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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Blizzard am 8.12.2006 | 01:38

Titel: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Blizzard am 8.12.2006 | 01:38
Hallo zusammen,

just in letzter Zeit (aber nicht nur!) ist/war immer wieder die Rede von sogenannten "Mainstreamsystemen".

Jetzt würde mich mal interessieren:

- Welche Systeme zählen zu den Mainstreamsystemen?
- Welche Anforderungen muss ein System erfüllen um als
  Mainstreamsystem zu gelten?
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Mäx am 8.12.2006 | 01:54
Hmm... also welche Systeme eben "Mainstreamsysteme" sind, ist doch noch recht leicht zu überblicken. Was heißt Mainstream? Der erste Satz der Wikipedia (die ist zwar nicht zwingend 'ne gute Quelle, sollte hier aber ausreichen) sagt mir:
Zitat
Der Mainstream (englisch, wörtlich Hauptstrom) spiegelt den kulturellen Geschmack einer großen Mehrheit wieder, im Gegensatz zu Subkulturen oder dem ästhetischen Underground.

Also Mainstreamsysteme = jene RPGs, die am meisten gespielt werden. Hierzulande wohl DSA, Shadowrun und die großen D&D-Settings. Genaue Erhebungen dazu sind wieder ein anderes Problem.
Eine weiter gefasste Definition wäre denkbar und könnte in Richtung deiner zweiten Frage gehen. Z.B: Mainstreamsysteme = die meistgespielten Systeme + jene Systeme, die den meistgespielten sehr ähneln. Aber damit kommt man meiner Meinung nach auf keinen grünen Zweig, weil einfach objektive Vergleichskriterien fehlen und sich vermutlich nicht aufstellen lassen. Oder gibt es zu diesem Punkt wirklich brauchbare Arbeiten?
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Blizzard am 8.12.2006 | 10:22
Hmm... also welche Systeme eben "Mainstreamsysteme" sind, ist doch noch recht leicht zu überblicken.
Also Mainstreamsysteme = jene RPGs, die am meisten gespielt werden. Hierzulande wohl DSA, Shadowrun und die großen D&D-Settings.

Na dass DSA,D&D und SR dazu gehören, ist denke ich schon klar. Was ist aber mit Systemen wie z.B. Earthdawn oder aber Warhammer? Oder Vampire? Midgard?

Wo ziehst du die Grenze, dass ein System als Mainstreamsystem gezählt werden kann-oder aber eben (noch) nicht?
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Thalamus Grondak am 8.12.2006 | 10:27
Also Vampire ist ja wohl megamainstream.

Ich würde sagen, Systeme die auch außerhalb der "Szene" bekannt sind, zählen zum Mainstream.
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: ragnar am 8.12.2006 | 10:32
Alles was kein Indi-Spiel ist?
http://tanelorn.net/index.php/topic,32377.0.html
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Mäx am 8.12.2006 | 11:47
Wo ziehst du die Grenze, dass ein System als Mainstreamsystem gezählt werden kann-oder aber eben (noch) nicht?
Nun, zunächst gebe man mir eine Liste der meistgespielten Systeme. Woher kriegen? Taugt da der "Deutsche Rollenspielpreis" etwas? Ich glaub's zwar nicht, aber man könnte eine Liste aus der Auswertung des DRSP (http://www.rollenspiel-index.de/drsp/index.php?xz=auswertung_systeme) nehmen. Wo man nun einen Strich zieht, um Mainstream von Nicht-Mainstream abzugrenzen, dürfte ziemlich willkürlich aber nicht anders entscheibar sein. Welche Objektive Kriterien soll man denn ansetzen? Man könnte vielleicht nochmal eine Umfrage darüber starten... in dem Fall würde ich den Strich direkt nach Earthdawn ziehen.

Also Vampire ist ja wohl megamainstream.
Klar! Wobei mich dazu eine kurze Trendanalyse interessieren würde. Geht's mit der nWoD eher bergab oder trifft das doch nur für die Absatzzahlen deeutscher Produkte zu?

