. Wir haben damals ein Rollenspiel gespielt und Rollenspielprodukte gekauft. Danach kam das dunkle Zeitalter (Pubertät) und einige Jahre nachdem ich wieder angefangen habe Rollenspiel zu spielen, hatte DnD sein großes Comeback.

Da in der Zwischenzeit Computer RPGs groß geworden sind, steht RPG mittlerweile nur noch für Computerrollenspiele. Stattdessen hat sich für unser Hobby der Begriff Pen and Paper etabliert.

Mir geht das tierisch auf den Geist! Wir waren zuerst da, dann kamen Computer-Rollenspiele, nicht andersherum! Die haben einfach unseren Begriff geklaut. Meiner Meinung nach sollen die sich anpassen >:(

Und was soll das schon heißen, wir spielen Pen and Paper?! Man spielt nicht Stift und Papier, wenn überhaupt, dann spielt man ein Pen and Paper Rollenspiel.

Ich muss mich da immer zusammenreißen, dass ich nicht jedes Mal zu schimpfen beginne. Geht es euch auch so?

Hinweis: Mir ist schon klar, dass sich Aufregen nichts bringt und das das auch etwas irrational ist. Mich stört es aber trotzdem!

(In dem Zusammenhang stört mich auch, dass man scheinbar nur noch DnD kennt, alle wollen nur noch DnD spielen und diejenigen mit dem ausgewählten Geschmack spielen vielleicht noch irgendetwas OSRmäßiges… Auch das geht mir tierisch auf den Zeiger. Ich möchte auch DnD nicht den Titel als Platzhirsch nehmen, aber das andere Systeme gar keine Erwähnung mehr finden, finde ich schade und unangebracht. Naja, vielleicht schaut sich der ein oder andere nach dem hundertsten DnD-Abenteuer mal um und stellt fest, das es auch noch etwas anderes und das das auch nicht wirklich schlechter ist. Wie ist das bei euch?)

Rant Ende

Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Fezzik am 30.03.2023 | 09:10
Ich persönlich mag das ich sagen kann " Ich spiele Pen&Paper" und die meisten nicken und sagen. "Cool..Stranger Things, Rocket Beans etc"

Früher sagte man ich spiele Rollenspiele und musste umständlich erklären das man nicht zu fünft in Sado Maso Klamotten im Keller  sitzt und sich Zucker in den Hintern pustet.  ~;D
Ich finds heute besser. Aber Jedem das seine  :headbang:
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: bolverk am 30.03.2023 | 09:20
Kompromiss: Wir bleiben bei dem Oberbegriff Rollenspiel und unterteilen dann in das jeweilige Medium (Manche Rollenspieler, so habe ich gehört, teilen Dinge ja gerne in Kategorien, Stufen oder ähnliches ein).

"Rollenspiel" beinhaltet
"Rollenspiel? Nice, was spielst du, S&K?"
"Nein, L&L."
"Okay, tschüss."

Eidt: Beim nochmaligen Durchlesen fällt mir auf, dass wir an diesem Punkt ja schon sind. Man müsste also verpflichtend einführen, dass dem Begriff Rollenspiel immer das entsprechende Kürzel vorangesetzt wird, um keine Verwirrung aufkommen zu lassen. Bekanntgemacht wird das durch laminierte, in Comic Sans MS verfasste Zettel in sämtlichen Hausfluren/Schwarzen Brettern des Landes.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Germon am 30.03.2023 | 09:23

"Rollenspiel? Nice, was spielst du, S&K?"
"Nein, L&L."
"Okay, ich hol nur schnell den Zucker!"

fixed that for you...  ~;D
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Doomprayer am 30.03.2023 | 09:24
Ich find's nicht schlimm, PnP RPG oder halt Pen and Paper Rollenspiel zu sagen in Abgrenzung zu RPG Videospiele. Ich spiele beides und wenn ich mich mit anderen Leuten darüber unterhalte benenne ich das auch so. Gelegentlich streue ich auch den etwas dummen Witz ein, eines meiner Hobbies sei es, RPG zu spielen, allerdings beschäftigte ich mich nicht mit rocket-propelled grenades oder rückstoßfreien Panzerabwehrhandwaffen, wie es so schön im Deutschen heißt.

Was ich tatsächlich nervig finde, ist, dass in der Wahrnehmung Vieler unser Rollenspiel mit DnD gleichgesetzt wird und dann fast immer der Spruch kommt: "Ach, wie bei Big Bang Theory!" mit einem Ausrufezeichen, als sei damit alles klar. Ich hatte einige der Hobbies, denen die dortigen Protagonisten nachgehen, bevor es die Serie gab und nun heißt es immer, ich hätte das ja wohl dort gesehen. Wobei in letzter Zeit eher Stranger Things denn Big Bang Theory als Vergleich herangezogen wird, zumindest für's Rollenspiel.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: bolverk am 30.03.2023 | 09:26
fixed that for you...  ~;D
Oder das, natürlich. Je nach Vorliebe.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Zanji123 am 30.03.2023 | 09:28


(In dem Zusammenhang stört mich auch, dass man scheinbar nur noch DnD kennt, alle wollen nur noch DnD spielen und diejenigen mit dem ausgewählten Geschmack spielen vielleicht noch irgendetwas OSRmäßiges… Auch das geht mir tierisch auf den Zeiger. Ich möchte auch DnD nicht den Titel als Platzhirsch nehmen, aber das andere Systeme gar keine Erwähnung mehr finden, finde ich schade und unangebracht. Naja, vielleicht schaut sich der ein oder andere nach dem hundertsten DnD-Abenteuer mal um und stellt fest, das es auch noch etwas anderes und das das auch nicht wirklich schlechter ist. Wie ist das bei euch?)

