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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => D&D5E => Thema gestartet von: Fillus am 5.11.2023 | 16:55

Titel: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Fillus am 5.11.2023 | 16:55
Moin, etwas reißerischerisch der Titel.

Ist bei D&D5 das Optimieren nötig? Also sind die Kaufabenteuer auf optimierte Charaktere ausgelegt? Ist es noch so dramatisch wie in früheren Inkanationen des Spiels?


Ich habe mir just einen Barden erstellt, der keinerlei Heil- oder Kampfzauber ausgewählt hat. Alle Zauber sind passend zum Rolenspielkonzept und da sind welche bei, die ich noch nie am Tisch gesehen habe und vermutlich auch nie sehen werden (außer bei mir)  Eigentlich soll er nicht mal eine Waffe benutzen, sondern im Kampf kreativ unterstützen.

Um zum Punkt zu kommen, jage ich die Gruppe mit solch einem Konzept in den TPK? Was wäre wenn alle Spielenden solche Charaktere erstellen würden. Also schon Waffen benutzen, aber eben zum Beispiel nur die welche D4 Schaden mache. Sich Zauber aussuchen wie Illusionsschrift, die einem effektiv im Kampf nichts nutzen?

Glaub ihr wisst nun was ich meine. Macht das Weglassen vom Optimieren, dass Spiel kaputt?  ;D
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Smoothie am 5.11.2023 | 17:02
die allermeisten Abenteuer sind leicht schaffbar, es ist eher so, dass man durch optimieren viele Encounter, wie sie beschrieben sind, viel zu leicht schafft, weil das Challenge Rating System nicht gut funktioniert.
Solange ihr alle ähnlich drauf seid, könnt ihr mit DND 5e Spass haben wie ihr wollt.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: AlucartDante am 5.11.2023 | 17:12
Ahja, kenne ich sonst eher aus DSA, die Gruppe der Tsa-Geweihten im Dungeon. DnD ist auf Kampf geschrieben, wenn ihr nicht kämpfen wollt, sollte die Spielleitung die Abenteuer anpassen.

Die meisten Abenteuer brauchen keine Optimierung. Das ist also im normalen Rahmen kein Problem. Falls deine Frage darauf abzielt, was passiert, wenn die Charaktere in die andere Richtung optimiert sind, also eine Gruppe der optimalen Taschenlampenfallenlasser wird schon leichter auch mal scheitern.

Ich spiele auch in Gruppen, die eher aus der Cthulhu Ecke als aus der DnD Ecke kommen. Die sind auch alle nicht optimiert, aber schaffen es ganz gut, durch zu kommen. Aber sind eben auch nicht optimiert schlecht.

Letztlich bleiben wir realistisch. Wenn ich Kampfzauber kann, aber eigentlich meine Probleme eher anderer Natur sind, habe ich normalerweise andere Zauber vorbereitet. Aber spätestens wenn ich weiß, mir stehen Kämpfe bevor, werde ich die Zauber anpassen.

Bei unseren Heists schafft die Runde es aber immer mit Stealth und vielen Illusionszaubern dem Kämpfen aus dem Weg zu gehen. Ich fördere das auch als SL.

Und schließlich ermöglicht DnD ja ganz gut, nicht kämpferische Fähigkeiten im Kampf zu nutzen. Nehmen wir deinen Barden als Beispiel:
- ich will eigentlich weniger selbst kämpfen und mehr andere im Kampf anspornen? Kein Problem, dafür gibt es eine Fähigkeit die du hast und die Kampf sau nützlich ist.
- ich will gar nicht den Gegner mit meinem Rapier verletzen, ich will während dem Fechten ihn verspotten und auslachen? Kein Problem, dein Zauber Vicious Mockery kann das.

Ist Vicious Mockery ein Kampfzauber? Nein, damit verspottet und erheitert man die Runde, nimmt den Kampf nicht ernst. Ja der beste des Barden, sagen die anderen.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ainor am 5.11.2023 | 17:46
Glaub ihr wisst nun was ich meine. Macht das Weglassen vom Optimieren, dass Spiel kaputt?  ;D

Welches Spiel denn ? Wenn die Gruppe aus Pazifisten besteht dann macht es doch wenig Sinn dass sie sich in Dungeons begeben um sich mit Orks zu prügeln? Warum sollte eine solche Gruppe das tun?

Kaufabenteuer gehen davon aus dass die Gruppe kämpft. Pazifisten würden ggf versuchen Probleme ganz anders anzgehen als z.B. die Burg des Bösen(TM) zu stürmen. Das sollte man aber mit DM und Gruppe absprechen.

Was einen einzelnen Pazifisten angeht: warum sollte eine kämpfende Truppe so einen mitnehmen? Beim Barden wäre das vielleicht noch denkbar damit er nacher ihre Sage erzählt. Aber wenn ein Kampf am Spieltisch mehrere Stunden dauert und ein Spieler nichts relevantes tun kann dann ist das vielleicht nicht so optimal.

In jedem Fall ist der Begriff "Optimieren" hier falsch wenn es darum geht ob man überhaupt kämpfen will. 
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Runenstahl am 5.11.2023 | 18:16
Der Fairniss halber: Fillus hat nie von Pazifismus gesprochen. Nur davon das seine Zauber und überhaupt der Charakter nicht auf Kampf ausgelegt ist. Dafür mag es viele Gründe geben. Vielleicht ist er eben einfach nur ein wandernder "Zivilisierter" Barde der bislang noch nie kämpfen musste. Solch ein Charakter mag durchaus Interesse an Abenteuern haben oder aus anderen Gründen die Gruppe begleiten. Es gibt ja durchaus Vorbilder für solche Charaktere. Luke Skywalker ist ein Space-Farmer. Samweis ist Gärtner und Frodo ist... äh... wohlhabender Erbe ? Keiner von denen hat eigentlich Dinge gelernt die für das Abenteuerleben nützlich sind. Trotzdem macht es in der Geschichte Sinn für diese Charaktere gemeinsam mit anderen (besser dafür geeigneten Charakteren) auf Abenteuer zu ziehen.

Fillus kann ja vielleicht mal sein Konzept genauer beschreiben.

Um auf seine Eingangsfrage zurück zu kommen:
Jain. Klar, wenn alle Charaktere nahezu absichtlich völlig unfähige Charaktere bauen kann es sehr schwierig bis tödlich werden. Da würde ich mir aber wenig Sorgen machen. Zum einen ist das bei den meisten Gruppe unwahrscheinlich, zum anderen ist D&D ein System bei dem jeder Charakter trotzdem irgendwas was nützliches kann.

Wenn du keinen reinen Kampfzauber hast und dich Orks angreifen musst du halt kreativ werden. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch das du dann doch irgendwelche Zauber hast die im Kampf nützlich sein können. Und wenn es nur eine Illusion ist die die Orks verunsichert.

Und wenn der Krieger der Gruppe statt mit Langschwert und Schild lieber mit Sichel und Schild kämpft... nun, dann macht er halt statt 1D8 +5 Schaden "nur" noch 1D4+5 Schaden. Das ist nüchtern betrachtet immer noch 80 % des Schadens des optimierten Charakters. Und auch der "No Combat" Barde kann seine Bardic Inspiration einsetzen um anderen zu helfen.

Außerdem: Sofern der Charakter sich halbwegs realistisch entwickelt wird er spätestens beim nächsten Stufenaufstieg dann vielleicht doch mal einen Kampfzauber für "Notfälle" mit ins Repertoire nehmen.

Wenn du sicher gehen willst: Sprich mit der SL und der Gruppe darüber. Deren Meinung zum Thema wird für eure Runde deutlich relevanter sein als die von uns Foren-Helden ;)
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Fillus am 5.11.2023 | 18:39
Welches Spiel denn ? Wenn die Gruppe aus Pazifisten besteht dann macht es doch wenig Sinn dass sie sich in Dungeons begeben um sich mit Orks zu prügeln? Warum sollte eine solche Gruppe das tun?

Kaufabenteuer gehen davon aus dass die Gruppe kämpft. Pazifisten würden ggf versuchen Probleme ganz anders anzgehen als z.B. die Burg des Bösen(TM) zu stürmen. Das sollte man aber mit DM und Gruppe absprechen.

Was einen einzelnen Pazifisten angeht: warum sollte eine kämpfende Truppe so einen mitnehmen? Beim Barden wäre das vielleicht noch denkbar damit er nacher ihre Sage erzählt. Aber wenn ein Kampf am Spieltisch mehrere Stunden dauert und ein Spieler nichts relevantes tun kann dann ist das vielleicht nicht so optimal.

In jedem Fall ist der Begriff "Optimieren" hier falsch wenn es darum geht ob man überhaupt kämpfen will.

Der Kampf geht über mehrere Stunden? Durchschnittlich 3 Kampfrunden bei D&D5 habe ich mal gelesen. Es geht um Vielfalt, es werden immer die selben Zauber genutzt, weil sie die stärksten sind. Oft die großen 5 Talente genommen und schon bei dem Volk wird manchmal mehr auf Effektivität gesetzt als auf die Lust das Volk entsprechend zu verkörpern.

Klar sind die Spielweisen verschieden und jede hat ihre Berechtigung solange es Spaß macht. Aber einerseits wird gesagt, D&D ist ein Rollenspiel und man kann da genauso viel RP veranstalten wie in anderen Spielen. Das würde ja im Widerspruch dazu stehen, das man keinen Pazifisten spielen darf. Auch ein Pazifist wird sich im übrigen Verteidigen, wenn es um sein Leben geht. Er wird nur nicht den Kampf als erste Option ansehen und mordend durch die Welt rennen. Ich fände es schön in einer Gruppe reiner Pazifisten zu spielen und die Probleme kreativ zu lösen. So weit wird es aber vermutlich nie kommen, weil ich den anderen ja nicht vorschreibe was und wie sie zu spielen habe. ;)

Naja, ich fände es schön am Tisch mal wieder überrascht zu werden und nicht immer die gleichen Fähigkeiten und Zauber zu erleben, :)
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Fillus am 5.11.2023 | 18:46
Der Fairniss halber: Fillus hat nie von Pazifismus gesprochen. Nur davon das seine Zauber und überhaupt der Charakter nicht auf Kampf ausgelegt ist. Dafür mag es viele Gründe geben. Vielleicht ist er eben einfach nur ein wandernder "Zivilisierter" Barde der bislang noch nie kämpfen musste. Solch ein Charakter mag durchaus Interesse an Abenteuern haben oder aus anderen Gründen die Gruppe begleiten. Es gibt ja durchaus Vorbilder für solche Charaktere. Luke Skywalker ist ein Space-Farmer. Samweis ist Gärtner und Frodo ist... äh... wohlhabender Erbe ? Keiner von denen hat eigentlich Dinge gelernt die für das Abenteuerleben nützlich sind. Trotzdem macht es in der Geschichte Sinn für diese Charaktere gemeinsam mit anderen (besser dafür geeigneten Charakteren) auf Abenteuer zu ziehen.

Fillus kann ja vielleicht mal sein Konzept genauer beschreiben.

Um auf seine Eingangsfrage zurück zu kommen:
Jain. Klar, wenn alle Charaktere nahezu absichtlich völlig unfähige Charaktere bauen kann es sehr schwierig bis tödlich werden. Da würde ich mir aber wenig Sorgen machen. Zum einen ist das bei den meisten Gruppe unwahrscheinlich, zum anderen ist D&D ein System bei dem jeder Charakter trotzdem irgendwas was nützliches kann.

Wenn du keinen reinen Kampfzauber hast und dich Orks angreifen musst du halt kreativ werden. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch das du dann doch irgendwelche Zauber hast die im Kampf nützlich sein können. Und wenn es nur eine Illusion ist die die Orks verunsichert.

Und wenn der Krieger der Gruppe statt mit Langschwert und Schild lieber mit Sichel und Schild kämpft... nun, dann macht er halt statt 1D8 +5 Schaden "nur" noch 1D4+5 Schaden. Das ist nüchtern betrachtet immer noch 80 % des Schadens des optimierten Charakters. Und auch der "No Combat" Barde kann seine Bardic Inspiration einsetzen um anderen zu helfen.

Außerdem: Sofern der Charakter sich halbwegs realistisch entwickelt wird er spätestens beim nächsten Stufenaufstieg dann vielleicht doch mal einen Kampfzauber für "Notfälle" mit ins Repertoire nehmen.

Wenn du sicher gehen willst: Sprich mit der SL und der Gruppe darüber. Deren Meinung zum Thema wird für eure Runde deutlich relevanter sein als die von uns Foren-Helden ;)


Es geht ja nicht darum absichtlich schlechte Charaktere zu bauen. Mein Charakter zum Beispeil ist nicht unfähig und hat Mittel um zu helfen. Es sind nur eben nicht die typischen die man erwartet. Mir ist auch noch kein absichtlich schlecht gebauter Charakter unter gekommen, habe ich noch nicht erlebt bei D&D. Davon unbrauchbare Charktere zu bauen, halte ich nichts. Es ist immer noch ein gemeinsammes Spielen wo man Kompromisse eingeht, damit alle Spaß haben. :)

Versteht mich nicht falsch, ich habe auch genug Charaktere die "besser" ausgestattet sind, die üblichen Zauber raushauen. Aber ich richte mich schon so gut es geht nach meinem Rollenspielkonzept. Aber ich liebe auch Überraschungen beim Rollenspiel und finde es schön wenn man man was raushauen kann, womit niemand rechnet. Außerdem bevorzuge ich das Rollenspiel im Kampf und weiß wie schnell das wegfällt, man nur noch taktisch auf einer Battlemap denkt. Nehme ich mich nicht raus, ist auch nicht sehr spannend zum hundertsten mal zu beschreiben wie der Barbar mit seiner Axt zuschlägt.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Fillus am 5.11.2023 | 18:59
die allermeisten Abenteuer sind leicht schaffbar, es ist eher so, dass man durch optimieren viele Encounter, wie sie beschrieben sind, viel zu leicht schafft, weil das Challenge Rating System nicht gut funktioniert.
Solange ihr alle ähnlich drauf seid, könnt ihr mit DND 5e Spass haben wie ihr wollt.

