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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: chad vader am 16.02.2024 | 08:05

Titel: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: chad vader am 16.02.2024 | 08:05
Moin!

Ich habe erkannt, dass für mich ein erfülltes Leben möglich wäre, auch wenn ich nie wieder einen neuen Ort im Urlaub erkunden oder ein altes Urlaubsziel wiedersehen würde. Ohne P&P-Rollenspiel kann ich mir dagegen ein erfülltes Leben weniger gut vorstellen.

Wie ist das bei euch? Ich bin gespannt  :D

Vielen Dank und herzliche Grüße
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Arkam am 16.02.2024 | 08:16
Hallo zusammen,

ich verreise sowieso eher selten und dann auch meistens nur über ein paar Tage in meinem Urlaub.
Ich habe aber 4-5 Rollenspieltermine pro Monat die meistens kleine Höhepunkte in der entsprechenden Woche darstellen. Hinzu kommt dann noch das Anfertigen von neuem Material und der Austausch mit anderen.
Da würde mir einfach ein größerer Teil Freizeit wegfallen als beim Verzicht auf Urlaubsreisen.

Gruß Jochen
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: JS am 16.02.2024 | 08:21
Eindeutig und zu 100 % P&P Rollenspiel. Urlaube außerhalb meiner Stadt und Über-Nacht-Verreisen generell sind für mich eher als Strafen anzusehen. Außerdem finde ich es skurril, daß Leute tausende Euros für eine Woche Bergherunterfahren und Saufen oder Sonnenstrand und Saufen ausgeben.
 ;D
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Mithras am 16.02.2024 | 08:23
Da ich von 1999 bis 2016 nur 2 mal im Ausland im Urlaub war und 3 mal innerhalb Deutschland würde ich in Zukunft eher auf Rollenspiel verzichten. Das spart auch Geld. Seit die Kinder da sind konnte wir immerhin 2 x 1 Woche Bodensee und 1 Woche Österreich finanzieren ab 2021. Und ich cheate hier natürlich weil ich einfach vom Hobby her auf Tabeltop/Wargaming umschwenken würde. :P (Aber die Option stattdessen ein anderes Hobby zu praktizieren war ja nicht ausgeklammert, also...) Ausserdem bekommen wir duch die Kids nur 1 Termin im Monat hin und hatten dazwischen jeweils 1 Jahr Pause nach den Geburten. Ich weiss also wie das ist auf ein wichtiges Hobby komplett verzichten zu müssen. 
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Baron_von_Butzhausen am 16.02.2024 | 08:25
Ich würde eher auf Rollenspiel verzichten als auf Reisen.

Auch wenn ich mich gerne in fremde Welten stürze, es ist nur Fiktion und eine Flucht vor der Realität.

Wirklich Reisen und fremde Orte sehen, Menschen kennen lernen, Kulturen entdecken... eindeutig die bessere Alternative.

Auch weil ich noch andere Hobbys habe und es andere Möglichkeiten gibt in fremde Welten zu fliehen :-)
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Jiba am 16.02.2024 | 08:28
Etwas überlegt, aber: Pen&Paper-Rollenspiel. Die Vorstellung nicht länger Rollenspiele spielen zu können ist nicht so scary wie die Vorstellung nie wieder zum Freizeitvertreib ein paar Tage woanders hinfahren zu können. Klar, wer schon die halbe Welt gesehen hat, für den mag die Frage zum Pen&Paper-Rollenspiel tendieren.

Aber neue Perspektiven auf die Realität, in der wir leben, hat das Rollenspiel weniger zu bieten als eine echte Reise an einen echten, anderen Ort. Die Möglichkeit, reisen zu können, ist ein Ausdruck von Freiheit und bietet vielfältige Lernerfahrungen, mit denen ein Tisch um den 4 Mittdreißiger sitzen und so tun, als wären sie vielgereiste Abenteurer, nicht mithalten kann.

Andererseits stellt sich auch die Frage, ob diese zwei Aktivitäten auch so gut miteinander zu vergleichen sind.  :think:

Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 16.02.2024 | 08:31
Reisen!!
Bin auch schon an Orte gereist, um mich dort inspirieren zu lassen.
( Ich weiß, wie es ist durch die Wüste zu laufen, auf einem Kamel zu reiten, ein Pferd zu reiten(schnell), zu tauchen,eine maurische Festung zu erklimmen, in einem skandinavischen Wald nach Pilzen zu suchen, in eiskaltem Flusswasser zu schwimmen, einen Köpfer vom obersten Mast eines alten Segelschiffs ins Meer zu machen, durch dunkle Höhlen zu kriechen, etc.)
Macht mich das jetzt zu einem Action SPL/SL? ~;D
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Raven Nash am 16.02.2024 | 08:43
Außerdem finde ich es skurril, daß Leute tausende Euros für eine Woche Bergherunterfahren und Saufen oder Sonnenstrand und Saufen ausgeben.
Du hast "den Einheimischen auf den Sack gehen" jeweils vergessen. Und das meist schon ohne Saufen...

Ich habe hier ohnehin alles, was einen Urlaub ausmacht. Eventuell mal ein verlängertes Wochenende irgendwo, wo es mehrere Bogenparcours gibt.

Ich hab früher mal einiges an Orten abgeklappert, die mich interessiert haben. Die Anzahl ist inzwischen deutlich gesunken, und die Reisebereitschaft genauso.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Lovecraft am 16.02.2024 | 08:48
Eindeutig und zu 100 % P&P Rollenspiel. Urlaube außerhalb meiner Stadt und Über-Nacht-Verreisen generell sind für mich eher als Strafen anzusehen. Außerdem finde ich es skurril, daß Leute tausende Euros für eine Woche Bergherunterfahren und Saufen oder Sonnenstrand und Saufen ausgeben.
 ;D

Das beschreibt meine Einstellung perfekt. Sogar ohne den Zusatz „saufen“, finde ich das Konzept „reisen“ völlig überbewertet.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 16.02.2024 | 08:49
Ich könnte nicht auf meine Frau verzichten und die nicht auf Urlaub. Also ist meine Antwort: Urlaub.

Für mich ist ja Rollenspiel immer wie ein kleiner Urlaub.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: JS am 16.02.2024 | 09:00
Das beschreibt meine Einstellung perfekt. Sogar ohne den Zusatz „saufen“, finde ich das Konzept „reisen“ völlig überbewertet.

Amüsant ist, daß ich in meiner Jugend nur eine einzige Box von DSA benötigte, um für immer dem Rollenspielhobby (aber NICHT DSA - lol) verfallen zu sein, aber daß ich in jüngeren Jahren ganz Europa bereisen mußte, um mir dann endlich mal einzugestehen, wie langweilig und uninspirierend ich das Reisen finde. Ein Schlüsselerlebnis waren irgendwann die ach-so-phantastischen schottischen Highlands, die leer, langweilig und hügelig sind - wie meine Heimat, nur ohne den schönen Wald dazu. London gähn. Paris gähn. Rom gähn. Mailand gähn. Madrid gähn. Budapest gähn. Amsterdam gähn usw. usf. Gähn, gähn, gähn. Kannste Bildband kaufen, haste deine Eindrücke und gut ist. Aber immerhin ... Europas Atlantikküsten haben ihre schönen Ecken. Und die dänischen Bäcker sind Götter! :D

Ich traute mich nie so richtig, in der Öffentlichkeit zuzugeben, daß für mich das Reisen und "Urlauben" komplett überbewerteter und überteuerter Gammel seien und die Action im Rollerkopf das ganz große Kino. Reisen ist ja für viele Menschen der große Lebenshype, weshalb ich stets fassungslos angeglotzt wurde, wenn ich für mich das Gegenteil behauptete.

Aber suum cuique - und die Touriebranche sowie die Einheimischen vor Ort wollen ja auch Geld verdienen. :)
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Megavolt am 16.02.2024 | 09:03
Definier halt erstmal die Begriffe "Rollenspiel" und "Urlaubsreise", Mann!  ~;D

Zur Frage: Ich habe ganz objektiv betrachtet in meinem Leben schon genug Rollenspiel gespielt, aber ich bin noch nicht genug durch die Weltgeschichte gereist. Also: Ciao, Rollenspiel!

Mein Verlustschmerz würde freilich dadurch gelindert, dass ich weiterhin Brettspiele, Videospiele und Larpquatsch betreiben könnte, das würde ich hinkriegen.

Der Ansatz mit der Entscheidungsfrage ist aber klasse, ich mache heute mal noch ein zwei andere solche Threads, da geht noch was.  :d

London gähn. Paris gähn. Rom gähn. Mailand gähn. Madrid gähn. Budapest gähn. Amsterdam gähn usw. usf. Gähn, gähn, gähn. Kannste Bildband kaufen, haste deine Eindrücke und gut ist.
~;D ~;D

Geht ja noch besser heutzutage: Hier, eine absolut authentische Begehung der Cheops-Pyramide (https://www.youtube.com/watch?v=CEl6P5wo6ro).

Von dem vielen Geld, das ich euch hiermit gespart habe, überweist ihr mir einfach ein Drittel per Paypal. Win-win!
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Teylen am 16.02.2024 | 09:15
Also wenn jetzt die Frage ist ob ich im Zeitraum X eine Urlaubsreise oder eine Pen & Paper Runde mache gewinnt die Urlaubsreise in so etwa 100% der Fälle.

Immerhin habe ich Rollenspiel wöchtentlich zwei bis dreimal, wenn nichts dazwischen kommt.
Urlaubsreisen beschränken sich auf eine handvoll im Jahr.

Wobei man jenachdem auch auf Reisen spielen kann.
(Wenn sich die Gruppe nicht wehrt und sagt das man doch seinen Urlaub genießen möge)
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: JS am 16.02.2024 | 09:20
Geht ja noch besser heutzutage: Hier, eine absolut authentische Begehung der Cheops-Pyramide (https://www.youtube.com/watch?v=CEl6P5wo6ro).

Perfekt. Das Ding ist deutlich größer, als ich bisher dachte (win), von Touries überschwemmt (wie immer), hält auch dicke Kinder aus (lol), hat viele enge Gänge voller Touries (wußte ich) ... fertig. Wohin soll ich mein Geld überweisen?
 ~;D
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Kurna am 16.02.2024 | 09:58
Meine Antwort lautet "Reisen und Urlaub".  ~;D

Ich mache zweimal im Jahr Urlaub, der mit Rollenspiel kombiniert wird. Eine Woche im Spätsommer/Herbst mit meiner Abenteuer 1880-Gruppe und eine Woche um Sylvester mit der Sylvestergruppe. Tagsüber werden "Urlaubssachen" gemacht, z.B. Wanderungen oder Museumsbesuche, und abends wird gezockt.  8)
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: aikar am 16.02.2024 | 10:02
Meine Antwort wäre wohl Rollenspiel. Ich bin mir nur nicht sicher, ob meine Frau mir das durchgehen lassen würde  ~;D
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Jiba am 16.02.2024 | 10:07
Ich traute mich nie so richtig, in der Öffentlichkeit zuzugeben, daß für mich das Reisen und "Urlauben" komplett überbewerteter und überteuerter Gammel seien und die Action im Rollerkopf das ganz große Kino. Reisen ist ja für viele Menschen der große Lebenshype, weshalb ich stets fassungslos angeglotzt wurde, wenn ich für mich das Gegenteil behauptete.

Kann man als jemand, der alles schon gesehen hat, leicht sagen.  :P
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: schneeland am 16.02.2024 | 10:11
Meine Antwort wäre wohl Rollenspiel. Ich bin mir nur nicht sicher, ob meine Frau mir das durchgehen lassen würde  ~;D

Du musst einfach nur ein Rollenspiel schreiben, in dem man als Paar auf Reisen geht  ;D

Ansonsten:
Unter der Annahme, dass wirklich die klassischen Urlaubsreisen gemeint sind, wäre ein Verzicht zwar bedauerlich, aber verkraftbar - im Endeffekt fahre ich in den letzten Jahren sowieso häufiger durch die Gegend um Leute zu treffen/den Rest der Familie zu sehen als wirklich neue Ecken der Welt zu erkunden oder mich irgendwo an den Strand zu legen. Und Entspannen kann ich im Zweifelsfall auch zuhause mit einem guten Buch. Der Wegfall insbesondere meiner regelmäßigen Rollenspielrunden würde mich da stärker treffen.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: HEXer am 16.02.2024 | 10:16
Moin!

