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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => Thema gestartet von: Tintenteufel am 1.08.2023 | 09:40

Titel: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Tintenteufel am 1.08.2023 | 09:40
Ich hoffe es geht aus dem Betreff bzw. der Frage und den dazugehörigen Antwortoptionen hervor, aber ich würde gerne wissen wieviel Mordenkainen usw. in eurem Spiel/Setting steckt.

Dabei ist es nicht so wichtig ob ihr z.B. D&D 5e, Pathfinder 1e oder 13th Age spielt. Alles was im Bereich D&D zu finden ist zählt!
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: aikar am 1.08.2023 | 09:49
Ich hoffe es geht aus dem Betreff bzw. der Frage und den dazugehörigen Antwortoptionen hervor
Sorry, aber nö, ich versteh es nicht. Was soll D&D-Canon sein? Bei mir steckt genau das drin, was in das Setting gehört, das ich gerade bespiele. In einer Kampagne in den vergessenen Reichen, Grayhawk oder Planescape könnten Mordenkainen oder Vecna mal auftauchen, in Golarion, Planegea, Eberron, dem Dragon Empire von 13th Age oder einem Eigenbau-Setting nicht, dafür habe ich dort halt die Eigenheiten der jeweiligen Settings.

Oder geht es allgemein um die Mischung vorgefertigte Kauf-Setting-Information vs. Eigenbau? Da ist die Antwort dann: Hängt von der Kampagne ab. Wenn ich in einem Kaufsetting spiele, verwende ich meist viel davon, wenn ich in einem Eigensetting spiele, klaue ich mir von Kaufsettings eher Konzepte aber keine kompletten NSCs oder Orte.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Suro am 1.08.2023 | 09:50
Ich spiele im Moment gar kein D&D sondern eine Fantasy-Variante vom Cypher-System. Allerdings spielen wir in "Midgard" von Koboldpress (zu Deutsch "Mythgart", glaube ich), das ein klares D&D-Setting ist. Außerdem konvertiere ich offizielle Monster und Zauber aus D&D für die Runde, d.h. ich habe eine Mischung aus offiziellem D&D-Material, 3rd Party D&D-Material und Eigengebräu im Kampagnensetting.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: caranfang am 1.08.2023 | 09:56
Ich halte es da wie aikar. Bei Eigenkreationen mache ich, was ich will, aber bei den bekannten Settings halte ich mich an den Kanon, mit gewissen Einschränkungen. Bestimmte kontroverse Ereignisse (wie z.B. Spellplague), die von vielen Fans abgelehnt werden, gibt es bei mir nicht. Für mich besteht der D&D-Kanon aus den AD&D-Büchern, alles was später kam, ist optional und wird  nur verwendet, um Lücken zu schließen.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Tintenteufel am 1.08.2023 | 10:00
Sorry, aber nö, ich versteh es nicht. Was soll D&D-Canon sein? Bei mir steckt genau das drin, was in das Setting gehört, das ich gerade bespiele. In einer Kampagne in den vergessenen Reichen, Grayhawk oder Planescape könnten Mordenkainen oder Vecna mal auftauchen, in Golarion, Planegea, Eberro, dem Dragon Empire von 13th Age oder einem Eigenbau-Setting nicht, dafür habe ich dort halt die Eigenheiten der jeweiligen Settings.

Oder geht es allgemein um die Mischung vorgefertigte Kauf-Setting-Information vs. Eigenbau? Da ist die Antwort dann: Hängt von der Kampagne ab. Wenn ich in einem Kaufsetting spiele, verwende ich meist viel davon, wenn ich in einem Eigensetting spiele, klaue ich mir von Kaufsettings eher Konzepte aber keine kompletten NSCs oder Orte.

Denke ich verstehe ziemlich genau was du meinst. Und ja: dafür fehlt die Antwortoption.
Wäre vielleicht einfach Nr. 2: Bunte Mischung.

Für mich ist D&D-Kanon alles (NSC, Orte, Gegenstände etc.) die in offiziellen Publikationen erschienen sind. Eher TSR-Kreationen, aber das ist im Grunde nicht fair.
Wenn also die Rod of Seven Parts in deinem 13th Age-Dragon Empire auftaucht wäre das D&D-Kanon in deinem an sich D&D-Kanon-losen Setting.

Bei mehreren verschiedenen Kampagnen/Runden wird es ganz einfach verworren, dann am besten im Kommentar vermerken was Sache ist.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Tintenteufel am 1.08.2023 | 10:01
Für mich besteht der D&D-Kanon aus den AD&D-Büchern, alles was später kam, ist optional und wird  nur verwendet, um Lücken zu schließen.

 :headbang:
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Tintenteufel am 1.08.2023 | 10:03
Ach, ja: Ich selbst gravitiere immer mehr von Antwort Nr. 1 zu Nr. 2. Aber gut, wir spielen in einem hausgemachten Setting, da liegt das auf der Hand. Ich hatte mich aber lang bemüht eher möglichst viel D&D-Kanon einzupflanzen.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: nobody@home am 1.08.2023 | 10:14
Als ob es einen einheitlichen, logisch zusammenhängenden D&D-Kanon gäbe... ;) Außerdem hat ja gerade D&D seinerzeit ohne großartiges "Kanonsetting" angefangen und den DMs das Erstellen eigener Dungeons überlassen, Greyhawk & Co. kamen erst später -- Marke Eigenbau ist da also, wenn überhaupt, die ältere Tradition.