Den Eindruck habe ich großen und ganzen auch, aber erst ab Stufe X. In den unteren habe ich schon viele TPKs erlebt.

Logisch, es hängt auch imemr vom Leitstil ab und wie gut die Spielleitung die Stärke der Gegner einschätzen und anpassen kann. :)

Ahja, kenne ich sonst eher aus DSA, die Gruppe der Tsa-Geweihten im Dungeon. DnD ist auf Kampf geschrieben, wenn ihr nicht kämpfen wollt, sollte die Spielleitung die Abenteuer anpassen.

Die meisten Abenteuer brauchen keine Optimierung. Das ist also im normalen Rahmen kein Problem. Falls deine Frage darauf abzielt, was passiert, wenn die Charaktere in die andere Richtung optimiert sind, also eine Gruppe der optimalen Taschenlampenfallenlasser wird schon leichter auch mal scheitern.

Ich spiele auch in Gruppen, die eher aus der Cthulhu Ecke als aus der DnD Ecke kommen. Die sind auch alle nicht optimiert, aber schaffen es ganz gut, durch zu kommen. Aber sind eben auch nicht optimiert schlecht.

Letztlich bleiben wir realistisch. Wenn ich Kampfzauber kann, aber eigentlich meine Probleme eher anderer Natur sind, habe ich normalerweise andere Zauber vorbereitet. Aber spätestens wenn ich weiß, mir stehen Kämpfe bevor, werde ich die Zauber anpassen.

Bei unseren Heists schafft die Runde es aber immer mit Stealth und vielen Illusionszaubern dem Kämpfen aus dem Weg zu gehen. Ich fördere das auch als SL.

Und schließlich ermöglicht DnD ja ganz gut, nicht kämpferische Fähigkeiten im Kampf zu nutzen. Nehmen wir deinen Barden als Beispiel:
- ich will eigentlich weniger selbst kämpfen und mehr andere im Kampf anspornen? Kein Problem, dafür gibt es eine Fähigkeit die du hast und die Kampf sau nützlich ist.
- ich will gar nicht den Gegner mit meinem Rapier verletzen, ich will während dem Fechten ihn verspotten und auslachen? Kein Problem, dein Zauber Vicious Mockery kann das.

Ist Vicious Mockery ein Kampfzauber? Nein, damit verspottet und erheitert man die Runde, nimmt den Kampf nicht ernst. Ja der beste des Barden, sagen die anderen.

Ja, der Zauber Vicious Mockery ist ja der Klassiker. Aber streng genommen auch wieder ein oft gewählter und ein Schadenszauber. Aber als Unterstützung fast nicht wegzudenken. :)

Und nein, meine Frage zielt eigentlich nicht darauf ab, was passiert wenn als Taschenlampdenfallenlasser bauen. Nein, nur normale Charaktere die eben nicht die "besten" Klassen, Unterklassen, Waffen, Zauber und Fähigkeiten haben.

Ich habe da den Eindruck, dass sich Kämpfe gegen Endgegner mit vielen Lebenspunkten noch mehr in die Länge ziehen könnten und potenziell tödlicher werden, wenn jedem in der Gruppe entsprechend einige Schadenpunkte fehlen.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Feuersänger am 5.11.2023 | 19:06
Generell stimme ich den Vorrednern zu: es kommt halt auf eure Gruppe und den SL an. Gibt viele denkbare Konstellationen, wo so ein Charakterkonzept in Ordnung ist:

- Wenn alle Mitspieler ähnlich drauf sind, und es auch dem SL nichts ausmacht dass dann die passenden Abenteuer halt eher "bringt Omas Kaffeemühle zurück" statt "rettet die Welt vor der Dämoneninvasion" sind, dann kein Problem
- wenn die anderen Mitspieler für sich "normal" optimieren aber wirklich reinen Herzens damit d'accord sind, dass dein Charakter nicht allzu viel zum Kampferfolg beiträgt, auch okay.
- Unter Umständen muss der SL aber auch die Zügel etwas lockerer lassen. Ich kannte mal einen SL, der so einen unoptimierten Char in der Encounterbechnung schlicht nicht berücksichtigt hat. Leerstelle sozusagen.
- oder man lässt es halt einfach drauf ankommen und verlässt sich darauf, dass in 5E die Kluft zwischen optimiert und unoptimiert eh nicht so groß ist. Und wenn dann und wann einer abkratzt, ist es halt so.

+ und schließlich noch die Möglichkeit, dass du dir halt bei deiner vermeintlichen Un-Optimierung wirklich was gedacht hast, und der Charakter eben in Wahrheit doch optimiert ist, wie zB so ein Cutting Words-Barde. "Optimiert" muss halt nicht immer "teilt übelst viel Schaden aus" heißen.

--

That said: ich habe in 5E wenig Erfahrung mit komplett unoptimierten Mitspieler-Chars, aber ein kleines bisschen schon. Da hab ich inwendig schon manchmal mit den Augen gerollt, wenn ein SC völlig unnötigerweise etwas verkackt hat, weil der Spieler sehenden Auges den "falschen" Feat gewählt hatte (also eine schwache Option, wo es eine starke gegegen hätte). Das war aber letzten Endes nicht so tragisch. Tragischer fand ich es, wenn ein Mitspieler im Kampf eine im Rahmen seiner Möglichkeiten objektiv schwache _Aktion_ angesagt hat. Also so nach dem Motto, du bist Schurke, aber statt aus dem Hinterhalt zuzuschlagen stellst du dich frontal vor den gegnerischen Hauptkampfpanzer und forderst ihn zum Duell (Ähnlichkeiten mit realen Spielsituationen sind nicht beabsichtigt). Das ist aber völlig losgelöst von der Frage der Charakteroptimierung.

Wie gesagt, ich denke mal in 5E ist der Verzicht auf Charakteroptimierung einigermaßen tolerabel. Wirklich schlechte, geradezu frustrierende Erfahrungen habe ich da vielmehr mit Pathfinder gemacht. Weil da die Schere zwischen nicht- und volloptimierten SCs nicht +/-50% beträgt oder so, sondern eher bis zu 1000%.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Fillus am 5.11.2023 | 19:20
Generell stimme ich den Vorrednern zu: es kommt halt auf eure Gruppe und den SL an. Gibt viele denkbare Konstellationen, wo so ein Charakterkonzept in Ordnung ist:

- Wenn alle Mitspieler ähnlich drauf sind, und es auch dem SL nichts ausmacht dass dann die passenden Abenteuer halt eher "bringt Omas Kaffeemühle zurück" statt "rettet die Welt vor der Dämoneninvasion" sind, dann kein Problem
- wenn die anderen Mitspieler für sich "normal" optimieren aber wirklich reinen Herzens damit d'accord sind, dass dein Charakter nicht allzu viel zum Kampferfolg beiträgt, auch okay.
- Unter Umständen muss der SL aber auch die Zügel etwas lockerer lassen. Ich kannte mal einen SL, der so einen unoptimierten Char in der Encounterbechnung schlicht nicht berücksichtigt hat. Leerstelle sozusagen.
- oder man lässt es halt einfach drauf ankommen und verlässt sich darauf, dass in 5E die Kluft zwischen optimiert und unoptimiert eh nicht so groß ist. Und wenn dann und wann einer abkratzt, ist es halt so.

+ und schließlich noch die Möglichkeit, dass du dir halt bei deiner vermeintlichen Un-Optimierung wirklich was gedacht hast, und der Charakter eben in Wahrheit doch optimiert ist, wie zB so ein Cutting Words-Barde. "Optimiert" muss halt nicht immer "teilt übelst viel Schaden aus" heißen.

--

That said: ich habe in 5E wenig Erfahrung mit komplett unoptimierten Mitspieler-Chars, aber ein kleines bisschen schon. Da hab ich inwendig schon manchmal mit den Augen gerollt, wenn ein SC völlig unnötigerweise etwas verkackt hat, weil der Spieler sehenden Auges den "falschen" Feat gewählt hatte (also eine schwache Option, wo es eine starke gegegen hätte). Das war aber letzten Endes nicht so tragisch. Tragischer fand ich es, wenn ein Mitspieler im Kampf eine im Rahmen seiner Möglichkeiten objektiv schwache _Aktion_ angesagt hat. Also so nach dem Motto, du bist Schurke, aber statt aus dem Hinterhalt zuzuschlagen stellst du dich frontal vor den gegnerischen Hauptkampfpanzer und forderst ihn zum Duell (Ähnlichkeiten mit realen Spielsituationen sind nicht beabsichtigt). Das ist aber völlig losgelöst von der Frage der Charakteroptimierung.

Wie gesagt, ich denke mal in 5E ist der Verzicht auf Charakteroptimierung einigermaßen tolerabel. Wirklich schlechte, geradezu frustrierende Erfahrungen habe ich da vielmehr mit Pathfinder gemacht. Weil da die Schere zwischen nicht- und volloptimierten SCs nicht +/-50% beträgt oder so, sondern eher bis zu 1000%.

Charaktere zu bauen die absichtlich gar nichts beitragen können, wäre ja auch der Gruppe/Spielleitung gegenüber nicht nett/fair. Aber auch schlechtere Optionen zu wählen um eben mal Fähigkeiten nutzen zu können die sonst unter den Tisch fallen, finde ich legitim. Gnaz besonders wenn sie zum Rollenspielkonzept passen. Die Runde die ich im System bisher hinter mich gebracht habe, waren mehr als 90% Rollenspielzeit und bestimmt weniger als 10% für den Kampf. Also ein gutes Konzept und ein gut gespieler Charakter "nutzt" einem die meiste Zeit etwas. :)
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ainor am 5.11.2023 | 19:57
Der Fairniss halber: Fillus hat nie von Pazifismus gesprochen. Nur davon das seine Zauber und überhaupt der Charakter nicht auf Kampf ausgelegt ist.

Das ist das was ich mit Pazifist meine. Jemand der nichts für den Kampf lernt.

Außerdem: Sofern der Charakter sich halbwegs realistisch entwickelt wird er spätestens beim nächsten Stufenaufstieg dann vielleicht doch mal einen Kampfzauber für "Notfälle" mit ins Repertoire nehmen.

Dann war er nur ein Kurzzeitpazifist und ist danach keiner mehr.

Luke Skywalker ist ein Space-Farmer.

Das wäre in 5E Begriffen sein Background. Seine Klasse ist Jedi.

Naja, ich fände es schön am Tisch mal wieder überrascht zu werden und nicht immer die gleichen Fähigkeiten und Zauber zu erleben, :)

Es ist Aufgabe des DM für Abwechselung zu sorgen. Bei meiner letzten Session musste die Gruppe nur schnell genug einen Punkt erreichen. Da waren plötzlich Dinge die Gegner kurzzeitig ablenkten sehr gut, und einfach nur viel Schaden machen eher mittelmässig.

Klar sind die Spielweisen verschieden und jede hat ihre Berechtigung solange es Spaß macht. Aber einerseits wird gesagt, D&D ist ein Rollenspiel und man kann da genauso viel RP veranstalten wie in anderen Spielen. Das würde ja im Widerspruch dazu stehen, das man keinen Pazifisten spielen darf. Auch ein Pazifist wird sich im übrigen Verteidigen, wenn es um sein Leben geht. Er wird nur nicht den Kampf als erste Option ansehen und mordend durch die Welt rennen.

Man darf alles ausser die Gruppe nerven.

Ich fände es schön in einer Gruppe reiner Pazifisten zu spielen und die Probleme kreativ zu lösen. So weit wird es aber vermutlich nie kommen, weil ich den anderen ja nicht vorschreibe was und wie sie zu spielen habe. ;)

Deshalb sollten die Spieler zusammen eine Gruppe erschaffen anstatt jeder einen Charakter. Aber D&D gibt mit Klassen wie Kämpfer, Assassine und Feuermagier nunmal die Richtung vor. Wenn nichts anderes besprochen ist geht man halt davon aus dass zumindest ein Teil der Zeit für Action draufgeht. Und für 100% soziale Interaktion ist das System nicht ausgelegt. Dann wäre ein Adliger vermutlich OP....


Ja, der Zauber Vicious Mockery ist ja der Klassiker. Aber streng genommen auch wieder ein oft gewählter und ein Schadenszauber. Aber als Unterstützung fast nicht wegzudenken.

Vicious Mockery ist ein ganz normaler Kampfzauber. Macht weniger Schaden, aber dafür macht der Gegner auch weniger.

Charaktere zu bauen die absichtlich gar nichts beitragen können, wäre ja auch der Gruppe/Spielleitung gegenüber nicht nett/fair. Aber auch schlechtere Optionen zu wählen um eben mal Fähigkeiten nutzen zu können die sonst unter den Tisch fallen, finde ich legitim.

Wie gesagt: es ist garnicht klar welche Optionen besser und schlechter ist. Der Barbar in meiner Gruppe hat die Adleraugen. Das hat vor kurzem dazu geführt dass die Gruppe einen Hinterhalt bemerkt hat und die Gegner angegriffen hat anstatt das die eine Lawine auf die Gruppe lostreten konnten. War deutlich wichtiger als ein paar mickrige Punkte Bonusschaden.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: caranfang am 5.11.2023 | 19:59
Meiner Meinung nach sind die meisten TPK entweder reinem Würfelpech oder taktischer Unfähigkeit zu verdanken, aber nur selten nicht optimierter Charaktere. man muss nicht immer einem Charakter bis zum äußersten optimieren, um ihn spielen zu können. Leider haben dies viele D&D-Spieler nicht kapiert. Da wird der Charakter stets bis zum geht nicht mehr optimiert. Selbst die Wahl der Rasse hängt davon ab, welche Klasse man spielen will, und die hängt davon ab, welche Rolle man in der Gruppe spielen will.
Zum Glück sind die offiziellen Abenteuer nicht auf optimierte Charaktere ausgelegt...
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 5.11.2023 | 20:07
Ich habe mir just einen Barden erstellt, der keinerlei Heil- oder Kampfzauber ausgewählt hat. Alle Zauber sind passend zum Rolenspielkonzept und da sind welche bei, die ich noch nie am Tisch gesehen habe und vermutlich auch nie sehen werden (außer bei mir)  Eigentlich soll er nicht mal eine Waffe benutzen, sondern im Kampf kreativ unterstützen.
Kommt mMn stark darauf an welche Zauber du ausgewählt hast.

