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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Ludovico am 31.01.2007 | 18:51

Titel: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Ludovico am 31.01.2007 | 18:51
Kennt ihr das auch?
Da stellt man eine neue Runde auf die Beine. Die Spieler haben ihre Charaktere fertig und alles harmoniert.
Nur einer hat da so eine Eingebung. Also sucht er sich eine extrem skurrile Rasse aus und betrachtet das Ganze dann als rollenspielerische Herausforderung.
Daß die Rasse total überpowert ist, stört gar nicht oder von der halben Welt gejagt wird.

Oder er bastelt sich einen Charakter zusammen, der nicht wirklich etwas kann. Im Endeffekt ist das bloß jemand, der dazu da ist, auf die Fresse zu kriegen, den immer wieder den Rest der Gruppe schützen muß.

Was soll das?
Warum muß man sich als SL oder auch als Spieler mit 7te See-Sidhe, SR-Ghoulen/Vampiren/sonstiges Kroppzeuch, D&D-RN-Ork-Waldläufern, die rechtschaffener sind als ein Helmpriester,... rumärgern?
Warum sehen solche Spieler nicht ein, daß eine rollenspielerische Herausforderung nicht an einer Klasse oder Rasse festgemacht werden muß und daß solche extremen Charaktere nur eine Belastung für die Gruppe darstellen?
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Darklone am 31.01.2007 | 19:09
Oh, du meinst die typischen "Ich will nen drow spielen!" Spieler, die das dann auch noch vom SL nach wochenlangem Gejammer und versuchtem vorsichtigem Argumentieren genehmigt kriegen... und die dann bei praktisch jedem Kampf flachliegen? Und dann bald mal ganz sterben? Und dann rumjammern, dass man das LA doch vergessen sollte?

Ja, kenne ich.

Was man mit solchen Spielern macht? Spielen lassen, charakter toeten, weitermachen.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Sparky am 31.01.2007 | 19:12
Kennt ihr das auch?
Ja. :'(

Also sucht er sich eine extrem skurrile Rasse aus und betrachtet das Ganze dann als rollenspielerische Herausforderung.
Daß die Rasse total überpowert ist, stört gar nicht oder von der halben Welt gejagt wird.
Das sind meistens dieselben Leute, die auch im realen Leben "radikale" Punks, Goths oder was auch immer sind- wobei "radikal" bedeutet, sich so provokativ wie nur möglich zu geben und über seine gewählte Szene so wenig wie möglich zu wissen.

Eine rollenspielerische Herausforderung könnten sie auch in jeder anderen Rasse/Klasse finden. Aber sowas cooles wie ein Drow oder Halbdämon ist einfach viel ...individueller.
Natürlich ist sein Charakter der einzige GUTE Außenseiter der ganzen Rasse, wird von vornerein mißverstanden und hegt dewegen Groll gegen alle anderen. Und eigentlich ist es die Aufgabe der Gruppe, ihn davon zu überzeugen, das nicht allle fiese Vorurteile gegen ihn haben.
Das die Gruppe sich lieber auf das Abendteuer als auf den guten Außenseiter konzentrieren will, ist dabei egal.

Warum sehen solche Spieler nicht ein, daß eine rollenspielerische Herausforderung nicht an einer Klasse oder Rasse festgemacht werden muß und daß solche extremen Charaktere nur eine Belastung für die Gruppe darstellen?
Weil solche Spieler der festen Überzeugung sind, das sich die ganze Welt nur um sie dreht und sie eine Bereicherung für die ohne sie so farblose und schlaffe Runde sind.
Und von dieser Überzeugung kommen sie erst runter, wenn ein solcher Stimmungscharakter 2 oder 3 mal abgemurkst wurde. Am Besten von "Gleichgesinnten" >;D

Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Darklone am 31.01.2007 | 19:14
Ja. :'(
Das sind meistens dieselben Leute, die auch im realen Leben "radikale" Punks, Goths oder was auch immer sind- wobei "radikal" bedeutet, sich so provokativ wie nur möglich zu geben und über seine gewählte Szene so wenig wie möglich zu wissen.
Ich hab da eher die gegenteilige Erfahrung... Kompensation nennt sich das.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Mc666Beth am 31.01.2007 | 19:22
Ja kenne ich, aber nur noch von früher.
Ich habe eine nette Gruppe.  :)
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Azzu am 31.01.2007 | 19:26
Ich kenne die "rollenspielerische Herausforderung" vor allem als Aufforderung verblendeter Rollenspiel-Autoren an ihre Leser. Eben solche Autoren, die nicht wahrhaben wollen, dass ihr System über allen Dingen MinMaxen fördert und sogar voraussetzt. Spiel doch mal einen Fighter mit niedriger Strength-Score, hab ich mal in einer D&D-Publikation gelesen, das ist nämlich eine "rollenspielerische Herausforderung".

Unglaublicher Blödsinn. Aber dann braucht man sich nicht wundern, wenn's Spieler gibt, die den Mist auch noch glauben.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Funktionalist am 31.01.2007 | 19:27
kenne ich, aber ich sehe kein Problem darin...
Wenn es eins gibt, dann in der kommunikation.(Spielziele, <SLvorgaben...)
sers,
Alex
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Darklone am 31.01.2007 | 19:28
Hey, wir hatten mal nen Str 8 Fighter... uralt und schleppte nen Crossbow mit sich rum.

Der war trotzdem noch effektiv :D
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Dr.Boomslang am 31.01.2007 | 19:36
Aus der Sicht der Spieler ist die "rollenspielerische Herausforderung" doch leicht zu verstehen. Als Spieler möchte ich einen besonderen Charakter, vielleicht sogar eine Herausforderung, das ist doch völlig natürlich. Dass dabei manchmal die Abstimmung mit den anderen Spielern verloren geht, kann nur auf Unerfahrenheit oder Ignoranz zurückgeführt werden, wovon sich zumindest ersteres beheben lässt.

Den zweiten Punkt hat Azzu genannt. Die "rollenspielerische Herausforderung" dient häufig nur als Entschuldigung für ein schlechtes System. Es wird Verantwortung auf den Spieler abgewälzt die der Autor sich nicht annehmen wollte, indem er ordentliche Regeln aufgestellt hätte.
Aber auch dies ist irgendwie zu verstehen. Es gibt nunmal leichtere und schwierigere Rollen. Aber warum dann einen Nimbus des Besonderen aufbauen, anstatt es gleich zu verbieten oder nicht zu erwähnen? Man tut als Autor so als hätte man was ganz tolles, dabei kann man es eigentlich garnicht liefern, nämlich eine Anleitung zum ordentlichen Spielen.
Denn wenn der Autor schon besondere Herausforderungen schafft, dann soll er doch bitte gleich dabei schreiben wie man diese meistern kann, denn sonst hat das in dem Spiel nichts zu suchen.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Preacher am 31.01.2007 | 19:51
Als Spieler möchte ich einen besonderen Charakter, vielleicht sogar eine Herausforderung, das ist doch völlig natürlich.
Und völlig legitim. Das einzige was man machen sollte, ist sich eben mit dem Rest der Gruppe abstimmen, wie Du selbst sagst.

Wenn es die Möglichkeit gibt, einen Exoten nach den Regeln zu spielen, dann würd ich den Spieler der will das auch lassen. Ich würd mich vorher mit ihm drüber unterhalten, ihm die Schwächen und Nachteile dieses Konzeptes aufzeigen und fertig. Wenn er es dann immer noch spielen will, dann soll er. "Drüber unterhalten" ist eh eine unterschätzte Fähigkeit. Aber das hab ich auch schon ein paar mal gesagt.

Hier (http://arskueche.blogspot.com/2006/11/wie-exotisch-darfs-denn-nun-sein.html) gibt's einen sehr guten Artikel zum Thema, den ich voll unterschreiben kann.

Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Sparky am 31.01.2007 | 20:29
Es beschwert sich ja keiner darüber, das die Spieler ausgefallene Rassen oder Charaktere spielen wollen, nur darüber, das sie sich dann damit wie die Axt im Wald aufführen und den Rest der Gruppe nerven.
Ich habe in Gruppen gespielt, in der Halbdämonen und Drow ganz friedlich und Seite an Seite miteinander gespielt haben, schön.
Aber die Spieler, die immer nur die fiese Superrasse mit dem obercoolen Einzelgänger (von dem keiner weiß, warum er eigentlich der Gruppe folgt) spielen, und alles tun, um permanent im Mittelpunkt der Geschichte zu stehen, nerven den SL und oft noch den Rest der Gruppe.

Und es gibt auch viele Systeme, in denen die Spielerrassen genug Abwechslung bieten.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Dr.Boomslang am 31.01.2007 | 20:38
Es beschwert sich ja keiner darüber, das die Spieler ausgefallene Rassen oder Charaktere spielen wollen, nur darüber, das sie sich dann damit wie die Axt im Wald aufführen und den Rest der Gruppe nerven.
Steht dahinter das Bedürfnis im Mittelpunkt der Geschehnisse zu stehen dann ist das legitim, so lange das eben nicht auf Kosten der anderen Spieler geht.
Man muss aber verstehen dass das "sich in den Vordergrund spielen" auf Kosten der anderen oft nur ein Symptom dafür ist, dass der betreffende Spieler generell nicht genug bewirken kann. Den anderen Spielern auf die Nerven zu fallen ist dann oft leider der effektivste Weg das Spiel maßgeblich zu beeinflussen. Dann muss man danach suchen was der Spieler eigentlich will.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Edorian am 31.01.2007 | 20:53
Oh ja, den Blödsinn kenn ich mittlerweile mehr, als mir persönlich lieb ist!
(Das kann jetzt etwas dauern mit dem Aufregen)

- Spielerin, die am liebsten eine halbelfische Amazone mit voller Zauberkraft und Rüstung und Kampfkraft spielen will und das von einem anderen Meister (Hormonüberschuß?!) auch noch genehmigt kriegt. Nach diplomatischer Umstrukturierungsvorschlag denk ich, die Sache ist gegessen. Aber nicht doch!  >:( Beim nächsten Abend krieg ich nach einem kleinen (wie ich dachte klärenden) Telefonat von der Spielerin zu hören: "ich hab aber nur die dabei, weil du doch meintest, die bräuchtest du?!" Sicher, ich mag auch Löcher in meinen Knien oder Kater ohne Saufen  ::)
- Spieler, dem "normale" Rassen zu langweilig sind und der deswegen unbedingt entweder eine völlig verstrahlte Eigenkreation (jenseits von PG: Elementar/ Drachenwesen) oder eben irgendwas mit Reptilanleihen spielen möchte. Sollte dieses Anliegen (mal wieder) abgelehnt werden, so wird entweder die Rasse trotzdem gewählt, ohne groß zu sagen, welche das nun im Einzelnen ist (und dann einschnappen, wenn man's bemerkt und kritisiert) oder es werden Rassen gewählt, die lt. Monstermanual spielbar sein sollen. Da steht schließlich, dass nicht alle samt und sonders böse sind  :bang:
Begründung? "Ich will mal einen Char spielen, der später trotz allem aufgrund seines Rufs geachtet ist und vom Bösen zum Guten übergetreten ist." Gut wird wohl nur bei Drizzt (oder wie das Verdummen auf zwei Goth-Kackstelzen heißt) funktionieren, aber egal. Im Roman ging das schließlich auch!  :rtfm:  :puke:
- Auch immer beliebt sind dabei Charaktere mit derartig auffälligen Merkmalen, dass man genauso gut eine Neonreklame mit sich führen könnte: Schuppenhaut, Balanceschwanz, Rabenumhänge mit "Clint-Eastwood-Abschattung-der-Augen"-Kapuze oder die Angewhohnheit, die speziellen Fähigkeiten alle paar Minuten wie ein Kleinkind vorzuführen.
- Charaktere, die "ja schon nach fünf Minuten supi ans Herz gewachsen sind" und wo wohl die Hölle vor Neid heult, wenn dem Char was passieren sollte.
- jene extrem lästigen Charaktere (Kompensation), die so wehrhaft und selbstbewußt sind, dass dagegen besoffene Hooligans wie ein gesittetes Diskussionsforum wirken. Man ist: geheimnisvoll, gefährlich, gefürchtet, cool/ stylish aber... eigentlich gibt's da kein Aber. Heißt übersetzt: dummdreist, gewalttätig bei kleinstem Widerspruch oder Nichtbeachtung oder auch nur Ansprache zur falschen Zeit, nervtötend.

Himmel, wie wär's, wenn diese Leute zuerst versuchen, die ach so öden normalen Charaktere zu spielen und dabei nicht völlig einzugehen, bevor die "herausfordernden" Chara... 'tschuldigung: Kompensationsdatenwuste ausgepackt werden?!  >:(
Abwechselung gibt es nun wirklich genug da draußen ohne den
Zitat
obercoolen Einzelgänger (von dem keiner weiß, warum er eigentlich der Gruppe folgt)
zu "spielen".
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Darklone am 31.01.2007 | 21:32
Jau, beispielsweise den Barden zu spielen, von dem keiner WILL, dass er der Gruppe folgt! ;D
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Preacher am 31.01.2007 | 23:02
Es beschwert sich ja keiner darüber, das die Spieler ausgefallene Rassen oder Charaktere spielen wollen, nur darüber, das sie sich dann damit wie die Axt im Wald aufführen und den Rest der Gruppe nerven.
[...]die Spieler, die immer nur die fiese Superrasse mit dem obercoolen Einzelgänger (von dem keiner weiß, warum er eigentlich der Gruppe folgt) spielen, und alles tun, um permanent im Mittelpunkt der Geschichte zu stehen, nerven den SL und oft noch den Rest der Gruppe.

Das ist aber nicht das Problem der ausgefallenen Templates, sondern der sozial inkompetenten Spacken, die sich nicht auf den Rest der Gruppe einstellen wollen.

Auch sowas was Edorian da beschreibt liegt wohl kaum an den Rassen die man spielen kann, sondern an den Spielern. Und mit solchen geistigen Tieffliegern würd ich nicht spielen, sorry - dafür bin ich mittlerweile viel zu verwöhnt. Dann lieber nur alle paar Monate mal ein Wochenende zocken und dafür mit den richtigen Leuten.

Aber auch mit solchen Leuten spricht man besser ein offenes Wort, als einfach gewisse Rassen zu verbieten, das Problem so zu übertünchen. Bringt auf Dauer nichts. Ist schwierig, ich weiß, aber letztlich spart man sich so ne Menge Frust. Überhaupt ist es eine noch viel zu selten angewendete Methode, die Charaktere als Gruppe zu erschaffen. So kann man viel besser aufeinander eingehen und solche Probleme von vorneherein vermeiden.

Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: 1of3 am 31.01.2007 | 23:10
Kennt ihr das auch?

Oh, ja. Ich tu das regelmäßig.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Salva am 31.01.2007 | 23:21
Hi

Ich hatte mal einen Charakter entworfen, der als Magier angelegt war, und etwa Rincewind von der Scheibenwelt ähneln sollte. Weniger um einen Exoten zu spielen, sondern weil ich mehr einen Spaßcharakter im Sinne hatte, der in allererste Linie lustig szu spielen ist für mich selbst und die anderen, und im Nebeneffekt überraschenderweise trotzdem immer wieder mit unvermuteten geistesblitzen oder zufällig doch eintretenden Zaubereffekten die ihn selber überraschen, glänzt.
Der Char war ganz nett, das Konzept scheiterte dann aber trotzdem.
Und ich denke, das es weniger daran lag, das das Konzept scheisse war, sondern dass das Konzept unter den Bedingungen der Spielrunde (stures Plot-Railroading durch den SL, Mitspieler der sich in riskante Situationen stürzt um dann festzustellen dass manche sich da lieber verkrümeln statt verprügelt zu werden und dann outtime ausrastet) nicht funktionierte.

Ein Spieler, der einen Exoten spielt, muss bereit sein, mit diesem auf die Gruppe zuzugehen und mitzumachen.
Die Mitspieler müssen bereit sein, den Exoten mitspielen zu lassen. Und Der SL vor allen Dingen natürlich auch, da er den Plot eines Kaufabenteuers ein wenig stärker ändern muss, als gewöhnlich, damit auch der Exot reinpasst irgendwie. Und je besser die Spieler harmonieren, desto weniger muss ein SL da eigendlich machen.

Nur leider scheitert es meistens daran, dass der Exot völlig mit der Gruppe kollidiert (z.b. eigene Ziele verfolgt, die mit denen der Gruppe nichts zu tun haben). Da muss der Spieler selber mitarbeiten, dass das funktioniert, die ganze Heldenmotivation z.b. auf den SL abzuwälzen ist ... naja. ;)

mfg Salva
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: BoltWing am 31.01.2007 | 23:25
Ich habe soetwas zum Glück nicht mehr... oder nur selten. Momentan erinnere ich mich nicht mehr an das letzte mal.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Ludovico am 1.02.2007 | 00:27
Ich kenne die "rollenspielerische Herausforderung" vor allem als Aufforderung verblendeter Rollenspiel-Autoren an ihre Leser. Eben solche Autoren, die nicht wahrhaben wollen, dass ihr System über allen Dingen MinMaxen fördert und sogar voraussetzt. Spiel doch mal einen Fighter mit niedriger Strength-Score, hab ich mal in einer D&D-Publikation gelesen, das ist nämlich eine "rollenspielerische Herausforderung".

Unglaublicher Blödsinn. Aber dann braucht man sich nicht wundern, wenn's Spieler gibt, die den Mist auch noch glauben.

Sorry, aber ich versteh nicht, wieso das System und die Autoren Schuld an der Ignoranz bestimmter Spieler sein sollen.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Monkey McPants am 1.02.2007 | 00:29
Das ist aber nicht das Problem der ausgefallenen Templates, sondern der sozial inkompetenten Spacken, die sich nicht auf den Rest der Gruppe einstellen wollen.

Auch sowas was Edorian da beschreibt liegt wohl kaum an den Rassen die man spielen kann, sondern an den Spielern. Und mit solchen geistigen Tieffliegern würd ich nicht spielen, sorry - dafür bin ich mittlerweile viel zu verwöhnt. Dann lieber nur alle paar Monate mal ein Wochenende zocken und dafür mit den richtigen Leuten.

Aber auch mit solchen Leuten spricht man besser ein offenes Wort, als einfach gewisse Rassen zu verbieten, das Problem so zu übertünchen. Bringt auf Dauer nichts. Ist schwierig, ich weiß, aber letztlich spart man sich so ne Menge Frust. Überhaupt ist es eine noch viel zu selten angewendete Methode, die Charaktere als Gruppe zu erschaffen. So kann man viel besser aufeinander eingehen und solche Probleme von vorneherein vermeiden.
Ich verleihe Hendrik hiermit die "Absolut seiner Meinung"-Medaille, denn er trifft den Nagel auf den Kopf. Das Problem sind nicht die exotischen Spieler sondern die Deppen die sie spielen. Und wer mit Deppen spielt ist meiner Meinung nach selbst Schuld, denn man hat immer die Wahl mit wem man spielt.

