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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Pen & Paper - Umfragen => Thema gestartet von: Vash the stampede am 13.10.2006 | 09:52

Titel: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Vash the stampede am 13.10.2006 | 09:52
Hallo!

Aufgrund einer Aussage, fragte ich mich nun, welcher Kunstform das Rollenspiel am nähsten kommt?

Ist es der Film (inklusive Fernsehen, usw.), wie der Sprecher meinte. Wie seht ihr das?


Gruß,
Vash the stampede
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Ein am 13.10.2006 | 09:54
Wie so ziemlich alles dieser Tage befindet sich das Rollenspiel eindeutig im Würgegriff des Films.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Bitpicker am 13.10.2006 | 09:58
Literatur; darüber habe ich meine Magisterarbeit verfasst... ;)

Ich sehe das RPG als Literaturform in der Tradition des mündlichen Erzählens; allerdings ist der Erzähler (SL) nicht alleiniger Autor, sondern ausgerechnet die Hauptfiguren werden von den bisherigen passiven Zuhörern übernommen. Anders als die mündlich tradierte Geschichte lässt sich das Rollenspiel nicht gleichwertig weitererzählen.

Allerdings beruht diese Betrachtung vornehmlich auf der klassischen Spielweise. Live-RPG und manche Spielweise von Tabletop-Spielern ist vielleicht eher Impro-Theater; Primetime: The Adventure ist sicher viel näher am Fernsehen, was sich cinematisch nennt, ist eher am Kino und dessen Techniken orientiert usw. Letztendlich ist das Rollenspiel sein eigenes künstlerisches Medium, das sich bei den anderen ebenso bedienen kann wie diese es untereinander tun. Und die ewigen Feinde des Kunstbegriffes im Rollenspiel können im Rollenspiel ebenso leicht Triviales erschaffen wie in den anderen Kunstformen auch... ;)

Robin
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: 6 am 13.10.2006 | 10:00
Meiner Meinung nach steht es dem Theater und da speziell dem Improvisationstheater am nächsten.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Medizinmann am 13.10.2006 | 10:19
von den 4en das Theater

Hough!
Medizinmann
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Vale waan Takis am 13.10.2006 | 10:29
Ein klare, eindeutige Antwort ist mal wieder kaum möglich...
Theater, Literatur & Film je nach Spielweise, denn DAS Rollenspiel gib es ja nun shcon seit langem nicht mehr, wenn es das jemals überhaupt gab.

Dennoch tendiere ich für mich dazu erstmal Bitpicker zuzustimmen, denn das ist meine Liebste Form des Rollenspiels, daher habe ich für Literatur gestimmt.

Comic ist imho nur in sehr extremen ausnahmefällen dabei, daher würde ich es nich zu den großen drei dazunehmen  ;)
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Sparky am 13.10.2006 | 10:39
Hmm, dem traditionellen Pen&Paper- Rollenspiel würde ich eher die Literatur zuordnen. Die ganzen Regelwerke und Charakterblätter mache diesen netten Zeitvertreib für Analphabeten sehr schwierig.

LARP ist in meinen Augen sehr an Improvisationstheater angelehnt.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Ein am 13.10.2006 | 10:48
Warum Literatur? Schreibt ihr beim Rollenspiel reihum die Geschehnisse auf, anstatt sie zu erzählen?

Warum Theater? Schauspielerei gehört zu beiden Kunstform, Theater und Film. Allerdings sollten selbst die Leute hier, die keinen Fernseher haben, mehr mit der Kunst Film, als mit der Kunst Theater in Berührung gekommen sein.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Bad Horse am 13.10.2006 | 10:56
Ich finde, Rollenspiel ist eine ganz eigene Kunstform. Sicherlich verdankt es dem Theater und der Literatur wichtige Impulse, aber letzten Endes ist es nun mal weder das eine noch das andere. Sowohl in Theater als auch in Literatur geht es (meistens) darum, eine Geschichte zu erzählen. Dazu werden verschiedene Medien (gedrucktes Wort, Schauspieler, bunte Bildchen) genutzt. Das Rollenspiel nutzt Spieler (wie im Theater), aber auf andere Art und Weise.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 13.10.2006 | 10:58
Ich würde ebenfalls sagen, es ist eine Mischung aus Anteilen jeder genannten Kunstform. Am nächsten steht das Rollenspiel imho allerdings dem Film.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Bad Horse am 13.10.2006 | 11:07
Ich finde eigentlich nicht, daß es dem Film sonderlich nahe steht.

- zum einen hat ein Film immer ein Drehbuch. Rollenspiel improvisiert frei.
- zum zweiten überläßt ein Film sehr, sehr wenig der Imagination (weniger als ein Buch, sogar weniger als ein Theaterstück). Ganz im Gegenteil zum Rollenspiel, das von allen Formen eigentlich am meisten der Imagination überläßt.

Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: 6 am 13.10.2006 | 11:07
Warum Theater? Schauspielerei gehört zu beiden Kunstform, Theater und Film. Allerdings sollten selbst die Leute hier, die keinen Fernseher haben, mehr mit der Kunst Film, als mit der Kunst Theater in Berührung gekommen sein.
Beim Film hast Du immer nur Kameraausschnitte aus dem aktuellen Geschehen. Diese Kameraausschnitte werden auch noch per Schnitttechnik miteinander choreographiert. Diese Ausschnitt- und Schnittmöglichkeit kannst Du im Rollenspiel nur sehr unvorteilhaft simulieren. Ich kenne nur sehr wenige Runden, die Kamerafahrten, Schnitte oder Großaufnahmen ansagen. Wenn ich mir dann noch vorstelle, wie eine Runde versucht die Schnittechnik von 24 nachzuahmen, bei dem bis zu 4 Szenen gleichzeitig nebeneinander gezeigt werden...
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Skele-Surtur am 13.10.2006 | 11:11
Also bei meine Wahlfach Improvisationstheater hat mir meine Rollenspielerfahrung sehr viel gebracht, von daher würde auch P&P am ehesten dem Theater zu ordnen, wie oben bereits angemerkt dem Impro.
Aber das ist eigentlich auch nur der Bereich, bei dem ich die größte Schnittmenge sehe. Mit den anderen Bereichen ist in jedem Fall auch eine gewisse Verwandschaft vorhanden.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Dash Bannon am 13.10.2006 | 11:11
kommt meines Erachtens dem Film am nächsten
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Bad Horse am 13.10.2006 | 11:12
@Dorin: Warum?
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: 6 am 13.10.2006 | 11:16
Ich muss bei meiner Einschätzung noch eine Einschränkung machen:
Wenn ich mir Runden mit z.B. Kaymac als SL ansehe, dann sind diese "Aleinunterhalter"-Runden viel näher an der Literatur als am Theater. Da hat Bitpicker auf alle Fälle Recht.
[OT]
Interessant finde ich übrigens, dass sehr viele Filme mit Storyboards arbeiten. Von daher sehe ich eine sehr große Verwandtschaft vom Film zum Comic.
[/OT]
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Ein am 13.10.2006 | 11:26
@Leonie
Nicht jeder Film hat ein Drehbuch. Viele der HK-Filme der 70er und 80er wurden komplett ohne Drehbuch gedreht, was man ganz klar daran erkennt, dass die Plots sehr dem entsprechen, was man im Rollenspiel wiederfindet.

@Chris
Die extreme Kamerachoreographie dieser Tage ist eine recht junge Technik im Film, die sich außerdem bei weitem noch nicht überall durchgesetzt haben. Viele gute Filme kommen nur mit Schnitten aus und auch die meisten deutschen Filmproduktionen sind recht konservativ.

Ursprünglich schnitt man zwischen den Szenen, dann wurden bestimmte Schnitte hinzugefügt, die den Fokus des Films auf einzelne Objekte im Vorstellungsraum lenkten, wie zB Schauspieler oder Gegenstände. Das ist genau die Struktur, die wir im Rollenspiel haben, die im Theater aber kaum umsetzbar ist, eigentlich nur durch Beleuchtung.

Hinzu kommt die Immersion. Immersion gibt es nicht im Theater. Wir haben im Theater eine Bühne, die Schauspieler und das Publikum. Egal wie mitreißend das Theaterstück sein mag, im Grunde vergisst das Publikum nie, dass es nur Publikum in einem Theaterstück ist. Viele gute Theaterstück arbeiten ja auch gerade damit, dass das Publikum aktiv in das Theaterstück eingebunden wird.

Gute Filme dagegen neigen dazu, den Zuschauer vollständig in ihren Vorstellungsraum hineinzuziehen. Man vergisst schlicht für 90min, dass man nur in einem Kino sitzt. Auch das sollte jedem aus dem Rollenspiel bekannt vorkommen.