Ich würde sagen, Systeme die auch außerhalb der "Szene" bekannt sind, zählen zum Mainstream.
Hmm.... dann könnte man wohl nur sehr wenige Systeme zum Mainstream zählen. Und die Möglichkeit besteht, das ein definitiv nicht zum Mainstream gehöriges Spiel irgendwie bekannt wird. Vielleicht tickt mal irgendwo ein Indi-Spieler aus...  :-\

Alles was kein Indi-Spiel ist?
Halte ich für unpassend. Ich habe letzten Monat zweimal Schwerter & Dämonen von 1983 gespielt. Das dürfte kein Indi-RPG sein, wobei man darüber noch diskutieren könnte. Aber: Ich würde es nie und nimmer als Mainstream bezeichnen. Kaum jemand greift das auch nur mit der Kneifzange an (es ist einfach zu schlecht) und wir haben es gespielt, um uns drei Stunden herzlich lustig darüber zu machen.

Was suchen wir eigentlich? Einen "objektiven" Begriff der Mainstreamsysteme? Das dürfte kaum zu finden sein. Auch scheinen mir die Überschneidungen bei den subjektiven Verständnissen des Begriffs zu gering zu sein, als dass man ihn noch sinnvoll einsetzen könnte.
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Eulenspiegel am 8.12.2006 | 12:20
Man könnte mit Fuzzy-Logik arbeiten:
1) DSA, D&D, SR und Vampire sind Mega-Mainstream.
2) Earthdawn, Cthulhu sind größtenteils Mainstream.
3) Midgard ist ein bißchen Mainstream.
etc.

Worüber man sich streiten könnte:
Ist Mainstream alles, was häufig verkauft wird oder alles was dem ähnelt, was häufig verkauft wird?
Arcane Codex z.B. ähnelt häufig verkauften Systemen, wird selber aber nicht ganz so häufig verkauft.
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Thalamus Grondak am 8.12.2006 | 12:23
Arcane Codex z.B. ähnelt häufig verkauften Systemen, wird selber aber nicht ganz so häufig verkauft.
AC ist in dieser Analogie sowas wie ein One-Hit Wonder.
Die Götter mögen mich Geißeln wenn es AC in 5 Jahren noch gibt.
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Lord Verminaard am 8.12.2006 | 12:42
Ein Song ist nicht nur Mainstream, wenn alle ihn kennen, sondern auch dann, wenn er die Songs imitiert, die alle kennen.

Ein Rollenspiel ist demnach dann Mainstream, wenn es (im Wesentlichen) die Großen imitiert. Wenn es in Regeln, Präsentation und Inhalt an DSA, Shadowrun, Vampire, D&D und/oder Call of Cthulhu erinnert, ist es (in Deutschland) Mainstream. Wenn nicht, dann nicht. Natürlich gibt es auch „ein bisschen Mainstream“.
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Mäx am 8.12.2006 | 12:54
AC ist in dieser Analogie sowas wie ein One-Hit Wonder.
Die Götter mögen mich Geißeln wenn es AC in 5 Jahren noch gibt.
Mainstream wandelt sich halt!  ;D

Man könnte mit Fuzzy-Logik arbeiten:
1) DSA, D&D, SR und Vampire sind Mega-Mainstream.
2) Earthdawn, Cthulhu sind größtenteils Mainstream.
3) Midgard ist ein bißchen Mainstream.
etc.
Das halte ich für brauchbar... wenn dahinter eine halbwegs aussagekräftige Liste der meistbespielten Systeme steckt. Ansonsten wird man sich kaum einig sein, was zu welchem Mainstream gehört.