Wirklich Kampf Zauber im engeren Sinn Barden ja ehr kaum, deren Stärke sind vorallem Controll und Debuff zauber.

Heilung ist eh er was für Notfälle, irgendeiner in der Gruppe sollte dazu schon in der Lage sein, aber je nach Gruppen Zusammensetzung musst das nicht unbedingt du sein.

Wenn dein Char wirklich eine Totaler Pazifist ist der im Kampf nichts beitragen kann und will kommt es mMn ziemlich auf die Kampagne und die Größe der Gruppe an in wie weit man so einen Char "mit durch schleifen" kann. In einer Großen Runde (ich würde sage so bei mehr als 4 Spielern) ist ein Reiner RP Charakter vermutlich noch ehr akzeptabel als in einer sehr kleinen.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ma tetz am 5.11.2023 | 20:11
Ich glaube es ist in DnD 5e nahezu unmöglich etwas abenteueruntaugliches zu erstellen.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Feuersänger am 5.11.2023 | 20:12
Mal so gefragt: was genau gedenkst du denn, in den Kämpfen zu tun?
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Fillus am 6.11.2023 | 19:15
Mal so gefragt: was genau gedenkst du denn, in den Kämpfen zu tun?

Mal ab davon das ich die Fragestellung eher Allgemein gemeint habe, weil ich schon so machens gesehen und erlebt habe, natürlich nehme ich mit dem Char am Kampf teil. Konrolle und Buffs sind ja immer noch möglich wenn man keine Kampf- oder Heilzauber nimmt. ich halte nichts von Taschenlampfenfallenlasser und man spielt zusammen, ergo muss der Char auch irgendwie nützlich sein. Nur ist er nicht optimiert. Es fängt bei den Attributen an, geht bei der Zauberwahl weiter. Auch habe ich bestimmt nicht die "stärkste" Unterklasse gewählt.

Aber wie gesagt, ich meinte es eher allgemein, weil mir manche Kaufabenteuer wie "Grabmal der Vernichtung" da schon hart vorkommen. Explizit im Endkampf eines Abenteuers.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 6.11.2023 | 20:09
Konrolle und Buffs sind ja immer noch möglich wenn man keine Kampf- oder Heilzauber nimmt.
Ist beim Barden eh keine große Einschränkung, deren Primär Job im Kampf ist ja Konrolle und Buffs.

Heilung ist im Kampf eh keine besonders effiziente Option, wobei Healing Word für Notfälle nicht verkehrt ist wenn das sonst niemand in der Gruppe hat.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: caranfang am 6.11.2023 | 20:19
...
Aber wie gesagt, ich meinte es eher allgemein, weil mir manche Kaufabenteuer wie "Grabmal der Vernichtung" da schon hart vorkommen. Explizit im Endkampf eines Abenteuers.
Grabmal der Vernichtung ist da auch eher die Ausnahme, denn es ist ein (in meinen Augen leider total misglückter) Nachfolger des Original-TPK-Abenteuers schlecht hin.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Trollkongen am 6.11.2023 | 20:24
Ich habe bei einem Paladin als Kampfstil auch "Blessed Warrior" genommen, also zwei Cantrips: Toll the dead und Thaumaturgy. Letzter ist halt ganz überwiegend ein Stimmungsding. Cool, aber meist ziemlich unnütz, wenn die Spielleiterin da nicht sehr großzügig ist. Und Toll the dead ist zwar ein guter Schadenszauber, aber als Nahkämpfer (der zudem ein paar Wurfspeere hat) werde ich den eigentlich auch nie brauchen.

Bei uns in der Gruppe wird das klappen, und Paladine sind ja dennoch sehr fähig.

Grundsätzlich dürfte es bei D&D5 auch schwer sein, unnütze Charaktere zu erschaffen. Eigentlich hat ja das meiste im System seinen Nutzen, gerade auch für oder in Kämpfen. Oft sogar mehr als es auf den ersten Blick erscheint - jedenfalls, wie die Spielleitung Kreativität zulässt. Illusionen zum Beispiel sind sehr vielfältig einsetzbar.

Und generell wird meist nicht so oft sich geprügel, oder? Dann kommen die anderen Fähigkeiten, auch Skills, eher zur Geltung.

Mich nervt bei D&D5 allerdings schon etwas, dass man bei den Attributen quasi optimieren muss. Klar, man kann auch einen Nahkämpfer mit STR 12 und DEX 12 bauen, aber ...  ;)
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ainor am 6.11.2023 | 20:34
Konrolle und Buffs sind ja immer noch möglich wenn man keine Kampf- oder Heilzauber nimmt.

Ok, das klang oben ganz anders. Kampfbuffs und Kontrollzauber sind ja auch nichts anderes als eine indirekte Möglichkeit Schden zu machen oder zu vermeiden. Oft sind sie sogar optimal. 

Nur so etwas wie die genannte Illusionsschrift ist etwas völlig anderes weil man die ja im Kampf nun wirklich garnicht gebrauchen kann.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: nobody@home am 6.11.2023 | 20:41
Mich nervt bei D&D5 allerdings schon etwas, dass man bei den Attributen quasi optimieren muss. Klar, man kann auch einen Nahkämpfer mit STR 12 und DEX 12 bauen, aber ...  ;)

Oder einen Magier mit Intelligenz 8. Klar, das bringt seine Nachteile mit sich -- aber im Gegensatz zu manchen früheren Editionen schränkt es die Zauberauswahl nicht ein, also kann's auch so jemand mit genug Zeit und Erfahrung grundsätzlich zur Erzmagierwürde bringen. ~;D
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Marduk am 6.11.2023 | 21:15
Geht man nach den Abenteuern, dann benötigt man keine optimierte Gruppe, frägt man die Community, dann musst du optimieren bis die Schwarte kracht. Ist zumindest meine Erfahrung mit denen.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 6.11.2023 | 22:55
Mit den offizellen Abenteuern habe ich nicht soviel Erfahrung, aber es gibt ein paar die sollen gerade auf niedrigen Leveln  ziemlich tödlich sein, wobei Chars auf niedrigen Level generell recht fragil sind wo durch es ziemlich schnell ins Auge gehen kann wenn die Würfel halt mal für die Spieler ungünstig fallen.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Marduk am 6.11.2023 | 22:59
Mit den offizellen Abenteuern habe ich nicht soviel Erfahrung, aber es gibt ein paar die sollen gerade auf niedrigen Leveln  ziemlich tödlich sein, wobei Chars auf niedrigen Level generell recht fragil sind wo durch es ziemlich schnell ins Auge gehen kann wenn die Würfel halt mal für die Spieler ungünstig fallen.

...oder die SL die Regieanweisungen für die Gegner ignorieren  ~;D
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Arldwulf am 7.11.2023 | 00:27
Insgesamt ist D&D 5e schon recht stark auf "geh in den Dungeon, hol den Schatz, verhau die Monster" ausgelegt, wenn man mit anderen Optionen agieren will (z.B. eben so etwas wie dem oben genannten Illusionsschrift) kommt man schnell in Bereiche in denen das System gegenüber den Vorgängern eingeschränkt und beschnitten wurde - eben um den Fokus auf die oben genannte Spielweise zu legen.

Auf Spielerseite ist das noch gar nicht so problematisch, da man ja recht frei die Slots auch für Kampfzauber nutzen kann und dennoch so etwas wie die Schrift als Zauber lernen. Die Effektivität ist nicht so viel geringer, gerade zu Beginn.

Schwieriger ist es auf Spielleiterseite, denn alternative Herangehensweisen (wie in diesem Beispiel so etwas wie "nein, wir müssen uns nicht einschleichen, ich mach uns eine illusionäre Einladung!") müssen vom Spielleiter halt auch ins Spiel eingebracht werden.

Das ist der Aspekt bei dem die Abenteuer und das Regelsystem recht wenig bieten und die gestrichenen Regelhilfen am ehesten spürbar sind.

Oder anders gesagt: eigentlich sollten diese Art von Zaubern ja gar nicht schwächere Optionen darstellen, sondern nur andere Wege.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: nobody@home am 7.11.2023 | 00:34
Beim Thema "Optimierung" stellt sich mir ohnehin meist eine Frage, die in solchen Diskussionen scheinbar eher selten groß zur Sprache kommt, aber meiner unbescheidenen Meinung nach einen gewissen Knackpunkt darstellt: was soll denn eigentlich optimiert werden und zu welchem Zweck? Oder mit anderen Worten, was genau (und ggf. wie stark) ist eigentlich die Motivation für den Optimierungsversuch? Denn ich kann ja durchaus dasselbe Grundgerüst an Charakter je nachdem, wo ich mit ihm hin will, in sichtbar verschiedene Richtungen hin "verbessern"...

...und damit habe ich dann die Rolle der Spielleitung, die ja ohnehin Abenteuer und Kampagne ihrerseits prinzipiell immer (wenn auch vielleicht mit unterschiedlichem Geschick je nach Talent und Übung) in die eine oder andere Richtung an die Spieler und Charaktere in der Gruppe anpassen kann, noch gar nicht in Betracht gezogen. Die führt nämlich wiederum recht direkt dazu, daß es einen verbindlichen "objektiven" Mindestoptimierungsstandard, der über die vermutlich oft recht individuellen Vorstellungen einzelner Spieler und SLen hinausgeht, so eigentlich gar nicht geben kann.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Marduk am 7.11.2023 | 00:45
Beim Thema "Optimierung" stellt sich mir ohnehin meist eine Frage, die in solchen Diskussionen scheinbar eher selten groß zur Sprache kommt, aber meiner unbescheidenen Meinung nach einen gewissen Knackpunkt darstellt: was soll denn eigentlich optimiert werden und zu welchem Zweck? Oder mit anderen Worten, was genau (und ggf. wie stark) ist eigentlich die Motivation für den Optimierungsversuch? Denn ich kann ja durchaus dasselbe Grundgerüst an Charakter je nachdem, wo ich mit ihm hin will, in sichtbar verschiedene Richtungen hin "verbessern"...

...und damit habe ich dann die Rolle der Spielleitung, die ja ohnehin Abenteuer und Kampagne ihrerseits prinzipiell immer (wenn auch vielleicht mit unterschiedlichem Geschick je nach Talent und Übung) in die eine oder andere Richtung an die Spieler und Charaktere in der Gruppe anpassen kann, noch gar nicht in Betracht gezogen. Die führt nämlich wiederum recht direkt dazu, daß es einen verbindlichen "objektiven" Mindestoptimierungsstandard, der über die vermutlich oft recht individuellen Vorstellungen einzelner Spieler und SLen hinausgeht, so eigentlich gar nicht geben kann.

Bei D&D 5 wird gefühlt zu 95% auf die optimalste Performance im Kampf otimiert
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ainor am 7.11.2023 | 01:47
Woher willst du das wissen?
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Marduk am 7.11.2023 | 06:31
Woher willst du das wissen?

Hab ich behauptet es zu WISSEN? Ich schrieb GEFÜHLT und das ist das, was ich persönlich in einschlägigen Foren etc mitbekomme. Das ist MEIN Eindruck.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Runenstahl am 7.11.2023 | 06:51
Bei D&D 5 wird gefühlt zu 95% auf die optimalste Performance im Kampf otimiert

Den Eindruck habe ich auch. Das mag aber auch daher kommen das in Foren (wie hier) oder auf Youtube deutlich mehr über "Builds" geredet wird als darüber wie man nun Charaktereigenschaft XY am Besten darstellt. Ob das dann wirklich am Ende auch die Praxis am Spieltisch ist, sei mal dahin gestellt.

In meiner Runde habe ich ein paar "Voll-Optimierer" und einen ganzen Haufen "Ach passt schon irgendwie" Spieler die sich mehr aufs Rollenspiel als auf den Strategisch/Taktischen Teil konzentrieren (was nicht heissen soll das die Optimierer kein Rollenspiel betreiben).

Optimieren kann man in fast jedem System. D&D ist halt mit seinem Markanteil derart weit vorne das man halt (gefühlt) mehr Beiträge zu "welche Fightersubklasse ist am stärksten" findet als  Beiträge zu DSA in seiner Gesamtheit.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ainor am 7.11.2023 | 09:38
Den Eindruck habe ich auch. Das mag aber auch daher kommen das in Foren (wie hier) oder auf Youtube deutlich mehr über "Builds" geredet wird als darüber wie man nun Charaktereigenschaft XY am Besten darstellt. Ob das dann wirklich am Ende auch die Praxis am Spieltisch ist, sei mal dahin gestellt.

Genau das. Wir wissen nicht was an den Spieltischen tatsächlich läuft. Kan man natürlich "fühlen", aber bringt das was?

Beim Thema "Optimierung" stellt sich mir ohnehin meist eine Frage, die in solchen Diskussionen scheinbar eher selten groß zur Sprache kommt, aber meiner unbescheidenen Meinung nach einen gewissen Knackpunkt darstellt: was soll denn eigentlich optimiert werden und zu welchem Zweck?