M
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Opthalamia am 1.02.2007 | 03:14
Manche Themen gehen komische Wege...

Herausforderungen sind genau das, was ich im RPG suche. Um bei Standard-Situationen anders zu reagieren, ist ein etwas unegwöhnlicher Char auch sinnvoll. Ansonsten bleibt das Gro der Arbeit, besondere Situationen schaffen, ja mal wieder beim SL hängen. Nieder mit den langweiligen Klischee-SC´s.

Dann werden unausgeglichene Chars angeprangert. Wo ist es als SpL das Problem, einen Char der nicht kämpfen kann, Abenteuer zu bieten? Nieder mit den SpL, die Grundsätzlich bei jedem Kampf allen SC´s einen Gegner aufzwängen. Das geht auch anders.

Zu mächtige SC´s? Die sind doch nur dann ein Problem, wenn diese Macht sich eben nicht auf den Kampf bezieht, oder es einen Gruppenkonsens über ein Maximalkampfstärke gibt. Notier einfach mal beim ersten Kampf das Ergebnis mit, und Präsentier die Daten, so kann jeder erkennen, wer aus dem abgesprochenem Rahmen fällt. 

Mich nerven ehr die Char´s, die in Gegenden herumlaufen in denen sie ehr Klassenfeind als akzeptierte Mitglieder sind. Dazu gehören auch reiche Zauberer, die mal eben ohne erkennbaren Kampfwert die dunkelsten Kneipen aufsuchen und sich anschließend beschweren, weil sie Bewußtlos in einer Seitenstraße liegen. Genauso wie Wesen die in voller Kampfmontur mal eben bei Hofe erscheinen wollen. Denn an der Stelle ist der Spieler wohl an der Herausforderung gescheitert. Komischerweise wird hier aber von den Spielern sehr viel bis alles auf den SpL übertragen. Er muss die Spieler darauf hinweisen, das ihr Outfit oder Benehmen nicht zu der Szene passt.

Nieder mit den Spielern und SpL die an Exoten scheitern.


 

     
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Tele-Chinese am 1.02.2007 | 04:56
Opthalamia, es geht hier nicht so sehr um das Spielen eines solchen exotischen Charakters, sondern eher um den Spieler der dahintersteckt. Oder einfach, weils so schön ausgedrückt ist, ein Zitat:

Das Problem sind nicht die exotischen Spieler sondern die Deppen die sie spielen.

Denn, wer von uns kennt sie denn nicht, die sozial Inkompatiblen Spieler die immer so ultra geheimnisvoll tun und man sich fragt warum sie der Gruppe hinterherlaufen. In meiner alten Gruppe hatten wir auch so einen. Er spielte immer den schweigsamen Elf, der wirklich ingame nie redete (aber am Tisch am meisten störendes Gebrabel einbrachte) und sich nichts sagen ließ, aber ständig der Gruppe hinterherlief. Warum, wieso, weshalb wusste keiner so genau. Und er war ein schlimmer Powergamer. Denn wehe er wurde in einer Kneipe schief angeschaut. Aber dann am feigsten sein, wenn es zu ernsthaften Auseinandersetzungen gekommen ist. "Ich will doch nicht meinen Charakter verlieren". Wie auch immer. Um genau so Idioten geht es hier doch eigentlich im Spiel. Das was du ankreidest Opthalamia geht daran vorbei. Aber egal...

Toast
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Samael am 1.02.2007 | 08:34
Spiel doch mal einen Fighter mit niedriger Strength-Score, hab ich mal in einer D&D-Publikation gelesen, das ist nämlich eine "rollenspielerische Herausforderung".

Unglaublicher Blödsinn. Aber dann braucht man sich nicht wundern, wenn's Spieler gibt, die den Mist auch noch glauben.

3.x?? Kann ich mir nicht vorstellen. Quelle?
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Arkam am 1.02.2007 | 08:52
Hallo zusammen,

unser Spielleiter leidet immer wieder unter solchen Ausnahmekonzepten die als besondere rollenspielerische Herausforderung gesehen werden. Da kann man dann als jemand der gerne Menschen spielt schön die Gründe des Scheiterns beobachten.

I Ohne Regeln
Nicht jedes Konzept eignet sich für jedes System und jeden Hintergrund. Auch wenn es schwer fällt in einer Gruppe die darauf achtet nach Regeln zu spielen und die Regeln auch zum optimieren von Charakteren nutzt kann eine solche Herausforderung direkt an mehreren Punkten in die Hose gehen.
- Die passenden Regeln für besondere Eigenschaften fehlen einfach.
- Das Spiel achtet auf Ausgewogenheit und Rassen mit coolen Attributsboni werden mit Stufenbegrenzungen austariert, D&D etwa.
- Einschränkungen, etwa Stärke 8, wirken sich eben nicht nur im Kampf sondern auch bei anderen Talenten und der Tragkraft des Charakters aus. Krieger die unter ihrer Rüstung und ihrer Waffe schon zusammenbrechen sind einfach nur bedauernswert. Zudem sind viele Regelsysteme recht formal. Das heißt man wird diesen Nachteil später kaum wieder ausbügeln können.

II Ohne Soziales
Eine andere beliebte Möglichkeit einzelne Rassen oder Klassen ausgewogen zu machen sind soziale Einschränkungen. Das kann eine Gesinnung sein, eine Einschränkung bei den Fertigkeiten oder Vorgaben die man für sie erfüllen muß.
Wenn der coole Priester des Tode Mumifizieren hoch lernen muß oder der Dunkelelf stets mit Kopfgeldjägern rechnen muß sollte man das mit einbeziehen. Tut man das nicht so geht das Konzept schnell in die Binsen wenn Dorfbevölkerung oder Vorgesetzter den Charakter unter Druck setzen.

III Nach Buch
Aus einem Buch oder Film Anregungen für einen Charakter zu holen den man spielen möchte ist ja legitim. Aber man sollte daran denken das sich Geschichten aus Büchern oder Filmen normalerweise auf einen Helden fixieren.
Hat man jetzt eine Gruppe von mehreren Helden stellt sich schnell heraus das das Konzept eben kein Selbstläufer ist sondern das sich der Charakter trotzdem eine Position als anerkanntes Gruppenmitglied erspielen muß. Spieler von nach Vorlage strahlenden Helden die erst Mal als unfähige Idioten darstehen nehmen das gerne Mal persönlich.

IV Ohne Anpassung
Wenn man einen Exoten spielen möchte oder eine Eigenkonstruktion in einen existierenden Hintergrund einfügen möchte sollte man Kompromissbereit sein. Denn ansonsten werden solche Konzepte schnell daran scheitern das der Hintergrund doch ein anderer ist.

V Ohne Kopf
Das Spielen von Exoten erfordert einen klaren Kopf und soziale Kompetenz.
Wenn man seine Mitspieler nicht davon überzeugen kann das das gewählte Konzept gruppentauglich ist oder gar, gerade bei einsamen, verlassenen, dunklen und schweigsamen Einzelgängern Verräterängste auftauchen, ist schnell das Konzept und manchmal auch der Charakter tod.
Auch dem Spielleiter sollte man nicht einfach einen dinosaurierschwänzigen Politoffizier aus dem Star-Wars-Universum, in einem Fantasyhintergrund, alternativ einen satanistischen, karthagischen Kriegselefantentreiber in einem SF Hintergrund oder einen einäugigen / einbeinigen Meerjungfrauen Inquisitor in einem Wüstenabenteuer vorsetzen.
Er könnte sich nämlich auf den Standpunkt stellen das er nicht seine Gruppe bespaßen muß und sich Lösungen für deren Probleme ausdenken muß sondern das ganz böse der Gruppe überlassen. Überrascht man eine Gruppe mit so einem Konzept sollte man schon gute Gründe haben damit die Gruppe sichj die Mühe macht einen solchen Charakter zu integrieren. Stellt man sich nach Kleinkinderart hin und will nur seinen Charakter spielen finden sich mit hoher wahrscheinlichkeit Assasinen, böse Charaktere oder besonders gute und edle Charaktere die das auch nur tun und den Charakter in die Pfanne hauen oder schlicht ignorieren.

Gruß Jochen
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Friedensbringer am 1.02.2007 | 09:22
Oh, ja. Ich tu das regelmäßig.

*unterschreib*

kapier euer problem nich...
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Skele-Surtur am 1.02.2007 | 09:32
Also die chronisch powergamigen "Axt-Im-Walde"-Elfen-(insbesondere Drow)-Spieler die "Ich komme aus einer anderen Kultur" als Ausrede für "Ich mache jeden blöd an" verwenden und sowas wie "Frenzied Berserker" in ihre Charakterkonzepte aufnehmen? Geht es um die?
Wenn nicht bin ich hier fehl am Platze...

Sagen wir mal ich kenne Spieler, die sich mit ihren pseudo-dramatischen Charakteren ständig in den Fordergrund drängen und die ganze Gruppe nerven. Aber über die hab ich mich schon mal in der Vergangenheit ausgelassen und unter Aufbietung all meiner Willenskraft verzichte ich darauf es erneut zu tun  ;).
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Azzu am 1.02.2007 | 09:35
Sorry, aber ich versteh nicht, wieso das System und die Autoren Schuld an der Ignoranz bestimmter Spieler sein sollen.

An der Ignoranz der Spieler sind die Autoren ganz bestimmt nicht schuld. Aber wenn ein ignoranter Spieler im offiziellen Regelbuch liest, es sei eine "rollenspielerische Herausforderung", einen Charakter zu spielen, der nach den Regeln nicht funktioniert, und die Autoren würden dazu ermutigen, hast du den Salat.

Auf notorische Quertreiber, die einfach nicht mit der Gruppe spielen wollen, haben Spielautoren herzlich wenig Einfluss, würde ich sagen.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: BoltWing am 1.02.2007 | 09:40
Überhaupt ist es eine noch viel zu selten angewendete Methode, die Charaktere als Gruppe zu erschaffen. So kann man viel besser aufeinander eingehen und solche Probleme von vorneherein vermeiden.

Das Stimmt ... zum Teil!
Ich habe auch ein paar Mitspielerinen, die lieber die Charaktere mit dem Meister alleine machen. Einfahc aus dem Grunde, weil sie vorher nix über die Charaktere wissen möchten um den Überraschungseffekt zu haben. In solchen Fällen sind ganz einfach die SL's gefragt um zu überwachen, dass die Charaktere zusammen passen. Was bei guten Spielern (oder alternativ einem sehr guten SL) keine altzugroße Schwierigkeit sein sollte.

... aber wie gesagt, ich habe gute Leute (viele gute Leute!)
Aber soetwas passiert auch mal bei Neulingen. Klar können SL's dann Tipps geben. Aber die sollten auch ihre eignen Erfahrungen so machen. Und am besten ist es natürlich, wenn dann auch die Gruppe mitspielt (was bei guten Gruppen der Fall sein sollte)
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: MarkusG am 1.02.2007 | 11:29
My 2 Cents:

Ich schließe mich weitestgehend 1of3 und Friedensbringer an... Man kann alles spielen, wenn
1. es mit dem Setting konform geht (man sollte einfach nicht darauf bestehen, einen Hobbit zu spielen, wenn es auf der Welt gar keine Hobbits gibt!) und
2. man bereit ist, für seine "Besonderheiten" die Konsequenzen zu tragen.

Wer einen Mischling aus Gnom und Ork spielt, hat einfach keinen Grund, sauer zu reagieren, wenn er in einer "Normrassen"-Gruppe (Menschen, Elfen, Zwerge) Außenseiter bleibt. Wenn er diese Rolle annimmt und konsequent ausspielt, ist das okay. Wenn er seine Andersartigkeit nicht gut verbirgt, sollte er sich außerdem im Klaren sein, daß er selbst schuld ist, wenn der Char keine hohe Lebenserwartung hat.

Eine solche "Herausforderung" würde ich aber keinem Spieler empfehlen, der nicht zumindest schon mal die "althergebrachten" Konzepte alle durchprobiert hat. Den oben beschriebenen Gnork habe ich nach 15 Jahren Rollenspielerfahrung gebastelt und in einer ähnlich erfahrenen Runde gespielt. Hat uns allen viel Spaß gemacht - gerade weil er Außenseiter blieb und einen Hauch von innerem Konflikt in die Gruppe eingebracht hat. :)
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Vanis am 1.02.2007 | 11:58
Also ich kann das echt verstehen, wenn Spieler solche "Herausvorderungen" spielen wollen. Nur lass ich nicht mehr zu, dass das aus genannten Gründen wie "ich will den Überchar haben" gemacht wird. Wenn ich eine Runde leite, dann setzt ich mich vorher mit den Spielern zusammen und rede drüber, welche Chars passen. Sobald alle (bis auf jenen einen Spieler) der Meinung sind, dass ein Char sowas von überhaupt gar nicht in die Gruppe passt, dann sollte sich jener Spieler was überlegen. Es soll ja allen Spaß machen und nicht nur dem einen Spieler mit seinem ach so ausgefallenen Char.

Gegen "schwache" Chars mit Macken hab ich gar nichts. Wie oben beschrieben muss sich dann die Gruppe halt über die Konsequenzen im klaren sein und mitmachen. Wenn so ein Char dann nicht zur Gruppe passt und ständig querschießt, hab ich nichts dagegen, wenn die Gruppe ihn zurücklässt...Alles muss man sich auch nicht gefallen lassen.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Dr. Maraude am 1.02.2007 | 15:35
Ich liiiebe Nekromanten, und Illithiden erst (tentakelbewehrte ultraböse Psimonster aus AD&D)! Den ersten wollte ich bei Mage Neuzeit (!) spielen und zweiten bei AD&D in einer Runde mit guter Gesinnung. Das war zu meinen Anfangszeiten und ich war jung und naiv  ;D. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Spielleiter ("äh... du hör mal... Nö.") bin ich dann auf eine Sängerin des Kults des Ekstase und einen Ritter umgestiegen. Das war für ALLE deutlich besser, insbesondere für mich. Mit den Charakteren konnte man nämlich richtig was anfangen.

Inzwischen stört mich sowas immer mehr und am übelsten finde ich das "Ich bin ein Arschloch aber jeder findet mich sympathisch"-Konzept. Den ersten Teil bekommen diese Leute immer super hin... aber der zweite geht nie auf.

Ich finde auch dieses "Klischee Charaktere sind was für Anfänger"-Gemoser furchtbar. Kaum das man jemanden mit einem Schwert und Muskeln spielt ist man gleich der "typische Krieger". Das man dann vielleicht einen guten Hintergrund für den Charakter hat, der noch seinen Platz in der Welt sucht und nichts mehr fürchtet als seine inneren Dämonen ist egal. Aber der Halb-Elfl-Viertel-Ork-Gewaltgottpriester, der nur Gewalt gegen das böse predigt, der ist super...  :q
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Jens am 1.02.2007 | 16:11
Vielleicht wollen die auch alle nicht in eine Schublade gesteckt werden und denken deshalb "bevor ich hier 'den Krieger' spiele nehm ich lieber was wo die anderen nachfragen, was es ist weils sonst eh wieder keinen interessiert"
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Stahlfaust am 1.02.2007 | 16:24
Vielleicht wollen die auch alle nicht in eine Schublade gesteckt werden und denken deshalb "bevor ich hier 'den Krieger' spiele nehm ich lieber was wo die anderen nachfragen, was es ist weils sonst eh wieder keinen interessiert"
Das deckt sich mit meinen Erfahrungen mit solchen Spielern.

Das Problem bei solchen Exoten-Charakteren für mich als SC ist, dass sich der Spielfokus massiv verschiebt. Angenommen ich hatte eine Kampagne im Kopf in der die Charaktere alle adelig sind und es höfische Intrigen gibt. Wenn nun einer der Charaktere in einer "gewöhnlichen" Runde irgendeinen Schleimbeutel spielen will, kann man das Konzept komplett in die Tonne treten wenn man den Charakter integrieren will.
Ein weiteres Problem ist, dass man den anderen Spielern damit den Spass an ihren Charakteren verderben kann. Spieler die gerne ihre Charaktere konsequent ausspielen müssen sich schon einen verdammt guten Grund einfallen lassen um sich mit solchen Freaks einzulassen. Wenn der Exoten-Spieler diesen Grund nicht schon gleicht mitliefert, gibts Probleme.
Ich persönlich habe als SL nichts gegen exotische Charaktere, aber da gibts es zwei Dinge zu beachten:
1. Sie erfordern viel mehr Abstimmung auf die Gruppe
2. exotische Charaktere sind nur exotisch wenn sie selten sind. Macht der Spieler in jeder Runde einen exoten, verkommt es zum "Freak of the Week".
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: tartex am 1.02.2007 | 17:24
Also vorweg mal gesagt: ich hasse Ledermäntel, Amnesie und Einzelgänger.
Aber ich habe immer gerne unpassende Charaktere gespielt. Schwache Charaktere habe ich besonders in meinen Teenagertagen geliebt. Das lag hauptsächlich daran, dass ich einen Kick davon bekomme, wenn mein Charakter in Todesgefahr schwebt. Mit den gutmütigen Spielleitern damals, musste ich selbst für Drama und Rettung in letzter Sekunde Sorgen, in dem ich z.B. einen Händler unter lauter Söldnern spielte. Außerdem bin ich mir als Anti-Powergamer voll elitär vorgekommen. Das verdankt man wohl hauptsächlich der frühen bis mittleren DSA-Redaktion.
Inzwischen hat sich das Problem erledigt. Ich finde es spannender, wenn ich auch den Augang von Gefechten beeinflußen kann.
Auf Exoten stehe ich aber immer noch. Ich nenn mich deshalb "Minion of Kitchensink" weil mir nichts einen größeren Kick gibt, alle Genres durcheinanderzuschmeißen. Natürlich zügle ich mich, und versuche möglichst 'normale' Charaktere wie den hundertsten Barbaren irgendwie einzigartig zu machen. Das ist eh eine viel größere Herausforderung, aber ich krieg halt einfach Schmetterlinge im Bauch, wenn ich mir einen Echsenmenschen vorstelle, der mit Schwert und Laserknarre ausgerüstet auf einem Roboterpferd durch die Prärie hoppelt um gegen Cyborgoktopuse und Ninjas, die Laserstrahlen aus den Augen schießen, zu ziehen. Vielleicht habe ich Masters of the Universe in frühen Jahren nicht verkraftet, oder Star Wars. Wer weiß. Erklären kann ich die Faszination nicht, aber sie ist sehr, sehr stark.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Drantos am 1.02.2007 | 17:51
Es hängt imho vom plot ab, den der SL im Hinterkopf hat. Wir haben mal die Bloodstone Kampagne von Warhammer gespielt. Einer der Spieler wollte unbedingt einen Necromancer spielen. Zur Erklärung, bei Warhammer kann sich ein Necromancer fiese Krankheiten einfangen (Tomb Rot usw.) außerdem neigen sie dazu nach Leiche zu stinken und sind ein Prime Target für Witch Hunter.