Rant Ende

;) ich find die Rants ja immer nett von Leuten die in Ende 80er oder so 90er gespielt haben "Rollenspiel ist nur noch D&D!!!!" .... war jetzt in den 90ern in Deutschland nicht anders mit "Rollenspiel = DSA" den ... DSA fandest du ÜBERALL  -> D&D in meiner Region jedenfalls nur in ein paar Hobbyshops und die gab's nicht überall. DSA war damals das gleiche wie D&D jetzt (für Deutschland) hast du mit Rollenspiel angefangen hast du primär DSA gespielt (weil die Boxen halt überall zu finden waren)

und jetzt kommt nicht mit "DAS STIMMT GAR NICHT"

doch... es war so. Das es andere Systeme zum Rollenspiel gab wusste ich z.b. lange gar nicht. Ja man hat später irgendwann mal was von D&D gehört aber die Regeln selbst gesehen habe ich erst in dem Handbuch von Baldurs Gate. Ein Regelwerk selbst (weder AD&D noch D&D 3e) habe ich "in der freien Wildbahn" damals ... echt nicht gesehen. Das erste mal dann so in den 00er Jahren als wir aufgrund unserer TCG Turnierleidenschaft mal so 100 plus kilometer gefahren sind und dort in ECHT große Hobby Shops gegangen sind.

Nur hat das damals eigentlich keinen gestört. Ganze Lokale Conventions waren voll mit DSA Runden und EVTL war mal eine Call of Cthulhu runde dabei die abens gestartet ist.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Weltengeist am 30.03.2023 | 09:35
Mich stört es weniger wegen "wir waren zuerst da", sondern wegen der Wortbedeutung. Bei Computerspielen wird ja typischerweise eben keine Rolle gespielt, das passiert am Spieltisch doch deutlich häufiger.

Aber ich bin ja ohnehin ein Sprachpurist, der sich weigert, einen "Job" zu haben, wenn er auch einen Beruf haben kann, der sich wundert, dass man sich heutzutage auf eine "Karriere bei den Stadtwerken (Bauhof)" bewirbt, der es daneben findet, dass irgendwelche Um-Vier-Ecken-Bekannte auf Facebook "Friends" sein sollen usw. Hab mich aber daran gewöhnt, dass auf mich eh keiner hört. ~;D
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Tudor the Traveller am 30.03.2023 | 09:39
Ähh... Rollenspiel war begrifflich vor unserem Hobby ja schon belegt. Eigentlich müsste es ja wie im Englischen Rollenspielspiel heißen..

Der Rant passt da irgendwie zu dem was gerade im D&D Smalltalk läuft. Was habt ihr eigentlich alle für ein Problem mit Videospielen?  wtf?
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: 1of3 am 30.03.2023 | 09:41
"Rollenspiel" beinhaltet
  • Pen & Paper (Irgendwas mit Würfeln wäre schöner, aber nicht jedes Tischrollenspiel verwendet würfel und der P&P-Begriff hat sich ohnehin schon festgesetzt)
  • Screen & Keyboard
  • Lack & Leder
  • ...

Nicht vergessen:

Gewand & Gehörn
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Marduk am 30.03.2023 | 09:44
Was ich schlimmer finde: Tabletop für Warhammer und Co. Im Englischen ist Tabletop nämlich das P&P Rollenspiel
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: ghoul am 30.03.2023 | 09:58
Ähh... Rollenspiel war begrifflich vor unserem Hobby ja schon belegt. Eigentlich müsste es ja wie im Englischen Rollenspielspiel heißen..

Sehr richtig!  :d
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Blizzard am 30.03.2023 | 10:20
Da in der Zwischenzeit Computer RPGs groß geworden sind, steht RPG mittlerweile nur noch für Computerrollenspiele.
Wer behauptet das? Du? Und ist das tatsächlich so?

Zitat
Stattdessen hat sich für unser Hobby der Begriff Pen and Paper etabliert.
Abgesehen davon, dass der Begriff oder die Bezeichnung "Pen&Paper" schon immer da war, finde ich es gut. Das dient der Differenzierung zu Computerrollenspielen, aber auch zu LARP und Tabletop.

Zitat
Und was soll das schon heißen, wir spielen Pen and Paper?! Man spielt nicht Stift und Papier, wenn überhaupt, dann spielt man ein Pen and Paper Rollenspiel.
Vor lauter (künstlicher) Aufregung merkst du gar nicht, dass du dir in dem Satz die Antwort schon selbst gegeben hast.

Zitat
Ich muss mich da immer zusammenreißen, dass ich nicht jedes Mal zu schimpfen beginne. Geht es euch auch so?
Nö. Überhaupt nicht. Es gibt inzwischen einfach verschiedene Arten des Rollenspiels, und jede hat ihre Daseinsberechtigung.

Zitat
Hinweis: Mir ist schon klar, dass sich Aufregen nichts bringt und das das auch etwas irrational ist. Mich stört es aber trotzdem!
Mich tangiert das überhaupt nicht. Da gibt es ganz andere Sachen im (Pen&Paper) Rollenspiel, über die ich mich eher aufrege, als über so was. *schulterzuck*

Zitat
(In dem Zusammenhang stört mich auch, dass man scheinbar nur noch DnD kennt, alle wollen nur noch DnD spielen und diejenigen mit dem ausgewählten Geschmack spielen vielleicht noch irgendetwas OSRmäßiges… Auch das geht mir tierisch auf den Zeiger. Ich möchte auch DnD nicht den Titel als Platzhirsch nehmen, aber das andere Systeme gar keine Erwähnung mehr finden, finde ich schade und unangebracht. Naja, vielleicht schaut sich der ein oder andere nach dem hundertsten DnD-Abenteuer mal um und stellt fest, das es auch noch etwas anderes und das das auch nicht wirklich schlechter ist. Wie ist das bei euch?)
Abgesehen davon, dass das mit der anderen 'Problematik' nicht wirklich was zu tun hat, ist das ein Trend, der mir ebenfalls ziemlich missfällt. Da findet oder stolpert man beim Stöbern über das ein-oder andere interessante Setting -nur um dann ernüchtert & enttäuscht festzustellen, dass es (mal wieder!) ein Setting für 5e ist. Wie öde! :q
Wer dann -so wie ich- mit D&D und Konsorten wenig anfangen kann, wird dann meistens dadurch von einem Kauf abgeschreckt, weil man den Aufwand einer Konvertierung fürchtet.


Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: nobody@home am 30.03.2023 | 10:22
Der Rant passt da irgendwie zu dem was gerade im D&D Smalltalk läuft. Was habt ihr eigentlich alle für ein Problem mit Videospielen?  wtf?

An sich gar keins. Aber die Graubärte unter uns, die noch damit aufgewachsen sind, daß Rollenspiel (mit Bleistift, Papier, Würfeln, und anderen Leuten am Tisch und noch ganz ohne Handysorgen...) einer- und Videospiel (alleine oder bestenfalls zu zweit zu Hause an Konsole oder Rechner, das große LAN-Party-und-Onlinespielzeitalter brach ja auch erst später los) andererseits nun mal zwei grundverschiedene Schubladen waren, reagieren halt auf diese neuzeitliche Alles-wild-gequirlt-durcheinander-Soße hier und da dann schon mal etwas irritiert. :)
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: felixs am 30.03.2023 | 10:23
Was ich schlimmer finde: Tabletop für Warhammer und Co. Im Englischen ist Tabletop nämlich das P&P Rollenspiel

Ist auch nicht ganz richtig - "tabletop wargaming" ist im Englischen durchaus gebräuchlich für Kriegsspiele mit Zinnfiguren.
Richtig ist aber auch, dass "tabletop RPG" im Englischen für unsere Art des Rollenspiels (ich fand das Wort "Tischrollenspiel" ganz hübsch) steht.

Und in der Tat ist die Sprachpraxis im Deutschen bezüglich "Tabletop" und "Pen-and-Paper" ziemlich kurios. Ich nutze diese Wörter auch nur dann, wenn mein Gegenüber die eingeführt hat und offensichtlich gern nutzen möchte. Sozialer Kompromiss, arbiträre sprachliche Zeichen etc. Aber schön ist es nicht.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: CK am 30.03.2023 | 10:26
Das hat doch schon lange vor den Computer-RPGs angefangen.

Ich weiss noch, wie in den 80ern auf dem Schulhof auf einmal mir jemand erklärte, er rennt am Wochenende mit Kostüm und Softball durch den Wald und macht sowas, was sich LARP nennt und ich/wir spielen deshalb nur noch "Pen and Paper" und nicht mehr Rollenspiel. Die Computer-RPGs sind dagegen neumodischer Kram - die Namensenteignung fand schon lange vorher statt.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Selis am 30.03.2023 | 10:44
genau genommen ist das alles Boomer Sprech.
Heute heißt rpen ode rpn und auch papern.  Bei Letzterem muss ich immer an Pampers denken, was dann wieder.. ach lassen wir das ~;D
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: KhornedBeef am 30.03.2023 | 11:47
Wenn der Computerkontext nicht klar ist, sage ich Computerrollenspiel.
Wenn der Pen&Paper- Bezug nicht klar ist, sage ich Tischrollenspiel.
Andernfalls sage ich einfach Rollenspiel. Ist eben ein überladener Begriff, kein Problem  :)
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Zanji123 am 30.03.2023 | 11:52
An sich gar keins. Aber die Graubärte unter uns, die noch damit aufgewachsen sind, daß Rollenspiel (mit Bleistift, Papier, Würfeln, und anderen Leuten am Tisch und noch ganz ohne Handysorgen...) einer- und Videospiel (alleine oder bestenfalls zu zweit zu Hause an Konsole oder Rechner, das große LAN-Party-und-Onlinespielzeitalter brach ja auch erst später los) andererseits nun mal zwei grundverschiedene Schubladen waren, reagieren halt auf diese neuzeitliche Alles-wild-gequirlt-durcheinander-Soße hier und da dann schon mal etwas irritiert. :)

;) die Diskussion da geht eher darum: Ist der neue VTT den Wizards da macht noch Pen and Paper Rollenspiel oder schon ein mit GM geführtes MMO (plus der ganzen Diskussion um Mikrotransaktionen und Gacha Zeug was dranhängen wird)
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: felixs am 30.03.2023 | 12:24
genau genommen ist das alles Boomer Sprech.
Heute heißt rpen ode rpn und auch papern.  Bei Letzterem muss ich immer an Pampers denken, was dann wieder.. ach lassen wir das ~;D

Und der etwas... ...impressionistische Bezug zur Orthographie und das Verrutschen auf der Schlaufon-Tastatursimulation gehört vermutlich auch zum neuen Hip.

Ich möchte nicht gemein sein, aber ich möchte mit diesen Sachen wirklich nichts zu tun haben. Und ich bin noch nichtmal ein "Boomer".
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 30.03.2023 | 12:29
Ich persönlich mag das ich sagen kann " Ich spiele Pen&Paper" und die meisten nicken und sagen. "Cool..Stranger Things, Rocket Beans etc"

Früher sagte man ich spiele Rollenspiele und musste umständlich erklären das man nicht zu fünft in Sado Maso Klamotten im Keller  sitzt und sich Zucker in den Hintern pustet.  ~;D
Ich finds heute besser. Aber Jedem das seine  :headbang:

Bei mir kam da schon ein paar Mal die Frage: "Mit Krankenschwesternuniformen und so?" ~;D
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Tudor the Traveller am 30.03.2023 | 12:34
;) die Diskussion da geht eher darum: Ist der neue VTT den Wizards da macht noch Pen and Paper Rollenspiel oder schon ein mit GM geführtes MMO (plus der ganzen Diskussion um Mikrotransaktionen und Gacha Zeug was dranhängen wird)

Und da sehe ich einfach keinen Zusammenhang zum MMO. Da wird ein Gespenst gezeichnet. Digital > Videospiel > MMO ist eine immer feinere und speziellere Kategorie. Und aus dem OP geht hervor, dass "man" irgendwie (Berührungs)Angst vor Videospielen bzw. MMO hat. Verstehe ich einfach nicht. Ich kann problemlos digital würfeln oder einen digitalen Charsheet verwenden ohne auch nur in die Nähe eines MMO zu kommen.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Grubentroll am 30.03.2023 | 12:35
Noch interessanter in dem Zusammenhang, dass es debattierbar ist ob jene Computerspiele überhaupt Rollenspiele sind.

