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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: nerds-gegen-stephan.de am 2.01.2024 | 11:13

Titel: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: nerds-gegen-stephan.de am 2.01.2024 | 11:13
Nachdem letztens der Thread über euren Jahresrückblick ja so viel Anklang fand, schauen wir diesmal in die andere Richtung. Wie entwickelt sich dieses Jahr die Rollenspiel-Szene? Wird ein neues Superduper-Mainstream-System den Markt aufrütteln? Wird DnD untergehen oder wachsen? Werden die Cons noch voller oder wieder leerer, weil der Popkultur-Hype schwächelt? Was meint ihr?
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: aikar am 2.01.2024 | 12:49
Puh, schwierig.
Überraschende Sachen wie das OGL-Debakel letztes Jahr mal beiseite, was steht denn aktuell bedeutendes an?

50 Jahre D&D. Die neue D&D-Version ist nur eine leicht veränderte 5e, da wird sich also wahrscheinlich nicht viel tun. Die neue Online-Plattform startet und da wird sich dann zeigen, ob sie einschlägt (evtl. bei einer völlig neuen Zielgruppe) oder ein Flop wird. Ich vermute aber, dass sich das erst frühestens 2025 wirklich heraus kristallisieren wird.
Hasbro wird nach dem letzten Jahr wohl SEHR vorsichtig mit großen Sprüngen sein.

Die anderen für mich spannenden Fragen ist wie Tales of the Valiant ankommt, also ob sich ein "Konkurrenz-D&D" entwickeln kann wie damals mit Pathfinder oder ob es ein Nischenprodukt bleibt und ebenso wie weit die Eigensysteme von Critical Roll angenommen werden und ob sie durch Matt Mercer als Werbefigur eine spürbare Konkurrenz zu D&D werden können.

Was ein Paukenschlag sein könnte wäre, wenn Hasbro zerbricht/Konkurs anmeldet, was angesichts des Aktienkurses nicht auszuschließen ist.
Dann wird es sehr spannend, wie es mit D&D (und Magic) weitergeht.


Und ja, meine Analyse ist sehr D&D-lastig. Aber alles weitere ist aktuell nun mal ferner liefen und wird kaum vergleichsweise große Wellen schlagen.
Im Deutschen Raum wird noch die ELF von Ulisses spannend. Das erste ELF-Produkt (Dragonbane mit der Grünen Ebene) lief ja ganz gut und ich bin gespannt, ob 2024 mehr ELF-Produkte folgen werden.
Allerdings ist der Aufwand für Kleinstverleger eigentlich zu hoch (vor allem der finanzielle um die erste Druckauflage vorzufinanzieren) also rechne ich nicht mit vielen Sachen, höchstens noch 1-3 2024, eine große Erschütterung wird das also wohl erst mal nicht geben.

Ansonsten glaube ich, dass es ziemlich weitergehen wird wie 2023. Die Szene verändert sich, wird z.T. jünger (sehr gut nach der vorhergehenden Überalterung) aber das ist ein langfristiger Prozess.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Weltengeist am 2.01.2024 | 12:58
Hmmm... meine eigenen Prognosen für die Szene insgesamt sind derzeit ziemlich pessimistisch.

Wie du schreibst, scheint der Popkultur-Hype rückläufig, und ich habe nicht den Eindruck, dass es dem Hobby gelungen ist, aus der zwischenzeitlichen Hochphase eine nachhaltige Community zu erschaffen. D&D als mit Abstand größter Player schafft es aufgrund seiner Produktpolitik nicht, die zwischenzeitlich neugierig gewordenen Leute langfristig bei der Stange zu halten, und Alternativen werden von vielen gar nicht erst wahrgenommen. Auch waren die meisten Verlage nicht ansatzweise willens und in der Lage, die Schwächephase des Branchenprimus Anfang 2023 auszunutzen (und über ihre Fähigkeiten im Social Media Marketing breite ich lieber das Mäntelchen des Schweigens). Insbesondere die deutschen Verlage kriseln in einem Ausmaß vor sich hin, dass mir angst und bange wird, und ich wäre nicht überrascht, schon 2024 von der Einstellung bekannter Produktlinien oder gar von Insolvenzen zu hören.

In diesem Zusammenhang vermisse ich den Mut zu etwas Neuem oder ganz allgemein eine Aufbruchstimmung, wie ich sie beispielsweise beim Aufkommen von Splittermond aus nächster Nähe erleben durfte. Im Moment siecht gefühlt alles nur noch vor sich hin, macht optisch schickere Neuauflagen von uralten Rollenspielen (oder optisch schicke Rollenspiele zu uralten Filmen) und bedient in erster Linie die zahlungskräftigen Altfans. Von Aufrufen an junge Kreative, am nächsten großen Ding mitzuwirken, habe zumindest ich in den letzten Jahren nichts mitbekommen.

Aber auch andere Entwicklungen stimmen mich nicht optimistisch. So scheinen mir insbesondere die Schäden im Sozialverhalten, die die Lockdowns angerichtet haben, noch lange nicht behoben. Viele hocken immer noch daheim und beschäftigen sich primär mit sich selbst. Egal ob Gastronomie, Kulturveranstaltungen oder Vereinsaktivitäten, überall sind massive Rückläufe zu beobachten. Gefühlt gilt das auch persönliche Treffen, aber da sind objektive Zahlen natürlich schwer zu beschaffen. Ebenso schwer objektiv zu belegen (aber immer wieder kolportiert und auch beobachtet) ist, dass viele für Gruppenaktivitäten erforderliche Fähigkeiten wie Kompromissfähigkeit, das Aushalten anderer Meinungen, Lesen, verständliches Formulieren oder das Eingehen von Verpflichtungen und das Einhalten von Zusagen schon seit lange vor Corona schwächeln. Vor diesem Hintergrund überrascht mich der Aufstieg der Solo-Rollenspiele nicht, und ich vermute, dass gerade so mancher frustrierter Alt-Spieler in den nächsten Jahren da seine Zuflucht findet.

Die breite Masse (gerade unter den Jüngeren) scheint aber ohnehin ihre Freizeit damit zuzubringen, passiv zu konsumieren. Und das Angebot an aufwändig gestalteten Medienproduktionen (Videos, Games etc.) ist ja auch in der Tat gewaltig und verändert auch die Erwartungshaltung. Da setzt sich natürlich (erneut: gerade bei Jüngeren) auch ein Gefühl der eigenen Hilflosigkeit fest - mit einem solchen Niveau kann man als Einzelner ja ohnehin nicht mehr mithalten.

Und gerade an dieser Stelle schneidet sich WotC mit seiner Neuausrichtung auf den Online-Bereich meiner Meinung nach ins eigene Fleisch. Denn hier ist der kreative Spielleiter ja gar nicht mehr gefragt - es soll ja der aufwändig produzierte professionelle Content gekauft und konsumiert werden. Für einen erheblichen Teil derer, die früher Spielleiter wurden, entfällt damit aber die Hauptmotivation, nämlich die eigene Kreativität auszuleben. Zugleich wage ich zu bezweifeln, dass das Konzept des Super-VTT als Rollenspiel der Zukunft wirklich funktioniert, denn man verliert nicht nur die Kreativen, sondern auch die Konsumierer: Für die ist der Schritt zum "echten" Online-RPG nur noch minimal, und dort sind Optik und Action nochmal um Klassen cooler. Zugegeben, ich habe auch in der Vergangenheit mit solchen Prognosen schon daneben gelegen. Vielleicht gibt es für eine solche Nicht-Fisch-nicht-Fleisch-Mischform ja wirklich einen Markt, der den enormen Aufwand rechtfertigt. Aber Geld würde ich da keins drauf wetten.

