Tanelorn.net

Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Pen & Paper - Umfragen => Thema gestartet von: Vanis am 9.01.2007 | 13:40

Titel: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Vanis am 9.01.2007 | 13:40
Hi Leute!

Ich stelle bei mir in letzter Zeit (4-5 Jahre) immer mehr fest, dass mir feste Gruppen mit längeren Kampagnen nicht mehr so liegen. Ansich ist das ja ok und eigentlich nicht das Problem.

Meine Frage an die "älteren Rollenspielhasen" (alten Säcke, schließe mich da schon selbst ein): Ist das normal? Spielt man irgendwann einfach lieber viele verschiedene Systeme und testet lieber aus, als ewig lange Kampagnen zu spielen?

Mir zumindest geht es so, dass mir Erfahrung und Entwicklung eines Char nicht mehr so wichtig sind. Ich will lieber Chars spielen, die Mitten im Leben stehen und die ihren Konflikt in einem einzelnen Abenteuer ausspielen und gut ist. Immer den gleichen Char über Jahre hinweg zu spielen wird mir irgendwie langweil.

Das soll jetzt nicht in einer Diskussion ausarten, ob eine Spielweise besser ist als die andere. Mir ist auch klar, dass es da kein richtig oder falsch geben kann. Mich würd einfach nur interessieren, ob es anderen auch so geht wie mir.
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Stahlfaust am 9.01.2007 | 13:44
Ich bin zwar erst 22 Jahre jung, spiele aber seit knapp 12 Jahren Rollenspiel. Ich habe in letzter Zeit auch immer mehr Lust auf viele verschiedene Runden. Dabei kann eine Runde durchaus mal 5 Spielabende lang gehen. Aber auf richtig lange Kampagnen, d.h. über 1 Jahr+ Realtime stets mit denselben Charakteren und denselben Systemen (wie wir es früher gemacht haben) hab ich eigentlich keine Lust mehr.
Ich denke es liegt einfach daran, dass die meisten Themen bereits schon mal da waren und daher schnell ausgelutscht sind. Deswegen bevorzuge ich da Abwechslung.
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Blizzard am 9.01.2007 | 13:48
Ich spiele ja jetzt erst seit knapp 4,5 Jahren wieder RPG und muss sagen dass mir längere Kampagnen eigentlich mehr Spass machen als One-Shots. Mag evtl. auch daran liegen, dass man bei One Shots die man spielt oder leitet oftmals ein Zeitlimit hat (geht mir jedenfalls so). Bei ner Kampagnensitzung kann man meist open end spielen.
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Vanis am 9.01.2007 | 13:48
Ich erinner mich da an Zeiten, wo wir ein System über Jahre am Stück gespielt haben. Das kann ich mir grad überhaupt nicht mehr vorstellen. Ich sping momentan von einem Extrem ins nächste (von der Gegensätzlichkeit der Hintergründe), hab mich da aber mit GURPS zumindest einigermaßen auf ein Regelsystem eingeschossen, um nicht immer noch die Grundregeln dazukaufen zu müssen. Eine Alternative wären natürlich auch die Indie-Systeme, die sind knapp genug gehalten, um sich nicht immer ein 300 Seiten Regelwerk kaufen zu müssen.
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Vanis am 9.01.2007 | 13:51
Mag evtl. auch daran liegen, dass man bei One Shots die man spielt oder leitet oftmals ein Zeitlimit hat (geht mir jedenfalls so). Bei ner Kampagnensitzung kann man meist open end spielen.

Das ist dann halt das hinzukommende Zeitproblem, das ich hab.Wenn ich eine Kampagne anfangen würde, dann kann ich mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass ich sie nie fertig kriegen würde.
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Purzel am 9.01.2007 | 13:52
Ich spiele regelmässig One Shots in einer festen Gruppe (meine wöchentliche Rollenspieltestrunde) :)

Ich passe mich eigentlich meiner Umgebung gut an, ich nehme an Kampagnen teil, bin aber einem Ausflug in ein anderes System nicht abgeneigt. Rollenspiel seit etwa 15 Jahren.

Das soll jetzt nicht in einer Diskussion ausarten, ob eine Spielweise besser ist als die andere. Mir ist auch klar, dass es da kein richtig oder falsch geben kann. Mich würd einfach nur interessieren, ob es anderen auch so geht wie mir.