Nichtsdestotrotz: wenn ich mal ein halbwegs offizielles D&D-Setting verwenden wollte (zumindest Mystara hat für mich tatsächlich nach wie vor einen gewissen Reiz, auch wenn da mein Material alles andere als komplett ist), dann würde ich mich schon an die groben Umrisse halten wollen -- was wäre denn auch sonst der Sinn der Übung. Die jeweils für die nächste Sitzung nötigen Details würde ich mir dann aber doch recht frei aus den Fingern saugen, zumal in meiner Raupensammlung ohnehin kaum Kaufabenteuer als Vorlagen zu finden sind. Das ergibt dann also wohl noch am ehesten Option 2.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: ghoul am 1.08.2023 | 10:18
Ich halte es da wie aikar. Bei Eigenkreationen mache ich, was ich will, aber bei den bekannten Settings halte ich mich an den Kanon, mit gewissen Einschränkungen. Bestimmte kontroverse Ereignisse (wie z.B. Spellplague), die von vielen Fans abgelehnt werden, gibt es bei mir nicht. Für mich besteht der D&D-Kanon aus den AD&D-Büchern, alles was später kam, ist optional und wird  nur verwendet, um Lücken zu schließen.

+1
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Ainor am 1.08.2023 | 10:31
Ich hab mal 1 angegeben da ich auf einer relativ unveränderten AD&D Welt spiele. Aber da sind bestimmt 30% Eigenkreationen (oder "Fankreationen") dabei die die ganzen Lücken füllen.

Bei 2 wäre es vermutlich ein grosser Unterschied ob man auf einer D&D Welt spielt aber dann massiv Eigenes reinbringt oder auf einer Homebrew Welt aber dann viel D&D Sachen (z.B. Great Wheel) nutzt.

Als ob es einen einheitlichen, logisch zusammenhängenden D&D-Kanon gäbe... ;)


Naja, zum einen hat jede unabhängige Welt einen Kanon (ok, bei FR ist das auch inzwischen schwierig), und es gibt einiges was nicht Weltspeziefisch ist sondern in mehreren Welten und dadurch auch in Regelbüchern auftaucht, also z.B. Vecna, Orcus & Mordenkainen. Das würde ich als den eigentlichen D&D-Kanon bezeichnen.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Tintenteufel am 1.08.2023 | 10:41
... auf einer relativ unveränderten AD&D Welt spiele. Aber da sind bestimmt 30% Eigenkreationen (oder "Fankreationen") dabei die die ganzen Lücken füllen.

Ja, so war das gemeint. Lücken müssen immer gefüllt werden. Die Frage ist eher wie die großen Positionen besetzt werden. DER Dämonenfürst in der Kampagne/Welt. DER Erzmagier, DER Betrachter etc.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Camouflage am 1.08.2023 | 10:45
Der zweite Punkt hätte tatsächlich in 2-3 Abstufungen differenziert werden können.

In unseren Runden wird der Kanon üblicherweise berücksichtigt, es sei denn es fällt der SL was besseres ein. Sind halt eher so Richtlinien und die SL hat das letzte Wort.

Da ich jetzt tatsächlich nach 15 Jahren mal wieder selbst angefangen hab zu leiten:
- Generell nehm ich den D&D-Kanon (Stand 5e, mit eben der Spellplague etc. als Ereignissen der jüngeren Vergangenheit) als gegeben hin und lass den auch in Beschreibungen etc. einfließen, wenn es passt bzw. zu Atmosphäre beiträgt
- Ich bin aber relativ großzügig, was Charakteroptionen angeht (Im Zweifelsfall gibt es für alles im Multiversum einen Weg nach Faerun, der Spieler muss nur ggf. damit leben, dass der Char auffällt)
- Wenn mir was stimmigeres/cooleres einfällt, weich ich auch vom Kanon ab.

Und wenn ich mal einer meiner beiden Ideen für komplett Homebrew-Kampagnen umsetzen sollte: Eigene Welten bzw. die eigene Domain of Dread sind halt Teil des Multiversums. Wo es Verbindungen gibt, werde ich die kompatibel zum Kanon halten. Ansonsten gilt "Meine Welt, mein Kanon".
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: schneeland am 1.08.2023 | 10:51
Ich hab mal 1 angegeben da ich auf einer relativ unveränderten AD&D Welt spiele. Aber da sind bestimmt 30% Eigenkreationen (oder "Fankreationen") dabei die die ganzen Lücken füllen.

Bei 2 wäre es vermutlich ein grosser Unterschied ob man auf einer D&D Welt spielt aber dann massiv Eigenes reinbringt oder auf einer Homebrew Welt aber dann viel D&D Sachen (z.B. Great Wheel) nutzt.

Dem schließe ich mich mal an. In meinem Fall spielte die letzte D&D-Kampagne in relativ kanontreuen Vergessenen Reichen.
Es gab aber in der Vergangenheit auch eine ganze Reihe von Homebrew-Kampagnen, die sich nur aus den Versatzstücken bedient haben.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: aikar am 1.08.2023 | 10:58
Für mich ist D&D-Kanon alles (NSC, Orte, Gegenstände etc.) die in offiziellen Publikationen erschienen sind. Eher TSR-Kreationen, aber das ist im Grunde nicht fair.
OK, das wäre dann wohl ein Fokus auf Grayhawk und die Vergessenen Reiche, dazu evtl. Planescape und am Rande Spelljammer, Dark Sun und Ravenloft, wobei die meisten hier wohl die Vergessenen Reiche als "Kanon"-Basis heranziehen, einfach weil sie am bekanntesten sind.

Die offiziellen Publikationen haben für mich nur Relevanz, wenn ich mal in diesen Settings spiele. Und dann heißt das für mich nicht TSR, auch wenn ich davon ein paar Sachen habe. Die TSR-Ära war lange vor meiner D&D-Zeit und ist für mich nur von historischem Interesse (TSR hat vor 26 Jahren aufgehört zu existieren).