[OT]Stimmt durchaus. Das interessante dabei ist ja, dass sich anfangs Comics nach Filmen richteten. Mittlerweile aber Filme sich auch immer stärker an Comics orientieren, sowohl in ihren Erzählstrukturen als auch visuell.[/OT]
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Ruinenbaumeister am 13.10.2006 | 11:43
Ich sehe nicht mehr fern, weil mir Filme einfach zu leblos, grell und überstilisiert geworden sind. Ich stimme für das Theater, eben weil man dabei niemals vergißt, daß es ein Mensch ist, der da in eines anderen Rolle geschlüpft ist. Der Film kann die Umgebung eines Menschen genau abbilden; sowohl beim Theater als auch beim Rollenspiel muß man dazu seine eigene Kreativität bemühen. Im Film vollbringen Schauspieler absurde Stunts und alles wird vom Regisseur zurechtgeschnitten, bei Bedarf neu gedreht oder am Computer verfremdet; im Theater wie im Rollenspiel gilt das, was man sagt und tut sofort. Man kann sich zwar darauf vorbereiten, aber man kann nicht sagen: "Diese Szene war schwach, die drehen wir noch einmal."
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Skele-Surtur am 13.10.2006 | 11:47
Glaub mir: Es gibt solche Pappnasen, die tun das  :gaga:...
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: 6 am 13.10.2006 | 11:47
@Sven:
Naja. Auch die Kamerachoreographie, die nicht extrem war, ist schon sehr lange ein wichtiger Bestandteil von guten Filmen gewesen. Z.B. besteht die Qualität der Hitchcock-Thriller zum großen Teil aus den Kameraeinstellungen und Schnitte.
Meiner Meinung nach ist es bei Filmen so, dass Du in die Geschichte eintauchst und nicht in einen Charakter. Du nimmst zwar Teil, aber nicht als einer der Protagonisten, sondern als Zuschauer.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Le Rat am 13.10.2006 | 11:50
Ich denke, dass Rollenspiel schlicht und ergreifend improvisiertes Hörspiel ist. So versuche ich zumindest Rollenspiel zu erklären.

Larp ist dann eher eine Art Improvisationstheater.

 
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Skele-Surtur am 13.10.2006 | 11:53
Tja, in jedem Fall ist Rollenspiel interaktiv, was Filme schoma (noch) nicht sind. Und selbst wenn du als Schauspieler mitwirkst WEIßT du ja was passieren wird und bist an das Drehbuch gebunden.

Beim Theater Subgenre Impro ist das nicht so und daher sehe ich da einfach (von den genannten Kunstformen) die größte Übereinstimmung. Improvisationsfilme gibts ja soweit ich weiß noch nicht...
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Le Rat am 13.10.2006 | 12:02
Improvisationsfilmen gibt es teilweise schon.

In "keine Lieder über Liebe" haben wir im Prinzip Rollenspiel mit viel Railroading. Will heißen die Darsteller haben ihre Charaktere gespielt. Der Regisseur hat die Locations bestimmt und ließ immer wieder Nebenfiguren auftauchen, mit denen Schauspieler in ihrer Rolle konfrontiert wurden. Teilweise wussten die garnicht ob diese Nebenfiguren echt waren oder nicht.

Einige Filmemacher entwickeln ihre Story auf dem Set, was dann aber auch teilweise recht kaotisch werden kann oder schreiben noch kurz vor dem Dreh an ihrer Story.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Ein am 13.10.2006 | 12:04
@Chris
Gut, unter dem Aspekt. Ich tauche beim Rollenspiel eher in die Story denn in den Charakter ein. Entsprechend sehe ich eine ganz klare Bindung zum Film.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: 6 am 13.10.2006 | 12:14
Zum Thema Improvisationsfilm fällt mir noch eine Sache ein:
Jean-Pierre Jeunet lässt seine Schauspieler gerne mal improvisieren. Das macht er über zwei Möglichkeiten. Entweder er gibt ihnen eine Szene, die sie selber interpretieren sollen, oder er ändert kurz vor dem eigentlichen Dreh einer Szene ein paar wichtige Details ohne einen der Schauspieler das mitzuteilen. Deswegen hatte er im Film Delikatessen schon Probleme mit der Hauptdarstellerin bekommen, weil er sich entschloss eine Ohrfeige echt durchführen zu lassen, damit die nachfolgende Reaktion von der Schauspielerin so echt wie möglich rüber kam. Das wütende Gesicht sah sehr bedrohlich aus. ;)

@Sven:
Du tauchst beim Rollenspiel in die Story ein. Die Mehrheit der Rollenspieler, die ich kenne, tauchen eher in den Charakter ein.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Vanis am 13.10.2006 | 12:22
Ich würd auch sagen, dass Rollenspiel von allen genannten Künsten etwas hat. Wobei für mich die Tendenz hin zum Theater geht.

Im Theater hat man einen Autor. Das kann im Rollenspiel der Spielleiter sein, kann aber auch ein Autor eines Rollenspiels/Quellenbandes oder Abenteuers sein. Dann die Schauspieler im Theater, das sind dann wohl die Spieler im Rollenspiel. Je nach Spielstil nähert man sich im Rollenspiel der klassischen Aufführung im Theater (festgelegte Rollen, feststehende Handlung) oder dem Improtheater (freie Handlung, keine festen Rollen, im Rollenspiel gestalten SL und Spieler dann gemeinsam die Handlung).

Aber natürlich ist Rollenspiel auch Literatur. Was sonst sind Hintergrundgeschichten, Charaktergeschichten, Kurzgeschichten, die in Rollenspielen vorkommen, sonst?

Bei Rollenspiel und Filmen würd ich eher sagen, dass da Rollenspiel sich einiges abschaut in Sachen Spielstil, von der Kunstart her gibt es da aber doch einige Unterschiede. Filme sind in Bezug auf Improvisation wohl recht eingeschränkt.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Haukrinn am 13.10.2006 | 12:58
Warum nur 4 Optionen. Ich finde, Rollenspiel hat auch viel von der Bildhauerei...
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Darius am 13.10.2006 | 13:06
Also das klassische Rollenspiel am Tisch mit Pen and Paper ist wohl am ehesten Literatur. Zum Theater fehlt die Schaupielerische Aktion in Mimic und Gestik. Und ich finde oder zumindest ist das bei uns so....es wird eine Geschichte erzählt, bei der die Spieler interagieren können und dis egestalten können. Also Interaktive Literatur sozusagen.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 13.10.2006 | 13:21
Literatur und Theater jeweils zu gleichen Teilen.
Von Filmen und Comix hat es IMHO nix, denn es gibt normalerweise keine Visualisierung, und Comic ohne Bilder ist Literatur und Filme ohne "Szenen so lange drehen, bis sie genau passen" ist Theater.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Preacher am 13.10.2006 | 13:25
Film auf keinen Fall, denn da fehlt das wesentlichste Element: Der Film.

Film definiert sich doch darüber, daß die gespielten Szenen aufgezeichnet und möglichst wirkungsvoll zusammengeschnitten werden. Klar, man kann mit entsprechenden Techniken zur Story- und charakterentwicklung arbeiten, aber das visuelle Element und die Aufzeichnung fehlen - und ohne visuelles Element und ohne Aufzeichnung kein Film.

Ich würde Rollenspiel auch als eigene Kunstform betrachten, die Elemente der genannten in sich vereinigt ;)

Ich finde, Rollenspiel hat auch viel von der Bildhauerei...
Stimmt. Wir sitzen auch alle mit einem Marmorblock, Hammer und Meißel am Tisch  ~;D
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Haukrinn am 13.10.2006 | 13:31
Stimmt. Wir sitzen auch alle mit einem Marmorblock, Hammer und Meißel am Tisch  ~;D

Quark! Obwohl, manchmal wären zumindest Hammer und Meißel garnicht schlecht...  >;D

Ich meinte eigentlich eher, daß man am Anfang nur eine Grobform (z.B. 'nen Charakter) hat, aus der man im Verlauf immer mehr Details herausarbeitet...  ::)
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Fredi der Elch am 13.10.2006 | 14:14
Ich würde Rollenspiel auch als eigene Kunstform betrachten, die Elemente der genannten in sich vereinigt ;)
Das nehme ich auch! :)
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Pendragon am 13.10.2006 | 14:44
Zitat
Ich würde Rollenspiel auch als eigene Kunstform betrachten, die Elemente der genannten in sich vereinigt

jo, dem stimm ich auch zu.
Je nach dem  was man beim Rollenspiel betont, weist das Rollenspiel mehr ähnlichkeiten mit dem einen oder anderen auf.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Bitpicker am 13.10.2006 | 14:57
Warum Literatur? Schreibt ihr beim Rollenspiel reihum die Geschehnisse auf, anstatt sie zu erzählen?