Sehr gut! Diese Policy bitte rigoros durchsetzen! :)
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Bitpicker am 9.01.2007 | 13:59
Ich bin Kampagnenfreund, wobei das nicht heißen soll, dass daselbe Spiel endlos fortgesetzt wird (das war damals zu DSA-Zeiten so, immerhin schon ~20 Jahre her). Es gibt schon einen Punkt, wo die Kampagne endet, aber es kann schon mal ein Jahr oder länger dauern, bis er erreicht wird, nicht zuletzt auch, weil wir relativ selten wirklich spielen.

One Shots sind aber auch ok und waren einige Zeit lang die einzige Möglichkeit, die ich gesehen habe, etwas mit Kult anzufangen. Zwischendurch ist sowas sehr brauchbar.

Bei mir hat das Alter dazu geführt, dass ich das verwendete Regelwerk nicht mehr variieren will, wenn es nicht unbedingt sein muss, aber Settings wechsele ich schon ganz gerne von Kampagne zu Kampagne.

Robin
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Medizinmann am 9.01.2007 | 14:04
Ich spiel' seit 20 Jahren
Im Augenblick in 6 verschiedenen Runden. 2 sind lange Kampagnen,die anderen eher Minikapagnen(3-5 zusammenhängende Abenteuer u.a. auch mit wechselnden SLs) Ich Liebe es Chars eine Zeitlang hochzubringen,aber nach einer Zeit(ja nachdem wie interessant der Cha ist) müssen Neue an den Start

HokaHey
Medizinmann
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: jonim am 9.01.2007 | 14:14
Ich spiel seit 6 Jahren Rollenspiel und ich muss sagen dass ich beides gerne Spiele. Ich habe eine feste Earthdawn Gruppe und dann noch nen paar Leute mit denen ich öfter One-Shots spiele. Und mir macht beides Spass. (Auch wenn Earthdawn mir von den Regeln nicht wirklich zusagt...)

Jonathan
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Boni am 9.01.2007 | 14:15
Interessant, daß ging mir bis vor kurzem auch so:

In unserer regelmäßigen Montagsrunde war ich von meinen Charakteren nach ein paar Monaten immer gelangweilt. Seit wir aber im letzten Sommer eine neue Runde (Star Wars d20) angefangen haben, bin ich wieder voll von der Entwicklung des dortigen Charakters eingenommen.

Für mich liegt der Grund da sehr im Spielstil der beiden Runden. Während unsere Montagskampagne sehr abenteuerorientiert gespielt hat, ohne den Charakterhintergrund einzubeziehen, war effektiv keine große Charakterentwicklung abseits der Werte zu erleben.

Die Star Wars-Runde ist da von der anderen Seite aufgezäumt: Im Zentrum stehen die Charaktere und ihre Geschichten. Daher wird die Spielfigur abseits aller Charakterwerte wichtig. Ich kann mit dem Erlebten wieder richtig mitfiebern.

Dabei sind beide SLs imo sehr gut, was den Stil angeht. Nur der Ansatz unseres Star Wars-Meisters reizt mich mehr.

Nebenbei bin ich aber auch immer an One Shots interessiert, einfach, weil ich so viel noch ausprobieren möchte (und vieles davon steht ungespielt in meinem Regal  ;D).

Und da es für die Relevanz des Beitrags wichtig zu sein scheint: Ca. 13 Jahre Rollenspiel.  ;)
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Roland am 9.01.2007 | 14:25
Ich spiele meist kurze Serien bzw. Kampagnen, jeweils zwischen 2 und 9 Monaten lang.
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Bentley Silberschatten am 9.01.2007 | 15:25
Hat beides seinen Reiz!

Da es zunehmend schwieriger wird Termine für feste Gruppen zu finden kommen ganz automatisch öfters one-shots zu Stande.
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Vanis am 9.01.2007 | 17:04
Irgendwie hab ich grad das Gefühl, einen ähnlichen Thread schon mal aufgemacht zu haben. Naja, man wird alt und Wiederholung veranschaulicht ja bekanntlich  ;).
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Robert am 9.01.2007 | 19:17
Ich kann mich noch gut an Kampagenen erinnern(vor allem DSA: Löwe & Rabe, Phileasson-Sage, Die 7 Gezeichneten), bei denen ich mitgespielt habe.

Seit einigen Jahren spiele/leite ich gezwungenermaßen mehr Oneshots, es ist heutzutage anscheinend schon zuviel verlangt, das man sich 4-5mal in Folge mit identischer Gruppenzusammensetzung trifft.