Ich habe erkannt, dass für mich ein erfülltes Leben möglich wäre, auch wenn ich nie wieder einen neuen Ort im Urlaub erkunden oder ein altes Urlaubsziel wiedersehen würde. Ohne P&P-Rollenspiel kann ich mir dagegen ein erfülltes Leben weniger gut vorstellen.

Ich hätte jahrzehntelang zugestimmt. Aber in letzter Zeit kann ich mir ein Leben ohne Rollenspiel sogar sehr gut vorstellen.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: JS am 16.02.2024 | 10:26
Kann man als jemand, der alles schon gesehen hat, leicht sagen.  :P

Oh, das hätte ich dir schon ziemlich am Anfang meiner erzwungenen Reisekarriere sagen können, doch da hatte ich noch nicht mein Anti-Reise-Selbstbewußtsein. ;)

Aber in letzter Zeit kann ich mir ein Leben ohne Rollenspiel sogar sehr gut vorstellen.

Dem stimme ich zu.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: felixs am 16.02.2024 | 10:29
Schwer zu sagen. Die meisten Urlaubsreisen mache ich eher, weil man das halt macht. Andererseits mag ich Wandern und Radfahren neue Küchenideen. Die oben beschriebene Skepsis gegenüber Saufen, überlaufenen "Attraktionen" und generell Massentourismus teile ich.
Ein entscheidender Faktor ist auch: Ich finde meist leicht nette Leute, die mit mir reisen wollen (eine Person reicht dann ja eigentlich schon). Andererseits ist es regelmäßig ein Problem, in ausreichender Zahl Personen für eine (auch kleine) Rollenspielrunde zu finden.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Olibino am 16.02.2024 | 10:37
Ich weigere mich darauf zu antworten.
Derzeit ist mir Rollenspiel wichtiger als Urlaub, aber warum sollte ich mich da entscheiden müssen? Es gibt doch keinen Grund nicht beides zu machen  :think:
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Teylen am 16.02.2024 | 10:37
Etwas das man nicht kriegt, wenn man nur Bilder anschaut, ist halt die lokale Küche.
Ich mein, selbst wenn man jetzt Madrid öde findet, allein die Tapas und andere Gerichte lohnen sich. Und imho auch die Musik.
Nu und ich habe in 'Schland noch keine solchen Tapas bekommt.

Genauso gibt es hier in Deutschland nichtmal so gute Frittenbuden wie in Belgien. Und das Land ist ja jetzt eigentlich net soweit weg das man es sich nicht abschauen können. Und außerhalb von RLP bekommt man auch keinen vernünftigen Döppekoche.
Ich mache zweimal im Jahr Urlaub, der mit Rollenspiel kombiniert wird. Eine Woche im Spätsommer/Herbst mit meiner Abenteuer 1880-Gruppe und eine Woche um Sylvester mit der Sylvestergruppe. Tagsüber werden "Urlaubssachen" gemacht, z.B. Wanderungen oder Museumsbesuche, und abends wird gezockt.  8)
Bei mir hat meine Reiselust mit Rollenspiel angefangen, weil ich 2011 zu der White Wolf Convention in die USA getiggert bin, und das ganze mit einem Road Trip verbunden habe.
Danach bin ich fast jedes Jahr, außer in der Corona Zeit, irgendwo hin gefahren.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 16.02.2024 | 10:40
Du hast "den Einheimischen auf den Sack gehen" jeweils vergessen. Und das meist schon ohne Saufen...
Welche Einheimischen?
Als Pauschal Tourist im All inklusive Bunker siehst Du keinen einzigen davon! ~;D

Da musst Du schon individuell Buchen und Reisen. ( Was für Reisemuffel noch mehr Stress wäre)
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: JS am 16.02.2024 | 10:49
Etwas das man nicht kriegt, wenn man nur Bilder anschaut, ist halt die lokale Küche.
Ich mein, selbst wenn man jetzt Madrid öde findet, allein die Tapas und andere Gerichte lohnen sich. Und imho auch die Musik. Nu und ich habe in 'Schland noch keine solchen Tapas bekommt.
Genauso gibt es hier in Deutschland nichtmal so gute Frittenbuden wie in Belgien. Und das Land ist ja jetzt eigentlich net soweit weg das man es sich nicht abschauen können.

Dem stimme ich nur bedingt zu. Nach meiner Chinareise und dem Hundefraß, den es dort überall gab (sorry), war ich heilfroh, wieder meine "deutschen Chinesen" genießen zu können. Japan hat mir Fisch für Jahre versaut. Die Belgische Frittenbude in meiner Stadt macht Fritten, die locker mit denen in Belgien mithalten können; mag daran liegen, daß die Köche das in Belgien lernten. Wir haben einen portugiesischen Bäcker hier, der großartige Pastei de Nata und sonstige Spezialitäten herstellt, die allerdings nicht an die Pastei meiner damaligen Partnerin herankamen. Selbst die dänischen Bäcker, die mein Herz eroberten, kann man hier mit einigen Konditoren ausgleichen. Ich glaube, ich kann das nur für Großbritannien nachempfinden. Was es da so auf die Teller gibt, sucht weltweit seinesgleichen. Hüstel.
:D
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Raven Nash am 16.02.2024 | 10:49
Welche Einheimischen?
Als Pauschal Tourist im All inklusive Bunker siehst Du keinen einzigen davon! ~;D

Da musst Du schon individuell Buchen und Reisen. ( Was für Reisemuffel noch mehr Stress wäre)
Bei uns gibt's keine All-Inklusive Bunker. Die Deutschen dürfen sich hier frei über Berghänge stürzen, Sommer wie Winter. Nur aufsammeln müssen wir sie dann.  ~;D

Und wenn ich reise, dann immer nur individual. Wenn ich schon wohin fahre, will ich dort möglichst wenige Touris haben.
Ich lache immer noch über die Engländer, die nach der Tour ins Tal der Könige den Stand mit Wasser aus dem Kühlschrank gestürmt haben...
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Teylen am 16.02.2024 | 10:56
Bei der belgischen Frittenbude gehören für mich nicht nur die Pommes dazu, sondern auch die ganzen merkwürdigen Fleischgerichte die es daneben gibt. Nun und überhaupt Muscheln mit Pommes zu kriegen, in Baden-Baden, musste ich nach Frankreich in Straßburg fahren, wo es keine Pommes dazu gab. ^^;

Ansonsten gibt es bei jedem Land Sachen die man vielleicht nicht essen sollte.
Also ich mein, nur weil ich Natto widerlich finde, entsage ich nicht der ganzen japanischen Küche.
Nu und "Callos a la Madrileña", also Kutteln nach der Art von Madrid, wären jetzt auch nicht repräsentativ für die Küche in Madrid. [Wobei ich sie abgesehen vom optischen und haptischen Kuttel-Faktor erstaunlich genießbar fand]

Ansonsten dachte ich es ist so:
Du hast in zwei Wochen 1 bis 6 Rollenspielrunden oder du fährst weg, was machst du?
Nicht, das man eins fürs andere lässt.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 16.02.2024 | 10:59
Ich finde das mit dem Essen echt interessant. (Weil das tatsächlich der letzte Grund (für mich!) pro Reisen wäre.
Weil ich vermutlich andere Prioritäten habe.
(Gefühle, Atmosphäre, Bilder, Abenteuer, Naturgewalten, Kultur etc.)

Davon ab.
Die Tapas in Spanien werden hier z.B. von allen mir bekannten Tapas Restaurants getoppt, die Italiener, Türken und Griechen ebenfalls.
Wo ich vielleicht einen Unterschied machen würde, wäre die Kaffee Kultur in Wien.
Und die Gastronomie in Prag.
Da kommt so schnell nichts ran

Ebenso an frisches Gemüse direkt vom Feld,(Italien), oder selbst gesammelte Pfifferlinge aus Schweden.

Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: KhornedBeef am 16.02.2024 | 11:03
Reisen!!
Bin auch schon an Orte gereist, um mich dort inspirieren zu lassen.
( Ich weiß, wie es ist durch die Wüste zu laufen, auf einem Kamel zu reiten, ein Pferd zu reiten(schnell), zu tauchen,eine maurische Festung zu erklimmen, in einem skandinavischen Wald nach Pilzen zu suchen, in eiskaltem Flusswasser zu schwimmen, einen Köpfer vom obersten Mast eines alten Segelschiffs ins Meer zu machen, durch dunkle Höhlen zu kriechen, etc.)
Macht mich das jetzt zu einem Action SPL/SL? ~;D
Frei nach Atomic Robo: Action Archeology, Action Mycology... kommt hin :)

Zum Thema muss ich etwas weiter ausholen: Aus Gründen komme ich schon seit längerer Zeit nicht zum Rollenspielen, und Brettspiele ist mir auch zu selten geworden. Das mit dem Verzicht auf Rollenspiel ist also quasi bewiesen.
Ich fahre gerne an andere Orte und behaupte etwas überspitzt: Wer das doof findet a)hat persönliche Einschränkungen, die ihm die notwendigen Elemente der Reise verleiden b) hat noch nicht den richtigen Ort gefunden. Ich war immer ein Kunstbanause, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie man unbewegt bleibt, wenn man einmal leibhaftig vor einem großen Tintoretto oder Tizian gestanden hat. Man kann und sollte sich dazu Bildbände ansehen, aber das ist nicht dasselbe. Aber ich schweife ab.
Ich will jetzt noch reisen, denn irgendwann bin ich zu alt. Da ich mich dann nicht entleiben werden, käme ich also wohl auch theoretisch ohne Urlaub aus.
Wenn es hart auf hart käme, würde ich mich für Rollenspiel entscheiden. Ich werde nicht krank ohne Urlaub. Aber das war streng genommen nicht die Frage.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Kaskantor am 16.02.2024 | 11:16
Eindeutig und zu 100 % P&P Rollenspiel. Urlaube außerhalb meiner Stadt und Über-Nacht-Verreisen generell sind für mich eher als Strafen anzusehen. Außerdem finde ich es skurril, daß Leute tausende Euros für eine Woche Bergherunterfahren und Saufen oder Sonnenstrand und Saufen ausgeben.
 ;D

Ich habe 100%ig die gleiche Meinung.
Wir sind in 14 Jahren Ehe genau einmal zusammen in Urlaub gefahren und das war in D :)

Allgemein leisten wir uns eher alles fürs Haus und für uns usw. statt das verdiente Geld irgendwo hinzutragen.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Teylen am 16.02.2024 | 11:17
In Bezug auf das Essen.
Die meisten anderen Dinge bekommt man ja jetzt auch so. Das heißt man kann sich Bilder anschauen, ein VR-Erlebnis machen oder in der eigenen Umgebung Abenteuer suchen. Tapas wie in Barcelona habe ich in Freiburg aber jetzt nicht gefunden und es ist für mich mit ein Grund mich auf Barcelona zu freuen. Heißt, das essen von Tapas stand bei mir deutlich höher als die Familia Sagrada nochmal zu besuchen oder die Casa Balló nochmal zu sehen.

Allgemein wähle ich in der Regel im Urlaub recht bewusst aus wo ich essen gehe.
Selbst in den USA bin ich eher weniger in Burgerketten gegangen, bzw. nur wenn man mir die hinreichend zuvor als "must eat" angepriesen hat (konkret war es Whataburger in Texas).

Wobei ich auch Naturgewalten wie den Grand Canyon oder Kunst Sachen wie die Rothko-Kapelle, Byzantine Fresco Kapelle und Menil Collection nicht so umwerfend beeindruckt sind. Sie sind nett und interessant und so, aber es ist jetzt nicht so das ich dachte "Ahhhhhh". ^^;

In Höhlen rumkriechen ist wiederum sehr cool, und war einer der Gründe weshalb ich mehr als einmal in San Antonia war :D
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: JS am 16.02.2024 | 11:57
Ich finde das mit dem Essen echt interessant. (Weil das tatsächlich der letzte Grund (für mich!) pro Reisen wäre.