Ich hatte bisher D&D-Kampagnen in Eberron, Freeport, Humblewood, einem eigenen Piraten-Setting und Aventurien. In Zukunft wahrscheinlich noch irgendwann in Planegea, Geschichten aus dem alten Margreve (Midgard/Mythgart), Strixhaven (Magic the Gathering, als offizielles D&D5-Buch erschienen) und evtl. Norrongard (Thrones & Bones, ein Viking-Fantasy-Setting) und wahrscheinlich mal die WotC-D&D5-Kampagnen Wildnis Jenseits des Hexenlichts (Feywild), Fluch des Strahd (Ravenloft), Aus dem Abyss (FR-Underdark) und Icewind Dale: Rime of the Frost Maiden. Bei den letzteren würde ich wohl die Informationen, die in den Kampagnen selbst stehen durch Infos aus den Hintergrundbänden von TSR und Wizards of the Coast ergänzen.

d.h. sowas wie ein D&D-Kanon existiert für mich nicht bzw. ist so weitläufig, dass es irrelevant wird. Noch mehr wenn man wie du es getan hast "Ableger" wie Pathfinder, 13th Age oder all die OSR-Systeme dazu nimmt (oder in Zukunft Tales of the Valiant).
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Tintenteufel am 1.08.2023 | 11:13
Der zweite Punkt hätte tatsächlich in 2-3 Abstufungen differenziert werden können.

Gar nicht so leicht diese Abstufung zu definieren. Was sind schon 75, 50 oder 25%...
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Tintenteufel am 1.08.2023 | 11:14
...
d.h. sowas wie ein D&D-Kanon existiert für mich nicht bzw. ist so weitläufig, dass es irrelevant wird.

Die Aussage finde ich auch schon mal ziemlich interessant.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 1.08.2023 | 11:21
Es gibt einen D&D-Kanon?
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: ghoul am 1.08.2023 | 11:23
Es gibt einen D&D-Kanon?

Mehr als einen!

Der aktuelle Kanon sagt, dass es keinen Kanon neben dem aktuellen Kanon gibt, aber das ist nicht mein Kanon.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Zanji123 am 1.08.2023 | 11:29
Es gibt einen D&D-Kanon?

:D danke das war jetzt auch meine gedankliche Frage.

oder sind "gewisse Monster und NPCs und Orte gehören zu DnD dazu wenn du z.b. in den Vergessenen Reichen spielst" dazu... oder ist das "Story Kanon" (falls irgendwelche Dinge in den Realms oder so überhaubt relevant waren und "Metastorymässig" weitergeführt worden sind)
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: aikar am 1.08.2023 | 11:29
Ich denke es gibt hier einen Bruchpunkt zwischen AD&D und D&D3. Beziehungsweise genauer vor und nach der OGL.
Davor war die Anzahl an Settings relativ überschaubar und außerdem in einem gemeinsamen Multiversums-Konzept vernetzt und wer damals D&D gespielt hat (oder später in eine AD&D-Gruppe eingestiegen ist) hatte einen recht klaren Rahmen was "D&D" settingtechnisch ausmacht.
Danach ist die Menge an Settings explodiert und das Regelwerk D&D hat sich auf gewisse Weise von einem fixen Setting-Kanon entkoppelt. Eberron war explizit nicht Teil des alten Multiversums.
Ja, auch in den D&D5-Büchern wird z.T. auf Figuren aus den TSR/WotC-Settings verwiesen und die meisten der D&D5-Kampagnen von WotC spielen in den vergessenen Reichen. Aber selbst das ist nicht mehr absolut, seit WotC Bücher für die Magic-Settings oder Wildemount rausgebracht hat. Auch die "Radiant Citadel" hat mit seinen ganzen Mini-Settings nichts mehr mit dem alten Kosmos zu tun.
Und wenn man sich dann die D20- und 5e-Settings anschaut und evtl. sogar Pathfinder dazu nimmt (wo es auch nicht nur Golarion, sondern z.B. die Razor Coast, Pure Steam und viele andere mehr gibt) hat sich D&D einfach von einer Bindung an einen bestimmten Setting-Kanon emanzimiert und das schon seit knapp 20 Jahren.
Von Lizenz-Sachen wie Abenteuer in Mittelerde oder Doctor Who ganz zu schweigen.

Wohlgemerkt: Ich denke durchaus, dass Hasbro aktuell alles daran setzt wieder so etwas wie einen D&D-Kanon (der den Vergessenen Reichen entspricht) zu etablieren, vor allem um bekannte Figuren dann markentechnisch ausschlachten zu können. Aber der Dschinn ist aus der Flasche und für viele D&D-Spieler:innen, die nicht zur ältesten Generation gehören, ist so eine angenommene fixe Verbindung von D&D zu einem Setting (bzw. einer Gruppe von Settings) nie existent gewesen.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Marduk am 1.08.2023 | 11:30
Mehr als einen!

Der aktuelle Kanon sagt, dass es keinen Kanon neben dem aktuellen Kanon gibt, aber das ist nicht mein Kanon.
Und ich sage, dass es den aktuellen Kanon nicht gibt. ;)
Ich Bau mir fröhlich was zusammen, aus alten Settingdetails, neuen und Eigenbau.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Raven Nash am 1.08.2023 | 11:35
Was aikar sagt.
Ergänzend: Bis auf Spelljammer jetzt gerade, habe ich noch nie was in einem offiziellen Setting geleitet. Gute 3PP-Settings haben einen eigenen Kanon.
Grundsätzlich bin ich von FR & Co. nicht sonderlich begeistert, weshalb mir deren Kanon auch herzlich egal ist. Spelljammer berührt den "Kanon" auch nur dann, wenn man Realm-, Grey- oder Krynnspace einbaut. Ist also sogar hier unwesentlich.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: caranfang am 1.08.2023 | 11:35
WotC hat festgelegt, dass nur noch die 5e-Bücher canon sind, was ziemlich problematisch ist und im Fall der Forgotten Realms sogar gegen die Nutzungsvereibarung mit Ed Greenwood verstößt. Das nur mal am Rande. Einen definitiven D&D-Kanon gibt es nicht. Es gibt einen Regel-Kanon, aber davon ist hier ja nicht die Rede, oder etwa doch? Beim Hintergrund, hat jede einzelne Welt ihren eigenen Kanon, auch wenn die verschiedenen Welten am Ende über das Multiversum doch miteinander verbunden sind.