Für mich eher nicht.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Arldwulf am 30.03.2023 | 12:47
Noch interessanter in dem Zusammenhang, dass es debattierbar ist ob jene Computerspiele überhaupt Rollenspiele sind.

Für mich eher nicht.

Kommt halt auf den Grad des Ausspielens der Rolle an. Es gibt ja durchaus eine Menge Spiele da draußen bei denen Charakter- und Handlungsentscheidungen einen großen Einfluss auf das Spiel haben. Da würde ich schon das Ausspielen einer Rolle als wichtig empfinden.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: 1of3 am 30.03.2023 | 13:05
Noch interessanter in dem Zusammenhang, dass es debattierbar ist ob jene Computerspiele überhaupt Rollenspiele sind.

Wie sollte man das feststellen? Also offenbar sind sie nicht das gleiche wie P&P. Zack feddisch. Wir können natürlich gucken, was sie sich abgeschaut haben: Charakterbögen. Hast du einen Charakterbogen, ist es ein CRPG. Etwas, dass P&P gar nicht so unbedingt braucht, aber wohl tatsächlich das ist, worauf sich das zweite P bezieht.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Ikarus am 30.03.2023 | 13:34
Zitat
Wer behauptet das? Du? Und ist das tatsächlich so?

Jupp, genau, ist mein Eindruck, zumindest abseits der alten Hasen (zu denen, ich mich auch zähle), die hier im Forum rumgeistern.

Ich beziehe mich hier vor allem auf die Leute, die mit DnD 5 zum Rollenspiel gekommen sind. Wenn ich da mit Rollenspiel ankomme, wissen manche erst gar nicht meine und irgendwann kommt „Ach PnP“.

Kann natürlich falsch liegen, und Studien gibt es sicher nicht, aber das ist zumindest mein Erfahrungswert.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Ikarus am 30.03.2023 | 13:37
Zitat
Früher sagte man ich spiele Rollenspiele und musste umständlich erklären das man nicht zu fünft in Sado Maso Klamotten im Keller  sitzt und sich Zucker in den Hintern pustet.  ~;D

Stimmt, man wirkt mit PnP deutlich weniger komisch. Das ist natürlich ein Vorteil… Dennoch es widerstrebt mir.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Ikarus am 30.03.2023 | 13:38
Zitat
Ähh... Rollenspiel war begrifflich vor unserem Hobby ja schon belegt. Eigentlich müsste es ja wie im Englischen Rollenspielspiel heißen..

Richtig, aber damals hat sich ja niemand beschwert. Ich lege hiermit offiziell Beschwerde ein. ;D
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: PzVIE am 30.03.2023 | 13:42
Brettspieler verstehen unter PnP oft "print & play". Daher benennen wir Pen & Paper Rollenspiele prinzipiell mit der englischen Abkürzung RPGs (oder halt ausgesprochen). Das ist eindeutig. :)
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Ikarus am 30.03.2023 | 13:45
Zitat
Vor lauter (künstlicher) Aufregung merkst du gar nicht, dass du dir in dem Satz die Antwort schon selbst gegeben hast.

Aber natürlich war mir das bewusst. Der Satz dient dazu klar zu machen, dass PnP alleine nicht funktioniert. PnP RPG finde ich hingegen zwar etwas umständlich, aber als Abgrenzung völlig okay.

Abgesehen davon stört mich das ganze zwar ein wenig, aber die „künstliche“ Aufregung entspricht weniger meinem Gemütszustand, als vielmehr einer bewussten, humoristischen Betonung. … Insofern keine schlaflosen Nächte. Mich hat einfach nur interessiert, ob es anderen genauso geht oder es ihnen egal ist  bzw. sogar gefällt (buhhh)
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Ikarus am 30.03.2023 | 13:47
Zitat
Der Rant passt da irgendwie zu dem was gerade im D&D Smalltalk läuft. Was habt ihr eigentlich alle für ein Problem mit Videospielen?  wtf?

Deswegen in Klammern  ;D
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Edvard Elch am 30.03.2023 | 13:49
Noch interessanter in dem Zusammenhang, dass es debattierbar ist ob jene Computerspiele überhaupt Rollenspiele sind.

Ist die Frage überhaupt interessant? Hängen Fragen des Typs "Ist X ein Y?" nicht immer von der Definition von Y ab? Wär’s dann nicht spannender, zu fragen, was es für unser Verständnis von Rollenspiel bedeutet, dass Leute die Spiele am Computer "Rollenspiel" nennen?
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Ikarus am 30.03.2023 | 13:58
Zitat
Heute heißt rpen ode rpn und auch papern. 

Stimmt das oder war das mit Augenzwinkern gemeint?
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: unicum am 30.03.2023 | 14:17
RPG ist ürbigens die Abkürzung für "Rocket Propelled Grenade" besser bekannt als "Panzerfaust" Dürfte durchaus älter sein als  "Role Playing Game"

Es gibt auch eine Programmiersprache die RPG abgekürzt wird.