Der Necromancer hat sich als Wizard ausgegeben und kannte auch einige der dafür notwendigen Zaubersprüche. Sein "faulendes" Fleisch hat er mit dicken Roben verdeckt und den Leichengestank mit Parfüm übertüncht.

Der Char hatte außerdem ein Faible für abartige Schlächtereien, was wir aber nicht ausgespielt haben. Es kam in der Umgebung der Gruppe nur desöfteren zu grausam abgeschlachteten Bauernfamilien etc.

Die anderen Spieler vermuteten Kräfte des Chaos, die sie bei ihrer Suche behindern wollten und schöpften nie auch nur den geringsten Verdacht.

Der Necromancer fügte sich perfekt in die Gruppe ein. Er rettete sogar einmal die komplette Gruppe vor dem Tod auf einem Opferaltar von Khorne.

Da er der einzige Magier der Gruppe war bekam er die Bloodstones zur Aufbewahrung (Bloodstones = unglaublich fette Artefakte - verleihen geradezu göttergleiche Macht).

Die Gruppe war im übrigen vom Grafen von Middenheim ausgesandt worden, der die Steine im Kampf gegen das Chaos benutzen wollte.

Nachdem die Steine alle beisammen waren begab sich die Gruppe nun nach Middenheim. Es gab große Reden, die Helden wurden in den Adelsstand erhoben und vom Volk bejubelt. Und just in dem Moment, als die Steine vor tausenden von Zuschauern übergeben werden sollten, offenbarte sich der Necromancer.

Er verpottete den Hohepriester von Ulric, den Grafen von Middenheim und nannte seine vormaligen Mitstreiter dämliche Schafe, die einen Wolf in ihre Mitte gelassen hatten. Anschließend kündigte er an, mit der Macht der Steine ein Untotenreich zu errichten, um das Empire zu zerschmettern. Schließlich teleportierte er sich weg !

Ihr hättet die anderen Spieler sehen sollen. Man konnte fast glauben, dass es in Wirklichkeit passiert wäre und nicht im Spiel. Ich habe einen kurzen Moment gedacht, die anderen hauen dem Spieler des Necromagiers den Frack voll >;D

Wir hatten dann noch vor eine Kampagne zu beginnen, die zum Ziel haben sollte, den pösen Purschen zu Strecke zu bringen, aber das hat leider nicht mehr stattfinden können. Die Gruppe wurde kurz danach in alle Winde verstreut (Studium - Arbeit - scheiß RL ;D)

In diesem Fall hat sich ein "kreativer" Char vollständig gelohnt. Wir reden Jahre später, wenn wir uns mal treffen, noch von diesem verräterischen Lumpenhund :D

Generell bin ich aber eher gegen übermäßig fremdartige Chars. Es macht mir als SL schon keinen Spaß den Orc in jedem Kaff anzupöbeln - Geschweige denn dem Spieler.


cu Drantos
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Timo am 1.02.2007 | 18:20
@Ludovico
*Hust*Ich möchte einen Zwergenschlachtenwüter spielen*Hust*  ~;D
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Ludovico am 1.02.2007 | 18:33
Inwiefern soll das ein Exot sein?
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Darklone am 1.02.2007 | 18:36
Also die chronisch powergamigen "Axt-Im-Walde"-Elfen-(insbesondere Drow)-Spieler die "Ich komme aus einer anderen Kultur" als Ausrede für "Ich mache jeden blöd an" verwenden und sowas wie "Frenzied Berserker" in ihre Charakterkonzepte aufnehmen? Geht es um die?
Wenn nicht bin ich hier fehl am Platze...
Meinst du so was wie meinen Wildelfen BarbarenRogueBarden mit Druidenleveln?? *Schnief!*

Der war doch immer sooooo gruppenfoerderlich!
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Edorian am 1.02.2007 | 21:05
@Drantos: So sollte Charakterspiel aussehen  :D Sehr gut gemacht, das! Wenn schon ein gutes Ziel, dann ein solches  >;D

Ich stimme denjenigen zu, die sagen: Exotik ja, wenn es gruppenverträglich ist. Dumm nur: das kommt so selten vor.
Meist wird es dem SL bzw. der Gruppe überlassen, mit dem ach so tollen ausgefallenen Charakter klarzukommen. Konsequenz sucht man oft vergebens, Einsicht wird nur widerspenstig geübt.
Immer beliebt: "exotische" Charaktere, die in dem Rahmen absolut nicht zum Setting passen. Wie Kobolde in Faerun in einer Norm-Truppe  ::) Wir haben festgestellt, dass der Charakter einfach nicht zurande kommt, selbst wenn die anderen ihn unterstützen würden. Sympathisch fand ich den folgenden Kommentar:
"Ok, ich ziehe mich in den umliegenden Wald zurück."
"Und wie sollen wir dir dann Bescheid geben, dass wir weiterziehen?!"
voller Selbstvertrauen (Waldläufer): "Ich werde euch auf jeden Fall wiederfinden." leicht dämliches Grinsen
Gut, da kam in mir der Gedanke auf, einfach den Kobold beim Wort zu nehmen und loszumarschieren. Leider kam es nicht dazu, dass er dadurch verschütt gegangen ist... Und noch heute kommt gelegentlich ein weinerliches Nachfragen, was wir denn alle gegen den niedlichen kleinen Kobold gehabt hätten, wo der doch sogar "was reißen" konnte.  :gaga: Wir hätten einfach gehen sollen ohne drauf zu achten, wo er bleibt  >;D
.
.
.
Blöde Mildherzigkeit bzw. es hätte echt Streß gesetzt, hätten wir ihn da beim Wort genommen. Denn das Unterfangen war dermassen dämlich poserig/ "stylish" (ja, dieses Wort hasse ich mittlerweile  >:(), es musste schief gehen. Im Ernst, der Abgang wäre wirklich sauber gewesen und als SL hätte ich gesagt, dass er die Leute schlicht verpasst und damit einen neuen Char bauen darf.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Coyote am 8.02.2007 | 21:10
Ich hab mal sicherheitshalber nicht alle Beiträge gelesen, weil ich nach dem ersten Dutzend schon einen Hals gekriegt habe.
Und damit der nun folgende Post konstruktiv bleibt und ich nicht gezwungen bin meiner berüchtigten Impulsivität nachzugeben werde ich auch mal allgemein bleiben und keinen dieser besonderen Spezialisten ansprechen, die sich da einige wirklich interessante Aussagen geleistet haben...

Zunächst will ich als allgemeine Vorbnemerkung folgendes Statement abgeben:
Was ich hier gelesen habe waren zu zwei Dritteln Aussagen von überfoderten oder schlicht unfähigen Spielleitern, deren problem weniger ihre depperten Spieler sind, sondern vielmehr ihre eigene Inkompetenz oder Inkonsequenz.
Um es mal in ein Sprichwort zu packen: Die Impertinenz eines Spielers hat immer nur den Spielraum, der ihr vom SL zugestanden wird (frei nach 'ein Computer ist so schlau wie sein Bediener).

Wenn der SL also einen völlig ungeeigneten Char zuläßt gibt es nur einen Schuldigen für jedwedes kommende Dilemma: besagten SL.
Und wenn der SL ein Problem mit einer gängigeren Rasse hat, so ist es ja auch der SL, der offensichtlich einer Sache negativ gegenüber steht, die dem Spieler zu gefallen scheint.
Aber am allerwichtigsten: Wenn der SL mit einem Deppen von Spieler spielt, dann ist der doch selbst der größte Depp!

Ich gehe nicht mit Leuten auf Tour, die ich dumm, arschig oder schlicht scheiße finde und ich lade mir solche Leute auch nicht nach Hause ein. Und ganz gewiß teile ich nicht ein liebes Hobby mit ihnen, bei dem auch noch die Gefahr besteht, daß sie es kaputt machen oder beeinträchtigen.
Also selektiert gefälligst euren Freundeskreis besser anstatt hier über die bösen Idioten zu motzen, mit denen ihr armen Kreaturen gezwungen seid eure Zeit zu verbringen.

Aber bevor ich mich in Rage rede mal lieber zu einem Beispiel, daß mir immer wieder gerne aufstößt:
Was zum Hemker ist denn bitte das Problem dabei, einen Spieler zu haben der sich für fürchterlich Goth hält und auf die Drow steht.
Laßt ihn um Himmelswillen doch seinen Drow spielen. Die Vorlage von Drizzt ist doch ein logisches Argument für den Wunsch eines Spielers einen bösen Char zum Licht zu führen.

Jeder Spieler hat seine Inspirationsquellen und viele Spieler neigen dazu zumindest ab und an einen Helden spielen zu wollen. Und sie alle haben dieses Konzept aus den zahlreichen Filmen und Büchern zum Thema Fantasy geklaut. Und das ist gut so.
Wenn ich eine soziologische Fallstudie als imaginäre Person darstellen will kann ich besser Psychologie studieren. Beim RPG will ich keine relistische Persönlichkeit darstellen, die ich auch durchaus nachvollziehbar selbst sein kann, sondern ich will mal was anderes sein. Wenn ich ein schmächtiger Lulatsch mit Pickeln bin will ich auch mal ein stattlicher Krieger mit Charisma sein. Und wenn ich eine mollige Stibenhockerin bin will ich eine schlanke Elfenprinzessin werden.
Dafür zum Henker ist Rollenspiel da!

In den ersten DSA-Publikationen stand mal, daß Rollenspiel wie eintoller Roman sein soll, dessen Handlung man jedoch selbst beeinflussen und bestimmen kann, anstatt an die Idee des Autors gebunden zu sein.
"Frodo zurufen er solle den Ring endlich in die Lava werfen oder ihn vor Gollums Angriff warnen oder Red Sonja aus der Flugbahn des Pfeiles stoßen, der ihr Leben beendete."
Darum gehts doch auch im Rollenspiel.

Und weswegen soll man sich dann nicht auch wünschen dürfen Drizzt zu sein? Weil der SL in seiner allumfassenden Weishheit glaubt er wäre zu cool für die Modeerscheinung 'Tokio Hotel' und alle Drow seien Unheil auf 'kack-goth Stelzen' oder wie immer das weiter oben so schön undiskriminierend und freundlich dargestellt wurde?
Da nehme ich dann doch lieber mit dem Typen vorlieb, der sich mit einer Spezies identifizieren kann, die von allen gehasst wird. Der scheint mir dann etwas toleranter zu sein...

Ich will damit nicht sagen, daß es keine PG's oder auch einfach Deppen gibt. Und ganz sicher gibt es eine Menge Chars, an denen sich nicht jeder Spieler versuchen sollte, aber was ich hier gelesen habe läßt mich ernsthaft froh darüber sein, mit einigen Postern hier nicht spielen zu müssen.

Vor dem Schlußwort:
Herausforderungen erweitern den Horizont. Präsentiert den Ausnahme-Chars doch lieber einmal interessante Herausforderungen, die normalen Wesen so sonst nicht begegnen und nutzt die Chance. Wer weiß wer alles was drauß lernen kann.

Ein letzter Punkt bleibt noch:
Meiner Erfahrung nach (und die ist viel zu lang) kommt es ebenso häufig vor, daß ein schlechter Spieler die Gruppe nervt, wie das eine schlechte Gruppe einen guten Spieler nervt. Ich habe schon Plots an einzelnen Spielern aufgehängt und diese auch letztendlich klar bevorzugt, weil sie als einzige bereit waren es zu stemmen.
Die Verantwortung für eine gute und harmonische Atmosphäre am Spieltisch obliegt allen Beteiligten und wenn das Freunde sind, dann love him, love his dog = akzeptiert eure Freunde mit ihren Schwächen und gesteht sie ihnen zu.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Edorian am 8.02.2007 | 22:27
Uff, sehr deutlicher Post! Ich glaube, ich will nicht so genau wissen, was passiert, wenn du dich nicht zurück hälst.
Dummerweise hast du dich so nachvollziehbar geäußert, dass mir nicht mehr wirklich eine Entgegenung einfällt außer: ich will (wie so viele andere) erst mal eine Runde herumheulen und mir danach evtl. an die eigene Nase greifen.
*Text wird zur Erhöhung des Gruppenkonsens weitergereicht*
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Darklone am 8.02.2007 | 22:58
Hmm.

Hab mal nen Kobold gespielt, der ein reincarnated gnome war und sich weiterhin als Gnome verkleidet hat (wiz1/sor6). Er war einfach dermassen eingepackt in Gnome Klamotten mit Kutte und Riesenhut und war auch mit den sorcerer spells ein Illusionsspezialist (und konnte noch ein bisserl heilen, CLW als level 2 Spruch).

Das ganze spielte in einem Black Company setting... wir wurden erst von nem Erzmagier angeheuert und verrieten ihn dann...

Die Gruppe hat erst ziemlich am Ende mitbekommen, dass mein Charakter gar kein Gnome war, selbst als ich mehrfach "in Koboldform" auftrat, um mit den oertlichen Koboldstaemmen klarzukommen, wurde immer davon ausgegangen, dass es eben eine meiner ueblichen Illusionen war.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Arkam am 8.02.2007 | 23:04
Hallo Coyote,

bitte einen Gang runterschalten :-) du wolltest doch eigentlich garnicht so hoch schalten :-) .

Also wenigstes meine beiden Runde bestehen aus Leuten die ich zum Teil als Freunde betrachte. Da fällt es schon deutlich schwerer zu sagen "Nein mit dir spiel ich nicht."

Ich habe kein Problem mit Spielern die eine einzelne Rasse spielen wollen.
Leider habe ich aber genügend Leute getroffen die eben nicht einen besonderen Charakter im Rahmen einer gemeinsamen Geschichte spielen wollen. Sondern einen oder leider meistens mehreren der folgenden Gründe haben einen solchen Charakter zu spielen:

Er hat die besten Werte / Boni und der Hintergrund der Rasse / Art interessiert mich nicht.
Das Universum dreht sich um meinen Charakter und seine Sicht der Dinge alle Anderen sind seltsam.
Er gefällt mir und ich will ihn spielen ohne Rücksicht auf den Hintergrund zu nehmen.
Ich nicht nicht bereit einen Kompromiss zu schließen um den Charakter spielbar zu halten.
Ich spiele immer Elfen / Zwerge was auch immer.

Da ich zu genüge erlebt habe wie solches Verhalten Spielrunden oder einzelne Abenteuer verdorben hat kann ich dem Titel des Threads nur voll und ganz zustimmen.

Bei der letzen Runde die wir angefangen haben hat der Spielleiter von vorneherein darauf geachtet auch die Ausnahmecharaktere einzubinden. Zudem haben wir relativ lange geplant also wußten alle Spieler worauf sie sich einliesen. Es wurde D&D gespielt wo man ja nun wirklich sehr genau planen und die Charaktere vergleichen kann.
Von den fünf Spielern die nur einen Nichtmenschen spielen, noch nicht Mal einen Nichtmenschen mit besonderen Problemen sind nur zwei mit ihren Charakteren zufrieden. Bei solchen Erfahrungen möchte ich etwas ganz unanständiges tun wenn ich etwas von rollenspieltechnischen Herausforderungen höre. - OK jetzt schalte ich einen Gang runter.

Gruß Jochen
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Dr. Maraude am 8.02.2007 | 23:40
Hi Coyote,

Deine Antwort ist ziemlich Kompromisslos. Entschuldige die Direktheit, aber Du hättest besser alle Posts gelesen, da der Konsens eher in die Richtung ging, dass nicht das exotische Konzept das eigentliche Problem ist. Eher bedienen sich Problemspieler ausgesprochen häufig und erfolglos der exotisch-mysteriös-Pathos-Konzepte.

Wenn der SL also einen völlig ungeeigneten Char zuläßt gibt es nur einen Schuldigen für jedwedes kommende Dilemma: besagten SL.
Ich kann den Charakterentwurf absegnen, ablehnen oder Verbesserungsvorschläge machen. Was der Spieler damit macht, darauf habe ich allerdings wenig Einfluss. Wenn einer in der Runde zickt bin ich als Spielleiter einer der Haupt-Leidtragenden und nicht dafür verantwortlich!

Zitat
Was zum Hemker ist denn bitte das Problem dabei, einen Spieler zu haben der sich für fürchterlich Goth hält und auf die Drow steht.
Laßt ihn um Himmelswillen doch seinen Drow spielen.
Wenn es aber so richtig gar nicht passt, was dann? Klar kann man alles ändern um diesen Spieler nachzugeben, aber kann man nicht ein wenig Kompromissbereitschaft erwarten?

Zitat
aber was ich hier gelesen habe läßt mich ernsthaft froh darüber sein, mit einigen Postern hier nicht spielen zu müssen.
Na Danke. :(

Zitat
Meiner Erfahrung nach (und die ist viel zu lang) kommt es ebenso häufig vor, daß ein schlechter Spieler die Gruppe nervt, wie das eine schlechte Gruppe einen guten Spieler nervt.
Und genau um eine Variante davon darum geht es doch in dieser Diskussion. Dementsprechend versteh ich den Grund Deines Einwandes nicht ganz.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Blizzard am 9.02.2007 | 00:17
ich habe jetzt auch nicht alle Posts gelesen, aber wohl den grössten Teil.
@Coyote: Mir scheint, du bist bei deinem Urteil etwas arg vorschnell, wenn du sagst, dass der SL inkompetent ist, wenn er es dem Spieler gestattet-mal lapidar gesagt- einen solchen "Exoten" zu spielen.

Du übersiehst dabei die Situation, wenn eine Gruppe ein neues System spielt, das auch für den SL neu ist. Dass gewisse exotische Charaktere für den ein oder anderen Spieler ungeeignet sind-weil sie der nicht wegen der rollenspielerischen Herausforderung sondern nur wegen des PGs nimmt-kann er vermutlich erst dann beurteilen, wenn ein Spieler mal einen solchen Charakter gespielt hat-und vorher imho nicht.
Noch weniger, wenn es sich um eine komplett neue Gruppe handelt, und der SL nicht weiss, wie seine Mitspieler drauf sind (rollenspieltechnisch).

Ich denke Ludovicos Problem geht nicht darum, dass Minmaxer immer nur exotische Charaktere auswählen, sondern viel mehr darum, dass eben jene unter einem fadenscheinigen Vorwand-also der angeblichen rollenspielerischen Herausforderung einen solchen Exoten nehmen wollen, ihn dann aber letzten Endes nur deshalb nehmen, weil er dieses oder jenes Super-Duper-Mega-Feat hat (ich sag nur : 7teSee-Sidhe).