Ich selbst vermute vielmehr, dass die Zukunft des Mainstream-Spiels in wenigen Jahren in Open-World-Computer-RPGs mit generativen KIs als Spielleiter liegt. Mit dem, was alte Säcke wie ich unter Pen-und-Paper-Rollenspiel verstehen, hat das dann aber kaum noch etwas zu tun. Wir werden wohl immer weiter in der Nische verschwinden. Was für mich und meine Runden kein echtes Problem ist - ich hab meine Homies und genug Material, um noch fünf Rollenspielerleben damit zu füllen. Aber es tut mir für das Hobby leid, das mir 40 Jahre lang so viel gegeben hat. Aber nun gut, ähnliches ist auch schon Männergesangsvereinen, Trachtengruppen, Brieftaubenzüchtern, Philatelisten und vielen anderen passiert. Die Welt dreht sich auch ohne uns weiter.

Ein Trend, der mich persönlich deutlich härter trifft, ist das Sterben der Forenkultur, insbesondere des Tanelorn. Ich selbst kann mit den viel zitierten Alternativen von Facebook bis Discord überhaupt nichts anfangen und verbinde meine großartigsten Jahre als Rollenspieler mit dem Austausch in eben diesen Foren. Hoffnung für ihre Rettung habe ich inzwischen keine mehr, aber mir blutet das Herz mit jedem, der das Tanelorn verlässt oder schlicht immer weniger schreibt.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: JS am 2.01.2024 | 14:00
Hm, Männergesangsvereine, Trachtengruppen, Brieftaubenzüchter, Philatelisten und das T sind doch eigentlich so tot wie der Metal und Techno, also noch ziemlich rege für's Totsein, auch wenn es keinen massenhaften Neuzulauf mehr gibt.  :think:

Ich stimme zu, daß das Sozialverhalten vieler Leute offline wie auch online schwieriger geworden ist, allerdings ist das schon wieder sehr anekdotisch und ... was sind dabei "viele"? 2023 hat es hier im T auch nicht mehr (oder weniger) gekracht als 2022 oder die Jahre davor. Die meisten Leute meines Rollerumfeldes sind immer noch so, wie sie vor 20 Jahren waren, und meine vielen Neubekanntschaften über das Onlinespiel empfand ich als große Bereicherung, selbst wenn die Runden sich änderten oder auch mal wegfielen. Und solange ein junger Nachwuchs-SL in meiner Region innerhalb kurzer Zeit ein Dutzend Männer und Frauen zusammentrommeln und vielleicht sogar zwei Tischgruppen gründen kann, schwenke ich die Fahne des P&P auch noch nicht in Richtung Friedhof.

Es kam eigentlich auch gut neues Zeug auf den Markt, sowohl im Premiumbereich als auch bei den Indies. Bei den Deutschen ... naja ... ok ... Pegasus haut Shadowrun und Cthulhu raus, wie immer, Ulisses macht dies und das und perfektioniert die Mikrotransaktionen bei DSA 5, wie immer, Uhrwerk bemüht sich, wie immer, System Matters legt gut vor, wie immer, andere Verlage sind mutig und gehen neue Wege, wie gar nicht so immer - das ist doch auch keine direkte Untergangsstimmung.

Ich denke, daß 2024 rollerisch mit 2023 vergleichbar wird: Einige Platzhirsche teilen sich den großen Kuchen, viele kleine Verlage und Produkte ringen um die Krümelchen, im T werden weiterhin typische Rollerdiskussionen die Tastaturen erhitzen ("Mein Magier ist aber stärker als dein Krieger!" "Baaaah, aber NUR für 2,75 Runden, du Noob!"), es kommen 20 CF zu Indies, die selbst unter den Indies noch als Indies gelten und von Indieindiefans mit enorm viel Trommelei gehypt werden, Leute spielen offline und online zusammen ... paßt für mich.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Horsinand am 2.01.2024 | 14:42
Meine Vorhersagen:

- KI wird stärker genutzt werden - auch bei denen, die sich noch dagegen wehren (das gilt insbesondere für Illustrationen und andere grafische Elemente)
- der Nachwuchs wird zunehmend VTT für normales Pen and Paper RPG halten - und die Verlage werden diese Nachfrage bedienen (wollen)
- Crowdfundings werden im internationalen Rahmen weiter vorangetrieben
- Inhaltlich sehe ich keine großen Umwälzungen kommen
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Kaskantor am 2.01.2024 | 16:16
Wer von euch ist eigentlich auf mehreren Rollenspiel-Discordservern unterwegs?

Ich bin auf einigen und da tummeln sich auch recht viele Leutchens.

In letzter Zeit spiele ich auch einfach mal mit Fremden, indem ich Runden auf den Servern anbiete, natürlich online.

Und da frage ich auch öfter mal rum, ob man das T benutzt und man sich dort vielleicht mal geschrieben hat und das sind tatsächlich eher wenige.

Von meinem eigenen Stammspielerkreis weiß ich noch von einem außer mir, der hier regelmäßig zugegen ist.

Was ich damit sagen möchte ist, dass ich glaube das wenn man nur hier unterwegs ist, ist es schwieriger Prognosen zu erstellen, wie sich das Hobby Rollenspiel entwickeln wird...
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Gunthar am 2.01.2024 | 16:32
D&D wird an einem Scheidepunkt stehen. Entweder klappt es mit der bescheidenen Neuausrichtung OneD&D mit einem neuem VTT-System oder es wird floppen.

So ähnlich dürfte es auch bei Midgard 6 sein. Kommt der doch etwas grössere Umbau an oder nicht.

DSA dürfte weiterhin vor sich hindümpeln.

Gewissen Nischenprodukten wie Against the Darkmaster traue ich durchaus zu, grösser zu werden.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Schleicher am 2.01.2024 | 19:10
Ich weiß nicht ob 24, aber ich denke KI wird normal werden.

Das hat gute Seiten (schönere kleine Produktionen sowohl von Textniveau als auch vom llustrationsstand), das hat schlechte Seiten (mehr Müll, der sich nur auf die KI verlässt) und es hat bescheuerte Seiten (Trainingsdaten sind geklaut und berauben ohne Lohn vergleichbare Creator).
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: KapitänOffensichtlich am 2.01.2024 | 19:48
(Trainingsdaten sind geklaut und berauben ohne Lohn vergleichbare Creator).

Das ist nachweislich falsch, stört in der Debatte aber kaum jemanden ^^

KI wird normal(er) werden, beziehungsweise wird man vielleicht verstärkt merken, wo sie es schon längst ist/war.

DSA wird nicht nur rumdümpeln sondern weiter in der Bedeutungslosigkeit versinken.

DND wird nicht untergehen, aber auch nicht vorankommen. Muss es aber auch gar nicht.

No Return wird rauskommen und Maßstäbe setzen.

Auf dem Podcast-Markt wird sich was tun.

Ich werde unermesslich reich mit Rollenspielkram werden.

Wird ein gutes Jahr.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Last Ronin am 2.01.2024 | 20:00
Prognose: Die Rollenspielszene wird sich weiter dahin entwickeln, dass sie mich immer weniger interessiert.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Niniane am 2.01.2024 | 20:02
Ich gehe davon aus, dass die kleineren Verlage (auf dem deutschsprachigen Markt) weiter aufholen werden, da sie meistens trotz wenig Personal die Kommunikation mit der Kundschaft und das Marketing deutlich besser beherrschen als die "großen". Wenn sich da nichts tut, sehe ich da für einige Teilnehmer auch schwarz.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Jiba am 2.01.2024 | 20:07
Das ist nachweislich falsch, stört in der Debatte aber kaum jemanden ^^

Na, den "Nachweis" möchte ich sehen. Links wären hilfreich.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: KapitänOffensichtlich am 2.01.2024 | 20:17
Die Beweislast liegt nicht bei dem, der eine Anschuldigung vorbringt.

Prognose: Die Rollenspielszene wird sich weiter dahin entwickeln, dass sie mich immer weniger interessiert.

Das ist sympathisch und leider nachvollziehbar
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Niniane am 2.01.2024 | 20:24
Na, den "Nachweis" möchte ich sehen. Links wären hilfreich.