Und im Hotelgewerbe das "Revenue per Guest"
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: gunware am 30.03.2023 | 14:58
Bei mir kam da schon ein paar Mal die Frage: "Mit Krankenschwesternuniformen und so?" ~;D
Die Frage tauchte bei mir nie auf. Wahrscheinlich wegen des Kopfkinos, das keiner haben wollte.  ~;D
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Eismann am 30.03.2023 | 15:22
Ist für mich eine Frage, mit wem ich rede. Unter Rollenspielern ist es einfach "Rollenspiel", weil das in dem Kontext nicht weiter aufgeschlüsselt werden muss. Ansonsten nenn ich es Tischrollenspiel oder Pen&Paper-Rollenspiel, eben weil es so viele andere Arten des Rollenspiels gibt.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: KhornedBeef am 30.03.2023 | 17:57
"Tischrollenspiel" deckt ja auch soviel vom Hobby, abseits von D&D ab. Wir stehen halt an der Schwelle davon,  dass onlinespiel ebenso verschieden davon wird wie LARP*, aber überwiegend konnte man es bisher trotzdem zuweisen.

* damit meine ich, dass es technisch bereits möglich ist jedem in einem onlinemeeting eine digitale "Gewandung" zu verpassen, einschließlich Gesicht, und die Möglichkeit fangen gerade erst an
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: YY am 31.03.2023 | 01:24
und jetzt kommt nicht mit "DAS STIMMT GAR NICHT"

doch... es war so.

Für manche ja, für andere nicht; auch da kann man wieder mal nicht vom eigenen Erleben auf die Gesamtheit schließen.

Bei mir war es z.B. deutlich anders, aber da ist mir auch erst viel später klar geworden, dass "meine" Konstellation für die damaligen Verhältnisse relativ exotisch war: dank starker amerikanischer Truppenpräsenz gab es einen Laden mit sehr breitem Angebot und das hat sich auch auf den lokalen Con ausgewirkt.

Wer nichts anderes kennen wollte als seine 1-2 Kernsysteme, der kannte auch nichts anderes. Für den Rest gab es aber eine große Auswahl, die nicht schwer zu finden war.
Ich habe den diffusen Eindruck, dass mein altes Spielerumfeld überdurchschnittlich offen war, was neue Systeme anging. Einen damaligen Durchschnitt belastbar mit dem heutigen zu vergleichen, traue ich mir daher nicht zu. Also jenseits von "Leute mit Scheuklappen gibts heute genau wie früher".


Und aus dem OP geht hervor, dass "man" irgendwie (Berührungs)Angst vor Videospielen bzw. MMO hat. Verstehe ich einfach nicht. Ich kann problemlos digital würfeln oder einen digitalen Charsheet verwenden ohne auch nur in die Nähe eines MMO zu kommen.

Stehe auf dem Schlauch: "Ist doch nicht schlimm, dass es ein Videospiel ist" oder "Es ist doch gar kein Videospiel"? :think:

Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Zanji123 am 31.03.2023 | 07:29
Für manche ja, für andere nicht; auch da kann man wieder mal nicht vom eigenen Erleben auf die Gesamtheit schließen.

Bei mir war es z.B. deutlich anders, aber da ist mir auch erst viel später klar geworden, dass "meine" Konstellation für die damaligen Verhältnisse relativ exotisch war: dank starker amerikanischer Truppenpräsenz gab es einen Laden mit sehr breitem Angebot und das hat sich auch auf den lokalen Con ausgewirkt.

Wer nichts anderes kennen wollte als seine 1-2 Kernsysteme, der kannte auch nichts anderes. Für den Rest gab es aber eine große Auswahl, die nicht schwer zu finden war.
Ich habe den diffusen Eindruck, dass mein altes Spielerumfeld überdurchschnittlich offen war, was neue Systeme anging. Einen damaligen Durchschnitt belastbar mit dem heutigen zu vergleichen, traue ich mir daher nicht zu. Also jenseits von "Leute mit Scheuklappen gibts heute genau wie früher".


witzig das du erst mir Scheuklappen unterstellst und "du darfst nicht von dir auf andere schließen" aber dann mit dem "du hast Scheuklappen" Argument genau DAS machst.

Du sagst selber "bei mir war es exotisch" da du Zugriff auf größere Hobby Läden hattest. Selbst mit den zwei US Kasernen in Schweinfurt und Bamberg hatten wir dennoch keinen Spielleladen der groß Rollenspiele abseits DSA geführt hat in den 90ern. DSA WAR nunmal da omnipräsent was halt an Schmidt Spiele lag die alle Spieleläden in der Hand hatte quasi und denen die DSA Boxen quasi aufgedrängt haben weswegen DSA Material nunmal in jedem verdammten Spielzeugladen waren die irgendwelche Brettspiele führten.

Als ich mit 15 (2000) die erste box von DSA geschenkt bekommen hatte konnte ich daher auch nur erstmal in den Spielleläden der Umgebung gucken und die hatten halt DSA Material en Masse. Als ich dann mit 17 nach Bamberg zur Berufsfachschule ging gab's am Bahnhof n größeres Kaufhaus mit einem Spielleladen der halt (für meine damaligen Verhältnisse gedacht) riesig war und da war einfach mal zwei Regale voller DSA / Myranor Kram.

und ja auch in meiner Gegend gab's zwei Ami Kasernen
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Tudor the Traveller am 31.03.2023 | 07:50
Stehe auf dem Schlauch: "Ist doch nicht schlimm, dass es ein Videospiel ist" oder "Es ist doch gar kein Videospiel"? :think:

Gut beobachtet. Beides  :) Ich schrieb bewusst MMO, da ich die Abgrenzung da sehr deutlich sehe.

Wo der Übergang vom digital unterstützten Tischrollenspiel zum Videospiel im Sinne von Computer-RPG ist, ist imo eine philosophische Frage. Aus meiner Sicht ist der Aspekt wichtig, ob die Fiktion live zwischen den Spielenden ausgehandelt wird oder ob es nur vorgescriptete Versatzstücke gibt. Aber letztere gibt es ja als Spiel auch in analog. Auch die Frage nach einer menschlichen SL ist imo wichtiges Kriterium. Das Darstellen der Fiktion (gänzlich oder teilweise) auf dem Bildschirm reicht mir allein nicht als entscheidendes Kriterium für ein Videospiel.