Warum sehen solche Spieler nicht ein, daß eine rollenspielerische Herausforderung nicht an einer Klasse oder Rasse festgemacht werden muß und daß solche extremen Charaktere nur eine Belastung für die Gruppe darstellen?
Weil diese Spieler nur die Werte des Charakters sehen, bzw. jenen super Skill oder jenes Extra-Feat- aber nicht die Seele des Charakters.

Zum Schluss noch eines@Coyote: Ich glaube nicht, dass ich ein inkompetenter SL bin, sonst hätte ich nicht so viele Runden, in denen ich leiten würde(und ich kenne Ludovicos Problem). Und ein Depp bin ich auch nicht-sonst würden die anderen aus meinen Runden nicht mir mir spielen.
Zudem würde ich es mir niemals anmassen, in einem öffentlichen Forum andere SLs als inkompetent oder als Deppen zu bezeichnen(das is nämliche eine Beleidigung), selbst dann nicht, wenn ich sie persönl. kennen würde und/oder schon unter ihrer Leitung gespielt hätte. Und erst recht nicht, wenn ich sie gar nicht kenne und noch nie unter ihrer Leitung gespielt habe ::) :q
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: [tob]ias am 9.02.2007 | 01:47
Mal wieder OT:

Mischling aus Gnom und Ork [...] habe ich nach 15 Jahren Rollenspielerfahrung gebastelt und in einer ähnlich erfahrenen Runde gespielt.

Klingt auf eine schräge Art interessant :). In was für einem System hast du den denn gespielt? Und... hmm... "was war das für einer"? :)
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Coyote am 9.02.2007 | 12:19
Ich antworte von unten nach oben, aber ich sage erst was allgemeines, weil es ein paar Antworten betrifft.

Zunächst: Wenn sich jemand von meinen 'inkompetenter SL' Aussagen angefasst fühlt wird das irgendeinen Grund haben, denn sonst würde derjenige sich ja keinesfalls angefasst fühlen.

Wenn ich pauschalisiere hat das immer den Grund vorhergehenden Pauschalisierungen mit demselben Kontext zu begegnen.
Und das führt mich auch schon zu meiner Antwort für Blizzard:
Stimmt. Ich war absichtlich ein Stück weit beleidigend, weil ich in vorhergehenden Posts offene und extrem verallgemeinerte Beleidigungen gegen alle möglichen Gruppierungen und Stilrichtungen gelesen habe.

Und was den anderen Teil angeht kombiniert sich die Antwort bereits mit der für Maraude:
Wenn ein Spieler zu meinen Freunden gehört und ich daher bereits die Entscheidung in Bezug auf diesen Menschen gefällt habe, daß er kein Depp ist, dann sollte ich mich auch wie ein Freund verhalten. Das bedeutet weiterhin 'love me, love my dog'.
Damit meine ich nicht, daß man jede Marotte eines Menschen unkommentiert akzeptieren muß, aber bei meinen Freunden hinterfrage ich doch Verhaltensweisen, die ich inakzeptabel finde.
Also lautet die Frage doch weswegen der Spieler sich so einen Char baut und wie ich meinem Freund helfen kann sich diesen Wunsch zu erfüllen anstatt ihn als Deppen abzustempeln.

Bedenkt mal was in diesem Thread rein Kontext-mäßig präsentiert wurde Leute. Ich habe mittlerweile die anderen Posts gelesen und mir ist auch durchaus aufgefallen, daß nicht jeder sich so ausgedrückt hat. Diejenigen, die sich also von mir nicht angesprochen fühlen werden das ebenso zu recht so empfinden wie diejenigen, die sich eben angesprochen fühlen.

Edorian's Aussage verstehe ich völlig. Und wohl auch deswegen habe ich meinen Post verfasst, denn auf der einen Seite mag die Position der hier vertretenen Spielleitermeinungen vielleicht nachvollziehbar sein, aber auf der anderen Seite scheint niemand sich die Mühe machen zu wollen die Spielerseite zu berstehen. Und das ist in meinen Augen die eigentliche Aufgabe des SL: Seine Spieler zu verstehen und ihnen auf Basis eines für alle akzeptablen Kompromisses etwas zu bieten, mit dem alle sich anfreunden können. Auch Karl-Heinz Powergamer, wenn man ihn denn dabei haben will.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Arkam am 9.02.2007 | 12:38
Hallo Coyote,

... aber auf der anderen Seite scheint niemand sich die Mühe machen zu wollen die Spielerseite zu berstehen. Und das ist in meinen Augen die eigentliche Aufgabe des SL: Seine Spieler zu verstehen und ihnen auf Basis eines für alle akzeptablen Kompromisses etwas zu bieten, mit dem alle sich anfreunden können. Auch Karl-Heinz Powergamer, wenn man ihn denn dabei haben will.

wenigstens in unserer Runde sieht es so aus das die Spieletermine wegen Arbeit / Familie / anderen real Life Dingen Zeit ein sehr knappes Gut ist.
Von da aus hat bei uns der Spielleiter die Verantwortung für ein Abenteuer oder eine Kampagne.
Die Spieler übernehmen die volle Verantwortung für ihren Charakter und das heißt bei rollenspieltechnischen Herausforderungen auch deren Weg ins Abenteuer. Wer dazu nicht in der Lage ist dessen Konzept wird abgeschmettert.
Natürlich gibt es Grenzfälle die aus meiner Sicht besonders interessant sind. Denn diese zeigen mir ob ein Spieler Kompromisse akzeptieren kann. Die Erfahrungen die ich da gemacht habe sind erhellend.
Wenn der Spielleiter einen Kompromiss schließen sollte war das seine Pflicht als Spielleiter. Wenn der Spieler einen Kompromiss schließen sollte wurde gegreint wie ein Baby das an die Mutterbrust will.
Aus dieser Erfahrung heraus kann es auch nicht sein jetzt dem Spielleiter den Schwarzen Peter zuzuschieben.
Zudem leiden auch die anderen Spieler unter solchen Herausforderungen. Denn die Zeit die der Spielleiter mit solchen Herausforderungen verbringt fehlt ihm bei der Vorbereitung des Abenteuers und fehlt an Zeit für die "normalen" Charaktere.
Dazu nervt es einfach immer wieder das Gegreine von Spielern zu hören die um die mit der Herausforderung verbundenen Nachteile wußten und jetzt nicht akzeptieren können das der Spielleiter für sie keine Extrawurst brät.
Auch geschlossene Kompromisse werden nicht einfach akzeptiert sondern immer wieder in Zweifel gezogen.

Meine Lehre aus diesen Erfahrungen lautet:

Möglichst keine rollenspieltechnischen Herausforderungen mehr. Ansonsten fliegt der Charakter beim dritten Jammern aus dem Abenteuer oder der Kampagne.

Kleine Anmerkung noch natürlich muß dem Spieler gesagt werden das dieses Verhalten stört.

Gruß Jochen
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Coyote am 9.02.2007 | 13:19
Schau Arkam, ich bin selbst zu weit über 75% SL und nur noch zu wenigen Prozent Spieler. Und das schon seit Jahren.
Ich kenne die Verhaltensmuster, die oben beschrieben werden, zu Genüge und habe in früheren Zeiten sicherlich sogar stellenweise ähnlich gedacht wie du oder andere Poster, die ich nun ankreide.

Was hat sich verändert?
Ich bin erwachsen geworden. Klingt jetzt so, als meinte ich die angeprangerten SL's wären noch nicht erwachsen und ein Stück weit ist es auch so gemeint. Aber nicht gar so böse, als das ihr jetzt unter die Decke gehen müßtet.
Ich meine damit, daß ich irgendwann begriffen habe, daß auch Rollenspiel eine ganz normale Beschäftigung ist und kein heiliger Gral des zwischenmenschlichen Miteinanders. Die Leute verhalten sich dabei genau so, wie sie sich sonst auch verhalten. Und sie legen die gleichen Muster an den Tag.
Deswegen ist meine Erfahrung, daß man mit seinen Freunden udn Mitspielern am besten so spricht, wie man es sonst auch tut.

Wenn ich also feststelle, daß jemand einen völlig überzogenen Exoten spielen will und ich befürchten muß, daß dieser Exot die Gruppe sprengen wird, dann nehme ich mir die Zeit abseits von der eigentliche Spielrunde und rede mit dem Napf.
Ich versuche herauszufinden was Phase ist, denn meistens handelt es sich um Ausnahmemuster, die derjenige sonst nicht an den Tag legt. Und wenn ich weiß weswegen er das diesmal tut kann ich perfekt damit umgehen.
Wenn es um Dauer-Stresser geht handelt es sich meistens um Leute, die generell in ihrem Leben etwas vermissen. Und auch da gbts Lösungen. Aber die Holzhammermethode wird lediglich zu Unzufriedenheit führen.

Wenn es denn der coole Drow-Drizzt sein soll, weswegen können die anderen Spieler nicht auch ein wenig mithelfen ihrem Kumpel die Freude zu machen?
Sicherlich hängt das vom Freundeskreis ab und ich gebe zu, daß ich sicherlich im Laufe der Jahre härter selektiert habe als manch anderer, weil ich irgendwann zu dem Schluß gekommen bin, daß in meinem Freundeskreis psychische Vampire nciht mehr geduldet werden, aber in jedem Freundeskreis wird es doch eine gemeinsame Basis geben, die alle Leute irgendwie verbidnet. Und auf dieser Basis wird es doch für alle die kleinen Herausforderungen auch eine Lösung geben.

Ich finde es einfach stilistisch ungelungen wie diese Leute alle pauschal als Deppen abgetempelt werden. Mal abgesehen von allem anderen ist das nicht gerade sehr anständig hinter der Rücken der Betroffenen... FraPos?!
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Medizinmann am 9.02.2007 | 13:31
3.x?? Kann ich mir nicht vorstellen. Quelle?
Nein das stammt noch aus der ersten D&D Zeit(80er Jahre) als noch Attribute ausgewürfelt wurden und man den Begriff rollenspielerische Herausforderung ernst meinte(Nicht zynisch) und damit meinte,das der Spieler auch Chars spielen kann,die nur durchschnittliche Werte haben.Jupp, damals wars einfacher ,härter,ehrlicher

mit einfachem,harten aber ehrlichem Tanz
Medizinmann
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Arkam am 10.02.2007 | 13:04
Hallo Coyote,

irgendwo solltest du dich mit dir selbst einigen was du willst. Auf der einen Seite die Leute die hier posten als "inkompetente Spielleiter" und jetzt als nicht erwachsen zu bezeichnen aber ganz generell Leute in Schutz zu nehmen die eine rollenspieltechnische Herausforderung spielen wollen beißt sich.
Ich und offensichtlich auch einige andere haben die Erfahrung gesammelt das der Begriff "rollenspieltechnische Herausforderung" gerne dafür mißbraucht wird einen Charakter zu spielen der im Abenteuer überflüssige Probleme bereitet oder überflüssig die Gruppe zu polarisieren.
Wieviel von beidem jede Gruppe als überflüssig bezeichnet ist bei jeder Gruppe unterschiedlich. Da ich nur wenig Zeit zum Spielen habe lege ich Wert darauf das Abenteuer und Zusammenarbeit in der Gruppe einen Schwerpunkt bilden.
Auch Spieler bei denen man glaubte man hätte einen akzeptierten Kompromiss gefunden tendieren meiner Erfahrung dazu diesen Kompromiss immer wieder in Zweifel zu ziehen.

Gruß Jochen
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Ludovico am 10.02.2007 | 17:23
@Arkam
Du sagst es.  :d
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Blizzard am 10.02.2007 | 18:43
Und wohl auch deswegen habe ich meinen Post verfasst, denn auf der einen Seite mag die Position der hier vertretenen Spielleitermeinungen vielleicht nachvollziehbar sein, aber auf der anderen Seite scheint niemand sich die Mühe machen zu wollen die Spielerseite zu berstehen. Und das ist in meinen Augen die eigentliche Aufgabe des SL: Seine Spieler zu verstehen und ihnen auf Basis eines für alle akzeptablen Kompromisses etwas zu bieten, mit dem alle sich anfreunden können. Auch Karl-Heinz Powergamer, wenn man ihn denn dabei haben will.

Zitat
Die Verantwortung für eine gute und harmonische Atmosphäre am Spieltisch obliegt allen Beteiligten und wenn das Freunde sind, dann love him, love his dog = akzeptiert eure Freunde mit ihren Schwächen und gesteht sie ihnen zu.

Was gibt's da gross zu verstehen? Wenn Spieler X den extra-exotischen Char spielen will-und zwar nur aus PG-Gründen-dann gibt's da nicht viel zu verstehen. Ausser, dass der Spieler keine rollenspielerische Herausforderung sucht, sondern einen Charakter, der in erster Linie durch seine Werte glänzt und nicht durch seine Seele. Und wenn ich als SL die Aufgabe habe, meine Spieler zu verstehen, und ich auf akzeptabler Basis einen Kompromiss zu bieten, dann kann man von den Spielern auch verlangen, meine Position zu verstehen. Und es ist ja nicht so, dass ich dem betreffenden Spieler den Charakter nicht gönnen würde, sondern auf Basis eines akzeptablen Kompromisses bzw. im Rahmen von selbigem den anderen Mitspielern und vor allen Dingen dem Abenteuer gegenüber den exotischen Charakter ablehnen muss, dem Spieler es jedoch gestatte, einen anderen Charakter zu spielen.

Zitat
Ein letzter Punkt bleibt noch:
Meiner Erfahrung nach (und die ist viel zu lang) kommt es ebenso häufig vor, daß ein schlechter Spieler die Gruppe nervt, wie das eine schlechte Gruppe einen guten Spieler nervt. Ich habe schon Plots an einzelnen Spielern aufgehängt und diese auch letztendlich klar bevorzugt, weil sie als einzige bereit waren es zu stemmen.
Plots, die nur von einzelnen Spielern gelöst werden können, wo aber die ganze Gruppe mitspielt? Das nenne ich mal inkompetent!

...aber was ich hier gelesen habe läßt mich ernsthaft froh darüber sein, mit einigen Postern hier nicht spielen zu müssen.

Wie so Vieles im Leben beruht auch das auf Gegenseitigkeit.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Ein am 10.02.2007 | 19:06
Zitat
Ich habe schon Plots an einzelnen Spielern aufgehängt und diese auch letztendlich klar bevorzugt
War zu viel Arbeit alle einzubinden, nehme ich an? Oder Kompetenzprobleme? ~;D
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Blizzard am 10.02.2007 | 20:36
@Coyote:Dir ist schon klar, dass diese Aussage von dir
Zunächst will ich als allgemeine Vorbnemerkung folgendes Statement abgeben:
Was ich hier gelesen habe waren zu zwei Dritteln Aussagen von überfoderten oder schlicht unfähigen Spielleitern, deren problem weniger ihre depperten Spieler sind, sondern vielmehr ihre eigene Inkompetenz oder Inkonsequenz.
Um es mal in ein Sprichwort zu packen: Die Impertinenz eines Spielers hat immer nur den Spielraum, der ihr vom SL zugestanden wird (frei nach 'ein Computer ist so schlau wie sein Bediener).

Wenn der SL also einen völlig ungeeigneten Char zuläßt gibt es nur einen Schuldigen für jedwedes kommende Dilemma: besagten SL.
Und wenn der SL ein Problem mit einer gängigeren Rasse hat, so ist es ja auch der SL, der offensichtlich einer Sache negativ gegenüber steht, die dem Spieler zu gefallen scheint.
Aber am allerwichtigsten: Wenn der SL mit einem Deppen von Spieler spielt, dann ist der doch selbst der größte Depp!

Ich gehe nicht mit Leuten auf Tour, die ich dumm, arschig oder schlicht scheiße finde und ich lade mir solche Leute auch nicht nach Hause ein. Und ganz gewiß teile ich nicht ein liebes Hobby mit ihnen, bei dem auch noch die Gefahr besteht, daß sie es kaputt machen oder beeinträchtigen.
Also selektiert gefälligst euren Freundeskreis besser anstatt hier über die bösen Idioten zu motzen, mit denen ihr armen Kreaturen gezwungen seid eure Zeit zu verbringen.

und diese Aussage von dir
Und was den anderen Teil angeht kombiniert sich die Antwort bereits mit der für Maraude:
Wenn ein Spieler zu meinen Freunden gehört und ich daher bereits die Entscheidung in Bezug auf diesen Menschen gefällt habe, daß er kein Depp ist, dann sollte ich mich auch wie ein Freund verhalten. Das bedeutet weiterhin 'love me, love my dog'.
Damit meine ich nicht, daß man jede Marotte eines Menschen unkommentiert akzeptieren muß, aber bei meinen Freunden hinterfrage ich doch Verhaltensweisen, die ich inakzeptabel finde.
Also lautet die Frage doch weswegen der Spieler sich so einen Char baut und wie ich meinem Freund helfen kann sich diesen Wunsch zu erfüllen anstatt ihn als Deppen abzustempeln.

einen absoluten Widerspruch darstellen? Einerseits sagst du, der SL sei inkompetent und ein Depp, wenn er einem Spieler es erlaubt einen solchen exotischen-und in Augen des SL unpassenden- Charakter zu spielen. Andererseits sagst du, wenn der Mitspieler ein Freund ist/wäre, müsse man ihm das durchgehen lassen (dass er einen solchen Charakter spielt)-weil man ja befreundet ist. Schlicht & einfach um der Freundschaft Willen. Irgendwie passt das nicht zusammen ;)

Ausserdem machst du den grossen Fehler, dass du bei deinen Ausführungen etwas machst, was du offensichtlich sehr gerne tust:
du pauschalisierst. ::)

Nicht jeder hat in seiner Rollenspielrunde die dicksten Kumpels aus der Kindheit sitzen. Zumindest ich nicht. Ich habe Runden, da sitzen Leute drinnen, mit denen spiele ich Rollenspiel, mit denen ich aber sonst privat nichts, aber auch wirklich nichts zu tun habe. Für jene Leute zieht deine Argumentation mit dem " Exoten-Charakter-erlauben-weil-der-Mitspieler-ein-Freund-ist" schon mal nicht.

Wenn ich als SL ein Abenteuer habe, das speziell auf bestimmte Charaktere zugeschnitten-und damit für andere Charaktere ungeeignet ist, dann mache ich da keinen Unterschied/Ausnahme bei der Wahl der Charaktere. Völlig egal, mit welcher Gruppe ich spiele. Denn ich kann nicht bei Gruppe A den Exotencharakter B erlauben und in Gruppe B nicht-nur weil in Gruppe A Freunde von mir mitspielen und in Gruppe B nicht. Das wäre in höchstem Maße inkompetent-da gebe ich dir Recht.

