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Medien & Phantastik => Sehen, Lesen, Hören => Sehen => Thema gestartet von: critikus am 18.01.2007 | 14:51

Titel: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: critikus am 18.01.2007 | 14:51
Endlich. Die schöne Trilogie von Lyra aus Oxford wird verfilmt. Da bin ich mal gespannt, was da raus kommt.

"Während die Dreharbeiten zu dem 150-Millionen-Dollar-Projekt von New Line Cinema, "The Golden Compass", noch in London laufen, hat das Studio schon einen Drehbuchautor für den Nachfolgefilm engagiert. Hossein Amini ("Die Vier Federn") soll das Screenplay zu "The Subtle Knife" schreiben. Das ist der zweite Teil der Jugendromantrilogie "His Dark Materials" von Philip Pullman, auf Deutsch "Das Magische Messer". In diesem Buch geht es um die Abenteuer eines zwölfjährigen Jungen, der unsichtbar sein kann und seinen verschwundenen Vater sucht. Er verbündet sich mit der zwölfjährigen Heldin aus "The Golden Compass", Lyra Belacqua. Den ersten Teil der Trilogie dreht Regisseur Chris Weitz nach eigenem Drehbuch."

aus: http://www.cinefacts.de/news/news.php?newsid=5963

Hey, hier gibts schon
Bilder (http://www.imdb.com/title/tt0385752/?fr=c2l0ZT1kZnx0dD0xfGZiPXV8cG49MHxrdz0xfHE9dGhlIGdvbGRlbiBjb21wYXNzfGZ0PTF8bXg9MjB8bG09NTAwfGNvPTF8aHRtbD0xfG5tPTE_;fc=1;ft=22):

Edit (Xardok): Mittlerweile gibt es auch die offizielle Seite (http://www.goldencompassmovie.com/)
Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: FallenCrow am 20.01.2007 | 02:46
bin schon sehr gespannt auf den film zumal ich das buch des ersten teils einfach liebe... hoffentlich wirds nicht so ein eragon reinfall  >:(
Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: Smendrik am 20.01.2007 | 04:04
Ich schließ mich Crow mal an. Die Trilogie würd ich gerne verfilmt sehen.

Wobei mir das Ende vom dritten Band nicht so wirklich gefallen hat...
Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: Phileas am 20.01.2007 | 10:58
Ich bin guter Hoffnung. Die ersten Bilder sehen nicht so schlecht aus.
Und Regiesseur Chris Weitz hat mit "About a Boy" schon gezeigt, das er mit Kindern als Darstellern arbeiten kann.
Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: alexandro am 26.01.2007 | 21:44
Hmm...beim lesen hatte ich eigentlich den Eindruck: "unverfilmbar".

Mal sehe was daraus wird (ich gehe mal davon aus, dass die Hexen stark entschärft werden  :o)
Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: critikus am 27.03.2007 | 09:20
So,
hier (http://www.comingsoon.net/films.php?id=7892) gibts jetzt die ersten Szenen. Sieht richtig gut aus (Weta-Design).
Aber leider müssen wir bis 7.12.07 warten. Seufz!
Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: Smendrik am 28.03.2007 | 02:43
Ooooh! Ich freu mich schon soo darauf! :D
Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: Bad Horse am 31.03.2007 | 19:06
Sieht gut aus... bin ja sehr gespannt. Die Story ist ja einigermaßen seltsam... mir hat sie übrigens sehr gut gefallen.  :)
Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: Ruinenbaumeister am 31.03.2007 | 20:07
Um Gottes Willen! Für eine Verfilmung ist die Trilogie doch nicht gewöhnlich genug! Das kann ja nur ein Reinfall werden. ;)

Im Ernst, das könnte großartig werden. Leider fürchte ich, daß die Ideen Pullmans so lange verwässert werden, bis nichts mehr davon übrig bleibt. Das ist zumindest mein erster subjektiver Eindruck, und ich hoffe, mich zu irren.
Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: Smendrik am 1.04.2007 | 12:03
Um Gottes Willen! Für eine Verfilmung ist die Trilogie doch nicht gewöhnlich genug! Das kann ja nur ein Reinfall werden. ;)

Im Ernst, das könnte großartig werden. Leider fürchte ich, daß die Ideen Pullmans so lange verwässert werden, bis nichts mehr davon übrig bleibt. Das ist zumindest mein erster subjektiver Eindruck, und ich hoffe, mich zu irren.

Das selbe Geschrei gab es auch als die ersten Gerüchte von der LotR-Verfilmung im Umlauf waren. Leute, wartet doch erstmal den Film ab bevor ihr ihn wegen der Ausdünnung der Handlung oder anderen Details verreisst.. ::)
Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: Bad Horse am 3.04.2007 | 13:16
Ach, jetzt hör aber auf. Laß uns doch schon mal prophylaktisch jammern... ist gut für die Verdauung, hab ich gehört!  ;)

Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: Timo am 3.04.2007 | 14:24
Die Romane waren nicht so dolle, der erste war sehr gut, der zweite noch gut, der dritte nur dumm.

Die Szenen wirken mir zu hell und die Stadt nicht Steam genug.
Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: Bad Horse am 5.04.2007 | 12:37
Echt? Ich fand grade den dritten sehr cool... ist wohl Geschmackssache.  :8)
Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: Suro am 5.04.2007 | 16:12
Echt? Ich fand grade den dritten sehr cool... ist wohl Geschmackssache.  :8)
Pff, achwas, du hast einfach unrecht, der letzte ist doof :P
Ne,im Ernst, den ersten fand ich auch gut, den zweiten hab ich noch so interessiert gelesen, und ich  glaub den dritten hab ich nach der Hälfte oder so aufgegeben. (War doch dieses Bernsteinteleskop-dingens, oder?)
Naja, mal sehen wie der Film es umsetzt.
Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: critikus am 5.04.2007 | 17:38
Ich verstehe die Welt eher als einen anderen Entwurf und nicht so sehr als steamig.
Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: critikus am 26.04.2007 | 12:58
Start: 6.12.2007
Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: Karl Lauer am 4.05.2007 | 12:13
(http://www.moviegod.de/images/galleries/images/00002/193/193_4764_l.jpg)

http://www.moviegod.de/images/galleries/images/00002/193/193_4764_l.jpg
Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: critikus am 4.05.2007 | 12:23
DAS nennt man einen Panzerbären. Da muss sich Knut noch etwas anstrengen.
Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: alexandro am 4.05.2007 | 12:24
Naaajaaa (bezogen auf das Design des Eisbärenpanzers).