Da ich das alles aber auch nicht "schlimm" finde, ist die Frage für mich nicht so wichtig.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Grey am 31.03.2023 | 09:37
Meine 2 Cent:

Unter "Eingeweihten" kenne ich es so, dass RPG der Oberbegriff ist und man zur genaueren Abgrenzung hinzufügt: "Computer-RPG", "Pen&Paper[-RPG]", "Live-RPG" bzw. "LARP" usw.

Und bei "Uneingeweihten" kenne ich es seit den 80ern so, dass ich ohnehin erst mal erklären muss, was "Rollenspiel" überhaupt sein soll. ;)

Von daher regt mich diese spezielle semantische Drift nun wirklich nicht auf. Da gibt es genug andere Themen ...
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Selis am 31.03.2023 | 09:39
Stimmt das oder war das mit Augenzwinkern gemeint?

Irgendwie beides aber ich meinte es eher sarkastisch.
Ich habe nicht wenige Gruppensuchen gesehen, meist sogar auf dem Mumiennetzwerk Facebook, die eben diese oder ähnliche "Ausdrücke" nutzten.


Alte Säcke nutzen das natürlich nicht, deswegen habe ich den augenzwinkernden "Boomer Sprech" geschrieben.
(Und ich blockiere normalerweise Leute, die sich über Boomer auslassen, ohne selbst zu dieser Generation zu gehören)
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Grubentroll am 31.03.2023 | 09:58
Wie sollte man das feststellen? Also offenbar sind sie nicht das gleiche wie P&P. Zack feddisch. Wir können natürlich gucken, was sie sich abgeschaut haben: Charakterbögen. Hast du einen Charakterbogen, ist es ein CRPG. Etwas, dass P&P gar nicht so unbedingt braucht, aber wohl tatsächlich das ist, worauf sich das zweite P bezieht.

Ist dann Zelda kein RPG weil ich keinen Wert für Stärke habe? Aber Dark Souls auf der PS3 oder zB Bard's Tale auf dem C64 schon?

Ja, ich weiß, die Diskussion ist müßig.
Aber warum alles wo man ein paar Werte öffentlich statt versteckt sieht ein RPG sein soll, frag ich mich schon.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: nobody@home am 31.03.2023 | 10:14
"Computerrollenspiel" ist für mich grob vergleichbar mit "Kaufabenteuer ohne SL" -- soll heißen, strikt wie geschrieben durchgezogen und alles, was Regel- und Abenteuertext nicht hergeben, geht im Zweifelsfall halt nicht. Rollenspielelemente hat das natürlich immer noch, und im Prinzip könnte ich diese Art von Erfahrung mit einer hinreichend verknöcherten SL auch hundertprozentig direkt am Tisch haben...aber vieles von dem, was das Medium Rollenspiel eigentlich auszeichnet (darunter die weitgehende Handlungsfreiheit der Spieler und die Möglichkeit, auf sie und ihre Charaktere individuell einzugehen und das Abenteuer ggf. entsprechend anzupassen), fängt das eben nicht ein.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Jiba am 31.03.2023 | 10:50
Ist dann Zelda kein RPG weil ich keinen Wert für Stärke habe? Aber Dark Souls auf der PS3 oder zB Bard's Tale auf dem C64 schon?

Zelda ist in der Tat kein RPG, sondern fällt mehr unter Action-Adventure.  ;)

Aber klar ist die Definition bestenfalls lückenhaft.
Nach ihr wäre immerhin "Die Sims 4" das rollenspieligste Rollenspiel, das es überhaupt gibt.  :D
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Blizzard am 31.03.2023 | 10:56
Von daher regt mich diese spezielle semantische Drift nun wirklich nicht auf. Da gibt es genug andere Themen ...
Yupp. Wie z.B. das höchst überflüssige Gendern in Regelwerken...
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: schneeland am 31.03.2023 | 11:20
Yupp. Wie z.B. das höchst überflüssige Gendern in Regelwerken...

Für das wir, wie zufällig, einen Thread (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,118646.msg135145883.html#new) in Rollenspiel&Gesellschaft haben ;)
Der Bezug zum Thema "P&P vs. Rollenspiel" ist hier nicht so wirklich gegeben, also bei Bedarf bitte dort weiterdiskutieren.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: First Orko am 31.03.2023 | 12:54
Richtig lustig wird es ja, seitdem Tisch-Rollenspiel auch online stattfindet und man dann... Online-Rollenspiel macht, was als Begriff natürlich NACH (Tisch/P&P-) Rollenspiel aber VOR dem Online-Tischrollenspiel (was zwar präzise, aber sperrig wäre)  kam und  als solcher wiederum für Videospiele steht.  ~;D
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Kurna am 31.03.2023 | 17:36
Wie nennt man es eigentlich, wenn bei einer offline-Runde einer online zugeschaltet ist (kommt bei uns manchmal vor)?  :think:
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Megavolt am 31.03.2023 | 17:39
Wie nennt man es eigentlich, wenn bei einer offline-Runde einer online zugeschaltet ist (kommt bei uns manchmal vor)?  :think:

Vier Präsenzrollenspieler, ein Distanzrollenspieler. :)

Aber die Challenge sollte sein, eine unartikulierbare Situation zu konstruieren.

Vier Spieler am Tisch, ein weiterer zugeschaltet per Tablett, einer in Quarantäne unten im Keller, einer der auf einer Bohrinsel im Atlantik schuftet, aber "im Geiste immer bei seinen Freunden mit dabei ist", und dann noch einer, der gerade rausgeworfen wurde, aber dessen böse Aura man immer noch spüren kann und die alle dann und wann erschaudern lässt.