Kleine Anmerkung noch zu meinem ersten Beitrag (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,126197.msg135171679.html#msg135171679): Ich habe für die 100%-D&D-Option gestimmt, weil ich halt nicht Welten vermische und Teile einer Welt in einer anderen verwende. Elminster wird z.B. bei mir nie auf Athas auftauchen, auch werde ich keine Halblinge auf Krynn zu lassen, usw., weil der Kanon der verschiedenen Welten dies einfach nicht zulässt.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Runenstahl am 1.08.2023 | 11:50
Ich leite nur eigene Welten. Da kommt bisweilen mal ein bißchen Kanon vor (Gegenstände oder Hintergründe von Spezies) genauso oft aber auch nicht bzw können Spezies in verschiedenen Settings Hintergründe haben die stark vom Kanon abweichen (z.B. sind Dragonborn in einem meiner Settings ein quasi römisches Imperium). Insofern habe ich für "Nix Kanon" gestimmt auch wenn hier und da mal was auftauchen kann (in letzten Kampagne in der es viel um die Götter ging gab es z.B. einen mix aus "Kanon-Göttern" und Eigenkreationen). Tendentiell halt eher kein Kanon.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Tintenteufel am 1.08.2023 | 11:50
Für mich sehr interessante Diskussion die sich da entwickelt hat.

Kleine Anmerkung noch zu meinem ersten Beitrag (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,126197.msg135171679.html#msg135171679): Ich habe für die 100%-D&D-Option gestimmt, weil ich halt nicht Welten vermische und Teile einer Welt in einer anderen verwende. Elminster wird z.B. bei mir nie auf Athas auftauchen, auch werde ich keine Halblinge auf Krynn zu lassen, usw., weil der Kanon der verschiedenen Welten dies einfach nicht zulässt.

Völlig legitim. Habe ich eigentlich auch immer so gehandhabt. In meinem eigenen Setting kann ich mir aber Ebenenreisende schon vorstellen!
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: caranfang am 1.08.2023 | 11:57
Für mich sehr interessante Diskussion die sich da entwickelt hat.

Völlig legitim. Habe ich eigentlich auch immer so gehandhabt. In meinem eigenen Setting kann ich mir aber Ebenenreisende schon vorstellen!
In einer Planescape-Kampagne hatte ich schon Charaktere aus allen möglichen D&D-Welten inklusive Athas und unserer guten alten Erde. Aber das ist Planescape. Sonst haltee ich mich an die Vorgaben der Welt und lasse daher auch keine Charaktere zu, die es dort einfach nicht geben kann. (Das hat damit zu tun, dass ich das Spielen von Exoten generell ablehne.)
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Tintenteufel am 1.08.2023 | 12:41
Es geht mir wirklich um den Setting-Kanon. Nicht um die Regeln (Was aber auch eine spannende Diskussion wäre, was denn der eigentliche Regelkern von D&D wirklich ist!) Da D&D viele verschiedene Settings besitzt ist das nicht ganz klar, ja. Auch wenn diese über Planescape und/oder Spelljammer verschmilzen.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: caranfang am 1.08.2023 | 12:54
Planescape und Spelljammer dienten ursprünglich dazu, Settings zu verbinden und nicht dazu, sie zu verschmelzen. Eigentlich hat jedes Setting seine Besonderheiten, daher ist die von WotC geförderte Ansicht, dass alles möglich und erlaubt ist, problematisch. Daher spielt jeder, der so spielt, wie WotC es sich wünscht, eigentlich nach der Bunten-Mischung-Option.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Bilwiss am 1.08.2023 | 13:01
Ich sehe den Kanon eher als Richtlinie und nicht als strikte Vorschrift. Was mir nicht gefällt, wird ignoriert.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: nobody@home am 1.08.2023 | 13:10
Planescape und Spelljammer dienten ursprünglich dazu, Settings zu verbinden und nicht dazu, sie zu verschmelzen. Eigentlich hat jedes Setting seine Besonderheiten, daher ist die von WotC geförderte Ansicht, dass alles möglich und erlaubt ist, problematisch. Daher spielt jeder, der so spielt, wie WotC es sich wünscht, eigentlich nach der Bunten-Mischung-Option.