Ein Rollenspiel ist demnach dann Mainstream, wenn es (im Wesentlichen) die Großen imitiert. Wenn es in Regeln, Präsentation und Inhalt an DSA, Shadowrun, Vampire, D&D und/oder Call of Cthulhu erinnert, ist es (in Deutschland) Mainstream. Wenn nicht, dann nicht. Natürlich gibt es auch ein bisschen Mainstream.
Über die Ähnlichkeit zu gehen ist zwar naheliegend, aber kaum praktikabel. Ich vergleiche nicht erst jedes Rollenspiel mit den großen des Mainstreams (welche ich da auswähle, wäre auch noch eine gute Frage) um dann zu entscheiden, ob es auch zum Mainstream zählt. Kann ich garnicht, weil ich nicht alle Systeme so gut kenne. Und wo ziehe ich die Grenze? Welche Abweichungen in System oder Setting (das wäre auch noch so ein Streitpunkt) reichen aus, um nicht mehr zum Mainstream zu gehören? Wann wendet sich ein Rollenspiel weit genug ab, um "ein bisschen Mainstream" zu sein und wann "kein Mainstream"? Wären letzteres nur Indi-RPGs?

Ich denke mittlerweile dass der Begriff Mainstream viel zu schwammig definiert und für ordentliche Diskussionen unbrauchbar ist.
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Roland am 8.12.2006 | 13:08
Mainstream sind Rollenspiel jenseits einer bestimmten Marktdurchdringungsgrenze (willkürlich z.B. D&D, DSA, WoD, Shadowrun, Rifts) und alle Spiele, die diesen im Aufbau ähnlich sind.
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: orcus am 8.12.2006 | 13:26
Mainstreamsysteme erkennt man IMO am besten daran, dass es Firmen gibt, die dazu bereit sind ganz ordentliche Beträge in Herstellung und Vertrieb dieser zu stecken. Wobei auch dieser Eindruck natürlich nur subjektiv sein kann.

Die Grenze ist auf jeden Fall fließend. Eines bildet den "Hauptstrom" (D&D/D20), der Rest plätschert weiter am Rande mit (Vampire, Shadowrun, DSA, Warhammer,..).

orcus
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Vanis am 8.12.2006 | 13:55
Systeme in den Bereich Mainstream zu stecken, ist für mich reine Ansichtssache. Manche Leute halten es schon für Mainstream, wenn ich GURPS auf Cons anbiete, wenn ich mir dann aber die Auswahl an Systemen anschaue, kann man da wohl nicht von Mainstream sprechen.

Nicht jedes System, welches vom Verlag stark unterstützt und hochwertig produziert wird, ist auch Mainstream.

Mainstream ist für mich einfach ein Trend, also Spiele, die von vielen Leuten gespielt werden und die jeder kennt. Trends ändern sich und jeder hat eine andere Meinung zu diesen, von daher könnte ich sehr oft keine wirkliche Aussage darüber treffen, was nun ein Mainstreamsystem ist und was nicht.
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Skele-Surtur am 8.12.2006 | 15:01
Also meine ganz subjektive Schubkarre Senf zu dem Thema:

Mainstream sind die Big 3 "D&D / d20, DSA, SR" Warum? Die bekanntesten und am meisten gespielten Systeme.
Warum ist Earthdawn für mich kein Mainstream? Spielen bzw. haben zu wenig Leute (gespielt) im Vergleich mit den Big 3.
Für Vampire gillt zumindest in meinem Bekanntenkreis das Selbe.
Die Infos beziehen sich natürlich primär auf mein direktes Umfeld, könnte also gut sein, dass das anderen Orts komplett anders ist.

Hier in Coburg wird D&D / d20 z.B. fast garnicht bzw. sehr, sehr wenig gespielt.
Wird aber irgendwie trotzdem als Mainstream bezeichnet.

Naja, das hilft wohl alles nicht wirklich weiter, aber ich wollt halt auch mal zu dem Thema was sagen. :P
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Mäx am 8.12.2006 | 15:23
Jo, man könnte wohl höchstens sagen es gibt "den" Mainstream in Deutschland und das ist DSA. In den USA halt D&D... Auch sowas wie die Big 3 oder 'ne Top 10 wäre nett zu haben.
Alle anderen Definitionen sind wertlos, weil missverständlich.
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Rasumichin am 9.12.2006 | 13:41
Ich finde den Begriff Mainstream im Zusammenhang mit RPGs generell problematisch.
Unser Hobby ist eigentlich zu sehr Nischenphänomen, als dass man diesen Begriff für Rollenspiele so verwenden könnte wie ich das tue (Mainstream als kulturelle Haupströmung schließt das Hobby einer Minderheit eigentlich zwangsläufig aus).