Das hat mich immer schon in höchstes Erstaunen versetzt. Ich finde es bezeichnend und skurril, wieviele Leute aus zweiwöchigen Urlauben zurückkommen und sich auf Nachfrage nur über das Essen äußern und sich auch nur daran konkret erinnern können. Also, ich spreche hier nicht von Gourmets auf Spezialitätentour, sondern vom Durchschnittsdeutschen aus meinem Umfeld und seinem Durchschnittsurlaub.
"Wie war der Urlaub?"
"Hotel kacke, Essen super."
"Und sonst?"
"Wie jetzt ... sonst?"

Natürlich sehe ich das locker, weil jeder damit auf seine Art glücklich werden soll, aber tausende Euro hinblättern und letztlich nur Mampf und Sauferei davon zu haben - faszinierend.
 :think:

Ich habe 100%ig die gleiche Meinung.

Nicht, daß mich DAS jetzt wundern würde. :D
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: felixs am 16.02.2024 | 12:03
Nach meiner Chinareise und dem Hundefraß, den es dort überall gab (sorry)

Wow. Ist mir jetzt wirklich völlig unklar, wie man zu dem Schluss kommen kann.
Entweder hast Du richtig dolle Pech gehabt (was bei einer Reise unwahrscheinlich ist), oder Du bist eine Ausnahme im Quadrat.

Die chinesische Küche gehört in ihrer Vielfalt, ihrem regionalen Variantenreichtum, ihrer Kreativität und ihrer Qualität zu dem besten, was es gibt. Ich würde am ehesten einen Vergleich mit der Mittelmeerregion für sinnvoll halten; wobei China halt nochmal vielfältiger ist.

Geschmäcker sind verschieden, aber "Hundefraß" für die chinesische Küche kann ich so wirklich nicht stehen lassen.

Ansonsten haben wir es in Deutschland gar nicht so schlecht kulinarisch; zumindest im Vergleich mit den Nachbarländern im Norden. Frankreich, Italien, durchaus auch Belgien, sind aber ganz andere Ligen. In Deutschland rettet uns halt einerseits die kulinarische Migration und der (aus welchem Grund auch immer) erstaunlich hohe Standard der Gastronomie. Es ist im Restaurant selten richtig schlecht - dass das anders geht, kann man dann z.B. in NL und den skandinavischen Ländern sehen.

In Bezug auf das Essen.
Die meisten anderen Dinge bekommt man ja jetzt auch so.

Ja, stimmt, es gibt viel.
Aber chinesisches Essen doch nur sehr vereinzelt. Koreanisch ist auch selten wirklich gut und dann meist nicht die Dinge, die ich haben möchte.
Und selbst bei belgischen Fritten bin ich unsicher. Ich mag deutsche Frittenbuden-Fritten, kann sehr gut sein. Aber Belgien ist was ganz anderes und ich kenne in Deutschland keinen einzigen Laden, der das Niveau erreicht.

Ich lache immer noch über die Engländer, die nach der Tour ins Tal der Könige den Stand mit Wasser aus dem Kühlschrank gestürmt haben...

Ist das nicht total naheliegend?
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 16.02.2024 | 12:04
Zur Frage: Ich habe ganz objektiv betrachtet in meinem Leben schon genug Rollenspiel gespielt, aber ich bin noch nicht genug durch die Weltgeschichte gereist. Also: Ciao, Rollenspiel!

Mein Verlustschmerz würde freilich dadurch gelindert, dass ich weiterhin Brettspiele, Videospiele und Larpquatsch betreiben könnte, das würde ich hinkriegen.

Ne, LARPs sind Urlaubsreisen. Musste (noch) mehr am Computer zocken... ;)
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Megavolt am 16.02.2024 | 12:08
Ne, LARPs sind Urlaubsreisen. Musste (noch) mehr am Computer zocken... ;)

Darf ich denn noch Rollenspiele am Computer zocken?
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: DonJohnny am 16.02.2024 | 12:10
Ich hab Urlaubsreisen ausgewählt aber ich glaub das war falsch. Für mich persönlich wäre die Frage klar aber Frau und Kinder gehören halt zu meinem Leben auch noch dazu. Von daher....
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: unicum am 16.02.2024 | 12:26
Ist es eine Urlaubsreise wenn ich die Verwandtschaft besuche? (und dazu mehr als einen Tag unterwegs bin, mit zwischenlandung in Singapur oder HongKong)

Also mit Verlaub die Frage stellt sich mir nicht und wenn sie sich stellen würde dann eben nur weil ich mir die Besuche nicht mehr leisten könnte, dann wäre aber RSP immer noch günstig genug da ich vieles habe, wären keine Ausgaben nötig.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Ma tetz am 16.02.2024 | 12:27
Also wenn LARP zu Urlaub zählt dann ganz klar Urlaubsreisen. Aber auch sonst die letzten Jahre haben mir sehr deutlich gezeigt, das ich mehrmals im Jahr aus meiner alltäglichen Umgebung raus muss. Die Geistreisen im RPG ersetzen das für mich nicht.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Megavolt am 16.02.2024 | 12:32
Was ist denn, wenn man im Rollenspiel spielt, dass die Figuren eine Urlaubsreise machen? Als was zählt das?
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: JS am 16.02.2024 | 12:33
Geschmäcker sind verschieden, aber "Hundefraß" für die chinesische Küche kann ich so wirklich nicht stehen lassen.

Hast recht, das nehme ich in seiner Pauschalität zurück. Es war der persönliche Grusel der Erinnerungen, der mich zu dieser Aussage verleitete. Wir waren in Shanghai bei Geschäftspartnern, die es sich zur Aufgabe machten, uns eine Woche lang mit edlen, originalen Lokalspezialitäten zu verwöhnen, was für uns eine reine Qual war, denn man kann dann ja auch nicht ablehnen. Das ist bekanntlich ein diplomatisches Minenfeld. Mein Vater ging nach dieser Reise jahrelang nicht mehr in chinesische Restaurants, obwohl die bei uns ja komplett "durchdeutscht" sind und er sie vorher sehr geschätzt hatte.

Aber China ist riesig und vielfältig, was dann wohl auch für die Küche gilt. Schon richtig.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Raven Nash am 16.02.2024 | 12:37
Ist das nicht total naheliegend?
Nö, es zeigt, dass man nichtmal den Willen hat, sich mit den örtlichen Gegebenheiten auseinander zu setzen.
Gekühlte Getränke in der Wüste (noch dazu im Juni bei 40° im Schatten vor Ort) können schlimmsten Falls zum Kreislaufkollaps führen. Im besten Fall treibt es einem den Schweiß aus allen Poren und man dehydriert noch schneller.

Aber sie sahen im Bus dann ohnehin nicht besonders gut aus, die Herrschaften von der Insel...

Waren auch diejenigen, die am Abendbuffet mit europäischen Speisen zugeschlagen haben, um dann beim einzigen ägyptischen Buffet-Abend nur höchst zögerlich ein wenig zu probieren. Bei mir war's umgekehrt.  ;D

War dann auch das einzige Mal, dass ich sowas wie All-Inklusive genommen hab (war eine Nilkreuzfahrt). Zu hohe Idiotendichte.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Feuersänger am 16.02.2024 | 12:39
Ich habe hier ohnehin alles, was einen Urlaub ausmacht. Eventuell mal ein verlängertes Wochenende irgendwo, wo es mehrere Bogenparcours gibt.

Ich hab früher mal einiges an Orten abgeklappert, die mich interessiert haben. Die Anzahl ist inzwischen deutlich gesunken, und die Reisebereitschaft genauso.

Kunststück, wenn man da lebt, wo andere Urlaub machen.  ;D

Für mich ist die Frage relativ tricky. Momentan verzichte ich tatsächlich auf eine regelmäßige Rollenspielrunde, eben weil ich relativ viel am rumreisen bin und das unfair gegenüber den Mitspielern wäre, wenn meinetwegen ständig die Sitzungen ausfallen müssten. Das wird aber nicht unbedingt für immer so bleiben.

Zuvor habe ich auch mal ein paar Jahre an so einem "wo andere Urlaub machen" Ort gelebt und das war schön, aber ironischerweise habe ich dort keine Mitrollenspieler gefunden, ging also nur online was.

Ich liebe Urlaub an sonnigen Küsten, ebenso wie Motorradtouren in den Bergen, da würde mir schon was abgehen wenn ich da für immer drauf verzichten müsste.

Aber Rollenspiel ist halt schon auch toll. Und lässt sich auch mit schmalem Geldbeutel realisieren.

Also meine finale Antwort ist so: wenn garantiert wäre, dass ich immer so viel und dahin reisen kann, wie ich Lust habe, dann Bye-Bye Rollenspiel.
Wenn aber die Frage wäre "50 Rollenspielsitzungen im Jahr _oder_ 2 Wochen verreisen", dann wähle ich den Würfelbecher.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Maarzan am 16.02.2024 | 13:10
Da wäre tatsächlich relevant, was als Urlaubsreise gilt, da auch der Sport die eine oder andere Reise verursacht. Und auf den wollte ich nicht verzichten.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 16.02.2024 | 13:36
Schon witzig. Beim Rollenspiel denkt doch kein Mensch ans Essen....Oder etwa doch?
 :P :think:

Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: schneeland am 16.02.2024 | 13:40
Schon witzig. Beim Rollenspiel denkt doch kein Mensch ans Essen....Oder etwa doch?
 :P :think:

Wir wissen doch alle, dass der Knabberkram auf dem Tisch das eigentlich Wichtige ist  ;D
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Kurna am 16.02.2024 | 13:40
Schon witzig. Beim Rollenspiel denkt doch kein Mensch ans Essen....Oder etwa doch?
 :P :think:

Also bei Vampires schon, aber da sind wir (bzw. unsere Charaktere) auch keine Menschen.  >;D
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: schneeland am 16.02.2024 | 13:41
Also meine finale Antwort ist so: wenn garantiert wäre, dass ich immer so viel und dahin reisen kann, wie ich Lust habe, dann Bye-Bye Rollenspiel.

Ja, unter der Prämisse wird Reisen natürlich signifikant attraktiver. Aber dafür bräuchte ich dann noch 'nen Sponsor  :think:
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Megavolt am 16.02.2024 | 13:42
Im besten Fall treibt es einem den Schweiß aus allen Poren und man dehydriert noch schneller.

Wenn man einen Liter Wasser trinkt, und wenn er nur 1 Grad hat, "dehydriert" man dadurch nicht. ~;D
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Feuersänger am 16.02.2024 | 13:51
Ja, unter der Prämisse wird Reisen natürlich signifikant attraktiver. Aber dafür bräuchte ich dann noch 'nen Sponsor  :think:

Okay, ich sag mal: wenn ich mindestens 2 Monate im jahr verreisen kann.
Letztes Jahr zB war ich insgesamt iirc 5 Monate im Ausland.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: schneeland am 16.02.2024 | 14:27
Okay, ich sag mal: wenn ich mindestens 2 Monate im jahr verreisen kann.
Letztes Jahr zB war ich insgesamt iirc 5 Monate im Ausland.

Ja, auf dem Level wär' das wahrscheinlich machbar - zumindest finanziell. In der Abwägung würde vermutlich für mich persönlich Rollenspiel immer noch gewinnen, aber wenn man in der Zeit regelmäßig um die Welt tourt, hat das schon einen gewissen Reiz.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: flaschengeist am 16.02.2024 | 16:34
Coole Umfrage :d. Leider habe ich aus versehen falsch geantwortet (nämlich mit "auf was kannst du nicht verzichten" im Hinterkopf) und keine Möglichkeit gefunden, das zu beheben.
Bis ca. 25 bin ich relativ viel rumgekommen, seitdem ist total die Luft raus. Das letzte Mal Deutschland verlassen habe ich 2019 - eine allerdings unvergessliche Fernreise nach Kenia, weil ein enger Freund dort länger gelebt hat.