Planescape und Spelljammer sorgten (Verwendung bzw. wenigstens Anerkennung als Kanon natürlich vorausgesetzt) halt schon damals dafür, daß "Charaktere, die es auf einer Welt nicht geben kann", eher Seltenheitswert hatten. Schön, die Transportkapazitäten sind auch mit dem größten Portal und dicksten Spelljammer-Schiff einigermaßen begrenzt, und deren Existenz hängt normalerweise in den einzelnen "Untersettings" auch niemand an die große Glocke...aber um mal 'ne einzelne kleine Halblingskolonie auf Krynn oder versprengte Kender an praktisch beliebigen Orten im Multiversum für die eigene Hauskampagne herbeihandzuwedeln, reicht's dann eben doch.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: caranfang am 1.08.2023 | 13:34
Planescape und Spelljammer sorgten (Verwendung bzw. wenigstens Anerkennung als Kanon natürlich vorausgesetzt) halt schon damals dafür, daß "Charaktere, die es auf einer Welt nicht geben kann", eher Seltenheitswert hatten. Schön, die Transportkapazitäten sind auch mit dem größten Portal und dicksten Spelljammer-Schiff einigermaßen begrenzt, und deren Existenz hängt normalerweise in den einzelnen "Untersettings" auch niemand an die große Glocke...aber um mal 'ne einzelne kleine Halblingskolonie auf Krynn oder versprengte Kender an praktisch beliebigen Orten im Multiversum für die eigene Hauskampagne herbeihandzuwedeln, reicht's dann eben doch.
Einzelne Charaktere vielleicht, dafür gibt es sogar Beispiele (aber nur sehr wenige), aber ganze Kolonien eher nicht. Planescape und auch Spelljammer waren ja hauptsächlich dazu dan, dass man in diesen Settings Charaktere aus (fast) allen anderen Settings spielen konnte. Gleichen galt auch für Ravenloft. Trotzdem galt zu AD&D-Zeiten, dass alle anderen Settings strickt von einander getrennt wurden. Es gibt daher kein Abenteuer, welches in verschiedenen Settings spielt und sich nicht irgendwie auf Planescape, Ravenloft oder Spelljammer bezieht. Die wenigen Crossover-Abenteuer, die es gab, bezogen sich immer auf die drei verbindenden Settings und hatten auch immer nur eine einzige Welt der Materiellen Ebene als Ausgangspunkt. Ich weiß von keinen Abenteuer, welches z.B. auf Krynn und Toril oder Toril und Oerth spielt
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Tintenteufel am 1.08.2023 | 13:39
Es gab halt aber auch sowas wie die The  Wizards Three-Artikelserie im Dragon Magazine (https://forgottenrealms.fandom.com/wiki/The_Wizards_Three).

EDIT: Und natürlich auch das World Seprent Inn (https://forgottenrealms.fandom.com/wiki/World_Serpent_Inn).
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: nobody@home am 1.08.2023 | 13:52
Ganz allgemein hat D&D meines Wissens schon immer ein ziemlich großes Multiversum mit Welten und Existenzebenen, die gelegentlich in Kontakt miteinander geraten, gehabt; das implizieren allein schon die entsprechenden Zaubersprüche, magischen Gegenstände, und natürlich Monster. Vor dem Hintergrund müßte also, wenn ich wirklich auf Kanon pochen will, eher erst mal begründet werden, was eine bestimmte Welt überhaupt mehr als andere vom Rest abschotten soll, um sicherzustellen, daß sich Exemplare von Lebensform XY da garantiert niemals nicht doch mal hinverirren...Athas hat da, meine ich mich dunkel zu erinnern, ein bißchen entsprechendes Hintergrundgemurmel, aber das wäre auch das einzige Setting, von dem ich das wüßte.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Tintenteufel am 1.08.2023 | 14:02
Für mich persönlich gehören halt alle Welten parallel zum D&D-Kanon. Oder gemischt. Nutze ich davon was, nutz ich den "D&D-Kanon".
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: aikar am 1.08.2023 | 14:05
Für mich persönlich gehören halt alle Welten parallel zum D&D-Kanon. Oder gemischt. Nutze ich davon was, nutz ich den "D&D-Kanon".
"Alle Welten" heißt für dich jetzt aber "Alle Welten die unter TSR für AD&D rausgekommen sind?

Dann solltest du den Satz
Dabei ist es nicht so wichtig ob ihr z.B. D&D 5e, Pathfinder 1e oder 13th Age spielt. Alles was im Bereich D&D zu finden ist zählt!

im Eingangspost evtl entsprechend ersetzen.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Camouflage am 1.08.2023 | 14:14
Naja, zu "alle Welten" zählt bei 5e dann aber auch gleich das M:tG-Multiversum mit dazu. Ich für mich werte das dann auch als Teil des Kanons. Ob ich's nutze steht dann auf einem anderen Blatt (würde ich, wenn's passt).
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: caranfang am 1.08.2023 | 14:14
Es gab halt aber auch sowas wie die The  Wizards Three-Artikelserie im Dragon Magazine (https://forgottenrealms.fandom.com/wiki/The_Wizards_Three).
Das ist auch die große Ausnahme. wir reden schließlich hier von den mächtigsten zauberern dreier Welten, die sich im Haus eines kanadischen Bibliothekars treffen.
EDIT: Und natürlich auch das World Seprent Inn (https://forgottenrealms.fandom.com/wiki/World_Serpent_Inn).
Das war im wesentlichen schon eine Art Vorläufer zu Planescape.
"Alle Welten" heißt für dich jetzt aber "Alle Welten die unter TSR für AD&D rausgekommen sind?
Ich würde da noch die unter WotC für D&D hinzuzählen, aber nicht jene Welten, die entweder von anderen Verlagen veröffentlicht werden, wie z.B. Golarion, oder ursprünglich nicht für D&D entwickelt wurden, wie die verschiedenen MtG-Welten oder Lankhmar. Auch Eigenkreationen zählen da für mich nicht.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Raven Nash am 1.08.2023 | 14:18
Das war im wesentlichen schon eine Art Vorläufer zu Planescape.
Klingt eher, als hätten sie ziemlich dreist bei Feist's Midkemia und dem Gang zwischen den Welten abgeschrieben.  ;)
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: aikar am 1.08.2023 | 14:31
Ich würde da noch die unter WotC für D&D hinzuzählen, aber nicht jene Welten, die entweder von anderen Verlagen veröffentlicht werden, wie z.B. Golarion, oder ursprünglich nicht für D&D entwickelt wurden, wie die verschiedenen MtG-Welten oder Lankhmar. Auch Eigenkreationen zählen da für mich nicht.
Eberron? Fügt sich nicht in das normale Multiversum-Bild ein. Und was ist mit Wildemount? Ist die Radiant Citadel und die Welten in den Abenteuern des gleichnamigen Bandes dann Kanon?
Ich glaube wie gesagt die einzige saubere Grenze, wenn man unbedingt eine ziehen will, ist zwischen AD&D und D&D3. Bzw. zwischen TSR und WotC. WotC hat sich damals einfach vom Konzept eines zentralen Kosmos und Kanons der alle Welten verbindet verabschiedet.
Oder man bezieht sich auf die Aussage von WotC/Hasbro unter D&D5, dann ist nur (mehr) das Kanon was in D&D5-Büchern steht.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Tintenteufel am 1.08.2023 | 17:29
"Alle Welten" heißt für dich jetzt aber "Alle Welten die unter TSR für AD&D rausgekommen sind?