Naja, der Begriff wird glaube ich schon recht allgemein verstanden als Maximierung "harter" Kampfeigenschaften wie Treffer/Schaden, Verteidigung etc, davon ausgehend dass die quasi immer irgendwie relevant seien werden.
Entsprechend wird deutlich weniger über "weiche", also situationsabhängige Eigenschaften geredet. 
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Raven Nash am 7.11.2023 | 10:04
Ich behaupte mal ketzerisch, dass in jedem RPG "Optimierung" auf "Kampf" hinausläuft. Auch wenn der Pilot in StarWars andere Skills optimiert als der Jedi - am Ende geht es darum, diese im Kampf einzusetzen. Eine Optimierung von Social Skills bringt im durchschnittlichen Abenteuer nunmal nur zu sehr speziellen Anlässen Erfolg.

Was die 5e aber grundsätzlich gut kann ist, jedem Möglichkeiten zu geben. Niemand muss nutzlos in der Ecke stehen, wenn's mal zur Sache geht.

Zu welchem Zweck optimiert wird? IMHO um das eigene Ego zu streicheln. Man will "gewinnen" - und das möglichst noch "besser" als die anderen. Ist ja auch nicht ungewöhnlich in unserer Gesellschaft, man drillt uns ja darauf. Bei Systemen mit einem gewissen Taktik-Anteil wie eben alle D&D-Varianten hat man da eben deutlicher Erfolg als bei anderen. Das Belohnungszentrum wird da besser stimuliert.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ainor am 7.11.2023 | 10:18
Zu welchem Zweck optimiert wird? IMHO um das eigene Ego zu streicheln. Man will "gewinnen" - und das möglichst noch "besser" als die anderen. Ist ja auch nicht ungewöhnlich in unserer Gesellschaft, man drillt uns ja darauf.

Man will in einem Spiel gewinnen? Schockierend! Dass muss die heutige Gesellschaft sein! Früher haben die Könige beim Schach immer Friedensverträge geschlossen.

Eine Optimierung von Social Skills bringt im durchschnittlichen Abenteuer nunmal nur zu sehr speziellen Anlässen Erfolg.

Naja, das schliesst sich in 5E ja nicht direkt aus. Ich würde mal vermuten dass nicht wenige Roguesund Barden Expertise auf Bluff oder Deception haben.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: nobody@home am 7.11.2023 | 10:20
Ich behaupte mal ketzerisch, dass in jedem RPG "Optimierung" auf "Kampf" hinausläuft. Auch wenn der Pilot in StarWars andere Skills optimiert als der Jedi - am Ende geht es darum, diese im Kampf einzusetzen. Eine Optimierung von Social Skills bringt im durchschnittlichen Abenteuer nunmal nur zu sehr speziellen Anlässen Erfolg.

Also, da würde ich schon behaupten, daß da so mindestens ein bißchen gleich wieder die D&D-Konditionierung durchscheint. :D Denn prinzipiell gibt's ja erst mal keinen Grund, warum sich Rollenspiel-als-Medium zwingend primär auf Kämpfe konzentrieren und alles andere hintanstellen müßte -- und gerade Social Skills eignen sich schon mal dazu, den einen oder anderen Kampf von vornherein komplett zu vermeiden. (Schön, wer will, mag auch das gleich wieder als "Kampfoptimierung" verbuchen, weil es natürlich dazu führt, daß man dann frischer in den nächsten nicht vermeidbaren Kampf ziehen kann...aber das dehnt dann die Definition von "Kampf" schon ziemlich.)

Mag natürlich sein, daß die Betonung eleganterer Methoden eher in zivilisiertere Genres gehört als ausgerechnet in die Fantasy. 8]
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Isegrim am 7.11.2023 | 10:45
Ich behaupte mal ketzerisch, dass in jedem RPG "Optimierung" auf "Kampf" hinausläuft. Auch wenn der Pilot in StarWars andere Skills optimiert als der Jedi - am Ende geht es darum, diese im Kampf einzusetzen. Eine Optimierung von Social Skills bringt im durchschnittlichen Abenteuer nunmal nur zu sehr speziellen Anlässen Erfolg.

Nö, bei Fate kann man einen Charakter sehr gut auch auf andere Einsatzgebiete spezialisieren bzw optimieren. Auch bei SR gab es eine Menge Möglichkeiten, va Cybereware, aber auch Magie (Foki & so) zu nutzen, um zB der perfekte Schleicher zu sein statt der perfekte Killer.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Raven Nash am 7.11.2023 | 12:27
Nö, bei Fate kann man einen Charakter sehr gut auch auf andere Einsatzgebiete spezialisieren bzw optimieren. Auch bei SR gab es eine Menge Möglichkeiten, va Cybereware, aber auch Magie (Foki & so) zu nutzen, um zB der perfekte Schleicher zu sein statt der perfekte Killer.
Und zu welchem Einsatzzweck dient das dann? Am Ende des Tages entweder direkt für den Kampf (Meucheln statt offener Kampf) oder um die Chancen in einem solchen zu verbessern.

Also, da würde ich schon behaupten, daß da so mindestens ein bißchen gleich wieder die D&D-Konditionierung durchscheint.
Mag natürlich sein, daß die Betonung eleganterer Methoden eher in zivilisiertere Genres gehört als ausgerechnet in die Fantasy. 8]
Demnach ich mit MERP und RQ angefangen habe, und D&D erst gaaanz am Ende meiner RP-Laufbahn kam - eher nicht.  ;)
Aber meine bisherigen Gruppen hielten alle nicht viel von Totquatschen. Wir hatten in einer SW-Runde eine Diplomatin, aber die hatte dann auch nebenbei eine Mini-Gun...

Man will in einem Spiel gewinnen? Schockierend! Dass muss die heutige Gesellschaft sein! Früher haben die Könige beim Schach immer Friedensverträge geschlossen.
Nur ist RPG eben kein kompetitives Spiel. Oder sollte es nicht sein. Ich spiele ja als GM auch nicht absichtlich gegen meine Spieler - dann würde ich nämlich immer gewinnen.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Marduk am 7.11.2023 | 12:58
Den möchte ich sehen, der bei Monsterhearts auf Kampf optimiert…
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: nobody@home am 7.11.2023 | 13:04
Nicht falsch verstehen: in den meisten Fällen würde ich meine eigenen Charaktere auch so bauen, daß sie in einem Kampf recht gut ihren Mann (ihre Frau, ihren Helikopterdroiden oder was auch immer sonst) stehen können. Gehört halt zur traditionellen "Helden"- bzw. Protagonistenrolle in typischen Actiongenres irgendwie dazu, und selbst eine klassische Dame in Nöten darf ruhig mal jemandem von hinten eine auf den Deckel geben können.

Zwischen dieser Art von Kompetenzniveau und einer radikal "optimierten" Kampfmaschine welcher Art auch immer liegen aus meiner Sicht aber immer noch Welten. Und einen Spielercharakter der zweiten Kategorie brauche ich eigentlich nur dann wirklich, wenn die Spielwelt immer nur mit entsprechend harten und gefährlichen Gegnern aufwartet -- das würde ich persönlich aber eher als den Ausnahmefall betrachten, auch wenn das vielleicht je nach Gruppen- und insbesondere SL-Geschmack an manchen Tischen anders gesehen werden mag.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 7.11.2023 | 13:05
Nö, bei Fate kann man einen Charakter sehr gut auch auf andere Einsatzgebiete spezialisieren bzw optimieren. Auch bei SR gab es eine Menge Möglichkeiten, va Cybereware, aber auch Magie (Foki & so) zu nutzen, um zB der perfekte Schleicher zu sein statt der perfekte Killer.
Auch bei SR macht es mMn meist mehr Sinn den Char auf Kampf+Irgendwas anderes zu optimieren. Wobei das "Irgendwas andere" oft auch nicht so dramatisch viele Resourcen verschlingt um darin ausreichend kompetent zu sein als das du damit völlig unbrauch bar im Kampf wirst.

Und bei DnD ist das mMn ähnlich.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Raven Nash am 7.11.2023 | 13:14
Zwischen dieser Art von Kompetenzniveau und einer radikal "optimierten" Kampfmaschine welcher Art auch immer liegen aus meiner Sicht aber immer noch Welten. Und einen Spielercharakter der zweiten Kategorie brauche ich eigentlich nur dann wirklich, wenn die Spielwelt immer nur mit entsprechend harten und gefährlichen Gegnern aufwartet.
Da liegt IMHO der Hund begraben. Wenn die einzigen Herausforderung "Kampf" heißt, ist es notwenidg und auch einfach, zu optimieren.

Was haben meine Spieler schon verflucht, dass kein einziger SC Intelligenz höher als +2 hat - und demnach solche Sachen wie Arcana, History, usw. jedesmal ein Problem darstellen (dazu noch kaum Proficiency - da hilft auch Guidance nur bedingt). Dummerweise kommen diese Würfe aber immer wieder vor - tja, Pech...
Es gibt auch Fehlannahmen auf Seiten der Spieler.  ;)

Die Exploration Challenges in A5e schlagen auch in diese Kerbe - es werden andere Fähigkeiten gefordert.

Bietet man also andere Herausforderungen, lohnt sich Optimierung nur noch bedingt. Der Kämpfer wird weiterhin auf den Kampf optimieren, aber der Rest kann sich etwas breiter aufstellen.

Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 7.11.2023 | 13:28
Was haben meine Spieler schon verflucht, dass kein einziger SC Intelligenz höher als +2 hat - und demnach solche Sachen wie Arcana, History, usw. jedesmal ein Problem darstellen (dazu noch kaum Proficiency - da hilft auch Guidance nur bedingt).
+2 Int ist ja eigendlich schon einen ziemliche Investion für alles was kein Wizard oder Artificer ist, mehr gibt das System (wenn man nicht sehr gut Würfelt oder eine andere Alternative Möglichkeit zur Generierung der Attribute kaum her), und der Unterschied zwischen +2 und +3 ist auch nur in 5% aller Fälle relevant (und +3 ist bei DnD schon eine ziemlich substanzielle investition).
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Raven Nash am 7.11.2023 | 13:32
Korrektur, grade nachgeschaut: +1. Höher ist nicht.
Hauptproblem sind natürlich auch fehlende Proficiencies in Wissensfertigkeiten.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Fillus am 7.11.2023 | 13:39
Mit ein Grund warum auf Kampf optimiert wird, ist die Gefahr das der Charakter sterben kann. Ich habe es noch erlebt, dass dies auch passiert wenn eine Sozialprobe schief geht und man dem König ungebührliche Worte an den Kopf knallt oder das Artefakt einem die Seele raubt weil die Arcana Probe in den Sand gesetzt wurde.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 7.11.2023 | 13:50
Korrektur, grade nachgeschaut: +1. Höher ist nicht.
Mehr ist auch echt schwer drin mit Point Buy oder Standard Array, wenn Int kein Hauptattribut ist.
Und das würd ich jetzt nicht mal als Min Maxing oder Optimieren bezeichnen, das ist halt mehr der weniger was das System vorsieht.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Runenstahl am 7.11.2023 | 16:57
Ich behaupte mal ketzerisch, dass in jedem RPG "Optimierung" auf "Kampf" hinausläuft.

Das ist grundsätzlich richtig, aber es gibt Ausnahmen.

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Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Isegrim am 7.11.2023 | 17:52
Und zu welchem Einsatzzweck dient das dann? Am Ende des Tages entweder direkt für den Kampf (Meucheln statt offener Kampf) oder um die Chancen in einem solchen zu verbessern.

Wieder nö. Einbrechen (wobei Kämpfe idealerweise vermieden werden), soziale Interaktion (denk ich va an Fate dran, aber auch O-SR-Regeln hatten Cyber- oder Bioware, um andere zu beeinflussen), da ist vieles möglich; zB Kämpfe gezielt vermeiden, was zugegebenermaßen trotz aller Optimierung schief gehen kann...

Da liegt IMHO der Hund begraben. Wenn die einzigen Herausforderung "Kampf" heißt, ist es notwenidg und auch einfach, zu optimieren.

Ist halt die Frage, ob das die einzige Herausforderung ist. Bei SR ist es va "erfolgreich Heists durchziehen". Da ist Kampf meist die Notoption, die idealerweise nicht eintritt; auch wenn das oft genug misslingt, um Messerklauen und Kampfmagiern ein Auskommen zu sichern. Auch ist es oft genug nicht nötig, Kämpfe zu gewinnen, entkommen reicht völlig.

Wenn SCs mit anderen Fertigkeiten zum Gesamtziel beitragen können, ist das ein Gewinn, auch wenn es nur bedeutet, dass der Kampf später beginnt (und damit kürzer wird), oder man mit heiler Haut gerade so lebend (aber mit den Daten) rauskommt.

Auch bei SR macht es mMn meist mehr Sinn den Char auf Kampf+Irgendwas anderes zu optimieren.

Ich würd es auch für sinnvoll halten, den Char nicht so stark auf was anderes zu optimieren, dass er in Kämpfen gar nichts mehr kann, auch wenn es möglich ist, und in manchen Gruppen auch funktionieren kann. Aber "Irgendwas+Kampf" mit dem Fokus auf i-was anderem geht mE ziemlich gut.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Gunthar am 7.11.2023 | 18:21
Was bei D&D ein Schwachpunkt ist, dass das Fertigkeitensystem irgendwie nur angeflanscht wirkt. Da hätte man viel mehr rausholen können.

Mit Vollcastern kann man bei D&D 5e auch viel mehr auf Utility gehen, ohne suboptimal dazustehen. Auch die Halbcaster wie Artificer, Ranger und Paladin können noch recht variabel gespielt werden. Von den Mundanen lässt sich der Schurke mit bis zu 7 gelernten Fertigkeiten (und 4 Expertisen) noch am Besten für Sachen ausserhalb des Kampfes einsetzen.

Das Obengenannte hat in unserer neuen Kampagne dazu geführt, dass Barbaren und Kämpfer bei der Klassenauswahl für ein Investigationsabenteuer gestrichen wurden. (Warlock und Sorcerer gab es in dem Setzing gar nicht.)