Wenn du Literatur konsumierst, schreibst du dann mit? Beim Rollenspiel ist 'Schreiben' und 'Lesen' eins, auch wenn es nicht wirklich darum geht, Worte aufs Papier zu bringen. Erzählen in jeder nicht-visuellen Art ist Literatur; auch die mündliche Überlieferung ist Literatur, Märchen wurden nicht erst durchs Niederschreiben dazu.

Für mich ist der Literaturansatz vor allem deshalb ergiebiger als der Theateransatz, weil wir (meine Gruppe) beim Spiel sehr viel Beschreibung, indirekte Rede und dritte Person verwenden; als SL spreche ich nur relativ selten in Ich-Form bei der Darstellung von NSCs, weil es eben kein Theater sein soll. Auch die Spieler verstellen ihre Stimmen nicht und verhalten sich nicht wie ihre Charaktere. Ich weiß, dass das in anderen Gruppen durchaus anders sein kann.

Die Besonderheiten der Erzählform Rollenspiel sind für mich ihre (bereits erwähnte) Interaktivität und ihre Nicht-Fixiertheit. Traditionelle Literatur ist zunächst einmal ein Mittel zur Fixierung der Kultur, aber in unserer postmodernen Gesellschaft ist Fixierung von Traditionen unproduktiv. Das Rollenspiel produziert Literatur für das Hier und Jetzt und nur für die Beteiligten.

Robin
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Lord Verminaard am 13.10.2006 | 15:16
Klar ist Rollenspiel was eigenes, die Frage war ja auch nicht, was es ist, sondern welcher Form es am nächsten kommt. ;)

Ich sehe da Literatur vorne, da verbale Beschreibung in beiden Formen Trumpf ist und die bildliche Vorstellung im Kopf des Adressaten entsteht. Soweit die Spieler tatsächlich schauspielern, ergeben sich Ähnlichkeiten zum Film (die meisten orientieren sich bei der Nachahmung ganz sicher eher an Filmschauspielern als an Theaterschauspielern).
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Arbo am 13.10.2006 | 15:16
Also ich sehe auch eher eine Bindung zu dem, was ich mir unter Improvisationstheater vorstelle. Allerdings muss man der Ehrlichkeit halber auch festhalten, dass Improvisationstheater eine recht spezielle Form von Theater ist - daher wäre es wohl besser gewesen, gleich nach "Improvisationstheater" statt "Theater" zu fragen.

Der entscheidende Punkt ist dabei, dass es sich um ergebniss-offene "Prozesse" handelt - die Geschichte steht nicht fest, Dialoge sind - i.d.R. - nicht einstudiert usw. In dieser Hinsicht schneiden Film, (allg.) Theater wie Buch und Comic äußerst schlecht ab - während dort "vergangenes" Handeln erzählt wird, IST die Handlung beim RS am Entstehen. RS ist so m.E. wesentlich lebendiger (evolutorisch). Wird der Aspekt ausgeblendet, scheint mir die Nähe zu den verschiedenen Kunstformen gleichwertig (überall wird kreativ gearbeitet, es werden nur unterschiedliche Ausdrucksformen verwendet, die alle auch im RS zur Geltung kommen können).

Ansonsten hängt es auch davon ab, WIE man spielt. Wer nur railroaden möchte, wird möglicherweise eher eine Nähe zum Film (o.ä.) sehen, als ImprovisationskünstlerInnen.

Arbo

P.S.: In gewisser Weise kann man sicher auch die Nähe zum "Stand-up-Comedy" sehen.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: yossarian am 13.10.2006 | 15:32
...stand up comedy: sehr guter Punkt!
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Fredi der Elch am 13.10.2006 | 15:33
Klar ist Rollenspiel was eigenes, die Frage war ja auch nicht, was es ist, sondern welcher Form es am nächsten kommt. ;)
Dann nehme ich das:
Je nach dem  was man beim Rollenspiel betont, weist das Rollenspiel mehr ähnlichkeiten mit dem einen oder anderen auf.
;D
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Lord Verminaard am 13.10.2006 | 15:35
...stand up comedy: sehr guter Punkt!

Vor allem wenn man mit dir und Ralf und Woozle spielt. ~;D
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Crazee am 13.10.2006 | 15:48
Wenn man den guten alten Geschichtenerzähler als Kunstform zulassen würde (quasi Literatur ohne Schrift und Papier) Dann ist es doch am ehesten interaktives Geschichtenerzählen.  Denn der Geschichtenerzähler früher hat Stimmen imitiert (check), Mimik gemacht (check), improvisiert (check), auch mal Sachen vorgemacht (check) aber vor allem eine Geschichte erzählt.

Mein Statement:

Rollenspiel ("Pen&Paper") entspricht am ehesten der Kunstform des Geschichtenerzählens.

Von daher ist das mit der Comedy gar nicht so verkehrt, denn der aktuelle Comedian tut das im Prinzip auch, nur dass die Geschichten teilweise sehr kurz sind und immer lustig sein sollen.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Aeron am 13.10.2006 | 15:59
Von der bestehenden Auswahl würde ich sagen im Schnitt könnte man es dem Theater zurechnen. Aber da wir gerade in diesem Forum zu gut wissen, dass es unterschiedliche Spielstile gibt, wird sicher eine Gruppe mehr in Richtung Film tendieren, eine andere in Richtung Literatur oder Comic...
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Arbo am 13.10.2006 | 16:11
Also halten wir mal zwischenzeitlich fest: Rollenspiel ist vor allem etwas, was alle aufgeführten Kunstformen nicht in ausreichendem Maße beinhalten - nämlich interaktiv.  ;D
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Vanis am 13.10.2006 | 16:27
Rollenspiel ("Pen&Paper") entspricht am ehesten der Kunstform des Geschichtenerzählens.

Kann ich so stehen lassen, falls es für SL und Spieler gleichermaßen zutrifft.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Merlin Emrys am 13.10.2006 | 16:34
Also halten wir mal zwischenzeitlich fest: Rollenspiel ist vor allem etwas, was alle aufgeführten Kunstformen nicht in ausreichendem Maße beinhalten - nämlich interaktiv.  ;D
Gerade dieser Punkt dürfte es sein, der für mich Rollenspiel am naechsten an das Theater rückt. Dort hat man nämlich Charaktere, die interagieren. Das kann in einem Film gegeben sein, muss es aber nicht; daher fällt Film für mich weg. Aber das ist eben auch die Art zu spielen, auf die sich die Gruppen, in denen ich spiele, geeinigt hat: Wie Theater, nur mit minimaler Kulisse und Ausstattung, dafür sind die Menschen die zentralen Handlungsträger.

Allerdings gibt es unbestreitbar auch andere Spielweisen, insofern gebe ich mal keine Stimme ab.
(Nb, kann mir jemand sagen, wo der "Ergebnisse anzeigen"-Link hinverschwunden ist?)
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Vash the stampede am 13.10.2006 | 16:58
Allerdings gibt es unbestreitbar auch andere Spielweisen, insofern gebe ich mal keine Stimme ab.
(Nb, kann mir jemand sagen, wo der "Ergebnisse anzeigen"-Link hinverschwunden ist?)

Ich war so fies und habe die Einstellung getroffen, dass nur derjenige die Ergebnisse einsehen darf, der auch abgestimmt hat. >;D
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 13.10.2006 | 17:00
Dort hat man nämlich Charaktere, die interagieren. Das kann in einem Film gegeben sein, muss es aber nicht; daher fällt Film für mich weg.
Diesen Einwand verstehe ich nicht. In den meisten Filmen interagieren Charaktere (Ausnahmen sind Reportagen und Dokumentationen mit rein beschreibendem Inhalt sowie bestimmte Formen des Kunstfilms). Genauso gibt es Theaterstücke ohne Interaktion von Charakteren (nennt sich dann Monolog).

Wenn sich Interaktion allerdings auf Interaktion des Zuschauers (der Mitspieler) mit dem oder innerhalb des Mediums bezieht, ist es korrekt, dass dies größtenteils* nur im Improtheater gegeben ist.


*(es gibt sowohl im Film als auch im Theater Formen, bei denen das Publikum/der Zuschauer in die Bühenhandlung einbezogen wird bez. durch Abstimmung dazu aufgefordert wird, den Ausgang einer filmischen Handlung zu verändern)
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Kardinal am 13.10.2006 | 17:16
Geschichtenerzählen
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Joe Dizzy am 13.10.2006 | 17:29
Rollenspiel ähnelt am meisten dem Ausdruckstanz.