P.S.: ich fand den dritten Teil auch den Besten der Serie
Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: Alaiya am 4.05.2007 | 14:54
Hmm, ich freue mich zwar, dass es endlich verfilmt wird, aber... Irgendwie ist mir das Lyramädchen zu klein. Ich weiß, wenn ich mich recht erinnere ist sie im Buch 12, oder? Aber ich hab das schon im Buch nicht hinbekommen... Von wegen, ende, Lyra und der junge (<~ weiß den Namen schon nicht mehr) und... Irgendwie kam es mir sehr frühreif vor xDD

Sieht man auf irgendeinem Bild Pantaleimon? (Oder so?)
Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: critikus am 4.05.2007 | 15:05
Schau dir den "Trailer" (siehe oben) an. Da kommt er kurz mal vor. Ich finde das Mädel sieht eigentlich wie eine normale 12 Jährige aus (sie ist auch wirklich 12).
Titel: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: alexandro am 9.06.2007 | 19:47
Hab gerade den Trailer gesehen: ziemlich cool.
Nicole Kidman als Ms Coulter- yeah.
Warum bin ich nur nicht überrascht, dass sie in einem Kinderfilm die nackten Hexen aus dem Buch nicht übernehmen?  ~;D
Titel: Re: RE: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene
Beitrag von: Bluerps am 27.08.2007 | 17:25
Warum bin ich nur nicht überrascht, dass sie in einem Kinderfilm die nackten Hexen aus dem Buch nicht übernehmen?  ~;D
Waren die nackt? Ich dachte ein paar lose Fetzen Stoff hätten die schon getragen.
(Nicht das es dadurch unbedingt kinderkompatibel würde ;))


Bluerps
Titel: Re: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kom
Beitrag von: Haukrinn am 27.08.2007 | 19:18
Die waren sommerlich-leicht bekleidet (urig genug im hohen Norden). Von Nacktheit keine Spur. Wer weiß, was Alexander da noch parallel zu gelesen hat...  ;D
Titel: His Dark Materials 1 - Der Goldene Kompass
Beitrag von: Crimson King am 5.12.2007 | 17:40
Morgen läuft Der Goldene Kompass an, die Verfilmung des ersten Bandes von Philip Pullmans Trilogie His Dark Materials. Die Romane sind im angelsächsischen Raum äußerst beliebt, in Deutschland aber noch weitgehend unbekannt.

Auf Telepolis gibt es eine Rezension (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26762/1.html), die vor allem auf die im Vergleich zu Herr der Ringe vorhandene Welthaltigkeit der Romane wie auch des Films eingeht.

Ich habe mir die Trilogie gerade zugelegt. Ich könnte jetzt mit dem Kinogang warten, bis ich den ersten Band durch habe. Mal schauen.

Auf die Bücher bin ich im Übrigen nicht direkt wegen der anstehenden Filme gestoßen, sondern weil sie von Michael Moorcock gelobt wurden.

Stormbringer
Titel: Re: "His Dark Materials" von Philip Pullman wird verfilmt (auch "Der goldene Kompass"
Beitrag von: Selganor [n/a] am 5.12.2007 | 18:09
Hab' die Threads mal verbunden.
Titel: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Psycho-Dad am 5.12.2007 | 22:51
War grade in der Preview...

Fazit:

Irgendwie hatte ich, nach den Ankündigungen und nachdem mir alle Welt erzählt hatte, wie toll der/die Roman/e sind, mehr erwartet...  :-\

Ich kenn die Bücher selbst nicht, kann also zur umsetzung nicht viel was sagen... Aber im Film wirkt die Handlung sehr "Komprimiert", der genze streifen sehr überladen, sowohl von der Storrytechnischen seite her, als auch mit Klischees. Einige Szenen zeichnen wirklich ziemlich unreflektiert Schwarz-Weis.

Sicher, der film HAT sehr tolle und sehr gute momente und einige durchaus als "geil" zu bezeichnende Stellen... aber insgesammt nicht wirklich etwas, was ich mir nochmal geben müsste... die Kinokarte hat gelohnt, aber das wars auch schon. Ob ich mir den Zweiten teil, der, nach meiner interpretation der Schlusszene kommen müsste, ansehe, muss ich mir noch überlegen... Man hätte aus dem ersten vemrutlich schon besser 2 Teile gemacht, um besser auf die vielen, VIELEN Handlungsstränge einzugehen, die da auf den Zuschauer Einprasseln.

Auf einer Skala von 0 (Kacke) bis 10 (Best Movie Ever) würd ich mit 6,5 Benoten.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Xemides am 6.12.2007 | 06:02
. die Kinokarte hat gelohnt, aber das wars auch schon. Ob ich mir den Zweiten teil, der, nach meiner interpretation der Schlusszene kommen müsste, ansehe, muss ich mir noch überlegen...


Im Anbetracht der Tatsache, daß es sich um eine Romantrilogie handelt, haben sie natürlich eine Verfilmung aller drei Teile geplant.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Haukrinn am 6.12.2007 | 09:06
Ich vermute ja mal (nachdem, was so in USA Today und der Washington Post stand), dass fatalerweise die Kernpunkte des Buchs

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

gar keinen Einzug in den Film gehalten haben. Naja, wir werden ihn uns trotzdem wahrscheinlich heute Abend ansehen, vielleicht ist ja nicht ganz so schlimm.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Crimson King am 6.12.2007 | 13:15
Haukrinn: zumindest der erste der genannten Punkte soll auch im Film stark zum Tragen kommen.

So weit ich informiert bin, sind bereits alle drei Streifen abgedreht.

Stormbringer
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Psycho-Dad am 6.12.2007 | 16:46
Ich vermute ja mal (nachdem, was so in USA Today und der Washington Post stand), dass fatalerweise die Kernpunkte des Buchs

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

gar keinen Einzug in den Film gehalten haben. Naja, wir werden ihn uns trotzdem wahrscheinlich heute Abend ansehen, vielleicht ist ja nicht ganz so schlimm.

Doch, das wurde durchaus in den Streifen eingeflochten, sogar -relativ- zentral... nur geht es zwischen den anderen Handlungssträngen ein wenig unter, leider.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Haukrinn am 6.12.2007 | 21:26
Doch, das wurde durchaus in den Streifen eingeflochten, sogar -relativ- zentral... nur geht es zwischen den anderen Handlungssträngen ein wenig unter, leider.

Tut es (komme gerade aus dem Kino), und im Vergleich zu der ganz zentralen Darstellung dieser Dinge im Buch bleibt die Kernaussage der eigentlichen Geschichte hinter dem zugegebenermassen spannenden Abenteuerverlauf ( ;) ) auf der Strecke.

Trotzdem war der Film wirklich nicht übel. Die Logikfehler tun zwar teilweise schon ein wenig weh (interessant, was die Leute so alle voneinander und von ihren Plänen wussten, ohne sich vorher je getroffen zu haben  ;) ), aber das liegt wohl hauptsächlich daran, dass man alle spannenden Szenen des Buchs unbedingt im Film haben wollte und die ganzen verbindenden Passagen weggelassen hat.

Ach ja, die letzten Kapitel des Buches fehlen übrigens im Film. Und es tauchen auch jede Menge Personen (bzw. Teile von diesen) nicht auf, die später noch eine relativ wichtige Rolle spielen.

Ich gebe mal 6 von 10 Punkten, ohne die tolle Besetzung (denn die ist wirklich astrein, allen voran Nicole Kidman als Mrs. Coulter) wären es aber eher nur 5.

PS: Ist die Übersetzung der ganzen fachlichen Begrifflichkeiten in den deutschen Büchern genauso grottig wie in der deutschen Synchro? Das hat mich stellenweise doch etwas genervt.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: reinecke am 6.12.2007 | 23:22
Also ich komme auch gerade aus dem Kino.

Und ja, der Film ist total gehetzt, selbst ich, der die Bücher gelesen hat (ist zwar ne weile her, aber mein gott) kam kaum mit. :-P

Finde die Besetzung auch spitze und die Logikfehler halten sich in Grenzen. Erst hier im Film ist mir aufgefallen wie die Geschichte voller Dei Ex Machina steckt, fast jede Szene endet so ;)
Aber auch optisch ist er sehr gelungen, die unkonventionelle Fantasy wurde sehr gut rübergebracht. AUch wenn mich diese blauen Energiekugeln arg an die Hovercrafts aus Matrix erinnerten (war das im Buch nicht Gas?).