Schade eigentlich, aber wenigstens bin ich nicht allein mit meinem Problem ;D
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Daffy58 am 10.01.2007 | 11:30
Ich spiele schon seit mehr als 15 Jahren Rollenspiele (AD&D 2nd, Midgard und Arcane Codex). Wir spielen eigentlich immer mit denselben Spielern, nur tauschen wir beim leiten, je nach System leitet jemand anderes.
Wir haben eigentlich immer länger angelegte Kampagnen gespielt, wobei sich diese immer an eine lockere Serie von One-Shots angeschlossen haben. Das Ziel der Kampagne (Weltrettung, Vernichtung des gegenspielers o.ä.) hat sich erst über die Zeit entwickelt.
Wir standen neulich sehr kurz vor dem Ende einer langen Midgard-Kampagne, einer der Spieler warf in die Runde: "Was machen wir eigentlich mit unseren Charaktern, wenn das heir zu ende ist?" Aus dieser Frage entwicklet sich sehr schnell der Plan neue Charakter zu machen. Also spielen wir jetzt mit neuen Charaktern wieder eine lose Folge von One-Shots und haben einen haufen Spass dabei (Übrigens OHNE die vorherige Kampagne überhaupt abzuschließen...).
mfg
Daffy58
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Vale waan Takis am 10.01.2007 | 11:36
Aus zeitlichen Gründen komme ich ja fast nur noch zu One-Shots (wenn überhaupt *sniff*)

Es hat halt seine Vorteile:
- weniger Vorbereitung
- keine Terminprobleme
- öfter mal was neues

Dennoch sind mir Kampagnen schon irgendwie lieber.
Ich mag Charakterentwicklung
Ich mag veränderliche Beziehungsgeflechte
Ich mag einen dichten Storyverlauf

Dennoch:
Wie bereits häufig gesagt. Beides hat seine Vorteile und ich mag auch one-shots sehr.
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Dash Bannon am 10.01.2007 | 11:50
genau :)

eine Kampagne ist schön, ein one-shot aber auch.

Kampagnen sind toll um einen Charakter über längere Zeit zu entwickeln und tief in das Setting einzutauchen

one shots geben mir die Möglichkeit in Settings reinzuschnuppern oder in einem bekannten mal so richtig in die vollen zu gehen.
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: wjassula am 10.01.2007 | 12:01
Kurze Serien zusammenhängender Abenteuer. So etwa 3 - 8 Sitzungen.

Gerne auch Oneshots; so richtig epische Kampagnen liegen mir nicht so. Nicht nur, weil mir die Zeit fehlt, sondern auch, weil mir Abwechslung lieber ist, und ich nach einer gewissen Zeit das Gefühl habe, dass über die Charaktere alles gesagt ist.
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Bad Horse am 10.01.2007 | 14:48
Ich bin ein bekennder Fan von gaaaaanz langen Kampagnen. Die längste, die ich im Augenblick leite/spiele, wird in ca. einem Vierteljahr 14...  ;) Wobei da von den Anfangscharakteren fast keine mehr dabei sind.

One-Shots sind zwar nett, weil man da viel ausprobieren kann, aber prinzipiell interessiert mich eine längere Char-Entwicklung mehr als ein kurzes Anschnuppern.

Ich mag aber auch Serien lieber als Filme. Von meinen ca. 300 DVDs sind ungefähr 6 oder 7 Filme, der Rest irgendwelche Serien.  ;)
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Vanis am 12.01.2007 | 12:31
Ich bin ein bekennder Fan von gaaaaanz langen Kampagnen. Die längste, die ich im Augenblick leite/spiele, wird in ca. einem Vierteljahr 14...  ;) Wobei da von den Anfangscharakteren fast keine mehr dabei sind.

Wenn ich dazu komme, mag ich auch ganz lange Kampagnen, ich gebs ja zu  ;), aber dein Beispiel klingt schon ein wenig danach, dass sich alles ein wenig auslutscht. Ich hab das auch schon mitbekommen, dass SLs super lange Kampagnen konzipierten, mit ständig wechselnden Chars und auch Spielern, mit dem Ergebnis, dass keiner eigentlich mehr so richtig durchgeblickt hat, mit Ausnahme des SLs, der einen dicken Ordner mit Aufzeichnungen neben sich stehen hat  ;).