Ich finde es eher inkompetent, einen eigentlich unpassenden Charakter auf Biegen&Brechen im Abenteuer unterzubringen, nur weil der Spieler des Charakters ein Freund ist. Dass, was also ayho unter "Freundeskompetenz" fällt ist imho ziemlich inkompetent seitens des SL.

Die Kompetenz eines SL zeichnet sich wahrlich nicht dadurch aus, dass er einem Freund gestattet, einen eigentlich unpassenden Charakter zu spielen. Sondern vielmehr dadurch, dass er auch oder grade in solch einem Fall da einen Riegel vorschiebt, und dem Freund klar macht, dass er den Exoten-Charakter eben nicht spielen kann. Aus diversen Gründen, aber vor allen Dingen wegen der Spielbalance.

Wenn ein SL dem anderen nach dem AB vorjammert wegen des Exoten-Charakters, und diese ihn fragen: " Warum hast du ihn denn dann zugelassen?", und der SL dann antwortet:" Weil der Spieler, der ihn spielen wollte ein guter Freund von mir ist"- wird sich jeder halbwegs kompetente SL an den Kopf fassen und/oder mit selbigem schütteln und erwiedern:" Selbst schuld!"

In so fern ist das, was du hier den anderen als Inkompetenz unterstellst Kompetenz die "in" ist-aber keine Inkompetenz.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Coyote am 10.02.2007 | 21:07
Natürlich pauschalisiere ich. Komisch das dir das erst jetzt auffällt.
Mein gesamtes Engagement in diesem Thread ist bis dato von einer starken Gegenreaktion auf die unverschämte und herabwürdigende Pauschalisierung auf den ersten beiden Seiten gewesen. Und logischerweise habe ich stark extrapoliert um hier einen Gegenpol zu schaffen.

Abgesehen davon habe ich nie behauptet der ultimative SL zu sein. Im Gegenteil bin ich sogar ein sehr eigener SL, der allerddings eine Gruppe hat, die diese Eigenheiten teilt.
Daher stellt sich die Frage nicht mehr...

Was ich allerdings sehr geil finde ist ein Teil deiner letzten Aussage: Da dreht es sich darum, daß alle Chars zumindest grob zu deinem Abenteuer passen müssen. Und das finde ich doch zu putzig.
Das ist so als würdest du in der realität bei einer Auseinandersetzung mit Arbeitskollegen zunächst voraussetzen, daß alle in deiner Abteilung arbeiten um etwas beitragen zu dürfen. Oder um es deutlicher zu machen:
Die Fixpunkte beim RPG sind faktisch immer die Spieler. Und diese Spieler wählen sich Charaktere. Damit habe ich den das Gerüst mit dem ich als Spielleiter arbeiten kann und nicht umgekehrt.
Ich kann vielleicht grobe Richtungen vorgeben wie das Genre oder auch die Seite (Gut vs. Böse etc.) auf der die Chars stehen sollen, aber wenn ich einen felsenfesten Plot habe und die Chars da gefälligst hinein zu passen haben, dann muß ich mir nicht nur Inkompetenz vorwerfen lassen, sondern auch mangelnde Kreativität und Flexibilität.
Selbst die ältesten DSA-Abenteuer ließen sich mit einer Gruppenzusammensetzung spielen, die gänzlich von der vorhergesehenen abweicht. War eine Menge Arbeit für den SL und sicherlich sehr fordernd, aber das ist zum Henker der scheiß Job des SL. Wem das zuviel Arbeit ist der möge dann doch bitte aufhören zu leiten und sich wieder der Konsumenten-Position des Spielers zuwenden.

Aber das ist meine Sichtweise vom RPG. Ihr werdet euch sicherlich ebensowenig von eurer abbringen lassen wie ich von meiner.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Blizzard am 10.02.2007 | 22:41
Natürlich pauschalisiere ich. Komisch das dir das erst jetzt auffällt.
. Nö. Ist mir vorher schon aufgefallen. Ichn dachte, ich betone es nochmal extra, damit dir dein Hauptproblem bei dieser Argumentation mal auffällt.

Zitat
Abgesehen davon habe ich nie behauptet der ultimative SL zu sein.
Das hat auch keiner behauptet.
 
Zitat
Was ich allerdings sehr geil finde ist ein Teil deiner letzten Aussage: Da dreht es sich darum, daß alle Chars zumindest grob zu deinem Abenteuer passen müssen. Und das finde ich doch zu putzig.
Tja, und wieder siehst du vor lauter Pauschalisierung den Wald vor lauter Bäumen nicht. Das war ein Beispiel von vielen. Besser gesagt: Eine von vielen möglichen Konstellationen.Soll heissen:Ein Char kann durchaus auch nicht zum AB passen, und ich habe kein Problem damit- sofern der Char nicht zu strange ist. Als durchaus kompetener SL finde i.d.R. eigentlich immer eine Möglichkeit, diesen ins AB einzubauen.

Zitat
Das ist so als würdest du in der realität bei einer Auseinandersetzung mit Arbeitskollegen zunächst voraussetzen, daß alle in deiner Abteilung arbeiten um etwas beitragen zu dürfen. Oder um es deutlicher zu machen:
Die Fixpunkte beim RPG sind faktisch immer die Spieler. Und diese Spieler wählen sich Charaktere. Damit habe ich den das Gerüst mit dem ich als Spielleiter arbeiten kann und nicht umgekehrt.
ja. Nur muss dieses Gerüst sich irgendwie ins Gesamgerüst einfügen. Sonst stürzt es früher oder später zusammen. Und genau um das zu verhindern muss man in besagtem Fall halt leider mal den NSSL (http://tanelorn.net/index.php/topic,22028.0.html) heraushängen lassen.

Zitat
Ich kann vielleicht grobe Richtungen vorgeben wie das Genre oder auch die Seite (Gut vs. Böse etc.) auf der die Chars stehen sollen, aber wenn ich einen felsenfesten Plot habe und die Chars da gefälligst hinein zu passen haben, dann muß ich mir nicht nur Inkompetenz vorwerfen lassen, sondern auch mangelnde Kreativität und Flexibilität.
uh, und schon wieder ein Trugschluss. Ein AB zu kreiern, das nur auf bestimmte Charaktere zugeschnitten ist ist schwieriger zu entwerfen, als ein AB in dem jeder 08/15-Charakter mitspielen kann. Von mangelnder Flexibiltät geschweige denn Kreativität kann da nicht wirklich die Rede sein. Ausserdem müssen-so wie du sagst- die Charaktere da nicht reinpassen. Niemand will die Charaktere in ein Abenteuer reinpressen(ausser Dir vielleicht? ::)). Sie soll(t)en in/zum Abenteuer passen. Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied. ;)

Zitat
Selbst die ältesten DSA-Abenteuer ließen sich mit einer Gruppenzusammensetzung spielen, die gänzlich von der vorhergesehenen abweicht. War eine Menge Arbeit für den SL und sicherlich sehr fordernd, aber das ist zum Henker der scheiß Job des SL. Wem das zuviel Arbeit ist der möge dann doch bitte aufhören zu leiten und sich wieder der Konsumenten-Position des Spielers zuwenden.
Das Lied der Gier von AC lässt sich auch mit anderen Charakteren spielen, als diejenigen, die im Buch drinstehen.Aber damit hat die von Ludovico beklagte Problematik doch überhaupt nichts zu tun!
Und es geht auch nicht um einen evtl. "Zusatzaufwand" den der SL evtl. haben könnte . Lies dir Ludovicos Eingangsposting nochmal durch...oder aber: Thema verfehlt! Setzen!6...

Zitat
Im Gegenteil bin ich sogar ein sehr eigener SL,
...
Aber das ist meine Sichtweise vom RPG. Ihr werdet euch sicherlich ebensowenig von eurer abbringen lassen wie ich von meiner.

Dass du ein eigener SL mit eigenem Stil bist-dagegen hat doch niemand was, und das ist ja auch in Ordnung. Nur hör bitte auf, anderen zu unterstellen, sie würden "falsch" spielen, indem du ihnen Inkompetenz unterstellst und sie als Deppen beleidigst-nur weil sie bei besagter Problematik anders (re)agieren als Du. Es gibt immer mehrere Arten, ein Problem zu lösen. So wie es auch viele verschiedene Rollenspielstile gibt,hat jeder seinen eigenen. Es gibt keinen "falschen" oder "richtigen" Spielstil, und auch nicht "den einzig wahren Spielstil". Also hör auf, deinen als den solchen hier zu präsentieren. Aber das nur so nebenbei.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Darklone am 11.02.2007 | 10:58
Einer der erfolgreichsten Charaktere meiner alten Runde hatte auch nur Werte knapp ueber nem niedrigen Point Buy (ein oder zwei 14er und ich glaube Con 16). Da ich aber XPs separat pro char vergab und er noch das Campaignartefakt abbekam (+2 Level als Powerboost), war er nach ner Weile der hoechstlevelige PC und alles andere als uninteressant oder unmoeglich zu spielen.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Coyote am 11.02.2007 | 17:36
Tut mir jetzt fast ein bißchen leid deine durchaus lesenwerte Argumentationskette zerstören zu müssen Blizzard, aber was du mir vorwirfst tust du durchaus selbst:
Du wechselst die Linie deiner Argumentation in Anpassung auf meine Aussagen und versuchst lediglich dem etwas entgegen zu stellen statt tatsächlich eine geradlinige Argumentation mit einem gegensätzlichen Standpunkt zu haben.

Ich füll das mit Inhalt:
Ich las die ersten Posts dieses Threads und sah maßloses Gemotze gegenüber einer stark pauschalisierten Spielereigenschaft. Ebenso pauschalisiert wie ich dieses Gemotze empfand, stellte ich dem eine denkbare Reaktion gegenüber, wie man sie m.E. durchaus zu Recht von nominell betroffenen Spielern erwarten darf.
Das es sich um einfaches 'Frust rauslassen' handelte war mir auch vor dem Post auf Seite zwei von (hab ich vergessen) klar, aber auch wenn ich dafür Verständnis habe und bereits bin auch mal jemanden motzen zu lassen ohne ihn aufzufordern zunächst vor der eigenen Tür zu kehren, fand ich den Tenor des Threads doch eine Spur zu hart.
Man mag gut und gerne mal rumstänkern dürfen, aber sich in eine Sichtweise hineinzusteigern, die ebensowenig anzuerkennen bereit ist, daß es sich bei den benannten Beispielen um Einzelfälle handelt wie ich nicht bereit war das auf der anderen Seite zuzugestehen ist absolut kontraproduktiv und (noch wichtiger) beleidigend. Und beleidigen lasse ich mich ungern. Da mucke ich auf.

Das habe ich dann auch getan und meine Vorwürfe und Hypothesen bezüglich der Kompetenz richteten sich gegen genau die Sorte SL's, die sich solche Pauschalisierungen im Hinterkopf ablegen und dann jahrelang auf dieser Basis jedwede Kreativität seitens jedweden Spielers unterdrücken.
Ich habe meinen Teil dieser SL's ebenso kennengelernt, wie ich im restlichen Leben dieses Verhaltensmuster in anderen Zusammenhängen kennengelernt habe. Und ich behaupte, daß fast jeder Mensch unliebsame Erfahrungen mit Chefs gemacht hat, die dieses übertragene Muster beispielsweise im Berufsleben anwenden.
Daher war es mir ein Bedürfnis diese Thematik aufzubrechen, was mir auch gelungen ist. Einige Leute haben durchaus gecheckt, daß ich ebenso wenig jeden SL oder auch nur einen bestimmten SL in jeder Situation meine und vielleicht fällt jetzt noch mehr Leuten auf, daß ich lediglich die Angesprochenen dazu mahne ihre Einstellung nicht zu einer Charaktereigenschaft werden zu lassen, die man zu Recht verbiestert nennen könnte.

Sicherlich hätte ich das effizienter auf andere Weise erreichen können und ich streite überhaupt nicht ab, daß ich lieber einen Text verfasse, der etwas zu stark polarisiert, als mit einer gemäßigten Sichtweise in der Masse unterzugehen. Nennen wir es eine negative Charaktereigenschaft meinerseits auf die ich ebenso stolz bin wie auch meine maßlose Arroganz. ;)

Da sich nun aber eine längerfristige, ernsthafte Diskussion entwickelt hat und du dich nebst einigen anderen (und durchaus auch zu Recht) nun doch ein wenig zu sehr in die Defensive gedrängt und angefaßt fühlst will ich ein Stück weit neutralisieren.
Ich bleibe dabei, daß eich mit eben den beschriebenen SL’s, die sich das kreativitätsfeindliche Verhaltensmuster fest angewöhnt haben, nicht spielen will, wie ich es in der Vergangenheit auch gehandhabt habe, indem ich einen Spieltisch oder eine Runde einfach verlassen habe, wenn es mir zu bunt wurde. Und ich bleibe auch dabei, daß ich an einen SL als Spieler einen ebenso hohen Anspruch stelle, wie ich ihn an mich selbst stelle.
Aber ob oder ob nicht auch nur ein einzelner Poster in diesem Thread zu dieser Kategorie Mensch gehört kann ich allein auf Basis dieses Themas kaum einschätzen. Gerade vom Threadstarter habe ich in mittlerweile ja schon einigen Jahren (wenn auch teils sehr passiver) GroFaFo-Präsenz einen eher gegenteiligen Eindruck (und ich hatte sogar durchaus vermutet, daß dieser das weiß).

Nichtsdestotrotz habe ich diesen Stil meiner Argumentation gewählt und ich kann auch hier (wie überall im leben) nur bei einer abschließenden Aussage bleiben, die ich schon des öfteren getroffen habe:
Wer sich fühlt als habe ich mit meinen Aussagen seine Familienjuwelen getroffen, der wird sich wohl aus irgendeinem Grund heraus zu Recht getreten fühlen, denn dann scheint ja irgendwas dran zu sein, an meiner Aussage.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Blizzard am 12.02.2007 | 11:46
Tut mir jetzt fast ein bißchen leid deine durchaus lesenwerte Argumentationskette zerstören zu müssen Blizzard, aber was du mir vorwirfst tust du durchaus selbst:
Du wechselst die Linie deiner Argumentation in Anpassung auf meine Aussagen und versuchst lediglich dem etwas entgegen zu stellen statt tatsächlich eine geradlinige Argumentation mit einem gegensätzlichen Standpunkt zu haben.
Netter Versuch. Wirklich.Aber das zieht leider nicht. Und der Versuch ist mal derart billig, das mir die Worte, die hier schreibe, fast zu schade dafür sind...
Abgesehen davon vertrete ich im Ggs. zu dir einen konkreten gegenteiligen Standpunkt und werfe nicht mit Pauschalisierungen un mich.

Zitat
Ich füll das mit Inhalt:
und was hast du davor gemacht? Nur Sinnentleerte Posts geschrieben?

Zitat
Ich las die ersten Posts dieses Threads und sah maßloses Gemotze gegenüber einer stark pauschalisierten Spielereigenschaft. Ebenso pauschalisiert wie ich dieses Gemotze empfand, stellte ich dem eine denkbare Reaktion gegenüber, wie man sie m.E. durchaus zu Recht von nominell betroffenen Spielern erwarten darf.
Ich finde das Problem, das Ludovico angesprochen hat überhaupt nicht puaschalisiert auf die Spieler bezogen. Klar ist/denkt nicht jeder Spieler so-aber deswegen ist es noch lange keine Pauschalisierung. Denn es gibt leider eine nicht unbeträchtliche Anzahl an Spielern-die genau so drauf sind. Abgesehen davon habe ich-um es mal mit deinen Worten auszudrücken- noch keinen Spieler erlebt, der mir die Freundschaft gekündigt hätte, nur weil ich als SL ihm es nicht erlaube den total überpowerten exotischen Charakter zu spielen.

Zitat
Man mag gut und gerne mal rumstänkern dürfen, aber sich in eine Sichtweise hineinzusteigern, die ebensowenig anzuerkennen bereit ist, daß es sich bei den benannten Beispielen um Einzelfälle handelt wie ich nicht bereit war das auf der anderen Seite zuzugestehen ist absolut kontraproduktiv und (noch wichtiger) beleidigend. Und beleidigen lasse ich mich ungern. Da mucke ich auf.

Du bist als Spieler beleidigt, wenn dir ein SL verbietet jenen exotischen (aus welchen Gründen auch immer) zu spielen? :gaga:
Abgesehen davon ist das keine Beledigung-ganz im Ggs. dazu, wenn man andere öffentlich(!) als Deppen bezeichnet...

Zitat
Das habe ich dann auch getan und meine Vorwürfe und Hypothesen bezüglich der Kompetenz richteten sich gegen genau die Sorte SL's, die sich solche Pauschalisierungen im Hinterkopf ablegen und dann jahrelang auf dieser Basis jedwede Kreativität seitens jedweden Spielers unterdrücken.
Seit wann hat PG etwas mit Kreativität zu tun? Das ist höchstens die Vorspiegelung falscher Tatsachen: Den exotischen Charakter angeblich(!) wegen der rollenspiel. Herausforder. zu nehmen, in Wahrheit nimmt der Spieler den Char nur aus PG-technischen-Gründen.
(und darum geht's hier eigentlich schon die ganze Zeit und von Anfang an, aber das nur so nebenbei).

Zitat
Ich habe meinen Teil dieser SL's ebenso kennengelernt, wie ich im restlichen Leben dieses Verhaltensmuster in anderen Zusammenhängen kennengelernt habe. Und ich behaupte, daß fast jeder Mensch unliebsame Erfahrungen mit Chefs gemacht hat, die dieses übertragene Muster beispielsweise im Berufsleben anwenden.
Dieser Vergleich hinkt mal derartigst, dass er stürzt...

Zitat
Daher war es mir ein Bedürfnis diese Thematik aufzubrechen, was mir auch gelungen ist. Einige Leute haben durchaus gecheckt, daß ich ebenso wenig jeden SL oder auch nur einen bestimmten SL in jeder Situation meine und vielleicht fällt jetzt noch mehr Leuten auf, daß ich lediglich die Angesprochenen dazu mahne ihre Einstellung nicht zu einer Charaktereigenschaft werden zu lassen, die man zu Recht verbiestert nennen könnte.
Und wieder widersprichst du dir selbst. Du nennst jene SLs verbiesterst(was für ein Wort?!), wenn sie den besagten exotischen Charakter, den der Spieler gerne spielen möchte, nicht zulassen-forderst aber gleichzeitig von solchen SLs (als Zeichen der Kompetenz!), dass sie  für einen für alle akzeptabeln Kompromiss-und damit eine für alle zufriedenstellende Spielbalance sorgen sollen?
Nach deinen (bisherigen) Aussagen und Definitionen von Kompetenz des SLtm und Inkompetenz des SLtm geht das aber gar nicht.