Wäre aber nett, wenn ihr das dann in den KI-Threads weiterdiskutiert :)
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Jiba am 2.01.2024 | 20:49
Die Beweislast liegt nicht bei dem, der eine Anschuldigung vorbringt.

Also hast du keinen. Danke für's Gespräch.
Denn "nachweislich" ist da gar nichts. Das ist eine hochkomplexe Streitfrage.  (https://www.theverge.com/23444685/generative-ai-copyright-infringement-legal-fair-use-training-data)

Ansonsten folge ich gerne dem, was Niniane sagt:
Zitat
Wäre aber nett, wenn ihr das dann in den KI-Threads weiterdiskutiert :)
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Murphy am 2.01.2024 | 20:59
Ich glaube 2024...

...wird die Begeisterung von 2022 von und über so viele(n) neue(n) Rollenspieler*innen weiter abnehmen. Alle habens mal probiert und suchen den nächsten noch nicht ausprobierten Kick. D&D hat danebengehauen, der Film ist raus, das PC-Spiel ist raus, die Vorwärtsenergie ist durch die OGL-Katastrophe verflogen.

...werden die zwei Lager (junge Spielende, alte Spielende) noch mehr gespalten. Die Alten lesen Bücher, werfen reale Würfel, drucken und basteln. Die Jungen sitzen mit ihren Laptops und digitalen Abenteuern, virtuellen Charakterbögen und digitalen Würfeln am Tisch und starren in die Bildschirme.

...werden einige Verlage von den letzten Überbleibseln alter Top-Spiele zehren und wenige geben richtig Gas, weil sie wissen wie und weil sie Rollenspiel lieben.

...spielen wir grosse Kampagnen und kleine Test-shots und pendeln dabei zwischen "alles schon gesehen" und "wow, ist das cool".
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: JS am 2.01.2024 | 21:05
Die Alten lesen Bücher, werfen reale Würfel, drucken und basteln. Die Jungen sitzen mit ihren Laptops und digitalen Abenteuern, Charakterbögen und Würfeln am Tisch und starren in die Bildschirme.

Danke für das schöne Kompliment. Ich bin schon lange nicht mehr für so erfrischend jung erklärt worden - und mein digitalwildes Rollerumfeld auch nicht. :D
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: gunware am 2.01.2024 | 21:20

...werden die zwei Lager (junge Spielende, alte Spielende) noch mehr gespalten. Die Alten lesen Bücher, werfen reale Würfel, drucken und basteln. Die Jungen sitzen mit ihren Laptops und digitalen Abenteuern, virtuellen Charakterbögen und digitalen Würfeln am Tisch und starren in die Bildschirme.
Um mich herum ist es eher umgekehrt. Ich bin der einzige Alte beim Würfeln mit realen Würfeln am Tisch.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Murphy am 2.01.2024 | 21:35
Um mich herum ist es eher umgekehrt. Ich bin der einzige Alte beim Würfeln mit realen Würfeln am Tisch.

Heisst das, ihr spielt gemischt? Die einen mit Notebook und DnDbeyond, du mit Stift, Papier und feststofflichen Würfeln? Das ist cool, wenn das geht.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: YY am 2.01.2024 | 21:40
Hasbro wird nach dem letzten Jahr wohl SEHR vorsichtig mit großen Sprüngen sein.

Ich wette dagegen und behaupte, dass Hasbro sich massiv in Richtung D&D-VTT aufstellt und das auch bei der Kundschaft recht deutlich forcieren (wollen) wird.
Für den davon induzierten Fallout wirds 2024 vielleicht wirklich eng, das kann auch erst 2025 voll durchschlagen. Ich sehe aber nicht, dass sich große Teile insbesondere der jüngeren Spieler aus der "aktuellen" Hype-Blase davon langfristig fesseln lassen.

Vor diesem Hintergrund überrascht mich der Aufstieg der Solo-Rollenspiele nicht, und ich vermute, dass gerade so mancher frustrierter Alt-Spieler in den nächsten Jahren da seine Zuflucht findet.

Über die Pandemie kam das bei mir auch auf und im Rückblick auf die Jahre und Jahrzehnte davor muss ich sagen, dass ich recht durchgehend das Glück hatte, zumindest eine kleine Handvoll experimentierfreudiger Spieler zu haben - sonst wäre das wohl viel eher der Fall gewesen, zumal ich mit den noch obskureren Wargames sowieso relativ viel alleine spiele(n muss).

Und die mMn unsäglichen Spielbuch-Soloabenteuer haben das ganze Thema damals um eine kleine Ewigkeit zurückgeworfen. Da ist vieles noch bzw. wieder in der Findungsphase und das ist immerhin eine "technische" Geschichte, deren Entwicklungen ich mit Interesse verfolge.
 
 
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Ludovico am 2.01.2024 | 21:56
Ich blicke positiv in 2024.
Rollenspiele werden weiter produziert und ich kann mir vorstellen, dass Tischrunde weiter zunehmen, weil die Leute nach den 3 Jahren Pandemie sich nach mehr Kontakt sehnen. Ich merke es in Hamburg. Es gibt einen großen Bedarf an Tischrunden.
Online-Runden wird es aber weiter geben.

Es wird dank KI mehr neue Rollenspiele von kleineren Verlagen geben, die sich zwar oftmals als Liebhaberei herausstellen, aber sicher auch ihren Platz finden - vor allem, wenn sie über Crowdfunding finanziert werden.

Ein Gamechanger auf dem Markt dürfte DnD One werden - insbesondere, wenn es sich nicht durchsetzt. Ich gehe davon aus, dass die Rücklagen für die Neuauflage bereits gebildet wurden.

Es wird also kommen, aber wenn es ein Rohrkrepierer wird wie DnD 4e, dann wird es harte Änderungen geben (wie etwa ein Verkauf von ganz WotC oder eine Schließung des PnP-Bereichs, so dass nur noch die Lizenz an Verlage geht. Der Name wird aber weiter vermarktet via Computerspiele, Filme, Bücher,...).

Also alles in allem wird es... Na schauen mehr mal.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: gunware am 2.01.2024 | 23:11
Heisst das, ihr spielt gemischt?
Nein, ich spiele mit den Jungen. Die anderen Alten tummeln sich eher auf Onlineplattformen, während ich mit den Jungen oldschoolmäßig am Tisch sitze und die Würfel rolle. Die Jungen haben ihre Geräte höchstens zum Charabogen anschauen.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Zanji123 am 3.01.2024 | 08:39
Hmmm... meine eigenen Prognosen für die Szene insgesamt sind derzeit ziemlich pessimistisch.

Die breite Masse (gerade unter den Jüngeren) scheint aber ohnehin ihre Freizeit damit zuzubringen, passiv zu konsumieren. Und das Angebot an aufwändig gestalteten Medienproduktionen (Videos, Games etc.) ist ja auch in der Tat gewaltig und verändert auch die Erwartungshaltung. Da setzt sich natürlich (erneut: gerade bei Jüngeren) auch ein Gefühl der eigenen Hilflosigkeit fest - mit einem solchen Niveau kann man als Einzelner ja ohnehin nicht mehr mithalten.


O_o ähm... du betrachtest sowas wie die Sammelkartenspielszene mal so überhaubt nicht oder? Die Pokemon Turniere sind übervoll. Yugioh läuft weiterhin super (klar) und hatte mit der YCS in Dortmund über 2000 Spieler.... von "die Jugend von heute ist nur passiv am Konsumieren" kann ich da absolut nix sehen. Gerade YGO ist ja eher 16 plus aufwärts

Disneys / Ravensburger Lorcana kann Fuß fassen nachdem Scalper die erste Print Auflage weg gekauft haben und überteuert weiterverkauft haben da man ENDLICH Reprints angekündigt hat. Generell ist der ganze TCG Markt grad übel am aufbauen (und nicht nur digital!)

:) die "böse böse Jugend" ist weiterhin aktiv wie sonstwas wenn die erstmal n Nerd hobby haben.