Zum Thema Kulturen kennen lernen: Kulturen lernst du kennen, wenn du länger an einem Ort lebst und die Landessprache sprichst oder mit einheimischen Freunden bzw. Verwandten unterwegs bist, die aus der Kultur stammen und vor Ort Bindungen haben. Als Tourist für wenige Wochen lernt man Orte und Menschen (zumeist andere Touristen) kennen.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Sphinx am 16.02.2024 | 16:59
Seit ich Erwachsen bin hab ich noch nie eine Urlaub gemacht. Das höchste der Gefühle war einmal 2 Tage Berlin und 1 Tag Hochzeitsreise.
Das einzige was ich mir noch gefallen lassen würde wäre ein Skiurlaub, wo halt was passiert. Sowas wie meine Eltern es gemacht haben, 2 Wochen an nem Strand rumliegen...neee echt nicht.

Ich hab mich schon immer über solche aussagen gewundert wie "Ich muss mal von Zuhause weg damit ich was anderes sehe". Persönlich denke ich mir dann "Dann ist das Zuhause wohl nicht angenehm genug". Aber ich bin da wohl auch weit weg vom deutschen Durchschnitt so wie die breite Masse auf Urlaub geiert.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Megavolt am 16.02.2024 | 18:29
Ein bisschen kanns schon gut tun, mal eine Luftveränderung zu erfahren und mal aus seinen vier Wänden rauszukommen, als so ausschließlich negativ würde ich das nicht aburteilen.

Ich bin selber aber auch kein großer Urlauber im klassischen Sinne.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Zed am 16.02.2024 | 19:09
Letztlich geht die Frage ja darum, wie schön man lebt: Wer auf Föhr oder in Lindau wohnt, braucht wahrscheinlich seltener einen Tapetenwechsel als jemand aus Neumünster. 😇

Ich würde meine Schwedenurlaube zwar sehr vermissen, aber das Rollenspiel - inklusive das Basteln am eigenen System und das Sich-Austauschen hier - noch mehr.

Und den Wohnort zu wechseln, wäre ja noch regelkonform, richtig? 😅
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 16.02.2024 | 19:41
Seit ich Erwachsen bin hab ich noch nie eine Urlaub gemacht. Das höchste der Gefühle war einmal 2 Tage Berlin und 1 Tag Hochzeitsreise.
Das einzige was ich mir noch gefallen lassen würde wäre ein Skiurlaub, wo halt was passiert. Sowas wie meine Eltern es gemacht haben, 2 Wochen an nem Strand rumliegen...neee echt nicht.

Ich hab mich schon immer über solche aussagen gewundert wie "Ich muss mal von Zuhause weg damit ich was anderes sehe". Persönlich denke ich mir dann "Dann ist das Zuhause wohl nicht angenehm genug". Aber ich bin da wohl auch weit weg vom deutschen Durchschnitt so wie die breite Masse auf Urlaub geiert.
Wie war das?: "Der Fisch entdeckt das Wasser als Letzter."
 ~;D
Will sagen: Es kann schon Mal helfen aus seinem Aquarium rauszukommen und mal vorübergehend nicht im eigenen Saft zu kochen. Vielleicht auch ne neue Perspektive zu gewinnen.

Oder anders: Ich kenne ziemlich viele Reisemuffel - und ja, ich kann durchaus nachvollziehen dass Reisen auch Stress ist.

Aber: Und das ist die Crux daran: Wenn die ihren Urlaub Zuhause verbringen, dann gelingt es vielen auch nicht wirklich abzuschalten.

Dann werden dann Dinge erledigt, die man sowieso schon länger machen wollte, von Entrümpeln bis Renovieren, vielleicht noch ein paar überfällige Familienbesuche und
Schwubs ist die Zeit weg - ohne, dass man irgendwas erlebt oder sich wenigstens wirklich erholt hätte.

( Hut ab - wer das kann)
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Feuersänger am 16.02.2024 | 20:07
Ich hab die Abstimmung mal änderbar gemacht.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: schneeland am 16.02.2024 | 20:10
Vielleicht auch ne neue Perspektive zu gewinnen.

Wobei Urlaub allein ja jetzt auch nicht zwingend neue Perspektiven eröffnet. Irgendwo in der Ferne am Strand liegen mag erholsam sein, aber so richtig neue Erkenntnisse hält es m.E. nicht bereit. Und zumindest nach persönlicher Erfahrung waren die Fernreisen, von denen ich auch etwas mitgenommen habe, zwar auch schön, aber eben nicht durchgehend Erholung.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: flaschengeist am 16.02.2024 | 20:35
Ich hab die Abstimmung mal änderbar gemacht.

Danke dir :d, habe meine Fehleingabe direkt korrigiert.

Letztlich geht die Frage ja darum, wie schön man lebt: Wer auf Föhr oder in Lindau wohnt, braucht wahrscheinlich seltener einen Tapetenwechsel als jemand aus Neumünster. 😇

Das ist ein guter Punkt: Wer mitten in Berlin lebt und auf Großstadt steht, der muss nicht verreisen, um Großstadtflair zu erleben. Und wer in einer schönen ländlichen Umgebung lebt und auf Natur steht, muss für ein entspannendes Naturerlebnis auch nur vor die Tür gehen.

Edit:
Was die Kulturgeschichte der Pauschalreise angeht, ist übrigens der Wikipedia-Eintrag (https://de.wikipedia.org/wiki/Pauschalreise) empfehlenswert. Der macht einem auch nochmal klar, was für ein vergleichsweise junges kulturhistorisches Phänomen das ist, was wir heute für Normalität halten. Ich finde es immer schön, wenn es Menschen gelingt ihren Alltag so zu organisieren, dass auch darin viele schöne, erholsame Momente vorkommen - dann ist es nämlich zumindest in puncto Erholung überflüssig, sich von einem Pauschal-Strandurlaub zum nächsten zu schleppen.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 16.02.2024 | 20:43
Wobei Urlaub allein ja jetzt auch nicht zwingend neue Perspektiven eröffnet. Irgendwo in der Ferne am Strand liegen mag erholsam sein, aber so richtig neue Erkenntnisse hält es m.E. nicht bereit.
Kommt vielleicht auch drauf an, was man darunter versteht.
Ein "Ich will/muss dies oder jenes anders machen, wenn ich zurück komme."
(Kann mMn.auch schon ne Erkenntnis sein)
Sogar ein: "Mit gefällt es nicht 2 Wochen nur am Strand zu liegen." (Dann macht man beim nächsten Mal vielleicht mehr Ausflüge oder gleich was ganz anderes)
Oder auch nur ein: "Ich habe es ja Zuhause gar nicht so schlecht." :-)

Edit.
Zu Fernreisen: Klar.
(Wahrscheinlich muss man nicht zwingend weit weg fahren, um mal  einen Tapeten Wechsel zu haben)
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Lovecraft am 16.02.2024 | 22:03
Interessanterweise bin ich gerade genau an so einem Punkt. Ich habe eine (relativ) frische Beziehung. Sind gerade ein halbes Jahr zusammen. Sie weiß, dass ich ein Introvert bin und meine Zeit am liebsten zuhause verbringe. Trotzdem fällt in letzter Zeit immer häufiger ein Satz wie "Wir müssen mal gucken, dass wir dieses Jahr ein paar Tage zusammen wegfahren."

Und ich denke mir die ganze Zeit ... ja ... warum denn?! Ich sehe einfach nicht, warum ich mehrere hundert Euro für eine oder zwei Wochen ausgeben soll (und auf mehrere hundert Euro kommt man ja immer irgendwie ... selbst wenn man nicht ganz teuer verreist), in denen ich dann Dinge tun "muss", die ich auch sonst niemals tun würde. Ich will nicht wandern gehen. Schon gar nicht da wo es bergig ist. Ich will mich auch nicht an den Strand legen. Am Ende hab ich vielleicht eine interessante Ruine gesehen. Oder schöne Natur. Oder eine interessante Stadt. Aber umgebene von zich Touristen, die mir alle (!) uneingeschränkt sofort auf die Nerven gehen. Und am Ende des Tages bin ich müde. Verschwitzt. Für gewöhnlich um einige Euro ärmer. Und hab auch nicht mehr gesehen, als wenn ich einen Bildband durchgeblättert hätte. Den Punkt "Essen" lass ich mal durchgehen. Das mag durchaus stimmen. Aber seit ich Diabetes Typ 1 hab, ist Essen für mich ohnehin immer mit irgendeiner Art Aufwand verbunden und hat völlig seinen Reiz für mich verloren. Und selbst ohne den Diabetes ... nur für Lebensmittel würde ich nicht verreisen wollen.

Mir erschließt sich der Sinn einer Reise nicht.

Und ganz schlimm sind für mich die Tage vor (!) der Abreise. Die sind purer Stress. Klamotten packen. Planen. Nochmal alles durchgehen. Auto bestücken. Was auch immer ... furchtbar ... einfach furchtbar ...
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: JS am 16.02.2024 | 23:26
Geht mich zwar nichts an, aber da ich das mein halbes Leben lang durchlitt, kann ich dir nur raten, frühzeitig deutlich klarzustellen, daß regelmäßige oder umfangreichere Reisefreuden und -tätigkeiten mit dir einfach nicht drin sind. Falls die Frau dann bleibt und es evtl. solide Kompromisse gibt, ist alles ok, falls nicht, hätte es sowieso früher oder später geknirscht. Das ist wie mit Campingfans vs Hotelfreunden, Berge vs Meer, Ausland vs Inland oder eben Reiselustige vs Reisefaule.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Metamorphose am 16.02.2024 | 23:47
Ich war bis ca 23 nur 3x im Ausland. Danach mit meiner Frau direkt Schottland, England, Belgien, Deutschland. In jedem Land in ein Rollenspielladen gegangen und mit den Leuten dort geredet, meist Brettspiele mit denen gespielt. Es kamen weitere Reisen :)
Ich liebe Rollenspiele, mache das auch schon ein paar Jährchen. Ich mag auch fremde, fiktive Welten. Meine kleine Reisezeit hat mich zu so manchen Weltenentwurf inspiriert, oder die Begegnungen dort. Irgendwie ist Reisen, obwohl ich keinen grossen Fokus drauf lege, ein grosser Einfluss in meinem Leben.
Ich bin mir nicht sicher, ob mir die Schweiz reichen würde. Ich mag sehr die Schweizer Berge, vor allen Dingen bei Nacht, jedoch London, Rom oder Isle of Skye ersetzt das nicht.
Wenn es hart auf Hart kommt, würde ich Rollenspiele mit sehr knapper Wahl sein lassen. Die Realität hat für mich im Endeffekt immer priorität und ich hab auch einen Knirps, dem ich mal wahnsinnig touristisches Zeug zeigen will. Solange es noch geht.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 16.02.2024 | 23:55
Pauschalreisen sind auch nichts für mich. Wir mieten uns immer eine Ferienwohnung oder Haus meist im Umkreis von zwei Stunden mit dem Auto (wegen dem Hund) und entspannen. Da wird viel gelesen, gespielt und gegrillt (meine Frau hat im Urlaub meist keine Lust zu kochen).

Eifel, Hunsrück, Pfälzer Wald, Odenwald, Schwarzwald, Vogesen - da gibt es wunderbare ruhige Flecken, ganz ohne Touris.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Teylen am 17.02.2024 | 00:17
Ich finde die Beschwerden über (andere) Touristen irgendwie merkwürdig.
Ich mein, wenn man jetzt im Ausland ist, und da Urlaub macht, ist man ja selbst Tourist. Egal welche Art von Urlaub es ist. Da sind die anderen Touristen jetzt eigentlich auch nicht schlimmer oder besser als man selbst. Wohingegen wenn ich jetzt zuhause bleibe, egal ob bei Koblenz in DE, RLP, in Leuven in Belgien, in Baden-Baden oder Freiburg... es ist ja nicht so als wären da keine Touristen. Im Gegenteil sind da eine Menge. Gut, in Madrid waren da vielleicht mehr Touristen als in Baden-Baden, aber jetzt ist es auch nicht gedrängter als in Freiburg.