Und kann mir jemand sagen, waurm die Triologie "His dark materials" (im original) heißt?

-> fazit zum film: wegen der geschichte guckenswert, aber sicherlich kein überflieger.
Aber alles in allem besser als vieles.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Lyonesse am 6.12.2007 | 23:42
Gutaussehende Fantasy für die ganze Familie, die mich inhaltlich nicht vom Hocker gerissen hat. Wirkt streckenweise wie ein Narnia-Ripoff, war bestimmt keine 150 Millionen Dollar wert und die CGI Überfrachtung tötet jeden Zauber, der eigentlich entstehen sollte. Für ernsthafte Fantasy-Fans ist Der goldene Kompass/His Dark Materials nicht zu empfehlen, aber Daniel Craig war nett. Fazit: Sieht besser aus als er ist.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Mr Grudenko am 7.12.2007 | 05:19
Und kann mir jemand sagen, waurm die Triologie "His dark materials" (im original) heißt?

Kommt aus Miltons "Paradise Lost (http://en.wikipedia.org/wiki/Paradise_Lost)" (2. Buch), das Pullman an den Anfang von "The Golden Compass" setzt:

Into this wild abyss,
The womb of nature and perhaps her grave
Of neither sea, nor shore, nor air, nor fire,
But all these in their pregnant causes mixed
Confusedly, and which thus must ever fight,
Unless the almighty maker them ordain
His dark materials to create more worlds
Into this wild abyss the wary fiend
Stood on the brink of hell and looked a while,
Pendering his voyage
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Haukrinn am 7.12.2007 | 08:34
@Reinecke: Als Ergänzung zu Grudenkos Post, das mit Miltons Gedicht ist die eine Sache, es gibt aber auch noch eine zweite Erklärung: Überlege mal, womit sich eine der Protagonistinnen im zweiten Buch beruflich so beschäftigt...  ;)
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Tantalos am 7.12.2007 | 10:34
Gutaussehende Fantasy für die ganze Familie, die mich inhaltlich nicht vom Hocker gerissen hat. Wirkt streckenweise wie ein Narnia-Ripoff, war bestimmt keine 150 Millionen Dollar wert und die CGI Überfrachtung tötet jeden Zauber, der eigentlich entstehen sollte. Für ernsthafte Fantasy-Fans ist Der goldene Kompass/His Dark Materials nicht zu empfehlen, aber Daniel Craig war nett.

Also Herr Craig war für mich die schwächste Darstellerleistung des Films.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Blizzard am 7.12.2007 | 12:09
Kann man den auch angucken, wenn man die Romane nicht kennt?
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Tantalos am 7.12.2007 | 12:40
Ja, kann man sehr gut angucken. Ich kenne die Romane auch nicht und war eigentlich recht angetan!
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: reinecke am 8.12.2007 | 16:58
Danke für die Antworten.

Ein Glück, dass es nicht übersetzt wurde.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Timo am 8.12.2007 | 18:17
 wtf?
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: 1of3 am 8.12.2007 | 19:06
@Reinecke: Als Ergänzung zu Grudenkos Post, das mit Miltons Gedicht ist die eine Sache, es gibt aber auch noch eine zweite Erklärung: Überlege mal, womit sich eine der Protagonistinnen im zweiten Buch beruflich so beschäftigt...  ;)

Hilf mir mal auf die Sprünge. Ich hab den Inhalt von Buch 2 und 3 verdränt.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Le Rat am 8.12.2007 | 19:28
Meine Antwort:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Xemides am 9.12.2007 | 00:14
Moin,

so, wir waren nun auch im Film. Allerdings ohne Kenntnis der Bücher.

Ich fand den Film sehr gelungen, kommt an HdR nicht heran, aber ist schonh ziemlich klasse. Ich fand die Effekte nicht zu aufdringlich. Die Tiere waren überzeugender, wirkten natürlicher als noch in Narnia.

Gradiose Darsteller, bis in die Nebenrollen (Derec Jacobi, Christopher Lee z.B.).

Daniel Craig wirkt etwas blaß, vielleicht kommt er in den Fortsetzungen noch besser. Hervorragend sind Eva Green als Hexe und Sam Eliott als Pilot.

Interessante Beobachtung: Während das erste Buch im Original Nothern Lights heißt, heist der Film auch im Original The Golden Kompass. Vielleicht, weil es im Vergleich zum Originaltitel Plakativer ist.

Interessante Beobachtung im Film:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Die Kirchenkritik war zwar deutlich abgeschwächt, aber doch erkennbar.

Noch eine Kleinigkeit am Rande:

Im Abspann wurden die Übersetzer der Bücher genannt. Ist mir in einem Film zum ersten Mal aufgelaffen.

Und das Schlußlied von kate Bush ist ja sowas von langweilig.
Im Abspann wur



Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Bluerps am 9.12.2007 | 00:45
Während das erste Buch im Original Nothern Lights heißt, heist der Film auch im Original The Golden Kompass. Vielleicht, weil es im Vergleich zum Originaltitel Plakativer ist.
Das Buch hiess zwar ursprünglich "Northern Lights", wurde dann aber später in "The Golden Compass" umbenannt, deswegen ist der Name des Film schon korrekt.


Bluerps
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Haukrinn am 9.12.2007 | 02:05
War es nicht so, dass "Northern lights" der Titel der amerikanischen Ausgabe ist, während das britische Original von jeher "The golden compass" hieß?
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Bluerps am 9.12.2007 | 02:24
Es scheint eher umgekehrt gewesen zu sein. Pullman wollte seine Trilogie erst "The Golden Compasses" nennen, entschied sich aber später für "His Dark Materials". Zu dem Zeitpunkt hatte das Buch aber schon jemand in Amerika gelesen und war zu der Ansicht gelangt, nicht die Trilogie, sondern das erste Buch würde "The Golden Compass" heissen und weil der Titel dem Verleger derart gut gefiel das er nicht davon abzubringen war, bliebs dann dabei.

Details, insbesondere eine Erklärung von Pullman selber finden sich hier (http://www.bridgetothestars.net/index.php?p=FAQ#4).


Bluerps
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Xemides am 9.12.2007 | 09:10
Habe mittlerweile auch gelesen, daß der amerikanische Buchtitel The Golden Kompass lautet.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Haukrinn am 9.12.2007 | 13:37
Ah ja, wieder ein wenig schlauer! (Hätte ich eigentlich auch selbst drauf kommen können, ich habe doch die amerikanische Ausgabe hier. *HandVorDieStirnKlatsch*)
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Chiungalla am 9.12.2007 | 19:59
Also ich persönlich fand den toll.
Ich wurde gut unterhalten, und der Film hat viele tolle Szenen.

Wann kommt denn der zweite?
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Samael am 9.12.2007 | 20:26
Ich fand den Film ebenfalls gut. Natürlich wurde die Story abgemildert, was die Härte angeht (besonders der Schluss) - das war aber zu erwarten. Jedenfalls war der Streifen deutlich besser als Narnia. 3.5/5 Sternen  :).
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Crimson King am 11.12.2007 | 23:20
Ich bin wohl der erste, der ihn nicht so dolle fand. Vor allem der Anfang ist viel zu schnell, man wird mit Informationen zugeschüttet. Ansonsten hat der Film aus dem Buch das Rettende-Kavallerie-Syndrom übernommen. Nur ist's im Film viel aufdringlicher.