 :btt:

Es könnte interessant werden was mit Hasbro passiert. Magic wird sich weiterhin verschiedene IPs schnappen und damit Magic sets machen (Fallout ist ja schon vorgestellt, Final fantasy kommt noch (was witzig ist da ein ehemaliger Japanischer Magic Pro das Final Fantasy TCG gestaltet hat das sich DEFINITIV bei Magic bedient hat) usw).
D&D muss sehen wie die "neue" Edition angenommen wird die ja wohl verpflichtend genutzt werden muss für deren "MMO Style VTT" sag ich mal mit Premium DLC und Microtransactions. Ob Spieler allerdings Geld zahlen werden, dass sie ihre virtuelle Mini bemalen können ..... wird sich zeigen ich vermute jdoch ja.

DSA: wird wohl klar nicht untergehen dafür gibt's zuviele Altfans die jetzt mit den Reprints von 4.1 wieder "ihr" System haben und wer weis vielleicht kommen noch reprints von DSA3. Dazu passt ja das jetzt die Regionalspielhilfen ENDLICH wieder keine Regeln enthalten sondern wirklich NUR Fluff bände sind (aber natürlich splitten wir das alles in mehrere Bände udn einer hat dann natürlich wieder DSA 5 Regeln drin). Den Hype wie in den 00er Jahren wird das System wohl nicht mehr haben dazu ist es zu sperrig, zu aufgebläht und unübersichtlich.

Matt Mercers Fantasy Regelsystem wird entweder einschlagen ... oder eher so halbgar angenommen wie sein Candela Obscura System von den die meisten Reviews jetzt nicht soooo mega begeistert klangen. (einfach zu viel hype)


und das "junge nur noch digital spielen" halte ich weit für ein Gerücht wenn ich mir da die Runde von Studenten ansehe die mein Cousin leitet
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Philipp.Baas am 3.01.2024 | 09:33
Ich kann nur von der Seite des Redakteurs von Die Schwarze Katze sprechen.

- Auf Messen kaufen vor allem junge Leute zwischen 20 und 35 DSK-Kram und nicht wenig. Ein guter Teil davon hat keine RPG-Erfahrung.
- Auf den Fanplattformen tummeln sich einige Neulinge, die außer Die Schwarze Katze noch kein RPG gespielt haben.
- Ich habe sogar Autoren, die allein über Die Schwarze Katze mit RPG zu tun haben.
- Und von der Verkäuferseite von Die Schwarze Katze: Ausverkauft, ausverkauft, ausverkauft....

Ich sehe für meinen kleinen Ausschnitt äußerst positiv in die Zukunft.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Ludovico am 3.01.2024 | 09:39
Einen Ausblick hab ich noch:
Disney kauft WotC  ;D
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Zanji123 am 3.01.2024 | 09:44
Ich kann nur von der Seite des Redakteurs von Die Schwarze Katze sprechen.

- Auf Messen kaufen vor allem junge Leute zwischen 20 und 35 DSK-Kram und nicht wenig. Ein guter Teil davon hat keine RPG-Erfahrung.
- Auf den Fanplattformen tummeln sich einige Neulinge, die außer Die Schwarze Katze noch kein RPG gespielt haben.
- Ich habe sogar Autoren, die allein über Die Schwarze Katze mit RPG zu tun haben.
- Und von der Verkäuferseite von Die Schwarze Katze: Ausverkauft, ausverkauft, ausverkauft....

Ich sehe für meinen kleinen Ausschnitt äußerst positiv in die Zukunft.

DSK is ja auch sau cool  ;D ;D
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Carus am 3.01.2024 | 09:45
Nein, ich spiele mit den Jungen. Die anderen Alten tummeln sich eher auf Onlineplattformen, während ich mit den Jungen oldschoolmäßig am Tisch sitze und die Würfel rolle. Die Jungen haben ihre Geräte höchstens zum Charabogen anschauen.

Ist auch meine Erfahrung. Gehöre wohl zur jüngeren Generation und mit Ausnahme von pandemie- oder ferienbedingten Ausnahmen hatte ich in verschiedenen Runden nie online gespielt. Wieso auch? Schliesslich gehts beim Spielen ja auch um ein geselliges Beisammensein mit Freunden. Und je jünger man ist, desto einfacher ist so ein Beisammensein. Die Freunde kennt man von der Schule oder später vom Studium, oft wohnt man also auch in der selben Gegend. Ausserdem findet man als Jugendlicher oder junger Erwachsener in der Regel haufenweise Leute, die gerne mal mitspielen würden. Bei mir waren es eigentlich immer zu viele Interessierte und ich habe überhaupt kein "nerdiges" Umfeld.

Online-Spielen scheint mir viel naheliegender, wenn der Freundeskreis dann irgendwann nach dem Studium über grosse Distanzen verteilt ist und vielleicht auch noch familiäre Verpflichtungen dazukommen. Oder wenn man eine neue Gruppe sucht aber Schwierigkeiten hat, Bekannte in "gesetzterem" Alter zu einem neuen, seltsam anmutenden Hobby überreden zu wollen.

Denke Entwicklungen wie die neue DnD-Online-Plattform kommen weniger daher, dass die junge Generation ein riesiges Bedürfnis nach sowas hat, sondern dass damit deutlich mehr Geld zu machen ist, als mit Büchern oder PDFs..
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Boba Fett am 3.01.2024 | 09:46
Meine Prognose:

D&D one kommt raus und weil sich die ganzen D&D5 Streamer und 3rd Party Content Creators nicht auf einen gemeinsamen Standard einigen können, und jeder sein eigenes System & Zeug herausbringt, wird D&D6/one letztendlich natürlich weiterhin der dickste Fisch im Teich. Nach und nach springen doch viele auf den D&D one Sandkasten auf, weil es bequemer ist, damit zu spielen, als sich Minis anzuschaffen und die zu bemalen.
Natürlich jammern alle über Preise und Mikrotransaktionen, aber my ass - vorher hat jeder tausende Würfel und hässliche, unpassende Miniaturen gekauft. Auch das sind Mikrotransaktionen gewesen...

Ein paar Erweckte der neuen Kirche nahmen wahr, dass Thesen an die Türen der Küstenmagier genagelt wurden und kaufen sich Alternativen - von denen manche gar keine sind, weil es letztendlich auch nur D&D mit anderen Anstrich ist. Noch Exaltiertere kaufen den Euro-Kram, also Krams von der League und so. Ist aber nicht relevant zu den Zahlen mit denen Wizards um sich schmeisst.

Alternative Dystopie: Hasbro geht unter und wird zerstückelt und Wizards wird an einen anderen Spieleproduzenten verscherbelt, der Magic nutzt und D&D einstampft. Die D&D Lizenz geht an ein deutsches Unternehmen mit alten Männern. Statt dessen dass alles Savage wird, wird dann alles D&D.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: aikar am 3.01.2024 | 10:01
Einen Ausblick hab ich noch:
Disney kauft WotC  ;D
Disney hat selber genug Probleme. Die haben massive Schulden, Disney+ läuft nicht so gut wie gedacht und die Investoren klopfen an.
Da halte ich es noch wahrscheinlicher, dass Hasbro zerschlagen wird und WotC als der profitabelste Sub-Konzern unabhängig wird (was evtl. nicht das schlechteste wäre).

Natürlich jammern alle über Preise und Mikrotransaktionen, aber my ass - vorher hat jeder tausende Würfel und hässliche, unpassende Miniaturen gekauft. Auch das sind Mikrotransaktionen gewesen...
Da hast du irgendwie recht.
Ich denke auch eher, das primäre Problem für Sandcastle wird sein, dass es die Balance zwischen VTT und RP-Computerspiel schaffen will und dabei riskiert, dass es den Pen & Paper-Spieler:innen zu restriktiv und überladen und den Computerspieler:innen zu brettspielig wird.