1) Auf Aussenstehende wirkt es obskur und etwas seltsam.
2) Man hat Spaß, egal ob man einfach nur rum zappelt bzw. irgendwie so spielt oder ob man Schulen erlernt bzw. das Spiel analysiert und aufschlüsselt.
3) Tänzer und Rollenspieler nehmen ihre Beschäftigung dermassen ernst, dass sich schnell Gruppen und Strömungen bilden, deren einziges Merkmal häufig ist, dass sie nicht "die Irren von der anderen Seite" sind.
4) Man kann Tänzer und Rollenspieler meist auf Anhieb erkennen.
5) Sowohl bei Ausdruckstänzern als auch bei Rollenspielern gibt es das Klischee: "Hat keine Freundin." Wenn auch aus verschiedenen Gründen.
6) Wenn Tänzer und Rollenspieler ihre Lieblingsbeschäftigung erklären, sagen sie immer: "Aber nicht so wie du jetzt vielleicht denkst..."
7) Beide glauben, dass nicht jeder das kann, was sie tun.
8) Einen Hang zur Selbstdarstellung halten beide für einen Charakterzug, der unter ihresgleichen unvermeidbar ist.
9) Die Kunst/das Hobby ist immer kurz davor unterzugehen.
10) Beide haben eine typische Standardgarderobe, die sie für unglaublich stylisch halten, aber die in Wirklichkeit nur Kopfschütteln erntet.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Hurle Vents am 13.10.2006 | 17:57
Argh! Mein Hassthema. Schwer, mich zurückzuhalten. Muss ich aber, sonst werde ich ausfallend. >:(

Rollenspiel ist keine Kunst und hat auch mit anderen Kunstformen nichts zu tun. Jedenfalls nicht mehr, als Kochen oder Makramee.

Da ich das Ergebnis nicht sehen kann, ohne abzustimmen, wäre ich für einen Zwischenstand dankbar.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Huckleberry am 13.10.2006 | 18:13
Literatur; darüber habe ich meine Magisterarbeit verfasst... ;)

Klingt ja interessant. Gibts die irgendwo (online?) zu lesen?
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 13.10.2006 | 18:28
Rollenspiel ist keine Kunst und hat auch mit anderen Kunstformen nichts zu tun.
Warum?
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Ingo am 13.10.2006 | 18:30
Warum?

Kommt auf die Definition von Kunst an. Wenn Filmesehen, Bücherlesen oder Malbücherausmalen allgemein als Kunst gewertet wird, ist Rollenspiel auch Kunst.

Das soll nicht heißen, daß es keine Spielleiter, Autoren oder Spieler gibt, die sehr kunstvoll darin sind, aber im Allgemeinen ist es eben keine Kunst. Da muß ich zustimmen.

Viele Grüße,
Ingo
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Vanis am 13.10.2006 | 20:49
Kommt auf die Definition von Kunst an. Wenn Filmesehen, Bücherlesen oder Malbücherausmalen allgemein als Kunst gewertet wird, ist Rollenspiel auch Kunst.

Das soll nicht heißen, daß es keine Spielleiter, Autoren oder Spieler gibt, die sehr kunstvoll darin sind, aber im Allgemeinen ist es eben keine Kunst. Da muß ich zustimmen.

Viele Grüße,
Ingo


Wieso ist Rollenspiel keine Kunstform? Man erschafft doch kreativ etwas neuartiges wie Handlungen, Figuren usw. Das findet man auch im Theater, in Romanen, in Filmen...Sehe da grundsätzlich keinen großes Unterschied zum Rollenspiel. Nur weil es ein Spiel ist, kann es dennoch als Kunstform ernst nehmen. Filme, Literatur und Theater dürfen auch unterhaltsam sein  ;).
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Vash the stampede am 13.10.2006 | 22:45
Argh! Mein Hassthema. Schwer, mich zurückzuhalten. Muss ich aber, sonst werde ich ausfallend. >:(

Tut mir leid. Wußte gar nicht, dass das Thema jemanden so auf den Magen schlagen kann. ::)


Zitat
Da ich das Ergebnis nicht sehen kann, ohne abzustimmen, wäre ich für einen Zwischenstand dankbar.

Literatur  - 11 (31.4%)
Film - 6 (17.1%)
Theater - 17 (48.6%)
Comic - 1 (2.9%)
   
Stimmen insgesamt: 35
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Samael am 13.10.2006 | 23:13

Rollenspiel ist keine Kunst und hat auch mit anderen Kunstformen nichts zu tun. Jedenfalls nicht mehr, als Kochen oder Makramee.


Der Mann hat recht.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: AlexW am 13.10.2006 | 23:20
Der Mann hat recht.

*lacht* Also, nachdem ich in einigen hervorragenden Restaurants gegessen habe, muss ich sagen: Kochen ist Kunst.

Was Makramee angeht, kann es richtung "Kunsthandwerk" gehen.

Ich selbst wuerde ca 95% aller "Literatur" auch als Kunsthandwerk bezeichnen.

Das Problem ist also der "Kunstbegriff". Und ueber den haben wir uns an der Uni den Kopf eingeschlagen. Offenbar waren wir (Amerikanisten) nicht imstande, zu definieren, was "Kunst" ist (und wir haben uns damit eine Weile befasst). Meine eigene Position hat sich da gefestigt: Kunst ist, was mir unter die Haut geht, was Resonanz hat, was "wahr" ist.

Literatur hat solche Momente, Musik hat solhe Momente, und Rollenspiel (LARP uebrigens auch) hat die auch erzeugt.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Monkey McPants am 14.10.2006 | 00:49
Wieso ist Rollenspiel keine Kunstform? Man erschafft doch kreativ etwas neuartiges wie Handlungen, Figuren usw. Das findet man auch im Theater, in Romanen, in Filmen...Sehe da grundsätzlich keinen großes Unterschied zum Rollenspiel. Nur weil es ein Spiel ist, kann es dennoch als Kunstform ernst nehmen. Filme, Literatur und Theater dürfen auch unterhaltsam sein  ;).
Meine eigene Position hat sich da gefestigt: Kunst ist, was mir unter die Haut geht, was Resonanz hat, was "wahr" ist.

Literatur hat solche Momente, Musik hat solhe Momente, und Rollenspiel (LARP uebrigens auch) hat die auch erzeugt.
Also ich muß euch beiden zustimmen: Rollenspiel kann absolut Kunst sein. Allerdings muß ich auch dazu sagen das das selbe für viele andere Dinge auch gilt. IMO haben viele Leute einen völlig abartigen Kunstbegriff und sollten mal eher mit offenen Augen durchs Leben gehen anstatt sich einzubilden das Kunst nur von wenigen Auserwählten geschaffen werden kann.

EDIT: Bezüglich der ursprünglichen Fragestellung: Ich hab nicht gewählt, denn mir fehlt eine "Rollenspiel ist was Eigenes" Option. Man kann Rollenspiel genausowenig mit Literatur, Film oder Comics vergleichen wie man, keine Ahnung, Poker und WoW vergleichen kann. Beides sind Spiele und haben gewisse Gemeinsamkeiten, aber sind effektiv zu verschieden um wirklich verglichen zu werden.

M
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Maarzan am 14.10.2006 | 08:12
Bzgl. Kunstbegriff

Kunst kommt für mich von kunstfertig und setzt eine besondere Fertigkeit des Künstlers in technischer und ästhetischer Richtung voraus, welche dem Gesamtwerk eine besondere Note verleiht.

In dem Sinne kann ein Auto oder eine Speise Kunst sein, viele Filme oder Bücher oder Produkte gerade der "modernen" Kunst wären es für mich nicht.
(Diese Aussage hat allerdings meine Kunstnote nicht gerade positiv beeinflußt)

Bzgl. Kunstvergleich
Rollenspiel kann damit auch Kunst sein, auch wenn die meisten Sitzungen dieses Niveau nicht erreichen (was nicht bedeutet, dass eine solche Sitzung nicht massiv Spaß gemacht haben kann)

Den Vergleich selbst sehe ich als potentiell schädlich an, da es zwar zu allen Beispielen Ähnlichlkeiten gibt und man von manchen benutzten Stilmitteln sicher auch für das Rollenspiel lernen kann, die Medien aber zu unterschiedlich sind um so direkt verknüpft zu werden, vor allem wenn einige grundlegende Unterschiede ignoriert werden und die anderen Medien direkt mit Kunst und positiv assoziert werden und dann auch schonungslos Mist mit übertragen wird.

Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Bitpicker am 14.10.2006 | 10:03
Kunst liegt im Auge des Betrachters.

Mich würde vor allem mal interessieren, wieso die Aussage, Rollenspiel sei Kunst, bei einigen solche Angstsymptome auslöst.