Versteht mich nicht falsch. Das kann auch gut gehen. Aber wenn ich wieder eine Kampagne spielen/leiten würde, dann würde ich ein auf mittlere Sicht absehbares Ende vorziehen. Einen Spannungsbogen kann man nicht ewig erhalten. Die einzelnen Abenteuer mögen zwar einen haben, aber für mich macht eine Kampagne eben auch aus, dass sie einen Spannungbogen hat und der ist eben auch irgendwann "überspannt".
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Hr. Rabe am 12.01.2007 | 12:53
@Vanis

Genau das mit dem Spannugsbogen ist es, was für mich Kampanien von langen One-Shots unterscheidet.
Ich mag beides gerne, und wenn ich mich entscheiden muß/kann, dann ist mir die Kampanie insgesammt lieber.
Aber der Unterschied ist ---finde ich--- der Aufbau der Story.
Ein Oneshot ist in den meisten Fällen nach dramaturgischen Gesichtspunkten aufgebaut. Es gibt eine Einleitung, in der die Charaktere vorgestellt werden und die Spieler sich an diese gewöhnen können. Dann wird das Problem eingeführt und verdichtet sich zusehends, bis die Spannung irgendwann in einem furiosen Finale explidiert. -> Ausklang -> Abspann -> Vorhang.

Eine Kampanie hingegen, hat immer mal wieder Dinge, die man als Spannungsbögen definiernen könnte. Kleinere Plots und Probleme mit kleineren Finali und weiter gehts. Eine Kampanie kann mit einer solchen Geschichte inklusive bombastischen Finale enden, muß aber nicht. Eine Kampanie ist nicht zwingend endlich, sondern will simulieren und das kann sie eigendlich endlos.
Ich liebe genau das am Kampanienspiel. Es liegt immer mal wieder ein Plot inkl. Spannungsbogen herrum, aber drumherum gibt es eine Welt. Diese Welt wird sich durch den Ausgang des momentanen Plots färben und weiterentwickeln, aber sie dreht sich weiter...

Gruß,
Hr. Rabe
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Vale waan Takis am 12.01.2007 | 12:56
Aber der Unterschied ist —finde ich— der Aufbau der Story.
Ein Oneshot ist in den meisten Fällen nach dramaturgischen Gesichtspunkten aufgebaut. Es gibt eine Einleitung, in der die Charaktere vorgestellt werden und die Spieler sich an diese gewöhnen können. Dann wird das Problem eingeführt und verdichtet sich zusehends, bis die Spannung irgendwann in einem furiosen Finale explidiert. -> Ausklang -> Abspann -> Vorhang.

Eine Kampanie hingegen, hat immer mal wieder Dinge, die man als Spannungsbögen definiernen könnte. Kleinere Plots und Probleme mit kleineren Finali und weiter gehts. Eine Kampanie kann mit einer solchen Geschichte inklusive bombastischen Finale enden, muß aber nicht. Eine Kampanie ist nicht zwingend endlich, sondern will simulieren und das kann sie eigendlich endlos.
Ich liebe genau das am Kampanienspiel. Es liegt immer mal wieder ein Plot inkl. Spannungsbogen herrum, aber drumherum gibt es eine Welt. Diese Welt wird sich durch den Ausgang des momentanen Plots färben und weiterentwickeln, aber sie dreht sich weiter...
So genau hab ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht, aber es trifft so ziehmlich mein Empfinden  :d

Endlich schreibt mal einer was ich denke...das ist praktisch  ;D
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Vanis am 12.01.2007 | 13:02
Eine Kampanie hingegen, hat immer mal wieder Dinge, die man als Spannungsbögen definiernen könnte. Kleinere Plots und Probleme mit kleineren Finali und weiter gehts. Eine Kampanie kann mit einer solchen Geschichte inklusive bombastischen Finale enden, muß aber nicht. Eine Kampanie ist nicht zwingend endlich, sondern will simulieren und das kann sie eigendlich endlos.
Ich liebe genau das am Kampanienspiel. Es liegt immer mal wieder ein Plot inkl. Spannungsbogen herrum, aber drumherum gibt es eine Welt. Diese Welt wird sich durch den Ausgang des momentanen Plots färben und weiterentwickeln, aber sie dreht sich weiter...