Benenne das!  ~;D
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Kurna am 31.03.2023 | 17:41
Vier Präsenzrollenspieler, ein Distanzrollenspieler. :)
Also 4P1D?  ~;D
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Megavolt am 31.03.2023 | 17:43
Also 4P1D?  ~;D

Nicenstein!  ~;D

4P1D1VwsÖ

(einer mit Verspätung wegen streikender Öffis)
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: YY am 31.03.2023 | 23:26
witzig das du erst mir Scheuklappen unterstellst und "du darfst nicht von dir auf andere schließen" aber dann mit dem "du hast Scheuklappen" Argument genau DAS machst.

Das war nicht auf dich gemünzt, sondern auf die Spieler, die sich direkt auf ihr erstes und einziges System eingeschossen haben.
Ob "die jungen Leute" heute radikaler nur D&D spielen wollen als damals der Durchschnittsspieler DSA, kann ich eben nicht sagen, weil mir von damals der Vergleich total fehlt.
Da gabs immer auch anderes und es wurde viel probiert, aber der Normalfall war das nicht.
Heute ist das für mich kein Zufall mehr wie damals im Freundeskreis - wer absolut nur D&D spielen will, braucht halt einen anderen SL und nicht mich.

Du sagst selber "bei mir war es exotisch" da du Zugriff auf größere Hobby Läden hattest. Selbst mit den zwei US Kasernen in Schweinfurt und Bamberg hatten wir dennoch keinen Spielleladen der groß Rollenspiele abseits DSA geführt hat in den 90ern.

Den besagten Laden übersieht man recht leicht, aber das Ami-Nest war die Airbase Ramstein, da sind die Verhältnisse dann doch etwas anders als bei einer normalen Kaserne.
Dementsprechend gabs im Laden natürlich D&D satt, aber auch Shadowrun, CP2020, Twilight: 2000 und was damals noch so aktuell war.


Das Darstellen der Fiktion (gänzlich oder teilweise) auf dem Bildschirm reicht mir allein nicht als entscheidendes Kriterium für ein Videospiel.

Ja, allein reichts nicht und als hartes Kriterium ist es für eine Abgrenzung auch eher untauglich. Schließlich besteht das ganze Online-Gedöns zu einem ansehnlichen Teil aus visueller Darstellung.

Aber je ausgefeilter und "mächtiger"/vielseitiger die Darstellungsmöglichkeiten werden, um so eher entsteht auf beiden Seiten des virtuellen SL-Schirmes der Anspruch, möglichst viel optisch und akustisch darzustellen.
Andersrum finden dann Sachen, die nicht darstellbar sind, nur sehr reduziert bis gar nicht mehr statt.

Das wird in meinen Augen ab einem gewissen Punkt schon in aktuellen VTTs eine feststellbar andere Spielform als altmodisches P&P, wo der allergrößte Teil im Kopf stattfindet und es auch mal nur ein paar Skizzen gibt, die niemand mit einer belastbaren Geländedarstellung verwechseln würde.
Bei dem, was WotC anpeilt, ist dieser Punkt weit, weit überschritten - ich bin aber nicht bereit, den zugehörigen Vorbereitungsaufwand zu treiben (in Zeit oder Geld) und für mich geht dabei einer der Kenrpunkte des Mediums Rollenspiel verloren. Und je weniger Alleinstellungsmerkmale des eigentlichen Rollenspiels übrig bleiben, um so eher ziehe ich den Vergleich zu einem "richtigen" Videospiel und stelle fest, wie lahm daneben das digitale WotC-D&D wirkt.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Auribiel am 1.04.2023 | 00:58
;) ich find die Rants ja immer nett von Leuten die in Ende 80er oder so 90er gespielt haben "Rollenspiel ist nur noch D&D!!!!" .... war jetzt in den 90ern in Deutschland nicht anders mit "Rollenspiel = DSA" den ... DSA fandest du ÜBERALL  -> D&D in meiner Region jedenfalls nur in ein paar Hobbyshops und die gab's nicht überall. DSA war damals das gleiche wie D&D jetzt (für Deutschland) hast du mit Rollenspiel angefangen hast du primär DSA gespielt (weil die Boxen halt überall zu finden waren)

und jetzt kommt nicht mit "DAS STIMMT GAR NICHT"

doch... es war so. Das es andere Systeme zum Rollenspiel gab wusste ich z.b. lange gar nicht. Ja man hat später irgendwann mal was von D&D gehört aber die Regeln selbst gesehen habe ich erst in dem Handbuch von Baldurs Gate. Ein Regelwerk selbst (weder AD&D noch D&D 3e) habe ich "in der freien Wildbahn" damals ... echt nicht gesehen. Das erste mal dann so in den 00er Jahren als wir aufgrund unserer TCG Turnierleidenschaft mal so 100 plus kilometer gefahren sind und dort in ECHT große Hobby Shops gegangen sind.

Nur hat das damals eigentlich keinen gestört. Ganze Lokale Conventions waren voll mit DSA Runden und EVTL war mal eine Call of Cthulhu runde dabei die abens gestartet ist.

Bitte um Entschuldigung, wenn ich das nochmal aufgreife, aber:
Kann ich leider so garnicht bestätigen.  8]
Bei uns standen da nicht nur DSA, sondern mindestens noch D&D und Shadowrun beim Comichändler und
im nächsten  Buchhändler im Regal. Im Mini-Rollenspiel-Laden dann direkt noch WoD (Vampire grad frisch rausgekommen) und auf den Cons (Mini-Con MuRoCo hier vor Ort) lief alles von DSA, SR über WoD zu Kult und Aliens.

Ja, DSA war der Platzhirsch, aber es gab massig Systeme drum rum, die auch gespielt wurden.

Bin übrigens mit Shadowrun ins Hobby eingestiegen 1994, dann über AD&D zu DSA gewechselt, über das ich zuerst richtigen Kontakt mit dem PC-Spiel Sternenschweif hatte.