Zitat
Sicherlich hätte ich das effizienter auf andere Weise erreichen können und ich streite überhaupt nicht ab, daß ich lieber einen Text verfasse, der etwas zu stark polarisiert, als mit einer gemäßigten Sichtweise in der Masse unterzugehen. Nennen wir es eine negative Charaktereigenschaft meinerseits auf die ich ebenso stolz bin wie auch meine maßlose Arroganz. ;)
na dann ::)

Zitat
Da sich nun aber eine längerfristige, ernsthafte Diskussion entwickelt hat und du dich nebst einigen anderen (und durchaus auch zu Recht) nun doch ein wenig zu sehr in die Defensive gedrängt und angefaßt fühlst will ich ein Stück weit neutralisieren.
In die Defensive? Du solltest die Karte mal richtig rum halten...

Zitat
Ich bleibe dabei, daß eich mit eben den beschriebenen SL’s, die sich das kreativitätsfeindliche Verhaltensmuster fest angewöhnt haben, nicht spielen will, wie ich es in der Vergangenheit auch gehandhabt habe, indem ich einen Spieltisch oder eine Runde einfach verlassen habe, wenn es mir zu bunt wurde.
Boah, das muss ganz schön anstrengend gewesen sein. Erst Platz nehmen und dann immer wieder aufstehen...

Zitat
Und ich bleibe auch dabei, daß ich an einen SL als Spieler einen ebenso hohen Anspruch stelle, wie ich ihn an mich selbst stelle.
Und wie hoch ist der? So, dass man ihn mit einer Schaufel ausgraben muss? Du hast als Spieler den Anspruch an einen SL, dass er jenen exotischen total überpowerten Charakter zulässt-nur weil du ihn spielen willst...und a) evtl. mit ihm befreundet bist und b) jenen Charakter als SL selbst zulassen würdest?

Zitat
Aber ob oder ob nicht auch nur ein einzelner Poster in diesem Thread zu dieser Kategorie Mensch gehört kann ich allein auf Basis dieses Themas kaum einschätzen.
[ironic mode on] Ach wirklich kannst du das nicht?[/ironic mode off]
Durch deine ständigen Pauschalisierungen könnte man leicht-aber nur ganz leicht den Eindruck gewinnen, dass du dazu doch in der Lage wärst.

Zitat
Gerade vom Threadstarter habe ich in mittlerweile ja schon einigen Jahren (wenn auch teils sehr passiver) GroFaFo-Präsenz einen eher gegenteiligen Eindruck (und ich hatte sogar durchaus vermutet, daß dieser das weiß).
das wundert mich überhaupt nich.

Zitat
Wer sich fühlt als habe ich mit meinen Aussagen seine Familienjuwelen getroffen, der wird sich wohl aus irgendeinem Grund heraus zu Recht getreten fühlen, denn dann scheint ja irgendwas dran zu sein, an meiner Aussage.

Tja, an deinen Aussagen ist echt was dran. Beleidigungen sind z.B. dran :q....und irgendwo, weit dahinter der kümmerliche/klägliche Versuch, das Problem aus Spielersicht darzustellen.
Titel: Gnork (OT-Einschub: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen)
Beitrag von: MarkusG am 12.02.2007 | 12:06
Klingt auf eine schräge Art interessant :). In was für einem System hast du den denn gespielt? Und... hmm... "was war das für einer"? :)

Das System war RoleMaster. Der Charakter war von den Fähigkeiten her ein Magier, Schwerpunkt Heilzauber. Charakterlich neigte er zum Einzelgängertum: Sobald gerastet wurde und das Lagerfeuer brannte, zog er sich in seine Ecke zurück und schwieg (meistens). An "dienstlichen" Gesprächen beteiligte er sich natürlich.

In die Gruppe gekommen war Gnork als einheimischer Führer. Die Gruppe befand sich unter der Erde, und da der komische kleine Kerl sich dort auszukennen schien, engagierte sie ihn. Seine "Besonderheit" führte zu der einen oder anderen interessanten Szene - natürlich mißtraute die Gruppe einem Gnom, der sein Gesicht verhüllt hielt ("ich bin furchtbar entstellt"), und bei der Rast behielt der Wachposten mich ebenso im Auge wie das Dunkel um uns her. Um so spannender war das Hineinwachsen in die Gruppe. Die anderen fingen allmählich an, mir zu vertrauen, nachdem ich die Zwergenkriegerin in einem Kampf gegen ein paar Cockatrices aus der Gefahrenzone geschleift hatte. (Geruchssinn von Papa geerbt (dem Ork) - ich konnte mit geschlossenen Augen nach vorne und war daher nicht in Gefahr, zu versteinern.)
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Coyote am 12.02.2007 | 12:56
Mhm... Wenn ich heute nicht so gut drauf wäre würde ich mich vielleicht sogar angefaßt fühlen...

Aber dennoch verdient die Mühe, die du dir gemacht hast, natürlich eine Antwort:

Zunächst habe ich mich bezüglich des beleidigenden Tons einfach nur den vorhandenen Gegebenheiten angepaßt. In vorherigen Posts wurden ganze Spielermentalitäten oder -vorlieben pauschal mit nicht weniger üblen Beleidigungen bedacht wie ich sie nachfolgend ausgesprochen habe. Da wurde auf Leuten rumgehackt die gerne Drow spielen, weil das ja immer übelste Powergamer sind und das sie sich für Goth und cool halten und sich auch so geben würde auch gleich mit belächelt, etc. pp.
Was kommst du mir also jetzt mit dem Vorwurf ich wäre überpauschalisiert beleidigend gewesen? Wird langsam Zeit das du dir wirklich mal an die eigene Nase packst. Du magst zwar daran nicht beteiligt gewesen sein, aber mit deiner herzerfrischenden Darstellung auf dieser Seite offenbarst du ja sowohl deine eigene Sichtweise als auch deine stillschweigende Zustimmung zu den Beleidigungen von Seite eins.

Auch interessant finde ich, daß du erst dann voll aufdrehst, wenn ich meine Bereitschaft signalisiere meine eigene Aggressivität ein Stück weit zurückzunehmen und meine Aussagen um des allgemeinen Tonfalls willen ein wenig zu relativieren. Du tust im Gegenzug im Grunde nichts anderes als deinen offenbar persönlich verletzten Stolz zu rächen...
Ich habe meine Intention zumindest nachträglich offenbart als ich offengelegt habe, daß meine Intention beinhaltete mit gleichen Mitteln herauszustellen, wie unpassend der Anfang dieses Threads geraten ist. Was ist deine Entschuldigung? Und vor allem: Wenn du in so einer Weise reagierst, die ja im Grunde durchaus mit meiner Herangehensweise vergleichbar ist, inwiefern bist du dann auch nur einen Fatz besser als ich?
Einzig deine mangelnde Intention über ‚dem Arsch (in diesem Fall meine Wenigkeit) zeig ich’s jetzt mal’, hinaus unterscheidet uns hier und du versuchst dich in die moralisch überlegene Position zu setzen? Da lachen ja die Hühner...

Und was man dir auch nicht vorwerfen kann ist ein sauberer Argumentations- und Diskussionsstil. Obwohl du ja versuchst genau diesen Eindruck zu vermitteln und mir vorwirfst, ich würde eben das nicht an den Tag legen (was ich auch so nie behauptet habe).
Du liest unsorgfältig, reißt Aussagen aus ihrem Kontext und verdrehst sie und merkst es wahrscheinlich noch nicht einmal, weil du scheinbar ordentlich in Rage bezüglich dieses Themas geraten bist. Also steig von deinem hohen Roß runter und gesteh wenigstens ein, daß du hier nichts anderes tust als mit viel Enthusiasmus in eine Schlammschlacht einsteigen.

Dieser Thread hat unsauber angefangen und einige Leute haben echt ein Stück weit mit ihren Aussagen übertrieben. Ich habe eine gegensätzliche Position zum Verfasser des Threads eingenommen. Nicht weil ich überhaupt keine verständliche Aussage in seinem Post gesehen habe, sondern weil ich die Aussagen in ihrem Verlauf an sich teilweise echt zum kotzen fand.
Kernaussage hin oder her: Der Ton macht die Musik und folgendes sprengt den Rahmen einfachen Gemotzes deutlich:

Zitat
[...]Das sind meistens dieselben Leute, die auch im realen Leben "radikale" Punks, Goths oder was auch immer sind- wobei "radikal" bedeutet, sich so provokativ wie nur möglich zu geben und über seine gewählte Szene so wenig wie möglich zu wissen.[...]

Zitat
[...]Kompensation nennt sich das[...]

Zitat
[...](oder wie das Verdummen auf zwei Goth-Kackstelzen heißt)[...]

Zitat
[...]Heißt übersetzt: dummdreist, gewalttätig bei kleinstem Widerspruch oder Nichtbeachtung oder auch nur Ansprache zur falschen Zeit, nervtötend[...]

Zitat
[...]bevor die "herausfordernden" Chara... 'tschuldigung: Kompensationsdatenwuste ausgepackt werden[...]

Zitat
[...]sondern der sozial inkompetenten Spacken, die sich nicht auf den Rest der Gruppe einstellen wollen[...]

Zitat
[...]Das Problem sind nicht die exotischen Spieler sondern die Deppen die sie spielen.[...]

Zitat
[...]Denn, wer von uns kennt sie denn nicht, die sozial Inkompatiblen Spieler die immer so ultra geheimnisvoll tun und man sich fragt warum sie der Gruppe hinterherlaufen.[...]

Zitat
[...]die chronisch powergamigen "Axt-Im-Walde"-Elfen-(insbesondere Drow)-Spieler die "Ich komme aus einer anderen Kultur" als Ausrede für "Ich mache jeden blöd an" verwenden[...]

Einiges ist aus dem Zusammenhang gerissen, aber die Aussagen an sich mag man sich dann doch teils mal auf der Zunge zergehen lassen. Ich wußte überhaupt nicht wie viele promovierte Psychologen hier vertreten sind, die bereits umfangreiche Fallstudien unter einer repräsentativen Mehrheit der Rollenspieler vorgenommen haben.
Und auch die hochgelobte Toleranz gegenüber Leuten, die einer Mode- oder Stilrichtung folgen, die dem einzelnen gerade nicht paßt, ist erschlagend. Man fragt sich ein Stück weit woher der Gedanke kommen mag, daß eine ebenfalls früher oft mißverstandene und geschmähte Randgruppe wie die Rollenspieler, über ein gerüttelt Maß an Toleranz gegenüber vergleichbaren Minderheiten verfügen sollten.

Bevor jetzt einer hierhingehend zurückschießen möchte will ich mal dazu auffordern sich die gequoteten Aussagen noch einmal genau anzuschauen. Ich weiß selbst, daß es Spieler oder besser Menschen gibt, die man schwer ertragen kann, aber da wird mir doch ein wenig zu viel in Richtung geistiger Minderbemitteltheit ganzer Scharen von Leuten geschossen. Wenn man das so liest (und dahingehend auch im Kontext) kommt man leicht zu dem Schluß, daß es besser wäre jeden Spieler gleich zu kicken/erschießen, der Mal den Wunsch äußert einen Drow zu spielen oder der sich als Goth kleidet und gibt.
Das auch und vor allem in der Rollenspieler-Szene eine ganze Menge Leute generell ebenso ihre persönlichen Minderwertigkeitskomplexe (die ja nun jeder irgendwie hat) über ihre Charaktere kompensieren ist völlig wurscht, solange sie einen 08/15-Krieger spielen der keine Zicken macht, oder wie?

Ganz großes Kino... :q
Aber das hast du natürlich alles so im Blick gehabt und du wirst mir nun sicherlich eine schlüssige und hervorragend formulierte Erläuterung anbieten können, weswegen es auf der einen Seite erlaubt ist sich solche Gehirnfürze zu leisten und ich auf der anderen Seite über die Stränge geschlagen habe, hmm Bliz?!

[€dit: btw:
‚verbiestert’ (nicht verbiesterst) hat seinen Wortstamm in der Gegend von ‚biestig’ und stellt eine Kombination von ‚verbittert’ und ‚biestig’ dar.
Ich hoffe nun zumindest deinen Wortschatz etwas erweitert haben zu können...]
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Blizzard am 12.02.2007 | 16:49
@Coyote: Ich'geh jetz' nich auf alles ein, was du da geschrieben hast...denn dafür fehlt mir schlicht &einfach die Zeit, zumal ist es sie nicht wert. Meine Zeit ist einfach zu schade dafür...

Ich will nochmal von vorn anfangen (dieses kleine runde weisse Ding da, das ist der Ball...): Ludovico hat in seinem Eingangsposting von einem Problem berichtet-über das er sich-imho zu Recht- aufregt. Nämlich das Problem, dass eine Sorte von Spielern immer irgendwie ganz exotische Charaktere spielen will, die in irgendeiner Form derart exotisch sind, dass sie nicht zur Gruppe oder aber ins Abenteuer passen. Würde man sie als SL trotzdem zulassen, dann würde das die Spielbalance erheblich ins Wanken bringen, und der Gruppe früher oder später jeglichen Spass am Spiel rauben.

Du hingegen sagst, dass ein SL, der einen solchen Charakter nicht zulässt, inkompetent und ein Depp ist. Man soll es dem Spieler erlauben...weil er ein Freund ist z.B. (welch'schwachsinnige Begründung!), oder aber weil man als SL offensichtlich nur dann Kompetenz besitzt-wenn man den Charakter trotz aller Ungereimheiten zulässt. Denn als SL packt man den Charakter schon irgendwo/irgendwie ins Abenteuer rein. Und der SL, der das nicht macht, solche Charaktere evtl. schon im Vorraus ablehnt-der ist inkompetent und könnte sich zudem vor eventueller " Zusatzarbeit" fürchten, wenn er den Charakter doch zulässt. Das waren so in etwa deine Aussagen.

Ich hingegen sehe es genau andersherum. Ein SL, der in einer solchen Situation nicht einen Riegel vorschiebt-ergo: den Charakter zulässt-ist in meinem Augen inkompetent, weil er geradezu fast schon fahrlässig im Vorraus die Spielbalance ins Wanken bringt. Lässt er den Charakter aus rein freundschaftlichen Gründen zu-dann ist das nicht mehr fahrlässig sondern vorsätzlich. Dann stellt er als SL das Wohl eines einzelnen Spielers über das Wohl der Gruppe. Ganz grosses Kino :q

Ich sage ja auch nicht, dass das für jeden evtl. exotischen Charakter gilt. Aber gewisse Spieler, die Erfahrung hab ich 1. auch schon gemacht und muss ich 2. Ludovico Recht geben haben einen gewissen Hang solche Charaktere zu spielen, die in ihrem Exotismus einfach über's Ziel hinausschiessen. Es gibt da in jedem System sicherlich genügend Beispiele, der 7teSee-Sidhe sei nur stellvertretend als einer von vielen genannt.

Natürlich ist jeder Einzelfall zu prüfen, und zumindest bei mir ist es so, dass ich nicht von vorneherein jeden Charakter verbiete, den ein Spieler, der eben diesen Hang hat, super-exotische Charaktere zu spielen, spielen möchte. Im Zweifelsfall entscheide ich aber gegen den Spieler un d zum Wohle der Gruppe bzw. des Abenteuers. Da kann der SL dann seine Kompentenz durch konsequentes Riegel vorschieben demonstrieren.
Und ob ich dem Spieler erlaube den Charakter zu spielen oder nicht, hat nichts- ich wiederhole aber auch überhaupt gar nichts damit zu tun, oder der Typ privat mit mir befreundet ist oder nicht.

Und ich beleidige solche Spieler auch nicht-auch wenn das andere evtl. unbewusst vielleicht tun mögen. Du steckst mich dennoch in eine Schublade mit denen-Vielen Dank dafür :q
Mir ist es übrigens auch egal wie der Typ aussieht oder was für Klamotten er anhat: Hier geht's einzig und allein um den Charakter, den er spielen möchte und nicht um den Spieler selbst. Wenn ich jemanden als Powergamer bezeichne, dann ist das noch lange keine Beleidigung.
Die Bezeichnung "Depp(en" hingegen ist zweifelslrei eine.
Ein kleiner aber feiner Unterschied ;)

Du sagst noch, dass der SL die Aufgabe hat, einen für alle am Spieltisch zufriedenstellenden Kompromiss zu finden. Klar hat er das. Den hat er aber erst dann gefunden, wenn das Abenteuer beginnt und die Charaktere stehen. Das Abenteuer kann aber erst dann beginnen, wenn der SL sich sicher ist, dass das Abenteuer so und in der vorliegenden Gruppenkonstellation ge-und bespielt werden kann. Dies schliesst nun mal in nicht wenigen Fällen eine Selektion der Charaktere nicht aus. Und beinhaltet somit ferner auch das Verbot für gewisse Charaktere. Es soll ein Kompromiss unter allen am Spieltisch sein. Wenn der SL dann einen Charakter zulässt (als "Freundschaftsdienst"), dieser Charakter aber eigentlich gar nicht reinpasst-dann ist das kein Kompromiss. Ein Kompromiss zwischen SL und dem betreffendenSpieler vielleicht. Aber kein Kompromiss zwischen dem SL , dem Abenteuer und den restlichen Spielern. Diesen Kompromiss, den der SL für alle Beteiligten finden muss heisst schlicht&einfach: Spielspass.Dieser widerum ergibt sich aus den Komponenten: SL, Charaktere und Abenteuer. Diese 3 bilden ein Gleichgewicht. Und wenn nur ein Faktor-wie z.B. ein ansich unpassender Charakter da mit reinkommt, dann gerät das Gleichgewicht aus den Fugen. Daher muss der SL im Zweifeslfall dem Spieler verbieten, eben jenen Charakter zu spielen.

Und es ist nicht so, dass dies eine negative Charaktereigenschaft eines SL's wäre. SLs mögen negative Eigenschaften haben. Zu viel Railroading z.B. Aber wenn der SL den Charakter nicht zulässt, dann wird er schon seine Gründe dafür haben und nicht sagen: " ich lass den Charakter nicht zu, weil du als Spieler ne hässliche Nase hast!"So ein Quatsch.

Auf der einen Seite sagst du, der SL soll einen solchen Charakter zulassen-sonst ist er inkompetent. Und andererseits sagst du, der SL muss für eben jenen oben beschrieben Kompromiss am Spieltisch sorgen.
Nach deinen Ausführungen geht das aber nicht,oder sagen wir besser: oftmals nicht. Darum liegt diesbzgl. in deinen Ausführungen ein Widerspruch.

Wie du auf die völlig utopische Annahme kommst, ich würde meinen verletzten Stolz rächen wollen entzieht sich leider meiner Kenntnis. Und ich habe auch nicht die Intention, 'Dir *zensiert* es jetzt mal so richtig zu zeigen'.  Wenn du ein Bildnis eines verärgerten Fanboys erwartet hast, muss ich dich leider enttäuschen. Netter Versuch, wie gesagt. Wie ich das alles schon mal gesagt habe, und hier extra für dich nochmal zusammengefasst habe, damit auch du das endlich verstehst.