Robin
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 14.10.2006 | 10:51
Mich würde vor allem mal interessieren, wieso die Aussage, Rollenspiel sei Kunst, bei einigen solche Angstsymptome auslöst.
Richtig, deshalb auch mein knappes Warum? im obigen Post. Vielleicht würde sich dazu sogar ein eigener Thread (http://tanelorn.net/index.php/topic,29642.msg583970.html#msg583970) lohnen, damit wir hier nicht so sehr vom Thema abkommen :-)
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Ein am 14.10.2006 | 11:33
@Georgi
~;D :d

@Hurle, Samael
Es ist immer wieder traurig zu sehen, dass viele Deutsche Essen nur als primitive Nahrungsaufnahme sehen. Kochen ist ebenso sehr Kunst, wie Essen Lebenskultur ist.

@Maarzan
Klassische Kunstdefinition. Nicht umsonst kam Kunst von Können (etymologisch vollkommen richtig), bevor Lessing, Goethe, Schiller und der Rest sie für sich gepachtet haben.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Samael am 14.10.2006 | 11:34

@Hurle, Samael
Es ist immer wieder traurig zu sehen, dass viele Deutsche Essen nur als primitive Nahrungsaufnahme sehen. Kochen ist ebenso sehr Kunst, wie Essen Lebenskultur ist.


Sehe ich doch gar nicht so. Ich liebe essen und koche gerne. Mit Kunst hat das aber nix zu tun.

EDIT: Da fällt mir ein: Ich lese gerade "The art of electronics". Ein komplexer elektronischer Schaltkreis erfordert sehr viel Können und kann auch irgendwie etwas Schönes an sich haben (genauso ist es wohl mit einem Programmcode für ein Computerprogramm). "Kunst" ist er aber nicht, entgegen des Buchtitels. Sonst wäre alles Kunst, für das man eine gewisse Fertigkeit braucht und das ist Unsinn. 
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Preacher am 14.10.2006 | 13:53
Rollenspiel ist keine Kunst und hat auch mit anderen Kunstformen nichts zu tun. Jedenfalls nicht mehr, als Kochen oder Makramee.

Sehe ich doch gar nicht so. Ich liebe essen und koche gerne. Mit Kunst hat das aber nix zu tun.

Wisst Ihr, Kochen wird von manchen Leuten durchaus als Kunst bezeichnet. Frag mal Monsieur Bocuse. Klar, Rollenspiel ist per se erstmal keine Kunst. Vielmehr ist es ein Medium, mit dem man Kunst schaffen KANN, wenn man das denn möchte - wie Film oder Theater auch. Und wie Bitpicker so richtig sagte:
Und die ewigen Feinde des Kunstbegriffes im Rollenspiel können im Rollenspiel ebenso leicht Triviales erschaffen wie in den anderen Kunstformen auch... ;)

EDIT: Da fällt mir ein: Ich lese gerade "The art of electronics". Ein komplexer elektronischer Schaltkreis erfordert sehr viel Können und kann auch irgendwie etwas Schönes an sich haben (genauso ist es wohl mit einem Programmcode für ein Computerprogramm). "Kunst" ist er aber nicht, entgegen des Buchtitels. Sonst wäre alles Kunst, für das man eine gewisse Fertigkeit braucht und das ist Unsinn. 
Für mich definiert sich Kunst erstmal darüber, daß der praktische Nutzen nicht vorhanden oder nur untergeordnet ist.
Kunst ist es für mich, wenn etwas ästhetisch oder intellektuell ansprechendes um seiner selbst Willen, wegen des ästhetischen oder intellektuellen Anspruchs erschaffen wird, ohne einen konkreten praktischen Verwendungszweck in den Vordergrund zu stellen, wie es beim Schaltkreis zum Beispiel der Fall wäre.
Hat also weniger mit der Fertigkeit zu tun als mit der Intention, mit der es geschaffen wird.

Kommt auf die Definition von Kunst an. Wenn Filmesehen, Bücherlesen oder Malbücherausmalen allgemein als Kunst gewertet wird, ist Rollenspiel auch Kunst.
Der Vergleich ist imho nicht passend. Beim Rollenspiel erbringt man eine kreative Leistung, man erschafft etwas und von daher wäre ein Vergleich zu Filme drehen und Bücher schreiben sehr viel angebrachter.
Und daß man damit Kunst schaffen kann, wirst Du wohl kaum bezweifeln wollen, oder?
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: 1of3 am 14.10.2006 | 13:55
Zitat
Sonst wäre alles Kunst, für das man eine gewisse Fertigkeit braucht und das ist Unsinn.

Mitnichten.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Hurle Vents am 14.10.2006 | 21:36
Warum?
Ich schau mal in den anderen Thread und halte mich dann dort raus und steige dann ggf. dort ein. Nur noch kurz:

Ich stimme einfach mal Ingo zu, er sagt eigentlich alles:
Zitat
Wenn Filmesehen, Bücherlesen oder Malbücherausmalen allgemein als Kunst gewertet wird, ist Rollenspiel auch Kunst.

Nur weil etwas kreativ ist, ist es noch keine Kunst. Und ich weiß nicht, warum Ihr so auf meinem Kochen und Makrammee rumreitet. Ich nahm extra Beispiele, die durchaus kreative, anspruchsvolle Aspekte haben und bestimme Fähigkeiten voraussetzen, um nicht völlig dämliche Vergleiche anzubringen. Kunst ist es dennoch nicht, zumindest nicht nach meinem Empfinden. Ich weigere mich einfach, jeder Kleinigkeit das Attribut Kunst zuzuschreiben. Kunst ist etwas Besonderes, Rollenspiel nicht.

Mich würde vor allem mal interessieren, wieso die Aussage, Rollenspiel sei Kunst, bei einigen solche Angstsymptome auslöst.

Wieso Angst!?  ??? Ich wollte mich nur zurücknehmen. Jeder hat doch Themen, die einen auf die Palme bringen. Das hier ist halt eines von meinen. Aber sagt nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt...  >;D *wechselt in den anderen Thread*


Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Eulenspiegel am 14.10.2006 | 23:09
Kunst ist etwas Besonderes, Rollenspiel nicht.
Kunst ist etwas Besonderes? lol
Der Markt wird von Künstlern gerade zu überschwemmt.

Ich wage mal die Behauptung, dass es mehr Künstler als Rollenspieler gibt.

Insofern müsste es korrekt heißen: Rollenspiel ist etwas Besonderes. Kunst nicht.

Ansonsten bin ich auch der Meinung: "Etwas ist Kunst, wenn man es seiner selbst willen erschafft."
Oder anders ausgedrückt: "Alles Sinnlose ist Kunst."
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Samael am 14.10.2006 | 23:33
Mitnichten.

Doch, ist es.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Ruinenbaumeister am 14.10.2006 | 23:41
Ansonsten bin ich auch der Meinung: "Etwas ist Kunst, wenn man es seiner selbst willen erschafft."
Oder anders ausgedrückt: "Alles Sinnlose ist Kunst."

Also ist es Kunst, wenn ich im Vorübergehen einen Löwenzahn köpfe? Wohl kaum.

Praktischer Nutzen und künstlerischer Wert ergänzen sich bei vielen Kunstwerken: Architekten bauen Gebäude, die einem bestimmten Zweck dienen sollen; Komponisten schreiben Musik für gewisse Anlässe; Bildhauer werden für Propaganda eingespannt. Sie alle schaffen Kunstwerke, die einem Zweck dienen.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Dr.Boomslang am 15.10.2006 | 00:11
Oder anders ausgedrückt: "Alles Sinnlose ist Kunst."
Dann beteilige ich mich ja grade an einem künstlerischen Projekt... an diesem Thread.
Und da mein Post beinahe noch sinnloser ist als schon viele andere vor mir bin ich wohl auch der größte Künstler ::)
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Eulenspiegel am 15.10.2006 | 00:27
Also ist es Kunst, wenn ich im Vorübergehen einen Löwenzahn köpfe? Wohl kaum.
Das kommt auf deine Intention an: "Wieso köpfst du den Löwenzahn?"

Des Weiteren muss Kunst etwas erschaffen. Geht es dir einfach nur darum, destruktive Energie frei zu lassen, ist der geköpfte Löwenzahn keine Kunst.

Willst du jedoch einen Blumenstrauß aus ungewöhnlichen Pflanzen erschaffen, dann ist der Löwenzahn Teil des Kunstwerkes. - Denn du erzeugst ja einen Blumenstrauß.