Gespielt in unseren 90er Runden wurden SR, DSA, D&D, WoD, Star Wars D6 und im Regal standen u.a. noch Space Gothic und Earthdawn.

Ich habe die 90er als sehr divers wahrgenommen, was PnP RPGs angeht - alles ohne Internet als Informationsquelle - Katalogen sei Dank.

Aktuell gibt es auf Deutsch auch wieder eine große Auswahl u.a. Dank Ulisses und Uhrwerk. Ich sehe aber auch etwas das Problem, das D&D gerade sehr in der Vordergrund rückt.

Aber lieber D&D als wieder das Gejammer, dass das Hobby aussterben wird, weil kein Nachwuchs nachkommt.

Und um den Bogen zum Thema zu finden:

Ich finde P&P RPG als Beschreibung gut - mich irritiert da mehr, dass bei uns Pen&Paper RPG gesagt wird und im Englischen "Tabletop RPG" - wo Tabletop doch bei uns (seit den 90ern schon?) für Miniaturenschubsen ala Warhammer reserviert ist? Verwirrt mich immer wieder.  :o
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Tudor the Traveller am 1.04.2023 | 08:05
Bei dem, was WotC anpeilt, ist dieser Punkt weit, weit überschritten - ich bin aber nicht bereit, den zugehörigen Vorbereitungsaufwand zu treiben (in Zeit oder Geld) und für mich geht dabei einer der Kenrpunkte des Mediums Rollenspiel verloren. Und je weniger Alleinstellungsmerkmale des eigentlichen Rollenspiels übrig bleiben, um so eher ziehe ich den Vergleich zu einem "richtigen" Videospiel und stelle fest, wie lahm daneben das digitale WotC-D&D wirkt.

Ok. Mir ist aber nicht klar, welcher Kernpunkt des Rollenspiels hier gemeint sein soll. Das ist so grundsätzlich mein Problem mit der Kritik vieler User hier: die Kritik bleibt für mich zu vage. Geht es um die erwähnten "Sachen, die nicht darstellbar sind"?
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: YY am 1.04.2023 | 10:54
Geht es um die erwähnten "Sachen, die nicht darstellbar sind"?

Das ist der kleinere Anteil, aber ja, auch.
Im Grunde ist das eine schleichende Selbsteinschränkung, durch die etwa Kampfszenen stets nur so gestaltet werden, dass sie im VTT umgesetzt werden können.
Und sonstige Szenen, die im VTT nicht oder nicht sinnvoll darstellbar sind, werden nach und nach reduziert, wenn man nicht aufpasst. Bis das Spiel dann aus einer Abfolge von vorbereiteten "set pieces" besteht - wobei mit "vorbereitet" schon das nächste Problem offenbar wird: wenn man die Wahl zwischen einem schnell hingerotzten improvisierten Schauplatz und einem aufwändig vorbereiteten hat, nimmt man viel eher letzteren, sowohl als SL wie auch als Spieler.
Das ist in meinen Augen aber eine deutliche Einschränkung der Spielmöglichkeiten und wirkt sich spürbar auf den Leitstil aus.

Selbst mit einer Vielzahl an bereitstehenden Versatzstücken wird das mMn nicht besser, weil man dann auch nur etwas nimmt, was halbwegs passt, Hauptsache "vollständig" vorbereitet mit optischer und akustischer Darstellung.


Der viel zentralere Aspekt und der gemeinte Kernpunkt ist für mich aber:
Rollenspiel findet im Kopf statt. Es ist für mich auch eine Stärke des Spiels, dass die Spieler sehr verschiedene Bilder im Kopf haben können, solange man sich auf der funktionalen Ebene einig ist.


Wo aber die Karte zum Terrain wird, geht das sehr schnell verloren und am Ende spielt man bestenfalls noch ein Brett- oder Videospiel mit Rollenspielelementen.
Da braucht man auch nicht mal digital von physisch abgrenzen; das tritt am Tisch genau so auf, wenn ein Regelwerk verwendet wird, bei dem der Kampf auf der Battlemap ein gutes Stück weit Selbstzweck geworden ist.
Und dort greift der Aspekt mit der "Sogwirkung" vorbereiteter Elemente auf den Spielleiter genau so.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Arldwulf am 1.04.2023 | 11:58
Die große Gefahr ist, das durch solche Einschränkungen dann auch die Regelwerke an sich eingeschränkt werden, indem man sie von vornherein mit einem Fokus auf Umsetzbarkeit im VTT aufbaut.

Und dann viele wichtige Spielelemente streicht oder zurück entwickelt welche im Laufe der Zeit dazu kamen.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Tudor the Traveller am 1.04.2023 | 14:32
Und dann viele wichtige Spielelemente streicht oder zurück entwickelt welche im Laufe der Zeit dazu kamen.

Ich sehe ja durchaus den Punkt. Aber da wären wir wieder bei irgendwelchen nebulösen Verlusten, die man nicht diskutieren kann.
Titel: Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
Beitrag von: Arldwulf am 1.04.2023 | 14:54
Ich sehe ja durchaus den Punkt. Aber da wären wir wieder bei irgendwelchen nebulösen Verlusten, die man nicht diskutieren kann.

Warum? Sind doch dann ganz konkrete Regelelemente welche dort gestrichen oder verändert werden. Ich denke schon, dass man aufpassen muss nicht mit Moral oder dergleichen zu argumentieren, denn am Ende sind auch solche Einschränkungen ja wirtschaftliche Entscheidungen und Sache der Firmen. Und wie gut das ganze umgesetzt wird beeinflusst auch wie stark dieser Effekt des Mediums auf das Regelwerk ist.

Aber das ändert ja nichts an Vergleichbarkeit der Regeln und natürlich kann man vergleichen wie ausführlich und ob überhaupt bestimmte Spielelemente oder Spielweisen abgedeckt werden.

Nebulös ist daran nix, man kann einfach die Regelwerke neben einander legen und vergleichen.