Bei Rappan Athuk waren 2 von unseren Charakteren (Landdruide und Lore bard) eher auf Utility ausgerichtet gewesen. Den eigentlichen Schaden hatten Sorcerer und Eldritch Knight gemacht.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Feuersänger am 7.11.2023 | 18:26
Jo, also an der Stelle mal:

Optimierung auf Kampf ist nicht grundsätzlich erforderlich.
Natürlich gibt es auch ganze RPGs, die Kampf nichtmal unbedingt vorgesehen haben, und die Loops eigentlich anders ablaufen.
Auch ist es selbst in "kämpferischen" RPGs generell im Bereich des Möglichen, sich auf Kampfvermeidung zu optimieren.

Mein Paradebeispiel ist da beispielsweise Shadowrun, wo es ja generell zur Corestory gehört, dass die Runner ihre Aufträge am liebsten ohne Kampf abwickeln würden, aber es geht halt regelmäßig was schief, und dann kommt wieder das sehr ausgefeilte Kampfsystem zum Einsatz. Man muss aber nicht so spielen, sondern kann mit einiger Optimierung und Planung - und wenn alle so spielen wollen - auch einfach seinen Heist so genial abziehen, dass man längst wieder weg ist ehe die Gegenseite etwas gerafft hat. So haben wir mal eine ganze Kampagne gespielt -- gekämpft wurde da wirklich nur sehr selten, und nur wenn es nicht anders ging. Das hat funktioniert, weil wir alle entsprechende Covert-Ops Runner hatten, und keine Sturmkanonenschwingende Messerklaue dabei war, die ohne Kampf kein Spotlight gehabt hätte. (Wir waren, grob gesagt: eine Fassadenkletterin, ein Rigger und ein Hexer; Decking per NPC)

Was nun D&D angeht, würde ich sagen so eine Spielweise ist in 3E/PF sicherlich machbar, eben weil man sich da stark genug darauf optimieren kann, nicht kämpfen zu müssen (so dass man seine Proben auch zuverlässig schafft). Ist nicht ideal, weil halt einfach das Skillsystem in 3E nicht so supertoll ist, aber von allen D&Ds ist es vermutlich noch das beste (was wie gesagt nicht viel heissen will).
In 5E hab ich da so meine Zweifel. Allein aufgrund der Bounded Accuracy werden signifikant viele Proben, die man zur Kampfvermeidung braucht, in die Hosen gehen. Da müsste man dann schon Hausregeln einführen, zB Take 10 jenseits von Passive Perception ermöglichen.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 7.11.2023 | 20:55
Aber "Irgendwas+Kampf" mit dem Fokus auf i-was anderem geht mE ziemlich gut.
Kommt jetzt drauf an wie du Fokus definierst und wahrscheinlich auch was für eine "Klasse" , und  welche Edition du spielst (ich spiel immer noch die dritte).
Zumindest bei Mundanen wird wird der Kampf Part einen guten Teil deines Geldes und einen Großteil deiner Essenz Fressen, einfach weil die Kampfsachen meist mehr kostet und man mehr davon braucht, als von dem anderen Zeug.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Isegrim am 7.11.2023 | 21:59
Kommt jetzt drauf an wie du Fokus definierst und wahrscheinlich auch was für eine "Klasse" , und  welche Edition du spielst (ich spiel immer noch die dritte).
Zumindest bei Mundanen wird wird der Kampf Part einen guten Teil deines Geldes und einen Großteil deiner Essenz Fressen, einfach weil die Kampfsachen meist mehr kostet und man mehr davon braucht, als von dem anderen Zeug.

Gut, stimmt, in der 3. Ed. warste als Normalo ohne Reflexbooster nichts, und der ging immer richtig in Geld & Essenz. In anderen Inkarnationen des Spiels, oder auch mit Zauberern, ist es nicht so wild.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ainor am 8.11.2023 | 01:06
Der Flexbooster in SR ist das pendant zur Kriegerklasse in D&D

Was nun D&D angeht, würde ich sagen so eine Spielweise ist in 3E/PF sicherlich machbar, eben weil man sich da stark genug darauf optimieren kann, nicht kämpfen zu müssen (so dass man seine Proben auch zuverlässig schafft). Ist nicht ideal, weil halt einfach das Skillsystem in 3E nicht so supertoll ist, aber von allen D&Ds ist es vermutlich noch das beste (was wie gesagt nicht viel heissen will).
In 5E hab ich da so meine Zweifel. Allein aufgrund der Bounded Accuracy werden signifikant viele Proben, die man zur Kampfvermeidung braucht, in die Hosen gehen.

Ich glaube einfach nicht dass es in erster Linie am Skillsystem liegt sondern eher am Szenario, das eine Nichtkampflösung überhaupt ermöglichen muss. Das 08/15 Fantsyszenario sieht vor dass irgendein BBEG besiegt wird. Da macht eine friedliche Lösung mit Skills halt nur begrenzt viel Sinn.

Ich denke Nichtkampflösungen kommen eher durch überraschenden Magieeinsatz zustande weil z.B. jemandem auffällt dass es doch viel bequemer ist sich zum Schicksalsberg zu teleportieren als mit den ganzen Orks zu kämpfe.

Da müsste man dann schon Hausregeln einführen, zB Take 10 jenseits von Passive Perception ermöglichen.

Da braucht man keine Hausregeln, sondern nur einen Rogue Stufe 11.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Feuersänger am 8.11.2023 | 04:32
Ja und wie kommt der Rogue auf Stufe 11? Da teleportiert er sich auch hin oder was?

Zitat
glaube einfach nicht dass es in erster Linie am Skillsystem liegt sondern eher am Szenario, das eine Nichtkampflösung überhaupt ermöglichen muss. Das 08/15 Fantsyszenario sieht vor dass irgendein BBEG besiegt wird. Da macht eine friedliche Lösung mit Skills halt nur begrenzt viel Sinn.

Das mit dem BBEG ist genau genommen typisch für High Fantasy. Man kann auch Low Fantasy spielen, wo es um wenig anderes geht als Schätze zu erringen. Und um an die ranzukommen, ist es absolut valide, die Dungeonbesatzung auszutricksen, zu becircen, sich vorbeizuschleichen oder sonst was zu machen, ohne durch ein Meer von Blut zu waten.
Und wenn man es _wirklich_ darauf anlegt, kann man auch in HF versuchen, den BBEG ohne physische Gewalt unschädlich zu machen, was aber dann meistens auf Magieeinsatz hinauslaufen dürfte. (Spontan muss ich da an den Emissary of Barachiel in 3.5 denken, der mal eben NSCs zu einem anderen Alignment bekehren kann. Fair und balanced und überhaupt nicht broken.)
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Trollkongen am 8.11.2023 | 05:57
Das mit dem BBEG ist genau genommen typisch für High Fantasy. Man kann auch Low Fantasy spielen, wo es um wenig anderes geht als Schätze zu erringen.

Vor einiger Zeit hatten wir mal Warhammer Fantasy (4th) gespielt, so eine Stadtwachen-Truppe. (Also alles neue Rekruten mit verschiedenen beruflichen Hintergründen.) Da gab es zwar auch zwei Kämpfe, aber den einen habe ich gewissermaßen provoziert - und mit einen bisschen Glück und Dreistigkeit klar entschieden. Der andere war der Endkampf, den wir aber auch eher klassisch angegangen sind, was vielleicht auch dem Umstand geschuldet war, dass es nicht unbedingt eine Kampagne werden sollte.

Aber ich sag's mal so: Es ist bei Warhammer schon besser, Kämpfe zu vermeiden oder nur zu begehen, wenn man einen guten Vorteil hat. Ich habe zwar einen guten Nahkämpfer gespielt (Kopfgeldjäger), aber er konnte doch noch einige andere Dinge ziemlich gut. Und die waren im Abenteuer eigentlich wertvoller. Ebenso haben andere Charaktere, die im Kampf eher lausig waren, entscheidende Beiträge geliefert.

Für eine D&D5-Truppe kann ich mir das so irgendwie nicht vorstellen. Weiß aber auch nicht genau, woran es liegt - WH-Chars sind auch nicht unbedingt für ihre Kompetenz bekannt. (Und W100 ist ja auch sehr wonky.)
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ainor am 8.11.2023 | 08:46
Ja und wie kommt der Rogue auf Stufe 11? Da teleportiert er sich auch hin oder was?

Viele BBEGs plätten  ;D

Ich habe so einen in der Gruppe. Der hat sogar skilled genommen und hat damit 9 von 18 (und praktisch alle wichtigen) skills.
Bedeutet aber nicht dass das im grossen Stil wichtige Probleme löst sondern eher dass er zuverlässig kleine Probleme auf dem Weg umgehen kann.

Das mit dem BBEG ist genau genommen typisch für High Fantasy.

Es ist typisch für D&D. Ich erinnere mich dass Wild Beyond the Witchlight sehr dafür gelobt wurde dass es kampflose Lösungen anbietet.
Was irgendwie impliziert dass die meisten Module das nicht tun.

Man kann auch Low Fantasy spielen, wo es um wenig anderes geht als Schätze zu erringen. Und um an die ranzukommen, ist es absolut valide, die Dungeonbesatzung auszutricksen, zu becircen, sich vorbeizuschleichen oder sonst was zu machen, ohne durch ein Meer von Blut zu waten.

Und dann wird es irgendwann doch wieder persönlich. Muss hier irgendwie an Conan denken.
Encounter umgehen wenn möglich war in D&D meistens eine gute Strategie. Aber Szenarien die sich rein durch Umgehung lösen lassen sind selten.

Und wenn man es _wirklich_ darauf anlegt, kann man auch in HF versuchen, den BBEG ohne physische Gewalt unschädlich zu machen, was aber dann meistens auf Magieeinsatz hinauslaufen dürfte. (Spontan muss ich da an den Emissary of Barachiel in 3.5 denken, der mal eben NSCs zu einem anderen Alignment bekehren kann. Fair und balanced und überhaupt nicht broken.)

Naja, SoD (save or defect) Features ergeben kein anderes Szenario als SoD (save or die) features. Dann hast du immernoch einen Kampf nur dass man halt vorher "die Phaser auf Betäubung" gestellt hat.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Gunthar am 8.11.2023 | 10:33
In D&D 5e hatte ich letzthin eine Zwergenmagierin erstellt und musste am Schluss sagen: "Echt jetzt? Darf doch nicht wahr sein, dass die nach jahrelangem Studium wirklich nur 4 Ferigkeiten geübt hat?! (2 Klasse und 2 Hintergrund). Die wird das meiste über die Zaubersprüche machen müssen.

Übrigens werden die meisten Rassen- und Klassenkombinationen das Problem haben, dass sie nur mit 4 geübten Fertigkeiten starten. Und vor allem krass daran ist, dass das auch bis Stufe 20 so bleiben wird. Ausser es sei, man opfert ein ASI, um weitere Fertigkeiten zu üben.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Feuersänger am 8.11.2023 | 10:40
Richtig. Und noch krasser daran finde ich, dass man in den nicht geübten Fertigkeiten auch noch relativ gesehen immer schlechter wird, da ja die Gegenseite auf höheren Stufen mehr auf der Pfanne hat, aber die eigenen Nicht-Fertigkeiten dauerhaft bei mehr oder weniger +0 rumdümpeln.
Das ist so mein Hauptproblem mit dieser binären Fertigkeitshandhabung, egal welches System das so macht (zB auch in Legend D20).
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: nobody@home am 8.11.2023 | 11:03
Für eine D&D5-Truppe kann ich mir das so irgendwie nicht vorstellen. Weiß aber auch nicht genau, woran es liegt - WH-Chars sind auch nicht unbedingt für ihre Kompetenz bekannt. (Und W100 ist ja auch sehr wonky.)

In D&D5 sind die Kämpfe -- zumindest per offizieller Voreinstellung, ein paar Alternativen verstecken sich im DMG -- immer noch ganz klassisch einer der Schlüssel zum weiteren Aufstieg. Weiß gerade nicht, wie das bei Warhammer aussieht, aber wenn das keinen "besiegte Gegner bringen XP"-Ansatz fährt, könnte genau das schon der Hauptunterschied sein...
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Raven Nash am 8.11.2023 | 11:04
Kann man bei O5e nicht auch in der Downtime Skills üben? Bei A5e geht das (hat zwar noch keiner bei uns gemacht, aber regeltechnisch geht das), dauert nur seine Zeit.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Feuersänger am 8.11.2023 | 11:47
Bin AFB aber ich glaube das bezog sich nur auf Tool Proficiencies und Sprachen. Und dann ca 1 Jahr Vollzeit-Downtime pro Qualifikation.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Raven Nash am 8.11.2023 | 12:11
OK, grade nachgeschaut: In A5e kann man mittels der "Train" Downtime-Activity Sprachen oder Tools lernen, eine Weapon Prof. erwerben, Class-Features re-learnen, Feats wechseln, oder den Archetype (Subclass) wechseln. Man kann also nicht direkt einen Skill neu lernen, aber wechseln.

Wobei ich das als Hausregel durchaus zulassen würde. Eine Sprache oder Tool  braucht 12 - INT modifier Monate und kostet 50 Gold. Würde ich da auch annehmen.
Erfordert dann eben sowas wie die Fellowship Phase in TOR.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ainor am 8.11.2023 | 12:32
In D&D 5e hatte ich letzthin eine Zwergenmagierin erstellt und musste am Schluss sagen: "Echt jetzt? Darf doch nicht wahr sein, dass die nach jahrelangem Studium wirklich nur 4 Ferigkeiten geübt hat?!

Ich hoffe du hast nicht vor Geschichte zu studieren, denn dann habe ich schlechte Nachrichten für dich  ~;D

Richtig. Und noch krasser daran finde ich, dass man in den nicht geübten Fertigkeiten auch noch relativ gesehen immer schlechter wird, da ja die Gegenseite auf höheren Stufen mehr auf der Pfanne hat, aber die eigenen Nicht-Fertigkeiten dauerhaft bei mehr oder weniger +0 rumdümpeln.