Stormbringer
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: bolverk am 12.12.2007 | 01:37
Dem ist nichts hinzuzufügen. Ein Film der ziemlich weit oben auf der Belangloser-Film-Skala rangiert.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: FallenCrow am 12.12.2007 | 07:43
ich war vom film auch enttäuscht... gut es war bei weitem kein eragon reinfall. Der Film rast durch die Handlung, meiner Meinung nach hätten 30 bis 45min mehr Laufzeit dem Film gut getan. Einiges wird stark gestrafft bzw. verändert und gegen Ende des Films wohl aus dramaturgischen Gründen durcheinandergewürfelt... Im Film werden ja quasi nur die "action" Szenen aneinandergereiht und so ziemlich alles was das Buch von der Welt oder an netten "kleinigkeiten" erzählt und die Geschichte somit lebendiger werden lässt wird ausgespart.

Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Crimson King am 12.12.2007 | 10:27
Das mit mehr Laufzeit habe ich mir auch gedacht. Der Film lässt sich viel zu wenig Zeit, die Geschichte komplett zu erzählen, reduziert die Story auf die Actionsequenzen. Andererseits soll der Film auch für ein jüngeres Publikum noch zu verarbeiten sein. Außerdem kam meines Erachtens nicht wirklich gut raus, wie eng die Bindung zwischen einem Menschen und einem Dämon ist bzw. wie frevelhaft es ist, den Dämon eines anderen anzufassen. Die dramaturgischen Änderungen stören mich hingegen nicht besonders. Ein Film muss ein Buch nicht einfach nacherzählen.

Stormbringer
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Lord Verminaard am 12.12.2007 | 12:05
Ich kenne die Bücher nicht, fand aber, dass man schon deutlich merkte, dass arg zusammen gekürzt wurde. Allein, was will man machen. 4-Stunden-Mammut-Filme sind auch keine Lösung. *find* Positiv fand ich die Schauspieler, die mir ausnahmslos sehr gut gefallen haben. Auch die Bilder waren sehr schön. In vielen Szenen war es aber dann doch nur „kurz vor Gänsehaut“ und es fehlte der letzte Kick. Lohnend aber kein Muss, würde ich sagen.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Suro am 12.12.2007 | 13:54
Kenne die Bücher, fand die Bilder schön, den Rest mittelmäßig. Kann man sich anschaun, muss man nicht.
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Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Funktionalist am 12.12.2007 | 15:05
hmm.. da musste ich irgendwie an Blade denken, oder war es blade 2?

Ich hätte mich wohl auch wohlgefühlt, wenn der Film etwas weniger erzählt hätte...im Endeffekt hätte er dann mehr erzählt...
die Auflösung des Eisbärenplots hätte man komplett rauslassen können, ohne dass der Film etws verliert und da gibt es mit Sicherheit noch mehr solche Szenen.

sers,
Alex
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Pyromancer am 13.12.2007 | 20:05
Bei
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
musste ich lachen. Da war ich aber der Einzige im Kino.

Ansonsten war der Film nicht schlecht, aber in meinen Augen zu gehetzt.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Falcon am 13.12.2007 | 22:20
wir haben auch die ganze Zeit Star Wars parallelen gezogen. und haben anderselben Stelle gelacht :gasmaskerly:
Han Solo und Chewbacca waren ja auch mit dabei.
Lyra fängt mit L an.
usw.usf.

ansonsten fand ich ihn nett.
Wirkte mit zunehmender Dauer immer gehetzter.

Im Endeffekt ist man von Post2000er Blockbustern aber traditionell immer enttäuscht. Es sieht halt immer grandios und super aus aber inhaltlich wirds immer einfallsloser. Das ärgert gewaltig.

man erwartet nur noch "joa, war ok" Filme. Ich will mal wieder einen Mainstream film sehen der hängen bleibt. Sich immer nur über dieselben 80er Filme zu unterhalten ist auf Dauer langweilig und Fluch.d.Karibik und HdR ist ne etwas Schwache Ausbeute für 7Jahre.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Megan am 14.12.2007 | 00:04
Also ich musste herzlich bei Christopher Lee lachen -> Saruman hat endlich wieder nen Job gefunden. *g*

Ansonsten..naja. Will jetzt unbedingt die Bücher lesen, in der Hoffnung, dass man da die Story ausführlicher und entspannter geliefert bekommt, vielleicht auch mit ein paar mehr Twists. Lyra war mir ein bißchen zu schlau. Wie die immer genau wusste, was sie tun sollte. Und in Schwierigkeiten ist sie eigentlich auch nur einmal so richtig geraten. Sehr straight. Das Setting ist jedoch sehr cool!
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: bolverk am 14.12.2007 | 00:37
Also ich musste herzlich bei Christopher Lee lachen -> Saruman hat endlich wieder nen Job gefunden. *g*
Allerdings ist es kein Full-Time-Job...bei nur 6 Sekunden Screentime.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Xemides am 14.12.2007 | 05:03
Also das Buch ist älter als 10 Jahre, also ist die Handlung noch im letzten Jahrzehnt entstanden. Und daß eine Literaturverfilmung eine andere Handlung wieder gibt als die Handlung des Buches ist wohl nicht zu erwarten. Von daher verstehe ich die Enttäuschung nicht.

Und von traditioneller Enttäuschung kann ich bei einem Film nicht sprechen. Bei mir bleiben genausoviel Filme hängen wie früher.

Vielleicht liegt e auch daran, daß ihr jetzt 20 Jahre älter seid und als Erwachsene die Filme einfach andrs betrachtet als damals.

Wobei, seid ihr in den 90ern nicht ins Kino gegangen  ;)

Und Christopher Lee auf die Rolle als Saruman zu begrenzen wird dem Mann nicht gerecht.



Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Megan am 14.12.2007 | 10:23
Und Christopher Lee auf die Rolle als Saruman zu begrenzen wird dem Mann nicht gerecht.
Tut ja auch keiner, aber in den 10 Sekunden Screentime, die er hatte, hat er mich nunmal enorm an Saruman erinnert - und das ging nicht nur mir so.

Und daß eine Literaturverfilmung eine andere Handlung wieder gibt als die Handlung des Buches ist wohl nicht zu erwarten.
Was die groben Züge der Handlung angeht hast Du sicherlich Recht, aber oft wird in den Details noch geändert, wenn es der Komprimierung und besseren Verständlichkeit, etc. des Filmes dient.

In Herr der Ringe gibts Handlungsstränge, die im Buch so nicht vorkommen, genauso wie bei Harry Potter und anderen. Eine 1 zu 1 Wiedergabe ist ja meist gar nicht möglich, weil ein Buch nunmal ein ganz anderes Medium ist, und die Handlung ganz anders aufbauen kann.

Dass dann da manche enttäuscht sind ist nicht abwegig.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Xemides am 14.12.2007 | 11:36
Naja, aber es schien mir nicht darum zu gehen, daß die Handlung des Buches geändert wurde, sondern darum daß es nach Falcons Meinung generell nichts neues und spektakuläres mehr im Kino gibt.

Und darauf bezog sich mein Kommentar, daß eine Literaturverfilmung halt zunächst mal die Handlung des Buches wiedergibt, plus filmerisch notwendige Änderungen. Da kann man keine komplett neue Handlung machen, wie es Lucas mit Star Wars gemacht hat.

Wobei SW auch überschätzt wird, denn von der Handlung und den Charakteren war der Film auch billig. Ohne Han Solos Humor, den Harrison Ford reingebracht hat, und die für die damalige Zeit bahnbrechenden Effekte wäre der Film in der Belanglosigkeit verschwunden.


Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Crimson King am 14.12.2007 | 11:39
Wobei SW auch überschätzt wird, denn von der Handlung und den Charakteren war der Film auch billig. Ohne Han Solos Humor, den Harrison Ford reingebracht hat, und die für die damalige Zeit bahnbrechenden Effekte wäre der Film in der Belanglosigkeit verschwunden.

Nicht, wenn du ihn mit den Augen eines Zwölfjährigen siehst. Der erste der alten Filme ist in jedem Fall mit mehr Liebe zum Detail gestaltet als E1-3.

Allerdings ist das OT, wenn wir das weiter diskutieren wollen, machen wir das besser in einem eigenen Thread.

Stormbringer
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Lyonesse am 14.12.2007 | 13:00
Schauspielerlegende Lee wurde nach meiner Meinung im HdR 'betrogen', da die starken Szenen, wo das Auenland wegen Saruman fast vor die Hunde geht, nicht realisiert wurden. Klar war das nur ein Nebenstrang, aber ich fand diesen Teil der Erzählung nie unwichtig. Schade, das Jackson die Befreiung des Auenlandes wohl für zu antiklimatisch hielt - dabei hatten sie das Shire schon so schön aufgebaut.

Star Wars von '77 war mithin die erste echte Space Opera, die im Kino lief. Eigentlich waschechte High-Fantasy, aber im Gewand von softer SF. Fand den ersten eigentlich immer am stärksten, weil da der Sense of Wonder und die Frische noch am größten sind.

Zurück zum goldenen Kompass: Ich habe mich in meinem ersten Post schon nicht positiv geäußert und nach ein paar Tagen kommt mir der Film noch schaler vor. Er sieht schön aus, aber das Drehbuch passte mal wieder auf eine Briefmarke. Ich verstehe nicht, warum Fantasy immer so sein muß? Warum immer der kleinste gemeinsame Nenner? Aber natürlich, wie konnte ich nur so naiv sein, hier geht es ja, in erster Linie, um das Scheffeln von viel Kohle und dazu müssen sich ja möglichst viele Leute den Kram angucken. Dann investiere ich noch etwas Geld in Stars, knalle ordentlich CGI rein (damit man wenigstens sagen kann: Der Film war ja nicht ganz so toll, aber die Technik einfach traumhaft) und rühre die Werbetrommel (angedeutete Religionskritik, über die, seien wir mal ehrlich, Benny in Rom lauthals lacht wenn die Tür zu ist, macht sich auch mal ganz gut) und schon habe ich die berechtige Hoffnung auf einen Blockbuster-Hit. Jedem sei sein Erfolg gegönnt, aber was soll das Getue um den goldenen Kompass? Nicht nur das hier das Rad nicht neu erfunden wurde, sondern es ist eigentlich bunt angemalte aber insgesamt recht schwache Fantasy, die nicht weiter der Rede wert ist.
Das die Bücher besser, da komplexer und härter, sind will ich gerne glauben, aber insgesamt trifft das Ganze schlicht meinen Geschmack nicht.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Xemides am 14.12.2007 | 13:05
Das Problem des Drehbuches ist wohl, daß ein Roman, der komplexer ist als der Film, vereinfacht werden mußte und ein nicht unwesentliches Element des Buches entschärft wurde. Wohl auch, damit man die katholische Nicole Kidman zum Mitmachen bewegen konnte.

Und auch die Figur Lord Asraels ist nicht so rechtschaffen wie sie im Film (noch) erscheint.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Funktionalist am 14.12.2007 | 13:11
Wenn man  intelligente Fantasy sehen möchte lohnt ein Blick in Programmkinos und dort auf die asiatischen Produktionen, wie zum beispiel:  valley of flowers (http://www.imdb.com/title/tt0392883/plotsummary)
Das sind bilder zum Träumen, Geschichten, die so wunderbar anders funktionieren, als unsere westliche Erzählkultur...also Sense of wonder in reinstform. ;o)

Ich bin mittlerweile sowwiet, dass ich allen Filmen skeptisch gegenüber stehe, von denen ich die schauspieler kenne. Nicole kidman war zwar großartig, aber der Film erhält halt nicht mehr Substanz dadurch...
Schade eigentlich. naja, unterhaltsam war es allemal.
sers,
Alex
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Le Rat am 14.12.2007 | 13:47
Programmkinos sind eine Möglichkeit, aber auch da gibt es den Drama-Mainstream.

Aber was ist mit Sternenwanderer, Arsene Lupin und Sin City?
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Crimson King am 14.12.2007 | 13:52
Sternwanderer war cool. Arsène Lupin war hanebüchener Mist mit einem vollkommen unstrukturierten und wirren Plot und Sin City war keine Fantasy, sondern ein moderner Film Noir mit Comicflair.

Ich hoffe mal auf Krabat. Und ich bange um das Elric-Projekt. Das Script zu Elric ist auch von Chris Weitz, dem Regisseur und Schreiberling von Der Goldene Kompass. Ich hoffe da mal nur, dass Moorcock, der sehr nah am Prozess ist, die Finger drauf hat und dass ein guter Regisseur geholt wird.

Stormbringer
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Waldviech am 14.12.2007 | 14:36
Zitat
Arsène Lupin war hanebüchener Mist
Leider  :'(....was hatte ich mich auf den Film gefreut, zumal der Stoff wirklich was hergegeben hätte. Aber neeeeee......im Übrigen würde ich Arsène Lupin eigentlich auch nicht als Fantasy bezeichnen, denn das Original ist eigentlich ein astreiner Krimistoff. Das Einbauen übernatürlicher Elemente im Film war imho ziemlich unnötig

Aber um wieder zum Film zurück zu kommen: Der große Wurf war das Ganze mit Sicherheit nicht, und das die schärfste Kirchenkritik abgeschwächt wurde war leider schon voher klar. Man hatte im Film zum Teil echte Schwierigkeiten, das Mgisterium als Kirche zu erkennen. War wohl auch so beabsichtigt. Mich würde nur interessieren, wie sie das Problem in den Folgefilmen lösen wollen (die Religionskritik wird ja nicht weniger....).
Im Großen und Ganzen würde ich aber dennoch sagen, es ist ein Film den man sich recht gut ansehen kann und mit Sicherheit besser als einige andere "Fantasyblockbuster".
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Falcon am 14.12.2007 | 15:10
@Kazander: naja, wann die Vorlage entstanden ist hat damit ja mal gar nichts zu tun. Genauso hätte man sagen können, vor 10Jahren war eben noch niemand so dumm es zu verfilmen ;)

aber hast Recht. Die Sicht der Dinge ändert sich natürlich. Trotzdem meine ich gibt es weniger Filme "von denen man so spricht".

ich meinte auch nicht direkt Handlung sondern Drehbuch sorry.

mit "Schal" triffts Loynesse imho ganze exakt.


p.s.; Sin City wäre sicher zu nennen. Arsene Lupin sagt mir nichts (mal abgesehen vom Charakter) und vom Sternwanderer spricht in einem Jahr kein Schwein mehr. Versprochen.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Melias am 16.12.2007 | 08:36
Hi!

Nachdem ich "Der Goldene Kompass" gelesen hatte, bin ich gestern in den Film gegangen.

Als ich mit dem Lesen des Buches begonnen hatte, war ich schon etwas skeptisch, wie man einige Ideen verfilmen wollte.