Zitat
Praktischer Nutzen und künstlerischer Wert ergänzen sich bei vielen Kunstwerken: Architekten bauen Gebäude, die einem bestimmten Zweck dienen sollen; Komponisten schreiben Musik für gewisse Anlässe; Bildhauer werden für Propaganda eingespannt. Sie alle schaffen Kunstwerke, die einem Zweck dienen.
Wenn du ein Gebäude zu einen bestimmten Zweck erbauen willst, fragst du einen Ingenieur.
Für zweckmäßigen Gebäudebau sind Ingenieure zuständig.
Erst, wenn das Gebäude über den eigentlichen Zweck hinaus noch eine Verschönerung seiner selbst willen haben soll, dann kümmert sich ein Architekt darum. Und dann ist dieser spezielle Aspekt des Gebäudes auch Kunst.

Bei der Musik für bestimmte Anlässe lautet die Frage: Welchen Zweck erfüllt die Musik? Will man damit mehr Leute zu den Anlass locken? Dann ist es Kommerz.
Oder spielt man die Musik ihrer selbst willen? Dann ist es Kunst.

Bildhauer, die für Propaganda eingesetzt werden, erschaffen in meinen Augen keine Kunstwerke.

Ich bleibe dabei: Kunstwerke dienen keinem Zweck.

Dann beteilige ich mich ja grade an einem künstlerischen Projekt... an diesem Thread.
Dieser Thread hat einen Sinn. Er dient dem Gedankenaustausch.

Zitat
Und da mein Post beinahe noch sinnloser ist als schon viele andere vor mir bin ich wohl auch der größte Künstler ::)
Sinnlosigkeit alleine würde dich zum Künstler machen.
Doch ob du zu einem großen Künstler wirst, hängt von anderen Faktoren ab.

BTW:
Eigentlich gibt es keinen Steigerung von sinnlos. Entweder etwas ist sinnvoll oder sinnlos. Aber sinnloser gibt es nicht. - Das klingt wie leerer als Leer.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Hurle Vents am 15.10.2006 | 14:18
Kunst ist etwas Besonderes? lol
Der Markt wird von Künstlern gerade zu überschwemmt.

Ich wage mal die Behauptung, dass es mehr Künstler als Rollenspieler gibt.

Insofern müsste es korrekt heißen: Rollenspiel ist etwas Besonderes. Kunst nicht.

Ansonsten bin ich auch der Meinung: "Etwas ist Kunst, wenn man es seiner selbst willen erschafft."
Oder anders ausgedrückt: "Alles Sinnlose ist Kunst."

Was willst Du eigentlich!? Ich habe zu keiner Zeit von Quantität gesprochen und darum geht es auch gar nicht. Was es häufig gibt, ist nichts Besonderes, besonders kann nur sein, was selten ist?  ???

Kunst definiert habe ich bislang nicht und werde ich auch nicht. Und so lange Ihr Euch nur auf Eure individuellen und subjektiven Definitionen beruft, ist das eh' alles Kokolores.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Ruinenbaumeister am 15.10.2006 | 14:36
Das kommt auf deine Intention an: "Wieso köpfst du den Löwenzahn?"

Des Weiteren muss Kunst etwas erschaffen. Geht es dir einfach nur darum, destruktive Energie frei zu lassen, ist der geköpfte Löwenzahn keine Kunst.

Ich köpfe den Löwenzahn, weil ich gerade nichts besseres zu tun habe. Weder baue ich Aggressionen ab, noch gefällt mir der Anblick eines geköpften Löwenzahns. Er ist mir schlicht und einfach egal.
Wenn Du übrigens forderst, Kunst müsse etwas erschaffen, so widersprichst Du damit schon Deiner Aussage "Alles Sinnlose ist Kunst".

Wenn du ein Gebäude zu einen bestimmten Zweck erbauen willst, fragst du einen Ingenieur.
Für zweckmäßigen Gebäudebau sind Ingenieure zuständig.
Erst, wenn das Gebäude über den eigentlichen Zweck hinaus noch eine Verschönerung seiner selbst willen haben soll, dann kümmert sich ein Architekt darum. Und dann ist dieser spezielle Aspekt des Gebäudes auch Kunst.

In der Vergangenheit war der Baumeister häufig für beides zuständig. Oft läßt sich das auch nicht trennen. Was ist ein Spiegelsaal in einem barocken Schloß? Er dient einem Zweck, er ist nämlich als Tanz- oder Zeremoniensaal geeignet; er soll aber gleichzeitig schön wirken. Die Abmessungen müssen einerseits dem Zweck entsprechen, andererseits harmonische Proportionen bilden. Kannst Du nun für jede Entscheidung des Bauherren sagen, ob sie der Kunst oder dem Zweck geschuldet ist?

Bei der Musik für bestimmte Anlässe lautet die Frage: Welchen Zweck erfüllt die Musik? Will man damit mehr Leute zu den Anlass locken? Dann ist es Kommerz.
Oder spielt man die Musik ihrer selbst willen? Dann ist es Kunst.

Ein historisches Beispiel: König Georg II. von England hat einen Krieg gewonnen und will das nun zünftig feiern. Für die Hofmusik ist Georg Friedrich Händel zuständig, er verfaßt seine berühmte "Feuerwerksmusik".

Für sich betrachtet ist das Werk eine prunkvolle Festmusik, man kann sie einfach so genießen. Komponiert wurde sie aber zu einem bestimmten Anlaß, und generell hielten sich die Fürsten der Barockzeit ihre Musiker nicht nur, um Musik zu genießen, sondern auch um ihren Reichtum zur Schau zu stellen. Ist die Feuerwerksmusik noch Kunst?

Bildhauer, die für Propaganda eingesetzt werden, erschaffen in meinen Augen keine Kunstwerke.

Ich bleibe dabei: Kunstwerke dienen keinem Zweck.

Was aber, wenn der Bildhauer einen neuen Stil begründet, der später zahlreichen Kunstwerken zugrunde liegt? Dann mußt Du ihm sagen: "Der künstlerische Wert Deiner Werke ist groß, aber weil Du sie im Auftrag des Diktators XYZ gemacht hast, sind es trotzdem keine Kunstwerke." Ist das Dein Ernst?
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Eulenspiegel am 15.10.2006 | 19:24
Was es häufig gibt, ist nichts Besonderes, besonders kann nur sein, was selten ist?  ???
Ja!
Zeige mir doch bitte eine häufige Besonderheit. Das wirkt auf mich wie eine Antinomie.

Weiße Tiger sind eben eine Besonderheit, weil sie so selten sind. Wenn jeder Tiger weiß wäre, hätten sie nichts Besonderes mehr.
Insofern können nur seltene Sachen besonders sein.

In der Vergangenheit war der Baumeister häufig für beides zuständig. Oft läßt sich das auch nicht trennen.
Es lässt sich nicht leicht trennen.
Über Jahrhunderte konnte man nicht sagen, ob die Eulersche Zahl nun rational oder irrational war. Trotzdem gab es eine scharfe Trennung zwischen rationalen und irratzionalen Zahlen. (Unser beschränkter Verstand war halt für einige 100 Jahre nur nicht in der Lage, diese Trennung zu sehen.)

Zitat
Was ist ein Spiegelsaal in einem barocken Schloß? Er dient einem Zweck, er ist nämlich als Tanz- oder Zeremoniensaal geeignet; er soll aber gleichzeitig schön wirken.
Das ist für mich Handwerk. Ein Spiegelsaal, der durchs eine Spiegeleffekte die Gäste beeidnruckt ist eine handwerkliche Meisterleistung.

Zitat
Kannst Du nun für jede Entscheidung des Bauherren sagen, ob sie der Kunst oder dem Zweck geschuldet ist?
Kannst du für jede Zahl sagen, ob sie rational oder irrational ist?

Nur weil wir etwas nicht können, heißt das noch lange nicht, dass der Unterschied nicht existiert.

Zitat
Für sich betrachtet ist das Werk eine prunkvolle Festmusik, man kann sie einfach so genießen. Komponiert wurde sie aber zu einem bestimmten Anlaß, und generell hielten sich die Fürsten der Barockzeit ihre Musiker nicht nur, um Musik zu genießen, sondern auch um ihren Reichtum zur Schau zu stellen. Ist die Feuerwerksmusik noch Kunst?
Die Feuerwerksmusik würde ich als Kunst bezeichnen.
Seinen Reichtum hätte er auch billiger zur Schau stellen können.
Insofern war es sinnlos, dieses Stück aufzuführen.

Zitat
Was aber, wenn der Bildhauer einen neuen Stil begründet, der später zahlreichen Kunstwerken zugrunde liegt? Dann mußt Du ihm sagen: "Der künstlerische Wert Deiner Werke ist groß, aber weil Du sie im Auftrag des Diktators XYZ gemacht hast, sind es trotzdem keine Kunstwerke." Ist das Dein Ernst?
Ja.
Hast du dir schonmal diverse Schulbücher über Kunstunterricht durchgelesen?
Der künstlerische Wert dieser Bücher ist enorm. Trotzdem sind sie keine Kunst.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Ruinenbaumeister am 15.10.2006 | 21:17
Über Jahrhunderte konnte man nicht sagen, ob die Eulersche Zahl nun rational oder irrational war. Trotzdem gab es eine scharfe Trennung zwischen rationalen und irratzionalen Zahlen. (Unser beschränkter Verstand war halt für einige 100 Jahre nur nicht in der Lage, diese Trennung zu sehen.)