Ich habe lediglich meinen (festen!) Standpunkt zu dem Thema wiedergegeben-nicht mehr und nicht weniger. Dass ich dabei eine ähnliche Meinung wie Ludovico und einige andere hier vertrete ist purer Zufall.

Du hast versucht das Problem als betroffener Spieler zu schildern, und ich als betroffener SL. Ich habe klipp&klar gesagt, wie ich die Problematik sehe-und warum ich deine Sicht der Dinge nicht so ganz nachvollziehen konnte.

Das mag zum einem daran liegen, dass du teilweise über Sachen geschrieben hast, die mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun haben, und aber andererseits genau die Dinge getan hast, die du mir vorwirfst
(also: unsorgfältiges Lesen, Aussagen aus dem Kontext reissen und verdrehen...und an die eigene Nase hast du dir aber woh leider nicht gefasst...)

Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, glaube ich zu wissen, warum du sowas schreibst: Du bist wütend. Verärgert. Zornig. Frustriert. Du bist hasserfüllt. Weil du den Guerilla-Troll (http://tanelorn.net/index.php/topic,19805.msg381988.html#msg381988) nicht spielen durftest. Das würde so einiges erklären...

Zum Schluss möchte ich dich nicht unzufrieden nach Hause gehen lassen:
Und was man dir auch nicht vorwerfen kann ist ein sauberer Argumentations- und Diskussionsstil.
Stimmt. Da hast du völlig Recht. Das kann man mir nun wirklich nichtvorwerfen.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Coyote am 12.02.2007 | 17:15
Sorry Blizzard, aber du schreibst dir hier leider völligen Stuß zusammen und deine Aussagen sind sachlich teilweise wirklich schlichtweg (und in diesem Thread nachlesbar und daher nachweislich) falsch.

Ich geb dir Beispiele, weil du es ja scheinbar mit einer Neonleuchtreklame direkt vor der Nase gezeigt bekommen mußt:
Das Wort 'Deppen' wurde von Monkey McPants am am: 01.02.2007 um 00:29 Uhr in diesem Thread erstmals verwendet. Mein erster Post in diesem Thread ist vom 08.02.2007, 21:10 Uhr, womit eine deutliche, zeitliche Diskrepanz bereits belegt ist.
Die Verwendung des Wortes 'Deppen' war eine direkte Spiegelung der Verwendung dieses Wortes durch besagten Poster. Ebenso wie dieses Wort wurden andere Begriffe aus diesem Thread von mir aufgegriffen um deutlich zu machen, daß die Art und Weise der Präsentation der Thematik zu wünschen übrig läßt.
Dabei kreide ich nicht einmal Ludovicos Post an, der keine derartigen Beleidigungen (oder wie ich sie nenne: Gehirnfürze) beinhaltet. Es waren andere Poster die sich deutlichst im Ton vergriffen haben und in extrem pauschalisierender Weise außerordentlich beleidigend wurden und dabei teilweise geradezu wild um sich geschlagen haben.

Das habe ich angeprangert und welche Aussagen ich meine kannst du meinem kleinen quote-Ex in meinem vorletzten Post entnehmen. Die Art und Weise wie ich es angeprangert habe war absichtlich gewählt und sollte vor den Kopf stoßen. Sie sollte ebenso vor den Kopf stoßen wie einige der zuvor von anderen getätigten Aussagen und sie sollte in erster Linie diejenigen vor den Kopf stoßen, die sich diese Schwachheiten geleistet hatten.
Sie sollte nicht Leute vor den Kopf stoßen, die sich wie du bis dato aus der Unterhaltung heraus gehalten hatten, obwohl ich immer noch denke, daß es einen Grund geben wird weswegen du dich vor den Kopf gestoßen fühlst. Aber ich denke jedem halbwegs geistig regen Menschen wird die ‚vor den Kopf stoß’ Sache jetzt soweit klar sein...

Was ich ansonsten zur Thematik gesagt habe (und das schließt alles Aussagen mit ein, die aggressiver formuliert waren, weil ich noch dabei war einige Leute vor den Kopf zu stoßen), sollte eine klar gegensätzliche Position zum Thema beziehen. Also habe ich pauschalisiert und meinen Standpunkt in ebenso übertriebener Weise dargestellt, wie andere zuvor den ihren. Mit dem Zweck (wer ahnt es schon?) ‚vor den Kopf zu stoßen’.

Ich getraue mich kaum zu fragen ob dir das dann jetzt so langsam halbwegs klar wird und ob du schnallst was ich seit mindestens drei Posts versuche dir zu vermitteln. Ich kann aber auch gerne noch etwas deutlicher werden:
1. Handvoll Hoschis auf Seite eins labern Scheiße.
2. Coyote findet’s voll daneben und haut so richtig rein um voll kraß dagegen zu schießen.
3. Blizzard schnallts nicht und fühlt sich angemacht, obwohl er nicht gemeint war.
4. Blizzard und Coyote verrennen sich in völlig sinnbefreitem Streit der keine Grundlage hat.

K-l-a-r soweit?
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Blizzard am 12.02.2007 | 19:39
K-l-a-r soweit?

Es ist klar, dass jegliche weitere Diskussion mit dir nichts bringt. Ausser Zeit-und Energieverschwendung vielleicht. Ich habe in meinen vorherigen Postings klar gemacht, warum ich mich "betroffen" von deiner Provokation fühle.Kannst ja mal mit deiner tollen Neonleuchtreklame danach suchen, falls du es nicht geschnallt haben solltest. Merke: Provokation immer als solche kennzeichnen,sie könnte sonst nicht als Provokation sondern als Beleidigung aufgefasst werden.
Ich werde daher dein letztes Posting (das übrigens inhaltlich und ausdrucklich sehr zu wünschen übrig lässt) nicht weiter kommentieren.

Für mich ist die Sache abgeschlossen mit einem Zitat von Captn.Picard aus SiW:
Zitat
Is gut'Junge, geh'einfach!
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Theron am 12.02.2007 | 20:04
HiHi, ja das ist genau der Grund für den ´Was ist ein Rant´-Thread. Wenn Leute einfach nur ihrem Ärger Luft machen wollen kommt nur Streit dabei raus wenn man auf provokante Art ihnen klarzumachen will wie ´deppert ihre Einstellung doch ist - egal ob gerechtfertigt oder nicht.

Und ja, solche Typen die grundsätzlich die Powerklassen Exoten spielen müssen kennen wir doch alle.
Ich zum Beispiel habe lange Zeit eine Allergie gegen Elfen-Klingensänger und Drows im Allgemeinen gehabt, weil sie irgendwie immer nur von Powergamern gespielt wurden, die nur die Vorteile sehen wollten und am heulen waren wenn man die Nachteile angespielt hat.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Dr. Maraude am 12.02.2007 | 21:05
Oh Mann,

das geht ja hoch her.

:gutschein:

Erst in Deinem vorletzten Kommentar fand ich klar ersichtlich, was eigentlich Dein Problem ist Coyote. Das ist in Ordnung und auch stimmig,  dann sag es bitte auch so. Aber wenn ich laut (Verzeihung für die Wortwahl) "Ihr seid Arschlöcher" schreie und davon ausgehe, dass jeder der sich umdreht, sich auch angesprochen fühlt und ein eben solches ist, ist das grob unhöflich, beleidigend und - tut mir Leid - dumm. Diese Art findet sich auch in den meisten Deiner folgenden Atworten. Was erwartest Du dann? Du machst es jedem anderen nahezu unmöglich auf Deine Position zugehen oder gar von seiner eigenen Abstand zu nehmen. Auch was Blizzard schrieb war nicht immer höflich, aber er fing sachlich an und war (zurecht) mehr und mehr genervt von Deiner Impertinenz. Da muss man damit rechnen, dass jemand auch mal ausfallend wird. Ich glaube eine sachliche Argumentation deinerseits hätte schnell zu ein paar klärenden Antworten von etlichen Autoren geführt, die Du hier beleidigt hast (ich hoffe hier lehne ich mich nicht zu weit aus dem Fenster); Du hast Deiner Position allenfalls geschadet.

Hi Theron  :d

Grüße
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Coyote am 12.02.2007 | 22:15
Ich betrachte es weiterhin so, daß ich mich lediglich dem vorherrschenden Tonfall angepaßt habe.
Mittlerweile mag das im Zuge der Threadentwicklung eine andere Wende genommen haben, aber das ist mir gelinge gesagt gleichgültig.

Und was dei beleidigungen angeht so habe ich schon vor langer Zeit aufgehört die nötige geduld aufzubringen die andere Wange hinzuhalten und mich lieber darauf verlegt einfach zurückzuschießen. Klappt prinzipiell hervorragend und ufert auch selten so aus wie hier, wo sowohl Blizzard als auch ich offenbar ein starkes bedürfnis hatten ihre Position verstanden wissen zu wollen.

Abgesehen davon scheint es mir rein subjektiv betrachtet schon so, daß außer der eine der andere zuvor verstanden hatte, worum es mir geht.
Und was letztendlich die Beleidigungen angeht so will ich letztmalig klarstellen, daß ich in diesem Fall der Wald war, aus dem es zurückgeschallt ist wie man hinein gerufen hat.

Falls jemand nun (mit oder ohne die Andeutung in einem meiner vorherigen Posts) auf den Trichter kommen sollte, daß ich einer dieser hundsgemeinen Exoten-Spieler bin (was mich ja automatisch zum übelsten Powergamer und generell zu einer lebensunwürdigen Kreatur abstempelt... ach ja... und Goth bin ich auch noch und ich fange an verstärkte Sympathien zu Gatlinggun bewehrten Drow-Krieger-Elfen-Zwergen zu entwickeln etc. pp.) liegt derjenige da richtig.
Aber ich denke in diesem Punkt interessieren Details nicht wirklich.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: BoltWing am 13.02.2007 | 09:08
Ähm, wie lange ist dieses Thema schon off-topic und wird nie mehr einen Sinn ergeben?  ::)
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Edorian am 21.02.2007 | 22:30
Ungefähr seit Coyote angefangen, wild um sich zu holzen (Zitate auf dieser Seite sind damit gemeint).
Ist aber letztlich völlig hinfällig. *achselzuckend* Er hat "Recht" und wird davon auch kaum abrücken. Sei ihm wegen meiner gegönnt. Es gibt viele uneinsichtige Leute und alle sind der Meinung, Recht zu haben. Dummerweise treffen gerade bei diesem obby sehr viele Menschen dieses Schlages aufeinander und da fehlt definitiv die persönliche Kommunikation, um Feinheiten rüberzubringen.
P.S.: Ja, Charaktere wie Drizzt (irgendwann werd ich wohl mal ein Buch über ihn lesen müssen, anstatt ihn als Klischee zu sehen, mal schauen) find ich... unnütz. Ist so, als wenn ich gezwungen würde Filme alá "Underworld" oder "Hart am Limit" zu sehen. Es nervt mich Punkt.
Wenn sich jemand dadurch getroffen fühlt und Überspitzungen nicht erkennt: was soll's?
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Coyote am 22.02.2007 | 00:30
Es gibt viele uneinsichtige Leute und alle sind der Meinung, Recht zu haben.
Und man dankt für den hübsch um diesen Satz gruppierten Beweis dieser Aussage.
Eine Korrektur scheitn mir allerdings angebracht: Ich habe auf Seite 2 angefangen zu holzen, nicht erst auf dieser Seite. Nur fürs Protokoll...

PS: Geil finde ich übrigens auch 'Drizzt als Klischee' zu sehen ohne jemals etwas über ihn gelesen zu haben, wie es sich sein Erschafer ausdachte.
Ist ein bißchen wie die Leute die erzählen DSA wäre voll doof ohne mehr davon zu kennen als Hörensagen. Aber guuuut...

@ Prime
Ich war in diesem Thread nicht offtopic sondern voll im Topic. Oder besser gesagt hart gegen den Inhalt des Topic.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: BoltWing am 22.02.2007 | 09:12
Ich will auch Recht haben! ich will auch Recht haben!  >;D

Eine Korrektur scheitn mir allerdings angebracht: Ich habe auf Seite 2 angefangen zu holzen, nicht erst auf dieser Seite. Nur fürs Protokoll...

Aber er hat doch gesagt....

Ungefähr seit Coyote angefangen, wild um sich zu holzen (Zitate auf dieser Seite sind damit gemeint).

Wo ist jetzt der Fehler?  ~;D

Ach Leute, leider alles Banane!

Übrigens gebe ich dir, Edorian, Recht.
Es gibt gerade in diesem Hobby zuviele Leute die selbst meinen Recht zu haben. Selbst mit Ideen die sie zu X, Y oder Z haben... wenn jemand anderes diese Idee nicht gefällt, ist man dennoch gleich im Unrecht. Das ist teils sooo anstrengend mit den Leuten.

Es gibt immer zwei Seiten einer Medallie... und die Kehrseite nicht vergessen  ;)
Wenn das mal mehr Leute verstehen würden, ginge vieles einfacher.
Zwischen "Ich ignoriere deine Ideen!" und "Ich persönlich würde es anders machen/habe dazu ne andere Meinung" gibts himmelweite Unterschiede.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Dr. Maraude am 22.02.2007 | 11:09
Ich hab auch recht! Und schon mal Spaghetti gegessen!  ;D

Aber ich muss auch mal für die Exoten die Lanze brechen. Sie können wirklich interessant sein, sowohl hintergrundtechnisch wie auch wegen Geschick +trölf und so; und auch eine Bereicherung für Plot und Gruppenleben darstellen. Gut gespielt gibt es immer wieder Gesprächsstoff und als Spielleiter kann man immer wieder mal irgendetwas amüsantes, tragisches etc. am Charakter aufhängen. Wenn der dann noch in der Gruppe integriert ist droht auch keine Bevorzugung. Man könnte Probleme sogar so aufbauen, dass der Exot sie hat aber seine Kameraden sie wesentlich besser lösen können, zum Beispiel weil der Stadtrat keine Orks vorläßt.
Außerdem spielen die Spacken ja nicht nur Exoten, leider. Das würde die Erkennung solcher Leute stark vereinfachen. Schlimmer sind mitunter die anfangs harmlos wirkenden, die dann den Plot total versauen.  Und Ekel-Exoten wird man auch ingame schneller wieder los als Ekelnormalos  >;D "Ein Dunkelelf/Ork/Alien/Steuerberater/Rollenspieler/Grofafoler*! Lyncht ihn!" *)passendes einsetzen
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Vanis am 22.02.2007 | 11:17
Klar, ich mag auch keine Normalos, die sich aaglatt aus allen Konflikten rauswinden können. Es sollten halt schon Charaktere sein, die gruppentauglich sind und nicht ständig 100% der Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: MarkusG am 22.02.2007 | 11:37
Wobei es Rampensäue auch unter den Normalos gibt. "Alle Augen auf mich, ich bin der große Zauberer! Wie kannst du es wagen, mich aus dem Mittelpunkt verdrängen zu wollen?!"

Ich bleib dabei: Kooperative Spieler können auch bzw. gerade als Exoten super zum Spielspaß beitragen. Nicht-kooperative Spieler können das Spiel auch als Normalos sprengen. Der (gefühlte?) Anteil an nicht-kooperativen Spielern ist meiner Erfahrung nach unter Exoten nicht signifikant höher als unter Normalos. Und selbst wenn, würde es nichts daran ändern, daß ich mich als SL eh mit jedem Spieler individuell auseinandersetzen muß.

-- Markus G., bekennender Gelegenheitsexot
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Plansch-Ente am 22.02.2007 | 11:41
Ich oute mich mal: Ich bin wohl einer der Spieler der gerne mal solche "Exoten" spielt. Ein Kobold, der auf einem Wagen sitzt, der von zwei Ziegen gezogen wird, mit Sensenklingen an den Rädern und einem jungen Tiger auf der Tragfläche...besessene Krieger, die insgeheim GEGEN die Gruppe arbeiten und und und...aktiv verboten wurde mir das nur SEHR selten. Allerdings, was mir eigentlich fast immer aufgefallen ist: Spielleiter versuchten dann häufig, einem den Charakter WÄHREND des spielens madig zu machen. So das sie einen vor unlösbare Aufgaben stellten, ganze Spielabende damit verbrachten den Charakter von allen möglichen Leuten jagen zu lassen...ich kann mich gar nicht mehr an alles erinnern, was solchen Charakteren bei uns manchmal zwischen die Beine geworfen wurde...ob das wissentlich gemacht wurde oder ob das im Unterbewusstsein passiert, kann ich nicht sagen...sprich: ich möchte niemandem meiner damaligen Gruppe irgendetwas unterstellen...wenn solche Charaktere UNGERN gesehen werden, wäre mir als Spieler schon lieber gewesen, man hätte von anfang an gesagt: "Ne, das möchte ich eigentlich nicht, weil..."
Dieses weil ist mir dabei sehr wichtig. Einfach nur zu sagen: "Mir gefällt die Rasse/Klasse nicht..." oder "Diese Rasse/Klasse ist so selten in dieser Welt, das wäre unglaubwürdig..." halte ich für absolut unzureichend. Auch "Diese Rasse/Klasse würde nur Probleme mit sich bringen, weil sie in der Welt nicht so gern gesehen ist..." halte ich nur für bedingt gute Argumente. Wenn einer nen guten Drow, Marke Drizzt, spielen möchte (ich selbst kenne nur die Hörspiele) - Bitte sehr...habe ich kein Problem mit - wenn er man ne gute Erklärung hat. Und wenn es zu 90% die selbe wie im Hörspiel ist - ebenfalls: Bitte sehr...solange es stimmig ist habe ich auch damit kein Problem. Der Spieler muss sich halt immer nur im Klaren darüber sein, das ein solcher Charakter DURCHAUS negative Seiten hat. ABER (und damit komme ich auf den Punkt zurück den ich vorhin schon angesprochen habe) diese Negativen Seiten so oft auszuspielen, das es dem Spieler absolut madig gemacht wird einen solchen Charakter zu spielen - dafür habe ich kein Verständnis...es ist durchaus möglich da einen Kompromiss einzugehen.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: MarkusG am 22.02.2007 | 11:49
Allerdings, was mir eigentlich fast immer aufgefallen ist: Spielleiter versuchten dann häufig, einem den Charakter WÄHREND des spielens madig zu machen.

