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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Mordekar am 23.12.2004 | 13:09

Titel: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Mordekar am 23.12.2004 | 13:09
Klar, jeder präveriert ein oder mehrere bestimmte Genres.

Doch was haltet ihr von durchmischten Settings?
Gibts Settings oder Konzepte die so gar nicht zusammen passen wollen?

Kann beispielsweise Magie in jedes Szenario eingebaut werden,
oder würde es euch das Flair der eigentlichen Welt zerstören?

Wie handhabt ihr Genre-übergreifende Settings?
Schon selber welche entworfen oder haltet ihr solche "kreativen" Ideen für Murcks, solange es nicht kommerziell ist?
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Vale waan Takis am 23.12.2004 | 13:24
Ich persönlich bin kein allzu großer Freund von totaler Vercrossoverei  ;)

Und ich habe bisher wenige glaubwürdige Cossover Settings erlebt.
Aber ich denke das es für vieles Interessenten gibt. Und machbar ist imho eigentlich alles. Vampire im Weltall? Warum nicht, wem's gefällt?!
Immer nur der klassische Einheitsbrei macht ja auch keinen Spass, ab und an darfs ruhig mal etwas ausgefallener sein, nur wenn es allzu abstrus wird fehlt meistens die Langzeitmotivation.

Mit der MAgie verhält es sich da ähnlich. Ich denke man kann sie schon irgendwie überall hineinwursteln (ob man sie dann magie, psi oder sonstwie nennt ist ja prinzipiell egal) es gibt aber halt settings wo sie einfach nicht passen will und wo sie mich als spieler oder sl stören würde.
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Ein am 23.12.2004 | 13:27
Grundsätzlich kann man wohl alle Genres irgendwie kombinieren. Teilweise sind die dabei entstehenden Kreationen auch durchweg interessant, wenn auch teils etwas abgedreht, wie z.B. gut an japanischen Comics und Videospielen sehen kann.
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: NiceGuyEddie am 23.12.2004 | 13:28
Normalerweise mag ich es auch nicht, wenn ohne wirkliche Idee vom ganzen zwei Genres kombiniert werden. Aber auch Crossovers können ziemlich genial und stimmungsvoll sein, das hat Deadlands(Western+Horror) bewiesen.

Magie in allen Settings mag ich auch sehr wenig. In viele Genres passt Mystik einfach nicht und wirkt dann oft so, als habe man noch etwas gesucht um das Setting interressanter zu machen oder einfach, weil man Magie haben will - nicht jedoch, weil es das Genre bereichert.
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Dash Bannon am 23.12.2004 | 13:36
jo manche Genres lassen sich durchaus kombinieren...z.B lässt sich 'Horror' überall reinbringen, oder sagen wir mal fast überall.
Magie überall reinzudrücken halte ich für wenig sinnvoll, es passt einfach nicht immer und wenn es dann zu konstruiert wird, ist es eben auch Mist...
aber prinzipiell kann man ja über alles zumindest mal nachdenken, ob es dann funktioniert ist wohl in erster Linie von der Gruppe abhängig, wenns der Spaß macht, geht alles.
ausserdem sollte man zwischen Kampagne und One-Shot unterscheiden, bei letzterem geht so einiges mehr finde ich.
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: knörzbot am 23.12.2004 | 13:39
Es gibt bestimmte Genres, die ich nicht gerne gemischt sehe. Ein Beispiel ist da Shadowrun. Mir gefällt dieser Fantasymist nicht, den man zu dem Cyberpunksetting dazugerührt hat.
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Vale waan Takis am 23.12.2004 | 13:41
Da sieht man mal wieder wie verschieden die Geschmäcker sind  ;)

Gerade SR hätte ich vom Setting her zu den gelungenen Cossovern gezählt  ;D
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Mordekar am 23.12.2004 | 14:04
Da sieht man mal wieder wie verschieden die Geschmäcker sind  ;)

Gerade SR hätte ich vom Setting her zu den gelungenen Cossovern gezählt  ;D

Und eines der kommerziell erfolgreichsten obendrein.