Ob eine Zahl in eine Zahlenmenge gehört oder nicht ist eine Frage, die nur "ja" oder "nein" als Antwort zuläßt. Der Vergleich hinkt insofern, als der Baumeister in meinem Beispiel sowohl ästhetische als auch physikalische Kriterien bei einer Entscheidung bedenken muß. (Wie groß baut man die eine Kuppel? Mit der Größe steigt der Preis, sie wirkt dann aber prachtvoller. Wie sollen ihre Wände gekrümmt sein?)

Das ist für mich Handwerk. Ein Spiegelsaal, der durchs eine Spiegeleffekte die Gäste beeidnruckt ist eine handwerkliche Meisterleistung.

Bei einem Spiegelsaal kommt es nicht allein auf die Spiegel an. Die dienen nur der Verschönerung und damit der Raum größer und heller wirkt. Der gesamte Raum muß hell, prunkvoll und (nach barocken Maßstäben) schön wirken - sonst hat der Baumeister versagt. Einen Spiegelsaal zu gestalten ist immer auch eine ästhetische Frage.

Kannst du für jede Zahl sagen, ob sie rational oder irrational ist?

Der Vergleich hinkt, wie oben erklärt.

Die Feuerwerksmusik würde ich als Kunst bezeichnen.
Seinen Reichtum hätte er auch billiger zur Schau stellen können.
Insofern war es sinnlos, dieses Stück aufzuführen.

Ein barocker König gibt ein Fest und spart am Orchester? Was für ein Reinfall! Außerdem ist Deine Aussage paradox: Wenn man seinen Reichtum zur Schau stellt, dann doch indem man sich etwas teures leistet, wie zum Beispiel ein Orchester.

Ja.
Hast du dir schonmal diverse Schulbücher über Kunstunterricht durchgelesen?
Der künstlerische Wert dieser Bücher ist enorm. Trotzdem sind sie keine Kunst.

Schulbücher sollen vorhandenes Wissen vermitteln, der Bildhauer in meinem Beispiel hat aber selbst eine kreative Leistung vollbracht, indem er einen neuen Stil geschaffen hat.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Antsan am 15.10.2006 | 21:23
Ich köpfe den Löwenzahn, weil ich gerade nichts besseres zu tun habe. Weder baue ich Aggressionen ab, noch gefällt mir der Anblick eines geköpften Löwenzahns. Er ist mir schlicht und einfach egal.

Damit ist es keine Kunst, denn du hast den Löwenzahn nichtmal um des geköpften Löwenzahnes Willen geköpft... ;)




Ich kann Eulenspiegel durchaus zustimmen und ich halte Kochen, wie ich es tue, für ein Handwerk (leider), wie es mein großer Bruder tut, ist es Kunst (auch wenn es den wundervollen Nebeneffekt hat, dass es satt macht). Wenn er hingegen schreibt, ist es meistens Handwerk, wenn ich es tue, ist es meistens Kunst (ob sie gut ist, ist ja wieder eine ganz andere Frage).

Rollenspiel ist für mich am nächsten am Theater dran. Warum weiß ich nicht, Literatur erscheint mir zu einseitig, Comic hat meiner meinung nach garn ichts damit zu tun und Film ist eben... ISSO... *hust*


Udn man kann Kunstu nd Handwerk mines Erachtens nac auch vermischen. Man tut etwas zu einem bestimmten Zweck und packt ein paar "Schnörkel" dran...
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Hurle Vents am 15.10.2006 | 23:59
Zeige mir doch bitte eine häufige Besonderheit. Das wirkt auf mich wie eine Antinomie.

Eine Geburt.

Aber "besonders" ist ja nun noch subjektiver, als "Kunst".
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Ingo am 16.10.2006 | 00:15
Kunst liegt im Auge des Betrachters.

Eben das tut sie nicht. Unterhaltung liegt im Auge des Betrachters. Kunst nicht. Kunst wird nicht dadurch zur Kunst, daß die Mehrheit der Menschen sie für Kunst hält. Kunst wird zur Kunst, weil sie etwas neues war, was vorher noch niemand auf diese Art oder mit dieser Kunstfertigkeit beherrscht hat, weil sie etwas in der Gesellschaft oder zumindest in der Kunstszene bewegt hat und weil sie im Gedächtnis geblieben ist.
Wer mit Rollenspiel etwas in der Gesellschaft bewegt hat, mit einer Kunst, die vor ihm niemand beherrschte und dadurch im Gedächtnis geblieben ist, darf sich als Künstler bezeichnen. Alle anderen eben nicht.
Und ich würde mal sagen, daß das auf keinen von uns hier zutrifft.

Viele Grüße,
Ingo
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Merlin Emrys am 16.10.2006 | 04:52
Diesen Einwand verstehe ich nicht. In den meisten Filmen interagieren Charaktere (Ausnahmen sind Reportagen und Dokumentationen mit rein beschreibendem Inhalt sowie bestimmte Formen des Kunstfilms).
Spielfilme sind aber, irgendwie, ja nichts als Thaeterauffuehrungen, die nicht auf der Buehne, sondern vor einer Kamera aufgefuehrt werden. Soweit sie das sind, sind sie dem Rollenspiel aehnlich, weil sie dem dem Rollenspiel aehnlichen Theater aehnlich sind.
Wo der Film vom Theater weggeht - neben den von Dir genannten Faellen auch im Tierfilm, im Zeichentrickfilm oder Anime usw. - gibt es wahlweise keine "Charaktere" mehr oder keinen "Traeger" fuer die Charaktere. Dass dieser letzte Punkt mir wichtig ist, haette ich aber noch dazuschreiben muessen, das ist wahr.

Ausserdem scheint mir im Theater mehr von den Menschen "hinter" den Charakteren ueberzubleiben, aber das ist wiederum vielleicht nur subjektiv. Vielleicht traegt auch dazu bei, dass (mM) die Einschraenkungen, aber auch bestimmte Moeglichkeiten, im Rollenspiel mehr denen des Theaters gleichen.

Was ich auch noch dazusagen sollte: Ich betrachte den Vergleich vom Handelnden her, d.h. aus der Sicht dessen, der in der Rolle des Schaupsielers ist. Im Theater bin ich als Handelnder immer ganz praesent, und es liegt bei den anderen, welchem Teil von mir und meinem Handeln sie wahrnehmen. Der Film schraenkt die Wahrnehmung teilweise bewusst ein und zeigt nur Ausschnitte.

Aber wie gesagt, es ist eine Sichtweise, und man kann sicher auch andere vertreten.

Gut fand ich uebrigends auch Georgios Beitrag:
Rollenspiel ähnelt am meisten dem Ausdruckstanz.
"Kleine" Schwierigkeiten habe ich damit, dass beim Ausdruckstanz deutlich mehr Bewegung und deutlich weniger Text im Spiel ist, aber die Begruendung fand ich jedenfalls ueberzeugend :-) .
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Roland am 16.10.2006 | 08:11
Wer mit Rollenspiel etwas in der Gesellschaft bewegt hat, mit einer Kunst, die vor ihm niemand beherrschte und dadurch im Gedächtnis geblieben ist, darf sich als Künstler bezeichnen. Alle anderen eben nicht.
Und ich würde mal sagen, daß das auf keinen von uns hier zutrifft.