Nein. Gefühlt zwar schon, aber in diesem Kontext ist Wildemount & Co. auch irgendwie D&D-Kanon. Wird nicht auch z. B. bei Critical Role der gute Alte Vecna bemüht?

So weit, dass nur der 0e-Kram aus den 70ern zählt will ich nicht gehen.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Tintenteufel am 1.08.2023 | 17:40
Eberron? Fügt sich nicht in das normale Multiversum-Bild ein.

Es gab dazu mal was in einem Video mit Crawford IIRC. Eberron soll so eine Art Taschendimension im Multiversum sein.

Und was ist mit Wildemount? Ist die Radiant Citadel und die Welten in den Abenteuern des gleichnamigen Bandes dann Kanon?
?1: siehe oben
?2: Ja.

Ich glaube wie gesagt die einzige saubere Grenze, wenn man unbedingt eine ziehen will, ist zwischen AD&D und D&D3. Bzw. zwischen TSR und WotC. WotC hat sich damals einfach vom Konzept eines zentralen Kosmos und Kanons der alle Welten verbindet verabschiedet.
Oder man bezieht sich auf die Aussage von WotC/Hasbro unter D&D5, dann ist nur (mehr) das Kanon was in D&D5-Büchern steht.

Man* könnte auch sagen alle offiziellen Settings (unter die aber auch wieder MtG und Lankhmar fallen; da finde ich caranfangs Punkt gut!), egal ob TSR oder WotC.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Marduk am 1.08.2023 | 19:18
Es gab dazu mal was in einem Video mit Crawford IIRC. Eberron soll so eine Art Taschendimension im Multiversum sein.
Laut Rising from the last war ist Eberron Teil des Multiversums, nur weggesperrt durch die Schöpfungsdrachen
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Ainor am 1.08.2023 | 21:21
Naja, wenn es nicht erreichbar ist und eine andere Kosmologie etc. benutzt dann ist es effektiv nicht im selben fiktionalen Universum.
Titel: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Guennarr am 1.08.2023 | 22:14
Zur ursprünglichen Frage: Ich bin ziemlich settingtreu: Jahrelang nur in den Vergessenen Reichen mit dem Flavour der ersten Box plus Forgotten Realms Adventures. Die vielen 3e-FR-Bände waren v.a. Ergänzung. Auch als wir regeltechnisch schon bei 3e angelangt waren.

Golarion habe ich immer nur selektiv verwendet. Gegen Ende unserer PF-Zeit wechselten wir zum Midgard-Setting, dass wir eins zu eins verwendeten.

Einer Aussage weiter oben muss ich teilweise widersprechen: Es gibt OSR-Spiele mit eigenem Setting, aber die klassischen OSR-Retroklone sind alle ohne Setting.

Wenn ich One-/ Fewshots mit S&W leite, spielt das Setting null Rolle. In der kommenden „Splinters of Faith“-Kampagne werden wir das Frog God Games-Setting verwenden, da es abenteuerrelevant ist. Es ist noch offen, ob wir dabei bleiben.

Beim Hyperborea-RPG der anderen Runde ist wiederum das Setting Spielbestandteil.

Ich bin bei Settings inzwischen wohl etwas agnostischer geworden.

Ich bin dafür ziemlich spielsystemtreu, weil ich nicht dauernd neue Regeln pauken will. Das ist aber wohl einfach meine persönliche Vorliebe. [emoji846]
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: unicum am 1.08.2023 | 23:42
Wenn Kanon eben ist auf einer der bestimmten Welten zu spielen, also etwa Krynn, Dark Sun, und anderem - dann schaue ich schon das ich da nahe an dem bleibe was Kanon ist.

Aber D&D ist für mich eben auch das es ein gewaltiges Monstermanual gibt - und auch genügend Spieler die früher es als pflicht gefunden haben das auswendig zu lernen, schon alleine um dann zu wissen woran sie sind wenn DM ein Monster beschreibt,...
An der Stelle hätte ich - damals wie heute - auch keine Probleme etwas eigenes auf die ein oder andere Welt zu bringen, aber nur in einem gewissen Rahmen. Also etwa ein "roter" oder "schwarzer" Draconier auf Krynn wäre etwas das ich nicht tun würde.

Aber das ist auch nicht unebdingt von D&D abhängig, das betrifft eigentlich alle "Kanon" Welten und Systeme die ich spielen würde.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Tintenteufel am 2.08.2023 | 12:21
Bei all den Diskussionen was denn D&D-Kanon ist, finde ich die (derzeitigen) Umfrage-Ergebnisse sehr interessant!
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: gunware am 2.08.2023 | 15:40
Ich habe gezögert, es war schwere Entscheidung zwischen 1 und 2.
Da ich D&D Kanon als Multiversum verstehe, war die Auswahl nicht eindeutig.
Weil wir aber die ersten Abenteuer (so ca. bis Stufe 5) auf einer in D&D Werken nicht genannten Welt angefangen haben und dann zwischen den bekannten Welten wechselten, bis es nach Stufe 20 mehr oder minder das ganze Multiversum betraf, habe ich mich bei der 2 eingetragen. Auch wenn ich immer noch das Gefühl habe, es hätte ohne als falsche Aussage zu gelten, die Antwort 1 sein können.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Tintenteufel am 2.08.2023 | 16:36
Ich habe gezögert, es war schwere Entscheidung zwischen 1 und 2.
Da ich D&D Kanon als Multiversum verstehe, war die Auswahl nicht eindeutig.
Weil wir aber die ersten Abenteuer (so ca. bis Stufe 5) auf einer in D&D Werken nicht genannten Welt angefangen haben und dann zwischen den bekannten Welten wechselten, bis es nach Stufe 20 mehr oder minder das ganze Multiversum betraf, habe ich mich bei der 2 eingetragen. Auch wenn ich immer noch das Gefühl habe, es hätte ohne als falsche Aussage zu gelten, die Antwort 1 sein können.