Ansonsten halte ich Reisen einerseits für eine gute Gelegenheit etwas von einem fremden Land zu sehen und von einer anderen Kultur mitzubekommen.
Heißt, wenn ich jetzt zum Beispiel von meinen USA Urlauben erzähle ist da mitunter nicht unbedingt das Essen das direkte Highlight. Es gibt da kleinere oder größere Differenzen die mir auffallen, und die scheinbar zumindest auf meiner fB Wall sowohl für amerikanische als auch deutsche Freunde interessant sind. Sachen die ich so selbst mit ausgiebigsten Konsum amerikanischer Filme, Serien, Dokus etc. eher nicht mitbekomme. Wo das erleben etwas anderes ist als so die Theorie oder die Secondhand-Erfahrungen anderer Leute.
Daneben gestalte ich meine Reisen so das ich mir vor Ort anschaue was es zu entdecken gibt und dann halt da hingehe. Wo mir jetzt eine USA Reise mit dem Auto irgendwie mehr Spaß machte und mehr bot als Autoreisen durch Deutschland die mitunter kürzer waren.

Naja, und neben der Kultur und so finde ich es auch angenehm wenn man von Leuten umgeben ist die jetzt nicht unbedingt Deutsch können und sich dann halt mit denen in einer anderen Sprache unterhalten muss. Okay, jetzt sind die USA da keine Herausforderung, allerdings hat 1x Madrid und 2x Barcelona gefühlt mehr für mein Spanisch getan als 1 Jahr Duolingo.

Nun, und man lernt mitunter auch einfach nette Menschen kennen. Also neben den ganzen Aktivitäten.
Wobei einen zu den Aktivitäten ja auch keiner zwingt. Als ich in San Antonio war ging es mir einen Tag lang ziemlich schlecht. Ich hatte keine Lust vor die Tür zu gehen. Konsequenterweise bin ich dann auch nicht vor die Tür gegangen und habe auf meinem Zimmer gechilled. Wobei ich bisher auch mit einer Ausnahme (Indien mit meinen Vater und seiner Freundin) immer allein gereist bin. Was jetzt immer entspannter war als der Trip nach Indien. ^^;
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Lovecraft am 17.02.2024 | 01:15
Ich habe nicht per se etwas gegen den "Touristen" ... ich bin nur allgemein kein Fan von Menschen. Ich fühle mich sehr schnell durch Menschen gestört. Schon Kleinigkeiten bringen mich dazu mit den Augen zu rollen. Ich mag meine Ruhe haben ... Und Touristen neigen dazu in großen Menschenmengen aufzutauchen ... was sie für mich natürlich sehr unsympathisch macht.

Zitat
Ansonsten halte ich Reisen einerseits für eine gute Gelegenheit etwas von einem fremden Land zu sehen und von einer anderen Kultur mitzubekommen.

Ja, das ist ja oft das Argument für Reisen. Aber das sind halt Dinge, die ich auch in Dokumentationen sehen kann. Und dabei dann noch meine Ruhe habe ;)

Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: felixs am 17.02.2024 | 07:19
Ich finde es interessant, wie hoch der Anteil der Leute hier ist, die nicht gern reisen. Fühle mich da sehr verstanden. Reisen ist ja auch ziemlich anstrengend.

Von Reisen "etwas mitnehmen", kommt sehr auf die Reise an. Funktionierte für mich bisher eigentlich nur dann, wenn ich irgendwo war, wo ich die Sprache kann (nervt mich eh, wenn ich es nicht kann) und wo ich Zeit und Freiheit und Geld hatte, die Dinge zu erkunden.
Strandurlaub geht mir nach einer halben Stunde auf die Nerven. Hitze mag ich auch nicht. "Backpacking" ist mir schon der mangelnden Hygiene wegen eklig, genau wie diese komische Idee, Fernreisen mir Handgepäck zu machen. Ich hätte gern einen gewissen Standard an Komfort und Hygiene. Gedränge an lauten Orten ist in Ostasien mehr oder weniger erträglich, woanders brauche ich das nicht.

Mein Wunsch nach Komfort hindert mich an einigen Reisezielen (Zentralasien) und Reisearten (Fernwanderungen zu Fuß und per Rad), die ich sonst von der Idee und den Naturerlebnissen her mögen würde.

Ebenso habe ich keine Lust, mir wenig Geld zu reisen. Entweder kann ich mir halbwegs Komfort leisten, oder ich mache lieber was anderes.

Echt gut gefallen haben mir manche Tagesausflüge, Wochenendtouren. Und ein paar geglückte Reisen. Längere Aufenthalte im Ausland zählen wohl eher nicht als Reisen.

Auf Reisen wie zu Hause habe ich es gern ruhig und bequem.

Wenn ich irgendwann mal erträglich wohne, gehe ich vermutlich gar nicht mehr freiwillig aus dem Haus.

Hast recht, das nehme ich in seiner Pauschalität zurück. Es war der persönliche Grusel der Erinnerungen, der mich zu dieser Aussage verleitete. Wir waren in Shanghai bei Geschäftspartnern, die es sich zur Aufgabe machten, uns eine Woche lang mit edlen, originalen Lokalspezialitäten zu verwöhnen, was für uns eine reine Qual war, denn man kann dann ja auch nicht ablehnen. Das ist bekanntlich ein diplomatisches Minenfeld.

Danke  :)
Das mit den Spezialitäten kann anstrengend werden, ja. Ich bevorzuge auch chinesisches Alltagsessen.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Megavolt am 17.02.2024 | 08:11
Also mir wäre das zu riskant, das Leben in der Komfortzone als erste Priorität zu setzen.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Raven Nash am 17.02.2024 | 08:20
Ich finde die Beschwerden über (andere) Touristen irgendwie merkwürdig.
1) Ich mein, wenn man jetzt im Ausland ist, und da Urlaub macht, ist man ja selbst Tourist.

2) Nun, und man lernt mitunter auch einfach nette Menschen kennen.
ad 1) Tourist ist nicht gleich Tourist. Der stereotype deutsche Tourist in Sandalen mit Socken, der die Einheimischen wie seine persönlichen Leibeigenen behandelt ist leider kein reines Klischee. Bei uns hat man z.B. auch Süditaliener, die man in den Bergen schon einen Kilometer vorher hört, bevor man sie sieht. Und dann natürlich die, die am Abend besoffen in irgendeiner Pizzeria grölen.

2) Ganz ehrlich: Ich will gar keine Menschen kennen lernen. Schon gar nicht im Urlaub. Gerade da will ich so wenig Menschen um mich haben, wie möglich. Da liege ich eher irgendwo auf einer entlegenen Almwiese mit dem 500er Tele, und fotografiere Murmeltiere.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: diogenes am 17.02.2024 | 08:40
Schwierige Umfrage, ein nicht unbeachtlicher Teil meiner Urlaubsreisen hat mit Rollenspiel zu tun. Cons und der mehr oder weniger regelmäßige Besuch meiner Londoner online-Runde :D
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 17.02.2024 | 09:57
ad 1) Tourist ist nicht gleich Tourist. Der stereotype deutsche Tourist in Sandalen mit Socken, der die Einheimischen wie seine persönlichen Leibeigenen behandelt ist leider kein reines Klischee. Bei uns hat man z.B. auch Süditaliener, die man in den Bergen schon einen Kilometer vorher hört, bevor man sie sieht. Und dann natürlich die, die am Abend besoffen in irgendeiner Pizzeria grölen.

2) Ganz ehrlich: Ich will gar keine Menschen kennen lernen. Schon gar nicht im Urlaub. Gerade da will ich so wenig Menschen um mich haben, wie möglich. Da liege ich eher irgendwo auf einer entlegenen Almwiese mit dem 500er Tele, und fotografiere Murmeltiere.

Während meines Studiums in Heidelberg sind die asiatischen Touristen neben der Straßenbahn hergerannt und haben Fotos gemacht. Einmal ist sogar eine Gruppe laut quatschend in der Hörsaal gelaufen.

Als wir in der Lorraine waren, waren wir eine Woche in einem Charlet mitten im Wald gesessen und haben uns einmal ein touristisches Ziel angeschaut: Die Zitadelle von Bitsch. Außerhalb der Saison. Im Grunde waren wir da alleine. Die am Einlass waren dort voll happy, als wir kamen.

Ich kann die Aversion gegen Menschenmassen voll nachvollziehen. Als wir 2021 in den Niederlanden waren, waren wir auch außerhalb der Saison da. Riesige Nordseestrände und weit und breit niemand. Das war herrlich. Nur in Brügge war viel los, da waren wir dann "echte" Touristen.

Auf Strandurlaub hab ich auch gar keine Lust. Die Fernreise die ich plane (wenn unser Hund mal nicht mehr ist) ist auf die Azoren um die Verwandtschaft zu besuchen: Pottwale beim Whalewatching  >;D. Ansonsten planen wir mit einem Camper nach Schottland zu fahren und dort eine Rundreise zu machen und das Grundstück meiner Frau zu besichtigen, das ich ihr zusammen mit ihrem Adelstitel geschenkt habe  8)
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: xplummerx am 17.02.2024 | 10:21
ad 1) Tourist ist nicht gleich Tourist. Der stereotype deutsche Tourist in Sandalen mit Socken, der die Einheimischen wie seine persönlichen Leibeigenen behandelt ist leider kein reines Klischee. Bei uns hat man z.B. auch Süditaliener, die man in den Bergen schon einen Kilometer vorher hört, bevor man sie sieht. Und dann natürlich die, die am Abend besoffen in irgendeiner Pizzeria grölen.
Da passt Sartre doch ganz gut: „Die Hölle, das sind die anderen.“
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: AlucartDante am 17.02.2024 | 10:30
Ich musste erst mal lange über die Frage nachdenken und kann mich nicht entscheiden.

- Rollenspiel bereisen aller Welten, inklusiver nicht realer.

- Urlaub ist so eine LARP, man läuft da halt wirklich rum.

Ich glaube es ist bei mir ähnlich stark, in größter Not könnte ich auf beides verzichten, aber ich will auf keines davon verzichten. Beides kann ja auch sehr verschieden genutzt werden. Rollenspiel macht Spaß, pflegt Freundschaften, ist kreativ, man probiert sich aus bzw trainiert, erschafft etwas. Ich nutze Urlaub zum Erholen und um etwas Neues zu entdecken. Aber auch zum Arbeiten, als Reha, um klarzukommen.

Ich glaube ich könnte für Rollenspiel eher Ersatz finden, Partys, gemeinsame Essen, Brettspielabende, Bücher schreiben. Aber der etwas ausprobieren / trainieren Teil würde nicht gehen.
Umgekehrt wüsste ich nicht, wie ich völlige Erschöpfung oder einen hohen Workload erfüllen könnte, wenn ich micht nicht auf eine kleine Reise begeben könnte. Den anderen Teil könnte ich wahrscheinlich kompensieren.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: felixs am 17.02.2024 | 10:56
Also mir wäre das zu riskant, das Leben in der Komfortzone als erste Priorität zu setzen.

Was wäre Dein Vorschlag?
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 17.02.2024 | 11:25
Ich habe nicht per se etwas gegen den "Touristen" ... ich bin nur allgemein kein Fan von Menschen. Ich fühle mich sehr schnell durch Menschen gestört. Schon Kleinigkeiten bringen mich dazu mit den Augen zu rollen. Ich mag meine Ruhe haben ... Und Touristen neigen dazu in großen Menschenmengen aufzutauchen ... was sie für mich natürlich sehr unsympathisch macht.