Dann war ich gestern im Film und bin...enttäuscht. ;)

Gleich zu Beginn des Films wird man in die Story "hineingeworfen" und im weiteren Verlauf schienen mir zu viele Sachen durchgewürfelt worden zu sein. Z.B. die Entführung Lyras ist im Buch ganz anders. Das aber nur am Rande. Die Luftschiffe wiederum fand ich sehr gut und auch die Eisbären fand ich gut gelungen. Es waren gute Szenen dabei, keine Frage, aber meiner Meinung nach, hätte man mehr aus dem Film machen können. Das Buch ist deutlich besser, der Film ist aber dennoch sehenswert. ;)


Melias
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Chiungalla am 16.12.2007 | 08:57
Zitat
Es waren gute Szenen dabei, keine Frage, aber meiner Meinung nach, hätte man mehr aus dem Film machen können.

Kannst Du Dich an irgend eine Romanverfilmung erinnern, bei der man das nicht im Nachhinein sagen hätte können?
Mir spontan nicht, und wenn ich ganz lange überlege, fallen mir sicher auch nicht viele ein.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Preacher am 16.12.2007 | 20:33
Ich hab ihn gestern Abend gesehen und fand ihn ziemlich cool. Ich kannte die Romane noch nicht (hab heute mit dem ersten band angefangen) und hatte am meisten Spaß daran, die Welt mit unserer zu vergleichen und darauf zu warten, was noch alles an abgefahrenen Magie-Maschine-Kreuzungen ankommt.

Sicherlich kein "The Prestige", aber astreine Unterhaltung, die mir Lust auf mehr gemacht hat. Im Gegensatz zu Narnia, das ich zu jeder Zeit halbgar, lauwarm und unspannend fand.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Falcon am 16.12.2007 | 20:39
im Endeffekt muss ich Chiungalla Recht geben. Zieht man den Nostalgiebonus ab hat bei mir noch so gut wie jeder Film zu seiner Zeit einen schalen Nachgeschmack hinterlassen (also die Enttäuschung wie gut etwas hätte sein können).
Filme, die ich aussschliesslich gut finde kann ich an einer Hand abzählen.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Preacher am 16.12.2007 | 20:44
Also Herr Craig war für mich die schwächste Darstellerleistung des Films.
Geht so - hatte ja nicht viel Möglichkeit, sich auszutoben. Ich hätte eigentlich gedacht, daß der mehr Screentime bekommt.

Wen ich aber klasse fand war Sam Elliott als Scoresby - auch wenn ich die ganze Zeit drauf gewartet habe, daß der Dude um die Ecke kommt und nen White Russian verlangt ;D
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Uebelator am 17.12.2007 | 13:04
Ich hab den Film am Samstag gesehen.
In meinen Augen war er okay. Hübsch anzusehen und man wird gut unterhalten ohne sich zu langweilen. Die Handlung war mir persönlich zu arg gestrafft und Charakteren wurde teilweise 0 Raum gegeben, um einen Eindruck zu hinterlassen (Farder Coram? Die Hexen?). Ausserdem würden einige Dinge echt überstrapaziert: Nach dem gefühlten 80sten mal ging mir der Alethiometer-Spezial-Effekte echt auf die Nerven und - wie auch schon gesagt wurde - kam die rettende Kavallerie™ ein paar mal zu oft genau im richtigen Moment um die Ecke.

Insgesamt war der Film okay. Weit besser als Eragon aber Lichtjahre entfernt vom Herrn der Ringe. Wenns einen zweiten Teil gibt, werd ich ihn mir vermutlich ansehen.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Suro am 21.12.2007 | 12:06
Hihi:
Zitat
VATIKAN - Der Fantasyfilm Der Goldene Kompass hat den Unmut des Vatikans auf sich gezogen. Der Streifen mit Nicole Kidman und Daniel Craig sei "weihnachtsfeindlich" und der Autor verfechte eine "zutiefst atheistische Ideologie". So kommentierte laut der "Bild"-Zeitung der "Osservatore Romano, das Sprachrohr des Vatikan, den Film.
(Nachricht auf Filmstarts.de (http://www.filmstarts.de/nachrichten/128938,Der%20Goldene%20Kompass.html))
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Falcon am 21.12.2007 | 12:19
*lol* warum fühlen die sich denn angegriffen? fühlt sich der Vatikan beim Ministerium etwa ANGESPROCHEN ;D
Echt, so dumm kann doch keine Organisation sein so viel Munition zu liefern.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Chiungalla am 21.12.2007 | 14:17
Vor allem das man schon eine zu tiefst atheistische Einstellung für verwerflich hält (und das als schlecht verkaufen möchte) ... und das weil jemand eine Fantasywelt erschaffen hat.  :gaga:
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Pyromancer am 21.12.2007 | 14:45
Vor allem das man schon eine zu tiefst atheistische Einstellung für verwerflich hält (und das als schlecht verkaufen möchte) ...

Du wunderst dich, dass der Vatikan eine zutiefst atheistische Einstellung für verwerflich hält? Ernsthaft jetzt?  wtf?
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Chiungalla am 21.12.2007 | 14:52
Nein, ich wunder mich nicht, ich finde es nur bescheuert.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Psycho-Dad am 21.12.2007 | 16:13
*lol* warum fühlen die sich denn angegriffen? fühlt sich der Vatikan beim Ministerium etwa ANGESPROCHEN ;D
Echt, so dumm kann doch keine Organisation sein so viel Munition zu liefern.

Full Ack... hier greift imho das "Geschlagene Hunde bellen" Prinzip... Immer wieder Amüsant zu beobachten  >;D
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Crimson King am 21.12.2007 | 16:35
Die Bücher gelesen haben sie jedenfalls nicht. Die sind zwar absolut gegen Kirche und Religion ausgerichtet, aber atheistisch sind sie keineswegs.

Stormbringer
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Chiungalla am 2.01.2008 | 20:17
Also nachdem ich jetzt angefangen habe, das erste Buch zu lesen, und auch schon gleich fast damit durch bin, nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil:

Es ist eine Schande, was sie aus der Vorlage gemacht haben.

Es gibt fast nicht eine Szene die es unverändert in den Film geschafft hat.
Sie haben Charaktere und Szenen gestrichen, Sachverhalte verdreht, Charaktere tuen lassen was eigentlich andere (gestrichene) Charaktere hätten tuen sollen, und am Ende hab ich das Gefühl, dass nur eine massiv verzerrte Hälfte des Buchs es in den Film geschafft hat.

Allerdings frag ich mich, ob das Buch überhaupt viel besser filmisch umzusetzen gewesen wäre.
Und ich bin froh, dass ich den Film erst gesehen habe, so konnte ich ihn wenigstens genießen, ohne mich drüber aufzuregen.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Bluerps am 2.01.2008 | 23:59
Ich hab nie verstanden was daran so schlimm sein soll, wenn ein Buch nicht 1:1 verfilmt wird. Es ist ein anderes Medium, wieso sollte es genau gleich wie die Vorlage sein?


Bluerps
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Chiungalla am 3.01.2008 | 04:52
Von 1:1 spricht ja niemand, aber 1:0,25 ist schon heftig...
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Xemides am 3.01.2008 | 05:18
Also der der Autor der Bücher sieht das ja ganz locker und sieht den Film als eigenes Medium an.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Chiungalla am 3.01.2008 | 07:44
Würde ich auch, wäre ich der Autor, und die würden mir eine mehrstellige Summe für die Verfilmung meiner Werke bezahlen...  >;D
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Crimson King am 3.01.2008 | 09:55
Mit den Verfälschungen der Handlung habe ich wenig Probleme, solange der Grundtenor erhalten bleibt. Der erste Conan-Film z.B. ist ein absoluter Klassefilm, obwohl er aus mehreren Conan-Geschichten zusammengeklaubt ist.