:) die "böse böse Jugend" ist weiterhin aktiv wie sonstwas wenn die erstmal n Nerd hobby haben.

...
und das "junge nur noch digital spielen" halte ich weit für ein Gerücht wenn ich mir da die Runde von Studenten ansehe die mein Cousin leitet
Amen. Diese Jung/Alt-Trennung ist zu pauschalisierend. Es gibt Digital- und Tischspieler:innen wie es Taktik- und Erzählspieler:innen gibt, aber das hat nicht wirklich was mit dem Alter zu tun, sondern einfach mit den persönlichen Vorlieben und Möglichkeiten (finde ich vor Ort überhaupt Mitspieler:innen?). Evtl. sind die Jungen noch eher bereit, Online-Spiel mal zu probieren, weil sie mit der Digitalisierung ohnehin schon aufgewachsen sind, dann gibt es da einen etwas höheren Anteil als bei den Alten, aber die Pandemie hat auch genug der Alten ins Netz getrieben. Und einige sind dort auch geblieben (zumindest als weitere Option). Und umgekehrt gibt es auch Junge, die explizit mal was ohne Computer suchen.

Statt dessen dass alles Savage wird, wird dann alles D&D.
Naja, ist das durch 5e nicht eh der Fall (zumindest international)? Der Savage Worlds-Zug ist doch ziemlich abgefahren und wurde in der Nische eingeparkt. Der Hype ist genauso vorbei wie der von Fate.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Last Ronin am 3.01.2024 | 10:51
Natürlich jammern alle über Preise und Mikrotransaktionen, aber my ass - vorher hat jeder tausende Würfel und hässliche, unpassende Miniaturen gekauft. Auch das sind Mikrotransaktionen gewesen...

Mit den kleinen aber feinen unterschieden, dass man

a) auch noch selbst kreativ werden musste bzw. konnte und

b) man sich aussuchen konnte, bei wem man seinen Kram kauft.

Ich orakle mal, dass One$n$ den schon länger bestehenden Trend aus dem kreativen ein Konsumhobby zu machen noch weiter antreibt.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 3.01.2024 | 11:13
Niemand, nicht mal die WotC-Polizei, hindert Spieler*innen am kreativ sein in Form des Erschaffens eigener Settings, Klassen, etc.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: aikar am 3.01.2024 | 11:26
Niemand, nicht mal die WotC-Polizei, hindert Spieler*innen am kreativ sein in Form des Erschaffens eigener Settings, Klassen, etc.
Aber wenn diese Settings/Abenteuer/Klassen/Monster etc. nicht problemlos in Sandcastle nutzbar/baubar sind und die Spieler:innen dieses aber benutzen wollen/gar nichts anderes kennen, ist das schon eine Hürde.
Selbst bei Computerspielen mit Mod-Support sind nur die wenigsten Leute selbst Modder. Die meisten werden einfach nehmen, was sie kriegen. Da (und auch bei der Anbieter-Bindung) hat Last Ronin schon recht.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: felixs am 3.01.2024 | 11:28
Niemand, nicht mal die WotC-Polizei, hindert Spieler*innen am kreativ sein in Form des Erschaffens eigener Settings, Klassen, etc.

Sobald das ganze über (Online-)Systeme läuft, die man nicht verändern kann, ist man da durchaus behindert. Zumindest vermute ich, dass das gemeint ist.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Murphy am 3.01.2024 | 11:31
Mit "am Bildschirm sitzen" mein(t)e ich auch überhaupt nicht online spielen. Ich hab ein Bild gesehen, auf dem alle Spielenden miteinander am Tisch sitzen, aber jede/r vor nem Notebook, weil da drauf das VTT von D&D läuft.  :'(
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 3.01.2024 | 11:39
Sobald das ganze über (Online-)Systeme läuft, die man nicht verändern kann, ist man da durchaus behindert. Zumindest vermute ich, dass das gemeint ist.

Ok, das hatte ich nicht bedacht.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Kaskantor am 3.01.2024 | 11:40
Haben wir selbst schon so gemacht.

Beamer an der Decke und mit Laptop von Foundry die Map auf den Tisch projiziert.
Die Spieler hatten ihre Minnis, Charbögen und echte Würfel am Start.

Ich war auch schon dabei, wo alles über Foundry lief und eine Spielerin glaube nur via Discord dabei war und selbst daheim mit ihren Würfeln gewürfelt hat.

Es gibt eigentlich nichts, was in dem Bereich nicht möglich wäre.

An unserer Tischrunde hatte damals sogar ein Kumpi mitgespielt, der in Afghanistan war. Wir haben einfach meinen Lappi auf seinen Platz gestellt und er war über FaceTime mit dabei:)

Wie gesagt alles machbar.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Last Ronin am 3.01.2024 | 11:50
Ok, das hatte ich nicht bedacht.

Ja, das meinte ich. Tut mir leid, wenn das nicht rüberkam.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 3.01.2024 | 11:53
Hat sich ja klären lassen :)

Ich war auch schon dabei, wo alles über Foundry lief und eine Spielerin glaube nur via Discord dabei war und selbst daheim mit ihren Würfeln gewürfelt hat.

In Onlinerunde würfele ich auch immer mit physischen Würfeln. Würfelapps und sowas sagen mir nicht zu.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Asleifswasserträger am 3.01.2024 | 12:09
Mit "am Bildschirm sitzen" mein(t)e ich auch überhaupt nicht online spielen. Ich hab ein Bild gesehen, auf dem alle Spielenden miteinander am Tisch sitzen, aber jede/r vor nem Notebook, weil da drauf das VTT von D&D läuft.  :'(

Warum sollte das schlimm sein?
Ich denke, wir sollten alle froh sein, dass unser gemeinsames Hobby in sovielen möglichkeiten gespielt werden kann.

Erst durch Corona haben wir die Möglichkeit entdeckt Online zu spielen, erst über Roll20 und dann über foundry.
Erst dadurch konnte wieder ein Kollege regelmäßig mit spielen, der 200 Kilometer weit weg wohnt, wir spielen nur noch Online, da es sonst nicht möglich ist.

Ich sehe sehr positiv in das Jahr 2024:

Meine Gruppe wird bald den Fluch des Strahd beenden und danach entweder die PF2 Kampagne Königsmacher mit D&D Regeln beginnen oder wir starten direkt mit der Dragonlance Kampagne durch.
Ich werde mir die neue D&D Version gönnen wenn Sie erscheint.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Vampirwurst am 3.01.2024 | 13:57
Weil man sich nicht mehr ins Gesicht guckt sondern nur auf die Matschscheibe.
Da kann man auch gleich online spielen, so isoliert wie man dasitzt.

Finde das ehrlich gesagt auch bedenklich. Man sitzt wegen Arbeit, Uni, Schule oder anderen Hobbies so schon so viel vor Bildschirmen. Dann muss man das doch nicht noch beim Pen&Paper Rollenspiel tun.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: aikar am 3.01.2024 | 14:06
Weil man sich nicht mehr ins Gesicht guckt sondern nur auf die Matschscheibe.
Da kann man auch gleich online spielen, so isoliert wie man dasitzt.

Finde das ehrlich gesagt auch bedenklich. Man sitzt wegen Arbeit, Uni, Schule oder anderen Hobbies so schon so viel vor Bildschirmen. Dann muss man das doch nicht noch beim Pen&Paper Rollenspiel tun.
Naja, diese weitere Art zu spielen (und genau das ist es, nichts weiter) wäre ein Zwischending zwischen Pen & Paper und LAN-Party und über letztere regt sich ja auch niemand mehr auf.

Insofern: Wäre nichts für mich, aber wenn es wem Spaß macht so zu spielen, bitte schön. "Das ist anders als wir es machen, also ist es bedenklich" ist halt irgendwie wie "In Rollenspielen gibt es Dämonen, das ist bedenklich".
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Sgirra am 3.01.2024 | 14:40
Battlemaps sind generell bedenklich! Da schiebt man die ganze Zeit Figürchen herum, während die eigene Fantasie verkümmert – schrecklich!

