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Pen & Paper - Spielsysteme => Insel der träumenden Regelwerke => Weitere Pen & Paper Systeme => AGONE => Thema gestartet von: Selganor [n/a] am 21.04.2005 | 11:59

Titel: Warum AGONE?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 21.04.2005 | 11:59
Hier mal mein erster Thread aus einer Reihe von Threads die ich in naechster Zeit vorhabe.
Agone wurde durch die "Gnade des fruehen Buchstaben" zum Erstversuch...
Aber genug der Vorrede.

Warum sollte man sich AGONE zulegen?

Ich will jetzt keinen Verweis auf den "Was ist AGONE"-Thread (der ist mir VIEL zu lang, das muss doch auch kuerzer und uebersichtlicher gehen) sondern eine kurze Zusammenfassung warum man sich AGONE zulegen sollte bzw. wer sich AGONE auf keinen Fall zulegen sollte. Besonders interessiert mich dabei natuerlich was bei AGONE tatsaechlich "neu" (oder zumindest in der Form noch nicht dagewesen) ist.

Derartige Fragen werden demnaechst auch die anderen Bereiche "heimsuchen"... Fans anderer Systeme koennen sich also schon mal vorbereiten (oder evtl. selbst die Threads aufmachen)
Titel: Re: Warum AGONE?
Beitrag von: 1of3 am 21.04.2005 | 16:03
- Agone hat ein schöne - ein wenig märchenhafte Welt - die nicht auf dem Mittelalter, sondern eher auf dem Barock basiert.

- Die Charaktere können (und sollen) die Welt verändern.

- 12 interessante Rassen, von denen keine dem Fantasy-Klischee entspricht.

- Magie ohne die klassischen Magier.
Titel: Re: Warum AGONE?
Beitrag von: Kardinal Richelingo am 22.04.2005 | 07:58
Agone fühlt sich anders an als andere Spiele. Es hat viel von Shakespeare, ist dunkel aber romantisch, eher französisch als klassische Amerikanische Fantasy. Also keine klassischen Elfen sondern eher eine mittelalterliche Mytholgie. Damit auch eher unepisch, grittier, moralischer und romantischer als viele andere Spiele. Es ist atmosphärisch unglaublich dicht.
 
Bedeutend anders, sogar, denn alle Mythen sind wirklich sehr eigen und liebevoll dargestellt, man bedenke nur die Tänzer und deren Magie. Agone hat für mich mehr etwas von einem Psychodrama oder einem historischem Roman und ist damit meilenweit von jedem hack `n slay entfernt.

Weiterhin hat es klare storytellerlemente, die Spieler kultivieren die Flamme in sich, bis sie zu einem Luminar werden können. Dadurch sind sie anders als viele andere Wesen auf Harmundia und lernen nach und nach zu mehr zu werden als zu einem blossen Menschen / etc etc.

Sicher, manche Spieler haben mit der Andersartigkeit so ihre Probleme, aber man kann sie sicherlich heranführen. Für Freunde des kalssischen Fantasy ist Agone jedoch nichts. Agone hat auch eine bedeutend höhere Leitschwierigkeit als andere Spiele und es fordert viel. Denn im Buch sind doch viele Sachen nur umrissen und man kann und sollte seine eigene Vision von Harmundia entwickeln.

Agone hat eine recht fanatische aber auch freundliche Fangemeinde, die dem Spiel auch treu ergeben ist. Und sowas haben unter den kleinen Spielen nur die besten, den immerhin ist Agone nun seit mehreren Jahren tot.
Titel: Re: Warum AGONE?
Beitrag von: Managarmr am 23.04.2005 | 22:04
- Magie ohne die klassischen Magier.

Magie - einmal ganz anders (nix mit Spruecheschleudern, Astralenergie...):
entweder mittels Kunst (Malerei, Musik, Gedichte...)
oder mittels "Tänzern", kleinen Wesenheiten, deren Tänze man in eine Choreografie bringen muss (, und dabei quasi nebenbei magische Effekte erzeugt,) bzw. zunächst einmal ergruenden, was das Wesen ueberhaupt kennt
Titel: Re: Warum AGONE?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 23.04.2005 | 22:19
Gesetzt den Fall man ersetzt "Kuenstlerische Faehigkeit" durch "Magieskill" und Gedicht/Tanz/... durch "Magische Worte/Gesten/..." ist da wirklich noch so ein Unterschied zur "normalen" Magie?