Glaubwürdigkeit innerhalb des Settings ist also wichtig für ein gelunges Crossover das eine weile motivieren soll.

Naja Star Wars wirkt ja auch (fast) glaubwürdig, und verzichtet auf Realismus ;)
Zeigt auch wie "Magie" durch abwandlung ans Setting angepasst werden kann.

Gerade im japanischen Videospielbereich werden aber wirklich durch munteres crossovering teils banale, teils geniale Settings entworfen (Wild Arms, Shadow Madness, FinalFantasy).

Für Videospiele sind die ansprüche aber auch weit geringer und so lassen sich meiner Meinung nach die meisten dieser Settings nur für One-Shots nutzen (One-shot crossovers sind finde ich ne feine Sache, zum ausprobieren).
Bei richtiger aufbereitung könnte sie aber auch durchaus gute Kampagnen hintergründe abgeben.
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Vale waan Takis am 23.12.2004 | 14:08
Naja Star Wars wirkt ja auch (fast) glaubwürdig, und verzichtet auf Realismus ;)

Eben. Glaubwürdig muss nicht realistisch heißen (dann wären so ziehmlich alle settings unglaubwürdig  ;))

Star Wars ist für mich aber eigentlich kein Crossover sonder schon was gaaanz eigenes  ::)
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: 6 am 23.12.2004 | 14:14
Ich sehe weniger das Problem, ob verschiedene Genres mischbar sind, sondern wie diese gemischt werden.
Shadowrun stellt für mich auch eher eines der schlechteren Lösungen dar, weil ich da schon immer das Gefühl hatte, dass idie Autoren versucht haben auf Teufel komm raus, Fantasy-Cyberpunk zu machen. Viel intelligenter fand ich da die Lösung, wie es TORG in Form der Cyberpapacy (katholische Kirche in Cyberware) eigentlich recht gelungen.
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Mordekar am 23.12.2004 | 14:19

Star Wars ist für mich aber eigentlich kein Crossover sonder schon was gaaanz eigenes  ::)


Nich? Naja es ist eigen, aber imho nur ein bissl eigens zusammengeklaut ;D
Wenn man sich hier jedoch streiten kann ob es crossover ist oder nicht,
dann muss es ein gutes Crossover sein, wenn es eins ist.  ~;D

Ich denke es ist viel Fingerspitzengefühl wichtig um Genres nicht einfach übereinanderzuschichten,
sondern etwas neues aus ihnen zu erschaffen... eigentlich etwas "Eigenes".
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Vale waan Takis am 23.12.2004 | 14:22
Klingt gut  :d
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Ein am 23.12.2004 | 14:30
Klar, ist Starwars ein Crossover: Space Fantasy! Selbst Drachen hat Lucas eingebaut! (das Vieh in dem Asteroiden)
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: knörzbot am 23.12.2004 | 15:55
Klar, ist Starwars ein Crossover: Space Fantasy! Selbst Drachen hat Lucas eingebaut! (das Vieh in dem Asteroiden)
Und Westernelemente sind in SW enthalten!

Nochmal zu SR. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass man bei SR versucht hat auch die ganzen Fantasy-Spieler anzusprechen. Und ich denke das ist ihnen gelungen. Eine Menge Leute, die sich bei dem Begriff Science Fiction oder Cyberpunk sofort abwanden, spielen mittlerweile auch SR.
Gefallen tut es mir trotzdem nicht. Bei dem Genre Cyberpunk bin ich Purist.  ;D

TORG lebrt eigentlich von seinem Charme. Es nimmt sich selbst nicht ganz ernst und das ist bei dieser abstrusen Hintergrundgeschichte auch gut so. Mir gefällt es aber ausgesprochen gut!
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Miriamele am 26.12.2004 | 17:13
Ich sehe weniger das Problem, ob verschiedene Genres mischbar sind, sondern wie diese gemischt werden.