Naja, es hat ja nur ein Teil der Fähigkeiten Opposed Checks. Und auch dann ist man aufgrund der BA ja nur in Ausnahmefällen wirklich chancenlos. 
Ansonsten ist DC-Creep ja nicht so stark in 5E.

Das ist so mein Hauptproblem mit dieser binären Fertigkeitshandhabung, egal welches System das so macht (zB auch in Legend D20).

Man könte sagen 3E ist binäre Fertigkeitshandhabung mit Extraschritten.


Bin AFB aber ich glaube das bezog sich nur auf Tool Proficiencies und Sprachen. Und dann ca 1 Jahr Vollzeit-Downtime pro Qualifikation.

Das ging tendentiell schon im PhB.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Gunthar am 8.11.2023 | 13:36
Bin AFB aber ich glaube das bezog sich nur auf Tool Proficiencies und Sprachen. Und dann ca 1 Jahr Vollzeit-Downtime pro Qualifikation.
AFB?
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: nobody@home am 8.11.2023 | 13:38
AFB?

Away from books, vermute ich mal.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Feuersänger am 8.11.2023 | 15:28
Away from books, vermute ich mal.

genau

Man könte sagen 3E ist binäre Fertigkeitshandhabung mit Extraschritten.

Kann ich mir jetzt nicht vorstellen was du damit meinst. In 3E kannst du ja selber abwägen, wieviel "Proficiency" du in einem bestimmten Skill brauchst. Ich sage zB oft, bei Survival reicht es mir wenn auf +10 Bonus komme, damit trifft man mit Take 10 eben DC20, das muss reichen. Oder: Stealth nur soweit, dass ich zuverlässig an Lowlevel NPCs vorbeischleichen kann, mit Highlevel Scouts muss ich nicht versuchen mitzuhalten. Und so weiter. Je nach Charakterkonzept sind oft die einzigen Skills, die ich ausmaxe, Perception und Intimidate.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Trollkongen am 8.11.2023 | 17:56
Naja, es hat ja nur ein Teil der Fähigkeiten Opposed Checks. Und auch dann ist man aufgrund der BA ja nur in Ausnahmefällen wirklich chancenlos.

Das ist das andere ... äh, interessante Phänomen: Auch mit reichlich Übung und Erfahrung (oder auch Begabung) ist man überraschend oft überaschend schlecht. W20 halt.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 9.11.2023 | 07:29
Da braucht man keine Hausregeln, sondern nur einen Rogue Stufe 11.
Mit dem aktuellen Playtest ist es nur noch Rogue 7.

Wobei das ohne Expertise eigendlich auch nur reicht um Checks mit mittlerer Schwierigkeit zuverlässig zu schaffen.

Und wenn dir Persuasion und Deception reichen, tun es auch drei Level Eloquence Bard.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: aikar am 9.11.2023 | 07:44
Richtig. Und noch krasser daran finde ich, dass man in den nicht geübten Fertigkeiten auch noch relativ gesehen immer schlechter wird, da ja die Gegenseite auf höheren Stufen mehr auf der Pfanne hat, aber die eigenen Nicht-Fertigkeiten dauerhaft bei mehr oder weniger +0 rumdümpeln.
Das ist so mein Hauptproblem mit dieser binären Fertigkeitshandhabung, egal welches System das so macht (zB auch in Legend D20).
Naja, +0 hast ja nur wenn dein zugehöriges Attribut auch lausig ist.

Ich hätte die "Allgemeinbildung" immer im jeweiligen Attribut gesehen. Die Übungen sind dann spezialisierte Bereiche.

In D&D 5e hatte ich letzthin eine Zwergenmagierin erstellt und musste am Schluss sagen: "Echt jetzt? Darf doch nicht wahr sein, dass die nach jahrelangem Studium wirklich nur 4 Ferigkeiten geübt hat?! (2 Klasse und 2 Hintergrund).
Bei Systemen mit relativ wenigen Fertigkeiten wie D&D5 sind die Fertigkeiten halt auch recht weite Bereiche.
Was hat denn die Magierin studiert? Vermutlich primär Arkane Kunde in verschiedenen Ausprägungen mit ein paar Nebenfächern. Rein realistisch betrachtet macht das schon Sinn (wie weit eine realistische Betrachtung bei einem Rollenspiel überhaupt Sinn macht, ist eine andere Baustelle).
Athletik ist ja auch Klettern, Schwimmen, Lanstreckenlauf,... was bei anderen Systemen einzelne Fertigkeiten wären.
Unter Geschichte läuft auch Heraldik, Militärkunde,...
Unter Überlebenskunst Lager und Nahrung suchen, Spuren lesen, Orientierung,...

d.h. wer in einer einzelnen D&D5-Fertigkeit geübt ist, kann schon recht viel.

Da frage ich mich manchmal: Wenn man die D&D5-Fertigkeiten aufspalten würde in sagen wir mal jeweils 3 Subfertigkeiten und dafür dreimal so viele Übungen vergibt: Würde sich das anders anfühlen?
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Runenstahl am 9.11.2023 | 09:53
Wobei das ohne Expertise eigendlich auch nur reicht um Checks mit mittlerer Schwierigkeit zuverlässig zu schaffen.

Ja was wollt ihr denn eigentlich ? Das man auch schwierige Proben automatisch schafft ? Ich selbst finde es gut und richtig das es Proben gibt die auch kompetente Charaktere noch vor Herausforderungen stellen.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ainor am 9.11.2023 | 10:15
Das ist das andere ... äh, interessante Phänomen: Auch mit reichlich Übung und Erfahrung (oder auch Begabung) ist man überraschend oft überaschend schlecht. W20 halt.

Naja, das ist die andere Seite von BA bzw. niedrige Boni und DCs. Aber hohe Boni bedeutet eben dass sie Konkurenz bzw. viele DCs schnell so hoch sind dass der untrainierte garnichts mehr schafft.

Kann ich mir jetzt nicht vorstellen was du damit meinst. In 3E kannst du ja selber abwägen, wieviel "Proficiency" du in einem bestimmten Skill brauchst. Ich sage zB oft, bei Survival reicht es mir wenn auf +10 Bonus komme, damit trifft man mit Take 10 eben DC20, das muss reichen. Oder: Stealth nur soweit, dass ich zuverlässig an Lowlevel NPCs vorbeischleichen kann, mit Highlevel Scouts muss ich nicht versuchen mitzuhalten. Und so weiter. Je nach Charakterkonzept sind oft die einzigen Skills, die ich ausmaxe, Perception und Intimidate.

Kannst du. Allerdings habe ich sehr selten gesehen dass das auch wirklich genutzt wurde. Ein halber Skill (mal 2) nur um an harmlosen Gegnern vorbei zu kommen ? Wer macht das ? Die binären Skills der 4E/5E sind meiner Ansicht nach eine Reaktion darauf.

Andererseits ist es ja so: 3.5 hat 36 skills, 5E nur 18, und bei beiden hat man grob 5 volle Skills. Das bedeutet für dieselbe Abdeckung
dürfte man in 3.5 auf jedem Skill eigentlich nur halbe Ranks nehmen.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: caranfang am 9.11.2023 | 10:20
Man sollte sich erst einmal überlegen, was z.B. DC 10 bedeutet, bevor man behauptet, dass das Fertigkeitssystem nichts taugt. DC 10 bedeutet, dass ein untrainierter Mensch mit durchschnittlichen Werten, eine 55%-Chance hat diese Probe zu schaffen, was eine deutlich bessere Chance ist, als solche Charaktere in anderen Rollenspielen für leichte Proben haben.
Auf Stufe 20 schwankt die Erfolgschance für DC 10-Proben je nach Eigenschaftswerten zwischen 50% (Eigenschaftswert 8, keine Übung) und 95% (eine gewürfelte 1 ist immer noch ein Fehlschlag).
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: gunware am 9.11.2023 | 11:17
und 95% (eine gewürfelte 1 ist immer noch ein Fehlschlag
Bei Fertigkeiten in D&D5?  :think: Es ist zwar ein paar Monate her mit D&D5 spielen, aber daran kann ich mich nicht erinnern.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: nobody@home am 9.11.2023 | 11:48
Bei Fertigkeiten in D&D5?  :think: Es ist zwar ein paar Monate her mit D&D5 spielen, aber daran kann ich mich nicht erinnern.

Standardmäßig gibt's bei Fertigkeitswürfen keinen automatischen Erfolg auf 20 und keinen automatischen Fehlschlag bei einer 1, das stimmt schon. Allerdings hat sich der Gedanke, daß es doch so wäre, anscheinend in genügend vielen Spielerköpfen festgesetzt, daß dem Hörensagen nach selbst die Küstenzauberer mittlerweile dabei sind, auf diese Position einzuschwenken -- ich kann mich gerade nur nicht erinnern, ob per Errata für die 5. Edition selbst oder erst in der nächsten Version.

Was das Schaffen von Fertigkeitsproben allgemein angeht: je nu, da zeigt sich halt die klassische W20-Swinginess. Um einen bestimmten Schwierigkeitsgrad garantiert zu schaffen, braucht's halt einen Bonus von Schwierigkeitsgrad - 1 oder höher, um die Probe garantiert zu versemmeln, darf der Bonus dagegen nicht höher als Schwierigkeitsgrad - 21 (!) sein...und dazwischen regiert der Zufall.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: bobibob bobsen am 9.11.2023 | 11:50
Zitat
eine gewürfelte 1 ist immer noch ein Fehlschlag
Nicht bei skills.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Feuersänger am 9.11.2023 | 11:56
Naja, +0 hast ja nur wenn dein zugehöriges Attribut auch lausig ist.

Ist ja auch so. Du hast i.d.R. 1-2 gute Attribute (ohne CON, das keine Skills hat), und da hast du dann tendenziell auch deine geübten Skills drauf. Die Skills die du nicht übst, werden in den meisten Fällen auch auf Attribute laufen die nie ein ASI erhalten. Beispielsweise als Paladin wirst du wahrscheinlich WIS 8 oder bestenfalls 10 haben; vielleicht wählst du 1 WIS-Skill (*hust*Perception*hust*), und die anderen Wis-Skills werden auf Level 20 immer noch mit genau demselben -1 gewürfelt wie auf Level 1.

Zitat
Da frage ich mich manchmal: Wenn man die D&D5-Fertigkeiten aufspalten würde in sagen wir mal jeweils 3 Subfertigkeiten und dafür dreimal so viele Übungen vergibt: Würde sich das anders anfühlen?

Möglich. Wenn ich z.B. sage, ich interessiere mich für Wildcampen mit Nahrung Sammeln etc, aber habe kein Interesse an Spurenlesen oder Orientierung, sind das 2 Teil-Skills die ich anderswo einsetzen kann. Somit steigt das Quali-Niveau in den Bereichen, die mir wichtig sind.

Zitat
Allerdings habe ich sehr selten gesehen dass das auch wirklich genutzt wurde. Ein halber Skill (mal 2) nur um an harmlosen Gegnern vorbei zu kommen ? Wer macht das ? Die binären Skills der 4E/5E sind meiner Ansicht nach eine Reaktion darauf.

Ich hab ja gerade geschrieben, dass ich das mache. Man hat die Tools, wenn man sie nicht nutzt, ist man halt selber schuld.
Hier mal zum Beispiel die Skill-Liste eines meiner PF-Charaktere (wir spielen mit ein paar Skill-Zusammenlegungen). Wichtig ist ja eigentlich nur die erste Spalte nach der "Check" Summe:

Skill Check Rank Abi Class Tool Other
Acrobatics +7 1 1 3 2
Athletics +16 5 6 3 2
Diplomacy +3 1 -1 3
Fly +19 7 3 3 2 +4 [Stance]
Handle Animal +3 1 -1 3
Intimidate +22 5/13 -1 3 2 +5
Perception +22 13 4 3 2 [Racial]
Ride +7 1 1 3 2
Sense Motive +20 13 4 3
Stealth              +17  4      3      3 2 +5 Item
Survival +10 2 3 3 2
UMD                 +19 12 -1 3 +5 Item

Da habe ich also etliche Skills nur gedippt, was aber reicht um damit das zu tun, was ich tun will. Die Survival-Ranks sind zum Wildcampen da, da reichen +10 dicke. Wozu soll ich da 13 Ränge reinstecken? UMD hat wg des CHA-Malus etwas gedauert, aber jetzt kommt er da genau auf +19, was reicht um Zauberstäbe zuverlässig zu nutzen, und ich werde nie wieder einen Punkt reinstecken. Athletics habe ich vor allem auf den unteren Stufen gebraucht, jetzt wo der Charakter fliegen kann muss er nicht mehr springen und klettern. Und wo wir gerade beim Thema sind, die härtesten relevanten Fly-Checks sind DC20, also reicht auch hier eine Summe von +19, kein Grund den Skill auszumaxen. Und so weiter.

Wie gesagt, wenn man die Möglichkeiten nicht nutzt ist man halt selber schuld, warum soll ich unter der Doofheit anderer Leute leiden und mich in binäre Skillsets reinzwingen lassen?
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Raven Nash am 9.11.2023 | 12:36
Standardmäßig gibt's bei Fertigkeitswürfen keinen automatischen Erfolg auf 20 und keinen automatischen Fehlschlag bei einer 1, das stimmt schon. Allerdings hat sich der Gedanke, daß es doch so wäre, anscheinend in genügend vielen Spielerköpfen festgesetzt, daß dem Hörensagen nach selbst die Küstenzauberer mittlerweile dabei sind, auf diese Position einzuschwenken -- ich kann mich gerade nur nicht erinnern, ob per Errata für die 5. Edition selbst oder erst in der nächsten Version.
A5e hat sogar eigene Tabellen für Fails und Crits bei Skill-Checks. Damit nicht jede 1 in Slapstick ausartet und nicht jede 20 zu Schulterzucken verkommt.