Mich stören am Goldenen Kompass die gravierenden Mängel in Sachen Erzählstil, die zu einer Abwesenheit von Atmosphäre führen.

Stormbringer
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Etelka am 3.01.2008 | 15:48
Ich hab den Film ´Der Goldene Kompass´ ganz gerne gesehen und konnte auch so einige Szenen geniessen. Auf jeden Fall war er Längen besser als Narnia und Eragon (wobei bei diesen beiden Filmen nicht sagen könnte, welchen ich wirklich schlechter finde)

Für mich haben alle diese Filme in der letzten Zeit ein Grundproblem, dass ich allerdings schwer in Worte fassen kann. Wahrscheinlich trifft es insofern Strombringer für mich mit dem Wort Atmosphäre am besten. Wobei ich es auch Gewebe zwischen den Szenen und Protagonisten ganz treffend finde, wobei ich nicht weiss, ob ihr damit was anfangen könnt.
Die einzelnen Bilder sind schön, diverse Szenen auch toll, aber gerade Handlungen wirken zum Teil ziemlich unmotiviert. Zum Beispiel der Luftschiffpilot - warum erzählt er ihr das mit dem Panzerbären?  Es fehlt mir an Intenisität und an einer liebevoll und gut ausgearbeiteten Zusammenfassung

Klar kann man nicht immer alles 1:1 übersetzen, ich glaube, im Gegenteil sogar, dass man beim Versuch das zu tun, der Vorlage viel weniger gerecht werden würde, als wenn man sich der Mittel und Wege des Filmemachens schlau bedient. Manchmal sagt eben ein Bild mehr als tausend Worte.

Aber es ging mir sogar beim ´Elisabeth - The Golden Age´ so ... Cate Blanchett war der Hammer, die einzelnen Szenen waren gut inszeniert, und doch fehlt mir an dem Film etwas ... ja atmosphärisches. Etwas, dass die einzelnen Ereignisse noch besser in dem Zusammenhang setzt. Um so mehr gilt das für mich für ´Den Goldenen Kompass`.

Naja, meine Meinung

Liebe Grüße

Etelka


Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Black Angel am 3.01.2008 | 16:15
Ich hab den Film auch gesehen und kann sagen, das ich den nicht schlecht fand. Man hat vielleicht die beweggründe mancher Personen nicht so einfach nachvollziehen können, aber alles in allem kann ich meinem Vorredner nur recht geben, er viel besser als z.B. Narnia.
Da ich das Buch nicht gelesen habe, konnte ich mir den Film auch urteilsfrei anschauen.

Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Transmission King am 3.01.2008 | 16:18
Ich kenne die Bücher nicht und muß sagen dass ich so manches im Film wohl auch deswegen äußerst schwer nachvollziehbar fand.

Den Kompass z.B...mir ist durch den Film überhaupt nicht klar geworden, wie der funktionieren soll. Muß natürlich auch nicht sein. Schließlich ist er laut Drehbuch ja auch wahnsinnig schwer zu bedinen. Dann hätte ich aber wenigstens gerne filmsch die Schwierigkeit dargeboten bekommen. Aber die kleine Göre kann das einfach irgendwie.

Der Junge der entführt wird, taucht am Anfang zu kurz auf um später sofort zu schecken, dass die Piraten seine Eltern sind. Es wird auch überhaupt nicht geklärt warum der Sohn von seinen Eltern getrennt ist, warum sie von dem Mädchen wissen, ihr helfen oder sonst irgendwas.

Warum erzählt der Luftschifffahrttyp der Kleinen was von dem Eisbären ?
Was hat es überhaupt mit Eisbären auf sich ?

Die Hexen tauchen völlig unmotiviert auf. Man kapiert nicht warum die sich in irgendeinen Kampf einmischen, was für eine Rolle sie in der Welt spielen u.s.w.

Ich hatte einfach das Gefühl, dass die von einem Schauplatz zum anderen hetzen, geile Bilder zeigen, aber sich Null Gedanken darüber gemacht haben wie man eigentlich außerhalb von Kulisse und Specialeffekts eine Geschichte erzählt.

Alles passiert viel zu schnell.

Die Dämonen waren natürlich super. Aber das war auch schon fast alles was mich irgendwie gefesselt hat.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Megan am 3.01.2008 | 16:26
@TMK: Mir gings ähnlich. Sie soll den Kompass auf keinen Fall irgendjemandem zeigen und hockt dann mitten im Hafen und spielt damit rum und irgendein komischer Kerl gibt ihr Tipps zu ihrer Queste. Sehr seltsam!

Ich habe inzwischen das erste Buch gelesen und das ist doch bedeutend logischer. Sehr schön wird die Figur der Lyra gezeichnet - so eine rotzfreche kleine Göre, aber irgendwie muss man sie gern haben.
Überhaupt ist das Buch sehr athmosphärisch. Ich kann es nur empfehlen. Jetzt habe ich mit dem Magischen Messer angefangen.

Ich frage mich bei dem Film, wo das fulminante Ende des Buches hin ist. Da fehlt ja ein ganz wesentlicher Teil! Das müssen sie dann wohl am Anfang des nächsten Filmes irgendwie bringen.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Crimson King am 3.01.2008 | 16:51
so eine rotzfreche kleine Göre, aber irgendwie muss man sie gern haben.

Ja, wenn man sich in einem Romancharakter selbst wiederfindet, ist das immer eine feine Sache.  :P

Stormbringer
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Nocturama am 3.01.2008 | 17:01
Ganz ehrlich, ich fand den Film gut und ich habe kurz vorher noch mal die Bücher gelesen - deshalb sind mir die "wir erzählen das mal ganz flott und dann weiter"-Stellen vermutlich nicht so massiv aufgefallen. Zum Beispiel: Warum kann Lyra das Alethiometer einfach so lesen? Wird im Buch auch zunächst nicht erklärt, aber es wird klar gemacht, wie erstaunlich das eigentlich ist (jeder Dritte gibt etwas von sich wie "Dafür braucht man viele Jahre und langes, langes Training")
Schade natürlich, dass sich Regisseur und Produzenten nicht getraut haben, die massive Religionskritik einzubeziehen. In Film 1 gibt das vielleicht noch wenig Probleme, in 2 und 3 dagegen viele.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Was diesen Film für mich aus der Masse der "High Budget Special Effects"-Streifen heraushebt, waren die guten Darsteller. Die Darstellerin von Lyra fand ich super, besonders verglichen mit Filmen wie Harry Potter, wo ich die jungen Darsteller längst nicht so gut fand (was aber, ohne jetzt HP-Fans auf die Füsse treten zu wollen, auch daran liegt, dass die Charaktere viel Stereotyper sind). Miss Coulter war auch klasse, nur Asriel hätte etwas kälter sein können (aber da fehlt wohl das Ende von Band 1, wo dessen dunkle Seite etwas mehr hervorgehoben worden wäre).

Ganz ehrlich... ob ich ihn besser oder schlechter finde als "Herr der Ringe", kann ich nicht wirklich sagen. Aber ich war auch von den "Herr der Ringe" Filmen nicht sehr begeistert (und anscheinend mit der Meinung in der Minderheit  ;)).
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Bluerps am 3.01.2008 | 17:58
Von 1:1 spricht ja niemand, aber 1:0,25 ist schon heftig...
Auch das find ich nicht schlimm. Wichtig ist für mich, das man klar erkennen kann das der Film stark vom Buch inspiriert ist. Oder wie es Stormbringer sagt: Grundtenor.