Natürlich kann man innerhalb der Szene von Mainstreamsystemen sprechen.
Die "großen Drei" in Deutschland festzulegen, ist dabei nicht weiter schwierig (kaum jemand wird widersprechen, wenn man hier DSA, D&D und SR nennt), aber die Top 10 können breits Probleme aufwerfen.

Interessanter ist hier der Ansatz, zu betrachten, was typisch für  etablierte Mainstreamsysteme ist und damit auch ein neu auf den Markt gebrachtes RPG als mainstreamorientiert kennzeichnet.
Mögliche Punkte sind hierbei z.B. "heroische" Settings oder bestimmte Regelmechaniken.
Ein würfel- oder spielleiterloses System ist derzeit beispielsweise wohl kaum als Mainstream zu bezeichnen.

Auch hier wird es aber viele strittige Punkte geben, zumal es leichter fallen dürfte, bestimmte Systeme als Underground zu erkennen als andere Produkte klar als Mainstream zu klassifizieren.
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Azzu am 9.12.2006 | 16:38
Jo, man könnte wohl höchstens sagen es gibt "den" Mainstream in Deutschland und das ist DSA. In den USA halt D&D... Auch sowas wie die Big 3 oder 'ne Top 10 wäre nett zu haben.
Alle anderen Definitionen sind wertlos, weil missverständlich.


Welchen Zweck sollte denn der Mainstream-Begriff haben, wenn er nur Systeme umfasste, die alle kennen, und von denen alle wissen, dass sie populär sind? Ein brandneues Spiel ließe sich dann jedenfalls nicht dem "Mainstream" zuordnen, weil es noch gar keine Spielergemeinde haben kann. Selbst dann, wenn es die 1000ste 1:1 Kopie von D&D wäre. Dann wäre der Begriff für mich wertlos, weil sich mit ihm letztlich keine für mich nützliche Information transportieren ließe.
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Mäx am 9.12.2006 | 17:32
Welchen Zweck sollte denn der Mainstream-Begriff haben, wenn er nur Systeme umfasste, die alle kennen, und von denen alle wissen, dass sie populär sind?
Nützlich an diesem Meinstream-Begriffs wäre, dass er sich ziemlich genau und ohne große Herumdeuterei definieren ließe.

Ein brandneues Spiel ließe sich dann jedenfalls nicht dem "Mainstream" zuordnen, weil es noch gar keine Spielergemeinde haben kann.
Nach einer engen Definition von Mainstream á la "Top 3 der Rollenspiele" korrekt, aber wenigstens (und das ist mir doch sehr wichtig) sehr eindeutig!

Selbst dann, wenn es die 1000ste 1:1 Kopie von D&D wäre. Dann wäre der Begriff für mich wertlos, weil sich mit ihm letztlich keine für mich nützliche Information transportieren ließe.
Dann kannst du bei einer Rezension bspw. immer noch schreiben, dass sich das Spiel stark an "den Top 3 des Mainstream" orientiert und die meisten verstehen dann doch was gemeint ist. Es einfach als "Mainstream" abzustempeln wäre ja eben deshalb problematisch, weil man mit einem Begriff den so viele unterschiedlich deuten, schlecht nützliche Informationen transportieren kann.