Ich hab auch nie verstanden, warum man bei einem Save nicht critten kann...
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: aikar am 9.11.2023 | 12:48
Ist ja auch so. Du hast i.d.R. 1-2 gute Attribute (ohne CON, das keine Skills hat), und da hast du dann tendenziell auch deine geübten Skills drauf. Die Skills die du nicht übst, werden in den meisten Fällen auch auf Attribute laufen die nie ein ASI erhalten. Beispielsweise als Paladin wirst du wahrscheinlich WIS 8 oder bestenfalls 10 haben; vielleicht wählst du 1 WIS-Skill (*hust*Perception*hust*), und die anderen Wis-Skills werden auf Level 20 immer noch mit genau demselben -1 gewürfelt wie auf Level 1
Ist bei dir und manchen anderen Spielern so. Bestätigt imho meine Aussage aus dem anderen Faden:
Die meisten D&D5-Problem-Diskussionen im Netz scheinen primär daraus zu resultieren, dass die jeweiligen Gruppen stark aus Optimierern bestehen.

Wenn man Spezialisten baut, bei Steigerungen die Punkte nur auf das Primärattribut legt (oder Feats nimmt) und alles andere Dumpstats sind, sollte man sich nicht wundern, wenn man Spezialisten bekommt, die nur in ihrem Bereich was reißen.
Wenn dich der Überlebenskunst-Wert des Paladins stört, leg Punkte auf Weisheit und/oder nimm einen Feat für die Übung (wenn es in der Gruppe zugelassen ist, was jetzt denke ich nicht ungewöhnlich ist). Dafür sind diese Optionen ja da?

Und ja, D&D5 ist nicht so flexibel wie Pathfinder. Will es auch nicht sein, dafür gibt es ja Pathfinder.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 9.11.2023 | 13:36
Ist bei dir und manchen anderen Spielern so. Bestätigt imho meine Aussage aus dem anderen Faden:
Wenn man Spezialisten baut, bei Steigerungen die Punkte nur auf das Primärattribut legt (oder Feats nimmt) und alles andere Dumpstats sind, sollte man sich nicht wundern, wenn man Spezialisten bekommt, die nur in ihrem Bereich was reißen.
Du hast ja auch nicht wirklich viele andere sinvolle Möglichkeiten.

Wenn du mit Standart Array Spiels wirst du vermutlich mit mit sowas wie 16, 16, 13, 12, 10, 8 oder 16, 14, 14, 12, 10, 8 starten, klar kannst du auch sowas wie 15, 14, 14, 14, 10 ,8 machen, aber ein +2 Attributs modifikator ist jetzt auch nicht so der große Bringer. Und Mit Point Buy sieht das auch nicht groß anders aus.

Und in dem level Bereich wo die meisten spielen kriegst du gerade mal 2 ASI.

Und selbst die Beispiel chars in der Starter Box haben alle +3 im Hauptattribut.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Gunthar am 9.11.2023 | 15:18
Es gibt noch zu beachten, dass die meisten Abenteuer und Kampagnen irgendwo zwischen Level 1 und 12 zu finden sind. Das heisst, dass ein normaler Single Class-Charakter zwischen 2 bis max 4 ASI (Fighter und Rogue) hat, bis er auf Level 9 bis 12 ankommt. Bei Standardarray oder Pointbuy reicht das gerademal, um ein Attribut (bei Fightern und Rogue auf Level 12 auch zwei) auf 20 zu bringen. Häufig dürfte es auch sein, dass man mit einer 17 startet und ein Halffeat nimmt.

Zu meiner Zwergenmagierin: die wird Int 20 nie erreichen, weil die Kampagne um L11 zu Ende sein wird und daher nur 2 ASI zur Verfügung stehen. Somit habe ich mir gedacht, nimm ne Int 16 und bau die beiden Touched Halffeats ein. Gibt halt nur eine Int 18, aber das spielt bei einem Utilitycaster nicht so ne Rolle.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Marduk am 9.11.2023 | 15:22
Du hast ja auch nicht wirklich viele andere sinvolle Möglichkeiten.

Wenn du mit Standart Array Spiels wirst du vermutlich mit mit sowas wie 16, 16, 13, 12, 10, 8 oder 16, 14, 14, 12, 10, 8 starten, klar kannst du auch sowas wie 15, 14, 14, 14, 10 ,8 machen, aber ein +2 Attributs modifikator ist jetzt auch nicht so der große Bringer. Und Mit Point Buy sieht das auch nicht groß anders aus.

Und in dem level Bereich wo die meisten spielen kriegst du gerade mal 2 ASI.

Und selbst die Beispiel chars in der Starter Box haben alle +3 im Hauptattribut.
Bei D&D 5 Point-Buy kannst du kein Attribut auf 16 nehmen… zumindest nicht ohne die Volksboni
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Gunthar am 9.11.2023 | 15:26
Die Zahlen sind wohl mit Volksboni.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: aikar am 9.11.2023 | 16:41
Es gibt noch zu beachten, dass die meisten Abenteuer und Kampagnen irgendwo zwischen Level 1 und 12 zu finden sind. Das heisst, dass ein normaler Single Class-Charakter zwischen 2 bis max 4 ASI (Fighter und Rogue) hat, bis er auf Level 9 bis 12 ankommt. Bei Standardarray oder Pointbuy reicht das gerademal, um ein Attribut (bei Fightern und Rogue auf Level 12 auch zwei) auf 20 zu bringen. Häufig dürfte es auch sein, dass man mit einer 17 startet und ein Halffeat nimmt.

Zu meiner Zwergenmagierin: die wird Int 20 nie erreichen, weil die Kampagne um L11 zu Ende sein wird und daher nur 2 ASI zur Verfügung stehen. Somit habe ich mir gedacht, nimm ne Int 16 und bau die beiden Touched Halffeats ein. Gibt halt nur eine Int 18, aber das spielt bei einem Utilitycaster nicht so ne Rolle.
Ich merke immer wieder, dass meine D&D-Runden wohl einfach anders sind. Ich hatte in 8 Jahren und 3 Kampagnen bisher genau eine einzige Spielerin die bei einem Charakter ein Attribut auf 20 hatte. Ansonsten waren alle darunter. Und es gab niemals Beschwerden. Aber ich hab auch noch nie erlebt dass ein SC eine RK jenseits der 20 hatte und auch das scheint ja in vielen Gruppen Standard zu sein. Umgekehrt können sich diese Spieler:innen (und SL) wohl nicht vorstellen, dass D&D5 auf die Weise meiner Gruppen (und deren Charaktere) irgendwie funktioniert. Und doch tut es das. Und wir haben sogar Spaß  ;)
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 10.11.2023 | 15:29
Bei D&D 5 Point-Buy kannst du kein Attribut auf 16 nehmen… zumindest nicht ohne die Volksboni
Die Beispiele sind mit Volksboni von ein Attribut +2 und ein Attribut +1.

Gibt natürlich auch noch ein paar Rassen mit anderen Boni aber das ändert am Grund legenden Problem nicht viel. Die Sache ist einfach das eine 14 in einem Attribut schon eine Ziemliche Investiotion darstellt, und +2 zu einem Skill Check aber im Vergleich dazu kein besonders imposanter Bonus ist.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Raven Nash am 10.11.2023 | 16:11
Ich merke immer wieder, dass meine D&D-Runden wohl einfach anders sind. Ich hatte in 8 Jahren und 3 Kampagnen bisher genau eine einzige Spielerin die bei einem Charakter ein Attribut auf 20 hatte. Ansonsten waren alle darunter. Und es gab niemals Beschwerden. Aber ich hab auch noch nie erlebt dass ein SC eine RK jenseits der 20 hatte und auch das scheint ja in vielen Gruppen Standard zu sein. Umgekehrt können sich diese Spieler:innen (und SL) wohl nicht vorstellen, dass D&D5 auf die Weise meiner Gruppen (und deren Charaktere) irgendwie funktioniert. Und doch tut es das. Und wir haben sogar Spaß  ;)
Ist bei mir auch ähnlich.

In der Spelljammer-Kampagne lief es etwas anders, interessanterweise. Da waren die SCs deutlich "optimierter" und mehr Fachidioten. Es scheint also mehr mit dem Setting und der damit einhergehenden Spielweise zu tun zu haben, als mit dem System an sich. In SJ wollten halt alle mehr Over-the-Top spielen, und das passte auch super zum Setting.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: flaschengeist am 10.11.2023 | 16:56
Nicht bei skills.

Richtig, weder bei Ability- noch bei Savingthrows sondern nur bei Attackrolls gibt es Autoerfolg bei 20 und Autofail bei 1. Das ist aber auf jeden Fall eine der "TOP 3 REGELN, DIE IN D&D WIRKLICH JEDER FALSCH MACHT"  ;)

Zum Thema: Ich finde D&D 5 funktioniert erstaunlich robust auch ohne Charakteroptimierung. Wie Feuersänger schon ausführte, ist im Vergleich zu 3.5 oder Pathfinder der Effektivitätsunterschied zwischen optimierten und unoptimierten Charakteren geradezu marginal. Von manchen klassenlosen Systemen natürlich ganz zu schweigen. Mit Ausnahme von D&D 4 kenne ich kein anderes System, dass eine nennenswerte Regeltiefe hat, bei dem man einen Charakter so wenig "verskillen" kann (verskillen im Sinne von unbrauchbar für ein Abenteurerleben, aventurischer Zuckerbäcker ick hör dir trapsen  ~;D).
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: aikar am 11.11.2023 | 09:32
Richtig, weder bei Ability- noch bei Savingthrows sondern nur bei Attackrolls gibt es Autoerfolg bei 20 und Autofail bei 1. Das ist aber auf jeden Fall eine der "TOP 3 REGELN, DIE IN D&D WIRKLICH JEDER FALSCH MACHT"  ;)
Wenn du mit "Falsch macht" meinst "Im vollen Wissen als Hausregel etablieren", dann stimmt das ;)
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: nobody@home am 11.11.2023 | 10:10
Ja was wollt ihr denn eigentlich ? Das man auch schwierige Proben automatisch schafft ? Ich selbst finde es gut und richtig das es Proben gibt die auch kompetente Charaktere noch vor Herausforderungen stellen.

Kommt halt ein gutes Stück darauf an, nach welchen Maßstäben man "Kompetenz" und "Schwierigkeit" nun eigentlich mißt, unter welchen Umständen man würfelt, usw. usf. :)

Und natürlich spielen dann auch Würfelverteilung und konkrete Zahlenwerte eine Rolle. 1W20 ist nun mal linear verteilt, da ist die Wahrscheinlichkeit, in der Mitte zu landen, wo man's vielleicht intuitiv erwarten würde, schlichtweg gar nicht so viel höher als die auf einen Extremausschlag in der einen oder anderen Richtung (jedenfalls dann nicht, wenn ich mir die "Mitte" nicht gerade bequemerweise suuuperbreit zurechtdefiniere; eine 6-15 beispielsweise kriege ich genauso oft wie ein Ergebnis außerhalb dieses Bereichs).
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: aikar am 11.11.2023 | 10:19
Wie sehr man will dass der Zufall noch eine Rolle spielt ist halt auch stark Geschmackssache. Ich finde schon das "Nimm 10" des Schurken nimmt sehr viel an Spannung raus und ist eher mäh.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: flaschengeist am 11.11.2023 | 11:56
Wenn du mit "Falsch macht" meinst "Im vollen Wissen als Hausregel etablieren", dann stimmt das ;)

Nein, ich meinte damit tatsächlich, dass mir hier und anderswo schon viele Leute begegnet sind, die das für RAW hielten.
Als Hausregel würde mir persönlich das nicht taugen, weil "Fertigkeitswürfe" (auch eine der TOP 3, es gibt in D&D 5 RAW nur Attributsproben, die durch eine passende Fertigkeit unterstützt werden und eben keine Fertigkeitsproben) aufgrund der hohen Varianz des W20 gepaart mit den relativ niedrigen "Fertigskeitsboni" sowieso Attributsproben schon sehr zufällige Ergebnisse generieren. Da sind wir wieder beim STR 20 Barbar, der sich an der Tür den Fuß verstaucht und dem STR 8 Magier, der ihm dann zeigt wie man die Tür richtig eintritt. Und das ist ja noch die charmante Variante, genauso wahrscheinlich ist ja folgendes: "Geh zur Seite Conan der Barbar, der todkranke Uropa Hannes Hänfling zeigt dir mal was...". Kurzum, ich mag Slapstick durch Fertigkeitsproben im RPG nicht. 

Auch bei Rettungswürfen wirkt sich eine solche Hausregel für D&D 5 übrigens auf womöglich unbeabsichtigte Weise aus: Ein Vorteil der Klasse Sorcerer gegenüber Wizard ist, dass Sorcerer von Haus aus Konstitutions-Rettungswürfe beherrschen. Auf sehr hohen Stufen haben Sorcerer damit die Möglichkeit, den Konzentrationswurf zum Halten von Zauberen bei Schaden unter 21 Punkten automatisch zu schaffen (weil der DC dann bei seinem Mindestwert 10 liegt). Mit der Hausregel geht das nicht mehr. Plötzlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Level 18 Sorcerer, der von 20 Schleudersteinen für relativ wenig Schaden getroffen wird, seine Konzentration verliert extrem hoch statt bei null.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: caranfang am 11.11.2023 | 12:24
Nein, ich meinte damit tatsächlich, dass mir hier und anderswo schon viele Leute begegnet sind, die das für RAW hielten.
Als Hausregel würde mir persönlich das nicht taugen, weil "Fertigkeitswürfe" (auch eine der TOP 3, es gibt in D&D 5 RAW nur Attributsproben, die durch eine passende Fertigkeit unterstützt werden und eben keine Fertigkeitsproben) aufgrund der hohen Varianz des W20 gepaart mit den relativ niedrigen "Fertigskeitsboni" sowieso Attributsproben schon sehr zufällige Ergebnisse generieren. Da sind wir wieder beim STR 20 Barbar, der sich an der Tür den Fuß verstaucht und dem STR 8 Magier, der ihm dann zeigt wie man die Tür richtig eintritt. Und das ist ja noch die charmante Variante, genauso wahrscheinlich ist ja folgendes: "Geh zur Seite Conan der Barbar, der todkranke Uropa Hannes Hänfling zeigt dir mal was...". Kurzum, ich mag Slapstick durch Fertigkeitsproben im RPG nicht. 