Bluerps
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Falcon am 4.01.2008 | 11:51
zu Piraten,cowboy,Eisbär,Hexe,

wie ein Kollege von mir zum Film sagte:
"Jede Szene im Film wird durch eine Deus Ex Machina gelöst" :)

Der Film ist einfach voll von laufenden Hier-gehts-lang-Schildern, was uns ziemlich genervt hat, wir uns im Kino über den miesen Stil aber auch köstlich amüsiert haben.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Tybalt am 4.01.2008 | 12:37
zu Piraten,cowboy,Eisbär,Hexe,

...

Der Film ist einfach voll von laufenden Hier-gehts-lang-Schildern, was uns ziemlich genervt hat, wir uns im Kino über den miesen Stil aber auch köstlich amüsiert haben.

Da liegt das Geheimnis der guten Unterhaltung im Kino: Wenn man diese Distanz beibehält, wenn man nicht bereit ist, über ein gewisses Maß "Wirre Handlung" hinwegzusehen, dann machen solche Filme keinen Spaß. Ich würde sogar behaupten, mit der "richtigen" Einstellung kann man sich jeden Film versauen. Kino ist halt eine Magie, die ein williges Ziel voraussetzt.

Klar gibt es auch bei mir diesen Punkt, an dem es aussetzt (Z.B. der D&D-Film), wenn man sich aber auf einen Film einläßt, wirkt er ganz anders. Deshalb fand ich "Der Goldene Kompass" auch richtig gut. Ja, er war gehetzt, und er hatte ein paar logische Fehler, aber im Großen und Ganzen konnte ich in diesen Film "eintauchen", und wie schon gesagt, dann macht es Spaß. Wer als "Filmkritiker" im Kino sitzt, kann sich in den meisten Fällen das Geld sparen. Für eine kritische, eher distanzierte Betrachtung ist auch im Nachhinein noch Zeit.


Tybalt
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Crimson King am 4.01.2008 | 12:58
Da liegt das Geheimnis der guten Unterhaltung im Kino: Wenn man diese Distanz beibehält, wenn man nicht bereit ist, über ein gewisses Maß "Wirre Handlung" hinwegzusehen, dann machen solche Filme keinen Spaß.

Du übersiehst dabei etwas, und zwar, dass es nicht die Aufgabe des Zuschauers, sondern des Films ist, die Distanz zu überbrücken. Wenn aus dem Goldenen Kompass viele Zuschauer heraus kommen und sich dessen stören, hat der Film in diesem Punkt offensichtlich weitgehend versagt.

Gerade die Art und Weise, wie viele bedeutende Charaktere plump ins Geschehen geworfen werden, z.B. der Gypterfürst, die Hexe, der Cowboy, zeugt nicht gerade davon, dass hier Wert auf Tiefe gelegt wurde. Keiner der genannten Charaktere hat irgend etwas an Tiefgang, wenig Eigenmotivation. Deshalb ist ihre Darstellung auch entsprechend unglaubwürdig. Das hat nicht einmal etwas damit zu tun, dass der Film zu kurz ist. Er ist zu lieblos hingeklatscht, ohne Hang zum Detail.

Dazu brauche ich im Übrigen auch niemanden, der mir erklärt, dass ich den Film nicht als Kritiker sehen soll. Diese Behauptung ist absolut lächerlich und ein klassisches Totschlagargument. Bei einem gut gemachten Film gelingt mir das Eintauchen ohne Mühe, gerade eben weil der Film dies für einen erledigt und man nichts mehr tun muss als hinzusehen und zuzuhören. Erst wenn der Film das nicht schafft, fange ich an, nachzudenken, warum dies so ist.

Anders herum wäre es auch fein. Dann könnte der Filmemacher sagen: "Ihr findet den Film nur schlecht, weil ihr es nicht schafft, über die ganzen Unzulänglichkeiten in Sachen Handlung und Charaktere hinwegzusehen. Selber schuld!"

Stormbringer
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Xemides am 4.01.2008 | 14:05
Würde ich auch, wäre ich der Autor, und die würden mir eine mehrstellige Summe für die Verfilmung meiner Werke bezahlen...  >;D


Naja, es gibt genügend Autoren, die ihren Namen nicht mehr mit der Verfilmung in Verbindung bringen wollen.

Allan Moore zum Beispiel hat sich sowohl von der Liga der Außergewöhnlichen Getleman als auch von V wie Vendetta distanziert.

Obwohl, noch besser sind die Filme, bei denen Allan Smithee Regie geführt hat. Da wollte dann der Regiseeur nichts mehr vom fertigen Produkt wissen.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Falcon am 4.01.2008 | 14:26
stimme Stormbringer da zu. Man muss nicht mit Gewalt alles Schönreden aber wenn es Leuten gefällt ist es ja auch ok. Ich konnte auch jüngeren Kinofilmen etwas abgewinnen, über die die meissten nur den Kopf geschüttelt haben.

Das Design vom Film fand ich z.b. grundweg gelungen, gerade was den Anfang betrifft. und Sam Eliott hat mir imho den Film gerettet.

wenn man die Effekte spärlich eingesetzt hätte und nicht wie später im Film mit voller Kelle draufgeklatscht hätte wäre imho einiges mehr an Atmosphäre rübergekommen.

der Rest erledigte dann leider die vielen inhaltlichen Sprünge.

Er ist nicht SCHLECHT aber eben auch nicht richtig gut. Ertragbares Mittelmaß halt, wie viele der neueren Fantasy- und Sci-Fi Filme. Man richtet sich schon langsam darauf ein statt mehr zu fordern. Das ist schade.
Titel: Re: [Film] Der goldene Kompass
Beitrag von: Bluerps am 4.01.2008 | 20:07
Ach, da hatte ich ja noch Posts übersehen. Das kommt davon wenn man im Forum liest während mans eilig hat. ::)
Den Kompass z.B...mir ist durch den Film überhaupt nicht klar geworden, wie der funktionieren soll.
Jedes Symbol hat zahlreiche Bedeutungen, angefangen bei den offensichtlichen bis hin zu sehr subtilen. Man stellt seine Frage ein, indem man drei Zeiger auf drei passende Symbole stellt. Dann konzentriert man sich auf die zur Frage passenden Bedeutungen dieser Symbole und ein vierter Zeiger zeigt einem dann die Antwort, indem er zwischen verschiedenen Symbolen hin und her pendelt. Lyra kann die Bedeutungen instinktiv erfassen (warum sie das kann wird auch im Buch nicht direkt erklärt, aber man kann sich das ein oder andere denken), deswegen ist sie so gut mit dem Alethiometer. Ein normaler Alethiometrist muss dicke Wälzer wälzen, in denen drinsteht welches Symbol was bedeutet. Auch sich auf die richtige Art zu konzentrieren erfordert lange Übung.

Ich frage mich bei dem Film, wo das fulminante Ende des Buches hin ist. Da fehlt ja ein ganz wesentlicher Teil! Das müssen sie dann wohl am Anfang des nächsten Filmes irgendwie bringen.
Ich denke sie wollten es nicht mit dem derben Cliffhanger aus dem Buch enden lassen. Schon allein für den Fall das der Film nicht erfolgreich genug ist, um den zweiten Teil zu rechtfertigen.


Bluerps