Ja, das ist ja oft das Argument für Reisen. Aber das sind halt Dinge, die ich auch in Dokumentationen sehen kann. Und dabei dann noch meine Ruhe habe ;)
Weiß ja nicht wo ihr wohnt.
Für den Anfang mal zu zweit in die Natur fahren? ( Und wenn es nur für einen Spaziergang ist)
Kann auch für das Rollenspiel inspirieren
Falls du Gefallen daran findest - irgendwo eine Ferienwohnung, außerhalb der Saison?
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Zed am 17.02.2024 | 11:43
Ich finde es interessant, wie hoch der Anteil der Leute hier ist, die nicht gern reisen. Fühle mich da sehr verstanden. Reisen ist ja auch ziemlich anstrengend.
Da reihe ich mich mal ein. Ein Workaround ist, immer wieder in die gleiche schöne Gegend zu reisen, so mache ich es. Aber neben "meiner" Schwedenregion, habe ich noch ein anderes Highlight.

Ich bin durch einen Freund vor ein paar Jahren auf eine schöne, entspannte, vielfältige und unterschätzte deutsche Region aufmerksam gemacht worden: das hübsche Altmühltal. Auch für Urlaub mit Kindern, denke ich, ist das Altmühltal perfekt.

Die Region ist ein daueroffenes Buffet für Aktivitäten, und das macht es so entspannt: Du brauchst keine lange Planung! Mit dem Auto kann man sich vom Altmühltal aus ganz spontan einen Ausflug vornehmen, besichtigen, wandern, schwimmen, Fossilien finden. Für schlechtes Wetter gibt es genügend Museen und ein Spaßbad, für gutes Wetter dutzende Aktivitätsmöglichkeiten:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Die Touri-Seite der Region Altmühl (https://www.naturpark-altmuehltal.de/) ist ein wirklich guter Anlaufpunkt für Eindrücke, Informationen und Ideen.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Sphinx am 17.02.2024 | 15:35
Ich hab vor Jahren mal das Ergebnis einer größeren Umfrage gesehen. War in etwa "Worauf freuen sich Deutsche Urlauber am Meisten im Urlaub" mit Abstand war es das wieder Heim kommen.
Aber Grundsätzlich sind die Leute halt doch sehr verschieden. Ich finde nur die komisch die Urlaub machen weil "Das macht man halt so".

Und ja ich kann verstehen wenn man in einer kleinen Mietwohnung wohnt das da ein größerer Dran ist raus zu kommen als wenn man ein Haus hat das gemütlich ist mit einem Garten wo man im Sommer gemütlich sitzt. Meine Frau und ich sind uns da auch sehr ähnlich. Urlaub heißt Urlaub, der wird vorbereitet. Essen gekocht das man einfach nur warm machen muss oder wir gehen Essen. Da gibt es kein "Jetzt haben wir Zeit lass mal das Bad renovieren"

Wir hatten früher mal die Idee Rollenspiel und Urlaub zu verbinden. Sprich mit gleichgesinnten in eine Ferienwohnung fahren und da dann mehrere Tage eine Kampagne durchzeihen. Mittlerweile würde ich sagen das mir das zu Hardcore wäre. Ich hab schon einen Kumpel der Zieht an Wochenenden Sessions durch die 30 Stunden Spielen beinhalten. Da kann ich nur staunen :)
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Megavolt am 17.02.2024 | 17:24
Was wäre Dein Vorschlag?

Ich kann dir da keinen Vorschlag machen und außerdem wäre das ja auch anmaßend. Mach, was du willst und was du für richtig hältst.

Das Leben besteht aber schon irgendwie aus einer ewigen Pendelbewegung zwischen "sich  ins Unbekannte wagen" und "sich im Bekannten stabilisieren". Wenn man da die erste Hälfte weglässt, das kann strukturell nicht gesund sein.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Teylen am 17.02.2024 | 17:52
ad 1) Tourist ist nicht gleich Tourist. Der stereotype deutsche Tourist in Sandalen mit Socken, der die Einheimischen wie seine persönlichen Leibeigenen behandelt ist leider kein reines Klischee. Bei uns hat man z.B. auch Süditaliener, die man in den Bergen schon einen Kilometer vorher hört, bevor man sie sieht. Und dann natürlich die, die am Abend besoffen in irgendeiner Pizzeria grölen.

2) Ganz ehrlich: Ich will gar keine Menschen kennen lernen. Schon gar nicht im Urlaub. Gerade da will ich so wenig Menschen um mich haben, wie möglich. Da liege ich eher irgendwo auf einer entlegenen Almwiese mit dem 500er Tele, und fotografiere Murmeltiere.
In Bezug auf diese Touristen hat man die aber auch zuhause und es können ja auch ganz einheimische Leute sein die sich daneben benehmen.
Ansonsten gehe ich in der Regel auch nicht in hin und will Menschen kennenlernen, aber so verschiedene Begegnungen passieren und bleiben in Erinnerung. Ohne den Druck das die Person einem jeden Tag über den Weg laufen kann. Halt mit den anderen kulturellen Hintergrund.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 17.02.2024 | 22:50
Da reihe ich mich mal ein. Ein Workaround ist, immer wieder in die gleiche schöne Gegend zu reisen, so mache ich es. Aber neben "meiner" Schwedenregion, habe ich noch ein anderes Highlight.

Ich bin durch einen Freund vor ein paar Jahren auf eine schöne, entspannte, vielfältige und unterschätzte deutsche Region aufmerksam gemacht worden: das hübsche Altmühltal. Auch für Urlaub mit Kindern, denke ich, ist das Altmühltal perfekt.

Die Region ist ein daueroffenes Buffet für Aktivitäten, und das macht es so entspannt: Du brauchst keine lange Planung! Mit dem Auto kann man sich vom Altmühltal aus ganz spontan einen Ausflug vornehmen, besichtigen, wandern, schwimmen, Fossilien finden. Für schlechtes Wetter gibt es genügend Museen und ein Spaßbad, für gutes Wetter dutzende Aktivitätsmöglichkeiten:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Die Touri-Seite der Region Altmühl (https://www.naturpark-altmuehltal.de/) ist ein wirklich guter Anlaufpunkt für Eindrücke, Informationen und Ideen.

Richtig schön  :d Da hab ich mal ne Kanutour gemacht.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Zed am 17.02.2024 | 22:56
Richtig schön  :d Da hab ich mal ne Kanutour gemacht.
  :d Und war es sehr voll auf der Altmühl? Wo habt Ihr übernachtet?
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 17.02.2024 | 23:15
  :d Und war es sehr voll auf der Altmühl? Wo habt Ihr übernachtet?

Das ist leider schon lange her, da war ich 14 oder 15. Das war mit dem Jugendferienwerk.
Kann mich da nur noch rudimentär erinnern.
Aber voll kam es mir nicht vor und wir haben jede Nacht gezeltet.
Gestartet sind wir am Altmühlsee.

Aber eventuell gehen wir nächsten Monat für eine Woche weg. Hab gleich mal ein paar Ferienwohnungen dort rausgesucht  :d
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 18.02.2024 | 08:51
Gar nicht weit davon wartet die Fränkische Schweiz mit zahlreichen Höhlen (em Dungeon) ~;D

Wenn man bedenkt, wie viele alte Burgen es hier noch gibt (in Europa allgemein), dann haben wir eigentlich jede Menge Auswahl an Rollenspiel - Urlaub.

Die Spieler aus den USA z.B. beneiden uns da wahrscheinlich ein bisschen.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Nria am 18.02.2024 | 08:58
Ich finde die Frage unglaublich schwierig zu beantworten, weil das für mich völlig verschiedene Dinge sind. Urlaub mache ich - wenn überhaupt - einmal im Jahr (und habe schon jahrelang drauf verzichtet), P&P-Rollenspiel mache ich seit ein paar Jahren wöchentlich (und habe schon jahrelang drauf verzichtet). Das eine ersetzt das andere einfach nicht für mich.

Was ich aber kurios finde, ist, dass es ernsthaft Leute gibt, die nur Urlaub machen, weil andere es von ihnen erwarten. Während ich keine Urlaubsreisen gemacht habe, hat mich nie jemand drauf angesprochen, und selbst wenn, sagt man halt 1x pro Jahr, dass man lieber zu Hause Urlaub macht. Oder ist das in irgendwelchen Kreisen andauernd Gesprächsthema? :o
Was es schon gibt, ist dass man z.T. komisch angeschaut wird, wenn man in Deutschland oder den Nachbarländern Urlaub macht anstatt einer Fernreise (für viele ist "Urlaub" offenbar gleichbedeutend mit "Flugreise"). Aber davon lasse ich mich doch nicht drängen, mich ins Flugzeug zu setzen?

Ich finde die Beschwerden über (andere) Touristen irgendwie merkwürdig.
Ich mein, wenn man jetzt im Ausland ist, und da Urlaub macht, ist man ja selbst Tourist. Egal welche Art von Urlaub es ist. Da sind die anderen Touristen jetzt eigentlich auch nicht schlimmer oder besser als man selbst. Wohingegen wenn ich jetzt zuhause bleibe, egal ob bei Koblenz in DE, RLP, in Leuven in Belgien, in Baden-Baden oder Freiburg... es ist ja nicht so als wären da keine Touristen. Im Gegenteil sind da eine Menge. Gut, in Madrid waren da vielleicht mehr Touristen als in Baden-Baden, aber jetzt ist es auch nicht gedrängter als in Freiburg.
Die Argumentation verstehe ich nicht. Es wohnt doch nicht jeder in einer Touristenstadt? Kleinstädte außerhalb der Feriengebiete ziehen jetzt nicht sonderlich viele Gäste an. Die Südhälfte von Deutschland ist generell vermutlich beliebter, aber in der Nordhälfte fernab der Küsten ist nicht automatisch alles voller Touristen.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Issi am 18.02.2024 | 09:19
@
Nria

Es gibt vermutlich viele Dinge ( mehr als nur Urlaub), die Leute so machen oder nicht machen, nur weil es sich so gehört.

Und ein "Nein, ich fahre dieses Jahr nicht weg." - impliziert für manche vermutlich " Hat kein Geld dafür" oder " hat niemanden der mitfährt" - und niemand möchte gerne bemitleidet werden.

Ein " Ich habe keine Lust, und bin glücklich damit" (Gefühl der Erhabenheit) - können sich manche vielleicht nicht vorstellen.
Und wenn jmd nachfragt, war der Urlaub natürlich immer super (Egal ob es die Wahrheit ist).

Sich von solchen äußeren Bewertungen befreien zu können, ist schon Mal gut.
Es mMn. weder eine Schande, sich sowas gerade nicht leisten zu können oder es nicht zu wollen. (Das Geld muss es einem schließlich auch Wert sein).


Zu den Touristen..
Glaube die meisten Touristen habe ich bisher in Städten wie Venedig, Prag, und auf Santorini gesehen.
(Die Balearen bestehen ja praktisch aus diesen. Wer dort zur Saison hinfliegt, und erwartet allein zu sein, hat vermutlich was falsch gemacht)

Edit.
Irgendwo habe ich mal einen Artikel gelesen (weiß leider nicht mehr wo), in dem Italiener gestehen, dass sie sich im Urlaub Zuhause verbarrikadieren, sämtliche Rollos runterziehen, damit die Nachbarn glauben sie wären im Urlaub.(den sie sich nicht leisten können)
(Schon eine Extrem Form - aber dennoch möglich)






Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Blizzard am 18.02.2024 | 09:26
Ich könnte wohl auch eher auf Urlaubsreisen (ins Ausland) verzichten als auf das Rollenspiel. Das letzte mal Urlaub im Ausland habe ich vor einigen Jahren gemacht, ist schon länger her.
Im Gegensatz zu vielen Anderen muss ich im Urlaub aber auch nicht ins Ausland (verreisen). Die Argumentation, dass das sonst kein richtiger Urlaub wäre , kann ich nicht nachvollziehen. Urlaub ist Urlaub, ganz egal, ob man 3 Wochen nach Mallorca fliegt oder 3 Wochen zu Hause bleibt.