:Ironie:
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Vampirwurst am 3.01.2024 | 15:00
Bei Lanparties spielt man aber halt Spiele die zwar toll sind aber jetzt nicht so auf Mimik oder Blickkontakt oder Gestiken angewiesen sind.

Eine an die Wand geworfen Karte, Bild vom.Npc, Gemälde oder so ist natürlich was anderes und ne schöne Bereicherung.

Aber ich hoffe, dass ich dieses Jahr auf einer con nicht mein Smartphone (wo ich so schon zu viel dranhänge) sondern Stift und Papier zücken darf.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: felixs am 3.01.2024 | 15:03
Warum sollte das schlimm sein?
Ich denke, wir sollten alle froh sein, dass unser gemeinsames Hobby in sovielen möglichkeiten gespielt werden kann.

Das ist unbestritten. Die Frage war, was sich ändert, wenn das so sehr der Normalfall wird, dass Runden in Präsenz an Tischen mit Würfeln und Büchern unüblich werden, vielleicht gar nicht mehr möglich sind. (Und weil gleich jemand schreiben wird, dass man ja selbstverständlich einfach so weiter machen kann wie bisher: Ja klar, das habe ich auch verstanden. Es geht ja aber erstens darum, wie sich "die Szene" verändert und zweitens darum, ob und wie künftige Neuerscheinungen noch im traditionellen Format am Tisch gespielt werden können).

Mir macht die Elektronisierung meiner Hobbies keinen Spaß. Im Bereich frei beweglicher Zinnfigurenspiele ("Tabletop") gibt es auch diverse Versuche, die klassischen Druckausgaben durch elektronische Formate zu ersetzen. Das läuft dann darauf hinaus, dass das auch keine PDF-Dateien sind, sondern proprietäre Formate, für die man einen eigenen Reader benötigt. Fühlt sich für mich nach Enteignung an - ich will die Texte für die "Ewigkeit" haben und nicht auf eine Internetverbindung, funktionierende Server, fortbestehende Anbieterfirmen etc. angewiesen sein.
Es gibt jetzt schon Hybridspiele, die nicht mehr spielbar sind, weil der elektronische Teil eingestellt worden ist. Auf sowas habe ich keine Lust.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 3.01.2024 | 15:04
Naja, diese weitere Art zu spielen (und genau das ist es, nichts weiter) wäre ein Zwischending zwischen Pen & Paper und LAN-Party und über letztere regt sich ja auch niemand mehr auf.

Insofern: Wäre nichts für mich, aber wenn es wem Spaß macht so zu spielen, bitte schön. "Das ist anders als wir es machen, also ist es bedenklich" ist halt irgendwie wie "In Rollenspielen gibt es Dämonen, das ist bedenklich".

Alles andere schwankt auch so zwischer "Boomer meckern über die Jugend" und Besserspielerattitüde.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Skaeg am 3.01.2024 | 15:07
LAN-Party und über letztere regt sich ja auch niemand mehr auf.
Ein größerer Teil meiner Mitspieler regt sich über LAN-Parties nicht auf, weil sie nicht wissen, was das sein soll...
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Carus am 3.01.2024 | 15:11
Meine Spieler haben manchmal auch ein Tablett oder gar den Laptop dabei. Die generieren und steigern ihre Charaktere alle mit einem Tool und während die einen die Charakterbögen ausdrucken, nehmen die anderen lieber gleich das Tablet mit. Ich als Spielleiter benütze ohnehin immer den Laptop, weil ich die Notizen nicht jedesmal ausdrucken möchte und ich so spontan alles Mögliche nachschlagen kann. Auf den Bildschirm schaut man dann aber auch nur, wenn gewürfelt wird und das ist bei uns nicht ständig der Fall. Da stört mich ein Tablett nicht mehr als ein ausgedruckter Charakterbogen. Eine Battlemap habe ich in den 4 Jahren Kampagne genau zweimal erstellt und einmal wurde sie dann nicht benötigt. Ob man ständig auf Battlemaps/Bildschirme starrt, ist wahrscheinlich eher eine Frage des Spielstils. Aber es ist sicher so, dass gut monetarisierbare VTT auf einen gewissen Spielstil hinauslaufen werden.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: JS am 3.01.2024 | 15:17
Weil man sich nicht mehr ins Gesicht guckt sondern nur auf die Matschscheibe.

Wenn Notebooks auf dem Tisch stehen? Wie hoch ist denn deine Tischplatte oder wie klein sind deine Spieler/innen? Also, bei uns konnte immer jede/r problemlos mit Kopf und Oberkörper über die Bildschirme hinweggucken und reichlich mimiken.  :think:
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Murphy am 3.01.2024 | 15:25
Was felixs sagt. Genau das. Es ist schön, wenn viele Leute Rollenspiele spielen. Je mehr, desto besser. Wahrscheinlich. Und wer eine fixe Runde hat, die seit 10 Jahren besteht, ist wahrscheinlich fein raus. Der kann sagen: es muss ja niemand umsteigen. Stimmt. Wenn man aber auf Bücher, Stifte und Würfel steht und plötzlich die Hälfte der Runde Bock hat, D&D am Tisch mit VTT zu spielen, die andere Hälfte aber nicht, dann wirds schon blöd.
Ist wie beim Schach: je mehr unterschiedliche Formate es gibt, desto schwieriger, jemanden im Umfeld zu haben, der genau das Gleiche spielen will und kann.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Darius der Duellant am 3.01.2024 | 15:30
Heisst das, ihr spielt gemischt? Die einen mit Notebook und DnDbeyond, du mit Stift, Papier und feststofflichen Würfeln? Das ist cool, wenn das geht.

Klar geht das.
Ich habe seit ca 2010 mit ganz wenigen Ausnahmen nur noch digital gespielt und damals war man da am Tisch noch eher eine Randerscheinung mit Netbook und später Tablet.
Alleine keine Kilos an Büchern mit schleppen zu müssen und eine vernünftige Software zur Charakterverwaltung zu haben war großartig.
Gewürfelt habe ich allerdings fast nie Digital, dazu mag ich das Gefühl der Würfel in der Hand zu sehr und für die Mitspieler ist es zum zuschauen auch besser.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Darius der Duellant am 3.01.2024 | 15:37
Weil man sich nicht mehr ins Gesicht guckt sondern nur auf die Matschscheibe.
Da kann man auch gleich online spielen, so isoliert wie man dasitzt.
So ein Unsinn.
Der Ablenkungsfaktor ist auch nicht höher als bei Spielern die während der Runde in den Regelbüchern wälzen und hinsichtlich einer Isolation liegen zwischen "Leute haben digitale Geräte am Tisch" und "jeder sitzt zu Hause am PC" Welten.
Mit letzterem kann man mich trotz extremer Offenheit für die Einbindung von Digitalmedien in der Tischgruppe nämlich jagen.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: JS am 3.01.2024 | 15:40
Wenn man aber auf Bücher, Stifte und Würfel steht und plötzlich die Hälfte der Runde Bock hat, D&D am Tisch mit VTT zu spielen, die andere Hälfte aber nicht, dann wirds schon blöd.

Neue Gruppen besprechen doch bei der Findung schon, wie sie zusammen spielen möchten. Und bestehende Gruppen, in denen Änderungen vorgeschlagen werden, besprechen dann diese Änderungen und stimmen i.d.R. darüber ab. Das war früher doch nicht anders, es sind nur ein, zwei Komponenten dazugekommen. Ich weiß nicht, was daran problematisch sein soll.  :think:
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Murphy am 3.01.2024 | 15:54
Lieber JS. Ich will dir wirklich nicht zu nahe treten, aber sehr oft stehen die Antworten auf deine Ungereimtheiten und Fragen schon in den Beträgen weiter oben. No offense. Ist völlig neutral und seriös gemeint.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Asleifswasserträger am 3.01.2024 | 15:54
Was felixs sagt. Genau das. Es ist schön, wenn viele Leute Rollenspiele spielen. Je mehr, desto besser. Wahrscheinlich. Und wer eine fixe Runde hat, die seit 10 Jahren besteht, ist wahrscheinlich fein raus. Der kann sagen: es muss ja niemand umsteigen. Stimmt. Wenn man aber auf Bücher, Stifte und Würfel steht und plötzlich die Hälfte der Runde Bock hat, D&D am Tisch mit VTT zu spielen, die andere Hälfte aber nicht, dann wirds schon blöd.
Ist wie beim Schach: je mehr unterschiedliche Formate es gibt, desto schwieriger, jemanden im Umfeld zu haben, der genau das Gleiche spielen will und kann.