Genau! Die Übergänge zwischen verschiedenen Genres sind sowieso fließend. Es ist ja nicht so, dass ein Genre eine völlig feststehende Sache wäre, wie ein chemisches Element, und die Genre-Mixe wären dann Legierungen. Sondern auch ein Genre wie z.B. Western mixt einfach verschiedene Elemente, und viele dieser Elemente findet man auch in anderen Genres wieder.

Ich glaube aber, Mordekar geht es gar nicht so sehr um Genres, sondern mehr um Setting-Elemente wie eben Magie, Technologie usw. Da sehe ich es wie Christian: Wenn man sich eine stimmige Idee einfallen lässt, wie das Ganze verknüpft wird, warum nicht?
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Azzu am 27.12.2004 | 11:47
Ich schließe mich der herrschenden Threadmeinung an: Grundsätzlich ist alles kombinierbar - insbesondere, wenn es sich um fantastische Themen handelt, die vollständig der Fantasie entspringen - nur die Umsetzung muss stimmen.

Was ich aber überhaupt nicht mag, sind Spiele, bei denen ein und derselbe Charakter von einem Setting ins andere wechseln kann, ohne dass wirklich ein echter Genremix vorliegt. TORG und TRI gehören dazu.

Ein stimmiger Hintergrund kann auch nicht schaden - die RIFTS-Variante mit plötzlich aufreißenden Dimensionstoren, aus denen allerlei Wesenheiten aus diversen Epochen gekrochen kommen, ist mir etwas zu primitiv.

Mein Favorit unter den Rollenspielwelten, Fading Suns, ist ein totales Genregemisch - kaum ein Setting, dass nicht irgendwo mit eingegangen ist. Trotzdem ist das FS-Universum in sich stimmig.
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: ragnar am 27.12.2004 | 12:18
Mit etwas Phantasie kann man sicherlich alles kombinieren, aber das geht oftmals nicht gut.

Mein Lieblingspatient(der mMn zu oft für Crossover mißbraucht wird(jedenfalls in meiner Umgebung)): Der Chutullumythos.
Sicher kann man ihn mit Pulp-Helden a la Indiana Jones verknüpfen, aber hier liegt auch schon der Knackpunkt: Wenn die Charaktere Helden sind (und keine unbedeutenden Menschen die dem Universum einen Dreck Wert sind), geht einiges am Charme des Mythos verloren. Andererseits: Wenn man 4-Farben Superhelden so weit runterkürzt das sie sich vor einem mächtigen (wenn auch menschlichen) Kultisten fürchten müssen, hat man keine Superhelden mehr...

Was ich aber überhaupt nicht mag, sind Spiele, bei denen ein und derselbe Charakter von einem Setting ins andere wechseln kann, ohne dass wirklich ein echter Genremix vorliegt. TORG und TRI gehören dazu.
Einspruch! Abgesehen davon das Torg es ermöglicht ein und den selben Charakter von einem "Setting" ins andere zu übernehmen bietet es einige interessante Genre-mixe an: Das Reich des Cyberpapst (Cyberpunk bei dem eine mittelalterich/Renissance-anmutende Kirche die Konzerne ersetzt), Orrorsh(Keine Ahnung ob ich das Richtig geschrieben habe, auf jeden Fall findet man hier Viktorianische Siedler in einer Kolonie wieder die vom Horror heimgesucht wird(Viktoriansicher Horror meets Voodo & Co.)), Superhelden in Ägypten bieten dem neuen Pharao (und seinen erweckten Schrecken alter Zeiten) paroli, Torg's Japan ist eigentlich Cyberpunk bei dem die Cyberware durch Martialarts ausgetauscht wurden und Russland wird von Technodämonen bedroht denen Hauptsächlich die erwachten Psionischen Talente einiger Agenten entgegenwirken.