Sorry, aber ich musste mich die letzten Tage durch wissenschaftstheoretische Abhandlungen arbeiten und bin deshalb zur Zeit von der genauen Definition von Begriffen doch sehr überzeugt.  :rtfm: Das dürfte in ein paar Tagen wieder nachlassen...
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Azzu am 9.12.2006 | 17:51
@Max: Popmusik ist doch auch Pop, wenn sie es nicht in die Charts schafft, also nicht populär ist! ;)

Möglichst klare Definitionen sind natürlich wünschenswert, aber wenn du einen Begriff so eng definierst, dass er als Abgrenzungskriterium wertlos wird, kannst du ihn auch gleich aus dem Vokabular streichen.
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Mäx am 9.12.2006 | 18:22
Wir sind schließlich nicht im Theorie-Kanal, also müssen Begriffe hier nicht besonderen Kriterien genügen.
Gleich aus dem Vokabular streichen wäre so schlecht wohl nicht. Ein Anglizismus weniger.  :d
Umschreiben was man meint anstatt "Mainstream" zu schreiben ist halt etwas umständlicher. Gibt es irgendwelche knackigen Alternativen im Deutschen?







Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Ein am 9.12.2006 | 18:25
Mehrheitsgeschmack, Hauptrichtung.
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Azzu am 9.12.2006 | 23:19
Wir sind schließlich nicht im Theorie-Kanal, also müssen Begriffe hier nicht besonderen Kriterien genügen.

Na ja. Wenn du mir als einem Nicht-Terroretiker zum Beispiel "Arcane Codex" empfiehlst, wenn ich nach einem Fantasy-Rollenspiel jenseits des Mainstream frage, und ich aufgrund der Empfehlung dann AC kaufe, das gerade durch gezieltes Abkupfern bei sehr populären Fantasy-Rollenspielen besticht (hier nicht wertend gemeint), wäre ich schon ziemlich sauer.

Zitat
Gleich aus dem Vokabular streichen wäre so schlecht wohl nicht. Ein Anglizismus weniger.  :d

Dann müssen wir den Gegenbegriff "Indy" wohl auch eindeutschen.  ;)

Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Skele-Surtur am 10.12.2006 | 00:20
Dann müssen wir den Gegenbegriff "Indy" wohl auch eindeutschen.  ;)

Hätte ich überhaupt keine Schmerzen mit. Ich muss bei Indy sowieso immer an Bollywood-Musik denken...
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Agroschim am 10.12.2006 | 00:23
Ich finde den Begriff Mainstream im Zusammenhang mit RPGs generell problematisch.
Unser Hobby ist eigentlich zu sehr Nischenphänomen, als dass man diesen Begriff für Rollenspiele so verwenden könnte wie ich das tue (Mainstream als kulturelle Haupströmung schließt das Hobby einer Minderheit eigentlich zwangsläufig aus).

Vollkommene Zustimmung, entgegen anderslautenden Darstellungen gibt es keine Rollenspiel Industrie in dem Sinne, dass sie einen Untergrund rechtfertigen würde. Rollenspiele sind Untergrund. Natürlich kann man gewisse Rollenspiele zu einem Maintstream zusammen fassen, aber wozu? Um seine Abneigung zu rechtfertigen? Kokolores...
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Imiri am 10.12.2006 | 00:36
Das klingt tatsächlich so, als ob es neben Rollenspielen noch andere Dinge gäbe?  ~;D

Wenn das stimmt, dann beschäftige ich mich mit der schönsten Nebensache der Welt ;)
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Agroschim am 10.12.2006 | 00:40
Das klingt tatsächlich so, als ob es neben Rollenspielen noch andere Dinge gäbe?  ~;D

Man soll's kaum glauben, aber wahr ist das wohl ;D
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Eulenspiegel am 10.12.2006 | 00:43
Rollenspiele sind Untergrund. Natürlich kann man gewisse Rollenspiele zu einem Mainstream zusammen fassen, aber wozu? Um seine Abneigung zu rechtfertigen? Kokolores...
Es gibt durchaus eine Rollenspiel-Community.
Und in dieser Gemeinschaft gibt es RPGs, die jeder Rollenspieler kennt und die meisten sogar schon gepsielt haben.
Diese RPGs werden von dem Großteil der Rollenspielgemeinschaft auch immer noch gespielt.

Ich finde, es rechtfertigt durchaus den Begriff Mainstream.