Und was möchtest du jetzt daran ändern?
Diese Art Rollenspiel zu betreiben, wird ja nicht einfach über Nacht verschwinden und ich sehe auch das Problem nicht.
Jeder kann doch so spielen, wie er es am liebsten hat.

Sorry, aber bei einigen hört man schon das Gatekeeping raus bzw. "Nur mit Zettel,Stift und Würfel macht man Rollenspiel!!!"
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: felixs am 3.01.2024 | 16:00
Jeder kann doch so spielen, wie er es am liebsten hat.

Ja dann, worüber reden wir dann eigentlich?

(Das ist natürlich ironisch zu lesen. Abgesehen davon, dass mir das hier auch ziemlich spekulativ vorkommt, sollte doch klar sein, dass menschliche Interaktion eher nicht im luftleeren Raum stattfindet und dass Dynamiken "in der Szene" Ursachen und Auswirkung haben).

Sorry, aber bei einigen hört man schon das Gatekeeping raus bzw. "Nur mit Zettel,Stift und Würfel macht man Rollenspiel!!!"

Ich habe keine Ahnung, wo Du das jetzt herausgelesen haben willst.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: JS am 3.01.2024 | 16:04
Lieber JS. Ich will dir wirklich nicht zu nahe treten, aber sehr oft stehen die Antworten auf deine Ungereimtheiten und Fragen schon in den Beträgen weiter oben. No offense. Ist völlig neutral und seriös gemeint.

Klar, sehr seriös und ohne offense. Logisch.

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber konkrete Nachweise bitte.

PS: Lieber Murphy.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Vampirwurst am 3.01.2024 | 16:19
@JS
Also ich könnte mit meinem Laptop und an unserem Tisch da echt niemanden sehen. xD

 In unserer Gruppe dachte man sich mal kurz "Ach, cool virtuelle battlemap für die unausgedruckten heroforge minis." haben wir aber halt nach dem wir das durchdiskutiert hatten über board geworfen, Bildschirmzeit, Atmosphäre, Eventuelle Ablenkung und Anzahl der Kämpfe waren da Faktoren. Kommunikation ist da ganz wichtig.

Die Bedenken die ich eben auch einfach habe ist die Augengesundheit. Hatte 2022 bitterböse Office eyes gehabt wegen der Computerarbeit die ich allein durch Uni und Arbeit hatte. Dann noch das rumscrollen in der Freizeit...hab halt dann meine Pausen umgelegt, machte entspannungübungen und habe in der Freizeit die Bildschirmzeit reduziert und versuche eben für mich möglichst viele Hobbies möglichst bildschirmfrei zu halten, wo es geht und es geht meinen Augen halt seitdem besser.

Zum Meinungsaustausch gehört halt auch, dasss Leute halt vielleicht nicht alles digital, sondern weiterhin physisches auf dem Tisch wollen, ohne dass gleich Gatekeeping gerufen wird.

Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: JS am 3.01.2024 | 16:25
Ja, aber ... wer ruft denn da Gatekeeping? :)

Es ist doch vielmehr so, daß sich gerade die Roller, die gern Technik und VTT am Tisch verwenden wollen oder gar das Onlinespiel mögen, seit Jahren ständig vor den Reintischlern rechtfertigen müssen. Und wie Darius schon anmerkte, sind das unnötige Schaukämpfe, weil alle Welten miteinander zu verbinden sind und, wie ich sagte, die meisten Gruppen doch keine Probleme damit haben (sollten), bei der Findung oder bei Änderungen die Richtung und die Kompromisse und "NoGos" zu finden. Nur, weil ich Tischrollenspiel mag, gucke ich doch nicht zornig auf den Mitspieler, der mit seiner Würfel-App arbeitet. Oder den Spielleiter, der für Kämpfe den VTT auf seinem Notebook hervorholt. Selbst meine alte, änderungsscheue Reintischlergruppe, die ich nach 20 Jahren vor einiger Zeit verließ, spielt am Tisch, aber nutzt eifrig und begeistert D&D Beyond. Und meine Notebooktruppe machte eigentlich gefühlt keinen Unterschied, ob da nun der Char auf einem Notebook stand oder ständig in Büchern geblättert wurde. Die Leute starrten ja nicht permanent auf den Bildschirm, sondern nur, wenn es nötig war. Ich empfand spielerisch und gruppendynamisch keinen Unterschied zwischen Notebooks am Tisch und nur Papier auf dem Tisch.

Solange nicht alle klar gegen Technik votieren, kann es damit doch gar kein Problem geben. Ich kann sogar eine Tischrunde haben und zwei Tage später eine reine Onlinerunde mit allen Leuten. Es sind eben neue Elemente hinzugekommen, die mMn und mEn in keiner Weise zu solchen Verwerfungen führen, wie hier einige Untergangspropheten immer wieder verkünden. Ich war z.B. sehr überrascht, als ich mal mit dem iPad ankam, einen Monitor anschloß und die Tischgruppe dann gemeinsam den Kampf begleiten konnte, denn wir spielen z.B. niemals mit Plastikfiguren. Ich dachte mir damals, daß das nur mal eine Ausnahme sei, aber danach forderten die Spieler genau das immer wieder ein, weil sie es gut fanden, wenn man für Kämpfe eben einen VTT auf einem Monitor am Tisch sehen konnte. Das war eine ungewöhnliche Änderung, mit der ich nicht gerechnet hätte, und zwar von eingefleischten Reintischlern.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Weltengeist am 3.01.2024 | 16:26
So an alle: Wie wär's mit weniger "Deine Meinung ist doof" und mehr "Wie entwickelt sich meiner Meinung nach die Rollenspiel-Szene in 2024"?

:btt:
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: JS am 3.01.2024 | 16:28
Hmja, hast recht, denn diese Diskussionen führten wir "Techniker" mit den Reintischlern schon unzählige Male in den letzten Jahren.
Also BOT und Rest bei Bedarf per PN bitte.
 :btt:
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: unicum am 3.01.2024 | 17:40
Ich denke der markt wird weiter zersprlittern, weitere Spiele oder Versionen von Spielen, werden auf den Markt kommen und es wird noch Kleinteiliger.

Davon abgesehen wird KI etwas rumrühren in der Szene, aber auch hier wird es keinen Tsunami geben das wird Jahre dauern bis der Impakt da ist.

Allgemein wird technik immer wichtiger werden,... wie eben überall sonst auch.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Boba Fett am 3.01.2024 | 18:05
Ich hab oben ja schon meine Vision dargelegt.
Was mir im Moment noch fehlt, ist eine „bezahlbare“ AI, die Text-to-Speech wandelt, so dass man Beschreibungen und Vorlesetexte „abspielen“ kann.
(oder das Verlage mit dem Kauf eines Buches gleich den Link für sowas bereitstellen).
Ich hab nämlich keine Lust, das selber zu machen, bin auch kein guter Vorleser…

Ich hab das mal mit einer guten aber teuren AI getestet und das kam sehr gut an. Es wurde auch nicht zwischengelabert oder so, weil es ja klar ersehbar war, dass da jetzt was beschrieben wurde. Nur hatte ich mit einem kurztext gleich das triak kontingent verballert und die Abo-Kosten sind mir zu teuer…

Das gleiche geht mir so bei Übersetzern. Deepl reicht mir meist, zm mal querzuchecken, ob ich was richtig interpretiert hab. Aber 1.500 Zeichen sind echt kurz und ich will mein Lesen doch nicht auf Wochen verteilen….
Da geht mehr - vor allem preiswerter.