Wenn man sich die "Taenzer" als magische Runen denkt und die "Choreographie" als "Runensprueche"... Ist das wirklich so "neu"?

Oder sind die Unterschiede noch extremer? Wenn ja, bitte erklaeren
Titel: Re: Warum AGONE?
Beitrag von: Théto am 24.04.2005 | 00:38
Hmm... wenn du den "Magieskill" sehr weit fasst (manche "Sprüche" dauern Jahre, vor Allem in der Bildhauerei ; ) ), dem "Magier" sehr große Entfaltungsmöglichkeiten gibst (Alles von Bildern die eine eigene Sub-Realität bilden, sogenannte Bildwelten, bis zu einem einfachen "magischen Schlaflied" ist drin), ihn nicht an vorgegebene Formen bindest (Ein Maler kann malen was er will, wenn er es magisch macht, hat es auch einen Effekt!) und deine "Runen" eine eigen Persönlichkeit haben mit denen du empatisch kommunizierst... dann hast du wohl nur noch eine fantastische Atmosphäre ; )

Regeltechnisch ist das Rad sicher nicht neu erfunden worden, aber, was in diesem Thread bisher nicht erwähnt wurde, es rollte wohl noch nie so elegant.
Das Regelsystem von Agone, das nicht zwischen Magie und allem Anderen unterscheidet, ist sehr elegant; es ist tiefgehend und trotzdem braucht man für keine Probe mehr als einen Wurf (auch nicht im Kampf, der Schaden ergibt sich aus der Differenz zwischen Ergebnis und Mindestwurf) und groß gerechnet werden muss auch nicht (eben nur jene Differenz  und das Ergebnis aus Attribut + Skill + W10 müssen errechnet werden).

Noch eine kleine Anmerkung zu 1of3s Post: Es gibt nur 10 spielbare Rasse, nicht 12 ; )
Es gibt 12 Jahreszeitlinge, aber die 3 des Herbstes (im Englischen: Fall) sind nicht spielbar, denn sie sind "gefallen" (kommt im Deutschen leider allein vom Namen her nicht so rüber *g*) dafür sind auch die Menschen spielbar : )
Titel: Re: Warum AGONE?
Beitrag von: Kardinal Richelingo am 25.04.2005 | 15:30
nun ja, stimmt nicht so ganz, für die die "Les Automnins" haben, stehen auch die Herbstlinge offen :)

Das Magiesystem, als die bare-bones ist wirklich schön, jedoch nichts für Regelfuchser, dafür sind zuviele Schlupflöcher. Die Magie an sich unterscheidet sich natürlich durch die Tänzer von allen klassischen Spielen, jedoch ist das was übrig bleibt wenn man alle diese extras wegnimmt vergleichsweise klassisch.

Jornisten sind am ehesten Priester und Druiden
Eclepticisten am ehesten Diebe und Illusionisten
Obscurantsiten die Necromanten und Zerstörer

Die Concordisten sind sowas wie "superbarden" jedoch mit ordentlich Wumms und vielen spannenden Ideen. gegen D&D ist Agone zweifellos extrem unkonventionell.
Titel: Re: Warum AGONE?
Beitrag von: Théto am 25.04.2005 | 18:29
nun ja, stimmt nicht so ganz, für die die "Les Automnins" haben, stehen auch die Herbstlinge offen :)