Seit einigen Jahren fahre ich 2x im Jahr auf eine RPG-Hütte, verbinde also Urlaub mit Rollenspiel. Da schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe. Das ist dann mein Urlaub.
Ich muss nicht zwingend ins Ausland, auch wenn es da schon einige schöne Flecken gibt.
Aber 1 Woche Rollenspiel (am Stück) würde ich 1 Woche Urlaub (fernab der Heimat) jederzeit vorziehen.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 18.02.2024 | 10:27
Das mit dem Ausland verstehe ich auch nicht. Es gibt so schöne Flecken in Deutschland, die die meisten Deutschen niemals sehen. Andererseits, wären die ja dann völlig überlaufen. Von daher: Alle nach Mallorca! >;D

Mir fehlt im Grunde noch ganz Ostdeutschland in der Sammlung. Die Mecklemburgische Seenplatte, das Erzgebirge und der Harz würde mich schon reizen und auch der hohe Norden mit Haithabu. Aber die langen Fahrten wollen wir aktuell weder dem alten Auto, noch dem alten Hund zumuten.

Aber wir im Südwesten sind da auch wirklich verwöhnt. Ich fahre 20 Minuten in den Odenwald und bin im Grunde im Urlaubsgebiet.
Der Pfälzer Wald, Odenwald, Hunsrück, Schwarzwald, Spessart, Elsaß und Lothringen (OK, das ist Ausland), Kaiserstuhl, Kraichgau, Breisgau und und und - alles mehr oder weniger in der Nähe. Vollgepackt mit Gewässern, Wäldern, Bergen und massig Geschichte. Außerhalb der Ferien bekommt man da immer was gemütliches und günstiges und hat kaum Reisekosten.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: AlucartDante am 18.02.2024 | 10:47
Meint ihr es sind die gleichen Leute, die zum Urlaub nicht weit wegfahren wollen und immer DSA/DND in Gareth/Baldurs Tor spielen? Ich mags gerne auch mal exotischer als Bottrop...
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Ma tetz am 18.02.2024 | 10:59
Also Urlaub bedeutet für mich nicht Zuhause sein (aus dem Alltag rauskommen). Dafür muss ich nicht sonst wohin.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 18.02.2024 | 11:50
Meint ihr es sind die gleichen Leute, die zum Urlaub nicht weit wegfahren wollen und immer DSA/DND in Gareth/Baldurs Tor spielen? Ich mags gerne auch mal exotischer als Bottrop...

Sehe da keinen Zusammenhang.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: phant am 18.02.2024 | 12:41
Ich entscheide ganz klar PRO Rollenspiel.

Urlaubsreisen, gerade Fernreisen, interessieren mich nicht. Mit reicht die Vulkaneifel. Gibt einen traumhaften Bogenparcours dort.
Fernreisen mache ich nicht wegen meiner Flugangst , wegen der Kosten und wegen des Umweltaspektes.

Problem (nicht für mich): Urlaub ist seit mindestens 30 Jahren ein totales Statussymbol geworden. Immer weiter, immer luxuriöser, immer besser als andere.
Ich bin schon vor 30 Jahren in der Schule ausgelacht worden, weil wir in den schönsten Ecken Deutschlands Urlaub gemacht haben.
Neulich folgender Dialog mit einem Freund:
Freund: "Ja, 6 Wochen Roadtrip durch die USA...."
Ich: " Ah, ich fahr nach Büsum."
Freund: "Wo soll das denn sein?"

Mittlerweile fährt auch jeder öfter. Sommerurlaub, Osterferien, Herbstferien, Weihnachtsferien.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: AlucartDante am 18.02.2024 | 12:59
Sehe da keinen Zusammenhang.

War auch nur ein Spaß und nicht ganz ernst gemeint. Ich kehre selbst aber tatsächlich manchmal gerne in alte Gefilde zurück, erkunde aber auch gerne neues. Aber das ist ja irgendwie auch so Null-Aussage wie bei einem Horoskop.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: JS am 18.02.2024 | 13:03
Problem (nicht für mich): Urlaub ist seit mindestens 30 Jahren ein totales Statussymbol geworden. Immer weiter, immer luxuriöser, immer besser als andere.
Ich bin schon vor 30 Jahren in der Schule ausgelacht worden, weil wir in den schönsten Ecken Deutschlands Urlaub gemacht haben.
Neulich folgender Dialog mit einem Freund:
Freund: "Ja, 6 Wochen Roadtrip durch die USA...."
Ich: " Ah, ich fahr nach Büsum."
Freund: "Wo soll das denn sein?"
Mittlerweile fährt auch jeder öfter. Sommerurlaub, Osterferien, Herbstferien, Weihnachtsferien.

Mitstudenten von mir haben damals 50 Wochen lang jeden Cent fünfmal umgedreht, um zwei Wochen lang tausende Euros für irgendwelche Reisen auszugeben. Klar, jeder nach seiner Facon, aber das war schon ein absurdes Verhältnis und rechtfertigte auch nicht das Armutsgejammer in den restlichen 50 Wochen. (Wohlgemerkt: Anekdote; ist nicht zu verallgemeinern.)

Für mich wurde dem Faß endgültig der Boden ausgeschlagen, als viele Leute mit diesem US-Trend anfingen, Hochzeiten luxuriös am Arm der Welt zu feiern und schon die Junggesellenabschiede in die hunderte Euro gingen. Da war ich dann raus und froh, als die Leute alle endlich verheiratet waren oder dann schon wieder geschieden. "Wir heiraten! Juhu! Aber nicht in Berlin, wo wir wohnen, sondern in Schottland. Wir freuen uns auf euch! Hotels reservieren könnte ihr hier und hier und blabarababa."
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 18.02.2024 | 13:21
Bin kein großer Reisemensch (und hab mit LARP aufgehört), also würde es wohl auf RPG hinauslaufen; warum auch immer eine solche Entrscheidung notwendig werden sollte.

Die Mecklenburgische Seenplatte

Ist wunderschön da. Tip: Hausboot mieten (wenn man sichs leisten kann). Besser kann man die Gegend kaum erleben.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Gunthar am 18.02.2024 | 17:11
Habe für RPG gestimmt, da das viel günstiger ist als Reisen. Vor allem, wenn man jedes Jahr immer weniger Geld zur Verfügung hat. Aber auch das RPG musste massiv zurückstecken, denn es sind kaum noch Neuanschaffungen oder Erweiterung von bestehenden Systemen mehr möglich.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: felixs am 19.02.2024 | 11:04
Mitstudenten von mir haben damals 50 Wochen lang jeden Cent fünfmal umgedreht, um zwei Wochen lang tausende Euros für irgendwelche Reisen auszugeben. Klar, jeder nach seiner Facon, aber das war schon ein absurdes Verhältnis und rechtfertigte auch nicht das Armutsgejammer in den restlichen 50 Wochen. (Wohlgemerkt: Anekdote; ist nicht zu verallgemeinern.)

Kenne ich auch und kam mir auch immer ziemlich verbreitet vor, vor allem dieses Fehlverhältnis zwischen Sparwahn und Reiserei.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: gunware am 19.02.2024 | 11:16
Für mich liest sich die Fragestellung so: Familie oder Hobby?
Und da sage ich, ich verzichte auf keines, solange es geht.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Jiba am 19.02.2024 | 12:04
Kenne ich auch und kam mir auch immer ziemlich verbreitet vor, vor allem dieses Fehlverhältnis zwischen Sparwahn und Reiserei.

Invest in experiences, people...  :P

Also das halte ich für im schlimmsten Sinne verallgemeinert. Ihr wisst doch selbst wahrscheinlich gar nicht, was den Pfennigfuchsern, die für eine Reise gespart haben, die fragliche Reise jetzt persönlich gegeben hat oder nicht.

Also hier ist mir persönlich viel zu viel oberflächliche Reisenegativität im Thread, zumal wenn man sich vergegenwärtigt, dass nicht jede Reise scheiße und nicht jede Rollenspielrunde topgeil ist. Man kann genauso jahrelang in dysfunktionalen Runden festhängen. Da fährt man dann doch lieber in Urlaub.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Philipp.Baas am 19.02.2024 | 12:29
Hmm...ich liebe es zu reisen. Ich habe auch lange an verschiedenen Orten im europäischen Ausland gelebt, was immer eine gute Zeit war. Durch die Reisen habe ich aber auch eine tiefe innere Befriedigung, wenn ich daheim bin und sehe -- denke ich -- viele Dinge gelassener und bin eigentlich nie negativ. Allerdings reise ich nur noch mit meiner Familie und möchte auch gar nicht ohne diese reisen.

Rollenspiel hilft mir den Alltag zu vergessen und ist willkommene Gelegenheit mit meinen Freunden Zeit zu verbringen. Ich spiele bis auf ganz wenige Ausnahmen nur mit meinen Freunden. Mit "Fremden" spiele ich nicht so gern, was früher anders war.

Also sind beide Aktivitäten, denen ich in meiner Jungend viel nachgegangen bin und die mir Freude gemacht haben, inzwischen mit den liebsten Menschen verbunden.

Beides kann ich kostengünstig tun. Wandern gehen mit der Familie oder mit meinen alten DSA-Sachen mit meinen Freunden spielen. Ebenso kann ich (glücklicherweise), wie neulich getan, meine Warhammer 40k RPG Sammlung auf einen Schlag auffüllen und viel Geld investieren oder, wie ich es dieses Jahr tue, mehrmals mit meiner Familie wegfahren. Ich kann für beide Hobbies viel Geld ausgeben, aber es auch sein lassen. Das sagt für mich jeweils nichts über die Qualität aus.

Wandern vor der Haustür macht Spaß, Ski-fahren macht Spaß, alten DSA-Kram spielen macht Spaß, neuen Kram kaufen und spielen macht Spaß. Da gibt es für mich kein "entweder-oder", da beides leicht skalierbar ist.

Wenn ich verzichten müsste, wäre es Rollenspiel, denn die Abenteuer, die ich mit meiner Familie erlebe, sind die schönsten Erlebnisse, die ich mir vorstellen kann.

P.S.: Ich lebe in einer Touristen-Stadt und habe in Rom gelebt. Touristen mögen in manchen Momenten nerven, aber sie machen eine Stadt auch lebendig und sorgen dafür, dass es Veranstaltungen gibt, Geld in Infrastruktur investiert wird und viel Abwechslung gibt.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: felixs am 19.02.2024 | 13:46
Invest in experiences, people...  :P

Also das halte ich für im schlimmsten Sinne verallgemeinert. Ihr wisst doch selbst wahrscheinlich gar nicht, was den Pfennigfuchsern, die für eine Reise gespart haben, die fragliche Reise jetzt persönlich gegeben hat oder nicht.

Ja, das ist sicherlich schwer zu beantworten.

Zwischen Reisefreudigen und Reiseunfreudigen liegt wohl tatsächlich eine gewisse Kluft.
Unterm Strich habe ich aber selten den Eindruck gehabt, dass Leute von Urlaubsreisen mit wichtigen Erfahrungen zurückkommen. Natürlich gilt, dass wo wenig ist, schon kleine Dinge große Wirkung haben können.
Anders ist es freilich, wenn man sich tatsächlich längere Zeit irgendwo aufhält und dort arbeitet, studiert, mit Einheimischen zusammenlebt etc. Das sind aber eben nicht gerade die typischen Merkmale einer Urlaubsreise.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 19.02.2024 | 14:07
Ja, das ist sicherlich schwer zu beantworten.

Zwischen Reisefreudigen und Reiseunfreudigen liegt wohl tatsächlich eine gewisse Kluft.
Unterm Strich habe ich aber selten den Eindruck gehabt, dass Leute von Urlaubsreisen mit wichtigen Erfahrungen zurückkommen. Natürlich gilt, dass wo wenig ist, schon kleine Dinge große Wirkung haben können.
Anders ist es freilich, wenn man sich tatsächlich längere Zeit irgendwo aufhält und dort arbeitet, studiert, mit Einheimischen zusammenlebt etc. Das sind aber eben nicht gerade die typischen Merkmale einer Urlaubsreise.