Da ist leider was dran... ich habe z.B. schon in zwei Runden versucht, einen drogenabhängigen Charakter zu spielen. Beide SL meinten, sie müßten mir gleich in der ersten Spielsitzung "einen Ausweg bieten" und mich vor die Wahl stellen: Entweder der Char wird clean, oder seine Sucht bringt ihn noch diese Spielsitzung um. :P
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Jens am 22.02.2007 | 14:09
@kleine Streit: lässt sich da nicht eigentlich ein friedlicher Konsens in dem Satz "Wir wollen keine Spotlightdiebe" finden? Spieler die keine sind und einen Exoten spielen, passen ja nun wunderbar.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Spicy McHaggis am 22.02.2007 | 14:22
Da ist leider was dran... ich habe z.B. schon in zwei Runden versucht, einen drogenabhängigen Charakter zu spielen. Beide SL meinten, sie müßten mir gleich in der ersten Spielsitzung "einen Ausweg bieten" und mich vor die Wahl stellen: Entweder der Char wird clean, oder seine Sucht bringt ihn noch diese Spielsitzung um. :P

Die haben garnicht das ware Storypotential eines solchen Chars erkannt...
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Edorian am 22.02.2007 | 16:29
Zitat
Und man dankt für den hübsch um diesen Satz gruppierten Beweis dieser Aussage.
Ich nehme mich da garnicht raus, selbst wenn ich subjektiv davon überzeugt bin, Einsicht nicht mit Schwäche zu verwechseln und auch mal meine Ansichten ändere. Wenn du und alle hier etwas davon für sich mitnehmen können, super. Ich glaub's zwar nicht, aber Hoffnung ist immer gut.
Was Drizzt angeht: mir wurde bereits sehr ausführlich von diesem Charakter erzählt und das langt mir auch schon. Anstatt dich also zu echauffieren, nimm einfach an, dass mit dem Klischee der geheimnisvolle, unabhängige und gefährliche, aber auch irgendwie deepe und sensible Hammercharakter gemeint ist. Deswegen Klischee.
Läster einfach noch ein wenig herum, stell mich als dämlich und ignorant hin oder mach sonst was. Anders liest sich deine Schreibe für mich nicht im Moment.

Zitat
Die haben garnicht das ware Storypotential eines solchen Chars erkannt...
Jepp, warum sollte da sofort das Ende in der Gosse blühen? Gegen die sich zusaufenden Helden in der Taverne geht auch niemand mit Entzug vor.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Coyote am 22.02.2007 | 20:12
Läster einfach noch ein wenig herum, stell mich als dämlich und ignorant hin oder mach sonst was. Anders liest sich deine Schreibe für mich nicht im Moment.
Nur im Hinblick auf deine eigene Aussage hinsichtlich Einsichtigkeit:
Falls dich wirklich interessiert wo und weswegen du falsch liegt kannst du mir ja eine PM schreiben...
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Edorian am 23.02.2007 | 01:50
Entgegen (?) meiner eigenen Aussage: Nein, eigentlich nicht. Aber danke für das Angebot. Friede von meiner Seite, weil ich morgen noch zu einer Beerdigung muss. Und auch sonst  :)
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Coyote am 23.02.2007 | 02:20
Im Hinblick Edorian...
Was sagt man, wenn jemand zu einer Beerdigung geht und man nicht weiß wie nahe er dem zu Beerdigenden stand?
Was immer es ist, setze es <hier> ein. (Kapitul... ähh Friedensangebot akzeotiert ;) )
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Edorian am 24.02.2007 | 17:01
Zitat
Kapitul... ähh Friedensangebot akzeotiert
Der musste noch sein, hm? Selbst mit Smiley schlechter Stil...

Die Beerdigung hatte nur den Nachteil von knapp drei Stunden Schlaf. Kommt in einer Studentenverbindung mit vielen älteren Mitgliedern häufiger vor, also deswegen keine Panik.

Dann kann's jetzt ja wieder mit dem eigentlichen Thema weitergehen:

Ein Mitspieler hat sich für unsere DnD-Runde einen Ritter der klassischen Art gebaut: er soll heroisch, edel und für die Armen und Schwachen da sein. Quasi eine Mischung aus Lancelot und Robin Hood in gut gepanzert und besser als ersterer aussehend. Als Bonus hat er einen gewissen Einschlag von einem Silberdrachen, der sich bisher in einem Cha-Bonus von +1 niederschlägt. Soweit finde ich sowohl die grundlegende Idee als auch den Char ganz gut. Warum schreibe ich also trotzdem hier?
Weil er es spielerisch leider Gottes einfach nicht hinbekommt. Es kommen immer wieder Ungereimtheiten auf, z.B. ob er nun auf seinen Stand achten will oder ob er sich volksnah geben will. Vorlagen seitens des SL werden nicht verwandelt und generell könnte er genauso gut den 0815 Kämpfer/ Söldner spielen. Es ist quasi das Gegenteil zum Spotjunky, er kommt aus welchen Gründen nicht aus der Reserve und das ist traurig  :(
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Nelly am 27.02.2007 | 13:26
coyote, du hast definitv zuviel zeit und nimmst dich zu wichtig....
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Fossy am 27.02.2007 | 13:38
Wenn einer nen guten Drow, Marke Drizzt, spielen möchte (ich selbst kenne nur die Hörspiele) - Bitte sehr...habe ich kein Problem mit - wenn er man ne gute Erklärung hat. Und wenn es zu 90% die selbe wie im Hörspiel ist - ebenfalls: Bitte sehr...solange es stimmig ist habe ich auch damit kein Problem. Der Spieler muss sich halt immer nur im Klaren darüber sein, das ein solcher Charakter DURCHAUS negative Seiten hat. ABER (und damit komme ich auf den Punkt zurück den ich vorhin schon angesprochen habe) diese Negativen Seiten so oft auszuspielen, das es dem Spieler absolut madig gemacht wird einen solchen Charakter zu spielen - dafür habe ich kein Verständnis...es ist durchaus möglich da einen Kompromiss einzugehen.

Meine Erfahrungen, gerade zu Exoten aber auch im Allgemeinen, sind die, dass manche Spieler zwar gerne etwas exquisites spielen wollen, die Darstellung der Rollen dann aber oftmals vollkommen daneben liegen.

Quasi will man einen wie-auch-immer gearteten 'Anderen' spielen, sich damit von der ordinären restlichen Spielermasse abheben, lässt aber keinen einzigen typischen Aspekt der Exotenrolle durchblicken und verteidigt das dann mit 'Ich kann meinen Charakter spielen, wie ich das will!'  ::)

Ich frage mich dann immer, wieso man denn dann überhaupt diese besondere Rolle wählt, wenn die Figur dann doch wie ein x-beliebiger Hafenschläger oder ähnliches gespielt wird und man von dem, was den 'Anderen' ausmacht und definiert, so rein gar nichts rüberbringt.

Was könnte ich Geschichten über den "Waldelfen" unserer Warhammerrunde erzählen...  ::)
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Edorian am 27.02.2007 | 18:11
@ Fossy: Ja, das können hier viele ;)

Das, was du beschreibst, finde ich noch schlechter, als das, was mir so auf der Seele lag/liegt. Mysterium als Charakteridee ok, kleine (und auch große, wenn es passt) Geheimnisse ok. Nur wenn ich schon ein exotisches Konzept nutze, dann sollte ich mir und vor allem auch den Mitspielern den großen Gefallen tun und die Rolle mit Leben füllen können. Denn ein irgendwie "geheimnisvoller, düsterer" Lone Wolf wird genau so enden: keiner sieht einen triftigen Grund als den, dass "SC" dran steht  ::) um ihn mitmachen zu lassen. Und als Außenseiter sollte man nicht alle Meter Stunk schieben. Ewig lässt das nämlich niemand durchgehen (einige Übermeister mal aussen vor gelassen).

Zitat
'Ich kann meinen Charakter spielen, wie ich das will!'
Grundsätzlich ist daran nichts auszusetzen, aber! es ist meist eher ein Zeichen, dass der Spieler selbst nicht wirklich Ahnung hat, was da so alles hinten dran hängt: Herkunft, Sitten und Gebräuche, Geschichte usw. usf. Das ist für die anderen Charaktere interessant zu erfahren (sollte es zumindest) und bietet Möglichkeiten, Rollenspiel zu betreiben. Wird nur leider zuu selten nach meiner Erfahrung wahr genommen. (http://i26.photobucket.com/albums/c134/RosesChealsy/mgun.gif)
Es kommt oft zu dem, was du schreibst: Hau Drauf, der komisch aussieht.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: thestor am 27.02.2007 | 22:31
Das Problem scheinen Spieler zus ein die
a) Charaktere spielen die überall ihre Kampfkraft unter Beweiß stellen müssen indem sie überall Streit anfangen (und wolh auch deshalb verhasste rassen sogar wählen) oder (leider allzu oft aber auch und)
b) um deren Charaktere sich der rest der Gruppe gefälligst bemühen soll, mutmaßlich am besten gelich anbeten oder verehren, die anderen sollen gefälligst darlegen womit sie die Gegenwart des Exoten verdeenen.

Wo hingegen sich der Spieler bemüht den Exoten zu integrieren scheint es kaum Probleme zu geben, der sich als Gnom verkleidende Kobold schient ja anständig funktiniert zu haben.
Ich muss gestehen, ich hab auch so ne Charakteridee, ein von Menschen groß-gezogener Ork, der andere Orks abgrundtief hasst, sich unter dicken Rüstungen und Mänteln verbirgt und wo immer es geht die Menschen vor seinen brandschatzenden Brüdern beschützt.
Was die beliebten Dunkelelfen verbirgt, da sollte man doch vom Spieler fordern dürfen, dass sein Charakter sich tarnt. Je nach Setting beispielsweise make-up her und Haare färben und als Elf sich durchmogeln.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Coyote am 28.02.2007 | 12:14
Der 'Mythos' des Dunkelelfen wird für viele Betrachter sicherlich durch Quellen wie die Baldurs Gate Reihe verstärkt, wo man im gesamten Spielverlauf ja eine Drow mitschleifen kann, wenn man sie in der Gruppe haben will.
Das bringt zwar Schwierigkeiten und eine bessere Klerikerin als andere True-Classes ist sie auch nicht, aber dennoch mache ich es immer wieder gerne, weil es für mich das Flair verstärkt.
Dabei spielen die Schwierigkeiten, die im Spiel ansatzweise programmiert wurden um die Ablehnung von Drow auf der Oberflächenwelt hervorzustellen, eine gewisse Rolle. Das erweitert das Spektrum und macht durchaus Spaß.

Hinzu kommt, daß im zweiten Teil, wo die Interaktion zwischen den NSC's stärker entwickelt ist, auch durchaus gerne mal Streits entstehen, wenn man Viconia in einer 'guten' Party hat.
Hier ziehe ich jetzt den Vergleich zum echten RPG, wo man ja durchaus zu Recht erwarten dürfte, daß auch die anderen Spieler ebenso auf die Drow reagieren wie die Normalbevölkerung. Von daher also ein brauchbares Vergleichsbild.
Aber ebenso wie in Baldurs Gate ist in einer Spielergruppe eben außergewöhnliches Heldenmaterial vertreten. Immerhin ist der HC ja auch ein Kind Bhaals...
Also ist eine Drow da auch nicht fehl am Platz und die vorprogrammierten Konflikte können eine Menge interessanter Ereignisse liefern.

Sicherlich macht es wenig Spaß, wenn der Spieler den Drow nur wegen seiner Vorteile gewählt hat, aber ebenso wenig Spaß macht es doch, wenn die Mitspieler nicht weniger Optimierungssüchtig denken und in einem Drow nur einen Stolperstein auf dem Weg zu strahlendem Gruppenglanz sehen, weil man eben auf eine Gruppe mit einem Drow schlechter reagiert als auf eine ohne einen.

Der SL kann hier als Erzähler und Gestalter der Story einen massiven Einfluß ausüben und die Sache für alle Spieler interessant machen.
Oder er kann sich zurücklehnen und sich sagen, daß die Grupep den unangenehmen Drow schon entfernen wird und er sich die Mühe vielleicht nicht machen muß...

@ Nelly
wtf?
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Plansch-Ente am 28.02.2007 | 12:24
Ich frage mich dann immer, wieso man denn dann überhaupt diese besondere Rolle wählt, wenn die Figur dann doch wie ein x-beliebiger Hafenschläger oder ähnliches gespielt wird und man von dem, was den 'Anderen' ausmacht und definiert, so rein gar nichts rüberbringt.

Ich möchte hier mal die Gegenfrage stellen: Warum nicht? Dann ist es eben ein X-beliebiger Hafenschläger - nur mit blauer Haut und Hörnern...ist doch egal...wenn man die "Konsequenzen" nicht ständig und immer wieder ausspielt, geht weder der Spielspaß der Gruppe flöten, noch der Spieler findet sich schlecht behandelt...ich hätte damit nicht sonderlich viele Probleme...
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Fossy am 28.02.2007 | 13:37
Warum nicht?

Gegenfrage von mir: Wozu dann überhaupt charakteristische und/oder typische Eigenarten/Wesenszüge für Rollen/Rassen definieren, wenn das alles egal ist?

Dann kann man auch sagen, der Zwerg von Spieler A ist 1.80m groß, der Elf von Spieler B hat Elefantenohren und der Fahrende Magier von Spieler C hat neben seiner Karriere im Lichtorden auch die Dunkle Lehre gemeistert und kann ohne Konsequenzen Chaosmagie wirken. Who cares?

Ich finde, Vorgaben durch die Spielwelt/das System helfen mit, die Welt in sich stimmig und plausibel zu halten und sollten daher in gewissen Grundzügen definitiv vorhanden sein.

Wenn einer eine besondere Rolle/Rasse wählt, sie aber nicht ausspielt, wozu dann überhaupt den Exoten nehmen?

Nur um eine besonders coole Figur zu haben, die sonst aber vollkommen 'normal' ist und dann auch noch 'normal' behandelt werden soll?

Dann kann man jegliches Setting gleich kicken und das innere Gefüge einer jeden Spielwelt wegwerfen.

Wer einen Exoten spielen will, der soll dies tun, solange er aber auch den Exoten spielt.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Edorian am 1.03.2007 | 02:13
Zitat
Also ist eine Drow da auch nicht fehl am Platz und die vorprogrammierten Konflikte können eine Menge interessanter Ereignisse liefern.
Was ja schon seit etlichen Posts so bestätigt wurde. Und, wie auch bereits gesagt, fehlt es bei vielen Charakteren eben an genau dieser Bereitschaft des jeweiligen Spielers, negative Reaktionen hinzunehmen. Da wird dann, wie auch von dir geäußert, Beschwerde geführt, dass man doch auch dem Charakter eine Chance geben solle und nicht nur auf Vorurteilen herumreiten solle usw.  ::)
Es wäre viel einfacher, wenn die als außergewöhnlich/ exotisch gedachten Charaktere auch so gespielt würden, dass es zu interessanten Situationen kommen kann und es den Mitspielern nicht zu schwer gemacht wird, auch auf den Exoten einzugehen.
@ Fossy: Volle Zustimmung!
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Coyote am 2.03.2007 | 15:31
Nun hat man aber auch beim Rollenspiel mehr und weniger komplexe, phantasievolle und tiefgängige Menschen um sich. Und auch diejenigen, die in die Kategorie 'viel weniger bei allem' fallen wollen auch einmal etwas herausragenderes spielen. Eigentlich könnte man sogar nachvollziehen, daß eben diese Menschen verstärkt so etwas wollen. Um so mehr wenn sie mit anderen Menschen ihre Zeit verbringen und das gefühl haben diese seien komplexer, phantasievoller und tiefgängiger...

Und im Umkehrschluß könnte man jetzt die Vermutung anstellen, daß diejenigen, die sich über die Unfähigkeit einen Exoten vernünftig zu präsentieren aufregen, möglicherweise einfach überdurchschnittlich anspruchsvoll sind.
Für ein 'dümmeres' Publikum würde die Vorstellung vielleicht ausreichen, aber ihr seid zu intelligent... ;)

Problem dabei: Wenn jemand bereits auf einem höheren Niveau operiert, als er eigentlich kann, ist es ihm unmöglich noch höher zu steigen. Umgekehrt ist das aber möglich.

Was ich damit sagen will?
Kann sich jeder selbst raussuchen. Aber ich denke es ist zumindest eine nähere Betrachtung wert.
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Nelly am 2.03.2007 | 16:01
Coyote, da muss ich dir teils Recht geben. Edorian hat ganz anderes Hintergrundwissen als besagter Spieler.

Beispiel:

Spieler 1: Einfacher Lagerarbeiter der den ganzen Tag damit verbringt WOW zu spielen und am Wochenende mit seinen Kumpels D&D zockt.

Spieler 2: Geschichtsstudent der den Großteil seiner Freizeit damit verbringt zu lesen und über irgendwelchen Büchern zu brüten, ab und zu mal die Playstation rausholt, sich mit Kumpels trifft um einen trinken und dann am Wochenende mit dem Lagerarbeiter ab und an mal Rollenspiel macht.

Wer hat nun das größere Hintergrundwissen und kann sich eher in eine Fantasywelt auf mittelalterlicher Basis eindenken?

Spieler 2 fördert seine Fantasie indem er Romane und diverse andere Bücher liest, Spieler 1 jedoch verbringt den Großteil der Freizeit in diversen Chats und bei WOW...

Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Coyote am 2.03.2007 | 16:07
Jupp. Das ist quasi ein Paradebeispiel.
Ich will damit nicht sagen, daß der Lagerarbeiter unwert ist. Und sicherlich gibts zahlreiche Ausnahmen unter den Lagerarbeitern, die viel Phantasie haben und so weiter...
Aber es gibt eben auch die 'einfach strukturierten' Menschen und ich habe die Beobachtung gemacht das gerade viele Rollenspieler durchaus überdurchschnittlich intelligent sind. Welche Kausalität da zugrunde liegt ist egal (also ob man durch viel Phantasiegebrauch intelligenter wird oder durch hihe Intelligenz mehr Phantasie entwickelt), aber das verstärkt das Gefälle hierbei natürlich.

Daher plädiere ich für:
Mehr Verständnis für die 'Phantasiezombies' unter den Rollenspielern und schlage einen demnstprechenden Demonstrationssmilie (mit Schild) vor... ;D
Titel: Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
Beitrag von: Bad Horse am 3.03.2007 | 16:05
@Computer-Ente: Du hast vor einigen Posts geschrieben, daß die Exoten vom SL aus Probleme bekommen. "Unterschwellig" hätte der SL etwas gegen den Exoten und würde versuchen, ihn fertig zu machen.
Ich kenne nun deine spezifische Situation nicht, und möglicherweise hat da der SL nur seinen Frust über den Exoten abreagiert. Aber kann es auch sein, daß der Exot durch seine Andersartigkeit eben negative Konsequenzen im Spiel hatte und du keine Lust hattest, die zu akzeptieren?  ;)

Und ich finde, wenn der SL sagt: "Ich mag die Rasse nicht", sollte man sich als Spieler halt auch überlegen, ob man ihm den Spaß an der Gruppe dadurch verderben will, indem man so einen Char spielt.