Hat eine Kampagne für dich eine zentrales Thema, oder ist es eben einfach die Geschichte einer Gruppe, die immer wieder neue Abenteuer erlebt?
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Hr. Rabe am 12.01.2007 | 13:06
@Vanis

Ein solches hat sie zwingend. Und zwar die Charaktere.
Eine Kampanie ist eigendlich eine Lebenssimulation. Es gibt genau zwei 'Töpfe', aus denen sie Konfliktpotential und damit Material für weitere Geschichten (sprich: Teile der Kampanie) ziehen kann: Die SC und deren soziales Netz.
Unumgänglich wird die Gruppe der SC und deren soziale Kontakte, wen können sie leiden, wen nicht? Wem haben sie ans Bein gepinkelt? Wer ihnen? zum Mittelpunkt zum 'zentralen Thema' der Kampanie.

Damit hat eine Kampanie sogar ---wie ich gerade bemerke--- doch ein vorbestimmtes Ende, und zwar dann, wenn alle inneren und äuseren Konflikte der Charaktere beigelegt sind und in der Zwischenzeit keine neuen eingeführt werden.
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: [tob]ias am 12.01.2007 | 13:10
Hätte ich die freie Wahl, würde ich mir eine längere, epische Kampagne und dazu regelmäßig One-Shots wünschen. Die One-Shots, weil ich die Abwechslung schätze und gern mal ungezwungen Dinge (Settings, Genres, Systeme) ausprobieren kann. Auch gefällt mir daran, immer mal wieder wechselnde Mitspieler und SLs zu haben.

An der Kampagne fänd ich besonders die epische Komponente gut, da ich das derzeit etwas vermisse. Aber ob ich da mit meinem Perfektionismus zufrieden wäre? *g*
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Vanis am 12.01.2007 | 13:34
@Vanis

Ein solches hat sie zwingend. Und zwar die Charaktere.
Eine Kampanie ist eigendlich eine Lebenssimulation. Es gibt genau zwei 'Töpfe', aus denen sie Konfliktpotential und damit Material für weitere Geschichten (sprich: Teile der Kampanie) ziehen kann: Die SC und deren soziales Netz.
Unumgänglich wird die Gruppe der SC und deren soziale Kontakte, wen können sie leiden, wen nicht? Wem haben sie ans Bein gepinkelt? Wer ihnen? zum Mittelpunkt zum 'zentralen Thema' der Kampanie.

Die Chars als zentrales Thema ist klar, daraus entwickelt sich die Handlung. Ich hatte aber bisher immer den Eindruck, dass ein Ende der Kampagne immer auch durch die äußeren Konflikte bestimmt wird. Irgendwann sollta halt ein wichtiger Feind bezwungen sein. Natürlich könnten die Chars dann bei Interesse weitermachen. Für mich ist dann aber irgendwann der Zeitpunkt da, wo ich sage "gut is, mein Char hat genug erlebt, er setzt sich zur Ruhe". Das ist dann meist gegeben, wenn ein großes Ziel erreicht wurde.
Titel: Re: Feste Gruppen oder Oneshots?
Beitrag von: Hr. Rabe am 12.01.2007 | 13:44
Volle Zustimmung.
Allerdings ist der große Feind eben nicht das zentrale Thema der Kampane (ansonsten wäre es meiner Ansicht nach ein langer Oneshot).
Der Unterschied macht sich an der Art und Weise deutlich, wie auf die Aktionen der SC und des 'Feindes' eingegangen wird. Wo in einem langen Oneshot klar ist, daß mit diesem Feind die Sache vorbei ist, ist das bei einer Kampanie nicht zwingend so. In Folge dessen ist die Gruppe auch wesentlich unbefangener, sich zwischenzeitlich anderen Dingen zu widmen oder auftretende Seitenpfade weiter zu durchstöbern. So kann ich mir problemlos vorstellen (ist mir aber noch nicht passiert), daß die Chars bei ihrer Jagd nach Feind X dem NPC Y auf die Zehen treten und das dann blöderweise auch noch soweit ausweiten, daß dieser neue Feind wichtiger wird als der alte. Das hieße in einem Oneshot 'Abenteuer sprengen' und ist der Alptraum vieler klassischer SL. In einer Kampanie lächle ich als SL nur mein fieses SL-Grinsen, denn die Spieler haben mir gerade ein wunderschönes neues Thema in die Hand gegeben, das ich ausbauen kann.
Dieser Unterschied ist meiner Meinung nach essentiel, denn es markiert sehr gut den Grund, warum mir meißtens Kampanien wesentlich besser gefallen als Oneshots. ;)

Gruß,
Hr. Rabe