Ist jeweils für sich schon ein ganz schöner mischmasch(die damals als das Spiel rauskam auch recht "frisch" wirkten(Was man von Torgs Japan nach "the Matrix" sicher nicht mehr behaupten kann)).
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Bad Horse am 27.12.2004 | 15:57
Manche Genres sind auch einfacher zu mischen als andere: Westernelemente sind gar nicht so schwierig einzubringen (schweigsame Einzelgänger, einsame kleine Städte, die von Angreifern von außen bedroht werden, kleine "Farmer" gegen große "Rancher"...), und Horror passt in fast jedes Setting.

Fantasy und Science Fiction plausibel zu mischen, finde ich schwieriger. Häufig kommt dann so etwas wie Steampunk heraus (Castle Falkenstein, ein ziemlich geniales Setting)... Ist das nun schon wieder ein eigenes Genre?
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Teethquest am 27.12.2004 | 19:15
Das Problem liegt oftmals darin, dass man in einem bestimmten Genre etwas besonders gut oder gelungen findet. Versetzt man es dann in eine andere Welt, geht etwas verloren. Ein Beispiel wären hier meine geliebten Drachen. Ich habe sie am liebsten als mächtige, magische Wesen. Unnahbar, unverständlich, mystisch. Versetzte ich Drachen in eine Science Fiction Welt werden daraus große Echsen, die nur fliegen können, weil sie mit Gas gefüllt sind. Ein Drache ist dann kein Drache mehr und ich fände es dann auch vernünftig einen anderen Namen zu wählen. Immerhin könnte ein solches Tier auch in einer Science Fiction einen gewissen Reiz haben.
Umgekehrt finde ich Raumfahrt ziemlich genial. Passt leider auch nicht in die Fantasy. Ich könnte unmöglich begriffe wie Vakuum einführen. Das würde bedeuten ich müsste auch erklären, dass Luft aus Molekülen besteht, um zu verstehen wie sich ein Vakuum verhält. Das würde dazu führen Drachen zu geflügelten Gastanks zu degradieren.

Eine Mischung aus bestimmten Genres bedarf einer völlig neuen Strukturierung des Hintergrundes. In der Fantasy gibt es imo z.B. keine Moleküle. Es könnte sich um unergründliche Kräfte oder Geister handeln, die alles zusammenhalten und den Stoffen ihre Eigenarten geben. Natürlich müssen bei diesem Ansatz auch alle Konsequenzen berücksichtigt werden...
Möchte ich Magie und Technik mischen, gibt es genau auf dieser untersten Erklärungsebene defizite. Eine technisierte Welt ist aufgeklärt, sonst wäre sie nicht technisiert. Also gibt es Forscher, die die uns bekannten Naturgesetze erkannt und formuliert haben. Darauf basiert dann die Technik. Und die Magie? Sie muss den gleichen Regeln unterworfen sein, damit die Welt schlüssig bleibt. Handelt es sich um eine unbekannte Energieform? Ein unbekanntes Naturgesetz? Und wenn ja, wie ist sie mit der Welt verflochten?

Hier mal ein paar Beispiele (immer besser als blabla):

1. Forschen in der Fantasy/ Realität: Diese Aufgabe wird im Regelfall von Zauberern/Forschern unternommen. Magier bilden keine Institute, sondern Orden. Diese sind völlig anders konzipiert als Forschungseinrichtungen unserer Tage, denn die Grundlagen sind andere. Ein heutiger Forscher kann z.B. sehr genau abschätzen, was sein Experiment machen wird. Der Zauberer kann dies nicht. Der Forscher benötigt nicht seine ihm eigene Fähigkeiten, um ein Experiment durchzuführen, nur seine Kenntnisse. Die Durchführung kann er anderen überlassen => Arbeitsteilung. Der Zauberer verwendet seine eigene Magie, arbeitet deshalb auch lieber allein oder nur mit wenigen anderen zusammen. Er arbeitet auch gerne im Geheimen, da er von keinen Zuschüssen oder Geldern abhängig ist etc.
Natürlich könnte man die Fantasywelt in eine entfernte Zukunft projezieren. Doch diese Welt sähe unserer wohl kaum ähnlich, weil die Bedingungen ganz andere sind. Aber ich möchte jetzt nicht zu weit abschweifen.