Wozu ist der Begriff Mainstream nötig? Nicht unbedingt, um seine Abneigung auszudrücken. (Aber dazu würde ich auch im Musik-Genre andere Begriffe wählen.)
Aber wenn ich mal etwas Nicht-Innovatives bzw. Neuartiges spielen möchte. Sondern auf der Nostalgie-Welle bin. Dann hätte ich gerne ein Begriff dazu.

Wenn ich ein RPG spielen will, dass man auf ast jeden Con spielen kann, dann hätte ich gerne einen Begriff dazu.
Oder auch, wenn mans elber einen Con leuitet, kann man in die Beschreibung schreiben: "Nur Mainstream Systeme" oder auch: "Keine Mainstream-Systeme"
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Agroschim am 10.12.2006 | 00:50
Oder auch, wenn mans elber einen Con leuitet, kann man in die Beschreibung schreiben: "Nur Mainstream Systeme" oder auch: "Keine Mainstream-Systeme"

Nun benutzt Du den Begriff also doch, um deine Abneigung auzudrücken. Zumindest, um eine Unterscheidung durch zu führen, aber warum? Wenn Du ein bekanntes System leiten willst, schreib: "Nur bekannte Systeme". Wozu den durchaus negativ konnotierten Begriff Mainstream verwenden?
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Eulenspiegel am 10.12.2006 | 02:22
Nun benutzt Du den Begriff also doch, um deine Abneigung auzudrücken.
nein, tue ich nicht.

Zitat
Zumindest, um eine Unterscheidung durch zu führen, aber warum? Wenn Du ein bekanntes System leiten willst, schreib: "Nur bekannte Systeme". Wozu den durchaus negativ konnotierten Begriff Mainstream verwenden?
Mainstream sind ebend nicht bekannte Spiele, sondern häufig gespielte Spiele. (Sowie Spiele, die den häufig gespielten ähneln.)

Natürlich könnte ich schreiben: "Bitte nur häufig gespielte Spiele bzw. Spiele, die den häufig gespielten Spielen ähneln."
Oder auch "Weder häufig gespielte Systeme, noch Spiele, die diesen Systemen ähneln."

Aber Mainstream ist irgendwie kürzer.
Ansonsten hast du Recht: Man kann immer auf Definitionen verzichten und anstatt dem definierten Wort einfach die Definition des Wortes einsetzen. Das bläht Texte aber unnötig auf.
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Agroschim am 10.12.2006 | 12:07
Ansonsten hast du Recht: Man kann immer auf Definitionen verzichten und anstatt dem definierten Wort einfach die Definition des Wortes einsetzen. Das bläht Texte aber unnötig auf.

Nein, man kann sagen: "Bitte nur bekannte Systeme" anstelle von: "Bitte nur Mainstream Systeme". Das wäre sogar kürzer. Es will nicht in meinen Kopf, wieso man dazu auf Teufel komm raus den Begriff Mainstream verwenden will.
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Roland am 10.12.2006 | 12:14
Weil "Mainstream" nicht gleich "Bekannt" ist. Es gibt dutzende (oder hunderte) Mainstream Systeme, die kein Schwein kennt, genau wie es tausende Mainstream Bands gibts die nie mehr als hundert Zuhörer hatten.
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Purzel am 10.12.2006 | 12:47
Gibt es denn kein deutsches Wort, das dasselbe wie Mainstream bezeichnet, aber vielleicht nicht den negativen Touch des englischen Wortes (ein Abklatsch zu sein; fantasieloses Spiel aus der Retorte; nichts neues) hat?

