Interessanter Punkt, den ich gestern schon mit Minneyar diskutiert habe. ;)
Ich sehe es so, dass man den Spielstil in einem Feld mit 4 Polen einordnen kann.
gritty
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simulativ <---+---> dramatisch
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V
cinematisch
Für einige Begriffe gibt es dabei leider noch andere Begriffe, z.B. cineastisch für dramatisch, realistisch für gritty oder simulativ etc. Das macht das ganze natürlich etwas unübersichtlich im Jargon. Cinematisch ist dabei mM auch ein sehr doof gewählter Begriff. Ich würde es heroisch nennen, aber leider hat es sich anders eingebürgert.
Aber versuchen wir mal die Begriff im Diagramm zu umschreiben.
gritty - Spielstil, in dem man den ganzen Schmutz, Ärger und emotionalen Konflikt des Settings auskosten will. In dem die Helden nicht immer gewinnen, in dem es nicht einmal echte Helden gibt. Es gibt weder schwarz noch weiß, sondern nur Schattierungen von grau.
cinematisch - Spielstil, in dem alles sauber und emotional korrekt ist. Es geht um Coolness, Style um jeden Preis. Helden sind echte Helden und die Bösen sind wirklich böse. Es gibt nur schwarz oder weiß.
simulativ - Spielstil, in dem Charaktere wie echte Personen gespielt werden, mit allen Wünschen, Träumen, Zweifeln und Ängsten. Die emotionale Lage dient nicht dazu die Dramatik der Story zu tragen.
dramatisch - Spielstil, in dem die Charaktere einem Film, Buch oder Theaterstück entstammen könnten. Sie sind ganz auf das Spiel bzw. auf die Story zugeschnitten, und sollen deren Dramatik transportieren.
Wenn man danach geht, ist es alles etwas klarer und man kann seine Sachen einordnen. Natürlich immer abhängig vom Spielstil der Runde! Ein Rollenspiel an sich ist spielstilneutral.