2. Forschen in einer Art Science Fantasy: Wenn wir unsere Naturgesetze und Weltordung als Grundlage nehmen, müssen wir die Magie anspassen. Sie wird weder mystisch noch unergründlich sein können (es sei denn wir belassen es dabei uns mit Verschwörungstheorien und Geheimbünden "rauszureden"). Die Magie muss potentiell erforschbar sein. Und wenn sie es nicht ist, muss es dafür Gründe geben (Psi wäre da zum Beispiel eine lustige Erscheinung, wenn man als Grundlage ansetzt, dass sich Psi der "Informationsgewinnung" entzieht. So könnte man keinen Versuchsaufbau schaffen, der auch wirklich reproduzierbar ist...). Kann man Magie ergründen, ist sie eigentlich nicht mehr als eine weitere Naturerscheinung, so wie Gravitation oder Photonenemission, also keine echte Magie.

Man kann also eigentlich alles mischen, muss aber stark darauf achten, was man da tut. Die innere Logik einer Welt darf nicht verletzt werden. Eine solche Verletzung merkt man nicht sofort, liegt einem aber wenigsten irgendwie quer im Magen. Die Welt wirkt dann konstruiert und oberflächlich.
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Azzu am 27.12.2004 | 19:30
Die innere Logik einer Welt darf nicht verletzt werden. Eine solche Verletzung merkt man nicht sofort, liegt einem aber wenigsten irgendwie quer im Magen. Die Welt wirkt dann konstruiert und oberflächlich.

Ziemlich interessant fand ich den Ansatz in dem zu Unrecht unbekannt gebliebenden PC-Rollenspiel "Das Arcanum". Das Setting ist eine klassische Fantasy-Welt, in der sich die Technik gerade auf dem Stand der Industrialisierung befindet. Magie und Technik schließen sich in dieser Welt grundsätzlich aus - in einer sehr magischen Umgebung funktionieren z.B. technische Gegenstände nicht richtig, umgekehrt schwächt ihre Gegenwart aber die Magie des Ortes. Ein mächtiger Magier in einer Werkstatt verursacht allerlei technische Störungen, und seine Magie funktioniert nicht. Natürlich befinden sich Wissenschaftler und Magier in einem nicht lösbaren Interessenkonflikt...
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Gwynnedd am 28.12.2004 | 15:24
Eine Mischung aus bestimmten Genres bedarf einer völlig neuen Strukturierung des Hintergrundes. In der Fantasy gibt es imo z.B. keine Moleküle.
raff ich nicht, genau so wie das mit den Drachen, nur weil es Magie gibt, darf es keine Moleküle geben ???
und Drachen, die magisch fliegen und Feuer spucken können darf es dann auch nicht geben, weil Echse und Magie nicht vereinbar ist ???

also bei SR funktioniert das wunderbar und die Menschen haben sehr gestaunt als der erste Große Drache über Japan gesichtet wurde...
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Ein am 30.12.2004 | 15:16
Ich denke auch, dass Science Fiction und Fantasy natürlich miteinander vereinbar sind. Erste Voraussetzung dafür ist allerdings natürlich, dass man sich von den Heiligen Kühen der hard science fiction verabschiedet. Eine Welt, die Magie und Technik vereint, funktioniert nach anderen Spielregeln, diese Spielregeln müssen natürlich definiert werden. Warum Magie allerdings plötzlich keine Magie mehr ist, nur weil man sie erklären kann, bleibt mir einst weilen schleierhaft: Ist ein Blitz kein Blitz mehr, nur weil wir jetzt wissen wie das funktioniert, mit den geladenen Gewitterwolken und dem Plasma? ;)
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Mordekar am 30.12.2004 | 15:45
Passt leider auch nicht in die Fantasy. Ich könnte unmöglich begriffe wie Vakuum einführen. Das würde bedeuten ich müsste auch erklären, dass Luft aus Molekülen besteht, um zu verstehen wie sich ein Vakuum verhält.

