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Pen & Paper - Spielsysteme => Weitere Pen & Paper Systeme => Thema gestartet von: Spicy McHaggis am 9.08.2005 | 09:25

Titel: [Überzeugt mich von]Cybergeneration
Beitrag von: Spicy McHaggis am 9.08.2005 | 09:25
Hab das Regelwerk (2.Edition) gestern bei meinem RPG-Dealer gesehen. Kann mir irgendwer den Hintergrund und die Regeln genauer erklären? Gibt es Gemeinsamkeiten/Unterschiede zu CP2020?

Und vorallem: Lohnt es sich dafür 20 Tacken auszugeben?
Titel: Re: [Überzeugt mich von]Cybergeneration
Beitrag von: Ein am 9.08.2005 | 09:46
Der größte Unterschied: Man spielt keine typischen Cyberpunk-Antihelden, sondern Kinder/Jugendliche, die bereits in der Cybergesellschaft aufgewachsen sind und daher ganz anders mit der Materie umgehen.

Cybergen ist optimistischer, konsistenter, vielschichtiger und politischer als Cyberpunk 2020 und fordert von den Spielern mehr Rollenspiel und ist nicht auf stumpfes Abschlachten ausgerichtet, wie CP2020.

Wer den Anfang von Akira mag wird auch Cybergen mögen können.
Titel: Re: [Überzeugt mich von]Cybergeneration
Beitrag von: knörzbot am 9.08.2005 | 10:37

Cybergen ist optimistischer, konsistenter, vielschichtiger und politischer als Cyberpunk 2020 und fordert von den Spielern mehr Rollenspiel und ist nicht auf stumpfes Abschlachten ausgerichtet, wie CP2020.

Optimistischer würde ich jetzt eigentlich nicht sagen. Die Kinder / Jugendlichen gehen mit einer etwas anderen Einstellung an die Sache. Aber optimistisch ist das ganze nicht. Die USA werden von einer faschistischen Regierung kontrolliert, die Kinder in Internierungslager steckt, weil sie sie für gefährlich erachten. Das liegt an einer Krankheit, an der Erwachsene sterben und bei der Kinder eine Art Mutation durchmachen die sie besondere Kräfte entwickeln lässt.
Die Regeln sind im übrigen eine vereinfachte Version der Cyberpunk-Regeln, wenn ich mich recht erinnere.
Titel: Re: [Überzeugt mich von]Cybergeneration
Beitrag von: Ein am 9.08.2005 | 10:49
Das betrifft nur die "erwachten" Kinder, die durch den Nanovirus eine Art Superkräfte erhalten. Stimmt, wenn man es wirklich auf diese kleine Minderheit bezieht, dann ist es weniger optimistischer. Da aber Cybergeneration sich viel intensiver mit dem alltäglichen Leben von Kindern und Jugendlichen in der Zukunft beschäftigt, kann man diese Nebenstory auch getrost ignorieren. So gibt das Setting auch viel mehr her, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.

Und ja, es ist ein vereinfachtes Interlock-System, das sich recht angenehm spielt.
Titel: Re: [Überzeugt mich von]Cybergeneration
Beitrag von: knörzbot am 9.08.2005 | 13:20
Ok, aber ich hatte beim Lesen einen anderen Eindruck.
Titel: Re: [Überzeugt mich von]Cybergeneration
Beitrag von: Skyrock am 13.08.2005 | 15:57
Ich habe es mir erst am letzten WE gekauft und kam noch nicht zu mehr als durchzublättern...

Was mir jedenfalls alleine schon vom Durchblättern her aufgefallen ist ist dass wesentlich weniger Gadgets und Crunchy bits enthalten sind. Vieles ist anscheinend zusammengefasst worden(etwa die Ausstattung von Cybergliedmaßen), davon abgesehen dass ich nicht glaube dass 8-16jährige sich Cyberware implantieren lassen (da sie ja noch im Wachstum sind).

Am Anfang ist ein ziemlich langer Rant von Mike P in dem er sich über einen bestimmten Spielertyp auskotzt - die Spieler von Vollprofi-Teflonbillys mit dicken Wummen und jedem Stückchen Panzerung das die Chromebooks hergeben, in ihrem Penthouse in Saus und Braus leben und jeden Samstag die Welt vor der Fullborgarmee von Arasaka retten um anschließend dem Chef von Militech die Hand zu schütteln, gefolgt von einer Erklärung dass und warum CG nicht so wird.
Alleine dieser Rant macht schon Laune und ist sehr vielversprechend :D
Titel: Re: [Überzeugt mich von]Cybergeneration
Beitrag von: Skyrock am 16.10.2005 | 16:32
Nachdem ich Cybergeneration endlich gründlich gelesen habe kann ich nur sagen: Wow!
Rein technisch ist es deutlich besser und kohärenter als das alte Cyberpunk (auch wenn ich beim Schadens- und Verwundungssystem wohl weiter auf FNFF statt auf SKS setzen würde). Die Welt sieht auf den ersten Blick nett und freundlich aus; die wirklich bösen Sachen sieht man erst wenn man genauer hin sieht. Sehr, sehr subversiv.
Und Mike Pondsmith macht hier ein für alle mal deutlich dass sich das Rollenspiel in der dunklen Zukunft um Charaktere dreht, Charaktere mit eigenen Motivationen, Zielen und Charakterzügen die Kraft ihrer Person vorwärtsstreben und dabei epische Siege und blutige Niederlagen erleiden, und nicht um ein Plot der den SCs über einen anonymen Auftraggeber suffliert wird um dann mit mehr Gadgets als ein Schweizer Taschenmesser und mehr Feuerkraft als Kampfstern Galactica gelöst zu werden um sich danach von dem Geld neue Kanonen und Gadgets kaufen zu können.
Wermutstropfen? This is not your fathers Cyberpunk(R). Wer bei Cyberpunk nur an Neuromancer, Blade Runner und Neo-Klone die in Konzernanlagen eindringen denkt wird enttäuscht, aber wer When Gravity Fails, 1984 und wütende Punks die zum Aufstand aufstacheln mag wird Cybergeneration lieben.
Titel: Re: [Überzeugt mich von]Cybergeneration
Beitrag von: Arkam am 15.06.2013 | 00:48
Hallo zusammen,

weil Cybergeneration in den Threads zu Cyberpunk im Juni 2013 abgesprochen wurde ziehe ich Mal wieder diesen Thread hervor.
Mir persönlich war das Skill System ein wenig zu undifferenziert. Da wollte man sich wohl vom Mutter System absetzen.

Gruß Jochen