Auch bei Rettungswürfen wirkt sich eine solche Hausregel für D&D 5 übrigens auf womöglich unbeabsichtigte Weise aus: Ein Vorteil der Klasse Sorcerer gegenüber Wizard ist, dass Sorcerer von Haus aus Konstitutions-Rettungswürfe beherrschen. Auf sehr hohen Stufen haben Sorcerer damit die Möglichkeit, den Konzentrationswurf zum Halten von Zauberen bei Schaden unter 21 Punkten automatisch zu schaffen (weil der DC dann bei seinem Mindestwert 10 liegt). Mit der Hausregel geht das nicht mehr. Plötzlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Level 18 Sorcerer, der von 20 Schleudersteinen für relativ wenig Schaden getroffen wird, seine Konzentration verliert extrem hoch statt bei null.
Und aus genaus diesem Grund, ist diese (ehemalige) Hausregel sinnvoll und auch realistisch (wenn man das Wort im Bezug auf Fantasy überhaupt verwenden kann).
Beim Beispiel mit dem Barbaren, der es nicht schafft die Tür einzutreten, während der schwache Magier damit keine Probleme, hängt es ganz allein daran, wie die Szene vom DM beschrieben wird. Wenn man nicht auf Slapstick aus ist, kann man immer noch sagen, dass der Barbar die Tür so weit gelockert hat, dass es für den Magier dann kein Problem mehr ist, sie zu öffnen. SO etwas ist realistisch. Ich habe so etwas schon öfter mit Schraubverschlüssen von Gläsern erlebt. Der erste schafft es nicht den Deckel zu bewegen, will schon zur Zange greifen, der nächste nimmt das Glas und kriegt es ohne Probleme auf.
Beim Beispiel mit dem Zauberer macht sie ihn weniger mächtig. Das ist ja das Problem der Zauberkundigen in D&D, sie sind auf hohen Stufen ziemlich mächtig. In AD&D war es zum glück noch so, dass ein Treffer genügt hat, um zu verhindern, dass ein Zauberkundiger in dieser Runde überhaupt zaubern kann. Außerdem sorgt es dafür, dass man auch gegen übermächtige Gegner eine Chance hat. Mat hat immer noch eine 5%-Chance, dass der gegnerische Zauber nicht wirkt, oder der eigene wirkt. Und das ist bei machen Gegnern wirklich wichtig.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: flaschengeist am 11.11.2023 | 12:45
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Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Raven Nash am 11.11.2023 | 13:07
Einen STR 20 Barbaren lasse ich bei einer "normalen" Tür gar keinen Wurf machen.  Und einen STR 8 Magier auch nicht. Der eine schafft das automatisch, der andere gar nicht. Fertig.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: flaschengeist am 11.11.2023 | 13:35
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Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Fezzik am 11.11.2023 | 13:51
Ich glaube nicht das das weg lassen von optimieren das Spiel "kaputt" macht.(Frage des OP)
Selbst wenn man nur Kaufabenteuer spielt, ist es ja immer noch Sache des SL da im Vorfeld regulierend einzugreifen ( z.b. ein oder zwei Gegner weniger oder auf alternative Lösungswege eingehen).
Spieler die absichtlich untaugliche und inkompetente SC bauen/spielen ( soll es ja auch geben) wären wohl eher ein Problem.
Bei selbst geschriebenen Szenarios und Kampagnen wo der SL Spieler und Gruppendynamik kennt und man weiß was für ein Spielstil vorherrscht obliegt es der Gruppe ob das wichtig ist oder nicht.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: flaschengeist am 11.11.2023 | 15:06
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Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Gunthar am 12.11.2023 | 13:29
Noch so ein quasi Optimierungszwang: Was nehme ich für ein ASI oder Feat beim Level up und wie entwickle ich meinen Charakter weiter. Denn nach der Erschaffung hat man eigentlich nur noch mit den ASI/Feats und mit Multiclassing die Möglichkeit, einen Charakter zu variieren. Gut, bei den Castern kommt die konkrete Spruchauswahl noch dazu. Ansonsten ist durch die Rasse, Klasse und Subklasse schon ziemlich alles vorgegeben.

ZB: ich habe einen Elfen-Ranger Level 5 erstellt. Die Kampagne geht bis Level 11. Ich könnte den Ranger single class bis L11 spielen, oder ab Ranger Level 8 noch 3 Level Schurke nehmen. Beide Gedankengänge haben jedoch einen Einfluss auf die Feat-Wahl. Gehe ich reinen Ranger, so nehme ich auf L4 den Piercer und auf L8 den Sharpshooter, weil ich keine Möglichkeit habe Vorteile für mich herauszuhauen. Gehe ich jedoch auf Schurke, so könnte der Scharfschütze auf L4 kommen und Elfische Treffsicherheit auf L8. (Oder umgekehrt)
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 12.11.2023 | 14:58
Noch so ein quasi Optimierungszwang: Was nehme ich für ein ASI oder Feat beim Level up und wie entwickle ich meinen Charakter weiter. Denn nach der Erschaffung hat man eigentlich nur noch mit den ASI/Feats und mit Multiclassing die Möglichkeit, einen Charakter zu variieren. Gut, bei den Castern kommt die konkrete Spruchauswahl noch dazu. Ansonsten ist durch die Rasse, Klasse und Subklasse schon ziemlich alles vorgegeben.

ZB: ich habe einen Elfen-Ranger Level 5 erstellt. Die Kampagne geht bis Level 11. Ich könnte den Ranger single class bis L11 spielen, oder ab Ranger Level 8 noch 3 Level Schurke nehmen. Beide Gedankengänge haben jedoch einen Einfluss auf die Feat-Wahl. Gehe ich reinen Ranger, so nehme ich auf L4 den Piecer und auf L8 den Sharpshooter, weil ich keine Möglichkeit habe Vorteile für mich herauszuhauen. Gehe ich jedoch auf Schurke, so könnte der Scharfschütze auf L4 kommen und Elfische Treffsicherheit auf L8. (Oder umgekehrt)

Naja, was daran ist jetzt "Zwang"? Zwang wäre es doch nur, wenn die meisten Optionen nachteilhaft sind. Hier willst du ein bestimmtes Feature abgreifen. Da gibt es dann vielleicht einen optimalen Weg. Das finde ich aber schon so speziell, dass ich nicht von Zwang sprechen würde.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Gunthar am 12.11.2023 | 16:33
Der Zwang liegt eher darin, dass man schon weit im Voraus den Gedanken haben muss, was man nehmen möchte und nicht mal unbedingt das bestimmte Feat oder so. Man kann nicht einfach leveln und dann auf der ASI-Stufe was nehmen, was grad passen könnte.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Runenstahl am 12.11.2023 | 17:08
Der Zwang liegt eher darin, dass man schon weit im Voraus den Gedanken haben muss, was man nehmen möchte und nicht mal unbedingt das bestimmte Feat oder so. Man kann nicht einfach leveln und dann auf der ASI-Stufe was nehmen, was grad passen könnte.

+1

Wobei ich das eher unter "Designfehler" als unter "Optimierungszwang" verbuchen würde. Grundsätzlich kann man ja mit reinen ASIs und vielen Feats durchaus ohne Planung spielen und tatsächlich erst dann gucken was man nimmt wenn es soweit ist. Die "Half" Feats machen das aber oft unattraktiv wenn man das nicht vorher genau geplant hat.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 12.11.2023 | 21:51
Man kann nicht einfach leveln und dann auf der ASI-Stufe was nehmen, was grad passen könnte.

Natürlich kann man das. Und schlecht fährt man damit auch nicht. Der "Zwang" entsteht imo nur, wenn du optimieren WILLST. Und dann ist es eben gerade kein Zwang.  ;)
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: aikar am 13.11.2023 | 07:19
Der Zwang liegt eher darin, dass man schon weit im Voraus den Gedanken haben muss, was man nehmen möchte und nicht mal unbedingt das bestimmte Feat oder so. Man kann nicht einfach leveln und dann auf der ASI-Stufe was nehmen, was grad passen könnte.
Wobei ich das eher unter "Designfehler" als unter "Optimierungszwang" verbuchen würde. Grundsätzlich kann man ja mit reinen ASIs und vielen Feats durchaus ohne Planung spielen und tatsächlich erst dann gucken was man nimmt wenn es soweit ist. Die "Half" Feats machen das aber oft unattraktiv wenn man das nicht vorher genau geplant hat.
Natürlich kann man das. Und schlecht fährt man damit auch nicht. Der "Zwang" entsteht imo nur, wenn du optimieren WILLST. Und dann ist es eben gerade kein Zwang.  ;)
Was Tudor sagt. Das was Gunthar und Runenstahl beschreiben, ist eine Einschränkung durch das System, wenn ich einen optimierten Charakter haben will, kein Zwang zu optimieren.

D&D5 funktioniert erwiesenermaßen auch mit nicht optimierten Charakteren (und macht Spaß) und die (meisten) Abenteuer sind auch ohne optimierte Charaktere gut zu schaffen. Also gibt es keinen Zwang. Höchstens ein Wollen.

Lustigerweise hatte ich die Diskussion erst kürzlich in unserem Verein. Ich denke es ist ein Irrtum anzunehmen, dass D&D5 schlecht designed wäre, weil es nicht jeden möglichen Charakterbuild-Zweig optimal balanced (auf welches Ziel hin eigentlich? Wenn ich mir die Argumente so anschaue geht es da eigentlich fast immer um Kampfstärke).
Nach dieser Argumentation wäre jedes einzelne OSR-System und viele andere schlecht designed.
Ich denke der Irrtum hier ist anzunehmen, dass die Minmaxer und Taktiker die primäre Zielgruppe von D&D5 wären. Das sind sie nicht. Das ist die deutlich größere, aber leisere Masse der Casual-Gamer, die großteils einfach ein locker-flockiges Spiel haben und dabei etwas superheldig-cool wirken wollen. Und die Abenteuer auch schaffen wollen, ohne sich Gedanken über den optimalen Build zu machen. Und das funktioniert.
Wenn es so etwas wie einen Optimierungszwang gäbe, würde es das nicht.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Gunthar am 13.11.2023 | 08:10
Kommt auch noch auf das Abenteuer an. Ein Investigationsabenteuer braucht durchaus einen anderen Charakterbau als ein Metzelabenteuer.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: nobody@home am 13.11.2023 | 08:34
Kommt auch noch auf das Abenteuer an. Ein Investigationsabenteuer braucht durchaus einen anderen Charakterbau als ein Metzelabenteuer.

Frei nach Radio Eriwan: Im Prinzip ja, aber... ;)

Letzten Endes ist D&D5 ja eher nicht darauf ausgelegt, Detektivspiel, archäologische Expeditionen und dergleichen regelseitig zu unterstützen. Und das hat ein Stück weit auch Tradition, weil da der erste Gedanke doch eh meist darauf hinausläuft, daß die Spieler und nicht ihre Charaktere dabei ihre Köpfe anstrengen sollen (überspitzt ausgedrückt soll "Ich würfle mal, ob ich den Mörder finde!" keine Option sein)...aber es führt halt dazu, daß es im Vergleich zu den Charakteroptimierungsoptionen für den Kampf nicht besonders viele speziell für die Ermittlungsarbeit gibt.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: aikar am 13.11.2023 | 08:37
überspitzt ausgedrückt soll "Ich würfle mal, ob ich den Mörder finde!" keine Option sein)...
Könnte man da nicht was einführen? So eine Art..."Sammelprobe"?  ~;D
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Gunthar am 13.11.2023 | 09:20
Frei nach Radio Eriwan: Im Prinzip ja, aber... ;)

Letzten Endes ist D&D5 ja eher nicht darauf ausgelegt, Detektivspiel, archäologische Expeditionen und dergleichen regelseitig zu unterstützen. Und das hat ein Stück weit auch Tradition, weil da der erste Gedanke doch eh meist darauf hinausläuft, daß die Spieler und nicht ihre Charaktere dabei ihre Köpfe anstrengen sollen (überspitzt ausgedrückt soll "Ich würfle mal, ob ich den Mörder finde!" keine Option sein)...aber es führt halt dazu, daß es im Vergleich zu den Charakteroptimierungsoptionen für den Kampf nicht besonders viele speziell für die Ermittlungsarbeit gibt.
Das funktioniert schon, auch wenn die 5e nicht auf solche Sachen ausgerichtet ist. Da hängt vieles eher vom SL ab, ob das klappt. Hatten letzthin sowas ähnliches (eine Art Investigationsabenteuer) als Sidequest gespielt und das ging überraschend gut.
Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Arldwulf am 13.11.2023 | 09:52
Da muss man auch ganz generell zwischen einer Betrachtung der Regeln und der dann tatsächlich spielenden Gruppe trennen, nur weil Regeln nicht gut für etwas designed wurden oder ein Bereich nicht zum Fokus der Regeln gehört heißt das ja nicht man kann es nicht spielen.

Nur, dass das Regelwerk dabei halt wenig unterstützt.

Titel: Re: D&D5 und der Optimierungszwang?
Beitrag von: Feuersänger am 13.11.2023 | 17:27
Beiträge aus dem Seitenstrang "Was ist Str 10" ausgelagert hierhin:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,127035.0.html