Im Prinzip ist deine Kritik sehr logisch, aber nicht sehr Fantasievoll.
Erklär Vakuum als das fehlen von Luft, wer würde den Effekt nicht verstehen.
Zumahl es zu meinen DSA zeiten doch eigens nen Zauber zum Luftabsaugen gab ;)

Ich stimme hier Ein zu.
Man spielt ja auch nicht ohne Schwerkraft nur weil ich nem mystischen Elben mit seinem verkorksten Weltverständnis keine Gravitation zumuten kann.

Es geht eigentlich nur darum was man zur faktischen Realität in seinem Setting ernennt.
Dabei sollte jedes Element nahtlos inneinander übergehen.
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Arkam am 6.01.2005 | 15:41
Hallo zusammen,

eigentlich sind alle Genres prima miteinander mischbar. Probleme tauchen meistens dann auf wenn man schnell noch etwas in die Welt integriert ohne sich große Gedanken zu machen.
Häufig entstehen so Unstimmigkeiten. Wenn etwa der Psibegabte etwa sehr selten ist und deshalb aber viele coole Sprüche hat aber normale Waffen harte Einschränkungen haben wird man im Abenteuer schnell feststellen das man eine rein psibegabte Runde hat oder einige unzufriedene Spieler.
Horror läßt sich meiner Ansicht nach am besten integrieren da hier die Verletzung der gegebenen Regeln des Hintergrunds integraler Bestandteil des Settings sind.

Problematisch wird es auch immer wenn man sich so gar keine Gedanken dazu macht wie sich die verschiedenen Bestandteile mischen sollen. In Shadowrun gibt es zum Beispiel viele schöne Ansätze dafür wie die Magie sich in die vorhandenen Strukturen integriert. Unsere Psionikerin bei Cyberpunk 2020 hat es wohl nie begriffen das mein Konzerner sie nur unterstützte um sie bis auf den einzelnen DNA Strang auseinandernehmen zu können..
Auch das moderne Menschen zu ganz anderen Anwendungsmöglichkeiten für Sprüche kommen könnten als eine rigide Magierakademie oder gar ein religöser Orden wird häufig nicht bedacht:

- höhere Arbeitslosigkeit durch Arbeitszombies?
- Supersekretär durch den Kampfbeschleunigungszauber?
- Abi bestanden durch Intelligenzsteigerungszauber?
- Waffenschein für Magier?
- welche Art der Lösung ist preiswerter?
- Versichert ihre Versicherung magische Risiken?
- Haben Geister Menschenrechte?

Gruß Jochen
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Red White Dragon am 10.01.2005 | 20:44
Meiner Meinung nach gibt es nicht nur Genres sondern auch Subgenres. Und Subgenres kann man wirklich immer reinmischen.
Funktioniert genauso wie bei Filmen. Allerdings gibt es Dinge,die nicht klappen.Ebenso wie bei Filmen.
Beastmaster 2 war Dreck,genauso wie Master of the Universe. Und beide Filme versagten aus demselben Grund: Falsche Zusammensetzung.
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Chiungalla am 10.01.2005 | 21:17
Ich denke auch, das das wichtigste bei einem Genre-Mischmasch ist sich über die Folgen und die Auswirkungen der Mischung Gedanken zu machen.

Dies gilt ganz besonders, und vor allem schön anschaulich, für die Magie.