Mein Thesaurus dict.leo.org (http://dict.leo.org/) sagt:
mainstreametabliert
-"-Durchschnitts-
-"-Hauptrichtung/-strömung
-"-Mitte
to move mainstreamsich etablieren
mainstream appealReiz für die Allgemeinheit
mainstream trendgenereller Trend
the mainstream of a society     die Masse der Gesellschaft

Massenrollenspiel? Durchschnittsrollenspiel? Rollenspiel für den generellen Geschmack? Massenkompatibel?
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Ein am 10.12.2006 | 12:55
Pop-Rollenspiel. ~;D

Allerdings ist doch wirklich vollkommen egal, wie ich das Kind nenne, diejenigen die eine Abneigung gegen das Benannte haben, werden diese auch unter einem neuen Begriff fortführen. Spart euch doch einfach die dämliche PC.
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Purzel am 10.12.2006 | 13:03
Pop-Rollenspiel. ~;D
:d

Aber ich fände es schon praktisch, wenn ich ein paar einfache, verständliche und eben auch deutsche Worte hätte, um die Rollenspiele, die ich in meiner wöchentlichen Rollenspieltestrunde ausprobiere, vom Gewöhnlichen Feld-, Wald- und Wiesen-Rollenspiel abzugrenzen.
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Agroschim am 10.12.2006 | 13:21
Weil "Mainstream" nicht gleich "Bekannt" ist. Es gibt dutzende (oder hunderte) Mainstream Systeme, die kein Schwein kennt, genau wie es tausende Mainstream Bands gibts die nie mehr als hundert Zuhörer hatten.

Nein, mainstream heißt etabliert, das ist natürlich nicht gleich bekannt...
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 10.12.2006 | 13:41
Pop-Rollenspiel. ~;D
Oh ja cool  ~;D
Und per TV-Voting wird dann der Popstar DSA von hundertausenden kreischender Fans an die Spitze der Charts gewählt ^^
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Azzu am 11.12.2006 | 00:05
Und per TV-Voting wird dann der Popstar DSA von hundertausenden kreischender Fans an die Spitze der Charts gewählt ^^

Das läuft tatsächlich seit Jahren bei allen abstimmungsbasierten deutschen Rollenspielpreisen so. Ob die Fans beim Abstimmen kreischen, kann ich aber nicht beurteilen.  ;)
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Ein am 11.12.2006 | 09:08
Es ist zumindest anzunehmen.

@Purzel
Na, das Gemeine Feld- und Flur-Rollenspiel ist doch schon ein toller Begriff. Als Abkürzung würde ich GeFFluR vorschlagen. Da kann man dann auch direkt eine passende Verbform (fluren, flor, geflurt) und ein schickes Adjektiv (flurisch bzw. florisch) zu bilden. ;)
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Boba Fett am 11.12.2006 | 20:59
D&D, Vampire, Shadowrun und DSA sind Mainstream.
Bei Cthulhu bin ich mir unsicher. Früher: Rolemaster (heute Exot!)

Mainstream-Clone gibt es sicherlich, nur, wenn man alles, was "ähnlich" wie diese 4 ist, als MS bezeichnet, bleibt nichts mehr übrig, ausser Forgy und Indy (meist ein und das selbe). Dann wäre alles bis auf "fast nichts" Mainstream.
Eigenschaften, Skills, Task Resolution-Systeme sind für mich kein hinreichender Grund, um ein System zum Mainstream zu machen.
Ein W20, W100 oder Pool-System macht ja auch nicht MS aus.
Zum Mainstream gehört für mich auch eine gewisse Präsenz und Wahrnehmung durch die Konsumenten aus. Die "Masse" definiert, was Mainstream ist, und was von der Masse nicht konsumiert bzw. wahrgenommen wird, kann also eigentlich nicht Mainstream sein.
[Metallica ist Metal, aber eben auch durch die Wahrnehmung Meinstream "pop". Kiss / AcDc ist Hardrock aber auch MS. Fanta4 ist Rapp aber auch mainstream, Shanaya Twain [?] ist Country aber auch Mainstream - imho]

Was ist für mich nicht Mainstream:
ansonsten fallem mir jede Menge Exoten ein (Cyberpunk 2020, Blue Planet, Fading Suns, Harn, Talislanta), die vielleicht immer mal Elemente von MS Systemen haben (Ähnlichkeiten zwischen Cyberpunk 2020 und Shadowrun zB), die aber nie so wahrgenommen wurden, dass man irgendwo von Mainstream reden könnte.