In dieser Richtung wäre eine Entwicklung positiv…
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Ludovico am 3.01.2024 | 19:24
Was ich mir auch vorstellen kann, dass 2024 die Entwicklung von KI-SLs beginnt oder promoted wird.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: YY am 3.01.2024 | 21:41
Ich wette meine nicht vorhandenen D&D-Bücher darauf, dass ein stattlicher Teil der Horde von WotCs Digital-Entwicklern längst genau daran sitzt.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Zanji123 am 4.01.2024 | 07:51
Was ich mir auch vorstellen kann, dass 2024 die Entwicklung von KI-SLs beginnt oder promoted wird.
[/quote

wird garantiert im VTT von D&D kommen. Würde mich nicht verwundern wenn's dann die Möglichkeit gibt, dass Kämpfe fast automatisch ablaufen und die Monster von der KI gesteuert werden.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Boba Fett am 4.01.2024 | 08:32
Was ich mir auch vorstellen kann, dass 2024 die Entwicklung von KI-SLs beginnt oder promoted wird.
Wobei ich das am allermeisten aktuell noch sehr skeptisch betrachte.
Wir gucken in unserem Betrieb auch massiv gen AI und was die können und vor allem, wie wir unsere Arbeit damit erleichtern.
Und da geht eine Menge. Inwiefern der SpL aber (teilweise) ersetzt werden soll/kann, da bin ich im Moment eher ratlos.
Klar, das "Herunterleiten" von linearen Strukturen, das Beschreiben und die Konfliktresolution abwickeln ist kein Thema.
Siehe auch Einsatz der Herika AI bei Skyrim. Wirkliche spontane Kreativität bei unerwarteten (Re-) Aktionen der gespielten Figuren - das warten wir mal ab...

Viel Interessanter empfinde ich die Chance auf AI Assistant Spielleiten. Also, dass die Kreativität von der Spielleitung als Mensch ausgeht, alles was Mühe macht, aber dann von einer AI übernommen wird.
Und da wird dann der virtual Tabletopp auch wieder nett.
Das geht von "schaff mir mal 5 Gegner im Level 13, einer davon ein Magier" über "führe diese in den Kampf gegen die SC auf der Battlemap" zu "les den Spielenden den Stimmungs-Fluffkram mal vor".
Die "Erzeug mir mal ein Abenteuer für ..." gibt es ja als Inspirationsquelle schon - und auch das steckt noch in den Kinderschuhen, ist im interaktiven "schon ganz nett, mir fehlt da aber noch" Dialog eine echte Hilfe.
Der letzte Schliff kommt dann von der Spielleitung.

So was sehe ich viel mehr, als dass ich eine AI hinter den virtuellen SpL Schirm setze und mich dann bespielen lasse - irgendwann spielen dann SL-AI gegen Charactere-AIs...
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Weltengeist am 4.01.2024 | 08:57
Das AI-Thema sollte man vielleicht mal auslagern... :think:

Ich finde diesbezüglich noch einen anderen Aspekt interessant: Meiner Wahrnehmung nach vermitteln viele Spielleiter ihren Spielern gerne mal Erfolgserlebnisse, die diese bei strenger Auslegung nicht hätten haben dürfen. Das kann im extremsten Fall durch regelrechtes Cheaten zugunsten der Spieler passieren (Würfeldrehen, heimliches Wegstreichen von HPs o.ä.), ist aber nach meiner Erfahrung eher durch "Wohlwollendes Spielen" (Nicht-Einsetzen der vollen Fähigkeiten der NSCs, wenig cleveres taktisches Vorgehen der NSC, "Vergessen" der Verstärkung, die nach 3 Kampfrunden hätte auftauchen sollen usw.) verbreitet. Die Spieler fühlen sich dann toll und sagen natürlich im Brustton der Überzeugung: "Bei uns wird nicht gecheated - Wir haben ja in der Vorbesprechung auch abgesprochen, dass bei uns offen gewürfelt wird!" Und der Spielleiter lächelt still in sich rein, wenn ihm denn überhaupt bewusst ist, dass er es den Spielern leichter gemacht hat, und das nicht einfach unbewusst passiert ist.

Wenn man dagegen die Kämpfe von KIs abwickeln lässt, müsste man tatsächlich die Hosen runterlassen, wie ernsthaft der maschinelle Spielleiter denn nun spielen soll. Und dann heißt "Stufe 10/10" eben auch Stufe 10 und nicht "Ich fühle mich, als hätte ich Stufe 10 geschlagen, dabei hat der eigentlich nur Stufe 4 gespielt, weil er mich mochte".

Wie gesagt - vielleicht kann das KI-Spielleiter-Thema mal jemand mit Mod-Rechten in einen eigenen Thread verschieben?
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: aikar am 4.01.2024 | 09:01
Wie gesagt - vielleicht kann das KI-Spielleiter-Thema mal jemand mit Mod-Rechten in einen eigenen Thread verschieben?
Bin mir nicht ganz sicher, ob es nicht doch hierher gehört, wenn Leute glauben, dass das Thema 2024 schon spürbare Auswirkungen haben wird.
Aber evtl. sollte man sich dann bei der Diskussion auf diesen Punkt konzentrieren und nicht auf die detaillierten Stärken und Schwächen.
Titel: Re: Ausblick 2024 - Wie entwickelt sich die Rollenspiel-Szene?
Beitrag von: Arkam am 4.01.2024 | 11:26
Hallo zusammen,

ich vermute der Anspruch an Rollenspielprodukte wird ansteigen. Das bezieht sich nicht nur auf die grafische Qualität sondern auch auf gewünschte Formate uns Nutzbarkeit.
Dank Text zu Bild KIs kann ja selbst ich als Nichtzeichner und teilweise sehr speziellen Bildwünschen, meine Texte, ohne Kosten und großen Aufwand, mit ein paar Bildern versehen.
Ich denke neben den klassischem Buch und dem PDF werden Fassungen für die verschiedenen VTTs wichtiger werden und auich zunehmen zum Kaufg- oder eben Nichtkauf Grund werden.

Mittelfristig kann ich mir aber auch vorstellen das KI Übersetzungen eine stärkere Rolle spielen. Etwa indem man das System in einem Bündel sowohl als Originalfassung als auch als deutschen KI übersetzten Text bekommt.

Ich habe das Gefühl das sich der Wunsch nach einem ordentlich aufgeschlossenem Text langsam verstärkt. Man also gerade bei fertigen Abenteuern als Spielleiter Unterstzützunmg bekommt. Ich persönlich finde eine kurze Zusammenfassung des Abenteuers am Anfang immer gut, Werte und Karten von Gegnern an der Stelle an der der Kampf vorkommen soll und möglichst keine Verweise auf anderes Material als dem Grundregelwerk finde ich auch sinnvoll. Die hohe Kunst sind dann schon taktische Vorschläge für NPCs und Monster, ausgearbeitete Sicherheitssysteme und Alarmabläufe.

Im letzten Jahr waren ja immer Mal wieder Einstiegsboxen ein Thema. Mit "Freude schöner Götterfunken" kam ja eine sehr schöne A3 System + Abenteuer Box heraus.
Ich könnte mir vorstellen das solche Bündel aus System + kleiner Kampagne nicht nur für Einsteiger sondern auch für Schnupperrunden oder Gruppen die Mal das System ausprobieren wollen eine schöne Sache wären. Ein Beispiel wäre da die, leider nicht mehr erhältliche Ultraviolett-Box für Paranoia. Dabei handelt es sich um eine Box in der man bis auf Stifte, Papier und Mitspieler alles nötige zum Spielen findet.

Gruß Jochen