Ah, dann also 13 Rassen! ^^
... Ich habs leider net -.-
Ich hab halt nur das was auf englisch verfügbar war, erstens weil mein französisch echt net das Beste ist und zweitens weil ich kein Geld hab! X D
Titel: Re: Warum AGONE?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 25.04.2005 | 18:46
Das Magiesystem, als die bare-bones ist wirklich schön, jedoch nichts für Regelfuchser, dafür sind zuviele Schlupflöcher.
Echte "Fehler" im Sinne von "fuer X Punkte kriege ich Magie A, fuer X+2 Punkte kriege ich Magie B, die aber voll in Magie A integriert ist"
oder "Wischiwaschi"-Definitionen bei denen Spieler und Spielleiter miteinander "ausmachen" koennen was damit jetzt machbar ist?
Zitat
Die Magie an sich unterscheidet sich natürlich durch die Tänzer von allen klassischen Spielen, jedoch ist das was übrig bleibt wenn man alle diese extras wegnimmt vergleichsweise klassisch.
Kannst du die Taenzer etwas naeher beschreiben? So kann ich mir gar nix drunter vorstellen.
Titel: Re: Warum AGONE?
Beitrag von: Kardinal Richelingo am 25.04.2005 | 18:57
zu 1) ich habe wenig echte Fehler beider Arten gesehen, jedoch hat das Magiesystem einen ähnlich flexiblen Ansatz wie Ars Magica, deshalb sind "on the fly" Zauber auslegungssache.

zu 2) Die Tänzer sind Teil des Mythos der Welt und der ist höchst komplex.Ein Tänzer ist das Tor der sterblichen zur Magie, weil er einen Splitter aus alten Zeiten in sich trägt. Hierin werden auch Zauber memoriert, die aber nur gesprochen werden können, wenn etwas strukturiendes, also ein Sterblicher, sich mit ihm verbindet. Der Tänzer findet so Ordnung und die Disziplin die Zauber zu wirken, eine Art Symbiose.

Ein Tänzer ist ziemlich klein, bläulich schimmernd und geschlechtslos. Einen zu fangen ist nicht gerade einfach, zumeist können das nur die spriggans. Ein Tänzer kann gewisse Zauber memorieren (vielleicht von früheren "Besitzern") oder zusammen mit dem Zauberer neue erlernen. Diese müssen improvisiert werden.

es gibt 3 Arten mit Tänzern umzugehen:

1) freundschaftlich (Jornisten)
2) sie werden eher wie ein Werkzeug behandelt (Eclepticisten)
3) sie werden gefoltert (Obscurantisten)

die Art der Behandlung bestimmt auch die Art der Magie.
Titel: Re: Warum AGONE?
Beitrag von: 1of3 am 25.04.2005 | 19:17
Zitat
Das Magiesystem, als die bare-bones ist wirklich schön, jedoch nichts für Regelfuchser, dafür sind zuviele Schlupflöcher.
Echte "Fehler" im Sinne von "fuer X Punkte kriege ich Magie A, fuer X+2 Punkte kriege ich Magie B, die aber voll in Magie A integriert ist"
oder "Wischiwaschi"-Definitionen bei denen Spieler und Spielleiter miteinander "ausmachen" koennen was damit jetzt machbar ist?

Man kann Zaubersprüche improvisieren. Aber das man das übermäßig ausnutzen kann, ist mir noch nicht aufgefallen.
Titel: Re: Warum AGONE?
Beitrag von: Théto am 25.04.2005 | 20:33
Naja, die werden dann ja deutlich schwieriger (Schwierigkeitsgrad wird verdoppelt), damit wird aus einem 10er-Zauber (Kinderkram, kann jeder Anfänger) ein 20er (für Durschnittliche Magier eine echte Herausforderung!).
Dazu nochmal 5 Punkte obendrauf wenn man einen Zauber aus einer fremden Magierichtung sprechen will.
Das ist dann ein Schwierigkeitsgrad von 25, soviel wie die allermächtigsten Zauber! (Wiederbelebung oder Gewitter beschwören z.B.)

Und bei ganz improvisierten Zaubern entscheidet sowieso die "Graue Eminenz" (auch "Spielleiter" genannt X D) über den Schwierigkeitsgrad (Okay, die GE entscheidet über den Schwierigkeitsgrad von ALLEM, aber für Manches gibt es halt noch Regeln ^^).
Titel: Re: Warum AGONE?
Beitrag von: JD am 2.05.2005 | 12:51
Nicht direkt ein Fehler, aber eine Sache, be der der SL aufpassen muss: Die Magiefertigkeit steigert man mit Erfahrungspunkten, die Anzahl der bekannten Zauber hängt aber von der Anzahl der Tänzer ab, die man besitzt. Tänzer kann man für Gold kaufen. Man kann also ohne Erfahrungspunkte seine magische Macht ausbauen.

JD