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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Rollenspieltheorien => Thema gestartet von: Bad Horse am 8.10.2004 | 13:46
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Ich weiß nicht, ob das hier richtig ist, oder ob es nicht doch von allgemeinem Interesse wäre... allerdings hat es nicht direkt mit dem Spielgeschehen zu tun.
Es ist ja eine allgemein anerkannte These (denk ich zumindest), daß man aus guter Literatur oder anderen guten Medien Dinge lernen kann (ich meine das jetzt mehr in philosophischer Richtung). Wie ist das beim Rollenspiel? Kann man etwas von seinen Charakteren lernen?
Ich denke, ja. Beispiel: Als ich noch jung war, hatte ich nicht viel für Christen übrig. Ich fand sie intolerant und verstand überhaupt nicht, was die mit ihrem doofen Glauben wollen. Irgendwann hab ich dann aber einen Ars-Char gespielt, der relativ gläubig war und es im Laufe der Jahre auch immer mehr wurde. Parallel dazu hat sich meine Einstellung dem Christentum gegenüber gewandelt: Jetzt weiß ich, warum Menschen glauben (ich tu es selber nicht, aber ich kann es jetzt eher nachvollziehen).
Das ist nur ein Beispiel. Ich könnte noch mehr bringen, aber jetzt seid ihr dran. ;)
Oder widersprecht mir. Das ist auch okay... :D
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Bei anderen Medien (Literatur, Film) liegt der Lerneffekt einerseits in der Konfrontation mit Inhalten, die von anderen aufbereitet wurden und von denen man vorher wenig wusste, und andererseits in der Identifikation mit den Handelnden. Gerade letzteres erlaubt das Rollenspiel in viel höherem Maße, ersteres ist zumindest möglich. Insofern glaube ich durchaus, dass man etwas aus Rollenspielen lernen kann, ebenso wie aus den genannten Medien.
Robin
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Aus dem Perspktivenwechsel ergeben sich sicherlich neue Gedankengänge die einen selber auch beschäftigen und zu neuen Einsichten bringen können.
Kommt wahrscheinlich stark auf die Rolle an, spiel bsp. mal einen Fanatiker und man merkt schnell, dass der Char eine innere Begründung für seinen Fanatismus haben muss, die man selber gewiss nicht teilt aber simulieren muss für eine Stimmige char darstellung. So würde ich sagen auf intrapersonaler Ebene kann man viel von/durch seine Chars oder allgemein Rollenspiel lernen.
(Wobei ich verstehen eher sagen würde, ein dir völlig fremder Sachverhalt wird ja auch nicht intensiv im RSP vorkommen)
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Nein, man kann definitv nicht von Charakteren lernen. Denn Charaktere existieren nicht! Hallo? ::)
Wenn man rollenspielt, verhält man sich aber, man denkt nach und bekommt jede Menge Input von den anderen Mitspielern. Und davon kann man sicher lernen. Also: von Charakteren lernen: unmöglich. Vom Prozess des Rollenspielens lernen: aber sicher doch!
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^^Du solltest mal ein kleines zwiegespräch mit einem deiner alter-egos führen die wären schwer gekränkt.
Aber im Prinzip hatt er Fredi natürlich recht, nur das es nix am Sachverhalt ändert ;)
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Man kann nicht nur während der Kampagne etwas lernen, sondern schon zur Vorbereitung für den Charakter. Auf diese Weise habe ich z.B. jede Menge über Feng Shui und über die Hieroglyphen und die Geschichte Ägyptens gelernt. :)
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Yo, ich denke auch, man kann beim Rollenspiel eine Menge lernen, nicht nur durch die Recherche im Vorfeld, sondern auch und gerade durch die Auseinandersetzung mit Spielsituationen. Leonies Beispiel ist ein sehr schönes. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Rollenspieler in bestimmten Krisensituationen womöglich sinnvoller und durchdachter reagieren, weil sie sich mit solchen Situationen zumindest gedanklich schon häufig auseinander gesetzt haben, und zwar eben nicht nur als passive Konsumenten wie bei einem Film oder Buch, sondern als aktive Teilnehmer am Geschehen.
Natürlich ist es was anderes, wirklich in einen Überfall oder ein Schiffsunglück verwickelt zu sein, oder das im Rollenspiel durchzuspielen. Mir ist es im RL noch nie passiert und wird es hoffentlich auch nicht. Aber immerhin hat man sich schon mal gedanklich mit den Handlungsoptionen in einer solchen Situation beschäftigt. Okay, die Handlungsoptionen, die man bei Cthulhu erwägt, sind vielleicht nützlicher als die bei Feng Shui... ::)
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Ich würde sagen der Titel des Themas ist ein wenig unglücklich gewählt, aber im Grunde glaube ich schon, dass man vom Rollenspiel etwas lernen kann. Natürlich nicht von einer Person, die man sich im Endeffekt ja auch nur selbst ausgedacht hat, sondern dadurch, dass man sich während des Spiels mit Meinungnen auseinandersetzt, die man selbst nicht hat, aber der Charakter.
Außerdem wird man fiktiv in Situationen gebracht, die einem so nie passiert wären und das kann auch die eigenen Erfahrungen bereichern. (Ob das wirklich zu mehr Coolness bei einem Überfall führt, wage ich zu bezweifeln ;))
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Wieso sollte man nur von eigenen Charakteren etwas lernen?
Ich kann für mich sagen, dass ich schon von anderen Charakteren (für Fredi: durch das Charakterspiel der anderen Spieler untereinander) ne Menge gelernt...
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Also beim Rollenspiel kann mit Sicherheit ne Menge lernen. Da fällt mir spontan die Mathematik der kleinen ganzen Zahlen, Schauspielerei und die Geschichte diverser Kulturen ein.
Ob man da philosophisch was mitnehmen kann, vermag ich jetzt nicht zu sagen. Wäre mir bei mir zumindest (noch) nicht aufgefallen.
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stimme Fredi zu...
der Char existiert ja nicht, aber ich überdenke vielleicht die Idee die ich zu diesem Char hatte und dadurch überdenke ich mitunter auch mal mich selbst. Gerade wenn ich nen Char spiele (oder versuche zu spielen) der sich in einigen Aspekten, mehr oder weniger stark, von mir unterscheidet (wie Leonies Ars Magica Char).