Klingt ordentlich episch!  :headbang:
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Prisma am 2.08.2023 | 18:26
Definitiv 2. Alles ist möglich innerhalb des D&D Universums. Alles.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Wizz_Master am 10.02.2024 | 09:31
Wir spielen D&D ausschließlich in den Forgotten Realms. Das letzte Mal ist schon eine Weile her (3.5). Jetzt wollen wir mit der 5E wieder einsteigen. Grundsätzlich Kanon ja, aber Ereignisse seit 1372TZ haben noch nicht stattgefunden bzw. werden in der Form auch nicht stattfinden, d.h. wir spielen in der Zeitlinie entweder in der Vergangenheit oder 100 Jahre später, aber mit einer alternativen Zeitlinie ohne Spellplague bzw. Elementen die wir nicht mögen. Mir gefällt auch die Idee einer etwas ruraleren, rückständigeren Kampagnenwelt - heißt Dragonborn bzw. Tieflinge gibt es als SC nicht. Baldurs Gate 3 bzw. der neue D&D Film waren unterhaltsam, aber hier waren mir die Reiche dann doch zu "bunt". Die ägyptischen Gottheiten existieren bei uns ebenfalls nicht.

Zusammengefasst dann eher Antwort 2.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Fezzik am 10.02.2024 | 10:26
Ich spiel viel DnD aber verwende eigentlich fast nur Eigenkreationen und Abenteuer aus jeder Richtung die mir passt. Also Antwort 2.
Meine Welten stückel ich in der Regel selbst zusammen.
Sollte ich mal wieder in die Forgotten Realms, dann auf dem Stand des Kampagnensets von 2001 und dem davor. Die neue Timeline interessiert mich nicht. Die hat mir schon Drizzt versaut.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Olibino am 10.02.2024 | 11:48
Ich habe D&D so kennengelernt, dass man sich dort seinen eigene Welt selber überlegt (im Gegensatz z.B. zu DSA, Midgard, Splittermond). Bei Critical Role ist das ja auch so. Und ich habe es als ich es noch geleitet habe auch so gemacht.

Und ich finde es gerade das schöne daran, dass man selber kreativ werden kann (und sich natürlich bei Publikationen Ideen klauen kann).
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Feuersänger am 10.02.2024 | 13:50
Ah, der Thread ist im Sommer an mir vorbeigegangen, wohl weil ich da gerade im Urlaub war. ^^

Ich habe jetzt vielleicht immer noch nicht so ganz kapiert, was der TE mit "Kanon" meint -- einfach nur die generelle Settingbeschreibung, oder soll auch wichtig sein, was Figur A in Roman #263 über die Geschichte von Land B erzählt?

Naja: wenn ich in einem veröffentlichten Setting spiele, dann verwende ich auch dieses Setting. Vielleicht nur in groben Zügen -- ich kenne mich zB mit Golarion nicht so super detailliert aus, aber das ist zum Bespielen eines AP auch nicht unbedingt erforderlich, da ja die einzelnen Regionen eh weitgehend in sich abgeschlossene Settings darstellen und wenig Overlap zu den Nachbarn besteht, geschweige denn zum Rest der Welt. Da ist aber die Settingwahl auch von vornherein nur der Faulheit geschuldet, veröffentlichte Abenteuer mit möglichst wenig Aufwand runterspielen zu können, und nicht etwa weil das Setting so supertoll wäre.

Wenn ich mir hingegen mit Fleiss sowas wie Eberron aussuchen würde, dann doch um die USPs dieses Settings zu zelebrieren. Sonst könnte ich es mir ja sparen. Wobei ich mich da aber wirklich eher auf die Eckpunkte und besondere Colour beschränken würde, weil ich nicht so wirklich die Muße habe, mir 300 Seiten Weltenbände reinzudröhnen. Wenn ein anderer Spieler sowas macht und die entsprechenden Infos beisteuert, be my guest.

In jedem Fall gilt ein etwaiger "Metaplot" aber nur maximal bis zu der Sekunde, in dem die Kampagne beginnt. Ab Startschuss liegt die weitere Entwicklung in den Händen der Spieler. Auch zukünftige Kampagnen im gleichen Setting bauen dann gerne auf den vorherigen auf. So wurde in "unseren" Forgotten Realms Fzoul Chembryl so um 1372 von uns erschlagen und die Rückkehr Banes verhindert, und Bane ist seitdem Gefangener von Cyric.
Ferner gilt für alle D&D-Settings, dass es ein Ding wie die "Spellplague" niemals gab, egal in welchem Zeitalter wir spielen.

That said, leite ich eigentlich mittlerweile eh meistens in meinem Homebrew-Setting, und auch da schrecke ich vor Retcons nicht zurück.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Ma tetz am 10.02.2024 | 14:00
Ich leite gerade Rime of the Frostmaiden und nutze die Settinginformationen, die mir der Band bietet und ändere sie, wo es mir passt. Die ganzen Realms sind so beliebig, dass ich da auch wenig Respekt vor den Quellen habe. Die Realms sind für mich anything goes, also mache ich da auch, was ich will.