Und auf fast alle anderen "Künstler" auch nicht. Rollenspiel ist also für Dich nicht Kunst, weil Kunst fast nie Kunst ist?
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 16.10.2006 | 08:59
Kunst wird zur Kunst, weil sie etwas neues war, was vorher noch niemand auf diese Art oder mit dieser Kunstfertigkeit beherrscht hat...
Uiuiui, da höre ich viele arme gequälte Künstlerseelen aufschreien...  ;-)
Nach diesem Kriterium könnte man die gesamte zeitgenössische Kunst (von der Kunst der neuen Medien mal abgesehen) in den Gully kicken – denn es gibt nichts, das es nicht schon gab. Das ist ein echtes Problem für viele Künstler. ;-)
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: wjassula am 16.10.2006 | 09:22
Rollenspiel ist allerdings, im Unterschied zur Kunst, die das unter den Bedingungen der Kulturindustrie immer ist, nicht warenförmig. Die Regelwerke usw. werden natürlich produziert und verkauft; das Spiel selbst aber nicht (man denke an die Diskussion hier im Forum: die Spielleitung zu bezahlen, erscheint den meisten einfach absurd). Zudem findet es fast ausschliesslich im Privatraum oder halbprivat (auf Cons) statt. Dabei sind die Teilnehmenden so gut wie immer auch und gleichzeitig das Publikum. Es gibt auch kein professionelles Rollenspiel; die Aktivität findet in relativ fest stehenden Gruppen statt, die auch noch befreundet oder sich zumindest sympathisch sind, und meist über längere Zeit zusammen bleiben. Auch das ist in allen anderen Kunstformen anders. Trotz dieser anscheinenden Intimität ist Rollenspiel kein Ort, der gesellschaftlich und politisch unberührt ist; die Teilnehmenden bringen ihre Prägungen, Ansichten, Vorurteile, Wertvorstellungen mit an den Tisch und können gar nicht anders, als sie ins Spiel einzubringen. 
Die einzelnen Spiele sind nicht reproduzierbar, sie entstehen immer erst im Moment der Aufführung, und zwar zu einem guten Teil ungeplant (wie gross dieser Teil ist, hängt von Spiel und Gruppe ab).

In Anbetracht dessen finde ich, dass Rollenspiel am Besten mit Gestaltungsformen zu vergleichen ist, die sich in einem ähnlichen Zwischenraum von Öffentlichkeit und Privatheit, Warenwelt und Indivdualität, Intimität und Allgemeinheit bewegen. Das ist einerseits Performance - Art, viel stärker aber noch Sex, vor allem S/M - Sex, wo es ja auch darum geht, zwischen allen Beteiligten eine Ordnung auszuhandeln und einen gemeinsamen Vorstellungsraum zur allseitigen Zufriedenheit auszugestalten, wobei die Kommunikation immer von den gesellschaftlichen Umständen bedingt wird.

Nicht umsonst bekommt man erst mal Hinweise auf S/M - Seiten, wenn man "Rollenspiel" googelt. Vielleicht wäre es ganz fruchtbar, wenn man da nicht sofort erschrocken abwiegelte, sondern überprüfte, wo es da Parallelen gibt, die zum Verständnis beitragen.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Ruinenbaumeister am 16.10.2006 | 09:28
Kunst wird zur Kunst, weil sie etwas neues war, was vorher noch niemand auf diese Art oder mit dieser Kunstfertigkeit beherrscht hat, weil sie etwas in der Gesellschaft oder zumindest in der Kunstszene bewegt hat und weil sie im Gedächtnis geblieben ist.

Nach dieser Definition wäre es keine Kunst, wenn jemand ein Kunstwerk nach altem Muster erschafft, also beispielsweise wenn er eine Fuge komponiert oder ein Vanitas-Stilleben malt. Andererseits wäre es Kunst, bei einem Baum jedes einzelne Blatt mit Heftpflastern zu bekleben, unter der Voraussetzung, daß es noch niemand vorher gemacht hat - oder zumindest nicht mit dieser Kunstfertigkeit. ::)

Der Ansatz nimmt das Können völlig aus und spricht allen, die einem anderen Künstler nacheifern, von vornherein den Willen, Kunst zu schaffen, ab. Deswegen halte ich ihn für unbrauchbar.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 16.10.2006 | 10:14
 :D
*Tränen wegwisch*
Ach Jasper, du bringst es mal wieder auf den Punkt... Rollenspiel ist wie S/M-Sex. Yay.  ;D
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Ingo am 16.10.2006 | 10:48
Und auf fast alle anderen "Künstler" auch nicht.

Heute wird fast jeder, der etwas malt, zeichnet, modelliert oder schreibt als Künstler bezeichnet. Genauso wie die Schauspieler bei Gute Zeiten Schlechte Zeiten und Sänger bei Band, die genauso wie Milli Vanilli eigentlicht gar nicht singen. Früher gab es halt nicht Millionen von Künstlern. Statt dessen wurden die Künstler genannt, die wirklich Kunst erschaffen haben.

Rollenspiel ist also für Dich nicht Kunst, weil Kunst fast nie Kunst ist?

Dann hast Du meinen ersten Beitrag nicht gelesen. Ich habe gesagt Rollenspiel ist keine Kunst und auch Windowcolor-Bilder malen ist keine Kunst. Es kann aber jemanden geben, der das so beherrscht, das beides zur Kunst wird. Nicht die Tätigkeit macht Kunst zur Kunst, sondern die Person und die Kunstfertigkeit.
Nicht jedes Ölbild ist eine Kunst, nicht jedes Gedicht, aber eben eine ganze Menge.
Was ich gesagt habe ist, daß ich bezweifle, daß Rollenspiel-Künstler unter uns sind. :)
Klar, die meisten von uns sind doch normale Verbraucher und eben keine echten Künstler.

Viele Grüße,
Ingo


Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: wjassula am 16.10.2006 | 11:04
Zitat
Ach Jasper, du bringst es mal wieder auf den Punkt... Rollenspiel ist wie S/M-Sex. Yay

Gell, es tut weh, oder?  ;)
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Preacher am 16.10.2006 | 11:16
Gell, es tut weh, oder?  ;)
Muss es das nicht für S/M-Sex? ;D
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: wjassula am 16.10.2006 | 11:20
@Hendrik: Hm, ich hätte vielleicht genauer sagen sollen: Bondage/Domination. Bei Rollenspielen geht es ja nicht immer um körperliche Gewalt. Aber abgesehen davon, dass der Vergleich albern ist, gibt es wirklich ein paar Parallelen. Safewort, Sozialvertrag, spielerisches Austragen von Machtverhältnissen...sucht noch jemand ein Doktorarbeitsthema?
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Preacher am 16.10.2006 | 11:59
@Hendrik: Hm, ich hätte vielleicht genauer sagen sollen: Bondage/Domination. Bei Rollenspielen geht es ja nicht immer um körperliche Gewalt. Aber abgesehen davon, dass der Vergleich albern ist, gibt es wirklich ein paar Parallelen. Safewort, Sozialvertrag, spielerisches Austragen von Machtverhältnissen...sucht noch jemand ein Doktorarbeitsthema?
Ja, trotz der albernen Bemerkung oben hab ich mir das schon fast gedacht - ich glaube, die wenigsten sitzen mit Peitsche und Daumenschrauben am Spieltisch ;)
Aber stimmt - Parallelen sind vorhanden.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Eulenspiegel am 16.10.2006 | 21:22
Eine Geburt.
Kommt darauf an.

Die Geburt des ersten Klon-Schafes war etwas Besonderes. Allerdings ware es zu diesem Zeitüpunk auch einmalig.

Heutzutage gibt es bereits über 20 geklonte Tiere. Ein geklontes Tier ist längst nichts Besonderes mehr.

Die meisten Menschen in Deutschland erleben in ihrem ganzen Leben nur 2 Geburten persönlich. Diese beiden Geburten sind für sie dann etwas Besonderes. Aber diese sind ja auch selten.

Wenn wir jedoch nach Afrika oder ins mittelalterliche Europa blicken, sehen wir Ehepaare, die 20 Kinder haben.
Natürlich kann ich mich nicht vollständig in diese Leute hineinversetzen.
Aber ich denke, dass die ersten 2-3 Geburten tatsächlich etwas Besonderes waren. Aber spätestens nachd em 10. Kind ist die Geburt nichts Besonderes mehr, sondern nur noch Routine.

Oder nehmen wir die Hebamme: Die 1. Geburt, an der sie teilnimmt ist etwas Besonderes. Sicherlich auch noch die 2. oder 3.
Aber nach einem Monat Hebammendienst, wird sie die Geburten auch noch nur als Routine und nicht mehr als Besonderheiten wahrnehmen. Dafür sind diese einfach zu häufig.

Ich bleibe dabei: Besonders kann nur das sein, was auch selten ist.
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: Fredi der Elch am 16.10.2006 | 22:53
Safewort, Sozialvertrag, spielerisches Austragen von Machtverhältnissen...
Was du wieder hast... Alter, das ist ganz normaler Sozialkontakt! Macht? Check. Rollen und -erwartungen? Check. Sozialer Vertrag? Check. Unterwürfigkeitsgesten, um den anderen zu beschwichtigen? Check. Da brauche ich kein SM, das habe ich jeden Morgen im Büro! Wie du immer auf Sex kommst... Schwanzhund, du! ;D
Titel: Re: Rollenspiel = Welche Kunstform?
Beitrag von: wjassula am 17.10.2006 | 00:01
@Fredi: Psssssst! Wenn in der Doktorarbeit einfach stehen würde: "Alles ist irgendwie wie alles andere" dann wäre ich ja...obwohl...Moment mal...ich muss weg.