Wobei selbst Fantasy ja schon meist eine Mischung aus einem mittelalterlichen Szenario und Magie ist.

Aber was für Auswirkungen und Auswüchse würde Magie in und auf mittelalterliche Welten haben?

Wie wirkt sich Kampfmagie auf die Kriegsführung aus?
Wenn ein Magier einen Feuerball mit 10 Schritten Radius werfen kann, kämpft man dann noch in engen Schlachtverbänden?

Wie wirken sich Heilzauber auf das gemeine Volk, Kriege u.s.w. aus?
Gibt es Kindersterblichkeit? Wie alt werden die normalen Menschen in der Zeit? Wie alt werden die Herrscher?

Gibt es Zauber die das Land fruchtbarer machen, und führt das zusammen mit den Heilzaubern vielleicht zu einer weit höheren Bevölkerungsdichte?

Schützt sich das einfache Volk der Zeit gegen Magie, oder tuen es die Herrscher?
Wenn ja, wie sieht dieser Schutz aus?

u.s.w.

Untauglich sind meist nur die Genre-Mischungen, welche nicht ausreichend durchdacht wurden und viele logische Brüche aufweisen.

G.U.R.P.S. z.B. (ja, ich weiß ich soll das System nicht so sehr loben) hat ganze Kapitel gefüllt mit den Auswirkungen solcher Crossovers...

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T.O.R.G. finde ich persönlich sehr gut.
Habe das zweimal auf Cons gespielt.
Und suche seit dem immer mal wieder nach dem Grundbuch, alle anderen Dinge kriegt man ja mehr oder wenger hinterhergeschmissen.
Muss mal bei Ebay gucken fürchte ich...

Und es ist ein tolles Gefühl Morgan Le Fay mit einem Jeep zu überfahren ;-)

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Und das Computerspiel heißt nicht "Das Arcanum" sondern nur Arcanum, und ist eines der besten Beispiele für einen durch die Bank weg gelungenen Genre-Mix.

Aber was erwartet man auch anderes von den Fallout Schöpfern?

Auf jeden Fall jede Menge Blicke wert das Spiel.

Steampunk/Gadgeteer meets Fantasy und eines der seltenen Fälle wo es einen direkten Konflikt zwischen den beiden Genres gibt, welcher sich auch im Spiel (sowohl Regeln als auch vom Hintergrund her) auswirkt.

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Und das sich eine hochwissenschaftliche Welt und Magie ausschließen ist eine reine Geschmacksfrage.

Ich persönlich bevorzuge es Magie als wissenschaft mit vielen Geheimnissen zu verwenden, anstatt sie als vollkommenes Mysterium darzustellen.

Also eher das Prinzip des hermetischen Magiers, und ein solcher passt sich gut auch in eine SciFi-Welt, während ein Schamane da eher Probleme hätte.

Shadowrun z.B. macht ja auch recht deutlich das viele Schamanen mit der modernen Welt durchaus ihre Probleme haben....
Titel: Re: Genres - Kompatibel oder nicht?
Beitrag von: Bluerps am 11.01.2005 | 00:29
Und das Computerspiel heißt nicht "Das Arcanum" sondern nur Arcanum, und ist eines der besten Beispiele für einen durch die Bank weg gelungenen Genre-Mix.
Ja, dafür wars vorm gameplay nur durchschnitt. Die Atmosphäre war aber top, auch wenn ich mich an nicht mehr viel von dem Spiel erinnern kann.
Ich weiss noch das man, wenn man mit dem Zug fahren wollte, der Frau am Kartenschalter ein paar Fragen zum magischen Hintergrund beantworten musste, damit die einschätzen konnte, ob man eine Gefahr für die Technik war. Als über 200 Jahre alter Elfenmagier bin ich immer im speziell abgeschirmten Sonderwagon ganz am Ende des Zuges gelandet - möglichst weit weg von der Lock. :)


Bluerps