Die Goliats sind zum Beispiel völlig sinnlos, weil es mit den Regherd Barbaren bereits eine gut beschriebene Barbaren-Kultur gibt. Die fliegen bei mir raus und keiner meiner Spieler wird es vermissen.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Rhylthar am 10.02.2024 | 17:24
Wenig überraschend halte ich mich in den Settings an den Kanon, ohne auf hundertprozentige Genauigkeit Wert zu legen.

Bei sich widersprechendem/ungenauen Kanon (z. B. Forgotten Realms) wähle ich das aus, was in meinen Augen besser passt. Meist ist es dann das aus älteren Editionen (bei den Forgotten Realms dann Stand 3.5).
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Tintenteufel am 10.02.2024 | 17:53
Schön, dass hier weiter diskutiert wird!

Als TE denke ich mittlerweile, dass es sowas wie D&D-Kanon gar nicht gibt, da dieser allein durch die Setting-Vielfalt zersplittert. Für mich ist es aber sehr interessant zu erfahren wie ihr alle so mit dem jeweiligen Kanon in der jeweiligen Konstellation umgeht.
Fertigabenteuer in Fertigwelt.
Fertigabenteuer in eigener Welt.
Eigenes Abenteuer in Fertigabenteuer.
Usw.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: schneeland am 10.02.2024 | 18:23
Hängt für mich ein bisschen von der Gruppe ab, und davon, wie eine Kampagne positioniert wird. Wenn wir bewusst in den Vergessenen Reichen spielen, dann erwarte ich erstmal - egal, ob Kaufabenteuer oder Eigenbau - schon zumindest eine gewisse Kanontreue. Nicht bis runter auf den Namen und die Verortung jeder Kneipe, aber zumindest auf dem Level, dass z.B. Tiefwasser eine welt-offene Großstadt mit Renaissanceflair ist, Luskan dagegen deutlich kleiner und mit mehr zwielichtigen Gestalten; und dass weiter nördlich im Eiswindtal eben die Zehn-Städte liegen und eben nicht einfach beliebige Siedlungen.
Das ist aber nur die Standardannahme und kann innerhalb der Gruppe auch anders verhandelt werden. Ohnehin ist es dann so, dass ich, wie Feuersänger, davon ausgehe, dass die Spielgruppe zwar mit einem "Kanonzustand" der Welt startet, aber die weitere Entwicklung dann von den eigenen Abenteuern abhängt.
Zudem setzt das Ganze natürlich voraus, dass beim Großteil der Gruppe zumindest ein oberflächlicher Wissensstand bzgl. der Welt vorhanden ist. Wenn dem nicht so ist, dann ist es m.E. auch völlig in Ordnung, wenn man Bruchstücke der kanonischen Welt einfach als Kulisse verwendet und so zurechtbiegt, wie man sie selbst gern hätte.

Bei einer eigenen Welt erwarte ich normalerweise keinen Kanon irgendeiner Art. Ich habe bei Eigenbau-Settings aber bisher auch noch nie in einer derart ausgearbeiteten Welt gespielt, dass die Frage danach überhaupt relevant gewesen wäre.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Feuersänger am 11.02.2024 | 00:44
Okay, ich war jetzt in der Tat erstmal von einzelnen Settings ausgegangen.

D&D-Kanon im Allgemeinen würde ich sagen, das sind halt so gängige Konventionen, zum Beispiel "Trolle sind empfindlich gegen Säure und Feuer", "Magier können nicht zaubern wenn sie Rüstung tragen", "Werwölfe sind durch Silber verwundbar" und so weiter.
Da würde ich als Spieler grundsätzlich davon ausgehen, dass diese Konventionen gelten. Wenn der SL sich das anders vorstellt, sollte er es im Vorfeld ankündigen.


Zitat
Fertigabenteuer in Fertigwelt.
Fertigabenteuer in eigener Welt.
Eigenes Abenteuer in Fertigabenteuer.

Da sehe ich jetzt nicht so das Konfliktpotential - also ich jdf würde es so machen, dass grundsätzlich der Kanon der jeweiligen Welt gilt. Also wenn man zB in den Realms spielt und im Printabenteuer ist aber von St Cuthbert die Rede, wandelt man den halt auf eine passende FR-Gottheit um.

Oder hast du irgendwas ganz anderes im Sinn?
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Nachtfrost am 11.02.2024 | 08:31
Da ich D&D 5E leite schwimmt notwendigerweise etwas vom Kanon, was in den Regeln hardcoded ist. Namen von Zaubern, Monster, typische D&D-Tropes. Die Kampagnenwelt ist aber komplett homebrew, so dass Tiamat, Bigby, Vecna und Konsorten nicht vorkommen.
Das kann sich aber noch ändern, da meine Spieler Interesse bekundet haben Spelljammer zu bespielen und ich überlege meine Kampagne in den höheren Stufen in die Astralsee zu verlagern.
Titel: Re: Wie steht ihr zu D&D-Kanon?
Beitrag von: Rhylthar am 12.02.2024 | 15:55
Zitat
D&D-Kanon im Allgemeinen würde ich sagen, das sind halt so gängige Konventionen, zum Beispiel "Trolle sind empfindlich gegen Säure und Feuer", "Magier können nicht zaubern wenn sie Rüstung tragen", "Werwölfe sind durch Silber verwundbar" und so weiter.
Daswegen war es mir immer wichtig, auf Besonderheiten von Welten hinzuweisen. Wobei ich die genannten Dinge eher im Regelgerüst sehe, weniger bei "Soft-Facts" wie z. B. bei einem Spiel mit Eberron.

Ausnahme: Ravenloft. Manche Dinge (regelseitig) sollen dort ja erst "rausgefunden" werden.  8)