Schaue ich mir an, was MS ist, dann habe ich zwei Rollenspiele, die Abenteuerrollenspiel (ARS) machen (D&D und Shadowrun) und zwei Rollenspiele, die Storytelling machen (Vampire und DSA). Cthulhu ist (von mir wahrgenommen) eher Storytelling, auch wenn man dort bestimmt 'Army of Darkness 3 - like) ordentlich ARSen könnte. Die Hälfte des Volkes macht also ARS als MS, die andere Storytelling (in Deutschland).
Ausserdem hat Mainstream nichts mit Qualität zu tun. Es gibt sehr gute nicht MS Systeme und es gibt ebenso sehr gute MS Systeme. (gehen wir mal von objektiven Kriterien wie Struktur und Durchgängigkeit der Regeln / Einsteigerfreundlichkeit / verständlichkeit / Komplexität usw. aus - dass Geschmack bekanntlich individell ist, ist klar)

Warhammer FRP habe ich vergessen: imho kein mainstream, da meist die Spieler vom Tabletop kommen, es extrem starke Anleihen ans Tabletop hat und da es sich durch struktur (Karrierebäume) abhebt und auch nicht die riesige Bandbreite hat. ist aber trotzem ein cooles System mit einem saustarken Setting.

alles imho - versteht sich
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Nelly am 11.12.2006 | 21:15
Zitat
Schaue ich mir an, was MS ist, dann habe ich zwei Rollenspiele, die Abenteuerrollenspiel (ARS) machen (D&D und Shadowrun) und zwei Rollenspiele, die Storytelling machen (Vampire und DSA). Cthulhu ist (von mir wahrgenommen) eher Storytelling, auch wenn man dort bestimmt 'Army of Darkness 3 - like) ordentlich ARSen könnte. Die Hälfte des Volkes macht also ARS als MS, die andere Storytelling (in Deutschland).

Was passiert eigentlich wenn man als Storyteller D&D spielt?
Es ist möglich Mainstream Produkte auch so zu nutzen das sie nicht mehr dem Mainstream entsprechen. Es kommt doch nur darauf an was man sich selbst daraus macht, gerade Rollenspiel ist so flexibel dass es doch eigentlich kein Mainstream geben dürfte, denn nur die eigene Phantasy setzt die Grenze, oder nicht?
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Boba Fett am 11.12.2006 | 21:34
Was passiert eigentlich wenn man als Storyteller D&D spielt?
Es ist möglich Mainstream Produkte auch so zu nutzen das sie nicht mehr dem Mainstream entsprechen. Es kommt doch nur darauf an was man sich selbst daraus macht, gerade Rollenspiel ist so flexibel dass es doch eigentlich kein Mainstream geben dürfte, denn nur die eigene Phantasy setzt die Grenze, oder nicht?
Ja, man kann Systeme "zweckentfremden". Man kann einen PKW auch als "Bierkistenkühler" verwenden (in dem man den Kasten aufs Dach schnallt und den Fahrtwind nutzt) oder Pellkartoffeln auf dem Motor grillen. ;)
Das Ergebnis: Es wird umständlicher, schmeckt oft nicht und das Ergebnis ist oft zweifelhaft.
Aber das gehört hier absolut nicht hin. Dazu gern einen eigenen Thread...
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Jens am 11.12.2006 | 22:53
Also ich persönlich denke, wenn ich "Mainstream" höre an die meistgespielten Systeme. Da ich aber nur eine grundlage zur empirischen Bewertung habe - Cons - sage ich: Mainstream ist das, was auf Cons auf den Top4 der meistangebostensten Spiele steht!
Titel: Re: Mainstreamsysteme
Beitrag von: Rasumichin am 11.12.2006 | 23:23
Was passiert eigentlich wenn man als Storyteller D&D spielt?

Man erhält ein middle-of-the-road-System, für das Puristen nur Spott übrighaben, dass für einen middle-of-the-road-Spielstil aber nicht uninteressant ist.

Es gibt ja auch genug Leute, die SR als Charakterspiel betreiben oder DSA als ARS.

Nein, warte, es gibt von beidem zu wenig Leute.