Ein Mensch wird aber auch aus einer Summe an Erfahrungen geformt. Es hat meine Sicht auf dei Welt sicher beeinflusst, als ich damals die Leprakranken in den Slums von Jakarta gesehen habe.
Daheim sitzen bringt einen halt nicht weiter. Aber ich denke auch, dass das eben jeder selbst entscheiden muss. Da gibt es kein richtig und kein falsch.
Schwer ist es dann halt in einer Partnerschaft, wenn da unterschiedliche Ansätze aufeinander treffen. Entweder man geht dann halt einen Kompromiss ein oder man macht getrennt Urlaub.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: felixs am 19.02.2024 | 14:56
Es hat meine Sicht auf dei Welt sicher beeinflusst, als ich damals die Leprakranken in den Slums von Jakarta gesehen habe.

Wir müssen das hier nicht zu weit treiben; aber um zu illustrieren, was ich sagen wollte:
Abgesehen davon, dass man sich als normaler Tourist üblicherweise nicht dorhin verirrt, frage ich mich, ob man in die Slums von Jakarta muss, um über das Elend der Welt zu erfahren.
Es mag natürlich Leute geben, die etwas erst mit eigenen Augen gesehen haben müssen, um es zu glauben.

So richtig versteht man Dinge vermutlich ohnehin erst, wenn man tatsächlich davon betroffen ist. Also nicht wie im Zoo mit Anschauen und danach Kaffeetrinken, sondern drin leben müssen.

Um den Bogen zurück zu schaffen: Ich glaube aber auch nicht, dass Rollenspiel in den meisten Fällen irgendwie zur (positiven) Veränderung oder zu (wichtigen) Entwicklungen beiträgt.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 19.02.2024 | 15:09
Daheim auf deinem Sofa wirst das Elend sicher nicht erfahren. Aber nicht mal schauen und gleich Kaffee daheim trinken macht die Sache sicher nicht plastischer.
Zur Klarstellung: Ich bin da ja nicht hin um mir Leprakranke anzuschauen. Das war ein Zufall. Bekannte von uns haben in Jakarta gewohnt.

Aber das muss halt wirklich jeder für sich selbst entscheiden.

Zu den Zoos:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Mouncy am 19.02.2024 | 15:31
Ich weigere mich was anzukreuzen, beides unverzichtbar. Alleine schon wegen Snowboarden und Segeln, der Feldberg is zwar nett aber auf Dauer einfach zu langweilig. Katamaran fahren aufm Baggersee is auch nich so geil wie aufm IJsselmeer. Und Rucksackreisen! Zu meinen besten Rollenspielerlebnissen zählt eindeutig die D&D Runde in Australien. Damals nachm Abi ein Rudel Australier kennengelernt, zusammen gezockt, zusammen gefeiert, beim DM auf dem Sofa gepennt, vom Balkon gekotzt, war super. Zu ein paar davon habe ich immer noch Kontakt. Letztes Jahr war ich in Sydney zum 40 Geburtstag des DM.

Wir hatten früher mal die Idee Rollenspiel und Urlaub zu verbinden. Sprich mit gleichgesinnten in eine Ferienwohnung fahren und da dann mehrere Tage eine Kampagne durchzeihen. Mittlerweile würde ich sagen das mir das zu Hardcore wäre. Ich hab schon einen Kumpel der Zieht an Wochenenden Sessions durch die 30 Stunden Spielen beinhalten. Da kann ich nur staunen :)

Been there, done that. Ferienhütte der Eltern vom Kumpel, Arsch der Welt, irgendwo südliche Weinstraße den Berg hoch. Nächste Tanke 5 km, sonst weit und breit nur Wald. 6 Jungs alle so um die 20, keine Dusche, 3 Tage Bier, Grillen, Rollenspiel zocken. Baguette ging am ersten Abend aus. War schön, muss aber nicht nochmal sein.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 19.02.2024 | 15:55
Daheim auf deinem Sofa wirst das Elend sicher nicht erfahren.

Wenn ich mir von meiner Couch eine gut gemachte Doku ansehe, verstehe ich vielleicht sogar mehr vom Problem, als wenn ich es als Ahnungsloser in real beobachte, aber die ganzen Probleme nicht mals ansatzweise einschätzen kann.

Dabei hatte ich vor 10 Jahren eine sehr ähnliche Erfahrung. Drei Orte in Rumänien nahe Sibiu/Hermannstadt, alle in Spaziergang-Nähe zueinander. Einer war 1. Welt (da war eine alte Burg als Touristen-Magnet, lange Geschichte inkl altem deutschen Namen), einer hat mich stark an die DDR erinnert, die ich als Kind erlebt habe (ich sag mal "rumänischer Durchschnitt"), und einer war 3. Welt-Elend pur (dort lebten Roma; meine Vermutung).

Aber wieso die Situation dort so ist, wie sie jenseits eines oberflächlichen Eindrucks wirklich ist, all das hat der persönliche Besuch halt nicht vermittelt. Dafür wär ich vielleicht besser in Deutschland geblieben und hätt das rumänische Sozialsystem studiert... aber das wär halt kein Urlaub gewesen... Oder ich hätt ne lange Jetztzeit-RPG-Kampagne über die Ungerechtigkeit der Welt geschrieben...

Ja, persönliche Eindrücke sind eindrucksvoll. Aber sie sind oberflächlich (wenn man sich nicht tiefer mit dem Thema beschäftigt, und wer macht das schon?), und können täuschen.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 19.02.2024 | 16:13
Um den Bogen zurück zu schaffen: Ich glaube aber auch nicht, dass Rollenspiel in den meisten Fällen irgendwie zur (positiven) Veränderung oder zu (wichtigen) Entwicklungen beiträgt.

Das ist genauso pessimistisch wie die Feststellung, dass Reisen per se furchtbar sind. Rollenspiel kann doch Veränderung/ Entwicklung bei Konzentration, Abstraktionsfähigkeit, sprachlichem Ausdrucksvermögen, Diskussionsfähigkeit, etc. bewirken.


Daher gilt:

Ich weigere mich was anzukreuzen, beides unverzichtbar.

 :d
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 19.02.2024 | 16:13
Wenn die Doku wirklich gut gemacht ist, vielleicht. Dazu muss es die aber erstmal geben.
Aber die Bilder geben nie die Eindrücke vor Ort wieder. Am besten ist wohl beides zusammen  ;)

Es kann auch täuschen im Elfenbeinturm zu sitzen und zu denken man kennt wie Welt, ohne sie je gerochen zu haben.
Müssen wir unbedingt die beiden Extreme diskutieren?
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Isegrim am 19.02.2024 | 16:26
Müssen wir nicht, aber ich widersprach deiner Aussage, dass das "Daheim auf dem Sofa sitzen" zu gar nichts führt. ;)
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 19.02.2024 | 16:46
Müssen wir nicht, aber ich widersprach deiner Aussage, dass das "Daheim auf dem Sofa sitzen" zu gar nichts führt. ;)

Kein Elend erfahren ist nicht "führt zu nichts". Mit erfahren meinte ich die fünf Sinne. Ich weiß heute noch genau, wie Jakarta gerochen hat. Die Müllhalde direkt im Wohngebiet zum Beispiel. 
Dazu die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit. Da kann dir eine Doku Bilder zeigen und erzählen, aber erfahren kannst du das so nicht. Willst du vielleicht ja aber auch nicht. Das kann ich sehr gut verstehen.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Tarin am 19.02.2024 | 17:24
Ich könnte auf sowas wie zwei Wochen Sommerurlaub verzichten, wenn ich für mich alleine abstimmen darf.

Was ich dagegen nicht missen möchte, sind Events, die ich in meiner Freizeit besuche, die auch weiter entfernt oder mehrere Tage oder in Urlaubsregionen stattfinden können. Früher war das viel Larp. Heute sind das Konzerte, gemeinsame Wochenenden mit Freunden, Esperantokongresse, Musikworkshops und solcherlei Dinge mehr. Mir geht es um die Leute, weniger um die Orte.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: felixs am 19.02.2024 | 17:42
Das ist genauso pessimistisch wie die Feststellung, dass Reisen per se furchtbar sind. Rollenspiel kann doch Veränderung/ Entwicklung bei Konzentration, Abstraktionsfähigkeit, sprachlichem Ausdrucksvermögen, Diskussionsfähigkeit, etc. bewirken.

Natürlich ist das pessimistisch.
Und ich habe nicht gesagt, dass Reisen per se furchtbar ist.
Und ja, dass Rollenspiel diese Auswirkungen haben kann, ist - meine ich - hier unbestritten.
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 19.02.2024 | 18:44
Mehr Optimismus, weniger Pessimismus!

 :cheer: :cheer: :cheer: :cheer:
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Teylen am 19.02.2024 | 19:36
Die Argumentation verstehe ich nicht. Es wohnt doch nicht jeder in einer Touristenstadt? Kleinstädte außerhalb der Feriengebiete ziehen jetzt nicht sonderlich viele Gäste an. Die Südhälfte von Deutschland ist generell vermutlich beliebter, aber in der Nordhälfte fernab der Küsten ist nicht automatisch alles voller Touristen.
Es gibt, nach meiner Erfahrung, überall Touristen.
Freiburg, Baden-Baden, Leuven, Koblenz,... selbst in Ochtendung. Es gibt mal mehr oder mal weniger, aber ein paar Urlauber verschlägt es schon daher.
Ebenso wie man jetzt bei Reisen nicht unbedingt nur in die Touristenmetropolen und da an die Hotspots geht.

Mitstudenten von mir haben damals 50 Wochen lang jeden Cent fünfmal umgedreht, um zwei Wochen lang tausende Euros für irgendwelche Reisen auszugeben. Klar, jeder nach seiner Facon, aber das war schon ein absurdes Verhältnis und rechtfertigte auch nicht das Armutsgejammer in den restlichen 50 Wochen. (Wohlgemerkt: Anekdote; ist nicht zu verallgemeinern.)
Einmal verallgemeinert gesagt, dass mache ich generell mit Hobbies so.
Wenn da Rollenspielprodukte, neue Karten oder sonst was rauskommt was ich haben will, dann wird darauf gespart.
Nun und für den Gegenwert meiner Sammlung an WoD-Sachen könnte ich wohl gut mir einen 3 Wochen Roadtrip durch die USA leisten ^^;
(Vor kurzem traf meine "Book of Nod Kiste" für rund 300 Euro plus Versand ein... und dann hat mich das Elektrobrettspiel Milan erinnert das es 500€ gekostet hat und wollte noch Steuern und Versand drauf haben)
Titel: Re: Urlaubsreisen oder Rollenspiel?
Beitrag von: Teylen am 19.02.2024 | 19:44
In Bezug auf das erfahren von Ländern.
Also ich konsumiere recht viel zu den USA. Ich verfolge mehr oder weniger drei amerikanische Nachrichtensendungen (zwei humoristisch), ich habe einen großen amerikanischen fB-Freundeskreis und ich verfolge über 40 amerikanische Serien aktuell, insgesamt bin ich da wohl bei 70+.

Es ist nach meiner Erfahrung jedoch etwas anderes nur Theorie zu dem Land zu haben bzw. nur gefilterte Kenntnisse als jetzt mal da gewesen zu sein und das Land und die Leute so direkter zu erleben. In Bezug auf kleinere kulturelle Unterschiede allein habe ich da mehr erlebt als mir ein halbes dutzend YT-Channel zum Thema "Unterschiede DE/US" erzählen konnten und es setzt die Erzählungen in einen besseren Kontext.

Jetzt einmal von extremen wie der sehr netten Concierge, die mich super beriet und - nachdem sie merkte das ich allein durch Texas tiggerte - mir die Nummer von Verwandten gab zwecks spontaner Hilfe sollte was passieren, von der ich dann später via fB erfuhr das sie Trump wählt mal abgesehen. (Was mir dann aufzeigte das vielleicht nicht alle Trumpwähler unbedingt Ärsche oder Hillbillies etv. sind, salopp gesagt)


Ansonsten erzählt man so Leuten ja auch nicht unbedingt was von den ganzen Rollenspielrunden die ein Elend waren, sondern konzentriert sich eher auf die guten.
Nu nd bei der einen Reise wo ich mir danach dachte "Uff, nie wieder das" (Goa, Indien mit meinem Vater plus seiner Freundin) erwähne ich das auch. Wobei es auch nicht die ganze Reise nur schlecht macht.